17.10.2014 Aufrufe

Neue Spitalfinanzierung: Erste Erfahrungen aus Sicht des UKBB

Neue Spitalfinanzierung: Erste Erfahrungen aus Sicht des UKBB

Neue Spitalfinanzierung: Erste Erfahrungen aus Sicht des UKBB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3/2012<br />

Die Personalzeitung <strong>des</strong> Universitäts-Kinderspitals beider Basel<br />

EINBLICK<br />

Aus der Pflege<br />

Forschung heute<br />

Medizin heute<br />

Stiftung Pro <strong>UKBB</strong><br />

Pflegerisches Wissen<br />

Forschertag 2012<br />

Zeckenstich – was tun?<br />

Kinderbistro Nemolino<br />

bewahren und entwickeln<br />

Seite 7<br />

Seite 9<br />

Seite 15<br />

Seite 3<br />

EDITORIAL<br />

IM BRENNPUNKT<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Spitalfinanzierung</strong>:<br />

<strong>Erste</strong> <strong>Erfahrungen</strong> <strong>aus</strong><br />

<strong>Sicht</strong> <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Anfang Jahr wurde im stationären Bereich ein neues Finanzierungssystem,<br />

das SwissDRG, eingeführt, welches Auswirkungen auf die<br />

gesamte Finanzierung <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> hat.<br />

Auch wenn die ersten Lebkuchen, Grättimänner<br />

und Weihnachtsguetzli bereits<br />

seit Monaten in den Geschäften zum<br />

Kauf angeboten werden, so beginnt die<br />

besinnliche Zeit im <strong>UKBB</strong> doch erst im<br />

Dezember. Auch in diesem Jahr können<br />

wir uns ob den wunderbar leuchtenden<br />

Weihnachtsbäumen auf den Loggien<br />

erfreuen und in den bezaubernden<br />

weihnachtlich dekorierten Garten blicken.<br />

Das zweite Jahr im Neubau und das erste<br />

Jahr mit der neuen <strong>Spitalfinanzierung</strong><br />

enden in ein paar Tagen. Wir gehen <strong>des</strong>halb<br />

in dieser Ausgabe Einblick sowohl<br />

auf die finanziellen Auswirkungen der<br />

neuen Finanzierung ein, blicken aber<br />

auch gerne auf diverse Veranstaltungen<br />

und Ereignisse im <strong>UKBB</strong> in den letzten<br />

Monaten zurück.<br />

Im Namen <strong>des</strong> gesamten Redaktionsteams<br />

wünsche ich Ihnen auf diesem<br />

Weg ein frohes Weihnachtsfest und ein<br />

erfolgreiches, aber vor allem gesun<strong>des</strong><br />

neues Jahr!<br />

Sandra Soland,<br />

Kommunikationsbeauftragte<br />

Die Finanzierung der Aufgaben <strong>des</strong><br />

<strong>UKBB</strong> als universitäres Kompetenzzentrum<br />

für die Behandlung von Kindern und<br />

Jugendlichen erfolgt im Wesentlichen<br />

über fünf verschiedene Kanäle. Im ambulanten<br />

Bereich werden die Leistungen<br />

über Tarmed, den Einzelleistungstarif<br />

abgerechnet, welcher 2004 eingeführt<br />

wurde. Jede Leistung wird nach zeitlichem<br />

Aufwand, Schwierigkeit und erforderlicher<br />

Infrastruktur einer bestimmten<br />

Anzahl von Taxpunkten (Taxpunktwert<br />

aktuell CHF 0.91) zugeordnet.<br />

Im stationären Bereich gilt seit dem<br />

1. Januar 2012 der Swiss DRG. Jeder<br />

Spitalaufenthalt wird anhand bestimmter<br />

Kriterien wie Hauptdiagnose, Nebendiagnose,<br />

Behandlung und Schweregrad<br />

einer Fallgruppe zugeordnet und p<strong>aus</strong>chal<br />

vergütet. Die Zuweisung zu einer<br />

bestimmten Fallgruppe (DRG) erfolgt<br />

über einen sogenannten Grouper (Gruppierungssoftware).<br />

Dies ergibt dann ein<br />

Kostengewicht (CW) für diese Fallgruppe,<br />

welche anhand der tatsächlich anfallenden<br />

Kosten der Schweizer Spitäler<br />

berechnet wird. Der Betrag, den wir


2 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

3 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

IM BRENNPUNKT<br />

AUS DER PFLEGE<br />

Pädiatriefachtagung in Luzern:<br />

Alte Zöpfe, Modetrends – wo ist<br />

die Evidenz?<br />

Das Netzwerk der Pflegedienstleitungen in Kooperation mit der Interessengemeinschaft «Kind<br />

– Jugend – Familie – Frau» (KJFF) und der Akademischen Fachgesellschaft Pädiatrische Pflege<br />

(AFG Päd. Pflege) hat zur dritten Pflegefachtagung Pädiatrie am 27. September 2012 eingeladen.<br />

Handlungen mit Expertinnen <strong>aus</strong>führlich<br />

besprochen werden.<br />

Breite Palette an Praxiserfahrung<br />

«Umgang mit Veränderungen – das <strong>Neue</strong><br />

wagen» – im packenden Abschlussreferat<br />

zeigt die Soziologin Dr. Miriam Engelhardt,<br />

dass Veränderung heisst, die Sicherheit<br />

und das Vertraute verlassen zu<br />

müssen. Das erzeugt Emotionen und<br />

Fortsetzung von der Titelseite<br />

Ängste. Welche mir wichtigen Werte können<br />

mitgenommen werden, was verliere<br />

als Spital erhalten, setzt sich zusammen<br />

Gruppe hat die Mehrkosten für die Be­<br />

2013 ist eine Delegation <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> schon<br />

sinkenden Taxpunktwert auf aktuell 0.91<br />

ich? So ist eine der prioritären Aufgaben<br />

<strong>aus</strong> dem Kostengewicht, multipliziert mit<br />

treuung unserer pädiatrischen Patienten<br />

seit Sommer wieder in Verhandlungen.<br />

Franken unsere Kosten nicht mehr de­<br />

während dieses Prozesses Chancen und<br />

dem von uns verhandelten Basispreis.<br />

im stationären Bereich, wie zum Beispiel<br />

Auch für 2013 wurden unsere Argumente<br />

cken. Als Beispiel erwähne ich die Blut­<br />

Risiken zu erfassen und durch die Förde­<br />

den bis zu 30% höheren Pflegeaufwand,<br />

von der HSK Gruppe berücksichtigt, da<br />

entnahme, welche zurzeit im Tarmed mit<br />

rung der Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

Sponsoren, Stiftungen und Drittmittel<br />

die zusätzliche Betreuung der Eltern in­<br />

wir sie mit unseren qualitativ guten Kos­<br />

6.60 Franken abgerechnet werden kann.<br />

der Mitarbeitenden den Wandel zu schaf­<br />

klusive deren Übernachtungen, die gro­<br />

tendaten überzeugten und ein Basispreis<br />

Wollen wir die Blutentnahme kinderge­<br />

fen. Veränderungen brauchen Zeit – sehr<br />

Weitere Finanzierungen erhalten wir von<br />

sse Vielfältigkeit der Krankheitsbilder und<br />

von 12 050 Franken <strong>aus</strong>gehandelt wer­<br />

recht und so schmerz- und stresslos wie<br />

viel Zeit. Die Tagung bot eine breite Palet­<br />

der Universität Basel für unseren Lehr-<br />

deren Behandlungen sowie die Kosten<br />

den konnte. Mit Tarifsuisse AG stecken<br />

möglich durchführen, braucht dies oft<br />

te an Praxiserfahrungen, verknüpft mit<br />

und Forschungsauftrag. Die Kantone be­<br />

für die aufwendige Infrastruktur für die<br />

wir noch in der gleichen Diskussion wie<br />

einen grossen Aufwand (Personal, Zeit,<br />

theoretischem Wissen. Sie schaffte eine<br />

zahlen gemeinwirtschaftliche Leistungen<br />

verschieden Altersgruppen akzeptiert.<br />

2011, das heisst, sie akzeptieren immer<br />

EMLA Pflaster, Lachgas-Sedation etc.),<br />

Plattform für den klinikübergreifenden<br />

für die Aufrechterhaltung der Spitalka­<br />

noch nicht, dass die Kindermedizin <strong>aus</strong><br />

welcher mit diesem Betrag bei Weitem<br />

Aust<strong>aus</strong>ch und bot viele Gelegenheiten<br />

pazität, wie zum Beispiel für den Betrieb<br />

Verhandlungen mit Tarifsuisse AG<br />

den oben erwähnten Gründen teurer ist<br />

nicht gedeckt wird. Wir haben im Som­<br />

zur Begegnung.<br />

der 24-Stunden-Notfallstation und die<br />

gescheitert<br />

als die Erwachsenenmedizin.<br />

mer die Tarmed-Verträge gekündigt und<br />

nötigen Mittel, damit die Grundver­<br />

versuchen mit neuen Verhandlungen un­<br />

Isabel Kym,<br />

sorgung der Region in der Kindermedizin<br />

Auf der anderen Seite gibt es Versicherer,<br />

Widerstände auch bei der IV<br />

sere Garanten zu einer kostendeckenden<br />

In diesem Jahr widmete sich die Tagung<br />

Sprachgebrauch «Beweis, Zeugnis».<br />

es den Pflegefachpersonen – im Aus­<br />

Bettendisponentin <strong>UKBB</strong><br />

gewährleistet werden kann. Übrige Leis­<br />

welche sich in der Tarifsuisse AG zusam­<br />

Finanzierung zu bewegen.<br />

der Entwicklung von Pflegeinterventio­<br />

Also ist evidenzbasierte Pflege die Integ­<br />

t<strong>aus</strong>ch mit Forschungs- und Manage­<br />

Präsidentin IG KJFF<br />

tungen, wie die Unterstützung von Fami­<br />

mengeschlossen haben (zum Beispiel<br />

Ein weiteres schwieriges Kapital ist die<br />

nen von früher zu heute, mit dem Fokus<br />

ration der derzeit besten wissenschaftli­<br />

mentkreisen – die momentan optimale<br />

lien, die Bezahlung von Medikamenten,<br />

Sympany, SWICA, Groupe Mutuel, Visana),<br />

Bezahlung der stationären IV-Patienten.<br />

Sie sehen, dass die Sicherung einer kos­<br />

auf deren Evidenz. Es kam zu spannen­<br />

chen Belege in der Pflege. Die Vor<strong>aus</strong>set­<br />

Pflege mitzugestalten. Mit diesem Fokus<br />

Download der Präsentationen auf<br />

welche nicht auf der Arzneimittelliste<br />

mit denen die Verhandlung für 2012 ge­<br />

Mit einem Anteil von 33–50% in den Kin­<br />

tendeckenden Finanzierung <strong>des</strong> Kinder­<br />

den und humorvollen Geschichten. Für<br />

zung dafür ist die Bereitschaft, die<br />

konnten in den anschliessenden Refera­<br />

luks.ch/pflege<br />

stehen oder gewisse Therapien, zum<br />

scheitert sind, weil sie den drei eigen­<br />

derkliniken die grösste stationäre Patien­<br />

spitals mit einem grossen Aufwand ver­<br />

das Einstiegsreferat «Früher war alles<br />

Pflegehandlungen im Alltag zu hinterfra­<br />

ten und Workshops diverse pflegerische<br />

Beispiel die Musik- und Maltherapie, wer­<br />

ständigen Kinderspitälern lediglich den<br />

tengruppe im Vergleich zu nur ca. 3%<br />

bunden ist. Ich möchte mich an dieser<br />

besser» stiegen Birgit Wernz (PDL Kin­<br />

gen und das eigene Verhalten unter Be­<br />

den oft durch Sponsoren und Stiftungen<br />

Basispreis von 8900 Franken bezahlen<br />

bei den Erwachsenen. Die IV ist <strong>des</strong>halb<br />

Stelle ganz herzlich bei Ihnen bedanken<br />

derspital Luzern) und Caroline Stade<br />

rücksichtigung aller Faktoren an die aktu­<br />

bezahlt. Viele Forschungsprojekte im<br />

wollten. Ein Basispreis, welcher dem ei­<br />

für uns der wichtigste Garant im stationä­<br />

für den grossen Einsatz, den Sie alle bei<br />

(PDL <strong>UKBB</strong>) ganz tief ins Archiv und be­<br />

ellen Erkenntnisse anzupassen.<br />

<strong>UKBB</strong> können sich nur mithilfe von selbst<br />

nes Regionalspitals für Erwachsene ent­<br />

ren Bereich. Weil diese Verhandlungen<br />

der administrativen Arbeit leisten. Ohne<br />

legten den Wandel in der Pflege mit Fo­<br />

eingeworbenen Drittmitteln finanzieren.<br />

spricht und dazu führen würde, dass das<br />

sehr wichtig sind, verhandeln die drei ei­<br />

sorgfältige und zeitgerechte Leistungser­<br />

tos und entsprechenden Kommentaren<br />

Andrea Uhlmann-Bremi zeigte auch die<br />

<strong>UKBB</strong> im stationären Bereich hochgradig<br />

genständigen Kinderspitäler unter der<br />

fassung, das Berichtswesen, die Versi­<br />

von 1908. Da war nicht nur die Literatur<br />

möglichen Grenzen der evidenzbasierten<br />

Im Folgenden möchte ich speziell auf un­<br />

defizitär betrieben würde. Aus diesem<br />

Dachorganisation AllKidS gemeinsam<br />

cherungsberichte inkl. IV-Anmeldung, die<br />

zur Ausbildung ziemlich dünn, auch kön­<br />

Pflege auf. So soll sie nicht auf Kosten-<br />

sere <strong>Erfahrungen</strong> mit dem SwissDRG<br />

Grund musste das <strong>UKBB</strong>, wie die beiden<br />

mit der IV. Leider bestehen auch hier gro­<br />

Kodierung und die Rechnungsstellung<br />

nen darin enthaltende Aussagen heute<br />

Nutzen-Überlegungen reduziert werden<br />

eingehen. Unser Basispreis, den wir im<br />

andern betroffenen Kinderspitäler, mit<br />

sse Widerstände, den Mehraufwand in<br />

haben wir einen sehr schwierigen Stand<br />

kaum noch nachvollzogen werden.<br />

oder es fehlen zur Umsetzung relevante<br />

2011 mit HSK (Versicherungen Helsana,<br />

Tarifsuisse AG den Rechtsweg beschrei­<br />

der Kindermedizin zu akzeptieren. Wir<br />

bei unseren Verhandlungen. Denn die<br />

Forschungsergebnisse. Evidenzbasierte<br />

Sanitas, und KPT) für das Jahr 2012 ver­<br />

ten und in ein Festsetzungsverfahren ge­<br />

hoffen, dass die IV einsieht, dass sie es<br />

Qualität der Daten ist ein wesentlicher<br />

Evidenzbasierte Pflege<br />

Pflege soll uns auch keine falsche Sicher­<br />

handelt hatten, betrug 11 900 Franken.<br />

hen. Hier warten wir nun gespannt auf<br />

sich nicht leisten kann, die Kinder und<br />

Faktor für erfolgreiche Verhandlungen<br />

heit vermitteln, denn sie nimmt uns die<br />

Dieser Basispreis wurde auch von den<br />

den Entscheid, welcher auch sehr stark<br />

Jugendlichen mit Geburtsgebrechen im<br />

mit den Garanten, welche eine kostende­<br />

So kamen wir mit der Frage «Evidenz –<br />

Verantwortung für persönliche Entschei­<br />

Kantonen und der IV übernommen. Die<br />

von der Meinung <strong>des</strong> Eidgenössischen<br />

Stich zu lassen.<br />

ckende Finanzierung sicherstellt.<br />

ein Modetrend oder mehr?» von Andrea<br />

de nicht ab. Es ist also ein fliessender<br />

<strong>Erfahrungen</strong> bis heute haben gezeigt,<br />

Preisüberwachers abhängt.<br />

Uhlmann-Bremi (AFG Päd. Pflege Kispi ZH)<br />

Prozess. Die Mischung <strong>aus</strong> Berufserfah­<br />

dass wir unsere Kosten damit im statio­<br />

Im ambulanten Bereich können wir in der<br />

Dr. med. C. E. Müller,<br />

ganz schnell wieder in die Aktualität<br />

rung, Patientenbefragung sowie Litera­<br />

nären Bereich decken können. Die HSK-<br />

Für die Festlegung <strong>des</strong> Basispreises<br />

Kindermedizin schon seit Jahren mit dem<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

zurück. Evidenz bedeutet im englischen<br />

tur- und Ausbildungswissen ermöglicht


4 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

5 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

AUS DER PFLEGE<br />

AUS DER PFLEGE<br />

Ab 2013 Jahresprogramm<br />

interne Fortbildungen<br />

Das interne Fortbildungsangebot für<br />

den Pflegedienst im <strong>UKBB</strong> wird neu<br />

vom Fachbereich Pflegeentwicklung unter<br />

der Leitung von Astrid Körner, Leiterin<br />

Pflegeentwicklung, koordiniert. Das Sekretariat<br />

der Pflegedienstleitung bietet dazu<br />

administrative Unterstützung. Wichtig ist<br />

uns, alle internen Fortbildungen transparent<br />

zu kommunizieren und nachhaltig<br />

anbieten zu können. Ab 2013 wird<br />

erstmals ein Jahresprogramm für alle<br />

internen Fortbildungen <strong>des</strong> Pflegedienstes<br />

zur Verfügung stehen. Grundlegende<br />

Schulungsangebote wie z.B. Diabetesmanagement,<br />

Port-a-Cath-Pflege, Dekubitus-Prophylaxe<br />

oder Wundmanagement<br />

werden in regelmässigen Abständen<br />

je<strong>des</strong> Jahr angeboten, um die Nachhaltigkeit<br />

der Fortbildungsangebote zu<br />

gewährleisten. Für Themen wie Schmerzmanagement<br />

und Reanimation ist dieses<br />

Vorgehen bereits heute selbstverständlich.<br />

Neu sind alle Pflegefortbildungen auch<br />

im offiziellen <strong>UKBB</strong>-Terminkalender auf<br />

dem Intranet zu finden, von wo <strong>aus</strong> die<br />

Anmeldung – in Absprache mit der jeweiligen<br />

Führungsperson – direkt erfolgen<br />

kann. Das interne Fortbildungsprogramm<br />

für die Pflegenden im <strong>UKBB</strong> orientiert<br />

sich an den Erfordernissen <strong>aus</strong> der Praxis<br />

sowie dem Bedarf der Mitarbeitenden. Es<br />

dient der Förderung und Erhaltung der<br />

Fachkompetenz für eine professionelle<br />

und pädiatriespezifische Pflege im <strong>UKBB</strong><br />

und somit letztlich unseren Patientinnen<br />

und Patienten sowie deren Familien. Jede<br />

und jeder Einzelne kann durch rege Nutzung<br />

<strong>des</strong> Angebots zu <strong>des</strong>sen Erfolg beitragen.<br />

Wünsche, Anregungen und Feedback senden<br />

Sie bitte direkt an Astrid Körner, Leiterin<br />

Fachbereich Pflegeentwicklung.<br />

Astrid Körner und Netty Fabian,<br />

Fachbereich Pflegeentwicklung<br />

Pflegerisches Wissen<br />

bewahren und entwickeln<br />

Das pflegerische Wissen und die dar<strong>aus</strong> resultierenden Pflegemassnahmen wandeln<br />

und erweitern sich stetig. Ebenso regelmässig verändert sich die Zusammensetzung der<br />

Pflegeteams. Diese Rahmenbedingungen stellen hohe Anforderungen an die pflegerischen<br />

Fortbildungsangebote im <strong>UKBB</strong>. Neu werden diese vom Fachbereich Pflegeentwicklung<br />

unter der Leitung von Astrid Körner, Leiterin Pflegeentwicklung, koordiniert.<br />

Care Team<br />

<strong>UKBB</strong><br />

Seit Oktober 2012 hat das <strong>UKBB</strong> ein Care<br />

Team. Dieses unterstützt in belastenden<br />

Situationen alle involvierten Personen.<br />

Bereits im 2006 wurde das Care Team<br />

auf der Neonatologie gegründet, damals<br />

<strong>aus</strong>schliesslich für die Neonatologie mit<br />

Pflegenden der Abteilung Neonatologie<br />

am Standort Frauenklinik USB. Mit dem<br />

Einzug in das neue <strong>UKBB</strong> an der Spitalstrasse<br />

wurde das Bedürfnis nach einem<br />

übergeordneten Care Team für das ganze<br />

<strong>UKBB</strong> geäussert und es begann eine<br />

interdisziplinär zusammengesetzte Projektgruppe<br />

am Konzept «Care Team <strong>UKBB</strong>»<br />

zu arbeiten.<br />

Unterstützung der Eltern<br />

logistischen Fragen erklärt werden. Auch<br />

werden die Angehörigen von uns in verschiedenen<br />

Ritualen unterstützt. Jeder<br />

Einsatz <strong>des</strong> Care Teams wird protokolliert<br />

und wir bieten eine Nach besprechung mit<br />

dem betreuenden verantwortlichen Team<br />

und der betroffenen Familie an.<br />

Das Care Team unter der Leitung von<br />

Caroline Stade, Leitung Pflegedienst,<br />

und Cornelia Sidler, Leitung Care Management,<br />

besteht <strong>aus</strong>: Ursula Bender, Notfallstation;<br />

Kerstin Bussmann, IPS Neo;<br />

Barbara Inauen, Station A; Renate Itin,<br />

bei einem To<strong>des</strong>fall<br />

IPS Neo; Armin Lotz, Stv. Leiter PDL;<br />

Wie schaffen wir es im <strong>UKBB</strong>, pflegeri­<br />

müssen über Bord geworfen werden.<br />

Judith Schenk, Notfallstation; Claudia<br />

sches Fachwissen zu bewahren, die<br />

Regelmässig werden neue Therapien,<br />

Ziel <strong>des</strong> Care Teams ist es, in belastenden<br />

Steimer, IPS; Katharina Wampfler, Not­<br />

langjährige Erfahrung vieler Mitarbeitender<br />

Pflegemassnahmen oder familienzent­<br />

Situationen die involvierten Personen zu<br />

fallstation. Administrativ unterstützt wird<br />

für neue Kolleginnen und Kollegen nutz­<br />

rierte Betreuungskonzepte im gesamten<br />

unterstützen und die Eltern in einer<br />

das Care Team von den beiden Sekretä­<br />

bar zu machen und die Teams rechtzeitig<br />

Pflegedienst eingeführt. Damit wollen wir<br />

Krisensituation bei einem sterbenden Kind<br />

rinnen Leitung Pflegedienst, Elke Hamm<br />

und bedarfsgerecht auf neue Pflege­<br />

gewährleisten, dass wir im <strong>UKBB</strong> eine<br />

zu begleiten. Das Care Team bietet somit<br />

und Séverine Ecker. Ebenso werden wir<br />

massnahmen und Betreuungskonzepte<br />

qualitativ hochstehende, kindergerechte<br />

eine professionelle Betreuung der Eltern<br />

im Care Team von den beiden Seelsorge­<br />

vorzubereiten? Das ist eine der Fragen,<br />

und familienzentrierte Pflege anbieten<br />

und der Angehörigen von sterbenden<br />

rinnen am <strong>UKBB</strong> Silvia Bolatzki und<br />

die auch uns im Fachbereich Pflegeent­<br />

können, die dem aktuellen Wissensstand<br />

Kindern und eine Nachbetreuung der<br />

Therese Stillhardt begleitet.<br />

wicklung immer wieder intensiv beschäftigt.<br />

in den einzelnen Fachgebieten entspricht.<br />

Eltern nach dem To<strong>des</strong>fall ihres Kin<strong>des</strong>.<br />

Wir bieten Sicherheit im Umgang mit<br />

Das Care Team trifft sich regelmässig zu<br />

Pflege im stetigen Wandel<br />

Zudem kommen immer mehr Pflege­<br />

verschiedenen Glaubensfragen und<br />

Sitzungen und bildet sich regelmässig<br />

fachleute ohne Pädiatrie-Erfahrung zum<br />

verschiedenen Kulturen. Ebenso gehört<br />

weiter. Die Mitarbeitenden vom Care<br />

Die Her<strong>aus</strong>forderung ist keine kleine: Die<br />

bestehenden Pflegeteam <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> dazu.<br />

die Unterstützung der Angehörigen in<br />

Team machen Pikettdienste und können<br />

Pflege befindet sich in einem stetigen<br />

Auch hier sind wir gefordert: Diesen<br />

praktischen, organisatorischen und admi­<br />

jederzeit über die Réception aufgeboten<br />

Wandel. Pflegemassnahmen, die über<br />

neuen Kolleginnen und Kollegen rasch<br />

nistrativen Belangen dazu. Die Eltern<br />

werden.<br />

lange Zeit zu Routinehandlungen in der<br />

pädiatriespezifisches Basiswissen zu<br />

bekommen von uns den Informationsflyer<br />

Kinderkrankenpflege gehörten, halten<br />

vermitteln, ist für den Erhalt einer hohen<br />

«Betroffen vom Tod eines Kin<strong>des</strong>», in dem<br />

Caroline Stade,<br />

Forschungsergebnissen nicht stand und<br />

Pflegequalität unabdingbar.<br />

die wichtigsten organisatorischen und<br />

Leiterin Pflegedienst


6 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

7 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

QUALITÄT<br />

FORSCHUNG HEUTE<br />

Besser mit Patienten und<br />

forschenden Experten <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> hatte die<br />

spannende Aufgabe, je<strong>des</strong> Poster und die<br />

beim Kleinkind zu einer ungebremsten Entzündung<br />

vor allem im Bereich <strong>des</strong><br />

Kollegen kommunizieren –<br />

korrespondierenden Vorträge vergleichend<br />

zu beurteilen.<br />

Gastrointestinaltraktes führen kann. Diese<br />

Pathologie als Folge eines funktionellen<br />

Defektes <strong>des</strong> Rezeptors kann zurzeit nur<br />

Kommunikationskurse <strong>UKBB</strong><br />

In der Mittagsp<strong>aus</strong>e fand eine Weiterbildung<br />

statt, in welcher die angehenden<br />

Forscher gezielt über die verschiedenen<br />

durch eine Knochenmarkstransplantation<br />

geheilt werden. Dr. Glocker hat in seiner<br />

abwechslungsreichen Präsentation gezeigt,<br />

Ende September 2009 haben die Kommunikationskurse für Mitarbeitende <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong><br />

gestartet. Die Kurse erstrecken sich über einen Zeitraum von zwei Jahren. Im Zentrum<br />

stehen Tipps und Übungen rund um die Kommunikation mit Patienten, Eltern aber auch<br />

mit Kolleginnen und Kollegen.<br />

Aspekte der erfolgreichen <strong>Erste</strong>llung eines<br />

Forschungsgesuches informiert wurden.<br />

Dabei konnten die Teilnehmenden lernen,<br />

wie ein Studienprotokoll für ein Forschungsprojekt<br />

erstellt wird. Daneben erhielten<br />

sie wichtige Informationen zur Arbeit<br />

wie Ergebnisse der Grundlagenforschung<br />

unmittelbar in die Therapie beim und zum<br />

Wohl <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> übersetzt werden können.<br />

Nach einem weiteren Abschnitt von Vorträgen<br />

<strong>aus</strong> den Forschungsabteilungen <strong>des</strong><br />

der Ethikkommission und Beantwortung<br />

<strong>UKBB</strong> wurde der diesjährige Posterpreis<br />

ethischer Fragen in der pädiatrischen<br />

an Nicole von Burg <strong>aus</strong> der Abteilung<br />

Forschertag<br />

Forschung. Der Abschluss der Fortbildung<br />

war dem Thema Forschungsfinanzierung<br />

und Strategien beim Einwerben von<br />

Molekulare Medizin in der Pädiatrie für ihre<br />

experimentelle Arbeit zur Funktion von<br />

Zellen <strong>des</strong> angeborenen Immunsystems<br />

2012<br />

Forschungsgeldern (z.B. SNF) gewidmet.<br />

Hochkarätige Vorträge<br />

<strong>aus</strong> der fetalen Leber vergeben. Den<br />

Preis für das beste Poster <strong>aus</strong> der klinischen<br />

Forschung erhielt PD Dr. med. Frank-<br />

Am diesjährigen Forschertag präsentierte<br />

unter anderem der 2011 an das USB und <strong>UKBB</strong><br />

berufene Extraordinarius für Neuro chirurgie,<br />

Prof. Dr. Raphael Guzman, seine Forschungsarbeiten.<br />

Neben vielen hoch karätigen Vorträgen<br />

runde um die Forschung im <strong>UKBB</strong> wurden auch<br />

in diesem Jahr Preise für die besten Posterpräsentationen<br />

verliehen.<br />

Der diesjährige Hauptvortrag wurde von<br />

Dr. E. Glocker, Institut für Medizinische<br />

Mikrobiologie und Hygiene <strong>des</strong> Universitätsklinikums<br />

Freiburg i. Breisgau, gehalten<br />

und zeigt spannend auf, wie eine Mutation<br />

<strong>des</strong> Rezeptors <strong>des</strong> Zellkommunikationmoleküls<br />

Interleukin 10 auf Blutzellen bereits<br />

Martin Häcker <strong>aus</strong> der Abteilung Kinderchirurgie<br />

für seine Präsentation über den<br />

Einsatz der Vakuumglocke zum Anheben<br />

<strong>des</strong> Brustbeines bei Patienten mit speziellen,<br />

angeborenen Brustkorbmissbildungen.<br />

Prof. Dr. Daniela Finke,<br />

Leiterin Forschung <strong>UKBB</strong><br />

Raphael Guzman untersucht die Patho­<br />

Posterpräsentation<br />

physiologie von cerebrovaskulären Erkrankungen<br />

wie Durchblutungsstörungen oder<br />

Sowohl bei den anschliessenden Kurzvor­<br />

Blutungen im Gehirn. Er hat sich klinisch<br />

trägen wie den Posterpräsentation konnten<br />

und wissenschaftlich zu einem der führen­<br />

auch in diesem Jahr vor allem die jungen<br />

den Kinderneurochirurgen etabliert. In sei­<br />

Nachwuchswissenschaftler ihre Projekte<br />

nem Übersichtsvortrag zeigte er eindrucks­<br />

und die neu gewonnenen Erkenntnisse<br />

voll, wie Stammzelltransplantationen die<br />

präsentieren. Einem spannenden Vormit­<br />

Regeneration <strong>des</strong> Gehirns beschleunigen<br />

tag mit kurzen Vorträgen <strong>aus</strong> der kinderme­<br />

können. Diese Ergebnisse <strong>aus</strong> der Grund­<br />

dizinischen Forschung folgte die Präsenta­<br />

lagenforschung werden jetzt in klinischen<br />

tion von Postern vor der Aula <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong>.<br />

Studien umgesetzt und vertieft.<br />

Eine Jury <strong>aus</strong> klinisch und experimentell<br />

Forschung von<br />

mentellen Modellen im Labor studiert<br />

Stammzellen mit minimalinvasiven Metho­<br />

Lydia Rufer führt die Kursteilnehmer an optimale Kommunikation heran.<br />

Prof. Dr. Raphael Guzman<br />

Prof. Dr. Guzman, welche therapeutische<br />

den ist eine zukunftsweisende Strategie,<br />

Wirkung die Transplantation von Stamm­<br />

geschädigtes Hirngewebe in situ durch<br />

Im Spitalalltag befinden wir uns alle immer<br />

unterschiedlich sein: Zeitverlust, Missver­<br />

Richtung verläuft. Dann geht es darum,<br />

Kurse 2013<br />

Die Forschung von Raphael Guzman ist<br />

zellen hat. Mesenchymale Stammzellen<br />

neue Spenderzellen zu ersetzen. Die For­<br />

wieder mal in einer schwierigen Ge­<br />

ständnisse, Fehler und die dar<strong>aus</strong> resultie­<br />

wie die eigene Kommunikation optimiert<br />

im Bereich Stammzellforschung und re­<br />

sind Vorläuferzellen für Binde- und Stütz­<br />

schungsergebnisse <strong>aus</strong> dem Labor werden<br />

sprächssituation: aufgebrachte Anrufer<br />

renden negativen Emotionen. Gerade am<br />

werden kann: Wichtige theoretische Hin­<br />

Im nächsten Jahr werden die Kurse fort­<br />

generative Medizin <strong>des</strong> Gehirns im Rah­<br />

gewebe. Sie können verletzte Gewebe<br />

jetzt in klinischen Studien im Menschen<br />

am Telefon, Eltern, die nicht mehr warten<br />

Arbeitsplatz verhindert schlechte Kommu­<br />

tergrundinformationen werden durch<br />

gesetzt. Die nächsten Daten finden Sie<br />

men von Durchblutungsstörungen ange­<br />

erkennen und nützliche Stoffe freisetzen.<br />

untersucht.<br />

wollen, ein fremdsprachiger Grossvater,<br />

nikation oftmals Synergien und Effektivi­<br />

praktische Beispiele und Übungen ver­<br />

demnächst im Intranet. Weitere Informa­<br />

siedelt. Mangelnder Zufluss von<br />

So konnte Guzman im Experiment zeigen,<br />

der nicht versteht, warum er seine Enkelin<br />

tät, die Situation endet im Konflikt.<br />

ständlich. «Der Kurs war sehr gut aufge­<br />

tionen finden Sie an derselben Stelle.<br />

Sauerstoff und Blutungen im Neugebo­<br />

dass sie eine Helferfunktion auf die Rege­<br />

Prof. Dr. Raphael Guzman (1971), geboren<br />

nicht zum Arztgespräch begleiten darf –<br />

baut mit vielen praktischen und interes­<br />

renenalter (sog. neonatale Ischämien re­<br />

neration von Neuronen haben, u. a. durch<br />

und aufgewachsen in Bern, ist seit Ende<br />

Standford (Kalifornien, USA) und am<br />

Situationen unter Kolleginnen und Kolle­<br />

Theorie und Praxis<br />

santen Fallbeispielen», findet Doris<br />

Martina Beranek,<br />

spektiv Hämorrhagie) führen zu Schädi­<br />

die Produktion von Faktoren, die vom<br />

2011 Extraordinarius für Neurochirurgie an<br />

Hôpital Necker in Paris (F) tätig. Raphael<br />

gen und interdisziplinäre Verständigungs­<br />

Kunzelmann (Notfallstation). Auch Bernd<br />

Kommunikationsbeauftragte<br />

gungen der Hirnrinde. Je grösser der in<br />

zentralen Nervensystem genutzt werden.<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität<br />

Guzman ist Träger verschiedener natio­<br />

schwierigkeiten. Gute Kommunikation<br />

Im Kommunikationskurs lernen die Mitar­<br />

Classen, Leiter ICT äussert sich positiv:<br />

Folge erlittene Verlust an Zellen der Hirn­<br />

Ein alternatives Vorgehen bei Hirnschädi­<br />

Basel sowie leitender Arzt am USB und<br />

naler und internationaler Preise und Aus­<br />

erleichtert solche Situationen. Was aber,<br />

beitenden <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> in einem ersten<br />

«Selbst wer sich schon mit Kommunikati­<br />

rinde ist, <strong>des</strong>to schwerwiegender sind<br />

gung ist der Ersatz von untergegangenen<br />

<strong>UKBB</strong>. Zuvor war er Assistenzprofessor<br />

zeichnungen. Er ist verheiratet und Vater<br />

wenn sie nicht klappt? Die Folgen von<br />

Schritt verstehen, weshalb ein bestimm­<br />

on beschäftigt hat, erfährt im Kurs viel<br />

die Symptome <strong>des</strong> Patienten. In experi­<br />

Zellen. Die Transplantation neuronaler<br />

für Neurochirurgie an der Universität<br />

zweier Kinder.<br />

Kommunikationsproblemen können sehr<br />

tes Gespräch in die eine oder andere<br />

<strong>Neue</strong>s.»


8 EINBLICK Ausgabe 3/2012 9 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

FORSCHUNG HEUTE<br />

MEDIZIN HEUTE<br />

«Das schiefe Becken» – Basler<br />

Symposium für Kinderorthopädie<br />

Am 31. August und 1. September fand unter der wissenschaftlichen Leitung von<br />

Prof. Dr. med. Carol Hasler und Dr. med. Andreas Krieg das 15. Symposium für<br />

Kinderorthopädie am Zentrum für Lehre und Forschung der Universität Basel statt.<br />

Dem Thema «Becken» wurde beim unterhaltenden<br />

Teil mit einer Bauchtanzgruppe<br />

Rechnung getragen.<br />

Erneut waren über 300 Teilnehmende<br />

<strong>aus</strong> dem ganzen deutschen Sprachraum<br />

der Einladung gefolgt. Eine Vielfalt von<br />

Berufsgruppen – vom operativen oder<br />

«kalten» Orthopäden über Pädiater und<br />

Physiotherapeut bis hin zum Biomechaniker<br />

und Bewegungsanalytiker – beteiligten<br />

sich an den engagiert geführten<br />

fachlichen Diskussionen über Achsen-,<br />

Längen- und Rotationsfehler.<br />

Am ersten Tag waren die Beinlängendifferenzen<br />

und Achsenkorrekturen das<br />

Hauptthema. Schon in der Diagnostik<br />

zeigte sich, dass wir im Wesentlichen<br />

auf statische Verfahren wie die klinische<br />

Untersuchung und Röntgen unsere Indikationen<br />

für operative Korrekturen stellen.<br />

Die Ganglaboruntersuchung kann<br />

hier wertvolle Entscheidungsgrundlagen<br />

liefern, wird aber <strong>aus</strong>serhalb von universitären<br />

Zentren noch zu wenig genutzt.<br />

Die operative Therapie hat sich dank<br />

computergestützten Programmen mit<br />

externen Fixateur-Systemen verbessert.<br />

Die intramedullären (motorisierten) Systeme<br />

sind aber immer mehr auf dem<br />

Vormarsch, sowohl in der Verlängerung<br />

und im Segmenttransport als auch bei<br />

Korrekturen von leichten bis mittelschweren<br />

Deformitäten.<br />

Am Samstag begann die Tagung mit<br />

dem traditionellen Hauptreferat, diesmal<br />

zum Thema «Ballett – State of the Art<br />

der perfekten Körperachse»– ein weiterer<br />

Höhepunkt <strong>des</strong> Symposiums. Der<br />

Direktor <strong>des</strong> Balletts vom Theater Basel,<br />

Richard Wherlock, gab uns einen auch<br />

sehr persönlichen Einblick in seine Welt.<br />

Entsprechen<strong>des</strong> Training, Prävention<br />

(zum Beispiel ein spezieller Ballettboden)<br />

aber auch «Seelendoktor sein» sind<br />

wichtige Faktoren für die Führung eines<br />

erfolgreichen Ensembles. Die Torsionsfehler<br />

wurden im Anschluss besprochen<br />

und es gab hier nochmals eine rege Diskussionen<br />

über Indikationsentscheide<br />

und bei der Fallvorstellung der Patienten.<br />

Das 16. Symposium für Kinderortho-<br />

pädie mit dem Thema «Biomechanik<br />

und Cerebralparese» (Leitung Prof. R.<br />

Brunner und Dr. E. Rutz) wird erstmals<br />

mit einem vorangehenden Operationskurs<br />

vom 5. bis 7. September 2013<br />

stattfinden.<br />

Dr. med. Andreas Krieg,<br />

Leitender Arzt Orthopädie <strong>UKBB</strong><br />

Zeckenstich – was tun?<br />

Viele Menschen haben Angst vor Zecken und den allfälligen Folgen einer von einem<br />

Zeckenstich übertragenen Krankheit. Der richtige Umgang mit den Zecken – vor allem<br />

in Risikogebieten – ist dabei von grosser Bedeutung.<br />

Der nächste Frühling kommt bestimmt und<br />

damit auch ein nahezu alltägliches Problem,<br />

vor allem bei Kindern: Eine saugende<br />

Zecke wird irgendwo am Körper bemerkt.<br />

Die meisten Eltern entfernen die Zecke<br />

ohne viel darüber nachzudenken, andere<br />

dagegen reagieren nahezu panisch, weil<br />

sie Schreckensberichte zu Krankheiten,<br />

welche durch Zecken übertragen werden,<br />

<strong>aus</strong> den Medien vor Augen haben.<br />

Was können wir konkret in der Situation<br />

eines Zeckenstichs empfehlen? Zunächst,<br />

und das ist wie immer sehr wichtig: keine<br />

Panik! Eine saugende Zecke sollte möglichst<br />

rasch mit einer Pinzette entfernt<br />

werden. Das ist relativ einfach, man geht<br />

dabei wie folgt vor: Die Pinzette möglichst<br />

nahe an der Haut ansetzen und die Zecke<br />

am Kopf fassen. Dann zieht man sie gerade<br />

und langsam <strong>aus</strong> der Haut (Abb. 1).<br />

Tunlichst die Zecke beim Entfernen mit der<br />

Pinzette nicht quetschen, da dies zu einem<br />

grösseren Risiko für die Übertragung von<br />

Infektionserregern führt.<br />

Korrekte Zeckenentfernung<br />

Manchmal bleibt der Zeckenstachel in der<br />

Haut stecken. Solange man aber den Kopf<br />

und den Körper der Zecke entfernen konnte,<br />

ist dies nicht weiter bedenklich – das<br />

Stechsaugorgan (Stachel) wird in den<br />

nächsten Tagen von alleine <strong>aus</strong> der Haut<br />

abgestossen. Man verwendet zur Entfernung<br />

der Zecke kein Öl, Alkohol etc. Nach<br />

der Entfernung tötet man die Zecke (z.B.<br />

durch Fixieren mit einem Klebestreifen)<br />

und <strong>des</strong>infiziert dann die Stichstelle. Fertig!<br />

Die manchmal, vor allem auf Internetseiten<br />

empfohlene Untersuchung der Zecke auf<br />

Infektionserreger in einem Labor ist nicht<br />

sinnvoll und wird <strong>des</strong>halb auch von uns<br />

nicht angeboten. Sie kostet nur Geld und<br />

bringt keine relevanten Informationen,<br />

Abb. 1<br />

denn: Nach einem Zeckenstich sind keine<br />

Massnahmen zur Infektionsverhinderung<br />

möglich. Eine prophylaktische Antibiotika-<br />

Therapie (zur Vermeidung einer Borreliose)<br />

oder eine Impfung gegen Frühsommer-<br />

Meningoenzephalitis (FSME) unmittelbar<br />

nach einem Zeckenstich wird nicht empfohlen.<br />

Damit sind auch die beiden wesentlichen<br />

Krankheiten genannt, die unter<br />

Umständen nach einem Zeckenstich auftreten<br />

können.<br />

Durch Zecken übertragene<br />

Krankheiten<br />

Zecken können Infektionserreger übertragen.<br />

In Europa sind dies in erster Linie die<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)


10 EINBLICK Ausgabe 3/2012 11 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

MEDIZIN HEUTE<br />

KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN<br />

und die Borreliose. Die FSME ist eine<br />

Virus-Infektionskrankheit und relativ selten<br />

(ca. 100–200 Fälle in der Schweiz pro<br />

Jahr, davon weniger als 10 bei Kindern<br />

unter 6 Jahren). Nicht in Basel selbst, aber<br />

in angrenzenden Gebieten tritt die Erkrankung<br />

gehäuft auf (siehe rot markierte<br />

Gebiete in Abb. 2).<br />

Drachen, Frühlingsrollen und<br />

jede Menge Spass<br />

FSME-Infektionen machen sich mit Zeichen<br />

eines grippalen Infekts (Schnupfen,<br />

Fieber, Abgeschlagenheit) ein bis zwei<br />

Wochen nach Stich durch eine infizierte<br />

Zecke bemerkbar. Das ist harmlos. Aber:<br />

In 10 –15% der Fälle folgt weitere ein bis<br />

zwei Wochen danach eine Beteiligung <strong>des</strong><br />

Nervensystems (Hirnhautentzündung mit<br />

Abb. 3<br />

Kopf schmerzen, Nackensteifigkeit). Die<br />

FSME kann nur symptomatisch behandelt<br />

nach dem Zeckenstich treten in wenigen<br />

werden (Fiebersenkung, Schmerzmittel).<br />

Fällen eine Beteiligung <strong>des</strong> Nervensys­<br />

Leider kann die Krankheit, vor allem bei äl­<br />

tems (meist als Gesichtsnervenlähmung)<br />

teren Kindern und Erwachsenen, bleiben­<br />

oder Gelenksentzündungen (meistens ein<br />

de Schäden (Nervenlähmungen u.a.) hin­<br />

grosses Gelenk, z.B. Knie) auf. Es gibt<br />

terlassen.<br />

zwar keine Impfung gegen Borreliose, sie<br />

kann aber in jedem Stadium mit einem An­<br />

«Sayonara – Das <strong>UKBB</strong> im Jahr <strong>des</strong><br />

asiatische Spezialitäten. Live-Musik von<br />

FSME-Impfung<br />

tibiotikum behandelt werden.<br />

Drachen» war das diesjährige Motto für<br />

der Band The Giant Sneakers und Party­<br />

das <strong>UKBB</strong>-Sommerfest im Restaurant<br />

musik von DJ Mischa rundeten den unter­<br />

Davor kann man sich durch die FSME-<br />

Da die Bakterien erst ca. 12 Stunden nach<br />

Oase in der Hauptpost am Bahnhof SBB.<br />

haltsamen, aber leider stark verregneten<br />

Impfung schützen. Man benötigt drei Impf­<br />

Beginn <strong>des</strong> Saugens der Zecke übertra­<br />

Auch in diesem Jahr waren über 350 Mitar­<br />

Abend ab. Aber wer stört sich schon am<br />

dosen innerhalb von ca. 6 –12 Monaten,<br />

gen werden, kann das frühzeitige Entfer­<br />

beitende am Fest. Auf den Tisch kamen<br />

schlechten Wetter, wenn drinnen der Tanz­<br />

dann ist man für min<strong>des</strong>tens zehn Jahre<br />

Abb. 2<br />

nen der Zecken eine wirksame Vorbeu­<br />

Frühlingsrollen und viele andere leckere<br />

bär bis tief in die Nacht hinein steppt!<br />

zuverlässig geschützt. Auffrisch impfungen<br />

gung der Borreliose sein. Fazit: keine<br />

sind alle zehn Jahre empfohlen.<br />

Auch vor Auslandsreisen kann die FSME-<br />

Stadien. Ungefähr fünf Tage bis zwei Wo­<br />

Angst vor Zecken – einfach entfernen und<br />

Impfung sinnvoll sein (siehe Abb. 3).<br />

chen nach einem Stich mit einer infizierten<br />

bei Aufenthalt in Risikogebieten an die vor­<br />

Wir empfehlen die FSME-Impfung für alle<br />

Zecke kann an der Einstichstelle eine run­<br />

beugende FSME-Impfung denken!<br />

Personen ab dem Alter von sechs Jahren,<br />

Die Borreliose ist eine bakterielle Infek-<br />

de Rötung auftreten, die sich allmählich<br />

wenn sie in einem Risikogebiet leben oder<br />

sich öfters dort aufhalten (siehe Abb. 2).<br />

tionskrankheit. Sie ist etwa 100 mal häufiger<br />

als die FSME und verläuft in mehreren<br />

<strong>aus</strong>breitet (so genanntes «Erythema migrans»<br />

oder Wanderröte). Mehrere Monate<br />

Prof. Dr. Ulrich Heininger<br />

Leitender Arzt Infektiologie, <strong>UKBB</strong><br />

Ab auf den<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Feldberg!<br />

Farbenfrohe Graffiti-Kunst<br />

Kennen Sie diese Bilder von irgendwo?<br />

Der diesjährige Wandertag <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong><br />

führte die rund 40 Teilnehmenden in den<br />

Schwarzwald. Am 7. September 2012<br />

konnten die <strong>UKBB</strong>-Mitarbeitenden bei<br />

strahlendem Sonnenschein die Feldbergregion<br />

erwandern. Ein grosses Dankeschön<br />

geht an das Team von Julia Maier,<br />

Projekte und Entwicklung, welches für<br />

die Organisation verantwortlich war.<br />

Falls Sie mit dem Velo zur Arbeit kommen,<br />

mit Sicherheit. Diese farbenprächtigen<br />

Bilder verschönern seit diesem Sommer<br />

unsere Veloständer-Baracken an der<br />

Seite <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> zur Baugrube. Ein ganz<br />

herzliches Dankeschön dem Graffiti-<br />

Künstler Marc Belle von art4000, der<br />

diese wundervollen Bilder unentgeltlich<br />

für das <strong>UKBB</strong> auf das Holz gesprayt hat.<br />

www.art4000.ch


12 EINBLICK Ausgabe 3/2012 13 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN<br />

KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN<br />

Jubiläen September bis Dezember 2012<br />

Pensioniertentreffen<br />

im <strong>UKBB</strong><br />

10 Dienstjahre 10 Dienstjahre<br />

20 Dienstjahre<br />

25 Dienstjahre<br />

35 Dienstjahre<br />

45 Dienstjahre<br />

Andrea FURLANO<br />

Dipl. Pflegefachfrau Aufwachraum<br />

Tagesklinik<br />

1. September 2012<br />

Philipp STOLL<br />

Leiter Querschnittfunktionen<br />

Querschnittfunktionen<br />

1. September 2012<br />

Astrid HELLEBRAND<br />

Dipl. Notfallpflegefachfrau<br />

Pädiatrische Notfallstation<br />

1. Oktober 2012<br />

Shakira BIANCAVILLA<br />

Dipl. Pflegefachfrau<br />

Station A<br />

18. Oktober 2012<br />

Sandra THOLE<br />

Mitarbeiterin Archiv<br />

Archiv<br />

1. Oktober 2012<br />

Alexandra AERNI<br />

Dipl. Pflegefachfrau<br />

Station A<br />

1. November 2012<br />

Dr. med.<br />

Daniel BEUTLER<br />

Spezialarzt<br />

Allgemeine Pädiatrie<br />

1. November 2012<br />

Gisela Petra KÜBLER<br />

Fachfrau für Neurophysiologische<br />

Diagnostik<br />

Pädiatrische Poliklinik<br />

1. November 2012<br />

15 Dienstjahre<br />

Doris RUFER<br />

Dipl. Biomedizinische Analytikerin<br />

Chemie-Labor/Hämatologie-Labor<br />

1. November 2012<br />

Romeo THIERSTEIN<br />

Leiter Betriebe<br />

Querschnittfunktion<br />

1. Oktober 2012<br />

Georgete<br />

VITORINO FEDERER<br />

Dipl. Pflegefachfrau<br />

Station B<br />

10. Oktober 2012<br />

Karin GOGNIAT<br />

Dipl. Operationsfachperson<br />

Operationssäle<br />

1. November 2012<br />

Maria WEBER<br />

Dipl. Pflegefachfrau Intensivpflege<br />

IPS <strong>UKBB</strong><br />

1. November 2012<br />

Barbara KROMER<br />

Dipl. Pflegefachfrau<br />

IPS Neonatologie<br />

13. November 2012<br />

Rose-Marie LUTZ<br />

Berufsbildnerin Pflege<br />

Ambulante Medizin<br />

1. Dezember 2012<br />

Domenica BRUEGEL<br />

Dipl. Pflegefachfrau<br />

Tagesklinik<br />

6. September 2012<br />

30 Dienstjahre<br />

Kaethy MISLIN<br />

Mitarbeiterin Patientenadministration<br />

Patientenadministration<br />

15. September 2012<br />

Kathrin HUBELI<br />

Dipl. Pflegefachfrau OP-Bereich<br />

Operationssäle<br />

1. Oktober 2012<br />

Renate ITIN<br />

Intensivpflegefachfrau<br />

IPS Neonatologie<br />

1. November 2012<br />

Christine FISCHER<br />

Dipl. Anästhesiepflegefachfrau<br />

Anästhesie<br />

17. September 2012<br />

Georg MEIER<br />

Stellvertretender Leiter Informatik<br />

Informatik<br />

5. Dezember 2012<br />

Pensionierungen<br />

September bis<br />

Dezember 2012<br />

Dietrich FRITSCH<br />

Dipl. Ergotherapeut<br />

Ergotherapie<br />

31. Dezember 2012<br />

Katharina NEVES-VOGT<br />

Arztsekretärin<br />

Medizinische Genetik<br />

31. Dezember 2012<br />

Margrith THÜR<br />

Beraterin für Infektionsprävention<br />

und Spitalhygiene<br />

Kader Pflegedienst<br />

16. Oktober 2012<br />

Margrith THÜR<br />

Beraterin für Infektionsprävention<br />

und Spitalhygiene<br />

Kader Pflegedienst<br />

31. Dezember 2012<br />

Bereits zum dritten Mal fand am 27. September<br />

das jährliche Pensioniertentreffen<br />

nun im Neubau statt. Beim vorgängigen<br />

Apéro herrschte eine tolle Stimmung unter<br />

den Gästen und anwesenden Mitarbeitenden,<br />

die ihre ehemaligen Kolleginnen<br />

und Kollegen kurz begrüssten. In der<br />

Aula konnte Caroline Stade, Leiterin Pflegedienst,<br />

im Namen der Geschäftsleitung<br />

über 70 illustre Gäste begrüssen.<br />

Das Programm lag diesmal ganz in Frauenhand.<br />

Prof. Dr. Daniela Finke, Leiterin<br />

der Forschung am <strong>UKBB</strong> und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung, beschrieb die Her<strong>aus</strong>forderungen<br />

in der Kindermedizin anhand<br />

chronischer Krankheiten, neuen<br />

Epidemien, der Wirksamkeit von Medikamenten,<br />

Prävention, Schutz und Heilung<br />

sowie Aufdeckung der Ursache einer<br />

Krankheit.<br />

Caroline Stade ihrerseits zeigt mit Stolz<br />

auf, was im Pflegedienst zahlenmässig<br />

so alles in den letzten Monaten passierte,<br />

unter anderem dass ein Studentenpool<br />

mit 56 Studentinnen und Studenten aufgebaut<br />

wurde für die Sitzwachen oder<br />

dass momentan 78 Personen im Pflegedienst<br />

in einer Aus- oder Weiterbildung<br />

sind.<br />

Julia Maier, Leiterin Projekte und Unternehmensentwicklung,<br />

erläuterte das<br />

neue Notfall-Leitsystem, das in Zusammenarbeit<br />

mit den entsprechenden Führungskräften<br />

durch Mitarbeiterinnen ihrer<br />

Abteilung programmiert wurde. Über das<br />

neue Leitsystem wurde in der letzten<br />

Ausgabe Einblick (2/12) <strong>aus</strong>führlich berichtet.<br />

Das nächste Pensioniertentreffen findet<br />

am Donnerstag, 26. September 2013,<br />

statt. Wir freuen uns darauf!<br />

Markus Stäuble,<br />

Leiter Personalabteilung<br />

Willkommen im <strong>UKBB</strong><br />

Es ist mir eine ganz grosse Freude, Prof. Dr.<br />

med. Nicolas von der Weid als neuen Leiter<br />

und Professor für Pädiatrische Hämatologie<br />

und Onkologie bei uns im <strong>UKBB</strong> und an der<br />

Universität Basel begrüssen zu dürfen.<br />

Gratulation<br />

Per 1. Oktober 2012 wurde Franziska<br />

Grandadam zur Stationsleiterin TOPA<br />

befördert.<br />

Prof. Dr. Dr. Karl Heinimann wurde am<br />

Ich kenne Nicolas von der Weid seit vielen<br />

Schweizerischen Kinderkrebsregisters be ­<br />

26. September 2012 zum Titularprofes­<br />

Jahren und habe ihn immer als kompe­<br />

müht und dazu einen wichtigen Beitrag<br />

sor für Medizinische Genetik ernannt.<br />

tenten, zuverlässigen, teamfähigen und<br />

für die systemische Erfassung der Häufig­<br />

klugen Kollegen geschätzt. Nicolas von<br />

keit und Therapieerfolge bei Kinderkrebs­<br />

Wir gratulieren Adrienne Chanton und<br />

der Weid ist in Fribourg geboren und<br />

erkrankungen in der Schweiz geleistet.<br />

Sibylle Chettata zum erfolgreichen<br />

durch seine Zweisprachigkeit nicht nur in<br />

Sein besonderes Interesse gilt der klini­<br />

MScN-Abschluss (Master of Science in<br />

der Deutschschweiz, sondern auch in<br />

schen Forschung. Er interessiert sich ins­<br />

Nursing) zu Pflegexpertinnen an der<br />

der Westschweiz bestens vernetzt. Nach<br />

besondere für die Langzeitverläufe und<br />

Universität Basel.<br />

seiner Ausbildung und Weiterbildung an<br />

Prognosen von Kinderkrebserkrankungen<br />

ren. In den nächsten Wochen zieht er mit<br />

auch in seiner Funktion als Chefarzt Stell­<br />

den Universitäts-Kinderkliniken von Bern<br />

nach Abschluss der Behandlungen. Seine<br />

seiner Frau von Murten nach Basel. Ich<br />

vertreter an den Chefarzt-Rotationen und<br />

und L<strong>aus</strong>anne bereichert er nun seit dem<br />

Forschungstätigkeit befasst sich mit Daten<br />

freue mich sehr, dass Nicolas von der<br />

Diensten teil. Die Hämatologie/Onkologie<br />

1. September 2012 unser Team mit seinem<br />

<strong>aus</strong> diesem Krebsregister, die uns neue<br />

Weid in unserem Team ist. Ich habe ihn<br />

ist ein Schwerpunkt am <strong>UKBB</strong> und wir<br />

reichen Erfahrungsschatz in vielen Gebie­<br />

Erkenntnisse über die Prognose, aber<br />

immer als sehr kooperativen Kollegen er­<br />

sind dankbar, dass wir mit diesem ver­<br />

ten der Pädiatrischen Hämatologie/Onko­<br />

auch zu den Nebenwirkungen von Be­<br />

lebt, der sich nicht nur für seine eigenen<br />

stärkten Team die tolle Arbeit der ganzen<br />

logie. Lange Zeit war er auch Forschungs­<br />

handlungen bei Kinderkrebserkrankungen<br />

Belange, sondern für das ganze Team<br />

Abteilung auf diesem hohen Niveau wei­<br />

gruppenleiter und nachher Präsident der<br />

in der Schweiz geliefert haben.<br />

und das ganze Spital einsetzt. Neben der<br />

terführen können.<br />

Schweizerisch Pädiatrischen Onkolo­<br />

Hämatologie/Onkologie ist er ebenfalls der<br />

Im September 2012 haben erfolgreich<br />

Degen, Séverine Helbling, Livia Herger,<br />

Per 1. August übernahm Cornelia Sidler<br />

giegruppe (SPOG). In dieser Funktion hat<br />

Nicolas von der Weid hat zwei erwachse­<br />

ärztliche Ansprechpartner für die Laborbe­<br />

Prof. Dr. med. Urs Frey,<br />

ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau HF<br />

Florina Knöll, Viviane Martin, Delia Steh­<br />

die Leitung <strong>des</strong> neuen Bereichs «Care<br />

er sich zudem stark um den Aufbau <strong>des</strong><br />

ne Kinder, die in der Westschweiz studie­<br />

lange im Rahmen <strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> und nimmt<br />

Ärztlicher Direktor <strong>UKBB</strong><br />

abgeschlossen: Karin Allemann, Tabea<br />

renberger, Noemi Vontobel.<br />

Management».


14 EINBLICK Ausgabe 3/2012 15 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

ERLEBT<br />

STIFTUNG PRO <strong>UKBB</strong><br />

Teddy-Bär-Spital im <strong>UKBB</strong><br />

Vor vier Jahren wurde das Teddy-Bär-Spital auf Initiative von Studierenden der Medizin verschie ­<br />

dener Universitäten der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem <strong>UKBB</strong> ins Leben gerufen. Es findet<br />

einmal pro Jahr jeweils im November statt. Insgesamt nehmen je zwei Kindergartenklassen <strong>aus</strong><br />

den Kantonen Baselland und Basel-Stadt daran teil.<br />

Ziel ist, den Kindern auf möglichst authentische<br />

Art und Weise die Angst vor einer<br />

möglichen Behandlung im Spital oder bei<br />

einem Arzt zu nehmen. Hierfür werden für<br />

einmal die Rollen get<strong>aus</strong>cht. Das Kind<br />

bringt sein Lieblingskuscheltier mit ins<br />

Spital und übernimmt die Rolle der Eltern.<br />

Das Kuscheltier oder Teddy wird von einem<br />

Dr. Ted (Teddy-Bär Arzt) untersucht<br />

und behandelt. In diesem Jahr hatten die<br />

Kinder zudem wieder die Möglichkeit ein<br />

Ambulanzfahrzeug von Innen zu sehen.<br />

Die beiden Kindergärten, welche am<br />

Nachmittag zu Besuch waren, konnten die<br />

Radiologie besichtigen.<br />

Einmal mehr war das Teddy-Bär-Spital ein<br />

gelungener Anlass, der sowohl den über<br />

20 Studierenden als auch den Kindern<br />

sichtlich Freude bereitete. Die vielen konzentrierten<br />

Gesichter und leuchtenden<br />

Augen sprechen Bände. Wir freuen uns<br />

schon jetzt auf die nächste Ausgabe.<br />

Fachtagung<br />

Spitalpädagogik 2012<br />

Unter dem Motto «Neubau – Pädagogik<br />

im Spital, Perspektiven und Visionen»<br />

fand am 9. November die schweizerische<br />

Spitalpädagogik-Tagung erstmals im neuen<br />

<strong>UKBB</strong> statt. Über 60 Fachpersonen<br />

und Interessierte nahmen an der Weiterbildung<br />

teil, welche vom Pädagogik-Team<br />

organisiert und durchgeführt wurde. Am<br />

Morgen wurden die Teilnehmer nach einer<br />

kurzen Einführung unter fachkundiger Leitung<br />

<strong>des</strong> Architekten Yves Stump durch<br />

das Spital geführt. Am Nachmittag fand<br />

ein Referat von Kerstin Westhoff (Psychologin<br />

FSP, Hämatologie/Onkologie <strong>UKBB</strong>)<br />

zum Thema «Pädagogik im Spital – vom<br />

authentischen Umgang mit lebensbedrohlich<br />

erkrankten Kindern» und anschliessenden<br />

Workshops statt.<br />

Schon im Vorfeld der Tagung sind das<br />

Thema und die Neubaubesichtigung auf<br />

grosses Interesse gestossen, so dass die<br />

Tagung zu einem erfolgreichen Anlass<br />

wurde.<br />

Sabine Bütikofer,<br />

Spitalpädagogin <strong>UKBB</strong><br />

Fachtagung Spitalpädagogik<br />

Neubau – Pädagogik im Spital<br />

Perspektiven und Visionen<br />

Freitag, 9. November 2012<br />

08.30 – 16.00 Uhr<br />

Universitäts-Kinderspital beider Basel, Aula<br />

Nemo bekommt einen<br />

kleinen Bruder<br />

Dank dem grossartigen Einsatz der Stiftung Pro <strong>UKBB</strong> und der grosszügigen<br />

Spende <strong>des</strong> Baselstädtischen Apotheker-Verbands anlässlich<br />

seines 150-Jahr-Jubiläums hat unsere Cafeteria Nemo seit Oktober<br />

2012 einen kleinen Bruder namens Nemolino. Das Nemolino ist ein<br />

Kinderbistro, in welchem viele verschiedene Aktivitäten stattfinden.<br />

Pedro Erni, Präsident Baselstädtischer-Apothekerverband, übergibt den Kindern offiziell das Nemolino.<br />

Allerlei Spannen<strong>des</strong><br />

Ob Märchennachmittag, Konzert oder<br />

normaler Kinderbistro-Betrieb, das alles<br />

findet Platz im Nemolino. Für Kinder bietet<br />

das Bistro eine willkommene Freizeitbeschäftigung.<br />

Sie können hier mit Hilfe<br />

von Fachpersonen die Besucher <strong>des</strong> Bistros<br />

bedienen und viele neue <strong>Erfahrungen</strong><br />

sammeln.<br />

Die Fachpersonen sind zwei pensionierte<br />

ehemalige Pflegefachfrauen vom <strong>UKBB</strong>,<br />

welche diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen.<br />

Bea Hollinger und Marianne Rihs<br />

sind für die Betreuung der Kinder verantwortlich<br />

und betreiben mit ihnen zusammen<br />

das Bistro. Das schlagkräftige Motto<br />

<strong>des</strong> Nemolino «Von Kindern für Kinder» ist<br />

Programm. Nicht nur die Möbel sind<br />

exakt auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt,<br />

sondern auch die Getränke<br />

und Speisen werden teilweise von den<br />

Kindern selber hergestellt. Stolz können<br />

sie die selbstgebackenen Leckereien und<br />

selbstgemixten Getränke den zahlreichen<br />

Besuchern servieren und Kontakte zu anderen<br />

Kindern knüpfen.<br />

Einzigartiges Projekt<br />

Das Einzigartige am Kinderbistro Nemolino<br />

ist, dass gesunde und kranke Kinder<br />

aufeinander treffen und Freundschaften<br />

knüpfen können. Alle Kinder sind im<br />

Nemolino willkommen, auch Patientinnen<br />

und Patienten <strong>aus</strong> dem <strong>UKBB</strong> können das<br />

Nemolino in Begleitung einer Bezugsperson<br />

besuchen und an den Aktivitäten teilnehmen.<br />

Das Projekt der Stiftung Pro<br />

<strong>UKBB</strong> ist ein Novum in der Schweiz, denn<br />

kein anderes Schweizer Spital verfügt<br />

über ein Kinderbistro. Das Ziel dabei ist<br />

vor allem, dass der Umgang mit dem Thema<br />

«Krankheit» gefördert und so Hemmungen<br />

abgebaut werden können. Die<br />

Stiftung Pro <strong>UKBB</strong>, welche dieses <strong>aus</strong>sergewöhnliche<br />

Projekt zusammen mit<br />

Christine Keller, Leiterin der Cafeteria Nemo,<br />

lanciert hat, übernimmt bis auf Weiteres<br />

die Finanzierung <strong>des</strong> laufenden Betriebs<br />

und freut sich auf zahlreiche<br />

Besucher.<br />

Anmeldung<br />

Kennen Sie Kinder, die im Nemolino<br />

mitmachen möchten? Dann melden Sie sich<br />

doch bei Bea Hollinger (bea.hollinger@<br />

gmx.ch) oder bei Marianne Rihs<br />

(ribo@interegga.ch), den Verantwortlichen<br />

für die Organisation <strong>des</strong> Nemolino oder<br />

schauen Sie selber im einzigartigen<br />

Kinderbistro vorbei! Das Kinderbistro direkt<br />

neben der Cafeteria Nemo ist jeden<br />

Samstag von 14:30 bis 17:00 Uhr für<br />

Gross und Klein geöffnet.<br />

Das aktuelle Programm und alle weiteren<br />

Informationen finden Sie auf der Webseite<br />

<strong>des</strong> <strong>UKBB</strong> unter der Sparte «Weitere<br />

Dienstleistungen».<br />

Rahel Ziegler,<br />

Praktikantin Kommunikation/<br />

Geschäftsleitung <strong>UKBB</strong>


16 EINBLICK Ausgabe 3/2012<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Tag der Kinderrechte im <strong>UKBB</strong><br />

Anlässlich <strong>des</strong> Internationalen Tages der Kinderrechte am Dienstag, 20. November 2012,<br />

luden die Stiftung Pro <strong>UKBB</strong> und der Verein Kind+Spital erneut zu einem unvergesslichen<br />

Anlass für Kinder und deren Familien ins <strong>UKBB</strong> ein.<br />

In der Zeit von 10 bis 17 Uhr konnten sich<br />

die kleinen und grossen Besucherinnen<br />

und Besucher an diversen Marktständen<br />

im Eingangsbereich, in der Villa Kunterbunt<br />

und im neuen Kinderbistro Nemolino<br />

kulinarisch verwöhnen lassen, basteln,<br />

spielen, die Spitalclowns kennenlernen,<br />

einen Rettungswagen von innen anschauen<br />

und sich über die Rechte von<br />

Kindern im Spital informieren. Neben diesen<br />

vielen Aktivitäten war aber sicher das<br />

Kinderkonzert der Band Lyrixx am Nachmittag<br />

ein grosses Highlight.<br />

Weltweiter Tag der Kinderrechte<br />

Der Internationale Tag der Kinderrechte<br />

informiert über die Rechte der Kinder und<br />

erinnert daran, sie ernst zu nehmen. Kinder<br />

sind die schwächsten Mitglieder unserer<br />

Gesellschaft. Gerade für sie ist es<br />

wichtig, dass sie willkommen sind und<br />

ihre Meinung zählt. Dies unterstreichen<br />

auch mehrere Artikel in der Kinderrechtskonvention:<br />

Ein angemessener Lebensstandard,<br />

freie Meinungsäusserung und<br />

das Recht auf Freizeit und Schutz, spielerische<br />

und kulturelle Aktivitäten, sind Beispiele<br />

dafür.<br />

Seit 1988 besteht zudem eine europäische<br />

Charta für das „Kind im Krankenh<strong>aus</strong>“<br />

(EACH – European Association for<br />

Children in Hospital), die die speziellen<br />

Umstände von Kindern in einer Klinik berücksichtigt.<br />

Gerade auf diesen wichtigen<br />

Aspekt soll der 20. November jeweils im<br />

<strong>UKBB</strong> hinweisen.<br />

AGENDA<br />

18. Januar 2013<br />

6./7. Juni 2013<br />

Skitag <strong>UKBB</strong><br />

Paedart<br />

ganztags<br />

ganztags<br />

Weitere Infos zu unseren aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter<br />

www.ukbb.ch oder im Intranet.<br />

IMPRESSUM<br />

Der Einblick erscheint dreimal jährlich.<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe 1/2013: 6. Februar 2013<br />

Her<strong>aus</strong>geber: Universitäts-Kinderspital beider Basel (<strong>UKBB</strong>)<br />

Auflage: 2400 Exemplare<br />

Redaktionsteam: Martina Beranek (stv. Redaktionsleitung), Sabine Bütikofer, Dr. Alexandre Datta,<br />

Angela de la Roche, Kerstin Karras, Christine Keller, Armin Lotz, Eleonora Matare-Ineichen, Alexandra Mayr,<br />

Sandra Soland (Redaktionsleitung), PD Dr. Daniel Trachsel, Rahel Ziegler (Praktikantin Kommunikation)<br />

Fotos: Fotoabteilung <strong>UKBB</strong> (Eleonora Matare-Ineichen, Esther Wild)<br />

Gestaltung: kreisvier communications ag, Basel<br />

Druck: Steudler Press AG, Basel<br />

Copyright: <strong>UKBB</strong> und Autoren<br />

Nachdruck nur nach Absprache mit der Redaktion.<br />

Redaktionsadresse: Redaktion Einblick,<br />

Universitäts-Kinderspital beider Basel, Kommunikation,<br />

Spitalstrasse 33, CH-4031 Basel, einblick@ukbb.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!