Betriebswirtschaftliche Planungs - Georg-August-Universität Göttingen
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4 Entscheidungen bei mehreren möglichen<br />
Umweltzuständen<br />
4.1 Entscheidungen bei Risiko<br />
Risikosituationen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Entscheidungsträger<br />
objektive oder auch nur subjektiv gesetzte Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten<br />
der verschiedenen möglichen Umweltzustände kennt.<br />
4.1.1 Das Erwartungswert- oder Bayes-Prinzip<br />
Benannt nach dem englischen Pastor, Mathematiker und Statistiker THOMAS<br />
BAYES (1702 - 1761). Das BAYES-Prinzip macht den auf der Basis der Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />
gewichteten Mittelwert der Zielgröße (Erwartungswert)<br />
zur Entscheidungsgrundlage.<br />
Erwartungswert einer diskreten Zufallsvariable:<br />
Im diskreten Fall errechnet sich der Erwartungswert als die Summe der Produkte<br />
aus den Wahrscheinlichkeiten jedes möglichen Ergebnisses und den „Werten“<br />
dieser Ergebnisse. Ist X eine diskrete Zufallsvariable, die die Werte x1, x2, ...<br />
mit den jeweiligen Wahrscheinlichkeiten p1, p2, ... annimmt, errechnet sich der<br />
Erwartungswert:<br />
Beispiel:<br />
10% Wahrscheinlichkeit Gewinn -400,-; 90% Wahrscheinlichkeit Gewinn 100,-<br />
Gewinn-Erwartungswert: 0,1 * - 400 + 0,9 * 100 = 50,-<br />
Das Erwartungswert-Prinzip kann offensichtlich keine Allgemeingültigkeit bei<br />
der Erklärung menschlichen Entscheidungsverhaltens beanspruchen, da implizit<br />
„risikoneutrales“ Verhalten unterstellt wird.<br />
<strong>Betriebswirtschaftliche</strong> <strong>Planungs</strong>- und Entscheidungsmethoden<br />
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