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Verdrahtete Melder für Funk-Alarmanlagen - ABUS Security-Center

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<strong>Verdrahtete</strong> <strong>Melder</strong> <strong>für</strong> <strong>Funk</strong>-<strong>Alarmanlagen</strong><br />

Lange Zeit galten <strong>für</strong> <strong>Funk</strong>-<strong>Alarmanlagen</strong> enge Systemgrenzen. Nur die <strong>Funk</strong>-<strong>Melder</strong><br />

eines Systems konnten mit der Alarmzentrale kommunizieren. Das Einlernen anderer<br />

Komponenten war ausgeschlossen. Doch moderne <strong>Funk</strong>-Alarmsysteme integrieren auch<br />

drahtgebundene <strong>Melder</strong> anderer Systeme und Hersteller. Aber wann sollten Sie bei<br />

<strong>Funk</strong>-Systemen auf diese <strong>Melder</strong> zurückgreifen? Und wie funktioniert das Einbinden<br />

dieser Komponenten in der Praxis? Dies erfahren Sie in unseren Technik-Tipps.<br />

<strong>Funk</strong>alarm oder drahtgebunden?<br />

Ist die Entscheidung <strong>für</strong> den Einsatz eines Alarmsystems erst einmal getroffen, ist dies meist<br />

die erste Frage, die Fachhändler zusammen mit ihrem Kunden beantworten müssen. Beide<br />

Systeme haben Vor- und Nachteile, beide lassen sich nur unter bestimmten Voraussetzungen<br />

umsetzen. Während sich bei einem Neubau drahtgebundene Systeme anbieten, ist bei Mietswohnungen<br />

<strong>Funk</strong>alarm in der Regel die einzig realisierbare Lösung.<br />

(((((((())))))))<br />

Die Vorteile einer <strong>Funk</strong>alarmanlage liegen<br />

auf der Hand: kein Schmutz und kein Lärm<br />

beim Einbau, schnelle und kostengünstige<br />

Installation und eine hohe Flexibilität. Sie<br />

werden überall eingesetzt, wo sich bauliche<br />

Veränderungen nur schwer umsetzen lassen.<br />

Vor allem in Miet- und Eigentumswohnungen,<br />

in denen ein zeitaufwendiges Kabelverlegen<br />

nicht gewünscht, zu teuer oder erst<br />

gar nicht möglich ist, sind sie die optimale<br />

Lösung. Sie sind somit eine günstige Sicherheitslösung<br />

<strong>für</strong> Jedermann, die sich überall<br />

und in kürzester Zeit umsetzen lässt. Denn<br />

eine <strong>Funk</strong>alarmanlage lässt sich auch im<br />

Nachhinein ohne großen Aufwand umbauen,<br />

erweitern oder bei einem Umzug einfach<br />

mitnehmen.<br />

1<br />

Bei rechtzeitiger Planung, oder bei vorhandenen<br />

Kabelrohren ist Draht die optimale<br />

Lösung. Der exklusive Übertragungsweg<br />

sorgt <strong>für</strong> die absolute Zuverlässigkeit eines<br />

einmal installierten Systems. Wartungsaufwand<br />

(Wechseln von Batterien) entfällt, da<br />

sämtliche Komponenten von der eigentlichen<br />

Zentrale mit Spannung versorgt werden. Ein<br />

weiterer Vorteil von Draht ist die Kompatibilität.<br />

So kann jeder verdrahtete <strong>Melder</strong> in<br />

annähernd jede Drahtalarmanlage integriert<br />

werden – unabhängig vom Hersteller. Dies<br />

ist jedoch auch bei modernen <strong>Funk</strong>-<strong>Alarmanlagen</strong><br />

möglich. Auch das Einbinden von<br />

<strong>Funk</strong>-Komponenten in Drahtalarmsysteme<br />

(man spricht dann von Hybridalarmanlagen)<br />

ist möglich.


Einlernen von <strong>Funk</strong>-Komponenten<br />

Die Montage einer <strong>Funk</strong>alarmzentrale ist denkbar einfach: Akkus<br />

einlegen, Spannung anlegen und die Zentrale an einer geeigneten<br />

Wand montieren – fertig! Die Montage der <strong>Melder</strong> und Komponenten<br />

erfolgt auf dieselbe Weise. Ist der optimale Montageort eines<br />

<strong>Melder</strong>s oder einer Systemkomponente gefunden, müssen diese ins<br />

Alarmsystem integriert werden. Dies erfolgt in zwei Schritten:<br />

- Die <strong>Funk</strong>alarmanlage wird in den Einlernmodus – ein spezieller Menüpunkt im so<br />

genannten Errichtermodus – gesetzt. Sendet jetzt der <strong>Funk</strong>-<strong>Melder</strong> sein Einlernsignal,<br />

wird er von der Anlage erkannt und ist als <strong>Melder</strong> eingelernt.<br />

- Der <strong>Funk</strong>-<strong>Melder</strong> sendet sein Einlernsignal. Hierzu wird in der Regel der Sabotagekontakt<br />

des <strong>Melder</strong>s kurz betätigt. Aber auch ein Einlernen durch Einlegen einer Batterie<br />

oder ein Aktivieren durch Kurzschließen zweier Pins (mit Steckbrücke) ist möglich.<br />

So werden <strong>Funk</strong>-<strong>Melder</strong> bei der Secvest 2WAY ins System integriert:<br />

1. Die Anlage befindet sich im Einlernmodus<br />

2. Durch kurzes Betätigen des Deckelkontaktes wird der gewünschte <strong>Melder</strong> in die Secvest eingelernt.<br />

3. Es folgt die Definition des Zonentyps …<br />

4. … und der Zoneneigenschaft.<br />

Was dann folgt, ist die genaue Definition / Programmierung des <strong>Melder</strong>s (Zonentyp, Zoneneigenschaft,<br />

Teilbereich, etc.). Ähnlich wie die <strong>Melder</strong> werden auch Fernbedienungen, Signalgeber<br />

und Bedienkomponenten in das <strong>Funk</strong>-Alarmsystem integriert.<br />

Bei der Secvest 2WAY vereinfacht vor allem die Duplex-Antennen-Technologie das Einlernen<br />

sämtlicher <strong>Funk</strong>-Komponenten – und damit auch die Montage der Alarmzentrale. Da bei der<br />

Secvest 2WAY zwei Antennen in sämtlichen <strong>Funk</strong>-Empfängern verbaut wurden, sind <strong>Funk</strong>löcher<br />

bei der Signalübertragung hier praktisch ausgeschlossen. Dies erleichtert die Montagearbeiten<br />

in der Praxis erheblich.<br />

2


Einbinden drahtgebundener <strong>Melder</strong><br />

Wie bereits erwähnt kann es bei der Installation eines Alarmsystems<br />

durchaus nötig sein, auch drahtgebundene Komponenten<br />

in das <strong>Funk</strong>-Alarmsystem zu integrieren. Aus diesem Grund<br />

haben <strong>Funk</strong>-<strong>Alarmanlagen</strong> in der Regel ein bis zwei Linien <strong>für</strong><br />

drahtgebundene <strong>Melder</strong> direkt auf der Platine der Alarmzentrale.<br />

Eingesetzt werden diese drahtgebundenen Meldelinien speziell<br />

beim Auftreten zweier Schwierigkeiten:<br />

- Die <strong>Funk</strong>-Übertragung zu einem bestimmten Punkt im Gebäude ist nicht<br />

möglich (z.B. bei zu großen Distanzen oder ungünstigen baulichen Gegebenheiten)<br />

- Ein ganz spezieller <strong>Melder</strong> (z.B. Ionisationsrauchmelder, Bildermelder, Geldscheinkontakte,<br />

etc), den es als <strong>Funk</strong>melder <strong>für</strong> das System nicht gibt, wird<br />

benötigt.<br />

In diesen Fällen gibt es – trotz <strong>Funk</strong>alarmanlage – zum Einsatz drahtgebundener<br />

<strong>Melder</strong> keine Alternative. Auch die Tatsache, dass drahtgebundene <strong>Melder</strong> etwas<br />

günstiger sind als <strong>Funk</strong>-<strong>Melder</strong> und es hier eine umfassendere Auswahl gibt, kann<br />

dazu führen, die verdrahteten Zonen einer <strong>Funk</strong>-Alarmanlage zu belegen.<br />

3


Einbinden drahtgebundener Komponenten in die Secvest 2WAY<br />

Bei der Secvest 2WAY von <strong>ABUS</strong> <strong>Security</strong>-<strong>Center</strong> gibt es vier Wege, um drahtgebundene<br />

<strong>Melder</strong> in das System einzubinden.<br />

- Auf der Hauptplatine der Secvest 2WAY sind zwei Zonen <strong>für</strong> drahtgebundene Alarmmelder<br />

reserviert. Für die DEOL-Verdrahtung (siehe unten) benötigt man einen Endwiderstand<br />

von 2,2 Kiloohm und einen Parallelwiderstand von 4,7 Kiloohm <strong>für</strong> die Alarmkontakte.<br />

Die Widerstände sind im Lieferumfang enthalten. Eingerichtet werden die<br />

drahtgebundenen <strong>Melder</strong> als Zone 49 und Zone 50 im Errichtermenü.<br />

- Um Fensterscheiben auf Glasbruch zu überwachen, kann direkt an die neue <strong>Funk</strong>-Fenstersicherung<br />

FTS 96 E ein passiver Glasbruchmelder gedrahtet werden. Mit zwei Klemmen<br />

<strong>für</strong> zwei Drähte ist der Anschluss dabei denkbar einfach. Das Anschließen anderer<br />

<strong>Melder</strong> ist hier nicht vorgesehen.<br />

- Über die Anschlussklemmen der <strong>Funk</strong>-Öffnungskontakte können beliebige drahtgebundene<br />

<strong>Melder</strong> ins System integriert werden. Diese können – je nach Belegung der<br />

Klemmen – eine separate Zone belegen. Dabei es ist mit Hilfe einer Steckbrücke auch<br />

möglich, den eigentlichen Magnetkontakt des <strong>Funk</strong>melders zu deaktivieren und den<br />

<strong>Melder</strong> somit als reines <strong>Funk</strong>modul zu nutzen. Entsprechend dem eingesetzten <strong>Funk</strong>öffnungsmelder<br />

der Secvest 2WAY müssen die drahtgebundenen Komponenten NC- (bei<br />

FU8230) oder DEOL (bei FU8321) angeschlossen werden.<br />

- Wird das <strong>Funk</strong>-Universalmodul als Sende- und Empfangsmodul programmiert, können<br />

Sie auch hierüber drahtgebundene <strong>Melder</strong> in die Secvest 2WAY integrieren. Zusätzlich<br />

zum Alarmeingang stehen Ihnen dann auch noch ein Sabotageanschluss sowie ein<br />

Anschluss <strong>für</strong> eine eventuell notwendige 12-V Spannungsversorgung zur Verfügung.<br />

Wichtig: Dieser 12V-Anschluss ist nur beim Universalmodul auf der Platine vorhanden.<br />

Möchten Sie mit den Zonen der Hauptplatine einen <strong>Melder</strong> verdrahten, der mit Spannung<br />

versorgt werden muss, so ist da<strong>für</strong> ein zusätzliches (externes) Netzteil erforderlich.<br />

FTS 96 E<br />

<strong>Funk</strong>-Universalmodul<br />

4<br />

<strong>Funk</strong>-Öffnungsmelder<br />

Secvest 2WAY Alarmzentrale


Aus der Praxis: So werden die <strong>Melder</strong> verdrahtet<br />

Werden <strong>Melder</strong> an die <strong>Funk</strong>-Alarmanlage gedrahtet, erfolgt die Kommunikation zwischen<br />

<strong>Melder</strong> und Zentrale nicht über 868 MHz, sondern über den gemessenen Strom zwischen<br />

der Anlage und ihren Komponenten. Hier fließt dann ein schwacher, definierter Strom. Wird<br />

dieser Stromkreis unterbrochen (Ruhestromprinzip), geschlossen (Arbeitsstromprinzip) oder<br />

verändert sich der Widerstand in dieser verdrahteten Line (Differentialprinzip), wertet die<br />

Alarmzentrale dies – je nach System – als Alarm oder als Sabotage. Anbei die beiden gängigsten<br />

Verdrahtungsbeispiele in der Alarmtechnik:<br />

Verdrahtungsmöglichkeit 1: Ruhestromprinzip<br />

Im Ruhezustand ist der Stromkreis zwischen <strong>Melder</strong>n und Zentrale geschlossen. Löst ein<br />

<strong>Melder</strong> aus, so schaltet dieser seinen Alarmkontakt und der Stromkreis wird innerhalb des<br />

<strong>Melder</strong>s unterbrochen. Dies wird von der Zentrale als Alarm gewertet. Der andere Weg – der<br />

Stromkreis ist unterbrochen und schließt erst beim Auslösen eines <strong>Melder</strong>s (Arbeitsstromprinzip)<br />

– ist technisch zwar möglich, kommt in der Praxis jedoch immer seltener zum Einsatz.<br />

Über eine zweite Linie wird der <strong>Melder</strong> auf Sabotage (Kabel trennen, <strong>Melder</strong> sabotieren, etc.)<br />

überwacht. Die Sabotage eines <strong>Melder</strong>s führt zu einem Alarm.<br />

Ruhestromprinzip / Normally Closed (NC):<br />

1. Im Ruhezustand ist der Stromkreis zwischen <strong>Melder</strong> und Zentrale geschlossen.<br />

2. Löst ein <strong>Melder</strong> aus, öffnet sich der Alarmkontakt. Die Zentrale meldet einen Alarm.<br />

3. Wird der <strong>Melder</strong> sabotiert, öffnet sich der Sabotagekontakt. Die Zentrale meldet eine<br />

Sabotage.<br />

5


Verdrahtungsmöglichkeit 2: Differentialprinzip<br />

Beim Differentialprinzip achtet die Zentrale nicht auf das Kriterium Stromfluss, sondern<br />

auf den Leitungswiderstand. Ein Widerstand von 2k2 (= 2 200 Ohm bzw. 2,2 Kilo Ohm)<br />

beispielsweise bedeutet Ruhezustand. 6k9 ist Alarm während alle anderen Werte (+/- 20%)<br />

auf Sabotage deuten. Diese Art der Verdrahtung benötigt zwei Widerstände.<br />

Differentialprinzip / Double End Of Line (DEOL):<br />

1. Im Ruhezustand wird die Linie mit einem Endwiderstand abgeschlossen (hier: 2k2).<br />

2. Bei einem Widerstandswert von 6k9 (= 2k2 des Endwiderstandes + 4k7 des Parallelwiderstandes)<br />

erkennt das System, dass ein <strong>Melder</strong> den Alarmkontakt geöffnet hat. Die Folge:<br />

Alarm.<br />

3. Geht der Widerstandswert gegen unendlich oder 0, wurde entweder ein <strong>Melder</strong> sabotiert<br />

(bzw. die Leitung durchgeschnitten), oder die Leitung gebrückt. Die Zentrale erkennt dies<br />

als Sabotage.<br />

Werden Drahtmelder in eine <strong>Funk</strong>-Alarmanlage integriert, dominiert die zweite Verdrahtungsvariante.<br />

Ebenfalls wichtig: Soll ein <strong>Melder</strong> eingesetzt werden, der eine Spannungsversorgung<br />

benötigt, so muss dies bei einer <strong>Funk</strong>-Alarmanlage über eine externe Stromquelle geschehen.<br />

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