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Konditionsschulung Sammlung

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Sportzentrum<br />

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Gliederung<br />

Fitness/Brain-Fitness (Linda Hupf) 3<br />

Übungen zum Fördern der Lesefertigkeiten 19<br />

Entspannung/Atmung (Luisa Binder, Eva Kriegsmann, Steffi Breu) 20<br />

<strong>Konditionsschulung</strong> mit dem Ball (Sandra Feilhauer, Melanie Dura) 25<br />

<strong>Konditionsschulung</strong> mit der Langbank (Marlene, Holzhauser, Bianca Hilz) 27<br />

<strong>Konditionsschulung</strong> mit dem Pezziball (Eva Haunschmid, Lisa Raufuß) 29<br />

Konditionstrainigsprinzipien (Tanja Tauber, Cornelia Seonbuchner) 31<br />

Propriozeption 39<br />

Konditionstraining mit Kindern und Jugendlichen (Anita Bucur, Barbara Fuchs) 42<br />

<strong>Konditionsschulung</strong> – Laufübungen (Daniel Kronberger) 48<br />

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Fitness<br />

Linda Hupf<br />

Kinesiologie ist ein Konzept zur Stärkung der Lebensenergie und verhilft zur inneren Ruhe,<br />

Gelassenheit und Ausgeglichenheit.<br />

Grundlage:<br />

Der Mensch ist eine unzertrennliche Einheit von Körper, Geist und Seele. Diese Einheit ist<br />

derart eng zusammen zu nehmen, dass psychische Leiden durch körperliche Handlungen<br />

gelöst und körperliche Beschwerden als psychische Fehlhaltungen gesehen werden können.<br />

Dahinter steht die Vorstellung: Im Menschen fließen auf verschiedenen Bahnen - den so<br />

genannten Meridianen - die Lebensenergien.<br />

Ein Teilgebiet der Angewandten Kinesiologie ist die Edu-Kinestetik/Brain-Gym. Sie wurde von<br />

Dr. Paul Dennison entwickelt und ab 1981 in Kursen veröffentlicht.<br />

Das Wort Edu-Kinestetik bedeutet Lernen durch natürliche Bewegungs-Erfahrung. Die Kernaussage<br />

seiner Forschungen ist "Bewegung ist das Tor zum Lernen". Spiele und Bewegungen,<br />

die die Mittellinie des Körpers kreuzen, erhöhen die Konzentration, stärken die Merkfähigkeit,<br />

steigern die Kreativität und Aufmerksamkeit.<br />

Die Übungen lösen Energieblockaden auf und befähigen die Kinder zu einer gelassenen und<br />

ruhigen Haltung. Weiterhin regen die meisten Übungen das Zusammenspiel des logischkritischen<br />

und des bildhaft-phantasievollen Denkens an. Dadurch gewinnen die Kinder<br />

Konzentration und Kreativität.<br />

Was ist Brain-Fitness?<br />

Unter „Fitness“ versteht man ganz allgemein das körperliche und geistige Wohlbefinden.<br />

„Brain-Fitness“ spezifiziert diesen Zustand auf das Gehirn und zielt auf das Wohlbefinden in<br />

unterschiedlichen Lernsituationen ab.<br />

Es besteht aus drei Teilen:<br />

- den Grundvoraussetzungen des Lernens (z.B. Motivation, Aufmerksamkeit, Emotionen,<br />

Kreativität)<br />

- den allgemeinen Übungen zur Verbesserung der Lernleistung (Grundlagen, z.B.<br />

Verbesserung der allgemeinen Sprachfähigkeit in Kombination mit Vokabelübungen statt<br />

nur Vokabellernen)<br />

- den speziellen Techniken für spezielle Anwendungen (Techniken, die es ermöglichen, sich<br />

in kurzer Zeit eine große Anzahl von Lerneinheiten einzuprägen)<br />

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Was fördern Brain-Gym-Übungen?<br />

• Lese- und Schreibfertigkeiten<br />

• Konzentration und Wahrnehmung<br />

• Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl<br />

• Koordination des gesamten Körpers<br />

• Integration beiden Gehirnteile<br />

• gelassener Umgang mit Stress<br />

• Müdigkeitsabbau<br />

• Behebung von Schul- und Prüfungsängsten<br />

• Auflösung von Lernblockaden<br />

• Positive Einstellung zum Lernen<br />

• Vermittlung effektiver Rechtschreibstrategien<br />

• Aktivierungsstörungen (Hyperaktivität oder Antriebslosigkeit)<br />

• Selbstwertprobleme und depressive Zustände überwinden<br />

• Unsicherheit und Ängste<br />

• Leistungsdruck<br />

Der Schwerpunkt liegt auf dem Überkreuzen der Mittellinie, die die linke logische Gehirnhälfte<br />

und die rechte kreative Gehirnhälfte mit der jeweiligen Körperseite verbindet. Durch gezielte<br />

körperliche Übungen, die sehr einfach auch von Kindern und älteren Menschen ausgeübt<br />

werden können, wird über das Corpus Callosum die Bahnung hergestellt. Die neuronale<br />

Verknüpfung der beiden Gehirnhälften über die Mittellinie rmöglicht das Sehen mit beiden<br />

Augen, das Hören mit beiden Ohren und koordinierte<br />

Körperbewegungen.<br />

Jede dieser Fähigkeiten ist die Grundlage zu Stressfreiem Lernen und anderen Aktivitäten. Die<br />

Augen-Hand-Koordination ermöglicht flüssiges Schreiben. Diese bilateralen Fähigkeiten der<br />

rechten und linken Gehirnhälfte arbeiten dann im Zusammenspiel mit dem Mittelhirn (Oben-<br />

Unten-Dimension) und dem Hirnstamm (Vorne-Hinten-Dimension). Die Fokussierung (Hinten-<br />

Vorne-Dimension) des Hirnstammes wird in Verbindung mit Zielen ausgetestet. Ist diese<br />

Fähigkeit vorhanden, kann vorausschauendes Denken angeborene, instinktive Überlebensreflexe<br />

lenken. Die Zentrierung (Oben-Unten-Dimension) des Mittelhirns wird ebenfalls in<br />

Verbindung mit Zielen ausgetestet. Diese Fähigkeit dient der Balance, abstraktes Denken und<br />

Emotionen zu integrieren und erlerntes Wissen mit der eigenen Persönlichkeit zu verbinden.<br />

Erst wenn alle drei Dimensionen des Gehirns miteinander kommunizieren, ist Stressfreies<br />

Lernen möglich.<br />

Wichtige Brain-Gym-Übungen:<br />

1. Wasser trinken<br />

4<br />

• Anteil des Wassers am Gesamtvolumen unseres Körpers annähernd 70 %<br />

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• ständiger Wasserverbrauch (an einem Durchschnittstag etwa 3 bis 3 ½ Liter) muss zur<br />

• Regulierung des Wasserhaushalts ersetzt werden (nicht erst wenn man sich durstig<br />

fühlt!)<br />

• Wasser ist ein ausgezeichneter Leiter für elektrische Energie und wird für chemische<br />

Prozesse im Körper benötigt.<br />

• Alle elektrischen und chemischen Prozesse des Gehirns sind abhängig vom<br />

Leitvermögen der Bahnen zwischen dem Gehirn und den Sinnesorganen.<br />

• Dieses Leitvermögen wird durch eine ausreichende Wasserzufuhr gesteigert.<br />

• Durch ein gesteigertes Leitvermögen wird insgesamt die Konzentration verbessert, die<br />

Fähigkeit, sich zu bewegen und sich zu beteiligen, wird erhöht. Auch der Stress wird<br />

vermindert, was zu einer besseren Kommunikation und zu besseren sozialen Fähigkeiten<br />

führt.<br />

2. Überkreuzbewegungen (Cross Crawl)<br />

Bei dieser Übung bewegt das Kind abwechselnd seine Arme zusammen mit dem jeweils<br />

gegenüberliegenden Bein.<br />

Wenn diese Übung regelmäßig über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird, wird die<br />

Verbindung zwischen der rechten und der linken Gehirnhälfte gestärkt. Die Fähigkeiten, die<br />

dadurch gefördert werden, sind:<br />

das Buchstabieren (Rechtschreibung),<br />

das Schreiben,<br />

das Zuhören sowie<br />

das Lesen und Verstehen.<br />

Aber auch die Rechts-links-Koordination, die Atmung, die Ausdauer, das Raumbewusstsein, die<br />

Koordination, das Hören und das Sehen können sich verbessern.<br />

3. Denkmütze, liegende Acht: Steigerung der Aufmerksamkeit<br />

4. Brummer, Tiger oder eine Cook-Übung: zur Beruhigung und zum harmonischen Ausgleich<br />

Das Brain-Gym – 7 Minuten – Kurzprogramm<br />

gute Möglichkeit um sich auf den Tag einzustimmen<br />

Gehirn und gesamter Organismus wird mit ausreichend Blut, Sauerstoff und elektrischem<br />

Aktionspotential versorgt<br />

Die Übungen dauern jeweils 4 bis 8 Atemzüge.<br />

Wasser trinken<br />

Bauchatmen<br />

Gehirnpunkte (mit den Augen von links nach rechts wandern, während man die Punkte<br />

massiert)<br />

Hook-ups (Entspannung, dann Fingerspitzen aneinander und Füße flach auf den Boden)<br />

Bewegung für die Gehirnintegration (Arme ausbreiten, langsam vor dem Körper<br />

zusammenführen und die Finger verschränken)<br />

Positive Punkte<br />

Überkreuzbewegung<br />

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Brain-Gym-Übungen:<br />

1. Alphabet-Ach (Abb. 1)t:<br />

1.Schritt:<br />

jeweils mit linker/rechter Hand 3 Liegende Achten zeichnen, dann 3 mit beiden Händen; Blick<br />

auf Stiftspitze;<br />

2.Schritt:<br />

3 Liegende Achten mit Schreibhand; dann ohne Absetzen in Druckschrift ein kleines a auf linke<br />

Seite der zuletzt gezeichneten Acht; weiter mit 2 Achten<br />

3.Schritt:<br />

3 Liegende Achten; mit Abwärtsstrich auf der Mittellinie beginnend, ein b auf die rechte Seite<br />

der letzten Acht; 2 weitere Achten zeichnen<br />

4.Schritt:<br />

diese Sequenz mit c auf der linken Seite wiederholen; dann mit d;<br />

Wirkung:<br />

Spüren der Ähnlichkeit der Buchstaben wird verstärkt-> Schreiben wird erleichtert<br />

Kopf wird für kreatives Denken Freitag<br />

2. Armaktivierung (Abb. 2):<br />

Rechten Arm nach oben strecken; linke Hand oberhalb der rechten Schulter auf den Armmuskel<br />

legen;<br />

Langsam und sanft durch den Mund atmen, während man ca. 8 Sekunden den rechten Arm<br />

gegen die linke Hand isometrisch nach vorn drückt; Druck nachlassen und einatmen;<br />

Beim weiteren Ausatmen linke Hand zum Ohr/seitlich nach außen/nach hinten drücken;<br />

Mit dem anderen Arm wiederholen;<br />

Wirkung:<br />

entspannt Schulter- und Armmuskulatur und macht den Kopf frei-> Handschrift,<br />

Rechtschreibung und kreatives Schreiben fallen leichter<br />

3. Balancepunkte (Abb. 3):<br />

Zwei Fingerspitzen hinter ein Ohr, in die Verfugung unter dem Schädelrand (etwa 3 Fingerbreit<br />

vom Ohr entfernt); andere Hand auf den Bauchnabel legen; tief atmen; ca. eine Minute halten;<br />

Auf der anderen Seite wiederholen;<br />

Wirkung:<br />

Gleichgewichtssystem des Innenohrs wird stimuliert-> Gleichgewichtsgefühl wird dadurch<br />

wiederhergestellt<br />

Entspannung von Kopf und Körper-> Aufmerksamkeit steigt; Probleme werden leichter gelöst;<br />

alles fällt leichter;<br />

4. Bauchatmen (Abb. 4):<br />

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Hände auf Bauch legen; in kurzen, gehauchten Atemstößen ausatmen (bis sich Lunge leer<br />

anfühlt);<br />

Tief einatmen und sich wie einen Ballon füllen; langsam und vollständig ausatmen;<br />

In natürlichem Rhythmus für mind. 3 Atemzüge wiederholen;<br />

Wirkung:<br />

Sauerstoffzufuhr wird gesteigert<br />

Zentralnervensystem wird entspannt<br />

Energieniveau wird erhöht<br />

Lese- und Sprechfertigkeiten werden verbessert<br />

5. Beckenschaukel (Abb. 5):<br />

Auf den Boden setzen; Knie gebeugt, Füße zusammen; zurücklehnen und dabei Gewicht auf<br />

Hände und Becken verteilen; in kleinen Kreisen (oder vor und zurück) schaukeln;<br />

Darauf achten verspannte Bereiche im Becken oder auf der Rückseite der Beine<br />

„wegzuschmelzen“;<br />

Wirkung:<br />

Verspannungen werden gelockert-> Bewegen fällt leichter<br />

Fähigkeit sich auf ein Ziel auszurichten und sich zu konzentrieren wird verbessert<br />

Angenehmeres und zentrierteres Sitzen<br />

6. Denkmütze (Abb. 6):<br />

Ohren sanft mit Daumen und Zeigefinger nach hinten ziehen und „ausfalten“;<br />

Ganz oben beginnen und mit gleitender Massage bis zum Ohrläppchen vorarbeiten;<br />

Übung mindestens dreimal wiederholen;<br />

Wirkung:<br />

Hilfe zum Ausblenden störender/unwichtiger Geräusche; Konzentration auf Wesentliches;<br />

Erhöhung des Hörvermögens, des Kurzzeitgedächtnisses und des abstrakten Denkens<br />

8.Elefant (Abb. 7):<br />

Füße schulterbreit auseinander; auf gegenüberliegender Wand eine Liegende Acht vorstellen;<br />

Knie leicht beugen und linken Arm nach vorne strecken; Kopf soweit neigen, dass sich linkes<br />

Ohr und linke Schulter berühren;<br />

Die Acht mit ausgestrecktem Zeigefinger nachzeichnen (Oberkörper von Taille aus bewegen),<br />

indem man Hand von Körpermitte aus aufwärts und hinüber zur linken Seite bewegt;<br />

Dabei tief durchatmen und Blick in die Ferne richten;<br />

3 weitere Achten hinzufügen;<br />

Mit dem rechten Arm wiederholen;<br />

Wirkung:<br />

Verspannungen der Nackenmuskulatur werden gelöst<br />

Linke und rechte Gehirnhälfte werden integriert-> erweitertes Hörverständnis, Kurz- und<br />

Langzeitgedächtnis und abstraktes Denken<br />

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9.Energetisiere (Abb. 8):<br />

Stirn zwischen die Hände auf Tischplatte legen; vollständig ausatmen; tief einatmen und dabei<br />

langsam den Kopf, dann den Nacken und dann den oberen Rücken aufrichten; (Bauch und<br />

Arme bleiben entspannt!)<br />

Beim Ausatmen Kinn zur Brust ziehen und Kopf auf Tischplatte sinken lassen;<br />

Kopf auf Tisch ruhen lassen und tief atmen;<br />

Übung mindestens dreimal wiederholen;<br />

Wirkung:<br />

stärkt Spannkraft der Rückenmuskeln<br />

hält Wirbelsäule elastisch, beweglich und locker<br />

verbessert Haltung, Konzentration und Aufmerksamkeit<br />

10. Energiegähnen (Abb. 9):<br />

Zu gähnen beginnen und dabei<br />

mit Fingerspitzen beider Hände auf Stellen drücken (leicht), die sich dabei angespannt<br />

anfühlen (im Bereich der Wangen, der über den hinteren Backenzähnen liegt, entlang der<br />

Kaumuskulatur);<br />

Tiefen entspannten Gähnton von sich geben;<br />

Mindestens dreimal!<br />

Wirkung:<br />

entspannt Kiefer-bessere Integration des Gesamthirns<br />

entspannt Augen, indem es Befeuchtung anregt<br />

11. Erden (Abb. 10):<br />

Aufrecht stehen (Beine etwas weniger als beinlang auseinander); rechter Fuß zeigt zur rechten<br />

Seite, linker Fuß geradeaus nach vorn; Hüften nach unten drücken; der Körper ist nach vorn<br />

ausgerichtet; beim ausatmen nun das rechte Knie beugen und dabei das linke Bein gerade<br />

halten; beim Einatmen das rechte Knie wieder strecken; diese Bewegung mind. Drei<br />

vollständige Atemzyklen durchführen (beim Senken des Körpers langsam ausatmen, beim<br />

Aufrichten ein);<br />

In die andere Richtung wiederholen;<br />

Vorsicht: nicht über Fußmitte hinausbeugen!<br />

Wirkung:<br />

entspannt Muskeln im Becken, bringt Körper in Gleichgewicht und stabilisiert ihn<br />

stärkt Kurzzeitgedächtnis, Verständnis- und Ausdrucksfähigkeit und organisatorische<br />

Fertigkeiten<br />

12. Erdpunkte (Abb. 11):<br />

Zwei Finger einer Hand unter Unterlippe legen; Handgelenk der anderen Hand auf Bauchnabel<br />

legen (Finger zeigen dabei nach unten); tief atmen und dabei nach unten schauen; dann<br />

allmählich Blick von unten nach oben und wieder zurück wandeln lassen; dabei nur die Augen<br />

bewegen; mindestens 3 vollständige Atemzüge lang!<br />

Wirkung:<br />

löst mentale Ermüdungserscheinungen<br />

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stärkt organisatorische Fertigkeiten<br />

13. Eule (Abb. 12):<br />

Linke Hand auf rechte Schulter legen; Muskel dort fest zusammen drücken; tief einatmen und<br />

beim Ausatmen den Kopf nach rechts drehen, sodass man bequem nach hinten schauen kann;<br />

beim nächsten einatmen Kopf zur Mitte drehen; den Kopf beim Ausatmen nach links drehen;<br />

wieder zur Mitte drehen; beim Ausatmen dann den Kopf leicht nach vorn neigen und das Kinn<br />

zur Brust ziehen; Kopf beim Wiedereinatmen anheben;<br />

Mehrmalig wiederholen!<br />

Mit der rechten Hand die linken Schultermuskeln drücken und Bewegungen auch in dieser<br />

Position ausführen;<br />

Wirkung:<br />

- löst Verspannungen-> Bewegungsradius beim Drehen des Kopfes wird vergrößert;<br />

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Abb. 1<br />

Abb. 2<br />

Abb. 3 Abb. 4<br />

10<br />

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Abb. 5<br />

Abb. 6<br />

Abb. 7 Abb. 8<br />

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Abb. 9<br />

Abb. 10<br />

Abb. 11 Abb. 12<br />

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14.Fußpumpe (Abb. 13):<br />

Man legt das rechte Fußgelenk auf das linke Knie, platziert eine Hand hinter dem rechten Knie,<br />

am Ende des Wadenmuskels. Die andere Hand hält die Achillessehne, direkt hinter dem<br />

Knöchel. Nun bewegt man den rechten Fuß fünfmal auf und ab. Bevor man wechselt sollten<br />

beide Füße am Boden stehen.<br />

Wirkung:<br />

Verbessert die Kommunikations- und Konzentrationsfähigkeit sowie die Fähigkeit, Aufgaben zu<br />

Ende zu bringen.<br />

15.Gehirnpunkte (Abb. 14):<br />

Eine Hand wird auf den Bauchnabel gelegt, mit der anderen Hand sollten die Finger den<br />

Rippenzwischenraum unterhalb des Schlüsselbeines ertasten. Für eine halbe Minute sollten<br />

diese Punkte massiert werden, wobei der Blick seitwärts hin und her wandern sollte.<br />

Wirkung:<br />

Verbessert die Kommunikation zwischen verschiedenen Körperteilen, dem visuellen System<br />

und dem Gehirn.<br />

16. Hook-ups (Abb. 15):<br />

auf einem Stuhl sitzend wird der rechte Fußknöchel über den linken gelegt, die Füße sind<br />

gestreckt. Die Arme werden wie auf Abb. Verschränkt, die Augen werden geschlossen und<br />

beim Einatmen die Zunge gegen den Gaumen gedrückt. Beim Ausatmen soll der Druck wieder<br />

gelöst werden.<br />

Die Füße werden nun nebeneinander auf den Boden gestellt, die Fingerspitzen werden<br />

zusammengeführt. Es wird wie im 1. Teil fortgefahren.<br />

Wirkung:<br />

Die Übung steigert Vitalität, Selbstwahrnehmung und Abgrenzungsfähigkeit.<br />

17. Liegende Acht Abb. 16):<br />

Ein Arm wird gerade ausgestreckt, wobei der Daumen nach oben gestreckt wird. Eine liegende<br />

Acht wird nun von der Körpermittellinie aus aufwärts zur linken Seite nach gezeichnet. So<br />

werden nun drei Achten mit der einen Hand, dann mit der anderen Hand und als letztes mit<br />

gefalteten Händen gezeichnet.<br />

Wirkung:<br />

Gleichgewicht und Koordination werden verbessert, die Fertigkeiten des Lesens, Schreibens<br />

und Begreifens werden gestärkt.<br />

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18. Nackenrolle (Abb. 17):<br />

Die Schultern werden entspannt, der Kopf nach vorne geneigt, die Augen geschlossen und der<br />

Kopf leicht und langsam hin und her gerollt. Spürt man Verspannungen sollte man die Nase<br />

rümpfen.<br />

Wirkung:<br />

Lesefähigkeit wird verbessert, Stimme wird klangvoller<br />

19. Positive Punkte Abb. 18):<br />

Oberhalb der Augen, in der Mitte zwischen jeder Augenbraue und der Haaransatzlinie, findet<br />

man zwei kleine Erhebungen. Drei Finger werden auf beide Erhebungen gelegt und die Augen<br />

geschlossen (für die Dauer von 6-10 langsamen, vollständigen Atemzügen).<br />

Wirkung:<br />

Lösen emotionalen Stress und eine rationale Reaktion wird möglich.<br />

20. Raumpunkte Abb. 19):<br />

Zwei Finger werden über die Oberlippe gelegt, die andere Hand auf den unteren Rücken, wobei<br />

die Finger nach unten zeigen. Der Blick wird zur Decke gerichtet, nach und nach wird er zum<br />

Boden gesenkt und anschließend ist er wieder an der Decke.<br />

Wirkung:<br />

Steigert Aufmerksamkeit, Motivation und die Intuition<br />

21. Schwerkraftgleiter (Abb. 20):<br />

Man sitzt bequem auf einem Stuhl, legt die Fußgelenke übereinander und beugt die Knie.<br />

Während man sich langsam nach vorne beugt, mit dem Kopf nach unten, atmet man aus. Die<br />

Arme werden dabei soweit nach vorne gestreckt, wie es angenehm ist. Beim Einatmen gleitet<br />

man in die Ausgangsposition zurück. Für drei oder vier Atemzüge soll die Übung wiederholt<br />

werden, bevor die Position der Beine gewechselt wird.<br />

Wirkung:<br />

Trägt zum Auffassungsvermögen bei, ist wichtig für das Gleichgewicht und für die Koordination<br />

des ganzen Körpers.<br />

22. Simultanzeichnen (Abb. 21):<br />

Man hält in jeder Hand einen Stift und zeichnet spiegelbildliche Formen, indem man beide<br />

Hände simultan bewegt. Es ist sinnvoll mit einfachen Formen, wie Kreisen, Quadraten oder<br />

Dreiecken, zu beginnen.<br />

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Wirkung:<br />

Übt die Augenkoordination und unterstützt die Entwicklung der Augen-Hand-Koordination für<br />

bessere Schreibfertigkeit.<br />

23. Überkreuzbewegung (Abb. 22):<br />

Man marschiert auf der Stelle, wobei dabei abwechselnd mit jeder Hand das<br />

gegenüberliegende Knie, für die Dauer von vier bis acht Atemzügen berührt wird.<br />

Wirkung:<br />

Bringt das Gehirn dazu, visuelle, auditive und kinästhetische Fähigkeiten aufeinander<br />

abzustimmen. Fertigkeiten wie Zuhören, Lesen, Schreiben und Erinnern zu verbessern.<br />

24. Wadenpumpe (Abb. 23):<br />

Man steht ungefähr eine Armlänge von der Wand entfernt, wobei man sich mit den Händen(<br />

schulterbreit) dagegen lehnt. Das linke Bein wird gerade nach hinten gestreckt, der Fußballen<br />

steht am Boden und die Ferse ist angehoben. Beim Ausatmen lehnt man sich zur Wand,<br />

während man langsam das rechte Knie beugt und die linke Ferse gegen den Boden drückt.<br />

Während dem langsamen Einatmen richtet man sich wieder auf, entspannt die linke Ferse und<br />

hebt sie wieder an. Nach drei Wiederholungen soll das Bein gewechselt werden.<br />

Wirkung:<br />

Verbessert die Konzentration, die Aufmerksamkeit, das Auffassungsvermögen und die<br />

Fähigkeit, Projekte zum Abschluss zu bringen.<br />

25. An ein X denken (Abb. 24):<br />

Man schließt die Augen und stellt sich den Buchstaben X vor.<br />

Wirkung:<br />

Unterstützt die Koordination des Gehirns und Körpers für mehr Leichtigkeit im Denken, in der<br />

Kommunikation und bei Leistungen jeder Art.<br />

15<br />

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Abb. 13 Abb. 14<br />

Abb. 15 Abb. 16<br />

16<br />

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Abb. 17<br />

Abb. 18<br />

Abb. 19 Abb. 20<br />

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Abb. 21<br />

Abb. 22<br />

Abb. 24<br />

Abb. 23<br />

18<br />

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Übungen zum Fördern der Lesefertigkeiten:<br />

Laut vorlesen: Nackenrollen, Energiegähnen, Überkreuzbewegung, Beckenschaukel,<br />

Bauchatmen<br />

Überqueren der visuellen Mittellinie: Gehirnknöpfe, Überkreuzbewegungen, Liegende Acht<br />

Leseverständnis: Wadenpumpe, Fußpumpe, Erden<br />

• Denkfertigkeiten:<br />

Buchstabieren/Rechtschreibung: Denkmütze, Eule, Elefant<br />

Rechnen/Mathematik: Eule, Elefant, Wadenpumpe, Nackenrollen, Schwerkraftgleiter<br />

Fertigkeit zum Organisieren (Ordnen): Erdknöpfe, Raumknöpfe, Balanceknöpfe<br />

• Schreibfertigkeiten:<br />

Augen-Hand-Koordination: Simultanzeichnen, Armaktivierung, Liegende Acht,<br />

Alphabet-Acht<br />

Kreatives Schreiben: Energiegähnen, Fußpumpe, Wadenpumpe<br />

• Fertigkeiten für das selbstständige Lernen (zu Hause):<br />

Überkreuzbewegung, Balanceknöpfe, Positive Punkte, Nackenrollen<br />

Kreatives Denken: Überkreuzbewegung, Schwerkraftgleiter, Energetisierer,<br />

Beckenschaukel<br />

Schnelles Lesen: Liegende Acht, Überkreuzbewegung, Eule, Wadenpumpe<br />

(Prüfungs-)Aufgaben lösen: Raumknöpfe, Überkreuzbewegung, Wasser trinken, Liegende Acht,<br />

Erdknöpfe, Hook-ups<br />

• Fertigkeiten der Selbstwahrnehmung:<br />

Koordination des gesamten Körpers für Sport und Spiel: an ein X denken, Überkreuzbewegung,<br />

Balanceknöpfe, Beckenschaukel, Raumknöpfe, Energetisierer<br />

Deutliches Hören und Sprechen: Denkmütze, Überkreuzbewegung, Elefant, Hook-ups<br />

Selbstbild (innerer Sonnenschein): Positive Punkte, Hook-ups, Balanceknöpfe<br />

• Fertigkeiten für die persönliche Ökologie:<br />

Produktivität an Tastatur und Bildschirm: Wasser trinken, Hook-ups, Nackenrollen<br />

Gleichgewicht bewahren: Balanceknöpfe, Liegende Acht, Positive Punkte, Hook-ups,<br />

Nackenrollen, Denkmütze<br />

Quellen:<br />

Dennison, Paul; Dennison Gail: Brain-Gym. Freiburg 2006<br />

Dennison, Paul, Dennison, Gail, Brain-Gym, Lehrerhandbuch, Freiburg 1998<br />

Schnabel, Michael, Kinesiologie im Kindergarten: ein Pfad zur Stille und Konzentration?<br />

http://www.brainfitness.de<br />

http://www.mb-praxis-stuttgart.de/html/edu-kinestetik.html<br />

http://www.stangl-taller.at/<br />

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Entspannung/Atmung<br />

Luisa Binder, Eva Kriegsmann, Steffi Breu<br />

Qigong<br />

Atem fühlen<br />

Legt die Hände unterhalb des Bauchnabels auf den Bauch. Atmet in den Bauch hinein. Ihr<br />

fühlt, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt. Beim Einatmen hebt sich die Bauchdecke.<br />

Beim Ausatmen senkt sich die Bauchdecke. Atmet ohne jede Anstrengung in den Bauch<br />

ein und aus. Atmet ruhig und gleichmäßig.<br />

Abwechselnde Nasenlochatmung<br />

- Legt den Daumen eurer rechten Hand an das rechte Nasenloch und Mittel- und Ringfinger<br />

an das linke Nasenloch.<br />

- Verschließt mit dem Daumen zuerst die rechte Nasenöffnung und atmet durch die linke<br />

Nasenöffnung<br />

aus. Danach atmet leicht durch die linke Nasenöffnung ein.<br />

- Jetzt verschließt die linke Nasenöffnung mit Mittel- und Ringfinger der gleichen Hand und<br />

atmet rechts aus. Anschließend atmet ihr durch die rechte Nasenöffnung wieder ein.<br />

- Atmet auf diese Weise ein bis fünf Minuten im Wechsel. Atmet ganz natürlich und lasst den<br />

Atem von alleine kommen und gehen. Beendet die Atemübung, indem ihr links noch einmal<br />

einatmet und dann durch beide Nasenlöcher ausatmet.<br />

Drei vorbereitende Übungen<br />

1. Stehen wie ein Baum<br />

Ausgangsposition: Stand; die Fersen berühren einander, die Fußspitzen zeigen nach außen -<br />

der Rücken ist gerade, die Schultern sind entspannt, die Arme hängen locker zu beiden Seiten<br />

des Körpers herab. Sammelt euch innerlich zum Dantian, lasst den Atem kommen und gehen.<br />

Dreht die rechte Fußspitze nach vorn, verlagert euer Gewicht auf das rechte Bein, stellt den<br />

linken Fuß schulterbreit neben den rechten, beide Füße sind, parallel zueinander, nach vorn<br />

gerichtet. Verteilt euer Gewicht gleichmäßig auf beide Beine. Beugt die Knie, senkt das Becken,<br />

als wolltet ihr euch setzen - wie auf einen hohen Hocker oder auf eine »Wolkenbank«. Euer<br />

Lendenbereich ist langgestreckt und entspannt. Neigt das Kinn leicht zum Hals, so dass Ihre<br />

Wirbelsäule sich sanft aufrichtet. Lasst den Blick gelöst in die Ferne schweifen. »Sehen und<br />

doch nicht sehen«, damit ist jene weiche Konzentration gemeint, die in die Weite gerichtet<br />

ist. Angestrengtes Schauen kann Engegefühle sowie Spannung und Verkrampfungen in<br />

Hals, Nacken und Rücken erzeugen. Denkt immer mal wieder an die Kraftverteilung: Unten<br />

fest, oben leicht! Öffnet die Arme von den Ellenbogen her zur Seite, bis sie neben dem Körper<br />

zwei Halbkreise bilden, die sich in Gedanken zu einem Kreis fügen. Die Handgelenke sind<br />

dabei nicht abgeknickt, die Ellenbogen sind leicht aufgespannt; von der inneren Empfindung<br />

her sollen sie locker nach unten hängen. Zwischen den Fingerspitzen und den Außenseiten<br />

der Oberschenkel bleibt ein kleiner Abstand. Zieht die Schultern nicht hoch, spürt die »Luft«<br />

unter den Achseln. In eurer Vorstellung sind die Fingerspitzen beider Hände miteinander<br />

verbunden durch elastische Fäden, die ihr spielerisch auseinanderziehen könnt. Das Öffnen der<br />

Arme gibt dem Atem Raum, lässt das Qi sich ausbreiten. Die Verbindung der Hände und das<br />

Ruhen im Dantian fördern die <strong>Sammlung</strong> des Qi in der Körpermitte. Verweilt einen Moment<br />

bei dem Gefühl, mit den Füßen verwurzelt zu sein und euch dort, wo ihr gerade steht, wirklich<br />

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niederzulassen - die Kraft der Erde strömt durch eure Fußsohlen, durch die »sprudelnden<br />

Quellen«<br />

in euch hinein. Ruhig dem Dantian zugewandt, genießt ihr die Haltung<br />

und laßt eure Gedanken ziehen. Gut verwurzelt und aufgerichtet, verbindet ihr Himmel<br />

und Erde miteinander in eurer Mitte.“<br />

2. Bälle ins Wasser drücken<br />

Ausgangsposition: »Stehen wie ein Baum«.<br />

„Jetzt sinkt der Körper ein wenig. Die Hände beschreiben eine kreisförmige Bewegung nach<br />

hinten, zur Seite und nach vorne, bis die Handflächen nach unten zeigen. Es ist hilfreich, sich<br />

bei dieser Bewegung vorzustellen, mit allen fünf Fingern Kreise in die Luft zu malen. Zuerst<br />

zieht ihr mit einem leichten Steigen des Körpers die äußeren Handkanten nach hinten, dann<br />

öffnet ihr die Arme etwas zur Seite. Zieht nun die Handrücken wie »durch Wasser« nach vorne.<br />

Vollendet die Kreisbewegung, indem ihr die Hände nach innen dreht und auf zwei große<br />

Bälle legt. Lasst euch in dieser Haltung mit einem kleinen Sinken des Körpers nieder. Die<br />

Position der Daumen ist jetzt neben oder ein wenig vor dem Körper. Wählt den Abstand<br />

zwischen<br />

den Händen so, dass sich keine Spannung in den Schultern aufbaut. Drückt die Bälle mit sanfter<br />

Kraft ins Wasser. Eure Kraft kommt aus dem Dantian, nicht aus den Schultern!<br />

Alle Gelenke - vor allem die Handgelenke - bleiben locker. Die Finger sind nicht durchgestreckt<br />

und nicht eng aneinandergelegt, sie haben immer Bewegungsspielraum. Ihr könnt euch<br />

während der Übung auch vorstellen, mit den zwei Bällen im Meer zu stehen<br />

und verträumt mit zwei Bällen zu spielen. Ihr reagiert auf die Wellen, auf das Steigen der Bälle<br />

im Wasser. Die Bälle können auseinander treiben und sich aufeinander zu bewegen. Anfangs<br />

ist es ratsam, die Bewegungen des Körpers zuzulassen, um ein Gefühl für die verschiedenen<br />

Kraftrichtungen zu bekommen. Nach längerer Übungserfahrung fällt es leichter, in der<br />

Haltung ruhig zu stehen und die inneren Bewegungen im Körper wahrzunehmen.“<br />

3. Tragen und umfassen<br />

„Ihr kommt aus der Übung »Die Bälle ins Wasser drücken«. Eure Hände nähern sich einander.<br />

Sie beschreiben eine kreisförmige Bewegung nach vorne und dann zur Seite, wobei der<br />

Körper etwas steigt. Mit dem erneuten Sinken malen die Finger einen Halbkreis nach unten,<br />

bis sich die Handflächen vor eurem Unterbauch nach oben drehen und einen Ball tragen. Die<br />

Fingerspitzen beider Hände sowie Hände und Bauch sind faustbreit voneinander entfernt.<br />

Spürt die Rundung des Balles, die leicht aufspannende Kraft in euren Armen, die Entspannung<br />

in Schultern und Ellenbogen. Verweilt mit eurer Aufmerksamkeit im Dantian, genießt<br />

euren Atem. Stellt euch vor, einen Ball aus Qi zu umarmen oder Qi in eurer Mitte zu sammeln.“<br />

„Den Ball aus dem Wasser heben“<br />

„Stand in der Grundhaltung, schulterbreit, die Arme in der Haltung der Übung »Tragen und<br />

umfassen«. Beginnt mit dem Sinken des Körpers. Nehmt bewusst eure Füße wahr, verwurzelt<br />

euch. Wenn ihr intensiven Kontakt mit dem Boden aufnehmt, steigen eure Arme mühelos<br />

nach oben. Hebt langsam einen Ball aus dem Wasser, der Körper steigt, aber nur so weit, dass<br />

die Knie nicht durchgestreckt sind. In Schulterhöhe dreht ihr die Handflächen Richtung Boden<br />

und drückt den Ball behutsam wieder nach unten, bis sich die Hände etwas unterhalb des<br />

Nabels befinden. Gleichzeitig mit dieser Bewegung senkt sich der Körper. Zwischen den<br />

Händen sowie zwischen Händen und Bauch bleibt ein faustbreiter Abstand. Beginnt den Ablauf<br />

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der Übung von neuem: Dreht die Handflächen gen Himmel und hebt den Ball wieder<br />

nach oben. Übt mindestens viermal selbständig.“<br />

Progressive Muskelentspannung<br />

Der amerikanische Psychologe Jacobson erkannte, dass Angst stets mit Zunahme der<br />

Muskelspannung einhergeht. Er konnte nachweisen, dass durch Reduzierung der<br />

Muskelspannung auch Angst verschwindet. Oberstes Gebot von Jacobson ist die willentliche<br />

Reduktion der Spannung einzelner Muskelgruppen. Der Übende soll ein Gefühl für die<br />

angespannte Muskulatur und die darauffolgende Entspannung entwickeln. Diese Technik fügt<br />

sich laut Bayrischem Lehrplan hervorragend in den Bereich des Körpergefühls und der<br />

Entspannungsfähigkeit ein. Ziele sind zum Beispiel die Senkung des Spannungsniveaus,<br />

Entspannung der Muskulatur, Abbau von Stress, Förderung eines bewussten Ruhezustandes,<br />

Förderung der Konzentrationsfähigkeit und Schaffung eines ausgeglichenen seelischen<br />

Gemütszustandes.<br />

Grundsätze zum Übungsablauf<br />

1. Altersstufengemäße Einführung in die Theorie der Progressiven Muskelentspannung.<br />

2. Beginn mit Aufforderung, eine bestimmte Muskelgruppe zu aktivieren.<br />

3. Auf ein festgelegtes Kommando (z. B. „Jetzt“) wird die Muskelgruppe angespannt.<br />

4. Die Kontraktion erfolgt auf einmal und nicht abgestuft.<br />

5. Die Spannung wird etwa fünf bis sieben Sekunden gehalten, und die Schüler werden<br />

aufgefordert, auf das Gefühl der Muskelspannung zu achten.<br />

6. Auf ein festgelegtes Kommando (z. B. „Locker lassen“; „Entspannen“) wird die Muskelpartie<br />

wiederum auf einmal entspannt.<br />

7. Während der Entspannungsphase von 20 bis 30 Sekunden sollen die Übenden ganz<br />

bewusst auf das Empfinden der Entspannung achten.<br />

8. Auf eine gleichmäßige, ruhige Atmung achten.<br />

Übungsprogramm<br />

1. Gesichtsmuskulatur:<br />

„Wir beginnen mit dem Gesicht. Versuche nun, dein Gesicht wie mit Knetmasse zu verformen<br />

und Grimassen zu schneiden. Ziehe dabei deine Augenbrauen hoch, runzle die Stirn und die<br />

Nase und verzerre damit deinen Gesichtsausdruck durch feste Anspannungen. Jetzt! Halte die<br />

Spannung etwas…beachte die Spannung in den Gesichtsmuskeln. Und locker lassen! Achte<br />

darauf, wie sich die Spannung in deinem Gesicht wieder löst…nimm das Gefühl der<br />

Entspannung in den einzelnen Gesichtsmuskeln bewusst wahr…Spüre, wie sich das Gesicht<br />

lockert.“<br />

2. Hals-Nacken-Bereich:<br />

„Drücke deinen Hinterkopf in den Boden, dein Kinn befindet sich auf der Brust. Versuche jetzt,<br />

die Nackenmuskeln anzuspannen. Du spürst ein leichtes Ziehen der Muskeln. Achte auf die<br />

Spannung der vorderen und hinteren Nackenmuskeln. Gut! Und wieder langsam entspannen!<br />

Beobachte, wie sich die Entspannung ausbreitet und bis in den Rücken fließt.“<br />

3. Hand/Unterarm:<br />

„Bilde mit deiner dominanten Hand eine Faust, ohne den Oberarm anzuspannen. Beobachte<br />

und fühle, wie deine Muskeln fest und hart sind. Super! Und wieder entspannen! Achte auf den<br />

Unterschied zwischen Spannung und Entspannung, konzentriere dich auf die Empfindungen,<br />

während du immer lockerer wirst!“<br />

4. Oberarm:<br />

„Ziehe deinen dominanten Arm zur Schulter und spanne dabei den Bizeps an. Die Hand bleibt<br />

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dabei locker. Jetzt! Gut! Nun entspanne wieder. Fühle, wie sich die Muskeln mehr und mehr<br />

entpannen. Konzentriere dich auf die Gefühle, die mit der Entspannung verbunden sind.“<br />

5. Brust, Schultern:<br />

„Jetzt wollen wir die Muskeln der Brust, der Schultern und der oberen Rückenpartie erfassen.<br />

Atme tief ein, halte die Luft an und ziehe dabei die Schultern so weit wie möglich zurück, als ob<br />

sich die Schulterblätter berühren sollen. Du spürst deutlich die Spannung in der Brust, in den<br />

Schultern und in der oberen Rückenpartie. Gut! Und wieder entspannen! Achte auf den<br />

Unterschied zwischen Spannung und Entspannung. Konzentriere dich auf die Empfindungen,<br />

während du immer entspannter wirst. Genieße das wohlige Gefühl, wie dein Körper immer<br />

schwerer wird.“<br />

6. Bauchmuskeln:<br />

„Wir wenden uns den Bauchmuskeln zu. Versuche, die Bauchmuskeln anzuspannen. Du kannst<br />

dir dabei vorstellen, du fasst dir an den Bauch und machst die Bauchdecke hart. Halte die<br />

Spannung! Und entspanne dich wieder. Konzentriere dich auf den Übergang von Spannung zur<br />

Entspannung. Du brauchst nichts zu tun, fühle nur, wie die Entspannung deinen Körper erfasst!“<br />

7. Gesäß-, Bein-, Fußmuskeln:<br />

„Wir werden versuchen, die Gesäß-, Bein- und Fußmuskeln auf einmal anzuspannen. Strecke<br />

das rechte Bein von dir, presse die Ferse auf den Boden und ziehe die Zehen zum Körper hin.<br />

Gut! Und lass wieder locker! Beobachte, wie die Entspannung durch dein Bein strömt, achte auf<br />

den Unterschied von Spannung und Entspannung. Genieße dieses angenehme Gefühl!“<br />

„Du liegst nun ruhig und entspannt, die Atmung ist ruhig und gleichmäßig. Der ganze Körper ist<br />

entspannt. Die Entspannung breitet sich aus und du spürst sie.<br />

Nun bereite dich langsam darauf vor, die Entspannung zurückzunehmen, indem du tief<br />

einatmest, die Arme ruckartig anziehst, dich reckst und streckst, dich langsam wieder aufsetzt<br />

und die Augen öffnest.“<br />

4. Massage als Form von Entspannung<br />

Buchstaben bzw. Zahlenschreiben<br />

Die Kinder in Gruppen aufteilen. Jeder Gruppe setzt sich in einer Reihe hintereinander hin. Das<br />

hintere Kind jeder Reihe soll hierbei dem vor ihm sitzenden Kind eine Zahl oder einen<br />

Buchstaben auf den Rücken „schreiben“. Dieses gibt die erfühlte Zahl nach vorne weiter, dann<br />

setzt sichdas vordere Kind nach hinten usw.<br />

Dieses Spiel stimmt, da es ebenso wie bei deranschließenden Massage um Körperberührung<br />

geht, auf die anschließende Massage ein.<br />

Massagegeschichte: „Wetter“<br />

(Geschichte (Handgriffe) / ein Kind in Bauchlage, das andere kniend daneben)<br />

„Stellt euch vor, dass wir auf einer schönen, großen Wiese sitzen. Überall sind bunte<br />

Blumen. Schmetterlinge und Bienen fliegen umher.“<br />

„Die Sonne scheint, und die Sonnenstrahlen kitzeln ein wenig deinen Rücken.“<br />

(Vorsichtig mit den Fingern den Rücken „kitzeln“)<br />

„Langsam ziehen Wolken auf und bedecken den Himmel.“<br />

(Hände zu Fäusten ballen und sanft über den Rücken streichen)<br />

„Es beginnt zu nieseln.“<br />

(Finger imitieren Regentropfen auf dem Rücken)<br />

„Der Regen wird stärker.“<br />

( s.o. ; etwas intensiver)<br />

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„Der Regen wird schwächer und hört dann ganz auf.“<br />

(s.o. ; wieder schwächer)<br />

„Die Sonne trocknet deinen Rücken.“<br />

(Mit flachen Händen den Rücken „abwischen“)<br />

„Es wird windig, und der Wind schaukelt dich langsam hin und her.“<br />

(Die Partnerin, den Partner sanft hin und her schaukeln)<br />

„Der Wind wird immer schwächer und hört auf.“<br />

(„Schaukeln“ langsam beenden)<br />

„Du setzt dich langsam hin und räkelst und streckst dich.“<br />

(Dann Partnerwechsel)<br />

in Anlehnung an Partnermassage „Ein Sommertag“ (Jaschiniok 1996, S. 32-33)<br />

Massagegeschichte: „Pizzabacken“<br />

(Geschichte (Handgriffe) / ein Kind in Bauchlage, das andere kniend daneben)<br />

„Zunächst müssen wir überlegen, wie wir den Teig herstellen. Was brauchen wir<br />

denn dafür? (Von Kindern nennen lassen: Mehl, Eier etc.)“<br />

(Zutaten auf den Rücken geben.)<br />

„Nun vermischen wir die Zutaten und kneten den Teig.“<br />

(Vorsichtig den Rücken „kneten“.)<br />

„Wir rollen den Teig auf dem Backblech aus.“<br />

(Mit den Händen über den Rücken streichen.)<br />

„Nun müssen wir unsere Pizza belegen. Ihr dürft euch überlegen, was für eine Pizza<br />

ihr backen wollt. (z.B. mit Tomaten, Schinken, Käse etc.)“<br />

(Zutaten auf den Rücken legen, schön verteilt in alle Ecken.)<br />

„Jetzt kommt die Pizza in den Ofen.“<br />

(Wärmend Hände, Arme und Oberkörper auf die Partnerin / den Partner legen.)<br />

„Die Pizza ist fertig. Wir schneiden sie in Stücke.“<br />

(Mit einem Finger gerade Linien über den Rücken ziehen.)<br />

„Jetzt essen wir unsere Pizza!“<br />

(Kinder tun so, als würden sie ein Stück essen. Auch das liegende Kind darf probieren!)<br />

„Zum Schluss müssen wir das Backblech schrubben!“<br />

(Vorsichtig den Rücken abrubbeln.)<br />

(Dann Partnerwechsel)<br />

in Anlehnung an Partnermassage „Wir backen einen Kuchen“ (Pirnay 1993, S. 8-11)<br />

Massage mit einem Medium (Tennisball)<br />

Das Spiel „Knopf-gefunden“:<br />

Das liegende Kind denkt sich hierbei eine beliebige Stelle an der Rückseite des Körpers. Wenn<br />

die Partnerin/der Partner durch „Abrollen“ des Körpers diese Stelle „findet“ (berührt), gibt das<br />

liegende Kind ein „Piep“ von sich und denkt sich eine neue Stelle aus. Dann erfolgt ein<br />

Partnerwechsel.<br />

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<strong>Konditionsschulung</strong> mit dem Ball<br />

Sandra Feilhauer, Melanie Dura<br />

SS verteilen sich mit jew. einen Ball in der Halle (Volleyball)<br />

Beidhändig durch Halle dribbeln<br />

Beidhändig durch Hüttchen dribbeln, dann durch Halle laufen und sich wieder bei Hüttchen<br />

anstellen<br />

Einhändig einmal mit linker und mit rechter Hand durch Halle dribbeln<br />

Einhändig, Hände im Wechsel durch Hüttchen dribbeln, dann durch Halle laufen und sich<br />

wieder bei Hüttchen anstellen<br />

Rückwärts durch Halle dribbeln<br />

Ball vor sich her dribbeln- wenn sich 2 begegnen, sollen sie sich den Ball gegenseitig zuwerfen<br />

Laufen und den Ball vor sich herrollen (irgendwie, dann nur rechte /linke Seite)<br />

Ball mit Fuß vor sich her spielen<br />

(zuerst irgendwie, dann nur mit rechten Fuß, dann nur mit linken Fuß)<br />

Ball mit beiden Armen hochwerfen und fangen im Stehen<br />

Ball mit beiden Armen hochwerfen, Vierteldrehung (halbe Drehung, ganze Drehung) und Ball<br />

fangen<br />

Ball mit rechter Hand hochwerfen und mit linker Hand fangen und andersrum<br />

Ball hochwerfen und fangen im Laufen<br />

Ball hochwerfen und versuchen, sich dabei langsam auf den Boden zu setzen und wieder<br />

aufzustehen<br />

Sich auf Boden sitzen, Ball hochwerfen, aufstehen und entweder gleich fangen oder erst einmal<br />

auf den Boden aufkommen lassen<br />

Schattenlauf<br />

Jeder SS bekommt einen Ball<br />

SS gehen zu zweit zusammen und laufen hintereinander frei durch die Halle<br />

Der Vordere macht eine Übung mit dem Ball vor und der andere, der ihm nachläuft, macht<br />

diese genauso nach<br />

Auch der Laufstil kann variiert werden<br />

Bei Pfiff wird gewechselt und der Hintermann geht nun nach vorne und darf eine Übung<br />

bestimmen<br />

Variationen:<br />

a) verschiedene Bälle verwenden<br />

b) die Gruppen haben unterschiedliche Bälle und wenn man einer<br />

anderen Gruppe begegnet tauscht man die Bälle mit dieser<br />

SS gehen paarweise zusammen mit einem Ball<br />

SS mit Ball passt ihn zum Partner, der den Ball so lange dribbelt, bis der Mitschüler um ihn<br />

herrumgelaufen ist und wieder an seinem Platz steht - dann andersrum<br />

Ball zum Mitschüler rollen, dieser rollt ihn hinter seinem Rücken rum und dann wieder zum<br />

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anderen SS<br />

SS prellt Ball auf den Boden, sitzt sich hin und steht dann gleich wieder auf<br />

PA nimmt Ball an, wirft ihn einmal vor sich hoch und prellt ihn dann wieder zum Mitschüler,…<br />

Variation: Ball zum Partner rollen, der ihn dann hochwirft (anstatt auf Bode prellen)<br />

Muskeltraining für Bauch und Rücken<br />

Es werden etwa 3 Langbänke hintereinander an der Wand entlang aufgestellt<br />

Davor werden quer Matten gelegt, so dass zwischen Bank und Matte je etwa 50cm Platz ist<br />

Eine Hälfte der Klasse liegt ausgestreckt auf dem Bauch, den Kopf in Richtung Bank, und hält<br />

den Ball in beiden Händen<br />

Dann soll der Ball an die Wand über der Langbank geworfen und wieder gefangen werden; die<br />

Beine bleiben auf dem Boden<br />

Die zweite Hälfte liegt auf dem Rücken, die aufgestellten Beine in Richtung Bank zeigend<br />

Der Ball ist in beiden Händen und liegt auf dem Boden hinter dem Kopf<br />

Nun wird der Ball mit einer Art „Sit-ups“ an die Wand geworfen und wieder gefangen<br />

Wichtig: nach jeder Wiederholung wieder auf die Matte hinuntergehen und den Ball hinterm<br />

Kopf ablegen!<br />

Variationen: a) Medizinbälle verwenden<br />

b) die SS gehen zu zweit zusammen; einer macht die Übung für den<br />

Bauch, der andere für den Rücken; die beiden werfen sich den Ball<br />

gegenseitig zu<br />

Tunnelball<br />

Die Klasse wird in zwei Mannschaften unterteilt, welche gegeneinander antreten<br />

Jede Mannschaft stellt sich hintereinander mit gegrätschten Beinen auf<br />

Am Anfang der beiden so entstandenen Reihen liegt je eine bestimmte Anzahl an Bällen,<br />

beispielsweise 10<br />

Die Mannschaft, die zuerst alle Bälle – durch Übergeben durch die gegrätschten Beine – auf die<br />

andere Seite transportiert hat, hat gewonnen<br />

Variationen:<br />

a) die Bälle werden mehrmals durchgegeben, zuerst durch die Beine,<br />

dann seitlich am eigenen Körper vorbei und am Ende über Kopf<br />

b) beide Mannschaften teilen sich in 2 Hälften, die sich gegenüber<br />

stehen und je 1 Ball haben; sobald der Ball an den Hintermann<br />

übergeben wurde, läuft der SS ans Ende der Gegenüberliegenden<br />

Teamseite und setzt sich dort ab. Die Mannschaft, bei der zuerst<br />

alle SS sitzen hat gewonnen<br />

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<strong>Konditionsschulung</strong> mit der Langbank<br />

Marlene Holzhauser, Bianca Hilz<br />

Laufen<br />

4 Bänke werden in unregelmäßigen Abständen parallel zueinander aufgestellt<br />

• Vorwärts (quer) über die Bänke laufen und an der Seite wieder zurück<br />

• (Bänke dabei überspringen); mit Wiederholung<br />

• Vorwärts (quer) über die Bänke laufen und an der Seite wieder zurück, dabei auf die<br />

Bänke steigen, mit Wiederholung<br />

• im Slalom um die Bänke laufen<br />

• Bank tragen (mehrere Personen) und damit durch die Halle laufen (vorwärts,<br />

• rückwärts oder seitwärts), auch als Wettkampf möglich<br />

• Bankfangen: An jedem Ende einer Bank steht ein SS, vor ihr -ungefähr<br />

• in der Mitte der Bank - steht ein weiterer SS. Auf ein Kommando der Lehrkraft<br />

• fangen alle an einmal um die Bank zu laufen. Der Hintere versucht dabei<br />

• den Vordermann zu fangen, ohne über die Bank zu greifen.<br />

• Verschiedene Lauf- und Sprungübungen auf und um die Bänke<br />

• Variierende Abstände<br />

Dabei wird geschult:<br />

a) Rhythmisierungsfähigkeit<br />

b) Koordinationsfähigkeit<br />

c) Ausdauer/ Kondition<br />

d) Umstellungsfähigkeit<br />

Sprungkraft<br />

Von der einen Seite der Bank auf die andere springen:<br />

• Hände auf die Bank stützen und mit Zwischenhüpfern am Boden von der<br />

• einen Seite auf die Bank und dann auf die andere Seite der Bank springen,<br />

• die gesamte Bank entlang<br />

• das Gleiche noch mal jedoch ohne Zwischenhüpfer am Boden<br />

• das Gleiche noch mal mit Zwischenhüpfern am Boden jedoch ohne<br />

• Zwischenhüpfer auf die Bank, also gleich von der einen Seite auf die<br />

andere<br />

• mit Zwischenhüpfern am Boden und auf der Bank, aber ohne Abstützen der<br />

Hände<br />

• ohne Hände, ohne Zwischenhüpfer am Boden, mit Zwischenhüpfer auf die<br />

Bank<br />

• ohne Hände, mit Zwischenhüpfer am Boden und ohne Zwischenhüpfer auf<br />

die Bank<br />

• ohne Hände, ohne Zwischenhüpfer am Boden und ohne Zwischenhüpfer<br />

auf die Bank<br />

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• dabei wird geschult:<br />

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Arme<br />

a) Rhythmisierungsfähigkeit<br />

b) Koordinationsfähigkeit<br />

c) Ausdauer/ Kondition<br />

d) Sprungkraft<br />

e) Stützkraft der Arme<br />

- an der Bank entlang ziehen:<br />

auf dem Rücken liegend sich an der Bank entlang ziehen mit beiden<br />

Armen, die Beine als Hilfe einsetzen (zum Schieben)<br />

auf dem Rücken liegend sich an der Bank entlang ziehen mit beiden Armen, die Beine dabei<br />

rechtwinklig anheben, damit man sie nicht mehr als Hilfe einsetzen kann<br />

auf dem Bauch liegend sich an der Bank entlang ziehen mit beiden Armen<br />

auf dem Bauch liegend sich an der Bank entlang ziehen mit einem Arm<br />

das Selbe auf einer schiefen Ebene (Langbank in der Sprossenwand einhängen je nach<br />

Schwierigkeitsgrad etwas höher oder niedriger)<br />

bei diesen Übungen am Besten einen Schüler an jedes Ende einer Bank stellen, damit keiner<br />

von der Bank fällt<br />

- Liegestütze mit der Bank:<br />

rückwärts Sitzliegestütz mit den Armen an der Bank abstützen, Beine gestreckt von der Bank<br />

weg und dann durch beugen und strecken der Arme den Po hoch und runter bewegen<br />

vorwärts Liegestütz Hände an der Bank abstützen<br />

vorwärts Liegestütz Hände am Boden und je nach Schwierigkeitsgrad entweder den Bauch,<br />

die Hüfte, die Oberschenkel, die Knie, die Unterschenkel oder die Füße auf die Bank legen<br />

Beine<br />

in die Knie gehen, Hände an ein Ende der Langbank, mit geradem Rücken aufstehen und so<br />

die Bank auf einer Seite hochheben und wieder langsam runter lassen an eine Seite der<br />

Bank legen, auf dem Rücken liegend die Füße im rechten Winkel gegen die Bank stützen und<br />

dann die Bank etwas wegdrücken ohne dass sie umfällt<br />

Bauch<br />

-mit dem Rücken auf den Boden legen, Unterschenkel auf die Bank legen, so dass die Beine<br />

einen rechten Winkel bilden und dann Sit-Ups<br />

Rücken<br />

mit dem Bauch auf die Bank legen, Beine in der Luft (Partner muss sie festhalten) <br />

Oberkörper heben und senken (jedoch nicht zu weit hochgehen, damit kein Hohlkreuz entsteht)<br />

Koordination/ Gleichgewicht<br />

• an der Bank entlang einmal unten durch und dann oben drüber kriechen (spiralförmig)<br />

• im Vierfüßergang über die Bank gehen, vorwärts und rückwärts möglich<br />

• einbeinig über die Bank hüpfen.<br />

• Langbank umdrehen und drüber balancieren, Entweder gehen oder laufen, auch<br />

einbeinig darüber springen möglich<br />

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<strong>Konditionsschulung</strong> mit dem Pezziball<br />

Eva Haunschmid, Lisa Raufuß<br />

Spiele:<br />

Fangspiel:<br />

Fangprell: Alle prellen einen Pezziball und versuchen den anderen Spielern ihren Pezziball weg<br />

zu schlagen. Herz-Kreislauf Reaktion<br />

Fangsitz: 2-3 Bälle liegen in der Halle verteilt. Wer auf einem Ball sitzt (balancieren) kann nicht<br />

gefangen werden Herz-Kreislauf Reaktion + Gleichgewichtschulung + Kooperation<br />

Siamlauf:<br />

Paarweise einen Pezziball zwischen den Oberkörper klemmen (Rücken an Ball/Bauch an Ball)<br />

und damit fortbewegen bzw. hinsetzten und aufstehen. Auch als Fangspiel möglich. Herz-<br />

Kreislauf Reaktion + Kooperation<br />

3. Staffellauf:<br />

2 Mannschaften: Spieler stellen sich in ihrer Mannschaft hintereinander auf. Der Erste besitzt<br />

den Pezziball, der dann über den Kopf nach hinten gereicht wird. Der Letzte rennt mit dem<br />

Pezziball nach vorne und übergibt erneut nach hinten. Das Spiel ist beendet, wenn die Nummer<br />

1 wieder vorne steht. Die schnellere Mannschaft gewinnt. Koordination + Kooperation<br />

Stationentraining:<br />

Sitzposition: Auf dem Ball sitzen/hocken und balancieren Koordination<br />

an die Sprossenwand hängen; Ball zwischen die Beine klemmen und Beine anheben<br />

Kräftigung Bauchmuskulatur<br />

Rumpfbauchlage: In der Liegestützposition auf den Pezziball liegen und Liegestütz machen <br />

Stützkraft + Kräftigung der Arm- und Schultergürtelmuskulatur<br />

Rückenlage: Ball zwischen die Beine klemmen und Beine anheben/senken Kräftigung der<br />

Bauchmuskulatur<br />

Bauchlage auf dem Ball. Knie und Füße auf den Boden. Oberkörper anheben/senken. Hände<br />

an die Schläfen. Becken bleibt dabei am Ball. Kräftigung der Rückenmuskulatur<br />

Rückenlage auf dem Ball: Sit-ups Kräftigung der Bauchmuskulatur<br />

Rückenlage: Die Unterschenkel auf den Ball legen, den Ball heranholen, bis die Füße auf dem<br />

Ball aufgesetzt sind, anschließend die Beine wieder stecken. Dabei die Gesäß- und hintere<br />

Oberschenkelmuskulatur anspannen Kräftigung der Gesäß- und hinteren Beinmuskulatur<br />

Rückenwaage: Über dem Ball liegen und rechtes Bein und linken Arm in die Luft strecken. Kopf<br />

gerade mit Blick zum Boden halten. Das ausgestreckte Bein und der Arm bilden eine Linie,<br />

dabei bleibt das Becken gerade. Seitenwechsel Kräftigung der Rückenmuskulatur<br />

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Wandpressen: Den Ball zwischen Rücken und Wand pressen. In die Knie gehen und halten<br />

Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur<br />

Rückenlage: Auf dem Boden liegen und Pezziball zwischen den Unterschenkeln und Knien<br />

einklemmen, dann den Ball in die Höhe führen und wieder zur Brust senken Kräftigung der<br />

inneren Beinmuskulatur<br />

„Gott anbeten“: Im Knien mit leichter Oberkörpervorlage, das Becken in der Luft, den Pezziball<br />

mit geradem Rücken in die Höhe halten, dann vor den Knien auf den Boden stellen. Das<br />

Becken bleibt dabei immer auf gleicher Höhe, nur der Oberkörper bewegt sich Kräftigung der<br />

Rückenmuskulatur<br />

Rückenlage: Die angewinkelten Beine auf den Ball stellen und das Becken anheben/senken.<br />

Die Gesäß- und hintere Oberschenkelmuskulatur anspannen Kräftigung der Gesäß- und<br />

hinteren Beinmuskulatur<br />

Ballübergabe: Sich paarweise in der Bauchlage gegenüberliegen, ein Kastenteil in der Mitte.<br />

Den Pezziball über die Erhöhung überreichen. Die Beine bleiben dabei am Boden Kräftigung<br />

der Rückenmuskulatur<br />

Ball heranziehen: In der Liegestützposition auf den Pezziball liegen, die Beine unter den Körper<br />

führen und den Ball heranziehen. Die Beine anschließend wieder strecken und den Ball<br />

wegrollen Kräftigung der hinteren Beinmuskulatur + Stützkraft<br />

Entspannung /Dehnung/ Lockerung:<br />

Bauchlage: In der Bauchlage über dem Pezziball liegen, entspannen, schaukeln. Kreis-/<br />

Achterbewegungen. Vorwärts/rückwärts/von rechts nach links rollen Entspannung, Dehnung,<br />

Rückenmuskulatur<br />

Rückenlage: In der Rückenlage über dem Pezziball liegen, entspannen, schaukeln. Kreis-/<br />

Achterbewegungen. Vorwärts/rückwärts/von rechts nach links rollen Entspannung, Dehnung,<br />

Rückenmuskulatur<br />

Rückenlage: Sich an der Sprossenwand festhalten und in der Rückenlage über dem Pezziball<br />

liegen. Kreisbewegungen/Beine zum Oberkörper ziehen. Vorwärts/rückwärts/ von rechts nach<br />

links rollen Entspannung, Dehnung vordere Körperseite<br />

Eigenmassage: Den Ball zwischen Rücken und Wand einklemmen und sich so bewegen, dass<br />

der Körper den eigenen Körper massiert. Hoch/tief/sich drehen… Entspannung, Lockerung<br />

Ballmassage: Sich gegenseitig mit dem Ball massieren Entspannung, Lockerung<br />

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Konditionstrainingsprinzipien<br />

Tanja Tauber, Cornelia Seonbuchner<br />

Allgemeines<br />

Sportliches Training bezieht sich auf<br />

- Leistungssteigerung<br />

Im Leistungs- u. Hochschulsport<br />

Schulsport, Sport mit Kindern und Jugendlichen und Senioren<br />

Breiten-, Freizeit-, Gesundheits-/Fitnessport<br />

Prävention/Rehabilitation und Behindertensport<br />

- Leistungserhalt<br />

- Leistungsreduzierung: im Hochleistungssport<br />

Durch Training wird die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflusst.<br />

Kondition<br />

lat. Conditio = Bedingung für etwas, Voraussetzung für das Zustände bringen von bestimmten<br />

Leistungen<br />

Definition:<br />

Unter Kondition im Sport verstehen wir allgemein die Summe der physischen Fähigkeiten<br />

Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Flexibilität und ihre Realisierung durch Bewegungsfertig- keiten/-<br />

techniken und durch Persönlichkeitseigenschaften<br />

Konditionsvoraussetzungen<br />

Kondition ist abhängig von:<br />

der altersgemäßen Entwicklung<br />

den genetischen Bedingungen der Organe (Herz-Kreislaufsystem, Stoffwechsel) und der<br />

Muskulatur<br />

den koordinativen Steuerungsmechanismen des ZNS (Zusammenspiel von Gehirn bzw.<br />

Nervensystem und Muskulatur)<br />

den psychischen Fähigkeiten (Persönlichkeitsmerkmale) zur Realisierung von Kondition<br />

(Willenskraft, Selbstvertrauen, Leistungsmotivation, Lust, Freude, Aggression, Stimmung,<br />

Vitalität und Temperament)<br />

dem Zeitpunkt des Trainigsbeginns (=Trainingsalter)<br />

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Die konditionellen Fähigkeiten sind ein Teilbereich der Sportmotorischen Fähigkeiten<br />

Sportmotorische Fähigkeiten:<br />

Gesamtheit der jeweils im Komplex wirkenden Leistungsvoraussetzungen<br />

Sportmotorische Fertigkeiten:<br />

Ganz bestimmte, einmal erlernte Bewegungsabläufe, die automatisiert wurden und ohne<br />

bewusste Steuerungsprozesse ablaufen.<br />

Sportmotorische Fähigkeiten<br />

Konditionelle<br />

Fähigkeiten<br />

Primär morphologisch<br />

energetisch bestimmt<br />

Ausdauer<br />

-Grundlagenausdauer<br />

-Spezielle Ausdauer<br />

-Kurz-, Mittel-, Langzeit<br />

Kraft<br />

-Kraftausdauer<br />

-Ausdauerkraft<br />

-Maximalkraft Ausdauer<br />

Schnelligkeit<br />

-Kraftschnelligkeitsausdauer<br />

-Sprintausdauer<br />

Konditionellkoordinative<br />

Fähigkeiten<br />

Morphologisch energetisch<br />

und von Steuer und<br />

Regelungsprozessen<br />

bestimmt<br />

Beweglichkeit<br />

Gelenkigkeit und Dehnfähigkeit<br />

Schnelligkeit<br />

-Aktionsschnelligkeit<br />

-Frequenz<br />

-Kraftschnelligkeit<br />

-Sprintkraft<br />

Kraftfähigkeit<br />

-Maximalkraft<br />

-Schnellkraft<br />

-Reaktivkraft<br />

Koordinative Fähigkeiten<br />

Primär von Steuerungs- und<br />

Regelungsvorgängen<br />

bestimmt<br />

Gewandtheit<br />

Sammelbegriff für<br />

Steuerungs-, Anpassungs-,<br />

motor. Lernfähigkeit<br />

Differenziert in<br />

-Kopplungs-<br />

-Differenzierungs-<br />

-Gleichgewichts-<br />

-Orientierungs-<br />

-Rhythmus-<br />

-Reaktions-<br />

-Umstellungsfähigkeit<br />

Erscheinungsform der Kondition<br />

allgemeine Kondition: bezieht sich auf vielseitiges Grundlagentraining, d.h. harmonische<br />

Ausbildung und Entwicklung des kardiopulmonalen Systems (Herz-Kreislauf) der Muskelkraft<br />

und der Beweglichkeit<br />

spezielle Kondition: sportartspezifische (leistungsbestimmende) Fähigkeiten (aerobe Ausdauer:<br />

Marathonläufer)<br />

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Konditionsentwicklung<br />

neben dem Alter des Sportlers, der spezifischen organischen und muskulären Veranlagung, der<br />

koordinativen Steuerung und der psychischen Fähigkeiten ist die Entwicklung abhängig von<br />

einem gezielten Training<br />

Training:<br />

Sammelbegriff aller Maßnahmen zur Steigerung, Stabilisierung und teilweise auch<br />

Reduzierung der sportlichen Leistung<br />

medizinisch-biologische Sicht: funktionelle Anpassung bzw. Umstellung, die für den<br />

konditionellen Bereich metabolisch (den Stoffwechsel betreffend) und morphologisch (die<br />

Muskelzellen, Kapillaren…betreffend) nachweisbar ist<br />

koordinativ-technischer Bereich:<br />

Anpassungsvorgänge finden auf zentralnervöser und kognitiver Ebene statt<br />

biologischer Sinn: anpassendes Reagieren menschlicher Systeme nach einer Ursache-<br />

Wirkungskette<br />

Zentrale Bedeutung haben:<br />

Trainingsbelastung<br />

Trainingsbeanspruchung<br />

Trainingsanpassung<br />

(biologische Anpassung)<br />

-> Leistungszustand<br />

Trainingsmethoden<br />

Definition: planmäßiges Verfahren, das gemäß dem Trainingsziel die Trainingsmittel und die<br />

Belastungsweise festlegt.<br />

Dauer-/Intervall-/Wiederholungs-, Kontrollmethode<br />

Trainingsziele<br />

Definition: Zielsetzung des Trainings. Je nach Grad der Verallgemeinerung kann ein<br />

Trainingsziel unterschiedlich formuliert sein.<br />

Übergeordnete Ziele (Grobziele): z.B. Hochleistung, Fitness, Gesundheit, oder auch<br />

Platzierung<br />

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Teilziele (Feinziele): enthalten Komponenten der sportlichen Leistung z.B. Verbesserung der<br />

Kondition oder der Lauftechnik im Sprint<br />

Zielfaktoren (Feinstziele): sind direkt ins Training übertragbar. Meist handelt es sich um<br />

Konditionselemente, Formen der Bewegungstechnik oder bestimmte Taktikvarianten, z.B.<br />

Verbesserung der Sprungkraft, der Sprintausdauer …<br />

Trainingsprinzipien<br />

Training als Adaptionsvorgang: Spezifische Reize bewirken spezifische<br />

Anpassungsvorgänge!<br />

Man unterscheidet hierbei vier Anpassungsstufen:<br />

1. Stufe: Veränderung des sportmotorischen Steuerprogramms (7.-10. Tag)<br />

2. Stufe: Vergrößerung der Energiespeicher (10.-20. Tag)<br />

3. Stufe: Optimierung geregelter Systeme und Strukturen (20.-30. Tag)<br />

4. Stufe: Koordinierung der Hierarchie der Systeme (30.-40. Tag)<br />

Leitprinzip<br />

Prinzip der Entwicklungs- und Gesundheitsförderung:<br />

Konditionstraining ist so zu gestalten, dass es die physische, psychische bzw. die motorische<br />

Entwicklung zu keinem Zeitpunkt hemmt, sondern fördert und unter verantwortungsbewusster<br />

Vermeidung oder weitestgehender Reduzierung von Risiken die Gesundheit allseitig fördert. Mit<br />

Hilfe des Konditionstrainings ist eine breite Grundlage körperlich-motorischer Leistungsfähigkeit<br />

und Belastungsverträglichkeit zu schaffen<br />

Prinzip des trainingswirksamen Reizes<br />

beeinhaltet die Notwendigkeit, dass der Belastungsreiz eine bestimmte Schwelle (Intensität)<br />

überschreiten muss, damit ein Leistungszuwachs erzielt werden kann bzw. der Reiz<br />

trainingswirksam ist<br />

Reizstufenregel:<br />

unterschwellige Reize => keine Funktion, wirkungslos<br />

überschwellig schwache Reize -> erhalten Funktionsniveau<br />

überschwellig starke (optimale) Reize -> Funktion/Anpassungserscheinung<br />

zu starker Reiz -> Abbruch oder Schädigung<br />

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Belastungsnormativen/-komponenten<br />

Maßgebende Größen für die Festlegung (Dosierung) der Trainingsbelastung:<br />

Belastungsintensität/Reizintensität: Stärke des Belastungsreizes<br />

Belastungsdichte/Reizdichte: zeitliches Verhältnis von Belastungsund<br />

Erholungsphasen<br />

Belastungsdauer/Reizdauer: Dauer eines einzelnen Reizes oder einer Übungsreihe<br />

Belastungsumfang/Reizumfang: Dauer und Zahl der Reize pro Trainingseinheit oder auch<br />

längere Trainingsabschnitte (Mikro-Mesozyklen)<br />

Trainingshäufigkeit: Zahl der Trainingseinheiten pro Tag/Woche; meist auf Mikrozyklus<br />

bezogen (7-10Tage)<br />

Trainingsbelastung: Gesamtheit der auf den Organismus einwirkenden Belastungen<br />

Trainingsanpassung (Trainingsadaption): die funktionelle und morphologische Veränderung<br />

der Organsysteme auf den wirksamen Belastungsreiz<br />

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Trainingsinhalte (Trainingsübungen): Tätigkeit, die im Training ausgeübt wird um<br />

Trainingsziele zu erreichen<br />

Allgemein entwickelnde Übungen<br />

Spezialübungen (Imitationsübungen)<br />

Wettkampfübungen<br />

Prinzip der progressiven (ansteigenden) Belastungssteigerung<br />

Diese Belastungssteigerung erfolgt über eine Änderung der Belastungskomponeten<br />

(Umfang, Intensität..), durch höhere koordinative Ansprüche, durch Zahl der<br />

Wettkämpfe, z.B. durch:<br />

Erhöhung der Trainingshäufigkeit (Trainingseinheiten pro Woche)<br />

Erhöhung der Trainingsumfangs innerhalb einer Trainingseinheit<br />

Verkürzen der Pausen,<br />

Erhöhung der Trainingsintensität.<br />

Prinzip der Variation der Trainingsbelastung<br />

Der Sympathikus versetzt den Körper in den Zustand hoher Leistungsbereitschaft, was<br />

Voraussetzung für eine wirksame Trainingsbelastung ist.<br />

Gleichbleibende Trainingsreize führen über einen längeren Zeitraum zur Stagnation des<br />

Trainingsgewinns.<br />

Durch Änderung<br />

Des Belastungsreizes kann die vorherige Stimulationslage wieder erreich werden.<br />

Wechsel der Trainingsinhalte,<br />

Der Bewegungsdynamik,<br />

Der Pausengestaltung,<br />

Trainingsmethoden, kann eine Unterbrechung der Belastungsmonotonie erfolgen.<br />

Das Prinzip der Variation spielt im Nachwuchsbereich und auf niederem Leistungsniveau eine<br />

wesentliche Rolle.<br />

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Trainingsbelastung<br />

Reizdauer<br />

Reizumfang<br />

Reizhäufigkeit<br />

Trainingshäufigkeit<br />

Reizdichte<br />

Reizintensität<br />

Trainingsziele<br />

Trainingsinhalte/-mittel<br />

Trainingsmethoden<br />

Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung<br />

Dieser Grundsatz berücksichtigt die Tatsache, dass nach einer Trainingsbelastung<br />

(Trainingseinheit) eine gewisse Zeit der Wiederherstellung (Regeneration) notwendig ist um<br />

eine erneute Belastung durchführen zu können.<br />

Prinzip der Superkompensation<br />

Prinzip der Wiederholung und der Dauerhaftigkeit (Kontinuität)<br />

Um eine optimale Anpassung zu erreichen, ist es notwendig mehrfach die Belastung zu<br />

wiederholen, da der Organismus für eine stabile Anpassung eine Reihe von Umstellungen<br />

einzelner Funktionssysteme durchlaufen muss.<br />

Bleiben regelmäßige und dauerhafte Belastungsreize aus, so stellt sich eine Rückbildung der<br />

Umstellungen ein -> Deadaption<br />

Schnell erworbener Leistungszuwachs bildet sich schneller zurück als langfristig erworbener.<br />

Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung<br />

Die Belastung kann nicht ganzjährig im Grenzbereich der individuellen Belastbarkeit bleiben,<br />

d.h. der Sportler kann nicht dauernd in Hochform sein.<br />

-> Wechsel zwischen Belastung und Entlastung, zwischen Umfangserhöhung und<br />

Intensitätserniedrigung periodisch<br />

Unterteilung des Ganzjahrestraining generell in 3 Perioden, in eine Vorbereitungs-, Wettkampfund<br />

Übergangsperiode<br />

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Periode (=Makrozyklus, mehrere Wochen): spezifische Zielsetzung<br />

Mesozyklus (= 2-4 Wochen): der zeitliche Wechsel zwischen längeren Abschnitten mit höherer<br />

Belastung und kürzeren mit reduzierter Dauer<br />

Mikrozyklus (=7-10 Tage):<br />

-Verhältnis von Umfang und Intensität ändert sich ständig<br />

- Wechsel von geringer und sehr hoher Belastung<br />

- Trainingseinheiten mit unterschiedlichen Hauptaufgaben möglich<br />

- Trainingsmonotonie kann unterbrochen werden<br />

- Ziel: Erreichen der Grenze der Leistungsfähigkeit<br />

Trainingseinheit: kleinster Bestandteil im Trainingsaufbau<br />

Anzahl der Trainingseinheiten ist abhängig von:<br />

Spezifik der Sportart<br />

Trainingszustand<br />

Alter und Trainingsalter<br />

Trainingsperiode<br />

Struktur von Meso- und Mikrozyklen<br />

Die Trainingseinheit entspricht im Aufbau einer Stunde im Sportunterricht:<br />

Einleitender Teil: Aufwärmen<br />

Hauptteil<br />

Ausklang: Cool down<br />

Prinzip der Individualität und der Altersgemäßheit (Entwicklungsgemäßheit)<br />

Die persönlichen Gegebenheiten des Sportlers müssen berücksichtigt werden. Dabei handelt<br />

es sich vorwiegend um die stark anlagebedingten körperlichen Fähigkeiten (sportmotorische<br />

Begabung, Konstitutionstyp, Trainierbarkeit) und um die umweltbeeinflussten geistigphysischen<br />

Faktoren (Motivation, Intellekt/Complience).<br />

Trainingsprinzipien sind nicht isoliert zu betrachten, sondern überschneiden, ergänzen sich und<br />

schließen sich teilweise aus.<br />

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Propriozeption<br />

Allgemein Wissenswertes:<br />

= Teilbereich der Koordination. Sie umfasst die Gleichgewichtsfähigkeit sowie die Anpassungsund<br />

Reaktionsfähigkeit.<br />

Auch als Tiefensensibilisierung bezeichnet<br />

dient der Orientierung der Körpers im Raum durch die Wahrnehmung über Stellung und<br />

Bewegung unserer Gelenke<br />

Stolpern hierbei spielt die Zusammenarbeit des Vestibularorgans mit den Propriozeptoren eine<br />

wichtige Rolle;<br />

bevor Situations ins Bewusstsein kommt, hat bereits eine motorische Gegenbewegung statt<br />

gefunden, die einen Sturz verhindert, da sich im Innenohr sog. Beschleunigungsrezeptoren<br />

befinden<br />

Die Rezeptoren der Propriozeption liegen in den Muskeln, Gelenken, Sehnen und der Haut.<br />

Zusammengefasst bildet die Propriozeption die Grundlage der motorischen Kontrolle im<br />

Allgemeinen und der reaktiven Stabilisationsfähigkeit im speziellen<br />

Infoübertragung in unseren Körper:<br />

Infoquelle = Umweltreize<br />

Sender = Rezeptoren / Sensoren eines Sinnesorgans<br />

Übertragungskanal = Nervenfasern<br />

Empfänger = Zentralnervöse Neurone<br />

Verbraucher = ZNS<br />

Klassifizierung der Sinnesorgane unseres Körpers unter physiologischer Betrachtung<br />

Exterozeptoren = Sinnesfühler, die der Aufnahme von Reizen aus der Außenwelt dienen und<br />

die Körperoberfläche treffen<br />

Propriozeptoren = Mechanorezeptoren (Druck, Berührung, Vibrationsrezeptoren), Sensoren der<br />

Motorik, Vestibularorgan, Sinnesfühler, welche uns Infos über die Muskellänge,<br />

Sehnendehnung, Gelenkstellung und andere Parameter der Lage und Bewegung unseres<br />

Körpers liefern<br />

Enterozeptoren = Fühler, die uns Sinnesinformationen aus dem Bereich der inneren Organe<br />

vermitteln und im Körper selbst entstehen (Herzschmerz, Völlegefühl)<br />

Ziel des propriozeptiven Trainings ist in erster Linie die Schulung der Gleichgewichtsfähigkeit<br />

Störungen können sich negativ auf alle Komponenten des motorischen Kontrollprozesses<br />

auswirken bis hin zur Veränderung von zentralen Bewegungsmustern<br />

Tragen von Tabletts, Stolpern, Steigen auf Stühle/Leitern, Stehen im fahrendem Bus<br />

Training:<br />

Grobkoordination Feinkoordination Feinstkoordination<br />

- am Anfang einer Trainingseinheit dieses Training einbauen<br />

5-20 min<br />

-erst feste und dann unstabile Unterlage<br />

barfuß<br />

-5-30 Wiederholungen pro Übung<br />

regelmäßige Atmung, gerade Körperhaltung<br />

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1. Fußtraining<br />

verschiedene Gegenstände mit dem linken/rechten Fuß aufnehmen und in eine Reifen legen<br />

Tuch auf den Boden legen und mit dem linken Fuß das Tuch so klein wie möglich<br />

zusammenfalten und es mit dem anderen Fuß (rechten) wieder auseinander legen<br />

verschiedene Bälle im Kreis mit den Füßen weiter geben<br />

2. Training auf stabiler Unterlage<br />

ALLEIN:<br />

beckenbreit hinstellen, Körper nach vorne/hinten verlagern, rechts/links, mit dem Körper kreise<br />

beschreiben (vor jedem Richtungswechsel in die Ausgangsposition zurück)<br />

auf einem Bein stehen, versuchen das Gleichgewicht zu halten<br />

ALLEIN (mit Ball):<br />

Einbeinstand mit Ball: Ball über den Kopf, um den Körper, unter den Beinen durch, von einer<br />

Hand in die andere geben,….<br />

Einbeinstand mit Ball: Ball mit links/rechts/abwechselnd im Halbkreis vor dem Körper prellen<br />

Einbeinstand mit Ball: Ball mit einem Fuß am Boden führen<br />

PARTNER:<br />

Einbeinstand, gegenüber aufstellen, Handflächen aneinander, versuchen mit Druck den<br />

anderen aus dem Gleichgewicht zu bekommen (Variation: Ein Partner lässt plötzlich mit dem<br />

Druck der Hände nach.)<br />

Einbeinstand, hintereinander, vordere macht verschiedene Positionen vor, die der hintere<br />

imitieren muss<br />

Variation Einbeinstand mit Ball: Ball hin und her werfen, evtl. zwei Bälle, Ball prellen<br />

3. Training auf instabiler Unterlage (zusammengerollte Isomatte/Airball/<br />

Weichbodenmatte)<br />

ALLEIN:<br />

Einbeinstand: Gleichgewicht finden, Körper spüren<br />

Einbeinstand: mit dem Fuß in die Luft schreiben<br />

Einbeinstand: Fuß nach hinten heben, Arme am Körper oder ausgestreckt<br />

Bauchlage auf der Matte/Aerostep: Beine und Arme vom Boden heben- Gleichgewicht halten<br />

(Variation: rechte Bein/linker Arm heben, Bewegungen mit Armen und Beinen ausführen)<br />

Mit Peziball: Rückenlage auf eingerollten Isomatte, Peziball mit den Füßen heben<br />

PARTNER (mit Peziball):<br />

Rücken an Rücken, Ball dazwischen, durch Drücken den Partner aus dem Gleichgewicht<br />

bringen<br />

Gegenüber, Ball auf Kopfhöhe in den Händen, durch Druck den Partner aus dem Gleichgewicht<br />

bringen<br />

beide Partner auf zusammengerollter Matte. Partner A versucht Partner B mithilfe eines Seils<br />

aus dem Gleichgewicht zu bringen. Partner B könnte einen Ball hoch werfen.<br />

Ohne instabile Unterlage: (in höheren Klassen auch ohne Sicherung möglich)<br />

Einer in Bauchlage, Hände auf dem Boden, Ball bis unter die Hüfte rollen, abwechselnd rechte<br />

und linke Hand heben, Partner sichert<br />

Gleiche, nur in Seitenlage oder Rückenlage<br />

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Einer in Bauchlage, Hände auf dem Boden, auf dem Ball in Hocke kommen, wobei die Hände<br />

noch auf dem Boden sind, mit Händen gegen den Ball klatschen, erst abwechselnd und dann<br />

gleichzeitig, Partner sichert<br />

Einer macht Kniestand auf dem Peziball, andere sichert<br />

4. Spiele<br />

„Schattenlaufen“<br />

Paarweise zusammen gehen. Partner gehen hintereinander durch den Raum, wobei der<br />

Partner bestimmte Bewegungen ausführt und der andere versucht, im als „Schatten“ auf Schritt<br />

und Tritt zu folgen. Variation: durch plötzliches Stehenbleiben die Position halten.<br />

„Standbild“<br />

Die Teilnehmer bewegen sich zur Musik durch den Raum. Bei Musikstopp verharren alle für<br />

kurze Zeit in ihrer Bewegung und versuchen das Gleichgewicht zu halten. Variation: Der<br />

Spielleiter gibt Bewegungsanweisungen vor, z.B. Tiere, Stimmungsbilder usw.<br />

„Kontakt“<br />

Musik – Stopp – Lehrer sagt zwei Zahlen, die erste Zahl gibt an wie viele Spieler in einer<br />

Gruppe sind, zweite Zahl gibt an wie viel Kontakt die Gruppe mit dem Boden haben darf.<br />

„Richtung finden“<br />

Zwei Partner stehen an gegenüberliegenden Hallenwänden, den Partner fest mit den Augen<br />

fixieren, Augen zu und dann mit gestreckten Armen los gehen und versuchen seinen Partner zu<br />

erreichen.<br />

„Tanz der Vampire“<br />

Im Raum verteilen, Arme in Vorhaltestellung, Augen zu, Lehrer bestimmt heimlich Vampir, alle<br />

gehen durcheinander, wenn Vampir einen berührt, schreit er laut auf und der andere wird auch<br />

zum Vampir , treffen sich zwei Vampire werden sie wieder normal, treffen sich zwei Normale<br />

passiert nichts.<br />

„Wettwanderball“<br />

Im Kreis, zwei Teams, zwei Bälle nur zwischen den Teams rumreichen, wenn der Lehrer<br />

Kommando gibt, dann wird die Richtung gewechselt, die Teams müssen sich einander<br />

einholen.<br />

„Sommergewitter“<br />

Partnermassage zu einer Geschichte, die erzählt wie sich das Wetter verändert. (Schüler sitzen<br />

im Kreis, so bekommt jeder eine Massage.)<br />

Geschichte:<br />

Die Sonne scheint und spürst die wärmenden Strahlen auf deinem Rücken. (Mit den<br />

Handflächen wird der Rücken des Partners ausgestrichen.)<br />

Es ziehen kleine, dunkle Wolken auf. (Mit den Handballen kreisende Streichelungen ausführen.)<br />

Es beginnt, mit einzelnen Tropfen zu regnen, stärker werdend, bis der Regen richtig prasselt.<br />

(Zuerst mit den Fingerkuppen, Bewegungen werden kräftiger, bis zu einem Klopfen mit leicht<br />

geballten Fäusten)<br />

Langsam lässt der Regen nach und die Sonne schiebt sich wieder durch die Wolken. (Die<br />

Klopfungen werden leichter und gehen in ein Ausstreichen über Nacken, Rücken)<br />

Ein leichter Sommerwind bringt deinen Körper zum Schaukeln. (Eine hand liegt unterhalb des<br />

Nackens, die andere auf dem Kreuzbein und bewegt den Körper in einem gleichmäßigen<br />

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Rhythmus hin und her. Nach ca. 2 Min. entferne deine Hände und dein Partner darf noch eine<br />

Weile ruhen.)<br />

Konditionstraining mit Kindern und Jugendlichen<br />

Anita Bukur, Barbara Fuchs<br />

Wie sinnvoll ist Konditionstraining mit Kindern und Jugendlichen?<br />

Kinder verbringen heute zusätzlich zu den Ruhezeiten in der Schule sehr viel Zeit vor dem<br />

Bildschirm.<br />

65% der Kinder in Primarschulen sind schon haltungsgeschwächt.<br />

Es muss betrachtet werden, dass Kinder, hinsichtlich einer sportlichen Leistungsentwicklung in<br />

einem ständigen fortentwickelnden, psychischen und sozialen Prozess sind.<br />

Rahmenbedingungen für ein Konditionstraining mit Kindern und Jugendlichen!<br />

Gesundheitszustand, Fachlich bestens ausgebildete Lehrer und Lehrerinnen, Freude, Freiraum<br />

Kondition im Kindes und Jugendalter<br />

Kondition = die gewichtete Summe physischer Fähigkeiten, beinhaltet Kraft, Schnelligkeit,<br />

Ausdauer, Beweglichkeit!!!<br />

Entwicklungsbiologische Aspekte<br />

- richtiger Zeitpunkt für den Beginn des Trainings<br />

Motorische Entwicklung<br />

- motorische Entwicklung meint: durch Anlagen und Umwelteinflüsse ein hervorgerufener<br />

Prozess von Veränderungen physischer Dispositionen<br />

Wachstumsperioden<br />

- meint alle äußeren und inneren Erscheinungen und Gegebenheiten des menschlichen<br />

Körpers.<br />

Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit im Kindes und Jugendalter<br />

- die angesprochenen physischen Voraussetzungen im Einzelnen sind die koordinative<br />

Fähigkeiten und Bewegungstechniken - Kraft, Schnelligkeit, Flexibilität und Ausdauer.<br />

Krafttraining im Kindes und Jugendalter<br />

Kinder im späten Schulkindalter und in der puberalen Phase fallen fast ausnahmslos durch eine<br />

Schwäche der Haltemuskulatur insbesondere im Rumpf-, Hüft- und Schulterbereiches auf.<br />

-> Die Muskulatur erfährt im Kindesalter eine zu geringe Beanspruchung von außen. Diese<br />

Schwäche der Muskulatur bedeutet eine reduzierte Funktionsfähigkeit der gesamten Muskulatur<br />

und auf lange Sicht auch eine Überbelastung des passiven Bewegungsapparates.<br />

-> Aus diesem Grund, ist eine gezielte Förderung der Muskelentwicklung zwingend<br />

notwendig!!!<br />

Beginn der Trainierbarkeit<br />

- Trainierbarkeit bei Kindern liegt um das 7.-9. Lebensjahr<br />

Kraftentwicklung ist von verschiedenen Faktoren abhängig<br />

Insgesamt gesehen sind die Ursachen der Kraftentwicklung sehr komplex und diffizil und bis<br />

heute noch nicht erforscht.<br />

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Zur gesteigerten Trainierbarkeit bei Jugendlichen<br />

Methodische Grundsätze<br />

• Oberster Grundsatz bei der Muskelausbildung im Kindes und Jugendalter ist eine<br />

frühzeitige und vielseitige Schulung<br />

• alle Muskelgruppen sollen beachtet werden mit Schwerpunkt auf der schwächeren<br />

Haltemuskulatur<br />

• Kraftübungen sollen abwechslungsreich und in spielerischer Form<br />

• Übungen sollen immer korrekt und kontrolliert ausgeführt werden<br />

• die gesamte Beweglichkeit sollte ausgenutzt werden<br />

• koordiantive Schulung soll immer wenn es geht parallel geschaltet sein<br />

• Kraftschulung im Kindesalter sollte immer wohl dosiert sein<br />

• Muskeltraining im Kinder- und Jugendalter erfordern immer ausreichende Pausenlängen<br />

Konditionstraining mit Kindern und Jugendlichen<br />

Wochentraining:<br />

für Jugendliche ist ein 2 bis 4maliges Krafttraining pro Woche empfehlenswert mit jeweils 10<br />

Übungen<br />

im Nachwuchsbereich ist das Prinzip der allmählichen Belastungssteigerung jetzt anzuwenden,<br />

da es dem Organismus Zeit zur kontinuierlichen Anpassung an Belastungssteigerung lässt<br />

eine ungehinderte Körpergewichtsentwicklung wichtig<br />

Schädigung von Gelenksystem, Bindegewebe, Sehnen vermeiden.<br />

Jahrestraining:<br />

dafür können die Programmbeispiele mehrmals wiederholt werden<br />

13/14 Jährige sollten 4mal pro Jahr hat man den 10Wochen Zyklus des Muskelaufbaus mit<br />

jeweils 2-3 Wochen Unterbrechung dazwischen.(wobei der Zyklus mit mehr Belastung trainiert<br />

werden kann)<br />

16/17 Jährige 4mal pro Jahr einen 10Wochen Zyklus<br />

> 6-8 Wochen Muskelaufbau<br />

Achtung: Muskelaufbautraining nicht für Zeiträume geplant wird, in denen<br />

Wettkampfhöhepunkte liegen.<br />

Schnelligkeitstraining im Kindes- und Jugendalter<br />

Das Talent steht im Vordergrund.<br />

Zur Trainierbarkeit der Schnelligkeit im Kindes- und Jugendalter<br />

Voraussetzungen<br />

Muskulatur<br />

Nervensystem<br />

psychischen Antriebs- und Willenkräfte<br />

-> biol.<br />

Trainingsmethoden und ausgewählte Trainingsformen<br />

Methodische Grundsätze<br />

Schnelligkeitsschulung mit 7/8 Jahren beginnen, aber Schnelligkeit differenziert entwickeln.<br />

Trainingsmethoden und Trainingsformen für 7-13-Jährige<br />

Bei Kindern soll ein Training<br />

- abwechslungsreich, spielerisch, variabel und vielschichtig sein<br />

Übungen für Beinmuskulatur: Nieder-Hoch-Sprünge aus 10-20 cm Fallhöhe, prellende<br />

Sprünge, Ein- und Beidbeinsprünge vorwärts, rw, sw<br />

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Ist Ausdauertraining im Kindesalter sinnvoll?<br />

Anpassungen bei Kindern<br />

Heute: Problem der unangemessenen Ausdauerbelastung entweder in der Anwendung zu<br />

hoher Belastungsintensitäten oder vor allem in der allg. Unterbeanspruchung durch<br />

Bewegungstätigkeiten des tägl. Lebens.<br />

Mittlerweile bekannt, dass Kinder und Jugendliche auf Ausdauerbelastungen hin die gleichen<br />

Anpassungserscheinungen wie Erwachsenen zeigen.<br />

Für Ausdauerfähigkeit sind wegen des allgemeinen und vor allem des hormonellen<br />

Wachstums die Pubeszenz und Adoleszenz besonders günstig.<br />

Zur Trainierbarkeit der aeroben Ausdauerfähigkeit<br />

Biologische Voraussetzungen für aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit sind bereits im Kindesalter<br />

recht günstig.<br />

Herz-Kreislauf-System<br />

Hohe Belastungsfrequenz -> sind normal, da bereits hoher Ruhepuls vorliegt<br />

Relative Herzgröße -> wie die bei Erwachsenen<br />

Relative maximale Sauerstoffaufnahme<br />

Muskelstoffwechsel<br />

Wärmeregulation<br />

Auf kindlicher Seite gibt es gewisse Nachteile -> geringere Schweißsekretion<br />

Trainingsbelastungen, Trainingsmethoden und ausgewählte Trainingsformen<br />

Nach Dauerprinzip<br />

Minutenläufe (wer kann 1,2,3 Min ohne<br />

Pause laufen?)<br />

Minutenläufe nach Pyramidensystem (1-<br />

2-3-2-1 min)<br />

Ausdauerschein I,II,III (5, 10, 15 Min<br />

kontinuierliches Laufen)<br />

Dreiecksläufe<br />

Partnerlauf mit Fahrradbegleitung:<br />

Nach gewissen Belastungsdauern wird<br />

zwischen Laufen und Radfahren<br />

gewechselt.<br />

Nach Intervallprinzip<br />

Kleine Spiele wie Schwarzer Mann<br />

Staffeln; Pendelstaffel<br />

Kleine Mannschaftsspiele<br />

Sportspiele wie Handball, Basketball<br />

Figurenlauf: vorgezeichnete Figuren<br />

oder Zahlen werden längs ihrer Umrisse<br />

durchlaufen.<br />

Ist Beweglichkeitstraining im Kindesalter sinnvoll?<br />

Diese Thematik ist altersabhängig zu beantworten:<br />

bis etwa zum 10. Lebensjahr haben Kinder eine natürlich, gut ausgeprägte Beweglichkeit.<br />

wesentlich Aufgabe ist weniger die Erhaltung als vielmehr die Prophylaxe bzw. der Ausgleich<br />

von möglicherweise schon vorhandenen Muskelverkürzungen und Dysbalancen.<br />

-> spielerische Übungen<br />

44<br />

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Lauftraining<br />

Heike Weichhold, Nany Weishäupl<br />

„Würfellauf“<br />

Beschreibung:<br />

Die Kinder laufen in der Halle verteilt herum und sind ständig in Bewegung. Der Lehrer/ ein<br />

Schüler würfelt. Für jede Augenzahl des Würfels steht eine bestimmte Laufaufgabe bzw.<br />

Anforderung:<br />

z.B. AZ 1: Wie ein Dieb schleichen<br />

AZ 2: Fersenlauf „Anfersen“<br />

AZ 3: Hopserlauf<br />

AZ 4: Auf allen Vieren kriechen<br />

AZ 5: Seitgalopp<br />

AZ 6: Alle Kinder laufen hintereinander<br />

Material/ Feldgröße :<br />

Einen Schaumstoffwürfel; Halle<br />

Variation:<br />

- Würfel mit 12 (oder anderen) Augenzahlen doppelte Besetzung (1 & 7, 2 & 8, … = selbe<br />

Aufgabe) oder 12 verschiedene Aufgaben finden<br />

- andere Aufgaben<br />

„Linienlauf“<br />

Beschreibung:<br />

Die Schüler laufen in der Halle verteilt herum und sind ständig in Bewegung. Sie laufen dabei<br />

nur auf den farbigen Spielfeldmarkierungen und dürfen den restlichen Teil des Bodens nicht<br />

betreten.<br />

Lehrer stellt verschiedene Aufgaben:<br />

• Nur bestimmte Linien benutzen (nach Farben oder Feldern unterschieden)<br />

• Schüler laufen rückwärts<br />

• Schüler laufen im Hopserlauf, Kniehebelauf, …<br />

• Wenn 2 Schüler sich treffen, laufen sie vorsichtig aneinander vorbei, ohne von der Linie<br />

• „abzukommen“<br />

• Wenn 2 Schüler sich treffen, laufen sie beide in die entgegengesetzte Richtung zurück<br />

• Wenn 2 Schüler sich treffen, springt einer über den anderen drüber (Bocksprung)<br />

Feldgröße:<br />

Linien der verschiedenen Felder (Volleyball, Basketball, …)<br />

Variation:<br />

- verschiedene Aufgaben<br />

- Variieren der Linien bzw. der Felder<br />

Freies Laufen in der Halle“<br />

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Beschreibung:<br />

Die Schüler laufen in der Halle verteilt herum und sind ständig in Bewegung. Der Lehrer gibt auf<br />

Pfiff verschiedene Anweisungen, die die Kinder je 3mal ausführen und danach weiter laufen:<br />

- Eine ganze Drehung am Ort<br />

- Häschensprung (Vorläufer vom Hockstrecksprung)<br />

- Anferssprung<br />

- Anfersen<br />

- Kniehebelauf, Hopserlauf<br />

- Hampelmann<br />

- Um einen Schüler herum gehen und dabei die rechten Hände aufeinanderlegen<br />

- Rückwärts-, Seitwärtslaufen<br />

- Kreuzschritt<br />

- Nachstellschritt<br />

- Krebsgang<br />

- Arme bewegen, wie ein Schmetterling oder Vogel<br />

- Schulter-/ Armkreisen<br />

- in einem bestimmten Rhythmus Klatschen<br />

Variation:<br />

- Ein Schüler macht etwas vor, was die anderen Mitschüler nachmachen und wählt den<br />

nächsten<br />

auf.<br />

- Slalomlauf um Hütchen oder Stangen<br />

„Staffellauf“<br />

Beschreibung:<br />

Je nach Klassenstärke werden 2-4 Mannschaften gebildet, die gegeneinander antreten.<br />

Jede Mannschaft teilt sich und stellt sich gegenüber in der Halle auf. Ein Schüler läuft je auf die<br />

andere Seite und klatscht den nächsten Läufer ab.<br />

Die Riege, die am schnellsten ist, gewinnt. Eventuell setzen sich gelaufene Schüler hin.<br />

Variationen:<br />

- Rückwärtslaufen<br />

- Bohnensäckchen transportieren<br />

- Die Schüler laufen hin und her (einmal um ihre Mannschaft gegenüber herum und wieder<br />

zurück)<br />

- Immer nur 2 Mannschaften treten gegeneinander an. Ein Schüler läuft je eine Runde (z.B.<br />

ums<br />

Volleyballfeld).<br />

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<strong>Konditionsschulung</strong> – Laufen<br />

Kronberger Daniel<br />

1. Linienlauf:<br />

Jeder läuft auf den Linien → wenn man sich trifft, weicht man aus<br />

Das Gleiche Machen; nur rückwärts<br />

nur auf den blauen und den gelben Linien laufen → wenn sich zwei treffen muss man in die<br />

entgegengesetzte Richtung laufen<br />

2. Fangen<br />

es gibt 1 Fänger; wenn einer gefangen wird, ist dieser der neue Fänger<br />

Kettenfangen: jeder Gefangene muss sich den Fängern anschließen<br />

Weitere Variation: nach einer Kettenlänge von 5 beginnt eine neue Kette<br />

Paarfangen: es fangen immer zwei, die sich an der Hand halten; die Gefangenen bilden<br />

wiederum Paare<br />

Falls es viele Schüler sind, kann man das Ganze auf zwei Felder verteilt machen: alle sind<br />

dadurch beschäftigt<br />

Man kann das Feld auch immer kleiner werden lassen<br />

3. Komm mit! – Lauf weg!<br />

Großer Kreis wird gebildet: einer läuft um den Kreis herum<br />

Irgendwann berührt der Fänger einen Mitschüler auf der Schulter und ruft entweder:<br />

„Komm mit!“ → der Angetippte läuft in der gleichen Richtung wie der Fänger<br />

Oder<br />

„Lauf weg!“ → der Angetippte läuft in die entgegengesetzte Richtung<br />

Ziel ist es, vor dem Läufer wieder auf dem Platz zu sein; ansonsten ist man der neue Fänger<br />

Bei großer Schülerzahl kann man auch zwei oder drei Kreise machen<br />

Ist nicht für Ausdauerschulung, sondern für Antritt geeignet<br />

47<br />

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<strong>Konditionsschulung</strong> – Laufübungen<br />

Zug fahren<br />

Dieses Spiel eignet sich gut dazu, die Ausdauer zu trainieren<br />

Man teilt die Schüler in gleich große Gruppen ein, ideal sind Gruppenstärken zwischen drei und<br />

fünf Kindern. Eine Gruppe bildet einen „Zug“. Zu Beginn müssen sich die Mitglieder einer<br />

Gruppe hintereinander aufstellen. Nachdem der Lehrer das Startsignal gegeben hat, ist jedes<br />

Gruppenmitglied für eine bestimmte Zeitperiode der Lokführer. Dieser gibt ein Tempo vor, das<br />

so gestaltet sein muss, dass jeder in der Gruppe mithalten kann – schließlich soll der Zug nicht<br />

zerreißen. Nach einer bestimmten Zeit wechselt der Lokführer. Am Ende der Übung war jedes<br />

Kind in seiner Gruppe einmal Lokführer.<br />

Es ist außerdem denkbar, dass Spiel weiter aufzulockern, indem man z.B. Schilder mit<br />

Ortsnamen in der Turnhalle verteilt und an die Kinder dann Fahrpläne austeilt, die dann der<br />

Reihe nach abzuarbeiten sind.<br />

Linienfangen<br />

Als Spielfeld für dieses Spiel werden die Linien innerhalb der Halle bzw. die auf einem Hartplatz<br />

genutzt (Volleyball-, Handball-, Basketball- und Fußballlinien). Die Schüler dürfen sich während<br />

des Spiels nur auf den Linien fortbewegen. Zu Beginn werden einer oder mehrere Schüler zu<br />

Fängern bestimmt. Diese müssen die anderen durch abschlagen fangen. Wer ab ist, wird<br />

entweder selbst zu einem Fänger oder versteinert und kann dann durch eine vorher<br />

abgesprochene Methode erlöst werden.<br />

Rot - Blau<br />

Dieses Spiel ist als Grundlage bzw. als Vorform für Drache – Prinzessin – Ritter zu sehen. Man<br />

bildet zwei gleich große Gruppen. Diese nehmen ca. einen Meter von der Mittellinie entfernt<br />

gegenüber Aufstellung. Eine ist die rote, die andere die blaue Gruppe. Zu Beginn einer jeden<br />

Runde gibt der ruft der Lehrer entweder „Rot“ oder „Blau“. Diejenige Gruppe, die genannt wird,<br />

ist der Fänger, die anderen sind die Gejagten. Ziel der Gejagten ist es hinter die eigene<br />

Grundlinie zu kommen (dafür bietet sich die blau Volleyballlinie an). Wer dies schafft, ist<br />

entkommen, wer vorher abgeschlagen wird gehört ab dann zur anderen Gruppe. Danach ist die<br />

Runde beendet und die Mannschaften stellen sich wieder an der Mittellinie auf.<br />

Fluchtrichtung<br />

(wenn Gejagter)<br />

48<br />

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Drache – Prinzessin – Ritter<br />

Von der Grundaufstellung funktioniert dieses Spiel genauso wie das obige. Allerdings bestimmt<br />

hier nicht der Lehrer den Fänger, sondern die Gruppen selbst. Dies geschieht durch eine Art<br />

Spiel, das genauso funktioniert wie Schere – Stein – Papier, nur das in diesem Fall die Gesten<br />

größer sind. Der Drache wird dargestellt, indem man die Arme hebt und brüllt bzw. faucht, der<br />

Ritter schwingt ein imaginäres Schwert vor dem Körper und die Prinzessin winkt fröhlich-lasziv<br />

(wie Prinzessinnen das eben so machen). Dabei schlägt der Ritter den Drachen, der Drache die<br />

Prinzessin und die Prinzessin den Ritter. Wer die Runde gewinnt, ist Fänger, die andere<br />

Gruppe muss versuchen zu entkommen. Wieder gilt: Wer hinter seiner Grundlinie ist, ist<br />

entkommen, wer gefangen wird, schließt sich der anderen Gruppe an.<br />

Feuer – Wasser – Blitz<br />

Die Schüler laufen in der Halle umher und müssen auf Pfiff und anschließendes Kommando<br />

diverse Aktionen ausführen. Wer die Station als letzter erreicht bzw. die Aktion am langsamsten<br />

ausführt, muss eine Runde aussetzen.<br />

Feuer – auf (Linienschnittpunkte sind auch Ecken) bzw. in eine Ecke stellen<br />

Wasser – an den Sprossenwänden hochklettern (Vorsicht, nicht zu hoch!)<br />

Blitz – auf den Boden werfen<br />

Versteinern – versteht sich von selbst<br />

Kaffeekränzchen zu ... – Gruppenbildung in beliebiger Anzahl<br />

Zirkel -Training<br />

Kennzeichen<br />

= Training im Kreis<br />

Ziel = Training möglichst aller Muskelgruppen, des Herz-Kreislauf- und des Atmungssystems<br />

gleichmäßig im Wechsel<br />

steigert die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft<br />

Belastung der Hauptmuskelgruppen – Beine, Rücken, Bauch, Arme/Schulter – soll an<br />

einzelnen Stationen wechseln<br />

es ist auch eine Belastung derselben Hauptmuskelgruppe zwei- oder dreimal hintereinander<br />

möglich<br />

alle Belastungsmethoden möglich<br />

49<br />

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<strong>Konditionsschulung</strong> 2007<br />

(1) Kennzeichen<br />

Beine<br />

Bauch<br />

Arme/Schulter<br />

Arme/Schulter<br />

Rücken<br />

Rücken<br />

Beine<br />

Bauch<br />

Zirkel - Training<br />

© Dr. Franz Held, 18.10.07<br />

<strong>Konditionsschulung</strong> 2007<br />

(1) Kennzeichen<br />

Beine<br />

Bauch<br />

Arme/Schulter<br />

Arme/Schulter<br />

Rücken<br />

Rücken<br />

Beine<br />

Bauch<br />

Zirkel - Training<br />

© Dr. Franz Held, 18.10.07<br />

2. Kennzeichnung der Übungsstationen<br />

• Benennung nach der aktiven Hauptmuskelgruppe<br />

• Schilder mit Nummern<br />

• Bild, Zeichnung<br />

• kurze Übungsbeschreibung<br />

• Angaben zum Übungsumfang<br />

• Anordnung im Kreis, Rechteck<br />

• Bewegungsrichtung angeben<br />

Anforderungen der Übungen<br />

50<br />

• einfache Übungen<br />

• zählbare Übungen<br />

• keine übertriebenen Koordinationsübungen<br />

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• einfache, ungefährliche Geräte für einen einfachen und schnellen Aufbau<br />

Einführung des Zirkels–Trainings<br />

• Anfertigen der Schilder<br />

• Vollständigkeit der benutzten Geräte überprüfen<br />

• alle Übungen auf Brauchbarkeit und Belastungsgrad überprüfen<br />

• alle Stationen vorzeigen<br />

• Gelegenheit zum Vertraut machen mit den Übungen geben<br />

• eventuelle Übungen später nochmals vorzeigen<br />

• auf richtige Bewegungsausführung achten<br />

Steigerungsmöglichkeit der Belastung<br />

• Verlängern der Übungszeit<br />

• Verkürzen der Pausenzeit<br />

• Zusatzgewichte (Medizinball, Gewichte, Sandsäcke)<br />

• Streichen der Pause<br />

• Steigerung der Wiederholungszahl<br />

• Steigerung der Anzahl der Stationen<br />

• Erhöhen der Zahl der Rundgänge<br />

Organisationsformen<br />

• Rundgang nach Zeit<br />

• Übungs- und Pausenzeiten sind festgelegt (Taktgeber)<br />

• Rundgang nach Zahl<br />

• Zahl der Wiederholungen an jeder Station ist festgelegt;<br />

• Pausenlänge frei oder<br />

ohne Pause<br />

Belastungsmethoden<br />

Dauermethode<br />

für jeden Übenden einen Stations-Platz<br />

Verbesserung der Grundlagenausdauer und der<br />

1-2/3 Rundgänge<br />

Varianten bei festgelegter Wiederholungszahl:<br />

Ermüdungswiderstandsfähigkeit<br />

1. Üben ohne Pause und ohne Zielzeit<br />

2. Üben ohne Pause, aber mit Zielzeit<br />

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extensive Intervallmethode<br />

für jeden Übenden einen Stations-Platz<br />

Verbesserung der Grundlagenausdauer und der Kraftausdauer<br />

unvollkommene Pause<br />

Belastungssteigerung nicht durch Verkürzen der Pausen<br />

1-2 Rundgänge<br />

Varianten-Wiederholungszahl nicht festgelegt:<br />

20 sec Arbeit – 15 sec Pause<br />

30 sec Arbeit – 20 sec Pause<br />

40 sec Arbeit – 30 sec Pause usw.<br />

intensive Intervallmethode<br />

für jeden Übenden einen Stations-Platz<br />

Verbesserung der Maximalkraft, Schnellkraft, Kraftschnelligkeit<br />

10-20 sec Arbeit – 30-90/180 sec Pause<br />

1-3 Rundgänge; Pause dazwischen 3-5 Min.<br />

Wiederholungszahl 6/8-12/18<br />

Belastungssteigerung nicht durch Verkürzen<br />

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