20.10.2014 Aufrufe

Aktuell ausgezeichnete Projekte - Österreichische UNESCO ...

Aktuell ausgezeichnete Projekte - Österreichische UNESCO ...

Aktuell ausgezeichnete Projekte - Österreichische UNESCO ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2005-2014<br />

Österreichische Dekadenprojekte<br />

Nachhaltigkeit lässt sich nur dezentral realisieren, so setzen die österreichischen Dekaden-<br />

<strong>Projekte</strong> Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort um. Die Auszeichnung wird durch die<br />

Österreichische <strong>UNESCO</strong>-Kommission in Kooperation mit dem Bundesministerium für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft vergeben. Ziel ist es, die Beteiligung an der UN-Dekade in Österreich und die<br />

vielfältigen Zugänge in der Umsetzung nach und nach sichtbar zu machen.<br />

Ein <strong>ausgezeichnete</strong>s UN-Dekadenprojekt leistet einen Beitrag zur Profilierung einer<br />

nachhaltigen Bildungsarbeit berücksichtigt alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen - Ökonomie,<br />

Ökologie und Soziales – gemeinsam<br />

ist partizipativ und gendersensitiv<br />

fördert weltoffenes und ganzheitliches Lernen<br />

ist methodisch vielfältig und interdisziplinär angelegt<br />

hat einen konkreten Bezug zum Lebensalltag<br />

fördert andere Sichtweisen und führt zu Verhaltensänderungen<br />

wird evaluiert und sieht Maßnahmen zur kontinuierlichen Qualitätssicherung vor<br />

Eingereichte <strong>Projekte</strong> – Runde 14<br />

Projekt<br />

Organisation<br />

I Handbuch Grüne Pädagogik Hochschule für Agrar- und<br />

Umweltpädagogik<br />

II<br />

III<br />

ARCHE NOAH Lehrgang "Biologisch<br />

Gärtnern im Hausgarten"<br />

ARCHE NOAH Lehrgang "Obstanbau<br />

im Selbstversorgergarten"<br />

ARCHE NOAH - Gesellschaft für die<br />

Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre<br />

Entwicklung<br />

ARCHE NOAH - Gesellschaft für die<br />

Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre<br />

Entwicklung<br />

IV PDM Plus – Experiental Travelling PDM Tourism Group<br />

V<br />

BUSINESSART – Das Magazin für<br />

Wirtschaft mit Weitblick<br />

LEBENSART Verlag<br />

VI Wasser bewegt - Wasser belebt NMS Weer


VII<br />

Viel-Falter – Entwicklung und<br />

Evaluierung eines<br />

Erhebungssystems siedlungsnaher<br />

Schmetterlingshabitate<br />

Institut für Ökologie der Universität<br />

Innsbruck<br />

VIII Waldprojektwochen Initiative Jugend-Wald-Projektwochen am<br />

Evangelischen Schulwerk Oberschützen<br />

IX Gärtnern mit Kindern Verein kultur.GUT.natur<br />

X University Meets Industry Forum für Lebensbegleitendes Lernen<br />

und Wissenstransfer, Postgraduate<br />

Center der Universität Wien<br />

XI<br />

Vielfalt genießen – Die<br />

österreichischen Biosphärenparks.<br />

Mehr als ein Kochbuch.<br />

Österreichisches MAB-Nationalkomitee |<br />

NÖ LBS Waldegg | BP Wienerwald<br />

Management | Edition Lammerhuber<br />

XII<br />

XIII<br />

XIV<br />

Nachhaltigkeit braucht<br />

Sprachenvielfalt<br />

HEUSCHRECK – Waldmusical:<br />

„EIN GANZ BESONDERER TAG –<br />

Nachricht vom Baum an Frederik“<br />

SUSTAINICUM – Nachhaltigkeit in<br />

der Hochschullehre<br />

Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und<br />

Therapiezentrum für Immigrantinnen<br />

Theater HEUSCHRECK für Klein & Groß /<br />

Wien<br />

Universität für Bodenkultur Wien, Zentrum<br />

für globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />

Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für<br />

Geographie und Raumforschung<br />

Technische Universität Graz<br />

XV Natur im Jahreskreislauf –<br />

Schmankerl, Spiel und Spaß<br />

Janaki DAVID und Monika HUMER<br />

XVI Projekt Wildbienenhaus BRG Gröhrmühlgasse Wiener Neustadt |<br />

Verein Wildbienengarten<br />

XVII Footprint-Schulen Steiermark Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark im<br />

Auftrag des Amtes der Stmk.<br />

Landesregierung, A14<br />

XVIII Saubere Klassen als Komponente<br />

der Schulkultur<br />

Private Neue Mittelschule des Vereins für<br />

Bildung und Erziehung der Grazer<br />

Schulschwestern<br />

XIX<br />

leseumwelt – Lesen schafft<br />

Veränderung<br />

Abt. Umwelt- und Energiewirtschaft, Land<br />

Niederösterreich<br />

XX Wir sind Graz ARGE Jugend gegen Gewalt und<br />

Rassismus<br />

2


Projekt I: Handbuch für Grüne Pädagogik<br />

Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik<br />

Das Handbuch für Grüne Pädagogik beinhaltet die pädagogische Konzeptualisierung einer<br />

didaktischen Leitlinie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik zur wissenschaftlich<br />

fundierten Konkretisierung von Lernsettings im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung.<br />

Die Hochschule verfügt über Studienbereiche, die als <strong>UNESCO</strong>-Dekadenprojekte ausgezeichnet<br />

wurden: die Studiengänge Agrarpädagogik sowie Umweltpädagogik und Gartentherapie. Jeden<br />

dieser Bereiche hat die Hochschule in den letzten Jahren in Richtung der Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung ausgestaltet. Gleichzeitig stehen diese auch für die Dimensionen nachhaltiger<br />

Entwicklung: Umweltpädagogik mit dem Schwerpunkt Ökologie, Agrarpädagogik mit einem<br />

Schwerpunkt nachhaltiges Wirtschaften und der Bereich Green Care/Gartentherapie für sozial<br />

nachhaltiges Leben. Was bisher fehlte, war ein gemeinsames Fundament zur systemischen<br />

Vernetzung der Studienrichtungen und zur Nutzung der Ressourcen – sowohl auf der<br />

pädagogischen Ebene als auch auf der Ebene der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diese<br />

gemeinsam geschaffene Basis dokumentiert die Hochschule in Form des Handbuchs für Grüne<br />

Pädagogik. In diesem geht es darum, aktuelle und auch kontroversielle Themen für die Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung mit kreativen Methoden und Lernsettings zu identifizieren, zu<br />

beforschen und Vorschläge einer interdisziplinären Bearbeitung dieser Aspekte zu entwickeln<br />

und zu evaluieren.<br />

Projekt II: ARCHE NOAH Lehrgang "Biologisch Gärtnern im Hausgarten"<br />

ARCHE NOAH – Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung<br />

Der Verein Arche Noah ist eine „Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre<br />

Entwicklung“. Seine Aufgaben sind die Bewahrung von regionaler Kulturpflanzenvielfalt, das<br />

Bereitstellen von selten gewordenen oder im Handel nicht mehr erhältlichen Sorten<br />

landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Zudem betreibt er eine botanische Sammlung sowie das<br />

größte Sortenarchiv an Samen, Zwiebel und Knollen von seltenen Gemüsen, Getreidesorten und<br />

anderen Nutzpflanzen im deutschsprachigen Raum. Der Arche Noah Lehrgang "Biologisch<br />

Gärtnern im Hausgarten" ist sehr praxisorientiert angelegt und wendet sich an gärtnerische<br />

Anfänger und Anfängerinnen im Hausgartenbereich. Theorieinputs zu Themen wie<br />

Bodenaufbau, Pflanzenernährung, Fruchtfolge, Mischkultur, Gießen und Mulchen, etc. stehen<br />

zahlreiche Praxiseinheiten gegenüber. Von der biologischen Jungpflanzenanzucht bis zur Ernte<br />

werden die notwendigen Arbeiten an den Gemüsekulturen vermittelt und können teilweise<br />

gleich selbst in den Gärten der Arche Noah ausprobiert werden. Weiters bietet der Lehrgang die<br />

Möglichkeit, die zahlreichen Raritäten und Spezialitäten im Gemüsebereich kennen zu lernen:<br />

von Blattgemüsen wie Asiasalaten, Hirschhornwegerich, Malabar- und Neuseeländerspinat über<br />

die bunte Vielfalt der Fruchtgemüse bis hin zu Kohl-, Zwiebel- und Knollengemüse wird alles<br />

vorgestellt. Die gesamte Theorie und Praxis in diesem Lehrgang bezieht sich auf eine<br />

biologische Wirtschaftsweise. Der Lehrgang findet an insgesamt acht Lehrgangstagen über die<br />

Saison verteilt statt.<br />

3


Projekt III: ARCHE NOAH Lehrgang "Obstanbau im Selbstversorgergarten"<br />

Verein ARCHE NOAH<br />

Der Verein Arche Noah ist eine „Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre<br />

Entwicklung“. Seine Aufgaben sind die Bewahrung von regionaler Kulturpflanzenvielfalt, das<br />

Bereitstellen von selten gewordenen oder im Handel nicht mehr erhältlichen Sorten<br />

landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Zudem betreibt er eine botanische Sammlung sowie das<br />

größte Sortenarchiv an Samen, Zwiebel und Knollen von seltenen Gemüsen, Getreidesorten und<br />

anderen Nutzpflanzen im deutschsprachigen Raum. Der Arche Noah Lehrgang "Obstanbau im<br />

Selbstversorgergarten" ist sehr praxisorientiert angelegt und möchte Selbstversorger- und<br />

HobbygärtnerInnen, sowohl AnfängerInnen als auch Personen mit etwas Vorwissen im Bereich<br />

biologischer Obstanbau ansprechen. An insgesamt acht Lehrgangstagen werden folgende<br />

Themen in Theorie und Praxis vermittelt, dabei bieten den TeilnehmerInnen die Gärten der<br />

ARCHE NOAH mit ihrer Vielfalt an „alten Obstsorten“ zahlreiche geeignete Anschauungsobjekte<br />

und Beispiele für praktische Übungen: Planung eines Obstgartens, Standortansprüche,<br />

Sortenwahl, Pflanzabstände, die Sortenvielfalt im Kern-, Stein und Beerenobstbereich,<br />

Vermehrungstechniken, naturnaher Winter- sowie Sommerschnitt an Obstgehölzen mit<br />

praktischen Übungen, Krankheiten, Schädlinge und biologischer Pflanzenschutz sowie<br />

Obstverarbeitung. Entsprechend den Zielen der Arche Noah werden in diesem Lehrgang<br />

ausschließlich „Alte Obstsorten“ thematisiert und in den einzelnen Einheiten gerade verfügbare<br />

Sorten vorgestellt und verkostet. Es gibt auch eine Einheit zum Haltbarmachen von<br />

Obstüberschüssen im Sommer.<br />

Projekt IV: PDM Plus – Experiental Travelling<br />

PDM Tourism Group<br />

Die PDM Tourism Group bietet thematische Gruppenreisen in den Bereichen Bildung, Musik und<br />

Sport an. Um die nachhaltige Erfahrung einer Reise zu fördern, hat PDM das sogenannte “PDM<br />

Plus –Konzept” entwickelt.<br />

Eine umfassende Beobachtung sozio-politischer und globaler Trends sowie der intensive<br />

Austausch mit Tourismusexperten aus verschiedensten Bereichen bildeten die Grundlage dieses<br />

Konzeptes.<br />

Das Verständnis der Zielgruppe wird dabei vor allem durch interkulturelle und ökologische<br />

<strong>Projekte</strong> gefördert. Es wird ein Fokus auf erfahrungsbasiertes Lernen unter der Aufsicht von<br />

geschultem Personal gelegt. Der konkrete Bezug vom Lebensalltag der Reisenden wird durch<br />

verschiedene Aktivitäten aus den Bereichen Education and Culture, Community and Relation,<br />

Nature and Sustainability und Body and Health hergestellt.<br />

Bei <strong>Projekte</strong>n, wie zum Beispiel einer gemeinsamen Jam Session mit Asylwerbern, bei einem<br />

Treffen mit einem Zeitzeugen des 2. Weltkrieges oder der Reinigung eines Flussbettes, wird das<br />

Bewusstsein der Reisenden über ein gewisses Thema gestärkt und ihre aktive Mitverantwortung<br />

gefördert. Bei einer "Tourists save the world"-Führung in Amsterdam lernt die Gruppe nicht nur<br />

die Stadt kennen, sondern betätigt sich auch gemeinnützig (Guerilla Gardening oder Free<br />

Hugs).<br />

Darüber hinaus sollen die Reisen das transkulturelle Verständnis fördern. Beim mehrtätigen<br />

Mithelfen auf einer Farm, beim Gastfamilienaufenthalt oder bei einem gemeinsamen Nachmittag<br />

mit lokalen Jugendlichen lernen die Reisenden die Kultur und die Lebensweise der<br />

Einheimischen kennen und verstehen.<br />

4


Ziel des PDM Plus – Konzeptes ist, es durch nachhaltiges Reisen seine soziokulturellen und<br />

emotionalen Kompetenzen zu fördern und damit neue Maßstäbe im Thematischen Reisen in der<br />

Tourismusbranche zu setzen.<br />

Projekt V: BUSINESSART – Das Magazin für Wirtschaft mit Weitblick<br />

Lebensart Verlag<br />

„BUSINESSART“ ist ein Lehr- und Lernmagazin zum Thema "Nachhaltigkeit/CSR" für<br />

Entscheider in Unternehmen, NGOs, Institutionen und der öffentlichen Hand. 2012 wurde es als<br />

Projekt gestartet und zwei Ausgaben mit je einer Auflage von 15.000 Stück herausgebracht.<br />

Seit 2013 wird es kontinuierlich angeboten. Das Magazin informiert so konkret und praxisnah<br />

wie möglich, wie Unternehmen und Organisationen ihre gesellschaftliche Verantwortung – in<br />

den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales – wahrnehmen können. Jedes Magazin<br />

behandelt ein CSR-spezifisches Thema z.B. "Nachhaltige Beschaffung“ oder<br />

„Nachhaltigkeitsberichterstattung“. Viele Elemente des Magazins entstehen im Dialog mit den<br />

LeserInnen: Sie werden als ExpertInnen oder als FragestellerInnen einbezogen und haben die<br />

Möglichkeit, jederzeit Feedback oder Kommentare abzugeben. Dadurch sollen unterschiedliche<br />

Standpunkte und Zugänge aufgezeigt werden. Das Magazin trägt so zur Verbreitung, Vertiefung<br />

und Professionalisierung nachhaltigen Handelns in Unternehmen und Organisationen bei.<br />

Projekt VI: Wasser bewegt – Wasser belebt<br />

NMS Weer<br />

Bei diesem ganzjährigen fächer- und schulstufenübergreifenden Wasserprojekt versucht die<br />

Neue Mittelschule Weer ihre SchülerInnen im Alter von 10-14 Jahren dazu zu bewegen,<br />

verstärkt gesundes heimisches Tiroler Wasser zu trinken. Nach einem eigenen Workshop für<br />

LehrerInnen zu diesem Thema, wurde versucht eine möglichst große Vielfalt an Lehrmethoden,<br />

wie offene Lernformen, Exkursionen, Vorträge sowie Präsentationen der SchülerInnen im<br />

Projekt umzusetzen. Es werden in verschiedenen Unterrichtsfächern wie Religion, Englisch,<br />

Deutsch, Mathematik, Biologie, Geschichte oder Geografie Vergleiche angestellt und die<br />

Wassersituation, österreich- und weltweit, wird in vielfältigster Form dargestellt, wodurch die<br />

SchülerInnen die Bedeutung von frischem, sauberen heimischen Wasser erkennen sollen.<br />

Anhand dieses <strong>Projekte</strong>s soll bei den SchülerInnen die Bereitschaft zu umweltgerechtem<br />

Verhalten gefördert werden. Durch Beobachten, Lernen, das Durchführen von Experimenten<br />

und Workshops sollen die Kinder erkennen, dass sie Teil der Natur sind und ein behutsamer<br />

Umgang mit dieser erforderlich ist, um unsere Lebensgrundlage nicht zu zerstören. Im zweiten<br />

Schwerpunktteil „Wasser und Energie“ wird den SchülerInnen durch die Weiterarbeit an einem<br />

Kraftwerkmodell und dem Besuch eines großen Speicherkraftwerkes im Zillertal im Schuljahr<br />

2013/2014 vermittelt, dass die Wasserkraft auch für die Energiegewinnung größte Bedeutung in<br />

unserem Land hat.<br />

Projekt VII: Viel-Falter – Entwicklung und Evaluierung eines Erhebungssystems<br />

siedlungsnaher Schmetterlingshabitate<br />

Institut für Ökologie der Universität Innsbruck<br />

Das Institut für Ökologie der Universität Innsbruck verfolgt in Kooperation mit mehreren<br />

Projektpartnern die Konzeption und Umsetzung des Sparkling Science Projekts Viel-Falter, das<br />

von der Vision eines österreichweiten, von Wissenschaft und Schulen gemeinsam getragenen,<br />

Tagfalter-Monitorings geprägt ist. Durch ihr positives Bild in der Gesellschaft eignen sich<br />

5


Tagfalter, wie kaum eine andere Tiergruppe, für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Doch<br />

viele Schmetterlingsarten sind aufgrund von Landnutzungsänderungen, Intensivierungen in der<br />

Landwirtschaft und des Einsatzes von Insektiziden und Herbiziden vom Aussterben bedroht.<br />

Genaue Aussagen über die Hauptursachen für den Rückgang in den letzten Jahrzehnten sind<br />

schwierig, da es nur wenige langfristige Beobachtungsprogramme gibt. Im Projekt Viel-Falter<br />

wird untersucht, ob von SchülerInnen gesammelte Daten als Basis für ein dauerhaftes<br />

Tagfalter-Monitoring herangezogen werden können. Hierfür soll eine einfache, wissenschaftlich<br />

korrekte und aussagekräftige Bewertungsmethode von Schmetterlingslebensräumen entwickelt<br />

und evaluiert werden. Die nötigen Kenntnisse erlernen die beteiligten SchülerInnen von<br />

vierzehn Schulen aus Tirol im Rahmen von naturpädagogischen Workshops. Die von den<br />

Schulklassen gesammelten Daten werden mit Erhebungen von Schmetterlingsexperten<br />

verglichen um zu untersuchen, ob Daten über häufige und leicht erkennbare Arten allgemeine<br />

Rückschlüsse auf die Schmetterlingsvielfalt sowie das Vorkommen von selteneren<br />

Schmetterlingen zulassen. Ist dieser Ansatz erfolgreich, so kann angewandte Natur- und<br />

Umweltbildung in idealer Weise mit dem dringend notwendigen systematischen Erheben von<br />

Biodiversitätsdaten kombiniert werden.<br />

Projekt VIII: Waldprojektwochen<br />

Initiative Jugend-Wald-Projektwochen am Evangelischen Schulwerk Oberschützen<br />

In Anlehnung an die Bildungswerkstatt Bergwald (Schweiz) und in teilweiser Zusammenarbeit<br />

führt die Initiative Jugend-Wald-Projektwochen am Evangelischen Schulwerk Oberschützen mit<br />

SchülerInnen und Lernenden ab 15 Jahren Waldprojektwochen als lebensnahes, neuartiges<br />

Bildungsprojekt durch. Der Hauptfokus richtet sich dabei auf das Thema nachhaltige<br />

Entwicklung. Die Jugendlichen führen in Kleingruppen unter Anleitung von engagierten<br />

Forstfachkräften mit jugendpädagogischer Erfahrung notwendige forstliche Arbeiten durch,<br />

deren Sinnhaftigkeit unmittelbar einleuchtet. Die Einblicke in die Arbeitswelt mit einem klar<br />

strukturierten Arbeitstag und die Möglichkeit, selbst anzupacken und den Umgang mit<br />

besonderen Handwerkzeugen zu lernen, fördern die praktischen Kompetenzen der<br />

SchülerInnen. Anhand der Aufgaben, die eins zu eins aus dem Arbeitsalltag des Forstbetriebes<br />

stammen, erleben die SchülerInnen unter anderem das Spannungsfeld zwischen ökologischen,<br />

sozialen und ökonomischen Interessen. Nirgends kann Nachhaltigkeit authentischer und<br />

glaubwürdiger erfahren werden als im Wald, wo diese teilweise über Jahrhunderte gelebt wird.<br />

In begleitenden Gesprächsrunden werden diese Aspekte der Waldarbeit nochmals vertieft.<br />

Durch die für die meisten Jugendlichen ungewohnten Arbeiten lernen sie, sich selbst etwas<br />

zuzutrauen, aber auch die Fähigkeiten anderer zu erkennen und zu schätzen. Sie erfahren, wie<br />

hilfreich die Fähigkeiten jedes Einzelnen für die ganze Gruppe sein können und dass das<br />

Handeln des Einzelnen Konsequenzen für die Gruppe hat. Beides fördert in hohem Maße ihre<br />

Selbst- und Sozialkompetenz. Im Dialog mit der lokalen Bevölkerung erfahren die Jugendlichen<br />

zudem eine ganz neue Wertschätzung, lernen aber auch die Notwendigkeit der Pflege unserer<br />

Kulturlandschaft als Lebensgrundlage für die dort lebenden Menschen zu erkennen.<br />

Die Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist ein Schlüsselerlebnis für junge Menschen im Umbruch<br />

der Pubertät, wo sie auf der Suche nach Sinn und ihrer eigenen Identität sind.<br />

6


Projekt IX: Gärtnern mit Kindern<br />

Verein kultur.GUT.natur<br />

Im Rhythmus von circa zwei bis vier Wochen führt der Verein "kulturGUTnatur" mit Kindern des<br />

Kindergartens Europahaus Gartenworkshops durch. Das Projekt findet direkt im an den<br />

Kindergarten angrenzenden Gemeinschaftsgarten von Wiener Neustadt statt, wobei sich bereits<br />

eine Fortsetzung direkt im Garten des Kindergartens entwickelt hat. Die Kinder erleben durch<br />

das Vorziehen der Pflanzen, gemeinsames Gärtnern, Pflegen, Ernten und Essen den<br />

Jahreszyklus der Natur und der kultivierten Pflanzen. Ziel des Workshops ist es, ein Bewusstsein<br />

für die Entstehung von Gemüse zu schaffen. Durch das selbst Tun im Kreislauf "vom Samen bis<br />

zur Frucht und dann in den Mund" wird nicht gelernt, sondern gespürt und erlebt. In den<br />

Workshops werden zudem regionale Produkte rund um das Gemüse des Tages gemeinsam<br />

entdeckt und verkostet. Regionalität und Saisonalität werden verknüpft und können mit allen<br />

Sinnen erfahren werden. Der Geschmacksunterschied zwischen reifem, frisch geerntetem Obst<br />

und Gemüse im Gegensatz zu den jeweiligen weit gereisten Lebensmitteln aus dem Supermarkt<br />

wird deutlich erlebbar. Durch die Vermittlung des Wissens rund um das Gärtnern und die<br />

Einbindung der Kindergartenpädagoginnen wird die selbständige Arbeit des Kindergartens im<br />

Gemüsebeet angeregt. Das Projekt ist als ein Pilotprojekt für den Kindergartengemüsegarten<br />

konzipiert. Ist die Begeisterung geweckt, wird der Kindergarten das eigene Gemüsebeet<br />

langfristig selbst "bewirtschaften". Der Verein steht mit fachlicher Unterstützung jedoch weiter<br />

zur Verfügung. Es ist geplant das Projekt im nächsten Schuljahr mit weiteren Kindergärten<br />

durchzuführen.<br />

Projekt X: University Meets Industry<br />

Forum für Lebensbegleitendes Lernen und Wissenstransfer, Postgraduate Center der Universität<br />

Wien<br />

Das Projekt "University Meets Industry" (uniMind) fördert Lebensbegleitendes Lernen (LLL) und<br />

Wissenstransfer zwischen Universitäten, Unternehmen und Organisationen. Jedes Jahr finden<br />

im Rahmen eines Jahresthemas verschiedene kostenlose Veranstaltungen (interaktive<br />

Workshops, Vorträge, Ringvorlesungen) statt, die interessierten Menschen niederschwellig die<br />

Möglichkeit bieten, an das Wissen der Universität Wien anzudocken und voneinander zu lernen.<br />

Ebenso können WissenschaftlerInnen dadurch neue Impulse für praxisrelevante<br />

Forschungsthemen erhalten. Als Zielgruppe angesprochen sind explizit auch Personen, die<br />

keinen Bezug zur Hochschule haben (Nicht-AkademikerInnen). Die Projektaktivitäten bieten<br />

WissenschaftlerInnen, fortgeschrittenen Studierenden, Führungskräften und MitarbeiterInnen<br />

aus Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit, konkrete berufliche Herausforderungen<br />

sowie wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten, um sich über aktuelle<br />

Herausforderungen aus der Praxis sowie neue wissenschaftliche Forschungsthemen<br />

auszutauschen. uniMind ist auf eine langfristige, nachhaltige Zusammenarbeit zwischen<br />

Universitäten und Unternehmen ausgerichtet und trägt zur engeren Vernetzung zwischen den<br />

Universitäten und Betrieben/Institutionen bei. Das Konzept basiert auf einem Vier-Ebenen-<br />

Modell, das Wissenstransferprozesse in unterschiedlichen Dimensionen des sozialen und<br />

wirtschaftlichen Lebens fokussiert. Das Projekt wird durch vier PartnerInnen ermöglicht:<br />

Wirtschaftskammer Wien, Industriellenvereinigung Wien, Bundesministerium für Wirtschaft,<br />

Familie und Jugend sowie das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.<br />

7


Projekt XI: Vielfalt genießen – Die österreichischen Biosphärenparks.<br />

Mehr als ein Kochbuch.<br />

Österreichisches MAB-Nationalkomitee | NÖ LBS Waldegg | BP Wienerwald Management |<br />

Edition Lammerhuber<br />

<strong>UNESCO</strong>-Biosphärenparks als „Modellregionen und Bildungsstätten für nachhaltige Entwicklung“<br />

stehen noch immer im Schatten der Nationalparks und sind in weiten Kreisen der Bevölkerung<br />

weitgehend unbekannt. Das Österreichische Nationalkomitee für das <strong>UNESCO</strong>-Programm "Man<br />

and the Biosphere" (MAB) versucht deshalb das moderne Konzept der Biosphärenparks, das<br />

gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist, um wertvolle Kulturlandschaften auch für<br />

kommende Generationen zu erhalten, bekannter zu machen. Das erklärte Ziel des MAB-<br />

Nationalkomitees ist es, neben der Steigerung des Bekanntheitsgrad der heimischen<br />

Biosphärenparks auch ihre Bedeutung für die Nachhaltigkeitsbildung bzw. -forschung<br />

herauszustreichen. Dies soll vor allem über Aktionen, geschehen, die auf die Einbeziehung von<br />

Jugendlichen abzielen. Das Projekt "Vielfalt genießen" ist hierbei dreistufig konzipiert und führt<br />

von einer anlässlich des „Internationalen Jahres der Artenvielfalt 2010“ durchgeführten<br />

Schulaktion, über die Produktion des preisgekrönten Kochbuchs der österreichischen<br />

Biosphärenparks „Vielfalt genießen“ zu einer mehr als ein Jahr dauernden Biosphärenpark-<br />

Schulungsaktion für die Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Waldegg mit parallel<br />

durchgeführten nachhaltigkeitsfokussierten Aktionen in ausgewählten Gastronomiebetrieben in<br />

der Wienerwaldregion. Es wird angestrebt, das komplexe Thema Nachhaltigkeit populärwissenschaftlich<br />

über verschiedene Aktionen zu kommunizieren und die Menschen zu einer<br />

stärkeren Berücksichtigung des Nachhaltigkeitskonzepts in ihrer Lebensführung zu bewegen.<br />

Projekt XII: Nachhaltigkeit braucht Sprachenvielfalt<br />

Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für Immigrantinnen<br />

Erstmalig in Österreich setzt sich mit Peregrina eine Migrantinnenorganisation das Ziel,<br />

zugewanderte Menschen – insbesondere Frauen – mit dem Umweltsektor nachhaltig zu<br />

vernetzen. In diesem Projekt werden Menschen mit Migrationserfahrung durch<br />

Bildungsveranstaltungen, Beratung und zielgruppenadäquate Publikationen niederschwellig und<br />

mehrsprachig für das komplexe Thema der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Dabei wird versucht die<br />

drei Dimensionen der Nachhaltigkeit miteinander zu verknüpfen. Das Ziel ist je nach dem<br />

gesellschaftlichen Sektor, die jeweils vernachlässigten Dimensionen der Nachhaltigkeit zu<br />

stärken, d.h. die soziale Dimension im Umweltsektor und die ökologische und ökonomische im<br />

Sozialen.<br />

Zu den Maßnahmen gehören zum einen Lehrgänge zur Ausbildung von Migrantinnen zu<br />

Multiplikatorinnen für Umweltthemen, wie auch Austauschtreffen und Workshops für<br />

UmweltexpertInnen aus Politik, Bildung und Wirtschaft, um ihre Kontakte zu<br />

MigrantInnencommunitys sowie ihre Diversity-Management-Kompetenzen zu fördern. Parallel zu<br />

den Maßnahmen entsteht ein Maßnahmenkatalog "Wissenstransfer in MigrantInnencommunitys<br />

zum Thema Nachhaltigkeit" zur weiteren Verwertung für nachhaltige Politiken.<br />

Das Mainstreaming von Umweltthemen in Migrantinnencommunitys sieht das Bildungs-,<br />

Beratungs- und Therapiezentrum „Peregrina“ als wichtigen Beitrag zur Verbesserung der<br />

Lebensqualitität und Kostenreduzierung im Alltag sowie zur Ökologisierung der Stadt und dem<br />

Klimaschutz im Allgemeinen.<br />

8


Projekt XIII: HEUSCHRECK – Waldmusical: „EIN GANZ BESONDERER TAG –<br />

Nachricht vom Baum an Frederik“<br />

Theater HEUSCHRECK für Klein & Groß / Wien<br />

Das Musical "EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an Frederik" wurde von<br />

Theater Heuschreck anlässlich des Jahr des Waldes 2011 entwickelt. Das Stück, das sich mit<br />

seiner Botschaft an Kinder und Erwachsene gleichermaßen richtet, begeisterte bislang in rund<br />

120 Aufführungen Österreich weit mit Vorstellungen am Vormittag für Kindergarten- und<br />

Schulgruppen und am Nachmittag für Familien. Es erzählt davon, wie wichtig es ist, auf die<br />

Natur zu hören und wie einfach es sein kann, glücklich zu sein. Theater HEUSCHRECK – seit<br />

1985 Vorreiter in Sachen Kinderkultur - verwendet auch in dieser Arbeit alle Mittel des Theaters<br />

– Musik und Tanz, Wort und Bewegung, Licht und Farbigkeit von Bühnenbild und Kostümen,<br />

um mit seiner Geschichte ins Herz der Zuschauer vorzudringen. Im Zentrum aller HEUSCHRECK<br />

Theater – Aufführungen steht natürlich das engagierte Schauspielerteam, das durch seine<br />

Lebendigkeit und emotionale Präsenz bewegt, geistig wie emotionell.<br />

In dem Stück „EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an Frederik“ wird der<br />

scheue Junge Frederik durch seine Liebe zu den fabelhaften Waldwesen zum Retter eines<br />

ganzen Zauberwaldes. Voll Selbstvertrauen und gestärkt mit neuem Selbstbewusstsein durch<br />

das Erlebte wirft nun Frederik alle Schüchternheit ab und beschließt, den Lichtfunken aus dem<br />

Wald der Immerwährenden Wunder in seine Welt zu tragen …<br />

Mit dem Musical "EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an<br />

Frederik" möchte Theater Heuschreck die emotionale Wahrnehmung und das Bewusstsein für<br />

die Lebensenergie, die in der Natur steckt, stärken. Die emotionale Bindung zur Natur ist für<br />

jeden Menschen an jedem Ort der Welt relevant. Besonders in städtischen Regionen ist es<br />

sinnvoll, Kinder an die Beziehung von Mensch und Wald/Natur zu erinnern – jedoch auch in<br />

ländlichen Regionen ist die Stärkung des Naturbewusstseins in Anbetracht des hohen<br />

Stellenwerts materieller Sicherheiten und Vergnügen für jeden Menschen bereichernd.<br />

„EIN GANZ BESONDERER TAG – Nachricht vom Baum an Frederik“ … ist eine einfache<br />

Geschichte, die berührt, motiviert und neugierig macht, unseren Wald und die Natur auf neue<br />

und ungewohnte Weise zu erforschen…<br />

Projekt XIV: SUSTAINICUM – Nachhaltigkeit in der Hochschullehre<br />

Universität für Bodenkultur Wien – Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />

Karl-Franzens-Universität Graz – Institut für Geographie und Raumforschung<br />

Technische Universität Graz<br />

Das Ziel des Projekts „Sustainicum“, eine Kooperation der Universität für Bodenkultur Wien, der<br />

Karl-Franzens-Universität Graz und der Technischen Universität Graz, besteht in der Förderung<br />

nachhaltigkeitsrelevanter Themen aus der Sicht verschiedener Fachgebiete in der universitären<br />

Lehre und richtet sich an Studierende sowie ProfessorInnen/Lehrende aller Studienrichtungen,<br />

die sich für Nachhaltigkeit interessieren. Themenbereiche wie z.B. Klima, Energie, Ressourcen,<br />

Wachstum, Resilienz sowie Aspekte der Bildung und des lebenslangen Lernens, nachhaltige<br />

Stadt- und Regionalentwicklung, Gesundheit und Lebensqualität, Menschenrechte und Mobilität<br />

sollen verstärkt in die universitäre Lehre eingebracht werden. Die Hauptaufgabe des Projekts<br />

besteht darin, einen offenen Pool an Ressourcen für die Lehre aufzubauen. Dafür wurde die<br />

Online-Plattform "Sustainicum Collection" (www.sustainicum.at) entwickelt, die unterschiedliche<br />

Lehrmaterialien zur Erlebbarmachung und Veranschaulichung von Begriffen, Prozessen und<br />

9


Zusammenhängen mit Nachhaltigkeitsbezug sammelt und zur Verfügung stellt. Die Inhalte<br />

wurden im Rahmen einer Ausschreibung an den Kooperationsuniversitäten von ProfessorInnen<br />

und Lehrenden unterschiedlicher Disziplinen eingereicht. In Anwendungsworkshops konnten<br />

Lehrende ihre Methoden und Bausteine anderen Lehrenden vorstellen und sich gegenseitig<br />

austauschen. Die Ressourcen (Bausteine, Lehrmethoden, Skripten und Lehrmodule) von<br />

Sustainicum sollen Lehrende inhaltlich und durch die Anwendung innovativer Lehrformen<br />

unterstützen und ein systemisches und ganzheitliches Denken der Studierenden fördern.<br />

Lehrende können jederzeit ihre eigenen Ressourcen zum Thema Nachhaltigkeit einreichen, um<br />

sie anderen KollegInnen zur Verfügung zu stellen. Eine Fokussierung auf ökologische Aspekte<br />

soll insbesondere bei weiblichen Studierenden das Interesse für die MINT-Fächer Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften und Technik wecken.<br />

Projekt XV: Natur im Jahreskreislauf - Schmankerl, Spiel & Spaß<br />

Janaki DAVID und Monika HUMER<br />

Der Verein Wiener Kinderdrehscheibe bietet eine in Modulen aufgebaute Ausbildung für<br />

Tagesmütter und Tagesväter an. Im Projekt „Natur im Jahreskreislauf – Schmankerl, Spiel &<br />

Spaß“ hat die „Wiener Kinderdrehscheibe“ ein auf die Zielgruppe abgestimmtes neues Modul,<br />

welches sich im Rahmen der Ausbildung des Vereins mit Umwelt- und Nachhaltigkeitspädagogik<br />

auseinandersetzt, entwickelt. Ziel des Moduls soll sein, dass die zukünftigen<br />

Tagesmütter und Tagesväter einen neuen Blickwinkel auf alltägliche Lebensmittel gewinnen, bei<br />

der Ernährung auf den Rhythmus der Jahreszeiten eingehen und diesen Lebensstil den Kindern<br />

mitgeben. Bei den Tagesmüttern und -vätern sollen Kompetenzen für deren Rolle als<br />

MultiplikatorInnen geschaffen und ausgebaut werden und die Tagesväter und -mütter die<br />

Kinder im Alltag sensibel und Verantwortungsbewusst an die Thematik Natur und Ernährung<br />

heranführen. Hierbei sollen Tagesmütter und -väter in der Lage sein auch unattraktive<br />

Lebensmittel mit viel Kreativität, Gespür und Einfühlungsvermögen für Kinder attraktiv zu<br />

machen. Während der Module werden einfache Gerichte gekocht, Kräuter angesetzt, es wird<br />

Naturkosmetika angerührt und gebastelt. Die geweckte Begeisterung soll im Zuge der späteren<br />

Betreuung durch die Tagesmütter/-väter auf die Tageskinder und – im Idealfall – auch auf<br />

deren Familien übergehen. Eine Rezept-, Herstellungs- und Anwendungssammlung ergänzt die<br />

Ausbildung und wird den TeilnehmerInnen im Modul ausgehändigt.<br />

Projekt XVI: Projekt Wildbienenhaus<br />

BRG Gröhrmühlgasse | Verein Wildbienengarten<br />

Der Verein Wildbienengarten und das BRG Gröhlmühlgasse Wr. Neustadt führen ein Projekt zur<br />

Errichtung und Betreuung eines Wildbienenhauses im Schulgarten durch Schüler, Lehrer und<br />

dem Vereinsobmann durch. Die Schüler sollen mit der Lebensweise der Wildbienen (die<br />

Unterscheidung zur Honigbiene), ihrer Wichtigkeit für die Befruchtung, also den Fortbestand<br />

von Pflanzen (bzw. auch von Nahrungsmitteln), die Möglichkeit der Überwinterung zu<br />

Laborbedingungen und im Freien sowie das gezielte Aussetzen unter optimalen Bedingungen im<br />

Frühling informiert werden. Da Wildbienen sehr “zahm” sind (die Männchen haben keinen<br />

Stachel), können die Kinder sie auf der Hand krabbeln lassen. Zudem lernen die SchülerInnen<br />

die einzelnen Schritte im Umgang mit Wildbienen selbst zu vollziehen und werden angeleitet<br />

andere darin einzuschulen. Durch Beobachtung und Dokumentation können die SchülerInnen<br />

über mehrere Jahre den Prozess von Paarung, Vermehrung und Bestäubung hautnah<br />

miterleben. Es wird den SchülerInnen gezeigt, dass natürliche Ressourcen, in diesem Fall die<br />

10


Wildbiene, durch gezielte Maßnahmen ohne großen Aufwand gefördert werden können und die<br />

Verantwortung dafür bei jedem Einzelnen liegt. Das Projekt „Wildbienenhaus“ soll als<br />

Vorzeigeprojekt für andere Schulen dienen.<br />

Projekt XVII: Footprint-Schulen Steiermark<br />

Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark im Auftrag des Amtes der Stmk. Landesregierung, A14<br />

Ziel des Projekts „Footprint-Schulen Steiermark“ ist es, ausgehend von der Methode des<br />

Ökologischen Fußabdrucks Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung beitragen, zu motivieren und über die Schulen die Bevölkerung zu erreichen.<br />

Seit Projektbeginn wurden über 8000 Kinder und Jugendliche in über 200 Aktionstagen direkt<br />

betreut und zahlreiche MultiplikatorInnen ausgebildet. In Aktionstagen und Workshops<br />

betrachten Footprint-Coaches mit Kindern und Jugendlichen den persönlichen Umgang mit den<br />

Ressourcen der Erde in den Bereichen Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum sowie globale<br />

Zusammenhänge. Gemeinsam wird erarbeitet, welche Veränderungen in der Gesellschaft<br />

notwendig sind, welche Haltungen und Handlungen eine lebenswerte Zukunft möglich machen<br />

und was jeder dazu beitragen kann. Für eine altersgemäße und zielgruppenspezifische<br />

Betreuung gibt es mittlerweile eine ausgereifte Palette an Methoden und Materialien für<br />

Workshops mit SchülerInnen von 7-19 Jahren sowie für LehrerInnenfortbildungen. Aus diesen<br />

Materialien wurde die "Footprint-Aktiv-Box" zusammengestellt, welche auch für den Unterricht<br />

ausgeliehen werden kann. Schulen, die selbstständig weiter zum Thema arbeiten, werden jedes<br />

Jahr zu Schulschluss vom Land Steiermark als "Footprint-Schule Steiermark" ausgezeichnet. Das<br />

Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark führt das Projekt "Footprint-Schulen Steiermark" seit<br />

Herbst 2008 im Auftrag des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung, A14 durch.<br />

Projekt XVIII: Saubere Klassen als Komponente der Schulkultur<br />

Private Neue Mittelschule des Vereins für Bildung und Erziehung der Grazer Schulschwestern<br />

Ziel des Projekts „Footprint-Schulen Steiermark“ ist es, ausgehend von der Methode des<br />

Ökologischen Fußabdrucks Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung beitragen, zu motivieren und über die Schulen die Bevölkerung zu erreichen.<br />

Seit Projektbeginn wurden über 8000 Kinder und Jugendliche in über 200 Aktionstagen direkt<br />

betreut und zahlreiche MultiplikatorInnen ausgebildet. In Aktionstagen und Workshops<br />

betrachten Footprint-Coaches mit Kindern und Jugendlichen den persönlichen Umgang mit den<br />

Ressourcen der Erde in den Bereichen Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum sowie globale<br />

Zusammenhänge. Gemeinsam wird erarbeitet, welche Veränderungen in der Gesellschaft<br />

notwendig sind, welche Haltungen und Handlungen eine lebenswerte Zukunft möglich machen<br />

und was jeder dazu beitragen kann. Für eine altersgemäße und zielgruppenspezifische<br />

Betreuung gibt es mittlerweile eine ausgereifte Palette an Methoden und Materialien für<br />

Workshops mit SchülerInnen von 7-19 Jahren sowie für LehrerInnenfortbildungen. Aus diesen<br />

Materialien wurde die "Footprint-Aktiv-Box" zusammengestellt, welche auch für den Unterricht<br />

ausgeliehen werden kann. Schulen, die selbstständig weiter zum Thema arbeiten, werden jedes<br />

Jahr zu Schulschluss vom Land Steiermark als "Footprint-Schule Steiermark" ausgezeichnet. Das<br />

Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark führt das Projekt "Footprint-Schulen Steiermark" seit<br />

Herbst 2008 im Auftrag des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung, A14 durch.<br />

www.ubz-stmk.at<br />

11


Projekt XIX: leseumwelt – Lesen schafft Veränderung<br />

Abt. Umwelt- und Energiewirtschaft, Land NÖ<br />

Die Umweltbildungsinitiative "leseumwelt" stellt in fünfzig Bibliotheken in Niederösterreich eine<br />

kompakte Sammlung von unterschiedlichen Medien (Bücher, DVDs, CDs, Hörspiele, Spiele) in<br />

sogenannten Büchertürmen zum Themenkreis Umwelt und Nachhaltigkeit bereit. Damit<br />

beschreitet das Projekt neue Wege im Bereich der Umweltbildung und schafft bei den<br />

BesucherInnen der Bibliotheken ein nachhaltiges Bewusstsein für den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Natur. Bibliotheken sind nach den Schulen die<br />

zweitgrößte Bildungseinrichtung in Österreich und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die<br />

Fort- und Weiterbildung im ländlichen und städtischen Raum. Das Projekt möchte bei den<br />

LeserInnen ein wachsendes Verständnis für eine umwelt- und sozialverträgliche<br />

Wirtschaftsweise schaffen. Es soll das Umweltbewusstsein der LeserInnen fördern und sie zur<br />

Auseinandersetzung mit ökologischen Zusammenhängen anregen und durch die unmittelbare<br />

Auseinandersetzung mit den Phänomenen mit der Natur die ökologische Handlungskompetenz<br />

steigern. Zudem fördert das Projekt den Austausch der Bibliotheken in Niederösterreich<br />

untereinander und festigt dadurch die Vernetzung der Bibliotheken. Dieses Projekt wird von<br />

Kooperationspartnern, wie der Initiative „Treffpunkt Bibliothek“, den niederösterreichischen<br />

Bibliotheksverbänden, der New Design University, Klimabündnis NÖ sowie SponsorInnen<br />

mitgetragen. Das projektbegleitende Workshop-Angebot für BibliothekarInnen soll laufend<br />

weiterentwickelt werden und in einem weiteren Schritt sollen Kindergärten und Schulen<br />

„leseumwelt“ Medienpakete erhalten.<br />

Projekt XX: Wir sind Graz<br />

ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus<br />

„Wir sind Graz“ ist ein Integrationsprojekt für Volksschulen, welches seit 2007 im Auftrag des<br />

Schulressorts der Stadt Graz beteiligungsorientiert und mehrjährig durchgeführt wird. Mit dem<br />

Start dieses <strong>Projekte</strong>s forcierte die Stadt Graz den Paradigmenwechsel in der Integrationspolitik<br />

weg von Beschwichtigung, Verdrängung und Verleugnung hin zu einer multiethischen sozialen<br />

Wirklichkeit. Es ist seitdem gelungen Diversity, mit den Schwerpunkten Interkulturalität und<br />

Interreligiösität, im umfassenden Sinn als Chance und Ressource erlebbar zu machen. Das<br />

Projekt setzt sich zum wichtigsten Ziel, dass alle Beteiligten des Schulalltages, also<br />

SchülerInnen, LehrerInnen sowie Eltern, die Buntheit der Stadt Graz und Migration als große<br />

Bereicherung und Chance ansehen, begreifen und erleben. Somit wird Integration zu einer<br />

partizipativen Aufgabe und geschieht in den Köpfen und Herzen der Beteiligten, denn ihr Nutzen<br />

ist nicht erklärbar, sondern erfahr- und erlebbar. Das Projekt läuft über vier Schienen:<br />

Workshops und <strong>Projekte</strong> in den Klassen, Elternabende und „Weltreisen“ in Graz. Mit dem<br />

Projekt "Weltreise vor Ort" soll für SchülerInnen und LehrerInnen in Graz die Möglichkeit<br />

geschaffen werden, Einblicke in für sie unbekannte und fremde Lebenswelten vor Ort zu<br />

bekommen. Da es der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus und den Schulen wichtig<br />

war, wurden die Eltern der teilnehmenden Kinder in den Projektverlauf eingebunden, viele<br />

meldeten sich sogar freiwillig als unterstützende TeilnehmerInnen und erlebten den Austausch<br />

selbst bzw. begleiteten ihn hilfreich.<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!