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Die Neuausrichtung der Cham Paper Group<br />

Cham, 21. November 2011<br />

Cham Paper Group stellt die Weichen für die Zukunft<br />

Die Cham Paper Group stellt die Weichen für die Zukunft des führenden Spezialpapier-<br />

Herstellers neu. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung leiten nach einer umfassenden Evaluation<br />

aller möglichen strategischen Optionen einen umf<strong>an</strong>greichen Umbau der Gruppe ein, um diese<br />

für die nächste Dekade nachhaltig erfolgreich aufstellen zu können. Die eingeleiteten Massnahmen<br />

berücksichtigen die wirtschaftlichen und st<strong>an</strong>dortbedingten Rahmenbedingungen der Gesellschaft<br />

genauso wie das Entwicklungspotential aller Werte der Gruppe. Die Stärke des<br />

Schweizerfr<strong>an</strong>kens zwingt die Gruppe dabei zu einer Verlagerung grosser Teile ihrer Produktion<br />

in den Euro-Raum, um wieder profitabel wachsen zu können.<br />

Die Schlüsselkompetenzen Entwicklungs- und Oberflächen-Know-how sichern die Zukunft<br />

Die Marke „Cham Paper Group“ geniesst in Europa und Asien einen sehr guten Ruf. Die vom Markt <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte<br />

Kernkompetenz der Gesellschaft liegt dabei mehr und mehr in der Beschichtung bzw. der<br />

Oberflächenbeh<strong>an</strong>dlung der Papiere. D<strong>an</strong>k ihrer hohen Kompetenz in der Streichtechnik und im Umg<strong>an</strong>g<br />

mit neuartigen Technologien, wie jener des „Curtain Coating“, k<strong>an</strong>n die Cham Paper Group Produkte<br />

<strong>an</strong>bieten, die ihren Kunden Prozessoptimierungen und neue Lösungen ermöglichen und damit<br />

echte Wettbewerbsvorteile bieten. G<strong>an</strong>z neu sind Beschichtungen mit Barrierewirkung - ohne Einsatz<br />

von Aluminium und Plastik - die insbesondere in der Food-Verpackungsindustrie wegweisend sind. Wir<br />

sind überzeugt, mit diesen Produkten l<strong>an</strong>gfristig attraktive Renditen erwirtschaften zu können.<br />

Nicht alle Spezialpapiere erfordern jedoch das gleich hohe spezifische Know-how. Insbesondere im Bereich<br />

industrieller Anwendungen wie der sogen<strong>an</strong>nten „Release Liner“ für Labels und Graphic Arts (CCK<br />

– Clay Coated Kraft) steigt deshalb der Preisdruck kontinuierlich und damit die Anforderungen in Bezug<br />

auf Produktionseffizienz und St<strong>an</strong>dort- bzw. Kostenvorteile. Aufgrund der Währungsentwicklung ist für<br />

grosse Teile dieses Marktsegments in der Schweiz keine profitable Produktion mehr möglich. Selbst die<br />

Verlagerung in den Euro-Raum ist nur für einen Teil dieser Produkte nachhaltig interess<strong>an</strong>t. L<strong>an</strong>gfristig<br />

attraktiver sind die Produkte aus den Bereichen Consumer Goods und Digital Imaging sowie die Glassine.<br />

Hier wächst die Gruppe seit Jahren profitabel und die längerfristigen Aussichten sind ebenfalls gut.<br />

Die Portfolio-Optimierung und die Reorg<strong>an</strong>isation der Produktions-Allokation verbessern die<br />

Kostenstrukturen erheblich und reduzieren die Abhängigkeit von der Währungsentwicklung<br />

Zur Sicherstellung einer nachhaltigen Rückkehr zur Profitabilität wird sich die Cham Paper Group sowohl<br />

in der Schweiz als auch in Italien rasch aus den weniger attraktiven Märkten zurückziehen. Durch die<br />

gleichzeitige Verlagerung ausgewählter Produktgruppen nach Italien k<strong>an</strong>n die Nutzung der Produktionskapazitäten<br />

umfassend neu org<strong>an</strong>isiert und pro St<strong>an</strong>dort optimiert werden. Durch diese St<strong>an</strong>dort- und<br />

Produktportfolio-Optimierung werden die Kostenstrukturen erheblich verbessert und die Abhängigkeit<br />

von der Entwicklung des Schweizerfr<strong>an</strong>kens reduziert. Damit schafft die Cham Paper Group wieder eine<br />

Basis, auf der profitables Wachstum möglich ist.


Am St<strong>an</strong>dort Cham wird sich die Gruppe auf die Kernkompetenz Oberflächenbeschichtung konzentrieren.<br />

Insbesondere die mit dem Curtain-Coater beschichteten neuartigen Spezialpapiere für den Consumer<br />

Goods- und die immer stärker nachgefragten Produkte aus dem Digital Imaging-Bereich sollen<br />

auch künftig in der Schweiz hergestellt werden. Damit sich das Werk Cham mit seinen Spezial-<br />

Streichmaschinen voll auf die hoch wertschöpfende und damit weniger währungssensitive Oberflächenbeh<strong>an</strong>dlung<br />

fokussieren k<strong>an</strong>n, soll das notwendige Basispapier in Zukunft auf dem Markt eingekauft<br />

werden. Der St<strong>an</strong>dort in der Schweiz soll damit zum Technologie-, Entwicklungs- und Beschichtungszentrum<br />

und zum spezialisierten Lösungs<strong>an</strong>bieter für verschiedenste Industrien werden. Die gepl<strong>an</strong>ten<br />

Schritte führen zur Aufgabe der Rohpapierproduktion in Cham. Es ist vorgesehen, die Papiermaschine<br />

PM4 in der ersten Jahreshälfte 2012 und die Papiermaschine PM5 bis spätestens Ende 2013 ausser<br />

Betrieb zu nehmen.<br />

Der St<strong>an</strong>dort Cham soll zum einem Technologie- und Entwicklungszentrum mit 100 hochwertigen Arbeitsplätzen<br />

werden<br />

Ausgewählte, profitable Chamer Nischenprodukte für Industrial Release-Anwendungen sollen ab 2012<br />

neu im italienischen Werk in Carmign<strong>an</strong>o hergestellt werden. Die grossen Volumen Spezialpapiere für<br />

die Tabakindustrie, die heute einen Grossteil der Kapazität in Cham auslasten, sollen spätestens ab Ende<br />

2013 in Carmign<strong>an</strong>o produziert werden. Das Werk in Carmign<strong>an</strong>o konzentriert sich bereits heute voll<br />

auf Consumer Goods, insbesondere auf flexible Packaging-Produkte, und ist potentiell ausbaufähig. Der<br />

wachsende Markt in China wird weiterhin aus Europa heraus beliefert werden.<br />

Der St<strong>an</strong>dort Condino wird weiter ausgebaut. Das italienische Werk, das sich auf die Produktion von<br />

Glassine konzentriert, hat seine Verkäufe in den letzten drei Jahren bereits von 38‘000 auf 45‘000 Tonnen<br />

ausgebaut. Es ist gepl<strong>an</strong>t, seine Kapazität bis 2014 um weitere 20% zu erhöhen.<br />

Enge Zusammenarbeit mit Sozialpartnern und den k<strong>an</strong>tonalen Behörden<br />

Der gepl<strong>an</strong>te Umbau der Cham Paper Group führt zu einer schrittweisen Reduktion der Anzahl Vollzeitstellen<br />

in Cham von heute rund 310 auf rund 100 per Anf<strong>an</strong>g 2014. Ein erster Abbauschritt soll mit der<br />

gepl<strong>an</strong>ten Stilllegung der ersten Papiermaschine in der ersten Jahreshälfte 2012 erfolgen. Er wird rund<br />

130 Mitarbeiter betreffen. Der zweite Schritt erfolgt spätestens Ende 2013 mit dem gepl<strong>an</strong>ten Produktionsstopp<br />

der zweiten Maschine. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben mit den Sozialpartnern und<br />

den k<strong>an</strong>tonalen Behörden Kontakt aufgenommen und möchten diesen Prozess mit allen Beteiligten<br />

sorgfältig und sozialverträglich pl<strong>an</strong>en. Dies mit dem Ziel, 100 attraktive, hochwertige Arbeitsplätze<br />

nachhaltig sichern zu können. Zudem soll sichergestellt werden, dass die 34 Lernenden ihre Ausbildung<br />

abschliessen können.


Überblick über die wichtigsten Schritte des gepl<strong>an</strong>ten Umbaus der Cham Paper Group von 2012 bis 2014<br />

Die unternutzte Industriezone in Cham wird zu einem neuen Stadtteil entwickelt werden<br />

Mit der Konzentration auf die weniger Platz be<strong>an</strong>spruchende Entwicklungstätigkeit und Oberflächenbeschichtung<br />

wird im Herzen von Cham ein Grossteil des bereits heute unternutzten Industrieareals für<br />

neue Zwecke frei. Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group hat deshalb erste Studien für eine<br />

schrittweise Umnutzung in Auftrag gegeben. Auf dem über 100‘000 Quadratmeter grossen Gelände mit<br />

direktem Anschluss <strong>an</strong> die A4 und die neue Nordumfahrung von Cham sollen hier über die nächsten<br />

Dekaden neue Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Die Gesellschaft wird dabei eng mit<br />

den lokalen Behörden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass optimale Perspektiven geschaffen<br />

werden - für die Gemeinde Cham, ihre heutigen und zukünftigen Einwohner und Gewerbetreibenden<br />

sowie für die Cham Paper Group.<br />

Aktuelle Wirtschaftslage, Währungssituation und Abschreibungsbedarf führen zu einem Verlust<br />

im Geschäftsjahr 2011 – Cham Paper Group k<strong>an</strong>n den Umbau d<strong>an</strong>k ihrer starken Bil<strong>an</strong>z aus eigener<br />

Kraft bewältigen - Rückkehr zur Profitabilität 2012<br />

Das Geschäftsergebnis 2011 wird stark belastet durch die wirtschaftliche Unsicherheit sowie die Auswirkungen<br />

des starken Schweizerfr<strong>an</strong>kens. Die Gesellschaft rechnet mit einem Verlust aus operativer Tätigkeit<br />

(EBIT) in der Grössenordnung von CHF 10 bis 15 Millionen. Dazu kommen Wertberichtigungen<br />

auf Anlagen und Steuerverlustvorträgen, Restrukturierungsrückstellungen sowie Einmaleffekte von<br />

schätzungsweise CHF 80 bis 90 Millionen, die dem Jahresergebnis 2011 belastet werden. Davon werden<br />

allerdings nur CHF 20 bis 25 Millionen über die nächsten Jahre Cash-wirksam. Detaillierte Angaben<br />

zu den Restrukturierungsrückstellungen und Einmaleffekten werden <strong>an</strong>lässlich der Jahresbil<strong>an</strong>zmedienkonferenz<br />

im März 2012 präsentiert. D<strong>an</strong>k ihrer soliden Bil<strong>an</strong>z und den vorh<strong>an</strong>denen Barmittelreserven<br />

wird die Gruppe die Restrukturierung und Neuausrichtung aus eigener Kraft bewältigen können. Die Eigenkapitalquote<br />

soll weiterhin bei komfortablen 40% liegen. Bei einer stabil bleibenden Konjunktur sollte<br />

die Cham Paper Group im Verlauf von 2012 operativ wieder in die schwarze Zahlen zurückkehren können.<br />

Wir d<strong>an</strong>ken Ihnen für Ihr bisheriges Vertrauen und Ihre Treue zur Cham Paper Group.<br />

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Cham Paper Group

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