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die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 rubrik<br />

Zwiebel<br />

Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos Juni 2012<br />

d<br />

i<br />

e<br />

Kultur<br />

Genuss<br />

Portraits<br />

lebenswertes<br />

VeranstaltunGen<br />

aKtuelles aus bamberG<br />

1


[ Dahinter steckt immer ein leerer Topf. ]<br />

MANUEL WERNER, Anzeigenleitung<br />

...doch Vielschichtigkeit, Schärfe und Geschmack haben ihren (kleinen) Preis.<br />

Bereichern Sie Bambergs Blätterwald mit Ihrer Anzeige.<br />

Damit wir auch morgen noch kraftvoll zubeissen können.<br />

Zwiebel<br />

Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos Juni 2012<br />

Manuel Werner – Tel. 01 78 / 9 74 80 80 – anzeigen@die-zwiebel.de<br />

d<br />

i<br />

e


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gruß aus der küche<br />

Erinnern Sie sich noch an „The Lovin‘ Spoonful“<br />

und ihren legendären Sommerhit „Summer in<br />

the City“? Die heiße Stadt mit den kühlen Nächten,<br />

die Menschen auf den glühenden Bürgersteigen,<br />

heiße Rhythmen, im Hintergrund hupende<br />

Autos: Sommer in der Stadt.<br />

Eigentlich ist ja noch Frühling, aber der Mai fühlte<br />

sich bereits an wie Sommer in Bamberg. Menschen<br />

in den Eiscafés, auf dem Keller, in den Freibädern,<br />

sie genießen die wohltuende Wärme.<br />

Temperaturen, wie wir sie oft im Hochsommer<br />

nicht haben. Und noch etwas macht dieses Sommerfeeling:<br />

die vielen Touristen und die Landesgartenschau.<br />

So viele Menschen, die Bamberg<br />

genießen und ein Urlaubsgefühl verbreiten. Sie<br />

kommen aus Amerika, Japan, Italien, Frankreich<br />

oder England zu uns ins kleine, feine Bamberg.<br />

Da ist man schon ein bisschen stolz, wenn man<br />

so als Einheimischer durch die City flaniert: „Ich<br />

Ein Löffelchen<br />

voll Liebe…<br />

wohne immer hier!“ Und in der Tat, Bamberg hat<br />

ja auch alles: historische Bauten, eine spannende<br />

Geschichte, wunderschöne Keller, den Hain,<br />

die fränkische Schweiz im Umland und ein Kulturprogramm,<br />

das sich durchaus mit Großstädten<br />

messen kann: in Kürze geht’s wieder los mit<br />

den Calderon-Festspielen in der Alten Hofhaltung,<br />

der Biennale der Bamberger Symphoniker,<br />

den Rosengarten-Serenaden und und und…<br />

Also, wer in diesem Jahr noch keine großen Reisepläne<br />

hat – sei es wegen der hohen Benzinpreise,<br />

aus Zeitmangel oder einfach, weil man<br />

keine Lust hat: Spielen Sie doch mal Urlaub in<br />

Bamberg, erleben Sie Bamberg wie ein Tourist,<br />

schauen Sie sich mal wieder richtig alles an. Genießen<br />

Sie den schönen Sommer in der Stadt,<br />

die wir alle so lieben, dass wir sogar den Rest des<br />

Jahres hier bleiben.<br />

Ihre <strong>ZWIEBEL</strong>-Redaktion<br />

3


4<br />

Ich fIndE<br />

Ich LEsE<br />

Ich BIn<br />

Ich WohnE<br />

Ich möchtE<br />

Leserumfrage<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> möchte über Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mehr<br />

wissen. Nicht aus Neugier, sondern weil wir Inserenten überzeugen<br />

möchten. Schließlich finanziert sich unser Magazin –<br />

das können Sie sich denken – über die Werbeinserate. Keine<br />

Werbung, keine <strong>ZWIEBEL</strong>, so einfach ist das leider.<br />

Wenn Ihnen das egal ist, können Sie jetzt weiterblättern. Andernfalls<br />

bittet die <strong>ZWIEBEL</strong> Sie, die Fragen zu beantworten und<br />

den Bogen oberhalb der Querlinie zu faxen oder zu schicken.<br />

Wenn Sie außerdem zwei Karten für die Landesgartenschau<br />

gewinnen möchten, senden Sie uns bitte auch den unteren Teil.<br />

Wir trennen ihn ab, denn die Umfrageergebnisse möchten wir<br />

anonym auswerten. Sie können ihn aber auch gern selbst abtrennen.<br />

Wie die Antworten ausfallen, hat natürlich keinen Einfluss auf<br />

die Gewinnchance. Wir möchten Ihre ehrliche Meinung wissen.<br />

Vielen Dank – Ihre <strong>ZWIEBEL</strong><br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> ist das beste Stadtmagazin in Bamberg.<br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> gehört zu den besten Stadtmagazinen, mit _________________ und __________________<br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> liegt so mittendrin.<br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> spricht mich nicht an.<br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> komplett durch.<br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> ungefähr zur Hälfte.<br />

� in der <strong>ZWIEBEL</strong> nur sporadisch.<br />

� die <strong>ZWIEBEL</strong> bestimmt nicht nochmal.<br />

Außer mir lesen in diesem Exemplar der <strong>ZWIEBEL</strong> noch __________ Personen.<br />

Mich interessiert in der <strong>ZWIEBEL</strong> (interessiert mich sehr) (interessiert mich nicht)<br />

Veranstaltungshinweise � � � � �<br />

Portraits � � � � �<br />

Thema Genuss � � � � �<br />

Thema Gesundheit � � � � �<br />

CD-/Buchvorstellungen � � � � �<br />

� unter 30 � 30-40 � 40-50 � 50-60 � 60-70 � über 70<br />

hier: ______________ (bitte Postleitzahl eintragen)<br />

zwei von 5 x 2 Karten für die Landesgartenschau gewinnen. (Für die Bereitstellung vielen Dank an die LGS!)<br />

Name __________________________________ Straße ______________________________________<br />

� Bitte Info, sobald die <strong>ZWIEBEL</strong> per Post<br />

PLZ___________ Ort___________________________<br />

abonniert werden kann<br />

Bitte bis 30.6. per Fax an 0951/519395-55 oder per Post: die <strong>ZWIEBEL</strong>, Schellenbergerstr. 8, 96049 Bamberg<br />

�<br />


KuLtur<br />

Schwiiz im Huus – neue Stipendiaten in der Villa Concordia 8<br />

E.T.A. Hoffmann-Theater: Sommerzeit ist Festspielzeit 28<br />

Gelauscht: Musikneuheiten 30<br />

Gelesen: Buchrezensionen 34<br />

GEsundhEIt & GEnuss<br />

Ein guter Schluck für die Umwelt 17<br />

Von Kräutern verführt 36<br />

Ehrlich. Erdig. Eckerts. 39<br />

„Kräuterwickel“ fürs Fleisch 40<br />

Kaffee olé 42<br />

PortraIts<br />

Eine Reise auf den Spuren des Lichts 22<br />

Lichtwerkstatt – Kunst und Kreativität 32<br />

LEBEnsWErtEs<br />

Landesgartenschau im Juni 14<br />

Kolumne: Scharlottes Welt 16<br />

Gerd Bauer: Cartoon 47<br />

VEranstaLtunGEn<br />

Kultur in Sicht 18<br />

Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick 48<br />

aKtuELLEs aus BamBErG<br />

Bollidigg: Und diesmal nur ein Thema 6<br />

Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 12<br />

Impressum, Wichtige Adressen 50<br />

Auslagestellen: hier gibt‘s die <strong>ZWIEBEL</strong> 51<br />

das LEsEn sIE Im JunI 2012<br />

In dEr <strong>ZWIEBEL</strong><br />

Das Titelbild ist ein<br />

Szenenfoto aus der<br />

Inszenierung „Das<br />

Geheimnis der Engel“<br />

im Theater der Schatten,<br />

Bamberg.<br />

Mehr ab Seite 22.<br />

Benät<br />

Keesköhl<br />

Stazinäri<br />

12 Kunsträume<br />

– von Picasso zu Beuys<br />

Werke weltbekannter Künstler führen<br />

durch die Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer<br />

bis 17.6.2012 │ Di, Mi u. Fr-So 11-19 Uhr<br />

Do 13-21 Uhr │ Tel. 0951.871861<br />

Historisches Museum Bamberg<br />

Bamberg - seine Gärtner und Häcker<br />

bis 1.7.2012 │Di-So 9-17 Uhr │Tel. 0951.5190746<br />

AUGENSCHMAUS<br />

Historische Bestecke aus dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen<br />

Sammlung Ludwig Bamberg<br />

bis 21.10.2012 │ Di-So 9:30-16:30 Uhr<br />

Tel. 0951.871871<br />

M U S E E N D E R S T A D T B A M B E R G<br />

www.museum.bamberg.de │ Tel.0951.871142<br />

5


6<br />

BamBerg öffnet Brose die türen<br />

Brose kommt nach Bamberg. Nach 25 Jahren Lauer-<br />

stellung vor den Toren der Stadt hat das Unternehmen<br />

nun den Sprung über die Grenze gemacht und siedelt<br />

ab 2014 zunächst die Verwaltung und später die Produktion<br />

im Segment Autotürenelemente an. Standort<br />

wird die Breitenau sein, die Verträge wurden unter den<br />

Augen von Notar Dr. Jens Eue feierlich unterzeichnet.<br />

Man möchte ein lautes Willkommen! ausrufen und<br />

sich uneingeschränkt darüber freuen. Schließlich entstehen<br />

schon in der ersten Ausbaustufe 500 Arbeitsplätze<br />

(von denen allerdings 350 in Coburg abgebaut<br />

werden). Nach Abschluss der rund 200 Mio. hohen Investition<br />

sollen sogar 1.200 Menschen hier Arbeit finden.<br />

Geschätzte zwei Mio. Euro Gewerbesteuer sollen<br />

jährlich zurückfließen, womit sich allein die direkte<br />

Investition der Stadt in Höhe von rund 11 Mio. Euro<br />

für die Bereitstellung der rund 75.000 m2 Gewerbefläche<br />

und die Infrastrukturmaßnahmen schon bald<br />

refinanzieren soll. Dazu weitere Einnahmen durch<br />

die Ansiedlungen von Gewerbe in der Peripherie und<br />

den Zuzug von Mitarbeitern. Dafür kann man sich als<br />

Stadt schon mal ein bisschen lang machen. Zum Beispiel,<br />

und das meint die <strong>ZWIEBEL</strong> völlig ernst, einen<br />

ohnehin ungeliebten Plärrer standort aufgeben, einen<br />

wenig frequentierten P+R Platz verlegen unter Abriss<br />

eines erst 13 Jahre alten Gebäudes, das vornehmlich<br />

als Graffiti-Leinwand diente und einem Sportverein<br />

ein neues Clubhaus bauen.<br />

Das alles kann man machen, und man kann dafür sogar<br />

Geld in die Hand nehmen, das man noch gar nicht<br />

hat. Doch die Art und Weise des Zustandekommens<br />

trübt die Freude ein wenig. Aus der Distanz betrachtet,<br />

wirkt die Stadt getrieben: den Zeitplan diktiert<br />

das Unternehmen – und er ist für die Größe des Vorhabens<br />

so eng, dass man ihn beinahe mit „Die Flucht<br />

aus Coburg“ übertiteln möchte. Mit einem<br />

zweistufigen Auswahlverfahren, in dem erst<br />

der Gutachten-Sieger Würzburg ausscheidet,<br />

wird der Druck erhöht: im Rennen nur noch Bamberg<br />

und Hallstadt. Erneut gegen Hallstadt verlieren –<br />

dieser Schmach wird Bamberg sich erwehren wollen,<br />

das hält geschmeidig. Ganz offen erklärt Brose-Gesellschafter<br />

Michael Stoschek, dass die Entscheidung das<br />

„Ergebnis eines gegenseitigen Überbietens von Konditionen“<br />

ist.<br />

Natürlich wird hinter verschlossenen Türen verhandelt,<br />

das ist üblich und sinnvoll. Doch das Ergebnis, das<br />

die gewählten Vertreter in unserem Namen erzielen,<br />

wird ebenfalls geheim gehalten und im nichtöffentlichen<br />

Teil der Stadtratssitzung versteckt, mit nur zwei<br />

Tagen Vorlauf. Das ist nicht unbedingt üblich und auch<br />

nicht sinnvoll, weil es Zweifel hinterlässt: ist der Kaufpreis<br />

für die Gewerbefläche in bester Lage so niedrig,<br />

dass man sich dafür schämen muss? Sind in den Verträgen<br />

Leistungen der Stadt enthalten, über die man<br />

lieber nicht spricht? Wurden Zusagen gemacht, die<br />

mit den Betroffenen noch gar nicht besprochen sind?<br />

dIE sKEPsIs Kommt nIcht Von unGEfähr<br />

Man möchte auf alle diese Fragen ein klares Nein hören<br />

und sich einfach auf ein weiteres Unternehmen<br />

von weltweiter Bedeutung in Bamberg freuen. Doch<br />

die Skepsis wird uns nicht genommen. Und sie kommt<br />

auch nicht von ungefähr, wenn man sich zurückerinnert<br />

zum Beispiel an 1998, als Brose den Verbleib in<br />

Hallstadt knallhart mit dem Ausbau des Bamberger<br />

Flugplatzes verknüpfte. Es gab seinerzeit Menschen,<br />

die das Wort Erpressung im Munde führten. Die Querelen<br />

in Coburg sind ein eigenes Kapitel, und ohne<br />

werten zu wollen, darf man wohl davon ausgehen,<br />

bollidigg die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Statt<br />

Wappen<br />

Alles Liebe!<br />

Deine<br />

Pressestelle<br />

Foto: Henning Brandt


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bollidigg<br />

dass die Schuld für die Verstimmungen zwischen<br />

Brose und OB Kast ner nicht allein auf<br />

einer Seite liegt. Auch aus Würzburg hört<br />

man nicht nur Gutes: Brose-Chef Jürgen Otto<br />

wird in der „Main-Post“ zitiert, wie er sich darüber<br />

wundert, dass sein Unternehmen als<br />

Anlieger einer Straße zu den Kosten für deren<br />

Ausbau herangezogen wird. Huch! Das, werter<br />

Herr Otto, gilt genauso für jeden Hauseigentümer<br />

– und warum sollte da jemand<br />

verschont werden, nur weil er zufällig ein<br />

Milliardenunternehmen ist?<br />

Selbst bei der Vorstellung der Pläne vor den<br />

Medien kann Michael Stoschek es nicht lassen,<br />

das doch sehr durchsichtige Klagelied<br />

des armen Unternehmers anzustimmen, der<br />

von den Produktionskosten in Deutschland<br />

gebeutelt ist und aus reiner Menschenliebe<br />

überhaupt noch hier produziert. Es gipfelt in<br />

der Behauptung, die Gesellschafter würden<br />

die deutschen Arbeitsplätze durch Gewinnverzicht<br />

subventionieren. Die versammelte<br />

Presse schweigt peinlich berührt. Als ob man<br />

nicht wüsste, dass präzise Wertarbeit gut<br />

ausgebildeter Fachkräfte und die Nähe zu<br />

den stärksten Autoherstellern der Welt einen<br />

eigenen Wert darstellen. Bei allem klingt<br />

ein wenig die Haltung durch, man solle doch<br />

froh sein, dass es Brose gibt, jetzt möge man<br />

bitte nicht auch noch berechtigte Ansprüche<br />

geltend machen. So passt es auch ins Bild,<br />

dass zunächst der Stadtrat das Vertragswerk<br />

akzeptieren muss, bevor die Gesellschafter<br />

ihm gnädig zustimmen. Deutlicher kann man<br />

kaum zeigen, wer das letzte Wort hat.<br />

BamBErG hat aLLEn Grund Zu EInEr<br />

sELBstBEWusstEn haLtunG<br />

Dabei ist die Lage so einseitig gar nicht. Denn<br />

nicht nur die Stadt schöpft Vorteile. Für Brose<br />

ist ein lebenswerter Standort Bamberg ein<br />

großer Pluspunkt im Wettbewerb um gute<br />

Mitarbeiter. Die Lage des Grundstücks könnte<br />

besser nicht sein, verbindet sie doch Autobahnnähe<br />

mit einer repräsentativen Lage im<br />

Eingangsbereich der Stadt. Und es geht ein,<br />

wie man annehmen muss, langjähriger Traum<br />

für Michael Stoschek in Erfüllung: endlich ein<br />

Firmensitz neben der Landebahn. Hat er doch<br />

in der Pressekonferenz zur Ansiedlung die Ablehnung<br />

eines Regionalflughafens in Coburg<br />

als wesentlichen Faktor für die Standortentscheidung<br />

betont – neben der Wirtschaftspolitik<br />

von Coburgs OB Kastner, SPD, mit dem<br />

der Brose-Gesellschaftersprecher ja schon<br />

seit Jahren im Clinch liegt. Natürlich nur auf<br />

Sachebene, betont Stoschek, und wieviel Persönliches<br />

dahintersteckt, kann man nicht hören,<br />

aber spüren. Auf Nachfrage der <strong>ZWIEBEL</strong><br />

ist er nicht einmal mehr bereit, Coburg als<br />

Hauptsitz seines Unternehmens zu bezeichnen.<br />

Dieses atmosphärische Problem hat der<br />

Brose-Enkel in Bamberg nicht, obwohl, worauf<br />

er genüsslich hinweist, beide OBs der selben<br />

Partei entstammen.<br />

Wenn beide Partner es ernst meinen, ist die<br />

Ansiedlung an der Breitenau das, was man<br />

im modischen Wirtschaftssprech als eine<br />

Win-Win-Situation bezeichnet. Bamberg profitiert,<br />

keine Frage. Doch mit dem, was die<br />

Stadt zu bieten hat, darf sie durchaus selbstbewusst<br />

auftreten und sollte sich von vornherein<br />

nicht in die Rolle des Bittstellers oder<br />

des Erfüllungsgehilfen drängen lassen. Dass<br />

es gegen einen starken Verhandlungspartner<br />

gelungen ist, ein Ergebnis auf Augenhöhe<br />

zu erwirken, davon möchten sich die Bürger<br />

überzeugen – bei allem erst kürzlich erneuerten<br />

Vertrauen. Damit sie sich ganz uneingeschränkt<br />

freuen und stolz sein können, wenn<br />

das Brose-Logo ab 2014 nicht nur auf den<br />

Trikots der Basketballer prangt, sondern auch<br />

an der Breitenau. [hb]<br />

7


Alles neu macht der Mai! Genaugenommen<br />

schon der Vormonat, denn seit Mitte April<br />

wird das Internationale Künstlerhaus von<br />

neuem Leben durchweht. Der neue Jahrgang,<br />

zwölf Spezialisten ihres Fachs – darunter<br />

fünf aus der Schweiz, ein Gast aus<br />

Luxemburg – ist eingezogen. In der Villa<br />

Concordia und im Ebracher Hof am unteren<br />

Kaulberg finden die Stipendiaten seit 1998<br />

einen Rückzugsort zum ungestörten Arbeiten,<br />

aber auch zum Austausch mit den Kollegen<br />

und, bei Vernissagen, bei Lesungen<br />

und Konzerten, mit der Öffentlichkeit.<br />

bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Schwiiz im Huus<br />

dEr nEuE stIPEndIatEnJahrGanG<br />

Ist Ins IntErnatIonaLE Künst-<br />

LErhaus VILLa concordIa<br />

EInGEZoGEn<br />

KurZPortraIts Von<br />

JürGEn GrässEr<br />

fotos: toBIas Bohm/PrIVat


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bamberger kulturleben<br />

GEorGEs LEntZ<br />

Eine Ausnahmeerscheinung ist Georges<br />

Lentz. Mit den Schweizern verbindet ihn die<br />

Vielsprachigkeit, geboren aber ist der Geiger<br />

und Komponist 1965 in Luxemburg. Nach<br />

Studien in Paris und Hannover ging er 1990<br />

nach Australien, wo er seither im Sydney Symphony<br />

Orchestra Violine spielt. Sein kompositorisches<br />

Schaffen ist schmal, aber gewichtig.<br />

Lentz gilt als einer der bedeutendsten Komponisten<br />

seiner Wahlheimat. Die Weite des<br />

Outback, der Sternenhimmel, die Astronomie<br />

ist seine Welt. Sie spiegelt sich in Lentz‘ Kompositionen<br />

ebenso wie die Mystik einer Hildegard<br />

von Bingen, eines Meister Eckart. Im Dezember<br />

wird sein Bratschenkonzert mit der<br />

Widmungsträgerin Tabea Zimmermann und<br />

den Bamberger Symphonikern zu hören sein.<br />

andrEa LorEnZo scartaZZInI<br />

Der gebürtige Basler Andrea Lorenzo Scartazzini<br />

arbeitet derzeit an „Der Sandmann“<br />

nach E. T. A. Hoffmann. Für seine zweite Oper<br />

lässt Scartazzini sich vom Lokalkolorit inspirieren.<br />

„Ich bin am richtigen Ort“, sagt der<br />

Vierzigjährige.“Das Arbeiten hier ist wirklich<br />

optimal. Man kann sich darauf einlassen und<br />

hat seine Ruhe, wenn man will.“ Die Werke<br />

des Schülers von Wolfgang Rihm wurden bereits<br />

beim Lucerne Festival aufgeführt.<br />

ansGar BEstE<br />

Ansgar Beste, 1981 in Malmö geboren, hat<br />

ebenfalls bei Rihm (und bei Adriana Hölszky)<br />

studiert. In Anlehnung an John Cage präpariert<br />

Beste häufig die Instrumente, für die er<br />

schreibt, mit Alltagsgegenständen, beispielsweise<br />

Schrauben, und erzielt so ungewohnte<br />

Klänge. 2012 ist Beste auch Stipendiat bei<br />

den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.<br />

annEttE schmucKI<br />

„Mich interessiert, die Wörter leicht zu machen“,<br />

sagt Annette Schmucki, die sich dem<br />

Grenzbereich zwischen Sprache und Musik<br />

widmet. In Klanginstallationen, Hörstücken<br />

und Performances, die sich oft mit<br />

der Sprechstimme und deren Obertonbereichen<br />

auseinandersetzen, spürt sie dem<br />

Klang der Wörter nach. „Sänger“, weiß<br />

Schmucki, „haben immer etwas Überkanditeltes,<br />

das mir fremd ist.“ Sie rhythmisiert<br />

den Text, der „ganz einfach klingen soll, nicht<br />

so kunstvoll“. Keine leichte Aufgabe für Interpreten:<br />

„Es ist sehr schwierig, Leute zu finden,<br />

die das schön machen.“ Am 19. Juni gibt<br />

Schmucki einen Einblick in ihre Werkstatt.<br />

9


10<br />

haraLd GrILL<br />

Reich ist die Literaturgeschichte des Gehens.<br />

Auch Harald Grill, vor sechseinhalb Dekaden<br />

im niederbayerischen Hengersberg geboren<br />

und in der Oberpfalz aufgewachsen, ist gern<br />

zu Fuß unterwegs. Das Projekt „Zweimal<br />

heimgehen“ führte ihn 2000/2001 zunächst<br />

vom Nordkap und danach von Syrakus aus<br />

nach Regensburg. Neben Prosa wie den sogar<br />

ins Russische übertragenen Geschichten vom<br />

Land, „Gute Luft – auch wenn‘s stinkt“, und<br />

Theaterstücken schreibt Grill Radioessays<br />

für den Bayerischen Rundfunk. Bei seinen<br />

Gängen nach Bug hat er entdeckt, dass Bamberger<br />

sehr schnelle Leute sind. „Die<br />

rennen andauernd an einem vorbei.“<br />

Gehen und Leben ist für Grill identisch. Der<br />

Vater war mit zwei Krücken aus dem Krieg<br />

zurück gekommen, „gehen lernen“ (2010)<br />

sollte der Sohn den Roman seiner Kindheit<br />

nennen. Grills Gedichte bedienen sich immer<br />

wieder der Mundart. „Dialekt ist wie Barfußgehen.<br />

Man spürt etwas.“<br />

JochEn schImmanG<br />

Aus Oldenburg hat Jochen Schimmang, Jahrgang<br />

1948, den Weg nach Bamberg gefunden.<br />

Er arbeitet als Kritiker, Essayist, Übersetzer<br />

(der wunderbaren Kriminalromane von<br />

Gilbert Adair), verfasst Hörspiele und vom<br />

bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

deutschsprachigen Feuilleton in höchsten Tönen<br />

gelobte Romane. Schimmang debütierte<br />

bei Suhrkamp. Der jüngste Roman, die Utopie<br />

„Neue Mitte“, erschien 2011 bei der Edition<br />

Nautilus in Hamburg. Am 28. August wird<br />

Schimmang daraus im Künstlerhaus vortragen.<br />

mIchaEL stauffEr<br />

Der „Dichterstauffer“ Michael Stauffer wurde<br />

1972 in Winterthur geboren und lebt in<br />

Biel. Spielerisch und experimentell gehen<br />

seine Arbeiten (Lyrik, Hörstücke, Prosa, Performances,<br />

Installationen) über den tradierten<br />

Gattungsbegriff hinaus. Stauffer ist, wie<br />

Nora Gomringer, der Spoken-Word-Szene<br />

zuzurechnen. Gemeinsam mit der Künstlerhausdirektorin<br />

hat er 2010 die CD „Kleine<br />

Menschen“ vorgelegt.<br />

PEtEr WEBEr<br />

Peter Weber, 1968 im Kanton St. Gallen geboren,<br />

ist Suhrkamp-Autor und Maultrommler.<br />

Dass Musik aus seiner Prosa widerhallt, verwundert<br />

nicht. Webers bislang letzter Roman<br />

(„Die melodielosen Jahre“, 2007) lässt Sprache<br />

leuchten, Rhythmus, Klang. Und trägt<br />

autobiographische Züge.


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bamberger kulturleben<br />

sEBastIan GIussanI<br />

Mit dem aus dem schwäbischen Wertingen<br />

gebürtigen Bildhauer Sebastian Giussani<br />

– seine Familie stammt aus dem Tessin<br />

– findet sich ein weiterer Grenzüberschreiter<br />

im aktuellen Stipendiaten-Jahrgang.<br />

Je nach den Gegebenheiten des Ausstellungsraums<br />

spielt Giussani mit Skulpturen,<br />

Installationen, experimenteller Musik<br />

und Performances. Er arbeitet gerade mit<br />

Schaumstoffbällen in den Farben der Villa<br />

Concordia: Rot, Gelb und Blau. Am 15. Oktober<br />

wird er mit seiner Band Digilogue zu hören<br />

sein und entspannte Klangskulpturen in<br />

den Raum schicken.<br />

fLorIan hüttnEr<br />

!964 in Bad Tölz geboren, lebt Florian Hüttner<br />

in Hamburg, wo er auch einen „Künstlerprojektraum“<br />

für Landschaftskunst betreibt.<br />

Er arbeitet in verschiedenen Medien, etwa<br />

dem Radio. „Ich komme von der Malerei“,<br />

sagt Hüttner allerdings, auch wenn sich die<br />

Ausdrucksformen überschneiden. So hat er<br />

auf einem für ein Festival in Pennsylvania<br />

gedrehten Kurzfilm der Ratte ein Denkmal<br />

gesetzt. Umgebung ist Hüttner wichtig. Um<br />

diese zu erkunden, hat er sein Rennrad mit an<br />

die Regnitz gebracht.<br />

JaKoB mattnEr<br />

Jakob Mattner, 1946 in Lübeck geboren und<br />

mit vielen Auszeichnungen bedacht, ist der<br />

Nestor in der Villa Concordia. Er hat in Berlin<br />

Bildhauerei studiert und gestaltet dort seit<br />

einer Dekade die Bühne des Internationalen<br />

Literaturfestivals. Jüngere Arbeiten erkunden<br />

das Sehen, Licht und Schatten. Auch der<br />

Landschaftsmalerei hat Mattner sich gewidmet.<br />

andrEas ZyBach<br />

Andreas Zybach, Jahrgang 1975, stammt aus<br />

Olten, Er hat in Zürich und an der Frankfurter<br />

Städelschule studiert. Seine Skulpturen<br />

und Plastiken sind raumgreifend und öffnen<br />

dem Betrachter die Augen. Die Löwenportale<br />

am Eingang des Doms hat Zybach schon entdeckt.<br />

Wie er sich von diesen inspirieren lässt,<br />

will er noch nicht verraten. „Ich will mich erst<br />

einmal erholen“, sagt Zybach, und lobt die<br />

guten Wohn- und Arbeitsbedingungen im<br />

Künstlerhaus.<br />

11


12<br />

KurZ &<br />

KnacKIG<br />

JUNI 2012<br />

dIE ZuKunft dEs<br />

stroms<br />

– VortraG –<br />

Strom ist der Lebenssaft unserer hochtechnisierten<br />

Gesellschaft. Wir brauchen<br />

immer mehr davon. Dummerweise<br />

wird er immer teurer. Vor allem für die<br />

privaten Haushalte: die Stromkosten<br />

stiegen seit dem Jahr 2000 um ca. 80%.<br />

Im gleichen Zeitraum stieg der Preis für<br />

Großverbraucher lediglich um 9% – nur<br />

eines von vielen Beispielen, wie dem<br />

Normalverbraucher in die Tasche gegriffen<br />

wird. Wie die Preisentwicklung weitergeht,<br />

wissen wir alle: steil aufwärts.<br />

Schließlich hören wir täglich, dass die<br />

Energiewende horrende Kosten mit sich<br />

bringen soll für den Rückbau der AKWs,<br />

den Ausbau der Netze und die Einführung<br />

erneuerbarer Energien.<br />

Aber muss das so sein? Stecken hinter<br />

diesen Ankündigungen nicht vielleicht<br />

wieder nur Einzelinteressen, die sich<br />

nicht am Wohl der Gesellschaft orientieren?<br />

Am 11. Juni gibt Heinz Jung, Vorsitzender<br />

des Bund Naturschutz Bamberg<br />

einen Überblick über das Thema. Ob die<br />

allseits geforderten, riesigen Stromtrassen<br />

quer durch das Land wirklich gebraucht<br />

werden, ob sich Energieversorgung<br />

nicht auch regional organisieren<br />

lässt (und wessen Interessen dagegen<br />

sprechen), welche Rollen aktuelle Speichertechnologien<br />

spielen können, ist an<br />

diesem Abend um 19.00 Uhr in der Brauerei<br />

Keesmann zu erfahren.<br />

14. BaBEnBErGEr<br />

VoLKsLauf<br />

Das Babenberger Viertel ist einer Stadtteile<br />

mit Gemeinschaftssinn. Und das,<br />

obwohl sich die Struktur der Anwohnerschaft<br />

seit der Gründung doch recht<br />

verändert hat. Am 16. Juni ist wieder<br />

Kirchweih, und zum 14. Mal veranstalten<br />

die Gemeinde St. Urban und die<br />

Leichathletikgemeinschaft Bamberg an<br />

diesem Tag den Babenberger Volkslauf.<br />

Zwischen einer und sechs Runden à<br />

1,5 km darf dann gelaufen werden, auf<br />

Zeitmessung und Platzwertung wird<br />

verzichtet – dabei sein ist alles. Die Erlöse<br />

aus dem überschaubaren Startgeld<br />

(4 Euro für Erwachsene, Meldung neben<br />

der Kirche)) kommen sozialen Einrichtungen<br />

im Viertel zugute. Für den kürzlich<br />

erst geschlossenen Einkaufsladen zu<br />

spät. Aber der hätte sich auch von allein<br />

gehalten, hätten die Bürger nur noch<br />

etwas mehr Gemeinschaftssinn gezeigt<br />

und dort öfter gekauft.<br />

Zur suPPE!<br />

Zahlreiche Gastronomieversuche haben<br />

die kleinen Räume in der Schranne 7 in<br />

den letzten Jahren erlebt. Meistens war<br />

zu, oder es sah wenigstens so aus. Jetzt<br />

ist das Haus neu belebt, das „Wohnzimmer“<br />

hübsch gestrichen und mit<br />

diversen schrägen Sitzmöbeln versehen<br />

worden, und so ertönt Montags bis<br />

Samstags der Ruf: „Zur Suppe!“.<br />

Die flüssigen Köstlichkeiten sind in der<br />

„Suppenplantage“ Programm. Wöchentlich<br />

wechselnde Rezepte haben<br />

regionalen Bezug („Memmelsdorfer Gulaschsuppe<br />

mit Hallstadter Kartoffeln“)<br />

und Bio-Qualität, auch vegetarisch bzw.<br />

vegan. Es gibt aber auch Feststoffliches:<br />

nämlich Sandwiches und Kuchen. Bei<br />

letzterem ist man nicht ganz so sicher,<br />

heißt es doch entwaffnend ehrlich auf<br />

der Facebookseite mit dem Wochenplan:<br />

„Johannisbeer-CremeFraiche-Kuchen<br />

(falls der was wird...)“.<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> drückt jedenfalls die Daumen,<br />

dass die Suppenplantage was wird:<br />

Gastronomie mit Humor ist in Bamberg<br />

noch unterrepräsentiert.<br />

www.suppenplantage.de<br />

Zur PfEIfE!<br />

Der 21. Juni ist ein gefragter Tag, kein<br />

Wunder: Sommersonnenwende. Im<br />

Sand geht es musikalisch ab, im Hain<br />

hingegen spirituell: das „Lichtzelt im<br />

kurz & knackig die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Hain“ öffnet für vier Tage der Meditation<br />

und Erdheilung. Eine gute Sache, denn<br />

dass die Erde krank ist, bezweifelt wohl<br />

niemand.<br />

Als Weltmeditationstag eignet sich der<br />

21. aber auch besonders gut. Den hat<br />

schließlich kein Geringerer als Häuptling<br />

Looking Horse 1993 ins Leben gerufen,<br />

immerhin der Hüter der Friedenspfeifen.<br />

Vielleicht wäre es eine gute Idee, die<br />

nicht nur zu hüten, sondern auch mal zu<br />

rauchen, zum Beispiel im Nahen Osten<br />

oder in Mexiko oder an Hunderten anderer<br />

Plätze der Welt. In Bayern ist es ja in<br />

geschlossenen Zelten verboten. Solange<br />

das noch nicht passiert, kann man aber<br />

vom 21. bis zum 24. Juni im Lichtzelt im<br />

Hain mit viel Einsatz dafür trommeln,<br />

tanzen und meditieren. Das Lichtspielkino<br />

zeigt passende Filme.<br />

WEIL‘s mIch<br />

üBErZEuGt<br />

44 Seiten für Genießer: das ist die neue<br />

Broschüre der Regionalkampagne<br />

Bamberg (besser bekannt als „Region<br />

2012 13<br />

Essen & Trinken<br />

aus der Region Bamberg<br />

» www.genuss-landkreis-bamberg.de<br />

» www.region.bamberg.de<br />

Bamberg – weil‘s mich überzeugt!“ Die<br />

Gemeinschaftsaktion von Stadt und<br />

Landkreis hat sich die Förderung regionaler<br />

Erzeugnisse zum Ziel gesetzt. Das<br />

Foto: Polylooks


Foto: fotolia<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 kurz & knackig<br />

hat zahlreiche Vorteile: die Lebensmittel<br />

haben kurze Wege hinter sich und bleiben<br />

frisch, der umweltschädliche Transport<br />

entfällt, die Arbeitsplätze bleiben in<br />

der Region und alte Traditionen erhalten.<br />

Die Besonderheit in Bamberg: es geht<br />

nicht nur um die räumliche Nähe, sondern<br />

auch um die Qualität. Denn die Produkte<br />

der zertifizierten Teilnehmer sind<br />

frei von Genmanipulationen, die Eier<br />

stammen aus Boden- oder Freilandhaltung<br />

und Tiere sollen soweit möglich mit<br />

heimischen Futtermitteln aufgezogen<br />

werden. Nicht wenige Anbieter gehen<br />

weiter und arbeiten nach Bio-Vorgaben.<br />

Die Broschüre enthält über 100 Adressen<br />

mit Öffnungszeiten und angebotenen<br />

Produkten sowie eine Saisonübersicht<br />

für Gemüsesorten. Erhältlich ist das<br />

Büchlein ab sofort kostenlos im Rathaus<br />

und Landratsamt sowie bei Gemeinden<br />

und auf der Landesgartenschau.<br />

sInd sIE ImmEr noch<br />

WEInfEst…?<br />

Zwei Winzerfeste pro Monat ist eine gute<br />

Quote, die sich schon im Mai bewährt<br />

hat. Der Juni setzt das fröhliche Zechen<br />

fort, und die Abstände werden dichter.<br />

Am 17.6. feiert der Altenburgverein sein<br />

traditionelles Weinfest mit Frankenwein<br />

und fränkischen Spezialitäten. Es kommen<br />

die „Volkacher Ratsherren“, und sie<br />

bringen nicht den Wein mit, sondern die<br />

Musik. Der Erlös trägt zum Erhalt von<br />

Bambergs Wahrzeichen bei, darum lieber<br />

einen Schoppen mehr trinken. Zumal<br />

der Fußweg heimwärts in alle Richtungen<br />

nur bergab führt.<br />

Sechs Tage werden zum Ausnüchtern<br />

locker genügen, dann findet vom 22. bis<br />

24. Juni das nächste Weinfest in Schloss<br />

Geyerswörth statt. In prominenter Gesellschaft:<br />

der Schirmherr OB Andreas<br />

Starke braucht hoffentlich einen Sonnenschirm<br />

und wird, charmant wie wir<br />

ihn kennen, damit die fränkische Weinkönigin<br />

Melanie Dietrich beschatten. An<br />

ihrer (anderen) Seite findet sich Frankens<br />

Oberwinzer Artur Steinmann aus<br />

Sommerhausen ein, um die Weine der<br />

InselWeinMacher zu genießen.<br />

KLanG.Kunst.KIndEr<br />

Bald ist sie schon 10 Jahre alt, die Bamberger<br />

Montessorischule. Aktuell plant<br />

sie eine Erweiterung, aber vorher wird<br />

nochmal kräftig gefeiert. Kein Jubiläum,<br />

aber ein Schul-Sommerfest mit Musiktheater,<br />

Klanggarten, Samba-Workshop<br />

und vielem mehr. Am 23. Juni von 11.00<br />

bis 14.00 Uhr kann man die Schule kennenlernen<br />

oder wiedersehen, denn auch<br />

die Ehemaligen sind herzlich willkommen.<br />

Und wie es sich für eine Schule<br />

mit musischem Schwerpunkt gehört,<br />

werden Kunst und Musik sicher eine<br />

große Rolle spielen. Wo? Jakobsplatz 9!<br />

[hb]<br />

LaufEndE ausstELLunGEn Im JunI 2012<br />

12 Kunsträume – von Picasso zu Beuys<br />

Werke weltbekannter Künstler führen durch das 20. Jahrhundert<br />

bis 17.6., Villa Dessauer Di, Mi u. Fr - So 11 - 19 Uhr, Do 13 - 21 Uhr<br />

Luzia Simons – Fremde Gärten<br />

Großformatige Tulpen-Scanogramme<br />

bis 24.6., Kesselhaus Untere Sandstr.<br />

Lúcia de Figueiredo – Gartenstücke<br />

Ausschnitthafte Portraits<br />

bis 30.6., E.T.A.-Hoffmann-Theater, Di - Sa 10 - 13 Uhr, Mi 16-18 Uhr<br />

und 1 Stunde vor Theaterbeginn<br />

Die Königsbraut von E.T.A. Hoffmann<br />

Farbradierungen nach Jacques Callot<br />

bis 30.9., E.T.A. Hoffmann-Haus, Di - Fr 15 - 17, Sa/So 10 - 12 Uhr<br />

Visiontrees – Die andere Seite der Bäume<br />

Fotografische Spiegelungen<br />

bis 24.6., Historisches Museum, Domplatz Di - So 10 - 17 Uhr<br />

Auf Winnetous Spuren<br />

bis 10.6., Bistumshaus St. Otto Mo - Fr 8 - 17 Uhr<br />

das erste grün – Luftbilder<br />

bis 15.6., Villa Concordia, zu Bürozeiten, Wochenende 11-16 Uhr<br />

Benät, Keesköhl, Stazinäri<br />

Fotografien von Bambergs Gärtnern und Häckern<br />

bis 1.7., Historisches Museum, Di - So 9 -17 Uhr<br />

Glanzlichter 2012<br />

Siegerbilder des Naturfoto-Wettbewerbs<br />

bis 8.7., Naturkundemuseum, Di - So 9-17 Uhr<br />

Begegnungen<br />

Bilder von Walli Bauer – Stephanskirche<br />

bis 1.7., täglich 9 - 18 Uhr<br />

13


Rote Rosen,<br />

rote Lippen<br />

Im Juni bekommen edle Rosen<br />

und die Musik auf der Landesgartenschau<br />

ein besonderes Forum.<br />

Das erste Veranstaltungshighlight<br />

setzt den Besuchern Ohrwürmer<br />

rund um Liebe, Romantik und Herzschmerz<br />

in die Ohren. Denn beim<br />

SchlagerPark am 3. Juni geht es<br />

um ganz große Gefühle. Am 6. Juni<br />

dürfen Dauerkarten-Besitzer dann<br />

einen ersten Blick auf die Rosenschau<br />

werfen. Rockfans dagegen<br />

kommen erst am 15. Juni bei einem<br />

Konzert der Band „Revolverheld“<br />

auf ihre Kosten. Harte Gitarrenriffe<br />

sind von den smarten Jungs eher<br />

nicht zu erwarten.<br />

Vom 7. bis 10. Juni findet der 9. Bamberger<br />

Kunst & Handwerk-Markt „Schlosshoftage“<br />

statt. Ausnahmsweise jedoch nicht in den Innenhöfen<br />

von Schloss Geyerswörth, sondern<br />

auf der ERBA-Halbinsel vor der Hauptbühne.<br />

Passend zum Motto der Landesgartenschau<br />

hat der Kunsthandwerkermarkt den Schwerpunkt<br />

„Textil“. Eine der Attraktionen ist eine<br />

Blaudruck-Museumswerkstatt, die das seltene<br />

und aufwendige Handwerk vorführt und<br />

mit alten Modeln Leinen bedruckt. Auch Kinder<br />

können hier ihre mitgebrachten Baumwollshirts<br />

färben lassen, an einem Schmuckstand<br />

selbst das Klöppeln ausprobieren oder<br />

sich von einer Künstlerin die Gesichter mit<br />

Theaterschminke bemalen lassen. In der Zeit<br />

können die Erwachsenen ihr altes Silberbe-<br />

steck zu Schmuck umformen lassen oder<br />

beim Glasbläser eine eigene Bewässerungskugel<br />

blasen. Der Markt wird am Donnerstag,<br />

den 7. Juni, um 13.00 Uhr auf der Hauptbühne<br />

von Schirmherrn Oberbürgermeister Andreas<br />

Starke und der Querflötistin Christina<br />

Geus eröffnet. Am Sonntag, den 10. Juni, findet<br />

um 12.00 Uhr die traditionelle Matinee<br />

mit dem Geschichtenerzähler Christian Erik<br />

Berkenkamp und der Querflötistin Verena<br />

Scheer statt.<br />

KarL-may-fEst Vom 21. BIs 27. JunI<br />

Im Gartenschaujahr 2012 jährt sich der Geburtstag<br />

von Karl May zum 170ten Mal, sein<br />

Todestag zum 100sten Mal. Außerdem ist in


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 landesgartenschau<br />

Bamberg der Karl-May-Verlag ansässig.<br />

Drei gute Gründe also, um auf der<br />

Landesgartenschau vom 21. bis 27. Juni<br />

ein großes Karl-May-Fest zu feiern! Zusammen<br />

mit dem Karl-May-Museum in<br />

Radebeul bei Dresden gibt es in dieser<br />

Woche ein buntes Programm. Indianische<br />

Tänze fehlen ebenso wenig wie<br />

szenische Lesungen von Karl-May-Texten<br />

mit lokaler Prominenz. Auch Bestsellerautorin<br />

Tanja Kinkel ist dabei. Wie<br />

ein Karl-May-Garten aussehen kann,<br />

das erfährt man im Patchwork-Garten<br />

des Bamberger Karl-May-Verlags. Dort<br />

stehen witzige Kakteenpflanzungen<br />

und ein dunkler, geheimnisvoller Tann.<br />

Und wie ein „echter“ Indianerüberfall<br />

aussieht, das zeigen die Süddeutschen<br />

Karl-May-Festspiele unter freiem Himmel.<br />

Beim KlassikPark wird das Landesgartenschaugelände<br />

zur Bühne der<br />

Bamberger Symphoniker. Am 22. Juni<br />

haben die Symphoniker im Rahmen<br />

der Veranstaltungsreihe ihren großen<br />

Auftritt auf der Hauptbühne am ERBA-<br />

Turm. Unter der Leitung des Dirigenten<br />

Markus Poschner spielen die Bamberger<br />

Symphoniker in Vollbesetzung drei<br />

Programmpunkte: Beethoven (7. Symphonie),<br />

Stevens (Grand Concerto Tuba<br />

Quartett mit Orchester) und Haydn<br />

(92. Symphonie). [kk]<br />

So schön wie beim „Parkstrahlen“ am Abend des 5. Mai sah der ERBA-Turm seit<br />

Jahrzehnten nicht mehr aus. Kann nicht immer Nacht sein?<br />

Foto: Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH 15


16<br />

Scharlottes<br />

Welt<br />

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den<br />

Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine<br />

Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und<br />

mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus<br />

einem ganz eigenen Blickwinkel.<br />

Beim Konzert der Bamberger Band „Kellerkommando“ habe<br />

ich meine Weiblichkeit entdeckt. Mitten auf der Tanzfläche des<br />

Morphclubs, angeschwitzt von 200 Menschenleibern und mit<br />

fränkischem Bier bekleckert. Ich war drauf und dran, mich selbst<br />

zum Wurfgeschoss zu machen und auf die Bühne zu katapultieren.<br />

Weg von der Handvoll Schwachmaten, die Rapper Ali A$<br />

trotz seiner wortgewaltigen Präsenz vor ihrer Nase ständig als<br />

Bushido beschimpften. Glücklicherweise war ihnen der mentale<br />

Weg zu Volksmusik-Klon Stefan Mross zu weit, sonst hätte Trompeter<br />

Stefan Schalanda auch noch sein Fett wegbekommen. Ich<br />

kullerte also auf dem Boden herum und fühlte mich schlecht.<br />

Die Jungs da oben sangen von „süßen Mäusen“, mit denen sie<br />

schmutzige Dinge tun wollten. Unten flippten die Mädels in<br />

engen T-Shirts aus – und ich saß im Dreck: rund und glänzend,<br />

so wie mich Mutter Natur geschaffen hat. Doch dann hörte ich<br />

den Refrain: „Gfreid mi nix als wie mei Kunnerla. Mei Kunnerla is<br />

schö rund und digg.“ Übersetzt heißt das: „Mich erfreut nichts<br />

so sehr wie meine Kunigunde. Meine Kunigunde ist schön rund<br />

und dick.“ Ist das nicht fantastisch? David Saam sang von mir,<br />

ICH bin Kunigunde! Als wäre ein Entsafter hinter mir her, sprintete<br />

ich zur Bühne, bereit, mich dem fränkischen Sänger an die<br />

Brust, ans Bein oder wo ich ihn sonst treffen sollte, zu werfen.<br />

Doch dann machte es „ratsch“. Einer der Schwachmaten war auf<br />

mein nagelneues Kleid getreten. Wissen Sie, wie lange es dauert,<br />

bis eine Zwiebel mit meinen Kurven… Aber nein. Ich bin Kunirunde.<br />

Kunigunde, die Runde. [kk]<br />

scharlottes welt die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Für das Konzert hatte Scharlotte extra ein Kleid über<br />

die Schale geworfen. Jetzt ist der Fummel kaputt und<br />

Scharlotte besteht darauf, Kunirunde genannt zu werden.<br />

Foto: Katja Kölbl


Foto: Katja Kölbl<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 anzeige<br />

Ein guter Schluck für die Umwelt<br />

soLar- und BIoBIErE aus dEr<br />

BrauErEI KundmüLLEr In WEIhEr<br />

Bio wird im Brauerei-Gasthof<br />

Kundmüller in Weiher (Gemeinde<br />

Viereth-Trunstadt) groß geschrieben:<br />

Das frische Landbrot backt<br />

Senior-Chefin Anna Kundmüller,<br />

Senior Erwin kümmert sich um die<br />

Schnapsbrennerei sowie die Hausschlachtung<br />

und die Brüder Roland<br />

(re.) und Oswald sind für die Brauerei<br />

verantwortlich. Und diese wurde<br />

kürzlich als Solarbier-Betrieb<br />

ausgezeichnet.<br />

Das geschützte Markenzeichen „Solarbier“<br />

garantiert, dass die Biere nur mithilfe von regenerativen<br />

Energien hergestellt werden. Bei<br />

den Kundmüllers kommt fast ausschließlich<br />

Ökostrom aus dem Blockheizkraftwerk und<br />

aus zwei Photovoltaikanlagen zum Einsatz.<br />

Zur Verwendung des Solarbier-Logos wurde<br />

die Brauerei von der Technischen Universität<br />

München-Weihenstephan zertifiziert.<br />

Regelmäßige Kontrollen werden folgen. Die<br />

Solarbiere Weiherer Urstöffla, Weiherer Pils,<br />

Weiherer Lager, Weiherer Keller-Pils und Weiherer<br />

Keller haben aber auch geschmacklich<br />

die besten Voraussetzungen, um zum Liebling<br />

der Biergartensaison 2012 zu werden.<br />

Das Weiherer Keller-Pils und das Weiherer<br />

Urstöffla sind nicht nur „solar“, sondern<br />

auch bio: Sie werden aus hochwertigen,<br />

fränkischen Rohstoffen aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau gebraut und in Bügelverschlussflaschen<br />

abgefüllt. Nicht umsonst gilt<br />

der Familienbetrieb als Vorreiter in Sachen<br />

Nachhaltigkeit und CO -Reduktion. Und noch<br />

2<br />

eine Auszeichnung hat der Familienbetrieb<br />

zu bieten: Das Weiherer Keller und das Weiherer<br />

Bock wurden wiederholt mit dem „European<br />

Beer Star 2011“ ausgezeichnet. Eine<br />

große Ehre für Braumeister Roland, denn die<br />

Biere werden in 49 verschiedenen Kategorien<br />

blind verkostet und auf Farbe, Geruch,<br />

Schaum und Geschmack geprüft. Um die<br />

Umweltbilanz weiter zu verbessern, bauen<br />

die Brüder Kundmüller derzeit eine Flaschenfüllanlage<br />

auf, die im Herbst dieses Jahres in<br />

Betrieb gehen soll. Damit entfallen die Fahrten<br />

zum externen Abfüller. Maximal 12.000<br />

Flaschen pro Stunde wird die neue Maschine<br />

abfüllen. [kk]<br />

Die Biere der Brauerei Kundmüller<br />

gibt es natürlich in Weiher und<br />

im gut sortierten Getränkehandel.<br />

Mehr Information im Internet unter<br />

www.weiherer-bier.de.<br />

17


18<br />

KuLtur In<br />

sIcht<br />

JUNI 2012<br />

aBGEErntEt<br />

rathaus maxPLatZ /<br />

ErLösErschuLE<br />

1.6. - 22.6.2012<br />

Eine kleine Ausstellung, die große Beachtung<br />

verdient, eröffnet am 1. Juni im<br />

Foyer des Rathauses. Die Wanderausstellung,<br />

die der LBV mit der Regionalkampagne<br />

von Stadt und Landkreis Bamberg<br />

in unsere Stadt bringt, beschäftigt<br />

sich mit den Strukturen der weltweiten<br />

Nahrungsmittelproduktion. Durch die<br />

Trennung einzelner Verarbeitungsstufen<br />

entstanden in den letzten 20 Jahren<br />

in jedem Sektor der Landwirtschaft<br />

monopolartige Konzerne. (Noch) nicht<br />

immer so krass wie bei den Masthähnchen,<br />

wo vier Unternehmen 99% (!) des<br />

Weltmarkts beherrschen, aber stets zum<br />

Nachteil der gewachsenen Agrarstrukturen.<br />

Die „grüne Gentechnik“, angetreten<br />

mit dem Versprechen, den Hunger in der<br />

Welt zu beseitigen, tut alles andere als<br />

dieses. Wie Hunger, Lebensmittelerzeugung<br />

und Rohstoffspekulation zusammenhängen,<br />

wird erst im Rathaus und<br />

ab dem 11.6. in der Aula der Erlöserschule<br />

in der Neuerbstraße aufgezeigt. Doch<br />

es bleibt nicht dabei, vielmehr erhalten<br />

die Besucher auch Hinweise, was sie<br />

selbst tun können, um einen Beitrag zur<br />

Umkehr zu leisten. Es ist nur eine kleine<br />

Ausstellung, aber bitte gehen Sie trotzdem<br />

hin, vielleicht kommt dann auch<br />

einmal eine größere. Das Thema hat es<br />

allemal verdient!<br />

domPLatZ oPEn aIr<br />

domPLatZ<br />

1.- 3.6.2012, 20.00 uhr<br />

Österreich – Franken – Bayern: zünftig<br />

präsentiert sich das Domplatz Open Air<br />

in diesem Jahr. Hubert von Goisern eröffnet<br />

am Freitagabend mit seinem „Brenna<br />

Tuats“ Tourneeprogramm. Begleitet von<br />

seiner kleinen, beweglichen Band („eine<br />

musikalische Guerillaeinheit“) wird er<br />

seine Zuhörer von Alpenrock über Blues<br />

zu Volxmusik mitnehmen. Und dabei wie<br />

eh und je alle Schubladen vermeiden.<br />

Am zweiten Abend kommt Franken-<br />

Power auf. Zwei rüstige Damen namens<br />

Waltraud & Mariechen rocken die Bühne<br />

zu Füßen des Doms. Das Singen überlassen<br />

sie dem ausgezeichneten Vokalensemble<br />

Viva Voce, das schon mit einem<br />

wundervollen Weihnachtsliederabend in<br />

Bamberg gastierte und nun zeigen kann,<br />

was ihm zum Sommer in Bamberg einfällt.<br />

Das Bamberg-Lied auf www.viva<br />

voce.de/stadtsong ist schon ein schöner<br />

Vorgeschmack.<br />

Am Sonntag, dem 3.6. kommt Haindling.<br />

Weltmusiker wie Hubert von Goisern,<br />

zieht es Hans-Jürgen Buchner doch<br />

immer wieder in die Heimat. Mit der<br />

diesjährigen Tournee feiert die Band ihr<br />

30-jähriges Bühnenjubiläum, und doch<br />

werden sie auch auf dem Domplatz mit<br />

Instrumenten aus aller Welt so frisch<br />

klingen, wie ihre Fans es lieben.<br />

LEsELust<br />

cLuB KauLBErG<br />

aB 2.6.2012, 20.00 uhr<br />

Prickelnde Juni-Samstagabende verspricht<br />

Arnd Rühlmann in seinem Club<br />

Kaulberg: LeseLust heißt die Reihe, in<br />

der „großartige Gäste der hiesigen Kleinkunstszene“<br />

mit fröhlicher und frivoler<br />

Lektüre locken. Zu dieser Szene kann man<br />

Rühlmann mit seinen Gästen Michael<br />

Bauer (2.6.), Gerti Baumgärtel (16.6.),<br />

Ursula Gumbsch (23.6.) und Christine Fesefeldt<br />

(30.6.) selbstverständlich zählen.<br />

Doch wer ist Hanuta Gonzales? Die Dame<br />

(?) kommt am 9.6. in den Clubkeller am<br />

Kaulberg, und da die Texte laut Presseinfo<br />

auch eine Prise Erotik enthalten<br />

sollen, sind natürlich alle gespannt, ob<br />

die Künstlerin so knusprig ist, wie es der<br />

Vorname assoziiert. die <strong>ZWIEBEL</strong> hat da<br />

einen Verdacht, verrät aber nichts. Kein<br />

Vorverkauf, einfach hingehen.<br />

WELtErBEtaG 2012<br />

VErschIEdEnE ortE<br />

3.6.2012<br />

„Auf Spurensuche im Welterbe“ heißt<br />

das offizielle Motto des Welterbetags.<br />

Aber das klingt langweilig, und darum<br />

sucht man am 3. Juni „Geheimnisvolles<br />

Grün in Bamberg“. Da gibt es einiges zu<br />

entdecken: Schloss Geyerswörth steht<br />

ab 11.00 Uhr für Vorträge und Turmbesteigungen<br />

offen. Das Stadtarchiv<br />

zeigt eine Ausstellung über Bamberger<br />

Grünanlagen im Wandel und Rundgänge<br />

bieten jeweils zur vollen Stunde die Gelegenheit,<br />

sich in natura im Bamberger<br />

kultur in sicht die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Grün zu verlieren. Das müssen nicht nur<br />

Gärten sein, denn die neue Stadtheimatpflegerin<br />

Stephanie Eißing spürt bei-<br />

spielsweise grünen Häusern im Welterbe<br />

nach. Ebenfalls geöffnet (von 14.00 bis<br />

16.00 Uhr) ist der historische Fischweiher<br />

am Maienbrunnen (siehe Foto), dessen<br />

sorgfältige Wiederherstellung 2011<br />

prämiert wurde.<br />

Das ganze Programm findet sich unter<br />

www.welterbe.bamberg.de<br />

rInGVorLEsunG dom<br />

raum 025, a.d.unIVErsItät 2<br />

4.6.2012, 20.00 uhr s.t.<br />

Anno 1998 (n.Chr.) gründeten vier Fakultäten<br />

der Bamberger Universität das<br />

ZEMAS, das Zentrum für Mittelalterstudien.<br />

Ziel war die fächerübergreifende<br />

Organisation der Forschungsarbeit, und<br />

herausgekommen ist neben vielen Erkenntnissen<br />

eine öffentliche Ringvorlesung,<br />

die von April bis Juli jeden Montag<br />

ein mittelalterliches Thema zum Inhalt<br />

hat. Im Jahr des Domjubiläums steht<br />

natürlich Bambergs zentrales Bauwerk<br />

im Mittelpunkt – „Der Bamberger Dom<br />

im europäischen Kontext“ lautet das<br />

Thema der Reihe. Am 4.6. spricht Prof.<br />

Dr. Dethard von Winterfeld aus Mainz<br />

über die Chöre des Bamberger Doms. Da<br />

es um Architekturgeschichte geht, wird<br />

man Hörbeispiele vergebens erwarten.<br />

Foto: Pressestelle Stadt Bamberg


Fotos: Universal, EMI+JeromeBonnet<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 kultur in sicht<br />

Weitere Termine noch bis zum 16. Juli,<br />

immer montags zur gleichen Zeit am<br />

gleichen Ort. Mehr zum Programm unter<br />

www.uni-bamberg.de/zemas, dort unter<br />

„Ringvorlesung“.<br />

orGELKonZErt<br />

dom<br />

6.6.2012, 20.00 uhr<br />

Geht doch: zur Einstimmung auf die<br />

Fronleichnamsprozession und Eucharistiefeier<br />

darf am Vorabend ein Organist<br />

aus evangelisch-lutherischem Hause<br />

in die Tasten greifen. Die Heim-Orgel<br />

von Ulfert Smidt steht in der Marktkirche<br />

in Hannover, wo er an der dortigen<br />

Musikhochschule auch lehrt. Internationale<br />

Konzerte und hochdekorierte<br />

CD-Aufnahmen von so unterschiedlichen<br />

Komponisten wie Johannes Brahms und<br />

Frank Martin konnte Smidt bereits abliefern,<br />

beste Voraussetzungen für ein<br />

gelungenes Konzert im Bamberger Dom.<br />

Im Rahmen der „16 Orgelkonzerte im<br />

Kirchenjahr des Domjubiläums“ findet<br />

im Juni ein weiteres Konzert statt: am<br />

27. Juni gastiert Bernhard Buttmann<br />

im Dom. Als Organist von St. Sebald in<br />

Nürnberg, aber auch als Juryvorsitzender<br />

des hochdotierten Internationalen<br />

Landsberger Orgelwettbewerbs eine<br />

Koryphäe am Spieltisch.<br />

dEutschLand Von<br />

oBEn<br />

cInEstar<br />

7.6.2012, 20.00 uhr<br />

Mit den Vögeln fliegen – ein alter<br />

Menschheitstraum. Mit moderner Technik<br />

rückt Kameramann Peter Thompson<br />

diesem Wunsch ein gutes Stück näher –<br />

und lässt uns daran teilhaben. Im Kinofilm<br />

„Deutschland von oben“ fliegt er auf<br />

Augenhöhe mit Adlern und Wildgänsen,<br />

wirft ganz neue Blicke auf die Regionen<br />

unseres Landes und entdeckt selbst im<br />

Häßlichen – wie Braunkohletagebau<br />

oder Atomreaktoren – noch etwas Ästhetisches.<br />

Landschaft, Architektur und<br />

Tierwelt – vom Wattenmeer bis zum<br />

Watzmann. Eine große Reise, die erst<br />

auf der Kinoleinwand richtig zur Geltung<br />

kommt.<br />

GötZ aLsmann<br />

KonZErthaLLE, hEGELsaaL<br />

7.6.2012, 20.00 uhr<br />

Die deutschen Schlager dürfte er langsam<br />

alle gespielt haben. Was liegt darum<br />

für Götz Alsmann näher, als sich dem<br />

befreundeten Ausland zuzuwenden? Der<br />

Blick schweift gen Südwesten und fällt<br />

auf den unerschöpflichen Kosmos des<br />

französischen Chansons. Und nur ein<br />

Götz Alsmann darf sich auch zutrauen,<br />

diese mit deutschem Text zu versehen,<br />

eine Aufgabe, an der ein Ralph Siegel<br />

stets zuverlässig scheiterte. Perfektio-<br />

nist, der der stets vollendet auftretende<br />

Pianist, Sänger und Conférencier nun<br />

einmal ist, ging er für die Aufnahme der<br />

CD „In Paris“ natürlich ins Studio Ferber.<br />

Dort steht der Flügel, der schon die legendären<br />

Klänge eines Gilbert Bécaud<br />

und eines Charles Aznavour hervorge-<br />

bracht hat. Inspiriert vom genius loci,<br />

groovte sich Alsmann mit seiner vierköpfigen<br />

Band so richtig ein und präsentiert<br />

das Ergebnis nun auf Tournee. Ob diese<br />

beschwingte Adaption letztlich den Ausschlag<br />

für den Gewinn des Jazz ECHO-<br />

Preises 2012 gab?<br />

LIdEradurZEuch<br />

KaroLInEnstrassE 2<br />

7.6.2012, 20.00 uhr<br />

Noch lange nicht jeder Bamberger hat‘s<br />

gesehen. Also legen Martin Neubauer<br />

und Heiko Triebener noch einmal neun<br />

Termine nach, für die zweite Spielzeit<br />

ihres „Lideradurzeuch mit Duba“, worunter<br />

sich allerhand Buntes trefflich<br />

unterbringen lässt. Natürlich spielt<br />

– der Titel drückt es aus – Bamberger<br />

Mundartliches eine große Rolle. Von<br />

der „Duba“ des Symphonikers Triebener<br />

passend kommentiert, rezitiert Neubauer<br />

vom Bamberger Romantiker Wetzel<br />

bis zum Draadsch aus den Bänken des<br />

Stadtbusses alles, was das Leben hergibt.<br />

Sämtliche neun Termine finden im<br />

malerischen Schwertfegerhäuschen in<br />

der Karolinenstraße statt, im Rahmen<br />

der Hans-Sachs-Spiele. Deshalb wurde<br />

das Programm auch noch um Sachsens<br />

„Bamberger Erfahrung“ erweitert. Karten<br />

wie immer nur unter 54528.<br />

taGE dEr aLtEn<br />

musIK<br />

VErschIEdEnE ortE<br />

aB 7.6.2012, 20.00 uhr<br />

Man hält es kaum für möglich, aber es<br />

gibt 2012 auch Veranstaltungsreihen,<br />

die weder auf Domjubiläum noch Landesgartenschau<br />

Bezug nehmen. „Die<br />

Türken vor Wien!“, mit diesem Motto<br />

gestaltet die Musica Canterey eine kleine<br />

Reihe von vier Konzerten und einem Vortrag.<br />

Am 7. Juni beginnt das Programm<br />

mit einem Edelstein: das Ayangil-Ensemble<br />

aus Istanbul hat die osmanische<br />

höfische Musik aus der Zeit um 1700<br />

rekonstruiert. Moderiert von Prof. Ralf<br />

Martin Jäger aus Münster taucht der<br />

Abend ein in die osmanische Kunstmusik<br />

ince sâz – Töne, die seit 300 Jahren nicht<br />

mehr erklungen sind! Ort: Festsaal des<br />

Bistumshauses St. Otto, Heinrichsdamm.<br />

Am 8. Juni stellt Accentus austria Wien<br />

die affektierte kaiserliche Hofmusik den<br />

Klängen aus dem osmanisch besetzten<br />

Ungarn entgegen. Dasselbe Ensemble,<br />

ergänzt um vier Sänger präsentiert am<br />

Abend darauf Melodien, die Andrea Gabrieli<br />

anlässlich der Siegesfeiern nach der<br />

Schlacht von Lepanto komponierte. Im<br />

zweiten Teil des Abends kommen traditionelle<br />

türkische Instrumente zu Klang.<br />

19


20<br />

KuLtur In<br />

sIcht<br />

JUNI 2012<br />

Beide Konzerte im Kaisersaal der Neuen<br />

Residenz. Beginn immer um 20 Uhr.<br />

Am Sonntag, dem 10. Juni schließlich<br />

stellt Prof. Dr. Uta Hengelhaupt die Türkenmode<br />

im Wien des 18. Jahrhundert<br />

vor, umrahmt von Natalia Solotych am<br />

Hammerflügel (11.00 Uhr, Staatsbibliothek<br />

am Domplatz). Um 17.00 Uhr<br />

schließt die Reihe in St. Jakob mit dem<br />

Chor der Musica Cantorey unter Norbert<br />

Köhler: „Unsere Liebe Frau vom Sieg“<br />

mit Motetten und Rosenkranz-Sonaten.<br />

Karten jeweils über den BVD.<br />

KammErKonZErt<br />

KonZErthaLLE, GrossEr saaL<br />

10.6.2012, 17.00 uhr<br />

Dem Wiener Jugendstil widmen die<br />

Bamberger Symphoniker ihr letztes<br />

Kammerkonzert vor der Biennale.<br />

Jugendstil – war das nicht etwas Schönes,<br />

Florales, Gefälliges? „Ich habe jetzt<br />

damit zu tun, dieses Unbestimmbare,<br />

Grauenhafte aus meinen Gedanken zu<br />

entfernen“ – Arnold Schönberg mag<br />

diesen Brief seines 25-jährigen Schülers<br />

Anton von Webern als ungehörig empfunden<br />

haben, doch dieser schildert nur<br />

seinen Eindruck aus der Uraufführung<br />

des Streichquartetts Nr. 2 fis Moll seines<br />

Lehrers, das war 1908. Das Publikum<br />

muss ähnlicher Ansicht gewesen sein,<br />

denn das Konzert endete in einem Skandal.<br />

Ein guter Vorbote für das Kammerkonzert?<br />

Das seinerzeit ähnlich verrissene<br />

„Sacre du Printemps“ ist heute eines<br />

der Paradestücke und Publikumsfavoriten<br />

der Bamberger.<br />

„Maiblumen blühten überall“ für Sopran<br />

und Streichsextett – 1898 von Schönbergs<br />

Lehrer und späterem Schwager<br />

Zemlinsky komponiert – passt in die<br />

Jahreszeit und beleuchtet den Übergang<br />

von schwelgerischer Spätromantik in die<br />

Moderne. Maraile Lichdi (Foto) wurde<br />

für den Gesangspart verpflichtet.<br />

Bei seinem Werk „Verklärte Nacht“ leitete<br />

Schönberg nach eigenen Worten „die<br />

Absicht, in der Kammermusik jene neuen<br />

Formen zu versuchen, welche in der Orchestermusik<br />

durch Zugrundelegen einer<br />

poetischen Idee entstanden sind. Zeigt das<br />

Orchester die gleichsam episch-dramatischen<br />

Gebilde tondichterischen Schaffens,<br />

so kann die Kammermusik die lyrischen<br />

oder lyrisch-epischen darstellen.“ Man<br />

darf gespannt sein, wie das Sextett der<br />

Symphoniker diese Unterscheidung in<br />

die große Kammer des Keilberth-Saals<br />

überträgt.<br />

schuLthEatErtaGE<br />

E.t.a.-hoffmann-thEatEr<br />

aB 14.6.2012, 18.00 uhr<br />

Die 19. Schultheatertage geben den<br />

Nachwuchs-Schauspielern der Bamberger<br />

Schulen wieder Gelegenheit, die,<br />

nun ja: mittelgroße Studiobühne des<br />

E.T.A. Hoffmann-Theaters zu bespielen.<br />

Um 18.00 Uhr ist die festliche Eröffnung<br />

mit einem Einblick in alle Produktionen.<br />

Um 20.00 Uhr beginnt die erste Aufführung:<br />

Warten auf Godot. Die Theatergruppe<br />

Oberstufe des DG spielt den Klassiker<br />

des absurden Theaters um Wladimir<br />

und Estragon.<br />

Die Wirtschaftsschule bringt am Samstag<br />

(20.00 Uhr) „Das Leben“ auf die Bühne.<br />

Gute Idee! Wir wollten immer schon<br />

einmal wissen, was das eigentlich ist.<br />

Peter Haus hat ein Theaterstück daraus<br />

gemacht, die Darsteller sinnieren in dem<br />

„vergnüglichen Stück mit intellektuellem<br />

Anspruch“ über „die Wertigkeiten<br />

des Lebens und Wissens“ (Presseinfo).<br />

Mancher meint tatsächlich, das ganze<br />

Leben sei nur ein Theater – vielleicht<br />

wird ja für den einen oder die andere aus<br />

der jungen Truppe das Theater bald das<br />

Leben sein.<br />

Schon als Filmklassiker (Sidney Lumet)<br />

fast ein Kammerspiel: die Mittelstufe<br />

des Clavius zeigt „Die Geschworenen“,<br />

am Sonntag um 17.00 Uhr. Das intensive<br />

Stück um Gruppendruck und den Mut<br />

des Zweiflers ist gut gewählt und birgt<br />

für Publikum wie für die jugendlichen<br />

Darsteller die Chance auf Erkenntnisgewinn.<br />

Den Schluss bildet schließlich um 20.00<br />

Uhr Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“<br />

von Mittel- und Oberstufe des DG. Don<br />

Pedro und Don Juan stiften die bekannten<br />

Verwirrungen, und nicht nur sie<br />

freuen sich mit Sicherheit über ein Publikum,<br />

das über Eltern und Mitschüler<br />

hinausgeht!<br />

kultur in sicht die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

rosEnGartEnsErEnadEn<br />

nEuE rEsIdEnZ, rosEnGartEn<br />

aB 15.6.2012, 20.00 uhr<br />

Seit nunmehr schon 50 Jahren wird die<br />

Blüte in Bambergs schönstem Rosengarten<br />

musikalisch begleitet. Und auch<br />

in diesem Jahr führen die stilvollen<br />

Abendveranstaltungen unter hoffentlich<br />

dunkelblauem Himmel durch den Sommer.<br />

Den Anfang macht am 15. Juni das<br />

große Blechbläser-Ensemble der Symphoniker,<br />

Bamberg Brass. Sie beweisen<br />

mit großer Klasse, dass die (vor-)barocke<br />

Leichtigkeit der Werke von Byrd, Händel<br />

oder Bach auch mit schwerem Blech kein<br />

Problem ist – wenn man‘s halt kann.<br />

Am 16. Juni kommt die ganz schweren<br />

Jungs: das Melton Tuba-Quartett. Vier<br />

Mann im Polka-Wechselbass? Nein, die<br />

Tuba kann mehr! Kann den „Tanz der<br />

Rohrflöten“ aus der Nussknacker-Suite,<br />

kann mitreißende Schostakowitsch-<br />

Walzer, kann Louis Armstrong. Und das<br />

alles mit viel Humor.<br />

Am Sonntag wird es dann feierlich:<br />

„Festliche Musik aus deutschen Fürstenhöfen“<br />

lässt das Trompetenensemble der<br />

Bamberger Symphoniker erklingen. Die<br />

Spielzeit des Orchester neigt sich dem<br />

Ende, doch die Herren haben noch Luft<br />

für Werke von Biber, Rittler, Telemann.<br />

Vielleicht nicht das Bekannte, aber eine<br />

Chance, Neues zu entdecken.<br />

Fotos: Maraile Lichdi, Melton Tuba Quartett


Fotos: privat<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 kultur in sicht<br />

„Farben des Sommers“ heißt die Fortsetzung<br />

der Serenaden am 29. und 30. Juni.<br />

Zunächst tritt das EMY-Streichertrio,<br />

ebenfalls Symphoniker, mit Kompositionen<br />

Mozarts und Beethovens an.<br />

Tags darauf beweist das Duo CellObö,<br />

wie gut Cello und Oboe harmonieren.<br />

Nadine Merzbacher und Eduard Rzhezach<br />

spielen seit 2002 zusammen und<br />

haben ein Repertoire von Musik aus drei<br />

Jahrhunderten für diese seltene Kombination<br />

erarbeitet. Zarte Klänge für echte<br />

Serenadenstimmung.<br />

Alle Konzerte beginnen um 20.00 Uhr.<br />

Bei schlechtem Wetter wird im Pavillon<br />

oder im Kaisersaal der Neuen Residenz<br />

musiziert.<br />

romanIschE<br />

thEatErWochEn<br />

E.t.a. hoffmann-thEatEr<br />

aB 19.6.2012, 20.30 uhr<br />

Nach den Schülern die Studenten: die<br />

Theatergruppen der Universität laden<br />

ein zu den Romanischen Theaterwochen,<br />

die Spanier machen den Anfang. „Animales<br />

Domésticos“ heißt ihr Stück, das<br />

sie am 19., 20. und 21. Juni im Treff aufführen.<br />

Wie lebt der Mensch – wie lebt<br />

die Katze? Ähnlichkeiten in der Aufzucht<br />

sind gar nicht ganz ausgeschlossen, und<br />

es bleibt die Frage, wer hier domestiziert<br />

wird, wer sich nahe ist.<br />

Die Franzosen folgen kurz darauf, am<br />

27. Juni (19.00 Uhr) und am 29. und 30.<br />

Juni (20.30 Uhr) gibt die Theatergruppe<br />

TuBa „Les Symphonymphes“ unter der<br />

Regie von Heidi Lehnert. Jean Anouilhs<br />

„Orchester“ kommt „nach erfolgreicher<br />

Frankreich-Tournee“ (mitten im Semes-<br />

ter...?) in den Theater-Treff und macht<br />

vordergründig Musik, dahinter jedoch<br />

allerhand (gruppendynamisches) Theater.<br />

Die Aufführungen sind auf Spanisch<br />

bzw. Französisch.<br />

fêtE dE La musIquE<br />

sandGEBIEt<br />

21.6.2012, aB 17.00 uhr<br />

Das wird ein Klingen auf dem ganzen<br />

Erdball! 340 Städte sind es schon, die am<br />

21. Juni den Sommerbeginn mit Musik<br />

feiern. Und Bamberg ist nun auch dabei!<br />

Die Fête de la Musique geht zurück auf<br />

den früheren französischen Kulturminister<br />

Jack Lang. 1982 reichten in Paris<br />

noch ein paar Stromkabel und viel Fantasie,<br />

mittlerweile ist das Datum zum<br />

European Music Day avanciert. Die Bedingungen<br />

sind überall gleich: Alle Veranstaltungen<br />

sind öffentlich zugänglich<br />

und kostenlos, die Musiker treten ohne<br />

Honorar auf, die Konzerte sind offen für<br />

alle Genres und finden an ungewöhnlichen<br />

Orten statt, am besten draußen.<br />

Die IG interesSAND organisiert alles und<br />

hat eine bunte Mischung mit Jazz, Polka,<br />

Funk, Klezmer und vielem mehr zusammengestellt.<br />

Als ein Highlight streift die<br />

Bläsertruppe Moop Mama durch den<br />

Sand und steckt mit absurd guter Musik<br />

an. Das wird richtig klasse – möge es trocken<br />

bleiben!<br />

LEBEnsWErtEs<br />

BamBErG<br />

haus dEr BEGEGnunG<br />

21.6.2012, 19.30 uhr<br />

Das kündigt die <strong>ZWIEBEL</strong> als Magazin für<br />

das lebenswerte Bamberg natürlich besonders<br />

gern an: Im Kunigundensaal des<br />

Hauses der Begegnung, Seehofstraße<br />

41, stellt Edgar Krapp in seinem Lichtbildvortrag<br />

das lebenswerte Bamberg<br />

vor. In Zusammenarbeit von VHS und<br />

Bürgerverein Gartenstadt (der den Termin<br />

auf seiner Website leider ignoriert),<br />

und sicher werden auch Alteingesessene<br />

das ein oder andere Neue entdecken.<br />

InsaLata ItaLIana<br />

sPIEGELsaaL, harmonIE<br />

24.6.2012, 17.00 uhr<br />

„Vom Madrigal zum Popsong“ heißt<br />

das Programm, mit dem der Kaiser-<br />

Heinrich-Chor unter der Leitung von Helmut<br />

Mehling die Freunde des Gesangs<br />

begeistern möchte. Dazwischen liegen<br />

gute 400 Jahre, die das Ensemble, das<br />

aus einem Schulchor des KHG hervorging,<br />

locker überspringt. Und dann begegnen<br />

die eher weltlichen Vokalstücke<br />

des 16. Jahrhunderts den Melodien aus<br />

Musical und Pop. Mittendrin Insalata Italiana,<br />

eine geistreiche Opernparodie von<br />

Richard Genée, der seine italienischen<br />

Zeitgenossen der großen Oper des 19.<br />

Jahrhunderts aufs Korn nimmt. Ein abwechslungsreicher<br />

Spätnachmittag im<br />

Spiegelsaal der Harmonie, Schillerplatz.<br />

fast faust<br />

PfarrGartEn EIsGruBE<br />

24.6.2012, 19.00 uhr<br />

Schon lange rieselt es kleine und größere<br />

Brocken aus dem Gewölbe der Oberen<br />

Pfarre. Die Gegenmaßnahmen sind<br />

ergriffen, doch wollen sie auch bezahlt<br />

werden. Darum haben engagierte Bürger<br />

ein feines Benefiz-Programm („…<br />

unterm Säufertürmla“) auf die Beine<br />

gestellt, zu dem sie in den romantischen<br />

Pfarrgarten einladen. Mit Irene Mittermeier<br />

und Mäc Härder am 20. bzw. 25.<br />

(letzterer unterstützt durch „Breeze“ um<br />

Johannes Klehr) stehen jweils um 20.00<br />

Uhr bekannte Namen auf der Gartenbühne,<br />

Höllen- und Pfarrfest am 23. und<br />

24. sind am Kaulberg eh gesetzte Termine.<br />

Am Abend des 24.6., um 19 Uhr, zeigen<br />

die Kammerspiele St. Gangolf „fast<br />

Faust“. Das meistgespielte Stück von<br />

Albert Frank handelt von André, Heiner<br />

(nein, nicht DER), und Hannah, dem Dramenterzett,<br />

die den Faust auf die Bühne<br />

bringen wollen. 57 Rollen, na und? Die<br />

kann man auch zu dritt bewältigen, und<br />

als Hannah schwanger wird, fällt das<br />

Gretchen auch noch aus. Mit diesem absurd-komischen<br />

Stück ist ein turbulenter<br />

Abend zu erwarten.<br />

Der Eintritt beträgt je Abend 10 €, die fürs<br />

Renovieren vorgesehen sind. Abendkasse<br />

oder Vorverkauf in der Bäckerei Seel,<br />

Lugbank, Tel. 57985. [hb]<br />

21


22<br />

domjubiläum die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ein mensch<br />

Eine Reise<br />

auf den Spuren des Lichts<br />

Kalter Stein in der Katharinenkapelle am Domplatz. Völlige Finsternis. Aus der Ferne erklingen<br />

gregorianische Gesänge. Ein Licht – ein Schatten. Mit diesem kleinen Licht beginnt für<br />

achtzig Zuschauer eine Reise durch die Bamberger Stadtgeschichte. In einem Raum, der<br />

beinahe so alt ist wie die Stadt selbst. Noch älter ist die Kunst des Schattenspiels. Norbert<br />

Götz hat sie mit seinem Theater der Schatten revolutioniert.<br />

Wer einmal ein traditionelles asiatisches<br />

Schattenspiel besucht hat, ist meistens für<br />

diese Kunstform verdorben. Denn was für<br />

Chinesen oder Indonesier eine rituelle Erzählform<br />

ihrer Legenden und Heiligengeschichten<br />

war, ist für uns Westeuropäer oft nur ein<br />

relativ statisches Geschehen zu ungewohnter<br />

Musik, zu dem uns der Zugang aus unserer<br />

Kultur heraus meist fehlt. Seit 30 Jahren<br />

arbeitet Norbert Götz in seinem Bamberger<br />

„Theater der Schatten“ daran, diese aus der<br />

kleinen Lücke zu befreien, die die Tradition ihnen<br />

lässt. Mit diesem Ziel begann er seinen<br />

künstlerischen Werdegang, herausgekommen<br />

ist eine Reise auf den Spuren des Lichts.<br />

am anfanG War dEr schattEn<br />

„Lange habe ich mich auf den Schatten konzentriert“<br />

erinnert Götz sich im klaren Licht<br />

eines Frühsommermorgens an einem gemütlichen<br />

Frühstückstisch im Mühlenviertel.<br />

„Aus meiner Sicht ist das historische Schattenspiel<br />

eigentlich gar kein Schattentheater,<br />

weil die Figuren immer direkt hinter der Leinwand<br />

stehen. Der Schatten wird eingezwickt<br />

zwischen Figur und Leinwand und kann sich<br />

überhaupt nicht entwickeln. Wir sehen die<br />

Silhouette, aber nicht den Schatten.“ Die<br />

Unterscheidung, die die Engländer in ihrer<br />

Sprache machen zwischen shadow, also dem<br />

Schatten, und shade, dem Schattenraum,<br />

diese Unterscheidung drückt das Besondere<br />

seines Schattentheaters aus: „Spannend wird<br />

es erst, wenn ich weggehe von der Leinwand,<br />

mit der Größe des Schattens spielen kann.<br />

Ihn drehen kann und damit in die dritte Dimension<br />

eintrete. Und so habe ich eines Tages<br />

verstanden, dass ich nicht den Schatten<br />

betrachten muss, sondern das Licht. Denn<br />

um mit dem Schatten zu spielen, brauche<br />

ich eine Lichtquelle, die scharfe Schatten erzeugt,<br />

auch auf die Entfernung.“<br />

Dafür galt es, Lichtquellen zu erforschen. Seine<br />

ersten Schritte im Schattentheater unternahm<br />

der 57-jährige mit dem Overhead-Projektor.<br />

Doch schnell erkannte er, dass dieser<br />

zwar mit einer großen Lichtausbeute glänzt,<br />

doch für ein dynamisches Theaterspiel viel zu<br />

unbeweglich ist. „Die Lichtquellen mussten<br />

kleiner werden, aus einem einfachen Grund:<br />

Für einen scharfen Schatten braucht man<br />

eine ganz kleine Abstrahlfläche, physikalisch<br />

optimal ist ein Punkt. Die Wendel einer Glühbirne<br />

ist schon viel zu groß, sie schafft Randbereiche,<br />

und das ist es, was den Schatten<br />

„Emil und die Detektive“ hat Norbert<br />

Götz als aktuelles Kinderstück im Programm<br />

– ein Klassiker, mit Schatten neu<br />

erzählt.<br />

23


24<br />

unscharf macht. Je kleiner die Fläche, umso<br />

schärfer ist der Schatten.“ Am Schluss ist er<br />

bei Halogenbirnchen gelandet. Zunächst mit<br />

100 Watt Stärke, das war der Beginn der be-<br />

„aLs Ich dIE möGLIchKEIt ErschLossEn haBE, Zu arBEItEn<br />

WIE Im fILm, Kam dIE fraGE auf: Was Kann Ich mIt LIcht und<br />

schattEn, Was dIE KamEra nIcht Kann?“<br />

weglichen Lichtquelle. Zusammen mit einem<br />

befreundeten Steuerungstechniker wurde<br />

die Apparatur immer weiter verfeinert, als<br />

optimal haben sich schließlich Fahrrad-Halogenlämpchen<br />

mit 2,4 Watt erwiesen, die<br />

unter Überspannung arbeiten und darum<br />

meist nur eine Vorführung lang halten. Jetzt<br />

hat der Schattenspieler alle Möglichkeiten:<br />

„Man braucht eigentlich einen Elektriker als<br />

Freund. So bin ich zu einem Handlicht gekommen,<br />

das ich mit einer Hand bedienen<br />

kann. Ich kann die Blende auf und zu machen,<br />

scharfstellen und dimmen, alles mit einer<br />

Hand, damit die andere frei ist zum Spielen.<br />

Dieses System habe ich in langen Jahren entwickelt.“<br />

Um ein guter Schutzengel zu werden,<br />

muss man als Mensch gelebt haben, meint<br />

Norbert Götz in seiner Inszenierung „Das<br />

Geheimnis der Engel“ und begleitet einen<br />

kleinen Engel. Dessen irdische Existenz stellt<br />

Mit diesem Werkzeug öffnet sich für den<br />

Schattenspieler eine völlig neue dramaturgische<br />

Welt. „Ich kann wie im Film die Totale<br />

zeigen, kann aber auch heranzoomen in die<br />

Szenerie und sagen ‚Hier<br />

reden zwei, gehen wir mal<br />

näher ran und hören, was<br />

die sich zu erzählen haben.‘<br />

Als ich so die Möglichkeit<br />

erschlossen habe,<br />

zu arbeiten wie im Film, kam die Frage auf:<br />

was kann ich mit Licht und Schatten, was die<br />

Kamera nicht kann? ‚Peter und der Wolf‘ entstand<br />

2001 unter der Überlegung: wie weit<br />

kann ich mit szenischen Bildern gehen? Wie<br />

kann ich dreidimensionale Bilder entstehen<br />

lassen und meine Figuren mit dem Licht als<br />

Kamera verfolgen? Peter kommt aus dem<br />

Haus auf die Wiese, und ich verfolge ihn mit<br />

dem Licht auf seinem Weg. Das Licht wird das<br />

Auge des Zuschauers.“<br />

Und nicht nur das bewegliche Licht ist ein absolutes<br />

Novum des Modernen Schattentheaters,<br />

auch in anderer Hinsicht bricht Götz<br />

mit der Tradition: „Unter Puristen ist es völlig<br />

ein mensch die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

verpönt, dass auch vor der Leinwand gespielt<br />

wird und Requisiten zu sehen sind. Dass<br />

man den Spieler sieht, er aus der Szenerie<br />

herausgeht und in die Rolle eines sichtbaren<br />

Erzählers schlüpft.“ All das tut der Theatermacher<br />

mit voller Absicht, er erweitert damit<br />

die Vielfalt seiner Inszenierungen kolossal.<br />

Und er weiß das Publikum auf seiner Seite:<br />

„Wir Menschen sind doch so, dass wir immer<br />

wissen wollen, wie etwas funktioniert. Und<br />

wir wollen Abwechslung, wenn wir unsere<br />

Aufmerksamkeit verschenken.“ Kein Wunder,<br />

wenn man in der Katharinenkapelle die<br />

Stecknadel fallen hören kann.<br />

LIcht Kann mEhr aLs nur schattEn<br />

ErZEuGEn<br />

Doch mit der völligen Veränderung des Schattenspiels<br />

war die Reise des Norbert Götz noch<br />

lange nicht zu Ende. Er entdeckte, dass er mit<br />

seinem Licht nicht nur scharfe Schatten machen<br />

kann, sondern auch scharfe Reflektionen.<br />

„Dabei habe ich verstanden, dass Reflektionen<br />

etwas völlig anderes sind als Schatten<br />

– und dass es im modernen Schattentheater<br />

er als Schattenspiel mit allen Raffinessen<br />

des beweglichen Lichts dar, die Welt der<br />

Engel inszeniert der Schattenkünstler mit<br />

faszinierenden Lichtreflektionen.


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ein mensch<br />

gar nicht nur um den Schatten gehen<br />

kann, sondern es geht um alle bildgebenden<br />

Verhaltensweisen des Lichts: das sind<br />

Schatten, Reflektionen, Lichtbrechung<br />

und Lichtzerlegung.“<br />

Ein neues Forschungsfeld tat sich auf.<br />

Reflektionen, wie wir sie im Sonnenlicht<br />

sehen, sind in der Regel unscharf, weil<br />

die Sonne ein riesiger Lichtkörper ist. Mit<br />

einem kleinen Taschenspiegel hingegen<br />

lassen sich recht scharfe Flächen erzeugen.<br />

„Wenn ich jetzt ein spiegelndes Material<br />

finde, das ich in sich selbst bewegen<br />

kann, dann müsste sich diese rechteckige<br />

Fläche ja verändern. So habe ich im Dekorationshandel<br />

einen Polystyrolspiegel<br />

entdeckt, 1 mm dick, mit aufgedampfter<br />

Spiegelfläche, den ich schneiden und bewegen<br />

kann. Da geht ein Universum auf,<br />

weil plötzlich unglaublich viele Materialien<br />

spannend sind: Was gibt es für Oberflächen,<br />

was gibt es für Stoffe? Wie wirken<br />

sich Pailletten auf der Leinwand aus? Wie<br />

kann ich Spiegel bearbeiten mit Linien,<br />

Oberflächenbehandlungen, Farben?“<br />

dEr EnGEL Ist EIn WEsEn aus LIcht<br />

Und immer die Frage: welche Bilder gibt<br />

das Material, welche Geschichten lassen<br />

sich damit erzählen. Neues Material, neue<br />

Inszenierungen, erinnert sich der Wahl-<br />

Bamberger: „Schon seit Jahren hatte ich<br />

die Idee, etwas über Engel machen zu<br />

wollen. Das ist immer an der Darstellung<br />

der Figur gescheitert, denn niemand weiß,<br />

wie Engel aussehen und man ist dann sehr<br />

schnell beim Kitsch. Eines Tages wurde<br />

mir klar: der Engel ist ein Wesen aus Licht.<br />

Licht ist so erhaben, das Material steht<br />

völlig außer jeder Kritik. Darum konnte ich<br />

den Engel so gut damit darstellen. 25


26<br />

Ich erzähle dann die Geschichte von dem<br />

Engel als kleinem Lichtpunkt, der zuerst als<br />

Mensch in eine Familie geboren wird, aufwächst,<br />

seinen Visionen nachgeht, Rückschläge<br />

erlebt, selbst eine Familie gründet,<br />

schließlich als Großvater stirbt. Und sich<br />

dann mit einem erfahrenen Schutzengel unterhält:<br />

‚Und, wie war es denn als Mensch?‘<br />

‚Großartig, ich habe da unten alles gelernt:<br />

den Mut, die Angst, die Liebe, die Traurigkeit,<br />

ich könnte jetzt ein guter Schutzengel sein.‘<br />

‚Du bist einer! Du musst nur noch Deine Flügel<br />

entfalten und losfliegen.‘ Und dann faltet<br />

sich auf der Bühne der kleine Lichtpunkt zu<br />

einem großen erhabenen Wesen auf. Das ist<br />

in Kürze die Kindergeschichte ‚Das Geheimnis<br />

der Engel‘ – und die Kinder gehen mit<br />

leuchtenden Augen raus!“<br />

dIE GEschIchtE dEs LIchts<br />

Zwischen Wochen intensiven Spielens<br />

braucht der Schattenkünstler immer wieder<br />

lange Phasen des Experimentierens. Dann<br />

werden im Atelier Versuche aufgebaut, Lichtbrechungen<br />

und Polarisationen ausprobiert,<br />

immer auf der Suche nach dem perfekten<br />

Bild. Ein gut organisiertes Notizsystem hilft<br />

dabei, sich an Geräteanordnungen und Effekte<br />

zu erinnern. „2005/6 hatte ich einen<br />

Fundus von rund 30 tollen Bildern, aber es<br />

gab noch keine Geschichte. Ich habe sehr<br />

lange überlegt, als meine Frau sagte, nimm<br />

doch das Licht als roten Faden und erzähle<br />

die Geschichte des Lichts. Ich habe dann sehr<br />

viel gelesen über die Eigenheiten des Lichts<br />

und eine Art Kondensat geschaffen. Die elementaren<br />

Eigenschaften wie Frequenz, Geschwindigkeit,<br />

Verbindung Licht – Materie<br />

zusammengeschrieben und immer weiter<br />

eingedampft, bis nur noch konzentrierte Sätze<br />

übriggeblieben sind, fast wie ein Haiku.<br />

Am Schluss habe ich 17 Sätze übrigbehalten,<br />

die ich mit 17 Musikstücken und Bildern<br />

kombiniert habe. So entstand mein Stück „17<br />

Sätze über das Licht“. Das Stück ist auf allen<br />

Festivals gelaufen und beim Publikum super<br />

angekommen.“<br />

ein mensch die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Mit dieser Ausrichtung entwickelt Norbert<br />

Götz sich weiter in der Form seiner Erzählungen:<br />

die Bilder werden weniger gegenständlich,<br />

werden abstrakter. Und eine neue<br />

Lichtquelle betritt die Finsternis: das LED.<br />

„Ich war wieder mal im Elektronikladen in<br />

der Königstraße und habe ein paar LED-Chips<br />

mitgenommen. Damit ging eine Tür auf zu<br />

einer neuen Reise. Ungefähr eineinhalb Jahre<br />

Entwicklung hing daran und sicher 5-6.000<br />

Euro Investition, bis ich wusste, welche Bilder<br />

das LED mir geben und wie ich mit diesem<br />

Werkzeug Geschichten erzählen kann. Dabei<br />

stellte sich heraus, dass LED weniger für gute<br />

Schatten geeignet sind, aber dafür kam das<br />

Thema Lichtbrechung auf. Ich entdeckte die<br />

Effekte von durchsichtigen Körpern und Prismen.“<br />

Die Geschichte dazu fand sich durch<br />

eine Anfrage vom künstlerischen Leiter der<br />

Lichtbrechung und -reflektion<br />

ermöglichen fantastische Bilder, hier aus<br />

den Programmen „Sterngucker“ und „17<br />

Sätze über das Licht“.


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ein mensch<br />

Tage der Neuen Musik. Er plante das nächste<br />

Festival mit der Komposition „Buch der<br />

Sterne“ von Wilfried Hiller. Eine Stunde Musik<br />

mit vielen kurzen Stücken für Klavier, zum<br />

großen Teil recht dissonant, geplant als Kinderkonzert.<br />

„Die Aufgabe war, diese Stücke,<br />

in denen anscheinend kein Ton zum anderen<br />

passte, zu bebildern. Doch wie illustriert man<br />

zum Beispiel ‚Pegasus‘ nur mit Lichtbrechungen<br />

– und dann noch so, dass es Kinder interessiert?<br />

Darum haben wir eine Geschichte<br />

konstruiert um ein Raumschiff, das im Welt-<br />

„Ich haBE KEInE anGst Vor KonKurrEnZ. das Land Kann<br />

LocKEr noch 30 odEr 40 schattEnsPIELEr VErtraGEn.“<br />

all SOS-Signale aussendet und mit den Sternbildern<br />

als Leuchtfeuer heim gelotst wird. So<br />

hat es funktioniert!“<br />

Diese Inszenierung führt direkt zu den gegenwärtigen<br />

Projekten, an denen Götz arbeitet.<br />

„Ich will keine Geschichte mehr machen<br />

mit 20 bis 30 Figuren, sondern schauen, was<br />

passiert mit einem Objekt, wenn ich 10 verschiedene<br />

Lichter habe. Was macht Halogen<br />

damit, vieleicht mit Farbe oder Strukturglas?<br />

Was verändert sich durch LED-Licht? Was bewirkt<br />

ein sandgestrahltes Glas, das ich mit<br />

einem Laser so anleuchte, dass sich der Strahl<br />

teilt? Das betrifft schon mehr den Bereich der<br />

Lichtkunst.“<br />

dIE schönhEIt dEs LIchts<br />

Im WoLfsBurGEr musEum<br />

Doch will der Künstler dabei nicht in Richtung<br />

einer Ausstellung gehen, sondern zum<br />

Beispiel Lesungen oder Vorträge begleiten,<br />

wie kürzlich im E.T.A. Hoffmann-Theater bei<br />

„Bamberg liest“. Das ist nicht nur Lichtkunst<br />

an sich, sondern lässt thematische Arbeiten<br />

zu. „Wenn morgen die Floristen in Bamberg<br />

einen Kongress machen, kann ich ihnen passende<br />

Bilder liefern, die einen eigenen kulturellen<br />

Beitrag in ihrem Ablauf darstellen.“<br />

In Kürze wird eine Website entstehen mit<br />

Videos und Beispielen. Dazu passt auch das<br />

Engagement als Berater des Wolfsburger<br />

Wissenschaftsmuseums Phæno. Im November<br />

startet dort eine Ausstellung „Licht und<br />

Schatten“ unter Mitarbeit von Götz mit einer<br />

halbstündigen Show „best of light“, in der<br />

es vor allem darum geht, die Schönheit des<br />

Lichts zu zeigen.<br />

Mit zunehmender Erfahrung<br />

ist dem Lichtkünstler auch die<br />

Weitergabe seines Könnens<br />

wichtig. Schon seit 2004 gibt er gefragte<br />

Workshops auf dem Internationalen Schattentheaterfestival<br />

in Schwäbisch Gmünd,<br />

außerdem einwöchige Basiskurse in Bamberg<br />

zum Handwerkszeug: Lichtquellen und<br />

Finsternis. In einem Aufbaukurs lernen die<br />

Teilnehmer Dramaturgie, Erzählen, Timing<br />

und mehr. „Ich habe keine Angst vor Konkurrenz.<br />

Dieses Land kann locker noch 30 bis 40<br />

Schattenspieler vertragen. Ich finde das gut,<br />

wenn es so käme, darum gebe ich in den Kursen<br />

alles preis. Die Voraussetzungen sind nur<br />

Neugier und Feuer.“ Die Teilnehmerschar ist<br />

international: „Mit dem Rüstzeug aus meinen<br />

Workshops gehen die Teilnehmer auf<br />

ihre eigene Reise. In Cork, Irland und Kuala<br />

Lumpur, Malaysia entstehen gerade zwei<br />

Stadtgeschichten, wie ich sie spiele. In London<br />

ist ein festes Schattentheater gegründet<br />

worden, das erste in England. Alles meine<br />

Kursteilnehmer. Auf lange Sicht passiert was,<br />

und das ist schön!“<br />

In Bamberg hingegen sorgt die Stadtgeschichte<br />

in der Alten Hofhaltung auch im<br />

achten Jahr für ein volles Haus. Mit spannenden<br />

Erzählungen und Dialogen, mit Mu-<br />

sikeinspielungen, vor allem aber mit seinen<br />

faszinierenden Licht- und Schatteneffekten<br />

bringt Norbert Götz in drei Aufführungen<br />

pro Wochenende die Historie auf die kleine<br />

Bühne. Jede Epoche hat ihre Seite in seinem<br />

Geschichtsbuch der Stadt, und er sieht das<br />

Stück als Liebeserklärung an seine Wahlheimat,<br />

die auch die dunklen Kapitel nicht auslässt.<br />

Das macht das Schauspiel spannend<br />

wie einen Krimi – und bisweilen auch recht<br />

grausam, weshalb es eine Extrafassung für<br />

Kinder gibt. Für Einheimische wie Touristen<br />

ein kulturelles Highlight, für den Theatermacher<br />

ein großes Geschenk: „Die Stadtgeschichte<br />

gibt mir die Freiheit, mir für meine<br />

anderen Arbeiten so viel Zeit zu nehmen, wie<br />

ich sie brauche. Dafür bin ich sehr dankbar.“<br />

Sie ist oft, aber nicht immer ausverkauft, und<br />

das freut den Theatermacher, denn so haben<br />

Besucher tatsächlich noch eine Chance, auch<br />

Karten zu erhalten.<br />

Das helle morgendliche Licht ist praller Mittagssonne<br />

gewichen, das Frühstück abgeräumt.<br />

In welchem Licht sieht Norbert Götz<br />

seine Arbeit? „Ein älterer Freund hat einmal<br />

zu mir gesagt: ‚Du musst Dein Leben sehen<br />

wie ein einziges Werk. Was Du in Deinem<br />

Leben machst, ist Dein Lebenswerk. Darin<br />

gehst Du von Punkt zu Punkt weiter. Das hat<br />

mir sehr geholfen. Und als ich eines Tages –<br />

ohne besonders religiös zu sein – einmal die<br />

Bibel aufschlug, stand dort wie für mich geschrieben:<br />

Wie ein Licht soll Dein Werk leuchten<br />

vor dem Herrn. Daran arbeite ich täglich.“<br />

[hb] Fotos: Sonja Krebs<br />

Theater der Schatten – Norbert Götz<br />

Karten für die Bamberger Stadtgeschichte<br />

von Mai bis Oktober, Sa 17.00 und 19.30 Uhr,<br />

So 11.00 Uhr, nur beim TKS,<br />

Tel. 0951/2976-200<br />

www.theater-der-schatten.de<br />

27


28<br />

bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Sommerzeit ist<br />

Festspielzeit<br />

Mit den Calderón-Spielen geht die Saison des E.T.A-Hoffmann-<br />

Theaters Anfang Juli zu Ende. Bis dahin gibt es aber noch jede<br />

Menge Programm und natürlich den neuen Aboverkauf ab Mitte<br />

Juni für die Spielzeit 2012/2013, bevor die alljährliche Sommerpause<br />

beginnt.<br />

Sommerzeit ist Festspielzeit. In Bamberg<br />

bedeutet das „Calderón“ – die<br />

Alte Hofhaltung wird zur Freilichtbühne.<br />

In diesem Jahr stehen die<br />

Calderón-Spiele ganz im Zeichen<br />

des Domjubiläums. Das Stück „Im<br />

Himmel hinterlegt“ zeichnet für 13<br />

lauschige Sommerabende vor traumhafter,<br />

mittelalterlicher Kulisse die<br />

Geschichte des Dombaus nach.<br />

Kaiser Heinrich und seine Kunigunde<br />

beschließen, einen Dom bauen zu<br />

lassen. Nachdem auf der Frankfurter<br />

Synode die Bistumsgründung beschlossen<br />

wurde und ein Dombau erfolgen<br />

konnte, ruft das Vorhaben zwei<br />

Baumeister auf den Plan, die nicht<br />

immer einer Meinung sind. So gibt es<br />

allerhand Intrigen, Unfälle und seltsame<br />

Ereignisse während des Baus,<br />

die die Bamberger Bürger aber tapfer<br />

ertragen, bis die Türme schließlich in<br />

den Himmel empor ragen und derart<br />

imposant im Sonnenlicht erstrahlen,<br />

dass sie sich der Bewunderung von<br />

nah und fern bis heute kaum entziehen<br />

können.<br />

Der Vorverkauf für die Festspiele hat<br />

bereits begonnen, die Vorbereitungen<br />

laufen schon seit einigen Monaten.<br />

Für das historische Kriminalspiel mit<br />

dem Dombau als Rahmen hat das<br />

E.T.A.-Hoffmann-Theater in diesem<br />

Jahr erstmals ein BürgerEnsemble<br />

zusammengestellt. Bewerben konnte<br />

sich hierfür jeder Erwachsene, der<br />

Interesse am Spiel und Lust hat, sich<br />

auszuprobieren.<br />

Zusammengekommen ist eine Gruppe<br />

von rund 20 Frauen und Männern<br />

quer durch alle Altersstufen, darunter<br />

auch einige Statisten, die bereits erste<br />

Erfahrungen mit der Schauspielarbeit<br />

gemacht haben. In verschiedenen<br />

Workshops, etwa mit dem Regisseur<br />

Gerhard Fehn und dem Musiker Franz<br />

Tröger, wurden die Bürgerdarsteller<br />

von den Theaterprofis in die Bereiche<br />

Schauspiel, Musik und Handwerk in<br />

die Bühnenkunst und das frühmittelalterliche<br />

Leben eingeführt. Und das<br />

mit großem Erfolg: „Schon bei den<br />

ersten Übungen machte es Spaß, zuzuschauen“,<br />

sagt Katja Hofmann, die


Foto: E.T.A. Hoffmann-Theater<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 bamberger kulturleben<br />

das BürgerEnsemble betreut. Schnell sei eine richtige<br />

Gruppe entstanden, die aufeinander achte und im<br />

Spiel und in der Improvisation sehr wachsam aufeinander<br />

reagiere, so die Dramaturgin.<br />

Das Ergebnis ist mit Spannung zu erwarten, wenn<br />

die Bürgerdarsteller im Hintergrund des Stücks die<br />

Arbeiter auf der Dombaustelle mimen oder vor Beginn<br />

das Publikum inmitten eines mittelalterlichen<br />

Markttreibens in der Alten Hofhaltung begrüßen.<br />

Wie schwierig die Vorarbeit in kleinen Schritten war,<br />

lässt sich im „Logbuch“ des BürgerEnsembles auf der<br />

Internetseite des E.T.A-Hoffmann-Theaters zurückverfolgen.<br />

Ebenfalls eine große Produktion dieses Sommers<br />

ist noch bis 13. Juni das Musical „Flowerpower“ in<br />

Zusammenarbeit mit der städtischen Musikschule.<br />

Daneben gibt es im Juni mit „In der Nacht ist der<br />

Mensch nicht gern alleine“ eine Liebesgeschichte<br />

aus Liedern. Ebenso die Schultheatertage, die Romanischen<br />

Theaterwochen, u. a. mit dem Stück „Les<br />

SymphoNymphes“ und „Madame Pompadour“, ein<br />

Gastspiel des Landestheaters Coburg, bevor die Calderón-Spiele<br />

vom 5. bis 22. Juli die Saison abrunden.<br />

Einen Ausblick auf die neue Spielzeit 2012/2013, die<br />

am 3. Oktober im Zelt am Leintritt mit der Komödie<br />

„Mirandolina“ eröffnet wird, gibt es auch schon: So<br />

stehen das Schauspiel „Harper Regan“, die Komödie<br />

„Toutou“ oder die Hommage an Loriot „Bitte sag<br />

jetzt nichts“ an. Die Calderón-Spiele im nächsten<br />

Jahr befassen sich mit Karl May, so viel sei schon<br />

mal verraten wie auch, dass das Theater 10-jähriges<br />

Renovierungs- beziehungsweise Umbau- und Einzugsjubiläum<br />

feiert. Dass es seit Beginn der Wanderjahre<br />

des Theaters 2003 wohl kaum einen Raum<br />

in Bamberg gibt, der noch nicht bespielt wurde,<br />

wird in der Spielzeit 2013 ebenfalls ein Thema sein.<br />

[dp]<br />

Eine lebensnähere Szenerie für historische Stoffe als in der<br />

Alten Hofhaltung kann sich kein Theater wünschen. Aus der<br />

letztjährigen Calderón-Produktion „Der Glöckner von Nôtre Dame“.<br />

29


30<br />

GELauscht<br />

JUNI 2012<br />

chE sudaKa<br />

10<br />

caVErnIcoLa rEcords<br />

Die fünf Südamerikaner mit Wahlheimat<br />

Barcelona haben beinahe die ganze Welt<br />

bereist und die musikalische Revolution<br />

zurück auf die Bühne gebracht. Zunächst<br />

als illegale Einwanderer, gingen sie ab<br />

2002 durch die harte Schule der Straßenmusik.<br />

Während das Line Up stetig<br />

variierte, war die musikalische Richtung<br />

schnell gefunden: „Generell ist unsere<br />

Musik Folk aus der ganzen Welt, ein<br />

Schmelztiegel aus Ska, Reggae, Punk,<br />

Rap und Latin-Sounds wie Cumbia“ so<br />

Sänger/Gitarrist Jota. „Daraus erschaffen<br />

wir dann einen tanzbaren, euphorisierenden<br />

Mix.“ 2012 feiert man gleich<br />

doppelt Jubiläum. Der Konzert-Zähler<br />

wird die Nummer 1.000 übersteigen und<br />

mit „10“ erscheint das fünfte Studioalbum,<br />

ein atemloser Parforce-Ritt durch<br />

das polyglotte Repertoire der Band. Ob<br />

bei dem funky-Reggae „Immigrant Soul“<br />

oder bei „Que Viva La Gente“, einem<br />

Akkordeon-unterstützten Salsa-Stück:<br />

Langeweile ist stets ein Fremdwort.<br />

[fk]<br />

mIchEL tELó<br />

na BaLada<br />

unIVErsaL musIc<br />

Mit „Na Balada“ präsentiert Brasiliens<br />

neuer Star Michel Teló sein aktuelles,<br />

drittes Hitalbum inklusive der weltweit<br />

erfolgreichen Single „Ai Se Eu Te Pego“.<br />

Diese wird sicher auch im Juni auf jeder<br />

EM-Fanmeile zu hören sein. Die 15 prä-<br />

gnanten, von Eduardo Borges produzierten<br />

Tracks, vermitteln durchweg gute<br />

Laune und laden zum Tanzen ein. Michel<br />

Teló, dessen Wurzeln in der ländlichen<br />

Sertanejo-Musik liegen, gelingt es diesen<br />

Stil genreübergreifend mit modernen<br />

Beats zu kombinieren. Für „Vamo<br />

Mexê“ arbeitete er mit dem bekannten<br />

Duo Bruninho & Davi zusammen und<br />

sogar Samba-Funk Marke Jorge Ben Jor/<br />

Trio Mocotó hat das Talent im Programm:<br />

„Humilde Residência“ hat durchaus das<br />

Zeug, sein nächster großer Erfolg zu<br />

werden. Und seine kürzlich absolvierte<br />

Europatournee war so erfolgreich, dass<br />

Michel Teló sicher bald wiederkommt.<br />

[fk]<br />

JErKEr KLuGE´s<br />

dEEP JaZZ<br />

thE mEEtInG<br />

PErfEct toy rEcords<br />

Hinter Deep Jazz verbirgt sich eine neunköpfige<br />

Formation um den Münchner<br />

Bandleader/Bassisten Jerker Kluge.<br />

Nachdem man bereits 2009 mit dem Debüt<br />

„Heaven & Earth“ auf sich aufmerksam<br />

machen konnte, ist Deep Jazz mit<br />

„The Meeting“ die Weiterentwicklung<br />

ihres Sounds deutlich gelungen. Zweistimmiger<br />

Gesang (Julia Fehenberger &<br />

Andrea Hermenau), Harfe und der ungewöhnlich<br />

besetzte Bläsersatz sorgen<br />

für einen kraftvollen Mix zwischen Retro<br />

Jazz Marke „Blue Note“ und zeitgemäßen<br />

eigenen Ideen. Der Opener „Little<br />

Sunflower“ ist bereits hitverdächtig,<br />

nicht umsonst hat ihn der britische Szene-Guru<br />

Gilles Peterson in seiner Sendung<br />

„Worldwide“ bereits 2011 auf BBC<br />

geadelt. Aber auch die restlichen Stücke<br />

sind interesant genug, um über die puristische<br />

Jazz-Szene hinaus Bekanntheit<br />

zu erlangen. [fk]<br />

BoBan I marKo<br />

marKoVIc’orKEstar<br />

thE BEst of GoLdEn horns<br />

PIranha/aLIVE<br />

gelauscht die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Boban Markovic’ ist ein bekannter serbischer<br />

Trompeter & Flügelhornist, der<br />

seinem Sohn Marko 2004 offiziell die<br />

Leitung seines Ballkan Brass Orchesters<br />

übertrug. Hervorgegangen aus der<br />

Roma-Kultur, ist die traditionsreiche<br />

südosteuropäische Musikerfamilie dank<br />

zahlreicher Alben heute in der Musikwelt<br />

ein fester Begriff. Die von DJ Robert Soko,<br />

einem Balkan Beats-Pionier zusammengestellte<br />

„Best Of Golden Horns“-CD,<br />

ist mit ihren 15 Titeln eine perfekte<br />

Zusammenfassung der unglaublichen<br />

Orchester-Karriere. Bei Titeln wie „Khelipe<br />

E Cheasa“ oder „Rromano Bijav“ ist<br />

es nahezu unmöglich, nicht mit dem<br />

Tanzen anzufangen. Ganz zu schweigen<br />

von „Ederlezi“, einem Titel, der durch<br />

Emir Kusturicas Film „Underground“ zu<br />

Weltruhm gelangte. Zu welcher Perfektion<br />

man es mit Blechblasinstrumenten<br />

bringen kann, beweisen Boban I Marko<br />

Markovic’ auf „Golden Horns“ [fk]<br />

thE VoId unIon<br />

hIGhEr Guns<br />

rocKInG rEcords/BroKEn<br />

sILEncE<br />

Die Anfänge des Ska reichen bis Ende der<br />

50er Jahre in Jamaika zurück, von wo der<br />

neue Sound als Mischung aus karibischer<br />

Folklore und amerikanischem Rhythm<br />

n´ Blues seinen Siegeszug um die Welt


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gelauscht<br />

begann. Abgelöst von Rocksteady und<br />

early Reggae prägte er besonders in den<br />

60er Jahren die Musik des Inselstaats<br />

und erfreut sich nun schon über 50 Jahre<br />

lang großer Beliebtheit. So auch bei The<br />

Void Union, einem Quintett aus Boston/<br />

USA, die mit „Higher Guns“ ein exzellentes<br />

zweites Album zwischen eingangs<br />

erwähnten Stilen, ergänzt um Pop, Soul<br />

und Jazz vorlegen. Zwischen „Revenge“<br />

und „Higher Guns“ unterstützen sie Gäste<br />

u.a. von The Slackers und Westbound<br />

Train. Grandioses Liedgut trifft auf eine<br />

authentische und dennoch zeitgemäße<br />

Spielweise, die aus der kompletten CD<br />

einen sommerlichen Kauftipp macht. Im<br />

Dezember wird VU zudem auch in Bamberg<br />

live zu erleben sein. [fk]<br />

soPhIE B. haWKIns<br />

hIGhEr Guns<br />

rocKInG rEcords/BroKEn<br />

sILEncE<br />

Mit „The Crossing“ und den darauf enthaltenen<br />

17 Stücken präsentiert die USamerikanische<br />

Sängerin & Songwriterin<br />

Sophie B. Hawkins ihr bisher persönlichstes<br />

und musikalisch vielfältigstes<br />

Album seit dem Debüt „Tongues and<br />

Tails“ aus dem Jahr 1992. „The Crossing“<br />

ist das sechste Werk der Künstlerin, die<br />

zwar nicht mehr an die kommerziellen<br />

Erfolge der Single „Damn I Wish I Was<br />

Your Lover“ anknüpfen konnte, aber<br />

in der Folgezeit immer konstant durch<br />

Europa, Nordamerika und Australien<br />

tourte. In den neuen Liedern verarbeitet<br />

sie u.a. den Tod ihres Vaters und die<br />

Geburt ihres Sohnes. Direkte Songs, fast<br />

alle aus der eigenen Feder, die unter die<br />

Haut gehen und auch in punkto Instrumentierung<br />

kaum Wünsche offen lassen.<br />

Sophie B. Hawkins spielte Piano, Percussion,<br />

Schlagzeug und Streicher selber<br />

ein, kongenial unterstützt von einigen<br />

befreundeten Musikern. Herausgekommen<br />

ist ein zeitloses Album voller Herzblut.<br />

[fk]<br />

haVErGaL BrIan<br />

GothIc symPhony<br />

hyPErIon<br />

Sie war vor dieser Einspielung im Juli<br />

2011 seit 30 Jahren nicht mehr in Europa<br />

zu hören: die Gothic Symphony von Havergal<br />

Brian. Aus gutem Grund: es werden<br />

rund 900 Mitwirkende gebraucht.<br />

Berlioz lässt grüßen. Die Aufführung in<br />

der Royal Albert Hall war in wenigen<br />

Stunden ausverkauft, und so reichhaltig<br />

wie das Orchester ist auch die Musik des<br />

1876 geborenen Komponisten, der eine<br />

dreisätzige Sinfonie als ersten Teil mit<br />

einem Te Deum verbindet. Insgesamt<br />

eineinhalb Stunden spannende Musik,<br />

mit bemerkenswerten, leisen Passagen<br />

– und neun Minuten verdientem Applaus.<br />

[hb]<br />

ohne mit<br />

Bunt. Mit deiner<br />

Grau. Manchmal<br />

Grau. Manchmal<br />

kann das Leben sehr<br />

kann das Leben sehr<br />

trist sein, gerade wenn<br />

trist sein, gerade wenn<br />

man älter und alleine ist.<br />

man älter und alleine ist.<br />

Das ist schade, denn<br />

Das ist schade, denn<br />

mit ein bisschen Farbe<br />

mit ein bisschen Farbe<br />

wird das Leben gleich<br />

wird das Leben gleich<br />

viel schöner.<br />

viel schöner.<br />

Altenpflege –<br />

ein Beruf mit Zukunft.<br />

Mach einfach den Typ-Test unter<br />

Mach einfach den Typ-Test unter<br />

www.pflegeausbildung-bamberg.de<br />

www.pflegeausbildung-bamberg.de<br />

Eine Gemeinschaftsaktion der Ausbilder<br />

Eine Gemeinschaftsaktion der Ausbilder<br />

Bunt. Mit deiner<br />

lebensfrohen Art bringst<br />

lebensfrohen Art bringst<br />

du Farbe in das Leben<br />

du Farbe in das Leben<br />

der Menschen. Du bist<br />

der Menschen. Du bist<br />

wichtig, denn du zeigst<br />

wichtig, denn du zeigst<br />

mit deiner Unterstützung,<br />

mit deiner Unterstützung,<br />

dass jeder Mensch wert-<br />

dass jeder Mensch wertvoll<br />

ist.<br />

voll ist.<br />

Bamberg-<br />

Forchheim<br />

Bamberg-<br />

Forchheim<br />

31


32<br />

bamberger kulturleben die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Eine Werkstatt<br />

für Kunst und Kreativität<br />

Sie liegen etwas versteckt in einem Hintergebäude in der Ludwigstraße, die Vereinsräume<br />

der Lichtwerkstatt Bamberg e. V. Auf 150 Quadratmetern, bestehend aus Wohnzimmer,<br />

Küche, Fotolabor und Fotostudio treffen sich dort einmal in der Woche kreative Fotografen<br />

zwischen 18 und 65 Jahren, die sich der Kunst mit der Kamera verschrieben haben.<br />

„Als kreativer Fotograf fehlen einem oft die<br />

Technik und die entsprechenden Räume, um<br />

sich künstlerisch austoben zu können“, sagt<br />

Rainer Martin. Martin kam direkt nach der<br />

Gründung 1996 hinzu, seit 2000 ist er erster<br />

Vorsitzender der Lichtwerkstatt und derzeit<br />

Hauptansprechpartner für rund 60 Mitglieder.<br />

Da das Konzept des Vereins nicht auf einem<br />

klassischen Fotoclub mit ständiger Wettbewerbsfotografie<br />

beruht, sondern hier rein die<br />

Kunst und die Kreativität der Fotografen zum<br />

gegenseitigen Austausch im Vordergrund<br />

steht, hat wer eintreten möchte zunächst die<br />

Pflicht zu zeigen, was er kann. „Wir wollen<br />

die Leute kennenlernen, bevor sie Mitglied<br />

werden“, erklärt Martin. Bevor jemand in den<br />

Verein aufgenommen wird, muss er vorbeikommen<br />

und eine Mappe mit eigenen, ausgewählten<br />

Arbeiten mitbringen.<br />

Wer es schließlich in die enge Auswahl der<br />

kreativen Fotografen geschafft hat, kann<br />

sich online im Belegungsplan für Räume<br />

und Equipment eintragen. Die monatlichen<br />

Mitgliedsbeiträge sind je nach Nutzung der<br />

Ausstattung von 15 bis 50 Euro gestaffelt.<br />

Interne Workshops gibt es inklusive. Die Ergebnisse<br />

ihrer Arbeiten bringen die Mitglieder<br />

zum wöchentlichen Treffen mit. Etwa,<br />

um diese zu besprechen, sich dafür loben<br />

aber auch kritisieren zu lassen und dabei in<br />

gemütlicher Runde eine Pizza zu essen.<br />

Für externe Hobbyfotografen bietet die Lichtwerkstatt<br />

zusätzlich eine Reihe von Workshops<br />

an, wie etwa Portrait- und Aktfotografie<br />

oder Kamera- und Laboreinführungskurse.<br />

Einmal jährlich stellen die Mitglieder ihre<br />

Kunstwerke sogar aus. So werden die Vereinsräume<br />

der Lichtwerkstatt jedes Jahr Anfang<br />

November zur Galerie umfunktioniert. Dann<br />

präsentieren rund 20 Fotografen zwischen 80<br />

und 120 Kunstwerke – eine Veranstaltung,<br />

die nicht nur die Profis, sondern auch die Laien<br />

der Fotografie und jede Menge Models in<br />

den Bann zieht. Letztere werden zudem regelmäßig<br />

gesucht.<br />

Mehr über den Verein, sein Konzept, sein Angebote<br />

und seine Mitglieder gibt es unter<br />

www.lichtwerkstatt-bamberg.de [dp]<br />

Ruinen und ruinierte Gefühle: zwei Arbeiten<br />

von Mitgliedern der Lichtwerkstatt e.V.<br />

rechts: © Edmund Allertseder<br />

unten: © Karin Reichert – Rom I


34<br />

GELEsEn<br />

JUNI 2012<br />

ostErGEWIttEr<br />

sasKIa fIschEr<br />

suhrKamP, 19,95 €<br />

Lange wusste man epileptische Anfälle<br />

nicht recht einzuordnen. Noch heute –<br />

inzwischen sind viele Zusammenhänge<br />

klarer – wird ihnen bisweilen etwas<br />

Übersinnliches zugesprochen. Auch in<br />

Saskia Fischers erstem Roman Ostergewitter<br />

ist Epilepsie der Auslöser für die<br />

Wiederkehr zahlreicher Erinnerungen<br />

der jungen Frau an ihre DDR-Kindheit:<br />

die Protagonistin Aleit denkt nach einem<br />

Anfall plötzlich glasklar zurück an ihr<br />

Leben vor dem Ausreiseantrag, an die<br />

Trennung ihrer Eltern, das Desinteresse<br />

der Mutter. Deutlich steht ihr vor Augen,<br />

was sie verdrängt hatte, vor allem die<br />

sexuellen Eskapaden ihres Stiefvaters,<br />

unter denen auch sie zu leiden hatte. Mit<br />

dieser aufgefrischten Vergangenheit im<br />

Kopf und im Herzen versucht sie, sich an<br />

ihrem Peiniger zu rächen und denunziert<br />

ihn. Doch wer glaubt schon den plötzlichen<br />

Einfällen einer Epileptikerin...?<br />

Ein zutiefst autobiografischer Roman<br />

(wie der NDR die Autorin zitiert) der<br />

40-jährigen Lyrikerin, die schon 1996<br />

mit dem Düsseldorfer Dichterpreis ausgezeichnet<br />

wurde. [hb]<br />

das hErZ Von sIEna<br />

marIna fIorato<br />

LImEs, 19,99 €<br />

Historischer Schmachtfetzen aus der<br />

Toskana gefällig? Bitte schön! Ein nettes<br />

Buch zur Flucht aus der heutigen in eine<br />

frühere, keineswegs bessere Welt. Wer<br />

würde sich nicht gern mit der schönen<br />

Pia aus reichem Sieneser Hause identifizieren,<br />

die natürlich nicht den Mann<br />

ihres Herzens heiraten darf, sondern<br />

dem Sohn des finsteren Herrschers aus<br />

dem Nachbarviertel zugeteilt wird. Wie<br />

bei historischen Romanen üblich, erfährt<br />

man nebenbei einiges Wissenswertes<br />

über die geschichtlichen Zusammenhänge<br />

(wenn die Autorin gut recherchiert<br />

hat). In jedem Fall eine spannende Geschichte<br />

zur guten Unterhaltung.<br />

WohnEn mIt<br />

unIKatEn<br />

marK & saLLy BaILEy<br />

dVa archItEKtur, 29,99 €<br />

Bei Kochbüchern aus England scheint<br />

eine gewisse Vorsicht geboten, doch<br />

britische Bände über Einrichtung und<br />

Design kann man meist ruhigen Herzens<br />

empfehlen, woran Sir Terence Conran<br />

sicher keinen kleinen Anteil hat. Wer<br />

anstelle neuer Designerstücke eher für<br />

Gebrauchtes schwärmt, für den ist „Wohnen<br />

mit Unikaten“ mehr als einen Blick<br />

wert. Denn die reich bebilderten Seiten<br />

präsentieren keine Luxusvillen mit Möbeln<br />

im Hochglanzlack, sondern „Häuser<br />

wie du und ich“. Teilweise sogar Räume,<br />

in denen nicht zu wohnen man froh sein<br />

darf. Und die durch selbstgemachte oder<br />

wieder aufpolierte Stücke ein wenig<br />

Würde zurückgewinnen. Ein Buch mit<br />

hohem Portobello-Faktor! [hb]<br />

fIfa-mafIa<br />

thomas KIstnEr<br />

droEmEr-Knaur, 19,99 €<br />

Der erste Dank für dieses Buch geht nicht<br />

an den Autor, sondern an die Süddeutsche<br />

Zeitung. Dass sie sich seit 20 Jahren<br />

den Luxus leistet, einen Redakteur für<br />

gelesen die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Sportpolitik zu halten und ihm die Möglichkeiten<br />

zur intensiven Recherche über<br />

den mächtigsten Sportverband der Welt<br />

gewährt, war unabdingbare Voraussetzung<br />

für dieses Buch. Es ist die Summe<br />

seiner Arbeit.<br />

Jeder ahnt es, doch wer will es beweisen:<br />

bei der FIFA geht es nicht mit rechten<br />

Dingen zu. Wie kommt es, dass ein Land<br />

wie Katar, halb so groß wie Hessen, im<br />

Sommer 50°C heiß, mit genau 16 Fußballvereinen,<br />

eine Weltmeisterschaft<br />

ausrichten darf? Welche Möglichkeiten<br />

hat ein Sepp Blatter, der in der FIFA das<br />

Recht auf unbeschränkte Einzelunterschrift<br />

hat? Warum wird ein Verband,<br />

der unkontrolliert Milliarden umsetzt,<br />

rechtlich wie ein Kaninchenzüchterverein<br />

behandelt? Diesen und vielen<br />

weiteren Fragen geht Thomas Kistner in<br />

seinem pünktlich zur EM erscheinenden<br />

Buch nach. Dabei zeigt er auch die Ver-<br />

bindungen nach Franken auf, denn noch<br />

25 Jahre nach seinem Tod hinterlässt das<br />

zweifelhafte Wirken Horst Dasslers (Adidas)<br />

Spuren bei der FIFA.<br />

Wer die Klagefreudigkeit der FIFA kennt,<br />

der weiß, dass jedes Komma in diesem<br />

Buch wasserdicht sein muss. Trotzdem<br />

fährt der Autor schwere Geschütze auf:<br />

„Dass der Weltverband unter Sepp Blatter<br />

zu einem mafiösen Gebilde verkam, zu<br />

einem Filz, einem Geflecht wechselseitiger<br />

Abhängigkeiten, in dem der Weltfußball


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gelesen<br />

mit einer Mischung aus Loyalität, Korruption<br />

und Omertà regiert wird, ist Teil des<br />

Common Sense geworden, an der tieferen<br />

juristischen Bestätigung dieses Sachverhalts<br />

arbeiten derzeit Ermittlungsbehörden<br />

in aller Welt. An der Spitze das FBI.“<br />

Gegen Korruption hilft nur Öffentlichkeit<br />

– diese stellt das Buch von Thomas Kistner<br />

her, mit akribischer Arbeit und bisher<br />

nicht veröffentlichten Dokumenten. Ein<br />

Titel, der das Enthüllungsbuch des Jahres<br />

werden kann. [hb]<br />

Zu viel zu wissen hat sich – speziell in<br />

Kriminalromanen – schon häufiger als<br />

ungünstig herausgestellt. Dieses muss<br />

auch Vincent Höfler bemerken, denn der<br />

junge Militärpolizist macht in Deutschlands<br />

Osten unliebsame Entdeckungen.<br />

Unliebsam besonders für die europäische<br />

Regierung in dieser düsteren Utopie,<br />

die die aktuellen Entwicklungen<br />

ungehemmt ins Jahr 2035 fortschreibt.<br />

Dabei führt die demografische Altersverteilung<br />

in den Seniorenstaat, die<br />

wirtschaftlichen Ungleichgewichte befördern<br />

Luxusresidenzen ebenso wie<br />

Großstädte im sozialen Verfall und eine<br />

immer zentralistischer werdende EU-Bürokratie<br />

entgleitet in einen autoritären<br />

Überwachungsstaat. In diesem kommt<br />

eine Randfigur wie Höfler groß raus,<br />

größer als ihm lieb sein kann. Und dabei<br />

hat der Ich-Erzähler auch noch an der<br />

Beziehung zu seinem Vater zu arbeiten,<br />

wird für seine Mühen jedoch mit einer<br />

jungen Ärztin als Mitstreiterin belohnt.<br />

Die perfekte Szenerie für einen in mehrfacher<br />

Hinsicht aufregenden Thriller<br />

eines Autors, der auch in seinen Drehbüchern<br />

(u.a. Tatort, Der Staatsanwalt) für<br />

Spannung sorgt. [hb]<br />

dIE KuPPEL<br />

marKus stromIEdEL<br />

droEmEr-Knaur, 14,99 € madEmoIsELLE sInGt<br />

dEn BLuEs<br />

PatrIcIa Kaas<br />

c. BErtELsmann, 19,99 €<br />

Kaum ist jemand Junges etwas geworden,<br />

wird er „geehrt“, indem man ihn<br />

mit jemand Berühmtem vergleicht. Patricia<br />

Kaas war da keine Ausnahme, kaum<br />

hatte sie ihre erste Single gut verkauft,<br />

war sie „die kleine Piaf“. Was in zweierlei<br />

Hinsicht Unsinn ist, denn kleiner als<br />

Edith Piaf mit ihren 1,47 m war Patricia<br />

Kaas schon nicht mehr, als sie mit zarten<br />

13 ihren ersten Clubvertrag hatte.<br />

Außerdem war Piafs Stimme so unvergleichlich,<br />

hart und melancholisch zugleich,<br />

ganz anders als das volle, dunkle<br />

Timbre der Elsässerin Kaas. In den Jahren<br />

darauf hat sie sehr gut gezeigt, dass sie<br />

auch ohne großes Etikett herausragende<br />

Musik machen und große Säle in ganz<br />

Europa füllen kann.<br />

Auf diese Zeit blickt sie in ihrer Autobiografie<br />

zurück – mit allen Höhen und<br />

Tiefen. Die Erfolge, aber auch die damit<br />

verbundene Einsamkeit. Der Ehrgeiz der<br />

Mutter und ihr schmerzlicher Tod. Der<br />

Ruhm und der Stalker, der sie zwei Jahre<br />

umschleicht. Schwangerschaften zur<br />

falschen Zeit, und schließlich die Enttäu-<br />

schung, als die Zeit für Schwangerschaften<br />

abgelaufen ist. Wie ihre Musik, so<br />

geben auch die Worte von Patricia Kaas<br />

Einblick in Momente, vor denen sie ihr<br />

guter Freund Alain Delon früh gewarnt<br />

hat: Einsamkeit, Eifersucht, Entfremdung<br />

durch Berühmtheit. 2013, wenn<br />

sie mit 47 Jahren so alt wird wie Edith<br />

Piaf im Jahr ihres Todes war, wird sie sie<br />

mit einer großen Tournee ehren und ihre<br />

Lieder singen. Nicht als die kleine Piaf –<br />

sondern als die große Kaas. [hb]<br />

Im café dEr<br />

VErLorEnEn JuGEnd<br />

PatrIcK modIano<br />

hansEr, 16,90 €<br />

„Sie schien das Licht stärker einzufangen...“<br />

und „Von all den Leuten nimmt<br />

man sie als Erste wahr.“ Die Rede ist von<br />

Jacqueline alias Louki. Eine 22-Jährige<br />

im Paris der frühen 60er Jahre. Über<br />

Nacht hat sie ihren Mann nach knapp<br />

einem Jahr Ehe verlassen – alles was<br />

ihm geblieben ist, sind zwei Automaten-<br />

fotos. Mit deren Hilfe soll sie ein Privatdetektiv<br />

ausfindig machen. Im Café Le<br />

Condé kennt man sie vom Sehen, aber<br />

auch bei der Polizei ist sie aktenkundig.<br />

Ist sie eine Getriebene? Immer auf der<br />

Flucht? Mit Anmut und Charme scheint<br />

sie die Menschen anzuziehen, ohne es<br />

zu wollen. Auch der Detektiv lässt sich<br />

davon gefangen nehmen und hört doch<br />

auf, sie zu suchen. Modiano gilt als Meistererzähler<br />

der verlorenen Zeit und fängt<br />

mit seinem Buch die ganze Wehmut und<br />

Schönheit der französischen Hauptstadt<br />

ein. Ein Buch, das man mit einem Café<br />

au Laît beginnen und mit einem Glas<br />

Rotwein beschließen sollte – …errlisch<br />

französisch! [sb]<br />

JEtZt rEdE Ich schon<br />

WIE mEInE muttEr<br />

danIJELa PILIc<br />

GoLdmann, 7,99 €<br />

„Geh nicht mit nassen Haaren aus dem<br />

Haus!“ Ist das der Anfang vom Ende?<br />

Für alles gibt es ein erstes Mal – soviel<br />

steht fest: Sich selbst als alt bezeichnen,<br />

sich beim Nachbarn über den Lärm beschweren<br />

und – ja tatsächlich: nüchtern<br />

und sachlich die eigene Mutter als Quelle<br />

der Weisheit zitieren. Ob es nun Zufall ist<br />

oder nicht, aber die Zeit, zu der die Erinnerung<br />

an die Stelle von Hoffnung tritt,<br />

ist in unseren Köpfen so um die vierzig<br />

herum einprogrammiert. Danijela Pilic<br />

erzählt amüsant und witzig Alltagsgeschichten<br />

mit Wiedererkennungseffekt.<br />

Ein Buch, das man in einem Rutsch<br />

weglesen kann – locker und flockig, die<br />

perfekte Lektüre für den Urlaubskoffer.<br />

[sb]<br />

35


36<br />

Von<br />

Kräutern<br />

verführt<br />

genuss die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Kräuter gehören im Sommer in den<br />

Garten oder auf den Balkon wie<br />

der Majoran in die Bratwurst. Doch<br />

welche Kräuter fühlen sich hier heimisch<br />

und welche eignen sich am<br />

besten für die heiße Jahreszeit passend<br />

zu den kulinarischen Hochgenüssen<br />

vom Grill? Wie pflegt man<br />

sie richtig und worauf muss man bei<br />

der Ernte achten? Viele spannende<br />

Antworten darauf gibt Gertrud<br />

Leumer von der Kräutergärtnerei<br />

"Mussärol" in ihrer Kräuterführung.<br />

Foto: Daniela Pielenhofer


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 genuss<br />

„Echter, einjähriger Majoran ist ein wichtiger<br />

Bestandteil der Bratwurst“, sagt Gertrud Leumer,<br />

Inhaberin der Kräutergärtnerei „Mussärol“<br />

in der Nürnberger Straße. Leumer steht<br />

inmitten ihres Treibhauses im Garten hinter<br />

der Gärtnerei. In der Hand hält sie einen kleinen<br />

Tontopf mit einer zartgrünen Majoran-<br />

Pflanze, den sie sogleich unter den rund 30<br />

Besuchern ihrer Führung „Kräuter kompakt“<br />

herumreicht.<br />

Der Sommermajoran dürfe nicht mit dem<br />

wilden, dem winterharten Majoran verwechselt<br />

werden, erklärt die Gärtnerin. „Wilder<br />

Majoran, auch Oregano genannt, ist ein typisches<br />

Pizzagewürz.“ Echter Majoran hingegen<br />

kommt nicht nur seit jeher in die fränkische<br />

Bratwurst, sondern hat in Bamberg wie Süßholz<br />

eine jahrhundertelange Anbautradition.<br />

Wegen des Sandbodens und des milden Klimas<br />

eignete sich Bamberg schon immer für<br />

den Kräuteranbau. Früher trockneten die<br />

Bamberger Gärtner ihren Majoran an schattigen<br />

und luftigen Orten, gerne in Scheunen<br />

oder auf Dachböden. Wer noch heute Kräuter<br />

selbst trocknen möchte, für den hat die Gärtnerin<br />

ein paar Tipps. „Nicht in die Sonne hängen,<br />

da sonst die Düfte verloren gehen“, sagt<br />

„dIE KräutEr Zum trocKnEn nIcht In dIE sonnE hänGEn,<br />

sonst GEhEn dIE düftE VErLorEn“, rät GErtrud LEumEr<br />

Leumer, „und erst vom Stiel abrebeln, wenn<br />

die Kräuter ‚rascheltrocken‘ sind.“ Dann könne<br />

man sie in Dosen aufbewahren und habe<br />

so den Majoran und andere, etwa bei der Zubereitung<br />

von Kartoffelgerichten, Eintöpfen<br />

und vielem mehr gleich zur Hand.<br />

Im Hinterhof der Kräutergärtnerei gibt es eine<br />

große Auswahl an Topfpflanzen direkt zum<br />

Mitnehmen. Darunter befinden sich auch<br />

die beliebten Mittelmeerkräuter, wie Thymian,<br />

Bergbohnenkraut, Ysop, Salbei Basilikum,<br />

Rosmarin und Oregano. Diese eignen sich als<br />

beliebte Grillkräuter zum Würzen von Fleisch<br />

oder für leckere, mediterrane Salate. Sie bevorzugen<br />

auf dem heimischen Balkon oder im<br />

Garten einen sonnigen Platz und benötigen<br />

nur mäßig Wasser.<br />

Hinter dem Treibhaus, im „Schaukräutergarten“<br />

findet sich alles, was unter Pflanzenkennern<br />

Name, Wirkung und Geschmack hat,<br />

denn gegen alles ist ja bekanntlich ein Kraut<br />

gewachsen: Ob Nachtdufter, Duftpflanzen,<br />

Heil- oder Küchenkräuter – wer bekannte aber<br />

auch weniger geläufige Kräuter sucht, wird<br />

bei den rund 200 verschiedenen Kräuterarten<br />

und -sorten von Mussärol bestimmt fündig.<br />

So bekommt man hier nicht nur das normale<br />

Basilikum, sondern auch Zinkbasilikum, Zitronenbasilikum<br />

und rotblättriges Basilikum. Wie<br />

man Basilikum richtig erntet, zeigt Leumer zudem<br />

in ihrer Kräuterführung: „Man muss es<br />

von oben runter bei der Blattachse köpfen“, erklärt<br />

die Gärtnerin, „sonst schmeckt es nicht<br />

mehr ganz so intensiv und hat kein so gutes<br />

Wachstum mehr“. Will man besonders viele<br />

Blätter, empfiehlt es sich,<br />

die Blüten auszuzwicken.<br />

Ganz wichtig: Sonne satt<br />

und gießen, gießen, gießen.<br />

„Basilikum kann es<br />

nicht zu warm sein. Es wächst wie der Teufel,<br />

wenn es heiß ist, braucht aber auch viel<br />

Wasser“, sagt Leumer. Wer viele Schnecken im<br />

Garten hat, sollte es besser nicht auspflanzen,<br />

sonst wird es mit der Tomaten-Mozarella-<br />

Platte mit frisch geerntetem Basilikum am<br />

lauschigen Grillabend nichts. „Basilikum ist<br />

die Leibspeise der Schnecken“, warnt die Kräuterexpertin.<br />

Wenn die Schnecken über das<br />

Die gute Adresse für<br />

regionale Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

im Internet!<br />

» www.genuss-landkreis-bamberg.de<br />

» www.region.bamberg.de<br />

37


38<br />

Basilikum herfallen, bleibt für die Grillparty<br />

garantiert nichts mehr übrig.<br />

Aber zum Glück nur vom Basilikum. Wer gegenüber<br />

seinen Grillparty-Gästen zum Nachtisch<br />

einmal Süßholz raspeln möchte, muss<br />

einen weit höheren Aufwand betreiben,<br />

als ein sonniges Plätzchen und viel Wasser<br />

bereit zu stellen. „Süßholz war die Bamberger<br />

Pflanze überhaupt“, sagt Gertrud Leumer<br />

im letzten Teil ihrer Kräuterführung im<br />

Schaukräutergarten. Während die Süßholzwurzeln<br />

früher wegen ihres süßen Lakritz-<br />

Geschmacks gerne als erste Süßigkeit in alle<br />

Majoran ist Namensgeber der<br />

Kräutergärtnerei „Mussärol“, da er früher im<br />

Bamberger Dialekt so genannt wurde. Vor<br />

18 Jahren hat sich der Betrieb, den Gertrud<br />

Leumer inzwischen in sechster Generation<br />

weiterführt, auf Kräuter spezialisiert. Neben<br />

allerlei Topfkräutern kann man Kräuter<br />

auch in veredelter bzw. verarbeiteter Form<br />

erwerben, etwa als fränkisches Pesto mit<br />

Sonnenblumenkernen oder als feurigsommerlich-tomatiger<br />

Brotaufstrich.<br />

Fotos: Daniela Pielenhofer<br />

Herren Länder transportiert wurden, wurde<br />

für die Pflanze, der man auch eine heilende<br />

Wirkung bei Bronchial- und Magen-Darm-<br />

Krankheiten nachsagt, heute eine eigene<br />

Gesellschaft gegründet, um brachliegende<br />

Gärtnerflächen damit zu bepflanzen. Die<br />

mehrjährigen Stauden mit ihren großen, unterirdischen<br />

Wurzeln können erst nach drei<br />

Jahren geerntet beziehungsweise ausgegraben<br />

werden. Bis dahin muss man sie – wie<br />

viele andere Kräuter und die genussfreudigen<br />

Grillpartygäste zuweilen auch – vor allem<br />

eines: pflegen und päppeln. [dp]<br />

genuss die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

drucKfrIschE KräutEr<br />

und PfLanZEn<br />

Wohl kaum einer hat sich derart intensiv<br />

mit dem Himmelsgarten der St. Michaels-<br />

Kirche beschäftigt, wie Prof. Dr. Werner<br />

Dressendörfer. Seit seiner Kindheit ist<br />

der Apotheker und Pharmazie-Historiker<br />

von der Pflanzenwelt am Deckengewölbe<br />

fasziniert, kennt die Blumen, Bäume<br />

und Kräuter sowie deren Bedeutung bis<br />

ins kleinste Detail. Jetzt gibt der 65-jährige<br />

sein fundiertes Wissen in Form eines<br />

wunderschön illustrierten Buches weiter:<br />

„Durch die Blumen gesprochen – Pflanzen<br />

im Himmelsgarten von St. Michael<br />

zu Bamberg“ (272 Seiten, Kunstschätze<br />

Verlag, 29,50 Euro). Rund 100 Pflanzenbilder<br />

werden symbolisch, botanisch und<br />

medizinisch vorgestellt – ein Werk, das<br />

rechtzeitig zur Landesgartenschau noch<br />

einmal Bambergs große Affinität zur<br />

Kräuter- und Pflanzenwelt dokumentiert.<br />

Erhältlich in jedem Buchgeschäft.


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 anzeige<br />

Ehrlich. Erdig. Eckerts.<br />

das nEuE WIrtshaus mIt<br />

rEGIonaLEm ansPruch.<br />

Im neu eröffneten Gasthaus von Geschäftsführer Alex Grüner ist alles im<br />

Fluss. Am Tresen wird den Gästen hauseigenes Eckerts Bier ausgeschenkt<br />

und von außen umspült die Regnitz das Gastzimmer mit seinen bodenlangen<br />

Fenstern. Fränkische Atmosphäre schafft das Interieur aus heimischer<br />

Eiche, Kalkstein und Leder. Dabei folgt das hochklassige Design dem Anspruch,<br />

den die Küchenchefs Christian Seiser-Hörner und Georg Schrenker<br />

an sich stellen: regionale Spitzenküche ohne pompöses Tamtam.<br />

Bei einem Besuch im Eckerts – das traditionelles<br />

Wirtshaus und edles Esszimmer gleichzeitig<br />

bietet – durchlaufen die Gäste verschiedene<br />

Bereiche. Am Tresen kann man in<br />

lockerer Atmosphäre bei einem Bam-Burger<br />

mit hausgemachten Pommes zusammenstehen<br />

und danach einen Cocktail aus der Feder<br />

von Barlegende Moritz Niederstrasser genießen,<br />

der für das Eckerts regionale (nicht-)alkoholische<br />

Genüsse kreiert hat. Ofenfrisches<br />

Brot und fränkischer Flammkuchen entstehen<br />

im Steinofen in der Schänke. An den bequemen<br />

Hochtischen können die Gäste den<br />

Köchen bei der Zubereitung zusehen und<br />

vorab eine Kaffeespezialität des Nürnberger<br />

Kaffeerösters und Deutschen Brühmeisters<br />

Armin Machhörndl probieren.<br />

Ein paar Schritte weiter bietet die Stube des<br />

Eckerts das einzigartige Gefühl, an Bord eines<br />

Schiffes lässig im Fluss zu treiben. Mit täglich<br />

wechselnden Angeboten und einer interessanten<br />

Wochenkarte wird hier die ganze<br />

Vielfalt der heimischen Produkte erlebbar zu<br />

Preisen von etwa zehn Euro für ein Hauptge-<br />

richt. Das Esszimmer im ersten Stock bietet<br />

Raum für eine ganz besondere, intensive Art<br />

und Weise, fränkische Küche abendfüllend zu<br />

genießen – ohne Dress Code oder gekünstelte<br />

Inszenierung, aber immer absolut frisch,<br />

regional und aufregend. Mit einem monatlich<br />

wechselnden Menü mit bis zu acht Gängen<br />

können sich hier die Gäste entspannt<br />

verwöhnen lassen. Die beiden Außenbereiche,<br />

die Brücken- und Dachterrasse, blicken<br />

auf die Regnitz und den malerischen Hainpark<br />

oder das historische Brückenrathaus.<br />

Verschiedene Veranstaltungsräume bilden<br />

die siebte Bühne für die Inszenierung regionaler<br />

Küche und eignen sich gleichermaßen<br />

für kleine Feiern wie für Geschäftstagungen<br />

mit kulinarischem Rahmenprogramm.<br />

Mehr Informationen wie die aktuelle Tageskarte<br />

oder die Möglichkeit zu reservieren, gibt<br />

es im Internet unter www.das-eckerts.de.<br />

Das Eckerts hat täglich von 7.00 Uhr bis 1.00<br />

Uhr auf der Oberen Mühlbrücke 9 in Bamberg<br />

geöffnet. [kk]<br />

39


40<br />

Gesundes Grillen:<br />

„Kräuterwickel“ fürs Fleisch<br />

Wenn die Kohle glüht, das Aroma von knusprig gegrilltem Fleisch<br />

über die Terrasse weht, die Bierkrüge frisch gefüllt sind – dann kommt<br />

Sommerfeeling auf. Ein köstliches Vergnügen, vor dem Gesundheitsexperten<br />

aber auch immer wieder warnen: Stecken doch vor allem<br />

in der leckeren Kruste mit den typischen Röstaromen krebserregende<br />

Stoffe, die sogenannten heterozyklischen aromatischen Amine<br />

(HAA). Doch auch dagegen, ist – nach neuesten Erkenntnissen – ein<br />

Kraut gewachsen.<br />

So empfehlen Ernährungswissenschaftler, das Grillgut vor der Zubereitung<br />

mit Kräutern, Öl und Senf zu marinieren – vor allem sekundäre<br />

Pflanzenstoffe aus Rosmarin, Salbei, Knoblauch und Thymian sollen<br />

verhindern, dass sich beim Verbrennen von Fett verhängnisvolle<br />

Schadstoffe bilden.<br />

genuss die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Kräuter sind auch prima geeignet zum Aromatisieren: Einfach Rosmarin-,<br />

Lorbeer- oder Thymianzweige zum indirekten Grillen in eine<br />

Tropfschale oder direkt mit Alufolie in die Glut legen – durch die Hitze<br />

beginnen die Kräuter zu rauchen und geben so Fisch und Fleisch<br />

ein besonders feines Aroma.<br />

frIschE Ist das a und o<br />

Heute gibt die <strong>ZWIEBEL</strong> Tipps<br />

für Fleisch vom Grill, aber auch<br />

Fisch oder Gemüse schmecken<br />

vorzüglich. Für eingefleischte<br />

Vegetarier gibt es außerdem<br />

Köstlichkeiten wie Lupinen Curry<br />

Bratwurst oder Tofu-Spieße.<br />

Wichtig ist, dass man zum Grillen möglichst frische Kräuter verwendet.<br />

Getrocknete Kräuter verbrennen leicht und schmecken dann bitter.<br />

Falls man keine frischen Kräuter vorrätig hat, kann man die trockenen<br />

vorher in Wasser, Wein oder Öl einweichen. Auch so können<br />

sie dann ihr volles Aroma entfalten. [sb]<br />

Foto: Outdoorchef


Foto: WALA Heilmittel GmbH<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 genuss<br />

KräutEr-fLEIschmarInadE:<br />

WÜRZIGER SOMMER.<br />

JÄCKSTRASSE 58 · BAMBERG · TEL. 09 51/700 92 51<br />

hIEr ZWEI BEsondErs„KräutrIGE“ rEZEPtE für EIn<br />

GEsundEs GrILLVErGnüGEn:<br />

4 Knoblauchzehen und 1 Lorbeerblatt im<br />

Mörser zerdrücken, mit 2 Esslöffeln Sojasauce<br />

und dem Saft von 1 Limette verrühren.<br />

Dann 1 Teelöffel getrockneten Salbei, je<br />

1 Esslöffel frischen Thymian, Rosmarin und<br />

Oregano – alles fein gehackt - hinzufügen.<br />

Mit Paprika und Cayennepfeffer würzen<br />

und 6 bis 8 Esslöffel feines Olivenöl dazugeben.<br />

Das Fleisch damit einreiben und über<br />

Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.<br />

KräutEr-hacKröLLchEn:<br />

500 g Rinderhack, 1 Ei, 5 Esslöffel Paniermehl,<br />

2 feingehackte Schalotten, mit einer<br />

Handvoll frischer, gehackter Kräuter<br />

(Thymian, Salbei, Rosmarin, Oregano...)<br />

mischen, mit Salz, Pfeffer und einer Prise<br />

Zucker abschmecken. Aus dem Fleischteig<br />

kleine Röllchen (daumendick) formen, mit<br />

etwas Olivenöl bestreichen und grillen.<br />

41


42<br />

paarweise die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Foto: mem-film.de / photocase.com


Foto: Tchibo<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gesundheit<br />

Kaffee olé – kleine Bohne<br />

mit großer Wirkung<br />

Das Herz schlägt schneller, das Blut pulsiert in den Adern – alle Sinne sind hellwach<br />

und geschärft: Nein, es sind nicht die berühmt-berüchtigen Liebeshormone, die durch<br />

den Körper strömen – es ist das pure Koffein. Frisch geröstet und gebrüht, bringt Kaffee<br />

den Kreislauf auf Trab – und fast schon automatisch stellt sich die Frage: Kann<br />

soviel Genuss Sünde sein? Wie schädlich ist Kaffee für die Gesundheit? Oder leistet<br />

der kleine Schwarze unserem Körper am Ende sogar große Dienste? Überraschende<br />

Erkenntnisse, die man am besten bei einer Tasse Kaffee genießt…<br />

Vom Duft eines frisch gebrühten Kaffees geweckt zu<br />

werden – herrlich! Der Capuccino im Straßencafé – köstlich!<br />

Nach dem Essen ein starker Schwarzer – wunderbar<br />

belebend! Die Sachertorte mit Sahne und dazu ein Kaffee<br />

Melange – unschlagbar! Allein das eine Wort „Kaffee“<br />

weckt hunderte von Assoziationen. Zusammen einen<br />

Kaffee trinken gehen – das bedeutet oft soviel mehr: miteinander<br />

reden, schweigen, genießen. Und ganz kurios:<br />

selbst wenn am Ende ein Tee oder Kakao auf dem Tisch<br />

steht – so sagt man doch: Wir waren zusammen Kaffeetrinken.<br />

Allein in Deutschland wurden im vergangenen<br />

Jahr 402.000 Tonnen Röstkaffee und 12.650 Tonnen purer<br />

löslicher Kaffee konsumiert, mehr als fünf Milliarden<br />

(!) Pads und Kapseln „rollten“ über den Ladentisch: mit<br />

73 Millionen konsumierten Tassen täglich ist Kaffee der<br />

Deutschen liebstes Heißgetränk.<br />

43


44<br />

Doch obwohl so heiß geliebt, sagt man ihm<br />

nicht nur Gutes nach: Immerhin soll er den<br />

Blutdruck in die Höhe treiben, die empfindliche<br />

Magenschleimhaut reizen, schuld an<br />

Schlafstörungen, Herzrasen und Nervosität<br />

männEr mIt hohEm KaffEEKonsum soLLEn BIs Zu 50% sELtEnEr ZucKErKranK<br />

WErdEn, frauEn ImmErhIn ca. 30%<br />

sein, im Extremfall sogar abhängig machen.<br />

Wer schwanger ist oder stillt, könnte bei zu<br />

hohem Kaffeekonsum dem Baby schaden,<br />

Osteoporose-Patienten wird empfohlen, immer<br />

einen Schuss Milch in die Tasse zu gießen<br />

– damit der Kalziumhaushalt keinen Schaden<br />

nimmt. Also doch kein Genuss ohne Reue?<br />

Im LIcht dEr nEuErEn forschunG<br />

Nun, einige aktuelle Forschungsberichte<br />

präsentieren den Kaffee von einer ganz neuen<br />

Seite: So macht zum Beispiel die an über<br />

46.000 Frauen und Männern durchgeführte<br />

EPIC-Studie (European Prospective Investigation<br />

into Cancer and Nutrition) mit ihren Ergebnissen<br />

geradezu Appetit auf mehr Kaffee.<br />

Die Wissenschaftler entdeckten, dass Kaffeetrinken<br />

weder das Risiko für das Entstehen(!)<br />

von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen noch<br />

für Krebsleiden erhöht. Mehr noch: Test-<br />

Personen, die täglich mehr als vier Tassen<br />

koffeinhaltigen Kaffee konsumierten, hatten<br />

im Vergleich zu Personen, die weniger als<br />

eine Tasse tranken, ein um 23 Prozent vermindertes<br />

Typ-2-Diabetes-Risiko. Zu einem<br />

ähnlichen Ergebnis kommen Prof. Stephan<br />

Martin und Dr.<br />

Rüdiger Schmitt-<br />

Homm in ihrem<br />

Forschungsbericht<br />

„Kaffee &<br />

Diabetes“ im Ärzte-Merkblatt des Deutschen<br />

Grünen Kreuzes – ihr Fazit: ein höherer Kaffeekonsum<br />

von täglich bis zu 7 Tassen sei mit<br />

einem 33-70% verminderten Risiko für eine<br />

Diabetes-Erkrankung oder Glukosetoleranzstörung<br />

verbunden. Eine Studie der Harvard<br />

Medical School in Boston ergab, dass Männer<br />

mit hohem Kaffeekonsum (6 Tassen täglich)<br />

bis zu 50 Prozent seltener zuckerkrank<br />

werden als Kaffeeverächter, bei Frauen sinkt<br />

das Risiko immerhin um 30 Prozent. Da in<br />

Deutschland inzwischen 40 Prozent der Altersgruppe<br />

zwischen 55 und 74 Jahren von<br />

dieser Erkrankung betroffen sind, stimmen<br />

solche Forschungsergebnisse natürlich optimistisch.<br />

KaLorIEnfrEI und anrEGEnd<br />

Aber Kaffee kann noch mehr: durch die Blockade<br />

des Müdemachers Adenosin im Gehirn<br />

macht er munter, ein gesteigerter Tonus der<br />

Hirngefäße erhöht Konzentration, Reaktionsgeschwindigkeit<br />

und Aufnahmebereitschaft.<br />

Die anregende Wirkung setzt nach 20 bis 60<br />

Minuten ein und hält dann bis zu sechs Stunden<br />

an. Bei leicht depressiven Patienten ist<br />

häufig eine Stimmungsaufhellung zu bemerken.<br />

Auch wird diskutiert, ob der Genuss von<br />

Kaffee einen gewissen Schutz vor Parkinson<br />

und Demenzerkrankungen wie Alzheimer<br />

leisten kann. Andere Untersuchungen lassen<br />

vermuten, dass das Risiko, an Gallensteinen<br />

gesundheit die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

zu erkranken, durch regelmäßigen Kaffeekonsum<br />

um 25 Prozent gesenkt werden<br />

könne. Die im Kaffee enthaltenen Röststoffe<br />

beinhalten nämlich wertvolle Antioxidanzien<br />

– so könne beispielsweise die Chlorogensäure<br />

Dickdarm- und Leberkrebs vorbeugen.<br />

Dass Kaffee auch die Verdauung in Schwung<br />

bringt, liegt zum einem an der erhöhten Magensäureproduktion<br />

und Gallensekretion,<br />

zum anderen an der verstärkten Darmperestaltik<br />

– dadurch wird der gesamte Stoffwechsel<br />

beschleunigt, und alles bei null Kalorien.<br />

Doch Achtung: Menschen, die bereits unter<br />

Magenbeschwerden, Sodbrennen und Gallenproblemen<br />

leiden, sollten beim Kaffeegenuss<br />

vorsichtig sein – das gilt vor allem für<br />

minderwertigen Filterkaffee mit einem hohen<br />

Anteil an Gerbsäuren und Bitterstoffen.<br />

KaffEE ErLEIchtErt dIE atmunG<br />

Das Koffein beeinflusst darüber hinaus unser<br />

Atemzentrum, in dem es die Bronchialgefäße<br />

erweitert – im Sport ein echter Dopingeffekt,<br />

für Asthmatiker und Heuschnupfengeplagte<br />

oft ein Segen. Diskutiert wird immer wieder<br />

eine diuretische Wirkung des Koffeins – Kaffee<br />

sei harntreibend und führe zu verstärktem<br />

Wasserlassen. Auch hier gibt es vereinzelte<br />

Studien, die diese These widerlegen


Fotos: Tchibo<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 gesundheit<br />

sollen. Auf der sicheren Seite ist man dennoch,<br />

wenn man seinen Durst mit Wasser,<br />

Tee oder Fruchtschorlen stillt. Und nach wie<br />

vor gilt natürlich: wer bereits unter Herz- und<br />

Kreislaufbeschwerden leidet, sollte Kaffee<br />

nur in Maßen genießen. Gleiches gilt bei regelmäßiger<br />

Medikamenteneinnahme – hier<br />

müssen selbstverständlich etwaige Wechselwirkungen<br />

beachtet werden.<br />

VorsIcht auch BEI homöoPathIschEr<br />

BEhandLunG<br />

Eine bedeutende Rolle spielt der Kaffee übrigens<br />

auch in der Naturheilkunde: Er kann<br />

die Wirkung zahlreicher Homöopathika antidotieren<br />

(aufheben), weshalb man während<br />

der Behandlung den Kaffeekonsum weitestgehend<br />

einschränken sollte. Auf der anderen<br />

Seite wird das homöopathische Mittel „Coffea“<br />

gezielt therapeutisch eingesetzt und<br />

zwar u.a. gegen Nervosität, Ruhelosigkeit,<br />

Schmerzempfindlichkeit, nervöse Herzbeschwerden<br />

oder auch Schlafstörungen.<br />

All diese Erkenntnisse gipfeln in einem Fazit,<br />

das bereits der Schriftsteller Alexandre Dumas<br />

vor mehr als 150 Jahren gezogen hat:<br />

„Drei Dinge gehören zu einem guten Kaffee:<br />

erstens Kaffee, zweitens Kaffee, und drittens<br />

nochmals Kaffee...“ Auch ohne umfangreiche<br />

Studien schien ihm die belebende Wirkung<br />

des Kaffees wohl bekannt zu sein. Darauf einen<br />

Latte.... [sb]<br />

Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und<br />

Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Bamberg<br />

dIE PErfEKtE ZuBErEItunG: WoLLEn sIE sELBEr hand anLEGEn<br />

odEr BEVorZuGEn sIE dEn rund-um-sErVIcE?<br />

handGEfILtErt<br />

Filter mit (am besten frisch gemahlenem)<br />

Kaffee füllen und dann mit frisch<br />

gekochtem, weichen Wasser übergießen.<br />

Schmeckt wir früher!<br />

KaffEEmaschInE<br />

Hier ist das Wasser oft nicht heiß genug,<br />

so passieren zwar die Bitterstoffe<br />

den Filter, aber die aromatischen Öle<br />

können sich nicht ausreichend entfalten.<br />

Deshalb schmeckt dieser Kaffee<br />

oft bitter – vor allem, wenn er länger<br />

auf der Warmhalteplatte steht.<br />

KaffEEVoLLautomatEn<br />

Die Bohnen werden frisch gemahlen,<br />

das Wasser wird dann mit hohem<br />

Druck durch das Kaffeemehl getrieben.<br />

Dadurch gelangt weniger Koffein<br />

in die Tasse, aber umso mehr aromatische<br />

Öle und Säuren.<br />

hErdKaffEEKannEn<br />

Im unteren Teil der Kanne wird das<br />

Wasser erhitzt und steigt dann durch<br />

ein Sieb mit Kaffeepulver auf, im oberen<br />

Teil sammelt sich dann der Kaffee.<br />

Meistens ist er recht stark, wichtig<br />

ist das die Kannen aus Stahl sind<br />

(kein Aluminum, es könnte wegen der<br />

Schwermetallbelastung gesundheitliche<br />

Schäden geben).<br />

türKIschEr KaffEE<br />

Man gießt einfach kochendes Wasser<br />

auf das gemahlene Kaffeepulver, rührt<br />

kurz um und lässt den Kaffeesatz auf<br />

den Tassenboden sinken. Wird meistens<br />

noch gesüsst.<br />

45


46<br />

nordIschEs KaffEEBrühEn<br />

Auch hier wird das kochende Wasser direkt auf das Kaf-<br />

feepulver gegossen, allerdings wird es nach einigen Minuten<br />

Ziehen mit einem Sieb mit Kannendeckel nach<br />

unten gepresst. Ideal: Koffein, Aromen und Bitterstoffe<br />

können sich voll entfalten.<br />

Pads und KaPsELn<br />

Immer beliebter, obwohl die Qualität des Portionskaffees<br />

oft zu wünschen übrig lässt bzw. schwer überprüfbar<br />

ist. Aus Sicht von Umweltschützern problematisch<br />

ist in jedem Fall der hohe Verpackungsaufwand.<br />

gesundheit die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

dIE BELIEBtEstEn sortEn: WELchEs BöhnLa darfs dEnn sEIn?<br />

Arabica: Die beliebteste Bohne – erkennbar durch ihren gewellten Einschnittmit<br />

einem Weltmarktanteil von rund 60 % – enthält weniger Koffein und dafür<br />

mehr Aroma als ihre Konkurrenzbohnen.<br />

Robusta: Diese Bohne macht ungefähr 36 % der Weltproduktion aus, sie hat<br />

einen geraden Einschnitt und ist besonders widerstandsfähig. Ausserdem<br />

braucht sie weniger Reifezeit, was ihre Wirtschaftlichkeit erhöht.<br />

Excelsa: Mit nur 1 % am Weltmarkt zählt sie zu den Raritäten, sie ist kräftig<br />

im Wuchs und gedeiht auch in regenarmen Gebieten.<br />

Weitere Sorten Stenophylla, Maragogype, Catimor und auch der Exot Kopi<br />

Luwak: Letzter gilt als seltenste und teuerste Kaffeesorte der Welt – Schleichkatzen<br />

fressen die Kaffeekirschen und scheiden die Bohnen aus, wodurch sie<br />

ein besonderes Aroma erhalten. Die größten Kaffeeanbau-Gebiete sind übrigens<br />

Brasilien, Vietnam, Indonesien, Kolumbien, Mexiko und Indien.<br />

dIE LEcKErstEn rEZEPtE: caPPu und LattE Kann Ja JEdEr…<br />

…aber lassen Sie ihren Kaffee ruhig<br />

mal kalt werden oder geben Sie ihm<br />

ein paar Umdrehungen.<br />

Espresso on Ice<br />

Eiswürfel in ein Glas füllen und<br />

dann mit einem doppelten Espresso<br />

aufgießen – ein heißkalter Genuss<br />

fürs perfekte Urlaubsfeeling.<br />

Carajillo<br />

Der Spanier unter den Kaffees: Der<br />

starke Espresso wird erst so richtig<br />

glutvoll mit einem Schuß Brandy.<br />

Formvollendet schmeckt er, wenn<br />

der Brandy auf einem Stück Würfelzucker<br />

entflammt und anschließend<br />

im Kaffee gelöscht wird. Bei som-<br />

merlicher Hitze statt Brandy einen<br />

Anislikör nehmen, ein paar Eiswürfel<br />

und etwas Zitronenschale hinzufügen.<br />

Hossa!<br />

Kaiser Melange<br />

Achtung – jetzt wird es vornehm:<br />

Für dieses royale Getränk rührt man<br />

ein Eigelb mit einem Schuß heißen<br />

Wasser und einem Esslöffel Zucker<br />

schaumig. Dann etwas Sahne erhitzen<br />

und unter den Eischnee schlagen.<br />

Das Ganze vorsichtig in eine<br />

Tasse gleiten lassen und frisch gebrühten,<br />

starken Kaffee durch den<br />

Schaum hinzugießen. Abgerundet<br />

wird „Seine Majestät“ mit 2 cl Weinbrand<br />

(oder auch nicht). [sb]<br />

Fotos: Tchibo


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 cartoon – gerd bauer<br />

Gerd Bauer<br />

illustriert die <strong>ZWIEBEL</strong> jeden Monat mit einem seiner typischen<br />

Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.<br />

47


48<br />

ausGEhEn<br />

JUNI 2012<br />

aBGEErntEt<br />

rathaus maxPLatZ<br />

1. - 8. JunI<br />

ErLösErschuLE<br />

11. - 22. JunI<br />

LEBEnsmIttELProduKtIon und<br />

hunGEr – ausstELLunG<br />

domPLatZ oPEn aIr<br />

domPLatZ<br />

1.- 3. JunI<br />

JEWEILs 20.00 uhr<br />

huBErt Von GoIsErn<br />

VIVa VocE/hEIssmann-rassau<br />

haIndLInG<br />

fast Zu fürth<br />

morPhcLuB<br />

fr, 1. JunI<br />

20.00 uhr<br />

„sExy BaBy tour“<br />

comEdy In dEr mIdLIfE-crIsIs<br />

LEsELust<br />

cLuB KauLBErG<br />

aLLE JunI-samstaGE<br />

JEWEILs 20.00 uhr<br />

LEsunGEn mIt arnd<br />

rühLmann und GästEn<br />

rInGVorLEsunG dom<br />

raum 025, a.d.unIVErsItät 2<br />

mo, 4. JunI<br />

20.00 uhr<br />

dIE chörE dEs BamBErGEr<br />

doms – VortraG<br />

orGELKonZErt<br />

dom<br />

mI, 6. JunI<br />

20.00 uhr<br />

uLfErt smIdt<br />

(marKtKIrchE hannoVEr)<br />

dEutschLand Von<br />

oBEn<br />

cInEstar<br />

aB do, 7. JunI<br />

doKumEntatIonsfILm mIt<br />

EIndrucKsVoLLEn BILdErn<br />

GötZ aLsmann<br />

KonZErthaLLE, hEGELsaaL<br />

do, 7. JunI<br />

20.00 uhr<br />

dEr PIanIst und EntErtaInEr<br />

mIt sEInEm nEuEn chanson-<br />

ProGramm„In ParIs“<br />

LIdEradurZEuch II<br />

KaroLInEnstrassE 2<br />

do, , 7. JunI (WEItErE tErmInE)<br />

20.00 uhr<br />

martIn nEuBauEr und<br />

hEIKo trIEBEnEr Im<br />

schWErtfEGErhäuschEn<br />

taGE dEr aLtEn<br />

musIK<br />

VErschIEdEnE ortE<br />

aB do, 7. JunI<br />

20.00 uhr<br />

KonZErtrEIhE um das thEma<br />

„dIE türKEn Vor WIEn!“<br />

saLsa nIGht<br />

haas-säLE<br />

sa, 9. JunI<br />

20.30 uhr<br />

anfänGErKursE und<br />

WorKshoPs, LatIn Party<br />

ausgehen die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

KammErKonZErt<br />

KonZErthaLLE, GrossEr saaL<br />

so, 10. JunI<br />

17.00 uhr<br />

BamBErGEr symPhonIKEr<br />

mIt WErKEn dEs WIEnEr<br />

JuGEndstILs<br />

dIE ZuKunft dEs<br />

stroms<br />

BrauErEI KEEsmann<br />

fr, 11. JunI<br />

19.00 uhr<br />

VortraG Von hEInZ JunG,<br />

BundnaturschutZ BamBErG<br />

hEGELWochE<br />

hörsaaL mG1, marKusstr. 8a<br />

12. - 14. JunI<br />

JEWEILs 19.15 uhr<br />

VorträGE Zum thEma„dIE<br />

PhILosoPhIE dEs GartEns“<br />

WWW.BamBErGErhEGELWochE.dE<br />

schuLthEatErtaGE<br />

E.t.a.-hoffmann-thEatEr<br />

aB 14. JunI<br />

18.00 uhr<br />

nachWuchs auf dEr<br />

studIoBühnE – VIEr<br />

aufführunGEn


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 ausgehen<br />

JosEf BIErBIchLEr<br />

VILLa concordIa, Gr. saaL<br />

fr, 15. JunI<br />

19.00 uhr<br />

LEsunG aus dEm nEuEn roman<br />

„mIttELrEIch“<br />

rosEnGartEnsErEnadEn<br />

nEuE rEsIdEnZ, rosEnGartEn<br />

aB 15. JunI<br />

JEWEILs 20.00 uhr<br />

KonZErtrEIhE<br />

mEInE toLLE<br />

schEIdunG<br />

schLoss sEEhof<br />

sa, 16. JunI<br />

20.00 uhr<br />

dEr fränKIschE<br />

thEatErsommEr Zu Gast Im<br />

schLossGartEn<br />

aLtEnBurG-WEInfEst<br />

aLtEnBurG, InnEnhof<br />

s0, 17. JunI<br />

15.30 uhr<br />

franKEnWEIn mIt musIK dEr<br />

„VoLKachEr ratshErrEn“<br />

ImPromatch mIt<br />

PIPPErLaPuPP<br />

tam thEatEr am mIchELsBErG<br />

dI, 19. JunI<br />

20.00 uhr<br />

ImProVIsatIonsthEatErGruPPE<br />

dEr unI<br />

romanIschE<br />

thEatErWochEn<br />

E.t.a. hoffmann-thEatEr<br />

aB 19. JunI<br />

20.30 uhr<br />

thEatErGruPPEn dEr unI<br />

BamBErG In orIGInaLsPrachE<br />

fêtE dE La musIquE<br />

sandGEBIEt<br />

do, 21. JunI<br />

aB 17.00 uhr<br />

musIK umsonst und draussEn,<br />

üBEraLL Im sand – aLLE<br />

stILrIchtunGEn<br />

LEBEnsWErtEs<br />

BamBErG<br />

haus dEr BEGEGnunG<br />

do, 21. JunI<br />

19.30 uhr<br />

LIchtBILdVortraG<br />

mIt EdGar KraPP<br />

KLaVIEraBEnd<br />

musIKsaaL f 507 dEr unI,<br />

fELdKIrchEnstr. 21<br />

do, 21. JunI<br />

19.30 uhr<br />

tomoKo oGasaWara sPIELt<br />

haydn, schumann und<br />

BEEthoVEn<br />

orchIdEEn dEr<br />

fränK. schWEIZ<br />

stadtarchIV<br />

fr, 22. JunI<br />

20.00 uhr<br />

VortraG Von<br />

adoLf rIEchELmann<br />

fränKIschEs<br />

WEInfEst<br />

schLoss GEyErsWörth<br />

22. - 24. JunI<br />

fränKIschE WEInE<br />

und sPEZIaLItätEn mIt<br />

musIKaLIschEr untErhaLtunG<br />

InsaLata ItaLIana<br />

sPIEGELsaaL, harmonIE<br />

so, 24. JunI<br />

17.00 uhr<br />

chorKonZErt mIt dEm<br />

KaIsEr-hEInrIch chor<br />

„Vom madrIGaL Zum PoPsonG“<br />

fast faust<br />

PfarrGartEn EIsGruBE<br />

so, 24. JunI<br />

19.00 uhr<br />

Im rahmEn dEs BEnEfIZ-<br />

ProGramms„…untErm<br />

säufErtürmLa“ Vom 20. - 25.6.<br />

ELKE ZaunEr<br />

VILLa concordIa<br />

dI, 26. JunI<br />

19.00 uhr<br />

VErnIssaGE Zur ausstELLunG<br />

„PaIntInGs“ dEr frühErEn<br />

stIPEndIatIn<br />

BEnEfIZKonZErt<br />

sPIEGELsaaL, harmonIE<br />

do, 28. JunI<br />

19.30 uhr<br />

das BanZ-quartEtt sPIELt<br />

Zu GunstEn PhILIPPInIschEr<br />

KIndEr – maBuhay<br />

mEIEr müLLEr schuLZ<br />

E.t.a. hoffmann-thEatEr<br />

sa, 30. JunI<br />

20.00 uhr<br />

PrEmIErE dEr KomödIE<br />

auf dEr studIoBühnE<br />

49


50<br />

ImPrEssum<br />

VErLaG<br />

Zwiebelverlag GbR<br />

Henning Brandt &<br />

Manuel Werner<br />

Schellenbergerstraße 8<br />

96049 Bamberg<br />

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0<br />

Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55<br />

www.die-zwiebel.de<br />

post@die-zwiebel.de<br />

chEfrEdaKtEur<br />

Henning Brandt [hb]<br />

(V.i.S.d.P.)<br />

h.brandt@die-zwiebel.de<br />

rEdaKtIon<br />

Katja Kölbl [kk]<br />

k.koelbl@die-zwiebel.de<br />

Daniela Pielenhofer [dp]<br />

d.pielenhofer@<br />

die-zwiebel.de<br />

Syke Brandt [sb]<br />

www.globuli-bamberg.de<br />

Frank Keil [fk]<br />

f.keil@die-zwiebel.de<br />

satZ<br />

Henning Brandt<br />

grafik@die-zwiebel.de<br />

fotoGrafIE<br />

Anny Maurer<br />

Telefon 09 51 / 9 23 08 85<br />

Franziska Schäfer<br />

www.franzifoto.de<br />

anZEIGEnLEItunG<br />

Manuel Werner<br />

Telefon 09 51 / 18 51 70 27<br />

Mobil 01 78 / 9 74 80 80<br />

m.werner@die-zwiebel.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.<br />

1/2012 vom 1.1.2012. Anzeigenschluss<br />

20. des Vormonats.<br />

drucK<br />

Safner Duck & Verlags-GmbH<br />

96170 Priesendorf<br />

www.safner-druck.de<br />

ErschEInunGsWEIsE<br />

die <strong>ZWIEBEL</strong> (Aufl. 6.000 Ex.) ist<br />

monatlich an über 200 Vertriebsstellen<br />

in Bamberg kostenfrei erhältlich.<br />

© Copyright 2012 für eigens gestaltete<br />

Anzeigen und Texte beim Verlag.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung, (auch<br />

auszugsweise). Wiedergabe durch Film,<br />

Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung<br />

auf elektronischen Medien nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernimmt der Verlag<br />

keine Haftung. Namentlich oder mit<br />

Autorenkürzel gekennzeichnete Texte<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

des Verlags wieder.<br />

BamBErGEr symPhonIKEr<br />

Mußstraße 1<br />

Telefon 9808220 (Karten)<br />

bamberger-symphoniker.de<br />

BrEntano thEatEr<br />

Gartenstr. 7<br />

Telefon 54528<br />

chaPEau cLaquE thEatEr<br />

Grafensteinstr. 16<br />

Telefon 39333<br />

chapeau-claque-bamberg.de<br />

cInEstar KIno<br />

Ludwigstr. 2<br />

Telefon 3028850<br />

www.cinestar.de<br />

dIöZEsanmusEum<br />

Domplatz 5<br />

Telefon 502316<br />

www.erzbistum-bamberg.de<br />

E.t.a.-hoffmann-thEatEr<br />

E.T.A.Hoffmann-Platz 1<br />

Telefon 873030<br />

www.theater.bamberg.de<br />

hIstorIschEs musEum<br />

Domplatz 7<br />

Telefon 5190746<br />

www.bamberg.de/museum<br />

JaZZcLuB BamBErG<br />

Obere Sandstr. 18<br />

Telefon 53740<br />

www.jcbamberg.de<br />

KünstLErhaus<br />

VILLa concordIa<br />

Concordiastr. 28<br />

Telefon 955010<br />

www.villa-concordia.de<br />

LIchtsPIEL KIno & cafE<br />

Untere Königstr. 34<br />

Telefon 26785<br />

www.lichtspielkino.de<br />

WIchtIGE adrEssEn<br />

impressum & adressen die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

LIVE cLuB / haas säLE<br />

Obere Sandstr. 7<br />

Telefon 53304<br />

www.live-club.de<br />

BamB. marIonEttEnthEatEr<br />

Untere Sandstr. 30<br />

Telefon 67600<br />

www. bamberger-<br />

marionettentheater.de<br />

morPhcLuB<br />

Obere Königstr. 39<br />

Telefon 0170/4230208<br />

www.morphclub.org<br />

städtIschE musIKschuLE<br />

Luitpoldstr. 24<br />

Telefon 509960<br />

www.musikschule.bamberg.de<br />

naturKundEmusEum<br />

Fleischstr. 3<br />

Telefon 8631248<br />

www.naturkundemuseumbamberg.de<br />

odEon KIno & cafE<br />

Luitpoldstr. 25<br />

Telefon 27024<br />

www.lichtspielkino.de<br />

stadtBüchErEI BamBErG<br />

Obere Königstr. 4a<br />

Telefon 981190<br />

stadtbuecherei-bamberg.de<br />

stadtGaLErIE VILLa dEssauEr<br />

Hainstr. 4a<br />

Telefon 871861<br />

www.bamberg.de/museum<br />

Viele weitere Infos unter<br />

WWW.KuLtur.BamBErG.dE


die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012 verteilung<br />

HIEr fIndEn SIE dIE <strong>ZWIEBEL</strong> – EInE AuSWAHL von AuSLAgEStELLEn<br />

Antichi Sapori Italiani Untere Königstraße<br />

Aposto Geyerswörthstraße<br />

Apotheke in der Hainstraße Hainstraße<br />

Bäckerei & Café Stuber Zweidlerweg<br />

Bäckerei Postler Lange Straße<br />

Bäckerei Postler Magazinstraße<br />

Bäckerei Schneider Hauptstr./Bischbg.<br />

Bäckerei Schüller Ottostraße<br />

Bamberger Silberschmiede Obere Brücke<br />

Barockhotel am Dom Vorderer Bach<br />

bfz Lichtenhaidestraße<br />

Betten Friedrich Obere Königstraße<br />

Bianco Rosso Nero Lange Straße<br />

Blumen Hohe Nürnberger Straße<br />

Blumenkunst Kleberstraße<br />

Blumenstil Siechenstraße<br />

Body & Soul Kronacher Straße<br />

Bolero Judenstraße<br />

Boulevard Café Luitpold Schönleinsplatz<br />

bvd Kartenservice Lange Straße<br />

Café Abseits Pödeldorfer Straße<br />

Café Kunstpause Hauptwachstraße<br />

Café Riffelmacher Obere Brücke<br />

CariThek Obere Königstraße<br />

Chicsaal Keßlerstraße<br />

CineStar Ludwigstraße<br />

coffee fellows Michelinstr./Hallst.<br />

Confiserie Storath AG Lange Straße<br />

DaCaBo - Das Cafe Botero Heumarkt<br />

Dehner Garten-Center Moosstraße<br />

Delikatess-Müller Obere Königstraße<br />

Denns Biomarkt Obere Königstraße<br />

der Brotladen Fleischstraße<br />

Der neue Metzner Hauptwachstraße<br />

Dt. Angestelltenakademie Schützenstraße<br />

Diakonisches Werk Heinrichsdamm<br />

ducke inneneinrichtung e.K: Kettenbrückstraße<br />

Edeka aktiv markt Stadter Gaustadter Hauptstr.<br />

Edelmetallstudio Bamberg Siechenstraße<br />

Ergotherap. Praxis Albert Amselstr./Bischbg.<br />

Frauenzimmer Hauptwachstraße<br />

Fresh Coffee & Co. Austraße<br />

Galeria Sculptur Obere Sandstraße<br />

Geigenberger Troppauplatz<br />

Gunreben Holz kreativ Jäckstraße<br />

Historisches Museum Domplatz<br />

Hofbäckerei Seel Dominikanerstraße<br />

Hofcafe Austraße<br />

Hotel Altenburgblick Panzerleite<br />

Hotel am Blumenhaus Amalienstraße<br />

Hotel am Brauerei-Dreieck Holzgartenstraße<br />

Hotel Central Promenadestraße<br />

Hotel Europa Untere Königstraße<br />

Hotel Goldener Adler Hallstadt<br />

Hotel National Luitpoldstraße<br />

Hotel Sandstern Obere Sandstraße<br />

Hübscher Buch&Medienhaus Grüner Markt<br />

Hümmer's Service Shop An der Breitenau<br />

Irmis Blumenhain Schützenstraße<br />

K&K Gewürzladen Jäckstraße<br />

Knippen Hörakustik Franz-Ludwig-Straße<br />

Konditorei Graupner Lange Straße<br />

Kongress- und Konzerthalle Mußstraße<br />

Küchen-Design Hallstadt Dr.-Robert-Pfleger-Str.<br />

Kulturamt Bamberg Hauptwachstraße<br />

Kunstkontor Obere Brücke<br />

Lebenswert Keßlerstraße<br />

Minges Kaffee Stammhaus Grüner Markt<br />

Mode für sie Kleberstraße<br />

Modehaus Hartmann Grüner Markt<br />

Mohren-Haus Obere Brücke<br />

Musikhaus Kliemann Siechenstraße<br />

Ölkännla Fortenbachweg<br />

Optik Demmler Franz-Ludwig-Straße<br />

Physio Team Hohlstein Schwarzenbergstr.<br />

Pia´s Cafe Kleberstraße<br />

Point Fitness Center Geisfelder Straße<br />

Poldi - Mode für Kinder Dominikanerstraße<br />

Radiologie Bamberg Willy-Lessing-Straße<br />

Radsport Käs Nürnberger Straße<br />

Reisebüro Schiele Lange Straße<br />

Restaurant Josch Untere Königstraße<br />

Rewe Fröhlich An der Breitenau<br />

Rewe Köppl Caspar-Meyer-Straße<br />

Rewe Rudel Würzburger Straße<br />

Restaurant Messerschmitt Lange Straße<br />

Scharfenberg Mittelbachstrasse<br />

Schmidt Küchen by Neuss Biegenhofstr./Hallst.<br />

Schusters Tee und Kaffee Austraße<br />

Schwesterherz Bamberg Fleischstraße<br />

St. Hedwig-Apotheke Franz-Ludwig-Straße<br />

St. Kilian Apotheke Hallstadt Bamberger Straße<br />

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstraße<br />

Teehaus Scharnke Lange Straße<br />

tegut Ludwigstraße<br />

Theater am Michelsberg Am Michelsberg<br />

Tourismus&Kongress Service Geyerswörthstraße<br />

Villa Concordia Concordiastraße<br />

Villa Geyerswörth GbR Geyerswörthstraße<br />

Vom Fass Lange Straße<br />

Zinnober Keßlerstraße<br />

51


52<br />

AUSLÖSER<br />

// Schlüsselmomente.<br />

Spielzeit 2012 /2013<br />

rubrik die <strong>ZWIEBEL</strong> 06/2012<br />

Mirandolina // Carlo Goldoni Harper Regan // Simon Stephens Schneeweißchen und Rosenrot // nach den Gebrüdern Grimm<br />

Toutou // Daniel Besse und Agnès Tutenuit Aussetzer // Lutz Hübner Sagen Sie jetzt nichts // Loriot Bandscheibenvorfall<br />

// Ingrid Lausund Ivanov // Anton Cechov Electronic City // Falk Richter Frau Müller muss weg // Lutz Hübner<br />

Der Mann von La Mancha // Dale Wassermann / Mitch Leigh / Joe Darion Von Zeit zu Zeit // nach Karl May<br />

theater.bamberg.de<br />

Dramaturgie

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