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die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 rubrik<br />
Zwiebel<br />
Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos Juni 2012<br />
d<br />
i<br />
e<br />
Kultur<br />
Genuss<br />
Portraits<br />
lebenswertes<br />
VeranstaltunGen<br />
aKtuelles aus bamberG<br />
1
[ Dahinter steckt immer ein leerer Topf. ]<br />
MANUEL WERNER, Anzeigenleitung<br />
...doch Vielschichtigkeit, Schärfe und Geschmack haben ihren (kleinen) Preis.<br />
Bereichern Sie Bambergs Blätterwald mit Ihrer Anzeige.<br />
Damit wir auch morgen noch kraftvoll zubeissen können.<br />
Zwiebel<br />
Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos Juni 2012<br />
Manuel Werner – Tel. 01 78 / 9 74 80 80 – anzeigen@die-zwiebel.de<br />
d<br />
i<br />
e
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gruß aus der küche<br />
Erinnern Sie sich noch an „The Lovin‘ Spoonful“<br />
und ihren legendären Sommerhit „Summer in<br />
the City“? Die heiße Stadt mit den kühlen Nächten,<br />
die Menschen auf den glühenden Bürgersteigen,<br />
heiße Rhythmen, im Hintergrund hupende<br />
Autos: Sommer in der Stadt.<br />
Eigentlich ist ja noch Frühling, aber der Mai fühlte<br />
sich bereits an wie Sommer in Bamberg. Menschen<br />
in den Eiscafés, auf dem Keller, in den Freibädern,<br />
sie genießen die wohltuende Wärme.<br />
Temperaturen, wie wir sie oft im Hochsommer<br />
nicht haben. Und noch etwas macht dieses Sommerfeeling:<br />
die vielen Touristen und die Landesgartenschau.<br />
So viele Menschen, die Bamberg<br />
genießen und ein Urlaubsgefühl verbreiten. Sie<br />
kommen aus Amerika, Japan, Italien, Frankreich<br />
oder England zu uns ins kleine, feine Bamberg.<br />
Da ist man schon ein bisschen stolz, wenn man<br />
so als Einheimischer durch die City flaniert: „Ich<br />
Ein Löffelchen<br />
voll Liebe…<br />
wohne immer hier!“ Und in der Tat, Bamberg hat<br />
ja auch alles: historische Bauten, eine spannende<br />
Geschichte, wunderschöne Keller, den Hain,<br />
die fränkische Schweiz im Umland und ein Kulturprogramm,<br />
das sich durchaus mit Großstädten<br />
messen kann: in Kürze geht’s wieder los mit<br />
den Calderon-Festspielen in der Alten Hofhaltung,<br />
der Biennale der Bamberger Symphoniker,<br />
den Rosengarten-Serenaden und und und…<br />
Also, wer in diesem Jahr noch keine großen Reisepläne<br />
hat – sei es wegen der hohen Benzinpreise,<br />
aus Zeitmangel oder einfach, weil man<br />
keine Lust hat: Spielen Sie doch mal Urlaub in<br />
Bamberg, erleben Sie Bamberg wie ein Tourist,<br />
schauen Sie sich mal wieder richtig alles an. Genießen<br />
Sie den schönen Sommer in der Stadt,<br />
die wir alle so lieben, dass wir sogar den Rest des<br />
Jahres hier bleiben.<br />
Ihre <strong>ZWIEBEL</strong>-Redaktion<br />
3
4<br />
Ich fIndE<br />
Ich LEsE<br />
Ich BIn<br />
Ich WohnE<br />
Ich möchtE<br />
Leserumfrage<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> möchte über Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mehr<br />
wissen. Nicht aus Neugier, sondern weil wir Inserenten überzeugen<br />
möchten. Schließlich finanziert sich unser Magazin –<br />
das können Sie sich denken – über die Werbeinserate. Keine<br />
Werbung, keine <strong>ZWIEBEL</strong>, so einfach ist das leider.<br />
Wenn Ihnen das egal ist, können Sie jetzt weiterblättern. Andernfalls<br />
bittet die <strong>ZWIEBEL</strong> Sie, die Fragen zu beantworten und<br />
den Bogen oberhalb der Querlinie zu faxen oder zu schicken.<br />
Wenn Sie außerdem zwei Karten für die Landesgartenschau<br />
gewinnen möchten, senden Sie uns bitte auch den unteren Teil.<br />
Wir trennen ihn ab, denn die Umfrageergebnisse möchten wir<br />
anonym auswerten. Sie können ihn aber auch gern selbst abtrennen.<br />
Wie die Antworten ausfallen, hat natürlich keinen Einfluss auf<br />
die Gewinnchance. Wir möchten Ihre ehrliche Meinung wissen.<br />
Vielen Dank – Ihre <strong>ZWIEBEL</strong><br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> ist das beste Stadtmagazin in Bamberg.<br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> gehört zu den besten Stadtmagazinen, mit _________________ und __________________<br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> liegt so mittendrin.<br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> spricht mich nicht an.<br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> komplett durch.<br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> ungefähr zur Hälfte.<br />
� in der <strong>ZWIEBEL</strong> nur sporadisch.<br />
� die <strong>ZWIEBEL</strong> bestimmt nicht nochmal.<br />
Außer mir lesen in diesem Exemplar der <strong>ZWIEBEL</strong> noch __________ Personen.<br />
Mich interessiert in der <strong>ZWIEBEL</strong> (interessiert mich sehr) (interessiert mich nicht)<br />
Veranstaltungshinweise � � � � �<br />
Portraits � � � � �<br />
Thema Genuss � � � � �<br />
Thema Gesundheit � � � � �<br />
CD-/Buchvorstellungen � � � � �<br />
� unter 30 � 30-40 � 40-50 � 50-60 � 60-70 � über 70<br />
hier: ______________ (bitte Postleitzahl eintragen)<br />
zwei von 5 x 2 Karten für die Landesgartenschau gewinnen. (Für die Bereitstellung vielen Dank an die LGS!)<br />
Name __________________________________ Straße ______________________________________<br />
� Bitte Info, sobald die <strong>ZWIEBEL</strong> per Post<br />
PLZ___________ Ort___________________________<br />
abonniert werden kann<br />
Bitte bis 30.6. per Fax an 0951/519395-55 oder per Post: die <strong>ZWIEBEL</strong>, Schellenbergerstr. 8, 96049 Bamberg<br />
�<br />
�
KuLtur<br />
Schwiiz im Huus – neue Stipendiaten in der Villa Concordia 8<br />
E.T.A. Hoffmann-Theater: Sommerzeit ist Festspielzeit 28<br />
Gelauscht: Musikneuheiten 30<br />
Gelesen: Buchrezensionen 34<br />
GEsundhEIt & GEnuss<br />
Ein guter Schluck für die Umwelt 17<br />
Von Kräutern verführt 36<br />
Ehrlich. Erdig. Eckerts. 39<br />
„Kräuterwickel“ fürs Fleisch 40<br />
Kaffee olé 42<br />
PortraIts<br />
Eine Reise auf den Spuren des Lichts 22<br />
Lichtwerkstatt – Kunst und Kreativität 32<br />
LEBEnsWErtEs<br />
Landesgartenschau im Juni 14<br />
Kolumne: Scharlottes Welt 16<br />
Gerd Bauer: Cartoon 47<br />
VEranstaLtunGEn<br />
Kultur in Sicht 18<br />
Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick 48<br />
aKtuELLEs aus BamBErG<br />
Bollidigg: Und diesmal nur ein Thema 6<br />
Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 12<br />
Impressum, Wichtige Adressen 50<br />
Auslagestellen: hier gibt‘s die <strong>ZWIEBEL</strong> 51<br />
das LEsEn sIE Im JunI 2012<br />
In dEr <strong>ZWIEBEL</strong><br />
Das Titelbild ist ein<br />
Szenenfoto aus der<br />
Inszenierung „Das<br />
Geheimnis der Engel“<br />
im Theater der Schatten,<br />
Bamberg.<br />
Mehr ab Seite 22.<br />
Benät<br />
Keesköhl<br />
Stazinäri<br />
12 Kunsträume<br />
– von Picasso zu Beuys<br />
Werke weltbekannter Künstler führen<br />
durch die Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer<br />
bis 17.6.2012 │ Di, Mi u. Fr-So 11-19 Uhr<br />
Do 13-21 Uhr │ Tel. 0951.871861<br />
Historisches Museum Bamberg<br />
Bamberg - seine Gärtner und Häcker<br />
bis 1.7.2012 │Di-So 9-17 Uhr │Tel. 0951.5190746<br />
AUGENSCHMAUS<br />
Historische Bestecke aus dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen<br />
Sammlung Ludwig Bamberg<br />
bis 21.10.2012 │ Di-So 9:30-16:30 Uhr<br />
Tel. 0951.871871<br />
M U S E E N D E R S T A D T B A M B E R G<br />
www.museum.bamberg.de │ Tel.0951.871142<br />
5
6<br />
BamBerg öffnet Brose die türen<br />
Brose kommt nach Bamberg. Nach 25 Jahren Lauer-<br />
stellung vor den Toren der Stadt hat das Unternehmen<br />
nun den Sprung über die Grenze gemacht und siedelt<br />
ab 2014 zunächst die Verwaltung und später die Produktion<br />
im Segment Autotürenelemente an. Standort<br />
wird die Breitenau sein, die Verträge wurden unter den<br />
Augen von Notar Dr. Jens Eue feierlich unterzeichnet.<br />
Man möchte ein lautes Willkommen! ausrufen und<br />
sich uneingeschränkt darüber freuen. Schließlich entstehen<br />
schon in der ersten Ausbaustufe 500 Arbeitsplätze<br />
(von denen allerdings 350 in Coburg abgebaut<br />
werden). Nach Abschluss der rund 200 Mio. hohen Investition<br />
sollen sogar 1.200 Menschen hier Arbeit finden.<br />
Geschätzte zwei Mio. Euro Gewerbesteuer sollen<br />
jährlich zurückfließen, womit sich allein die direkte<br />
Investition der Stadt in Höhe von rund 11 Mio. Euro<br />
für die Bereitstellung der rund 75.000 m2 Gewerbefläche<br />
und die Infrastrukturmaßnahmen schon bald<br />
refinanzieren soll. Dazu weitere Einnahmen durch<br />
die Ansiedlungen von Gewerbe in der Peripherie und<br />
den Zuzug von Mitarbeitern. Dafür kann man sich als<br />
Stadt schon mal ein bisschen lang machen. Zum Beispiel,<br />
und das meint die <strong>ZWIEBEL</strong> völlig ernst, einen<br />
ohnehin ungeliebten Plärrer standort aufgeben, einen<br />
wenig frequentierten P+R Platz verlegen unter Abriss<br />
eines erst 13 Jahre alten Gebäudes, das vornehmlich<br />
als Graffiti-Leinwand diente und einem Sportverein<br />
ein neues Clubhaus bauen.<br />
Das alles kann man machen, und man kann dafür sogar<br />
Geld in die Hand nehmen, das man noch gar nicht<br />
hat. Doch die Art und Weise des Zustandekommens<br />
trübt die Freude ein wenig. Aus der Distanz betrachtet,<br />
wirkt die Stadt getrieben: den Zeitplan diktiert<br />
das Unternehmen – und er ist für die Größe des Vorhabens<br />
so eng, dass man ihn beinahe mit „Die Flucht<br />
aus Coburg“ übertiteln möchte. Mit einem<br />
zweistufigen Auswahlverfahren, in dem erst<br />
der Gutachten-Sieger Würzburg ausscheidet,<br />
wird der Druck erhöht: im Rennen nur noch Bamberg<br />
und Hallstadt. Erneut gegen Hallstadt verlieren –<br />
dieser Schmach wird Bamberg sich erwehren wollen,<br />
das hält geschmeidig. Ganz offen erklärt Brose-Gesellschafter<br />
Michael Stoschek, dass die Entscheidung das<br />
„Ergebnis eines gegenseitigen Überbietens von Konditionen“<br />
ist.<br />
Natürlich wird hinter verschlossenen Türen verhandelt,<br />
das ist üblich und sinnvoll. Doch das Ergebnis, das<br />
die gewählten Vertreter in unserem Namen erzielen,<br />
wird ebenfalls geheim gehalten und im nichtöffentlichen<br />
Teil der Stadtratssitzung versteckt, mit nur zwei<br />
Tagen Vorlauf. Das ist nicht unbedingt üblich und auch<br />
nicht sinnvoll, weil es Zweifel hinterlässt: ist der Kaufpreis<br />
für die Gewerbefläche in bester Lage so niedrig,<br />
dass man sich dafür schämen muss? Sind in den Verträgen<br />
Leistungen der Stadt enthalten, über die man<br />
lieber nicht spricht? Wurden Zusagen gemacht, die<br />
mit den Betroffenen noch gar nicht besprochen sind?<br />
dIE sKEPsIs Kommt nIcht Von unGEfähr<br />
Man möchte auf alle diese Fragen ein klares Nein hören<br />
und sich einfach auf ein weiteres Unternehmen<br />
von weltweiter Bedeutung in Bamberg freuen. Doch<br />
die Skepsis wird uns nicht genommen. Und sie kommt<br />
auch nicht von ungefähr, wenn man sich zurückerinnert<br />
zum Beispiel an 1998, als Brose den Verbleib in<br />
Hallstadt knallhart mit dem Ausbau des Bamberger<br />
Flugplatzes verknüpfte. Es gab seinerzeit Menschen,<br />
die das Wort Erpressung im Munde führten. Die Querelen<br />
in Coburg sind ein eigenes Kapitel, und ohne<br />
werten zu wollen, darf man wohl davon ausgehen,<br />
bollidigg die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Statt<br />
Wappen<br />
Alles Liebe!<br />
Deine<br />
Pressestelle<br />
Foto: Henning Brandt
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bollidigg<br />
dass die Schuld für die Verstimmungen zwischen<br />
Brose und OB Kast ner nicht allein auf<br />
einer Seite liegt. Auch aus Würzburg hört<br />
man nicht nur Gutes: Brose-Chef Jürgen Otto<br />
wird in der „Main-Post“ zitiert, wie er sich darüber<br />
wundert, dass sein Unternehmen als<br />
Anlieger einer Straße zu den Kosten für deren<br />
Ausbau herangezogen wird. Huch! Das, werter<br />
Herr Otto, gilt genauso für jeden Hauseigentümer<br />
– und warum sollte da jemand<br />
verschont werden, nur weil er zufällig ein<br />
Milliardenunternehmen ist?<br />
Selbst bei der Vorstellung der Pläne vor den<br />
Medien kann Michael Stoschek es nicht lassen,<br />
das doch sehr durchsichtige Klagelied<br />
des armen Unternehmers anzustimmen, der<br />
von den Produktionskosten in Deutschland<br />
gebeutelt ist und aus reiner Menschenliebe<br />
überhaupt noch hier produziert. Es gipfelt in<br />
der Behauptung, die Gesellschafter würden<br />
die deutschen Arbeitsplätze durch Gewinnverzicht<br />
subventionieren. Die versammelte<br />
Presse schweigt peinlich berührt. Als ob man<br />
nicht wüsste, dass präzise Wertarbeit gut<br />
ausgebildeter Fachkräfte und die Nähe zu<br />
den stärksten Autoherstellern der Welt einen<br />
eigenen Wert darstellen. Bei allem klingt<br />
ein wenig die Haltung durch, man solle doch<br />
froh sein, dass es Brose gibt, jetzt möge man<br />
bitte nicht auch noch berechtigte Ansprüche<br />
geltend machen. So passt es auch ins Bild,<br />
dass zunächst der Stadtrat das Vertragswerk<br />
akzeptieren muss, bevor die Gesellschafter<br />
ihm gnädig zustimmen. Deutlicher kann man<br />
kaum zeigen, wer das letzte Wort hat.<br />
BamBErG hat aLLEn Grund Zu EInEr<br />
sELBstBEWusstEn haLtunG<br />
Dabei ist die Lage so einseitig gar nicht. Denn<br />
nicht nur die Stadt schöpft Vorteile. Für Brose<br />
ist ein lebenswerter Standort Bamberg ein<br />
großer Pluspunkt im Wettbewerb um gute<br />
Mitarbeiter. Die Lage des Grundstücks könnte<br />
besser nicht sein, verbindet sie doch Autobahnnähe<br />
mit einer repräsentativen Lage im<br />
Eingangsbereich der Stadt. Und es geht ein,<br />
wie man annehmen muss, langjähriger Traum<br />
für Michael Stoschek in Erfüllung: endlich ein<br />
Firmensitz neben der Landebahn. Hat er doch<br />
in der Pressekonferenz zur Ansiedlung die Ablehnung<br />
eines Regionalflughafens in Coburg<br />
als wesentlichen Faktor für die Standortentscheidung<br />
betont – neben der Wirtschaftspolitik<br />
von Coburgs OB Kastner, SPD, mit dem<br />
der Brose-Gesellschaftersprecher ja schon<br />
seit Jahren im Clinch liegt. Natürlich nur auf<br />
Sachebene, betont Stoschek, und wieviel Persönliches<br />
dahintersteckt, kann man nicht hören,<br />
aber spüren. Auf Nachfrage der <strong>ZWIEBEL</strong><br />
ist er nicht einmal mehr bereit, Coburg als<br />
Hauptsitz seines Unternehmens zu bezeichnen.<br />
Dieses atmosphärische Problem hat der<br />
Brose-Enkel in Bamberg nicht, obwohl, worauf<br />
er genüsslich hinweist, beide OBs der selben<br />
Partei entstammen.<br />
Wenn beide Partner es ernst meinen, ist die<br />
Ansiedlung an der Breitenau das, was man<br />
im modischen Wirtschaftssprech als eine<br />
Win-Win-Situation bezeichnet. Bamberg profitiert,<br />
keine Frage. Doch mit dem, was die<br />
Stadt zu bieten hat, darf sie durchaus selbstbewusst<br />
auftreten und sollte sich von vornherein<br />
nicht in die Rolle des Bittstellers oder<br />
des Erfüllungsgehilfen drängen lassen. Dass<br />
es gegen einen starken Verhandlungspartner<br />
gelungen ist, ein Ergebnis auf Augenhöhe<br />
zu erwirken, davon möchten sich die Bürger<br />
überzeugen – bei allem erst kürzlich erneuerten<br />
Vertrauen. Damit sie sich ganz uneingeschränkt<br />
freuen und stolz sein können, wenn<br />
das Brose-Logo ab 2014 nicht nur auf den<br />
Trikots der Basketballer prangt, sondern auch<br />
an der Breitenau. [hb]<br />
7
Alles neu macht der Mai! Genaugenommen<br />
schon der Vormonat, denn seit Mitte April<br />
wird das Internationale Künstlerhaus von<br />
neuem Leben durchweht. Der neue Jahrgang,<br />
zwölf Spezialisten ihres Fachs – darunter<br />
fünf aus der Schweiz, ein Gast aus<br />
Luxemburg – ist eingezogen. In der Villa<br />
Concordia und im Ebracher Hof am unteren<br />
Kaulberg finden die Stipendiaten seit 1998<br />
einen Rückzugsort zum ungestörten Arbeiten,<br />
aber auch zum Austausch mit den Kollegen<br />
und, bei Vernissagen, bei Lesungen<br />
und Konzerten, mit der Öffentlichkeit.<br />
bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Schwiiz im Huus<br />
dEr nEuE stIPEndIatEnJahrGanG<br />
Ist Ins IntErnatIonaLE Künst-<br />
LErhaus VILLa concordIa<br />
EInGEZoGEn<br />
KurZPortraIts Von<br />
JürGEn GrässEr<br />
fotos: toBIas Bohm/PrIVat
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bamberger kulturleben<br />
GEorGEs LEntZ<br />
Eine Ausnahmeerscheinung ist Georges<br />
Lentz. Mit den Schweizern verbindet ihn die<br />
Vielsprachigkeit, geboren aber ist der Geiger<br />
und Komponist 1965 in Luxemburg. Nach<br />
Studien in Paris und Hannover ging er 1990<br />
nach Australien, wo er seither im Sydney Symphony<br />
Orchestra Violine spielt. Sein kompositorisches<br />
Schaffen ist schmal, aber gewichtig.<br />
Lentz gilt als einer der bedeutendsten Komponisten<br />
seiner Wahlheimat. Die Weite des<br />
Outback, der Sternenhimmel, die Astronomie<br />
ist seine Welt. Sie spiegelt sich in Lentz‘ Kompositionen<br />
ebenso wie die Mystik einer Hildegard<br />
von Bingen, eines Meister Eckart. Im Dezember<br />
wird sein Bratschenkonzert mit der<br />
Widmungsträgerin Tabea Zimmermann und<br />
den Bamberger Symphonikern zu hören sein.<br />
andrEa LorEnZo scartaZZInI<br />
Der gebürtige Basler Andrea Lorenzo Scartazzini<br />
arbeitet derzeit an „Der Sandmann“<br />
nach E. T. A. Hoffmann. Für seine zweite Oper<br />
lässt Scartazzini sich vom Lokalkolorit inspirieren.<br />
„Ich bin am richtigen Ort“, sagt der<br />
Vierzigjährige.“Das Arbeiten hier ist wirklich<br />
optimal. Man kann sich darauf einlassen und<br />
hat seine Ruhe, wenn man will.“ Die Werke<br />
des Schülers von Wolfgang Rihm wurden bereits<br />
beim Lucerne Festival aufgeführt.<br />
ansGar BEstE<br />
Ansgar Beste, 1981 in Malmö geboren, hat<br />
ebenfalls bei Rihm (und bei Adriana Hölszky)<br />
studiert. In Anlehnung an John Cage präpariert<br />
Beste häufig die Instrumente, für die er<br />
schreibt, mit Alltagsgegenständen, beispielsweise<br />
Schrauben, und erzielt so ungewohnte<br />
Klänge. 2012 ist Beste auch Stipendiat bei<br />
den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.<br />
annEttE schmucKI<br />
„Mich interessiert, die Wörter leicht zu machen“,<br />
sagt Annette Schmucki, die sich dem<br />
Grenzbereich zwischen Sprache und Musik<br />
widmet. In Klanginstallationen, Hörstücken<br />
und Performances, die sich oft mit<br />
der Sprechstimme und deren Obertonbereichen<br />
auseinandersetzen, spürt sie dem<br />
Klang der Wörter nach. „Sänger“, weiß<br />
Schmucki, „haben immer etwas Überkanditeltes,<br />
das mir fremd ist.“ Sie rhythmisiert<br />
den Text, der „ganz einfach klingen soll, nicht<br />
so kunstvoll“. Keine leichte Aufgabe für Interpreten:<br />
„Es ist sehr schwierig, Leute zu finden,<br />
die das schön machen.“ Am 19. Juni gibt<br />
Schmucki einen Einblick in ihre Werkstatt.<br />
9
10<br />
haraLd GrILL<br />
Reich ist die Literaturgeschichte des Gehens.<br />
Auch Harald Grill, vor sechseinhalb Dekaden<br />
im niederbayerischen Hengersberg geboren<br />
und in der Oberpfalz aufgewachsen, ist gern<br />
zu Fuß unterwegs. Das Projekt „Zweimal<br />
heimgehen“ führte ihn 2000/2001 zunächst<br />
vom Nordkap und danach von Syrakus aus<br />
nach Regensburg. Neben Prosa wie den sogar<br />
ins Russische übertragenen Geschichten vom<br />
Land, „Gute Luft – auch wenn‘s stinkt“, und<br />
Theaterstücken schreibt Grill Radioessays<br />
für den Bayerischen Rundfunk. Bei seinen<br />
Gängen nach Bug hat er entdeckt, dass Bamberger<br />
sehr schnelle Leute sind. „Die<br />
rennen andauernd an einem vorbei.“<br />
Gehen und Leben ist für Grill identisch. Der<br />
Vater war mit zwei Krücken aus dem Krieg<br />
zurück gekommen, „gehen lernen“ (2010)<br />
sollte der Sohn den Roman seiner Kindheit<br />
nennen. Grills Gedichte bedienen sich immer<br />
wieder der Mundart. „Dialekt ist wie Barfußgehen.<br />
Man spürt etwas.“<br />
JochEn schImmanG<br />
Aus Oldenburg hat Jochen Schimmang, Jahrgang<br />
1948, den Weg nach Bamberg gefunden.<br />
Er arbeitet als Kritiker, Essayist, Übersetzer<br />
(der wunderbaren Kriminalromane von<br />
Gilbert Adair), verfasst Hörspiele und vom<br />
bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
deutschsprachigen Feuilleton in höchsten Tönen<br />
gelobte Romane. Schimmang debütierte<br />
bei Suhrkamp. Der jüngste Roman, die Utopie<br />
„Neue Mitte“, erschien 2011 bei der Edition<br />
Nautilus in Hamburg. Am 28. August wird<br />
Schimmang daraus im Künstlerhaus vortragen.<br />
mIchaEL stauffEr<br />
Der „Dichterstauffer“ Michael Stauffer wurde<br />
1972 in Winterthur geboren und lebt in<br />
Biel. Spielerisch und experimentell gehen<br />
seine Arbeiten (Lyrik, Hörstücke, Prosa, Performances,<br />
Installationen) über den tradierten<br />
Gattungsbegriff hinaus. Stauffer ist, wie<br />
Nora Gomringer, der Spoken-Word-Szene<br />
zuzurechnen. Gemeinsam mit der Künstlerhausdirektorin<br />
hat er 2010 die CD „Kleine<br />
Menschen“ vorgelegt.<br />
PEtEr WEBEr<br />
Peter Weber, 1968 im Kanton St. Gallen geboren,<br />
ist Suhrkamp-Autor und Maultrommler.<br />
Dass Musik aus seiner Prosa widerhallt, verwundert<br />
nicht. Webers bislang letzter Roman<br />
(„Die melodielosen Jahre“, 2007) lässt Sprache<br />
leuchten, Rhythmus, Klang. Und trägt<br />
autobiographische Züge.
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bamberger kulturleben<br />
sEBastIan GIussanI<br />
Mit dem aus dem schwäbischen Wertingen<br />
gebürtigen Bildhauer Sebastian Giussani<br />
– seine Familie stammt aus dem Tessin<br />
– findet sich ein weiterer Grenzüberschreiter<br />
im aktuellen Stipendiaten-Jahrgang.<br />
Je nach den Gegebenheiten des Ausstellungsraums<br />
spielt Giussani mit Skulpturen,<br />
Installationen, experimenteller Musik<br />
und Performances. Er arbeitet gerade mit<br />
Schaumstoffbällen in den Farben der Villa<br />
Concordia: Rot, Gelb und Blau. Am 15. Oktober<br />
wird er mit seiner Band Digilogue zu hören<br />
sein und entspannte Klangskulpturen in<br />
den Raum schicken.<br />
fLorIan hüttnEr<br />
!964 in Bad Tölz geboren, lebt Florian Hüttner<br />
in Hamburg, wo er auch einen „Künstlerprojektraum“<br />
für Landschaftskunst betreibt.<br />
Er arbeitet in verschiedenen Medien, etwa<br />
dem Radio. „Ich komme von der Malerei“,<br />
sagt Hüttner allerdings, auch wenn sich die<br />
Ausdrucksformen überschneiden. So hat er<br />
auf einem für ein Festival in Pennsylvania<br />
gedrehten Kurzfilm der Ratte ein Denkmal<br />
gesetzt. Umgebung ist Hüttner wichtig. Um<br />
diese zu erkunden, hat er sein Rennrad mit an<br />
die Regnitz gebracht.<br />
JaKoB mattnEr<br />
Jakob Mattner, 1946 in Lübeck geboren und<br />
mit vielen Auszeichnungen bedacht, ist der<br />
Nestor in der Villa Concordia. Er hat in Berlin<br />
Bildhauerei studiert und gestaltet dort seit<br />
einer Dekade die Bühne des Internationalen<br />
Literaturfestivals. Jüngere Arbeiten erkunden<br />
das Sehen, Licht und Schatten. Auch der<br />
Landschaftsmalerei hat Mattner sich gewidmet.<br />
andrEas ZyBach<br />
Andreas Zybach, Jahrgang 1975, stammt aus<br />
Olten, Er hat in Zürich und an der Frankfurter<br />
Städelschule studiert. Seine Skulpturen<br />
und Plastiken sind raumgreifend und öffnen<br />
dem Betrachter die Augen. Die Löwenportale<br />
am Eingang des Doms hat Zybach schon entdeckt.<br />
Wie er sich von diesen inspirieren lässt,<br />
will er noch nicht verraten. „Ich will mich erst<br />
einmal erholen“, sagt Zybach, und lobt die<br />
guten Wohn- und Arbeitsbedingungen im<br />
Künstlerhaus.<br />
11
12<br />
KurZ &<br />
KnacKIG<br />
JUNI 2012<br />
dIE ZuKunft dEs<br />
stroms<br />
– VortraG –<br />
Strom ist der Lebenssaft unserer hochtechnisierten<br />
Gesellschaft. Wir brauchen<br />
immer mehr davon. Dummerweise<br />
wird er immer teurer. Vor allem für die<br />
privaten Haushalte: die Stromkosten<br />
stiegen seit dem Jahr 2000 um ca. 80%.<br />
Im gleichen Zeitraum stieg der Preis für<br />
Großverbraucher lediglich um 9% – nur<br />
eines von vielen Beispielen, wie dem<br />
Normalverbraucher in die Tasche gegriffen<br />
wird. Wie die Preisentwicklung weitergeht,<br />
wissen wir alle: steil aufwärts.<br />
Schließlich hören wir täglich, dass die<br />
Energiewende horrende Kosten mit sich<br />
bringen soll für den Rückbau der AKWs,<br />
den Ausbau der Netze und die Einführung<br />
erneuerbarer Energien.<br />
Aber muss das so sein? Stecken hinter<br />
diesen Ankündigungen nicht vielleicht<br />
wieder nur Einzelinteressen, die sich<br />
nicht am Wohl der Gesellschaft orientieren?<br />
Am 11. Juni gibt Heinz Jung, Vorsitzender<br />
des Bund Naturschutz Bamberg<br />
einen Überblick über das Thema. Ob die<br />
allseits geforderten, riesigen Stromtrassen<br />
quer durch das Land wirklich gebraucht<br />
werden, ob sich Energieversorgung<br />
nicht auch regional organisieren<br />
lässt (und wessen Interessen dagegen<br />
sprechen), welche Rollen aktuelle Speichertechnologien<br />
spielen können, ist an<br />
diesem Abend um 19.00 Uhr in der Brauerei<br />
Keesmann zu erfahren.<br />
14. BaBEnBErGEr<br />
VoLKsLauf<br />
Das Babenberger Viertel ist einer Stadtteile<br />
mit Gemeinschaftssinn. Und das,<br />
obwohl sich die Struktur der Anwohnerschaft<br />
seit der Gründung doch recht<br />
verändert hat. Am 16. Juni ist wieder<br />
Kirchweih, und zum 14. Mal veranstalten<br />
die Gemeinde St. Urban und die<br />
Leichathletikgemeinschaft Bamberg an<br />
diesem Tag den Babenberger Volkslauf.<br />
Zwischen einer und sechs Runden à<br />
1,5 km darf dann gelaufen werden, auf<br />
Zeitmessung und Platzwertung wird<br />
verzichtet – dabei sein ist alles. Die Erlöse<br />
aus dem überschaubaren Startgeld<br />
(4 Euro für Erwachsene, Meldung neben<br />
der Kirche)) kommen sozialen Einrichtungen<br />
im Viertel zugute. Für den kürzlich<br />
erst geschlossenen Einkaufsladen zu<br />
spät. Aber der hätte sich auch von allein<br />
gehalten, hätten die Bürger nur noch<br />
etwas mehr Gemeinschaftssinn gezeigt<br />
und dort öfter gekauft.<br />
Zur suPPE!<br />
Zahlreiche Gastronomieversuche haben<br />
die kleinen Räume in der Schranne 7 in<br />
den letzten Jahren erlebt. Meistens war<br />
zu, oder es sah wenigstens so aus. Jetzt<br />
ist das Haus neu belebt, das „Wohnzimmer“<br />
hübsch gestrichen und mit<br />
diversen schrägen Sitzmöbeln versehen<br />
worden, und so ertönt Montags bis<br />
Samstags der Ruf: „Zur Suppe!“.<br />
Die flüssigen Köstlichkeiten sind in der<br />
„Suppenplantage“ Programm. Wöchentlich<br />
wechselnde Rezepte haben<br />
regionalen Bezug („Memmelsdorfer Gulaschsuppe<br />
mit Hallstadter Kartoffeln“)<br />
und Bio-Qualität, auch vegetarisch bzw.<br />
vegan. Es gibt aber auch Feststoffliches:<br />
nämlich Sandwiches und Kuchen. Bei<br />
letzterem ist man nicht ganz so sicher,<br />
heißt es doch entwaffnend ehrlich auf<br />
der Facebookseite mit dem Wochenplan:<br />
„Johannisbeer-CremeFraiche-Kuchen<br />
(falls der was wird...)“.<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> drückt jedenfalls die Daumen,<br />
dass die Suppenplantage was wird:<br />
Gastronomie mit Humor ist in Bamberg<br />
noch unterrepräsentiert.<br />
www.suppenplantage.de<br />
Zur PfEIfE!<br />
Der 21. Juni ist ein gefragter Tag, kein<br />
Wunder: Sommersonnenwende. Im<br />
Sand geht es musikalisch ab, im Hain<br />
hingegen spirituell: das „Lichtzelt im<br />
kurz & knackig die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Hain“ öffnet für vier Tage der Meditation<br />
und Erdheilung. Eine gute Sache, denn<br />
dass die Erde krank ist, bezweifelt wohl<br />
niemand.<br />
Als Weltmeditationstag eignet sich der<br />
21. aber auch besonders gut. Den hat<br />
schließlich kein Geringerer als Häuptling<br />
Looking Horse 1993 ins Leben gerufen,<br />
immerhin der Hüter der Friedenspfeifen.<br />
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die<br />
nicht nur zu hüten, sondern auch mal zu<br />
rauchen, zum Beispiel im Nahen Osten<br />
oder in Mexiko oder an Hunderten anderer<br />
Plätze der Welt. In Bayern ist es ja in<br />
geschlossenen Zelten verboten. Solange<br />
das noch nicht passiert, kann man aber<br />
vom 21. bis zum 24. Juni im Lichtzelt im<br />
Hain mit viel Einsatz dafür trommeln,<br />
tanzen und meditieren. Das Lichtspielkino<br />
zeigt passende Filme.<br />
WEIL‘s mIch<br />
üBErZEuGt<br />
44 Seiten für Genießer: das ist die neue<br />
Broschüre der Regionalkampagne<br />
Bamberg (besser bekannt als „Region<br />
2012 13<br />
Essen & Trinken<br />
aus der Region Bamberg<br />
» www.genuss-landkreis-bamberg.de<br />
» www.region.bamberg.de<br />
Bamberg – weil‘s mich überzeugt!“ Die<br />
Gemeinschaftsaktion von Stadt und<br />
Landkreis hat sich die Förderung regionaler<br />
Erzeugnisse zum Ziel gesetzt. Das<br />
Foto: Polylooks
Foto: fotolia<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 kurz & knackig<br />
hat zahlreiche Vorteile: die Lebensmittel<br />
haben kurze Wege hinter sich und bleiben<br />
frisch, der umweltschädliche Transport<br />
entfällt, die Arbeitsplätze bleiben in<br />
der Region und alte Traditionen erhalten.<br />
Die Besonderheit in Bamberg: es geht<br />
nicht nur um die räumliche Nähe, sondern<br />
auch um die Qualität. Denn die Produkte<br />
der zertifizierten Teilnehmer sind<br />
frei von Genmanipulationen, die Eier<br />
stammen aus Boden- oder Freilandhaltung<br />
und Tiere sollen soweit möglich mit<br />
heimischen Futtermitteln aufgezogen<br />
werden. Nicht wenige Anbieter gehen<br />
weiter und arbeiten nach Bio-Vorgaben.<br />
Die Broschüre enthält über 100 Adressen<br />
mit Öffnungszeiten und angebotenen<br />
Produkten sowie eine Saisonübersicht<br />
für Gemüsesorten. Erhältlich ist das<br />
Büchlein ab sofort kostenlos im Rathaus<br />
und Landratsamt sowie bei Gemeinden<br />
und auf der Landesgartenschau.<br />
sInd sIE ImmEr noch<br />
WEInfEst…?<br />
Zwei Winzerfeste pro Monat ist eine gute<br />
Quote, die sich schon im Mai bewährt<br />
hat. Der Juni setzt das fröhliche Zechen<br />
fort, und die Abstände werden dichter.<br />
Am 17.6. feiert der Altenburgverein sein<br />
traditionelles Weinfest mit Frankenwein<br />
und fränkischen Spezialitäten. Es kommen<br />
die „Volkacher Ratsherren“, und sie<br />
bringen nicht den Wein mit, sondern die<br />
Musik. Der Erlös trägt zum Erhalt von<br />
Bambergs Wahrzeichen bei, darum lieber<br />
einen Schoppen mehr trinken. Zumal<br />
der Fußweg heimwärts in alle Richtungen<br />
nur bergab führt.<br />
Sechs Tage werden zum Ausnüchtern<br />
locker genügen, dann findet vom 22. bis<br />
24. Juni das nächste Weinfest in Schloss<br />
Geyerswörth statt. In prominenter Gesellschaft:<br />
der Schirmherr OB Andreas<br />
Starke braucht hoffentlich einen Sonnenschirm<br />
und wird, charmant wie wir<br />
ihn kennen, damit die fränkische Weinkönigin<br />
Melanie Dietrich beschatten. An<br />
ihrer (anderen) Seite findet sich Frankens<br />
Oberwinzer Artur Steinmann aus<br />
Sommerhausen ein, um die Weine der<br />
InselWeinMacher zu genießen.<br />
KLanG.Kunst.KIndEr<br />
Bald ist sie schon 10 Jahre alt, die Bamberger<br />
Montessorischule. Aktuell plant<br />
sie eine Erweiterung, aber vorher wird<br />
nochmal kräftig gefeiert. Kein Jubiläum,<br />
aber ein Schul-Sommerfest mit Musiktheater,<br />
Klanggarten, Samba-Workshop<br />
und vielem mehr. Am 23. Juni von 11.00<br />
bis 14.00 Uhr kann man die Schule kennenlernen<br />
oder wiedersehen, denn auch<br />
die Ehemaligen sind herzlich willkommen.<br />
Und wie es sich für eine Schule<br />
mit musischem Schwerpunkt gehört,<br />
werden Kunst und Musik sicher eine<br />
große Rolle spielen. Wo? Jakobsplatz 9!<br />
[hb]<br />
LaufEndE ausstELLunGEn Im JunI 2012<br />
12 Kunsträume – von Picasso zu Beuys<br />
Werke weltbekannter Künstler führen durch das 20. Jahrhundert<br />
bis 17.6., Villa Dessauer Di, Mi u. Fr - So 11 - 19 Uhr, Do 13 - 21 Uhr<br />
Luzia Simons – Fremde Gärten<br />
Großformatige Tulpen-Scanogramme<br />
bis 24.6., Kesselhaus Untere Sandstr.<br />
Lúcia de Figueiredo – Gartenstücke<br />
Ausschnitthafte Portraits<br />
bis 30.6., E.T.A.-Hoffmann-Theater, Di - Sa 10 - 13 Uhr, Mi 16-18 Uhr<br />
und 1 Stunde vor Theaterbeginn<br />
Die Königsbraut von E.T.A. Hoffmann<br />
Farbradierungen nach Jacques Callot<br />
bis 30.9., E.T.A. Hoffmann-Haus, Di - Fr 15 - 17, Sa/So 10 - 12 Uhr<br />
Visiontrees – Die andere Seite der Bäume<br />
Fotografische Spiegelungen<br />
bis 24.6., Historisches Museum, Domplatz Di - So 10 - 17 Uhr<br />
Auf Winnetous Spuren<br />
bis 10.6., Bistumshaus St. Otto Mo - Fr 8 - 17 Uhr<br />
das erste grün – Luftbilder<br />
bis 15.6., Villa Concordia, zu Bürozeiten, Wochenende 11-16 Uhr<br />
Benät, Keesköhl, Stazinäri<br />
Fotografien von Bambergs Gärtnern und Häckern<br />
bis 1.7., Historisches Museum, Di - So 9 -17 Uhr<br />
Glanzlichter 2012<br />
Siegerbilder des Naturfoto-Wettbewerbs<br />
bis 8.7., Naturkundemuseum, Di - So 9-17 Uhr<br />
Begegnungen<br />
Bilder von Walli Bauer – Stephanskirche<br />
bis 1.7., täglich 9 - 18 Uhr<br />
13
Rote Rosen,<br />
rote Lippen<br />
Im Juni bekommen edle Rosen<br />
und die Musik auf der Landesgartenschau<br />
ein besonderes Forum.<br />
Das erste Veranstaltungshighlight<br />
setzt den Besuchern Ohrwürmer<br />
rund um Liebe, Romantik und Herzschmerz<br />
in die Ohren. Denn beim<br />
SchlagerPark am 3. Juni geht es<br />
um ganz große Gefühle. Am 6. Juni<br />
dürfen Dauerkarten-Besitzer dann<br />
einen ersten Blick auf die Rosenschau<br />
werfen. Rockfans dagegen<br />
kommen erst am 15. Juni bei einem<br />
Konzert der Band „Revolverheld“<br />
auf ihre Kosten. Harte Gitarrenriffe<br />
sind von den smarten Jungs eher<br />
nicht zu erwarten.<br />
Vom 7. bis 10. Juni findet der 9. Bamberger<br />
Kunst & Handwerk-Markt „Schlosshoftage“<br />
statt. Ausnahmsweise jedoch nicht in den Innenhöfen<br />
von Schloss Geyerswörth, sondern<br />
auf der ERBA-Halbinsel vor der Hauptbühne.<br />
Passend zum Motto der Landesgartenschau<br />
hat der Kunsthandwerkermarkt den Schwerpunkt<br />
„Textil“. Eine der Attraktionen ist eine<br />
Blaudruck-Museumswerkstatt, die das seltene<br />
und aufwendige Handwerk vorführt und<br />
mit alten Modeln Leinen bedruckt. Auch Kinder<br />
können hier ihre mitgebrachten Baumwollshirts<br />
färben lassen, an einem Schmuckstand<br />
selbst das Klöppeln ausprobieren oder<br />
sich von einer Künstlerin die Gesichter mit<br />
Theaterschminke bemalen lassen. In der Zeit<br />
können die Erwachsenen ihr altes Silberbe-<br />
steck zu Schmuck umformen lassen oder<br />
beim Glasbläser eine eigene Bewässerungskugel<br />
blasen. Der Markt wird am Donnerstag,<br />
den 7. Juni, um 13.00 Uhr auf der Hauptbühne<br />
von Schirmherrn Oberbürgermeister Andreas<br />
Starke und der Querflötistin Christina<br />
Geus eröffnet. Am Sonntag, den 10. Juni, findet<br />
um 12.00 Uhr die traditionelle Matinee<br />
mit dem Geschichtenerzähler Christian Erik<br />
Berkenkamp und der Querflötistin Verena<br />
Scheer statt.<br />
KarL-may-fEst Vom 21. BIs 27. JunI<br />
Im Gartenschaujahr 2012 jährt sich der Geburtstag<br />
von Karl May zum 170ten Mal, sein<br />
Todestag zum 100sten Mal. Außerdem ist in
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 landesgartenschau<br />
Bamberg der Karl-May-Verlag ansässig.<br />
Drei gute Gründe also, um auf der<br />
Landesgartenschau vom 21. bis 27. Juni<br />
ein großes Karl-May-Fest zu feiern! Zusammen<br />
mit dem Karl-May-Museum in<br />
Radebeul bei Dresden gibt es in dieser<br />
Woche ein buntes Programm. Indianische<br />
Tänze fehlen ebenso wenig wie<br />
szenische Lesungen von Karl-May-Texten<br />
mit lokaler Prominenz. Auch Bestsellerautorin<br />
Tanja Kinkel ist dabei. Wie<br />
ein Karl-May-Garten aussehen kann,<br />
das erfährt man im Patchwork-Garten<br />
des Bamberger Karl-May-Verlags. Dort<br />
stehen witzige Kakteenpflanzungen<br />
und ein dunkler, geheimnisvoller Tann.<br />
Und wie ein „echter“ Indianerüberfall<br />
aussieht, das zeigen die Süddeutschen<br />
Karl-May-Festspiele unter freiem Himmel.<br />
Beim KlassikPark wird das Landesgartenschaugelände<br />
zur Bühne der<br />
Bamberger Symphoniker. Am 22. Juni<br />
haben die Symphoniker im Rahmen<br />
der Veranstaltungsreihe ihren großen<br />
Auftritt auf der Hauptbühne am ERBA-<br />
Turm. Unter der Leitung des Dirigenten<br />
Markus Poschner spielen die Bamberger<br />
Symphoniker in Vollbesetzung drei<br />
Programmpunkte: Beethoven (7. Symphonie),<br />
Stevens (Grand Concerto Tuba<br />
Quartett mit Orchester) und Haydn<br />
(92. Symphonie). [kk]<br />
So schön wie beim „Parkstrahlen“ am Abend des 5. Mai sah der ERBA-Turm seit<br />
Jahrzehnten nicht mehr aus. Kann nicht immer Nacht sein?<br />
Foto: Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH 15
16<br />
Scharlottes<br />
Welt<br />
Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den<br />
Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine<br />
Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und<br />
mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus<br />
einem ganz eigenen Blickwinkel.<br />
Beim Konzert der Bamberger Band „Kellerkommando“ habe<br />
ich meine Weiblichkeit entdeckt. Mitten auf der Tanzfläche des<br />
Morphclubs, angeschwitzt von 200 Menschenleibern und mit<br />
fränkischem Bier bekleckert. Ich war drauf und dran, mich selbst<br />
zum Wurfgeschoss zu machen und auf die Bühne zu katapultieren.<br />
Weg von der Handvoll Schwachmaten, die Rapper Ali A$<br />
trotz seiner wortgewaltigen Präsenz vor ihrer Nase ständig als<br />
Bushido beschimpften. Glücklicherweise war ihnen der mentale<br />
Weg zu Volksmusik-Klon Stefan Mross zu weit, sonst hätte Trompeter<br />
Stefan Schalanda auch noch sein Fett wegbekommen. Ich<br />
kullerte also auf dem Boden herum und fühlte mich schlecht.<br />
Die Jungs da oben sangen von „süßen Mäusen“, mit denen sie<br />
schmutzige Dinge tun wollten. Unten flippten die Mädels in<br />
engen T-Shirts aus – und ich saß im Dreck: rund und glänzend,<br />
so wie mich Mutter Natur geschaffen hat. Doch dann hörte ich<br />
den Refrain: „Gfreid mi nix als wie mei Kunnerla. Mei Kunnerla is<br />
schö rund und digg.“ Übersetzt heißt das: „Mich erfreut nichts<br />
so sehr wie meine Kunigunde. Meine Kunigunde ist schön rund<br />
und dick.“ Ist das nicht fantastisch? David Saam sang von mir,<br />
ICH bin Kunigunde! Als wäre ein Entsafter hinter mir her, sprintete<br />
ich zur Bühne, bereit, mich dem fränkischen Sänger an die<br />
Brust, ans Bein oder wo ich ihn sonst treffen sollte, zu werfen.<br />
Doch dann machte es „ratsch“. Einer der Schwachmaten war auf<br />
mein nagelneues Kleid getreten. Wissen Sie, wie lange es dauert,<br />
bis eine Zwiebel mit meinen Kurven… Aber nein. Ich bin Kunirunde.<br />
Kunigunde, die Runde. [kk]<br />
scharlottes welt die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Für das Konzert hatte Scharlotte extra ein Kleid über<br />
die Schale geworfen. Jetzt ist der Fummel kaputt und<br />
Scharlotte besteht darauf, Kunirunde genannt zu werden.<br />
Foto: Katja Kölbl
Foto: Katja Kölbl<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 anzeige<br />
Ein guter Schluck für die Umwelt<br />
soLar- und BIoBIErE aus dEr<br />
BrauErEI KundmüLLEr In WEIhEr<br />
Bio wird im Brauerei-Gasthof<br />
Kundmüller in Weiher (Gemeinde<br />
Viereth-Trunstadt) groß geschrieben:<br />
Das frische Landbrot backt<br />
Senior-Chefin Anna Kundmüller,<br />
Senior Erwin kümmert sich um die<br />
Schnapsbrennerei sowie die Hausschlachtung<br />
und die Brüder Roland<br />
(re.) und Oswald sind für die Brauerei<br />
verantwortlich. Und diese wurde<br />
kürzlich als Solarbier-Betrieb<br />
ausgezeichnet.<br />
Das geschützte Markenzeichen „Solarbier“<br />
garantiert, dass die Biere nur mithilfe von regenerativen<br />
Energien hergestellt werden. Bei<br />
den Kundmüllers kommt fast ausschließlich<br />
Ökostrom aus dem Blockheizkraftwerk und<br />
aus zwei Photovoltaikanlagen zum Einsatz.<br />
Zur Verwendung des Solarbier-Logos wurde<br />
die Brauerei von der Technischen Universität<br />
München-Weihenstephan zertifiziert.<br />
Regelmäßige Kontrollen werden folgen. Die<br />
Solarbiere Weiherer Urstöffla, Weiherer Pils,<br />
Weiherer Lager, Weiherer Keller-Pils und Weiherer<br />
Keller haben aber auch geschmacklich<br />
die besten Voraussetzungen, um zum Liebling<br />
der Biergartensaison 2012 zu werden.<br />
Das Weiherer Keller-Pils und das Weiherer<br />
Urstöffla sind nicht nur „solar“, sondern<br />
auch bio: Sie werden aus hochwertigen,<br />
fränkischen Rohstoffen aus kontrolliert biologischem<br />
Anbau gebraut und in Bügelverschlussflaschen<br />
abgefüllt. Nicht umsonst gilt<br />
der Familienbetrieb als Vorreiter in Sachen<br />
Nachhaltigkeit und CO -Reduktion. Und noch<br />
2<br />
eine Auszeichnung hat der Familienbetrieb<br />
zu bieten: Das Weiherer Keller und das Weiherer<br />
Bock wurden wiederholt mit dem „European<br />
Beer Star 2011“ ausgezeichnet. Eine<br />
große Ehre für Braumeister Roland, denn die<br />
Biere werden in 49 verschiedenen Kategorien<br />
blind verkostet und auf Farbe, Geruch,<br />
Schaum und Geschmack geprüft. Um die<br />
Umweltbilanz weiter zu verbessern, bauen<br />
die Brüder Kundmüller derzeit eine Flaschenfüllanlage<br />
auf, die im Herbst dieses Jahres in<br />
Betrieb gehen soll. Damit entfallen die Fahrten<br />
zum externen Abfüller. Maximal 12.000<br />
Flaschen pro Stunde wird die neue Maschine<br />
abfüllen. [kk]<br />
Die Biere der Brauerei Kundmüller<br />
gibt es natürlich in Weiher und<br />
im gut sortierten Getränkehandel.<br />
Mehr Information im Internet unter<br />
www.weiherer-bier.de.<br />
17
18<br />
KuLtur In<br />
sIcht<br />
JUNI 2012<br />
aBGEErntEt<br />
rathaus maxPLatZ /<br />
ErLösErschuLE<br />
1.6. - 22.6.2012<br />
Eine kleine Ausstellung, die große Beachtung<br />
verdient, eröffnet am 1. Juni im<br />
Foyer des Rathauses. Die Wanderausstellung,<br />
die der LBV mit der Regionalkampagne<br />
von Stadt und Landkreis Bamberg<br />
in unsere Stadt bringt, beschäftigt<br />
sich mit den Strukturen der weltweiten<br />
Nahrungsmittelproduktion. Durch die<br />
Trennung einzelner Verarbeitungsstufen<br />
entstanden in den letzten 20 Jahren<br />
in jedem Sektor der Landwirtschaft<br />
monopolartige Konzerne. (Noch) nicht<br />
immer so krass wie bei den Masthähnchen,<br />
wo vier Unternehmen 99% (!) des<br />
Weltmarkts beherrschen, aber stets zum<br />
Nachteil der gewachsenen Agrarstrukturen.<br />
Die „grüne Gentechnik“, angetreten<br />
mit dem Versprechen, den Hunger in der<br />
Welt zu beseitigen, tut alles andere als<br />
dieses. Wie Hunger, Lebensmittelerzeugung<br />
und Rohstoffspekulation zusammenhängen,<br />
wird erst im Rathaus und<br />
ab dem 11.6. in der Aula der Erlöserschule<br />
in der Neuerbstraße aufgezeigt. Doch<br />
es bleibt nicht dabei, vielmehr erhalten<br />
die Besucher auch Hinweise, was sie<br />
selbst tun können, um einen Beitrag zur<br />
Umkehr zu leisten. Es ist nur eine kleine<br />
Ausstellung, aber bitte gehen Sie trotzdem<br />
hin, vielleicht kommt dann auch<br />
einmal eine größere. Das Thema hat es<br />
allemal verdient!<br />
domPLatZ oPEn aIr<br />
domPLatZ<br />
1.- 3.6.2012, 20.00 uhr<br />
Österreich – Franken – Bayern: zünftig<br />
präsentiert sich das Domplatz Open Air<br />
in diesem Jahr. Hubert von Goisern eröffnet<br />
am Freitagabend mit seinem „Brenna<br />
Tuats“ Tourneeprogramm. Begleitet von<br />
seiner kleinen, beweglichen Band („eine<br />
musikalische Guerillaeinheit“) wird er<br />
seine Zuhörer von Alpenrock über Blues<br />
zu Volxmusik mitnehmen. Und dabei wie<br />
eh und je alle Schubladen vermeiden.<br />
Am zweiten Abend kommt Franken-<br />
Power auf. Zwei rüstige Damen namens<br />
Waltraud & Mariechen rocken die Bühne<br />
zu Füßen des Doms. Das Singen überlassen<br />
sie dem ausgezeichneten Vokalensemble<br />
Viva Voce, das schon mit einem<br />
wundervollen Weihnachtsliederabend in<br />
Bamberg gastierte und nun zeigen kann,<br />
was ihm zum Sommer in Bamberg einfällt.<br />
Das Bamberg-Lied auf www.viva<br />
voce.de/stadtsong ist schon ein schöner<br />
Vorgeschmack.<br />
Am Sonntag, dem 3.6. kommt Haindling.<br />
Weltmusiker wie Hubert von Goisern,<br />
zieht es Hans-Jürgen Buchner doch<br />
immer wieder in die Heimat. Mit der<br />
diesjährigen Tournee feiert die Band ihr<br />
30-jähriges Bühnenjubiläum, und doch<br />
werden sie auch auf dem Domplatz mit<br />
Instrumenten aus aller Welt so frisch<br />
klingen, wie ihre Fans es lieben.<br />
LEsELust<br />
cLuB KauLBErG<br />
aB 2.6.2012, 20.00 uhr<br />
Prickelnde Juni-Samstagabende verspricht<br />
Arnd Rühlmann in seinem Club<br />
Kaulberg: LeseLust heißt die Reihe, in<br />
der „großartige Gäste der hiesigen Kleinkunstszene“<br />
mit fröhlicher und frivoler<br />
Lektüre locken. Zu dieser Szene kann man<br />
Rühlmann mit seinen Gästen Michael<br />
Bauer (2.6.), Gerti Baumgärtel (16.6.),<br />
Ursula Gumbsch (23.6.) und Christine Fesefeldt<br />
(30.6.) selbstverständlich zählen.<br />
Doch wer ist Hanuta Gonzales? Die Dame<br />
(?) kommt am 9.6. in den Clubkeller am<br />
Kaulberg, und da die Texte laut Presseinfo<br />
auch eine Prise Erotik enthalten<br />
sollen, sind natürlich alle gespannt, ob<br />
die Künstlerin so knusprig ist, wie es der<br />
Vorname assoziiert. die <strong>ZWIEBEL</strong> hat da<br />
einen Verdacht, verrät aber nichts. Kein<br />
Vorverkauf, einfach hingehen.<br />
WELtErBEtaG 2012<br />
VErschIEdEnE ortE<br />
3.6.2012<br />
„Auf Spurensuche im Welterbe“ heißt<br />
das offizielle Motto des Welterbetags.<br />
Aber das klingt langweilig, und darum<br />
sucht man am 3. Juni „Geheimnisvolles<br />
Grün in Bamberg“. Da gibt es einiges zu<br />
entdecken: Schloss Geyerswörth steht<br />
ab 11.00 Uhr für Vorträge und Turmbesteigungen<br />
offen. Das Stadtarchiv<br />
zeigt eine Ausstellung über Bamberger<br />
Grünanlagen im Wandel und Rundgänge<br />
bieten jeweils zur vollen Stunde die Gelegenheit,<br />
sich in natura im Bamberger<br />
kultur in sicht die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Grün zu verlieren. Das müssen nicht nur<br />
Gärten sein, denn die neue Stadtheimatpflegerin<br />
Stephanie Eißing spürt bei-<br />
spielsweise grünen Häusern im Welterbe<br />
nach. Ebenfalls geöffnet (von 14.00 bis<br />
16.00 Uhr) ist der historische Fischweiher<br />
am Maienbrunnen (siehe Foto), dessen<br />
sorgfältige Wiederherstellung 2011<br />
prämiert wurde.<br />
Das ganze Programm findet sich unter<br />
www.welterbe.bamberg.de<br />
rInGVorLEsunG dom<br />
raum 025, a.d.unIVErsItät 2<br />
4.6.2012, 20.00 uhr s.t.<br />
Anno 1998 (n.Chr.) gründeten vier Fakultäten<br />
der Bamberger Universität das<br />
ZEMAS, das Zentrum für Mittelalterstudien.<br />
Ziel war die fächerübergreifende<br />
Organisation der Forschungsarbeit, und<br />
herausgekommen ist neben vielen Erkenntnissen<br />
eine öffentliche Ringvorlesung,<br />
die von April bis Juli jeden Montag<br />
ein mittelalterliches Thema zum Inhalt<br />
hat. Im Jahr des Domjubiläums steht<br />
natürlich Bambergs zentrales Bauwerk<br />
im Mittelpunkt – „Der Bamberger Dom<br />
im europäischen Kontext“ lautet das<br />
Thema der Reihe. Am 4.6. spricht Prof.<br />
Dr. Dethard von Winterfeld aus Mainz<br />
über die Chöre des Bamberger Doms. Da<br />
es um Architekturgeschichte geht, wird<br />
man Hörbeispiele vergebens erwarten.<br />
Foto: Pressestelle Stadt Bamberg
Fotos: Universal, EMI+JeromeBonnet<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 kultur in sicht<br />
Weitere Termine noch bis zum 16. Juli,<br />
immer montags zur gleichen Zeit am<br />
gleichen Ort. Mehr zum Programm unter<br />
www.uni-bamberg.de/zemas, dort unter<br />
„Ringvorlesung“.<br />
orGELKonZErt<br />
dom<br />
6.6.2012, 20.00 uhr<br />
Geht doch: zur Einstimmung auf die<br />
Fronleichnamsprozession und Eucharistiefeier<br />
darf am Vorabend ein Organist<br />
aus evangelisch-lutherischem Hause<br />
in die Tasten greifen. Die Heim-Orgel<br />
von Ulfert Smidt steht in der Marktkirche<br />
in Hannover, wo er an der dortigen<br />
Musikhochschule auch lehrt. Internationale<br />
Konzerte und hochdekorierte<br />
CD-Aufnahmen von so unterschiedlichen<br />
Komponisten wie Johannes Brahms und<br />
Frank Martin konnte Smidt bereits abliefern,<br />
beste Voraussetzungen für ein<br />
gelungenes Konzert im Bamberger Dom.<br />
Im Rahmen der „16 Orgelkonzerte im<br />
Kirchenjahr des Domjubiläums“ findet<br />
im Juni ein weiteres Konzert statt: am<br />
27. Juni gastiert Bernhard Buttmann<br />
im Dom. Als Organist von St. Sebald in<br />
Nürnberg, aber auch als Juryvorsitzender<br />
des hochdotierten Internationalen<br />
Landsberger Orgelwettbewerbs eine<br />
Koryphäe am Spieltisch.<br />
dEutschLand Von<br />
oBEn<br />
cInEstar<br />
7.6.2012, 20.00 uhr<br />
Mit den Vögeln fliegen – ein alter<br />
Menschheitstraum. Mit moderner Technik<br />
rückt Kameramann Peter Thompson<br />
diesem Wunsch ein gutes Stück näher –<br />
und lässt uns daran teilhaben. Im Kinofilm<br />
„Deutschland von oben“ fliegt er auf<br />
Augenhöhe mit Adlern und Wildgänsen,<br />
wirft ganz neue Blicke auf die Regionen<br />
unseres Landes und entdeckt selbst im<br />
Häßlichen – wie Braunkohletagebau<br />
oder Atomreaktoren – noch etwas Ästhetisches.<br />
Landschaft, Architektur und<br />
Tierwelt – vom Wattenmeer bis zum<br />
Watzmann. Eine große Reise, die erst<br />
auf der Kinoleinwand richtig zur Geltung<br />
kommt.<br />
GötZ aLsmann<br />
KonZErthaLLE, hEGELsaaL<br />
7.6.2012, 20.00 uhr<br />
Die deutschen Schlager dürfte er langsam<br />
alle gespielt haben. Was liegt darum<br />
für Götz Alsmann näher, als sich dem<br />
befreundeten Ausland zuzuwenden? Der<br />
Blick schweift gen Südwesten und fällt<br />
auf den unerschöpflichen Kosmos des<br />
französischen Chansons. Und nur ein<br />
Götz Alsmann darf sich auch zutrauen,<br />
diese mit deutschem Text zu versehen,<br />
eine Aufgabe, an der ein Ralph Siegel<br />
stets zuverlässig scheiterte. Perfektio-<br />
nist, der der stets vollendet auftretende<br />
Pianist, Sänger und Conférencier nun<br />
einmal ist, ging er für die Aufnahme der<br />
CD „In Paris“ natürlich ins Studio Ferber.<br />
Dort steht der Flügel, der schon die legendären<br />
Klänge eines Gilbert Bécaud<br />
und eines Charles Aznavour hervorge-<br />
bracht hat. Inspiriert vom genius loci,<br />
groovte sich Alsmann mit seiner vierköpfigen<br />
Band so richtig ein und präsentiert<br />
das Ergebnis nun auf Tournee. Ob diese<br />
beschwingte Adaption letztlich den Ausschlag<br />
für den Gewinn des Jazz ECHO-<br />
Preises 2012 gab?<br />
LIdEradurZEuch<br />
KaroLInEnstrassE 2<br />
7.6.2012, 20.00 uhr<br />
Noch lange nicht jeder Bamberger hat‘s<br />
gesehen. Also legen Martin Neubauer<br />
und Heiko Triebener noch einmal neun<br />
Termine nach, für die zweite Spielzeit<br />
ihres „Lideradurzeuch mit Duba“, worunter<br />
sich allerhand Buntes trefflich<br />
unterbringen lässt. Natürlich spielt<br />
– der Titel drückt es aus – Bamberger<br />
Mundartliches eine große Rolle. Von<br />
der „Duba“ des Symphonikers Triebener<br />
passend kommentiert, rezitiert Neubauer<br />
vom Bamberger Romantiker Wetzel<br />
bis zum Draadsch aus den Bänken des<br />
Stadtbusses alles, was das Leben hergibt.<br />
Sämtliche neun Termine finden im<br />
malerischen Schwertfegerhäuschen in<br />
der Karolinenstraße statt, im Rahmen<br />
der Hans-Sachs-Spiele. Deshalb wurde<br />
das Programm auch noch um Sachsens<br />
„Bamberger Erfahrung“ erweitert. Karten<br />
wie immer nur unter 54528.<br />
taGE dEr aLtEn<br />
musIK<br />
VErschIEdEnE ortE<br />
aB 7.6.2012, 20.00 uhr<br />
Man hält es kaum für möglich, aber es<br />
gibt 2012 auch Veranstaltungsreihen,<br />
die weder auf Domjubiläum noch Landesgartenschau<br />
Bezug nehmen. „Die<br />
Türken vor Wien!“, mit diesem Motto<br />
gestaltet die Musica Canterey eine kleine<br />
Reihe von vier Konzerten und einem Vortrag.<br />
Am 7. Juni beginnt das Programm<br />
mit einem Edelstein: das Ayangil-Ensemble<br />
aus Istanbul hat die osmanische<br />
höfische Musik aus der Zeit um 1700<br />
rekonstruiert. Moderiert von Prof. Ralf<br />
Martin Jäger aus Münster taucht der<br />
Abend ein in die osmanische Kunstmusik<br />
ince sâz – Töne, die seit 300 Jahren nicht<br />
mehr erklungen sind! Ort: Festsaal des<br />
Bistumshauses St. Otto, Heinrichsdamm.<br />
Am 8. Juni stellt Accentus austria Wien<br />
die affektierte kaiserliche Hofmusik den<br />
Klängen aus dem osmanisch besetzten<br />
Ungarn entgegen. Dasselbe Ensemble,<br />
ergänzt um vier Sänger präsentiert am<br />
Abend darauf Melodien, die Andrea Gabrieli<br />
anlässlich der Siegesfeiern nach der<br />
Schlacht von Lepanto komponierte. Im<br />
zweiten Teil des Abends kommen traditionelle<br />
türkische Instrumente zu Klang.<br />
19
20<br />
KuLtur In<br />
sIcht<br />
JUNI 2012<br />
Beide Konzerte im Kaisersaal der Neuen<br />
Residenz. Beginn immer um 20 Uhr.<br />
Am Sonntag, dem 10. Juni schließlich<br />
stellt Prof. Dr. Uta Hengelhaupt die Türkenmode<br />
im Wien des 18. Jahrhundert<br />
vor, umrahmt von Natalia Solotych am<br />
Hammerflügel (11.00 Uhr, Staatsbibliothek<br />
am Domplatz). Um 17.00 Uhr<br />
schließt die Reihe in St. Jakob mit dem<br />
Chor der Musica Cantorey unter Norbert<br />
Köhler: „Unsere Liebe Frau vom Sieg“<br />
mit Motetten und Rosenkranz-Sonaten.<br />
Karten jeweils über den BVD.<br />
KammErKonZErt<br />
KonZErthaLLE, GrossEr saaL<br />
10.6.2012, 17.00 uhr<br />
Dem Wiener Jugendstil widmen die<br />
Bamberger Symphoniker ihr letztes<br />
Kammerkonzert vor der Biennale.<br />
Jugendstil – war das nicht etwas Schönes,<br />
Florales, Gefälliges? „Ich habe jetzt<br />
damit zu tun, dieses Unbestimmbare,<br />
Grauenhafte aus meinen Gedanken zu<br />
entfernen“ – Arnold Schönberg mag<br />
diesen Brief seines 25-jährigen Schülers<br />
Anton von Webern als ungehörig empfunden<br />
haben, doch dieser schildert nur<br />
seinen Eindruck aus der Uraufführung<br />
des Streichquartetts Nr. 2 fis Moll seines<br />
Lehrers, das war 1908. Das Publikum<br />
muss ähnlicher Ansicht gewesen sein,<br />
denn das Konzert endete in einem Skandal.<br />
Ein guter Vorbote für das Kammerkonzert?<br />
Das seinerzeit ähnlich verrissene<br />
„Sacre du Printemps“ ist heute eines<br />
der Paradestücke und Publikumsfavoriten<br />
der Bamberger.<br />
„Maiblumen blühten überall“ für Sopran<br />
und Streichsextett – 1898 von Schönbergs<br />
Lehrer und späterem Schwager<br />
Zemlinsky komponiert – passt in die<br />
Jahreszeit und beleuchtet den Übergang<br />
von schwelgerischer Spätromantik in die<br />
Moderne. Maraile Lichdi (Foto) wurde<br />
für den Gesangspart verpflichtet.<br />
Bei seinem Werk „Verklärte Nacht“ leitete<br />
Schönberg nach eigenen Worten „die<br />
Absicht, in der Kammermusik jene neuen<br />
Formen zu versuchen, welche in der Orchestermusik<br />
durch Zugrundelegen einer<br />
poetischen Idee entstanden sind. Zeigt das<br />
Orchester die gleichsam episch-dramatischen<br />
Gebilde tondichterischen Schaffens,<br />
so kann die Kammermusik die lyrischen<br />
oder lyrisch-epischen darstellen.“ Man<br />
darf gespannt sein, wie das Sextett der<br />
Symphoniker diese Unterscheidung in<br />
die große Kammer des Keilberth-Saals<br />
überträgt.<br />
schuLthEatErtaGE<br />
E.t.a.-hoffmann-thEatEr<br />
aB 14.6.2012, 18.00 uhr<br />
Die 19. Schultheatertage geben den<br />
Nachwuchs-Schauspielern der Bamberger<br />
Schulen wieder Gelegenheit, die,<br />
nun ja: mittelgroße Studiobühne des<br />
E.T.A. Hoffmann-Theaters zu bespielen.<br />
Um 18.00 Uhr ist die festliche Eröffnung<br />
mit einem Einblick in alle Produktionen.<br />
Um 20.00 Uhr beginnt die erste Aufführung:<br />
Warten auf Godot. Die Theatergruppe<br />
Oberstufe des DG spielt den Klassiker<br />
des absurden Theaters um Wladimir<br />
und Estragon.<br />
Die Wirtschaftsschule bringt am Samstag<br />
(20.00 Uhr) „Das Leben“ auf die Bühne.<br />
Gute Idee! Wir wollten immer schon<br />
einmal wissen, was das eigentlich ist.<br />
Peter Haus hat ein Theaterstück daraus<br />
gemacht, die Darsteller sinnieren in dem<br />
„vergnüglichen Stück mit intellektuellem<br />
Anspruch“ über „die Wertigkeiten<br />
des Lebens und Wissens“ (Presseinfo).<br />
Mancher meint tatsächlich, das ganze<br />
Leben sei nur ein Theater – vielleicht<br />
wird ja für den einen oder die andere aus<br />
der jungen Truppe das Theater bald das<br />
Leben sein.<br />
Schon als Filmklassiker (Sidney Lumet)<br />
fast ein Kammerspiel: die Mittelstufe<br />
des Clavius zeigt „Die Geschworenen“,<br />
am Sonntag um 17.00 Uhr. Das intensive<br />
Stück um Gruppendruck und den Mut<br />
des Zweiflers ist gut gewählt und birgt<br />
für Publikum wie für die jugendlichen<br />
Darsteller die Chance auf Erkenntnisgewinn.<br />
Den Schluss bildet schließlich um 20.00<br />
Uhr Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“<br />
von Mittel- und Oberstufe des DG. Don<br />
Pedro und Don Juan stiften die bekannten<br />
Verwirrungen, und nicht nur sie<br />
freuen sich mit Sicherheit über ein Publikum,<br />
das über Eltern und Mitschüler<br />
hinausgeht!<br />
kultur in sicht die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
rosEnGartEnsErEnadEn<br />
nEuE rEsIdEnZ, rosEnGartEn<br />
aB 15.6.2012, 20.00 uhr<br />
Seit nunmehr schon 50 Jahren wird die<br />
Blüte in Bambergs schönstem Rosengarten<br />
musikalisch begleitet. Und auch<br />
in diesem Jahr führen die stilvollen<br />
Abendveranstaltungen unter hoffentlich<br />
dunkelblauem Himmel durch den Sommer.<br />
Den Anfang macht am 15. Juni das<br />
große Blechbläser-Ensemble der Symphoniker,<br />
Bamberg Brass. Sie beweisen<br />
mit großer Klasse, dass die (vor-)barocke<br />
Leichtigkeit der Werke von Byrd, Händel<br />
oder Bach auch mit schwerem Blech kein<br />
Problem ist – wenn man‘s halt kann.<br />
Am 16. Juni kommt die ganz schweren<br />
Jungs: das Melton Tuba-Quartett. Vier<br />
Mann im Polka-Wechselbass? Nein, die<br />
Tuba kann mehr! Kann den „Tanz der<br />
Rohrflöten“ aus der Nussknacker-Suite,<br />
kann mitreißende Schostakowitsch-<br />
Walzer, kann Louis Armstrong. Und das<br />
alles mit viel Humor.<br />
Am Sonntag wird es dann feierlich:<br />
„Festliche Musik aus deutschen Fürstenhöfen“<br />
lässt das Trompetenensemble der<br />
Bamberger Symphoniker erklingen. Die<br />
Spielzeit des Orchester neigt sich dem<br />
Ende, doch die Herren haben noch Luft<br />
für Werke von Biber, Rittler, Telemann.<br />
Vielleicht nicht das Bekannte, aber eine<br />
Chance, Neues zu entdecken.<br />
Fotos: Maraile Lichdi, Melton Tuba Quartett
Fotos: privat<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 kultur in sicht<br />
„Farben des Sommers“ heißt die Fortsetzung<br />
der Serenaden am 29. und 30. Juni.<br />
Zunächst tritt das EMY-Streichertrio,<br />
ebenfalls Symphoniker, mit Kompositionen<br />
Mozarts und Beethovens an.<br />
Tags darauf beweist das Duo CellObö,<br />
wie gut Cello und Oboe harmonieren.<br />
Nadine Merzbacher und Eduard Rzhezach<br />
spielen seit 2002 zusammen und<br />
haben ein Repertoire von Musik aus drei<br />
Jahrhunderten für diese seltene Kombination<br />
erarbeitet. Zarte Klänge für echte<br />
Serenadenstimmung.<br />
Alle Konzerte beginnen um 20.00 Uhr.<br />
Bei schlechtem Wetter wird im Pavillon<br />
oder im Kaisersaal der Neuen Residenz<br />
musiziert.<br />
romanIschE<br />
thEatErWochEn<br />
E.t.a. hoffmann-thEatEr<br />
aB 19.6.2012, 20.30 uhr<br />
Nach den Schülern die Studenten: die<br />
Theatergruppen der Universität laden<br />
ein zu den Romanischen Theaterwochen,<br />
die Spanier machen den Anfang. „Animales<br />
Domésticos“ heißt ihr Stück, das<br />
sie am 19., 20. und 21. Juni im Treff aufführen.<br />
Wie lebt der Mensch – wie lebt<br />
die Katze? Ähnlichkeiten in der Aufzucht<br />
sind gar nicht ganz ausgeschlossen, und<br />
es bleibt die Frage, wer hier domestiziert<br />
wird, wer sich nahe ist.<br />
Die Franzosen folgen kurz darauf, am<br />
27. Juni (19.00 Uhr) und am 29. und 30.<br />
Juni (20.30 Uhr) gibt die Theatergruppe<br />
TuBa „Les Symphonymphes“ unter der<br />
Regie von Heidi Lehnert. Jean Anouilhs<br />
„Orchester“ kommt „nach erfolgreicher<br />
Frankreich-Tournee“ (mitten im Semes-<br />
ter...?) in den Theater-Treff und macht<br />
vordergründig Musik, dahinter jedoch<br />
allerhand (gruppendynamisches) Theater.<br />
Die Aufführungen sind auf Spanisch<br />
bzw. Französisch.<br />
fêtE dE La musIquE<br />
sandGEBIEt<br />
21.6.2012, aB 17.00 uhr<br />
Das wird ein Klingen auf dem ganzen<br />
Erdball! 340 Städte sind es schon, die am<br />
21. Juni den Sommerbeginn mit Musik<br />
feiern. Und Bamberg ist nun auch dabei!<br />
Die Fête de la Musique geht zurück auf<br />
den früheren französischen Kulturminister<br />
Jack Lang. 1982 reichten in Paris<br />
noch ein paar Stromkabel und viel Fantasie,<br />
mittlerweile ist das Datum zum<br />
European Music Day avanciert. Die Bedingungen<br />
sind überall gleich: Alle Veranstaltungen<br />
sind öffentlich zugänglich<br />
und kostenlos, die Musiker treten ohne<br />
Honorar auf, die Konzerte sind offen für<br />
alle Genres und finden an ungewöhnlichen<br />
Orten statt, am besten draußen.<br />
Die IG interesSAND organisiert alles und<br />
hat eine bunte Mischung mit Jazz, Polka,<br />
Funk, Klezmer und vielem mehr zusammengestellt.<br />
Als ein Highlight streift die<br />
Bläsertruppe Moop Mama durch den<br />
Sand und steckt mit absurd guter Musik<br />
an. Das wird richtig klasse – möge es trocken<br />
bleiben!<br />
LEBEnsWErtEs<br />
BamBErG<br />
haus dEr BEGEGnunG<br />
21.6.2012, 19.30 uhr<br />
Das kündigt die <strong>ZWIEBEL</strong> als Magazin für<br />
das lebenswerte Bamberg natürlich besonders<br />
gern an: Im Kunigundensaal des<br />
Hauses der Begegnung, Seehofstraße<br />
41, stellt Edgar Krapp in seinem Lichtbildvortrag<br />
das lebenswerte Bamberg<br />
vor. In Zusammenarbeit von VHS und<br />
Bürgerverein Gartenstadt (der den Termin<br />
auf seiner Website leider ignoriert),<br />
und sicher werden auch Alteingesessene<br />
das ein oder andere Neue entdecken.<br />
InsaLata ItaLIana<br />
sPIEGELsaaL, harmonIE<br />
24.6.2012, 17.00 uhr<br />
„Vom Madrigal zum Popsong“ heißt<br />
das Programm, mit dem der Kaiser-<br />
Heinrich-Chor unter der Leitung von Helmut<br />
Mehling die Freunde des Gesangs<br />
begeistern möchte. Dazwischen liegen<br />
gute 400 Jahre, die das Ensemble, das<br />
aus einem Schulchor des KHG hervorging,<br />
locker überspringt. Und dann begegnen<br />
die eher weltlichen Vokalstücke<br />
des 16. Jahrhunderts den Melodien aus<br />
Musical und Pop. Mittendrin Insalata Italiana,<br />
eine geistreiche Opernparodie von<br />
Richard Genée, der seine italienischen<br />
Zeitgenossen der großen Oper des 19.<br />
Jahrhunderts aufs Korn nimmt. Ein abwechslungsreicher<br />
Spätnachmittag im<br />
Spiegelsaal der Harmonie, Schillerplatz.<br />
fast faust<br />
PfarrGartEn EIsGruBE<br />
24.6.2012, 19.00 uhr<br />
Schon lange rieselt es kleine und größere<br />
Brocken aus dem Gewölbe der Oberen<br />
Pfarre. Die Gegenmaßnahmen sind<br />
ergriffen, doch wollen sie auch bezahlt<br />
werden. Darum haben engagierte Bürger<br />
ein feines Benefiz-Programm („…<br />
unterm Säufertürmla“) auf die Beine<br />
gestellt, zu dem sie in den romantischen<br />
Pfarrgarten einladen. Mit Irene Mittermeier<br />
und Mäc Härder am 20. bzw. 25.<br />
(letzterer unterstützt durch „Breeze“ um<br />
Johannes Klehr) stehen jweils um 20.00<br />
Uhr bekannte Namen auf der Gartenbühne,<br />
Höllen- und Pfarrfest am 23. und<br />
24. sind am Kaulberg eh gesetzte Termine.<br />
Am Abend des 24.6., um 19 Uhr, zeigen<br />
die Kammerspiele St. Gangolf „fast<br />
Faust“. Das meistgespielte Stück von<br />
Albert Frank handelt von André, Heiner<br />
(nein, nicht DER), und Hannah, dem Dramenterzett,<br />
die den Faust auf die Bühne<br />
bringen wollen. 57 Rollen, na und? Die<br />
kann man auch zu dritt bewältigen, und<br />
als Hannah schwanger wird, fällt das<br />
Gretchen auch noch aus. Mit diesem absurd-komischen<br />
Stück ist ein turbulenter<br />
Abend zu erwarten.<br />
Der Eintritt beträgt je Abend 10 €, die fürs<br />
Renovieren vorgesehen sind. Abendkasse<br />
oder Vorverkauf in der Bäckerei Seel,<br />
Lugbank, Tel. 57985. [hb]<br />
21
22<br />
domjubiläum die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ein mensch<br />
Eine Reise<br />
auf den Spuren des Lichts<br />
Kalter Stein in der Katharinenkapelle am Domplatz. Völlige Finsternis. Aus der Ferne erklingen<br />
gregorianische Gesänge. Ein Licht – ein Schatten. Mit diesem kleinen Licht beginnt für<br />
achtzig Zuschauer eine Reise durch die Bamberger Stadtgeschichte. In einem Raum, der<br />
beinahe so alt ist wie die Stadt selbst. Noch älter ist die Kunst des Schattenspiels. Norbert<br />
Götz hat sie mit seinem Theater der Schatten revolutioniert.<br />
Wer einmal ein traditionelles asiatisches<br />
Schattenspiel besucht hat, ist meistens für<br />
diese Kunstform verdorben. Denn was für<br />
Chinesen oder Indonesier eine rituelle Erzählform<br />
ihrer Legenden und Heiligengeschichten<br />
war, ist für uns Westeuropäer oft nur ein<br />
relativ statisches Geschehen zu ungewohnter<br />
Musik, zu dem uns der Zugang aus unserer<br />
Kultur heraus meist fehlt. Seit 30 Jahren<br />
arbeitet Norbert Götz in seinem Bamberger<br />
„Theater der Schatten“ daran, diese aus der<br />
kleinen Lücke zu befreien, die die Tradition ihnen<br />
lässt. Mit diesem Ziel begann er seinen<br />
künstlerischen Werdegang, herausgekommen<br />
ist eine Reise auf den Spuren des Lichts.<br />
am anfanG War dEr schattEn<br />
„Lange habe ich mich auf den Schatten konzentriert“<br />
erinnert Götz sich im klaren Licht<br />
eines Frühsommermorgens an einem gemütlichen<br />
Frühstückstisch im Mühlenviertel.<br />
„Aus meiner Sicht ist das historische Schattenspiel<br />
eigentlich gar kein Schattentheater,<br />
weil die Figuren immer direkt hinter der Leinwand<br />
stehen. Der Schatten wird eingezwickt<br />
zwischen Figur und Leinwand und kann sich<br />
überhaupt nicht entwickeln. Wir sehen die<br />
Silhouette, aber nicht den Schatten.“ Die<br />
Unterscheidung, die die Engländer in ihrer<br />
Sprache machen zwischen shadow, also dem<br />
Schatten, und shade, dem Schattenraum,<br />
diese Unterscheidung drückt das Besondere<br />
seines Schattentheaters aus: „Spannend wird<br />
es erst, wenn ich weggehe von der Leinwand,<br />
mit der Größe des Schattens spielen kann.<br />
Ihn drehen kann und damit in die dritte Dimension<br />
eintrete. Und so habe ich eines Tages<br />
verstanden, dass ich nicht den Schatten<br />
betrachten muss, sondern das Licht. Denn<br />
um mit dem Schatten zu spielen, brauche<br />
ich eine Lichtquelle, die scharfe Schatten erzeugt,<br />
auch auf die Entfernung.“<br />
Dafür galt es, Lichtquellen zu erforschen. Seine<br />
ersten Schritte im Schattentheater unternahm<br />
der 57-jährige mit dem Overhead-Projektor.<br />
Doch schnell erkannte er, dass dieser<br />
zwar mit einer großen Lichtausbeute glänzt,<br />
doch für ein dynamisches Theaterspiel viel zu<br />
unbeweglich ist. „Die Lichtquellen mussten<br />
kleiner werden, aus einem einfachen Grund:<br />
Für einen scharfen Schatten braucht man<br />
eine ganz kleine Abstrahlfläche, physikalisch<br />
optimal ist ein Punkt. Die Wendel einer Glühbirne<br />
ist schon viel zu groß, sie schafft Randbereiche,<br />
und das ist es, was den Schatten<br />
„Emil und die Detektive“ hat Norbert<br />
Götz als aktuelles Kinderstück im Programm<br />
– ein Klassiker, mit Schatten neu<br />
erzählt.<br />
23
24<br />
unscharf macht. Je kleiner die Fläche, umso<br />
schärfer ist der Schatten.“ Am Schluss ist er<br />
bei Halogenbirnchen gelandet. Zunächst mit<br />
100 Watt Stärke, das war der Beginn der be-<br />
„aLs Ich dIE möGLIchKEIt ErschLossEn haBE, Zu arBEItEn<br />
WIE Im fILm, Kam dIE fraGE auf: Was Kann Ich mIt LIcht und<br />
schattEn, Was dIE KamEra nIcht Kann?“<br />
weglichen Lichtquelle. Zusammen mit einem<br />
befreundeten Steuerungstechniker wurde<br />
die Apparatur immer weiter verfeinert, als<br />
optimal haben sich schließlich Fahrrad-Halogenlämpchen<br />
mit 2,4 Watt erwiesen, die<br />
unter Überspannung arbeiten und darum<br />
meist nur eine Vorführung lang halten. Jetzt<br />
hat der Schattenspieler alle Möglichkeiten:<br />
„Man braucht eigentlich einen Elektriker als<br />
Freund. So bin ich zu einem Handlicht gekommen,<br />
das ich mit einer Hand bedienen<br />
kann. Ich kann die Blende auf und zu machen,<br />
scharfstellen und dimmen, alles mit einer<br />
Hand, damit die andere frei ist zum Spielen.<br />
Dieses System habe ich in langen Jahren entwickelt.“<br />
Um ein guter Schutzengel zu werden,<br />
muss man als Mensch gelebt haben, meint<br />
Norbert Götz in seiner Inszenierung „Das<br />
Geheimnis der Engel“ und begleitet einen<br />
kleinen Engel. Dessen irdische Existenz stellt<br />
Mit diesem Werkzeug öffnet sich für den<br />
Schattenspieler eine völlig neue dramaturgische<br />
Welt. „Ich kann wie im Film die Totale<br />
zeigen, kann aber auch heranzoomen in die<br />
Szenerie und sagen ‚Hier<br />
reden zwei, gehen wir mal<br />
näher ran und hören, was<br />
die sich zu erzählen haben.‘<br />
Als ich so die Möglichkeit<br />
erschlossen habe,<br />
zu arbeiten wie im Film, kam die Frage auf:<br />
was kann ich mit Licht und Schatten, was die<br />
Kamera nicht kann? ‚Peter und der Wolf‘ entstand<br />
2001 unter der Überlegung: wie weit<br />
kann ich mit szenischen Bildern gehen? Wie<br />
kann ich dreidimensionale Bilder entstehen<br />
lassen und meine Figuren mit dem Licht als<br />
Kamera verfolgen? Peter kommt aus dem<br />
Haus auf die Wiese, und ich verfolge ihn mit<br />
dem Licht auf seinem Weg. Das Licht wird das<br />
Auge des Zuschauers.“<br />
Und nicht nur das bewegliche Licht ist ein absolutes<br />
Novum des Modernen Schattentheaters,<br />
auch in anderer Hinsicht bricht Götz<br />
mit der Tradition: „Unter Puristen ist es völlig<br />
ein mensch die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
verpönt, dass auch vor der Leinwand gespielt<br />
wird und Requisiten zu sehen sind. Dass<br />
man den Spieler sieht, er aus der Szenerie<br />
herausgeht und in die Rolle eines sichtbaren<br />
Erzählers schlüpft.“ All das tut der Theatermacher<br />
mit voller Absicht, er erweitert damit<br />
die Vielfalt seiner Inszenierungen kolossal.<br />
Und er weiß das Publikum auf seiner Seite:<br />
„Wir Menschen sind doch so, dass wir immer<br />
wissen wollen, wie etwas funktioniert. Und<br />
wir wollen Abwechslung, wenn wir unsere<br />
Aufmerksamkeit verschenken.“ Kein Wunder,<br />
wenn man in der Katharinenkapelle die<br />
Stecknadel fallen hören kann.<br />
LIcht Kann mEhr aLs nur schattEn<br />
ErZEuGEn<br />
Doch mit der völligen Veränderung des Schattenspiels<br />
war die Reise des Norbert Götz noch<br />
lange nicht zu Ende. Er entdeckte, dass er mit<br />
seinem Licht nicht nur scharfe Schatten machen<br />
kann, sondern auch scharfe Reflektionen.<br />
„Dabei habe ich verstanden, dass Reflektionen<br />
etwas völlig anderes sind als Schatten<br />
– und dass es im modernen Schattentheater<br />
er als Schattenspiel mit allen Raffinessen<br />
des beweglichen Lichts dar, die Welt der<br />
Engel inszeniert der Schattenkünstler mit<br />
faszinierenden Lichtreflektionen.
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ein mensch<br />
gar nicht nur um den Schatten gehen<br />
kann, sondern es geht um alle bildgebenden<br />
Verhaltensweisen des Lichts: das sind<br />
Schatten, Reflektionen, Lichtbrechung<br />
und Lichtzerlegung.“<br />
Ein neues Forschungsfeld tat sich auf.<br />
Reflektionen, wie wir sie im Sonnenlicht<br />
sehen, sind in der Regel unscharf, weil<br />
die Sonne ein riesiger Lichtkörper ist. Mit<br />
einem kleinen Taschenspiegel hingegen<br />
lassen sich recht scharfe Flächen erzeugen.<br />
„Wenn ich jetzt ein spiegelndes Material<br />
finde, das ich in sich selbst bewegen<br />
kann, dann müsste sich diese rechteckige<br />
Fläche ja verändern. So habe ich im Dekorationshandel<br />
einen Polystyrolspiegel<br />
entdeckt, 1 mm dick, mit aufgedampfter<br />
Spiegelfläche, den ich schneiden und bewegen<br />
kann. Da geht ein Universum auf,<br />
weil plötzlich unglaublich viele Materialien<br />
spannend sind: Was gibt es für Oberflächen,<br />
was gibt es für Stoffe? Wie wirken<br />
sich Pailletten auf der Leinwand aus? Wie<br />
kann ich Spiegel bearbeiten mit Linien,<br />
Oberflächenbehandlungen, Farben?“<br />
dEr EnGEL Ist EIn WEsEn aus LIcht<br />
Und immer die Frage: welche Bilder gibt<br />
das Material, welche Geschichten lassen<br />
sich damit erzählen. Neues Material, neue<br />
Inszenierungen, erinnert sich der Wahl-<br />
Bamberger: „Schon seit Jahren hatte ich<br />
die Idee, etwas über Engel machen zu<br />
wollen. Das ist immer an der Darstellung<br />
der Figur gescheitert, denn niemand weiß,<br />
wie Engel aussehen und man ist dann sehr<br />
schnell beim Kitsch. Eines Tages wurde<br />
mir klar: der Engel ist ein Wesen aus Licht.<br />
Licht ist so erhaben, das Material steht<br />
völlig außer jeder Kritik. Darum konnte ich<br />
den Engel so gut damit darstellen. 25
26<br />
Ich erzähle dann die Geschichte von dem<br />
Engel als kleinem Lichtpunkt, der zuerst als<br />
Mensch in eine Familie geboren wird, aufwächst,<br />
seinen Visionen nachgeht, Rückschläge<br />
erlebt, selbst eine Familie gründet,<br />
schließlich als Großvater stirbt. Und sich<br />
dann mit einem erfahrenen Schutzengel unterhält:<br />
‚Und, wie war es denn als Mensch?‘<br />
‚Großartig, ich habe da unten alles gelernt:<br />
den Mut, die Angst, die Liebe, die Traurigkeit,<br />
ich könnte jetzt ein guter Schutzengel sein.‘<br />
‚Du bist einer! Du musst nur noch Deine Flügel<br />
entfalten und losfliegen.‘ Und dann faltet<br />
sich auf der Bühne der kleine Lichtpunkt zu<br />
einem großen erhabenen Wesen auf. Das ist<br />
in Kürze die Kindergeschichte ‚Das Geheimnis<br />
der Engel‘ – und die Kinder gehen mit<br />
leuchtenden Augen raus!“<br />
dIE GEschIchtE dEs LIchts<br />
Zwischen Wochen intensiven Spielens<br />
braucht der Schattenkünstler immer wieder<br />
lange Phasen des Experimentierens. Dann<br />
werden im Atelier Versuche aufgebaut, Lichtbrechungen<br />
und Polarisationen ausprobiert,<br />
immer auf der Suche nach dem perfekten<br />
Bild. Ein gut organisiertes Notizsystem hilft<br />
dabei, sich an Geräteanordnungen und Effekte<br />
zu erinnern. „2005/6 hatte ich einen<br />
Fundus von rund 30 tollen Bildern, aber es<br />
gab noch keine Geschichte. Ich habe sehr<br />
lange überlegt, als meine Frau sagte, nimm<br />
doch das Licht als roten Faden und erzähle<br />
die Geschichte des Lichts. Ich habe dann sehr<br />
viel gelesen über die Eigenheiten des Lichts<br />
und eine Art Kondensat geschaffen. Die elementaren<br />
Eigenschaften wie Frequenz, Geschwindigkeit,<br />
Verbindung Licht – Materie<br />
zusammengeschrieben und immer weiter<br />
eingedampft, bis nur noch konzentrierte Sätze<br />
übriggeblieben sind, fast wie ein Haiku.<br />
Am Schluss habe ich 17 Sätze übrigbehalten,<br />
die ich mit 17 Musikstücken und Bildern<br />
kombiniert habe. So entstand mein Stück „17<br />
Sätze über das Licht“. Das Stück ist auf allen<br />
Festivals gelaufen und beim Publikum super<br />
angekommen.“<br />
ein mensch die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Mit dieser Ausrichtung entwickelt Norbert<br />
Götz sich weiter in der Form seiner Erzählungen:<br />
die Bilder werden weniger gegenständlich,<br />
werden abstrakter. Und eine neue<br />
Lichtquelle betritt die Finsternis: das LED.<br />
„Ich war wieder mal im Elektronikladen in<br />
der Königstraße und habe ein paar LED-Chips<br />
mitgenommen. Damit ging eine Tür auf zu<br />
einer neuen Reise. Ungefähr eineinhalb Jahre<br />
Entwicklung hing daran und sicher 5-6.000<br />
Euro Investition, bis ich wusste, welche Bilder<br />
das LED mir geben und wie ich mit diesem<br />
Werkzeug Geschichten erzählen kann. Dabei<br />
stellte sich heraus, dass LED weniger für gute<br />
Schatten geeignet sind, aber dafür kam das<br />
Thema Lichtbrechung auf. Ich entdeckte die<br />
Effekte von durchsichtigen Körpern und Prismen.“<br />
Die Geschichte dazu fand sich durch<br />
eine Anfrage vom künstlerischen Leiter der<br />
Lichtbrechung und -reflektion<br />
ermöglichen fantastische Bilder, hier aus<br />
den Programmen „Sterngucker“ und „17<br />
Sätze über das Licht“.
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ein mensch<br />
Tage der Neuen Musik. Er plante das nächste<br />
Festival mit der Komposition „Buch der<br />
Sterne“ von Wilfried Hiller. Eine Stunde Musik<br />
mit vielen kurzen Stücken für Klavier, zum<br />
großen Teil recht dissonant, geplant als Kinderkonzert.<br />
„Die Aufgabe war, diese Stücke,<br />
in denen anscheinend kein Ton zum anderen<br />
passte, zu bebildern. Doch wie illustriert man<br />
zum Beispiel ‚Pegasus‘ nur mit Lichtbrechungen<br />
– und dann noch so, dass es Kinder interessiert?<br />
Darum haben wir eine Geschichte<br />
konstruiert um ein Raumschiff, das im Welt-<br />
„Ich haBE KEInE anGst Vor KonKurrEnZ. das Land Kann<br />
LocKEr noch 30 odEr 40 schattEnsPIELEr VErtraGEn.“<br />
all SOS-Signale aussendet und mit den Sternbildern<br />
als Leuchtfeuer heim gelotst wird. So<br />
hat es funktioniert!“<br />
Diese Inszenierung führt direkt zu den gegenwärtigen<br />
Projekten, an denen Götz arbeitet.<br />
„Ich will keine Geschichte mehr machen<br />
mit 20 bis 30 Figuren, sondern schauen, was<br />
passiert mit einem Objekt, wenn ich 10 verschiedene<br />
Lichter habe. Was macht Halogen<br />
damit, vieleicht mit Farbe oder Strukturglas?<br />
Was verändert sich durch LED-Licht? Was bewirkt<br />
ein sandgestrahltes Glas, das ich mit<br />
einem Laser so anleuchte, dass sich der Strahl<br />
teilt? Das betrifft schon mehr den Bereich der<br />
Lichtkunst.“<br />
dIE schönhEIt dEs LIchts<br />
Im WoLfsBurGEr musEum<br />
Doch will der Künstler dabei nicht in Richtung<br />
einer Ausstellung gehen, sondern zum<br />
Beispiel Lesungen oder Vorträge begleiten,<br />
wie kürzlich im E.T.A. Hoffmann-Theater bei<br />
„Bamberg liest“. Das ist nicht nur Lichtkunst<br />
an sich, sondern lässt thematische Arbeiten<br />
zu. „Wenn morgen die Floristen in Bamberg<br />
einen Kongress machen, kann ich ihnen passende<br />
Bilder liefern, die einen eigenen kulturellen<br />
Beitrag in ihrem Ablauf darstellen.“<br />
In Kürze wird eine Website entstehen mit<br />
Videos und Beispielen. Dazu passt auch das<br />
Engagement als Berater des Wolfsburger<br />
Wissenschaftsmuseums Phæno. Im November<br />
startet dort eine Ausstellung „Licht und<br />
Schatten“ unter Mitarbeit von Götz mit einer<br />
halbstündigen Show „best of light“, in der<br />
es vor allem darum geht, die Schönheit des<br />
Lichts zu zeigen.<br />
Mit zunehmender Erfahrung<br />
ist dem Lichtkünstler auch die<br />
Weitergabe seines Könnens<br />
wichtig. Schon seit 2004 gibt er gefragte<br />
Workshops auf dem Internationalen Schattentheaterfestival<br />
in Schwäbisch Gmünd,<br />
außerdem einwöchige Basiskurse in Bamberg<br />
zum Handwerkszeug: Lichtquellen und<br />
Finsternis. In einem Aufbaukurs lernen die<br />
Teilnehmer Dramaturgie, Erzählen, Timing<br />
und mehr. „Ich habe keine Angst vor Konkurrenz.<br />
Dieses Land kann locker noch 30 bis 40<br />
Schattenspieler vertragen. Ich finde das gut,<br />
wenn es so käme, darum gebe ich in den Kursen<br />
alles preis. Die Voraussetzungen sind nur<br />
Neugier und Feuer.“ Die Teilnehmerschar ist<br />
international: „Mit dem Rüstzeug aus meinen<br />
Workshops gehen die Teilnehmer auf<br />
ihre eigene Reise. In Cork, Irland und Kuala<br />
Lumpur, Malaysia entstehen gerade zwei<br />
Stadtgeschichten, wie ich sie spiele. In London<br />
ist ein festes Schattentheater gegründet<br />
worden, das erste in England. Alles meine<br />
Kursteilnehmer. Auf lange Sicht passiert was,<br />
und das ist schön!“<br />
In Bamberg hingegen sorgt die Stadtgeschichte<br />
in der Alten Hofhaltung auch im<br />
achten Jahr für ein volles Haus. Mit spannenden<br />
Erzählungen und Dialogen, mit Mu-<br />
sikeinspielungen, vor allem aber mit seinen<br />
faszinierenden Licht- und Schatteneffekten<br />
bringt Norbert Götz in drei Aufführungen<br />
pro Wochenende die Historie auf die kleine<br />
Bühne. Jede Epoche hat ihre Seite in seinem<br />
Geschichtsbuch der Stadt, und er sieht das<br />
Stück als Liebeserklärung an seine Wahlheimat,<br />
die auch die dunklen Kapitel nicht auslässt.<br />
Das macht das Schauspiel spannend<br />
wie einen Krimi – und bisweilen auch recht<br />
grausam, weshalb es eine Extrafassung für<br />
Kinder gibt. Für Einheimische wie Touristen<br />
ein kulturelles Highlight, für den Theatermacher<br />
ein großes Geschenk: „Die Stadtgeschichte<br />
gibt mir die Freiheit, mir für meine<br />
anderen Arbeiten so viel Zeit zu nehmen, wie<br />
ich sie brauche. Dafür bin ich sehr dankbar.“<br />
Sie ist oft, aber nicht immer ausverkauft, und<br />
das freut den Theatermacher, denn so haben<br />
Besucher tatsächlich noch eine Chance, auch<br />
Karten zu erhalten.<br />
Das helle morgendliche Licht ist praller Mittagssonne<br />
gewichen, das Frühstück abgeräumt.<br />
In welchem Licht sieht Norbert Götz<br />
seine Arbeit? „Ein älterer Freund hat einmal<br />
zu mir gesagt: ‚Du musst Dein Leben sehen<br />
wie ein einziges Werk. Was Du in Deinem<br />
Leben machst, ist Dein Lebenswerk. Darin<br />
gehst Du von Punkt zu Punkt weiter. Das hat<br />
mir sehr geholfen. Und als ich eines Tages –<br />
ohne besonders religiös zu sein – einmal die<br />
Bibel aufschlug, stand dort wie für mich geschrieben:<br />
Wie ein Licht soll Dein Werk leuchten<br />
vor dem Herrn. Daran arbeite ich täglich.“<br />
[hb] Fotos: Sonja Krebs<br />
Theater der Schatten – Norbert Götz<br />
Karten für die Bamberger Stadtgeschichte<br />
von Mai bis Oktober, Sa 17.00 und 19.30 Uhr,<br />
So 11.00 Uhr, nur beim TKS,<br />
Tel. 0951/2976-200<br />
www.theater-der-schatten.de<br />
27
28<br />
bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Sommerzeit ist<br />
Festspielzeit<br />
Mit den Calderón-Spielen geht die Saison des E.T.A-Hoffmann-<br />
Theaters Anfang Juli zu Ende. Bis dahin gibt es aber noch jede<br />
Menge Programm und natürlich den neuen Aboverkauf ab Mitte<br />
Juni für die Spielzeit 2012/2013, bevor die alljährliche Sommerpause<br />
beginnt.<br />
Sommerzeit ist Festspielzeit. In Bamberg<br />
bedeutet das „Calderón“ – die<br />
Alte Hofhaltung wird zur Freilichtbühne.<br />
In diesem Jahr stehen die<br />
Calderón-Spiele ganz im Zeichen<br />
des Domjubiläums. Das Stück „Im<br />
Himmel hinterlegt“ zeichnet für 13<br />
lauschige Sommerabende vor traumhafter,<br />
mittelalterlicher Kulisse die<br />
Geschichte des Dombaus nach.<br />
Kaiser Heinrich und seine Kunigunde<br />
beschließen, einen Dom bauen zu<br />
lassen. Nachdem auf der Frankfurter<br />
Synode die Bistumsgründung beschlossen<br />
wurde und ein Dombau erfolgen<br />
konnte, ruft das Vorhaben zwei<br />
Baumeister auf den Plan, die nicht<br />
immer einer Meinung sind. So gibt es<br />
allerhand Intrigen, Unfälle und seltsame<br />
Ereignisse während des Baus,<br />
die die Bamberger Bürger aber tapfer<br />
ertragen, bis die Türme schließlich in<br />
den Himmel empor ragen und derart<br />
imposant im Sonnenlicht erstrahlen,<br />
dass sie sich der Bewunderung von<br />
nah und fern bis heute kaum entziehen<br />
können.<br />
Der Vorverkauf für die Festspiele hat<br />
bereits begonnen, die Vorbereitungen<br />
laufen schon seit einigen Monaten.<br />
Für das historische Kriminalspiel mit<br />
dem Dombau als Rahmen hat das<br />
E.T.A.-Hoffmann-Theater in diesem<br />
Jahr erstmals ein BürgerEnsemble<br />
zusammengestellt. Bewerben konnte<br />
sich hierfür jeder Erwachsene, der<br />
Interesse am Spiel und Lust hat, sich<br />
auszuprobieren.<br />
Zusammengekommen ist eine Gruppe<br />
von rund 20 Frauen und Männern<br />
quer durch alle Altersstufen, darunter<br />
auch einige Statisten, die bereits erste<br />
Erfahrungen mit der Schauspielarbeit<br />
gemacht haben. In verschiedenen<br />
Workshops, etwa mit dem Regisseur<br />
Gerhard Fehn und dem Musiker Franz<br />
Tröger, wurden die Bürgerdarsteller<br />
von den Theaterprofis in die Bereiche<br />
Schauspiel, Musik und Handwerk in<br />
die Bühnenkunst und das frühmittelalterliche<br />
Leben eingeführt. Und das<br />
mit großem Erfolg: „Schon bei den<br />
ersten Übungen machte es Spaß, zuzuschauen“,<br />
sagt Katja Hofmann, die
Foto: E.T.A. Hoffmann-Theater<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bamberger kulturleben<br />
das BürgerEnsemble betreut. Schnell sei eine richtige<br />
Gruppe entstanden, die aufeinander achte und im<br />
Spiel und in der Improvisation sehr wachsam aufeinander<br />
reagiere, so die Dramaturgin.<br />
Das Ergebnis ist mit Spannung zu erwarten, wenn<br />
die Bürgerdarsteller im Hintergrund des Stücks die<br />
Arbeiter auf der Dombaustelle mimen oder vor Beginn<br />
das Publikum inmitten eines mittelalterlichen<br />
Markttreibens in der Alten Hofhaltung begrüßen.<br />
Wie schwierig die Vorarbeit in kleinen Schritten war,<br />
lässt sich im „Logbuch“ des BürgerEnsembles auf der<br />
Internetseite des E.T.A-Hoffmann-Theaters zurückverfolgen.<br />
Ebenfalls eine große Produktion dieses Sommers<br />
ist noch bis 13. Juni das Musical „Flowerpower“ in<br />
Zusammenarbeit mit der städtischen Musikschule.<br />
Daneben gibt es im Juni mit „In der Nacht ist der<br />
Mensch nicht gern alleine“ eine Liebesgeschichte<br />
aus Liedern. Ebenso die Schultheatertage, die Romanischen<br />
Theaterwochen, u. a. mit dem Stück „Les<br />
SymphoNymphes“ und „Madame Pompadour“, ein<br />
Gastspiel des Landestheaters Coburg, bevor die Calderón-Spiele<br />
vom 5. bis 22. Juli die Saison abrunden.<br />
Einen Ausblick auf die neue Spielzeit 2012/2013, die<br />
am 3. Oktober im Zelt am Leintritt mit der Komödie<br />
„Mirandolina“ eröffnet wird, gibt es auch schon: So<br />
stehen das Schauspiel „Harper Regan“, die Komödie<br />
„Toutou“ oder die Hommage an Loriot „Bitte sag<br />
jetzt nichts“ an. Die Calderón-Spiele im nächsten<br />
Jahr befassen sich mit Karl May, so viel sei schon<br />
mal verraten wie auch, dass das Theater 10-jähriges<br />
Renovierungs- beziehungsweise Umbau- und Einzugsjubiläum<br />
feiert. Dass es seit Beginn der Wanderjahre<br />
des Theaters 2003 wohl kaum einen Raum<br />
in Bamberg gibt, der noch nicht bespielt wurde,<br />
wird in der Spielzeit 2013 ebenfalls ein Thema sein.<br />
[dp]<br />
Eine lebensnähere Szenerie für historische Stoffe als in der<br />
Alten Hofhaltung kann sich kein Theater wünschen. Aus der<br />
letztjährigen Calderón-Produktion „Der Glöckner von Nôtre Dame“.<br />
29
30<br />
GELauscht<br />
JUNI 2012<br />
chE sudaKa<br />
10<br />
caVErnIcoLa rEcords<br />
Die fünf Südamerikaner mit Wahlheimat<br />
Barcelona haben beinahe die ganze Welt<br />
bereist und die musikalische Revolution<br />
zurück auf die Bühne gebracht. Zunächst<br />
als illegale Einwanderer, gingen sie ab<br />
2002 durch die harte Schule der Straßenmusik.<br />
Während das Line Up stetig<br />
variierte, war die musikalische Richtung<br />
schnell gefunden: „Generell ist unsere<br />
Musik Folk aus der ganzen Welt, ein<br />
Schmelztiegel aus Ska, Reggae, Punk,<br />
Rap und Latin-Sounds wie Cumbia“ so<br />
Sänger/Gitarrist Jota. „Daraus erschaffen<br />
wir dann einen tanzbaren, euphorisierenden<br />
Mix.“ 2012 feiert man gleich<br />
doppelt Jubiläum. Der Konzert-Zähler<br />
wird die Nummer 1.000 übersteigen und<br />
mit „10“ erscheint das fünfte Studioalbum,<br />
ein atemloser Parforce-Ritt durch<br />
das polyglotte Repertoire der Band. Ob<br />
bei dem funky-Reggae „Immigrant Soul“<br />
oder bei „Que Viva La Gente“, einem<br />
Akkordeon-unterstützten Salsa-Stück:<br />
Langeweile ist stets ein Fremdwort.<br />
[fk]<br />
mIchEL tELó<br />
na BaLada<br />
unIVErsaL musIc<br />
Mit „Na Balada“ präsentiert Brasiliens<br />
neuer Star Michel Teló sein aktuelles,<br />
drittes Hitalbum inklusive der weltweit<br />
erfolgreichen Single „Ai Se Eu Te Pego“.<br />
Diese wird sicher auch im Juni auf jeder<br />
EM-Fanmeile zu hören sein. Die 15 prä-<br />
gnanten, von Eduardo Borges produzierten<br />
Tracks, vermitteln durchweg gute<br />
Laune und laden zum Tanzen ein. Michel<br />
Teló, dessen Wurzeln in der ländlichen<br />
Sertanejo-Musik liegen, gelingt es diesen<br />
Stil genreübergreifend mit modernen<br />
Beats zu kombinieren. Für „Vamo<br />
Mexê“ arbeitete er mit dem bekannten<br />
Duo Bruninho & Davi zusammen und<br />
sogar Samba-Funk Marke Jorge Ben Jor/<br />
Trio Mocotó hat das Talent im Programm:<br />
„Humilde Residência“ hat durchaus das<br />
Zeug, sein nächster großer Erfolg zu<br />
werden. Und seine kürzlich absolvierte<br />
Europatournee war so erfolgreich, dass<br />
Michel Teló sicher bald wiederkommt.<br />
[fk]<br />
JErKEr KLuGE´s<br />
dEEP JaZZ<br />
thE mEEtInG<br />
PErfEct toy rEcords<br />
Hinter Deep Jazz verbirgt sich eine neunköpfige<br />
Formation um den Münchner<br />
Bandleader/Bassisten Jerker Kluge.<br />
Nachdem man bereits 2009 mit dem Debüt<br />
„Heaven & Earth“ auf sich aufmerksam<br />
machen konnte, ist Deep Jazz mit<br />
„The Meeting“ die Weiterentwicklung<br />
ihres Sounds deutlich gelungen. Zweistimmiger<br />
Gesang (Julia Fehenberger &<br />
Andrea Hermenau), Harfe und der ungewöhnlich<br />
besetzte Bläsersatz sorgen<br />
für einen kraftvollen Mix zwischen Retro<br />
Jazz Marke „Blue Note“ und zeitgemäßen<br />
eigenen Ideen. Der Opener „Little<br />
Sunflower“ ist bereits hitverdächtig,<br />
nicht umsonst hat ihn der britische Szene-Guru<br />
Gilles Peterson in seiner Sendung<br />
„Worldwide“ bereits 2011 auf BBC<br />
geadelt. Aber auch die restlichen Stücke<br />
sind interesant genug, um über die puristische<br />
Jazz-Szene hinaus Bekanntheit<br />
zu erlangen. [fk]<br />
BoBan I marKo<br />
marKoVIc’orKEstar<br />
thE BEst of GoLdEn horns<br />
PIranha/aLIVE<br />
gelauscht die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Boban Markovic’ ist ein bekannter serbischer<br />
Trompeter & Flügelhornist, der<br />
seinem Sohn Marko 2004 offiziell die<br />
Leitung seines Ballkan Brass Orchesters<br />
übertrug. Hervorgegangen aus der<br />
Roma-Kultur, ist die traditionsreiche<br />
südosteuropäische Musikerfamilie dank<br />
zahlreicher Alben heute in der Musikwelt<br />
ein fester Begriff. Die von DJ Robert Soko,<br />
einem Balkan Beats-Pionier zusammengestellte<br />
„Best Of Golden Horns“-CD,<br />
ist mit ihren 15 Titeln eine perfekte<br />
Zusammenfassung der unglaublichen<br />
Orchester-Karriere. Bei Titeln wie „Khelipe<br />
E Cheasa“ oder „Rromano Bijav“ ist<br />
es nahezu unmöglich, nicht mit dem<br />
Tanzen anzufangen. Ganz zu schweigen<br />
von „Ederlezi“, einem Titel, der durch<br />
Emir Kusturicas Film „Underground“ zu<br />
Weltruhm gelangte. Zu welcher Perfektion<br />
man es mit Blechblasinstrumenten<br />
bringen kann, beweisen Boban I Marko<br />
Markovic’ auf „Golden Horns“ [fk]<br />
thE VoId unIon<br />
hIGhEr Guns<br />
rocKInG rEcords/BroKEn<br />
sILEncE<br />
Die Anfänge des Ska reichen bis Ende der<br />
50er Jahre in Jamaika zurück, von wo der<br />
neue Sound als Mischung aus karibischer<br />
Folklore und amerikanischem Rhythm<br />
n´ Blues seinen Siegeszug um die Welt
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gelauscht<br />
begann. Abgelöst von Rocksteady und<br />
early Reggae prägte er besonders in den<br />
60er Jahren die Musik des Inselstaats<br />
und erfreut sich nun schon über 50 Jahre<br />
lang großer Beliebtheit. So auch bei The<br />
Void Union, einem Quintett aus Boston/<br />
USA, die mit „Higher Guns“ ein exzellentes<br />
zweites Album zwischen eingangs<br />
erwähnten Stilen, ergänzt um Pop, Soul<br />
und Jazz vorlegen. Zwischen „Revenge“<br />
und „Higher Guns“ unterstützen sie Gäste<br />
u.a. von The Slackers und Westbound<br />
Train. Grandioses Liedgut trifft auf eine<br />
authentische und dennoch zeitgemäße<br />
Spielweise, die aus der kompletten CD<br />
einen sommerlichen Kauftipp macht. Im<br />
Dezember wird VU zudem auch in Bamberg<br />
live zu erleben sein. [fk]<br />
soPhIE B. haWKIns<br />
hIGhEr Guns<br />
rocKInG rEcords/BroKEn<br />
sILEncE<br />
Mit „The Crossing“ und den darauf enthaltenen<br />
17 Stücken präsentiert die USamerikanische<br />
Sängerin & Songwriterin<br />
Sophie B. Hawkins ihr bisher persönlichstes<br />
und musikalisch vielfältigstes<br />
Album seit dem Debüt „Tongues and<br />
Tails“ aus dem Jahr 1992. „The Crossing“<br />
ist das sechste Werk der Künstlerin, die<br />
zwar nicht mehr an die kommerziellen<br />
Erfolge der Single „Damn I Wish I Was<br />
Your Lover“ anknüpfen konnte, aber<br />
in der Folgezeit immer konstant durch<br />
Europa, Nordamerika und Australien<br />
tourte. In den neuen Liedern verarbeitet<br />
sie u.a. den Tod ihres Vaters und die<br />
Geburt ihres Sohnes. Direkte Songs, fast<br />
alle aus der eigenen Feder, die unter die<br />
Haut gehen und auch in punkto Instrumentierung<br />
kaum Wünsche offen lassen.<br />
Sophie B. Hawkins spielte Piano, Percussion,<br />
Schlagzeug und Streicher selber<br />
ein, kongenial unterstützt von einigen<br />
befreundeten Musikern. Herausgekommen<br />
ist ein zeitloses Album voller Herzblut.<br />
[fk]<br />
haVErGaL BrIan<br />
GothIc symPhony<br />
hyPErIon<br />
Sie war vor dieser Einspielung im Juli<br />
2011 seit 30 Jahren nicht mehr in Europa<br />
zu hören: die Gothic Symphony von Havergal<br />
Brian. Aus gutem Grund: es werden<br />
rund 900 Mitwirkende gebraucht.<br />
Berlioz lässt grüßen. Die Aufführung in<br />
der Royal Albert Hall war in wenigen<br />
Stunden ausverkauft, und so reichhaltig<br />
wie das Orchester ist auch die Musik des<br />
1876 geborenen Komponisten, der eine<br />
dreisätzige Sinfonie als ersten Teil mit<br />
einem Te Deum verbindet. Insgesamt<br />
eineinhalb Stunden spannende Musik,<br />
mit bemerkenswerten, leisen Passagen<br />
– und neun Minuten verdientem Applaus.<br />
[hb]<br />
ohne mit<br />
Bunt. Mit deiner<br />
Grau. Manchmal<br />
Grau. Manchmal<br />
kann das Leben sehr<br />
kann das Leben sehr<br />
trist sein, gerade wenn<br />
trist sein, gerade wenn<br />
man älter und alleine ist.<br />
man älter und alleine ist.<br />
Das ist schade, denn<br />
Das ist schade, denn<br />
mit ein bisschen Farbe<br />
mit ein bisschen Farbe<br />
wird das Leben gleich<br />
wird das Leben gleich<br />
viel schöner.<br />
viel schöner.<br />
Altenpflege –<br />
ein Beruf mit Zukunft.<br />
Mach einfach den Typ-Test unter<br />
Mach einfach den Typ-Test unter<br />
www.pflegeausbildung-bamberg.de<br />
www.pflegeausbildung-bamberg.de<br />
Eine Gemeinschaftsaktion der Ausbilder<br />
Eine Gemeinschaftsaktion der Ausbilder<br />
Bunt. Mit deiner<br />
lebensfrohen Art bringst<br />
lebensfrohen Art bringst<br />
du Farbe in das Leben<br />
du Farbe in das Leben<br />
der Menschen. Du bist<br />
der Menschen. Du bist<br />
wichtig, denn du zeigst<br />
wichtig, denn du zeigst<br />
mit deiner Unterstützung,<br />
mit deiner Unterstützung,<br />
dass jeder Mensch wert-<br />
dass jeder Mensch wertvoll<br />
ist.<br />
voll ist.<br />
Bamberg-<br />
Forchheim<br />
Bamberg-<br />
Forchheim<br />
31
32<br />
bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Eine Werkstatt<br />
für Kunst und Kreativität<br />
Sie liegen etwas versteckt in einem Hintergebäude in der Ludwigstraße, die Vereinsräume<br />
der Lichtwerkstatt Bamberg e. V. Auf 150 Quadratmetern, bestehend aus Wohnzimmer,<br />
Küche, Fotolabor und Fotostudio treffen sich dort einmal in der Woche kreative Fotografen<br />
zwischen 18 und 65 Jahren, die sich der Kunst mit der Kamera verschrieben haben.<br />
„Als kreativer Fotograf fehlen einem oft die<br />
Technik und die entsprechenden Räume, um<br />
sich künstlerisch austoben zu können“, sagt<br />
Rainer Martin. Martin kam direkt nach der<br />
Gründung 1996 hinzu, seit 2000 ist er erster<br />
Vorsitzender der Lichtwerkstatt und derzeit<br />
Hauptansprechpartner für rund 60 Mitglieder.<br />
Da das Konzept des Vereins nicht auf einem<br />
klassischen Fotoclub mit ständiger Wettbewerbsfotografie<br />
beruht, sondern hier rein die<br />
Kunst und die Kreativität der Fotografen zum<br />
gegenseitigen Austausch im Vordergrund<br />
steht, hat wer eintreten möchte zunächst die<br />
Pflicht zu zeigen, was er kann. „Wir wollen<br />
die Leute kennenlernen, bevor sie Mitglied<br />
werden“, erklärt Martin. Bevor jemand in den<br />
Verein aufgenommen wird, muss er vorbeikommen<br />
und eine Mappe mit eigenen, ausgewählten<br />
Arbeiten mitbringen.<br />
Wer es schließlich in die enge Auswahl der<br />
kreativen Fotografen geschafft hat, kann<br />
sich online im Belegungsplan für Räume<br />
und Equipment eintragen. Die monatlichen<br />
Mitgliedsbeiträge sind je nach Nutzung der<br />
Ausstattung von 15 bis 50 Euro gestaffelt.<br />
Interne Workshops gibt es inklusive. Die Ergebnisse<br />
ihrer Arbeiten bringen die Mitglieder<br />
zum wöchentlichen Treffen mit. Etwa,<br />
um diese zu besprechen, sich dafür loben<br />
aber auch kritisieren zu lassen und dabei in<br />
gemütlicher Runde eine Pizza zu essen.<br />
Für externe Hobbyfotografen bietet die Lichtwerkstatt<br />
zusätzlich eine Reihe von Workshops<br />
an, wie etwa Portrait- und Aktfotografie<br />
oder Kamera- und Laboreinführungskurse.<br />
Einmal jährlich stellen die Mitglieder ihre<br />
Kunstwerke sogar aus. So werden die Vereinsräume<br />
der Lichtwerkstatt jedes Jahr Anfang<br />
November zur Galerie umfunktioniert. Dann<br />
präsentieren rund 20 Fotografen zwischen 80<br />
und 120 Kunstwerke – eine Veranstaltung,<br />
die nicht nur die Profis, sondern auch die Laien<br />
der Fotografie und jede Menge Models in<br />
den Bann zieht. Letztere werden zudem regelmäßig<br />
gesucht.<br />
Mehr über den Verein, sein Konzept, sein Angebote<br />
und seine Mitglieder gibt es unter<br />
www.lichtwerkstatt-bamberg.de [dp]<br />
Ruinen und ruinierte Gefühle: zwei Arbeiten<br />
von Mitgliedern der Lichtwerkstatt e.V.<br />
rechts: © Edmund Allertseder<br />
unten: © Karin Reichert – Rom I
34<br />
GELEsEn<br />
JUNI 2012<br />
ostErGEWIttEr<br />
sasKIa fIschEr<br />
suhrKamP, 19,95 €<br />
Lange wusste man epileptische Anfälle<br />
nicht recht einzuordnen. Noch heute –<br />
inzwischen sind viele Zusammenhänge<br />
klarer – wird ihnen bisweilen etwas<br />
Übersinnliches zugesprochen. Auch in<br />
Saskia Fischers erstem Roman Ostergewitter<br />
ist Epilepsie der Auslöser für die<br />
Wiederkehr zahlreicher Erinnerungen<br />
der jungen Frau an ihre DDR-Kindheit:<br />
die Protagonistin Aleit denkt nach einem<br />
Anfall plötzlich glasklar zurück an ihr<br />
Leben vor dem Ausreiseantrag, an die<br />
Trennung ihrer Eltern, das Desinteresse<br />
der Mutter. Deutlich steht ihr vor Augen,<br />
was sie verdrängt hatte, vor allem die<br />
sexuellen Eskapaden ihres Stiefvaters,<br />
unter denen auch sie zu leiden hatte. Mit<br />
dieser aufgefrischten Vergangenheit im<br />
Kopf und im Herzen versucht sie, sich an<br />
ihrem Peiniger zu rächen und denunziert<br />
ihn. Doch wer glaubt schon den plötzlichen<br />
Einfällen einer Epileptikerin...?<br />
Ein zutiefst autobiografischer Roman<br />
(wie der NDR die Autorin zitiert) der<br />
40-jährigen Lyrikerin, die schon 1996<br />
mit dem Düsseldorfer Dichterpreis ausgezeichnet<br />
wurde. [hb]<br />
das hErZ Von sIEna<br />
marIna fIorato<br />
LImEs, 19,99 €<br />
Historischer Schmachtfetzen aus der<br />
Toskana gefällig? Bitte schön! Ein nettes<br />
Buch zur Flucht aus der heutigen in eine<br />
frühere, keineswegs bessere Welt. Wer<br />
würde sich nicht gern mit der schönen<br />
Pia aus reichem Sieneser Hause identifizieren,<br />
die natürlich nicht den Mann<br />
ihres Herzens heiraten darf, sondern<br />
dem Sohn des finsteren Herrschers aus<br />
dem Nachbarviertel zugeteilt wird. Wie<br />
bei historischen Romanen üblich, erfährt<br />
man nebenbei einiges Wissenswertes<br />
über die geschichtlichen Zusammenhänge<br />
(wenn die Autorin gut recherchiert<br />
hat). In jedem Fall eine spannende Geschichte<br />
zur guten Unterhaltung.<br />
WohnEn mIt<br />
unIKatEn<br />
marK & saLLy BaILEy<br />
dVa archItEKtur, 29,99 €<br />
Bei Kochbüchern aus England scheint<br />
eine gewisse Vorsicht geboten, doch<br />
britische Bände über Einrichtung und<br />
Design kann man meist ruhigen Herzens<br />
empfehlen, woran Sir Terence Conran<br />
sicher keinen kleinen Anteil hat. Wer<br />
anstelle neuer Designerstücke eher für<br />
Gebrauchtes schwärmt, für den ist „Wohnen<br />
mit Unikaten“ mehr als einen Blick<br />
wert. Denn die reich bebilderten Seiten<br />
präsentieren keine Luxusvillen mit Möbeln<br />
im Hochglanzlack, sondern „Häuser<br />
wie du und ich“. Teilweise sogar Räume,<br />
in denen nicht zu wohnen man froh sein<br />
darf. Und die durch selbstgemachte oder<br />
wieder aufpolierte Stücke ein wenig<br />
Würde zurückgewinnen. Ein Buch mit<br />
hohem Portobello-Faktor! [hb]<br />
fIfa-mafIa<br />
thomas KIstnEr<br />
droEmEr-Knaur, 19,99 €<br />
Der erste Dank für dieses Buch geht nicht<br />
an den Autor, sondern an die Süddeutsche<br />
Zeitung. Dass sie sich seit 20 Jahren<br />
den Luxus leistet, einen Redakteur für<br />
gelesen die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Sportpolitik zu halten und ihm die Möglichkeiten<br />
zur intensiven Recherche über<br />
den mächtigsten Sportverband der Welt<br />
gewährt, war unabdingbare Voraussetzung<br />
für dieses Buch. Es ist die Summe<br />
seiner Arbeit.<br />
Jeder ahnt es, doch wer will es beweisen:<br />
bei der FIFA geht es nicht mit rechten<br />
Dingen zu. Wie kommt es, dass ein Land<br />
wie Katar, halb so groß wie Hessen, im<br />
Sommer 50°C heiß, mit genau 16 Fußballvereinen,<br />
eine Weltmeisterschaft<br />
ausrichten darf? Welche Möglichkeiten<br />
hat ein Sepp Blatter, der in der FIFA das<br />
Recht auf unbeschränkte Einzelunterschrift<br />
hat? Warum wird ein Verband,<br />
der unkontrolliert Milliarden umsetzt,<br />
rechtlich wie ein Kaninchenzüchterverein<br />
behandelt? Diesen und vielen<br />
weiteren Fragen geht Thomas Kistner in<br />
seinem pünktlich zur EM erscheinenden<br />
Buch nach. Dabei zeigt er auch die Ver-<br />
bindungen nach Franken auf, denn noch<br />
25 Jahre nach seinem Tod hinterlässt das<br />
zweifelhafte Wirken Horst Dasslers (Adidas)<br />
Spuren bei der FIFA.<br />
Wer die Klagefreudigkeit der FIFA kennt,<br />
der weiß, dass jedes Komma in diesem<br />
Buch wasserdicht sein muss. Trotzdem<br />
fährt der Autor schwere Geschütze auf:<br />
„Dass der Weltverband unter Sepp Blatter<br />
zu einem mafiösen Gebilde verkam, zu<br />
einem Filz, einem Geflecht wechselseitiger<br />
Abhängigkeiten, in dem der Weltfußball
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gelesen<br />
mit einer Mischung aus Loyalität, Korruption<br />
und Omertà regiert wird, ist Teil des<br />
Common Sense geworden, an der tieferen<br />
juristischen Bestätigung dieses Sachverhalts<br />
arbeiten derzeit Ermittlungsbehörden<br />
in aller Welt. An der Spitze das FBI.“<br />
Gegen Korruption hilft nur Öffentlichkeit<br />
– diese stellt das Buch von Thomas Kistner<br />
her, mit akribischer Arbeit und bisher<br />
nicht veröffentlichten Dokumenten. Ein<br />
Titel, der das Enthüllungsbuch des Jahres<br />
werden kann. [hb]<br />
Zu viel zu wissen hat sich – speziell in<br />
Kriminalromanen – schon häufiger als<br />
ungünstig herausgestellt. Dieses muss<br />
auch Vincent Höfler bemerken, denn der<br />
junge Militärpolizist macht in Deutschlands<br />
Osten unliebsame Entdeckungen.<br />
Unliebsam besonders für die europäische<br />
Regierung in dieser düsteren Utopie,<br />
die die aktuellen Entwicklungen<br />
ungehemmt ins Jahr 2035 fortschreibt.<br />
Dabei führt die demografische Altersverteilung<br />
in den Seniorenstaat, die<br />
wirtschaftlichen Ungleichgewichte befördern<br />
Luxusresidenzen ebenso wie<br />
Großstädte im sozialen Verfall und eine<br />
immer zentralistischer werdende EU-Bürokratie<br />
entgleitet in einen autoritären<br />
Überwachungsstaat. In diesem kommt<br />
eine Randfigur wie Höfler groß raus,<br />
größer als ihm lieb sein kann. Und dabei<br />
hat der Ich-Erzähler auch noch an der<br />
Beziehung zu seinem Vater zu arbeiten,<br />
wird für seine Mühen jedoch mit einer<br />
jungen Ärztin als Mitstreiterin belohnt.<br />
Die perfekte Szenerie für einen in mehrfacher<br />
Hinsicht aufregenden Thriller<br />
eines Autors, der auch in seinen Drehbüchern<br />
(u.a. Tatort, Der Staatsanwalt) für<br />
Spannung sorgt. [hb]<br />
dIE KuPPEL<br />
marKus stromIEdEL<br />
droEmEr-Knaur, 14,99 € madEmoIsELLE sInGt<br />
dEn BLuEs<br />
PatrIcIa Kaas<br />
c. BErtELsmann, 19,99 €<br />
Kaum ist jemand Junges etwas geworden,<br />
wird er „geehrt“, indem man ihn<br />
mit jemand Berühmtem vergleicht. Patricia<br />
Kaas war da keine Ausnahme, kaum<br />
hatte sie ihre erste Single gut verkauft,<br />
war sie „die kleine Piaf“. Was in zweierlei<br />
Hinsicht Unsinn ist, denn kleiner als<br />
Edith Piaf mit ihren 1,47 m war Patricia<br />
Kaas schon nicht mehr, als sie mit zarten<br />
13 ihren ersten Clubvertrag hatte.<br />
Außerdem war Piafs Stimme so unvergleichlich,<br />
hart und melancholisch zugleich,<br />
ganz anders als das volle, dunkle<br />
Timbre der Elsässerin Kaas. In den Jahren<br />
darauf hat sie sehr gut gezeigt, dass sie<br />
auch ohne großes Etikett herausragende<br />
Musik machen und große Säle in ganz<br />
Europa füllen kann.<br />
Auf diese Zeit blickt sie in ihrer Autobiografie<br />
zurück – mit allen Höhen und<br />
Tiefen. Die Erfolge, aber auch die damit<br />
verbundene Einsamkeit. Der Ehrgeiz der<br />
Mutter und ihr schmerzlicher Tod. Der<br />
Ruhm und der Stalker, der sie zwei Jahre<br />
umschleicht. Schwangerschaften zur<br />
falschen Zeit, und schließlich die Enttäu-<br />
schung, als die Zeit für Schwangerschaften<br />
abgelaufen ist. Wie ihre Musik, so<br />
geben auch die Worte von Patricia Kaas<br />
Einblick in Momente, vor denen sie ihr<br />
guter Freund Alain Delon früh gewarnt<br />
hat: Einsamkeit, Eifersucht, Entfremdung<br />
durch Berühmtheit. 2013, wenn<br />
sie mit 47 Jahren so alt wird wie Edith<br />
Piaf im Jahr ihres Todes war, wird sie sie<br />
mit einer großen Tournee ehren und ihre<br />
Lieder singen. Nicht als die kleine Piaf –<br />
sondern als die große Kaas. [hb]<br />
Im café dEr<br />
VErLorEnEn JuGEnd<br />
PatrIcK modIano<br />
hansEr, 16,90 €<br />
„Sie schien das Licht stärker einzufangen...“<br />
und „Von all den Leuten nimmt<br />
man sie als Erste wahr.“ Die Rede ist von<br />
Jacqueline alias Louki. Eine 22-Jährige<br />
im Paris der frühen 60er Jahre. Über<br />
Nacht hat sie ihren Mann nach knapp<br />
einem Jahr Ehe verlassen – alles was<br />
ihm geblieben ist, sind zwei Automaten-<br />
fotos. Mit deren Hilfe soll sie ein Privatdetektiv<br />
ausfindig machen. Im Café Le<br />
Condé kennt man sie vom Sehen, aber<br />
auch bei der Polizei ist sie aktenkundig.<br />
Ist sie eine Getriebene? Immer auf der<br />
Flucht? Mit Anmut und Charme scheint<br />
sie die Menschen anzuziehen, ohne es<br />
zu wollen. Auch der Detektiv lässt sich<br />
davon gefangen nehmen und hört doch<br />
auf, sie zu suchen. Modiano gilt als Meistererzähler<br />
der verlorenen Zeit und fängt<br />
mit seinem Buch die ganze Wehmut und<br />
Schönheit der französischen Hauptstadt<br />
ein. Ein Buch, das man mit einem Café<br />
au Laît beginnen und mit einem Glas<br />
Rotwein beschließen sollte – …errlisch<br />
französisch! [sb]<br />
JEtZt rEdE Ich schon<br />
WIE mEInE muttEr<br />
danIJELa PILIc<br />
GoLdmann, 7,99 €<br />
„Geh nicht mit nassen Haaren aus dem<br />
Haus!“ Ist das der Anfang vom Ende?<br />
Für alles gibt es ein erstes Mal – soviel<br />
steht fest: Sich selbst als alt bezeichnen,<br />
sich beim Nachbarn über den Lärm beschweren<br />
und – ja tatsächlich: nüchtern<br />
und sachlich die eigene Mutter als Quelle<br />
der Weisheit zitieren. Ob es nun Zufall ist<br />
oder nicht, aber die Zeit, zu der die Erinnerung<br />
an die Stelle von Hoffnung tritt,<br />
ist in unseren Köpfen so um die vierzig<br />
herum einprogrammiert. Danijela Pilic<br />
erzählt amüsant und witzig Alltagsgeschichten<br />
mit Wiedererkennungseffekt.<br />
Ein Buch, das man in einem Rutsch<br />
weglesen kann – locker und flockig, die<br />
perfekte Lektüre für den Urlaubskoffer.<br />
[sb]<br />
35
36<br />
Von<br />
Kräutern<br />
verführt<br />
genuss die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Kräuter gehören im Sommer in den<br />
Garten oder auf den Balkon wie<br />
der Majoran in die Bratwurst. Doch<br />
welche Kräuter fühlen sich hier heimisch<br />
und welche eignen sich am<br />
besten für die heiße Jahreszeit passend<br />
zu den kulinarischen Hochgenüssen<br />
vom Grill? Wie pflegt man<br />
sie richtig und worauf muss man bei<br />
der Ernte achten? Viele spannende<br />
Antworten darauf gibt Gertrud<br />
Leumer von der Kräutergärtnerei<br />
"Mussärol" in ihrer Kräuterführung.<br />
Foto: Daniela Pielenhofer
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 genuss<br />
„Echter, einjähriger Majoran ist ein wichtiger<br />
Bestandteil der Bratwurst“, sagt Gertrud Leumer,<br />
Inhaberin der Kräutergärtnerei „Mussärol“<br />
in der Nürnberger Straße. Leumer steht<br />
inmitten ihres Treibhauses im Garten hinter<br />
der Gärtnerei. In der Hand hält sie einen kleinen<br />
Tontopf mit einer zartgrünen Majoran-<br />
Pflanze, den sie sogleich unter den rund 30<br />
Besuchern ihrer Führung „Kräuter kompakt“<br />
herumreicht.<br />
Der Sommermajoran dürfe nicht mit dem<br />
wilden, dem winterharten Majoran verwechselt<br />
werden, erklärt die Gärtnerin. „Wilder<br />
Majoran, auch Oregano genannt, ist ein typisches<br />
Pizzagewürz.“ Echter Majoran hingegen<br />
kommt nicht nur seit jeher in die fränkische<br />
Bratwurst, sondern hat in Bamberg wie Süßholz<br />
eine jahrhundertelange Anbautradition.<br />
Wegen des Sandbodens und des milden Klimas<br />
eignete sich Bamberg schon immer für<br />
den Kräuteranbau. Früher trockneten die<br />
Bamberger Gärtner ihren Majoran an schattigen<br />
und luftigen Orten, gerne in Scheunen<br />
oder auf Dachböden. Wer noch heute Kräuter<br />
selbst trocknen möchte, für den hat die Gärtnerin<br />
ein paar Tipps. „Nicht in die Sonne hängen,<br />
da sonst die Düfte verloren gehen“, sagt<br />
„dIE KräutEr Zum trocKnEn nIcht In dIE sonnE hänGEn,<br />
sonst GEhEn dIE düftE VErLorEn“, rät GErtrud LEumEr<br />
Leumer, „und erst vom Stiel abrebeln, wenn<br />
die Kräuter ‚rascheltrocken‘ sind.“ Dann könne<br />
man sie in Dosen aufbewahren und habe<br />
so den Majoran und andere, etwa bei der Zubereitung<br />
von Kartoffelgerichten, Eintöpfen<br />
und vielem mehr gleich zur Hand.<br />
Im Hinterhof der Kräutergärtnerei gibt es eine<br />
große Auswahl an Topfpflanzen direkt zum<br />
Mitnehmen. Darunter befinden sich auch<br />
die beliebten Mittelmeerkräuter, wie Thymian,<br />
Bergbohnenkraut, Ysop, Salbei Basilikum,<br />
Rosmarin und Oregano. Diese eignen sich als<br />
beliebte Grillkräuter zum Würzen von Fleisch<br />
oder für leckere, mediterrane Salate. Sie bevorzugen<br />
auf dem heimischen Balkon oder im<br />
Garten einen sonnigen Platz und benötigen<br />
nur mäßig Wasser.<br />
Hinter dem Treibhaus, im „Schaukräutergarten“<br />
findet sich alles, was unter Pflanzenkennern<br />
Name, Wirkung und Geschmack hat,<br />
denn gegen alles ist ja bekanntlich ein Kraut<br />
gewachsen: Ob Nachtdufter, Duftpflanzen,<br />
Heil- oder Küchenkräuter – wer bekannte aber<br />
auch weniger geläufige Kräuter sucht, wird<br />
bei den rund 200 verschiedenen Kräuterarten<br />
und -sorten von Mussärol bestimmt fündig.<br />
So bekommt man hier nicht nur das normale<br />
Basilikum, sondern auch Zinkbasilikum, Zitronenbasilikum<br />
und rotblättriges Basilikum. Wie<br />
man Basilikum richtig erntet, zeigt Leumer zudem<br />
in ihrer Kräuterführung: „Man muss es<br />
von oben runter bei der Blattachse köpfen“, erklärt<br />
die Gärtnerin, „sonst schmeckt es nicht<br />
mehr ganz so intensiv und hat kein so gutes<br />
Wachstum mehr“. Will man besonders viele<br />
Blätter, empfiehlt es sich,<br />
die Blüten auszuzwicken.<br />
Ganz wichtig: Sonne satt<br />
und gießen, gießen, gießen.<br />
„Basilikum kann es<br />
nicht zu warm sein. Es wächst wie der Teufel,<br />
wenn es heiß ist, braucht aber auch viel<br />
Wasser“, sagt Leumer. Wer viele Schnecken im<br />
Garten hat, sollte es besser nicht auspflanzen,<br />
sonst wird es mit der Tomaten-Mozarella-<br />
Platte mit frisch geerntetem Basilikum am<br />
lauschigen Grillabend nichts. „Basilikum ist<br />
die Leibspeise der Schnecken“, warnt die Kräuterexpertin.<br />
Wenn die Schnecken über das<br />
Die gute Adresse für<br />
regionale Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
im Internet!<br />
» www.genuss-landkreis-bamberg.de<br />
» www.region.bamberg.de<br />
37
38<br />
Basilikum herfallen, bleibt für die Grillparty<br />
garantiert nichts mehr übrig.<br />
Aber zum Glück nur vom Basilikum. Wer gegenüber<br />
seinen Grillparty-Gästen zum Nachtisch<br />
einmal Süßholz raspeln möchte, muss<br />
einen weit höheren Aufwand betreiben,<br />
als ein sonniges Plätzchen und viel Wasser<br />
bereit zu stellen. „Süßholz war die Bamberger<br />
Pflanze überhaupt“, sagt Gertrud Leumer<br />
im letzten Teil ihrer Kräuterführung im<br />
Schaukräutergarten. Während die Süßholzwurzeln<br />
früher wegen ihres süßen Lakritz-<br />
Geschmacks gerne als erste Süßigkeit in alle<br />
Majoran ist Namensgeber der<br />
Kräutergärtnerei „Mussärol“, da er früher im<br />
Bamberger Dialekt so genannt wurde. Vor<br />
18 Jahren hat sich der Betrieb, den Gertrud<br />
Leumer inzwischen in sechster Generation<br />
weiterführt, auf Kräuter spezialisiert. Neben<br />
allerlei Topfkräutern kann man Kräuter<br />
auch in veredelter bzw. verarbeiteter Form<br />
erwerben, etwa als fränkisches Pesto mit<br />
Sonnenblumenkernen oder als feurigsommerlich-tomatiger<br />
Brotaufstrich.<br />
Fotos: Daniela Pielenhofer<br />
Herren Länder transportiert wurden, wurde<br />
für die Pflanze, der man auch eine heilende<br />
Wirkung bei Bronchial- und Magen-Darm-<br />
Krankheiten nachsagt, heute eine eigene<br />
Gesellschaft gegründet, um brachliegende<br />
Gärtnerflächen damit zu bepflanzen. Die<br />
mehrjährigen Stauden mit ihren großen, unterirdischen<br />
Wurzeln können erst nach drei<br />
Jahren geerntet beziehungsweise ausgegraben<br />
werden. Bis dahin muss man sie – wie<br />
viele andere Kräuter und die genussfreudigen<br />
Grillpartygäste zuweilen auch – vor allem<br />
eines: pflegen und päppeln. [dp]<br />
genuss die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
drucKfrIschE KräutEr<br />
und PfLanZEn<br />
Wohl kaum einer hat sich derart intensiv<br />
mit dem Himmelsgarten der St. Michaels-<br />
Kirche beschäftigt, wie Prof. Dr. Werner<br />
Dressendörfer. Seit seiner Kindheit ist<br />
der Apotheker und Pharmazie-Historiker<br />
von der Pflanzenwelt am Deckengewölbe<br />
fasziniert, kennt die Blumen, Bäume<br />
und Kräuter sowie deren Bedeutung bis<br />
ins kleinste Detail. Jetzt gibt der 65-jährige<br />
sein fundiertes Wissen in Form eines<br />
wunderschön illustrierten Buches weiter:<br />
„Durch die Blumen gesprochen – Pflanzen<br />
im Himmelsgarten von St. Michael<br />
zu Bamberg“ (272 Seiten, Kunstschätze<br />
Verlag, 29,50 Euro). Rund 100 Pflanzenbilder<br />
werden symbolisch, botanisch und<br />
medizinisch vorgestellt – ein Werk, das<br />
rechtzeitig zur Landesgartenschau noch<br />
einmal Bambergs große Affinität zur<br />
Kräuter- und Pflanzenwelt dokumentiert.<br />
Erhältlich in jedem Buchgeschäft.
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 anzeige<br />
Ehrlich. Erdig. Eckerts.<br />
das nEuE WIrtshaus mIt<br />
rEGIonaLEm ansPruch.<br />
Im neu eröffneten Gasthaus von Geschäftsführer Alex Grüner ist alles im<br />
Fluss. Am Tresen wird den Gästen hauseigenes Eckerts Bier ausgeschenkt<br />
und von außen umspült die Regnitz das Gastzimmer mit seinen bodenlangen<br />
Fenstern. Fränkische Atmosphäre schafft das Interieur aus heimischer<br />
Eiche, Kalkstein und Leder. Dabei folgt das hochklassige Design dem Anspruch,<br />
den die Küchenchefs Christian Seiser-Hörner und Georg Schrenker<br />
an sich stellen: regionale Spitzenküche ohne pompöses Tamtam.<br />
Bei einem Besuch im Eckerts – das traditionelles<br />
Wirtshaus und edles Esszimmer gleichzeitig<br />
bietet – durchlaufen die Gäste verschiedene<br />
Bereiche. Am Tresen kann man in<br />
lockerer Atmosphäre bei einem Bam-Burger<br />
mit hausgemachten Pommes zusammenstehen<br />
und danach einen Cocktail aus der Feder<br />
von Barlegende Moritz Niederstrasser genießen,<br />
der für das Eckerts regionale (nicht-)alkoholische<br />
Genüsse kreiert hat. Ofenfrisches<br />
Brot und fränkischer Flammkuchen entstehen<br />
im Steinofen in der Schänke. An den bequemen<br />
Hochtischen können die Gäste den<br />
Köchen bei der Zubereitung zusehen und<br />
vorab eine Kaffeespezialität des Nürnberger<br />
Kaffeerösters und Deutschen Brühmeisters<br />
Armin Machhörndl probieren.<br />
Ein paar Schritte weiter bietet die Stube des<br />
Eckerts das einzigartige Gefühl, an Bord eines<br />
Schiffes lässig im Fluss zu treiben. Mit täglich<br />
wechselnden Angeboten und einer interessanten<br />
Wochenkarte wird hier die ganze<br />
Vielfalt der heimischen Produkte erlebbar zu<br />
Preisen von etwa zehn Euro für ein Hauptge-<br />
richt. Das Esszimmer im ersten Stock bietet<br />
Raum für eine ganz besondere, intensive Art<br />
und Weise, fränkische Küche abendfüllend zu<br />
genießen – ohne Dress Code oder gekünstelte<br />
Inszenierung, aber immer absolut frisch,<br />
regional und aufregend. Mit einem monatlich<br />
wechselnden Menü mit bis zu acht Gängen<br />
können sich hier die Gäste entspannt<br />
verwöhnen lassen. Die beiden Außenbereiche,<br />
die Brücken- und Dachterrasse, blicken<br />
auf die Regnitz und den malerischen Hainpark<br />
oder das historische Brückenrathaus.<br />
Verschiedene Veranstaltungsräume bilden<br />
die siebte Bühne für die Inszenierung regionaler<br />
Küche und eignen sich gleichermaßen<br />
für kleine Feiern wie für Geschäftstagungen<br />
mit kulinarischem Rahmenprogramm.<br />
Mehr Informationen wie die aktuelle Tageskarte<br />
oder die Möglichkeit zu reservieren, gibt<br />
es im Internet unter www.das-eckerts.de.<br />
Das Eckerts hat täglich von 7.00 Uhr bis 1.00<br />
Uhr auf der Oberen Mühlbrücke 9 in Bamberg<br />
geöffnet. [kk]<br />
39
40<br />
Gesundes Grillen:<br />
„Kräuterwickel“ fürs Fleisch<br />
Wenn die Kohle glüht, das Aroma von knusprig gegrilltem Fleisch<br />
über die Terrasse weht, die Bierkrüge frisch gefüllt sind – dann kommt<br />
Sommerfeeling auf. Ein köstliches Vergnügen, vor dem Gesundheitsexperten<br />
aber auch immer wieder warnen: Stecken doch vor allem<br />
in der leckeren Kruste mit den typischen Röstaromen krebserregende<br />
Stoffe, die sogenannten heterozyklischen aromatischen Amine<br />
(HAA). Doch auch dagegen, ist – nach neuesten Erkenntnissen – ein<br />
Kraut gewachsen.<br />
So empfehlen Ernährungswissenschaftler, das Grillgut vor der Zubereitung<br />
mit Kräutern, Öl und Senf zu marinieren – vor allem sekundäre<br />
Pflanzenstoffe aus Rosmarin, Salbei, Knoblauch und Thymian sollen<br />
verhindern, dass sich beim Verbrennen von Fett verhängnisvolle<br />
Schadstoffe bilden.<br />
genuss die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Kräuter sind auch prima geeignet zum Aromatisieren: Einfach Rosmarin-,<br />
Lorbeer- oder Thymianzweige zum indirekten Grillen in eine<br />
Tropfschale oder direkt mit Alufolie in die Glut legen – durch die Hitze<br />
beginnen die Kräuter zu rauchen und geben so Fisch und Fleisch<br />
ein besonders feines Aroma.<br />
frIschE Ist das a und o<br />
Heute gibt die <strong>ZWIEBEL</strong> Tipps<br />
für Fleisch vom Grill, aber auch<br />
Fisch oder Gemüse schmecken<br />
vorzüglich. Für eingefleischte<br />
Vegetarier gibt es außerdem<br />
Köstlichkeiten wie Lupinen Curry<br />
Bratwurst oder Tofu-Spieße.<br />
Wichtig ist, dass man zum Grillen möglichst frische Kräuter verwendet.<br />
Getrocknete Kräuter verbrennen leicht und schmecken dann bitter.<br />
Falls man keine frischen Kräuter vorrätig hat, kann man die trockenen<br />
vorher in Wasser, Wein oder Öl einweichen. Auch so können<br />
sie dann ihr volles Aroma entfalten. [sb]<br />
Foto: Outdoorchef
Foto: WALA Heilmittel GmbH<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 genuss<br />
KräutEr-fLEIschmarInadE:<br />
WÜRZIGER SOMMER.<br />
JÄCKSTRASSE 58 · BAMBERG · TEL. 09 51/700 92 51<br />
hIEr ZWEI BEsondErs„KräutrIGE“ rEZEPtE für EIn<br />
GEsundEs GrILLVErGnüGEn:<br />
4 Knoblauchzehen und 1 Lorbeerblatt im<br />
Mörser zerdrücken, mit 2 Esslöffeln Sojasauce<br />
und dem Saft von 1 Limette verrühren.<br />
Dann 1 Teelöffel getrockneten Salbei, je<br />
1 Esslöffel frischen Thymian, Rosmarin und<br />
Oregano – alles fein gehackt - hinzufügen.<br />
Mit Paprika und Cayennepfeffer würzen<br />
und 6 bis 8 Esslöffel feines Olivenöl dazugeben.<br />
Das Fleisch damit einreiben und über<br />
Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.<br />
KräutEr-hacKröLLchEn:<br />
500 g Rinderhack, 1 Ei, 5 Esslöffel Paniermehl,<br />
2 feingehackte Schalotten, mit einer<br />
Handvoll frischer, gehackter Kräuter<br />
(Thymian, Salbei, Rosmarin, Oregano...)<br />
mischen, mit Salz, Pfeffer und einer Prise<br />
Zucker abschmecken. Aus dem Fleischteig<br />
kleine Röllchen (daumendick) formen, mit<br />
etwas Olivenöl bestreichen und grillen.<br />
41
42<br />
paarweise die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Foto: mem-film.de / photocase.com
Foto: Tchibo<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gesundheit<br />
Kaffee olé – kleine Bohne<br />
mit großer Wirkung<br />
Das Herz schlägt schneller, das Blut pulsiert in den Adern – alle Sinne sind hellwach<br />
und geschärft: Nein, es sind nicht die berühmt-berüchtigen Liebeshormone, die durch<br />
den Körper strömen – es ist das pure Koffein. Frisch geröstet und gebrüht, bringt Kaffee<br />
den Kreislauf auf Trab – und fast schon automatisch stellt sich die Frage: Kann<br />
soviel Genuss Sünde sein? Wie schädlich ist Kaffee für die Gesundheit? Oder leistet<br />
der kleine Schwarze unserem Körper am Ende sogar große Dienste? Überraschende<br />
Erkenntnisse, die man am besten bei einer Tasse Kaffee genießt…<br />
Vom Duft eines frisch gebrühten Kaffees geweckt zu<br />
werden – herrlich! Der Capuccino im Straßencafé – köstlich!<br />
Nach dem Essen ein starker Schwarzer – wunderbar<br />
belebend! Die Sachertorte mit Sahne und dazu ein Kaffee<br />
Melange – unschlagbar! Allein das eine Wort „Kaffee“<br />
weckt hunderte von Assoziationen. Zusammen einen<br />
Kaffee trinken gehen – das bedeutet oft soviel mehr: miteinander<br />
reden, schweigen, genießen. Und ganz kurios:<br />
selbst wenn am Ende ein Tee oder Kakao auf dem Tisch<br />
steht – so sagt man doch: Wir waren zusammen Kaffeetrinken.<br />
Allein in Deutschland wurden im vergangenen<br />
Jahr 402.000 Tonnen Röstkaffee und 12.650 Tonnen purer<br />
löslicher Kaffee konsumiert, mehr als fünf Milliarden<br />
(!) Pads und Kapseln „rollten“ über den Ladentisch: mit<br />
73 Millionen konsumierten Tassen täglich ist Kaffee der<br />
Deutschen liebstes Heißgetränk.<br />
43
44<br />
Doch obwohl so heiß geliebt, sagt man ihm<br />
nicht nur Gutes nach: Immerhin soll er den<br />
Blutdruck in die Höhe treiben, die empfindliche<br />
Magenschleimhaut reizen, schuld an<br />
Schlafstörungen, Herzrasen und Nervosität<br />
männEr mIt hohEm KaffEEKonsum soLLEn BIs Zu 50% sELtEnEr ZucKErKranK<br />
WErdEn, frauEn ImmErhIn ca. 30%<br />
sein, im Extremfall sogar abhängig machen.<br />
Wer schwanger ist oder stillt, könnte bei zu<br />
hohem Kaffeekonsum dem Baby schaden,<br />
Osteoporose-Patienten wird empfohlen, immer<br />
einen Schuss Milch in die Tasse zu gießen<br />
– damit der Kalziumhaushalt keinen Schaden<br />
nimmt. Also doch kein Genuss ohne Reue?<br />
Im LIcht dEr nEuErEn forschunG<br />
Nun, einige aktuelle Forschungsberichte<br />
präsentieren den Kaffee von einer ganz neuen<br />
Seite: So macht zum Beispiel die an über<br />
46.000 Frauen und Männern durchgeführte<br />
EPIC-Studie (European Prospective Investigation<br />
into Cancer and Nutrition) mit ihren Ergebnissen<br />
geradezu Appetit auf mehr Kaffee.<br />
Die Wissenschaftler entdeckten, dass Kaffeetrinken<br />
weder das Risiko für das Entstehen(!)<br />
von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen noch<br />
für Krebsleiden erhöht. Mehr noch: Test-<br />
Personen, die täglich mehr als vier Tassen<br />
koffeinhaltigen Kaffee konsumierten, hatten<br />
im Vergleich zu Personen, die weniger als<br />
eine Tasse tranken, ein um 23 Prozent vermindertes<br />
Typ-2-Diabetes-Risiko. Zu einem<br />
ähnlichen Ergebnis kommen Prof. Stephan<br />
Martin und Dr.<br />
Rüdiger Schmitt-<br />
Homm in ihrem<br />
Forschungsbericht<br />
„Kaffee &<br />
Diabetes“ im Ärzte-Merkblatt des Deutschen<br />
Grünen Kreuzes – ihr Fazit: ein höherer Kaffeekonsum<br />
von täglich bis zu 7 Tassen sei mit<br />
einem 33-70% verminderten Risiko für eine<br />
Diabetes-Erkrankung oder Glukosetoleranzstörung<br />
verbunden. Eine Studie der Harvard<br />
Medical School in Boston ergab, dass Männer<br />
mit hohem Kaffeekonsum (6 Tassen täglich)<br />
bis zu 50 Prozent seltener zuckerkrank<br />
werden als Kaffeeverächter, bei Frauen sinkt<br />
das Risiko immerhin um 30 Prozent. Da in<br />
Deutschland inzwischen 40 Prozent der Altersgruppe<br />
zwischen 55 und 74 Jahren von<br />
dieser Erkrankung betroffen sind, stimmen<br />
solche Forschungsergebnisse natürlich optimistisch.<br />
KaLorIEnfrEI und anrEGEnd<br />
Aber Kaffee kann noch mehr: durch die Blockade<br />
des Müdemachers Adenosin im Gehirn<br />
macht er munter, ein gesteigerter Tonus der<br />
Hirngefäße erhöht Konzentration, Reaktionsgeschwindigkeit<br />
und Aufnahmebereitschaft.<br />
Die anregende Wirkung setzt nach 20 bis 60<br />
Minuten ein und hält dann bis zu sechs Stunden<br />
an. Bei leicht depressiven Patienten ist<br />
häufig eine Stimmungsaufhellung zu bemerken.<br />
Auch wird diskutiert, ob der Genuss von<br />
Kaffee einen gewissen Schutz vor Parkinson<br />
und Demenzerkrankungen wie Alzheimer<br />
leisten kann. Andere Untersuchungen lassen<br />
vermuten, dass das Risiko, an Gallensteinen<br />
gesundheit die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
zu erkranken, durch regelmäßigen Kaffeekonsum<br />
um 25 Prozent gesenkt werden<br />
könne. Die im Kaffee enthaltenen Röststoffe<br />
beinhalten nämlich wertvolle Antioxidanzien<br />
– so könne beispielsweise die Chlorogensäure<br />
Dickdarm- und Leberkrebs vorbeugen.<br />
Dass Kaffee auch die Verdauung in Schwung<br />
bringt, liegt zum einem an der erhöhten Magensäureproduktion<br />
und Gallensekretion,<br />
zum anderen an der verstärkten Darmperestaltik<br />
– dadurch wird der gesamte Stoffwechsel<br />
beschleunigt, und alles bei null Kalorien.<br />
Doch Achtung: Menschen, die bereits unter<br />
Magenbeschwerden, Sodbrennen und Gallenproblemen<br />
leiden, sollten beim Kaffeegenuss<br />
vorsichtig sein – das gilt vor allem für<br />
minderwertigen Filterkaffee mit einem hohen<br />
Anteil an Gerbsäuren und Bitterstoffen.<br />
KaffEE ErLEIchtErt dIE atmunG<br />
Das Koffein beeinflusst darüber hinaus unser<br />
Atemzentrum, in dem es die Bronchialgefäße<br />
erweitert – im Sport ein echter Dopingeffekt,<br />
für Asthmatiker und Heuschnupfengeplagte<br />
oft ein Segen. Diskutiert wird immer wieder<br />
eine diuretische Wirkung des Koffeins – Kaffee<br />
sei harntreibend und führe zu verstärktem<br />
Wasserlassen. Auch hier gibt es vereinzelte<br />
Studien, die diese These widerlegen
Fotos: Tchibo<br />
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gesundheit<br />
sollen. Auf der sicheren Seite ist man dennoch,<br />
wenn man seinen Durst mit Wasser,<br />
Tee oder Fruchtschorlen stillt. Und nach wie<br />
vor gilt natürlich: wer bereits unter Herz- und<br />
Kreislaufbeschwerden leidet, sollte Kaffee<br />
nur in Maßen genießen. Gleiches gilt bei regelmäßiger<br />
Medikamenteneinnahme – hier<br />
müssen selbstverständlich etwaige Wechselwirkungen<br />
beachtet werden.<br />
VorsIcht auch BEI homöoPathIschEr<br />
BEhandLunG<br />
Eine bedeutende Rolle spielt der Kaffee übrigens<br />
auch in der Naturheilkunde: Er kann<br />
die Wirkung zahlreicher Homöopathika antidotieren<br />
(aufheben), weshalb man während<br />
der Behandlung den Kaffeekonsum weitestgehend<br />
einschränken sollte. Auf der anderen<br />
Seite wird das homöopathische Mittel „Coffea“<br />
gezielt therapeutisch eingesetzt und<br />
zwar u.a. gegen Nervosität, Ruhelosigkeit,<br />
Schmerzempfindlichkeit, nervöse Herzbeschwerden<br />
oder auch Schlafstörungen.<br />
All diese Erkenntnisse gipfeln in einem Fazit,<br />
das bereits der Schriftsteller Alexandre Dumas<br />
vor mehr als 150 Jahren gezogen hat:<br />
„Drei Dinge gehören zu einem guten Kaffee:<br />
erstens Kaffee, zweitens Kaffee, und drittens<br />
nochmals Kaffee...“ Auch ohne umfangreiche<br />
Studien schien ihm die belebende Wirkung<br />
des Kaffees wohl bekannt zu sein. Darauf einen<br />
Latte.... [sb]<br />
Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und<br />
Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Bamberg<br />
dIE PErfEKtE ZuBErEItunG: WoLLEn sIE sELBEr hand anLEGEn<br />
odEr BEVorZuGEn sIE dEn rund-um-sErVIcE?<br />
handGEfILtErt<br />
Filter mit (am besten frisch gemahlenem)<br />
Kaffee füllen und dann mit frisch<br />
gekochtem, weichen Wasser übergießen.<br />
Schmeckt wir früher!<br />
KaffEEmaschInE<br />
Hier ist das Wasser oft nicht heiß genug,<br />
so passieren zwar die Bitterstoffe<br />
den Filter, aber die aromatischen Öle<br />
können sich nicht ausreichend entfalten.<br />
Deshalb schmeckt dieser Kaffee<br />
oft bitter – vor allem, wenn er länger<br />
auf der Warmhalteplatte steht.<br />
KaffEEVoLLautomatEn<br />
Die Bohnen werden frisch gemahlen,<br />
das Wasser wird dann mit hohem<br />
Druck durch das Kaffeemehl getrieben.<br />
Dadurch gelangt weniger Koffein<br />
in die Tasse, aber umso mehr aromatische<br />
Öle und Säuren.<br />
hErdKaffEEKannEn<br />
Im unteren Teil der Kanne wird das<br />
Wasser erhitzt und steigt dann durch<br />
ein Sieb mit Kaffeepulver auf, im oberen<br />
Teil sammelt sich dann der Kaffee.<br />
Meistens ist er recht stark, wichtig<br />
ist das die Kannen aus Stahl sind<br />
(kein Aluminum, es könnte wegen der<br />
Schwermetallbelastung gesundheitliche<br />
Schäden geben).<br />
türKIschEr KaffEE<br />
Man gießt einfach kochendes Wasser<br />
auf das gemahlene Kaffeepulver, rührt<br />
kurz um und lässt den Kaffeesatz auf<br />
den Tassenboden sinken. Wird meistens<br />
noch gesüsst.<br />
45
46<br />
nordIschEs KaffEEBrühEn<br />
Auch hier wird das kochende Wasser direkt auf das Kaf-<br />
feepulver gegossen, allerdings wird es nach einigen Minuten<br />
Ziehen mit einem Sieb mit Kannendeckel nach<br />
unten gepresst. Ideal: Koffein, Aromen und Bitterstoffe<br />
können sich voll entfalten.<br />
Pads und KaPsELn<br />
Immer beliebter, obwohl die Qualität des Portionskaffees<br />
oft zu wünschen übrig lässt bzw. schwer überprüfbar<br />
ist. Aus Sicht von Umweltschützern problematisch<br />
ist in jedem Fall der hohe Verpackungsaufwand.<br />
gesundheit die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
dIE BELIEBtEstEn sortEn: WELchEs BöhnLa darfs dEnn sEIn?<br />
Arabica: Die beliebteste Bohne – erkennbar durch ihren gewellten Einschnittmit<br />
einem Weltmarktanteil von rund 60 % – enthält weniger Koffein und dafür<br />
mehr Aroma als ihre Konkurrenzbohnen.<br />
Robusta: Diese Bohne macht ungefähr 36 % der Weltproduktion aus, sie hat<br />
einen geraden Einschnitt und ist besonders widerstandsfähig. Ausserdem<br />
braucht sie weniger Reifezeit, was ihre Wirtschaftlichkeit erhöht.<br />
Excelsa: Mit nur 1 % am Weltmarkt zählt sie zu den Raritäten, sie ist kräftig<br />
im Wuchs und gedeiht auch in regenarmen Gebieten.<br />
Weitere Sorten Stenophylla, Maragogype, Catimor und auch der Exot Kopi<br />
Luwak: Letzter gilt als seltenste und teuerste Kaffeesorte der Welt – Schleichkatzen<br />
fressen die Kaffeekirschen und scheiden die Bohnen aus, wodurch sie<br />
ein besonderes Aroma erhalten. Die größten Kaffeeanbau-Gebiete sind übrigens<br />
Brasilien, Vietnam, Indonesien, Kolumbien, Mexiko und Indien.<br />
dIE LEcKErstEn rEZEPtE: caPPu und LattE Kann Ja JEdEr…<br />
…aber lassen Sie ihren Kaffee ruhig<br />
mal kalt werden oder geben Sie ihm<br />
ein paar Umdrehungen.<br />
Espresso on Ice<br />
Eiswürfel in ein Glas füllen und<br />
dann mit einem doppelten Espresso<br />
aufgießen – ein heißkalter Genuss<br />
fürs perfekte Urlaubsfeeling.<br />
Carajillo<br />
Der Spanier unter den Kaffees: Der<br />
starke Espresso wird erst so richtig<br />
glutvoll mit einem Schuß Brandy.<br />
Formvollendet schmeckt er, wenn<br />
der Brandy auf einem Stück Würfelzucker<br />
entflammt und anschließend<br />
im Kaffee gelöscht wird. Bei som-<br />
merlicher Hitze statt Brandy einen<br />
Anislikör nehmen, ein paar Eiswürfel<br />
und etwas Zitronenschale hinzufügen.<br />
Hossa!<br />
Kaiser Melange<br />
Achtung – jetzt wird es vornehm:<br />
Für dieses royale Getränk rührt man<br />
ein Eigelb mit einem Schuß heißen<br />
Wasser und einem Esslöffel Zucker<br />
schaumig. Dann etwas Sahne erhitzen<br />
und unter den Eischnee schlagen.<br />
Das Ganze vorsichtig in eine<br />
Tasse gleiten lassen und frisch gebrühten,<br />
starken Kaffee durch den<br />
Schaum hinzugießen. Abgerundet<br />
wird „Seine Majestät“ mit 2 cl Weinbrand<br />
(oder auch nicht). [sb]<br />
Fotos: Tchibo
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 cartoon – gerd bauer<br />
Gerd Bauer<br />
illustriert die <strong>ZWIEBEL</strong> jeden Monat mit einem seiner typischen<br />
Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.<br />
47
48<br />
ausGEhEn<br />
JUNI 2012<br />
aBGEErntEt<br />
rathaus maxPLatZ<br />
1. - 8. JunI<br />
ErLösErschuLE<br />
11. - 22. JunI<br />
LEBEnsmIttELProduKtIon und<br />
hunGEr – ausstELLunG<br />
domPLatZ oPEn aIr<br />
domPLatZ<br />
1.- 3. JunI<br />
JEWEILs 20.00 uhr<br />
huBErt Von GoIsErn<br />
VIVa VocE/hEIssmann-rassau<br />
haIndLInG<br />
fast Zu fürth<br />
morPhcLuB<br />
fr, 1. JunI<br />
20.00 uhr<br />
„sExy BaBy tour“<br />
comEdy In dEr mIdLIfE-crIsIs<br />
LEsELust<br />
cLuB KauLBErG<br />
aLLE JunI-samstaGE<br />
JEWEILs 20.00 uhr<br />
LEsunGEn mIt arnd<br />
rühLmann und GästEn<br />
rInGVorLEsunG dom<br />
raum 025, a.d.unIVErsItät 2<br />
mo, 4. JunI<br />
20.00 uhr<br />
dIE chörE dEs BamBErGEr<br />
doms – VortraG<br />
orGELKonZErt<br />
dom<br />
mI, 6. JunI<br />
20.00 uhr<br />
uLfErt smIdt<br />
(marKtKIrchE hannoVEr)<br />
dEutschLand Von<br />
oBEn<br />
cInEstar<br />
aB do, 7. JunI<br />
doKumEntatIonsfILm mIt<br />
EIndrucKsVoLLEn BILdErn<br />
GötZ aLsmann<br />
KonZErthaLLE, hEGELsaaL<br />
do, 7. JunI<br />
20.00 uhr<br />
dEr PIanIst und EntErtaInEr<br />
mIt sEInEm nEuEn chanson-<br />
ProGramm„In ParIs“<br />
LIdEradurZEuch II<br />
KaroLInEnstrassE 2<br />
do, , 7. JunI (WEItErE tErmInE)<br />
20.00 uhr<br />
martIn nEuBauEr und<br />
hEIKo trIEBEnEr Im<br />
schWErtfEGErhäuschEn<br />
taGE dEr aLtEn<br />
musIK<br />
VErschIEdEnE ortE<br />
aB do, 7. JunI<br />
20.00 uhr<br />
KonZErtrEIhE um das thEma<br />
„dIE türKEn Vor WIEn!“<br />
saLsa nIGht<br />
haas-säLE<br />
sa, 9. JunI<br />
20.30 uhr<br />
anfänGErKursE und<br />
WorKshoPs, LatIn Party<br />
ausgehen die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
KammErKonZErt<br />
KonZErthaLLE, GrossEr saaL<br />
so, 10. JunI<br />
17.00 uhr<br />
BamBErGEr symPhonIKEr<br />
mIt WErKEn dEs WIEnEr<br />
JuGEndstILs<br />
dIE ZuKunft dEs<br />
stroms<br />
BrauErEI KEEsmann<br />
fr, 11. JunI<br />
19.00 uhr<br />
VortraG Von hEInZ JunG,<br />
BundnaturschutZ BamBErG<br />
hEGELWochE<br />
hörsaaL mG1, marKusstr. 8a<br />
12. - 14. JunI<br />
JEWEILs 19.15 uhr<br />
VorträGE Zum thEma„dIE<br />
PhILosoPhIE dEs GartEns“<br />
WWW.BamBErGErhEGELWochE.dE<br />
schuLthEatErtaGE<br />
E.t.a.-hoffmann-thEatEr<br />
aB 14. JunI<br />
18.00 uhr<br />
nachWuchs auf dEr<br />
studIoBühnE – VIEr<br />
aufführunGEn
die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ausgehen<br />
JosEf BIErBIchLEr<br />
VILLa concordIa, Gr. saaL<br />
fr, 15. JunI<br />
19.00 uhr<br />
LEsunG aus dEm nEuEn roman<br />
„mIttELrEIch“<br />
rosEnGartEnsErEnadEn<br />
nEuE rEsIdEnZ, rosEnGartEn<br />
aB 15. JunI<br />
JEWEILs 20.00 uhr<br />
KonZErtrEIhE<br />
mEInE toLLE<br />
schEIdunG<br />
schLoss sEEhof<br />
sa, 16. JunI<br />
20.00 uhr<br />
dEr fränKIschE<br />
thEatErsommEr Zu Gast Im<br />
schLossGartEn<br />
aLtEnBurG-WEInfEst<br />
aLtEnBurG, InnEnhof<br />
s0, 17. JunI<br />
15.30 uhr<br />
franKEnWEIn mIt musIK dEr<br />
„VoLKachEr ratshErrEn“<br />
ImPromatch mIt<br />
PIPPErLaPuPP<br />
tam thEatEr am mIchELsBErG<br />
dI, 19. JunI<br />
20.00 uhr<br />
ImProVIsatIonsthEatErGruPPE<br />
dEr unI<br />
romanIschE<br />
thEatErWochEn<br />
E.t.a. hoffmann-thEatEr<br />
aB 19. JunI<br />
20.30 uhr<br />
thEatErGruPPEn dEr unI<br />
BamBErG In orIGInaLsPrachE<br />
fêtE dE La musIquE<br />
sandGEBIEt<br />
do, 21. JunI<br />
aB 17.00 uhr<br />
musIK umsonst und draussEn,<br />
üBEraLL Im sand – aLLE<br />
stILrIchtunGEn<br />
LEBEnsWErtEs<br />
BamBErG<br />
haus dEr BEGEGnunG<br />
do, 21. JunI<br />
19.30 uhr<br />
LIchtBILdVortraG<br />
mIt EdGar KraPP<br />
KLaVIEraBEnd<br />
musIKsaaL f 507 dEr unI,<br />
fELdKIrchEnstr. 21<br />
do, 21. JunI<br />
19.30 uhr<br />
tomoKo oGasaWara sPIELt<br />
haydn, schumann und<br />
BEEthoVEn<br />
orchIdEEn dEr<br />
fränK. schWEIZ<br />
stadtarchIV<br />
fr, 22. JunI<br />
20.00 uhr<br />
VortraG Von<br />
adoLf rIEchELmann<br />
fränKIschEs<br />
WEInfEst<br />
schLoss GEyErsWörth<br />
22. - 24. JunI<br />
fränKIschE WEInE<br />
und sPEZIaLItätEn mIt<br />
musIKaLIschEr untErhaLtunG<br />
InsaLata ItaLIana<br />
sPIEGELsaaL, harmonIE<br />
so, 24. JunI<br />
17.00 uhr<br />
chorKonZErt mIt dEm<br />
KaIsEr-hEInrIch chor<br />
„Vom madrIGaL Zum PoPsonG“<br />
fast faust<br />
PfarrGartEn EIsGruBE<br />
so, 24. JunI<br />
19.00 uhr<br />
Im rahmEn dEs BEnEfIZ-<br />
ProGramms„…untErm<br />
säufErtürmLa“ Vom 20. - 25.6.<br />
ELKE ZaunEr<br />
VILLa concordIa<br />
dI, 26. JunI<br />
19.00 uhr<br />
VErnIssaGE Zur ausstELLunG<br />
„PaIntInGs“ dEr frühErEn<br />
stIPEndIatIn<br />
BEnEfIZKonZErt<br />
sPIEGELsaaL, harmonIE<br />
do, 28. JunI<br />
19.30 uhr<br />
das BanZ-quartEtt sPIELt<br />
Zu GunstEn PhILIPPInIschEr<br />
KIndEr – maBuhay<br />
mEIEr müLLEr schuLZ<br />
E.t.a. hoffmann-thEatEr<br />
sa, 30. JunI<br />
20.00 uhr<br />
PrEmIErE dEr KomödIE<br />
auf dEr studIoBühnE<br />
49
50<br />
ImPrEssum<br />
VErLaG<br />
Zwiebelverlag GbR<br />
Henning Brandt &<br />
Manuel Werner<br />
Schellenbergerstraße 8<br />
96049 Bamberg<br />
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d.pielenhofer@<br />
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BrEntano thEatEr<br />
Gartenstr. 7<br />
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Grafensteinstr. 16<br />
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Ludwigstr. 2<br />
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dIöZEsanmusEum<br />
Domplatz 5<br />
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E.t.a.-hoffmann-thEatEr<br />
E.T.A.Hoffmann-Platz 1<br />
Telefon 873030<br />
www.theater.bamberg.de<br />
hIstorIschEs musEum<br />
Domplatz 7<br />
Telefon 5190746<br />
www.bamberg.de/museum<br />
JaZZcLuB BamBErG<br />
Obere Sandstr. 18<br />
Telefon 53740<br />
www.jcbamberg.de<br />
KünstLErhaus<br />
VILLa concordIa<br />
Concordiastr. 28<br />
Telefon 955010<br />
www.villa-concordia.de<br />
LIchtsPIEL KIno & cafE<br />
Untere Königstr. 34<br />
Telefon 26785<br />
www.lichtspielkino.de<br />
WIchtIGE adrEssEn<br />
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Obere Sandstr. 7<br />
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www. bamberger-<br />
marionettentheater.de<br />
morPhcLuB<br />
Obere Königstr. 39<br />
Telefon 0170/4230208<br />
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städtIschE musIKschuLE<br />
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Hainstr. 4a<br />
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Café Abseits Pödeldorfer Straße<br />
Café Kunstpause Hauptwachstraße<br />
Café Riffelmacher Obere Brücke<br />
CariThek Obere Königstraße<br />
Chicsaal Keßlerstraße<br />
CineStar Ludwigstraße<br />
coffee fellows Michelinstr./Hallst.<br />
Confiserie Storath AG Lange Straße<br />
DaCaBo - Das Cafe Botero Heumarkt<br />
Dehner Garten-Center Moosstraße<br />
Delikatess-Müller Obere Königstraße<br />
Denns Biomarkt Obere Königstraße<br />
der Brotladen Fleischstraße<br />
Der neue Metzner Hauptwachstraße<br />
Dt. Angestelltenakademie Schützenstraße<br />
Diakonisches Werk Heinrichsdamm<br />
ducke inneneinrichtung e.K: Kettenbrückstraße<br />
Edeka aktiv markt Stadter Gaustadter Hauptstr.<br />
Edelmetallstudio Bamberg Siechenstraße<br />
Ergotherap. Praxis Albert Amselstr./Bischbg.<br />
Frauenzimmer Hauptwachstraße<br />
Fresh Coffee & Co. Austraße<br />
Galeria Sculptur Obere Sandstraße<br />
Geigenberger Troppauplatz<br />
Gunreben Holz kreativ Jäckstraße<br />
Historisches Museum Domplatz<br />
Hofbäckerei Seel Dominikanerstraße<br />
Hofcafe Austraße<br />
Hotel Altenburgblick Panzerleite<br />
Hotel am Blumenhaus Amalienstraße<br />
Hotel am Brauerei-Dreieck Holzgartenstraße<br />
Hotel Central Promenadestraße<br />
Hotel Europa Untere Königstraße<br />
Hotel Goldener Adler Hallstadt<br />
Hotel National Luitpoldstraße<br />
Hotel Sandstern Obere Sandstraße<br />
Hübscher Buch&Medienhaus Grüner Markt<br />
Hümmer's Service Shop An der Breitenau<br />
Irmis Blumenhain Schützenstraße<br />
K&K Gewürzladen Jäckstraße<br />
Knippen Hörakustik Franz-Ludwig-Straße<br />
Konditorei Graupner Lange Straße<br />
Kongress- und Konzerthalle Mußstraße<br />
Küchen-Design Hallstadt Dr.-Robert-Pfleger-Str.<br />
Kulturamt Bamberg Hauptwachstraße<br />
Kunstkontor Obere Brücke<br />
Lebenswert Keßlerstraße<br />
Minges Kaffee Stammhaus Grüner Markt<br />
Mode für sie Kleberstraße<br />
Modehaus Hartmann Grüner Markt<br />
Mohren-Haus Obere Brücke<br />
Musikhaus Kliemann Siechenstraße<br />
Ölkännla Fortenbachweg<br />
Optik Demmler Franz-Ludwig-Straße<br />
Physio Team Hohlstein Schwarzenbergstr.<br />
Pia´s Cafe Kleberstraße<br />
Point Fitness Center Geisfelder Straße<br />
Poldi - Mode für Kinder Dominikanerstraße<br />
Radiologie Bamberg Willy-Lessing-Straße<br />
Radsport Käs Nürnberger Straße<br />
Reisebüro Schiele Lange Straße<br />
Restaurant Josch Untere Königstraße<br />
Rewe Fröhlich An der Breitenau<br />
Rewe Köppl Caspar-Meyer-Straße<br />
Rewe Rudel Würzburger Straße<br />
Restaurant Messerschmitt Lange Straße<br />
Scharfenberg Mittelbachstrasse<br />
Schmidt Küchen by Neuss Biegenhofstr./Hallst.<br />
Schusters Tee und Kaffee Austraße<br />
Schwesterherz Bamberg Fleischstraße<br />
St. Hedwig-Apotheke Franz-Ludwig-Straße<br />
St. Kilian Apotheke Hallstadt Bamberger Straße<br />
Stadtbücherei Bamberg Obere Königstraße<br />
Teehaus Scharnke Lange Straße<br />
tegut Ludwigstraße<br />
Theater am Michelsberg Am Michelsberg<br />
Tourismus&Kongress Service Geyerswörthstraße<br />
Villa Concordia Concordiastraße<br />
Villa Geyerswörth GbR Geyerswörthstraße<br />
Vom Fass Lange Straße<br />
Zinnober Keßlerstraße<br />
51
52<br />
AUSLÖSER<br />
// Schlüsselmomente.<br />
Spielzeit 2012 /2013<br />
rubrik die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />
Mirandolina // Carlo Goldoni Harper Regan // Simon Stephens Schneeweißchen und Rosenrot // nach den Gebrüdern Grimm<br />
Toutou // Daniel Besse und Agnès Tutenuit Aussetzer // Lutz Hübner Sagen Sie jetzt nichts // Loriot Bandscheibenvorfall<br />
// Ingrid Lausund Ivanov // Anton Cechov Electronic City // Falk Richter Frau Müller muss weg // Lutz Hübner<br />
Der Mann von La Mancha // Dale Wassermann / Mitch Leigh / Joe Darion Von Zeit zu Zeit // nach Karl May<br />
theater.bamberg.de<br />
Dramaturgie