Spracherkennung - HMS
Spracherkennung - HMS
Spracherkennung - HMS
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4.80 Euro<br />
Der<br />
Nächste,<br />
bitte!<br />
Wenn die Praxis an den Nachfolger übergeben wird,<br />
steht auch eine Übergabe der Praxis-EDV an.<br />
IT IN DER ÄRZTLICHEN PRAXIS.<br />
Mit Zertifikat<br />
Die medatixx-akademie<br />
bietet Fortbildung mit<br />
Qualitätssiegel.<br />
Mehr Effizienz<br />
Wie man mit dem<br />
digitalen Diktat Zeit und<br />
Geld spart.<br />
AUSGABE<br />
11.3<br />
JULI 2011
Erstattungsfähige<br />
eGK-Terminals<br />
eGK-Terminals<br />
für jede Praxis.<br />
Stationär & Mobil<br />
medic<br />
memo<br />
CARD STAR /medic2 Modell 6020-4<br />
Das perfekte Terminal für nahezu jede Praxis mit vernetzten<br />
Arbeitsplätzen hat nur einen Kartenslot. Es wird daher auch<br />
im Rahmen der späteren Telematik-Infrastruktur nicht dazu<br />
verleiten, den wertvollen Heilberufsausweis (HBA) am<br />
Empfang zu stecken und dort der Gefahr eines Diebstahls<br />
auszusetzen.<br />
Der HBA kann dann vielmehr in einem zweiten Terminal an<br />
gut gesicherter Stelle der Praxis während der Arbeitszeit<br />
gesteckt bleiben.<br />
CARD STAR /medic2 Modell 6220-4<br />
Das Standardterminal für Praxen mit seltenem Zugriff<br />
auf den HBA, wie z. B. Dentalpraxen oder Praxen von<br />
Psychotherapeuten. Durch den integrierten zweiten<br />
Kartenslot wird für den HBA später kein zusätzliches<br />
Terminal benötigt.<br />
Durch eine mechanische Verriegelung der HBA-Aufnahme<br />
wird das Diebstahlrisiko reduziert.<br />
CARD STAR /memo3<br />
Das Mobilgerät speichert maximal 200 eGk bzw. KVK. Das<br />
Gerät kann dabei von bis zu 16 Anwendern parallel benutzt<br />
werden, ohne dass die fremde Daten eingesehen werden<br />
können.<br />
Die gespeicherten Daten werden in der Praxis kabellos<br />
über die Dockingfunktion eines dort installierten CARD<br />
STAR /medic2 ausgelesen. Alternativ kann der Anschluss<br />
an die Praxis-EDV auch über USB 2.0 oder ein optionales,<br />
serielles Kabel erfolgen.<br />
Innovatives ADMINreset-Verfahren<br />
Haben Sie die selbst vergebene Administrator-PIN Ihres<br />
Terminals verloren, so können CARD STAR Terminals<br />
kurzfristig vor Ort zurückgesetzt werden. Dieser Vorgang<br />
erspart Ihnen die vom BSI vorgeschriebene Einsendung<br />
des Gerätes an den Hersteller.<br />
CCV Deutschland GmbH<br />
Celectronic eHealth Division<br />
Bachstraße 34<br />
D-41352 Korschenbroich<br />
T 02182 3752<br />
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Inhalt<br />
Die Ü-Frage<br />
Eine Praxisübergabe muss<br />
gut geplant sein<br />
10<br />
Bitte zum Diktat!<br />
<strong>Spracherkennung</strong>, digitales<br />
Diktat etc. – wie funktioniert das<br />
eigentlich?<br />
16<br />
Mit Qualität<br />
überzeugen<br />
Die medatixx-akademie<br />
20<br />
Kompakt 04<br />
Infografik 16<br />
Porträt 18<br />
bunt gemixxt 24<br />
Kolumne, Impressum 26<br />
Editorial<br />
Chancen wie Risiken<br />
Inhalt 02/03<br />
Herzlich danke ich Ihnen für die zahlreichen Rückmeldungen<br />
zu unserem neuen Magazin. Zur Idee,<br />
zum Layout und zur Struktur unseres ixx.press erreichte<br />
uns große Zustimmung. Inhaltlich wurden die vorgestellten<br />
Themen begrüßt, aber auch eigene Themenvorschläge<br />
gemacht. Sie können sich sicher sein: Wir werden<br />
Ihre Wünsche und Anregungen in den kommenden<br />
Ausgaben so weit es geht gerne beherzigen.<br />
In den nächsten zehn Jahren wird nach Einschätzungen<br />
von KBV und Bundesgesundheitsministerium in<br />
über 60.000 Praxen ein Generationswechsel stattfinden.<br />
Das Thema „Praxisübergabe“ ist durchaus von gesellschaftlicherBedeutung;<br />
geht es doch um<br />
nicht weniger als die<br />
Sicherstellung der flächendeckendenambulanten<br />
Versorgung<br />
in Deutschland. Die<br />
Übergabe der Praxis<br />
an einen Nachfolger<br />
ist oft nicht einfach und birgt für alle Seiten Chancen wie<br />
Risiken. Daher ist es umso wichtiger, diesen Schritt vorausschauend,<br />
analytisch und umfassend zu planen. Deshalb<br />
widmen wir diesem Thema unsere aktuelle Titelgeschichte.<br />
Der Arztbrief im ursprünglichen Sinn seines Wortes<br />
– also per Post oder Fax übermittelt – ist auch in Zeiten<br />
elektronischer Kommunikation nach wie vor der Träger<br />
von Informationen über gemeinsam behandelte Patienten.<br />
Immer >> mehr jedoch 23 wird das gute alte Diktiergerät<br />
ersetzt durch elektronische Sprachverarbeitungssysteme<br />
bis hin zur vollständig automatisierten <strong>Spracherkennung</strong>.<br />
Mit unserem Beitrag ab Seite 16 stellen wir die heute<br />
hierfür bestehenden Möglichkeiten vor.<br />
Gemeinsam mit unserem Redaktionsteam<br />
wünsche ich Ihnen eine<br />
kurzweilige und informative Lektüre.<br />
Das Titelthema<br />
„Praxisüberga be“<br />
ist durchaus von<br />
gesellschaf tlicher<br />
Bedeutung.<br />
Jens Naumann<br />
Geschäftsführung medatixx
Kompakt<br />
Zukunft offen<br />
AMBULANTE KODIERRICHTLINIEN. Die Zukunft der Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) kann noch immer als<br />
offen bezeichnet werden. Die Ärzte sind gespalten. Mit der Sitzung des Petitionsausschusses am 9. Mai 2011<br />
haben die AKR den Deutschen Bundestag erreicht. Vor allem Hausärzte machten ihre Skepsis geltend und argumentierten,<br />
dass die Richtlinien zu massiver Bürokratie und zu Datenschutzproblemen führen würden. Politisch<br />
beendet ist die Sache damit nicht: Der Ausschuss behält das Thema auf der Tagesordnung und wird in den nächsten<br />
Sitzungen erneut darüber beraten.<br />
Derweil hat sich die Vertreterversammlung der KBV überraschend deutlich von den AKR distanziert: Gefordert<br />
wird einerseits, dass die AKR erst im Januar 2012 scharf geschaltet werden. Das entspricht der Linie von Ex-<br />
Gesundheitsminister Philipp Rösler. Die KBV will die AKR nun aber auch auf einen repräsentativen Querschnitt<br />
der Ärzte beschränkt sehen und für die, die kodieren, höhere Vergütungen durchsetzen.<br />
Diese Position gilt als bei den Kassen kaum durchsetzbar. Sie ist auch nicht unumstritten im KV-System. Die<br />
KV Sachsen-Anhalt beispielsweise möchte die AKR am liebsten schon zum 1. Juli für alle einführen. Seitens der<br />
EDV-Umsetzung hat die KBV die Hersteller von Praxis-IT-Lösungen im Rahmen des Updates zum dritten Quartal<br />
um eine Erweiterung gebeten. Die ICD-10-GM-Stammdatei wird um einen Eintrag erweitert, der Diagnosen als<br />
hausarztrelevant kennzeichnet.<br />
Ärztenetz erhält Preis für IT-Projekt<br />
Das Ärztenetz Südbrandenburg ist vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen mit<br />
dem Innovationspreis Dermatologie ausgezeichnet worden. Das Netz hat unter anderem<br />
eine IT-gestützte Hautkrebsvorsorge umgesetzt.<br />
D<br />
er elektronische Behandlungspfad, den die Brandenburger Ärzte<br />
im Rahmen ihrer übergreifenden IT-Plattform etabliert haben, ist vor<br />
allem deswegen innovativ, weil er Hausärzte und Dermatologen zusammenbringt.<br />
Beide Arztgruppen können bekanntlich das Hautkrebsscreening<br />
anbieten.<br />
Der Behandlungspfad im Ärztenetz Südbrandenburg ist nun so aus-<br />
gearbeitet, dass er anhand eines Punktesystems festlegt, wann ein Patient<br />
bei einem Dermatologen vorgestellt werden sollte und wann nicht.<br />
Das stärkt die Kooperation zwischen den Fachrichtungen, ohne dass die<br />
Dermatologen überlastet werden. Relevante Informationen zum Patienten<br />
werden in der Netzakte abgelegt. Der Patient muss dafür sein Einverständnis<br />
erklären, in diesem Fall per elektronischem Fingerabdruck.<br />
E(U)-Patient auf<br />
dem Vormarsch?<br />
Wird die Versorgung von Patienten<br />
aus anderen EU-Ländern zunehmend<br />
unbürokratisch? Die als Pilotprojekt<br />
gestartete Netc@rds-Infrastruktur soll<br />
jetzt institutionalisiert werden.<br />
N<br />
etc@rds ist ein Projekt, bei<br />
dem der Krankenversichertenstatus<br />
eines Patienten online<br />
im Herkunftsland überprüft wird.<br />
Das verringert die Abrechnungsbürokratie.<br />
Bisher sind europaweit<br />
rund 500 Einrichtungen an<br />
dem seit zehn Jahren laufenden<br />
Projekt beteiligt. In Deutschland<br />
sind die AOK-Landesverbände<br />
Bayern, Baden-Württemberg und<br />
Nordost bei Netc@rds engagiert.<br />
Nach Ablauf der zehnjährigen<br />
EU-Förderperiode soll Netc@rds<br />
Ende der Förderperiode:<br />
Netc@ards soll jetzt verstetigt werden<br />
jetzt verstetigt werden, wie Koordinator<br />
Dr. Gerhard Brenner,<br />
früher Zentralinstitut für Kassenärztliche<br />
Versorgung, bei der<br />
E-Health-Konferenz in Budapest<br />
betonte. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung<br />
zwischen den<br />
beteiligten Partnern befinde sich<br />
gerade in der Abstimmungsphase.<br />
Für die Ärzte kann eine Ausdehnung<br />
des Projekts nur Vorteile<br />
haben: Sie kommen deutlich<br />
schneller an ihr Geld, wenn<br />
das Versicherungsprozedere<br />
elektronisch gestützt vonstattengeht.<br />
Welche Einrichtungen an<br />
dem Netc@rds-Projekt im Einzelnen<br />
bisher beteiligt sind, kann<br />
im Internet eingesehen werden.<br />
www.healthcareabroad.eu
Datenauge sei wachsam<br />
Hackerangriffe auf große Unternehmen haben in den letzten Wochen<br />
gleich mehrfach Schlagzeilen gemacht. Auch im Gesundheitswesen<br />
rückt die Datensicherheit in elektronischen Netzen verstärkt in den<br />
Fokus – nicht nur bei der eGK.<br />
D<br />
er Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat<br />
darauf hingewiesen, dass Patienten eines Arztes bei Facebook<br />
Hinweise auf mögliche Bekannte erhalten hatten, die sie in Wahrheit<br />
gar nicht kennen konnten. Es stellte sich dann heraus, dass<br />
das Adressbuch des ebenfalls bei Facebook registrierten Arztes<br />
Patientendaten enthielt, die für die „Freunde-Funktion“ des sozialen<br />
Netzwerks ausgelesen wurden. Dass das nicht geht, ist<br />
klar: Ärzte dürfen Dritten keine Auskunft darüber geben, wer bei<br />
ihnen in Behandlung ist. Wer Patientendaten elektronisch verwaltet,<br />
sollte sozialen Netzwerken also keinen Zugriff auf das<br />
Adressbuch gestatten.<br />
Bei derartigen Schlagzeilen tut es nicht Wunder, dass die Ärzteschaft<br />
auf eine Meldung zu einem Datenschutzleck bei den Kartenlesegeräten<br />
für die neue Gesundheitskarte<br />
ausgesprochen sensibel<br />
Wer die Pa-<br />
reagierte. Dieses Leck gestattet es,<br />
tientendaten mittels einer Schadsoftware die Ge-<br />
elektronisch heimzahl des elektronischen Arztausweises<br />
auszulesen, der in dem Gerät<br />
verwaltet, steckt.<br />
sollte von<br />
Für den anstehenden Rollout der<br />
eGK ist das wahrscheinlich nicht rele-<br />
der Freundevant,<br />
da hier zunächst weder mit PIN<br />
Funktion bei noch mit Arztausweisen hantiert wird.<br />
Facebook die Die Betreiberorganisation<br />
der eGK, die gematik,<br />
Finger lassen. prüft derzeit im<br />
Auftrag der Gesellschafterversammlung,<br />
unter welchen<br />
Bedingungen genau das Leck relevant<br />
Zahl<br />
des Quartals<br />
175,3 Mrd.<br />
Kompakt 04/05<br />
Kolumne Dierks antwortet<br />
Prof. Dr. Dr. Christian Dierks<br />
Zur Person. Prof. Dr. Dr. Christian Dierks ist<br />
Rechtsanwalt und Facharzt für Allgemeinmedizin.<br />
Vorwiegend berät er mit seiner<br />
Kanzlei Leistungserbringer im Gesundheitswesen.<br />
Ein Schwerpunkt liegt dabei in den<br />
Rechtsfragen von Telemedizin und eHealth.<br />
DIERKS: Auch die Online-Portale sind letztlich Ärzteverzeichnisse,<br />
für die die gleichen Regeln gelten wie in der<br />
Offline-Welt mit Druckerschwärze. Nach dem geltenden<br />
Berufsrecht dürfen sich Ärzte nur in solche Verzeichnisse<br />
aufnehmen lassen, die allen Ärzten mit einem<br />
kostenlosen Grundeintrag offenstehen. Was dem gedruckten<br />
Verzeichnis recht ist, ist also dem Online-Portal<br />
billig. Immer wieder aber gibt es Versuche, über das<br />
Kleingedruckte den Ärzten Geld für den Grundeintrag<br />
abzuknöpfen. Auf dem Klageweg lässt sich das Geld<br />
meistens zurückholen.<br />
Für die Informationen im Portal gilt, dass auch dort<br />
eine berufsrechtswidrige Werbung verboten ist. Es müssen<br />
also alle Angaben zutreffend sein, Fachgebiet und<br />
Schwerpunkt sowie Zusatzbezeichnungen müssen der<br />
Weiterbildungsordnung entsprechen. Andere Qualifikationen<br />
müssen in einer Weise geführt werden, dass<br />
Verwechslungen mit Qualifikationsbezeichnungen<br />
nach der Weiterbildungsordnung nicht möglich<br />
wird und wie es gestopft werden kann.<br />
sind. Übertriebene Anpreisung, Vergleiche oder<br />
Die Hersteller von Kartenlesegeräten<br />
Superlative machen die Werbung unsachlich und<br />
betonen derweil, dass das jetzt ent- Euro haben die gesetzlichen Kranken- rechtswidrig. Faustregel: Die Information für den<br />
deckte Leck in der von der gematik entversicherungen im vergangenen Jahr Patienten muss im Vordergrund stehen. Bei Verstöwickelten<br />
Spezifikation der Lesegeräte eingenommen. 16,4% flossen ßen entsteht das Problem weniger mit den Gerich-<br />
angelegt sei. Es handele sich also nicht um in die ärztliche Behandlung. ten als vielmehr mit den lieben Kollegen: Wettbe-<br />
ein Versäumnis der Industrie. Sollte die Spewerbsrechtliche<br />
Abmahnungen und einstweilige<br />
zifikation der Lesegeräte geändert werden müs-<br />
Verfügungen sind oft wesentlich teurer als die Verwarsen,<br />
dürfte sich das über einige Monate hinziehen,<br />
nungen oder Bußgelder der Ärztekammern und Gerich-<br />
weil dann das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechte.<br />
Auch die Betreiber der Portale müssen ein Auge auf<br />
nik (BSI) die Geräte erneut prüfen müsste.<br />
den Inhalt haben. Grobe Verstöße gegen die Regeln,<br />
Die Gerätehersteller legen Wert darauf, dass das nötige Update<br />
unsachliche Äußerungen oder platzierte Schmähkritik<br />
keinen Austausch der Lesegeräte erforderlich machen werde. Es<br />
an eingetragenen Ärzten à la „Spickmich“ können<br />
gebe demnach keinen Grund, den laufenden Rollout der Lesege-<br />
auch auf den Provider der Website zurückfallen.<br />
räte zu stoppen. Dies war von einigen KV-Bezirken zunächst gefordert<br />
worden. Die Frist, innerhalb derer Ärzte den KV-Zuschuss<br />
für die neuen Lesegeräte abrufen können, läuft noch bis Ende<br />
September.<br />
Ohne Kontrolle geht es auch hier nicht.<br />
?<br />
Welche Regeln gelten eigentlich<br />
für Online-Portale, in denen Ärzte<br />
bewertet werden?
Kompakt<br />
Interview „Aufwand möglichst gering“<br />
Norbert Butz<br />
1<br />
Die Bundesärztekammer hat das Konzept für die elektronischen<br />
Notfalldaten komplett überarbeitet. Im Gespräch<br />
mit ixx.press erläutert der Telematik-Dezernent<br />
bei der Bundesärztekammer, Norbert Butz, was sich<br />
geändert hat.<br />
Die alte Version der elektronischen Notfalldaten ist bei den Ärzten in den eGK-<br />
Tests durchgefallen. Was machen Sie diesmal anders?<br />
Nicht mehr dieselben Fehler. Die Verantwortung für die Gestaltung der elektronischen<br />
Notfalldaten liegt diesmal ganz bei der Bundesärztekammer. Deswegen können wir<br />
die ärztliche Sicht sehr viel besser berücksichtigen. Beim alten Notfall datensatz musste<br />
der Patient teilweise fünfmal eine PIN eingeben, wenn der Datensatz angelegt wurde.<br />
Beim Anlegen des neuen Notfalldatensatzes ist die PIN-Eingabe nicht notwendig. Die<br />
Einwilligungen können auch schriftlich erfolgen. Wenn der Datensatz in Notfällen ausgelesen<br />
wird, ist weiterhin keine PIN nötig. Außerhalb von Notfallsituationen kann die<br />
Einwilligung für den Zugriff wahlweise per PIN oder per Unterschrift eingeholt werden.<br />
Darüber hinaus werden wir den Herstellern von Praxisverwaltungssystemen helfen,<br />
Lösungen zu finden, die die Anwendung Notfalldatenmanagement so unterstützt,<br />
dass der Aufwand für den Arzt möglichst gering ist.<br />
2<br />
Wie unterscheidet sich der neue Notfalldatensatz inhaltlich vom alten?<br />
Zentral ist sicher die Unterscheidung zwischen Notfall und Nicht-Notfall, die es<br />
bisher nicht gab. Beim Zugriff auf die Daten muss der Arzt angeben, ob es sich um<br />
einen Notfall handelt oder nicht. Im Notfall ist der Zugriff sofort möglich und wird<br />
protokolliert. Im Nicht-Notfall, zum Beispiel bei einem Hausarztwechsel, erfolgt die<br />
PIN-Eingabe oder die Einwilligung per Unterschrift. Dann können die Notfalldaten<br />
auf der eGK in die Praxis-EDV übertragen werden.<br />
3<br />
Welche Daten wird der neue Notfalldatensatz konkret enthalten?<br />
Die Daten sind nicht umfangreicher geworden. Wir geben aber keine abschließende<br />
Liste von möglichen Diagnosen oder Medikationen mehr vor. Konkret können<br />
bis zu 20 Diagnosen und bis zu 20 notfallrelevante Medikamente gespeichert<br />
werden. Bei den Medikamenten werden Handelsname, Wirkstoff, Darreichungsform<br />
und Dosierungsschema angegeben. Es gibt ein Datenfeld „Besondere Hinweise“ für<br />
Informationen zu Schwangerschaft, Implantaten und Kommunikations- und Weglaufstörungen<br />
und ein weiteres von den Notfalldaten getrenntes Datenfeld, in dem<br />
Hinweise auf den Aufbewahrungsort von Organspendeausweis, Patientenverfügung<br />
und Vorsorgevollmacht hinterlegt werden können.<br />
4<br />
Wo liegen die Daten und wie geht es jetzt weiter?<br />
Alle Daten werden auf der Karte gespeichert. Es erfolgt also keine zentrale<br />
Datenspeicherung. Das weitere Prozedere wird jetzt so aussehen, dass die Vorgaben<br />
technisch in eine Spezifikation umgeschrieben werden, das sogenannte<br />
Pflichtenheft. Danach werden, wie bei den anderen eGK-Anwendungen, Praxistests<br />
erfolgen. Wie genau diese Tests ablaufen sollen, entscheiden die Gesellschafter<br />
der gematik in den nächsten Monaten.<br />
Immer mehr Ärzte<br />
ordern Lesegeräte<br />
Die Vorbereitungen auf den eGK-Rollout<br />
nehmen Fahrt auf. Nicht überall herrscht<br />
allerdings konstruktive Stimmung.<br />
B<br />
is Ende des Jahres müssen die Krankenkassen<br />
an jeweils mindestens zehn Prozent<br />
ihrer Versicherten elektronische Gesundheitskarten<br />
ausgegeben haben. Sonst<br />
wird es teuer. Kein Wunder, dass der Rollout<br />
der Kartenlesegeräte nun langsam in Fahrt<br />
kommt. Ärzten wird geraten, sich möglichst<br />
früh bei ihrer KV um die Pauschalen (siehe<br />
ixx.press 1/2011) zu kümmern, damit es kurz<br />
vor Ablauf der Erstattungsfrist Ende September<br />
nicht zu Engpässen kommt.<br />
Im KV-Bezirk Schleswig-Holstein sind<br />
schon mehrere hundert Ärzte mit den neuen<br />
Lesegeräten ausgestattet. Auch in Hamburg,<br />
im Saarland und in Berlin läuft der Lesegeräte-Rollout<br />
flott an. In Bayern und einigen<br />
anderen Bezirken können die Pauschalen<br />
sogar online beantragt werden. In Nordrhein<br />
möchte die KV mit den Krankenkassen Pauschalen<br />
für jene rund 30 Prozent der Ärzte<br />
aushandeln, die beim ersten Rollout-Versuch<br />
noch keine Pauschalen beantragt hatten. Die<br />
Diskussionen laufen noch. Bewegung gibt es<br />
auch bei den eGK-skeptischen KVen Hessen<br />
und Bremen. In Bremen wurde der Beschluss<br />
zum eGK-Boykott aus dem Jahr 2009 rückgängig<br />
gemacht. Auch in Hessen verhandelt<br />
die KV mit den Kassen über die Pauschalen,<br />
bleibt aber bei ihrer kritischen Haltung zur<br />
eGK insgesamt.<br />
Interessanter als der Rollout selbst ist, dass<br />
es auch bei den Anwendungen der eGK vorangeht.<br />
Die Gesellschafterversammlung der<br />
gematik hat die sogenannten Lastenhefte für<br />
die elektronischen Notfalldaten (siehe links),<br />
den elektronischen Arztbrief und das Online-<br />
Update der Versichertenstammdaten einstimmig<br />
verabschiedet. Jetzt kann die technische<br />
Umsetzung beginnen. Noch unklar ist,<br />
wann und wo diese Anwendungen dann<br />
die nötigen Praxistests<br />
durchlaufen.
TÜVgeprüftes<br />
Netzwerk<br />
TELERADIOLOGIE.<br />
Viele ambulante Radiologen<br />
engagieren sich mittlerweile<br />
in Teleradiologienetzen.<br />
Ein im saarländischen Dillingen<br />
ansässiges Netzwerk hat sich jetzt<br />
vom TÜV Süd zertifizieren lassen.<br />
Die Zahl der Krankenhäuser, die in Deutschland ihren<br />
radiologischen Bereitschaftsdienst zumindest teilweise per Teleradiologie<br />
organisieren, wächst. Eine höhere zweistellige Zahl dürfte es mittlerweile sein.<br />
Bei den Teleradiologienetzen sind überwiegend niedergelassene oder in ihrem Beruf<br />
pausierende Radiologen engagiert. Sie befunden nachts und am Wochenende vor allem<br />
CT-Bilder, etwa wenn es darum geht, eine Hirnblutung auszuschließen.<br />
Den Rahmen für die Teleradiologie gibt in Deutschland die Röntgenverordnung vor.<br />
Einer der größten Anbieter im Markt, reif und möller diagnostic-network ag, hat sich jetzt<br />
zusätzlich vom TÜV Süd nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizieren lassen. Bei dieser Norm<br />
werden vor allem das Qualitätsmanagement und die Ablauforganisation bewertet.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Teleradiologie schätzt, dass mehrere Hundert Krankenhäuser<br />
in Deutschland prinzipiell von einem teleradiologisch organisierten Bereitschaftsdienst<br />
profitieren könnten. Eine Studie, die das Einsparpotenzial auf Basis des Dillinger<br />
Netzwerks ermittelt hat, kam für ein mittelgroßes Krankenhaus zu Einsparungen in Höhe<br />
von 40.000 Euro pro Jahr.<br />
40 Prozent Support-Zuwachs<br />
Die Nutzer von Praxis-EDV-Systemen der medatixx profitieren seit der Fusion<br />
von DOCexpert und MCS Arzt- und Ambulanzsysteme von einem umfangreicheren<br />
Support.<br />
W<br />
ir bündeln unsere Kräfte für die Entwicklung und die Pflege unserer<br />
Arztinformationssysteme. Durch den Zusammenschluss können<br />
wir unseren Anwendern eine Erhöhung der Supportkapazitäten um rund<br />
40 Prozent bieten“, betont medatixx-Geschäftsführer Jens Naumann. Seit<br />
der Fusion zählt das Unternehmen medatixx über 30.000 ärztliche Anwender<br />
zu seinen Kunden.<br />
Um auch zukünftig praxistaugliche und für die Kunden wirtschaftliche<br />
Lösungen entwickeln zu können, sind umfangreiche Ressourcen nötig.<br />
„Neben der Softwareentwicklung bauen wir vor allem im Bereich Service<br />
unsere Strukturen weiter aus“, so Naumann. „Für reibungslose Hilfe sorgen<br />
mehr als 80 Hotline-Mitarbeiter und 28 Schulungskräfte allein bei der<br />
medatixx und ihren eigenen regionalen Niederlassungen. Dazu kommen<br />
die Servicekapazitäten der medatixx-Partner. Auch die Technik-Unterstützung<br />
für die medatixx-Praxen kann sich sehen lassen: Derzeit stünden<br />
bundesweit rund 300 technische Ansprechpartner für die Kunden zur Verfügung,<br />
betonte Naumann.<br />
Kompakt 06/07<br />
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Kompakt<br />
Wer darf wo ran?<br />
DATENSCHUTZ. Die Konferenz<br />
der Landesdatenschützer will den<br />
Datenschutz in medizinischen<br />
Einrichtungen auf neue Füße stellen.<br />
Das könnte auch für MVZ und ambulante<br />
Großpraxen relevant werden.<br />
Es ist ein Papier, das aufhorchen lässt: Gefordert wird ein<br />
systematisches Zugriffs- und Rechtemanagement für die Mitarbeiter<br />
in medizinischen Einrichtungen. Wer mit Patientendaten<br />
hantiert, soll sich zweifelsfrei ausweisen.<br />
Ein „Universalpasswort“, das an einer Pinnwand klebt, soll künftig nicht mehr ausreichen.<br />
Die Experten fordern auch, den Zugriff auf bestimmte ältere Daten von der expliziten Zustimmung<br />
des Patienten abhängig zu machen und Datenzugriffe generell zu protokollieren.<br />
Das Papier richtet sich primär an Krankenhäuser. Dr. Ulrich Vollmer vom Berliner Datenschutzbeauftragten<br />
hat allerdings darauf hingewiesen, dass sich auch Medizinische Versorgungszentren<br />
und Gemeinschaftspraxen angesprochen fühlen sollen.<br />
„So wie es derzeit läuft, geht es nicht weiter“, so Vollmer.<br />
www.datenschutz-berlin.de<br />
Charité evaluiert Telemedizin bei COPD<br />
Nach der Herzinsuffizienzstudie TIM-HF beginnt an der Charité in diesen Tagen<br />
eine weitere große Telemedizinstudie. Diesmal geht es um die Betreuung von<br />
COPD-Patienten in den GOLD-Stadien II bis IV.<br />
Ä<br />
Das Problem mit dem „Universal-<br />
Passwort“ Auch Praxen sollen sich<br />
angesprochen fühlen.<br />
hnlich wie Herzinsuffizienzpatienten sind COPD-Patienten relativ betreuungsintensiv<br />
und laufen bei nicht optimaler Therapie die Gefahr,<br />
wegen Exazerbationen wiederholt ins Krankenhaus eingewiesen zu werden.<br />
Ob sich die Zahl der Hospitalisierungen bei COPD-Patienten durch<br />
eine telemedizinische Betreuung verringern lässt, dieser Frage<br />
wird jetzt bei insgesamt 220 Patienten nachgegangen.<br />
Sekundär werden außerdem Lebensqualität, Kosteneffektivität<br />
und Aktivität der Patienten evaluiert.<br />
„Von technischer Seite übertragen wir täglich<br />
Lungenfunktionsparameter sowie einmal<br />
pro Woche einen Sechs-Minuten-Gehtest“, betonte<br />
Charité-Mitarbeiterin Nora Döhnert<br />
beim Pneumologenkongress in Dresden.<br />
Der Patient schickt zusätzlich in regelmäßigen<br />
Abständen eine Patientenselbsteinschätzung.<br />
Betreut werden die<br />
Patienten wie gehabt von ihren ambulanten<br />
Ärzten. Die Charité stellt lediglich<br />
die Telemedizin zur Verfügung.<br />
Einer der Zielparameter für die COPD-<br />
Telemedizin in Berlin ist der aus Body-Mass-Index, Spirometrie, Dyspnoesymptomatik<br />
und Aktivität zusammengesetzte BODE-Index. Die richtige<br />
Auswahl der Zielparameter sei für die Telemedizin das A und O, wie Professor<br />
Michael Pfeifer vom Klinikum Donaustauf betonte: „Wir müssen als Mediziner<br />
klar definieren, was wir mit all den erfassten Werten anfangen wollen,<br />
sonst haben solche Projekte keinen Erfolg.“<br />
Wissenschaftsticker<br />
+++ Dr. Google macht wieder einmal Schlagzeilen.<br />
Wissenschaftler um Justin Ortiz von der University<br />
of Washington haben untersucht, ob<br />
Google Flu Trends oder professionelle Surveillance-Experten<br />
den Verlauf einer Epidemie von<br />
Atemwegsinfektionen besser vorhersagen können<br />
(PLoS One 2011; 6(4):e18687). Das Gipfeltreffen<br />
endete unentschieden. Google war genauso<br />
gut wie das klinische Surveillance-System für<br />
unspezifische Atemwegserkrankungen, aber<br />
schlechter als das spezifisch mit Labordaten arbeitende<br />
Surveillance-System für die Virusgrippe.<br />
Womit wieder einmal bewiesen wäre: Google ist<br />
so schlau wie die Masse, aber eben auch nicht<br />
schlauer. +++ In der Zeitschrift Thorax (elektronisch<br />
vorveröffentlicht am 4. April 2011) berichten<br />
Simone Hashimoto und Kollegen über eine<br />
randomisiert-kontrollierte Studie bei 95 Asthmapatienten,<br />
bei denen orale Steroide nötig waren.<br />
Die Dosis wurde entweder konventionell eingestellt,<br />
wobei die Patienten alle vier Wochen zum<br />
Facharzt kamen, oder aber mithilfe eines internetgestützten<br />
Monitoring-Tools. Im Vergleich zur<br />
Ausgangsdosis konnten in der Internetgruppe im<br />
Median 205mg Prednison über den Studienzeitraum<br />
eingespart werden. In der Kontrollgruppe<br />
änderte sich im Median nichts. +++ Friedrich Köhler<br />
und Stefan Anker haben in Circulation (elektronisch<br />
vorveröffentlicht am 28. März 2011) ihre<br />
TIM-HF-Studie nun auch offiziell publiziert. Erwartungsgemäß<br />
liegt der Schwerpunkt der Publikation<br />
auf dem primären und dem sekundären<br />
Endpunkt, bei denen kein Mortalitätsbenefit<br />
und keine Verringerung der kardiovaskulären<br />
Mortalität für die Herzinsuffizienztelemedizin<br />
im Gesamtkollektiv nachgewiesen werden<br />
konnte. +++ Ebenfalls mit Telemedizin beschäftigen<br />
sich Palmira Bernocchi und Kollegen im European<br />
Journal of Cardiovascular and Preventive<br />
Rehabilitation. Sie konzipierten ein telemedizinisch<br />
gestütztes Präventionsprogramm, das an<br />
den Hausarzt gekoppelt war. Überwacht wurden<br />
zwei kardiovaskuläre Risikoscores, der Blutdruck,<br />
die körperliche Betätigung sowie Lebensqualität<br />
und Stressbelastung. Das Ergebnis war eine beachtliche<br />
Compliance von 89 Prozent über sechs<br />
Monate. +++
Sind meine Patienten zufrieden?<br />
Die AOK und die BARMER GEK versuchen sich an einem Arztbewertungsportal,<br />
das den Patienten Orientierung gibt – und dabei nicht unfair<br />
gegenüber den Ärzten ist.<br />
S<br />
ie würden gerne wissen, wie zufrieden Ihre Patienten tatsächlich<br />
mit Ihnen sind? Das könnte Ihnen ab sofort der Online-<br />
Arztnavigator der AOK und BARMER GEK mitteilen. Aber keine<br />
Sorge. Der „Arztnavi“ soll keine Plattform sein, auf der chronisch<br />
unzufriedene Patienten oder übelgelaunte Kollegen über Sie herziehen<br />
können. Denn im Gegensatz zu manch einem offenen Meinungs-<br />
und Diskussionsforum bemüht sich das Portal um Sachlichkeit<br />
und Neutralität.<br />
Die rund 30 Millionen Versicherten der beiden Krankenkassen<br />
können hier anonym per Online-Fragebogen ihren Haus- und Facharzt<br />
bewerten. Dazu werden Bewertungskriterien zu den Bereichen<br />
„Praxis und Personal“, „Arztkommunikation“, „Behandlung“ und<br />
„Gesamteindruck“ abgefragt. Auf lange Erfahrungsberichte und<br />
freie Meinungsäußerungen wurde bewusst verzichtet. Die Beurteilungen<br />
bleiben zwei Jahre lang gültig. Die Ergebnisse werden aber<br />
erst veröffentlicht, wenn jeweils mindestens zehn Beurteilungen<br />
vorliegen. In dem kostenfreien,<br />
nicht kommerziellen<br />
Portal sind alle<br />
niedergelassenen Ärzte<br />
verzeichnet, allerdings<br />
liegen noch nicht zu allen<br />
Bewertungen vor.<br />
Ab Anfang 2012 sollen<br />
sich alle anderen Krankenkassen<br />
und deren<br />
Versicherte an dem Projekt<br />
beteiligen können.<br />
Die Bundesärztekammer<br />
steht Arztbewertungs-<br />
Arztnavi Bewertungsportale sind bekanntlich probleportalen<br />
zwar grundsätzmatisch.<br />
Diesmal wurde jedoch vieles richtig gemacht.<br />
lich kritisch gegenüber,<br />
Präsident Dr. Frank Ulrich Montgomery versteht aber das Bedürfnis<br />
der Patienten: „Die Einschätzungen können durchaus zu mehr<br />
Patientenorientierung und Patientenzufriedenheit beitragen. Voraussetzung<br />
aber ist, dass diese Bewertungen nach fairen Spielregeln<br />
erfolgen.“ Aus diesem Grund haben Bundesärztekammer und<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung durch das Ärztliche Zentrum<br />
für Qualität in der Medizin (ÄZQ) Standards für gute Arztbewertungsportale<br />
entwickeln lassen, die in insgesamt 40 Qualitätskriterien<br />
zusammengefasst wurden. Hierzu zählen unter anderem der<br />
sensible Umgang mit persönlichen Daten, Transparenz bezüglich<br />
des Portalbetreibers und der Finanzierung des Angebots sowie natürlich<br />
ein verständliches und nachvollziehbares Bewertungsverfahren.<br />
Der Arztnavigator der AOK und BARMER GEK erfüllte bei<br />
der Begutachtung zumindest 35 der 40 Kriterien.<br />
www.aok-arztnavi.de<br />
www.arztnavi.barmer-gek.de<br />
Alles im Einklang<br />
Kompakt Online 08/09<br />
FAMILIENLEBEN. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
möchte mit einem neuen Informationsangebot<br />
Ärzte und Psychotherapeuten darin unterstützen,<br />
Familie und Beruf besser miteinander zu<br />
vereinen. Auf der Website www.praxis-und-familie.de<br />
gibt sie praktische Tipps zur familienfreundlichen<br />
Gestaltung des Arbeitslebens.<br />
Sie informiert über mögliche Arbeitszeit- und<br />
Kooperationsmodelle, Niederlassungsoptionen,<br />
Zulassungen, Vertretungsregelung, Elternzeit und<br />
über den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Wie<br />
genau es Kolleginnen und Kollegen geschafft<br />
haben, ihren Alltag so zu organisieren, dass Praxis-<br />
und Familienleben harmonieren, können Interessierte<br />
unter „Gute Beispiele“ nachlesen.<br />
www.praxis-und-familie.de<br />
Vom Passwort zur Community<br />
DOCCHECK.DE Am Anfang des Medizinportals DocCheck stand eine<br />
brillante Idee: Weil medizinische Internetseiten kraft Heilmittelwerbegesetz<br />
in Deutschland zugriffsbeschränkt sind, brauchen Ärzte, Apotheker<br />
und Co dafür Passwörter. Um das zu vereinfachen, hat DocCheck<br />
Mitte der 90er Jahre das medizinische Universalpasswort erfunden, das<br />
so gut wie jeder deutsche Heilberufler besitzt.<br />
Über die Jahre haben die Kölner ihr Portal dann langsam, aber konsequent<br />
ausgebaut und – in den letzten Jahren – deutlich in Richtung<br />
einer medizinischen Online-Community umgebaut. Mittlerweile ist<br />
DocCheck eine Art Facebook der deutschen medizinischen Fachwelt<br />
geworden, ein Portal, in dem viel diskutiert, aber längst nicht so viel im<br />
eigenen Sud gebadet wird wie an manch anderer Stelle.<br />
Rings um das News- und Diskussionsforum herum wurden zahlreiche<br />
Services platziert, nicht zuletzt ein Einkaufsportal für Praxisbedarf.<br />
Die Dienste sind mal mehr, mal weniger erfolgreich. Insgesamt hat das<br />
Portal aber bewiesen, dass es den Markt versteht: Es ist eines der<br />
ganz wenigen medizinischen Start-ups der New<br />
Economy, die noch existieren.<br />
www.doccheck.de<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf unserer Website:<br />
www.medatixx.de
Praxisübergabe<br />
Geht der ambulanten Medizin in<br />
Deutschland der Nachwuchs<br />
aus? Wer sich in den letzten<br />
Jahren die zunehmend hektischen Verlautbarungen<br />
der ärztlichen Spitzenverbände<br />
ansieht, der muss fast zwangsläufig<br />
zu diesem Schluss kommen. Ein<br />
Meilenstein in diesem Zusammenhang<br />
war die Arztzahlstudie, die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung (KBV) und Bundesärztekammer<br />
im Herbst vergangenen<br />
Jahres vorlegten: „Die Lücken in der<br />
ambulanten Versorgung werden immer<br />
größer, obwohl es mittlerweile diverse<br />
Maßnahmen gibt, um den Arztmangel zu<br />
bekämpfen“, beklagen die Spitzenverbände.<br />
Konkret müssen bis zum Jahr 2020<br />
nach Angaben der Verbände im ambulanten<br />
Bereich für 51.774 Ärzte Nachfolger<br />
gefunden werden, davon 23.768 Hausärzte.<br />
Dieser Prognose liegt unter anderem<br />
das Durchschnittsalter der Ärzte zu-<br />
grunde, das im Erhebungsjahr 2009 bei<br />
knapp 52 Jahren lag. „Das lässt sich natürlich<br />
auch herunterbrechen auf unseren<br />
Kundenstamm“, betont Mathias Siewert,<br />
Bereichsleitung Vertrieb und Marketing<br />
bei medatixx. In den nächsten<br />
zehn Jahren sei damit zu rechnen, dass<br />
etwa 12.000 medatixx-Kunden ihre Praxis<br />
abgeben. Etwas spekulativer sind naturgemäß<br />
Zahlen zu den ärztlichen Zugängen,<br />
also jenen Kollegen, die sich<br />
neu im ambulanten Bereich etablieren<br />
wollen. „Stellt man die Abgänge und die<br />
voraussichtlichen Zugänge bis zum Jahr<br />
2020 gegenüber, so wird es dann in<br />
Deutschland knapp 7.000 Hausärzte weniger<br />
geben als bisher“, extrapoliert<br />
KBV-Chef Andreas Köhler. Und Frank Ulrich<br />
Montgomery von der Bundesärztekammer<br />
legt in der ihm eigenen Weise<br />
nach: „Kaum jemand bestreitet noch,<br />
dass wir uns auf dem Weg in eine Wartelistenmedizin<br />
befinden.“<br />
Titelgeschichte 10/11<br />
Warum speziell die Nachfrage nach<br />
Arztsitzen im niedergelassenen Bereich<br />
zunehmend Probleme macht, ist unter<br />
Experten durchaus umstritten. Kein<br />
Zweifel besteht daran, dass die in allen<br />
Lebensbereichen zu beobachtende Verstädterung<br />
vor der Medizin nicht haltmacht:<br />
Das Land ist für viele Menschen<br />
derzeit einfach nicht attraktiv genug,<br />
um dorthin zu ziehen und sich ein Leben<br />
aufzubauen. Besonders deutlich wird<br />
das in der Region Berlin-Brandenburg,<br />
wo als Spätfolge der deutschen Teilung<br />
der gefühlte Urbanitätsunterschied zwischen<br />
Stadt und Umland besonders krass<br />
ausfällt. Die Folge: Während in Berlin eine<br />
gar nicht so kleine Zahl an Ärzten arbeitslos<br />
gemeldet ist, sucht Brandenburg<br />
teilweise händeringend nach Medizinern.<br />
Als weiterer Grund für die Zurückhaltung<br />
vieler Ärzte beim Schritt in die<br />
Niederlassung wird oft angeführt, dass<br />
Die Ü-Frage<br />
Der Verkauf der eigenen<br />
Praxis ist für viele Ärzte ein<br />
wichtiger Bestandteil der<br />
Altersvorsorge. Doch anders<br />
als früher ist die Praxisübergabe<br />
heute kein Selbstläufer<br />
mehr.<br />
die eigene Praxis heute finanziell nicht<br />
mehr so attraktiv ist wie früher. Dieses<br />
Argument überzeugt allerdings nicht<br />
wirklich. Denn mehr verdient als im<br />
Krankenhaus wird ambulant allemal.<br />
Richtig ist, dass die Ärzte, die im niedergelassenen<br />
Bereich heute viel verdienen<br />
wollen, größere Investitionen<br />
vornehmen müssen, als das früher der<br />
Fall war. Das hat vor allem mit der Technisierung<br />
der Medizin zu tun. Auf der anderen<br />
Seite scheint die Investitionsbereitschaft<br />
eher rückläufig zu sein. Hier<br />
sind vor allem gesellschaftliche Trends<br />
am Werk: Die Bereitschaft, sich jahrzehntelang<br />
festzulegen, ist heute sicher<br />
geringer ausgeprägt als noch vor 20 Jahren.<br />
Vor allem die mittlerweile nicht<br />
mehr wegzudiskutierende Tatsache, dass<br />
die Medizin weiblich wird, spielt hier mit<br />
rein. Der Anteil der Frauen im Arztberuf<br />
ist von 33,6 Prozent im Jahr 1991 auf<br />
42,3 Prozent im Jahr 2008 gestiegen.
Mittlerweile dürfte die Parität erreicht<br />
sein. „Wir müssen uns darauf<br />
einstellen, dass Frauen oftmals andere<br />
Lebensperspektiven haben als Männer“,<br />
sagt Frank Ulrich Montgomery.<br />
Tatsache ist, dass es regional schon<br />
heute Versorgungslücken gibt und dass<br />
diese Lücken im Moment eher größer<br />
werden: Allein in Sachsen-Anhalt fehlten<br />
beispielsweise im Jahr 2009 vor allem in<br />
ländlichen Bereichen 133 Hausärzte. Im<br />
deutlich größeren Niedersachsen waren<br />
es 219. Diese „Zahlenspiele“ werden<br />
für niedergelassene Ärzte nicht nur dadurch<br />
konkret, dass sie in Regionen mit<br />
ausdünnender Versorgung plötzlich<br />
mehr Patienten betreuen müssen. Deutlich<br />
spürbar wird das Ungleichgewicht<br />
Die Praxisübergabe, die lange Zeit<br />
ein Selbstläufer war, will heute<br />
gut geplant und generalstabsmäßig<br />
organisiert sein.<br />
zwischen Angebot und Nachfrage auch<br />
dann, wenn es darum geht, einen Nachfolger<br />
für die eigene Praxis zu finden. Die<br />
Praxisübergabe, die in den meisten Disziplinen<br />
der ambulanten Medizin lange<br />
Zeit ein Selbstläufer war, will heute gut<br />
geplant und generalstabsmäßig organisiert<br />
sein. Das gilt umso mehr, als der<br />
Verkauf der Praxis bei vielen niedergelassenen<br />
Ärzten fast zwangsläufig ein<br />
wichtiger Baustein der individuellen Altersvorsorge<br />
ist. Je größer die Investitionen<br />
in der Vergangenheit waren, umso<br />
wichtiger ist es, dass die Praxisübergabe<br />
am Ende des Berufslebens auch<br />
klappt.<br />
„Als Anbieter von IT-Lösungen für die<br />
Arztpraxis sind wir langjährige Ansprechpartner<br />
für die Ärzte und wollen<br />
unsere Kunden natürlich auch in dieser<br />
für sie sehr wichtigen Phase unterstützen“,<br />
sagt Mathias Siewert. Das Unternehmen<br />
medatixx hat seine IT-Lösungen<br />
ixx.concept, ixx.comfort und ixx.isynet<br />
deswegen mit dem letzten Update um eine<br />
neue Funktion ergänzt, das Praxisübergabe-Exposé.<br />
Es ist als Service-Leistung<br />
konzipiert, die der Arzt abrufen<br />
kann, wenn er einen potenziellen Nachfolger<br />
bei der Hand hat und ihm seine<br />
Praxis mit allen relevanten Details möglichst<br />
anschaulich und vorteilhaft darstellen<br />
möchte. „Das Praxisübergabe-<br />
Exposé bietet einen Rundumblick auf<br />
die Praxis und die wichtigsten Kenndaten.<br />
Es ist ein ansprechend aufgemachtes<br />
Aushängeschild für die eigene Praxis,<br />
das dem Arzt die Zusammenstellung<br />
der Informationen abnimmt und einen<br />
professionellen Eindruck vermittelt.“ Die<br />
Daten können dabei aus den unterschiedlichen<br />
EDV-Systemen mit wenigen<br />
Mausklicks abgerufen werden. „Der Arzt<br />
muss diese Funktion allerdings aktiv<br />
freischalten lassen“, betont Siewert.<br />
Für den potenziellen Nachfolger sind<br />
im Praxisübergabe-Exposé alle Informationen<br />
enthalten, die er zu der ihm in<br />
der Regel noch völlig fremden Praxis haben<br />
muss. Dazu zählen die Auflistung von<br />
Zahl und Altersstruktur der Patienten sowie<br />
die Zusammenstellung der Diagnosen<br />
und der Morbidität. Auch das Arzneimittelspektrum,<br />
das in der Praxis<br />
zum Einsatz kommt und der Anteil an gesetzlich<br />
und privat versicherten Patienten<br />
werden penibel dokumentiert, und<br />
zwar für die jeweils vorausgegangenen<br />
drei Jahre. All diese Zahlen dienen natürlich<br />
zum einen der Information des<br />
potenziellen Nachfolgers. „Sie sind aber<br />
auch eine wichtige Grundlage beispielsweise<br />
für die Finanzierungs
Interview „In die Situation des Nachfolgers versetzen“<br />
Harald Popp<br />
?<br />
Ist es heute wirklich schwieriger als früher, eine Praxis<br />
weiterzugeben?<br />
Das ist es sicherlich, ja. Die Suche nach einem Nachfolger ist<br />
zeitintensiver geworden. Wir haben heute einen Käufermarkt,<br />
zumindest was die breite Masse der Praxen angeht. Es hängt<br />
natürlich viel von Fachrichtung und Lage der Praxis ab. Facharztpraxen<br />
in Bereichen wie Orthopädie, Chirurgie oder in den<br />
internistischen Spezialdisziplinen sind weiterhin sehr begehrt.<br />
Augenärzte, Gynäkologen, Kinderärzte und speziell Hausärzte<br />
haben mehr Schwierigkeiten, ihre Praxis weiterzugeben, vor<br />
allem in ländlichen Gebieten. Zudem führen immer neue Gesetze<br />
und ständig neue Anforderungen bei vielen jungen Medizinern<br />
zu Verunsicherungen. Hinzu kommen die ständigen<br />
negativen Schlagzeilen und Berichte in den Medien.<br />
?<br />
Diplom-Betriebswirt Harald Popp, Mitinhaber<br />
des im fränkischen Fürth ansässigen Unternehmens<br />
s.s.p. Wirtschaftsberatung für medizinische<br />
Heilberufe, berät und unterstützt seit über<br />
20 Jahren Ärzte bei der Praxisübergabe.<br />
Er kennt sowohl die Bedürfnisse des abgebenden<br />
Arztes als auch die des Nachfolgers und hat<br />
über 600 Praxisübernahmen beziehungsweise<br />
Einstiege erfolgreich begleitet. Im Gespräch mit<br />
ixx.press verrät er, was es bei der Suche nach<br />
einem Nachfolger zu berücksichtigen gilt.<br />
Was ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Praxisübergabe?<br />
Mit der Suche nach einem Nachfolger sollte ein Arzt etwa anderthalb<br />
bis zwei Jahre vor dem geplanten Ausstiegstermin<br />
beginnen. Die Praxisübergabe ist für beide Seiten eine sehr<br />
persönliche, emotionale Sache. Der Abgeber möchte seine Patienten<br />
und Mitarbeiter in guten Händen wissen. Der Nachfolger<br />
wagt in der Regel aus einem festen Angestelltenverhältnis<br />
den Sprung in die Selbständigkeit – mit allen finanziellen Risiken.<br />
Daher möchte der potenzielle Nachfolger zunächst die<br />
Praxiskerndaten kennen. Das Praxisübergabe-Exposé der<br />
medatixx ist da sicher hilfreich. Entscheidend ist aber auch<br />
das, was danach kommt. Ich spreche hier aus Erfahrung:<br />
Wenn Ärzte mein Unternehmen mit der Suche nach einem<br />
Nachfolger beauftragen, haben sie oft schon viele Enttäuschungen<br />
erlebt: In vielen Fällen haben sich Interessenten<br />
beim Abgeber nach Erhalt der Praxisdaten nie mehr gemeldet.<br />
Was ihnen nicht vermittelt wurde sind Visionen. Die<br />
Attraktivität der Praxis wurde nicht ausreichend verdeutlicht.<br />
?<br />
Titelgeschichte 12/13<br />
Lohnen sich in den letzten Jahren vor der Abgabe noch Investitionen?<br />
Investitionen vor der Abgabe können die Praxis attraktiver<br />
gestalten. Grundsätzlich sollte jede Entscheidung kaufmännisch<br />
gut durchdacht sein. Gewisse Ausstattungsmerkmale<br />
werden von Interessenten aber einfach erwartet. Auch ist<br />
zu berücksichtigen, ob der Praxisstandort zukünftig noch<br />
attraktiv ist. Die Gesundheitslandschaft ändert sich rasant,<br />
der Trend geht derzeit hin zu (über-)örtlichen Berufsausübungsgemeinschaften.<br />
?<br />
Angenommen, ein Nachfolger ist gefunden. Was muss bei<br />
der Abwicklung beachtet werden?<br />
Vor Ausschreibung des Vertragsarztsitzes sollte die vertragliche<br />
Einigung erfolgt sein. Das Verfahren bei der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung, also die heiße Phase der Übergabe,<br />
beansprucht etwa vier bis sechs Monate. Dabei handelt es<br />
sich um ein öffentlich-rechtliches Ausschreibungsverfahren,<br />
auf das sich ebenso ein zugelassener Vertragsarzt, ein MVZ<br />
oder auch ein Krankenhausträger bewerben kann. Der Zulassungsausschuss<br />
der KV entscheidet, wer als Nachfolger<br />
die Praxis erhält. Mit Unterstützung durch einen professionellen<br />
Berater kann hier jedoch einiges im Vorfeld getan<br />
werden. Sinn und Zweck ist, dass am Ende nur noch ein Bewerber<br />
übrig bleibt, nämlich der Wunschnachfolger.<br />
?<br />
Wonach bemisst sich der Wert einer Praxis?<br />
Das ist sehr individuell. Die Kaufpreise differieren stark<br />
zwischen Groß- und Kleinstadt oder ländlichen Gebieten.<br />
Ebenso gibt es deutliche Unterschiede je nach Fachrichtung.<br />
Weitere wichtige Faktoren sind unter anderem Umsatz,<br />
Kosten, Gewinn, Patientenstruktur sowie die<br />
Ausstattung der Praxis. Letztlich bestimmt die Nachfrage<br />
den Preis. Manche Praxen werden gar unverkäuflich sein.<br />
?<br />
Können Sie jungen Ärzten heute noch guten Gewissens<br />
empfehlen, in die Niederlassung zu gehen?<br />
Auf jeden Fall! Wichtig ist, die Struktur und das Umfeld der<br />
zu übernehmenden Praxis zu analysieren sowie die Entwicklungen<br />
im Gesundheitswesen und im Arztmarkt im Blick zu<br />
behalten. Es muss gelingen, den Interessenten zu überzeugen,<br />
dass die Praxisübernahme mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
die für ihn und seine Familie bessere Entscheidung ist.<br />
Dann steht einer wirtschaftlich erfolgreichen Praxisnachfolge<br />
nichts im Wege.
Für den potenziellen Nachfolger<br />
sind im Praxisübergabe-Exposé<br />
alle Informationen enthalten, die<br />
er zu der Praxis haben muss.<br />
gespräche bei der Bank“, so Sie-<br />
wert. Das bestätigt auch der Di-<br />
plom-Betriebswirt Harald Popp, Mitinhaber<br />
des Beratungsunternehmens s.s.p.,<br />
mit dem medatixx in Sachen Praxisübergabe<br />
kooperiert. „Gerade in Zeiten, in denen<br />
das Angebot an Praxen die Nachfrage<br />
übersteigt, ist es wichtig, dem Nach-<br />
Praxisübergabe-Exposé<br />
Das Praxisübergabe-Exposé<br />
von medatixx ist eine Zusammenfassung<br />
der wichtigsten<br />
Kennzahlen einer<br />
Praxis mit dem Ziel, dem<br />
potenziellen Nachfolger<br />
einen möglichst vollständigen<br />
und anschaulichen<br />
Überblick über die jeweilige<br />
Praxis zu geben. Die<br />
relevanten Daten für das<br />
Exposé – beispielsweise<br />
Struktur des Patientenstamms,<br />
Art der Versicherung,Diagnosenübersicht<br />
und Zusammenstellung<br />
der Morbidität –<br />
werden aus den Datenbanken<br />
des jeweiligen<br />
Praxis-EDV-Systems extrahiert.<br />
Berücksichtigt<br />
werden dabei in der<br />
Regel die jeweils letzten drei Jahre.<br />
Ein Arzt, der das Praxisübernahme-Exposé nutzen möchte, muss<br />
die Freischaltung einmalig beantragen und hat auf die entsprechende<br />
Funktion dann jederzeit in seiner Praxis-EDV Zugriff. Zusätzliche<br />
Kosten fallen für diesen Service nicht an.<br />
Nach der Freischaltung kann das Exposé als pdf-Dokument angelegt<br />
oder konventionell ausgedruckt werden. Außer den Informatio-<br />
folger zu zeigen, dass die Praxis attraktiv<br />
ist. Die anschauliche Aufbereitung<br />
der relevanten Daten aus der EDV ist ein<br />
hervorragender Ansatz.“ Speziell für den<br />
Nachfolger sei es allerdings wichtig, diese<br />
Daten dann auch richtig zu interpretieren<br />
und in den Kontext der aktuellen<br />
Rahmenbedingungen zu stellen, so Popp.<br />
„Das Praxisübergabe-Exposé benutzt<br />
medatixx, um sich dem möglichen Nachfolger<br />
als Spezialist für IT-Lösungen in<br />
der Arztpraxis vorzustellen“, erläutert<br />
Siewert. Um dem Arzt den Weg in die<br />
Niederlassung zu erleichtern, enthält<br />
das Exposé einen Gutschein für eine<br />
dreimonatige Befreiung von den Kosten<br />
für die Softwarepflege. Der abgebende<br />
Arzt kann sich über einen Laptop freuen,<br />
wenn er sich bei der Praxisübergabe<br />
vom medatixx-Praxisübergabe-Exposé<br />
unterstützen lässt.<br />
Philipp Grätzel von Grätz<br />
nen zur Praxis enthält es einen Verweis auf medatixx als Anbieter<br />
der Praxis-EDV, zusammen mit einem Gutschein für eine befristete<br />
Befreiung von der Softwarepflege.<br />
Bei der medatixx-Lösung ixx.concept ist das Praxisübernahme-<br />
Exposé über den Reiter „Statistik“ zu finden. Bei ixx.isynet gelangt<br />
der Nutzer über den Reiter „Auswertung“ zur „Statistik“ und dort<br />
zum Praxisübernahme-Exposé. Über die „Statistikparameter“ können<br />
bei ixx.isynet außerdem einige Einstellungen vorgenommen<br />
werden, die beispielsweise zusätzliche Angaben zur Zahl der Mitarbeiter<br />
einer Praxis betreffen.<br />
Um das Praxisübergabe-Exposé in ixx.comfort aufrufen zu können,<br />
wird es zunächst unter „Serviceinformationen“ und „Freischaltungen“<br />
durch Eingabe des von medatixx zur Verfügung gestellten<br />
Freischalt-Codes aktiviert. Unter „Statistik“ geht es dann zum Praxisübergabe-Exposé.<br />
Bei mehreren Betriebsstätten können die jeweils<br />
ge wünschten ausgewählt werden. Außerdem kann der Arzt<br />
zusätzliche, praxisspezifische Informationen eingeben, die im Ausdruck<br />
mit erscheinen.<br />
Service: Checkliste<br />
Praxisübergabe<br />
Alle Aspekte, die Sie bei der Übergabe Ihrer Praxis<br />
beachten müssen, haben wir in einer „Checkliste<br />
Praxisübergabe“ für Sie übersichtlich<br />
zusammengestellt. Einfach<br />
kostenlos anfordern unter:<br />
ixx.press@medatixx.de
4. Deutscher Internistentag<br />
vom 22. – 24. September 2011<br />
Assistententag<br />
am 23. September 2011<br />
www.internistentag.de<br />
Langenbeck-Virchow-Haus, Berlin<br />
Hauptthemen: Berufspolitik | Angiologie | Endokrinologie | Infektiologie | Gastroenterologie<br />
Geriatrie | Kardiologie | Nephrologie/Hypertensiologie | Pneumologie<br />
Kurse: Diabetologie | Hygiene/Infektiologie | Tabakentwöhnung
Digitale Sprachverarbeitung<br />
Bitte zum Diktat!<br />
In den Arztpraxen nimmt der Dokumentationsaufwand von Jahr<br />
zu Jahr zu. Das Erstellen des Arztbriefes und anderer medizinischer<br />
Dokumentationen nimmt auch deshalb viel Zeit in Anspruch,<br />
weil häufig erst auf Diktierbänder gesprochen wird, um<br />
anschließend abgetippt zu werden. Durch den Einsatz moderner<br />
digitaler Diktiertechnik kann an dieser Stelle viel Zeit und Geld<br />
eingespart werden. Digitale Diktate können auf unterschiedliche<br />
Weise erstellt werden. Dabei variieren die Möglichkeiten von der<br />
Erstellung eines digitalen Audio-Diktats, das später noch abgeschrieben<br />
werden muss, bis hin zur Erstellung elektronischer Arztbriefe<br />
direkt im Arztinformationssystem. Bei Letzterem kommt<br />
eine sogenannte <strong>Spracherkennung</strong>ssoftware zum Einsatz, die<br />
idealerweise speziell auf den medizinischen Wortschatz zugeschnitten<br />
wurde. Die Software bietet darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
mittels der Sprachsteuerung seine Befehle auch durch das<br />
gesprochene Wort an den Computer weiterzugeben. Die Grafik<br />
gibt einen Überblick über die Alternativen. Eines ist jedoch sicher:<br />
Die Zeiten von Papierbergen und Bandsalat sind endgültig vorbei.<br />
DIE SPRACHERKENNUNGSLÖSUNG „IXX.VOICE POWERED BY NUANCE“, die<br />
die Unternehmen NUANCE und medatixx gemeinsam entwickelt haben, ist<br />
speziell auf den Einsatz in Arztpraxen zugeschnitten und bietet dem Arzt eine<br />
intuitive und effektive Möglichkeit, seinen Dokumentationsaufwand zu reduzieren.<br />
Angeboten wird die Lösung in drei Alternativen (Modulen):<br />
DIGITALES DIKTAT<br />
Der Arzt diktiert wahlweise<br />
mit dem medatixx-<br />
Softwarerecorder oder<br />
seinem mobilen Diktiergerät.<br />
Die so erzeugten<br />
Audio-Dateien stehen<br />
dann über den digitalen<br />
Diktat-Workflow des<br />
medatixx-Systems zur<br />
Weiterbearbeitung bereit.<br />
ONLINE-<br />
SPRACHERKENNUNG<br />
Dieses Modul entspricht<br />
dem Online-Diktat: Der<br />
Arzt sieht während des<br />
Sprechens den entstandenen<br />
Text und korrigiert<br />
ihn selbst.<br />
DIGITALES DIKTAT &<br />
SPRACHERKENNUNG<br />
Dieses Modul entspricht<br />
dem Offline-Diktat. Für<br />
Ärzte, die bisher nur das<br />
digitale Diktat genutzt<br />
haben, ändert sich in der<br />
Arbeitsweise nichts. Sie<br />
können jedoch die Vorteile<br />
einer lernenden<br />
<strong>Spracherkennung</strong> nutzen,<br />
die Erkennnungsgenauigkeit<br />
des Sprechers wird<br />
fortlaufend verbessert.
1<br />
Digitales Diktat<br />
Bei der digitalen Diktierlösung wird der Anwender<br />
durch EDV-Einsatz bei der Diktaterstellung unterstützt.<br />
Über ein Mikrofon wird eine digitale Sprachdatei,<br />
auch Audio-Datei genannt, im Computer eingesprochen.<br />
Diese kann mit virtuellen Diktatbegleitzetteln oder weiteren<br />
Anweisungen oder Bearbeitungshinweisen versehen<br />
werden. Die Audio-Datei wird später an die Schreibkraft<br />
übergeben und abgeschrieben. Der wichtigste Unterschied<br />
zu dem bisherigen analogen Diktat ist also das<br />
Fehlen einer – fehleranfälligen und umständlichen –<br />
Aufnahmekassette.<br />
Offline-<br />
<strong>Spracherkennung</strong><br />
Im Gegensatz zu einem einfachen digitalen Diktat wird hier<br />
die gesprochene Sprache mittels einer <strong>Spracherkennung</strong>ssoftware<br />
automatisch in einen Text umgewandelt (der Begriff<br />
„Offline“ hat hier nichts mit dem Internet zu tun). Man spricht von<br />
einer asynchronen Sprachverarbeitung. Das bedeutet, dass das Dokument<br />
zeitversetzt und im Hintergrund erstellt wird. Später kann<br />
man auf die Datei zugreifen, das Dokument kontrollieren und Korrekturen<br />
hinzufügen. Erst dann sieht der Arzt den entstandenen<br />
Text. Die Korrekturen werden dem Sprecherprofil des Arztes<br />
zugeordnet. Ziel ist, mittels einer lernenden <strong>Spracherkennung</strong><br />
die Fehlerquote so weit zu reduzieren, dass man<br />
mittelfristig auf diesen Kontrollschritt verzichten<br />
und auf Online-Diktate umsteigen kann.<br />
Online-<br />
<strong>Spracherkennung</strong><br />
Der Arzt nutzt eine <strong>Spracherkennung</strong>ssoftware, die auf<br />
seine Stimme und seinen Sprachduktus ausgerichtet ist, um<br />
direkt im Arztinformationssystem elektronische Dokumente zu<br />
erzeugen und eventuell notwendige Korrekturen selbst zu übernehmen.<br />
(Auch hier hat der Begriff „Online“ nichts mit dem Internet<br />
zu tun.) Hierbei handelt es sich um eine synchrone<br />
Sprachverarbeitung, d.h. das gesprochene Wort wird sofort in<br />
einen für den Arzt sichtbaren Text umgewandelt. Damit wird<br />
die medizinische Dokumentation zum Zeitpunkt ihrer Entstehung<br />
direkt in der elektronischen Patientenakte<br />
möglich. Während des Sprechens kann der Arzt<br />
frei in der Patientenakte oder angeschlossenen<br />
Systemen navigieren.
Porträt<br />
Immer auf Achse:<br />
Dr. Regine Proell<br />
Ich will nicht einfach nur Rezepte rüberschieben,<br />
ich will alles miteinbeziehen<br />
und auch Gesprächspartner<br />
sein. Ein Patient sagte einmal, dass er mir<br />
etwas erzählt habe, das er einem Arzt<br />
sonst nie erzählen würde. Darauf bin ich<br />
stolz.“ Für Dr. Regine Proell war die Übernahme<br />
einer Praxis für Allgemeinmedizin<br />
in Mainz-Lerchenberg im Jahr 2002 wie eine<br />
Zusammenführung all ihrer bisherigen<br />
Erfahrungen: Begonnen hatte alles mit<br />
dem Medizinstudium im belgischen Leuven,<br />
in Aachen und Bochum – ein Indien-Aufenthalt<br />
inklusive. Danach arbeitete sie in<br />
der Psychiatrie in Düsseldorf – und schrieb<br />
nebenher ihre Doktorarbeit. Es folgten<br />
Jahre praktischer Arbeit im Krankenhaus<br />
in der Inneren Medizin und in der Chirurgie,<br />
in einer Hautarztpraxis, schließlich<br />
auch in einer Kinderklinik. Sie hat sich psychotherapeutische<br />
Grundlagen angeeignet<br />
und Zusatzausbildungen in Naturheilverfahren<br />
und Sportmedizin absolviert.<br />
Dr. Regine Proell hat viel gelernt und viel<br />
erlebt, bis sie sich als Hausärztin selbstständig<br />
machte. Zahlreiche Zusatzausbildungen<br />
bestimmen ihren ganzheitlichen<br />
Umgang mit den Patienten genauso wie<br />
ihre persönlichen Erfahrungen, auch die<br />
mit dem Tod. Um sich den Kopf freizuhalten<br />
für neue Ideen, joggt sie mindestens<br />
dreimal pro Woche, was sie unter anderem<br />
zum Marathon nach New York führte.<br />
„Den habe ich mir zu meinem 50. Geburtstag<br />
geschenkt.“<br />
Und dann kam die Familienpause, in<br />
der ihr Leben eine Wende nahm: Ihr drittes<br />
Kind verunglückte tödlich. Danach<br />
begann sie mit dem Joggen. „Eine Freundin<br />
hat mich dazu gebracht, und ich habe<br />
nach und nach Spaß daran gefunden.<br />
Wenn heute meine Kinder meinen, ich<br />
sollte relaxen, sagen sie ‘geh mal eine Runde<br />
laufen’“, lacht die Mainzer Medizinerin.<br />
Entsprechend engagiert betreibt sie die<br />
sportmedizinische Beratung in ihrer<br />
Sprechstunde. Die Praxis hat „mich zurück<br />
ins Leben geholt. Hier treffe ich auf<br />
zum Teil Schwerkranke, auf Menschen,<br />
die viel wegstecken müssen. Das kenne ich<br />
aus meiner eigenen Biografie. Ich will<br />
diesen Menschen zeigen, wie man Schwierigkeiten,<br />
Krankheiten oder auch psychische<br />
Probleme in den Alltag integrieren<br />
kann und aus dem Leben das Beste herausholt.<br />
Das ist mein Ding.“ Und dabei begleitet<br />
sie die Menschen von dem Moment<br />
an, in dem sie in ihre Praxis kommen,<br />
wenn nötig bis zum Ende.<br />
Seit neun Jahren betreut sie sterbenskranke<br />
Patienten zu Hause oder im Hospiz.<br />
Im Februar hat sie ihre bislang letzte<br />
Zusatzausbildung zur Palliativ-Ärztin abgeschlossen.<br />
Wichtig ist Proell nicht nur<br />
die medizinische Versorgung, sondern<br />
dass sie den Menschen ihr Selbstwertgefühl<br />
zurückgibt beziehungsweise erhält.<br />
„Ich mache vor den Menschen eine Verbeugung,<br />
indem ich mich nicht hängen las-<br />
Die<br />
Ganzheitliche<br />
se, auch in der Praxis auf mein Äußeres<br />
achte und nicht daherschlurfe.“ Gerade in<br />
der Palliativmedizin seien manche „Gutmenschen“<br />
am Werk, die sich nur verausgaben<br />
und immer müde sind. „Das hilft<br />
den Patienten auf Dauer nicht.“ Als sie einem<br />
ihrer sterbenden Patienten und seiner<br />
Frau nach langem Zögern beichtete,<br />
dass sie zehn Tage nach New York zum<br />
Marathon gehen würde, antwortete die<br />
Frau spontan: „Das ist stark. Laufen Sie für<br />
uns mit!“<br />
Palliativversorgung ist mit Dienstbereitschaft<br />
rund um die Uhr verbunden,<br />
doch Proell ist bei ambulant versorgten<br />
Patienten oft in ein Team des Netzwerks
Praxis-EDV ist hier allein Mittel zum Zweck<br />
Der Satz „Im Zentrum steht der Mensch“ ist bei Dr. Regine Proell nicht nur eine leere Floskel.<br />
„Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung“<br />
eingebunden, eine hierzulande<br />
noch junge Initiative. In Mainz umfasst dieses<br />
Netzwerk eine federführende Internistin<br />
und Onkologin sowie palliativ ausgebildete<br />
Schwestern. Gewünscht ist dabei<br />
eine Kooperation mit den betreuenden<br />
Hausärzten. Ist einer ihrer Patienten verstorben,<br />
sucht Proell die Hinterbliebenen<br />
auf oder nimmt telefonisch Kontakt<br />
auf. „Es ist mitunter schwierig, den richtigen<br />
Ton zu finden, denn ich habe einen<br />
vollen Arbeitstag und nicht immer bleibt<br />
die Zeit, die ich mir wünschen würde. Aber<br />
eine kurze Würdigung für den Toten und<br />
für die Hinterbliebenen – das nehmen<br />
die Menschen die nächsten 20 Jahre mit<br />
in ihrem Leben.“<br />
Ein solches Mitgefühl kommt auch bei<br />
einem anderen Thema zum Tragen, das<br />
für Proell in den vergangenen Jahren<br />
immer wichtiger geworden ist. Das Thema<br />
Demenz. „Demente Menschen verlassen<br />
oft das Haus nicht mehr, weil sie dem<br />
Nachbarn nicht begegnen wollen, dessen<br />
Namen sie vergessen haben. Das will ich<br />
ändern. Ich gebe ihnen Erklärungsmodelle<br />
und zeige ihnen, wie sie offensiv mit der<br />
Krankheit umgehen können.“ Wichtig sei,<br />
dass man ihnen immer wieder zeigt, was<br />
sie gut machen. Ein Kirchenmusiker beispielsweise,<br />
der keinen Satz mehr gerade<br />
herausbringt, spielt aber alle denkbaren<br />
Musikstücke auf dem Klavier.<br />
Üben ist mit solchen Menschen nicht<br />
mehr möglich, man muss mit dem arbeiten,<br />
was da ist. Aber wenn man sich darauf<br />
einlässt, geht doch einiges. „Die Frau eines<br />
dementen Patienten erzählte einmal, dass<br />
sie dringend Schuhe in der Stadt abholen<br />
musste und Angst hatte, dass ihm in ihrer<br />
Abwesenheit etwas passiert. Also legte sie<br />
ihrem Mann einen ganzen Berg Nüsse hin<br />
und gab ihm den Auftrag, alle zu knacken.<br />
Dann ist sie in die Stadt gerast, und als sie<br />
zurückkam, saß er noch immer da und<br />
knackte.“<br />
Proell und ihre Arzthelferinnen haben<br />
eine Weiterbildung belegt, denn „der<br />
Hausarzt ist nun einmal die erste Anlaufstelle<br />
für Ältere, die glauben, dass mit ihrem<br />
Gedächtnis etwas nicht stimmt.“ In ihrer<br />
Praxis kann sie nun Blutuntersuchungen<br />
durchführen, MRTs zum Ausschluss<br />
von Hirntumoren veranlassen<br />
oder psychologische Testungen anbieten.<br />
Bestätigt sich der erste Verdacht einer Demenz,<br />
werden Patienten und Angehörige<br />
ausführlich beraten und gegebenenfalls ei-<br />
http://www.ag-sapv.de<br />
Porträt 18/19<br />
Anlaufstelle für ältere Patienten<br />
Auch vor Themen wie Demenz und Palliativmedizin<br />
kann man in einem „älteren Wohnviertel“ wie Mainz-<br />
Lerchenberg nicht die Augen verschließen.<br />
ne Therapie begonnen. Dabei kooperiert<br />
Proell mit Fachärzten und der Gedächtnisambulanz<br />
am Mainzer Universitätsklinikum.<br />
Auf der beruflichen Ziellinie ist die Ärztin<br />
aber noch lange nicht angekommen.<br />
„Ich würde gerne noch einmal ganz anders<br />
arbeiten, zum Beispiel in einem Entwicklungsland.<br />
Oder in der Obdachlosenbetreuung“.<br />
Die Behandlung von Flüchtlingen<br />
und Menschen ohne Papiere kennt sie als<br />
Partnerin von Medinetz Mainz bereits.<br />
„Zum Glück habe ich eine Familie, die das<br />
mitträgt.“<br />
Gerda Kneifel<br />
Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV)<br />
Seit dem 1. April 2007 hat jeder Mensch das im Sozialgesetzbuch V festgelegte Recht<br />
auf Palliativversorgung. Todkranke sollen am Ende ihres Lebens würdevoll und fachkompetent<br />
betreut werden – in vertrauter häuslicher Umgebung oder stationär in einem Hospiz.<br />
Immerhin 10 Prozent von ihnen benötigen eine SAPV. SAPV-Netzwerke und andere palliative<br />
Ambulanzen gibt es mittlerweile in vielen Bundesländern, doch von einer einheitlichen<br />
Versorgung kann keine Rede sein. Es gibt die unterschiedlichsten SAPV-Verträge mit den<br />
Krankenkassen. Für Hausärzte, die in diesem Versorgungskonzept eine wesentliche Rolle<br />
spielen, und für Patienten ist das wenig transparent und unbefriedigend. Doch es geht auch<br />
anders. Die Arbeitsgemeinschaft SAPV beispielsweise bietet zahlreiche Infos zur SAPV, Praxisgrundlagen<br />
und eine Übersicht der Einrichtungen in Deutschland.<br />
Arbeitsgemeinschaft SAPV<br />
N. Schneider et al.: „Spezialisierte ambulante<br />
Palliativversorgung. Die Erwartungen von Hausärzten“;<br />
Der Schmerz, Volume 25/01, 2011<br />
http://www.springerlink.com
Mit Qualität überzeugen<br />
Die medatixx-akademie ist unabhängig, dezentral und qualitätszertifiziert. Drei starke Argumente, die für die Fortbildungsinstitution<br />
sprechen. Und die dafür sorgen, dass aufgrund der starken Nachfrage durch Ärzte und medizinisches Fachpersonal immer mehr<br />
Seminare angeboten werden können. Die Themen reichen inzwischen von Qualitätsmanagement über IT in der ärztlichen Praxis bis<br />
hin zu Tauchmedizin und Tauchsport.<br />
ls wir das Seminar gebucht haben,<br />
haben wir eine eher trockene<br />
Veranstaltung erwartet.<br />
Aber das Gegenteil war der Fall. Am<br />
Ende waren wir überrascht, wie schnell<br />
die Zeit vergangen war.“ So beschreibt die<br />
Münchner Gynäkologin Dr. Heike Pfost<br />
ihre Teilnahme an einem Notfallseminar,<br />
das von der medatixx-akademie in München<br />
veranstaltet wurde. Um auf dem<br />
neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben,<br />
ist der regelmäßige Besuch von<br />
Fortbildungsseminaren für sie und alle<br />
anderen Ärzte nicht nur ratsam, sondern<br />
auch Pflicht. Jedoch hier in der Fülle des<br />
Angebots den Überblick zu bewahren<br />
ist nicht einfach, vor allem wenn es darum<br />
geht, die Qualität der Fortbildung einzuordnen.<br />
Ein gutes Hilfsmittel dabei<br />
ist die ISO-Zertifizierung, die einen<br />
hohen Qualitätsstandard garantiert.<br />
Die medatixx-akademie ist seit Dezember<br />
2009 DIN EN ISO 9001:2008<br />
zertifiziert. Sie bietet Ärzten und<br />
dem medizinischen Fachpersonal<br />
bundesweit qualifizierte Fortbildungsveranstaltungen<br />
zu ausgewählten<br />
Themen an.<br />
„Ursprünglich hatten wir gar nicht<br />
vor, eine Akademie in diesem Ausmaß zu<br />
gründen“, berichtet Susanne Hartmann,<br />
Qualitätsauditorin TÜV/QEP ® A<br />
-Trainerin,<br />
Bereichsleiterin der medatixx- akademie,<br />
von den Anfängen. Dazu seien sie ein<br />
bisschen gekommen wie die Jungfrau<br />
zum Kind. Alles begann damit, dass das<br />
Unternehmen medatixx ein spezielles<br />
Schulungsprogramm entwickelt hatte im<br />
Bereich Qualitätsmanagement. Arztpraxen<br />
aus der vertragsärztlichen Versorgung<br />
sind seit 2005 gesetzlich verpflichtet,<br />
ein Qualitätsmanagementsystem ein-<br />
zuführen und weiterzuentwickeln. Dabei<br />
wurden Schwachstellen im Bereich weiterer<br />
behördlicher und gesetzlicher Anforderungen<br />
identifiziert und das Schulungsangebot<br />
der medatixx wurde erweitert.<br />
Verständlich, dass das gut ankam<br />
– und zwar so gut, dass die Nachfrage<br />
nach den Schulungen stetig stieg und das<br />
Dezentrale Struktur: eine Akademie, viele Standorte<br />
nicht nur bei den Kunden des Softwareunternehmens.<br />
Inzwischen kommen die<br />
meisten Seminarteilnehmer aus Arztpraxen,<br />
die nicht mit einer medatixx-Praxissoftware<br />
arbeiten. Das Seminarange-<br />
bot wurde stetig erweitert. „Im Laufe der<br />
Zeit hat sich das Ganze immer weiter entwickelt<br />
und wurde immer professioneller“,<br />
sagt Hartmann. Schließlich wurde<br />
dann 2008 ganz offiziell eine Akademie<br />
gegründet. „Die medatixx-akademie ist<br />
ein neutraler Dienstleistungsanbieter im<br />
Bereich Fort- und Weiterbildung im Gesundheitssektor“,<br />
betont sie. „Die medatixx-akademie<br />
greift auf die bestehenden<br />
medatixx-Strukturen zu, zum Beispiel<br />
was die Schulungsräumlichkeiten betrifft.“<br />
Seit Anfang 2008 nutzten über<br />
5.000 Praxen die Angebote der Akademie<br />
an den heute bundesweit 30 Standorten.<br />
Ein großer Erfolg dafür, dass das Ganze<br />
ursprünglich nicht in diesem Umfang<br />
geplant war.<br />
Aber Qualität setzt sich durch.<br />
Auch beim Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dort<br />
hat nämlich die medatixx-akademie<br />
mit ihrem besonderen Schulungsverfahren<br />
die Genehmigung als beratendes<br />
Unternehmen erhalten. Das hat<br />
zur Folge, dass für die Qualitätsmanagement-Schulungen<br />
der medatixx-akademie<br />
beim BAFA eine finanzielle Förderung<br />
beantragt werden kann. Die Höchstförderung<br />
beträgt in den alten Bundesländern<br />
50 Prozent oder maximal 1.500<br />
Euro, in den neuen Bundesländern 75<br />
Prozent oder maximal 1.500 Euro des<br />
Rechnungsbetrages.<br />
Das Seminarangebot der Akademie<br />
deckt eine abwechslungsreiche und breit<br />
gefächerte Themenauswahl ab: Von IGeL,<br />
Konfliktmanagement über Führungsmanagement<br />
und Telefoncoaching bis hin zu<br />
dem ganz neu gestarteten Seminar<br />
„Tauchmedizin/Tauchsport“. Das Seminar<br />
bietet die Gelegenheit, das
Artikel 20/21
Interview „Anforderungen erfüllt“<br />
Christian Reinke<br />
Christian Reinke ist Bereichsleiter bei der Betriebsärztlichen und<br />
Sicherheitstechnischen Betreuung (BuS) in der Hauptverwaltung der<br />
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />
mit Sitz in Hamburg.<br />
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat<br />
mit der medatixx-akademie eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Wie kam<br />
es dazu?<br />
REINKE: Wir haben die Anfrage erhalten, ob wir in Kooperation mit der medatixxakademie<br />
ein betriebsärztliches und sicherheitstechnisches Betreuungsmodell<br />
nach Maßgabe der Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 2 umsetzen möchten.<br />
Wir haben dann geschaut, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte und ob<br />
die medatixx-akademie unsere qualitativen Anforderungen erfüllt.<br />
Welche Anforderungen waren das?<br />
REINKE: Eine wichtige Voraussetzung für eine Kooperation ist, dass qualifizierte<br />
Multiplikatoren die zum Betreuungsmodell gehörenden Unternehmerseminare leiten.<br />
Als Multiplikatoren brauchen wir praktisch tätige Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
sowie Betriebsärzte mit ausgewiesener Erfahrung in der Erwachsenenbildung,<br />
die bei der BGW ein spezifisches Coaching durchlaufen haben. Letzteres dient<br />
dazu, sie mit den speziellen Inhalten des Seminar-Curriculums vertraut zu machen.<br />
Als klar war, dass diese Anforderungen von der medatixx-akademie erfüllt werden<br />
können, haben wir im März dieses Jahres eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.<br />
Was hat Sie von der medatixx-akademie als Partner überzeugt?<br />
REINKE: Dass wir mit einem Softwareunternehmen zusammenarbeiten ist ungewöhnlich.<br />
In der Regel sind unsere Partner überbetriebliche Arbeitsschutz-Dienstleister,<br />
Dach- oder Standesorganisationen. Für die Kooperation mit der medatixxakademie<br />
haben wir uns trotzdem entschieden, weil sie bundesweit viele Ärzte erreicht.<br />
Gemeinsam wollen wir auf diesem neuen Weg die Ärzte für das in der Branche<br />
unterbewertete Thema Arbeitssicherheit sensibilisieren.<br />
Was wird in den Seminaren zu Arbeitsschutz/-sicherheit vermittelt?<br />
REINKE: Vermittelt wird ein fundiertes Grundlagenwissen, das den Arzt befähigt,<br />
die Gefährdungsbeurteilung in seiner Praxis selbst durchzuführen und gemäß<br />
DGUV-Vorschrift 2 bedarfsgerecht einen Betriebsarzt oder eine Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
zu beauftragen. Deutlich wird in den Seminaren ferner, dass sich<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz für den Unternehmer jenseits der Verpflichtung<br />
dazu auch lohnt. Ein sicheres Arbeitsumfeld trägt zur Motivation der Beschäftigten<br />
bei und hilft Kosten zu sparen.<br />
Nützliche mit dem Angenehmen zu<br />
verbinden und richtet sich an alle im<br />
Praxisteam, die gerne tauchen (ein aktueller<br />
Überblick über die Schulungsangebote<br />
ist unter www.medatixx-akademie.de<br />
abrufbar).<br />
Auch der Tatsache, dass moderne Informationstechnologien<br />
immer weiter<br />
ihren Einzug in den Arbeitsalltag halten,<br />
wird Rechnung getragen. Zum Beispiel<br />
mit der Veranstaltung „Einführung in die<br />
Apple iPhone- und iPad-Nutzung“. Dabei<br />
erhalten die Teilnehmer einen Überblick<br />
über deren funktionale Vielfalt. Sie erlernen<br />
den Aufbau, die Arbeitsweise und<br />
die Einsatzgebiete des iPhones bzw. iPads.<br />
Die Geräte können im Laufe des Seminars<br />
individuell konfiguriert und nützli-<br />
Das Angebot wird<br />
ständig um aktuelle<br />
und spannende<br />
Themen erweitert.<br />
che Zusatzprogramme (Apps) installiert<br />
und verwaltet werden. Zusätzlich werden<br />
Programme speziell für Mediziner vorgestellt.<br />
Anfang nächsten Jahres startet ein<br />
weiteres Seminar, das sich mit dem Thema<br />
moderne Technologien beschäftigt –<br />
„IT-Fachkraft in der Arztpraxis“. Die Teilnehmer<br />
erhalten unter anderem Antworten<br />
auf Fragen wie: Was ist in einem<br />
PC alles drin? Welche Druckerprobleme<br />
können auftreten? Was ist ein Netzwerk?<br />
Und was ist der Unterschied zwischen einer<br />
Arbeitsstation und einem Server?<br />
Auch die Themen Datensicherheit, die sichere<br />
Nutzung des Internets und modernerKommunikationswege<br />
werden behandelt.<br />
Darüber hinaus<br />
werden den Teilnehmern<br />
Basiskenntnisse in Word<br />
und Excel vermittelt. Mit<br />
dem Seminarangebot<br />
reagiert man in der Akademie<br />
auf eine starke<br />
Nachfrage aus den Praxen.<br />
„Wir bemühen uns,<br />
das Fortbildungsangebot
fortwährend um spannende und aktuelle<br />
Themen zu erweitern“, sagt Hartmann.<br />
„Wir müssen extrem flexibel sein und ein<br />
Gespür dafür haben, was die Ärzte und<br />
ihre Mitarbeiter gerade beschäftigt.“ Für<br />
die Ärzte hingegen sei wichtig, sich darüber<br />
im Klaren zu sein, dass, um den Betrieb<br />
Arztpraxis langfristig wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu führen, heute nicht<br />
mehr nur die fachliche Kompetenz ausreiche.<br />
Unternehmerisches Handeln sei<br />
gefragt. Die dazu nötigen Kenntnisse<br />
können sich Praxismitarbeiter zum Beispiel<br />
in der Ausbildung „Praxisorganisationsmanager/in<br />
(POM)“ erwerben. Hier<br />
lernen die Teilnehmer in drei Tagen alles<br />
Wissenswerte zu den Themen Praxisorganisation/Qualitätsmanagement,Personalwesen,<br />
Kommunikation intern und<br />
extern, Konfliktmanagement und Praxismarketing.<br />
Themen wie Qualitätsmanagement<br />
und Praxisorganisation sind<br />
quasi immer aktuell. „Ich bin QMlerin aus<br />
Leidenschaft“, sagt Hartmann, „Ich weiß,<br />
dass dies leider oftmals ein unbeliebtes<br />
Thema ist, aber ich möchte es den Ärzten<br />
dennoch näherbringen und ihnen aufzeigen,<br />
welchen Nutzen sie daraus ziehen<br />
können.“<br />
Auch die Berufsgenossenschaft für<br />
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />
(BGW) mit Sitz in Hamburg möchte Ärzten<br />
ein ungeliebtes Thema ans Herz legen:<br />
den Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
(siehe dazu auch Interviewkasten). Jeder<br />
niedergelassene Arzt ist dafür verantwortlich,<br />
aber meist steht das Thema in<br />
den Praxen nicht groß auf der Agenda,<br />
sondern läuft so nebenher. Ein Fehler,<br />
denn ein vernünftiger Mitarbeiterschutz<br />
spart langfristig Kosten – man muss nur<br />
einmal durchrechnen, was ein Mitarbeiter<br />
kostet, der mehrere Wochen nicht arbeiten<br />
kann, weil er in der Praxis einen<br />
Unfall hatte. Die medatixx-akademie<br />
hat die nötigen Strukturen<br />
und gute Kontakte in die Praxen,<br />
um Schulungen zum Arbeitsschutz<br />
anzubieten. Das machte<br />
sie zu einem attraktiven Kooperationspartner<br />
für die BGW. Seit<br />
März 2011 besteht nun eine Vereinbarung,<br />
gemeinsam Seminare<br />
zu Arbeitsschutz und Ar-<br />
beitssicherheit anzubieten. Eine Kooperation<br />
mit der BGW hat auch für die medatixx-akademie<br />
Vorteile, nicht zuletzt<br />
weil das eine Art Ritterschlag darstellt,<br />
kooperiert die BGW doch in der Regel<br />
nicht mit Unternehmen, sondern meist<br />
mit Dach- und Standesorganisationen<br />
oder überbetrieblichen Dienstleistern.<br />
Doch auch die Akademie konnte überzeugen.<br />
„Die ersten drei geplanten Se-<br />
Fachreferenten für<br />
medizinische<br />
Themen gesucht<br />
Weiterbildung ist für Mediziner von großer<br />
Bedeutung, ja sogar verpflichtend. Lassen<br />
Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen von Ihrem<br />
medizinischen Fachwissen profitieren und<br />
bewerben Sie sich als Fachreferent auf<br />
Honorarbasis bei der medatixx-akademie.<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet<br />
unter www.medatixx-akademie.de<br />
Haben Sie Interesse? Dann richten Sie Ihre<br />
Bewerbung bitte an akademie@medatixx.de<br />
Wir freuen uns auf Ihre interessanten<br />
medizinischen Themen und Bewerbungen.<br />
minare in Kooperation mit der BGW<br />
sind bereits ausgebucht“, berichtet Hartmann.<br />
Mit Qualität überzeugen, das ist eine<br />
Stärke der Akademie. So hat sie sich mit<br />
dem POM-Lehrgang sowie der QMB-<br />
Ausbildung für die Förderprogramme<br />
der Länder Nordrhein-Westfalen („Bildungsscheck“),<br />
Rheinland-Pfalz und Hessen<br />
(„Qualifizierungsscheck“) und RLP<br />
(„QualiScheck“) als Weiterbildungsanbieter<br />
akkreditiert. Konkret bedeutet<br />
das, dass die medatixx-akademie für diese<br />
Seminare den jeweiligen Förder-<br />
Scheck anerkennt. Arzthelferinnen können<br />
sich den Scheck bei der zuständigen<br />
Landesinstitution abholen und erhalten<br />
damit für entsprechende Schulungen eine<br />
Förderung von maximal 50 Prozent.<br />
Mit der Förderung wollen die Länder<br />
Anreize schaffen, damit mehr Arbeit-<br />
Artikel 22/23<br />
nehmer, aber auch mehr kleine und mittlere<br />
Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Es ist unbestritten: In die Weiterbildung<br />
seiner Mitarbeiter zu investieren heißt, in<br />
sein Unternehmen zu investieren. Das<br />
sieht auch Frau Dr. Pfost aus München so:<br />
„Ich habe das als eine sehr lohnende Erfahrung<br />
empfunden.“ Und dann fährt sie<br />
fort: „Das war sicher nicht das letzte Seminar,<br />
das ich über die medatixx-akademie<br />
gebucht habe.“<br />
Miriam Mirza
unt gemixxt<br />
Meldungen aus aller Welt<br />
Beam me up!<br />
USA. Der Tricorder, wie man ihn aus Star<br />
Trek kennt, ist schon eine feine Sache.<br />
Einmal in Richtung des Patienten gehalten,<br />
vielleicht noch auf den einen oder anderen<br />
Knopf gedrückt, und schon hat man<br />
die passende Diagnose. Bislang konnte<br />
von dieser Technik allerdings nur Raumschiff-Enterprise-Arzt<br />
Leonard McCoy (genannt<br />
„Pille“) profitieren. Doch das soll<br />
sich nun ändern. Im Mai 2011 wurde in<br />
den USA ein Preis von immerhin zehn Millionen<br />
US-Dollar ausgelobt. Ziel ist die Entwicklung<br />
eines mobilen Gerätes, mit dem<br />
man Patienten mindestens so gut diagnostizieren<br />
kann wie ein Gremium approbierter<br />
Ärzte. Hinter der Ausschreibung steckt<br />
mit der X Prize Foundation eine gemeinnützige<br />
Institution, die mit ihren Preisen<br />
„radikale Durchbrüche“ zum Wohle der<br />
Menschheit fördern will.<br />
Schnüffel-Check<br />
DEUTSCHLAND. Vielleicht kann schon bald jeder<br />
Arzt von sich behaupten, für seine Patienten<br />
immer den „richtigen Riecher“ zu haben. In einem<br />
Verbundvorhaben mit mehreren Projektpartnern<br />
arbeitet die Uniklinik Jena daran, einen miniaturisierten<br />
Prototypen einer elektronischen Nase für<br />
den Einsatz in Kliniken und Praxen herzustellen.<br />
In klinischen Tests gelang es der JEENA (JEnaer<br />
Elektronische NAse), Dialyse-Patienten<br />
sowie Patienten mit leichter Niereninsuffizienz<br />
und Gesunde zu unterscheiden.<br />
Gesunde waren zu 100 Prozent von<br />
Kranken zu unterscheiden. Ein Gas-Sensorchip<br />
wird als Nase auf der Haut des Patienten<br />
platziert und misst die Ausscheidungsprodukte in<br />
der Atemluft. Chemische oder physikalische Veränderungen der Sensorcharakteristik<br />
lösen ein elektrisches Signal aus. Mehr als eine Warnung kann die Nase bisher<br />
jedoch nicht liefern. Dafür müssten die gasförmigen Stoffe weiter<br />
analysiert werden. Für den Schnüffel-Check in der Praxis gibt es<br />
also noch einiges zu optimieren. Aber es riecht nach einer<br />
echten Innovation...<br />
Vorpremiere<br />
Wie gefällt<br />
Ihnen ixx.press?<br />
Wir freuen uns über Ihre Meinung,<br />
Ihre Verbesserungsvorschläge und<br />
Ihre Anregungen:<br />
ixx.press@medatixx.de<br />
AUSTRALIEN. Eine Preview ist im Kino eine Voraufführung,<br />
also das Zeigen eines Films vor dem offiziellen<br />
Start. Von daher ist der Name, den die aus tralische<br />
Designerin Melody Shiue für ihren digitalen Babygürtel gewählt hat,<br />
eigentlich ganz passend. Der „PreVue” soll werdenden Müttern<br />
(und Vätern) stets Einblick in den Bauch und die Entwicklung<br />
ihres Kindes ermöglichen. Wie durch ein Fenster soll der Fötus in<br />
den neun Monaten des Heranwachsens beobachtet werden können.<br />
Oder andersherum: Noch nicht einmal vor der Geburt hat<br />
das Kind Ruhe vor den wachsamen Augen der Eltern.<br />
Ob das wirklich ein Fortschritt ist, wird die Zukunft zeigen. Vorher<br />
muss der Gürtel allerdings ohnehin erst einmal entwickelt<br />
werden. Bislang gibt es ihn nämlich erst als – prämierten –<br />
Designentwurf.<br />
B
Ein Viertelstündchen für die Quartalsabrechnung<br />
Wer regelmäßig einmal in der Woche etwas Zeit für einen Check einplant, erspart sich viel Ärger am Quartalsende.<br />
In den meisten Arztpraxen kommt gegen Ende des<br />
Quartals Anspannung auf: Die Quartalsabrechnung<br />
steht bevor. Für so manche MFA sind die Abrechnungstage<br />
der blanke Horror.<br />
Dabei können Sie viele typische Abrechnungsprobleme<br />
schon im Vorfeld ganz einfach<br />
lösen. Zum Beispiel, indem Sie sich<br />
jede Woche eine Viertelstunde Zeit für<br />
den Check von Scheinen und Praxisgebühr<br />
nehmen.<br />
Reservieren Sie sich wöchentlich zu<br />
einem festen Termin 15 Minuten<br />
Check-Zeit. Erstellen Sie eine Computerliste<br />
aller in der vergangenen Woche<br />
behandelten Patienten und prüfen Sie:<br />
bunt gemixxt 24/25<br />
Wurden alle Scheine korrekt erfasst (eigener Fall, Überweisung usw.)?<br />
Wurde die Praxisgebühr einbehalten oder ein Ausnahmetatbestand<br />
eingetragen bzw. war keine Zuzahlung fällig?<br />
Wenn keine Praxisgebühr einbehalten wurde:<br />
Ist die Kennziffer für die Mahnung enthalten?<br />
Oder wurde eine Befreiung vorgelegt (z. B. Quittung, Härtefall)?<br />
Sind alle Ausnahmekennziffern korrekt eingegeben?<br />
Nehmen Sie anschließend sofort die erforderlichen Korrekturen<br />
bzw. Maßnahmen (Patienten erinnern oder mahnen) vor.<br />
Sie werden sehen: Dieses wöchentliche Viertelstündchen erspart<br />
Ihnen am Abrechnungstag eine Menge Stress und Ärger.<br />
Terminvorschau: Am 5. November 2011 findet in München<br />
der Deutsche Arzthelferinnen-Tag statt. Motto in diesem Jahr:<br />
„Moderne Praxis-Ideen für Medizinische Fachangestellte“.<br />
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Kolumne<br />
Wir weißlackierten Sozialisten<br />
Neulich beim Internistenkongress in Wiesbaden: Philipp Rösler sitzt im<br />
Foyer herum, umringt von Medizinstudenten. Der Minister hat viel zugehört.<br />
Sah jedenfalls so aus. Vielleicht war er in Gedanken ja auch schon im<br />
Wirtschaftsministerium, wer weiß.<br />
Apropos: Ist Ihnen aufgefallen, dass Daniel Bahr in einem Alter zum Gesundheitsminister<br />
befördert wurde, in dem unsereiner sich noch mit präpotenten<br />
Oberarztdiven herumschlagen muss, um all jene Unterschriften zu bekommen,<br />
die nötig sind, damit uns die Ärztekammer endlich volljährig werden<br />
lässt? Der Typ regiert schon, während wir uns noch regieren lassen.<br />
Aber wir waren bei Rösler. Der hat in Wiesbaden einen sehr liberalen Satz<br />
gesagt: Es ist keineswegs immer und grundsätzlich eine gesetzliche Grundlage<br />
nötig, um gute Ideen umzusetzen. Da hat er recht. Speziell in der Biopolitik<br />
hat die deutsche Obrigkeitstradition zu einer späten Blüte, einer – um<br />
im FDP-Jargon zu bleiben – geradezu spätrömischen Dekadenz, gefunden.<br />
Manches wirkt geradezu so, als wolle man den biologischen Grenzen des Lebens<br />
durch Gesetzeskorsette etwas von ihrer Endgültigkeit nehmen. Regularien<br />
von P.I.D. bis R.I.P.<br />
So hat eine große Tageszeitung die Überarbeitung der Grundsätze zur Sterbebegleitung<br />
durch die Ärztekammern für einen Frontalangriff auf die ärztliche<br />
Ethik genutzt. In den Grundsätzen steht schon in der Präambel, dass die<br />
Mitwirkung bei der Selbsttötung keine ärztliche Aufgabe sei. Klare Ansage,<br />
sollte man meinen. Reicht aber offensichtlich nicht. Die Kammer solle den Ärzten<br />
das „beim Sterben helfen“ doch bitte auch ganz explizit im<br />
Privatleben untersagen. Hä?<br />
PS:<br />
Patientenverfügung ist auch so ein Thema, quasi die eGK<br />
Anderer<br />
Meinung?<br />
unter den biopolitischen Innovationen: Schicke Idee, be-<br />
Dann schreiben Sie grenzter praktischer Wert. Bevor wir uns jetzt aber vor-<br />
mir: dr.doxx@ eilig mit Röslers Paragrafenskepsis solidarisieren sei da-<br />
medatixx.de ran erinnert, dass der Minister seinen schönen Satz an uns<br />
Ärzte gerichtet hatte. Warum? Wenn es um eigene Interessen<br />
geht, lassen wir ach so liberalen Ärzte die Hosen runter. Ärztemangel?<br />
Bitte gesetzlich lösen. Zigaretten? Verbieten. Impfen?<br />
Notfalls erzwingen. Ärztliche Vergütung? Nach oben offen, aber<br />
nicht nach unten. Mit liberal hat all das nichts zu tun. Die Wahrheit<br />
ist, dass wir die Fahne des Liberalismus vor uns hertragen,<br />
solange uns jemand an unsere Kompetenzen will. Doch kaum<br />
geht es ans Portemonnaie, mutieren wir zu weißlackierten Sozialisten.<br />
Vielleicht hat Kollege Rösler ja auch deswegen die<br />
Flucht nach vorn angetreten.<br />
Herzlichst, Ihr Dr. Doxx<br />
Impressum<br />
ixx.press<br />
IT in der ärztlichen Praxis.<br />
Herausgeber:<br />
medatixx GmbH & Co. KG<br />
Kirschäckerstraße 27, 96052 Bamberg<br />
Im Kappelhof 1, 65343 Eltville/Rhein<br />
www. medatixx.de<br />
E-Mail: ixx.press@medatixx.de<br />
Verlag:<br />
HEALTH-CARE-COM GmbH<br />
Hanauer Landstraße 135–137<br />
60314 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069-405631-157, Fax: 069-405631-105<br />
www.health-care-com.de<br />
Redaktion medatixx:<br />
Kornelia Kremer, Jens Naumann ( V.i.S.d.P.)<br />
Monika Nolte, Mathias Siewert<br />
Redaktion HEALTH-CARE-COM:<br />
Philipp Grätzel von Grätz, Mine Olmert (Assistenz),<br />
Nina Schellhase, Martin Schmitz-Kuhl (Konzeption<br />
und Objektleitung), Silke Weidner (Korrektorat)<br />
Weitere Autoren dieser Ausgabe:<br />
Prof. Dr. Dr. Christian Dierks, Gerda Kneifel,<br />
Miriam Mirza<br />
Satz und Layout:<br />
Katharina Doering<br />
Bildnachweis:<br />
Alle Bilder HEALTH-CARE-COM bzw. medatixx oder<br />
Shutterstock, S. 18/19 (www.dieth.com), S. 24 (Prevue).<br />
Dr. Doxx-Illustration: OXID.KOM<br />
Erscheinungsweise:<br />
Quartalsweise, 4 Ausgaben pro Jahr<br />
Preis:<br />
Einzelheft 4,80 Euro, Jahresabonnement (4 Ausgaben)<br />
18,80 Euro, inklusive Versand (innerhalb Deutschlands)<br />
Aboservice:<br />
Per Telefon: 069 -405 631 157<br />
Per Post: Abo Service ixx.press, HEALTH-CARE-COM<br />
GmbH, Hanauer Landstraße 135-137, 60314 Frankfurt<br />
Anzeigen:<br />
Marcus Michel<br />
Tel.: 069 - 405 361 - 103, Fax: 069 - 405 361 - 105<br />
E-Mail: m.michel@health-care-com.de<br />
Auflage:<br />
32.700<br />
Aufgrund der besseren Lesbarkeit verzichten wir teilweise<br />
auf die geschlechtsspezifische Differenzierung,<br />
zum Beispiel Benutzer/innen. Sämtliche Rollenbezeichnungen<br />
gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />
grundsätzlich für beide Geschlechter.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />
nicht übernommen werden.<br />
ISSN:<br />
2192-0397
* Quelle Fachinfo Pramipexol-ratiopharm ® Tabletten, Stand 05/2010<br />
** Stand Juni 2011<br />
*** Bei einer Tagesdosis von 3,3 mg (3 x 0,7 mg und 3 x 0,35 mg) Sifrol ®<br />
vs. Pramipexol-ratiopharm ® , Preise Stand 15.06.2011<br />
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