Aktuell ausgezeichnete Projekte - Österreichische UNESCO ...
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UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2005-2014<br />
Österreichische Dekadenprojekte<br />
Nachhaltigkeit lässt sich nur dezentral realisieren, so setzen die österreichischen Dekaden-<br />
<strong>Projekte</strong> Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort um. Die Auszeichnung wird durch die<br />
Österreichische <strong>UNESCO</strong>-Kommission in Kooperation mit dem Bundesministerium für Unterricht,<br />
Kunst und Kultur und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft vergeben. Ziel ist es, die Beteiligung an der UN-Dekade in Österreich und die<br />
vielfältigen Zugänge in der Umsetzung nach und nach sichtbar zu machen.<br />
Ein <strong>ausgezeichnete</strong>s UN-Dekadenprojekt leistet einen Beitrag zur Profilierung einer<br />
nachhaltigen Bildungsarbeit berücksichtigt alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen - Ökonomie,<br />
Ökologie und Soziales – gemeinsam<br />
ist partizipativ und gendersensitiv<br />
fördert weltoffenes und ganzheitliches Lernen<br />
ist methodisch vielfältig und interdisziplinär angelegt<br />
hat einen konkreten Bezug zum Lebensalltag<br />
fördert andere Sichtweisen und führt zu Verhaltensänderungen<br />
wird evaluiert und sieht Maßnahmen zur kontinuierlichen Qualitätssicherung vor<br />
Eingereichte <strong>Projekte</strong> – Runde 14<br />
Projekt<br />
Organisation<br />
I Handbuch Grüne Pädagogik Hochschule für Agrar- und<br />
Umweltpädagogik<br />
II<br />
III<br />
ARCHE NOAH Lehrgang "Biologisch<br />
Gärtnern im Hausgarten"<br />
ARCHE NOAH Lehrgang "Obstanbau<br />
im Selbstversorgergarten"<br />
ARCHE NOAH - Gesellschaft für die<br />
Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre<br />
Entwicklung<br />
ARCHE NOAH - Gesellschaft für die<br />
Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre<br />
Entwicklung<br />
IV PDM Plus – Experiental Travelling PDM Tourism Group<br />
V<br />
BUSINESSART – Das Magazin für<br />
Wirtschaft mit Weitblick<br />
LEBENSART Verlag<br />
VI Wasser bewegt - Wasser belebt NMS Weer
VII<br />
Viel-Falter – Entwicklung und<br />
Evaluierung eines<br />
Erhebungssystems siedlungsnaher<br />
Schmetterlingshabitate<br />
Institut für Ökologie der Universität<br />
Innsbruck<br />
VIII Waldprojektwochen Initiative Jugend-Wald-Projektwochen am<br />
Evangelischen Schulwerk Oberschützen<br />
IX Gärtnern mit Kindern Verein kultur.GUT.natur<br />
X University Meets Industry Forum für Lebensbegleitendes Lernen<br />
und Wissenstransfer, Postgraduate<br />
Center der Universität Wien<br />
XI<br />
Vielfalt genießen – Die<br />
österreichischen Biosphärenparks.<br />
Mehr als ein Kochbuch.<br />
Österreichisches MAB-Nationalkomitee |<br />
NÖ LBS Waldegg | BP Wienerwald<br />
Management | Edition Lammerhuber<br />
XII<br />
XIII<br />
XIV<br />
Nachhaltigkeit braucht<br />
Sprachenvielfalt<br />
HEUSCHRECK – Waldmusical:<br />
„EIN GANZ BESONDERER TAG –<br />
Nachricht vom Baum an Frederik“<br />
SUSTAINICUM – Nachhaltigkeit in<br />
der Hochschullehre<br />
Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und<br />
Therapiezentrum für Immigrantinnen<br />
Theater HEUSCHRECK für Klein & Groß /<br />
Wien<br />
Universität für Bodenkultur Wien, Zentrum<br />
für globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />
Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für<br />
Geographie und Raumforschung<br />
Technische Universität Graz<br />
XV Natur im Jahreskreislauf –<br />
Schmankerl, Spiel und Spaß<br />
Janaki DAVID und Monika HUMER<br />
XVI Projekt Wildbienenhaus BRG Gröhrmühlgasse Wiener Neustadt |<br />
Verein Wildbienengarten<br />
XVII Footprint-Schulen Steiermark Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark im<br />
Auftrag des Amtes der Stmk.<br />
Landesregierung, A14<br />
XVIII Saubere Klassen als Komponente<br />
der Schulkultur<br />
Private Neue Mittelschule des Vereins für<br />
Bildung und Erziehung der Grazer<br />
Schulschwestern<br />
XIX<br />
leseumwelt – Lesen schafft<br />
Veränderung<br />
Abt. Umwelt- und Energiewirtschaft, Land<br />
Niederösterreich<br />
XX Wir sind Graz ARGE Jugend gegen Gewalt und<br />
Rassismus<br />
2
Projekt I: Handbuch für Grüne Pädagogik<br />
Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik<br />
Das Handbuch für Grüne Pädagogik beinhaltet die pädagogische Konzeptualisierung einer<br />
didaktischen Leitlinie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik zur wissenschaftlich<br />
fundierten Konkretisierung von Lernsettings im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung.<br />
Die Hochschule verfügt über Studienbereiche, die als <strong>UNESCO</strong>-Dekadenprojekte ausgezeichnet<br />
wurden: die Studiengänge Agrarpädagogik sowie Umweltpädagogik und Gartentherapie. Jeden<br />
dieser Bereiche hat die Hochschule in den letzten Jahren in Richtung der Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung ausgestaltet. Gleichzeitig stehen diese auch für die Dimensionen nachhaltiger<br />
Entwicklung: Umweltpädagogik mit dem Schwerpunkt Ökologie, Agrarpädagogik mit einem<br />
Schwerpunkt nachhaltiges Wirtschaften und der Bereich Green Care/Gartentherapie für sozial<br />
nachhaltiges Leben. Was bisher fehlte, war ein gemeinsames Fundament zur systemischen<br />
Vernetzung der Studienrichtungen und zur Nutzung der Ressourcen – sowohl auf der<br />
pädagogischen Ebene als auch auf der Ebene der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diese<br />
gemeinsam geschaffene Basis dokumentiert die Hochschule in Form des Handbuchs für Grüne<br />
Pädagogik. In diesem geht es darum, aktuelle und auch kontroversielle Themen für die Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung mit kreativen Methoden und Lernsettings zu identifizieren, zu<br />
beforschen und Vorschläge einer interdisziplinären Bearbeitung dieser Aspekte zu entwickeln<br />
und zu evaluieren.<br />
Projekt II: ARCHE NOAH Lehrgang "Biologisch Gärtnern im Hausgarten"<br />
ARCHE NOAH – Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung<br />
Der Verein Arche Noah ist eine „Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre<br />
Entwicklung“. Seine Aufgaben sind die Bewahrung von regionaler Kulturpflanzenvielfalt, das<br />
Bereitstellen von selten gewordenen oder im Handel nicht mehr erhältlichen Sorten<br />
landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Zudem betreibt er eine botanische Sammlung sowie das<br />
größte Sortenarchiv an Samen, Zwiebel und Knollen von seltenen Gemüsen, Getreidesorten und<br />
anderen Nutzpflanzen im deutschsprachigen Raum. Der Arche Noah Lehrgang "Biologisch<br />
Gärtnern im Hausgarten" ist sehr praxisorientiert angelegt und wendet sich an gärtnerische<br />
Anfänger und Anfängerinnen im Hausgartenbereich. Theorieinputs zu Themen wie<br />
Bodenaufbau, Pflanzenernährung, Fruchtfolge, Mischkultur, Gießen und Mulchen, etc. stehen<br />
zahlreiche Praxiseinheiten gegenüber. Von der biologischen Jungpflanzenanzucht bis zur Ernte<br />
werden die notwendigen Arbeiten an den Gemüsekulturen vermittelt und können teilweise<br />
gleich selbst in den Gärten der Arche Noah ausprobiert werden. Weiters bietet der Lehrgang die<br />
Möglichkeit, die zahlreichen Raritäten und Spezialitäten im Gemüsebereich kennen zu lernen:<br />
von Blattgemüsen wie Asiasalaten, Hirschhornwegerich, Malabar- und Neuseeländerspinat über<br />
die bunte Vielfalt der Fruchtgemüse bis hin zu Kohl-, Zwiebel- und Knollengemüse wird alles<br />
vorgestellt. Die gesamte Theorie und Praxis in diesem Lehrgang bezieht sich auf eine<br />
biologische Wirtschaftsweise. Der Lehrgang findet an insgesamt acht Lehrgangstagen über die<br />
Saison verteilt statt.<br />
3
Projekt III: ARCHE NOAH Lehrgang "Obstanbau im Selbstversorgergarten"<br />
Verein ARCHE NOAH<br />
Der Verein Arche Noah ist eine „Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre<br />
Entwicklung“. Seine Aufgaben sind die Bewahrung von regionaler Kulturpflanzenvielfalt, das<br />
Bereitstellen von selten gewordenen oder im Handel nicht mehr erhältlichen Sorten<br />
landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Zudem betreibt er eine botanische Sammlung sowie das<br />
größte Sortenarchiv an Samen, Zwiebel und Knollen von seltenen Gemüsen, Getreidesorten und<br />
anderen Nutzpflanzen im deutschsprachigen Raum. Der Arche Noah Lehrgang "Obstanbau im<br />
Selbstversorgergarten" ist sehr praxisorientiert angelegt und möchte Selbstversorger- und<br />
HobbygärtnerInnen, sowohl AnfängerInnen als auch Personen mit etwas Vorwissen im Bereich<br />
biologischer Obstanbau ansprechen. An insgesamt acht Lehrgangstagen werden folgende<br />
Themen in Theorie und Praxis vermittelt, dabei bieten den TeilnehmerInnen die Gärten der<br />
ARCHE NOAH mit ihrer Vielfalt an „alten Obstsorten“ zahlreiche geeignete Anschauungsobjekte<br />
und Beispiele für praktische Übungen: Planung eines Obstgartens, Standortansprüche,<br />
Sortenwahl, Pflanzabstände, die Sortenvielfalt im Kern-, Stein und Beerenobstbereich,<br />
Vermehrungstechniken, naturnaher Winter- sowie Sommerschnitt an Obstgehölzen mit<br />
praktischen Übungen, Krankheiten, Schädlinge und biologischer Pflanzenschutz sowie<br />
Obstverarbeitung. Entsprechend den Zielen der Arche Noah werden in diesem Lehrgang<br />
ausschließlich „Alte Obstsorten“ thematisiert und in den einzelnen Einheiten gerade verfügbare<br />
Sorten vorgestellt und verkostet. Es gibt auch eine Einheit zum Haltbarmachen von<br />
Obstüberschüssen im Sommer.<br />
Projekt IV: PDM Plus – Experiental Travelling<br />
PDM Tourism Group<br />
Die PDM Tourism Group bietet thematische Gruppenreisen in den Bereichen Bildung, Musik und<br />
Sport an. Um die nachhaltige Erfahrung einer Reise zu fördern, hat PDM das sogenannte “PDM<br />
Plus –Konzept” entwickelt.<br />
Eine umfassende Beobachtung sozio-politischer und globaler Trends sowie der intensive<br />
Austausch mit Tourismusexperten aus verschiedensten Bereichen bildeten die Grundlage dieses<br />
Konzeptes.<br />
Das Verständnis der Zielgruppe wird dabei vor allem durch interkulturelle und ökologische<br />
<strong>Projekte</strong> gefördert. Es wird ein Fokus auf erfahrungsbasiertes Lernen unter der Aufsicht von<br />
geschultem Personal gelegt. Der konkrete Bezug vom Lebensalltag der Reisenden wird durch<br />
verschiedene Aktivitäten aus den Bereichen Education and Culture, Community and Relation,<br />
Nature and Sustainability und Body and Health hergestellt.<br />
Bei <strong>Projekte</strong>n, wie zum Beispiel einer gemeinsamen Jam Session mit Asylwerbern, bei einem<br />
Treffen mit einem Zeitzeugen des 2. Weltkrieges oder der Reinigung eines Flussbettes, wird das<br />
Bewusstsein der Reisenden über ein gewisses Thema gestärkt und ihre aktive Mitverantwortung<br />
gefördert. Bei einer "Tourists save the world"-Führung in Amsterdam lernt die Gruppe nicht nur<br />
die Stadt kennen, sondern betätigt sich auch gemeinnützig (Guerilla Gardening oder Free<br />
Hugs).<br />
Darüber hinaus sollen die Reisen das transkulturelle Verständnis fördern. Beim mehrtätigen<br />
Mithelfen auf einer Farm, beim Gastfamilienaufenthalt oder bei einem gemeinsamen Nachmittag<br />
mit lokalen Jugendlichen lernen die Reisenden die Kultur und die Lebensweise der<br />
Einheimischen kennen und verstehen.<br />
4
Ziel des PDM Plus – Konzeptes ist, es durch nachhaltiges Reisen seine soziokulturellen und<br />
emotionalen Kompetenzen zu fördern und damit neue Maßstäbe im Thematischen Reisen in der<br />
Tourismusbranche zu setzen.<br />
Projekt V: BUSINESSART – Das Magazin für Wirtschaft mit Weitblick<br />
Lebensart Verlag<br />
„BUSINESSART“ ist ein Lehr- und Lernmagazin zum Thema "Nachhaltigkeit/CSR" für<br />
Entscheider in Unternehmen, NGOs, Institutionen und der öffentlichen Hand. 2012 wurde es als<br />
Projekt gestartet und zwei Ausgaben mit je einer Auflage von 15.000 Stück herausgebracht.<br />
Seit 2013 wird es kontinuierlich angeboten. Das Magazin informiert so konkret und praxisnah<br />
wie möglich, wie Unternehmen und Organisationen ihre gesellschaftliche Verantwortung – in<br />
den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales – wahrnehmen können. Jedes Magazin<br />
behandelt ein CSR-spezifisches Thema z.B. "Nachhaltige Beschaffung“ oder<br />
„Nachhaltigkeitsberichterstattung“. Viele Elemente des Magazins entstehen im Dialog mit den<br />
LeserInnen: Sie werden als ExpertInnen oder als FragestellerInnen einbezogen und haben die<br />
Möglichkeit, jederzeit Feedback oder Kommentare abzugeben. Dadurch sollen unterschiedliche<br />
Standpunkte und Zugänge aufgezeigt werden. Das Magazin trägt so zur Verbreitung, Vertiefung<br />
und Professionalisierung nachhaltigen Handelns in Unternehmen und Organisationen bei.<br />
Projekt VI: Wasser bewegt – Wasser belebt<br />
NMS Weer<br />
Bei diesem ganzjährigen fächer- und schulstufenübergreifenden Wasserprojekt versucht die<br />
Neue Mittelschule Weer ihre SchülerInnen im Alter von 10-14 Jahren dazu zu bewegen,<br />
verstärkt gesundes heimisches Tiroler Wasser zu trinken. Nach einem eigenen Workshop für<br />
LehrerInnen zu diesem Thema, wurde versucht eine möglichst große Vielfalt an Lehrmethoden,<br />
wie offene Lernformen, Exkursionen, Vorträge sowie Präsentationen der SchülerInnen im<br />
Projekt umzusetzen. Es werden in verschiedenen Unterrichtsfächern wie Religion, Englisch,<br />
Deutsch, Mathematik, Biologie, Geschichte oder Geografie Vergleiche angestellt und die<br />
Wassersituation, österreich- und weltweit, wird in vielfältigster Form dargestellt, wodurch die<br />
SchülerInnen die Bedeutung von frischem, sauberen heimischen Wasser erkennen sollen.<br />
Anhand dieses <strong>Projekte</strong>s soll bei den SchülerInnen die Bereitschaft zu umweltgerechtem<br />
Verhalten gefördert werden. Durch Beobachten, Lernen, das Durchführen von Experimenten<br />
und Workshops sollen die Kinder erkennen, dass sie Teil der Natur sind und ein behutsamer<br />
Umgang mit dieser erforderlich ist, um unsere Lebensgrundlage nicht zu zerstören. Im zweiten<br />
Schwerpunktteil „Wasser und Energie“ wird den SchülerInnen durch die Weiterarbeit an einem<br />
Kraftwerkmodell und dem Besuch eines großen Speicherkraftwerkes im Zillertal im Schuljahr<br />
2013/2014 vermittelt, dass die Wasserkraft auch für die Energiegewinnung größte Bedeutung in<br />
unserem Land hat.<br />
Projekt VII: Viel-Falter – Entwicklung und Evaluierung eines Erhebungssystems<br />
siedlungsnaher Schmetterlingshabitate<br />
Institut für Ökologie der Universität Innsbruck<br />
Das Institut für Ökologie der Universität Innsbruck verfolgt in Kooperation mit mehreren<br />
Projektpartnern die Konzeption und Umsetzung des Sparkling Science Projekts Viel-Falter, das<br />
von der Vision eines österreichweiten, von Wissenschaft und Schulen gemeinsam getragenen,<br />
Tagfalter-Monitorings geprägt ist. Durch ihr positives Bild in der Gesellschaft eignen sich<br />
5
Tagfalter, wie kaum eine andere Tiergruppe, für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Doch<br />
viele Schmetterlingsarten sind aufgrund von Landnutzungsänderungen, Intensivierungen in der<br />
Landwirtschaft und des Einsatzes von Insektiziden und Herbiziden vom Aussterben bedroht.<br />
Genaue Aussagen über die Hauptursachen für den Rückgang in den letzten Jahrzehnten sind<br />
schwierig, da es nur wenige langfristige Beobachtungsprogramme gibt. Im Projekt Viel-Falter<br />
wird untersucht, ob von SchülerInnen gesammelte Daten als Basis für ein dauerhaftes<br />
Tagfalter-Monitoring herangezogen werden können. Hierfür soll eine einfache, wissenschaftlich<br />
korrekte und aussagekräftige Bewertungsmethode von Schmetterlingslebensräumen entwickelt<br />
und evaluiert werden. Die nötigen Kenntnisse erlernen die beteiligten SchülerInnen von<br />
vierzehn Schulen aus Tirol im Rahmen von naturpädagogischen Workshops. Die von den<br />
Schulklassen gesammelten Daten werden mit Erhebungen von Schmetterlingsexperten<br />
verglichen um zu untersuchen, ob Daten über häufige und leicht erkennbare Arten allgemeine<br />
Rückschlüsse auf die Schmetterlingsvielfalt sowie das Vorkommen von selteneren<br />
Schmetterlingen zulassen. Ist dieser Ansatz erfolgreich, so kann angewandte Natur- und<br />
Umweltbildung in idealer Weise mit dem dringend notwendigen systematischen Erheben von<br />
Biodiversitätsdaten kombiniert werden.<br />
Projekt VIII: Waldprojektwochen<br />
Initiative Jugend-Wald-Projektwochen am Evangelischen Schulwerk Oberschützen<br />
In Anlehnung an die Bildungswerkstatt Bergwald (Schweiz) und in teilweiser Zusammenarbeit<br />
führt die Initiative Jugend-Wald-Projektwochen am Evangelischen Schulwerk Oberschützen mit<br />
SchülerInnen und Lernenden ab 15 Jahren Waldprojektwochen als lebensnahes, neuartiges<br />
Bildungsprojekt durch. Der Hauptfokus richtet sich dabei auf das Thema nachhaltige<br />
Entwicklung. Die Jugendlichen führen in Kleingruppen unter Anleitung von engagierten<br />
Forstfachkräften mit jugendpädagogischer Erfahrung notwendige forstliche Arbeiten durch,<br />
deren Sinnhaftigkeit unmittelbar einleuchtet. Die Einblicke in die Arbeitswelt mit einem klar<br />
strukturierten Arbeitstag und die Möglichkeit, selbst anzupacken und den Umgang mit<br />
besonderen Handwerkzeugen zu lernen, fördern die praktischen Kompetenzen der<br />
SchülerInnen. Anhand der Aufgaben, die eins zu eins aus dem Arbeitsalltag des Forstbetriebes<br />
stammen, erleben die SchülerInnen unter anderem das Spannungsfeld zwischen ökologischen,<br />
sozialen und ökonomischen Interessen. Nirgends kann Nachhaltigkeit authentischer und<br />
glaubwürdiger erfahren werden als im Wald, wo diese teilweise über Jahrhunderte gelebt wird.<br />
In begleitenden Gesprächsrunden werden diese Aspekte der Waldarbeit nochmals vertieft.<br />
Durch die für die meisten Jugendlichen ungewohnten Arbeiten lernen sie, sich selbst etwas<br />
zuzutrauen, aber auch die Fähigkeiten anderer zu erkennen und zu schätzen. Sie erfahren, wie<br />
hilfreich die Fähigkeiten jedes Einzelnen für die ganze Gruppe sein können und dass das<br />
Handeln des Einzelnen Konsequenzen für die Gruppe hat. Beides fördert in hohem Maße ihre<br />
Selbst- und Sozialkompetenz. Im Dialog mit der lokalen Bevölkerung erfahren die Jugendlichen<br />
zudem eine ganz neue Wertschätzung, lernen aber auch die Notwendigkeit der Pflege unserer<br />
Kulturlandschaft als Lebensgrundlage für die dort lebenden Menschen zu erkennen.<br />
Die Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist ein Schlüsselerlebnis für junge Menschen im Umbruch<br />
der Pubertät, wo sie auf der Suche nach Sinn und ihrer eigenen Identität sind.<br />
6
Projekt IX: Gärtnern mit Kindern<br />
Verein kultur.GUT.natur<br />
Im Rhythmus von circa zwei bis vier Wochen führt der Verein "kulturGUTnatur" mit Kindern des<br />
Kindergartens Europahaus Gartenworkshops durch. Das Projekt findet direkt im an den<br />
Kindergarten angrenzenden Gemeinschaftsgarten von Wiener Neustadt statt, wobei sich bereits<br />
eine Fortsetzung direkt im Garten des Kindergartens entwickelt hat. Die Kinder erleben durch<br />
das Vorziehen der Pflanzen, gemeinsames Gärtnern, Pflegen, Ernten und Essen den<br />
Jahreszyklus der Natur und der kultivierten Pflanzen. Ziel des Workshops ist es, ein Bewusstsein<br />
für die Entstehung von Gemüse zu schaffen. Durch das selbst Tun im Kreislauf "vom Samen bis<br />
zur Frucht und dann in den Mund" wird nicht gelernt, sondern gespürt und erlebt. In den<br />
Workshops werden zudem regionale Produkte rund um das Gemüse des Tages gemeinsam<br />
entdeckt und verkostet. Regionalität und Saisonalität werden verknüpft und können mit allen<br />
Sinnen erfahren werden. Der Geschmacksunterschied zwischen reifem, frisch geerntetem Obst<br />
und Gemüse im Gegensatz zu den jeweiligen weit gereisten Lebensmitteln aus dem Supermarkt<br />
wird deutlich erlebbar. Durch die Vermittlung des Wissens rund um das Gärtnern und die<br />
Einbindung der Kindergartenpädagoginnen wird die selbständige Arbeit des Kindergartens im<br />
Gemüsebeet angeregt. Das Projekt ist als ein Pilotprojekt für den Kindergartengemüsegarten<br />
konzipiert. Ist die Begeisterung geweckt, wird der Kindergarten das eigene Gemüsebeet<br />
langfristig selbst "bewirtschaften". Der Verein steht mit fachlicher Unterstützung jedoch weiter<br />
zur Verfügung. Es ist geplant das Projekt im nächsten Schuljahr mit weiteren Kindergärten<br />
durchzuführen.<br />
Projekt X: University Meets Industry<br />
Forum für Lebensbegleitendes Lernen und Wissenstransfer, Postgraduate Center der Universität<br />
Wien<br />
Das Projekt "University Meets Industry" (uniMind) fördert Lebensbegleitendes Lernen (LLL) und<br />
Wissenstransfer zwischen Universitäten, Unternehmen und Organisationen. Jedes Jahr finden<br />
im Rahmen eines Jahresthemas verschiedene kostenlose Veranstaltungen (interaktive<br />
Workshops, Vorträge, Ringvorlesungen) statt, die interessierten Menschen niederschwellig die<br />
Möglichkeit bieten, an das Wissen der Universität Wien anzudocken und voneinander zu lernen.<br />
Ebenso können WissenschaftlerInnen dadurch neue Impulse für praxisrelevante<br />
Forschungsthemen erhalten. Als Zielgruppe angesprochen sind explizit auch Personen, die<br />
keinen Bezug zur Hochschule haben (Nicht-AkademikerInnen). Die Projektaktivitäten bieten<br />
WissenschaftlerInnen, fortgeschrittenen Studierenden, Führungskräften und MitarbeiterInnen<br />
aus Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit, konkrete berufliche Herausforderungen<br />
sowie wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten, um sich über aktuelle<br />
Herausforderungen aus der Praxis sowie neue wissenschaftliche Forschungsthemen<br />
auszutauschen. uniMind ist auf eine langfristige, nachhaltige Zusammenarbeit zwischen<br />
Universitäten und Unternehmen ausgerichtet und trägt zur engeren Vernetzung zwischen den<br />
Universitäten und Betrieben/Institutionen bei. Das Konzept basiert auf einem Vier-Ebenen-<br />
Modell, das Wissenstransferprozesse in unterschiedlichen Dimensionen des sozialen und<br />
wirtschaftlichen Lebens fokussiert. Das Projekt wird durch vier PartnerInnen ermöglicht:<br />
Wirtschaftskammer Wien, Industriellenvereinigung Wien, Bundesministerium für Wirtschaft,<br />
Familie und Jugend sowie das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.<br />
7
Projekt XI: Vielfalt genießen – Die österreichischen Biosphärenparks.<br />
Mehr als ein Kochbuch.<br />
Österreichisches MAB-Nationalkomitee | NÖ LBS Waldegg | BP Wienerwald Management |<br />
Edition Lammerhuber<br />
<strong>UNESCO</strong>-Biosphärenparks als „Modellregionen und Bildungsstätten für nachhaltige Entwicklung“<br />
stehen noch immer im Schatten der Nationalparks und sind in weiten Kreisen der Bevölkerung<br />
weitgehend unbekannt. Das Österreichische Nationalkomitee für das <strong>UNESCO</strong>-Programm "Man<br />
and the Biosphere" (MAB) versucht deshalb das moderne Konzept der Biosphärenparks, das<br />
gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist, um wertvolle Kulturlandschaften auch für<br />
kommende Generationen zu erhalten, bekannter zu machen. Das erklärte Ziel des MAB-<br />
Nationalkomitees ist es, neben der Steigerung des Bekanntheitsgrad der heimischen<br />
Biosphärenparks auch ihre Bedeutung für die Nachhaltigkeitsbildung bzw. -forschung<br />
herauszustreichen. Dies soll vor allem über Aktionen, geschehen, die auf die Einbeziehung von<br />
Jugendlichen abzielen. Das Projekt "Vielfalt genießen" ist hierbei dreistufig konzipiert und führt<br />
von einer anlässlich des „Internationalen Jahres der Artenvielfalt 2010“ durchgeführten<br />
Schulaktion, über die Produktion des preisgekrönten Kochbuchs der österreichischen<br />
Biosphärenparks „Vielfalt genießen“ zu einer mehr als ein Jahr dauernden Biosphärenpark-<br />
Schulungsaktion für die Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Waldegg mit parallel<br />
durchgeführten nachhaltigkeitsfokussierten Aktionen in ausgewählten Gastronomiebetrieben in<br />
der Wienerwaldregion. Es wird angestrebt, das komplexe Thema Nachhaltigkeit populärwissenschaftlich<br />
über verschiedene Aktionen zu kommunizieren und die Menschen zu einer<br />
stärkeren Berücksichtigung des Nachhaltigkeitskonzepts in ihrer Lebensführung zu bewegen.<br />
Projekt XII: Nachhaltigkeit braucht Sprachenvielfalt<br />
Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für Immigrantinnen<br />
Erstmalig in Österreich setzt sich mit Peregrina eine Migrantinnenorganisation das Ziel,<br />
zugewanderte Menschen – insbesondere Frauen – mit dem Umweltsektor nachhaltig zu<br />
vernetzen. In diesem Projekt werden Menschen mit Migrationserfahrung durch<br />
Bildungsveranstaltungen, Beratung und zielgruppenadäquate Publikationen niederschwellig und<br />
mehrsprachig für das komplexe Thema der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Dabei wird versucht die<br />
drei Dimensionen der Nachhaltigkeit miteinander zu verknüpfen. Das Ziel ist je nach dem<br />
gesellschaftlichen Sektor, die jeweils vernachlässigten Dimensionen der Nachhaltigkeit zu<br />
stärken, d.h. die soziale Dimension im Umweltsektor und die ökologische und ökonomische im<br />
Sozialen.<br />
Zu den Maßnahmen gehören zum einen Lehrgänge zur Ausbildung von Migrantinnen zu<br />
Multiplikatorinnen für Umweltthemen, wie auch Austauschtreffen und Workshops für<br />
UmweltexpertInnen aus Politik, Bildung und Wirtschaft, um ihre Kontakte zu<br />
MigrantInnencommunitys sowie ihre Diversity-Management-Kompetenzen zu fördern. Parallel zu<br />
den Maßnahmen entsteht ein Maßnahmenkatalog "Wissenstransfer in MigrantInnencommunitys<br />
zum Thema Nachhaltigkeit" zur weiteren Verwertung für nachhaltige Politiken.<br />
Das Mainstreaming von Umweltthemen in Migrantinnencommunitys sieht das Bildungs-,<br />
Beratungs- und Therapiezentrum „Peregrina“ als wichtigen Beitrag zur Verbesserung der<br />
Lebensqualitität und Kostenreduzierung im Alltag sowie zur Ökologisierung der Stadt und dem<br />
Klimaschutz im Allgemeinen.<br />
8
Projekt XIII: HEUSCHRECK – Waldmusical: „EIN GANZ BESONDERER TAG –<br />
Nachricht vom Baum an Frederik“<br />
Theater HEUSCHRECK für Klein & Groß / Wien<br />
Das Musical "EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an Frederik" wurde von<br />
Theater Heuschreck anlässlich des Jahr des Waldes 2011 entwickelt. Das Stück, das sich mit<br />
seiner Botschaft an Kinder und Erwachsene gleichermaßen richtet, begeisterte bislang in rund<br />
120 Aufführungen Österreich weit mit Vorstellungen am Vormittag für Kindergarten- und<br />
Schulgruppen und am Nachmittag für Familien. Es erzählt davon, wie wichtig es ist, auf die<br />
Natur zu hören und wie einfach es sein kann, glücklich zu sein. Theater HEUSCHRECK – seit<br />
1985 Vorreiter in Sachen Kinderkultur - verwendet auch in dieser Arbeit alle Mittel des Theaters<br />
– Musik und Tanz, Wort und Bewegung, Licht und Farbigkeit von Bühnenbild und Kostümen,<br />
um mit seiner Geschichte ins Herz der Zuschauer vorzudringen. Im Zentrum aller HEUSCHRECK<br />
Theater – Aufführungen steht natürlich das engagierte Schauspielerteam, das durch seine<br />
Lebendigkeit und emotionale Präsenz bewegt, geistig wie emotionell.<br />
In dem Stück „EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an Frederik“ wird der<br />
scheue Junge Frederik durch seine Liebe zu den fabelhaften Waldwesen zum Retter eines<br />
ganzen Zauberwaldes. Voll Selbstvertrauen und gestärkt mit neuem Selbstbewusstsein durch<br />
das Erlebte wirft nun Frederik alle Schüchternheit ab und beschließt, den Lichtfunken aus dem<br />
Wald der Immerwährenden Wunder in seine Welt zu tragen …<br />
Mit dem Musical "EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an<br />
Frederik" möchte Theater Heuschreck die emotionale Wahrnehmung und das Bewusstsein für<br />
die Lebensenergie, die in der Natur steckt, stärken. Die emotionale Bindung zur Natur ist für<br />
jeden Menschen an jedem Ort der Welt relevant. Besonders in städtischen Regionen ist es<br />
sinnvoll, Kinder an die Beziehung von Mensch und Wald/Natur zu erinnern – jedoch auch in<br />
ländlichen Regionen ist die Stärkung des Naturbewusstseins in Anbetracht des hohen<br />
Stellenwerts materieller Sicherheiten und Vergnügen für jeden Menschen bereichernd.<br />
„EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an Frederik“ … ist eine einfache<br />
Geschichte, die berührt, motiviert und neugierig macht, unseren Wald und die Natur auf neue<br />
und ungewohnte Weise zu erforschen…<br />
Projekt XIV: SUSTAINICUM – Nachhaltigkeit in der Hochschullehre<br />
Universität für Bodenkultur Wien – Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />
Karl-Franzens-Universität Graz – Institut für Geographie und Raumforschung<br />
Technische Universität Graz<br />
Das Ziel des Projekts „Sustainicum“, eine Kooperation der Universität für Bodenkultur Wien, der<br />
Karl-Franzens-Universität Graz und der Technischen Universität Graz, besteht in der Förderung<br />
nachhaltigkeitsrelevanter Themen aus der Sicht verschiedener Fachgebiete in der universitären<br />
Lehre und richtet sich an Studierende sowie ProfessorInnen/Lehrende aller Studienrichtungen,<br />
die sich für Nachhaltigkeit interessieren. Themenbereiche wie z.B. Klima, Energie, Ressourcen,<br />
Wachstum, Resilienz sowie Aspekte der Bildung und des lebenslangen Lernens, nachhaltige<br />
Stadt- und Regionalentwicklung, Gesundheit und Lebensqualität, Menschenrechte und Mobilität<br />
sollen verstärkt in die universitäre Lehre eingebracht werden. Die Hauptaufgabe des Projekts<br />
besteht darin, einen offenen Pool an Ressourcen für die Lehre aufzubauen. Dafür wurde die<br />
Online-Plattform "Sustainicum Collection" (www.sustainicum.at) entwickelt, die unterschiedliche<br />
Lehrmaterialien zur Erlebbarmachung und Veranschaulichung von Begriffen, Prozessen und<br />
9
Zusammenhängen mit Nachhaltigkeitsbezug sammelt und zur Verfügung stellt. Die Inhalte<br />
wurden im Rahmen einer Ausschreibung an den Kooperationsuniversitäten von ProfessorInnen<br />
und Lehrenden unterschiedlicher Disziplinen eingereicht. In Anwendungsworkshops konnten<br />
Lehrende ihre Methoden und Bausteine anderen Lehrenden vorstellen und sich gegenseitig<br />
austauschen. Die Ressourcen (Bausteine, Lehrmethoden, Skripten und Lehrmodule) von<br />
Sustainicum sollen Lehrende inhaltlich und durch die Anwendung innovativer Lehrformen<br />
unterstützen und ein systemisches und ganzheitliches Denken der Studierenden fördern.<br />
Lehrende können jederzeit ihre eigenen Ressourcen zum Thema Nachhaltigkeit einreichen, um<br />
sie anderen KollegInnen zur Verfügung zu stellen. Eine Fokussierung auf ökologische Aspekte<br />
soll insbesondere bei weiblichen Studierenden das Interesse für die MINT-Fächer Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik wecken.<br />
Projekt XV: Natur im Jahreskreislauf - Schmankerl, Spiel & Spaß<br />
Janaki DAVID und Monika HUMER<br />
Der Verein Wiener Kinderdrehscheibe bietet eine in Modulen aufgebaute Ausbildung für<br />
Tagesmütter und Tagesväter an. Im Projekt „Natur im Jahreskreislauf – Schmankerl, Spiel &<br />
Spaß“ hat die „Wiener Kinderdrehscheibe“ ein auf die Zielgruppe abgestimmtes neues Modul,<br />
welches sich im Rahmen der Ausbildung des Vereins mit Umwelt- und Nachhaltigkeitspädagogik<br />
auseinandersetzt, entwickelt. Ziel des Moduls soll sein, dass die zukünftigen<br />
Tagesmütter und Tagesväter einen neuen Blickwinkel auf alltägliche Lebensmittel gewinnen, bei<br />
der Ernährung auf den Rhythmus der Jahreszeiten eingehen und diesen Lebensstil den Kindern<br />
mitgeben. Bei den Tagesmüttern und -vätern sollen Kompetenzen für deren Rolle als<br />
MultiplikatorInnen geschaffen und ausgebaut werden und die Tagesväter und -mütter die<br />
Kinder im Alltag sensibel und Verantwortungsbewusst an die Thematik Natur und Ernährung<br />
heranführen. Hierbei sollen Tagesmütter und -väter in der Lage sein auch unattraktive<br />
Lebensmittel mit viel Kreativität, Gespür und Einfühlungsvermögen für Kinder attraktiv zu<br />
machen. Während der Module werden einfache Gerichte gekocht, Kräuter angesetzt, es wird<br />
Naturkosmetika angerührt und gebastelt. Die geweckte Begeisterung soll im Zuge der späteren<br />
Betreuung durch die Tagesmütter/-väter auf die Tageskinder und – im Idealfall – auch auf<br />
deren Familien übergehen. Eine Rezept-, Herstellungs- und Anwendungssammlung ergänzt die<br />
Ausbildung und wird den TeilnehmerInnen im Modul ausgehändigt.<br />
Projekt XVI: Projekt Wildbienenhaus<br />
BRG Gröhrmühlgasse | Verein Wildbienengarten<br />
Der Verein Wildbienengarten und das BRG Gröhlmühlgasse Wr. Neustadt führen ein Projekt zur<br />
Errichtung und Betreuung eines Wildbienenhauses im Schulgarten durch Schüler, Lehrer und<br />
dem Vereinsobmann durch. Die Schüler sollen mit der Lebensweise der Wildbienen (die<br />
Unterscheidung zur Honigbiene), ihrer Wichtigkeit für die Befruchtung, also den Fortbestand<br />
von Pflanzen (bzw. auch von Nahrungsmitteln), die Möglichkeit der Überwinterung zu<br />
Laborbedingungen und im Freien sowie das gezielte Aussetzen unter optimalen Bedingungen im<br />
Frühling informiert werden. Da Wildbienen sehr “zahm” sind (die Männchen haben keinen<br />
Stachel), können die Kinder sie auf der Hand krabbeln lassen. Zudem lernen die SchülerInnen<br />
die einzelnen Schritte im Umgang mit Wildbienen selbst zu vollziehen und werden angeleitet<br />
andere darin einzuschulen. Durch Beobachtung und Dokumentation können die SchülerInnen<br />
über mehrere Jahre den Prozess von Paarung, Vermehrung und Bestäubung hautnah<br />
miterleben. Es wird den SchülerInnen gezeigt, dass natürliche Ressourcen, in diesem Fall die<br />
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Wildbiene, durch gezielte Maßnahmen ohne großen Aufwand gefördert werden können und die<br />
Verantwortung dafür bei jedem Einzelnen liegt. Das Projekt „Wildbienenhaus“ soll als<br />
Vorzeigeprojekt für andere Schulen dienen.<br />
Projekt XVII: Footprint-Schulen Steiermark<br />
Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark im Auftrag des Amtes der Stmk. Landesregierung, A14<br />
Ziel des Projekts „Footprint-Schulen Steiermark“ ist es, ausgehend von der Methode des<br />
Ökologischen Fußabdrucks Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die zu einer nachhaltigen<br />
Entwicklung beitragen, zu motivieren und über die Schulen die Bevölkerung zu erreichen.<br />
Seit Projektbeginn wurden über 8000 Kinder und Jugendliche in über 200 Aktionstagen direkt<br />
betreut und zahlreiche MultiplikatorInnen ausgebildet. In Aktionstagen und Workshops<br />
betrachten Footprint-Coaches mit Kindern und Jugendlichen den persönlichen Umgang mit den<br />
Ressourcen der Erde in den Bereichen Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum sowie globale<br />
Zusammenhänge. Gemeinsam wird erarbeitet, welche Veränderungen in der Gesellschaft<br />
notwendig sind, welche Haltungen und Handlungen eine lebenswerte Zukunft möglich machen<br />
und was jeder dazu beitragen kann. Für eine altersgemäße und zielgruppenspezifische<br />
Betreuung gibt es mittlerweile eine ausgereifte Palette an Methoden und Materialien für<br />
Workshops mit SchülerInnen von 7-19 Jahren sowie für LehrerInnenfortbildungen. Aus diesen<br />
Materialien wurde die "Footprint-Aktiv-Box" zusammengestellt, welche auch für den Unterricht<br />
ausgeliehen werden kann. Schulen, die selbstständig weiter zum Thema arbeiten, werden jedes<br />
Jahr zu Schulschluss vom Land Steiermark als "Footprint-Schule Steiermark" ausgezeichnet. Das<br />
Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark führt das Projekt "Footprint-Schulen Steiermark" seit<br />
Herbst 2008 im Auftrag des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung, A14 durch.<br />
Projekt XVIII: Saubere Klassen als Komponente der Schulkultur<br />
Private Neue Mittelschule des Vereins für Bildung und Erziehung der Grazer Schulschwestern<br />
Ziel des Projekts „Footprint-Schulen Steiermark“ ist es, ausgehend von der Methode des<br />
Ökologischen Fußabdrucks Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die zu einer nachhaltigen<br />
Entwicklung beitragen, zu motivieren und über die Schulen die Bevölkerung zu erreichen.<br />
Seit Projektbeginn wurden über 8000 Kinder und Jugendliche in über 200 Aktionstagen direkt<br />
betreut und zahlreiche MultiplikatorInnen ausgebildet. In Aktionstagen und Workshops<br />
betrachten Footprint-Coaches mit Kindern und Jugendlichen den persönlichen Umgang mit den<br />
Ressourcen der Erde in den Bereichen Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum sowie globale<br />
Zusammenhänge. Gemeinsam wird erarbeitet, welche Veränderungen in der Gesellschaft<br />
notwendig sind, welche Haltungen und Handlungen eine lebenswerte Zukunft möglich machen<br />
und was jeder dazu beitragen kann. Für eine altersgemäße und zielgruppenspezifische<br />
Betreuung gibt es mittlerweile eine ausgereifte Palette an Methoden und Materialien für<br />
Workshops mit SchülerInnen von 7-19 Jahren sowie für LehrerInnenfortbildungen. Aus diesen<br />
Materialien wurde die "Footprint-Aktiv-Box" zusammengestellt, welche auch für den Unterricht<br />
ausgeliehen werden kann. Schulen, die selbstständig weiter zum Thema arbeiten, werden jedes<br />
Jahr zu Schulschluss vom Land Steiermark als "Footprint-Schule Steiermark" ausgezeichnet. Das<br />
Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark führt das Projekt "Footprint-Schulen Steiermark" seit<br />
Herbst 2008 im Auftrag des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung, A14 durch.<br />
www.ubz-stmk.at<br />
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Projekt XIX: leseumwelt – Lesen schafft Veränderung<br />
Abt. Umwelt- und Energiewirtschaft, Land NÖ<br />
Die Umweltbildungsinitiative "leseumwelt" stellt in fünfzig Bibliotheken in Niederösterreich eine<br />
kompakte Sammlung von unterschiedlichen Medien (Bücher, DVDs, CDs, Hörspiele, Spiele) in<br />
sogenannten Büchertürmen zum Themenkreis Umwelt und Nachhaltigkeit bereit. Damit<br />
beschreitet das Projekt neue Wege im Bereich der Umweltbildung und schafft bei den<br />
BesucherInnen der Bibliotheken ein nachhaltiges Bewusstsein für den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Natur. Bibliotheken sind nach den Schulen die<br />
zweitgrößte Bildungseinrichtung in Österreich und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die<br />
Fort- und Weiterbildung im ländlichen und städtischen Raum. Das Projekt möchte bei den<br />
LeserInnen ein wachsendes Verständnis für eine umwelt- und sozialverträgliche<br />
Wirtschaftsweise schaffen. Es soll das Umweltbewusstsein der LeserInnen fördern und sie zur<br />
Auseinandersetzung mit ökologischen Zusammenhängen anregen und durch die unmittelbare<br />
Auseinandersetzung mit den Phänomenen mit der Natur die ökologische Handlungskompetenz<br />
steigern. Zudem fördert das Projekt den Austausch der Bibliotheken in Niederösterreich<br />
untereinander und festigt dadurch die Vernetzung der Bibliotheken. Dieses Projekt wird von<br />
Kooperationspartnern, wie der Initiative „Treffpunkt Bibliothek“, den niederösterreichischen<br />
Bibliotheksverbänden, der New Design University, Klimabündnis NÖ sowie SponsorInnen<br />
mitgetragen. Das projektbegleitende Workshop-Angebot für BibliothekarInnen soll laufend<br />
weiterentwickelt werden und in einem weiteren Schritt sollen Kindergärten und Schulen<br />
„leseumwelt“ Medienpakete erhalten.<br />
Projekt XX: Wir sind Graz<br />
ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus<br />
„Wir sind Graz“ ist ein Integrationsprojekt für Volksschulen, welches seit 2007 im Auftrag des<br />
Schulressorts der Stadt Graz beteiligungsorientiert und mehrjährig durchgeführt wird. Mit dem<br />
Start dieses <strong>Projekte</strong>s forcierte die Stadt Graz den Paradigmenwechsel in der Integrationspolitik<br />
weg von Beschwichtigung, Verdrängung und Verleugnung hin zu einer multiethischen sozialen<br />
Wirklichkeit. Es ist seitdem gelungen Diversity, mit den Schwerpunkten Interkulturalität und<br />
Interreligiösität, im umfassenden Sinn als Chance und Ressource erlebbar zu machen. Das<br />
Projekt setzt sich zum wichtigsten Ziel, dass alle Beteiligten des Schulalltages, also<br />
SchülerInnen, LehrerInnen sowie Eltern, die Buntheit der Stadt Graz und Migration als große<br />
Bereicherung und Chance ansehen, begreifen und erleben. Somit wird Integration zu einer<br />
partizipativen Aufgabe und geschieht in den Köpfen und Herzen der Beteiligten, denn ihr Nutzen<br />
ist nicht erklärbar, sondern erfahr- und erlebbar. Das Projekt läuft über vier Schienen:<br />
Workshops und <strong>Projekte</strong> in den Klassen, Elternabende und „Weltreisen“ in Graz. Mit dem<br />
Projekt "Weltreise vor Ort" soll für SchülerInnen und LehrerInnen in Graz die Möglichkeit<br />
geschaffen werden, Einblicke in für sie unbekannte und fremde Lebenswelten vor Ort zu<br />
bekommen. Da es der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus und den Schulen wichtig<br />
war, wurden die Eltern der teilnehmenden Kinder in den Projektverlauf eingebunden, viele<br />
meldeten sich sogar freiwillig als unterstützende TeilnehmerInnen und erlebten den Austausch<br />
selbst bzw. begleiteten ihn hilfreich.<br />
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