Streik in der persönlichen Assistenz?
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it<br />
ehr<br />
rlaub<br />
Mehr<br />
Kohle<br />
ke<strong>in</strong>e<br />
Überstunden<br />
Anerkennung<br />
Distanz<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Familie, e<strong>in</strong>ige haben<br />
weitere Jobs. Geme<strong>in</strong>sam ist ihnen:<br />
Ihr Leben ist unsicher. Ke<strong>in</strong>e<br />
schaut auf ihren Rentenbescheid<br />
und blickt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e sichere Zukunft.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass, wenn <strong>der</strong><br />
<strong>Assistenz</strong>nehmer_<strong>in</strong> irgendwas<br />
wirklich nicht mehr passt – dann<br />
war es das oft mit dem Job. Dann<br />
gilt es Ruck Zuck e<strong>in</strong>e neue Perspektive<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Perpektivlosigkeit<br />
zu<br />
Zeit<br />
f<strong>in</strong>den.<br />
Wie geht’s <strong>der</strong> Assistent_<strong>in</strong><br />
denn sonst so?<br />
Oft ist sie müde – Nachtschichten<br />
s<strong>in</strong>d anstrengend. Manchmal<br />
kann sie nachts nicht mehr schlafen,<br />
weil ihr Rhythmus im Arsch<br />
ist. Sie hat viele Sorgen: Geldsorgen,<br />
Zukunftsängste, Angst,<br />
EG<br />
dass sie 7rausfliegt, ist überfor<strong>der</strong>t<br />
damit, ihre verschiedenen<br />
Jobs unter e<strong>in</strong>en Hut zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Manchmal wird sie auch schlecht<br />
behandelt und weiß nicht, wie sie<br />
die Konflikte klären soll. Wenn sie<br />
sich zu laut beschwert, ist schnell<br />
die persönliche Beziehung, die<br />
e<strong>in</strong>fach zum Job gehört, gefährdet.<br />
Mehr<br />
Kohle<br />
Rente<br />
Und wenn die Assistent_<strong>in</strong> Rückenschmerzen<br />
von <strong>der</strong> Arbeit<br />
bekommt, dann sagt sie sich,<br />
sie müsse öfter Sport machen.<br />
Aber wann soll sie das bloß tun?<br />
H<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> denkt sie auch:<br />
„Wenn ich nicht arbeiten gehe,<br />
geht es me<strong>in</strong>em Rücken besser.<br />
Warum soll ich jetzt <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />
Freizeit dafür sorgen, dass ich immer<br />
arbeiten kann?“ Und vorallem:<br />
„Warum mache ich den Job,<br />
wenn mich diese Arbeit krank<br />
macht?“<br />
Die Assistent_<strong>in</strong> denkt auch an<br />
ihre ehemalige Kolleg<strong>in</strong>, die an<br />
chronischer Sehnenscheidenentzündung<br />
erkrankte. Nun kann<br />
die Kolleg<strong>in</strong>, die Künstler<strong>in</strong> ist,<br />
nicht mehr zeichnen und auch<br />
nicht mehr als Assistent<strong>in</strong> arbeiten<br />
– aber mit ihrem Job soll ihre<br />
Krankheit nichts zu tun haben.<br />
Sie zau<strong>der</strong>t und zweifelt und dann<br />
ist da Zorn. Dann ist ihr klar, dass<br />
es so nicht weitergehen kann,<br />
dass sich ihre Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
verbessern müssen. Sie will<br />
mehr Geld, mehr Zeit, e<strong>in</strong>e Perspektive.<br />
Nur, was ist im Zweifel zu<br />
tun – dann, wenn es reicht?