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Trauer um Reiner Faul - Unterbalbach

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Fränkische Nachrichten vom 09.08.2011<br />

Todesfall: Der frühere Stadtrat und langjährige Ortsvorsteher <strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> ist im<br />

Alter von 62 Jahren gestorben<br />

<strong>Trauer</strong> <strong>um</strong> einen engagierten<br />

Kommunalpolitiker<br />

<strong>Unterbalbach</strong>. Er interessierte sich schon immer für Geschichte, besonders auch aus<br />

dem heimischen Umfeld: Kein Wunder, dass es somit nicht unbedingt eines großen<br />

Schrittes bedurfte, <strong>um</strong> sich bereits frühzeitig ebenso in der Kommunalpolitik zu<br />

betätigen. Ab 1979 im Ortschaftsrat, dazwischen 16 Jahre lang Mitglied im<br />

Gemeinderat, bekleidete <strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> seit 1999 bis noch vor einem Monat das Amt<br />

des Ortsvorstehers von <strong>Unterbalbach</strong>. Vor wenigen Tagen starb der gebürtige<br />

"Bälmer", beruflich Chef aller Zivilisten im Bundeswehr-Standort Niederstetten, an<br />

den Folgen einer schweren Erkrankung im Alter von 62 Jahren.<br />

<strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong>, der am 22. Oktober 1948 in <strong>Unterbalbach</strong> das Licht der Welt erblickte,<br />

besuchte nach der dortigen Grundschule zuerst das Burghardt-Gymnasi<strong>um</strong> in<br />

Buchen, <strong>um</strong> dann 1966 an der Höheren Handelsschule in Bad Mergentheim die<br />

Mittlere Reife abzulegen. Beim Unternehmen Weinig in Tauberbischofsheim schloss<br />

sich hierauf nahtlos eine Lehre z<strong>um</strong> Maschinenschlosser an, beendet im September<br />

1969 mit anschließender halbjähriger Berufspraxis. Schließlich ging's am 1. April<br />

1970 als Soldat auf Zeit zur Bundeswehr, die <strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> am 30. September 1972<br />

mit dem Dienstgrad Leutnant und der letzten Verwendung als Zugführer beim Heer<br />

verließ.<br />

Mit diesem "Ausstieg" erfolgte aber gleichzeitig auch der Wechsel zur<br />

Bundeswehrverwaltung, bei der <strong>Faul</strong> am 1. Oktober 1972 die Ausbildung z<strong>um</strong><br />

Beamten des gehobenen nichttechnischen Dienstes begann, die daraufhin vom 1.<br />

Oktober 1975 bis z<strong>um</strong> 24. Mai 1992 in die Tätigkeit beim Berufsförderungsdienst der<br />

Streitkräfte in Tauberbischofsheim mündete, davon neun Jahre als Sachgebietsleiter<br />

und acht als Berater. Inzwischen Regierungsoberinspektor, übernahm er daraufhin<br />

am 25. Mai 1992 die Leitung der Truppenverwaltung der Radarführungsabteilung 23<br />

in Lauda-Königshofen, einen Posten, den er - 1993 z<strong>um</strong> Amtmann befördert - bis<br />

z<strong>um</strong> 30. September 2003 ausfüllte.<br />

Seit dem 1. Oktober 2003 fungierte der baldige Regierungsamtsrat (ab Anfang 2004)<br />

<strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> dann als Leiter der Truppenverwaltung des<br />

Transporthubschrauberregimentes 30, zuletzt in Standortservice Niederstetten<br />

<strong>um</strong>firmiert. Der damit "oberste Zivilist" in der dortigen Kaserne mit geplantem<br />

Dienstende am 31. Oktober brachte sich jedoch auch außerhalb seines beruflichen<br />

Werdeganges bereits frühzeitig in das örtliche Vereinsleben ein, so von 1968 bis<br />

1970 als Leiter der Jungkolping <strong>Unterbalbach</strong>, ehe der frühere aktive Fußballer mit<br />

viel Engagement in die über Jahrzehnte andauernde Trainertätigkeit bei der DJK<br />

einstieg.


Viele Jahre engagierte sich der gebürtige<br />

<strong>Unterbalbach</strong>er <strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> für seine<br />

Heimatgemeinde. BILD: HERBERT BICKEL<br />

Dem Auftakt bei der C-Jugend von 1976 bis 1983 folgte bis 1990 das Coaching bei<br />

den Senioren mit der besonderen Krönung des Aufstiegs in die Bezirksliga<br />

Tauberbischofsheim, bevor sich noch Zeiten bei der E-Jugend (bis 1994) und<br />

schließlich F-Jugend (bis 2000) anschlossen. Auf anderer Ebene schon seit 1979 im<br />

Ortschaftsrat, wählten die Bürger <strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> 1989 auch erstmals in den<br />

Gemeinderat von Lauda-Königshofen, dem er daraufhin über 16 Jahre angehörte,<br />

darunter von 1996 bis 1999 als Vorsitzender der CDU-Fraktion.<br />

Danach ging der seit 1972 mit Ursula verheiratete und mehrfach geehrte Vater<br />

zweier Kinder, Daniel (34) und Kathrin (31), sowie Opa von zwei Enkeln allerdings<br />

voll in der Aufgabe des <strong>Unterbalbach</strong>er Ortsvorstehers auf, ein Amt, das er ab 1999<br />

bis zuletzt mit großem Einsatz und der entsprechenden Umsicht ausübte. In diesem<br />

Zeitra<strong>um</strong> wurde viel bewegt - erinnert sei hier nur an markante Projekte wie<br />

beispielsweise die Übergabe der Ortsdurchfahrt der B 290, die Neugestaltung der<br />

Oberbalbacher Straße oder der Zuwachs durch das Neubaugebiet<br />

"Mühlbach/Heißgrat" als Meisterstück.<br />

Neben seinem Faible für Politik und Geschichte, was logischerweise erst vor zwei<br />

Jahren z<strong>um</strong> Vorsitz des damals neu gegründeten Heimat- und Kulturvereines führte,<br />

schnürte der oft im Garten aktive <strong>Reiner</strong> <strong>Faul</strong> gerne die Wanderschuhe und verfolgte<br />

weiterhin als bekennender Fußball-Fan mit Begeisterung das lokale sowie<br />

überregionale Geschehen <strong>um</strong> das runde Leder.<br />

Die <strong>Trauer</strong>feier für den Verstorbenen findet am Freitag, 19. August, in <strong>Unterbalbach</strong><br />

statt; dem Rosenkranz <strong>um</strong> 13.30 Uhr und dem Seelenamt <strong>um</strong> 14 Uhr schließt sich<br />

die Beisetzung der Urne an.<br />

bix

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