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Jahresbericht 2008 - Unfallkasse Nord

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

1


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Seekoppelweg 5a<br />

24113 Kiel<br />

Telefon 04 31/64 07-0<br />

Fax 04 31/64 07-250<br />

ukn@uk-nord.de<br />

www.uk-nord.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Jan Holger Stock, Geschäftsführer<br />

Redaktion<br />

Klaudia Gottheit – Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon 0 40/271 53-403<br />

klaudia.gottheit@uk-nord.de<br />

Bildnachweis<br />

Seiten 3, 12: ; Seiten 13, 14, 15 (2), 18, 20, 22, 23, 24: <strong>Unfallkasse</strong><br />

<strong>Nord</strong>; Seite 29: Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus<br />

Hamburg; Seite 30 (2): Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung;<br />

Titel (© kristian sekulic) und Seiten 7 (© sunlu4ik), 8 (© eka),<br />

9 (© Eric Simard), 10 (© Aintschie), 27 (© Udo Kroener),<br />

28 (© carlosseller), 31 (© Franz Pfluegl), 32 (© Thomas Scherr),<br />

33 (© Herbie), 35 (© Geza Farcas): Fotolia.com.<br />

2


Vorwort<br />

Das „Jahr“ 1 nach der Fusion der Landesunfall<br />

kasse Freie und Hansestadt Hamburg<br />

und der <strong>Unfallkasse</strong> Schleswig-Holstein<br />

zur <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ist abgeschlossen. Es<br />

war für die gesetzliche Unfallversicherung<br />

der öffentlichen Hand in Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein ein gutes Jahr – jedenfalls<br />

belegen dies die Geschäftszahlen. Deutliche<br />

Rückgänge bei den Kosten für ambulante und<br />

stationäre Heilbehandlungen entgegen dem<br />

sonstigen langjährigen Trend unterstützen<br />

diese Aussage.<br />

Vertreterversammlung, Vorstand und<br />

Geschäfts führung danken allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die das „Jahr 1“<br />

zum Erfolg für die neue <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

gemacht haben. Danke für Ihr Engagement,<br />

Ihren persönlichen Einsatz und auch für Ihre<br />

Gelassenheit, wenn das tatsächliche Leben<br />

mit dem Plan nicht immer einfach in Einklang<br />

zu bringen war.<br />

Einmal ein gutes Jahr darf allerdings nicht<br />

dazu führen, dass wir bei den Anstrengungen<br />

in der Prävention nachlassen. Deshalb ist<br />

die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> auch weiterhin mit<br />

ihren Präventionsprogrammen in beiden<br />

Bundesländern präsent und verstärkt ihre<br />

Arbeit besonders im Bereich der Kindergärten<br />

und Schulen.<br />

Angelika Grubert<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Jan Holger Stock<br />

Geschäftsführer<br />

Schauen Sie doch einmal nach!<br />

Unser Internetauftritt www.uk-nord.de bietet<br />

nicht nur die notwendigen Informationen<br />

über alle Weiterbildungsveranstaltungen,<br />

die Seite ist auch ein guter Fundus für alle<br />

Vorschriften und andere Texte, die für die<br />

betriebliche Arbeitsschutzorganisation oder<br />

betriebliche Gesundheitsförderung gebraucht<br />

werden.<br />

3


Inhalt<br />

Kerndaten 7<br />

1 Sozialpolitische Entwicklungen 8<br />

2 Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>. Gemeinsam stark 10<br />

3 Selbstverwaltung 12<br />

4 Öffentlichkeitsarbeit 14<br />

Medienarbeit 14<br />

Messen und Ausstellungen 15<br />

Internet 15<br />

Publikationen und Corporate Design 16<br />

5 Prävention 17<br />

Beraten – Besichtigen – Untersuchen 17<br />

Verkehrssicherheitsarbeit: Leben schützen, Unfälle vermeiden 19<br />

Messen und Messtechnik 20<br />

Seminare und Ausbildung 20<br />

Projekte 23<br />

Erste Hilfe und Schulsanitätsdienste 25<br />

Arbeit in Fachgremien 25<br />

6 Rehabilitation – Teilhabe – Entschädigung – Berufskrankheiten 26<br />

Gut gesichert – die drei Schritte unserer Betreuung 26<br />

Gut betreut – das Reha-Management 27<br />

Gut aufgestellt – Neuorganisation der Abteilung 28<br />

Gut gelaufen – Fälle aus der Praxis 28<br />

Neue Renten 31<br />

7 Regress 33<br />

8 Ausblick 35<br />

Anhang 36<br />

Organigramm der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> 36<br />

Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> 38<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> in Zahlen: 42<br />

– Versicherungsverhältnisse und Unfallgeschehen 42<br />

– Einnahmen und Ausgaben 43<br />

– Vermögensrechnung 44<br />

– Renten-, Widerspruchs- und Klageverfahren 45<br />

Der direkte Draht zur <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>: Kontaktdaten an den Standorten 47<br />

5


Kerndaten<br />

Versicherungsverhältnisse<br />

Schüler-Unfallversicherung 1 963.251<br />

Allgemeine Unfallversicherung 657.157<br />

insgesamt 1.620.408<br />

Unfallgeschehen<br />

insgesamt gemeldete Unfälle 2 118.873<br />

davon meldepflichtige Unfälle 3<br />

a) in der Schüler-Unfallversicherung 89.123<br />

darunter Unfälle mit tödlichem Ausgang 3<br />

b) in der allgemeinen Unfallversicherung 4.658<br />

darunter Unfälle mit tödlichem Ausgang 4<br />

insgesamt 93.781<br />

Ergebnisse der Jahresrechnung Euro<br />

Entschädigungsleistungen 4 51.160.283<br />

Aufwendungen für Prävention 4.569.966<br />

Verwaltungs- und Verfahrenskosten 9.568.077<br />

Regressforderungen 4 3.558.893<br />

1 Die Kategorie Schüler-Unfallversicherung umfasst Kinder in Tageseinrichtungen und in Tagespflege, Schülerinnen,<br />

Schüler und Studierende.<br />

2 Alle Unfälle, die der UK <strong>Nord</strong> gemeldet wurden. Das schließt auch die Unfälle ein, für die die UK <strong>Nord</strong> nicht zuständig<br />

oder leistungspflichtig war.<br />

3 In der Allgemeinen Unfallversicherung werden die Unfälle als „meldepflichtig“ gezählt, bei denen der oder die Verletzte<br />

mehr als drei Tage arbeitsunfähig war. In der Schüler-Unfallversicherung werden die Unfälle erfasst, bei denen ärztliche<br />

Hilfe in Anspruch genommen wurde.<br />

4 Die Rechnungsergebnisse enthalten alle kaufmännisch gebuchten Forderungen.<br />

7


1. Sozialpolitische Entwicklungen<br />

Veränderungen in der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung<br />

Das vergangene Jahr hat zum Teil erhebliche<br />

Veränderungen in den rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung geschaffen.<br />

Hervorhebenswert ist dabei das am 30.<br />

Au gust <strong>2008</strong> durch den Deutschen Bundestag<br />

verabschiedete Unfall versicherungs modernisierungsgesetz,<br />

kurz UVMG. Das UVMG<br />

schafft einige erhebliche Änderungen in der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung. Hier ein<br />

kurzer Überblick:<br />

Abschaffung des Lohnnachweises –<br />

neue Meldepflichten bringen mehr<br />

Bürokratie<br />

Bisher übermitteln Unternehmer ihrer BG<br />

oder <strong>Unfallkasse</strong> einmal im Jahr die Daten zur<br />

Unfallversicherung. Auf dem Lohnnachweis<br />

teilen sie mit, welche Lohnsumme sie an ihre<br />

Beschäftigten ausbezahlt haben, wie viele<br />

Stunden diese gearbeitet haben und wie<br />

sich Arbeitsstunden und Lohnsumme auf die<br />

Gefahrtarifstellen im Unternehmen verteilen.<br />

die Unfallversicherung, ob der Arbeitgeber<br />

die korrekten Daten angegeben hat. Die<br />

Rentenversicherung möchte diese Daten<br />

arbeitnehmerbezogen verarbeiten und prüfen,<br />

da sie auch alle anderen versicherungspflichtigen<br />

Daten der Arbeitnehmer prüft. Aus diesem<br />

Grund wurde die Neuregelung erlassen.<br />

Nach Auffassung der Bundesregierung spart<br />

die Abschaffung des Lohnnachweises zudem<br />

56 Millionen Euro an Bürokratiekosten.<br />

Berufsgenossenschaften und <strong>Unfallkasse</strong>n<br />

haben mehrfach öffentlich und nachdrück lich<br />

davor gewarnt, dass die Neu rege lung des<br />

Melde verfahrens für Arbeitgeber Mehraufwand<br />

bedeutet. Der Normen kontroll rat hat<br />

zwar gemessen, welche Büro kratie kosten<br />

durch das Erstellen des Lohn nach weises entstehen.<br />

Er hat aber nicht gemessen, welche<br />

Kosten verursacht werden, wenn der Lohnnachweis<br />

entfällt und die Daten auf anderem<br />

Wege übermittelt werden. Dies sind insbesondere<br />

Personalkosten, gegebenenfalls<br />

neue Softwareanschaffungen, steigende<br />

Ausgaben für externe Lohnbuchhaltungen<br />

sowie Mehrkosten für Mehrfachmeldungen.<br />

Das Ergebnis ist danach eindeutig: mehr<br />

Bürokratie!<br />

Dieser Lohnnachweis entfällt ab 2012. Er<br />

wird ersetzt durch das erweiterte Meldeverfahren,<br />

das bereits ab dem kommenden<br />

Jahr für Arbeitgeber Pflicht wird. Statt<br />

einer jährlichen Meldung für das gesamte<br />

Unternehmen übermittelt der Arbeitgeber<br />

die Daten zur Unfallversicherung zukünftig<br />

mit der Jahresentgeltmeldung zum Gesamtsozialversicherungsbeitrag<br />

– das heißt<br />

für jeden einzelnen seiner Beschäftigten.<br />

Diese Meldung wird auch dann fällig, wenn<br />

der Mitarbeiter abgemeldet wird oder zum<br />

Beispiel beim Wechsel der Krankenkasse.<br />

Die Abschaffung des Lohnnachweises ist<br />

grundsätzlich sinnvoll – aber nicht so! Mit<br />

dem zweiten Mittelstandsentlastungsgesetz<br />

ist die Betriebsprüfung zur Unfallversicherung<br />

von den Berufsgenossenschaften und<br />

Unfall kassen auf die Rentenversicherung<br />

über gegangen. Diese prüft zukünftig für<br />

8


Überaltlastausgleich –<br />

strukturell bedingte Altlasten werden<br />

solidarisch umverteilt<br />

Das UVMG schafft aber noch weitere<br />

Veränderungen: Es ersetzt den bisherigen<br />

Lastenausgleich der Berufsgenossenschaften<br />

durch ein neues System, den so genannten<br />

Über alt lastausgleich.<br />

Zwischen diesen Gegensätzen hat der Gesetzgeber<br />

einen Schlüssel für einen Ausgleich<br />

der Strukturlasten geschaffen, der beiden<br />

Tendenzen gerecht werden soll. Der Übergang<br />

vom alten auf das neue System erfolgt stufenweise<br />

und soll 2013 abgeschlossen sein.<br />

Danach werden zukünftig besonders solche<br />

Altlasten von der Solidargemeinschaft aller<br />

Berufsgenossenschaften getragen, die durch<br />

den Strukturwandel bedingt sind (so genannte<br />

Überaltlast).<br />

Der Überaltlastausgleich geht auf ein Konzept<br />

der Selbstverwaltungen zurück und soll<br />

sicher stellen, dass der Beitrag auch zukünftig<br />

risikogerecht ist. In schrumpfenden Branchen<br />

ist dies derzeit nicht mehr gegeben, da sich<br />

die Altlasten aus früheren, meist unfallträchtigeren<br />

Zeiten heute auf weniger Unternehmen<br />

verteilen. Trotz sinkender Unfallzahlen bleibt<br />

der Beitrag hier auf gleichem Niveau oder<br />

steigt sogar. In stark expandierenden<br />

Branchen dagegen ist das Problem umgekehrt.<br />

Hier arbeiten mehr Betriebe in weniger<br />

unfallträchtigen Branchen. Ihr Beitrag spiegelt<br />

derzeit nicht das tatsächlich bestehende<br />

Risiko wider.<br />

9


2. Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>.<br />

Gemeinsam stark.<br />

Ausgewählte Versichertengruppen<br />

Der <strong>Nord</strong>en wächst zusammen. Das Ziel<br />

heißt mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

der Verwaltung. Ein Schritt in diese Richtung<br />

war die Fusion der <strong>Unfallkasse</strong> Schleswig-<br />

Holstein und der Landesunfallkasse Freie<br />

und Hansestadt Hamburg Anfang <strong>2008</strong>. Die<br />

neue <strong>Unfallkasse</strong> (UK) <strong>Nord</strong> bietet über 1,5<br />

Millionen Versicherten – vom Krippenkind<br />

bis zum Rathausangestellten – Schutz bei<br />

Arbeits- und Schulunfällen und bei Berufskrankheiten.<br />

Kurz gefasst ist die UK <strong>Nord</strong><br />

die „Berufsgenossenschaft für den öffentlichen<br />

Dienst“ und Trägerin der gesetzlichen<br />

Schüler-Unfallversicherung in den beiden<br />

<strong>Nord</strong>ländern.<br />

Beschäftigte in<br />

178.344<br />

Mitgliedsunternehmen 1<br />

Haushilfen in Privathaushalten 2 37.175<br />

Ehrenamtlich für das Bundesland, die Gemeinde etc.<br />

Tätige<br />

126.084<br />

Private Pflegepersonen 3 63.000<br />

Klare Sache: Prävention und Rehabilitation<br />

aus einer Hand<br />

Als einziger Zweig der gesetzlichen Sozialver<br />

siche rung bietet die Unfallversiche rung<br />

Prävention und Rehabilitation aus einer Hand.<br />

Die Aufgaben im Einzelnen<br />

• Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten in<br />

den versicherten Unternehmen verhüten,<br />

• Unfälle und Berufskrankheiten in Kindertageseinrichtungen,<br />

Schulen, Hochschulen<br />

verhüten,<br />

• die versicherten Unternehmen und Bildungs<br />

einrichtungen zu Fragen der Arbeitssicherheit<br />

und zum Gesundheitsschutz<br />

beraten,<br />

• für eine wirksame Erste Hilfe sorgen,<br />

• bei einem Unfall/bei einer Berufskrankheit<br />

die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der<br />

Versicherten wiederherstellen,<br />

• für die Wiedereingliederung in Schule und<br />

Beruf, in Familie und Umfeld sorgen,<br />

• die Versicherten während und nach der<br />

Rehabilitation finanziell absichern.<br />

Blutspender 183.559<br />

Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege 168.565<br />

Schülerinnen und Schüler 677.627<br />

Studierende 117.059<br />

1 Beschäftigte der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, des Landes Schleswig-<br />

Holstein, der Kreise und kreisfreien<br />

Städte in Schleswig-Holstein.<br />

Beschäftigte der wirtschaftlichen<br />

Unternehmen beider Bundesländer<br />

etc., die in die Zuständigkeit der UK<br />

<strong>Nord</strong> fallen.<br />

2 Bei der UK <strong>Nord</strong> angemeldete Haushaltshilfen<br />

x 1,5 nach Empfehlung<br />

des Spitzenverbandes Deutsche<br />

Gesetzliche Unfallversicherung.<br />

3 geschätzt<br />

10


Klarer Kostenvorteil: die Haftungsablösung<br />

Die Beiträge zur UK <strong>Nord</strong> bringen allein die<br />

versicherten Unternehmen und Träger der<br />

Bildungseinrichtungen auf. Die Versicherten<br />

werden nicht belastet. Darin unterscheidet<br />

sich die gesetzliche Unfallversicherung von<br />

den anderen Zweigen der Sozialversicherung.<br />

Mit der Beitragszahlung geht das Haftungsrisiko<br />

auf die Unfallversicherung über und<br />

damit ist ein Unternehmen weitgehend von<br />

der Haftung befreit, wenn Beschäftigte bei<br />

einem Arbeitsunfall im Unternehmen verletzt<br />

werden. Das ist für das Unternehmen ein<br />

klarer Kostenvorteil, denn im Vergleich zum<br />

direkten Schadensausgleich sind die Beiträge<br />

zur <strong>Unfallkasse</strong> niedrig und vor allem kalkulierbar.<br />

Die so genannte Haftungsablösung<br />

gilt nicht, wenn der Unternehmer fahrlässig<br />

oder sogar vorsätzlich einen Arbeitsunfall<br />

herbeigeführt hat.<br />

Klarer Kurs für Wirtschaftlichkeit<br />

Mit der Kurzformel „Verwaltungskosten<br />

senken, wirtschaftliche Risiken abfedern,<br />

stabile Beiträge gewährleisten“ lassen sich<br />

die Gründe für die Fusion der <strong>Unfallkasse</strong><br />

Schleswig-Holstein und Landesunfallkasse<br />

Hamburg zusammenfassen. Beide Häuser<br />

waren wirtschaftlich gut aufgestellt, aber um<br />

auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />

war eine Fusion die logische Konsequenz.<br />

Erste Spareffekte wurden durch den Wegfall<br />

von Stellen auf Geschäftsführungs ebene<br />

erzielt. Mittelfristig sollen Verwaltungskosten<br />

gesenkt werden, auch wenn die <strong>Unfallkasse</strong><br />

nach wie vor zwei Standorte (Kiel und<br />

Hamburg) unterhält, an denen die gesamte<br />

Dienstleistungspalette angeboten wird.<br />

Das ist auch sinnvoll, denn die <strong>Unfallkasse</strong><br />

<strong>Nord</strong> will weiterhin gut erreichbar für ihre<br />

Versicherten und Mitgliedsunternehmen<br />

sein. Intern wurde begonnen, verschiedene<br />

Arbeitsgebiete an einem Standort zu bündeln.<br />

Moderne Steuerungsinstrumente helfen, die<br />

Dienstleistungen wirtschaftlich zu erbringen.<br />

Dazu zählt unter anderem die Kosten- und<br />

Leistungsrechnung, die 2009 flächendeckend<br />

in der UK <strong>Nord</strong> eingeführt wird. Die Balanced<br />

Scorecard, ein strategisches Zielsystem, legt<br />

Handlungsfelder und -ziele fest und zeigt,<br />

welche Entwicklungsschritte die UK <strong>Nord</strong> bis<br />

zur Zielerfüllung gehen muss.<br />

11


3. Selbstverwaltung<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ist eine Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts. Anders als ein<br />

Wirt schafts unternehmen arbeitet sie nicht<br />

gewinnorientiert. Die Geschäftspolitik der<br />

UK <strong>Nord</strong> wird von den Versicherten und<br />

Mitgliedsunternehmen in paritätisch<br />

besetzten Gremien gestaltet. Das ist<br />

das Prinzip der Selbstverwaltung.<br />

Organe der Selbstverwaltung sind die<br />

Vertreterversammlung und der Vorstand.<br />

Beide Gremien arbeiten ehrenamtlich, der<br />

Vorsitz zwischen der Versicherten- und<br />

der Arbeitgeberseite wechselt jährlich<br />

zum Jahresanfang. Eine Übersicht über die<br />

Zusam mensetzung der Gremien und ihrer<br />

Ausschüsse finden Sie auf den Seiten 38<br />

bis 41.<br />

Die Vertreterversammlung hat gesetzgebende<br />

Aufgaben (Legislativorgan). Sie beschließt<br />

• die Satzung<br />

• den jährlichen Haushaltsplan<br />

• die Dienstordnung<br />

• die Unfallverhütungsvorschriften<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> tagte die Vertreterversammlung<br />

drei Mal. Den Vorsitz hatte die Arbeitgeberseite<br />

mit Wilfried Kley als amtierendem<br />

Vorsitzenden. Sein Stellvertreter war Thure<br />

Thurich von der Versichertenseite.<br />

Der Vorstand führt die Beschlüsse der<br />

Vertreterversammlung aus (Exekutivorgan).<br />

Er stellt den Haushaltsplan auf und ist für alle<br />

Aufgaben zuständig, die nicht ausdrücklich<br />

der Ver treter versammlung obliegen oder<br />

zu den laufenden Verwaltungsgeschäften<br />

gehören. Der Geschäfts führer ist beratendes<br />

Mitglied des Vorstandes. Das Gremium<br />

kam <strong>2008</strong> zu sechs Sitzungen zusammen.<br />

Vorstandsvorsitzender war Werner Karg<br />

(Versichertenseite) bis zu seiner Verabschiedung<br />

im Oktober <strong>2008</strong>. Bis Ende des<br />

Jahres übte Kuno Neubauer den Vorsitz aus.<br />

Stell vertreterin war Angelika Grubert von<br />

der Arbeitgeberseite.<br />

Sie wählt den Geschäftsführer und den<br />

Vorstand.<br />

Vorstand der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>, von links: Christoph Lucks, Werner Karg, Uwe Gade, Rolf Holst, James-Herbert Lundszien,<br />

Marianne Schauer, Kuno Neubauer, Bernd Gördes, Jürgen Dittrich, Angelika Grubert, Ulf Stecher, Siegfried Trede (Sozial mi nisterium<br />

Schleswig-Holstein, nicht Mitglied des Vorstands), Reimer Lucht, Geschäftsführer Jan Holger Stock, Michael Koch<br />

12


Die Selbstverwaltung unterhält vier verschiedene<br />

Fachausschüsse:<br />

• den Präventionsausschuss, der im<br />

Wesentlichen die Vorlagen für neue<br />

und die Änderungen bestehender<br />

Unfallverhütungsvorschriften beschließt.<br />

Der Ausschuss trat im Berichtsjahr zwei<br />

Mal zusammen.<br />

• den Rechnungsprüfungsausschuss, der<br />

einmal im Berichtsjahr tagte.<br />

• den Rentenausschuss, der über Rentenbewilligung,<br />

-entziehung, Heraufsetzung<br />

und Herab stufung von Renten entscheidet.<br />

Der Ausschuss entschied in 437<br />

Rentenfällen.<br />

• den Widerspruchsausschuss, der über<br />

die Widersprüche der Versicherten<br />

gegen Bescheide der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

entscheidet. Der Ausschuss erließ 76<br />

Widerspruchsbescheide. Eine Übersicht<br />

über die Entscheidungen des Renten- und<br />

des Widerspruchsausschusses finden Sie<br />

auf der Seite 45.<br />

Staatssekretär verabschiedete langjährigen<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

Am 15. Oktober wurde der langjährige<br />

Vorstandsvorsitzende der UK <strong>Nord</strong>, Werner<br />

Karg, aus seinem Ehrenamt verabschiedet.<br />

Staatssekretär Dr. Hellmut Körner vom<br />

Sozialministerium des Landes Schleswig-<br />

Holstein, der die Abschiedsrede hielt, und<br />

viele Gäste aus Selbstverwaltung und<br />

Geschäftsführung und vom Spitzenverband<br />

begleiteten Werner Karg in den Unruhestand.<br />

Als Vertreter der Versicherten stand Werner<br />

Karg seit 1986 im Wechsel mit dem Vertreter<br />

der Untern ehmen an der Spitze des Vorstands.<br />

Zwei große Umstruktu rierungen<br />

hat Herr Karg mitgestaltet und für die<br />

Versicher ten gestritten: die Zusammenführung<br />

des Gemeinde unfall-Versicherungsverbandes<br />

Schleswig-Holstein mit der<br />

Ausführungsbehörde für Unfall versiche rung<br />

zur <strong>Unfallkasse</strong> Schleswig-Holstein (UKSH)<br />

1998 und die Fusion der UKSH mit der<br />

Landes unfallkasse Hamburg Anfang <strong>2008</strong>.<br />

Als weiteres Organ hat die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

den hauptamtlichen Geschäftsführer, der die<br />

laufenden Verwaltungsgeschäfte führt, die UK<br />

<strong>Nord</strong> gerichtlich und außergerichtlich vertritt<br />

und Dienstvorgesetzter des Personals ist.<br />

Geschäftsführer <strong>2008</strong> war Jan Holger Stock.<br />

Staatssekretär Dr. Hellmut Körner (rechts)<br />

verabschiedete Werner Karg aus dem Ehrenamt.<br />

13


4. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Leistungen der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

bekannt zu machen, ist Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der UK <strong>Nord</strong>. Sie ist mit<br />

(und in) allen Medien aktiv. Die Stabsstelle<br />

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

kümmert sich um die Strategie und hält die<br />

Fäden der Medienarbeit zusammen. Sie hat<br />

die Federführung unter anderem bei der<br />

Mitgliederzeitschrift, beim Internetauftritt,<br />

dem Corporate Design und bei Schriften.<br />

Die Fach-Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung<br />

Prävention und Arbeitsschutz führt Sicherheitsprojekte<br />

und Fachtagungen durch.<br />

Sie organisiert deren Präsentation für das<br />

allgemeine Publikum und Fachbesucher,<br />

etwa mit Informations- und Aktionsständen<br />

und gibt die Schriften der Abteilung heraus.<br />

Aktionen und Projekte der Prävention werden<br />

von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit mit<br />

Medienarbeit flankiert.<br />

Medienarbeit<br />

Pro Jahr bietet die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> den<br />

Medien rund 12 Medieninformationen an.<br />

Der Themenbogen ist weit gespannt: <strong>2008</strong><br />

war die Unfallversicherungspflicht für Haushaltshilfen<br />

genauso Thema wie der sichere<br />

Schulweg, Tipps für sichere Fahrräder,<br />

Schüler-Unfallversicherung zum Schulbeginn,<br />

Versicherungsschutz für Fahrgemeinschaften<br />

und Wahlhelfer. Themen mit Ratgebercharakter<br />

werden von den Medien gern<br />

aufgenommen und zum Teil bundesweit<br />

abgedruckt. Die Experten der UK <strong>Nord</strong> waren<br />

bei Leser-Telefonaktionen der Hamburger<br />

Morgenpost und der Kieler Nachrichten<br />

zum Thema „Unfallversichert im Ehrenamt“<br />

gefragt.<br />

Auch zu Vor-Ort-Terminen in der Region werden<br />

die Medien eingeladen. Resonanz fanden<br />

unter anderem<br />

• das erste Pressegespräch der fusionierten<br />

<strong>Unfallkasse</strong> nach der konstituierenden<br />

Sitzung der Selbstverwaltung am 7. Januar<br />

<strong>2008</strong>.<br />

• die Verleihung des zweiten Preises im<br />

bundesweiten Schulwettbewerb der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung an<br />

die Grundschule Schlamersdorf (Kreis<br />

Segeberg).<br />

Buntes Fest zur Preisverleihung in<br />

der Grundschule Schlamersdorf<br />

14


• die Übergabe eines ergonomisch gestalteten<br />

Näh-Arbeitsplatzes an die Landesberufsschule<br />

für das Raumausstatter- und<br />

das Sattlerhandwerk in Kellinghusen<br />

(Kreis Steinburg). Die UK <strong>Nord</strong> und die<br />

Lederindustrie-Berufsgenossenschaft<br />

hatten den Arbeitsplatz je zur Hälfte finanziert.<br />

• die Vorstellung eines Autoanhängers<br />

in Kiel-Neumeimersdorf, mit dem<br />

Kinder fahrräder und Material für einen<br />

Fahrrad-Übungsparcours zu Kieler<br />

Grund- und Förderschulen transportiert<br />

wird. Der Anhänger ist Teil des Konzepts<br />

„Frühradfahren an Grundschulen“, mit<br />

dem Erst- und Zweitklässler an das<br />

Fahrradfahren herangeführt werden.<br />

• der 2. Wettbewerb Hamburger Schulsanitätsdienste<br />

(SSD), an dem 16 Schülerteams<br />

aus 15 Schulen teilnahmen.<br />

Die UK <strong>Nord</strong> fördert die Einrichtung<br />

von Schulsanitätsdiensten mit einem<br />

Finanzzuschuss, denn eine gute Erstversorgung<br />

beim Unfall beeinflusst den<br />

Heilungsverlauf positiv.<br />

• die Fachtagung „Geradeaus, schnell und<br />

dann...“ in Kiel zum 10-jährigen Bestehen<br />

des Arbeitskreises „Sicher auf zwei<br />

Rädern“ in Schleswig-Holstein.<br />

• die Eröffnungsveranstaltungen zu den<br />

Verkehrssicherheitsaktionen „Rücksicht<br />

auf Kinder kommt an“, „Aktion Schultüte“<br />

und „Fahrrad – schon gecheckt“ in<br />

Hamburg.<br />

Messen und Ausstellungen<br />

Bei der Messe „Arbeitsschutz aktuell“<br />

im Oktober präsentierte sich die UK <strong>Nord</strong><br />

am Gemeinschaftsstand der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung. Hier hatte<br />

die neue Online-Arbeitshilfe der <strong>Unfallkasse</strong><br />

„Prüfung von Arbeitsmitteln, Anlagen und<br />

Einrichtungen“ Premiere. Die Arbeitshilfe<br />

bietet hohen Suchkomfort dank einer<br />

alphabetischen und einer Stichwortsuche<br />

und ist unter www.uk-nord.de in der Rubrik<br />

Prävention und Arbeitsschutz zu finden.<br />

Das Thema „Gut hören“ präsentierte die UK<br />

<strong>Nord</strong> im Mai bei der Messe „Gesunde Arbeit<br />

Segeberg“, die sich an Führungskräfte im<br />

Kreis Segeberg richtete.<br />

Auch bei den Themen Kita-Kinder, Schüler<br />

& Co. präsentierte sich die <strong>Unfallkasse</strong> mit<br />

Informationsständen und Aktionsangeboten.<br />

So beim Hamburger Familientag in der<br />

Handels kammer, beim Infotag für Eltern<br />

„Schule in Hamburg“, bei dem der Unfall -<br />

kassen-Fahrradsimulator Lust auf<br />

Bewe gung machte, bei der Infobörse<br />

„Schule gesund gestalten“ und bei der<br />

Fachtagung „Gesundheit in der Kita fördern“<br />

des Netzwerks „Gesunde Kitas in<br />

Hamburg“ in Trägerschaft der Hamburger<br />

Arbeitsgemeinschaft für Gesund heitsförderung<br />

(HAG).<br />

Internet<br />

Pünktlich zur Fusion ging der Internetauftritt<br />

der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> an den Start. Die <strong>Unfallkasse</strong><br />

hat auf weit gehen de Barrierefreiheit,<br />

klare, übersicht liche Menü führung und viele<br />

Selbst bedien ungs elemente gesetzt. So konnte<br />

man schon am 2. Januar im Seminarverzeichnis<br />

stöbern und sich anmelden, Publikationen<br />

per Warenkorb bestellen und seine<br />

Haushaltshilfe per Mail anmelden. Der neue<br />

Auftritt kann von der <strong>Unfallkasse</strong> selbst<br />

gepflegt werden.<br />

Einsatz beim 2. Wettbewerb<br />

Hamburger Schulsanitätsdienste<br />

Training für Radfahranfänger<br />

15


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

professionell, bürgernah und wirtschaftlich – so bewertete die<br />

Politik die Fusion zur <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>. Mit Spannung hatten<br />

nicht nur wir Mitglieder der Selbstverwaltung den Start der UK<br />

<strong>Nord</strong> erwartet. Vor der Gründungsfeier am 7. Januar mussten wir<br />

aber erst einmal einen Abstimmungsmarathon absolvieren, denn<br />

alle Gremien waren neu zu konstituieren. Durch die Fusion sind<br />

sie auf eine beachtliche Größe gewachsen: allein die Vertreterversammlung umfasst bis<br />

zur nächsten Sozialwahl rund 70 Mitglieder. Sie repräsentieren die Versicherten und bilden<br />

das Spektrum der Mitgliedsunternehmen ab. Von der Kita bis zum Großklinikum, von der<br />

Bezirksdienststelle bis zum Ministerium. Es ist nicht immer einfach, die Interessen von<br />

Arbeitgebern und Versicherten in Übereinstimmung zu bringen. Über den Diskursen steht<br />

jedoch ein gemeinsames Ziel: eine moderne <strong>Unfallkasse</strong> zu schaffen – professionell, bürgernah<br />

und wirtschaftlich. Lesen Sie mehr über die neue Selbstverwaltung auf der Seite II.<br />

Eine informative Lektüre und ein schönes Frühjahr wünscht Ihnen<br />

Angelika Grubert<br />

Vorsitzende des Vorstands der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Seite<br />

II Selbstverwaltung im Abstimmungsmarathon:<br />

Am 7. Januar konstituierten sich<br />

Vertreterversammlung und Vorstand<br />

der UK <strong>Nord</strong><br />

III Tendenz Eigennutz?<br />

Nicht alle Unfälle während der Arbeitszeit<br />

sind Arbeitsunfälle<br />

III Gesundheit selbstbestimmt – Ratgeber<br />

der Verbraucherzentrale Hamburg<br />

IV Seminare und Veranstaltungen:<br />

· Vor der Arbeit zum Drogentest?!<br />

Fachforum Suchtprävention<br />

· Haut im Beruf<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Schleswig-Holstein · Hamburg<br />

Sicher_Rollern.indd 1<br />

Mit Sicherheit für Sie da!<br />

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l<br />

oder Astgabelungen hängen<br />

02.10.<strong>2008</strong> 11:20:11 Uhr<br />

Seminare für Unternehmen und Verwaltungen<br />

2009<br />

Weiterbilden und Qualifizieren<br />

Publikationen und Corporate Design<br />

Foto: Frederika Hoffmann<br />

Foto: privat<br />

Editorial<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> 2/<strong>2008</strong><br />

<br />

sicher & gesund<br />

q Glückwünsche der Politik<br />

zur Fusion<br />

Von rechts: Dr. Gitta Trauernicht, Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein,<br />

Birgit Schnieber-Jastram, Sozialsenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg,<br />

Werner Karg und Angelika Grubert, Vorstandsvorsitzende der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Inhalt<br />

Die Mitgliederzeitschrift „sicher & gesund“<br />

erscheint fünfmal im Jahr als Zeitschrift sowie<br />

als Beihefter der Verbandspublikation „faktor<br />

arbeitsschutz“. Das achtseitige Heft für<br />

Führungskräfte und Sicherheitsexperten der<br />

versicherten Unternehmen präsentiert<br />

Themen und Tipps für die Arbeitssicherheit,<br />

stellt vorbildliche Projekte aus den Mitgliedsunternehmen<br />

vor und kündigt Seminare und<br />

Veranstaltungen an. Schwerpunktthemen<br />

<strong>2008</strong> waren Elektro sicherheit, Fahrradhelme<br />

und das neue Regel system zur Einstufung,<br />

Kennzeichnung und Verpackung chemischer<br />

Stoffe und Gemische.<br />

Dank ihres neuen Erscheinungsbildes ist<br />

die UK <strong>Nord</strong> klar von ihren Vorgängerinnen<br />

zu unterscheiden. Broschüren, Faltblätter,<br />

Plakate etc. mussten an das neue Corporate<br />

Design (CD) angepasst werden, eine Aufgabe,<br />

die auch aus finanziellen Gründen nach und<br />

nach bearbeitet wird. Im neuen CD erschienen<br />

unter anderem die Schriften „Ein Schnitt der<br />

Leben rettet“ über sichere Kinderkleidung,<br />

„Bürgerschaftliches Engagement in<br />

Hamburg“ und die Seminarbroschüren für<br />

Kindertageseinrichtungen, Schulen und<br />

Unternehmen.<br />

Sicher mit Helm<br />

Ein gut sitzender Helm ist eine wichtige Basis für mehr<br />

Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr. Denn Kopfverletzungen<br />

stehen bei Unfällen von Fahrradfahrern an<br />

der Spitze. Sie enden oft tödlich oder mit schweren Folgen,<br />

zum Beispiel Hirnverletzungen.<br />

Fahrradhelme schützen den Schädel, indem sie die auftretenden<br />

Kräfte dämpfen und auf eine größere Fläche verteilen.<br />

Zwar können sie Unfälle nicht verhindern, aber ihre Folgen<br />

mildern.<br />

Tipps für den Helmkauf:<br />

Auf Qualität achten: GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“<br />

und die europäische Prüfnorm EN 1078.<br />

Helle, leuchtende Farben und reflektierende Elemente<br />

machen gut sichtbar.<br />

Das Idealgewicht sollte zwischen 250 und 300 Gramm<br />

liegen.<br />

Der Helm sollte Lüftungsschlitze haben und Stirn, Schläfen<br />

und Hinterkopf schützen sowie die Ohren unbedeckt lassen.<br />

Helm aufprobieren: Er passt, wenn der Helm bei lose eingestelltem<br />

Riemen auch dann auf dem Kopf bleibt, wenn<br />

das Kind sich nach vorne beugt. Kinder ab ca. drei Jahren<br />

müssen lernen, den Helm allein aufzusetzen und den Gurt<br />

zu schließen. Bei jüngeren Kindern müssen Sie darauf<br />

achten, dass alles richtig sitzt.<br />

Für kalte Tage gibt es dünne Unterziehmützen. Auf<br />

Wollmützen rutscht der Helm hin und her und schützt nicht.<br />

Nach einem Sturz wird der Helm ersetzt, auch wenn er noch<br />

intakt wirkt. Nicht länger als sechs bis sieben Jahre tragen:<br />

Die im Helm enthaltenen Weichmacher entweichen durch die<br />

Sonneneinstrahlung, wodurch die Helme leichter brechen.<br />

Beim Klettern und<br />

Foto © Karen – Fotolia.com<br />

Spielen sind Helme<br />

tabu!<br />

Beim Spielen und Toben Fahrradhelm<br />

abnehmen! Kinder laufen<br />

sonst Gefahr, in Spielgeräten<br />

FAHRRADHELM<br />

– Schutz für kluge Köpfe<br />

zu bleiben und sich mit dem<br />

Kinnriemen zu strangulieren.<br />

Neue Infotafeln<br />

„Sicher unterwegs“<br />

16


5. Prävention<br />

Faktor Mensch<br />

Ein Blick zurück auf frühere Jahre zeigt eine<br />

erfreuliche Entwicklung in der Prävention:<br />

Der technische Arbeitsschutz befindet sich<br />

heute auf einem sehr hohen Niveau und hat<br />

einen enormen Fortschritt in der Arbeitssicherheit<br />

gebracht. Dennoch passieren<br />

Unfälle und die Unfallursache lautet immer<br />

öfter: menschliches Fehlverhalten, wie das<br />

Ignorieren von Sicherheitsmaßnahmen<br />

oder falsche Arbeitstechnik. Daher steht<br />

Verhaltensprävention immer mehr im Vordergrund<br />

und erfordert Kreativität und einen langen<br />

Atem. Ein Baustein zur Verbesserung des<br />

koordinierten Miteinanderarbeitens ist die<br />

Optimierung der Arbeitsschutzorganisation,<br />

wobei die UK <strong>Nord</strong> verstärkt unterstützt,<br />

zum Beispiel bei der Einführung von Arbeitsschutzmanagementsystemen.<br />

Aber auch eine andere Form menschlichen<br />

Fehlverhaltens wird zunehmend zum Thema<br />

im Arbeitsschutz: die zunehmende Gewaltbereitschaft,<br />

die in der gesamten Gesellschaft<br />

zu beobachten ist und sich auch in den versicherten<br />

Unternehmen der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

bemerkbar macht. Kindern in Schulen und<br />

Beschäftigten in Unternehmen Kompetenzen<br />

zur konstruktiven Konfliktlösung und zum<br />

Selbstschutz in kritischen Situationen zu<br />

vermitteln, ist inzwischen zu einer wichtigen<br />

Aufgabe der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> geworden.<br />

Beraten – Besichtigen – Untersuchen<br />

Bei allen Fragen zu Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz unterstützt und betreut<br />

die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ihre Mitglieds unternehmen<br />

individuell und umfassend. Im<br />

Vorder grund steht die Beratung der Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer.<br />

Bei Beratungen von Unternehmen mit vielen<br />

Versicherten ist ein Trend festzustellen,<br />

der sich über mehrere Jahre entwickelt<br />

hat. Dieser wurde auch <strong>2008</strong> bestätigt.<br />

Die Rechtslage und die Umsetzung technischer<br />

Anforderungen sind nicht immer<br />

eindeutig. Unternehmen wenden sich<br />

daher vermehrt mit Unterstützungs- und<br />

Entscheidungswünschen an die <strong>Unfallkasse</strong><br />

<strong>Nord</strong>. Insbesondere werden Anfragen zu<br />

Anlagen an uns gerichtet, die Unikate darstellen,<br />

und ermächtigte Sachverständige,<br />

die diese Anlagen prüfen sollen, verweisen<br />

zur Entscheidung von Auslegungen auf die<br />

UK <strong>Nord</strong>.<br />

Bevor das anfragende Unternehmen zielführend<br />

unterstützt werden kann, müssen zur<br />

Absicherung der Beratungsergebnisse mehrere<br />

Meinungen von Fachleuten eingeholt und<br />

bewertet sowie ähnliche Anlagen in anderen<br />

Unternehmen besichtigt werden. Im Ergebnis<br />

führt diese Vorgehensweise für alle Beteiligten<br />

zu guten und praxisorientierten Lösungen.<br />

Kernpunkte bei Besichtigungen und<br />

Beratungen<br />

• Aufbau und Optimierung der innerbetrieblichen<br />

Sicherheitsorganisation zur Implementierung<br />

von Arbeits schutz managementsystemen<br />

• Umsetzung der Betriebssicherheits verordnung<br />

in Bezug auf die systematische<br />

Prüfung von betrieblichen Anlagen,<br />

Einrichtungen und Arbeitsmitteln<br />

• Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes<br />

und der UVV Grundsätze der Prävention in<br />

Bezug auf Gefährdungsbeurteilungen und<br />

Unterweisungen<br />

• Schulhöfe und Spielplätze (DIN EN 1176<br />

Spielplatzgeräte)<br />

• Erste Hilfe in Schulen mit Schwerpunkt:<br />

Wann rufe ich einen Rettungswagen?<br />

Besichtigungen 942<br />

Beanstandungen 2.897<br />

Beratungen und<br />

Besprechungen<br />

2.775<br />

Unfalluntersuchungen 130<br />

Stellungnahmen<br />

zu Bauanträgen<br />

Übersicht Besichtigungen,<br />

Untersuchungen etc.<br />

334<br />

17


Ein Blick hinter die Kulissen<br />

Arbeiten mit Absauganlage<br />

Die Flaschenhalterung hilft,<br />

Nadelstichverletzungen zu minimieren<br />

Ungesicherte Wartungsluke<br />

am Unfallort<br />

Luftrückführung beim Umgang mit krebserzeugenden<br />

Stoffen<br />

Krebserzeugende, partikelförmige Schadstoffe,<br />

die eingeatmet werden können,<br />

müssen abgesaugt und aus dem Arbeitsbereich<br />

sicher abgeführt werden. Arbeiten<br />

an einem neu eingerichteten Edelstahlschweiß<br />

arbeitsplatz mit einer Absaugung<br />

unter Luftrückführung in die Werkstatt<br />

mussten im Zuge einer Besichtigung untersagt<br />

werden, da die Anlage die hierfür notwendigen<br />

Voraussetzungen nicht erfüllte.<br />

Eine Luftrückführung über die Absauggeräte<br />

in den Arbeitsraum ist in Ausnahmefällen<br />

nur dann zulässig, wenn die Filtereinheit<br />

der Absaugung nachweislich eine deutliche<br />

Minimierung der Schadstoffkonzentration<br />

erreicht (TRGS 560). Dies ist nur durch solche<br />

ortsveränderlichen Absauggeräte gewährleistet,<br />

deren Abscheideleistung staubtechnisch<br />

geprüft und behördlich oder berufsgenossenschaftlich<br />

anerkannt wurden. Die zeitlich<br />

begrenzte Anerkennung der Umluftgeräte<br />

wird in einer Positivliste der BG-PRÜFZERT-<br />

Datenbank unter http://www.hvbg.de/d/bgp/<br />

index.html veröffentlicht.<br />

Nadelstichverletzung<br />

In einem Labor stach sich eine Praktikantin<br />

beim Versuch, ein Septum mit der Injektionsnadel<br />

zu durchstechen, in das Mittel fingerglied.<br />

Die Sehne des Gelenks riss daraufhin<br />

ab. Als Folge der Unfalluntersuchung<br />

wurde das Fixieren der Flasche während<br />

des Einstechens korrigiert. Alternativ zum<br />

Umklammern der Flasche mit der Hand ist das<br />

Einspannen der Septumflasche mittels KWS-<br />

Klammer oder mit der im Bild dargestellten<br />

Halterung für mehrere Flaschen möglich. In<br />

beiden Fällen ist es nicht mehr notwendig, die<br />

Flasche direkt per Hand zu fixieren.<br />

Beschäftigte fällt in offene Wartungsluke<br />

In einem Mitgliedsbetrieb war eine Fremdfirma<br />

mit der Wartung von Wärme leitungen<br />

beschäftigt, die im Keller des Gebäudes<br />

verlaufen. Der Einstieg erfolgt durch eine<br />

Wartungsluke, die sich hinter der Tür eines<br />

Putzmittelraumes befindet. Die Fremd firma<br />

hat diese Luke ohne weitere Sicherungsmaßnahmen<br />

geöffnet. Damit war direkt hinter<br />

der Tür eine „Fallgrube“ entstanden. Eine<br />

Beschäftigte wollte Reinigungsmittel holen,<br />

öffnete die Tür und stürzte in die ungesicherte<br />

Wartungsluke etwa 2,30 Meter in die Tiefe.<br />

Wie durch ein Wunder kam die Beschäftigte<br />

mit Prellungen und Hautabschürfungen<br />

davon.<br />

Die vom Technischen Aufsichtsdienst ermittelte<br />

Unfallursache war die fehlende Abstimmung<br />

zwischen Fremdfirma und Betrieb. Konkrete<br />

Maßnahmen zur Vermeidung solcher Unfälle<br />

wurden eingeleitet:<br />

• Anmeldung der Fremdfirma im Betrieb<br />

• Absprache und Durchführung der erforderlichen<br />

Sicherungsmaßnahmen<br />

• Abmeldung nach Abschluss der Arbeiten<br />

Vom Bagger überrollt<br />

Eine Firma war beauftragt, Wasserstauungen<br />

in einem Entwässerungsgraben anzulegen.<br />

Mit einem Bagger wurden zunächst die<br />

Vegetation und der Bewuchs aus dem Umfeld<br />

entfernt. Ein alter Stacheldraht war schon<br />

teilweise mit der Vegetation verwachsen und<br />

hatte sich an der Baggerschaufel verfangen.<br />

Durch Drehen, Schwenken und Fahren versuchte<br />

der Baggerfahrer, den Draht zu lösen.<br />

Ein weiterer Beschäftigter hatte sich in einer<br />

Schlaufe des Drahtes verfangen und wurde<br />

durch die Bewegung des Baggers mit dem<br />

Draht in den Fahrbereich gezogen und dann<br />

überrollt. Das linke Bein und die Hüfte waren<br />

betroffen.<br />

Fazit: Wenn Beschäftigte im Einzelfall im<br />

Schwenkbereich von Baggerarbeiten tätig<br />

sein müssen, ist es unbedingt erforderlich,<br />

dass die Beteiligten ständig im Sichtund<br />

Blickkontakt sind. Wiederkehrende<br />

Unterweisungen sind hierzu unerlässlich.<br />

18


Verkehrssicherheitsarbeit –<br />

Leben schützen, Unfälle vermeiden<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> setzte die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

auf intensive Aufklärungsarbeit und zielgruppenorientierte<br />

Informationen. Die <strong>Unfallkasse</strong><br />

initiiert und unterstützt Sicherheitsaktionen,<br />

die sich mit unterschiedlichen Akzenten über<br />

alle Jahreszeiten erstrecken. Unterstützung<br />

findet sie bei vielen Kooperationspartnern:<br />

Polizei, Behörden aus den Bereichen Schule<br />

und Inneres, Verkehrswachten beider<br />

Bundesländer. Die gemeinsamen Ziele: die<br />

Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr<br />

erhöhen, die Zahl der Unfälle senken und<br />

Bewusstsein für sicheres Verhalten schaffen.<br />

Beispiele aus der Verkehrssicherheitsarbeit:<br />

• Rücksicht auf Kinder kommt an<br />

Aktionszeitraum drei Wochen im Frühjahr.<br />

Schwerpunktthema <strong>2008</strong> war das<br />

Überqueren der Fahrbahn. Die Polizei<br />

war mit Verkehrskontrollen präsent; die<br />

Aktionspartner informierten mit Ständen<br />

vor Schulen und Kitas und verteilten großflächig<br />

Informationsmaterial.<br />

• Aktion Schultüte und 18. Schülerwettbewerb<br />

„Sicherheit zur Einschulung“<br />

Verteilung von Schultüten-Flyern<br />

an Autofahrer und Aufstellen von<br />

Hinweisplakaten zum Schulbeginn im<br />

Umfeld der Schulen sowie ein Rätsel für<br />

die Erstklässler zum sicheren Schulweg.<br />

• Aktion „Fahrrad – schon gecheckt“<br />

Aktionszeitraum vier Wochen im Herbst,<br />

während derer es ein attraktives Angebot<br />

für Radfahrerinnen und Radfahrer gibt:<br />

kostenloser Check der Fahrräder bei<br />

rund 50 Fahrradhändlern, kostengünstige<br />

und fachgerechte Reparaturen und<br />

ein Gewinnspiel mit drei Fahrrädern als<br />

Hauptpreis.<br />

• „Mein Fahrrad-Tagebuch“<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> hat im Jahr <strong>2008</strong><br />

begonnen, das Schülerarbeitsheft zur<br />

Fahrradausbildung für die Klassen 3 und<br />

4, das seit 2007 erfolgreich in Hamburg<br />

eingesetzt wird, nun auch in Schleswig-<br />

Holstein einzuführen. Gemeinsam mit<br />

dem Institut für Qualitätsentwicklung an<br />

Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) und<br />

mit Unterstützung der Kreisfachberater<br />

für Verkehrserziehung wurden in allen<br />

Regionen des Landes Lehrkräfte zu einer<br />

nachmittäglichen Fortbildung eingeladen<br />

– und sie kamen in Scharen.<br />

Mit dem Schülerarbeitsheft werden,<br />

ausgehend von individualisiertem<br />

und eigenaktivem Lernen, die Grundschülerinnen<br />

und Grundschüler als aktive<br />

Radfahrer angesprochen. Ihr Fahrrad,<br />

ihre Verkehrsumgebung, zum Beispiel<br />

im Stadtteil, und ihre Erfahrungen stehen<br />

im Mittelpunkt. Das „Fahrrad-Tagebuch“<br />

ist das Grundlernmittel für die<br />

Radfahrausbildung durch Lehrerinnen,<br />

Lehrer, Polizeiverkehrslehrerinnen und<br />

-lehrer in den 3. und 4. Klassen.<br />

• Mobiler Fahrradanhänger:<br />

Sicherheit mit Lieferservice<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> hat die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> erstmalig<br />

gemeinsam mit der Verkehrswacht<br />

Kiel ein neues Konzept angeschoben: Es<br />

wurde ein gut ausgestatteter Anhänger<br />

für Übungsfahrräder beschafft, der mit<br />

Unterstützung von Hilfskräften den<br />

Kieler Grund- und Förderschulen für<br />

Übungsfahrten zur Verfügung gestellt<br />

wird. So können die Fahrräder fast täglich<br />

in wechselnden Schulen eingesetzt<br />

werden. Die Gelder kommen damit vielen<br />

Schulen zugute. Die Organisation<br />

übernimmt die Verkehrswacht Kiel. Die<br />

Auftaktveranstaltung fand im Kieler<br />

Stadtteil Neumeimersdorf statt.<br />

19


Messungen und Messtechnik<br />

Seminare und Ausbildung<br />

Die Messstelle Gefahrstoffe übt in erster<br />

Linie eine Beratungsfunktion für die optimale<br />

Auswahl von Schutzmaßnahmen im<br />

Umgang mit Gefahrstoffen aus. Typische<br />

Beratungsanfragen liegen im Bereich<br />

Innenraumluft, Schimmelpilze, Staub oder<br />

Schweißrauche. Expositionsmessungen,<br />

wie sie in den Paragraphen 7 bis 11<br />

Gefahrstoffverordnung gefordert werden,<br />

liegen nicht im Aufgabenspektrum der<br />

Messstelle – diese sind ausschließlich von<br />

Unternehmerinnen und Unternehmern in<br />

Auftrag zu geben.<br />

Seminare zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

sind ein fester Bestand teil der<br />

Präventionsarbeit. Viele maßgeschneiderte<br />

Seminare für die Mitglieds betriebe entstanden<br />

zusätzlich zur Seminarbroschüre im<br />

direkten Kontakt mit den Kunden. Kooperationen<br />

mit Fachinstitutionen und externen<br />

Spezialisten bleiben für die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

ein Pfeiler der Arbeit und der Qualität. Die<br />

Qualität der UK-<strong>Nord</strong>-Seminare wird laufend<br />

überprüft. Durchweg gute Beurteilungen<br />

durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bestätigen unsere Arbeit.<br />

Mit Sicherheit für Sie da!<br />

Schallpegelmessungen zur Ergänzung<br />

des Lärmkatasters oder aufgrund einer<br />

BK-Ermittlung sind ein weiteres Aufgabenfeld<br />

der UK <strong>Nord</strong>. Ebenso Beratungen und orientierende<br />

Messungen zu Problemen der<br />

Akustik, besonders im Schulbereich.<br />

Seminare für Unternehmen und Verwaltungen<br />

2009<br />

Weiterbilden und Qualifizieren<br />

Schweißrauchmessung beim<br />

Plasmaschneiden<br />

20


Rückblende <strong>2008</strong> –<br />

besondere Seminare und Veranstaltungen<br />

Fachtagung „fit und pfiffig.<br />

Kinder bewegen ihre Zukunft“<br />

Auch die 3. Fachtagung „fit und pfiffig“ für<br />

Erzieherinnen und Erzieher, Übungsleiterinnen<br />

und -leiter in Sportvereinen startete traditionell<br />

mit dem eigens für diese Tagung komponierten<br />

Titelsong „Nur wer fit ist, ist auch pfiffig,<br />

nur wer tobt, der wird auch schlau“. Und<br />

der ganze Saal tanzte am frühen Samstagvormittag,<br />

eingeschlossen die zahlreichen<br />

Ehrengäste aus Politik, Pädagogik und Sport.<br />

Die Praxis-Workshops brachten alle ordentlich<br />

in Bewegung, oft zu heißen Rhythmen.<br />

Große Konzentration in den Theorie- und<br />

Selbstreflexionsteilen. Viel Anklang fanden<br />

wie immer die Vielfalt der Themen und<br />

Methoden und das bunte Angebot der kleinen<br />

Messe. Die Kooperation zwischen dem<br />

Verband für Turnen und Freizeit (VTF), der<br />

Hamburger Sportjugend, der Vereinigung<br />

Hamburger Kindertagesstätten und der<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> hat sich bewährt.<br />

Fachtagung: Sicherheit in Theatern und<br />

anderen Veranstaltungsstätten<br />

Im Kalender von technischen Direktoren und<br />

technischen Führungskräfte von Theatern<br />

und anderen Veranstaltungsstätten in <strong>Nord</strong>deutschland<br />

ist die jährliche Fachtagung<br />

mittlerweile fest eingeplant. Die Tagung<br />

wird durchgeführt in Kooperation mit der<br />

<strong>Unfallkasse</strong> Mecklenburg-Vorpommern und<br />

dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.<br />

Anerkannte Fachleute der Branche referieren<br />

und diskutieren gerne mit dem hochkarätigen<br />

Teilnehmerkreis. <strong>2008</strong> ging es unter<br />

anderem um den Leitfaden Sicherheit bei<br />

Veranstaltungen (BGI 810), vorbeugenden<br />

Brandschutz, das Modell „Arbeitsschutzmanagementsystem<br />

im Deutschen Schauspielhaus<br />

Hamburg“, die Rolle des technischen<br />

Direktors im Spannungsfeld zwischen<br />

Kunst und Technik und Sicherheitsnormen für<br />

die Veranstaltungstechnik – von Deutschland<br />

nach Europa.<br />

Seminare: Arbeitsschutz mit System.<br />

Arbeitsschutzorganisation optimieren<br />

durch Arbeitsschutzmanagementsysteme<br />

(AMS-Systeme)<br />

Die Integration von Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz in alle Struktur- und<br />

Organisationsebenen des Unternehmens<br />

ist Teil einer erfolgreichen Strategie, die<br />

Arbeitsbedingungen und Prozesse zu verbessern,<br />

effizienter zu wirtschaften und die<br />

Rechtssicherheit zu erhöhen. Die Seminare<br />

informierten über Arbeitsschutzorganisation<br />

und Arbeitsschutzmanagementsysteme:<br />

Was ist integrierter Arbeitsschutz? Was leisten<br />

Arbeitsschutzmanagementsysteme?<br />

Wie kann die praktische Umsetzung im<br />

Unternehmen erfolgen? Wie verläuft der Weg<br />

zur Begutachtung?<br />

Seminarstatistik<br />

Die Tagung „Management und<br />

Führung im Bereich Arbeitssicherheit<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

und Gesund heits-<br />

Führungskräfte 24 464<br />

schutz“ für Dekane und Arbeitgeber<br />

verantwortliche an der<br />

Personal-/Betriebsräte 17 279<br />

Universität Hamburg fand zum SiFas und Betriebsärzte 6 161<br />

sechsten Mal statt. Sie wurde<br />

eröffnet von der Präsidentin<br />

Sicherheitsbeauftragte 39 735<br />

und der Kanzlerin der Univer sität<br />

Weitere –<br />

90 1.997<br />

Hamburg und dem Geschäfts -<br />

gemischte Gruppen<br />

führer der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>.<br />

Schulen und Kitas 142 4.148<br />

Mit einem Fachexperten wurden<br />

Aspekte des technischen Orga -<br />

Summe 318 7.784<br />

nisationsrechts an der Schnittstelle<br />

Tech nik und Recht im kom -<br />

plexen System Univer sität bearbeitet. Praxi s-<br />

orientiert wurden Organisationsverantwortung<br />

anhand ausgewählter Beispiele, Delegation<br />

und Überwa chung, Pflichten der Vorgesetzten<br />

im Arbeitsschutz, persönliche Verantwortung<br />

der Führungskraft unter dem Blickwinkel der<br />

Freiheit von Forschung und Lehre diskutiert.<br />

21


Erlebnisraum Wald<br />

„Erlebnis(spiel)raum Wald“: Der Wald ist<br />

der ideale Raum zur Förderung koordinativer<br />

Fähigkeiten bei Kindern. Wackelbrücken,<br />

Spinnennetze, Bewegungsspiele sind<br />

hervorragend geeignet, die Kinder unter<br />

Berücksichtigung sicherheitstechnischer<br />

Aspekte an einen wohl dosierten Umgang mit<br />

dem Risiko heranzuführen. Kinder, die aktiv<br />

sind und mit ihren Fähigkeiten umzugehen<br />

wissen, sind weniger unfallgefährdet.<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> hat im Aus- und Fortbildungsprogramm<br />

der Hamburger Behörde<br />

für Tagesmütter und -väter den Baustein<br />

„Sicherheit und Gesundheitsschutz“ fachlich<br />

übernommen. Die Abendveranstaltung für die<br />

Tagespflegepersonen bestand den Praxistest:<br />

„Es ist gut, den Blick für die Sicherheit zu<br />

schärfen, schließlich geht es um die Kinder“<br />

bedankten sich die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer für die Informationen aus der<br />

Praxis für die Praxis.<br />

In den Klassenstufen 1 und 2 ist das motorische<br />

Training (Frühradfahren, fahrpraktische<br />

Übungen im Schonraum) vor dem Hintergrund<br />

von zunehmenden Defiziten in der Motorik bei<br />

Kindern und hoher Unfallzahlen von Kindern<br />

als Radfahrer von besonderem Stellenwert.<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> bietet jährlich zwei bis<br />

drei Seminare „Frühradfahren“ zu diesem<br />

Thema an. Die Lehrerinnen und Lehrer werden<br />

in die Methoden eingeführt und bekommen<br />

wertvolle praktische Hinweise. Alljährlich<br />

werden auch einige Schulen mit je einem Satz<br />

von Übungsfahrrädern in Zusammenarbeit mit<br />

der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein<br />

ausgestattet.<br />

Das Gespräch mit Führungskräften und<br />

Personal- und Betriebsräten zu Fragen von<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz liegt<br />

der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> am Herzen. So freuten<br />

wir uns über das große Interesse an den vielen<br />

Inhouse-Seminaren für beide Zielgruppen.<br />

Das Thema wird kurz und prägnant, maßgeschneidert<br />

für den jeweiligen Betrieb und im<br />

Kreis aller Führungskräfte bzw. des gesamten<br />

Gremiums der Personal- und Betriebsräte diskutiert.<br />

So kann Wirkung im Betrieb entstehen.<br />

Wir bedanken uns für das Engagement.<br />

Beim Praxisseminar „Frühradfahren“<br />

treten Lehrerinnen und Lehrer in die<br />

Pedale<br />

22


Projekte<br />

In Modellprojekten werden Präventionsmaßnahmen<br />

erarbeitet und erprobt. Zur Sicherung<br />

der Qualität arbeitet die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> eng<br />

mit Forschungs einrichtungen und anderen<br />

Fachinstitutionen zusammen. Schwerpunkte<br />

<strong>2008</strong>:<br />

Ein guter Streit geht anders –<br />

Schüler-Streitschlichtung an Hamburger<br />

Schulen<br />

Über 1.500 Streitschlichter gibt es an Hamburger<br />

Schulen – Schülerinnen und Schüler<br />

ab der dritten Klasse, die eine intensive<br />

Ausbildung in Mediation absolviert haben,<br />

bei Konflikten unter Schülern professionell<br />

vermitteln und so zum friedlichen Miteinander<br />

in den Schulen beitragen. Konflikte gehören<br />

zum Leben. Die Frage ist nicht, OB man<br />

streitet, sondern WIE. Und hier fängt die<br />

Kunst an: Streitschlichtung und konstruktive<br />

Konfliktaustragung ist was für Profis – das<br />

kann man lernen und trainieren. Das Projekt<br />

Streitschlichtung wird seit vielen Jahren<br />

begleitet und gefördert durch die Kooperation<br />

aus Beratungsstelle Gewaltprävention<br />

des Landesinstituts für Lehrerfortbildung<br />

(BSG-LI), Institut für konstruktive Konfliktaustragung<br />

und Mediation (ikm) und<br />

Unfall kasse <strong>Nord</strong>. Zum Projekt gehören die<br />

Ausbildung der Streitschlichtungs-Lehrkräfte,<br />

Super vision, Öffentlichkeitsarbeit, Erstellung<br />

von Arbeits materialien, Evaluation.<br />

Im Februar <strong>2008</strong> gab es die jährliche Fachtagung<br />

der Schülerinnen und Schüler gleich<br />

zweimal, da das Interesse überwältigend war<br />

und den Raum sprengte.<br />

Traditionell treffen sich Schüler-Streit schlichter<br />

einmal im Jahr zu einer Fachtagung. In<br />

Workshops werden Erfahrungen ausge tauscht<br />

und Verbesserungen für die praktische Streit -<br />

schlichtung im Schulalltag und Möglichkeiten<br />

der Werbung bei den Mitschülerinnen und<br />

Mi tschülern diskutiert.<br />

Prefect-Schüler<br />

Das Gymnasium Farmsen hat in Kooperation<br />

mit der Beratungsstelle Gewaltprävention<br />

(BSG-LI) und der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> sowie<br />

einer Gruppe von Experten das aus dem englischsprachigen<br />

Raum stammende Konzept<br />

der Prefects („Vertrauensschüler“) eingeführt.<br />

Dabei werden sorgfältig ausgewählte<br />

Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen<br />

Aufgaben des schulischen Miteinanders<br />

betraut. Sie übernehmen freiwillig in unterschiedlichem<br />

Ausmaß soziale Verantwortung<br />

für den schulischen Alltag und repräsentieren<br />

ihre Schule nach innen und außen.<br />

Dieses in Hamburg (und nach unserem Kenntnisstand<br />

auch in Deutschland) einzigartige<br />

Modell wird in einem Kooperationsprojekt auf<br />

jährlich zwei weitere Schulen ausgeweitet.<br />

Eine Steuergruppe aus Schulbehörde, LI/<br />

Beratungsstelle Gewaltprävention, UK <strong>Nord</strong>,<br />

Trainern und weiteren Experten plant und<br />

überwacht die Umsetzung der Projektschritte<br />

entsprechend dem Konzept.<br />

Krisenordner für Schulen –<br />

Sofortmaßnahmen im Überblick<br />

Das von der UK <strong>Nord</strong> unterstützte und begleitete<br />

Projekt „Erstellung eines Krisenordners<br />

für die Schulleitung“ mit dem Ziel, im Fall<br />

schulischer Notfälle wie schweren Unfällen,<br />

Gewaltdelikten und Großschadensereignissen<br />

wie Großbränden oder Bombendrohungen<br />

schnell und angemessen handeln zu können,<br />

wurde <strong>2008</strong> abgeschlossen. Es ist Teil des<br />

Hamburger Schulkrisenkonzepts der Behörde<br />

für Schule und Berufsbildung. Zu dem<br />

Konzept gehören außerdem die Bildung und<br />

Qualifizierung von schulinternen Krisenteams<br />

an allen Hamburger Schulen.<br />

Abschlussrunde der Streitschlichtertage<br />

Krisenordner der<br />

Hamburger Schulbehörde<br />

23


Respektvoll und gewaltfrei<br />

in Erziehung, Partnerschaft<br />

und Sexualität<br />

Gewaltprävention in Grundschulen<br />

Futsal – Sicherheit im Sportunterricht<br />

Foto © Charly – Fotolia.com<br />

Praxisordner<br />

Module für Schüler/innen und Eltern<br />

Projektordner<br />

Kinder müssen so früh wie möglich lernen,<br />

dass physische und psychische Gewalt keine<br />

geduldeten Formen der Auseinandersetzung<br />

oder Konfliktlösung sind. Das geht am besten<br />

über Gewaltprävention.<br />

In Schleswig-Holstein fördert die <strong>Unfallkasse</strong><br />

<strong>Nord</strong> hierzu das Projekt „Prima Klima“, das<br />

speziell auf Grundschulen zugeschnit ten<br />

ist. Mit „Prima Klima“ sollen das soziale<br />

Miteinander gefördert und die Klassengemeinschaft<br />

gestärkt werden. Ebenso lernen<br />

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und<br />

Lehrer, vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.<br />

Die Seminare der UK <strong>Nord</strong> zu „Prima Klima“<br />

wurden sehr gut angenommen, die teilnehmenden<br />

Schulen erhielten Projektordner.<br />

Reduzierung von Unfällen beim Fußballspielen<br />

im Sportunterricht durch den<br />

Einsatz sprungreduzierter Fußbälle steht im<br />

Mittelpunkt eines Präventionsprojekts der UK<br />

<strong>Nord</strong>, das an über 30 Schulen angelaufen ist.<br />

Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und<br />

Schüler der Klassen 7 bis 10. Hier passieren<br />

laut Statistik die meisten Unfälle. Es geht<br />

aber schon ab der 5. Klasse los. Ein weiteres<br />

Augenmerk liegt auf der Verbesserung<br />

der Spielfähigkeit – hier der motorischen<br />

und koordinativen Fähigkeiten. Dazu muss<br />

man in der Grundschule die Basis legen.<br />

Einbezogen sind Experten des Hamburger<br />

Fußballverbands und Fachleute für Schulsport<br />

der Hamburger Behörde für Schule und<br />

Berufsbildung.<br />

Lärm in Kindertagesstätten und Schulen<br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> hat in Kooperation<br />

mit Netzwerkpartnern der Arbeitsschutz-<br />

Partnerschaft Hamburg ein zweijähriges<br />

Präventionsprogramm zum Thema Lärm in<br />

Bildungsstätten durchgeführt. Fragt man<br />

Erzieherinnen oder Lehrerinnen: „Was belastet<br />

Sie im Umgang mit den Kindern und<br />

Jugendlichen?“, so ist bei rund 80 Prozent<br />

der Befragten der alltägliche Lärmpegel<br />

einer der Hauptbelastungsfaktoren. Nicht<br />

immer kann ein Einrichtungsträger den baulichen<br />

Schallschutz sogleich durch bauliche<br />

Investitionen verbessern. Somit liegt das<br />

erfolgreiche methodische Vorgehen im Projekt<br />

auf bewusstseins- und verhaltensbeeinflussenden<br />

Maßnahmen. In dem Zusammenhang<br />

sind bereits preiswerte sowie einfach realisierbare<br />

technische Maßnahmen, außerdem<br />

zahlreiche organisatorische und pädagogische<br />

Maßnahmen angestoßen worden.<br />

Die ersten Teilnehmer der „Prima Klima“-Seminare<br />

erhielten ihre Projektordner<br />

24


Erste Hilfe und Schulsanitätsdienste<br />

Arbeit in Fachgremien<br />

Die Unternehmer müssen für eine wirksame<br />

Erste Hilfe in ihren Unternehmen sorgen. Die<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> finanziert die Ausbildung<br />

von Ersthelferinnen und Ersthelfern in den<br />

Betrieben, Kindertageseinrichtungen, Schulen<br />

und Hochschulen nach festgelegten Kriterien.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> haben 6.952 Personen an der<br />

Grundausbildung und 13.403 Personen am<br />

Auffrischungstraining für Erste Hilfe teilgenommen.<br />

In Schulen fördert die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> auch<br />

Schulsanitätsdienste. Sie ergänzen die Erste-<br />

Hilfe-Organisation an Schulen.<br />

In Fachgremien wirken die Expertinnen und<br />

Experten der Präventionsabteilung unmittelbar<br />

bei der Erarbeitung von Maßnahmen zu<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz mit.<br />

Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis<br />

der Mitgliedsunternehmen fließen ein.<br />

Fachgremien:<br />

• Arbeitskreise und Fachgruppen beim Spit -<br />

zen verband Deutsche Gesetz liche Unfall -<br />

versicherung (DGUV): Arbeitsmedizin,<br />

Gefahrstoffe, Warnkleidung, Bildungswesen,<br />

Sachgebiet Wegeunfallverhütung,<br />

„Integrierter Arbeitsschutz“ (AKIAS) sowie<br />

Ausschuss „Aus- und Weiterbildung“ (AAW)<br />

• DIN-Normungsausschuss Kommunale<br />

Tech nik und CEN sowie Sport- und Freizeitgeräte<br />

• Qualitätsverbund „Qualifizierung der Träger<br />

der gesetzlichen Unfallversicherung“ (QVQ)<br />

• Arbeitsgruppe „Gewalt gegen Mitarbeiter/<br />

-innen des öffentlichen Dienstes in Hamburg“<br />

• DVR-Ausschuss für erwachsene Verkehrsteilnehmer<br />

• Netzwerk seelische Gesundheit am<br />

Arbeitsplatz<br />

25


6. Rehabilitation – Teilhabe –<br />

Entschädigung – Berufskrankheiten<br />

Gut gesichert –<br />

Die drei Schritte unserer Betreuung<br />

Leistungen zur Rehabilitation<br />

und Teilhabe<br />

Ambulante Heilbehandlung*<br />

Stationäre Rehabilitation<br />

und häusliche Krankenpflege**<br />

Ausgaben für Maßnahmen<br />

zur Teilhabe am Leben in<br />

der Gemeinschaft und am<br />

Arbeitsleben***<br />

* Kontengruppe 40<br />

** Kontengruppe 46<br />

*** Kontengruppen 49<br />

und Kontenart 488<br />

26<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

knapp 119.000 Unfälle ihrer Versicherten<br />

gemeldet. Rund 51 Millionen Euro wendete<br />

sie für Leistungen an unfallverletzte<br />

Versicherte oder deren Hinterbliebene auf.<br />

Hiervon entfielen rund 31 Millionen Euro auf<br />

die Bereiche Rehabilitation und Teilhabe<br />

sowie rund 20 Millionen Euro auf Renten und<br />

weitere Entschädigungsleistungen.<br />

Von der Fusion der Landesunfallkasse<br />

Hamburg und der <strong>Unfallkasse</strong> Schleswig-<br />

Holstein merken die Versicherten fast<br />

nichts. Die Mehrheit wird weiter von „ihren“<br />

Unfallsachbearbeitern am jeweiligen Standort<br />

betreut. Die Zusammenführung wurde aber<br />

auch genutzt, um ausgewählte Fachbereiche<br />

dort, wo es sinnvoll ist, an einem Standort<br />

zu konzentrieren. Die Versicherten profitieren<br />

von kürzeren Bearbeitungswegen<br />

und –zeiten. Neu eingeführt wurde im<br />

Bereich der medizinischen Rehabilitation<br />

das Reha-Management. Hierzu erhalten<br />

Sie im Abschnitt „Gut betreut“ weitere<br />

Informationen.<br />

14,60 Mill. Euro<br />

7,20 Mill. Euro<br />

ca. 1,5 Mill. Euro<br />

Die Betreuung unserer Versicherten nach<br />

einem Unfall erfolgt in drei wesentlichen<br />

Schritten:<br />

Schritt 1 –<br />

die Heilbehandlung und Rehabilitation<br />

Jeder Versicherte, der einen schweren Unfall<br />

erlitten hat, wird individuell von festen<br />

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern<br />

betreut. Sie begleiten den Versicherten nicht<br />

nur auf seinem Genesungsweg, sondern<br />

sorgen unter anderem auch dafür, dass bei<br />

Bedarf etwa kurzfristig eine Haushaltshilfe<br />

die häusliche Versorgung unterstützt.<br />

Auch die Sicherstellung von Schulfahrten<br />

für Kinder, deren Unfallverletzung noch<br />

nicht vollständig ausgeheilt ist oder die<br />

Feststellung von Pflegeleistungen bei schwers -<br />

ten Verletzungen gehören zu unserem<br />

Aufgabenbereich. Unmittelbar nach einem<br />

schweren Unfall beginnt die Steuerung der<br />

medizinischen Rehabilitation mit Übernahme<br />

der erforder lichen Kosten, zum Beispiel für<br />

die stationäre, ambulante und rehabilitative<br />

Behandlung wie Krankengymnastik oder<br />

Ergotherapie.<br />

Schritt 2 – die berufliche und soziale<br />

Wieder eingliederung (Teilhabe)<br />

Trotz optimaler medizinischer Betreuung<br />

können Unfallverletzte mit schweren<br />

Verletzungen nicht immer vollständig<br />

geheilt werden. Sofern abzusehen ist, dass<br />

auf Dauer maßgebliche Unfallfolgen bleiben,<br />

greift das Teilhabe-Management. Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des spezialisierten<br />

Teilhabe-Bereiches sorgen für die<br />

berufliche und soziale Wiedereingliederung<br />

unserer Versicherten. Sie arbeiten dabei<br />

eng mit den Versicherten und ihren Angehörigen<br />

zusammen. Versicherte werden<br />

beispielsweise in Weiterbildungs- oder<br />

Umschulungsmaßnahmen vermittelt oder es<br />

wird der behindertengerechte Umbau einer<br />

Wohnung oder eines Autos organisiert. Für<br />

die unfallbedingten Kosten kommt die UK<br />

<strong>Nord</strong> auf.


Gut betreut – Das Reha-Management<br />

Schritt 3 – die Entschädigung<br />

Wenn ein Versicherter unfallbedingt über das<br />

Ende der Entgeltfortzahlung hinaus arbeitsunfähig<br />

ist, wird von der UK <strong>Nord</strong> Verletztengeld<br />

gezahlt. Hierdurch sind Versicherte auch<br />

bei länger andauernder Arbeitsunfähigkeit<br />

finanziell abgesichert und können sich ganz<br />

auf den Heilungsprozess konzentrieren. Das<br />

Verletztengeld wird im Auftrag der UK <strong>Nord</strong><br />

von der Krankenkasse des Versicherten ausgezahlt<br />

und dieser dann erstattet.<br />

Auch bei optimaler medizinischer und beruflicher<br />

Rehabilitation muss ein Versicherter<br />

nach einem Unfall womöglich mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen leben. Eine hierdurch<br />

bedingte Minderung der Erwerbsfähigkeit<br />

wird durch die Zahlung einer Unfallrente<br />

entschädigt. Die Höhe dieser Rente richtet<br />

sich nach dem Einkommen des Verletzten im<br />

Jahr vor dem Unfall und nach der Schwere der<br />

Verletzungsfolgen.<br />

Darüber hinaus sind bei tödlichen Unfällen<br />

auch die Familien der Verunglückten finanziell<br />

abgesichert. Sowohl die Ehepartner als<br />

auch die Kinder unserer Versicherten können<br />

Rentenleistungen oder Beihilfen erhalten.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde die Einführung des<br />

Reha-Managements vorbereitet, das zum<br />

Jahresanfang 2009 startete.<br />

Im Reha-Management werden Versicherte<br />

mit ausgewählten schwersten Verletzungen<br />

auf die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz<br />

vorbereitet. Im Zentrum steht der Reha-<br />

Plan. Er enthält aufeinander abgestimmte<br />

Therapieschritte mit realistischen Zielen.<br />

Jeder Schritt ist genau terminiert, damit<br />

der Therapieverlauf nicht stockt. Der Reha-<br />

Plan wird in einem gemeinsamen Gespräch<br />

zwischen den Versicherten, dem beratenden<br />

Arzt im Berufsgenossenschaftlichen<br />

Unfallkrankenhaus Hamburg und einem<br />

Reha-Manager der UK <strong>Nord</strong> vereinbart. Durch<br />

gezielte Steuerung mit aktiver Einbindung<br />

unserer Versicherten soll das Heilverfahren<br />

konzentriert und eine frühzeitige Rückkehr<br />

in den Arbeitsprozess erreicht werden.<br />

Bei Bedarf kann auch der Arbeitgeber des<br />

Versicherten zu dem Gespräch hinzugezogen<br />

werden. Insgesamt stehen für diese<br />

Steuerung drei speziell geschulte Reha-<br />

Managerinnen beziehungsweise -Manager<br />

zur Verfügung. Mit dem Reha-Management<br />

wird die Arbeit der Leistungserbringer und<br />

des Kostenträgers UK <strong>Nord</strong> noch besser<br />

koordiniert, um für die Versicherten das<br />

Bestmögliche zu erreichen.<br />

Entschädigungsleistungen<br />

Verletztengeld*<br />

Renten an Versicherte und Hinterbliebene**<br />

1,68 Mill. Euro<br />

18,08 Mill. Euro<br />

* Kontengruppe 47<br />

** Kontengruppe 50<br />

Leistungsbezieher<br />

Verletztenrenten an<br />

Hinterbliebenenrenten an<br />

2.873 Versicherte<br />

241 Witwen,<br />

Witwer und Waisen<br />

27


Gut aufgestellt –<br />

Neuorgansiation der Abteilung<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2008</strong> war auch im Bereich<br />

der Rehabilitations- und Leistungsabteilung<br />

von der Fusion der Landesunfallkasse<br />

Hamburg und der <strong>Unfallkasse</strong> Schleswig-<br />

Holstein geprägt. Es wurde eine bereits<br />

im Vorfeld geplante Neuorganisation<br />

der Abteilung umgesetzt. Das Kernstück<br />

der Neustrukturierung bestand aus der<br />

Zusammenführung von drei zentralen<br />

Arbeitsbereichen:<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2008</strong> wird<br />

• die Bearbeitung der Berufskrankheiten am<br />

Standort Kiel durchgeführt,<br />

• die Bearbeitung der<br />

Hinterbliebenenleistungen am Standort<br />

Hamburg durchgeführt und<br />

• die berufliche und soziale<br />

Wiedereingliederung (Teilhabe) in schweren<br />

Fällen vom Standort Kiel gesteuert.<br />

Die Bündelung der Fachkompetenzen stärkt<br />

die jeweiligen Standorte und garantiert<br />

weiterhin eine zügige, umfassende und<br />

effektive Sachbearbeitung im Interesse der<br />

Versicherten. Zudem werden standortspezifische<br />

Besonderheiten angeglichen und<br />

die Wege zu homogenen Arbeitsstrukturen<br />

geebnet. Rückblickend betrachtet haben<br />

sich die organisatorischen und inhaltlichen<br />

Anpassungen bewährt; im Sinne starker und<br />

zukunftsfähiger Standorte wird eine entsprechende<br />

Flexibilität auch weiterhin von<br />

Bedeutung sein.<br />

Gut gelaufen – Fälle aus der Praxis<br />

Die folgenden drei Beispielfälle geben einen<br />

Einblick in die Vielfalt der Versicherungsfälle<br />

und unserer Hilfsmöglichkeiten:<br />

Fall 1 –<br />

verhängnisvoller Löschversuch<br />

Im Mai <strong>2008</strong> befand sich der 71-jährige<br />

Rentner Berthold H.* auf dem landwirtschaftlichen<br />

Hof seines Sohnes, um dort bei der<br />

Bestellung der Felder zu helfen. Eines Abends<br />

bemerkte er, dass sich in einem Nachbarzimmer<br />

Rauch entwickelte. Er ging in das<br />

Zimmer, um dort einen Löschversuch zu<br />

unter nehmen. Wegen der starken Rauch entwicklung<br />

war ihm dies jedoch nicht mög lich,<br />

so dass er aus dem Haus flüchten musste. Bis<br />

zu diesem Zeitpunkt hatte Herr H. bereits toxische<br />

Gase eingeatmet. Vor dem Haus verlor<br />

er das Bewusstsein. Obwohl den inzwischen<br />

eingetroffenen Feuerwehrleuten noch einmal<br />

eine Reanimation gelang, verstarb Herr H.<br />

kurze Zeit später im Rettungs wagen.<br />

In der gesetzlichen Unfallversicherung sind<br />

alle Personen beitragsfrei versichert, die<br />

bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr<br />

oder Not Hilfe leisten oder einen anderen<br />

aus erheblicher gegenwärtiger Gefahr für<br />

seine Gesundheit retten (§ 2 Abs. 1 Nr. 13 a<br />

Sozialgesetzbuch VII).<br />

Die UK <strong>Nord</strong> als zuständiger Unfallversicherungsträger<br />

ermittelte zum Unfallhergang<br />

und wertete dazu auch die polizeilichen<br />

Ermittlungsergebnisse aus. Im Ergebnis<br />

hatte Herr H. bei dem Versuch, Gefahr<br />

abzuwenden und zu helfen eine tödliche<br />

Rauchgasvergiftung erlitten. Somit konnte<br />

Versicherungsschutz angenommen werden.<br />

Schicksalsschläge wie dieser, von dem die<br />

gesamte Familie H. getroffen wurde, lassen<br />

sich weder vorhersehen noch völlig vermeiden.<br />

Auch die seelischen und finanziellen<br />

Folgen können manchmal kaum zu bewältigen<br />

sein. Wenigstens im finanziellen Bereich kann<br />

* Name geändert<br />

28


die UK <strong>Nord</strong> dann helfen. So erhält die<br />

Ehefrau von Herrn H. eine Witwenrente. Da<br />

Herr H. bei einer Hilfeleistung ums Leben<br />

kam, erhält seine Ehefrau entsprechend<br />

der Satzung der UK <strong>Nord</strong> zusätzlich eine<br />

wei tere finanzielle Unterstützung in Form<br />

einer monatlichen Mehrleistung.<br />

Fall 2 –<br />

nach schwerem Autounfall wieder mobil<br />

Ende April <strong>2008</strong> trat der 40-jährige Bauingenieur<br />

Ulrich G.* gegen 15.00 Uhr mit<br />

seinem Kleinwagen den Heimweg von der<br />

Arbeit an. Während der Fahrt nach Hause<br />

kam er in einer langgezogenen Linkskurve<br />

von der Straße ab und fuhr zunächst in eine<br />

Grabenböschung und danach gegen einen<br />

Baum. Neben diversen Knochenbrüchen und<br />

einem Milzverlust erlitt Herr G. bei diesem<br />

Unfall eine dauerhafte Querschnittslähmung.<br />

In einem ersten Teamgespräch rund acht<br />

Wochen nach dem Unfall erfolgten die ersten<br />

Weichenstellungen:<br />

• Während der hochspezialisierten medizinischen<br />

Versorgung im Quer schnitt -<br />

gelähm ten zentrum des Berufs genossenschaftlichen<br />

Unfallkrankenhauses<br />

Hamburg konnte – nicht zuletzt durch die<br />

optimale Mitarbeit unseres Versicherten<br />

– bereits eine deutliche, selbstständige<br />

Mobilität bei der Rollstuhlbenutzung<br />

erreicht werden.<br />

• Erste Wohnungshilfemaßnahmen wurden<br />

abgesteckt, damit der Versicherte möglichst<br />

schnell in seinen häuslichen Bereich<br />

zurückkehren konnte.<br />

• Die Möglichkeiten und die erforderlichen<br />

medizinischen Voraussetzungen zum Erhalt<br />

der Fahrerlaubnis unter Auflagen wurden<br />

angesprochen.<br />

• Eine Weiterbeschäftigung bei dem Arbeitgeber<br />

von Herrn M. wurde angestrebt und<br />

ein gemeinsames Gespräch vereinbart.<br />

• Die Antragstellung beim Versorgungsamt<br />

zur Feststellung einer Schwerbehinderung<br />

wurde abgesprochen.<br />

• Es konnte bereits ein vorläufiger Entlassungs<br />

termin im September eingeschätzt<br />

werden.<br />

Durch das optimale Zusammengreifen<br />

des Räderwerks aus Versichertem, Ärzten,<br />

Arbeitgeber und UK <strong>Nord</strong> konnte bis Ende<br />

des Jahres eine für alle Beteiligten zufriedenstellende<br />

Situation erreicht werden. Herr G.<br />

kehrte plangemäß nach Hause zurück und<br />

konnte nach Abschluss der erforderlichen<br />

Baumaßnahmen ein weitestgehend selbstständiges<br />

Leben mit seiner Familie wieder<br />

aufnehmen. Sein Arbeitsplatz wurde in enger<br />

Absprache mit der UK <strong>Nord</strong> vom Arbeitgeber<br />

individuell umgestaltet und ein Dienstwagen<br />

zur Verfügung gestellt. Nach einer achtwöchigen<br />

stufenweisen Wiedereingliederung war<br />

Herr G. zu Weihnachten wieder voll arbeitsfähig.<br />

Sämtliche entstandenen Kosten sowie<br />

Entschädigungsleistungen wurden von der UK<br />

<strong>Nord</strong> übernommen; bis Jahresende beliefen<br />

sich die Ausgaben auf rund 200.000 Euro.<br />

Fall 3 –<br />

Haut – die wichtigsten 2 m 2 deines Lebens<br />

Arbeit kann krank machen. Aber nicht jede<br />

Erkrankung, die man sich bei der Arbeit zuzieht,<br />

ist eine Berufskrankheit. Vielmehr<br />

gibt es eine Liste, herausgegeben von der<br />

Bundesregierung, in der per Rechtsverordnung<br />

die Krank heits bilder bezeichnet werden,<br />

die das Etikett Berufskrankheit führen.<br />

Diese Berufskrankheitenliste (BK-Liste)<br />

wird ständig aktualisiert. Die Therapie und<br />

die Entschädigung bei Berufskrankheiten<br />

ist originäre Aufgabe der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung.<br />

* Name geändert<br />

29


SIE ATMET.SIE FÜHLT.SIE SCHÜTZT.<br />

Auch bestimmte Hauterkrankungen, die durch<br />

die Arbeit verursacht wurden, zählen zu den<br />

Berufskrankheiten (BK-Num mer 5101). Wegen<br />

der nach wie vor hohen Zahl der Hauterkrankungen,<br />

die den Unfall versicherungsträgern<br />

gemeldet wurden, starteten die gesetzliche<br />

Unfall- und Krankenversicherung 2007 die<br />

zweijährige Präventionskampagne „Deine<br />

Haut – die wichtigsten 2m 2 deines Lebens“.<br />

Unfall- und Krankenkassen führten in ihren<br />

Einzugsbereichen zahlreiche Aufklärungsaktionen<br />

durch.<br />

Der nachfolgende Fall ging dank umfassender<br />

Leistungen der UK <strong>Nord</strong> für die Versicherte<br />

gut aus. Im Frühjahr 2006 wurden bei der<br />

47-jährigen Krankenschwester Karin D.* seit<br />

dem Vorjahr bestehende Hauterscheinungen<br />

an den Händen so unerträglich, dass eine<br />

stationäre Therapie erforderlich wurde. Es<br />

fing mit trockenen Händen an und immer<br />

wie der bildeten sich deutliche Risse und<br />

Blasen an der geröteten und juckenden Haut.<br />

Schnell wurde klar, dass die Hauterkrankung<br />

wesentlich durch die berufliche Tätigkeit verursacht<br />

wurde, denn Frau D. hatte in ihrem<br />

Beruf täglich häufigen Kontakt unter anderem<br />

mit Wasser, Desinfektionsmitteln und<br />

Gummihandschuhen.<br />

Trotz fortwährender Behandlung mit diversen<br />

Therapieansätzen und konsequent angewandter<br />

Hautschutzmaßnahmen gelang es nicht,<br />

die Hauterscheinungen soweit zu stabilisieren,<br />

dass Frau D. ihre bisherige Tätigkeit<br />

weiterhin ausüben konnte. Im Sommer 2006<br />

erfolgte eine innerbetriebliche Umsetzung auf<br />

einen weniger hautbelastenden Arbeitsplatz.<br />

und Diagnostik trat dann Überraschendes<br />

zutage: Die Haut von Frau D. reagierte auch<br />

allergisch auf bestimmte Konservierungsstoffe,<br />

die in den von ihr benutzten Hautschutzmitteln<br />

enthalten war. Nun war klar,<br />

weshalb sich der Hautbefund nie dauerhaft<br />

gebessert hatte.<br />

Im weiteren Verlauf konnte unter strikter<br />

Meidung der allergischen Kontaktstoffe und<br />

konsequenter Einhaltung der individuellen<br />

Hautschutzmaßnahmen eine vollständige<br />

Abheilung der Hauterscheinungen erreicht<br />

werden. Frau D. beobachtet ihre empfindliche<br />

Haut weiterhin sorgfältig und reagiert sofort<br />

bei hin und wieder auftretenden Beschwerden.<br />

Auch im privaten Bereich hat sie die<br />

Hautbelastung reduziert: Sämtliche Putz- und<br />

Spülarbeiten konnten an Familienmitglieder<br />

delegiert werden.<br />

In einer zu Beginn des Jahres <strong>2008</strong> durchgeführten<br />

Nachuntersuchung – mit der Möglich<br />

keit der zielgerichteten Nachjustierung<br />

individuell-präventiver Maßnahmen – konn te<br />

eine vollständige Abheilung der Hautveränderun<br />

gen festgestellt werden. Trotz der empfind<br />

li chen Haut und weiterhin bestehender<br />

Sensibilisierungen kann Frau D. ihre berufliche<br />

Tätigkeit insgesamt problemlos weiter<br />

ausüben; eine Umschulung oder die Aufgabe<br />

ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit blieben<br />

ihr erspart.<br />

Da sich die Beschwerden auch nach einer<br />

Kurmaßnahme kaum besserten, wurde Ende<br />

2006 eine erneute stationäre Behandlung<br />

erforderlich. Im Rahmen einer speziell auf<br />

beruflich bedingte Hauterkrankungen abgestimmten<br />

Behandlung und Betreuung nahm<br />

Frau D. an medizinischen Fachvorträgen teil<br />

und wurde auch zu hautschonenden Arbeitsweisen<br />

geschult. Im Laufe dieser spezia lisier -<br />

ten und individuell abgestimmten Behandlung<br />

* Name geändert<br />

30


Neue Renten<br />

„Neue Renten“ sind Verletzten- und Hinterbliebenenrenten<br />

oder Sterbegelder, die im<br />

Berichtsjahr neu bewilligt wurden. Für die<br />

Zuordnung ist entscheidend, in welchem Jahr<br />

die Rente bewilligt worden ist, das Unfalldatum<br />

spielt hier keine Rolle. Dies führt bei<br />

Betrachtung kurzer Zeiträume zu stärkerer<br />

Streuung.<br />

Mit der Fusion sind die neuen Renten für die<br />

gesamte <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> in einer Summe<br />

auszuweisen. Eine getrennte Betrachtung<br />

der Bundesländer Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein gibt es nicht mehr. Damit man die<br />

Entwicklung der neuen Renten besser vergleichen<br />

kann, wurden in den Grafiken für die<br />

zurückliegenden Jahre die neuen Renten für<br />

die <strong>Unfallkasse</strong> Schleswig-Holstein und für<br />

die LUK Hamburg in getrennten Kurven ausgewiesen.<br />

In einer dritten Kurve werden ihre<br />

Summen ausgewiesen.<br />

200<br />

Trendlinie UK <strong>Nord</strong><br />

UK <strong>Nord</strong><br />

150<br />

UK Schleswig-Holstein<br />

LUK Hamburg<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1987<br />

1990<br />

1993<br />

1996<br />

1999<br />

2002<br />

2005<br />

<strong>2008</strong><br />

Oben: Entwicklung der neuen Renten<br />

für Arbeitsunfälle in der Allgemeinen<br />

Unfallversicherung (ohne Wegeunfälle<br />

und Berufskrankheiten)<br />

Rechts: Entwicklung der neuen Renten<br />

für Unfälle in der Schüler-Unfallversicherung<br />

(ohne Wegeunfälle und Berufskrankheiten)<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Trendlinie UK <strong>Nord</strong><br />

UK <strong>Nord</strong><br />

UK Schleswig-Holstein<br />

LUK Hamburg<br />

50<br />

0<br />

1987<br />

1990<br />

1993<br />

1996<br />

1999<br />

2002<br />

2005<br />

<strong>2008</strong><br />

31


Die Entwicklung der neuen Renten bietet<br />

einen Indikator, mit dessen Hilfe man verfolgen<br />

kann, ob Präventionsmaßnahmen<br />

langfris tig greifen. Die <strong>Unfallkasse</strong> beobachtet<br />

deshalb die langfristige Entwicklung der<br />

neuen Renten. Über den Zeitraum von mittlerweile<br />

über 20 Jahren zeigt sich trotz statistischer<br />

Streuung deutlich: Die neuen Renten für<br />

Unfälle in den Betrieben und Einrichtungen<br />

sind in hohem Maße und kontinuierlich<br />

zurück gegangen, abzulesen an der fallenden<br />

Trendlinie der Grafik. Diese Entwicklung spiegelt<br />

die erfolgreiche Präventionsarbeit und<br />

die wirksame Steuerung der Heilverfahren der<br />

UK <strong>Nord</strong> wider. Zwar steigen die Aus gaben<br />

für Renten aufgrund des vorhandenen Rentenbestandes.<br />

Der Umfang dieses Anstiegs wird<br />

jedoch verringert, je weniger neue Renten<br />

festgestellt werden.<br />

6 Versicherten im Bereich der Allgemeinen<br />

Unfallversicherung wurden neue Renten<br />

wegen einer Berufskrankheit gewährt (2007:<br />

9). In der Schüler-Unfallversicherung gab<br />

es wie in den Vorjahren keine neuen Renten<br />

wegen Berufskrankheit.<br />

Die Zahl der neuen Renten (ohne Wegeunfälle<br />

und Berufskrankheiten) ist im Berichtsjahr<br />

allerdings gegenüber den Tiefstständen der<br />

vorangegangenen Jahre um 15 auf insgesamt<br />

79 Fälle gestiegen. In der Schüler-Unfall versicherung<br />

waren gegenüber dem Vorjahr<br />

7 Fälle mehr, in der Allgemeinen Unfall versicherung<br />

8 Fälle mehr zu verzeichnen.<br />

Eine nahezu parallele Bewegung zeigen die<br />

Renten bei den Wegeunfällen. In der Schüler-<br />

Unfallversicherung wurde 16 (2007: 11), in der<br />

Allgemeinen Unfall versicherung 25 (2007: 22)<br />

Versicherten eine Rente für ihren Wegeunfall<br />

zugesprochen.<br />

Renten für Berufskrankheiten:<br />

32


7. Regress<br />

Die Einnahmen aus Regress sind nach<br />

den Beiträgen der Mitgliedsunternehmen<br />

die zweitwichtigste Einnahmequelle der<br />

<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>. Die Regresseinnahmen<br />

dienen der Konsolidierung der Haushalte<br />

der Mitglieder, da hierdurch die aufzubringenden<br />

Beiträge vermindert werden. Die<br />

Jahresrechnung für <strong>2008</strong> weist gebuchte<br />

Forderungen im Umfang von 3.558.893 Euro<br />

aus.<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Jede in der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> eingehende<br />

Unfallmeldung wird dahingehend überprüft,<br />

ob eine Drittbeteiligung erkennbar<br />

ist und damit die Möglichkeit eines Ersatzanspruches<br />

gegenüber Dritten besteht.<br />

Im Zuge des weiteren Regressverfahrens<br />

wird die Sach- und Rechtslage geprüft,<br />

unter anderem durch Auswertung von<br />

Aussagen der Beteiligten und Zeugen und<br />

gegebenenfalls durch Einsichtnahme in<br />

die amtliche Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft.<br />

Sofern sich die Haftung<br />

eines Dritten feststellen lässt, werden die<br />

Ansprüche beim Schädiger oder dessen<br />

Haftpflichtversicherung geltend gemacht.<br />

Bei den Regresseinnahmen handelt es sich<br />

weit überwiegend um Schadens ersatzansprüche<br />

aufgrund von Wegeunfällen,<br />

beispiels weise Verkehrsunfällen und Unfällen<br />

als Folge eines schadhaften oder vereisten<br />

Gehwegs. Die Schadenersatzansprüche der<br />

Versicherten gehen auf die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

über (§ 116 SGB X).<br />

Regressansprüche können aber auch durch<br />

Schäden, die beispielsweise bei der Verfolgung<br />

und Festnahme von Personen entstehen,<br />

ausgelöst werden (§2 Abs. 1 Nr. 13 c SGB VII).<br />

Verschuldens soll der ansonsten haftungsprivilegierte<br />

Personenkreis für die verursach<br />

ten Kosten aufkommen. Zweck dieser<br />

Haftungsprivilegierung ist die Erhaltung<br />

des Betriebs- und Schulfriedens in Fällen<br />

geringen Verschuldens. Dagegen sollen<br />

Verhaltensweisen, die auch subjek tiv<br />

schlecht hin unentschuldbare Pflicht verletzungen<br />

darstellen, für die Schädiger nicht<br />

ohne Schadensersatzfolgen bleiben (§ 110<br />

SGB VII).<br />

BGH zu Verstößen gegen<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

Im Falle der Verletzung von Unfallverhütungsvorschriften<br />

(UVVen) hat der Bundesgerichtshof<br />

unter anderem in einem Urteil vom 30.<br />

Januar 2001 entschieden: Besteht die Pflichtverletzung<br />

des Schädigers in einem Verstoß<br />

gegen eine Unfallverhütungsvorschrift, so gilt,<br />

dass nicht jeder Verstoß schon für sich als<br />

eine schwere Verletzung der Sorgfaltspflicht<br />

anzusehen ist. Vielmehr kommt es darauf<br />

an, ob es sich um eine UVV handelt, die sich<br />

mit Vorrichtungen zum Schutz der Beschäftigten<br />

vor tödlichen Gefahren befasst und<br />

somit elementare Sicherungspflichten zum<br />

Inhalt hat. Dabei spielt besonders eine<br />

Rolle, ob der Schädiger nur unzureichende<br />

Sicherungsmaßnahmen getroffen oder von<br />

den vorgeschriebenen Schutzvorkehrungen<br />

völlig abgesehen hat, obwohl die Sicherungsanweisungen<br />

eindeutig waren. Im letzteren<br />

Fall kann der objektive Verstoß gegen elementare<br />

Sicherungspflichten ein solches<br />

Gewicht haben, dass der Schluss auf ein auch<br />

subjektiv gesteigertes Verschulden gerechtfertigt<br />

ist (Aktenzeichen VI ZR 49/00).<br />

Ein weiterer Bereich umfasst Rückgriffe<br />

gegen Schädiger, die aus dem Arbeits- oder<br />

Schul umfeld der Versicherten kommen,<br />

etwa Arbeits kollegen und Mitschüler,<br />

die einen Unfall vorsätzlich oder grob<br />

fahr lässig herbeigeführt haben. Nur in<br />

Fällen eines besonders schwerwiegenden<br />

33


Regressansprüche immer schwieriger<br />

durchzusetzen<br />

Die schwieriger werdende wirtschaftliche<br />

Lage macht sich ansatzweise auch bei<br />

der Realisierung von Regressansprüchen<br />

bemerkbar: Besonders bei Privatpersonen<br />

ist diese in zunehmendem Maße durch<br />

Privatinsolvenzen erschwert und eine<br />

Vollstreckung von Ansprüchen ist oft<br />

erfolg los. Gleichzeitig gestaltete sich im<br />

Berichts jahr auch die Schadensregulierung<br />

mit Haftpflichtversicherern schwieriger.<br />

Trotzdem konnten Abfindungszahlungen in<br />

Höhe von rund 400.000 Euro erzielt werden.<br />

Abfindungen sind unter anderem sinnvoll,<br />

wenn das Spätschadenrisiko eines Unfalls<br />

fachlich fundiert eingeschätzt werden kann.<br />

Damit wird Beweisschwierigkeiten vorgebeugt,<br />

die durch Zeitablauf eintreten können,<br />

etwa zur Frage, ob ein späterer Schaden auf<br />

den Unfall oder auf Alterungserscheinungen<br />

zurückzuführen ist.<br />

34


8. Ausblick<br />

Im Jahr 2009 beginnen die Arbeiten für die<br />

Einführung einer neuen Softwaregeneration<br />

bei der UK <strong>Nord</strong>. Die eingesetzte Software<br />

zur Unfallsachbearbeitung wird in einer<br />

Gemein schaft mit anderen Unfallversicherungs<br />

trägern entwickelt (GUSO-Gemeinschaft),<br />

das Vorgän gersystem ist in die Jahre<br />

gekommen. Die Neuentwicklung wurde<br />

bereits vor zwei Jahren gestartet, jetzt ist<br />

die Beta-Version von guso 2 fertig. Sie wird<br />

ab Mitte des Jahres 2009 bei der <strong>Unfallkasse</strong><br />

Rheinland-Pfalz im Echtein satz erprobt. Für<br />

die UK <strong>Nord</strong> bedeutet dies ebenfalls bereits<br />

im Jahr 2009, die Vorausset zungen im Bereich<br />

der Hardware zu schaffen und alle Arbeitsprozesse<br />

auf die neue Soft ware einzustellen,<br />

damit Anfang 2010 ein reibungsloser Start<br />

gelingt. Unser Ziel ist es, dass eine neue<br />

Softwaregeneration eingeführt wird, ohne<br />

dass Reibungsverluste im Tagesgeschäft entstehen.<br />

So profitieren einerseits die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von einer modernen,<br />

ergonomischen Software zur Bewältigung der<br />

täglichen Arbeitsmengen, aber auch die Versicherten<br />

und Unternehmen profitieren von<br />

schlankeren Arbeitsabläufen und konzentrierten<br />

Informationen an den Arbeitsplätzen des<br />

Hauses.<br />

Mit dem Reha-Management für Schwerverletzte<br />

geht die UK <strong>Nord</strong> ab 2009 neue Wege<br />

bei der Wiedereingliederung Unfallverletzter<br />

ins Arbeitsleben. In das Reha-Management<br />

werden Versicherte aufgenommen, deren<br />

Verletzungen im Verletzungsartenverzeichnis<br />

für besondere medizinische Rehabilitation<br />

beschrieben sind. Im Mittelpunkt steht der<br />

persönliche Reha-Plan, den der Versicherte,<br />

der behandelnde Arzt und der Reha-Manager<br />

der UK <strong>Nord</strong> gemeinsam erarbeiten. Darin<br />

werden die notwendigen Therapieschritte bis<br />

zum ersten Arbeitstag in realistischen Zeitschritten<br />

vereinbart. Der Verletzte wird engmaschig<br />

betreut, therapeutische „Endlosschleifen“<br />

wird es im Reha-Management nicht<br />

geben. Damit verändert sich die Rolle der<br />

UK <strong>Nord</strong> weg vom Kostenträger hin zur Steuerungs<br />

institution. 2009 nehmen eine Reha-<br />

Managerin und zwei Reha-Manager ihre Arbeit<br />

bei der UK <strong>Nord</strong> auf.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte der Prävention werden<br />

zunehmend auf die Gemeinsame Deutsche<br />

Arbeitsschutzstrategie (GDA) ausgerichtet<br />

sein. Die GDA ist mit der Verabschiedung<br />

des Unfallversicherungsmodernisierungsgesetzes<br />

(UVMG) seit Herbst <strong>2008</strong> im SGB VII<br />

und im Arbeitsschutzgesetz verankert. Sie<br />

verpflichtet Arbeitsschutzbehörden und Unfallversicherungsträger<br />

zu einer gemeinsamen<br />

Beratungs- und Überwachungsstrategie und<br />

fordert eine abgestimmte Vorgehensweise<br />

ein.<br />

Eine neue Serviceleistung ist mit der Einführung<br />

eines Präventionsportals in 2009<br />

geplant:<br />

Ein vielfältiges Rechercheangebot für Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer, Führungskräfte,<br />

Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte,<br />

Sicherheitsbeauftragte und Interessierte<br />

unserer Mitgliedsunternehmen. Detaillierte<br />

und komfortable Suchfunktionen ermöglichen<br />

einen schnellen Zugriff auf alle relevanten<br />

Rechtsvorschriften der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> und<br />

des staatlichen Rechts. Handlungshilfen wie<br />

Betriebsanweisungen, Checklisten und Musterformulare<br />

ergänzen das Informationssystem<br />

und stellt somit eine insgesamt komfortable<br />

Praxishilfe dar.<br />

35


Anhang<br />

Organisationsplan der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Stand: 31. 12. <strong>2008</strong><br />

Vertreterversammlung<br />

Vorstand<br />

Geschäftsführer<br />

Verwaltungsabteilung<br />

Kiel<br />

Reha- und<br />

Leistungsabteilung<br />

Hamburg<br />

Fachbereich Finanzen,<br />

Mitgliedschaft, Beiträge<br />

Hamburg<br />

Querschnitt und Projekte<br />

Hamburg<br />

Finanzen<br />

Hamburg<br />

Mitgliedschaft und Beiträge<br />

Hamburg<br />

Beratungsdienst<br />

Kiel<br />

Fachbereich Grundsatz<br />

und Recht<br />

Hamburg<br />

Juristische<br />

Sachbearbeitung<br />

Hamburg<br />

Regress<br />

Kiel<br />

Regress<br />

Hamburg<br />

Fachbereich Personal,<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

Kiel<br />

Personal<br />

Kiel<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

Kiel<br />

Selbstverwaltungsangelegenheiten<br />

Kiel<br />

Personal, Vorzimmer,<br />

Hausverwaltung<br />

Hamburg<br />

Querschnitt und Projekte<br />

Kiel<br />

Steuerungsunterstützung<br />

Hamburg<br />

Fachbereich Schwerfall<br />

Hamburg<br />

Schwerfall,<br />

Hinterbliebenenleistungen,<br />

Widersprüche<br />

Hamburg<br />

Fachbereich Schwerfall<br />

Kiel<br />

Schwerfall,<br />

Berufskrankheiten<br />

Kiel<br />

Fachbereich Schwerfall<br />

Kiel<br />

Schwerfall<br />

Kiel<br />

Fachbereich Teilhabe<br />

Kiel<br />

Berufliche und<br />

soziale Rehabilitation<br />

Kiel<br />

Fachbereich Leichtfall<br />

Kiel<br />

Widersprüche<br />

Kiel<br />

L- und M-Fälle, Gebühren-<br />

SB, Datenerfassung<br />

Aktenverwaltung<br />

Kiel<br />

Sachgebiet Leichtfall<br />

Hamburg<br />

L- und M-Fälle, Gebühren-<br />

SB, Datenerfassung<br />

Aktenverwaltung<br />

Hamburg<br />

Gesamtpersonalrat<br />

Örtlicher Personalrat<br />

Kiel<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

Örtlicher Personalrat<br />

Hamburg<br />

Örtlicher Personalrat<br />

Lübeck<br />

Örtlicher Personalrat<br />

Itzehoe<br />

36


Abteilung Prävention<br />

und Arbeitsschutz<br />

Hamburg<br />

Grundsatzfragen<br />

und Unfallstatistik<br />

Hamburg<br />

Fachbereich Gesetzliche<br />

Unfallversicherung<br />

Hamburg<br />

Fachbereich<br />

Staatlicher Arbeitsschutz<br />

Lübeck<br />

Stabsstelle IT und Zentrale<br />

Planungs- und<br />

Steuerungsunterstützung<br />

Hamburg/Kiel<br />

Arbeitsmedizin<br />

und Gesundheit<br />

Hamburg/Kiel<br />

Sachgebiet Gesetzliche<br />

Unfallversicherung<br />

Hamburg<br />

Sachgebiet<br />

Staatlicher Arbeitsschutz<br />

Kiel<br />

Stabsstelle<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Hamburg<br />

Störfallverordnung<br />

Kiel<br />

Sachgebiet Gesetzliche<br />

Unfallversicherung<br />

Kiel<br />

Sachgebiet<br />

Staatlicher Arbeitsschtz<br />

Lübeck<br />

Stabsstelle Innenrevision<br />

Datenschutzbeauftragter<br />

Kiel<br />

Seminare, Projekte,<br />

Fachliche ÖA<br />

Hamburg/Kiel<br />

Sachgebiet<br />

Staatlicher Arbeitsschutz<br />

Itzehoe<br />

Messstelle<br />

Hamburg/Kiel<br />

Arbeitsschutzausschuss Betriebsärztin Vertreter der Schwerbehinderten<br />

37


Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane<br />

der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Vertreterversammlung<br />

Vorsitzender: Wilfried Kley (Arbeitgebervertreter)<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Stellvertretender Vorsitzender: Thure Thurich (Versichertenvertreter)<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Gruppe der Versicherten<br />

Mitglieder<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Mitglieder<br />

Wolfgang Hansen, Kiel<br />

Niels Schmidt, Wedel<br />

Erika Wohlert, Süderbrarup<br />

Jan Willi Degen, Arnis<br />

Einar Rasmussen, Flensburg<br />

Uwe Schmitz, Tönning<br />

Thomas Scherk, Kiel<br />

Heinz-J. Friedrichsen, Neumünster<br />

Martin Redepenning, Elmshorn<br />

Ellen Eichmeier, Munkbrarup<br />

Michael Rüther, Kiel<br />

Hans-Hinrich Blunck, Rendsburg<br />

Hermann Jensen, Husum<br />

(bis 10.04.<strong>2008</strong>)<br />

Dieter Kurbjuhn, Owschlag<br />

Sabine Krause, Schwentinental<br />

(seit 16.06.<strong>2008</strong>)<br />

Reinhard Müller, Kropp<br />

Wolfgang Hanssen, Neumünster<br />

Ansgar Dörnte, Lägerdorf<br />

Wolfgang Eitel, Schleswig<br />

Wilfried Kley, Bordesholm<br />

Burkhard Horn, Offenbüttel<br />

Malte Hübner-Berger, Kronshagen<br />

(bis 10.09.<strong>2008</strong>)<br />

Axel Schmidt, Pönitz<br />

Heidemarie Felgendreher, Mielkendorf<br />

Holger Petersen, Rendsburg<br />

Susanne Cornelius, Strande<br />

Wolfgang Hübsch, Kiel<br />

(bis 03.11.<strong>2008</strong>)<br />

Ralf Hinsch, Halstenbek<br />

Thure Thurich, Hamburg<br />

Petra Rönne, Hamburg<br />

Reiner Knickmeier, Bönningstedt<br />

Dr. Christoph Miller, Reinbek<br />

Petra Klöppelt, Hamburg<br />

Dr. Rüdiger Siechau, Hamburg<br />

Wolfgang Wagner-Gülstorf, Hamburg<br />

Andreas Gleim, Hamburg<br />

38


Doris Schlarp, Hamburg<br />

Margret Matthies, Hamburg<br />

Roland Wegener, Hamburg<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

Sabine Krause, Schwentinental<br />

(bis 16.06.<strong>2008</strong>)<br />

Ulrich Blödorn, Schönkirchen<br />

Rolf Buhmann, Kronshagen<br />

Dr. Olaf Dreher, Plön (verstorben)<br />

Dr. Harald Freter, <strong>Nord</strong>erstedt<br />

(bis 10.04.<strong>2008</strong>)<br />

Anja Kühl, Bargteheide<br />

(seit 10.04.<strong>2008</strong>)<br />

Ralf Sonnenberger, Lübeck<br />

Tina Jensen, Flensburg<br />

Marion Völkel, Kiel<br />

Dirk Brosowski, Neumünster<br />

Ulf Jungjohann, Schleswig<br />

Dr. Brigitte Fronzek, Elmshorn<br />

Marion Biss, Hamburg<br />

Roman Hoppe, Kiel<br />

Thomas Flotow, Uetersen<br />

(bis 10.09.<strong>2008</strong>)<br />

Christiane Küchenhof, Schenefeld<br />

Clemens von Weise, Hamburg<br />

Manfred Reinfandt, Kronshagen<br />

Michael Boy, Hamburg<br />

Ute Blöcker, Stein<br />

Wolf Kerssenfischer, Strande<br />

Michael Stotz, Kiel<br />

Heike Woicke, Hamburg<br />

Walter Hurling, Hamburg<br />

Rüdiger Elwart, Seevetal<br />

39


Vorstand<br />

Vorsitzender: Werner Karg (Versichertenvertreter) vom 1. Januar bis 30. September <strong>2008</strong><br />

Kuno Neubauer (Versichertenvertreter) vom 30. September bis 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Stellvertretende Vorsitzende: Angelika Grubert (Arbeitgebervertreterin)<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Gruppe der Versicherten<br />

Mitglieder<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Mitglieder<br />

Werner Karg, Eutin (bis 30.09.<strong>2008</strong>)<br />

Ulf Stecher, Süderheistedt<br />

Dirk Teichmann, Parchim (seit 03.11.<strong>2008</strong>)<br />

James-H. Lundszien, Wankendorf<br />

Jürgen Dittrich, Sülfeld<br />

Reimer Lucht, Krummsee<br />

Marianne Schauer, Lübeck<br />

Michael Koch, Malente<br />

Rolf Holst, Höhndorf<br />

Bernd Gördes, Altenholz<br />

Kuno Neubauer, Kiel<br />

Angelika Grubert, Kollmar<br />

Uwe Gade, <strong>Nord</strong>erstedt<br />

Christoph Lucks, Hamburg<br />

Iris Behrens-Fahrenwald, Hartenholm<br />

(bis 10.04.<strong>2008</strong>)<br />

Helmut Witte, Hamburg (seit 03.11.<strong>2008</strong>)<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

Wolfgang Hübsch, Kiel (seit 03.11.<strong>2008</strong>)<br />

Wolfgang Engelmann, Mölln<br />

Robert Bahr, Eutin<br />

Frank Ruppert, Schwarzenbek<br />

Axel Holzborn, Kiel<br />

Mirja Koberg, Gettorf<br />

Volker Rudnik, Flintbek<br />

Maren Marquardt, Hamburg<br />

Gitta Braß, Neu-Wulmstorf<br />

Thomas Selmer, Eutin<br />

Helmut Witte, Hamburg (bis 03.11.<strong>2008</strong>)<br />

Heiko Willmann, Oelixdorf<br />

Uwe Meister, Kronshagen<br />

Hans-Detlev Brüggemann, Tornesch<br />

Bettina Küpper, Kiel<br />

Hartmut Karlisch, Glückstadt<br />

Margret Damm, Hamburg<br />

40


Präventionsausschuss<br />

Gruppe der Versicherten<br />

Mitglied<br />

Marianne Schauer<br />

Wolfgang Hanssen<br />

Uwe Gade<br />

Roland Wegener<br />

Reiner Knickmeier<br />

Stellvertreter<br />

Rolf Holst<br />

Martin Redepenning<br />

Helmut Witte<br />

Doris Schlarp<br />

Wolfgang Wagner-Gülstorf<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Mitglied<br />

Michael Koch<br />

Uwe Schmitz<br />

Angelika Grubert<br />

Dr. Christoph Miller<br />

Stellvertreter<br />

Bernd Gördes<br />

Michael Stotz<br />

Christoph Lucks<br />

Andreas Gleim<br />

Heike Woicke<br />

Rechnungsprüfungsausschuss<br />

Gruppe der Versicherten<br />

Mitglied<br />

Einar Rasmussen<br />

Wolfgang Wagner-Gülstorf<br />

Stellvertreter<br />

Wolfgang Eitel<br />

Petra Klöppelt<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Mitglied<br />

Hans-Hinrich Blunck<br />

Andreas Gleim<br />

Stellvertreter<br />

Marianne Felgendreher<br />

Ralf Hinsch<br />

Rentenausschuss<br />

Gruppe der Versicherten<br />

Mitglied<br />

Jürgen Dittrich<br />

Reiner Knickmeier<br />

Stellvertreter<br />

Wolfgang Hübsch<br />

Rolf Holst<br />

Petra Klöppelt<br />

Doris Schlarp<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Mitglied<br />

Bernd Gördes<br />

Margret Matthies<br />

Stellvertreter<br />

Michael Koch<br />

Ulf Stecher<br />

Dr. Rüdiger Siechau<br />

Heike Woike<br />

Widerspruchsausschuss<br />

Gruppe der Versicherten<br />

Mitglied<br />

Wolfgang Hübsch<br />

Roland Wegener<br />

Stellvertreter<br />

Erika Wohlert<br />

Thure Thurich<br />

Heinz Storm<br />

Wolfgang Wagner-Gülstorf<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Mitglied<br />

Reinhard Müller<br />

Ralf Hinsch<br />

Stellvertreter<br />

Malte Hübner-Berger<br />

Heinz-Jürgen Friedrichsen<br />

Rüdiger Elwart<br />

41


Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> in Zahlen<br />

Versicherungsverhältnisse<br />

1 Beschäftigte der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, des Landes Schleswig-Holstein,<br />

der Kreise und kreisfreien Städte in<br />

Schleswig-Holstein. Beschäftigte der<br />

wirtschaftlichen Unternehmen beider<br />

Bundesländer etc., die in die Zuständigkeit<br />

der UK <strong>Nord</strong> fallen.<br />

2 geschätzt<br />

3 Gemeldete Haushaltshilfen x 1,5 nach<br />

Empfehlung der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung.<br />

4 Berechnung nach Erhebungskriterien<br />

der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung.<br />

5 geschätzt<br />

6 Alle Unfälle, die der UK <strong>Nord</strong> gemeldet<br />

wurden, eingeschlossen die Unfälle, für<br />

die die <strong>Unfallkasse</strong> nicht zuständig oder<br />

leistungspflichtig war.<br />

7 In der Allgemeinen Unfallversicherung<br />

werden die Unfälle als „meldepflichtig“<br />

gezählt, bei denen der/die Verletzte mehr<br />

als drei Tage arbeitsunfähig war. In der<br />

Schüler-Unfallversicherung werden die<br />

Unfälle erfasst, bei denen ärztliche Hilfe<br />

in Anspruch genommen wurde.<br />

Schüler-Unfallversicherung<br />

Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege 168.565<br />

Schüler 677.627<br />

Studierende 117.059<br />

Zwischensumme 963.251<br />

Allgemeine Unfallversicherung<br />

Abhängig Beschäftigte 1 178.344<br />

Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II, sog. Zusatzjobs 2 36.105<br />

Hausangestellte in Privathaushaltungen 3 37.175<br />

Ehrenamtlich Tätige 126.084<br />

In Hilfeleistungsunternehmen Tätige 17.946<br />

Selbsthelfer im Familienheimbau bzw. Beschäftigte bei kurzen Bauarbeiten 4 7.243<br />

Strafgefangene 4.134<br />

Blutspender 183.559<br />

Pflegepersonen 5 63.000<br />

Sonstige 3.567<br />

Zwischensumme 657.157<br />

Versicherungsverhältnisse insgesamt 1.620.408<br />

Unfallgeschehen<br />

Insgesamt der UK <strong>Nord</strong> gemeldete Unfälle 6 118.873<br />

Davon meldepflichtige Unfälle 7<br />

Schüler-Unfallversicherung<br />

Arbeitsunfälle 81.968<br />

Wegeunfälle 7.155<br />

Zusammen 89.123<br />

Allgemeine Unfallversicherung<br />

Arbeitsunfälle 3.640<br />

Wegeunfälle 1.018<br />

Zusammen 4.658<br />

Allgemeine und Schüler-Unfallversicherung<br />

Arbeitsunfälle 85.608<br />

Wegeunfälle 8.173<br />

42<br />

Zusammen 93.781


Einnahmen und Ausgaben (alle Angaben in Euro, Centbeträge gerundet)<br />

Einnahmen<br />

KGr<br />

Umlagebeiträge 2 65.416.676<br />

Zinseinnahmen 32 1.769.027<br />

Regresseinnahmen (Forderungen) 1 35 3.558.893<br />

Entnahme aus Betriebsmitteln 37 1.000.000<br />

Sonstige Einnahmen 31/33/34/39 526.375<br />

Summe 72.270.971<br />

Ausgaben<br />

KGr<br />

Entschädigungsleistungen 1 40-58 51.160.283<br />

Prävention 59 4.569.966<br />

Zuführungen zu Betriebsmitteln, Mittel für Insolvenzgeld,<br />

sonstige Aufwendungen<br />

6 6.972.644<br />

Personalkosten 70/71 7.020.276<br />

Sächliche Verwaltungskosten 72/73 1.863.293<br />

Sonstige Verfahrenskosten 74 –78 684.508<br />

Summe 72.270.971<br />

Entschädigungsleistungen 1<br />

KGr<br />

Ambulante Heilbehandlung 40 14.595.058<br />

Zahnersatz 45 398.901<br />

Stationäre Behandlung und häusliche Krankenpflege 46 7.196.897<br />

Verletztengeld 47 1.675.915<br />

Sonstige Heilbehandlungskosten, Leistungen zur Teilhabe<br />

am Leben in der Gemeinschaft und Pflege<br />

48 7.467.289<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 49 986.260<br />

Renten an Versicherte und Hinterbliebene 50 18.079.168<br />

Beihilfen an Hinterbliebene 51 77.722<br />

Abfindungen 52 440.491<br />

Sterbegeld und Überführungskosten 57 35.589<br />

Mehrleistungen 58 206.995<br />

Rehabilitation und Leistungen zusammen 51.160.283<br />

davon Schüler-Unfallversicherung 26.276.867<br />

1 Die Rechnungsergebnisse enthalten alle kaufmännisch gebuchten Forderungen.<br />

43


Vermögensrechnung (alle Angaben in Euro, Centbeträge gerundet)<br />

Vermögen<br />

KGr<br />

Aktiva<br />

Sofort verfügbare Zahlungsmittel 00 1.914.822<br />

Forderungen 1 01 2.421.842<br />

Kurz-, mittel- und langfristige Guthaben<br />

(Termin- und Spareinlagen)<br />

02 21.000.000<br />

Wertpapiere und Darlehen 03 606.970<br />

Grundpfandrechte, Grundstücke und Beteiligungen 04 4.656.539<br />

Sonstige Aktiva 08 10.621.834<br />

Summe Aktiva 41.222.008<br />

Passiva<br />

Kurzfristige Verpflichtungen 11 168.964<br />

Pensionsrückstellungen 15 8.821.525<br />

Rechnungsabgrenzung 18 448.425<br />

Betriebsmittel 1 19 31.783.094<br />

Summe Passiva 41.222.008<br />

1 Die Rechnungsergebnisse enthalten alle kaufmännisch gebuchten Forderungen.<br />

44


Renten-, Widerspruchs- und Klageverfahren<br />

Feststellung der Rentenausschüsse<br />

Anerkennung einer Berufskrankheit 39<br />

Erstmalige Feststellung einer Rente – Berufskrankheit 6<br />

Berufliche Verursachung festgestellt, besondere versicherungsrechtliche Voraussetzung<br />

einer Berufskrankheit nicht erfüllt<br />

2<br />

Verdacht auf eine Berufskrankheit nicht bestätigt 59<br />

Erstmalige Feststellung einer Rente an Versicherte – Arbeitsunfall 61<br />

Anerkennung eines Arbeitsunfalls/Ablehnung einer Rente<br />

bzw. Leistungen<br />

54<br />

Abfindungen 7<br />

Keine Abhilfe von Widersprüchen 56<br />

Sonstige (z. B. Pflegeleistungen, Wiedergewährung von Rente, Ablehnung einer<br />

Rentenerhöhung)<br />

153<br />

Feststellungen insgesamt 437<br />

Etwa jede vierte Entscheidung (116) wurde im Bereich der Berufskrankheiten getroffen.<br />

Widersprüche<br />

Unerledigte Widersprüche zu Beginn des lfd. Jahres 121<br />

Im lfd. Jahr eingegangene Widersprüche 163<br />

Im lfd. Jahr erledigte Widersprüche<br />

– durch Zurücknahmen<br />

– Abhilfen<br />

– auf sonstige Art<br />

129<br />

35<br />

18<br />

0<br />

Widerspruchsbescheide, davon 76<br />

– mit vollem Erfolg<br />

– mit teilweisem Erfolg<br />

– ohne Erfolg<br />

– bindend gewordene Widerspruchsbescheide<br />

– angefochtene Widerspruchsbescheide<br />

– noch laufende Frist<br />

5<br />

3<br />

68<br />

40<br />

23<br />

13<br />

Unerledigte Widersprüche am Ende des lfd. Jahres 155<br />

45


Klagen bei den Sozialgerichten<br />

Für die Versicherten bzw. Hinterbliebenen Urteile<br />

– mit vollem Erfolg<br />

– mit teilweisem Erfolg<br />

– ohne Erfolg<br />

9<br />

0<br />

8<br />

Zurücknahme durch den Versicherten bzw. seine Hinterbliebenen 37<br />

Sonstige Erledigung 6<br />

Abgeschlossene Klagen gesamt 60<br />

Berufungen zu den Landessozialgerichten<br />

Für die Versicherten bzw. Hinterbliebenen Urteile<br />

– mit vollem Erfolg<br />

– mit teilweisem Erfolg<br />

– ohne Erfolg<br />

0<br />

0<br />

2<br />

Zurücknahme durch den Versicherten bzw. seine Hinterbliebenen 5<br />

Sonstige Erledigung 0<br />

Abgeschlossene Klagen gesamt 7<br />

46


Der direkte Draht zur <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong><br />

Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> ist an den Standorten Kiel und Hamburg für Sie da:<br />

Standort Kiel<br />

Prävention und Arbeitsschutz<br />

Rehabilitation und Leistungen<br />

Seekoppelweg 5a<br />

24113 Kiel<br />

Telefon 04 31/64 07-0<br />

Fax 04 31/64 07-250<br />

Standort Kiel<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

Hopfenstraße 2d<br />

24113 Kiel<br />

Telefon 04 31/64 07-0<br />

Fax 04 31/64 07-550<br />

Standort Hamburg<br />

Spohrstraße 2<br />

Prävention und Arbeitsschutz<br />

Rehabilitation und Leistungen<br />

22083 Hamburg<br />

Telefon 0 40/2 71 53-0<br />

Fax 0 40/2 71 53-1000<br />

Direktwahl Prävention und Arbeitsschutz am Standort Hamburg: 0 40/2 71 53-231<br />

www.uk-nord.de<br />

ukn@uk-nord.de

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