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Die MP3-Audiokompression - Deutsches Museum

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3<br />

<strong>MP3</strong> ist der führende Komprimierungsstandard digitaler Audiosignale.<br />

Das Verfahren reduziert Musik- und Sprachdateien ohne hörbaren<br />

Qualitätsverlust auf bis zu 10 % ihrer Ausgangsgröße.<br />

KlangWerkStätten<br />

<strong>Die</strong> <strong>MP3</strong>-<strong>Audiokompression</strong><br />

Töne sind durch ihre Frequenz (Tonhöhe) und Lautstärke definiert.<br />

<strong>Die</strong> digitale CD-Stereoaufnahme übersetzt das analoge Audiosignal<br />

44100 mal pro Sekunde in den binären Code (Nullen und Einsen).<br />

Dabei entsteht eine Datenmenge von etwa 10 Megabyte pro Minute.<br />

Datenströme dieser Größenordnung sind für die effiziente Übertragung<br />

im digitalen Rundfunk oder im Internet zu umfangreich.<br />

<strong>Die</strong> Psychoakustik zeigt die selektive Wahrnehmen des menschlichen<br />

Gehörs; so überdecken laute Töne leise Töne ähnlicher Frequenz.<br />

Das <strong>MP3</strong>-Verfahren entfernt nun mittels mathematischer Operationen<br />

die Daten der für die Wahrnehmung unnötigen Töne.<br />

Weitere Rechenschritte verringern die Datenmenge<br />

durch eine effektivere Codierung nochmals deutlich.<br />

Mehr Informationen:<br />

Computerstation<br />

Medienstation am Exponat<br />

Demonstration am Exponat<br />

www.deutsches-museum-bonn.de<br />

Ein wichtiger Schritt zum weltweiten<br />

Durchbruch von <strong>MP3</strong><br />

ist diese erste MPEG-Layer-3-<br />

PC-Card. Sie ermöglicht 1993<br />

die Erstellung von <strong>MP3</strong> Dateien<br />

auf Personal-Computern.


KlangWerkStätten<br />

Revolution aus Erlangen<br />

Das Kürzel <strong>MP3</strong> steht für ISO/MPEG 1/2 Audio Layer 3.<br />

<strong>Die</strong> Motion Picture Experts Group (MPEG) ist eine Arbeitsgruppe der<br />

Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO).<br />

Sie legt weltweit die Standards der Video- und <strong>Audiokompression</strong> fest.<br />

Der Siegeszug beginnt 1995 mit der kostenpflichtigen Veröffentlichung<br />

des <strong>MP3</strong>-Codierungsprogramms und des erste <strong>MP3</strong>-Players im Internet.<br />

Unbekannte erwerben 1997 einen <strong>MP3</strong>-Codierer und verbreiten<br />

ihn als entschlüsselte Gratisversion illegal über das Internet.<br />

Erst die extreme Verkleinerung von Audiodateien macht es<br />

möglich, Musik in größerem Stil im Internet zu verbreiten.<br />

Eine CD mit 80 Minuten Musik enhält ca. 800 MB Daten,<br />

das <strong>MP3</strong>-Verfahren verringert diese auf 80 MB.<br />

<strong>Die</strong> Musikindustrie erkennt das Problem zunächst jedoch nicht.<br />

Inzwischen erzeugen Abspielprogramme und -geräte einen neuen<br />

Markt, und die <strong>MP3</strong>-Technik ist auf fast jedem Rechner zu finden.<br />

Mehr Informationen:<br />

Computerstation<br />

Medienstation am Exponat<br />

Demonstration am Exponat<br />

www.deutsches-museum-bonn.de<br />

SpitzenForschung im Team<br />

Der erste Signalprozessor zur Audiodatenkompression entsteht 1979 am<br />

Institut für Technische Elektronik der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />

Wissenschaftler unter der Leitung von <strong>Die</strong>ter Seitzer arbeiten dort seit<br />

1970 an der Sprachcodierung, die bis heute stetig verbessert wird.<br />

Psychoakustische Erkenntnisse beeinflussen das Kompressionsverfahren.<br />

Grundlegende Arbeiten leistet mit anderen Karlheinz Brandenburg.<br />

Bereits 1986 werden einschlägige Patente dazu angemeldet.<br />

Der Bau integrierter digitaler Signalprozessoren führt zum Durchbruch.<br />

Im Rahmen dieser Forschungen kommt es zu einer Kooperation mit<br />

dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen.<br />

Das IIS beteiligt sich 1987 an der Entwicklung des digitalen Rundfunks,<br />

einem Projekt der europäischen Forschungsinitiative EUREKA.<br />

Unter Leitung von Prof. Heinz Gerhäuser realisiert das Team vom IIS<br />

und der Universität Erlangen-Nürnberg die neue <strong>Audiokompression</strong>.<br />

Zusammen mit der Universität Hannover, Thomson und AT&T wird<br />

das Verfahren 1992 als ISO MPEG Audiolayer-3 standardisiert.


Sound workshops<br />

MP-3 audio compression A revolution Top research is teamwork<br />

MP-3 is the leading standard for compressing<br />

digital audio signals. The process reduces<br />

music and speech files to as little as<br />

10% of their initial size, with no audible<br />

loss in quality. Sounds are defined by their<br />

frequency (pitch) and amplitude (volume).<br />

The digital stereo recording process samples<br />

the analogue signal 44100 times per second<br />

and converts it to a binary sequence. That<br />

results in files of about 10 megabytes per<br />

minute. Data streams of this order of magnitude<br />

are too large for effective transmission<br />

via the internet or digital radio. The<br />

human ear is a selective device that does<br />

not perceive all sounds. For example, loud<br />

sounds swamp soft ones of a similar frequency.<br />

The <strong>MP3</strong> process makes use of the<br />

discoveries of “psycho-acoustics”: mathematical<br />

operations suppress everything<br />

that is superflous to our perception. Further<br />

calculations reduce the quantity of data by<br />

means of a more efficient coding process.<br />

More information:<br />

Computer Station<br />

Media Station next to the exhibit<br />

Demonstration next to the exhibit<br />

www.deutsches-museum-bonn.de<br />

The abbreviation <strong>MP3</strong> stands for ISO/<br />

MPEG 1/2 Audio Layer 3. The Motion<br />

Picture Experts Group (MPEG) is a working<br />

group within the International Standards<br />

Organization (ISO). It sets world standards<br />

for video and audio compression. The<br />

data compression is achieved by a series of<br />

calculation steps (Layer). Layer 3 is based<br />

on previous versions, but is more complex<br />

and more efficient. <strong>MP3</strong>´s success began<br />

in 1995 when encoding program and the<br />

first <strong>MP3</strong> player software were made available<br />

on the internet. Two years earlier,<br />

the <strong>MP3</strong> developers had pointed out the<br />

consequences for copyright and begun to<br />

develop solutions, but the music industry<br />

did not appreciate the problem. In the<br />

meantime, player programs and equipment<br />

had generated a new market. Now, <strong>MP3</strong><br />

technology can be found in almost every<br />

computer. That was made possible by the<br />

enormous progress in micro-electronics.<br />

The first signal processors for compressing<br />

audio data were made in 1979 at the technical<br />

electronics department at the University<br />

of Erlangen/Nuremberg. Scientists under<br />

Prof. <strong>Die</strong>ter Seitzer had been working there<br />

since 1970 on speech encoding. Knowledge<br />

from the field of psycho-acoustics was used<br />

in this process. Dr Karlheinz Brandenburg,<br />

amongst others, did pioneering work on<br />

the subject. The research involved a cooperative<br />

venture with the Fraunhofer Institute<br />

for Integrated Circuits (ISS) in Erlangen.<br />

In 1987 the ISS took part in a project for<br />

developing digital radio, as part of the European<br />

research initiative Eureka. The ISS<br />

team, headed by Prof. Heinz Gerhäuser,<br />

implemented the new compression process<br />

together with the University of Erlangen/<br />

Nurem-berg. Combined with discoveries by<br />

the University Hanover, Thomson, At&T,<br />

the process was standardized in 1992 as<br />

ISO/MPEG Audio Layer 3.<br />

Caption<br />

2<br />

This was the first MPEG Layer-3<br />

card for the PC, an important step<br />

in the world wide breakthrough<br />

of <strong>MP3</strong>. It came out in 1993 and<br />

allowed <strong>MP3</strong> files to be produced<br />

on a personal computer.

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