Die demographische Ent- wicklung als Herausforderung für die ...
Die demographische Ent- wicklung als Herausforderung für die ...
Die demographische Ent- wicklung als Herausforderung für die ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
09. Februar 2007 – Vortrag an der Universität Basel<br />
<strong>Die</strong> <strong>demographische</strong> <strong>Ent</strong><strong>wicklung</strong><br />
<strong>als</strong> <strong>Herausforderung</strong><br />
für <strong>die</strong> Assekuranz<br />
Konzernbereich Schweiz<br />
Martin Strobel, CEO Basler Schweiz / Vorstandsmitglied SVV
Agenda<br />
<strong>Die</strong> <strong>demographische</strong> Zeitbombe tickt<br />
Das Drei-Säulen System der Schweiz<br />
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 2. Säule<br />
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
Zusammenfassung<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
2
<strong>Die</strong> <strong>demographische</strong> Zeitbombe tickt<br />
<strong>Die</strong> <strong>demographische</strong> Zeitbombe tickt<br />
Langlebigkeit, sinkende Geburtenraten<br />
Stirbt Japan aus ?<br />
• Bevölkerung heute: 128 Mio.<br />
• Bevölkerung in 100 Jahren: <strong>die</strong> Hälfte. Was bedeutet <strong>die</strong>se <strong>Ent</strong><strong>wicklung</strong> für Volkswirtschaft /<br />
Rentensystem ?<br />
Schweiz: <strong>die</strong> Baby-Boom-Generation läuft in <strong>die</strong> Rentenfalle<br />
• <strong>Die</strong> Zahl der 64-Jährigen könnte sich bis 2050 verdoppeln<br />
• <strong>Die</strong> Anzahl der Hochbetagten wird entsprechend zunehmen<br />
• Gleichzeitig nimmt <strong>die</strong> Reproduktionsrate ab:<br />
• Für Nullwachstum braucht es 2.1 Kinder pro Familie<br />
• Zur Zeit sind wir bei 1.4 Kindern pro Familie<br />
• Fazit:<br />
• 1. Säule: Der „Generationenvertrag“<br />
(Umlageverfahren) funktioniert nicht mehr<br />
• 2. Säule: Kapitaldeckungsverfahren ist grundsätzlich richtig.<br />
Gewinne können jedoch nicht garantiert werden (Umwandlungssatz / Mindestverzinsung)<br />
• 3. Säule:<br />
• 3a und 3b müssen weiter verstärkt werden<br />
• 3c (neue Pflegeversicherung) muss zwingend geschaffen werden<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
3
Das Drei-Säulen System der Schweiz<br />
<strong>Die</strong> Schweiz verfügt über ein<br />
ausgeglichenes Drei-Säulen System<br />
Zusammensetzung eines durchschnittlichen Alterseinkommens<br />
100%<br />
10 5<br />
10 10<br />
5<br />
20<br />
26<br />
80%<br />
25<br />
40<br />
60%<br />
32<br />
3. Säule<br />
2. Säule<br />
40%<br />
20%<br />
85<br />
75<br />
65<br />
50<br />
42<br />
1. Säule<br />
0%<br />
Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge; CSFB; CEA<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
4
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 2. Säule<br />
<strong>Die</strong> zweite Säule erbringt eine starke<br />
Leistung<br />
BVG-Altersrente Altersrenten 1996-2004 1996-2004<br />
Ø-BVG-Rente 2004 vs. 1996<br />
in Mrd. CHF<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
+60.0%<br />
in Tsd. CHF<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
+17.62%<br />
0<br />
1996 1998 2000 2002 2004<br />
15<br />
1996 2004<br />
Jahresbetrag BVG-Altersrente<br />
1996: 8.8 Mrd.<br />
2004: 13.9 Mrd.<br />
BVG-Durchschnittsrente<br />
1996: 25.027<br />
2004: 29.438<br />
Leistungsziel: AHV und BVG sichern 60 % des letzten<br />
Einkommens.<br />
Quelle: BFS, 2006<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
5
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 2. Säule<br />
2. Säule – Zunehmende Lebenserwartung<br />
<strong>Die</strong> Alten werden älter und <strong>die</strong> Lebenserwartung nimmt zu.<br />
Todesfälle bei Männern nach Alter<br />
1970-1978 1996-2004<br />
Lebenserwartung Männer<br />
Alter 1981 2004<br />
0 Jahre 72.4 78.6 +6.2<br />
50 Jahre 26.0 30.8 +4.8<br />
65 Jahre 14.3 18.1 +3.8<br />
80 Jahre 6.5 8.0 +1.5<br />
Quelle: BFS, 2006<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
6
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 2. Säule<br />
2. Säule - Umwandlungssatz<br />
Umwandlungssatz beeinflusst durch:<br />
- Erwartete Sterblichkeit<br />
(technische Grundlagen)<br />
- Erwartete Verzinsung des Kapit<strong>als</strong><br />
(technischer Zins)<br />
Umwandlungssatz<br />
Ansparphase Altersguthaben Rentenphase<br />
Je höher <strong>die</strong> Lebenserwartung und je tiefer der technische<br />
Zinssatz, umso niedriger der Umwandlungssatz und <strong>die</strong> Rente.<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
7
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 2. Säule<br />
2. Säule - Konsequenz<br />
Heute beträgt der Umwandlungssatz 7.15 % für Frauen und 7.1 % für Männer<br />
• Er soll gesenkt werden bis 2014 auf 6.8 %<br />
<strong>Die</strong>se Senkung ist nicht ausreichend<br />
• Nach heutiger <strong>demographische</strong>r <strong>Ent</strong><strong>wicklung</strong> und heutigem Zinsniveau<br />
dürften müssten <strong>die</strong> Umwandlungssätze 5.574 % für Frauen und 5.835 %<br />
für Männer betragen<br />
• Schlussfolgerung: Mit einem Umwandlungssatz von 7.15 % werden <strong>die</strong><br />
Altersrenten heute subventioniert<br />
Um <strong>die</strong> nachhaltige Stabilität der zweiten Säule zu gewährleisten, ist eine rasche<br />
Senkung des Umwandlungssatzes daher dringend geboten<br />
• Forderung des SVV: mindestens Senkung auf 6 % bis 2011<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
8
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
Bevölkerung: Altersgruppe 50plus<br />
umfasst 36% der Bevölkerung und ca.<br />
60% der privaten Anlagen<br />
Bevölkerungsanteil<br />
Schweiz (%)<br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Bevölkerungsanteil verschiedener<br />
Altersgruppen in der Schweiz<br />
50plus umfasst 36 %<br />
der Bevölkerung<br />
Total 0-19 20-34 35-49 50-59 60-70 >70<br />
Altersgruppe<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Anteile verschiedener Altersgruppen<br />
an privaten Anlagen in der Schweiz<br />
PFA 1) Schweiz nach<br />
Altersgruppen (%)<br />
100 %<br />
50plus umfasst<br />
58 % der PFA<br />
Total 0-19 20-34 35-49 50-59 60-70 >70<br />
Altersgruppe<br />
1)<br />
PFA = „Personal Financial Assets“ umfassen alle privaten Anlageklassen: Barvermögen / Spareinlagen, Eigenheimbesitz, Fonds / Investitionen,<br />
Lebens- und Rentenversicherungen.<br />
Quelle: Mercer Oliver Wyman.<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
9
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
<strong>Die</strong> vier Lebensphasen der<br />
Altersgruppe 50+<br />
Ruhestandsvorbereitung<br />
- Planung für den Ruhestand, <strong>Ent</strong><strong>wicklung</strong> neuer Ambitionen / Bedürfnisse<br />
- Höhepunkt der Sparaktivität<br />
- Fokus auf kurzfristige Finanzierung des Ruhestands<br />
- Bewertung der finanziellen Situation, Finanzplanung für den Ruhestand<br />
- Zunehmende Beachtung der Themen Pflege und Gesundheit<br />
Übergangsphase<br />
Aktiver<br />
Ruhestand<br />
Passiver<br />
Ruhestand<br />
Quelle: Mercer Oliver Wyman.<br />
- Schrittweiser Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand<br />
- Neuorganisation des Lebensstils<br />
- Management zurückgehender regelmässiger Einnahmen<br />
- Wiederanlage von Ablaufleistungen aus bestehenden Anlagen<br />
- Keine signifikanten gesundheitlichen Einschränkungen<br />
- Aktive Freizeitgestaltung mit hohen finanziellen Ausgaben<br />
- Liquiditätsmanagement zur Finanzierung des aktiven Lebensstils<br />
- Zunehmende Relevanz der Absicherung von Pflege-, Gesundheits- und<br />
Langlebigkeitsrisiken<br />
- Zunehmende gesundheitliche Einschränkungen<br />
- Bedarf an Pflege und Unterstützung im täglichen Leben<br />
- Absicherung der Finanzierung steigender Kosten für Gesundheit und Pflege<br />
- Zunehmende Abhängigkeit von vertrauenswürdigen Betreuern und Beratern<br />
- Zunehmende Delegation von <strong>Ent</strong>scheidungen an Dritte<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
10
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
Bedürfnisse der Kundengruppen 50+<br />
Absicherung gegen Langlebigkeit<br />
Risiko der langfristigen Aufzehrung<br />
finanzieller Mittel<br />
Flexible Liquiditätsplanung<br />
Bedarf an finanzieller Flexibilität zur<br />
Reaktion auf wechselnden Lebensstil und<br />
unerwartete Ereignisse im Ruhestand<br />
Vermögenssicherung<br />
Zunehmender Fokus auf Schutz<br />
und Absicherung bestehenden<br />
Wohlstands – Vermögen<br />
ausserhalb des Rentenbezugs oft<br />
ohne ausreichende Absicherung<br />
Was suchen<br />
Kunden der<br />
Altersgruppe 50+<br />
Services / Affinitätsleistungen<br />
Erweitertes Servicespektrum über<br />
das Management der finanziellen<br />
Situation hinaus<br />
Beratung<br />
Komplexität der<br />
Problemstellungen<br />
rund um den<br />
Ruhestand<br />
Pflegevorsorge<br />
Finanzierung von Pflegerisiken<br />
und Organisation betreuender<br />
Services <strong>als</strong> zentrale Sorge<br />
älterer Menschen<br />
Quelle: Mercer Oliver Wyman.<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
11
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
Heterogene Lebensstile verlangen nach<br />
neuen Lösungen<br />
PFA 1) 50-59 60-64 65-69 70-75 75+<br />
Lebensstil-spezifisch<br />
Traditionell<br />
Verlängerter Übergang in den Ruhestand<br />
Bedarf an Services zum Management<br />
zusätzlicher Einkünfte und gestiegenen<br />
Wohlstands<br />
PFA 1) 50-59 60-64 65-69 70-75 75+<br />
Lebensstil-spezifisch<br />
Traditionell<br />
Früher und aktiver Genuss des Ruhestands<br />
Bedarf an Produkten zur Finanzierung<br />
reduzierter Einkünfte und Beschaffung von<br />
Liquidität<br />
PFA 1) 50-59 60-64 65-69 70-75 85+<br />
1) PFA = Personal Financial Asset.<br />
Quelle: Mercer Oliver Wyman.<br />
Lebensstil-spezifisch<br />
Traditionell<br />
75-79 80-84<br />
Langfristiger Pflegebedarf und Langlebigkeit<br />
Bedarf an längeren Laufzeiten von<br />
Vorsorgeprodukten und an Mitteln zur<br />
Finanzierung von Langlebigkeits- und<br />
Pflegerisiken<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
12
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
Pflegekosten: ständig steigend und nur<br />
gering versichert<br />
20%<br />
Zunehmender Anteil der Pflegekosten an<br />
den Gesamtkosten des Gesundheitswesens<br />
in Mrd. CHF<br />
8.0<br />
7.0<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
Pflegekosten 1) 1985 - 2004<br />
85-04: + 345 %<br />
CAGR: + 8.2 %<br />
85 87 89 91 93 95 97 99 01 03<br />
1) Kosten für Institutionen für Betagte und Chronischkranke sowie Spitex.<br />
2) Obligatorische Krankenpflegeversicherung KVG (Grundversicherung).<br />
3) Direktzahlungen für nicht gedeckte Leistungen (out of pocket) und<br />
Kostenbeteiligungen in der Krankenversicherung.<br />
4) Rest: Staat (Bund, Kantone, Gemeinden), Militärversicherung, andere priv.<br />
Finanzierung.<br />
Quelle: BFS / eigene Analyse.<br />
15%<br />
10%<br />
in Mrd. CHF<br />
5%<br />
Pflegekosten nach KVG 2) und Privaten Haushalte 3)<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10%<br />
KVG<br />
8.9%<br />
72%<br />
Priv.<br />
HH<br />
10.8%<br />
100%<br />
Total<br />
Rest 4) 21%<br />
13.5%<br />
66%<br />
100%<br />
14.1% 14.4%<br />
1985 1990 1995 2000 2004<br />
25%<br />
60%<br />
1995 2000 2004<br />
100%<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
13
<strong>Herausforderung</strong>en für <strong>die</strong> 3. Säule<br />
Fazit zur 3. Säule<br />
• In der Schweiz müssen <strong>die</strong> Versicherer ihre Leistungen noch stärker auf <strong>die</strong><br />
Altersgruppe 50+ ausrichten<br />
• Lösungsansatz der Basler:<br />
• Zielgruppengerechte Beratung<br />
• Zielgruppengerechte Produkte<br />
• Wir brauchen eine Säule 3c, <strong>die</strong> sich des Pflegethemas annimmt.<br />
Eckpunkte einer solchen Säule 3c könnten sein:<br />
• Funktionsweise wie Säule 3a (freiwillig, indiv. Sparkonto, steuerliche<br />
Abzugsfähigkeit bis Maximalbetrag)<br />
• Einzahlung ab dem 58. Lebensjahr bis max. 80. Altersjahr<br />
• Bindung auch nach der Pensionierung<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
14
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassung<br />
<strong>Die</strong> Schweiz verfügt heute über eines der modernsten und<br />
zukunftsfähigen Systeme zur Altersvorsorge<br />
• Bewährtes Drei-Säulen System<br />
Um <strong>die</strong> Stabilität und <strong>die</strong> Nachhaltigkeit <strong>die</strong>ses Systems zu bewahren,<br />
müssen Anpassungen vorgenommen werden<br />
• 2. Säule: Anpassung des Umwandlungssatzes an <strong>die</strong><br />
<strong>demographische</strong>n Realitäten<br />
• 3. Säule<br />
• Ausrichtung der Produkte, Leistungen und Beratung an <strong>die</strong><br />
Bedürfnisse des Segmentes 50plus<br />
• Einführung einer Pflegeversicherung<br />
Demographie UNI Basel / MS, 2007-02-09<br />
15