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Nr. #44 | Ausgabe 11-12 2014 | € 6,99<br />
Österreich: € 7,80; Schweiz: sfr 12,50; Benelux: € 8,20;<br />
Italien: € 9,50; Spanien: € 9,50<br />
GRATIS IM HEFT<br />
``<br />
GARNISONS-BEILAGE<br />
Auf 32 Seiten Upgrades & Quests<br />
``<br />
DRAENOR-POSTER<br />
Karte mit Flugpunkten & Instanzen<br />
``<br />
12-EURO-ITEM-CODE<br />
für Star Trek Online – zugreifen!<br />
Beilage<br />
WORLD OF WARCRAFT<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
DIE GARNISON<br />
Beilage_Garnison_Cover.indd 1 13.10.2014 14:19:12<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
<strong>Warlords</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
Besser als Lich King und Pandaria?<br />
Wir testen die neue Erweiterung vorab.<br />
TEST: ARCHEAGE<br />
Grandiose Sandbox, lahmer Themenpark<br />
– eine Achterbahn der Gefühle.<br />
WORLD OF WARSHIPS<br />
Ab in die Badehose! Wir haben Kriegsschiffe<br />
probehalber zu Wasser gelassen.<br />
ECHTE FREUNDE FÜRS LEBEN<br />
Wertvoll oder entbehrlich: Wie viel<br />
bedeuten euch Online-Freunde?
TM<br />
»IMPOSANT«<br />
– IGM<br />
»BEEINDRUCKEND GUT«<br />
– Computer Bild Spiele<br />
»EIN HIGHLIGHT«<br />
– CHIP.de<br />
MEHR ALS 45<br />
E3 AUSZEICHNUNGEN<br />
UND NOMINIERUNGEN<br />
BEST<br />
OF E3<br />
2014 WINNER<br />
AB 2. OKTOBER IM HANDEL<br />
MIDDLE-EARTH: SHADOW OF MORDOR © 2014 Warner Bros. Entertainment Inc. Developed by Monolith. © 2014 New Line Productions, Inc. © The Saul Zaentz Company. MIDDLE-EARTH: SHADOW OF MORDOR, THE HOBBIT, and the names <strong>of</strong> the characters, items, events and places therein are trademarks<br />
<strong>of</strong> The Saul Zaentz Company d/b/a Middle-earth Enterprises under license to Warner Bros. Interactive Entertainment. All rights reserved. “ ”, “PlayStation”, “PS3”, “ ” and “ ” are trademarks or registered trademarks <strong>of</strong> Sony Computer Entertainment Inc. “ ” is a trademark <strong>of</strong> the same<br />
company. All other trademarks and copyrights are the property <strong>of</strong> their respective owners.<br />
WB GAMES LOGO, WB SHIELD: & © Warner Bros. Entertainment Inc.<br />
(s14)
Editorial<br />
Es kommt was auf euch zu!<br />
FAST WIE WEIHNACHTEN<br />
Die Wochen vor dem Start einer neuen WoW-Erweiterung erinnern an die Vorweihnachtszeit:<br />
Die Spannung in der Community steigt, Vorbereitungen für die Launch-Tage<br />
werden getr<strong>of</strong>fen. Man reicht Urlaube ein, sorgt für ausreichend Verpflegung, stockt<br />
die Getränkevorräte auf und richtet Abwesenheitsnotizen ein. Dazu lädt man den Prepatch<br />
und dann heißt es warten und auf <strong>buffed</strong>.de sowie im <strong>buffed</strong>-<strong>Magazin</strong> die letzten<br />
Infos zum Start holen. Welche Klassen verändern sich? Was habe ich bei <strong>Warlords</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> zu beachten? Letzte Ingame-Vorbereitungen oder vielleicht sogar noch ein<br />
Achievement erreichen, das es mit WoD vielleicht nicht mehr gibt?<br />
Wir erleben diese Phase natürlich genauso intensiv wie ihr. David und Susanne<br />
haben sich ausführlich auf dem Public Test Server von WoW umgesehen, sodass sie<br />
fast schon das Gefühl haben, <strong>Draenor</strong> wie ihre Westentasche zu kennen. So konnten<br />
beide schon mal eine erste Wertungstendenz abgeben. Ist <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> genauso<br />
gut oder gar besser als Wrath <strong>of</strong> the Lich King und Mists <strong>of</strong> Pandaria?<br />
JEDE MENGE SPIELZEUG<br />
Aber nicht nur Blizzards fünfte WoW-Erweiterung erscheint in diesen Tagen, auch andere Publisher<br />
warten mit neuen Abenteuern auf. Allen voran Trion <strong>World</strong>s, die am 16. September<br />
das von Szenekennern sehnlich erwartete ArcheAge gestartet haben. Ist es das von vielen<br />
MMO-Veteranen erh<strong>of</strong>fte gelobte Land oder doch nur ein weiteres Online-Rollenspiel? Maria<br />
führte den Langzeittest durch und wir können jetzt schon verraten: Sie ist hin- und hergerissen.<br />
Aber auch Zenimax und Arenanet geben mit ihrer Update-Politik weiter Gas und locken<br />
die Community mit neuen Inhalten für The Elder Scrolls Online und Guild Wars 2.<br />
Wer gerade gar keinen Bock auf MMORPGs hat und lieber etwas ballern beziehungsweise<br />
prügeln möchte, auch kein Ding. Warner Bros. startete mit Mittelerde:<br />
Mordors Schatten durch, während Bungie mit Destiny auftrumpfte. Beide Spiele<br />
haben wir uns im Testteil natürlich genauestens angesehen.<br />
Es wird aber nicht nur getestet, wir lassen unseren Blick auch<br />
in die Zukunft und Vergangenheit schweifen. Mit dem MMORPG-<br />
Report 2014 etwa analysieren wir, welche Chancen neue Online-Rollenspiele<br />
noch haben. Außerdem ist WoW satte zehn Jahre<br />
alt geworden – dazu ein dickes, fettes GZ von uns! Wir schauen<br />
verklärt auf die guten alten Raid-Zeiten und besiegen noch einmal<br />
Onyxia – mit 40 Mann! Dazu haben wir jede Menge Spe cials zu<br />
SOE Live, Online-Freundschaften, Hearthstone und mehr in petto.<br />
Ihr seht, in dieser Ausgabe steckt sehr, sehr viel Lesest<strong>of</strong>f.<br />
Viel Spaß beim Schmökern wünscht euch<br />
Oliver „Storyteller“ Haake<br />
BONUS: ITEM-CODE FÜR € 12,-<br />
CONSTITUTION-KLASSE<br />
UNIFORM SEKTOR 31<br />
Dem <strong>buffed</strong>-<strong>Magazin</strong> liegt wieder ein wertvoller<br />
Item-Gutschein für Star Trek Online bei!<br />
Diesmal bekommt ihr ein Föderationsraumschiff<br />
der Constitution-Klasse sowie eine schicke<br />
Uniform des Geheimdienstes Sektor 31 geschenkt.<br />
Das Ganze umfasst einen Gesamtwert<br />
von satten 12 Euro! Der Heftkauf lohnt<br />
sich also für Föderationsmitglieder ganz besonders.<br />
In diesem Sinne: Energie!<br />
BUFFED & MMORE<br />
Dem einen oder anderen wird es schon aufgefallen<br />
sein, auf <strong>buffed</strong>.de und im Heft tauchen<br />
immer häufiger Gesichter aus der WoW-Zeitschrift<br />
PC Games MMORE auf – einem <strong>Magazin</strong>,<br />
das aus demselben Verlag stammt wie<br />
wir. Kein Wunder, tummeln sich hier die<br />
Azeroth-Experten, die sich insbesondere mit<br />
der fünften WoW-Erweiterung auskennen.<br />
Daher ergänzen sich die beiden Redaktionen<br />
künftig gegenseitig – eine Win-Win-Situation!<br />
WAS IST NEU BEI BUFFED?<br />
Damit ihr aus erster Hand erfahrt, mit welchen<br />
Neuerungen wir euch bei <strong>buffed</strong> überraschen,<br />
haben wir hier im Heft eine extra Promo-Strecke<br />
eingebaut (Seiten 10-13), in der<br />
wir euch alle Neuentwicklungen rund um die<br />
Redaktion, das Heft und die Seite näher bringen.<br />
So seid ihr stets darüber im Bilde, was die<br />
„buffies“ so treiben. Habt ihr Fragen oder Vorschläge,<br />
schickt uns einfach eine E-Mail an:<br />
redaktion@<strong>buffed</strong>.de<br />
3
Inhalt<br />
GUILD WARS 2<br />
ZWEITE STAFFEL DER<br />
LEBENDIGEN GESCHICHTE<br />
<strong>buffed</strong>-Test ab Seite 30<br />
34<br />
TEST: ARCHEAGE<br />
Lange Warteschlangen, vergriffene Baugründe, verprellte Founder – ArcheAge erhielt zum Start<br />
viel negative Presse. Wie aber hat sich das MMORPG seitdem entwickelt? Wir machten den Test.<br />
TEST: MITTELERDE –MORDORS SCHATTEN<br />
Klettern, springen, reiten, Bogen schießen, fechten – Fünfkampf in Mordors Schatten und ein<br />
Kampf ums Überleben. Unser Test des Mix aus Assassin's Creed, Batman und Mittelerde.<br />
42<br />
RUBRIKEN<br />
8 Aktuelle Alpha-/Beta-Zugänge<br />
9 Abo-Angebot mit Prämie<br />
110 <strong>buffed</strong>-Community<br />
10 Promo: Neues von <strong>buffed</strong><br />
3 Editorial<br />
114 Impressum & <strong>Vorschau</strong><br />
112 Mediathek<br />
6 News<br />
23 So testen wir<br />
22 Teamseite<br />
VORSCHAU<br />
20 Star Trek Online<br />
14 <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships<br />
TEST<br />
34 ArcheAge<br />
48 Destiny<br />
30 Guild Wars 2<br />
42 Mittelerde: Mordors Schatten<br />
24 The Elder Scrolls Online<br />
MAGAZIN<br />
84 Special: Liebeserklärungen an<br />
Final Fantasy & Dark Souls<br />
76 Reportage: MMORPG-Report 2014<br />
66 Special: WoW: Classic – Onyxia-Raid<br />
54 Special: WoW: <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
+ Patch 6.0<br />
102 Reportage: SOE Live<br />
Highlights von Sonys Hausmesse<br />
90 Reportage: Spieler-Freundschaften<br />
DAS GIBT’S GRATIS!<br />
Für euch haben wir mit Cryptic Studios nette Goodies<br />
ausgehandelt. Die folgenden Vorteile erhaltet ihr mit<br />
<strong>buffed</strong> Ausgabe 11-12/2014 gratis:<br />
48 14<br />
TEST: DESTINY<br />
Überhypter 08/15-Shooter bis grenzgeniales<br />
Spiel, die Meinungen gehen weit auseinander.<br />
Erfahrt im Test, wie wir zu Destiny stehen.<br />
WORLD OF WARSHIPS<br />
Schiffe versenken auf höchstem Niveau: Wargamings<br />
Wasserschlachten nehmen Form an,<br />
wir haben sie erstmals angespielt.<br />
ACHTUNG: Die Item-Codes (Code-Karte auf<br />
Seite 10) sind nur bis zum 31.12.2014 gültig!<br />
Es ist nur ein Code pro Account einlösbar.<br />
CODE FÜR STAR TREK ONLINE<br />
Über den Code erhaltet ihr ein Raumschiff<br />
der Constitution-Klasse sowie eine schicke<br />
Uniform des Geheimdienstes Sektor 31.<br />
4
84<br />
eder ist doch irgendwie ein Fan. Sei es von einem Spiel, einer<br />
Serie, einer Automarke oder was auch immer euch einfällt.<br />
Da wird so mancher Fehler auch gerne mal wegdiskutiert<br />
und das geliebte Objekt bis aufs Blut verteidigt. Final-Fantasy-Fangirl<br />
Maria und Dark-Souls-Fanboy Nico versuchen, euch<br />
auf den folgenden Seiten ihre Liebe zur jeweiligen Spielereihe<br />
zu erklären und gewähren euch einen Blick ins Innerste ihrer<br />
Spielerherzen: Wie fing alles an? Warum mag man eigentlich<br />
opulenten Kitsch? Und warum stirbt Nico so gern in frustrierenden<br />
Spielen aus Japan? Eine wirkliche Antwort gibt’s darauf natürlich<br />
nicht, denn auch das Gefühl Liebe lässt sich nicht so<br />
einfach in Worte fassen. Seid ihr auch in ein Singleplayer-Spiel<br />
oder in eine Reihe unsterblich verliebt,<br />
sodass ihr regelmäßig das alte Teil herauskramt<br />
und sie zum zehnten oder<br />
zwanzigsten Mal durchspielt? Wenn ihr<br />
uns eure Geschichte erzählen möchtet,<br />
schreibt uns doch einfach eine E-Mail mit<br />
dem Betreff: Liebeserklärung an die<br />
Mail-Adresse redaktion@<strong>buffed</strong>.de – die<br />
schönsten Einsendungen präsentieren<br />
wir euch dann auf <strong>buffed</strong>.de.<br />
SPECIAL_Liebeserklaerung_03.indd 84 15.10.2014 13:16:20<br />
Ludwig Börne, deutscher Journalist<br />
85<br />
SPECIAL_Liebeserklaerung_03.indd 85 15.10.2014 13:16:25<br />
76<br />
SPECIAL_mmorpg-report_03.indd 76 15.10.2014 11:53:40<br />
ls Blizzard anno 2004 die Ära der ihnen waren WoW-Klone oder zumindest Mangelware, die Spielwelt ließ frisch gebackene<br />
Helden meist ahnungslos herum-<br />
modernen, massentauglichen stark von Blizzard inspiriert. Das Genre<br />
MMORPGs einläutete, wirkte es so, hatte seinen Maßstab gefunden und so stolpern und eine Angebotsauswahl wie<br />
als ob der Siegeszug unaufhaltsam sei. Es überschütteten Publisher und Studios den heute (instanzierte Dungeons, PvPschien,<br />
als sei kein anderes Genre mehr Markt mit Variationen des Erfolgsrezeptes. Schlachtfelder und -Arenen, Haustiere,<br />
relevant. Shooter und Echtzeit-Strategiespiele,<br />
welche die vorherige Dekade ge-<br />
jedoch langsam, aber stetig zu sinken. Dastellbar.<br />
Als den Spieledesignern und vor<br />
Ab 2010 begannen die Release-Zahlen Achievements etc.) war damals kaum vorprägt<br />
hatten, spielten – zumindest auf dem zu setzte eine erste Marktbereinigung ein. allem den Marketing-Strategen jedoch klar<br />
PC – plötzlich keine Rolle mehr. Das drückte<br />
sich zwischenzeitlich auch in den Ver-<br />
Veröffentlichung wieder eingestellt (Tabula <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> entfaltete, wollte natür-<br />
Manche MMORPGs wurden bald nach der wurde, welches Potenzial sich gerade mit<br />
kaufszahlen aus. Zwar waren auch Rasa, Faxion Online etc.), einige überlebten<br />
nicht einmal den internen Beta-Test chen abhaben. Die WoW-Klone waren gelich<br />
auch die Konkurrenz ihr Stück vom Ku-<br />
Nicht-MMORPGs in den Top 10, allerdings<br />
verkauften diese sich deutlich schlechter (Jumpgate Online, The Agency u.v.m.). boren. Auch bereits erschienene MMOals<br />
die neuen Online-Rollenspiele.<br />
Free2Play-Titel drängten auf den Markt und RPGs wie etwa Star Wars: Galaxies wurden<br />
machten es neuen Abo-MMOGs zusätzlich zunehmend auf <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> getrimmt.<br />
Kopieren und Nachahmen ist<br />
Wind Of Change<br />
schwer. Der Trend setzte sich weiter fort<br />
Jetzt, im Jahr 2014, scheint sich der Wind (siehe Graph auf Seite 81), inzwischen schon seit jeher gang und gäbe gewesen,<br />
zu drehen. Activision-Blizzard vermeldet<br />
aber was hier geschah, hatte eine ganz andere,<br />
viel größere Dimension!<br />
„nur noch“ 6,8 Millionen WoW-Abonnenten<br />
… von ehemals über 12 Millionen wohlgemerkt.<br />
Der Höchststand war mit dem Erschaltung<br />
des noch jungen Genres. In den<br />
Über Jahre hinweg erfolgte eine Gleichscheinen<br />
der dritten Erweiterung Cataclysm<br />
Foren wünschten sich zwar bald viele Online-Rollenspieler<br />
etwas, das nicht wie<br />
im Jahre 2010 erreicht. Aber bereits damals<br />
zeigten sich die Vorboten des Niedergangs<br />
WoW wirkte. Versuchte aber ein Entwickler<br />
am Horizont: Die ersten Verkaufszahlen Cataclysms<br />
waren zwar weiterhin außerordent-<br />
der Spieler fern und damit auch der wirt-<br />
mal einen anderen Weg, blieb die Masse<br />
lich gut, allerdings sanken die Abonnentenzahlen<br />
relativ bald nach Erscheinen auf 9,1<br />
ling wiederum WoW zu ähnlich gewesen,<br />
schaftliche Erfolg aus. Ist der MMOG-Neu-<br />
Millionen. Mit Mists <strong>of</strong> Pandaria stiegen die<br />
war dem Spiel ebenfalls kein großer Erfolg<br />
Zahlen nochmals auf knapp 10 Millionen,<br />
beschieden – schließlich ist das Original<br />
seitdem verzeichnet Blizzard-Activision jedoch<br />
kontinuierlich signifikante Rückgänge.<br />
neue Online-Rollenspiele blieben daher<br />
meist besser als die Kopie. Nicht wenige<br />
Aber nicht nur an Blizzards Spieleprimus<br />
ist die nachlassende MMOG-Begeiste-<br />
zurück oder wurden noch vor oder kurz<br />
entweder deutlich hinter den Erwartungen<br />
Scott Hartsman, CEO Trion <strong>World</strong>s<br />
rung abzulesen, auch die Konkurrenz<br />
nach Release eingestampft. Die meisten<br />
schwächelt. Um das Gesamtbild zu schärfen,<br />
braucht es zuerst einen Blick in die produktionen im Jahr 2014, die Zahlen für Free2Play-Option über die Runden.<br />
sind es nur noch vier große MMORPG-Neu-<br />
jedoch schleppen sich bis heute mit einer<br />
Vergangenheit: Parallel und noch relativ unbeeinflusst<br />
von <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> erschießere<br />
Veröffentlichungspläne für die weitere Die Devise: Altes erweitern<br />
2015 sind ebenfalls überschaubar – grönen<br />
bereits von 2004 bis 2007 im Schnitt Zukunft sind Mangelware.<br />
statt Neues starten<br />
etwa zehn neue Online-Rollenspiele pro<br />
Ein zusätzlicher Grund für die zurückgehenden<br />
Neuveröffentlichungen sind Erweite-<br />
Jahr. Das war die Goldgräberzeit eines Bin sooo MMO-müde!<br />
noch recht jungen Genres. Breitband-Zugänge<br />
zum Internet wurden massentaugschichtig.<br />
Der wohl <strong>of</strong>fensichtlichste ist MMORPG auf dem Markt, steht die Entwick-<br />
Die Gründe für den Rückgang sind vielrungen<br />
und Content-Updates. Ist ein neues<br />
lich, die Computer erbrachten ausreichend die sogenannte MMO-Müdigkeit. In unserer lung praktisch erst am Anfang. In den Folgemonaten<br />
reiht sich Patch an Patch und ist<br />
Leistung, um grafisch und spielerisch anspruchsvolle<br />
MMORPGs zu unterstützen. ler Aussteiger an, dass Online-Rollenspiele das erste Jahr rum, gibt es meist mindes-<br />
Umfrage zum Markt 2014 gab die Hälfte al-<br />
Diese Möglichkeiten blieben von der Spieleindustrie<br />
nicht unbemerkt, und so drängten<br />
sie immer das Gleiche. Nur jeder Fünfte gaben – <strong>of</strong>tmals kostenlos. Etwas später<br />
auf Dauer langweilig wären, schließlich bötens<br />
ein oder zwei große inhaltliche Dreinte<br />
bereits wenig später eine Reihe solider nannte mangelnde Zeit als Ausstiegsgrund, folgen dann noch kostenpflichtige Add-ons<br />
Online-Rollenspiele auf den Markt, aber nur jeder Zehnte ließ sich von einem anderen<br />
Genre abwerben. Die Gründe für die versorgt. Wer hat da noch Zeit, etwas an-<br />
und so ist das Gros der Spieler über Jahre<br />
nur eines davon hatte das Potenzial für einen<br />
Welthit: <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong>.<br />
Ähnlichkeiten und das immer gleiche Spielprinzip<br />
lassen sich leicht erklären.<br />
spiel den meisten Spieler auslastet, zeigt<br />
deres zu spielen? Dass ein Online-Rollen-<br />
Die beiden Folgejahre markierten den<br />
bisherigen Höchststand an MMOG-Neuerscheinungen:<br />
2008 kamen hierzulande be-<br />
noch zu seinem Siegeszug ansetzte, erzent<br />
der Befragten gaben an, derzeit nur ein<br />
Während WoW im Jahre 2004 erst auch unsere Community-Umfrage. 57 Proreits<br />
13 neue Online-Rollenspiele auf den schienen noch einige klassische MMO- MMORPG zu spielen, nur 23 schaffen mehrere<br />
parallel (siehe Statistik auf Seite 80).<br />
Markt, 2009 waren es sogar 15! Viele von RPGs der Marke Everquest. Quests waren<br />
77<br />
SPECIAL_mmorpg-report_03.indd 77 15.10.2014 11:53:41<br />
KRIEG SP ER<br />
SCHLÄGER-<br />
PLATEAU<br />
DER DÜSTERE<br />
WALD<br />
KOR’LOKS<br />
SITZ<br />
EISENDOCKS<br />
(93-1 0)<br />
SCHWARZ-<br />
FELSGIESSEREI<br />
(SCHLACHTZUG)<br />
(92-94)<br />
FRIEDHOF DER<br />
ASCHEHÄ MER<br />
STURMSCHILD<br />
GRO N-<br />
SCHLUCHT<br />
MAGNAROK<br />
GIGANTENSTURZ<br />
DOLCHRACHEN-<br />
SCHLUCHT<br />
HOCHPA S<br />
EISERNES<br />
BELAGERUNGS-<br />
WERK<br />
DIE KNIRSCHEN-<br />
DEN EBNEN<br />
SCHLINGEN-<br />
HERZ<br />
(90-92)<br />
WILDWACHT<br />
STEINBRECHER-<br />
ARENA<br />
Der Frostfeuergrat (das Startgebiet für Horde-Spieler)<br />
ist eine Eiswüste mit vereinzelten Vulkanen,<br />
die von Gro n bewohnt wird.<br />
SP ERSPIE SER-<br />
FESTUNG<br />
STEINZAHN-<br />
POSTEN<br />
(90-92)<br />
GROM’GAR<br />
WOR‘GOL<br />
SCHWARZFELS-<br />
STEINBRUCH<br />
DAS DUNKLE<br />
PORTAL<br />
EISERNE<br />
BASTION<br />
I MERMORN-<br />
QUE LEN<br />
BASTIONS-<br />
KLI PE<br />
DER BLUTENDE<br />
ALTAR<br />
HERZBLUT<br />
ELEMENTAR<br />
PLATEAU<br />
DER THRON<br />
DER ELE-<br />
MENTE<br />
DE RING DES<br />
BLUTES<br />
ORUNALKÜSTE<br />
FORT WRY N<br />
VOL‘JINS<br />
STOLZ<br />
AR UNA<br />
ZERSCHLAGENE<br />
ANHÖHE<br />
SHA TRATH<br />
WACHPOSTEN<br />
DER MOK’GOL<br />
LOK-RATH<br />
STEIN-<br />
SCHLAGSENKE<br />
HOCHFELS<br />
(SCHLACHTZUG)<br />
(90-92)<br />
HA LVALOR<br />
DER RING DER<br />
PRÜFUNG<br />
KARGATH ME SERFAUST<br />
Der bleiche Orc führt einen<br />
Clan sadistischer Orcs an.<br />
ICH BIN DER KÖNIG VON<br />
DRAENOR! Die biza ren<br />
Ara koa rschen über<br />
die Spitzen von Arak.<br />
SCHU MERGE-<br />
HÖLZ<br />
ELODOR<br />
GARNISON<br />
GRAB DES<br />
LICHTS<br />
HOF DER<br />
S ELEN<br />
AUCHINDOUN<br />
(94-1 0)<br />
DER TEMPEL<br />
VON KARABOR<br />
als erster Bo s.<br />
EMB ARI<br />
MAR’GOKS<br />
WACHT<br />
FESTUNG DER<br />
PEIN<br />
SCHA TENMOND-<br />
GRABSTÄ TE<br />
(92-1 0)<br />
GUL‘VAR<br />
GUL’ROK<br />
GRO MASHAR<br />
AHNENGRUND<br />
OSHU’GUN<br />
EISENFAUST-<br />
HAFEN<br />
GORDAL-<br />
FESTUNG<br />
TELMOR<br />
SKE TIS<br />
AKRAZ-<br />
VERSTECK<br />
HI MELSNADEL<br />
(95-1 0)<br />
DER WINDENDE<br />
AXTFA L<br />
MORAST<br />
(98-1 0)<br />
DIE BEGRÄB-<br />
NISFELDER<br />
DER HEULENDE<br />
FELS<br />
DA SCHIM-<br />
MERM OR<br />
NACHTFLUT-<br />
NEST<br />
(94-96)<br />
EVERQUEST NEXT<br />
H1Z1<br />
LANDMARK<br />
102<br />
„„LIEBE IST GEMEINSAME<br />
FREUDE AN DER WECHSELSEI-<br />
TIGEN UNVOLLKOMMENHEIT.“<br />
SHAZ’GUL<br />
SETHEK-<br />
KNIEDERUNG<br />
SOCRETHARS<br />
KLIPPE<br />
L egende<br />
ZE K-<br />
VERSTECK<br />
BLUT-<br />
MÄHNENTAL<br />
WERKSTA T<br />
QUETSCHPFEIF<br />
QUETSCH-<br />
PFEIFENKAP<br />
GEBIET<br />
BESONDERHEIT<br />
ARAKK<br />
(96-98)<br />
AUTOR: SUSANNE BRAUN & DAVID BERGMANN<br />
Landmark Seite 108<br />
Everquest Next Seite 106<br />
H1Z1 Seite 104<br />
XXXX_SonyLive_01.indd 102 15.10.2014 11:49:15<br />
ineCon, BlizzCon, Fanfest, WasauchimmerCon<br />
– einige Entwick-<br />
der Gamescom oder der TGS natürlich dieses Jahr im August in Las Vegas statt-<br />
zu den großen Spielemessen wie der E3, zur Hausmesse, nämlich zur SOE Live, die<br />
ler pflegen schon seit Jahren ihr ziemlich popelig. Dafür dreht sich aber fand. Welche Neuigkeiten gab’s zu Everquest<br />
Next, Landmark, H1Z1 und den wei-<br />
enges Verhältnis zu den Fans ihrer Spiele auch alles nur um die Spiele, die von den<br />
und veranstalten meist einmal im Jahr jeweiligen Entwicklern kommen. Auch Sony teren SOE-Spielen? Das findet ihr auf den<br />
Hausmessen. Die sind im Vergleich Online Entertainment lädt einmal im Jahr folgenden Seiten heraus.<br />
Einmal mit Batman eine Schlacht schlagen oder<br />
mit Superman die Feinde lasern, ist es das, was<br />
ihr wollt? Gut, denn DC Universe Online wird<br />
künftig nicht nur häufiger mit Story-Updates<br />
versehen, sondern weiterhin auch um neue Die Fans von Planetside 2 dürfen sich auf neue<br />
Features abseits spielbarer Legenden (unter anderem<br />
Deathstroke, Green Arrow und Gorilla Buggys, die ihr vielleicht schon aus dem ersten<br />
Vehikel freuen, zum Beispiel auf die Empire<br />
Die Entwickler der Everquest-Teams feiern auch<br />
weiterhin das Jahr von Everquest – schließlich<br />
Grodd) und Kräfte (zum Beispiel Experimentelle Planetside kennt. Die werden dann auch Platz<br />
ist Everquest 1999 erschienen und somit 15 Jahre<br />
alt. Und Everquest 2 feiert das zehnte Jubilä-<br />
Seren und Atomisch) ergänzt. So gibt’s etwa eine<br />
Überarbeitung der Benutzeroberfläche für kommen jede Menge Anpassungen an den Sys-<br />
für vier statt nur drei Charaktere bieten. Dazu<br />
um. Deswegen erscheinen für beide Spiele Erweiterungen!<br />
Everquest: The Darkened Sea ist<br />
alle Plattformen. Aber das interessanteste neue temen für Missionen und Ressourcen. Am interessantesten<br />
dürften die neuen Battle Islands<br />
Ding in der Zukunft des Online-Rollenspiels ist<br />
eine Hommage an die Erweiterung The Buried<br />
für viele Fans vermutlich das Legenden-PvE. Bislang<br />
könnt ihr lediglich im PvP in die Haut eines Stadt-Setting, eine andere schwebt in der Luft.<br />
werden, eine beispielsweise mit einem<br />
Sea von 2007 und bringt neben zwei umgestalteten<br />
Zonen auch sechs neue und erhöht die<br />
Superhelden oder Superfieslings schlüpfen. Übrigens gibt’s keine großen Neuigkeiten von<br />
Maximalstufe auf 105. Wenn The Darkened Sea<br />
Künftig geht das auch im Rahmen bestimmter der Version für die Playstation 4, die von einem<br />
um den 11. November 2014 herum erscheint,<br />
PvE-Missionen. Zu Beginn wird das Feature auf Team bei SOE betreut wird. Wann die Fassung<br />
könnt ihr obendrein ein neues Beutesystem<br />
bestimmte Events und Alerts beschränkt sein, erscheint ist weiterhin nicht bekannt, aber immerhin<br />
pr<strong>of</strong>itieren alle Versionen von den Ar-<br />
ausprobieren!<br />
aber ihr könnt alle Legenden spielen, die ihr<br />
Ebenfalls im November erscheint Everquest 2:<br />
über das Erfolgssystem freigeschaltet habt. beiten an dem Code für die Playstation 4.<br />
Altar <strong>of</strong> Malice, die bislang größte Erweiterung<br />
für Everquest 2, die zudem im Rahmen der SOE<br />
Live zum ersten Mal gezeigt wurde. Freut euch<br />
auf neue Abenteuer bis Level 100, die euch in<br />
zwei neuen Überlanden, in 14 heroischen Regionen,<br />
in sechs Raids, in sechs Solozonen und<br />
zwei umkämpften Zonen erwarten. Dazu dürft<br />
ihr mit den geflügelten und drachengeborenen<br />
Aerakyn spielen. Cool: Die Flügel der Drachengeborenen<br />
wachsen, während sie Stufe um Stufe<br />
Dave Georgeson, Director <strong>of</strong> Development for the Everquest Franchise erreichen! Los geht’s am 25. November.<br />
103<br />
XXXX_SonyLive_01.indd 103 15.10.2014 11:49:19<br />
Das Schattenmondtal (Startgebiet für Allianz-<br />
Spieler) hält geheimnisvo le Wälder und grüne<br />
Landschaften bereit.<br />
MAGAZIN<br />
WARLORDS OF DRAENOR<br />
Riesige Weltkarte und Poster<br />
AMPHITHEATER<br />
DER AUSLÖSCHUNG<br />
DRAE NOR<br />
Shattrath in vo ler Pracht. In Talador ist die<br />
Festung der Draenei noch intakt, wird jedoch von<br />
Dömonen belagert.<br />
GORGROND<br />
Sobald Sie das Portal in den Verwüsteten Landen<br />
betreten, finden Sie sich im Dschungel von Tan an<br />
wieder.<br />
DER GESCHMOLZENE<br />
STEINBRUCH<br />
Stand: WoD-Beta<br />
GRI MGLEISDEPOT<br />
(97-1 0)<br />
ASHRAN<br />
DIE I MERGRÜNE<br />
WILDNIS<br />
(1 0, PvP-Gebiet)<br />
DER I MERGRÜNE FLOR<br />
(97-1 0)<br />
BLUTSCHLÄGERMINE<br />
(90-1 0)<br />
FROSTFEUERGRAT<br />
Gorgronds Oasen sehen aus wie gemalt. Der Norden<br />
des Gebiets sieht jedoch nicht so einladend aus.<br />
DSCHUNGEL VON<br />
TANAAN<br />
Die Spitzen von Arak werden von den Arakkoa<br />
bewohnt, die niedere Völker von den hohen<br />
Wipfeln aus mit ihrem Laser verbre nen.<br />
ÜBUNGSPLATZ VON<br />
KARGATHAR<br />
SCHATTENMONDTAL<br />
GR UL Der Gro n-König ist<br />
zurück! In der Schwarzfelsgießerei<br />
erwartet Gr ul Sie<br />
NAGRAND<br />
TALADOR<br />
Im Süden Nagrands ist die Oshu’gun deutlich stärker<br />
überwuchert, als wir es noch aus der Scherbenwelt<br />
ke nen.<br />
Das Nagrand in <strong>Draenor</strong> wird von den Ogern<br />
beherrscht, die sich im Westen ein riesiges Imperium<br />
aufgebaut haben.<br />
INSTANZ (GEGNER-LEVEL)<br />
HORDE-FLUGPUNKT<br />
A LIANZ-FLUGPUNKT<br />
NEUTRALER FLUGPUNKT<br />
(Stufenangabe)<br />
Weltkarte_WoD_8 0x520_KartemitWinker_bu fed.in d 1 15.10.2014 12:52:06<br />
ORT /GEOGRAPHISCHE<br />
HORDE-STÜTZPUNKT<br />
A LIANZ-STÜTZPUNKT<br />
SPITZEN VON<br />
Beilage<br />
WORLD OF WARCRAFT<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
DIE GARNISON<br />
Beilage_Garnison_Cover.indd 1 13.10.2014 14:19:12<br />
ZUGABE!<br />
ZUGABE!!!<br />
In der Heftmitte findet ihr<br />
eine 32-seitige Beilage zu<br />
den WoD-Garnisonen<br />
sowie ein <strong>Draenor</strong>-<br />
Poster.<br />
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
54<br />
WOW: WARLORDS OF DRAENOR + PATCH 6.0<br />
Garnisonen, Ashran, <strong>Draenor</strong> – alles toll? In unserem 12-seitigen Special-Artikel erfahrt ihr alles<br />
Wesentliche zur fünften WoW-Erweiterung und was die <strong>buffed</strong>-Redaktion davon hält.<br />
Gleich<br />
geschaltet...<br />
90<br />
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
BUFFED.DE<br />
SPECIAL<br />
Eure eingesendeten Freundschaftsgeschichten<br />
waren so<br />
toll, dass wir in den kommenden<br />
Monaten ein Special<br />
mit euren Storys planen.<br />
Für die einen sind Freundschaften unter Online-Spielern etwas Flüchtiges, für andere etwas fürs<br />
Leben. Wir sprachen mit ausgewählten Mitgliedern der <strong>buffed</strong>-Community über ihre Erfahrungen.<br />
66<br />
WOW CLASSIC: ONYXIA<br />
Zehn Jahre WoW Classic sind für uns ein prima<br />
Anlass, um die guten, alten Raid-Zeiten Revue<br />
passieren zu lassen. Wir erinnern uns, wie wir<br />
Onyxia das Fürchten lehrten. Ready for Invite?<br />
ie war es einfacher Freunde zu finden, nie war es einfacher den<br />
ntakt abzubrechen. Haben Online-Freundschaften den gleichen<br />
llenwert wie Bindungen in der Realität? Eine Charakterstudie.<br />
LIEBESERKLÄRUNG SPECIAL<br />
LIEBESERKLÄRUNG AN ...<br />
... Final Fantasy<br />
tet_003.indd 90 15.10.2014 15:01:55<br />
Vorsicht Fangirl- beziehungsweise<br />
Fanboy-Alarm! Auf den folgenden<br />
Seiten erklären Maria und Nico ihre<br />
Liebe zu Final Fantasy und Dark Souls.<br />
J<br />
... Dark Souls<br />
SPECIAL LIEBESERKLÄRUNG<br />
84<br />
LIEBESERKLÄRUNG AN ...<br />
... Final Fantasy und Dark Souls. Volontärin<br />
Maria Beyer-Fistrich und MMORE-Mann Nico<br />
Baletta gestehen diesen Spieleserien ihre Liebe.<br />
MMORPGS: GEGENWART & ZUKUNFT REPORTAGE<br />
DER<br />
MMORPG-<br />
REPORT<br />
2014<br />
Das Jahr 2014 neigt sich seinem Ende zu. Ein Jahr, in<br />
dem es noch einmal große MMORPG-Releases gab:<br />
TESO, Wildstar, ArcheAge als Herausforderer und bald<br />
schiebt Blizzard <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> für <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
nach. Ist das Genre also weiterhin auf Erfolgskurs<br />
oder war das nur ein letztes Aufbäumen, bevor der<br />
endgültige Abstieg der Online-Rollenspiele beginnt?<br />
MMORPG-REPORT 2014<br />
2014 gab es weniger MMORPG-Releases als die<br />
Jahre zuvor. Ebbt der Hype ab oder holt die Spieleindustrie<br />
nur Luft? Wir machen den Check.<br />
A<br />
„DIE MMORPG-<br />
ENTWICKLUNG<br />
IST EIN WETT-<br />
RÜSTEN, DAS<br />
NIEMAND<br />
GEWINNEN<br />
KANN.“<br />
REPORTAGE DIE ZUKUNFT DER MMORPGS<br />
76<br />
SOE LIVE SPECIAL<br />
SOE Live<br />
Auf der Hausmesse von Sony Online Entertainment redeten die Macher von<br />
Everquest, H1Z1, Planetside und DC Universe Online über die Zukunft der<br />
Spiele – die Infos von der SOE Live gibt’s bei uns.<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
DC UNIVERSE ONLINE<br />
PLANETSIDE 2<br />
„WIR HASSEN SEELENGEBUNDENHEIT!<br />
DESWEGEN KÖNNT IHR IN LAND-<br />
MARK ALLES HANDELN.“<br />
MESSE: SOE LIVE<br />
Viva Las Vegas! Everquest Next, Landmark, H1Z1<br />
– das kommt auf euch zu! Ein Blick auf die<br />
Hausmesse von Sony Online Entertainment.<br />
M<br />
EQ1 & 2<br />
SPECIAL SOE LIVE<br />
102<br />
5
AKTUELLES<br />
News<br />
Hier<br />
gibt’s interessante Fakten, Zahlen,<br />
Nachrichten und Umfragen aus der<br />
Welt der Online-Spiele.<br />
In SWTOR: Schatten von Revan versucht ein alter Bekannter,<br />
die Alleinherrschaft über die Galaxis zu übernehmen.<br />
STAR WARS: THE OLD REPUBLIC – SCHATTEN VON REVAN<br />
Die Saga von SWTOR geht weiter! Am 9. Dezember<br />
darf sich die Community über die digitale<br />
Erweiterung Schatten von Revan freuen. Es geht<br />
um den Kampf gegen Revan, einen der meistverehrten<br />
Charaktere in der Galaxis. Die Erweiterung<br />
beinhaltet massig neue Features, es<br />
kommen etwa zwei neue Planeten, Rishi und<br />
Yavin 4, hinzu und der Maximallevel wird um<br />
fünf Stufen auf Level 60 angehoben. Eine vollständige<br />
Überarbeitung des Talentsystems ist<br />
ebenfalls geplant. Es erwarten euch außerdem<br />
zwei neue taktische Flashpoints und vier weitere<br />
Hardmode-Flashpoints. Dazu kommen nochmals<br />
zwei Level-60-Operationen und eine neue<br />
Klassenmission, die eure bisherige individuelle<br />
Geschichte weitererzählt und sich von Klasse zu<br />
Klasse unterscheidet. Spieler, die noch bis zum<br />
2. November Schatten von Revan vorbestellen,<br />
erhalten eine Woche frühzeitigen Zugang und<br />
können somit bereits ab dem 2. Dezember wieder<br />
ihre Blaster laden und Lichtschwerter in<br />
neuen Abenteuern schwingen. Schatten von<br />
Revan ist bereits die zweite kostenpflichtige<br />
Erweiterung für Star Wars: The Old Republic.<br />
In Rift: Nightmare Tide erwartet euch die<br />
Ebene des Wassers mit drei neuen Zonen.<br />
RIFT: NIGHTMARE TIDE<br />
Am 22. Oktober ist Nightmare Tide, die neue<br />
Erweiterung für Rift, erschienen. Neben drei<br />
neuen Zonen und sechs neuen Dungeons hat<br />
Trion Games mit der Veröffentlichung die Maximalstufe<br />
auf Level 65 angehoben und weitere<br />
Endgame-Inhalte implementiert, die euch in<br />
die Ebene des Wassers führen. Nightmare Tide<br />
erweitert zudem die dynamischen Inhalte mit<br />
einer komplett neuen Riss-Art: Albtraum-Risse!<br />
Diese Risse bieten skalierende Schwierigkeitsgrade<br />
und nahezu endlose Wellen von Gegnern,<br />
um euer Können und eure Entschlossenheit<br />
auf die Probe zu stellen. Alle Features findet<br />
ihr auf der <strong>of</strong>fiziellen Seite:<br />
www.riftgame.com/de/nightmare-tide<br />
MINECRAFT MOBILE<br />
Minecraft kommt für das Windows Phone! Die<br />
Portierung läuft zwar bereits im Test, wann wir<br />
aber mit dem Release der Pocket Edition rechnen<br />
können, ist zurzeit noch nicht bekannt. Eine<br />
weitere mobile Version des Spiels wird übrigens<br />
gerade auch für die Playstation Vita entwickelt.<br />
6
AKTUELLES<br />
JANS KOLUMNE<br />
ALLES EXPLOIT ODER WAS?<br />
BLIZZCON 2014 – ZEITPLAN FÜR ALLE EVENTS<br />
STAR CITIZEN – GELDGRUBE<br />
Die Spendenlust der Fans scheint keine<br />
Grenzen zu kennen. Dabei ist das Spiel nicht<br />
mal ansatzweise fertig. Vielleicht ist das<br />
aber genau der Grund, weshalb so viele<br />
Spieler Star-Citizen-Schöpfer Chris Roberts<br />
und seinem Entwicklerteam bei Space Industries<br />
mittlerweile 58 Millionen US-Dollar<br />
gespendet haben – es soll eben endlich fertig<br />
werden! Damit knackten sie nicht nur<br />
den Weltrekord im Crowdfunding, sondern<br />
peilen auch neue Ziele an, welche sie mit<br />
dem Geld verwirklichen wollen. Unter anderem<br />
sind unverwechselbare, realistische<br />
Sprachen für die drei größten Alienrassen<br />
geplant sowie ein virtueller Streitschlichter.<br />
Highlight der diesjährigen Blizzcon ist vor allem die Präsentation des Wacraft-Films.<br />
Auf der Blizzcon 2014, die am 7. und 8. November<br />
in Kalifornien stattfindet, dreht sich wieder<br />
alles um das Blizzard-Universum mit Spielen<br />
wie <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong>, Diablo 3, Starcraft 2,<br />
Hearth stone und Heores <strong>of</strong> the Storm. Auf alle<br />
Teilnehmer der Messe, egal ob vor Ort oder virtuell<br />
per Stream, warten auch dieses Jahr wieder<br />
einige Ingame-Goodies als Dankeschön für<br />
den Erwerb eines Tickets. Für Fans von <strong>World</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Warcraft</strong> steht abermals ein Murloc-Haustier<br />
bereit und hört auf den Namen Gromloc. Waffentransmogrifikationen<br />
schaffen es als Goodie<br />
in Diablo 3, inspiriert von den Modellen aus<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong>. Gleich zwei neue Porträts<br />
finden ihren Weg in Starcraft 2, während auf<br />
die Fans von Hearthstone ein neuer Kartenrücken<br />
wartet. Zu guter Letzt kommt für Heroes <strong>of</strong><br />
the Storm ein neues Reittier obendrauf, um<br />
auch das neueste Spiel abzudecken. Auf der<br />
Blizzcon wird es neben Neuigkeiten aus dem<br />
Blizzard-Universum und der Übertragung der<br />
E-Sports-Turniere auch eine Präsentation des<br />
<strong>Warcraft</strong>-Films geben. Den kompletten Zeitplan<br />
findet ihr auf www.<strong>buffed</strong>.de/BlizzCon2014.<br />
Star-Citizen-Schöpfer Chris Roberts muss sich angesichts der<br />
Menge an Spenden immer wieder neue Ziele stecken.<br />
Hand aufs Herz: Wer von uns hat es noch nicht<br />
getan? Kurz eine komplizierte Kombination<br />
mit dem Controller gedrückt oder einen kryptischen<br />
Text in die Tastatur gehauen? Die Absichten<br />
mögen beim Cheaten nicht die edelsten<br />
sein, aber was macht man nicht alles für<br />
mehr Spielspaß, Unsterblichkeit, Waffen, schicke<br />
Autos. Die paar Vorteile, die man sich<br />
durch Cheats in Singleplayer-Videospielen ermogeln<br />
kann, tun doch keinem weh. Immerhin<br />
sind Cheats ja absichtlich von den Entwicklern<br />
ins Spiel eingebaut. Eine andere Sache<br />
sind jedoch Exploits in Online-Spielen. Wie<br />
steht es um die Moral, wenn Entwicklungsfehler<br />
gezielt ausgenutzt werden? Jacke wie Hose?<br />
Weit gefehlt! Das verdeutlicht der aktuelle<br />
Aufschrei der Diablo-3-Fans. Mal kurz 300 Paragon-Levels<br />
in vier Stunden machen oder sich<br />
an das obere Ende der Rangliste mogeln?<br />
Wenn es um Online-Inhalte geht, hört die<br />
Cheat-Akzeptanz auf. Auch wenn von anderen<br />
ausgenutzte Exploits <strong>of</strong>t keinen direkten Einfluss<br />
auf mein Spielerlebnis haben, verspüre<br />
ich Ungerechtigkeit. Ich frage mich, ob es noch<br />
um Spielspaß geht oder ob gezielte Fehlersuche<br />
nicht eher zum Hobby mancher Spieler<br />
mutiert, um sich dann als Oberspitzbube auf<br />
YouTube zu produzieren. „Alles Betrüger“,<br />
denk ich mir und lehne mich zurück, während<br />
meine Jungs mich durch das Rift leveln.<br />
3,2<br />
Millionen<br />
So viele Jünger frönen laut Entwickler Bungie<br />
täglich der Action im MMO-Shooter Destiny. Der<br />
durchschnittliche Destiny-Spieler loggt sich 1,8<br />
mal am Tag ein und verbringt knapp drei Stunden<br />
im Spiel. Somit begeistert Destiny mehr<br />
Spieler seit der Veröffentlichung als Halo und<br />
Halo: Reach in derselben Zeit zusammen. Die<br />
Entwickler bei Bungie dürfen also jubeln!<br />
7
ALPHA- & BETA-ÜBERSICHT NEWS<br />
AlphaBeta<br />
Folgende Spiele befinden sich zurzeit in der Testphase und<br />
warten auf euer Feedback:<br />
DIE<br />
KOMPLETTE<br />
ALPHABETA-<br />
ÜBERSICHT<br />
FINDET IHR AUF ...<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/<br />
BetaUebersicht<br />
In Heroes <strong>of</strong> the Storm kämpft Jim Raynor auch mal<br />
an der Seite von Diablo gegen Illidan und Kleiner.<br />
ÜBERSICHT<br />
Titel Genre Zugang<br />
7 Days to Die Shooter Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 22,99)<br />
Albion Online MMORPG Alpha-Zugang auf der<br />
Homepage<br />
Archlord 2 MMORPG Closed-Beta-Zugang auf<br />
der Homepage<br />
Br<strong>of</strong>orce Action Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 13,99)<br />
Chaos Heroes<br />
Online<br />
MOBA<br />
Open-Beta-Zugang auf<br />
der Homepage<br />
DayZ Shooter Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 23,99)<br />
HEROES OF THE STORM<br />
Das Team hinter Heroes <strong>of</strong> the Storm gönnte<br />
dem MOBA-Projekt eine verlängerte Alpha-Auszeit.<br />
Jetzt wurden die Server wieder hochgefahren<br />
und Heroes <strong>of</strong> the Storm bekommt neue<br />
Features wie Custom Games, einen Zuschauer-Modus<br />
und Replays. Darüber hinaus haben<br />
es Azmodan, der Dämonenlord aus Diablo 3<br />
und Anub’arak, der König der Neruber aus <strong>Warcraft</strong><br />
in das MOBA des Blizzard-Universums geschafft.<br />
Wann das Spiel die Alpha-Phase verlässt<br />
und ob es einen fließenden Übergang in eine<br />
Beta-Phase geben wird, ist noch nicht bekannt.<br />
Hawken Shooter Early-Access-Zugang via<br />
Steam (Free2Play)<br />
Heroes and<br />
Generals<br />
Heroes <strong>of</strong> the<br />
Storm<br />
Shooter<br />
MOBA<br />
Open-Beta-Zugang via<br />
Steam (Free2Play)<br />
Alpha-Zugang über<br />
Battle.net<br />
Infinite Crisis MOBA Open-Beta-Zugang auf<br />
der Homepage<br />
Landmark MMORPG Early-Access-Zugang via<br />
Steam (ab € 14,99)<br />
Magicka:<br />
Wizard Wars<br />
Adventure<br />
Open-Beta-Zugang via<br />
Steam (Free2Play)<br />
Nosgoth Shooter Closed-Beta-Zugang auf<br />
der Homepage<br />
(ab € 3,65)<br />
Rust Shooter Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 18,99)<br />
Space Engineers<br />
Action<br />
Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 18,99)<br />
MAGICKA: WIZARD WARS<br />
Im PvP-Ableger des gleichnamigen Adventures<br />
lässt Paradox Interactive die kultigen Magier<br />
gegeneinander antreten. Dass dabei der ein<br />
oder andere Zauber wie im Vorgänger schon<br />
mal „aus Versehen“ den Kollegen trifft, fällt unter<br />
die Kategorie: Kollateralschaden. Also Augen<br />
auf im PvP – oder zu und durch.<br />
HAWKEN<br />
Wechsel-Wirrwarr bei Hawken: Von der <strong>of</strong>fenen<br />
Beta zum kostenpflichtigen Zugang über Steam<br />
und nun zurück in den kostenlosen Early-<br />
Access. Hawken bietet euch mittlerweile über<br />
fünf verschiedene Spielmodi auf acht Karten.<br />
Genug Gelegenheiten, damit ihr es mit eurem<br />
Mech so richtig krachen lassen könnt.<br />
Starbound RPG Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 13,99)<br />
Strife MOBA Open-Beta-Zugang auf<br />
der Homepage<br />
The Forest Adventure Early-Access-Zugang via<br />
Steam (€ 14,99)<br />
WoW: <strong>Warlords</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
MMORPG<br />
Closed-Beta-Zugang<br />
über Battle.net<br />
INFO<br />
Alpha/Beta: Entwicklungsstand des Spiels<br />
Early Access: Frühzeitiger Zugang zum Spiel<br />
8
uffed<br />
ABO-BEUTE<br />
14%<br />
RABATT<br />
Ein Jahr <strong>buffed</strong> – Das <strong>Magazin</strong><br />
lesen und eine von drei fetten<br />
Prämien abstauben!<br />
€ 10 AMAZON.DE-GUTSCHEIN*<br />
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und das Amazon.de-Gutschein-Logo sind Marken von Amazon EU<br />
SARL oder ihrer verbundenen Unternehmen. Den vollständigen Wortlaut der<br />
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der Vorrat reicht!<br />
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1239545<br />
* SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem<br />
Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat<br />
mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
BUFFED<br />
Die <strong>buffed</strong>-Roadmap!<br />
Specials, Gewinnspiele und neue Rubriken – unser Fahrplan für www.<strong>buffed</strong>.de<br />
Ich glaub’‚ ich<br />
seh’ doppelt!<br />
In dieser Ausgabe haben wir passend zum Start<br />
der neuen WoW-Erweiterung die volle<br />
<strong>Draenor</strong>-Dröhnung für euch. Neben Lesest<strong>of</strong>f<br />
wie der praktischen Beilage mit allen Infos zu<br />
Garnisonen und Artikeln im Heft gibt’s auch<br />
was für die Augen. Wie ihr in den vergangenen<br />
Wochen sicher mitbekommen habt, ist das Titelbild<br />
eine Koproduktion zwischen der <strong>buffed</strong>und<br />
der MMORE-Redaktion. Gezeichnet hat das<br />
zweiteilige Motiv unsere Redaktionskünstlerin<br />
Tanja. Weil das Bild so genial ist, haben wir ein<br />
Poster für euch daraus gemacht – aufgrund der<br />
Redaktionsgleichberechtigung findet ihr jeweils<br />
eine Hälfte des Motivs in den aktuellen<br />
Ausgaben von <strong>buffed</strong> und MMORE. In dieser<br />
Ausgabe findet ihr die rechte Hälfte, auf der Varian<br />
Wrynn zu sehen ist. S<strong>of</strong>ern ihr euch das<br />
auch sonst schon wunderschöne und super<br />
nützliche Poster – auf der Rückseite findet ihr<br />
nämlich eine Karte des neuen Kontinents<br />
<strong>Draenor</strong> mit vielen Infos – in voller Pracht an<br />
die Wand nageln möchtet, bekommt ihr die<br />
zweite Hälfte mit Hordler Thrall in der MMORE-<br />
Ausgabe 11/2014. Die Ausgabe ist derzeit im<br />
Handel erhältlich oder ihr bestellt sie bequem<br />
via Computec Shop: www.<strong>buffed</strong>.de/MMORE<br />
VON DER SKIZZE ZUM<br />
KUNSTWERK – SO ENT-<br />
STAND DAS COVER-ART-<br />
WORK VON TANJA IM<br />
ZEITRAFFER-VIDEO<br />
Wer von euch sich für die Entstehung des<br />
Doppelcovers interessiert, kann Tanja im<br />
Speedpainting-Video bei der Arbeit am<br />
WoW-Cover über die Schulter schauen. Das<br />
Video zur Entstehung des Thrall-Bildes im<br />
Zeitraffer gibt es auf <strong>buffed</strong>.de unter:<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/WoWCover – viel Spaß!<br />
Strahlende Helden: Erst beim Zeichnen beschlossen<br />
wir, dass hinter den zwei Figuren<br />
keine namenlosen Helden stehen sollten,<br />
sondern die Anführer von Allianz und Horde!<br />
Gefilmt! Wir haben Tanja bei der Arbeit gefilmt und das<br />
Motiv vom Entwurf bis zur Fertigstellung aufgezeichnet.<br />
10
BUFFED<br />
UNENDLICH VIEL WARLORDS OF DRAENOR FÜR ALLE!<br />
Die Garnison ist das wahrscheinlich am meisten herbeigesehnte Feature der anstehenden Erweiterung.<br />
Und weil es sich dabei um weit mehr als nur einen „Acker 2.0“ handelt, packen wir alles, aber<br />
auch wirklich alles Wissenswerte zum Bau eurer eigenen Festung, zu rekrutierbaren Anhängern<br />
und deren Missionen, Berufen, Invasionen und natürlich all den abgreifbaren Boni und Belohnungen<br />
auf 100 Seiten – ein absolutes Muss für angehende Garnisonsarchitekten, hier findet ihr weiterführende<br />
und umfangreichere Infos als in der Beilage dieser Ausgabe.<br />
UND NOCH MEHR WOD-INFOS!<br />
Außerdem veröffentlichen wir pünktlich zum Start von WoD ein weiteres Sonderheft mit allen wichtigen<br />
Infos, die angehende <strong>Draenor</strong>-Helden brauchen: effektiv leveln, problemlos durch die Instanzen<br />
fetzen und nebenbei die Garnison zum Multifunktionswerkzeug für die handelsübliche Kontinenteroberung<br />
ausbauen. Gerade diejenigen, die es seit dem Ende von The Burning Crusade nicht<br />
mehr nach Azeroth gezogen hat, erhalten mit dieser Sonderausgabe das ultimative Update für<br />
Rückkehrer! Tipp: Regelmäßige MMORE-Leser brauchen dieses Heft nicht, aber als Geschenk für<br />
WoW-Rückkehrer, gute Freunde oder den Familienhund eignet es sich trotzdem! Beide WoD-Sonderhefte<br />
liegen einen Tag vor Veröffentlichung von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> am Kiosk. Oder ihr bestellt euch<br />
das gewünschte Heft einfach und bequem via shop.computec.de nach Hause.<br />
Architektonisch wertvoll<br />
Das Sonderheft aus dem<br />
Hause MMORE lässt keine<br />
Frage zur Garnison<br />
unbeantwortet!<br />
Die Cover<br />
und Themen<br />
können sich noch<br />
leicht verändern<br />
…<br />
Unbeschreiblich gut<br />
Mit dem Heft zu WoD seid<br />
ihr so gut vorbereitet, dass<br />
uns die Worte fehlen.<br />
VIDEO: PANZER FAHREN LEICHT GEMACHT<br />
Panzerkommandant Olli Haake informierte sich<br />
vor Ort im Deutschen Panzermuseum in Munster.<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks boomt wie eh und je, immer neue Rekruten schwingen<br />
sich in die stählernen Kampfwagen. Allerdings treffen sie bald auf ausgebuffte<br />
WoT-Pr<strong>of</strong>is. Kann das gutgehen? In den meisten Fällen nicht.<br />
Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, den Neulingen den Einstieg<br />
so leicht wie möglich zu gestalten – und zwar mit dem <strong>buffed</strong><br />
Bootcamp! Wenn dieses Heft am Kiosk liegt, ist die erste, sechsteilige<br />
Staffel zu <strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks bereits komplett auf <strong>buffed</strong>.de erschienen. Mit<br />
von der Partie sind Panzerkommandant Olli, Rekrut Shordy und unser<br />
WoT-Experte SirNossi von der Panzerfahrschule auf Youtube. Das Trio<br />
führt euch informativ und unterhaltsam durch grundlegende Themen<br />
wie Pflicht-Add-ons, die richtigen Spiel-Settings und optimales Stellungsspiel<br />
im Gefecht. Wir geben natürlich auch eine Typberatung, also<br />
welcher Panzer zu euch passt. Mehr dazu auf: <strong>buffed</strong>.de/Bootcamp<br />
Panzerfahrlehrer SirNossi,<br />
Shordy und Kommandant Olli<br />
(v. l. n. r.) führen euch durch<br />
die sechs Folgen des <strong>buffed</strong><br />
Bootcamps zu <strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks.<br />
11
BUFFED<br />
SEBASTIAN AUF TOUR – DREAMHACK IN STOCKHOLM MIT MESSE-BABE JAN<br />
Die Gruppenphase<br />
von Hearthstone fand<br />
noch in kleiner Runde<br />
statt, danach ging es<br />
auf die große Bühne.<br />
Vom 26. bis 28. September fanden in Stockholm auf der Dreamhack die<br />
europäischen Ausscheidungsrunden in Hearthstone, WoW, Starcraft 2<br />
und Counter-Strike: Global Offensive statt. Die Gewinner sicherten sich<br />
neben dem Preisgeld einen Platz für die Endrunde Anfang November<br />
auf der BlizzCon 2014 in Kalifornien. Wir berichteten für euch direkt<br />
von der Veranstaltung auf <strong>buffed</strong>.de über Termine und das Gewinnspiel.<br />
Kollege Sebastian Glanzer war für uns live vor Ort, um von den<br />
Ergebnissen zu berichten und schöne Bilder für euch vom Event Dreamhack<br />
zu machen und die tolle Atmosphäre einzufangen. Leider gab<br />
es keine Messe-Babes, also musste unser neuer Praktikant Jan Rippinger<br />
für ein Foto herhalten – keine Sorge, das ist natürlich keine übliche<br />
Praktikanten-Aufgabe bei uns (*hust). In Stockholm anwesend war da-<br />
BUFFED & MMORE – SEITE AN SEITE<br />
Wie im Editorial bereits kurz angerissen, werden <strong>buffed</strong> und MMORE ab<br />
s<strong>of</strong>ort enger zusammen an tollen Inhalten für euch arbeiten. Dadurch haben<br />
wir die Möglichkeit, uns noch stärker auf bestimmte Interessen zu fokussieren<br />
und verfügen für jeden Bereich über spezialisierte Redakteure,<br />
sodass wir euch in Zukunft noch bessere und bezogen auf WoW noch tiefergehende<br />
Inhalte wie Artikel und Videos liefern können. In den kommenden<br />
Wochen werdet ihr die neuen Kollegen besser kennenlernen – einige von<br />
euch haben Nico, Johann, Tanja, Dirk und Sebastian vielleicht auch schon in<br />
verschiedenen Videos gesehen oder bei einem Podcast-Gastauftritt auf <strong>buffed</strong>.de<br />
gehört. Auf eine gute Zusammenarbeit!<br />
Sebastian mit schwedischem Messe-Babe.<br />
gegen die Senior E-Sports-Managerin Kim Phan von Entwickler Blizzard,<br />
die uns ein Interview gab.<br />
Dabei stand sie Rede und Antwort zu unterschiedlichen Themen und<br />
sprach über die Zukunft des E-Sports, Heroes <strong>of</strong> the Storm, den Zuschauermodus<br />
in Hearthstone und mögliche weitere WoW-Arena-Turniere in<br />
der Zukunft. Das komplette Video von Sebastian samt Original-Tonspur<br />
und vielen weiteren Bildern von der Dreamhack sowie unsere komplette<br />
Coverage zum Thema gibt es auf <strong>buffed</strong>.de unter den folgenden Links:<br />
<strong>buffed</strong>.de/KimPhan<br />
<strong>buffed</strong>.de/RoadtoBlizzcon<br />
<strong>buffed</strong>.de/Dreamhack<br />
WOW-RAIDGUIDES VON TG-GAMING!<br />
TG-Gaming zockten live am <strong>buffed</strong>.de-<br />
Stand auf der RPC (Role Play Convention).<br />
Als Progress-Raider in <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> sind TG-Gaming euch sicherlich<br />
ein Begriff. Den Mitgliedern der derzeit erfolgreichsten deutschen Gilde<br />
ist Platz sechs der Weltrangliste aber immer noch nicht genug. Langfristig<br />
streben sie eine Platzierung unter den Top drei an. Da war es schon<br />
ein wenig überraschend, als uns ein Mitglied des Topteams in der Redaktion<br />
besuchte – einfach so – und uns und unseren Kollegen der MMORE<br />
eine Unterstützung und Mitarbeit bei der Ausarbeitung neuer Raid-Guides<br />
sowohl für <strong>buffed</strong>.de als auch das <strong>buffed</strong>-<strong>Magazin</strong> sowie die MMORE<br />
anbot. Da sagen wir nicht nein und freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.<br />
Infos zur Gilde: tg-gaming.eu<br />
12
HEROISCHE INSTANZEN<br />
A le neuen Instanzen auf heroischem<br />
Schwierigkeitsgrad gelöst!<br />
Cover_Beilage.in d 1 26.09.2014 12:58:46<br />
MORE<br />
Öste reich e 7,50; Schweiz sfr 13,-; Dänemark dkr 59,-;<br />
Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland, Portugal,<br />
Kanarische Inseln e 9,20;<br />
Ho land, Belgien, Luxemburg e 7,90<br />
BUFFED<br />
PC Games MMORE – jeden Monat umfangreiche Guides und Reports über <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> und andere Online-Ro lenspiele 1/14<br />
MMORE<br />
Zwei GraTis-<br />
BeilaGeN:<br />
WARLORDS<br />
OF DRAENOR<br />
+ 32 Seiten<br />
Beilage: A le neuen<br />
Instanzen durchgespielt!<br />
+ Riesige <strong>Draenor</strong>-<br />
Karte mit exklusivem<br />
Thra l-Artwork auf<br />
der Rückseite<br />
Diese Add-ons<br />
brauchen Sie!<br />
Auf 10 Seiten: Die besten<br />
Add-ons für <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Draenor</strong><br />
Leveln auf Stufe 100, Berufe, Garnison und Außenposten: Pr<strong>of</strong>iguides auf über 50 Seiten!<br />
Ruck, zuck auf Level 100<br />
So spielen Sie jede Klasse mühelos auf Maximalstufe.<br />
11/2014, AusgAbE 81 e 6,99<br />
Außerdem im Heft:<br />
Lass uns Freunde sein!<br />
Wie <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
zur Partnerbörse wurde<br />
Jetzt wieder<br />
mit WoW<br />
durchstarten –<br />
wir zeigen,<br />
wie’s geht!<br />
Titan ist tot!<br />
Blizzard ste lt die<br />
Arbeit an seinem<br />
MMO-Projekt<br />
ein! Was wird<br />
jetzt aus WoW?<br />
Hier gibt’s den<br />
besten Loot!<br />
Rare-Mobs und Schätze:<br />
Verpassen Sie auf dem<br />
Weg zu Stufe 100<br />
keine nützlichen Gegenstände!<br />
WARLORDS OF DRAenOR<br />
ALLeS, WAS SIe zuM START WISSen MüSSen<br />
COVER.in d 1 01.10.2014 18:06:39<br />
MMORE 11/14<br />
Was erwartet mich in WoW<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> auf<br />
dem Weg von Stufe 90 bis<br />
100, wo muss ich hin, was<br />
kann ich abgreifen? Und<br />
wie sieht’s mit neuen Dungeons aus? Die<br />
Antworten darauf findet ihr in der aktuellen<br />
Ausgabe der MMORE 11/2014. Neben einem<br />
allgemeinen <strong>Draenor</strong>-Guide gibt’s praktische<br />
Level-Tipps für alle Klassen. Levelt ihr gerne in<br />
Instanzen, findet ihr in der Dungeon-Beilage<br />
hilfreiche Taktikratschläge zu allen Bossen im<br />
normalen und heroischen Modus der kommenden<br />
WoW-Erweiterung. Außerdem stellen<br />
wir euch eine Auswahl an nützlichen<br />
Add-ons vor. shop.computec.de/pcg-mmore<br />
BOOTCAMP GALORE<br />
Gratis-Code<br />
im Wert von 12 Euro für Star Trek Online<br />
Wir haben erneut einen tollen Code für euch! Dieses Mal beschenken wir Raumfahrer in Star<br />
Trek Online. Mit dem Code bekommt ihr ein Föderationsraumschiff der Constitution-Klasse<br />
sowie eine schicke Uniform des Geheimdienstes Sektor 31. Beachtet bitte, dass<br />
pro Account nur ein Code einlösbar ist und die Codes vor dem 31. Dezember<br />
eingelöst werden müssen. Habt ihr Probleme mit der Einlösung<br />
des Codes oder fehlt eure Code-Karte auf dieser Seite, wendet euch<br />
bitte an reklamation@<strong>buffed</strong>.de.<br />
WICHTIGE<br />
INFORMATION<br />
Mit den Codes auf unserer<br />
Karte schaltet ihr auf<br />
<strong>buffed</strong>.de/codes die<br />
Original-Codes<br />
frei!<br />
Eure persönliche<br />
Code-Karte<br />
Johann kämpft: Hier seht ihr ihn kurz vor seinem<br />
dritten Zusammenbruch. Bis einer weint!<br />
Och, die armen Kollegen der PC Games<br />
MMORE: Nach der verlorenen Wette um das<br />
Erscheinungsdatum von WoD lösten Johann,<br />
Tanja und Nico ihren Wetteinsatz ein. Nur<br />
um wenige Tage hatte sich die MMORE-Redaktion<br />
verschätzt. Wettschulden sind jedoch<br />
Ehrenschulden, auch wenn sich trotzdem<br />
jeder der Beteiligten am liebsten gedrückt<br />
hätte, denn ihr Einsatz war: ein Tag<br />
im Bootcamp am schönen Pegnitzgrund unter<br />
den wachsamen Augen von Ex-Fernspäher<br />
Marco – da kam Freude auf. Für Aufsehen<br />
sorgte der Weichei-Drill jedoch nicht<br />
nur auf <strong>buffed</strong>.de, sondern auch bei Passanten<br />
am anderen Ufer der Pegnitz. Die drohten<br />
dem Kamerateam aufgrund der angewandten<br />
und <strong>of</strong>fensichtlich unmenschlichen<br />
Foltermethoden des Drill-Sergeant<br />
lauthals mit der Polizei, konnten aber wieder<br />
beruhigt werden. Nochmal Glück gehabt<br />
Kollegen! Von Liegestützen über Ganzkörpersandpanade<br />
bis hin zu drei angetäuschten<br />
Herzinfarkten war wirklich alles dabei.<br />
Ein schöner Tag! Das Video gibt’s in voller<br />
Länge unter: www.<strong>buffed</strong>.de/Bootcamp<br />
Hinweise!<br />
Um einen Code einzulösen, öffnet bitte die<br />
Seite www.<strong>buffed</strong>.de/codes. Dort erhaltet ihr<br />
für jeweils einen abgedruckten <strong>buffed</strong>-Code<br />
einen im zugehörigen Spiel einlösbaren Code<br />
sowie eine Anleitung, wie ihr im Detail verfahrt.<br />
Pro Account ist nur ein Code einlösbar.<br />
Codes sind nur bis zum 31. Dezember 2014 einlösbar.<br />
Codes funktionieren nur für die PC-Version des Spiels.<br />
Probleme?<br />
Probleme bei der Einlösung eines Codes?<br />
Bitte schreibt eine E-Mail an reklamation@<strong>buffed</strong>.de<br />
Codekarte_Standard_beidseitig.indd 1<br />
13
WORLD OF WARSHIPS VORSCHAU<br />
Donnernde Kanonen und schweißtreibende Kämpfe,<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships ist mehr Actionspiel als Simulation.<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships<br />
Waffenstarrend und schwer gepanzert, Wargamings Schiffsspektakel läuft bald vom Stapel.<br />
Panzer, Flieger und nun Kriegsschiffe<br />
– Wargaming zieht wie versprochen<br />
alle Register. Diese drei Waffengattungen<br />
waren es auch, die unser Bild des<br />
Zweiten Weltkriegs prägten. Kein Wunder<br />
also, dass Wargaming diese Dreifaltigkeit<br />
in ihren Spieleumsetzungen berücksichtigt.<br />
Allerdings richtet sich das Trio trotz seiner<br />
Gemeinsamkeiten an sehr unterschiedliche<br />
Spielertypen. Panzer bieten eher ein<br />
gemächliches Spieltempo mit Camping-Potenzial,<br />
während Kampfflieger in Warplanes<br />
ohne Deckung durch alle drei Dimensionen<br />
hetzen. Die Spielweise von <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships<br />
jedoch liegt irgendwo dazwischen.<br />
Auf der Gamescom 2014 hatten wir<br />
erstmals die Gelegenheit, uns einzuschiffen:<br />
Drei verschiedene Schiffstypen stehen<br />
Zerstörer sind wieselflink und besitzen Torpedo-Batterien,<br />
mit denen sie auch Schlachtschiffen gefährlich werden.<br />
zur Verfügung – Zerstörer, Kreuzer und<br />
Schlachtschiffe. Als Fraktionen wählen wir<br />
zwischen der US Navy und der Kaiserlich<br />
Japanischen Marine aus. Dies sind laut<br />
Wargaming auch die ersten beiden Kriegsparteien,<br />
die zum Beta-Start in <strong>World</strong> <strong>of</strong><br />
Warships spielbar sein werden. Deutsche,<br />
Briten, Sowjets, Franzosen und Italiener befinden<br />
sich definitiv auf der To-do-Liste,<br />
wann sie aber folgen, ist bislang unbekannt.<br />
Bis dahin stehen sich mit Japan<br />
und den USA und insgesamt 75 verschiedenen<br />
Schiffen zwei der stärksten Marinen<br />
des Zweiten Weltkriegs gegenüber.<br />
Oldtimer vs. Newtimer<br />
Ein genauerer Blick auf die Schiffsauswahl<br />
<strong>of</strong>fenbart jedoch, dass uns nicht nur Kriegsgerät<br />
modernerer Bauweise zur Verfügung<br />
steht. Nein, es befinden sich auch Seekriegsveteranen<br />
darunter! Zum Beispiel die<br />
Nagato, ein bereits 1920 in Dienst gestelltes<br />
Schlachtschiff der Dreadnought-Klasse.<br />
Sogar Vorkriegsmodelle des Jahrgangs<br />
1906 befinden sich in den Arsenalen! Der<br />
Grund liegt auf der Hand: Im Gegensatz zu<br />
14
VORSCHAU WORLD OF WARSHIPS<br />
Flugzeugträger sind ein entscheidendes Element in WoWS,<br />
da sie Sturzkampf- und Torpedobomber starten können.<br />
Schlachtschiffe wie die USS Missouri bringen<br />
schwere Artillerie über große Distanz zum Einsatz.<br />
Flugzeugen und Panzern verlieren Schiffe<br />
nicht so schnell an Kampfwert. Zwar können<br />
Linienschiffe aus dem Ersten Weltkrieg<br />
nicht mit hochgezüchteten Schlachtkreuzern<br />
aus dem Zweiten Weltkrieg direkt konkurrieren,<br />
trotzdem setzten alle kriegführenden<br />
Parteien zwischen 1939 und 1945<br />
weiterhin viele dieser alten Schiffe ein.<br />
Die in Pearl Harbor von den Japanern<br />
versenkte USS Arizona etwa stammt aus<br />
dem Jahr 1916. Das deutsche Kadettenschulschiff<br />
Schleswig-Holstein, welches im<br />
September 1939 bekanntlich den Zweiten<br />
Weltkrieg mit dem Beschuss der Danziger<br />
Westernplatte eröffnete, wurde sogar<br />
1908 in Dienst gestellt – und nahm schon<br />
an der Skagerrakschlacht im Jahre 1916<br />
teil! Der Grund für die Langlebigkeit ist<br />
klar: Das Aufrüsten von Kriegsschiffen ist<br />
im Vergleich zu Neubauten kostengünstig.<br />
So verrichten viele der zur See fahrenden<br />
Schlachtenbummler über Jahrzehnte hinweg<br />
ihren Dienst.<br />
Zackige Zerstörer, träge Träger<br />
Neben klassischen Schlachtschiffen stehen<br />
auch Kreuzer, also schnellere, wendigere<br />
Kampfschiffe, wieselflinke Zerstörer und<br />
schwerfällige Flugzeugträger zur Wahl. Zum<br />
Vergleich: <strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks bietet Scouts,<br />
mittlere Panzer, schwere Panzer, Jagdpanzer<br />
und Artillerie. <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warplanes bietet<br />
dagegen nur drei Arten von Fliegern: Jäger,<br />
schwere Jäger und Schlachtflieger für die<br />
Bekämpfung von Bodenzielen. Tanks bietet<br />
also fünf, Warships vier und Warplanes<br />
nur drei verschiedene Rollenmodelle – was<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships zwischen den beiden bisherigen<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong>s positioniert.<br />
Dieser Zustand ist bezeichnend, denn<br />
in vielerlei Belangen erscheint Warships –<br />
DIE FRAKTIONEN ZUM SPIELSTART<br />
US NAVY<br />
Die US Navy war bereits<br />
1939 ein gewichtiger<br />
Faktor, schließlich<br />
unterstützten die Amerikaner früh die<br />
britischen Konvois im Atlantik. Selbst vor dem<br />
eigenen Kriegseintritt im Dezember 1941 war<br />
die US Navy der Kaiserlich Japanischen Marine<br />
in Sachen Flugzeugträgern leicht überlegen.<br />
Durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor<br />
erzürnt, lief die Kriegsrüstung jedoch bald<br />
auf Hochtouren und die USA produzierten<br />
moderne Kriegsschiffe am laufenden Band.<br />
Bereits 1943 umfasste die US Navy mehr<br />
Kriegsschiffe als alle anderen kriegführenden<br />
Parteien dieser Zeit zusammen! 1945 waren<br />
es schon 1.200 Kriegsschiffe, davon 27 Träger.<br />
DIESE MARINEN KOMMEN NOCH<br />
Großbritannien<br />
<br />
Deutschland<br />
<br />
Italien <br />
Frankreich<br />
<br />
so unglaublich das zuerst klingen mag –<br />
wie ein Mittelding aus Land- und Luftgefechten.<br />
Was es mit Tanks gemein hat, ist,<br />
dass die Schiffe ebenfalls gut Beschuss<br />
standhalten. Allerdings bietet Warships weniger<br />
Versteckspiel als WoT, da das Meer<br />
kaum Deckungsmöglichkeiten bietet.<br />
Selbst wenn Inseln die Sicht behindern,<br />
campen sollte man dahinter sicher nicht.<br />
Wer still herumsteht, ist ein leichtes Ziel.<br />
Torpedos werden allerdings nicht von<br />
U-Booten abgefeuert, sondern von Überwasserfahrzeugen.<br />
Praktisch alle Zerstörer<br />
und sogar einige Kreuzer sind damit bestückt.<br />
Eine Waffe, um dem Gegner entweder<br />
aus nächster Nähe den Fangschuss zu<br />
geben oder ihn auf Reichweite zu für ihn<br />
nachteiligen Bewegungen zu zwingen.<br />
Die dritte Offensivwaffe in Warships ist<br />
jedoch wieder zu Luft zu finden. Bordflugzeuge<br />
auf Kreuzern und Schlachtschiffen<br />
sorgen für Aufklärung, Flugzeugträger können<br />
sogar Abfangjäger, Torpedo- und Sturzkampfbomber<br />
aussenden! Die kleinen Flieger<br />
könnt ihr freilich nicht direkt steuern.<br />
Stattdessen legt man ein Angriffsziel oder<br />
ein Missionsparameter fest und lässt die<br />
KI-Piloten ihren Job machen.<br />
KAISERLICH<br />
JAPANISCHE<br />
MARINE<br />
Auch wenn das japanische<br />
Kaiserreich bereits in den Zwanzigerund<br />
Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts die<br />
Flotte massiv aufrüstete und als eine der ersten<br />
Nationen die Bedeutung der neuen Waffe<br />
namens Flugzeugträger begriff, war man<br />
praktisch bereits 1941 numerisch unterlegen.<br />
Durch den Angriff auf Pearl Harbor, bei dem<br />
beträchtliche Teile der US-Flotte versenkt oder<br />
schwer beschädigt wurden, und durch ein<br />
paar taktische Siege in der Folge konnte man<br />
das Kräfteverhältnis zeitweise angleichen. Je<br />
länger der Konflikt aber dauerte, umso mehr<br />
fiel Japan zurück.<br />
Rus. Kaiserreich/Sowjets<br />
Weitere <br />
15
WORLD OF WARSHIPS VORSCHAU<br />
Im Ziel: So sieht die Visiersicht<br />
der Geschütztürme aus.<br />
Volle Breitseite: Erst wenn ein Schiff längsseits ist,<br />
könnt ihr alle Geschütztürme auf ein Ziel abfeuern.<br />
Von oben nichts Gutes<br />
Wie Flieger in <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships funktionieren,<br />
durften wir zumindest im Ansatz in der<br />
angespielten Demo erleben. Die Mission<br />
heißt „Big Race“ und ist – Überraschung!<br />
WELCHE SCHIFFSTYPEN<br />
SIND ÜBERHAUPT IM SPIEL?<br />
Alle wichtigen Überwasser-Fahrzeuge des Ersten<br />
und Zweiten Weltkriegs sind in WoWS:<br />
Zerstörer <br />
Leichte Kreuzer<br />
Schwere Kreuzer<br />
Schlachtschiffe<br />
<br />
Flugzeugträger<br />
<br />
– ein kooperativer PvE-Einsatz. Ja, richtig<br />
gelesen, wir steuern mit bis zu 13 Mitstreitern<br />
unsere Schiffe gegen computergesteuerte<br />
Kräfte. Die Aufgabe ist es, einem angeschlagenen<br />
Flugzeugträger auf der Flucht<br />
Geleit vor angreifenden Zerstörern und<br />
Kreuzern zu geben. Unser US-Kreuzer der<br />
Pensacola-Klasse verfügt zum Beispiel über<br />
ein Startkatapult für Aufklärungsflugzeuge,<br />
welche freilich nicht angreifen können. Die<br />
Flieger des KI-Gegners hingegen tun dies<br />
schon. Immer wenn seine Flugzeuge uns<br />
zu nahe kommen, beginnen unsere Flugabwehrkanonen<br />
zu rattern. Überhaupt sind wir<br />
unglaublich schnell im Gefecht. Gerade erst<br />
gestartet, kreuzt der erste feindliche Zerstörer<br />
unseren Bug. Wir zoomen in die Visieransicht<br />
und stellen fest, es stehen uns gerade<br />
mal zwei von vier Geschütztürmen zur Verfügung.<br />
Kein Wunder, befinden sich die beiden<br />
anderen doch am Heck. Wir drehen also<br />
über Steuerbord (nach rechts) bei und bringen<br />
auch unsere hintere Artillerie ins Spiel.<br />
Dabei fällt erstmals auf, dass wir zwei statt<br />
nur ein Fadenkreuz besitzen. Gut so, denn<br />
die hinteren Türme müssen erst mal auf den<br />
neuen Feuerbereich umschwenken. Ein Fadenkreuz<br />
bewegt sich also von rechts nach<br />
links zur Mitte des Sichtbereichs, das zweite<br />
kommt von links hinzu. Treffen sich beide<br />
im Zentrum, liegt das Ziel im Fadenkreuz der<br />
kompletten Primärartillerie.<br />
DER TECHTREE<br />
VON 1906 BIS 1945<br />
Wer angenommen hat, dass die Techtrees<br />
von <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships genau wie in WoT<br />
und WoWP in den 1930er-Jahren beginnen,<br />
der irrt gewaltig. Die ältesten Schiffe in<br />
WoWS liefen noch vor oder während des<br />
Ersten Weltkriegs vom Stapel. Einige dieser<br />
Veteranen taten noch bis zum Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs ihren Dienst. Hier eine<br />
Auswahl besonderer Schiffe der US Navy<br />
und Kaiserlich Japanischen Marine,<br />
die in <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships spielbar<br />
sein werden.<br />
1906: USS ST. LOUIS<br />
Eines der ältesten Schiffe in WoWS ist der Kreuzer<br />
USS St. Louis, welcher bis 1930 der Marinereserve<br />
angehörte. Die Artillerie war in dieser<br />
Phase nur noch für Nahkämpfe geeignet.<br />
1917: YAMASHIRO<br />
Noch während des Ersten Weltkriegs ging der<br />
Dreadnought Yamashiro in Dienst. Das Schlachtschiff<br />
kämpfte noch 1944 in der Straße von Surigao,<br />
wo es von der US Navy versenkt wurde.<br />
16
VORSCHAU WORLD OF WARSHIPS<br />
Hafen statt Hangar: Wie in WoT auch bekommt<br />
ihr im Hauptmenü alle eure Schiffe angezeigt.<br />
Einzeln oder alle zusammen?<br />
Jetzt entscheiden wir, ob wir alle Kanonen<br />
auf einmal, also in Salve abfeuern, oder<br />
ob wir die Geschütztürme hintereinander<br />
schießen. Auf große Entfernung, also auf<br />
12 Kilometer und mehr, schießen wir einzeln.<br />
Erst mal einen Geschützturm, um zu<br />
sehen, ob die Granaten richtig liegen. Geriet<br />
der Schuss zu kurz oder lang, schnell<br />
per Fadenkreuz korrigieren und den zweiten<br />
Turm abfeuern. Liegen die Granaten im<br />
Ziel, feuern wir einzeln weiter und sehen die<br />
Schadenszahlen aufploppen.<br />
Als der feindliche Zerstörer jedoch auf<br />
wenige tausend Meter verkürzt, verlieren<br />
wir die Geduld und feuern in Salve: Einfach<br />
warten, bis alle Geschütze geladen<br />
sind, dann einen Doppelklick ausführen<br />
und schon donnern alle Kanonen los. Alle<br />
Granaten liegen im Ziel, diesen Treffer<br />
übersteht der bereits stark angeschlagene<br />
Zerstörer nicht. Explosionen erschüttern<br />
den Schiffskörper, Feuer bricht aus<br />
„<br />
DAS GAMEPLAY<br />
STEHT AN ERS-<br />
TER STELLE.“<br />
Das war knapp! Eine feindliche Salve lag beinahe<br />
im Ziel, Wasserspritzer markieren die Einschläge.<br />
Danny Volkov, Development Director bei Lestan Studio<br />
und das Schiff versinkt in Windeseile in<br />
den Fluten.<br />
Erst jetzt wird uns ein Warnton bewusst,<br />
der bereits seit einigen Sekunden<br />
wild aus dem Headset fiept. Was ist das<br />
bloß? Kurz darauf die Antwort: Torpedoeinschlag!<br />
Wir haben gerade den ersten<br />
Schock überwunden, da jagt schon wieder<br />
ein Schwarm dieser sprengfreudigen Aale<br />
auf uns zu. Diesmal sind wir jedoch rechtzeitig<br />
gewarnt und können das Schiff mit<br />
einer schnellen Wende aus dem Kurs der<br />
tödlichen Torpedos bringen. Selbst haben<br />
wir diese Art Waffe nicht an Bord, außerdem<br />
müssen wir uns erst einmal um die<br />
durch die Treffer entstandenen Schäden<br />
kümmern. Ein Druck auf die Taste „R“ und<br />
die Reparaturmannschaften nehmen ihre<br />
Arbeit auf. Der Wassereinbruch ist gestoppt,<br />
die Feuer sind gelöscht. Trotzdem,<br />
ab jetzt heißt es vorsichtig sein. Noch so<br />
ein Treffer und wir sind weit über die Hälfte<br />
unserer Strukturpunkte los – und U-Boot<br />
spielen wollten wir mit unserem Schlachtkreuzer<br />
nicht!<br />
Flugzeugträger: Rüstiger Riese<br />
Der Flugzeugträger, den wir schützen sollen,<br />
qualmt ebenfalls bedenklich. Bei näherem<br />
Hingucken fallen mehrere kleine<br />
Brände auf Deck auf. Aber das Ding ist ein<br />
Gigant! Egal wie viel er schon eingesteckt<br />
hat, der kann noch einiges verkraften.<br />
Was übrigens nicht ganz realistisch ist,<br />
Flugzeugträger sind traditionell eher fragil.<br />
Gerade die japanischen Modelle waren<br />
mit ihrem Holzdeck gegen einfliegende<br />
1938: USS ENTERPRISE<br />
Die USS Enterprise gehörte zu Beginn des Zweiten<br />
Weltkriegs zu den modernsten Flugzeugträgern.<br />
Sie nahm an mehr Seeschlachten teil<br />
als alle anderen US-Kriegsschiffe.<br />
1941: YAMATO<br />
Das bis heute größte Schlachtschiff der Welt,<br />
die japanische Yamato. Allerdings war die Zeit<br />
der Kanonenschiffe längst vorbei, sodass das<br />
Schiff 1945 von Fliegern versenkt wurde.<br />
1944: MISSOURI<br />
Erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in den<br />
Dienst aufgenommen, nahm die Missouri noch<br />
am Koreakrieg und am ersten Golfkrieg 1991<br />
teil, danach wurde sie zum Museumsschiff.<br />
17
WORLD OF WARSHIPS VORSCHAU<br />
INTERVIEW MIT DANNY VOLKOV<br />
„TORPEDOS SIND DIE BESTE WAFFE IM<br />
SPIEL – ZUMINDEST ICH SEHE DAS SO.“<br />
<strong>buffed</strong>: Die Techtrees von <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships<br />
starten bereits 1906, also sind auch<br />
Schiffe des Ersten Weltkriegs enthalten –<br />
warum so weit zurück?<br />
Volkov: Wir wollen sehen, wie sich die Marinen<br />
der verschiedenen Nationen über die<br />
Zeit entwickeln, also von frühen Epochen<br />
der Schifffahrt durch den Ersten zum Zweiten<br />
Weltkrieg. Wir wollen sehen, wie sie sich<br />
entwickeln, welche Fortschritte sie machen.<br />
Wie sich die Designs und Ideen von Periode<br />
zu Periode verändern und wir sind fasziniert<br />
davon, dass die Spieler es genießen werden,<br />
diese Entwicklung mit verschiedenen<br />
Typen und Fahrzeugen mitzuerleben.<br />
<strong>buffed</strong>: Die Schiffe dieser unterschiedlichen<br />
Generationen unterscheiden sich<br />
nicht grundlegend, sondern nur in Sachen<br />
Geschwindigkeit, Panzerung und Bewaffnung.<br />
Allerdings gab es auch große Fortschritte<br />
in anderen technologischen Bereichen,<br />
wie zum Beispiel Radar. Wird es solche<br />
Elemente in <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships geben?<br />
Danny Volkov: Wir konzentrieren uns stark<br />
auf das Gameplay. Das Gameplay kommt<br />
zuerst. Während ihr von frühen Tiers zu Toptiers<br />
voranschreitet, wird sich analog dazu<br />
das Spielgefühl ändern. Im frühen Spiel zum<br />
Beispiel haben die Schiffe üblicherweise<br />
viele kleinere Kanonen, während man aber<br />
dem Ende des Zweiten Weltkriegs näherkommt,<br />
werden die Geschütze größer und<br />
es gibt weniger von ihnen. Die Kampfreichweite<br />
steigt, die Rolle der Flugzeuge wächst<br />
und wir wollen so zeigen, wie sich die Seekriegsführung<br />
über die Zeit verändert hat.<br />
Praktisch Nahkampf-Artilleriegefechte auf<br />
frühen Tiers und Langstreckengefechte mit<br />
Luftunterstützung auf späteren Tiers.<br />
<strong>buffed</strong>: Wo wir gerade bei Langstreckengefechten<br />
sind, was ist die Maximalreichweite<br />
für Artilleriegefechte in WoWS?<br />
Danny Volkov: Die Toptier-Schiffe haben in<br />
der Geschichte auf Ziele in etwa 40 Kilometern<br />
gefeuert, aber bei unserem Realitätscheck<br />
mit verschiedenen historischen<br />
Quellen hat sich gezeigt, gab es nur zwei<br />
Schüsse, bei denen man [auf diese Distanz]<br />
auch etwas getr<strong>of</strong>fen hat. Ich glaube, die<br />
Maximalreichweite für einen Treffer lag bei<br />
„<br />
ZU BEGINN<br />
DOMINIEREN<br />
NAHKÄMPFE,<br />
SPÄTER STEI-<br />
GEN DIE REICH-<br />
WEITEN UND<br />
ES GIBT LUFT-<br />
UNTERSTÜT-<br />
ZUNG.“<br />
Danny Volkov, Development Director bei Lesta Studio<br />
24 Kilometern. Ich glaube, die Briten haben<br />
einmal ein italienisches Schiff auf diese Distanz<br />
etwa zweimal getr<strong>of</strong>fen. Dazu lagen<br />
zwischen diesen beiden Treffern vier Jahre.<br />
<strong>buffed</strong>: Also waren es Glückstreffer.<br />
Danny Volkov: *lacht* Da das Gameplay<br />
bei uns zuerst kommt und wir mit verschiedenen<br />
Reichweiten experimentiert haben,<br />
denken wir, dass die Maximalreichweite zwischen<br />
20 und 24 Kilometern liegen sollte.<br />
<strong>buffed</strong>: Wir haben aber nicht nur Geschütze<br />
als Bewaffnung gesehen, sondern auch<br />
Torpedos. Gibt es hier auch Unterschiede<br />
zwischen den Torpedoarten der verschiedenen<br />
Nationen?<br />
Danny Volkov: Torpedos sind faszinierend.<br />
Es ist die beste Waffe, die wir im Spiel haben<br />
– zumindest ich sehe das so. Torpedos<br />
können auf verschiedene Weisen eingesetzt<br />
werden, von den verschiedenen Schiffstypen<br />
oder verschiedenen Zerstörer-Arten.<br />
Einige Torpedos können große Strecken zurücklegen,<br />
wie etwa die berühmten japanischen<br />
Langstreckentorpedos, diese können<br />
bis zu 20 Kilometer weit laufen.<br />
<strong>buffed</strong>: Es gibt also auch bei den Torpedos<br />
Unterschiede zwischen den Fraktionen?<br />
Danny Volkov: Ja, wenn man die japanische<br />
und die US-Flotte miteinander vergleicht, fokussieren<br />
sich die Japaner sehr stark auf<br />
Torpedos. Sogar ihre Kreuzer verfügen über<br />
Torpedos, und die können eben sehr lange<br />
laufen. Die US-Flotte ist dagegen stark auf<br />
Artillerie und auf Luftabwehr ausgelegt.<br />
<strong>buffed</strong>: Welchen Vorteil werden die deutschen<br />
Schiffe haben?<br />
Danny Volkov: Ich bin wahrscheinlich nicht<br />
die richtige Person, mit der ihr darüber sprechen<br />
solltet, da wir noch nicht mit dem Balancing<br />
dieser Schiffe begonnen haben.<br />
Aber was ich weiß, ist, dass ihre Genauigkeit<br />
wie bei den Panzern recht hoch ist.<br />
Die Zielgeräte sind sehr gut, da die Optiken<br />
hochentwickelt waren. Ich glaube, das ist<br />
alles, was ich derzeit dazu sagen kann.<br />
<strong>buffed</strong>: Welche Missionen wird es neben<br />
dem angespielten Big Race noch geben?<br />
Danny Volkov: Zu diesem Zeitpunkt fällt es<br />
schwer, etwas zu versprechen, da wir noch<br />
viel mit verschiedenen Spielmodi herumexperimentieren.<br />
Wie ihr es in der Demo gesehen<br />
habt, testen wir auch kooperative<br />
PvE-Missionen aus. Wir glauben, dass das<br />
Potenzial solcher und anderer Missionstypen<br />
in <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships sehr groß ist. Vielleicht<br />
wird es verschiedene Missionsziele<br />
wie Einnahme und taktisch wichtige Punkte<br />
auf der Karte geben, deren Eroberung<br />
der eigenen Seite spielerische Vorteile einbringt.<br />
Wir wollen ein möglichst hochwertiges<br />
Spielgefühl und arbeiten sehr eng mit<br />
unserer Community zusammen, um herauszufinden,<br />
was das Beste ist.<br />
18
VORSCHAU WORLD OF WARSHIPS<br />
Ein Torped<strong>of</strong>ächer aus<br />
fünf Aalen läuft haarscharf<br />
vor dem Bug<br />
her, das wäre beinahe<br />
ins Auge gegangen.<br />
Die Schiffsmodelle<br />
sind unglaublich detailliert.<br />
Allein ein<br />
Geschützturm hat genauso<br />
viele Polygone<br />
wie ein WoT-Panzer.<br />
Granaten oder Sturzkampfbomber praktisch<br />
ungeschützt. Dazu kommen noch das<br />
ganze Flugzeugbenzin und die Bomben und<br />
Torpedos, welche für die Betankung und<br />
Neumunitionierung der Flieger möglichst<br />
leicht zugänglich gelagert sein müssen.<br />
Entsprechend gleichen Träger schwimmenden<br />
Pulverfässern.<br />
Hier beugt sich Wargaming jedoch der<br />
Maxime „Gameplay First“. Nimmt es ein<br />
Spieler schon auf sich, ein lediglich indirekt<br />
agierendes Schiff wie einen Flugzeugträger<br />
zu steuern, darf dieser auch nicht<br />
gleich beim ersten Treffer hochgehen wie<br />
ein Feuerwerk. Dazu sind diese Schiffe<br />
auch viel zu wichtig, um reine Glaskanonen<br />
zu sein. Wie sich das jedoch im Detail ausspielt<br />
und ob es vielleicht doch noch ein<br />
paar Strukturpunkte weniger oder mehr<br />
sein sollten, werden selbstverständlich<br />
erst ausführliche Tests zeigen, die im Rahmen<br />
der Closed Beta Ende dieses Jahres<br />
durchgeführt werden.<br />
Hallo, Sie werden verfolgt!<br />
Als der Träger näherkommt, erkennen wir,<br />
warum der Captain es so eilig hat. In seinem<br />
Kielwasser folgt ihm nicht nur ein Rudel<br />
Zerstörer, nein, auch ein Kreuzer ist<br />
darunter! Diese sind nicht nur schnell,<br />
sondern auch deutlich besser bewaffnet<br />
als seine kleinen Begleiter. Wir machen<br />
also ordentlich Dampf und laufen mit hoher<br />
Fahrt in die Feuerreichweite. Etwa 16<br />
Kilometer sind es, als wir die neuen Gegner<br />
das erste Mal sichten, ab etwa 12 Kilometern<br />
treffen unsere Schüsse. Auf acht<br />
bis zehn Kilometern liegen unsere Salven<br />
mehrheitlich im Ziel. Näher ran wollen wir<br />
auch nicht, schließlich sind wir nur einer<br />
gegen viele. Gut, es stehen auch noch<br />
Mitspieler im Kampf, aber wer kann schon<br />
sagen, ob die einem zur Not auch helfen?<br />
Die Geschütze der USS Pensacola laden<br />
angenehm flott nach. Der Schaden<br />
pro Treffer ist zwar nicht gigantisch, aber<br />
die Menge macht’s! Wir dürfen zudem zwischen<br />
zwei Munitionstypen wählen: panzerbrechend<br />
(AP) und hochexplosiv (HE).<br />
Während wir mit den AP-Granaten bei den<br />
Zerstörern für immensen Schaden gesorgt<br />
haben, beißen wir uns bei diesem<br />
Schlachtkreuzer auf große Entfernung die<br />
Zähne aus, da die Projektile auf Distanz zu<br />
viel kinetische Energie verlieren. Also ein<br />
schneller Wechsel auf die Sprengmunition<br />
und siehe da, das zeigt Wirkung. Die kaum<br />
zu verfehlenden Aufbauten erstrahlen in<br />
leuchtend gelben Explosionen, unser Gegner<br />
entwickelt mächtig Qualm – der<br />
macht’s nicht mehr lang. Ein paar Torpedos<br />
zischen von irgendwo heran und schlagen<br />
ebenfalls ein. Die Dinger sind nicht<br />
leicht ins Ziel zu bringen, aber wenn sie<br />
einmal treffen, dann tun sie richtig weh! In<br />
einem Feuerball explodieren die schlanken<br />
Marschkörper in der Flanke des Stahlkolosses,<br />
eine Serie von Explosionen markiert<br />
das Ende unseres ärgsten Gegners.<br />
Jetzt heißt es für uns nur noch überleben,<br />
denn auch wir sind ganz schön angefetzt.<br />
Kurz darauf gibt es die erlösende Meldung:<br />
Der Träger ist in Sicherheit, die Runde gewonnen!<br />
Kurzweilig und actionreich<br />
Es ist fraglich, ob das Demo-Gefecht der<br />
Gamescom 2014 für das spätere normale<br />
PvP-Spiel repräsentativ ist. Statt lange Anfahrtswege<br />
zu bestreiten, waren wir gleich<br />
mitten im Kampf. Laut Wargaming wird es<br />
allerdings auch deutlich größere Karten als<br />
die angespielte geben, auf denen zu Spielbeginn<br />
erst einmal Taktieren angesagt ist.<br />
Im internen Betatest sollen die größten Gefechtsbereiche<br />
satte 2.500 Quadratkilometer<br />
umfassen, die Schlachtfelder besitzen<br />
also eine Kantenlänge von 50 Kilometern!<br />
Daher ist es kein Wunder, dass die Partien<br />
derzeit bis zu 20 Minuten dauern. Wer<br />
derart viel Bewegungsfreiheit hat, braucht<br />
auch entsprechend viel Zeit, um den Raum<br />
nutzen zu können.<br />
OH<br />
VORSCHAU<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> Warships<br />
Anbieter: Wargaming.net<br />
Termin/USK: 2015/Unbewertet<br />
Web: www.world<strong>of</strong>warships.eu<br />
OLIVER „STORYTELLER“ HAAKE MEINT<br />
„Was ist besser als ein Panzerfahrzeug mit einem Geschützturm?<br />
Natürlich eines mit vier Geschütztürmen! Ich warte schon lange<br />
auf ein gescheites Taktikspiel zur See, das den Spagat zwischen<br />
spielerischem Anspruch und leichter Zugänglichkeit schafft – und<br />
dabei auch noch super aussieht! Wargaming scheint das Kunststück<br />
zu schaffen, was mich umso mehr freut, da Warplanes nicht<br />
der erh<strong>of</strong>fte Kracher geworden ist. Ich wünsche mir natürlich die<br />
deutschen Schiffe, im maritimen Bereich aber kann ich mich auch<br />
mit der US Navy und der japanischen Flotte<br />
anfreunden. Beide waren wichtige Protabzw.<br />
Antagonisten im Pazifik und definierten<br />
die Kriegsführung zur See vollkommen<br />
neu. Besonders auf die Flugzeugträger<br />
bin ich gespannt, denn sie<br />
dürften <strong>of</strong>tmals den Ausschlag geben.“<br />
Legendär<br />
BUFFED.DE<br />
Alle Infos findet ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/WoWS<br />
19
STAR TREK ONLINE: DELTA RISING VORSCHAU<br />
Star Trek Online:<br />
Delta Rising<br />
Zurück im Delta-Quadranten – mit neuen<br />
Raumschiffen, Fertigkeiten und Abenteuern.<br />
NEUANFANG MIT DER<br />
ENTERPRISE<br />
Auch gut vier Jahre nach dem Release lohnt<br />
sich der Einstieg in Star Trek Online. Runderneuerte<br />
Tutorials, drei spielbare Fraktionen<br />
und haufenweise neuer Content machen das<br />
Spielerlebnis für Neueinsteiger besser denn<br />
je. Und falls euch das allein noch nicht überzeugt,<br />
dann beginnt euer Abenteuer doch an<br />
Bord eurer eigenen Constitution-Klasse aus<br />
der klassischen Serie. Eure eigene Enterprise<br />
erhaltet ihr mit dem beiliegenden Code.<br />
Obendrauf gibt es die Uniform der Geheimorganisation<br />
Sektion 31. Normalerweise berappt<br />
ihr für diese Goodies knapp zehn Euro,<br />
von uns bekommt ihr sie geschenkt.<br />
Die zweite kostenlose Erweiterung zum<br />
Trek-MMO schickt die Spieler auf<br />
neue Abenteuer mit alten Bekannten.<br />
Seven <strong>of</strong> Nine, Neelix, der Doktor, Harry Kim<br />
und ein zum Admiral beförderter Tuvok begleiten<br />
euch durch brandneue Inhalte bis<br />
zum neuen Level-Cap von 60 Zählern. Die<br />
Originaldarsteller der TV-Serie Voyager leihen<br />
den Charakteren ihre Stimmen. Alle neuen<br />
Inhalte eignen sich für Fans des Universums,<br />
welche mit MMORPGs keine große Erfahrung<br />
haben. Dank variablem Schwierigkeitsgrad<br />
haben aber auch Veteranen Spaß,<br />
die Raumschiff und Besatzung bis ins letzte<br />
Detail anpassen und optimieren möchten.<br />
Von Casual bis Elite<br />
Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad<br />
kommt ihr bequem durch die neuen Inhalte,<br />
auch wenn ihr zuvor keine Endgame-Ausrüstung<br />
und kein perfektes Setup auf der<br />
bisherigen Maximalstufe 50 zusammengestellt<br />
habt. Es gibt neue Story-Missionen,<br />
bei denen ihr auf Völker wie die Kazon,<br />
Ocampa und Talaxianer stoßt. Patrouillenflüge<br />
mit zufallsgenerierten Inhalten für<br />
mehr Abwechslung gehören ebenfalls zum<br />
Programm. Auch Bodeneinsätze für Spielergruppen,<br />
bei denen jeder Captain noch je<br />
zwei Brücken<strong>of</strong>fiziere mitnehmen darf, kommen<br />
neu hinzu. Wer den Content im schweren<br />
Modus oder auf Elite spielt, wird mehr<br />
gefordert und benötigt entsprechend mächtigere<br />
Ausrüstung.<br />
Mehr Power für alle<br />
Mit der Erhöhung der Maximalstufe kommen<br />
auch neue Qualitäts- und Seltenheitsstufen<br />
für Ausrüstung ins Spiel. Dies bedeutet<br />
jedoch nicht, dass bestehende Items mit<br />
dem Start der Erweiterung wertlos werden.<br />
Im Gegenteil: Ein neues Upgrade-System<br />
macht es möglich, fast alle Gegenstände<br />
gegen kleinere Mengen Dilithium bis Mark<br />
20
VORSCHAU STAR TREK ONLINE: DELTA RISING<br />
INTERVIEW<br />
„WIR ARBEITEN EINE STRATEGIE AUS, DIE ES UNS ERLAUBT, STORY-INHALTE<br />
REGELMÄSSIGER INS SPIEL ZU BRINGEN.“<br />
Stephen Ricossa, Star Trek Online Lead Producer, Cryptic Studios<br />
Star Trek Online Lead Producer Stephen Ricossa<br />
arbeitet seit 2006 bei den Cryptic Studios. Zum<br />
Start der Erweiterung Delta Rising hat er einige<br />
Fragen für uns beantwortet.<br />
<strong>buffed</strong>: Q ist fort. Wird seine Episode überarbeitet?<br />
Bekommen wir bald mehr Q außerhalb<br />
von saisonalem Content?<br />
Stephen: Die Mission mit Q ist nicht nur ein Favorit<br />
bei den Fans, sondern gehört auch intern<br />
zu den Lieblingen der Entwickler. Unser Ziel ist<br />
es, sie zu überarbeiten und bald in besserer<br />
Qualität zurückzubringen. In der Zwischenzeit<br />
treibt sich Q immer noch in saisonalen Events<br />
herum, aber wir haben langfristige Pläne, ihn<br />
wieder mehr einzubringen.<br />
<strong>buffed</strong>: Gibt es Pläne, Content-Updates in Form<br />
wöchentlicher Episoden zurückzubringen?<br />
Stephen: Gegenwärtig planen wir nicht, die wöchentlichen<br />
Feature-Episoden zurückzubringen,<br />
aber wir arbeiten eine Strategie aus, die uns erlaubt,<br />
Story-Inhalte regelmäßiger ins Spiel zu<br />
bringen. Ich glaube, den Spielern wird diese<br />
neue Strategie wirklich gefallen und ich freue<br />
mich darauf, euch in der Zukunft mehr Details<br />
zu verraten.<br />
<strong>buffed</strong>: Die ersten T6-Schiffe, die mit Delta Rising<br />
eingeführt werden, sind Spionageschiffe.<br />
Kannst du uns etwas über die Eigenschaften<br />
zukünftiger Schiffe verraten?<br />
Stephen: Wir haben darüber diskutiert, welche<br />
Thematik wir für die neuen Schiffe einsetzen<br />
wollen, und diese<br />
wird den kürzlich<br />
vorgestellten Spezialisierungsbäumen<br />
der Captains folgen. Wie<br />
ihr wisst, haben wir einen Spezialisierungsbaum<br />
für Spionage, dessen Schwerpunkt wir auf unsere<br />
Brücken<strong>of</strong>fiziere und Schiffe übertragen haben.<br />
Eine weitere Spezialisierung, die wir begeistert<br />
als Inspiration für eine neue Serie von Schiffen<br />
verwenden, ist die des Piloten, welche uns<br />
zahlreiche Möglichkeiten für coole neue Schiffe<br />
und Brücken<strong>of</strong>fiziersfähigkeiten bietet. Wir haben<br />
noch ein paar weitere Ideen, die wir derzeit<br />
noch nicht wirklich verraten wollen, aber es gibt<br />
haufenweise Möglichkeiten, welche die Schiffs-<br />
Teams der Community bieten werden.<br />
XIV und epische (goldene) Seltenheitsstufe<br />
zu verbessern. Wie in Free2Play-Games so<br />
üblich bekommt man Dilithium auch gegen<br />
Echtgeld, aber wer nicht alles unbedingt<br />
schon am ersten Tag aufgepowert haben<br />
will, kann sich die Währung einfach relativ<br />
bequem erspielen. Allein beim Aufwerten<br />
der Raumschiffe werden die meisten Spieler<br />
nicht um Ausgaben herumkommen.<br />
Neue Schiffsklassen<br />
Mit Delta Rising werden nach und nach<br />
neue Tier-6-Raumschiffe eingeführt, die<br />
über mächtige Angriffe und Fähigkeiten verfügen.<br />
Den Anfang machen Spionageraumschiffe<br />
mit passenden Brücken<strong>of</strong>fizieren,<br />
welche beispielsweise Spezialeinheiten<br />
auf feindliche Schiffe beamen können. Diese<br />
verteilen dort Sprengladungen und richten<br />
so verheerenden Schaden von innen<br />
an. Nach dem Start der Erweiterung sollen<br />
weitere T6-Schiffe folgen, welche sich thematisch<br />
an den unterschiedlichen Spezialisierungen<br />
der Spielercharaktere orientieren.<br />
Geschenkt gibt es davon freilich nichts<br />
– wer mit T6 durchs All fliegen möchte,<br />
muss sich die entsprechende Shop-Währung<br />
über Wochen hinweg erspielen oder in<br />
den RL-Geldbeutel greifen. Alternativ wertet<br />
ihr eure bisherigen Schiffe einfach auf:<br />
Ein entsprechendes Upgrade-Modul kostet<br />
knapp fünf Euro und ultraseltene, von Spielern<br />
handelbare Schiffe können völlig kostenlos<br />
aufgewertet werden. Ein aufgewerte-<br />
tes T5-Schiff kann es mit jedem T6-Modell<br />
aufnehmen, kommt aber ohne neue Goodies<br />
wie Spionage<strong>of</strong>fiziere. Wer nur auf dem<br />
normalen Schwierigkeitsgrad spielt, kommt<br />
auch ganz ohne Aufwertung gut klar.<br />
<br />
SASCHA PENZHORN<br />
VORSCHAU<br />
Star Trek Online:<br />
Delta Rising<br />
Anbieter: Perfect <strong>World</strong><br />
Termin: 14.10.14<br />
Web: startrekonline.com<br />
SASCHA „BERSERKERKITTEN“ PENZHORN MEINT<br />
„Star Trek Online ist besser als je zuvor. Über das neue Upgrade-System<br />
kann ich meine komplette Ausrüstung verbessern und muss lieb<br />
gewonnene Setgegenstände nicht wegwerfen und wieder bei null anfangen,<br />
wie bei MMO-Erweiterungen <strong>of</strong>t üblich. Den Charakter und<br />
alle Items gemeinsam leveln und aufpowern macht Laune. Die<br />
T6-Schiffe bringen endlich heiß ersehnte, spaßige neue Spielweisen<br />
mit sich. Trotzdem bin ich dankbar, dass ich meine geliebte Galaxy<br />
auch einfach aufwerten kann und kein komplett neues Schiff kaufen<br />
muss. Die Originaldarsteller aus Voyager sind ebenfalls ein großes<br />
Plus. Jetzt fehlt nur die Überarbeitung für den<br />
PvP-Bereich. Bisher sind Spielerkämpfe leider<br />
nur ‚just for fun‘. Bringt doch bitte endlich<br />
mal Ehrenmarken und spezielle<br />
PvP-Belohnungen wie Ausrüstungssets für<br />
Raumschiffe und ihre Captains!“<br />
Episch<br />
Action am Boden: Kämpfe auf Planetenoberflächen<br />
wurden seit dem Launch starkverbessert.<br />
BUFFED.DE<br />
Alle Infos findet ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/Startrek<br />
21
BUFFED<br />
Die Redaktion<br />
Ganz persönlich und subjektiv: Das denkt die <strong>buffed</strong>-Redaktion über<br />
aktuelle Themen aus der Welt der Online-Spiele.<br />
DAVID BERGMANN<br />
[Launethil]<br />
DIRK GOODING<br />
[Blitzzz]<br />
SUSANNE BRAUN<br />
[Elenenedh]<br />
MARIA BEYER<br />
[Silarwen]<br />
Destiny entwickelte sich ohne Erwartungen<br />
im Vorfeld zu einem<br />
Freizeitfresser, wie ich es seit Classic<br />
WoW nicht mehr erlebt habe.<br />
Dank festem Fireteam (Grüße an<br />
Susanne und Ex-buffie Marcel)<br />
ging’s wieder und wieder in die<br />
Gruppen-Instanzen. Und auch<br />
jetzt juckt wieder der Abzugsfinger.<br />
Wir sehen uns auf dem Mond.<br />
Selbst am Strand lege ich mein<br />
Smartphone nicht weg, Kingturn<br />
ist einfach hochgradig suchterzeugend.<br />
Im rundenbasierten Strategie-RPG<br />
gibt’s noch eine Menge zu<br />
erobern. Wenn ich gut gebräunt<br />
aus dem Urlaub zurück bin, geht’s<br />
dann mit WoW weiter. Vor dem<br />
<strong>Draenor</strong>-Release muss ich nämlich<br />
noch einige Dinge erledigen.<br />
Ich verkündete zuletzt, dass ich<br />
mehr Zeit für Landmark hätte. Die<br />
hatte ich auch. Zwei Tage lang.<br />
Dann kam Destiny. Schon war<br />
Landmark bei mir wieder out. Und<br />
wie schon bei Diablo 3 kann ich<br />
mich in Destiny dem Reiz der Jagd<br />
nach besseren Waffen und Rüstungen<br />
nicht entziehen. Ich kann einfach<br />
nicht aufhören! Argh!!!<br />
Hier seht ihr die Besitzerin eines<br />
Anwesens im Stillen Wald. Zusätzlich<br />
beackere ich drei Parzellen<br />
Farmland in der Wüste. Zugegeben:<br />
nicht der lukrativste Ort zum Anbauen<br />
von Gemüse. Das geht noch<br />
besser. ArcheAge hat mich fest im<br />
Griff – ich plane meine Onlinezeiten<br />
nach den Wachstumsperioden<br />
meiner Pflanzen und Tiere. Hilfe!<br />
OLIVER HAAKE<br />
[Storyteller]<br />
CHRISTIAN ZAMORA<br />
[ZAM]<br />
QUIRIN ANETSEDER<br />
[Glyn]<br />
JAN RIPPINGER<br />
[Harrid]<br />
Ich bin normalerweise kein Fan von<br />
Alpha-Versionen, für Ultimate General:<br />
Gettysburg mache ich jedoch<br />
eine Ausnahme. Ein Steam-<br />
Greenlight-Spiel, das ein geistiger<br />
Erbe von Sid Meiers legendärem<br />
Gettysburg ist, musste einfach gekauft<br />
und gespielt werden! Nebenbei<br />
schnetzel ich in Mordor Orks.<br />
Den Oktober sehe ich mit gemischten<br />
Gefühlen: Mein Konto wird<br />
weinen, damit mein Spielerherz<br />
vor Freude springt – h<strong>of</strong>fentlich.<br />
Mordors Schatten steht schon lange<br />
auf meiner Einkaufsliste und<br />
speziell für Halloween hebe ich mir<br />
Alien Isolation und The Evil Within<br />
zum Gruseln auf.<br />
Zurzeit wandle ich als Wiedergänger<br />
in Mittelerde: Shadows <strong>of</strong> Mordor<br />
herum – immer auf der Suche<br />
nach neuen Runen für meine Waffen,<br />
um diese perfekt an meinen<br />
Spielstil anzupassen. Es macht einfach<br />
einen Riesenspaß, garstige<br />
Orkse zu schnetzeln. Da verkommt<br />
die Story sowieso zur Nebensache.<br />
Der Timer für den Release von <strong>Warlords</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> ist eingestellt und<br />
tickt in digitaler Form auf meinem<br />
Desktop runter. Endlich neue Spielinhalte<br />
nach einer Ewigkeit im<br />
Land von Kung-Fu-Panda. Zeit vergeht,<br />
wie man weiß, am schnellsten<br />
im Spiel und so verbringe ich<br />
meine bis WoD noch in Diablo 3.<br />
22
SERVICE<br />
So testen wir<br />
Mit speziellen Wertungssystemen knöpfen wir uns<br />
in jeder Ausgabe Online-, Offline-, klassische Abo- und<br />
Free2Play-Spiele jeder Couleur vor.<br />
1<br />
GENRE<br />
Ob klassisches MMORPG oder Strategiespiel<br />
mit Rollenspielelementen, hier erfahrt ihr,<br />
um was für einen Typ Spiel es sich handelt.<br />
Allerdings verschwimmen die Genregrenzen<br />
zusehends, weshalb ein Spiel durchaus in<br />
mehrere Kategorien passen kann.<br />
2<br />
INFOS<br />
Wann haben wir welche Version des Spiels<br />
getestet und von wem stammt der Titel<br />
überhaupt? Solche und weitere Informationen<br />
(Alterseinstufung, Kosten, Erscheinungstermin<br />
etc.) findet ihr an dieser Stelle<br />
des Wertungskastens.<br />
3<br />
QR-CODE<br />
Keine Lust, ewig lange Webadressen einzugeben?<br />
Kein Problem, einfach euer Smartphone<br />
zücken und den QR-Code scannen,<br />
der sich bei jedem Test und jeder Spielevorschau<br />
befindet. So gelangt ihr schnell zu<br />
weiterführenden Webartikeln auf <strong>buffed</strong>.de.<br />
DIE BUFFED-BESTENLISTE<br />
4<br />
TEST-KRITERIEN<br />
Für die Bewertung eines Spiels legen wir<br />
zehn Kriterien zugrunde. Die ersten sechs<br />
sind bei jedem Spiel gleich, die vier letzten<br />
passen wir an das Genre an. Die Test-Kategorie<br />
Kampfsystem zum Beispiel wäre bei<br />
einem Rennspiel etwas fehl am Platz.<br />
5<br />
WERTUNG &<br />
ALTERNATIVEN<br />
Hier findet ihr die aus den zehn Test-Kriterien<br />
errechnete Gesamtwertung sowie drei<br />
Alternativtitel, um unser Testurteil besser<br />
einschätzen zu können. So habt ihr auch den<br />
optimalen Vergleich zu beliebten Klassikern.<br />
6<br />
TESTER-MEINUNG<br />
Zum Schluss gibt der Tester seine ganz persönliche<br />
Note hinzu. Wir glauben die<br />
Spiele aufgrund unseres Überblicks so objektiv<br />
wie möglich werten zu können. Hier<br />
jedoch kommt die Subjektivität des Testers<br />
zum Tragen.<br />
Platz Spiel Version Genre Bezahlmodell Wertung<br />
1. Starcraft 2: Heart <strong>of</strong> the Swarm 2.0.6 Echtzeitstrategie Buy2Play 93<br />
2. League <strong>of</strong> Legends 3.11 MOBA Free2Play 92<br />
3. The Elder Scrolls 5: Skyrim 1.1.21.0 Rollenspiel Buy2Play 91<br />
4. <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> 5.4 MMORPG Pay2Play 91<br />
5. <strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks 8.10 Taktik-Shooter Free2Play 90<br />
6. Dota 2 30.7.13 MOBA Free2Play 90<br />
7. Guild Wars 2 19,901 MMORPG Buy2Play 89<br />
8. Diablo 3 1.0.5 Action-RPG Buy2Play 88<br />
9. Star Wars: The Old Republic 2.4 (Beta) MMORPG Pay/Free2Play 87<br />
10. The Elder Scrolls Online 1.4.6 MMORPG Abo-MMORPG 86<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
MMO/RPG/ACTION/STRATEGIE-WERTUNG<br />
Spielename<br />
auch 2-zeilig<br />
Stand/Version: .........Datum / Versionsnummer<br />
Anbieter: .................. Anbieter, nicht Hersteller!<br />
Termin/USK: .............................. Datum / ab xx<br />
Kosten: ....xx€ / xx€/Monat / Kaufdruck: niedrig<br />
Web: ...............www.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx.com<br />
TEST-KRITERIEN<br />
PRÄSENTATION<br />
Grafik (Polygone, Animationen, Texturen, in sich stimmiger Stil),<br />
Sound (Musik bspw. dynamisch/atmosphärisch passend, Soundeffekte,<br />
Sprachausgabe qualitativ/quantitativ).<br />
BEDIENUNG<br />
Steuerung, User Interface, Konfigurationsmöglichkeiten (Größe,<br />
Position der Elemente), Menüführung, Inventar, Hilfsmittel wie beschriftbare<br />
Karten, Zugänglichkeit, Übersichtlichkeit …<br />
UMFANG<br />
Größe der Welt, Abwechslungsreichtum (=> gestreckte, doppelte<br />
Inhalte zählen nicht doppelt), Wiederspielbarkeit, Gesamtspielzeit<br />
mit und ohne Nebenaufgaben …<br />
SPIELBALANCE<br />
Ausgewogene Klassen, anpassbarer Schwierigkeitsgrad, faire Herausforderungen,<br />
Anstieg des Schwierigkeitsgrads in Kombination<br />
mit Speichermöglichkeiten …<br />
ROLLENSPIELELEMENTE<br />
Charaktergenerierung (Völker und Klassen, aber auch optisch),<br />
Charakterentwicklung (Fähigkeiten, Eigenschaften, Talente), Ausrüstungsvielfalt<br />
(optisch wie inhaltlich) …<br />
INSZENIERUNG<br />
Atmosphäre, Missionen, Quests, spezielle Events … – jeweils<br />
quantitativ wie qualitativ. Auch sehr schön: Magic-Moments nennen,<br />
die einen förmlich wegblasen …<br />
KAMPFSYSTEM<br />
Künstliche Intelligenz (bspw. Wegfindung etc. von Pets, Begleitern,<br />
Truppen), Gegner-KI, Abwechslung der Kämpfe, nötige Tiefe (durch<br />
Action oder Taktik) …<br />
WIRTSCHAFT<br />
Farmen (von Geld, Ruf und Items; quantitativ und qualitativ), Handel<br />
(Auktionshaus, NPC-Händler), Handwerk (inkl. Sammelberufe;<br />
Umfang, Nutzen und Spaß) …<br />
GRUPPENSPIEL<br />
Teamspeak oder Ähnliches integriert, besondere Belohnungen für<br />
Teamarbeit, Groupfinder, Raidfinder, Inhalte speziell für kleine<br />
Gruppen oder große Raids (quantitativ und qualitativ) …<br />
SPIELTRIEB<br />
Housing, Pets, Reittiere, Minigames, Achievements – also alles,<br />
was man so nebenbei macht und h<strong>of</strong>fentlich Spaß bringt (quantitativ<br />
und qualitativ) …<br />
ALTERNATIVEN UND SPIELSPASSWERTUNG<br />
Alternative 1 (besser) ......................10<br />
Alternative 2 (ähnlich gut) ...............20<br />
Alternative 3 (schlechter) ................30<br />
XXXNAMEREDAKTEURXXX MEINT<br />
00<br />
An dieser Stelle findet Ihr die Meinung des Testers. Was hat ihm<br />
gut gefallen, was nicht? Wie schätzt er die Zukunft des Spiels ein?<br />
Oft haben wir Einblick in die Pläne der Entwickler<br />
und können eine mögliche Perspektive<br />
aufzeigen. Oder wir haben bereits<br />
ähnliche Situationen erlebt und<br />
wollen euch warnen, wenn Entwickler<br />
etwa vollmundig Dinge versprechen,<br />
die sie höchstwahrscheinlich nicht halten<br />
können. In die Gesamtwertung fließt<br />
der Kommentar nur indirekt mit ein.<br />
23
THE ELDER SCROLLS ONLINE TEST<br />
Als Vorbereitung für den neuen Raid löst ihr eine Quest-<br />
Reihe, an deren Ende der Bossgegner Aetherion wartet.<br />
The Elder Scrolls Online<br />
Das vierte große Update in nur fünf Monaten, diesmal mit PvE-Arena und neuem Raid –<br />
klingt spannend? Wir machen den Test, ob der Inhalt hält, was die Verpackung verspricht.<br />
Marcauld ist einer der Champions<br />
der Drachenstern-Arena,<br />
ihn lernt ihr vor Betreten<br />
der Kampfbahn kennen.<br />
Am 22. Mai, knapp eineinhalb Monate<br />
nach dem Spielstart von The Elder<br />
Scrolls Online, lieferten die Entwickler<br />
den ersten großen Content-Patch:<br />
Das Update 1.1.2 gelangte auf die Server<br />
und so wurde die Spielwelt Tamriel um das<br />
Abenteuergebiet Kargstein reicher. Damals<br />
formulierten wir gerade unseren ersten<br />
Test von The Elder Scrolls und für uns wie<br />
für die Community war noch nicht abzusehen,<br />
was Zenimax noch alles in petto hat.<br />
Heute wissen wir, das war erst der Anfang.<br />
Über die folgenden Wochen und Monate<br />
lieferten die Zenimax Online Studios eine<br />
Reihe weiterer Herausforderungen für Kargstein<br />
nach, das Ende erreichte man erst<br />
im September mit dem Update 1.4.3. Offiziell<br />
einfach nur Update 4 genannt, eröffnete<br />
das fulminante Finale nicht nur einen<br />
neuen Schlachtzug, sondern auch die Drachenstern-Arena.<br />
Dazu haben die Entwickler<br />
bereits vorhandene Verliese erweitert<br />
und neue Quests hinzugefügt, über die<br />
man nach Kargstein gelangt.<br />
Trend zum Gruppenabenteuer<br />
Während sich die Levelphase in TESO praktisch<br />
wie ein Singleplayer-RPG mit gelegentlich<br />
durch das Sichtfeld laufenden Mitstreitern<br />
spielt, ist Kargstein von Beginn<br />
an einzig und allein auf Gruppenabenteuer<br />
ausgelegt. Dieser Trend setzt sich auch mit<br />
Update 4 ungebrochen fort. Zu viert sollte<br />
man mindestens sein, um im oberen Kargstein<br />
etwas reißen zu können. Außerdem<br />
sollte man den Veteranenrang 12 erreicht<br />
24
TEST THE ELDER SCROLLS ONLINE<br />
Um Aetherion zu besiegen, müsst ihr dessen ätherischen Kern<br />
zerstören. Eine kurze Phase, während sich der Boss erholt.<br />
In sehr vielen Kämpfen habt ihr es mit mehreren Gegnern<br />
zu tun, weshalb Flächenschaden meist Trumpf ist.<br />
haben, egal ob für Verliese oder die Drachenstern-Arena.<br />
Dabei spielen sich alle<br />
Gruppenabenteuer gewohnt dynamisch, ja<br />
actionreich.<br />
Gerade die neuen Verliese beziehungsweise<br />
Gruppenabenteuer außerhalb der<br />
abgeschlossenen Instanzen, sind Gruppen-Fastfood<br />
der besseren Sorte. Egal ob<br />
gegen den Bossgegner Kurzoth oder seinen<br />
Exarchen Braadoth, mit einem eingespielten<br />
Team prescht man durch die verschiedenen<br />
Herausforderungen. In Bosskämpfen<br />
trifft man jedoch selten auf<br />
übergroße Monster, die Herausforderung<br />
ergibt sich durch die Masse an Gegnern.<br />
Kaum eine Begegnung, in der nicht immer<br />
neue Schergen spawnen, um der Spielergruppe<br />
den Garaus zu machen. Ein Kampf<br />
ist uns besonders in Erinnerung geblieben<br />
und zwar gegen Trolle. Hier stellten wir uns<br />
an einem Höhlenausgang den Angriffswellen<br />
der Ungetüme. Nach Minuten praktisch<br />
ununterbrochener Kämpfe fing unsere<br />
Gruppe bereits an zu glauben, es handle<br />
sich um einen Bug und der Encounter wür-<br />
„DIE ZONE<br />
KARGSTEIN IST<br />
NUN KOMPLETT<br />
IM SPIEL.“<br />
Kai Schober, Community Manager, ZOS<br />
Willkommen in der Arena!<br />
Richtig spannend wird es jedoch erst in der<br />
Drachenstern-Arena, die wir zusammen mit<br />
der Progress-Gilde Thelyn Ennor besuchten.<br />
Im Gegensatz zu den WoW-Arenen<br />
handelt es sich in The Elder Scrolls Online<br />
um ein reinrassiges PvE-Abenteuer. Bis zu<br />
vier Abenteurer kämpfen sich als Gruppe<br />
durch insgesamt zehn Arenen, die jeweils<br />
fünf Encouter-Phasen bieten. Die Designs<br />
der Arenen reichen von klassischer Gladiatoren-Kampfbahn<br />
über Sumpfgebiete, Eis<br />
und Schnee bis hin zu einer daedrischen<br />
Umgebung. Die Gegner entsprechen der jeweiligen<br />
Kulisse. Während ihr in einer klasde<br />
ewig weitergehen. Nach jeder besiegten<br />
Welle erschien gleich wieder eine neue.<br />
Große Unterschiede bei der Zusammensetzung<br />
der Gegnergruppen gab es nicht.<br />
Dann endlich, nach fast 20 Minuten, war<br />
es geschafft.<br />
Für eine Vier-Spieler-Gruppe ist das eine<br />
ordentliche Herausforderung. Da diese<br />
Encounter jedoch in der <strong>of</strong>fenen Spielwelt<br />
oder in <strong>of</strong>fenen Dungeons stattfinden, können<br />
jederzeit auch andere Spielergruppen<br />
eingreifen. Das macht die Kämpfe natürlich<br />
deutlich leichter und kürzer, was sich<br />
dann auch auf den Spielspaß auswirkt.<br />
Der eine möchte eine möglichst knüppelharte<br />
Herausforderung und sich die Beute<br />
verdienen, der andere will einfach nur möglichst<br />
schnell durch den Content rushen<br />
und Loot sammeln. Hier tritt also das alte<br />
TESO-Phänomen zutage: Ungefragt auftauchende<br />
Mitspieler können eine willkommene<br />
Hilfe sein oder einem so richtig den<br />
Spielspaß rauben.<br />
JETZT WIRD’S TECHNISCH: WIE LÄUFT TESO BEI EUCH?<br />
Wir wollten von den <strong>buffed</strong>-Usern wissen, ob sie seit dem Umzug des EU-Megaservers technische Probleme hatten. Das sind die Ergebnisse.<br />
Hast du seit dem Umzug technische Probleme<br />
mit The Elder Scrolls Online?<br />
JA<br />
WIE ZUVOR<br />
BESSER<br />
SPIELE KEIN TESO<br />
SPIELE AUF US-SERVER<br />
33%<br />
19%<br />
18%<br />
28%<br />
2%<br />
Welche technischen Probleme hast du mit dem<br />
EU-Megaserver von TESO?<br />
LAGS<br />
KEIN LOGIN<br />
CLIENT-ABSTÜRZE<br />
VERBINDUNGSABBRÜCHE<br />
ANDERE<br />
85%<br />
12%<br />
42%<br />
44%<br />
8%<br />
Hat dir der Kundenservice von Zenimax bei deinen<br />
Problemen helfen können?<br />
JA<br />
NEIN<br />
TEILWEISE<br />
KEIN SERVICE-KONTAKT<br />
SERVICE NICHT ERREICHT<br />
2%<br />
38%<br />
10%<br />
50%<br />
2%<br />
25
THE ELDER SCROLLS ONLINE TEST<br />
WILLKOMMEN IN DER ARENA!<br />
Die Drachenstern-Arena ist eine neue PvE-Instanz für Vier-Spieler-Gruppen. Statt sich durch<br />
schlauchartige Levels zu kämpfen, tretet ihr in insgesamt zehn Arenen gegen jeweils fünf Gegnerwellen<br />
an. Jede Arena bietet ihre Eigenheiten, acht davon stellen wir euch vor.<br />
Die Arena<br />
In der ersten Arena tretet ihr gegen einen klassischen Mix aus<br />
humanoiden Schwertkämpfern, Bogenschützen und Magiern an,<br />
zudem schießen an einigen Stellen Spieße aus dem Boden.<br />
Die Mark<br />
Ein sumpfiges Gelände, das ihr später noch einmal besucht.<br />
Hier habt ihr es mit feindlicher Flora, Fauna, Giftwolken und einigen<br />
Waldelfen zu tun.<br />
Der Himmlische Ring<br />
Der gefrorene Ring<br />
Die zweite Arena erinnert an Skyrim. Wer sich nicht an den Feuern<br />
aufhält, erleidet Kälteschaden. Dazu greifen euch Gegner<br />
an, die an die Nord erinnern.<br />
Die Sklavengrube<br />
Diese Arena ist an Morrowind angelehnt, entsprechend monströs<br />
sind einige Gegner. Zwischenzeitlich trefft ihr auch einen<br />
Netsch, der selbst beim Ableben noch Gift versprüht.<br />
Der Kreis des Rituals<br />
sischen Arena gegen recht normal wirkende<br />
Krieger und Bogenschützen antretet,<br />
greifen euch im Sumpf Flora und Fauna an,<br />
tödliche Giftwolken überziehen weite Teile<br />
der Arena. In der Daedra-Arena sind es<br />
natürlich Hexer, die gegen euch antreten.<br />
Dazu müsst ihr willenlose Opfer daran hindern,<br />
Altare zu erreichen, damit sie nicht zu<br />
Monstern mutieren.<br />
Jede Arena hat also ihre eigenen Spezialitäten<br />
auf Lager, jede bietet einen anderen<br />
Schwierigkeitsgrad; allerdings steigt<br />
dieser nicht linear an. Beispielsweise ist<br />
die Sumpfarena in der Mitte deutlich härter<br />
als die direkt darauf folgenden. Einige<br />
bedingen mehr Bewegung, andere zwingen<br />
euch dazu, euch in einem kleinen Bereich<br />
aufzuhalten. So zum Beispiel die Winter-Arena<br />
relativ zu Beginn: Hier ist es derart<br />
kalt, dass ihr euch langfristig nur in der<br />
„<br />
KOMMENDE IN-<br />
HALTE WERDEN<br />
NICHT IMMER<br />
DEM ABENTEU-<br />
ERGEBIET-<br />
KONZEPT<br />
ENTSPRECHEN.<br />
Kai Schober, Community Manager, ZOS<br />
In dieser wüstenartigen Umgebung trefft ihr auch auf Gargylen,<br />
die euch mit ihren starken Hieben und dem versteinernden<br />
Atem traktieren, ganz so wie in der <strong>of</strong>fenen Spielwelt Kargsteins.<br />
Die Dampfkonstruktion<br />
Auch die Dwemer bzw. deren Überbleibsel treten gegen euch<br />
an. Die riesigen Roboter kennt man bereits aus Vierer-Instanzen:<br />
einer macht Nahkampf-, der andere Fernkampfschaden.<br />
<br />
Diese Arena erinnert an Oblivion. Hier trefft ihr auf daedrische<br />
Kreaturen und deren Opfer, die sich bei Erreichen eines Altars<br />
in Monster verwandeln.<br />
Die Krypten der Verlorenen<br />
Die vorletzte Arena gleicht einem Friedh<strong>of</strong>, entsprechend viele<br />
Skelettkrieger, Zombies und Totenbeschwörer greifen euch an.<br />
Ihr entledigt euch ihrer mit massivem Flächenschaden.<br />
Nähe eines Lagerfeuers auf der Karte aufhalten<br />
könnt, sonst erfriert euer Charakter.<br />
Andere wiederum, in denen eure Gegner<br />
am laufenden Band Flächenschadenattacken<br />
oder Ramm angriffe starten, zwingen<br />
euch zu ständiger Bewegung.<br />
Aber egal welche Arena ihr betretet und<br />
ganz gleich ob im normalen oder im<br />
Hard-Modus, alle setzen ein Höchstmaß an<br />
Konzentration und ein umsichtiges Ressourcenmanagement<br />
voraus. Spieler, die<br />
ausrüstungsbedingt über wenig Mana oder<br />
Ausdauer verfügen, kommen bald in die<br />
Bredouille. Zwar sind die Pausen zwischen<br />
den fünf Angreiferwellen pro Arena lang genug,<br />
um den Haushalt wieder aufzufrischen,<br />
allerdings sind viele Encounter derart<br />
lang, dass schlecht ausgestattete Hel-<br />
26
TEST THE ELDER SCROLLS ONLINE<br />
UPDATE 4: WEITERE INHALTE<br />
Die Quest-Reihe rund um die Festung der Exarchen<br />
bietet eine Reihe an Open-<strong>World</strong>-Bossen.<br />
den zwischenzeitlich auf dem Trockenen<br />
sitzen. Selbst hervorragend ausgestattete<br />
Veteranenrang-12-Charaktere haben gelegentlich<br />
Energieprobleme, wenn sie ihre Attacken,<br />
Blocks und Heilungen spammen<br />
müssen.<br />
Insbesondere für Tanks ist es überlebenswichtig,<br />
stets genug Ausdauer zu haben,<br />
um zum einen die Aggro der Bosse<br />
und Adds aufrechtzuerhalten und schwere<br />
Attacken durch Blocks zumindest abzumildern.<br />
Sonst ist der Heiler dazu gezwungen,<br />
teure S<strong>of</strong>ortheilungen en masse rauszuhauen,<br />
wodurch auch dieser bald ohne<br />
Energie dasteht. Ihr seht, TESO und die<br />
Drachenstern-Arena folgen diesbezüglich<br />
dem MMORPG-Mainstream, allerdings auf<br />
eine sehr unterhaltsame Art und Weise.<br />
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />
Aber nicht nur Schlachtzüge und Arenen<br />
kamen mit Update 4 ins Spiel. Zenimax<br />
brachte auch die Handwerkseigenschaft<br />
„Nirngeschliffen“ hinein und bereicherte<br />
selbst hergestellte Gegenstände um eine<br />
Wertigkeitsstufe. Ein wichtiger Schritt, um<br />
die Spielerwirtschaft weiterhin<br />
attraktiv zu gestalten. Schließlich<br />
sollen in The Elder Scrolls<br />
Online die besten Items nicht<br />
per Raid zu bekommen sein,<br />
so wie in vielen anderen<br />
Online-Rollenspielen,<br />
sondern nur von anderen<br />
Spielern. Die<br />
benötigten Rohst<strong>of</strong>fe<br />
für nirngeschliffene<br />
Gegenstände<br />
sind aber ausschließlich<br />
in<br />
Kargstein zu bekommen, was es schwierig<br />
macht, die Zutaten zu kriegen.<br />
Dazu haben die Entwickler neue Verzauberungen<br />
hinzugefügt (siehe Tabelle<br />
rechts unten), die ihr sowohl in der Drachenstern-Arena<br />
als auch in der schwierigen<br />
Variante des Schlangenprüfungs-Raids<br />
finden könnt. Aber nicht nur PvE-Spieler<br />
kommen an diese heran, ihr bekommt sie<br />
auch über die Ranglisten des Allianzkriegs,<br />
also via PvP. Die neuen Verzauberungen decken<br />
zudem alle wichtigen Spielweisen ab,<br />
egal ob Heiler, Nah- oder Fernkämpfer.<br />
All diese kleinen Ausrüstungs- und Verzauberungs-Erweiterungen<br />
erfolgen parallel<br />
zu den neuen Veteranenrängen, die Zenimax<br />
jetzt von 12 auf 14 um zwei heraufsetzte.<br />
Diese Erweiterung wurde nötig, da<br />
der neue Schlachtzug und die Drachenstern-Arena<br />
im Vergleich zu den bisherigen<br />
Gruppenabenteuern anspruchsvoller sind<br />
und dadurch eine bessere Ausrüstung benötigt<br />
wird. Deshalb sammelt ihr für sie Veteranenpunkte<br />
und steigt zur neuen Maximalstufe,<br />
dem Veteranenrang 14, auf. Um<br />
den Punkte-Grind etwas zu reduzieren,<br />
haben die<br />
Entwickler – gemessen<br />
an den bisherigen<br />
Stufenaufstiegen<br />
– die für den Level-up benötigte<br />
Zahl reduziert.<br />
Den Skamp Kizna trefft ihr<br />
stets nach Abschluss einer<br />
Arena. Bei ihm könnt ihr überschüssige<br />
Items verkaufen,<br />
Tränke erwerben und beschädigte<br />
Rüstungsteile reparieren.<br />
HANDWERKSEIGENSCHAFT<br />
„NIRNGESCHLIFFEN“<br />
Eine neue Handwerkseigenschaft „Nirngeschliffen“<br />
ist hinzugekommen, mit der sich<br />
noch hochwertigere Items als bisher herstellen<br />
lassen. Die benötigten Zutaten droppen im<br />
oberen Kargstein, also nichts für Casuals.<br />
GRÖSSERE VERLIESE<br />
Die Verliese in Bangkorai, Rift und Schnittermark<br />
sind nun größer und beinhalten mehr<br />
Beute und feindliche NPCs.<br />
PRIORITÄTSPARTIKELEFFEKTE<br />
Die Entwickler haben ein System eingebaut,<br />
das beim Abspielen von Effekten das Verhältnis<br />
von Entfernung und Priorität berücksichtigt. So<br />
soll gewährleistet werden, dass die Gruppe<br />
stets alle wichtigen Kampfhinweise bevorzugt<br />
sieht. Wichtige Effekte, die gefährliche Aktionen<br />
eurer Gegner ankündigen, sollen so nicht<br />
übersehen werden. Dazu verbessert das System<br />
die allgemeine Leistung des Spiels.<br />
FÄHIGKEITSVERÄNDERNDE<br />
VERZAUBERUNGEN<br />
Zenimax hat neue mächtige fähigkeitsverändernde<br />
Verzauberungen hinzugefügt, die in<br />
der Drachenstern-Arena, dem schwierigen Modus<br />
der Schlangenprüfung, zu finden sind und<br />
auch aus den Ranglisten des Allianzkriegs erhalten<br />
werden können.<br />
<br />
Große Heilung: Diese Fähigkeit stellt bei nahen<br />
Verbündeten Ausdauer wieder her.<br />
<br />
Trennen: Diese Fähigkeit verursacht beim<br />
ersten ausgeteilten Treffer mehr Schaden.<br />
<br />
Durchstoß: Diese Fähigkeit heilt jenen Charakter,<br />
welcher diese Aktion ausführt.<br />
<br />
Doppelschnitte: Diese Fähigkeit verursacht<br />
zusätzlichen Blutungsschaden.<br />
<br />
Giftpfeile: Diese Fähigkeit erhöht euren<br />
Waffenschaden, wenn ihr Feinde angreift,<br />
die bereits unter dem Effekt eines Giftpfeiles<br />
leiden.<br />
<br />
Zerstörerische Berührung: Diese Fähigkeit<br />
verursacht mehr Schaden und kostet weniger<br />
Ressourcen.<br />
27
THE ELDER SCROLLS ONLINE TEST<br />
Auch in der <strong>of</strong>fenen Spielwelt des oberen Kargsteins kommt es zum<br />
Kampf, allerdings können sich hier fremde Gruppen ungefragt einmischen.<br />
Tschüss, Veteranenpunkte!<br />
Das ist natürlich nur ein Tropfen auf den<br />
heißen Stein. Der Weg von Level 50 bis zum<br />
Veteranenrang 10 ist weiterhin extrem lang<br />
und vor allem von Einzelspieler-Quests geprägt.<br />
Eine Tatsache, die wir und ein Großteil<br />
der Community schon seit Monaten bemängeln.<br />
Schließlich ist es widersinnig, dass<br />
jene Spieler, die gern möglichst schnell im<br />
Endgame anspruchsvolle PvE-Gruppeninhalte<br />
spielen wollen, sich erst einmal rund 300<br />
Stunden lang durch die beiden Storylines<br />
der anderen Fraktionen spielen müssen –<br />
und das zumeist in für Solisten angelegten<br />
Quests und Aufgaben.<br />
Zenimax hat bereits versprochen, das<br />
bisherige Veteranensystem bald durch das<br />
Championsystem zu ersetzen. Hier soll<br />
man über Level 50 hinaus ganz normale<br />
Erfahrungspunkte sammeln, mit denen<br />
man sogenannte Championpunkte freischalten<br />
kann. Diese investiert man wiederum<br />
in die von Elder Scrolls gut bekannten<br />
Sternzeichen. Jedes Sternzeichen eröffnet<br />
vier aktive und vier passive Fähigkeiten. Allerdings<br />
ist es noch nicht so weit. Den ersten<br />
Schritt geht Zenimax mit Update 5. Die<br />
Veteranenpunkte werden verschwinden beziehungsweise<br />
durch normale Erfahrungspunkte<br />
ersetzt. Das ist vor allem deshalb<br />
sinnvoll, weil man den Aufstieg zum Veteranenrang<br />
nun nicht allein durch spezifische<br />
Aufgaben in den Veteranengebieten erreichen<br />
kann. So wird es bald möglich sein,<br />
Veteranenränge durch die Erkundung der<br />
Spielwelt, durch Questen und das Knacken<br />
von Schlössern zu steigern. Die Erkenntnis<br />
reifte bei den Entwicklern spät, aber besser<br />
spät als nie.<br />
LASST UNS RAIDEN: SANCTUM OPHEDIA<br />
Mit Update 4 hat Zenimax den dritten PvE-Raid (Prüfung) ins Spiel gebracht, welcher auch der bislang<br />
schwerste ist. Selbst der erste Boss, der Besessene Mantikor, ist bereits genauso schwer zu legen<br />
wie die Endbosse in den vorherigen Prüfungen! Die Bosse zwei (Steinbrecher) und drei (Ozara)<br />
sind leichter. Einzig der Endboss, die Schlange, toppt den Besessenen Mantikor sogar noch mal um<br />
gefühlte 50 Prozent! Der Flächenschaden ist enorm, jeder Schritt kann tödlich sein. Bislang ist es<br />
noch keiner EU-Gilde gelungen, auch nur den ersten Boss zu legen. Ganz durch die Prüfung hat es<br />
zum Redaktionsschluss nur eine einzige US-Gilde geschafft. Offenbar sind die Entwickler dem Community-Wunsch<br />
nachgekommen, neue Raids deutlich anspruchsvoller zu gestalten.<br />
Im ersten Abschnitt der neuen Raid-Instanz wartet im<br />
Westen der erste Boss namens Mantikor.<br />
Direkt zu Beginn trefft ihr auf einen Miniboss, die Schlange,<br />
die ein Abbild des Endbosses ist.<br />
Auf dem Weg zum ersten Boss lauft ihr über Felskämme,<br />
Trashmobs lauern euch jedoch kaum auf.<br />
Der erste Boss ist zugleich der zweitschwerste:<br />
Der Besessene Mantikor wirkt massig Flächenschaden.<br />
28
TEST THE ELDER SCROLLS ONLINE<br />
MMORPG-WERTUNG<br />
The Elder Scrolls Online<br />
Wann Update 5 genau erscheinen soll,<br />
war zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt.<br />
Der für die deutsche Spielerschaft<br />
verantwortliche Community Manager Kai<br />
Schoper sagte im Gespräch mit <strong>buffed</strong>,<br />
dass das Studio noch im Oktober damit plane<br />
– wenn die Tests gut verlaufen.<br />
Leichter leveln – bis Stufe 50<br />
Aber nicht nur jenseits von Level 50 wird an<br />
The Elder Scrolls Online gearbeitet. Mit Update<br />
4 haben die Entwickler auch an Gruppen-<br />
und Soloaufgaben für die erste Levelphase<br />
gefeilt. So wurden zum einen die<br />
Verliese in Bangkorai, Rift und in der Schnittermark<br />
vergrößert, zudem enthalten diese<br />
mehr Beute und KI-Gegner. Das soll aber<br />
nicht alles sein, die Designer arbeiten sich<br />
nach eigener Aussage einmal quer durch alle<br />
bisherigen Verliese der Spielwelt, um diese<br />
attraktiver zu gestalten. Das tut auch not,<br />
denn viele der <strong>of</strong>fenen Dungeons glichen<br />
„SKAROK“ MEINT<br />
„Skarok“ ist Raid-Leiter bei Thelyn Ennor. „Auch im oberen<br />
Kargstein gibt es weiterhin nur Gruppen-Quests, für Einzelspieler<br />
wird also nichts geboten. Selbst die Quest-Belohnungen bleiben<br />
völlig uninteressant und lohnen sich, gemessen am dafür betriebenen<br />
Zeitaufwand, nicht. Die neue Raid-Instanz Sanctum Ophidia,<br />
welche auf zwölf Leute ausgelegt ist, bietet hingegen einen angemessen<br />
Schwierigkeitsgrad, doch leider gibt es<br />
kaum noch Gilden, die sich daran versuchen<br />
wollen oder können. Die Drachenstern-Arena<br />
dagegen ist endlich eine Vier-Spieler-Instanz,<br />
die über den bisherigen 30-Minuten-Snack<br />
hinausgeht. Allerdings ist die Art<br />
und Weise, wie die Bosskämpfe aufgebaut<br />
sind, nicht jedermanns Sache.“<br />
Auch im oberen Kargstein gibt es einige wenige sichere<br />
Häfen, in denen Händler und Questgeber warten.<br />
sich zum Launch zwar nicht aufs Haar, aber<br />
doch im grundlegenden Aufbau. So stellte<br />
sich schnell ein Déjà-vu-Gefühl ein. Dass die<br />
Verliese jetzt überarbeitet werden, kann man<br />
darauf zurückführen, dass die Entwickler auf<br />
das Community-Feed back und den Wunsch<br />
gehört haben, dass die Instanzen individueller<br />
ausfallen sollen. Oder ist es vielleicht<br />
so gewesen, dass Zenimax zum Launch einfach<br />
die Zeit weglief und man deshalb Dungeons<br />
von der Stange einbauen musste, um<br />
die noch bestehenden Lücken fix zu füllen?<br />
Egal wie, nun erfährt Tamriel jedenfalls jene<br />
Anpassungen, die sich viele bereits im April<br />
zum Spielstart gewünscht haben.<br />
Ähnliches gilt auch für viele Quests in<br />
der ersten Levelphase bis Stufe 50. 25<br />
Stück davon haben die Entwickler überarbeitet,<br />
damit man als Spieler nicht zwischenzeitlich<br />
von der Gruppe getrennt agieren<br />
muss, um weiterzukommen. Das hilft<br />
all jenen freilich nicht mehr, die inzwischen<br />
die Maximalstufe erreicht haben. Für die<br />
künftige Konsolen-Generation von TESO<br />
sind dies jedoch wichtige Verbesserungen.<br />
Kein Wunder also, dass sich manch<br />
PC-Spieler als zahlender Beta-Tester missbraucht<br />
fühlt. Aber so ist es nun mal in<br />
neuen MMORPGs: Wer vom Launch-Tag an<br />
spielt, der kommt um das in<strong>of</strong>fizielle Achievement<br />
„Bugfinder“ nicht herum. Das war<br />
2004 beim Spielstart von <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
nicht anders. Wer dagegen ein halbes oder<br />
ganzes Jahr später einsteigt, erfährt die<br />
Gnade der späten Charaktergeburt. OH<br />
Stand/Version: 06.10.14 / 1.4.5<br />
Anbieter: Bethesda S<strong>of</strong>tworks<br />
Termin/USK: 04.04.14 / ab 16<br />
Kosten (Abo): € 22,- (€ 11,-/Monat)<br />
Web: www.elderscrollsonline.com/de<br />
TEST-KRITERIEN<br />
PRÄSENTATION<br />
Der Grafikstil ist realistisch gehalten. Die Bodentexturen sind etwas<br />
schwammig, die Animationen leicht hölzern. Trotzdem, das Gesamtbild<br />
ist fantastisch, Musik, Sounds und Vertonung sind exzellent.<br />
BEDIENUNG<br />
Die grundlegende Steuerung via Tastatur und Maus ist<br />
MMOG-Standard, das User Interface im Genrevergleich spartanisch,<br />
auch die Inventar-Verwaltung ist „suboptimal“ gelöst.<br />
UMFANG<br />
Rund 450 Stunden Spielzeit für die Levelphase, dazu noch Kargstein<br />
(PvE) und Cyrodiil (PvP) als Endgame-Inhalte. Masse gibt es,<br />
allerdings ist die Level-Phase in den Veteranenrängen langatmig.<br />
SPIELBALANCE<br />
Im PvE kommt jede Klasse dank der mannigfaltigen Skillungsweisen<br />
zu ihrem Recht, im PvP ist es etwas einseitiger. Die Gruppen-Instanzen<br />
sind anspruchsvoll, aber nie unfair gestaltet.<br />
ROLLENSPIELELEMENTE<br />
Zehn Völker, drei Fraktionen, dutzende Einstellungsmöglichkeiten<br />
bei der Charaktererschaffung und rund 150 Fertigkeiten pro Klasse,<br />
dazu diverse Emotes (inkl. Instrumenten-Emotes).<br />
INSZENIERUNG<br />
Großartiges Storytelling, tolle Vollvertonung und eine sich verändernde<br />
Spielwelt. Grundlegend stimmt die Atmosphäre, wenn nur<br />
nicht die Mitspieler wären – so leidet die Immersion teils stark.<br />
KAMPFSYSTEM<br />
Ein schönes, actionreiches Echtzeit-Kampfsystem, das dank des<br />
Umzugs des EU-Megaservers nach Frankfurt am Main endlich<br />
auch sein gesamtes Potenzial entfaltet.<br />
WIRTSCHAFT<br />
Handwerk ist weiterhin eine wichtige Komponente, gerade durch<br />
die Eigenschaft „Nirngeschliffen“ hat Zenimax dessen Bedeutung<br />
neu betont. Die besten Items gibt es nur durch Spielerhandwerk!<br />
GRUPPENSPIEL<br />
Es gibt enorm viele Gruppenabenteuer, für die Level-Phase wurde<br />
viel optimiert. Gemeinsames Spielen fällt inzwischen deutlich<br />
leichter als noch zum Start des Spiels im April.<br />
SPIELTRIEB<br />
Errungenschaften, Bücher, Trophäen, Kostüme, Schatzkarten, Handwerksmaterialien,<br />
Truhen und Höhlen in der Spielwelt verführen zum<br />
Suchen und Sammeln, Punktabzug für fehlendes Housing.<br />
ALTERNATIVEN UND SPIELSPASSWERTUNG<br />
WoW: Mists <strong>of</strong> Pandaria91<br />
Wildstar88<br />
ArcheAge84<br />
86<br />
OLIVER „STORYTELLER“ HAAKE MEINT<br />
„Im Vergleich zu unserem TESO-Test der Ausgabe 07-08/2014<br />
sind wir bei der Wertung um zwei Pünktchen hochgegangen. Trotzdem<br />
gab es neben Aufschlägen auch Abzüge. Auf der Habenseite<br />
verbuchen wir den Umzug des EU-Megaservers nach Deutschland,<br />
was sich sehr positiv auf das Kampfsystem ausgewirkt hat. Auch<br />
das Gruppenspiel hat sich durch die Optimierung<br />
der Gruppenquests deutlich verbessert,<br />
neue PvE-Abenteuer sind mit den<br />
verschiedenen Updates seit Version<br />
1.1.2 hinzugekommen. Minuspunkte<br />
ergaben sich durch die viel zu lange Levelphase<br />
auf den Veteranenrängen. Warum<br />
so lange solo questen und leveln,<br />
bis man endlich nach Kargstein darf?“<br />
29
GUILD WARS 2 TEST<br />
ERSTE<br />
STAFFEL<br />
VON GW2<br />
Die verpassten Episoden der<br />
ersten Staffel könnt ihr übrigens<br />
inzwischen nachkaufen<br />
und so alle Inhalte auch<br />
als Neueinsteiger<br />
erleben.<br />
Die Pflanzen sind los! Der Pflanzendrache Mordremoth<br />
ist erwacht und sendet seine Diener aus.<br />
Guild Wars 2: Staffel 2<br />
Die zweite Staffel der lebendigen Geschichte lässt euch gegen perfide Pflanzen antreten, doch<br />
neben der Story hat sich mit dem September-Update auch einiges am Gameplay getan.<br />
Die Autoren bei Arenanet müssen<br />
Pflanzenhasser sein! Nur so lässt<br />
sich erklären, warum die Superschurken<br />
in Guild Wars 2 allesamt bösartiges<br />
Gemüse sind. Nachdem ihr nämlich<br />
die garstige Gebüsch-Göre Scarlet Dornstrauch<br />
in der ersten Staffel der lebendigen<br />
Geschichte<br />
erschlagen habt,<br />
fällt nun der Pflanzendrache Mordremoth<br />
mit seinen tödlichen Dornenranken und Legionen<br />
von Killerpflanzen über die Welt von<br />
Tyria her. Doch nicht nur Unkraut-Vernichter<br />
aus Leidenschaft kommen in Guild Wars 2<br />
auf ihre Kosten. Im September kam ein nagelneuer<br />
„Feature-Release“ auf die Server,<br />
welcher zahlreiche Änderungen an der<br />
Spielmechanik brachte und die Einsteigerfreundlichkeit<br />
verbesserte.<br />
Ein Herz für Neueinsteiger<br />
Aller Anfang ist schwer und gerade Online-Rollenspiele<br />
mit ihren komplexen Charakter-<br />
und Questsystemen verlangen von<br />
Neueinsteigern viel Einarbeitungszeit. Damit<br />
eure ersten Schritte in Tyria nicht zur<br />
Irrfahrt werden, haben die Entwickler dem<br />
Spiel ein paar nützliche Komfortfunktionen<br />
spendiert, die gerade neuen Spielern sehr<br />
zugutekommen. Wer sich beispielsweise<br />
<strong>of</strong>t in den Weiten Tyrias verläuft oder keinen<br />
Bock darauf hat, ständig auf der<br />
Karte nach Questzielen Ausschau zu<br />
halten, freut sich über das neue Wegfindungssystem.<br />
Damit blendet ihr jederzeit<br />
einen praktischen Pfeil ein, der euch den<br />
Weg zum aktuellen Einsatzort weist. Wem<br />
dieses „Helden-Navi“ den Spaß am Erkunden<br />
verdirbt, der kann die Funktion jederzeit<br />
abstellen und auf eigene Faust die Botanik<br />
erforschen. Alternativ stellt ihr das „Navi“<br />
auf „Weltenabschluss“.<br />
Dann zeigt es euch das jeweils nächste<br />
Ziel, das euch der vollständigen Welterkundung<br />
näher bringt. Versteckte Gebiete wie<br />
Sprungrätsel oder Mini-Dungeons müsst ihr<br />
aber immer noch selbst suchen. Weiterhin<br />
haben die Entwickler das Feedback nach jedem<br />
Stufenaufstieg verbessert. Wenn ihr<br />
ein Level zulegt, erklärt euch das Spiel detailliert,<br />
was sich gerade alles verbessert<br />
hat und welche neuen Spielmodi ihr spielen<br />
dürft. Außerdem erhalten eure Helden mit<br />
jedem Stufenaufstieg zusätzlich zu verbesserten<br />
Werten auch noch materielle Belohnungen.<br />
Dasselbe gilt auch für eure persönliche<br />
Charaktergeschichte. Dort gibt’s<br />
mittlerweile ebenfalls fette Beute nach jedem<br />
Kapitelabschluss.<br />
30
TEST GUILD WARS 2<br />
WAS BISHER GESCHAH<br />
Grund zum Jubeln! Wenn ihr eine<br />
Stufe aufsteigt, bekommt ihr<br />
zusätzlich zu verbesserten Werten<br />
nützliche Gegenstände und<br />
Informationen beschert.<br />
Megaserver statt Überlauf<br />
Die Megaschurkin Scarlet Dornstrauch war<br />
sicher keine Sympathieträgerin, doch noch<br />
mehr Antipathie gab es lange Zeit gegenüber<br />
einem ganz anderen Schurken: dem<br />
Überlauf-Server! Dabei handelte es sich um<br />
Sammel-Instanzen, die das Spiel öffnete,<br />
wenn die reguläre Instanz auf einem Server<br />
bereits voll war und trotzdem noch Spieler<br />
in das betreffende Gebiet strömten. Auf diesen<br />
Überlauf-Karten konntet ihr zwar auch<br />
spielen, doch da sich dort Spieler aus ganz<br />
Europa tummelten, gab es regelmäßig Kommunikationsprobleme.<br />
Oft waren eure bevorzugten Mitspieler<br />
und Gildenkameraden gerade nicht zur<br />
Stelle, weil sie in einer anderen Instanz<br />
festsaßen. Verständlicherweise lehnten<br />
viele Spieler das System ab. Daher stellten<br />
die Entwickler im April die Serverarchitektur<br />
komplett um und führten Megaserver<br />
nach dem Vorbild von TESO ein. Dort<br />
gibt es keine Überlauf-Karten mehr. Stattdessen<br />
erzeugt das Spiel beliebig viele Kopien<br />
eines bestimmten Gebiets und füllt<br />
es bevorzugt mit Spielern der gleichen<br />
Sprache und Gildenzugehörigkeit. Eine bestimmte<br />
Kopie einer Karte bleibt dann so<br />
lange bestehen, bis keine Spieler mehr darauf<br />
aktiv sind. Damit eine fast leere Instanz<br />
schneller geschlossen werden kann,<br />
gibt es mittlerweile einen zehnminütigen<br />
Buff auf Erfahrung, Karma und Bewegungsgeschwindigkeit,<br />
wenn ihr freiwillig von<br />
solch einer Karte in ein anderes Gebiet<br />
wechselt. Damit Gilden auf dem Megaserver<br />
in Ruhe ihre Gildenmissionen durchzocken<br />
können, wird ab s<strong>of</strong>ort jedes Mal eine<br />
Reservierung für eure Truppe angelegt,<br />
wenn sich ein beliebiges Gildenmitglied<br />
auf einer relevanten Karte befindet.<br />
Dadurch stellt das Spiel sicher, dass<br />
für Freunde noch Platz in der Instanz ist.<br />
Allerdings ist der Platz begrenzt. Daher pr<strong>of</strong>itieren<br />
vor allem kleine und mittelgroße<br />
Gilden davon.<br />
In der ersten Staffel der lebendigen Geschichte<br />
drehte sich alles um Scarlet Dornstrauch.<br />
Die Sylvari war von Wissensdurst<br />
durchdrungen und wollte erkennen, was die<br />
Welt im Innersten zusammenhält. Doch alle<br />
ihre Forschungen brachten nicht die Erleuchtung.<br />
Erst ein obskures Asura-Experiment<br />
verschaffte Einsicht in die Geheimnisse des<br />
Universums.<br />
CEARA = SCARLET<br />
Was auch immer Ceara erblickte, es verwirrte<br />
ihren Verstand und setzte ihr die fixe Idee in<br />
den Kopf, dass sie allein Tyria umgestalten<br />
und retten könne. Um ihre radikalen Ziele zu<br />
erreichen, rekrutierte die inzwischen als Scarlet<br />
bekannte Sylvari eine Piratenbande, denen<br />
sie Luftschiffe gab und sie somit zu den<br />
Himmelspiraten der Ätherklingen machte.<br />
TEUFLISCHE ALLIANZ<br />
Weiterhin vereinte sie abtrünnige Charr und<br />
Schaufler in der feurigen Allianz und auf dem<br />
Jubiläum der Königin von Kryta brachte sie<br />
die mechanischen Ritter der Monarchin unter<br />
ihre Kontrolle. Außerdem vermittelte sie zwischen<br />
dem Albtraumh<strong>of</strong> und den Krayt, um<br />
die Toxische Allianz zu gründen. Mit diesen<br />
Schergen sorgte Scarlet für allerlei Unheil,<br />
doch ihr größtes Schurkenstück stand erst<br />
noch bevor. Unerwartet griff ihre Luftflotte die<br />
Stadt Löwenstein an und legte sie in Schutt<br />
und Asche. Danach bearbeitete Scarlets fliegende<br />
Festung die Kraftlinien unter der Stadt<br />
mit einem gewaltigen Bohrer. Doch damit<br />
machte sich die Sylvari verwundbar und ein<br />
Trupp Helden gelangte auf Scarlets Schiff und<br />
erschlug sie. Leider war es zu spät.<br />
Angriff der Klon-Kriegerinnen! Wenn ihr mehr Übersicht im PvP wollt, könnt ihr alle<br />
Gegner als generische Menschen mit klar erkennbaren Klassen darstellen lassen.<br />
SDANDIATUR SEQUIDE<br />
Noch als die Wahnsinnige starb, durchtrennte<br />
der Bohrer die Kraftlinie und sandte eine<br />
Schockwelle durch das empfindliche Magiegeflecht<br />
unterhalb der Oberfläche Tyrias. So<br />
wurde irgendwo weit im Westen ein bisher<br />
schlafender Schrecken unsanft geweckt.<br />
31
GUILD WARS 2 TEST<br />
Diese Story-NPCs begleiten euch<br />
Eure Helden sind zwar die Hauptdarsteller der lebendigen Geschichte in Guild Wars 2,<br />
ROX<br />
BRAHAM<br />
TAIMI<br />
Rox ist eine junge Kriegerin, die durch einen<br />
tragischen Unfall ihren Kriegstrupp verloren<br />
hat – für jeden Charr ein katastrophales Erlebnis.<br />
Seitdem versucht sie, in den Trupp der Krieger-Legende<br />
Rytlock Brimstone zu kommen,<br />
doch immer wieder machte das Schicksal ihr einen<br />
Strich durch die Rechnung. So fiel sie zuletzt<br />
in Ungnade, weil sie den Befehl, Scarlet zu<br />
töten, missachtete und lieber den verletzten<br />
Braham rettete. Rox ist sehr abergläubig, hat<br />
einen rauen Sinn für Humor und ist extrem<br />
loyal. Sie hat einen kleinen Verschlinger gezähmt<br />
und nennt ihn liebevoll „Frostbeißer“.<br />
Braham ist ein ungestümer Norn und Sohn der<br />
legendären Kriegerin Eir Stegalkin. Da seine<br />
Mutter ihn und seinen Vater früh verließ, um gegen<br />
Drachen zu kämpfen, hatte Braham keine<br />
gute Meinung über sie. Erst vor Kurzem rang er<br />
sich dazu durch, Eir gegenüberzutreten, um ein<br />
klärendes Gespräch zu führen. Seitdem ist Braham<br />
aufgetaut, und nachdem er mit Eir gegen<br />
die Söhne Svanirs kämpfte, hegt er eine große<br />
Bewunderung für seine Mutter. Braham ist der<br />
beste Freund von Rox und eine Art großer Bruder<br />
für Taimi. Er ist nicht gerade der Hellste und Rox<br />
und Taimi machen sich <strong>of</strong>t über ihn lustig.<br />
Taimi ist ein altkluges Asura-Mädchen. Da sie verkrüppelte<br />
Beine hat, kann sie kaum laufen und<br />
reitet daher lieber auf ihrem selbst gebauten Golem,<br />
den sie „Schraddel“ nennt. Taimi ist zwar<br />
noch ein Kind, aber sie fühlt sich allen anderen<br />
Asura weit überlegen und verhält sich auch so. In<br />
ihrem Wissensdrang übersieht sie <strong>of</strong>t Gefahren<br />
und bringt regelmäßig ihre Freunde und sich<br />
selbst in Schwierigkeiten. Allerdings hat sie meist<br />
einen genialen Plan, um aus der Patsche herauszukommen.<br />
Taimi hat in Braham einen Beschützer<br />
gefunden, der ständig versucht, seine „kleine<br />
Schwester“ vor Gefahren zu schützen.<br />
Grandiose Golems<br />
Im Welt-gegen-Welt-PvP von Guild Wars 2<br />
gab es schon immer Golem-Kampfanzüge,<br />
doch mit dem September-Update wurden<br />
die mechanischen Kolosse ordentlich<br />
gepimpt. Damit euer Golem in Zukunft<br />
richtig rockt, investiert ihr Punkte in die<br />
Eigenschaftsreihe „Belagerungsgolem-Beherrschung“.<br />
Dadurch wird euer klappernder<br />
Liebling zäher und stärker. Außerdem<br />
MARIA „SILARWEN“ B.-FISTRICH MEINT<br />
„Als Mega-Fan des ersten Guild Wars habe ich immer mit mir gehadert,<br />
was ich denn von Guild Wars 2 halten soll. Klar, es ist ein<br />
super Spiel und bietet eine richtig gute Geschichte mit interessanten<br />
NPCs. Was mich aber am meisten stört und was Updates auch<br />
nicht ändern werden, sind das halbaktive Kampfsystem sowie die<br />
PvP-Modi. Ich möchte Tab-Target und die Teamarena Arenanet!<br />
Dann komm ich vielleicht auch noch mal nach Tyria zurück. Bis<br />
dahin schwelge ich lieber in Erinnerung an glorreiche<br />
Zeiten in der Halle der Helden und auf<br />
der Insel des Balthasar. Ansonsten finde ich<br />
es super, dass Arenanet die vergangenen<br />
Episoden der lebendigen Geschichte für alle<br />
Neu- oder Widereinsteiger zum Kauf anbietet<br />
– so verpasst man nichts mehr.“<br />
heilt ihr mit eurer Schildblase mittlerweile<br />
Verbündete, und wenn es euren Golem erwischt,<br />
bringt ihr euch per Schleudersitz in<br />
Sicherheit. Den Golem zerreißt es dabei in<br />
einer spektakulären Explosion, die mit etwas<br />
Glück noch ein paar Gegner mitnimmt.<br />
Damit Belagerungen jedoch nicht zum<br />
Heimspiel für die Angreifer werden, gibt es<br />
inzwischen spezielle „Belagerungsbrecher“.<br />
Dabei handelt es sich um eine Art<br />
magische EMP-Granate, die ihr auf eure<br />
Feinde schleudert. Wenn ihr damit feindliche<br />
Belagerungsgeräte trefft, werden sie<br />
für 45 Sekunden deaktiviert. Sogar Golems<br />
degradiert ihr damit zu nutzloser Schlachtfeld-Deko<br />
– allerdings nur für 20 Sekunden.<br />
Um die Übersicht in den hektischen<br />
PvP-Gefechten zu verbessern, gibt es generische<br />
Gegnermodelle, die ihr nach Bedarf<br />
einblendet. Dadurch erscheinen alle<br />
PvP-Gegner als ordinäre Menschen. Damit<br />
ihr gleich wisst, mit welcher Klasse ihr es<br />
zu tun habt, tragen sie spezielle Klamotten,<br />
die einen Gegner beispielsweise klar<br />
als Mesmer oder Krieger ausweisen. Dadurch<br />
reagiert ihr taktisch effektiv auf eine<br />
bestimmte Klasse und kleine Asura-Wichte<br />
können sich nicht mehr überall verstecken.<br />
Der Mini-Zoo im Kleiderschrank<br />
Die Guild-Wars-Reihe war schon immer<br />
ein Spiel für Mode-Enthusiasten und mit<br />
der „Kleiderschrank-Option“, die bereits<br />
im April eingeführt wurde, könnt ihr euch<br />
noch einfacher euer Traumgewand zusammenstellen.<br />
Neue Klamotten lassen sich<br />
einfach und bequem per Mausklick in die<br />
Garderobe stellen und nehmen keinen wertvollen<br />
Inventarraum mehr weg. Wenn ihr<br />
die Fummel anziehen wollt, braucht ihr nur<br />
noch auf das entsprechende Teil aus dem<br />
Kleiderschrank-Menü zu klicken und schon<br />
wird aus einer hässlichen Plattenrüstung<br />
ein schicker Ledermantel. Mit dem September-Update<br />
wurde das Kleiderschrank-Feature<br />
weiter verbessert, beispielsweise in-<br />
32
MMORPG-WERTUNG<br />
TEST GUILD WARS 2<br />
aber sie sind nicht alleine unterwegs.<br />
KASMEER<br />
Kasmeer entstammt einem alten Fürstengeschlecht,<br />
doch da die Familie finanziell ruiniert<br />
wurde, musste sich Kasmeer als Mesmerin<br />
durchschlagen. So lernte sie schließlich auch<br />
Marjory kennen. Die beiden sind mittlerweile ein<br />
unzertrennliches Liebespaar. Kasmeer ist etwas<br />
naiv und unbedarft. In Stresssituationen bekommt<br />
sie außerdem einen lästigen Schluckauf.<br />
Daher hält sie sich aus harten Kämpfen lieber<br />
heraus. Wenn aber ihre geliebte Marjory bedroht<br />
wird, verwandelt sich die süße Kasmeer in eine<br />
rasende Furie – was zuletzt Scarlet Dornstrauch<br />
zu ihrem Leidwesen feststellte.<br />
dem jetzt eure putzigen Mini-Pets keinen<br />
wertvollen Inventar- oder Bankplatz mehr<br />
wegnehmen und jederzeit bequem aus dem<br />
Kleiderschrank-Menü abrufbar sind.<br />
Da der Kleiderschrank für alle Charaktere<br />
eures Spielerkontos gilt, stehen die kleinen<br />
Tierchen ab s<strong>of</strong>ort auch allen anderen<br />
Helden auf dem Account zur Verfügung. Weiterhin<br />
findet ihr eure Sammlung an kreativen<br />
PvP-Todesstößen sowie ein spezielles<br />
Menü für reine Rollenspiel-Klamotten in der<br />
Garderobe. Sammel-Enthusiasten bekommen<br />
übrigens spezielle Belohnungs-Items<br />
spendiert, wenn sie alle Gegenstände einer<br />
bestimmten Gattung in Besitz haben. Sammeln<br />
lohnt sich also in doppelter Weise.<br />
Entlaubungs-Kampagne<br />
Das Gameplay und der schnelle Kampf sind<br />
das Herz von Guild Wars 2, doch die Seele<br />
ist ganz klar die lebendige Geschichte.<br />
Dank der packend präsentierten Story verändert<br />
sich die Spielwelt ständig und neue<br />
MAJORY<br />
Marjory ist eine abgebrühte Privatdetektivin<br />
und Nekromantin aus Löwenstein. Sie war maßgeblich<br />
an der Aufdeckung von Scarlets Plänen<br />
beteiligt und arbeitet momentan in der Detektei<br />
fest mit ihrer Lebenspartnerin Kasmeer zusammen.<br />
Marjory ist im Gegensatz zur quirligen<br />
Kasmeer eine kühle und überlegte Planerin,<br />
die nur selten ihre Gefühle zeigt. Außerdem hat<br />
sie einen rabenschwarzen Humor und wenig<br />
Skrupel gegenüber ihren Feinden. Dennoch ist<br />
Marjory verletzlicher, als ihr kühles Verhalten<br />
vermuten lässt, und eine persönliche Tragödie<br />
warf sie zuletzt in tiefen Kummer.<br />
Inhalte werden stimmig eingeführt. Mittlerweile<br />
ist die zweite Staffel der Story in vollem<br />
Gange und führt eure Helden unter anderem<br />
in den wilden Maguuma-Dschungel<br />
im Westen von Tyria. Dort erwacht der Pflanzendrache<br />
Mordremoth, der seine dornigen<br />
Diener in die Länder der freien Völker im Osten<br />
schickt. Damit die Flora nicht den Sieg<br />
davonträgt, sollen eure Helden eine schlagkräftige<br />
Allianz gegen die Botanik-Bösewichte<br />
schmieden und das Unkraut mit Stumpf<br />
und Stiel ausrotten. Anders als bei Staffel<br />
1 bleiben diesmal alle neuen Inhalte permanent<br />
im Spiel. Außerdem könnt ihr bereits<br />
erledigte Episoden jederzeit über ein spezielles<br />
Chronik-Menü erneut durchspielen.<br />
Neue Folgen erscheinen alle zwei Wochen.<br />
Wenn ihr eine verpasst, könnt ihr sie für<br />
knapp 2,50 Euro freischalten. Guild Wars<br />
2 kostet nach wie vor keine Abo-Gebühren.<br />
Daher ist der Obolus verschmerzbar und<br />
kann zur Not auch mit Spielgeld beglichen<br />
werden. JÜRGEN STÖFFEL/MB<br />
Guild Wars 2<br />
Stand/Version: 13.9.201<br />
Anbieter: NCSOFT<br />
Termin/USK: Erschienen / ab 12<br />
Kosten: 30,- Euro / Kaufdruck: niedrig<br />
Web: www.guildwars2.com/de/<br />
TEST-KRITERIEN<br />
PRÄSENTATION<br />
Fantastische Landschaften und exotische Schauplätze, untermalt<br />
von einer stimmungsvollen Klangkulisse. Auch die Synchronisation<br />
ist gut gelungen.<br />
BEDIENUNG<br />
Aktives Action-Kampfsystem mit intuitiver Steuerung. Neue Komfort-Features<br />
helfen bei der Orientierung. Interface nicht frei anpassbar.<br />
UMFANG<br />
Gewaltige Spielwelt, mit zahlreichen Quests, Dungeons, Weltenbossen<br />
und Instanzen, die durch häufige Updates ständig erweitert<br />
wird. Regelmäßig neue Inhalte im Spiel.<br />
SPIELBALANCE<br />
Schwierigkeitsgrad für Solo-Spieler <strong>of</strong>t sehr hoch. Klassenbalance<br />
nach wie vor nicht optimal, bestimmte Kombinationen sind klar im<br />
Vorteil.<br />
ROLLENSPIELELEMENTE<br />
Fünf stark unterschiedliche Völker und zahlreiche Rollenspiel-<br />
Klamotten und Emotes bieten massenhaft Möglichkeiten zur<br />
Individua lisierung. Nach wie vor kein Gilden-Housing.<br />
INSZENIERUNG<br />
Fortlaufende Geschichte schafft eine lebendige, sich stets verändernde<br />
Welt, in welcher der eigene Held eine essenzielle Rolle<br />
spielt. Alle Story-Inhalte sind vollvertont.<br />
KAMPFSYSTEM<br />
Schnelles und actionreiches Kampfsystem, das nicht leicht zu<br />
meistern ist und gute Reflexe voraussetzt. Keine klassische<br />
MMO-Dreifaltigkeit aus Heiler, Tank und DD.<br />
WIRTSCHAFT<br />
Nützliche Handwerksfähigkeiten. Auch extrem mächtige und einzigartige<br />
Gegenstände sind herstellbar. Echtgeld-Währung kann auch<br />
mit Spielgeld gekauft werden.<br />
GRUPPENSPIEL<br />
Epische Weltenbosse und WvW-Schlachten setzen gewaltige Gruppen<br />
voraus. Sonstige Instanzen <strong>of</strong>t alleine lösbar, machen aber in<br />
der Gruppe klar mehr Spaß.<br />
SPIELTRIEB<br />
Unmengen an sammelbaren Items, Errungenschaften und Titeln<br />
stellen selbst versierte Komplettisten vor eine Herkules-Aufgabe.<br />
Ständig neue Inhalts- und Story-Updates.<br />
ALTERNATIVEN UND SPIELSPASSWERTUNG<br />
WoW 90<br />
Wildstar 89<br />
FinalFantasy XIV 82<br />
JÜRGEN STÖFFEL MEINT<br />
85<br />
„Guild Wars 2 ist ein faszinierendes Spiel, denn dank der lebendigen<br />
Geschichte steht die Welt nie still – und das alles kostenlos.<br />
Wo andere MMOs – teilweise mit Abo-Modell – nach monatelangen<br />
Pausen generische neue Inhalte ins Spiel bringen, gibt’s in<br />
GW 2 seit zwei Jahren regelmäßig neuen<br />
Content und eine fortlaufende Story! Mit<br />
Optionen zur Wiederholung und zum<br />
Nachkauf von vergangenen Episoden<br />
sind auch Neulinge zufrieden. Die NPS<br />
sind ebenfalls klasse. Daher freue ich<br />
mich stets wie ein kleines Kind, wenn<br />
nach zwei Wochen eine neue Folge erscheint<br />
und es ein Wiedersehen mit Rox,<br />
Braham, Taimi, Kasmeer und Marjory gibt.“<br />
33
ARCHEAGE TEST<br />
MEHR AUF<br />
BUFFED.DE/<br />
ARCHEAGE<br />
Dort findet ihr viele nützliche<br />
Guides für Einsteiger zu den<br />
Themen Handwerk, Mounts,<br />
Housing, Handel und Gerechtigkeitssystem.<br />
Schließt euch der Community an und findet<br />
heraus, was so besonders an ArcheAge ist.<br />
ArcheAge<br />
Fast vier Jahre haben sich Fans des Sandbox-Themenpark-MMOs in westlichen Gefilden<br />
gedulden müssen. Das Warten hat sich gelohnt. Zumindest für Abonnenten.<br />
Mirage Island – ein friedlicher Ort, an dem ihr Baupläne<br />
für Häuser und Mounts wie etwa Kühe kauft.<br />
Bau ein Haus“, haben sie gesagt.<br />
„Lebe als Vagabund und Pirat“, haben<br />
sie gesagt. „Fühl dich frei und<br />
spiel ArcheAge als Bauer“, haben sie gesagt.<br />
Nun. Das mit den eigenen vier Wänden<br />
ist aktuell schon mal gar nicht so einfach<br />
umzusetzen. In ArcheAge kommt man<br />
zwar schnell an einen Bauplan und auch<br />
das entsprechende Material für die erste<br />
kleine Butze, jedoch sind die Server so<br />
knackevoll, dass selbst die Landbesitzeinschränkung<br />
auf Leute mit Patron-Status<br />
keine Abhilfe für das Platzproblem schafft.<br />
Okay, okay, ich muss gestehen, für ein<br />
kleines Haus mit angeschlossenen Vogelscheuchen-Gärten<br />
hat es bei mir noch gereicht.<br />
Für die größeren Kaliber wie Farm-<br />
34
TEST ARCHEAGE<br />
Es gibt in fast allen Regionen öffentliche Events, die<br />
jeweils ein unterschiedliches Vorgehen erfordern.<br />
Den ersten Gleiter gibt’s für den Abschluss einer<br />
Mission, der sich durch Crafting aufwerten lässt.<br />
häuser oder Anwesen, die jeweils deutlich<br />
mehr Platz für den Anbau von Bäumen,<br />
Pflanzen oder auch die Zucht von Lebendvieh<br />
bieten, ist aber auf meinem Server<br />
kein Platz mehr vorhanden. Immobilienhaie<br />
verscheuern jedoch ihre hart erkämpften,<br />
während dem Headstart beanspruchten<br />
Plätze immerhin für exorbitante Summen<br />
an die Verzweifelten.<br />
Wo ist hier?<br />
Was das Vagabundenleben als Dieb und<br />
Pirat angeht. Als Gemüsedieb lebt es sich<br />
nicht mehr so leicht wie in der Alpha, denn<br />
die Richter sehen den Diebstahl der Ernte<br />
von illegal platzierten Feldern nicht mehr<br />
ganz so locker und so fand ich mich des Öfteren<br />
im Gefängnis wieder. Der Weg zum Piratenruhm<br />
ist lang und steinig – einfach andere<br />
Spielercharaktere um die Ecke bringen<br />
ist viel zu pr<strong>of</strong>an für eine angehende Piratin<br />
wie meine Firran Evennia, die sich den Status<br />
eines Freibeuters schließlich nur durch<br />
Gemüseraub erarbeiten möchte.<br />
Als Bauer zu spielen, fällt übrigens wegen<br />
erstgenanntem Problem auch flach,<br />
denn meine bescheidenen Mini-Felder rund<br />
ums Haus bieten eben nicht ausreichend<br />
Grundfläche für große und gewinnbringende<br />
Erträge. Was soll’s, dann verdiene ich<br />
die ersten Sporen auf dem Weg zur Maximal-Stufe<br />
50 eben durch den Abschluss<br />
von Missionen. Wenn die nur nicht so eintönig<br />
wären.<br />
„WIR WOLLEN<br />
SO GROSSZÜ-<br />
GIG WIE MÖG-<br />
LICH SEIN UND<br />
DIE QUALITÄT<br />
FÜR SICH SPRE-<br />
CHEN LASSEN“<br />
Scott Hartsman, CEO Trion <strong>World</strong>s<br />
kleine Baby-Mounts aufgepäppelt werden<br />
müssen. Das ist unterhaltsam, weil es eine<br />
Auseinandersetzung mit dem durchaus<br />
komplexen Crafting-System erfordert und<br />
die Warenkreisläufe und Zusammenhänge<br />
verdeutlicht – je besser man Bescheid weiß,<br />
desto einfacher lässt sich schließlich auch<br />
Geld im Auktionshaus machen.<br />
Gold ist in ArcheAge aber nicht besonders<br />
viel wert, es sei denn, man möchte<br />
den langen Weg hin zum eigenen Anwesen,<br />
welches sich durch bei Hauptmissionen,<br />
Handelsreisen und täglichen Quests verdiente<br />
Gildastars finanzieren lässt, einfach<br />
abkürzen, indem der entsprechende Bauplan<br />
im Auktionshaus von anderen Spielern<br />
abgekauft wird.<br />
Billig!<br />
Und da liegt eigentlich auch schon die Krux.<br />
Das Free2Play-System von ArcheAge ist<br />
das, was Spieler gemeinhin als Pay2Win bezeichnen<br />
würden. Als Spieler, der kein Echtgeld<br />
investiert, darf man lediglich auf einer<br />
öffentlichen Farm anbauen. Eigener Grundbesitz<br />
bleibt Abonnenten mit Patron-Status<br />
vorbehalten. Allerdings lässt sich der nützliche<br />
Status gegen sogenannte APEX für<br />
Ingame-Währung von anderen Spielern erstehen,<br />
die den APEX-Coin vorher im Echtgeld-Shop<br />
gekauft haben.<br />
Doch nicht nur durch APEX lassen sich<br />
harte Euros gegen Gold umsetzen. Auch<br />
Arbeitskraft-Tränke, Lagertruhen und verschiedene<br />
Booster sowie die wichtigen Erweiterungsrollen<br />
sind für den Handel im Auktionshaus<br />
freigegeben. Wer durch den Kauf<br />
eines Archeum-Gründerpaketes mehr als<br />
11.000 Credits für den Item Shop zur Verfügung<br />
hat, macht daraus schnell mehrere<br />
Was ist hier los?<br />
Abwechslungsreich sind eigentlich nur<br />
Quests der Blausalz-Bruderschaft, für die<br />
mal mehr, mal weniger komplizierte Handwerkswaren<br />
hergestellt oder schnuckelige<br />
35
ARCHEAGE TEST<br />
GERECHTIGKEITSSYSTEM<br />
Unmoralische Taten bleiben in ArcheAge<br />
nicht immer ungesühnt. Wer Anfänger-Charaktere<br />
immer wieder umbringt, fremde Gärten<br />
plündert oder hinterhältig fremdes Eigentum<br />
zerstört, sammelt Kriminalitätspunkte<br />
an und landet früher oder später vor<br />
einem Tribunal, das sich aus Spielern zusammensetzt<br />
und über die Strafe entscheidet.<br />
Wird der Angeklagte für schuldig erklärt,<br />
dann geht’s ab in den Knast. In ArcheAge<br />
muss euer Held tatsächlich ins Gefängnis und<br />
seine Strafe absitzen. Die Urteile schwanken<br />
zwischen wenigen Minuten und vielen Stunden,<br />
die nur ablaufen, wenn man mit dem<br />
entsprechenden Sträfling auch online ist.<br />
Während der Strafe ist der Charakter mit einem<br />
Debuff belegt, der alle Kampf-Skills,<br />
Mounts und Pets deaktiviert. Um aus dem<br />
Knast abzuhauen, braucht es einen Schlüssel.<br />
Den gibt’s mit Glück beim Graben im Boden<br />
oder als Drop von einer toten Ratte. Allerdings<br />
sollte ein Ausbruch gut überlegt und<br />
organisiert sein, denn der Debuff verschwindet<br />
nicht. Trefft ihr außerhalb des Gefängnisses<br />
erneut auf einen Gegner und der Debuff<br />
läuft, könnt ihr euch nicht wehren. Einmal genug<br />
vom Leben eines Kriminellen, lassen sich<br />
Kriminalitätspunkte durch verschiedene<br />
Quests wieder senken – das dauert aber.<br />
„WIR WERDEN UNSERE ZWEITE MILLI-<br />
ON USER DEUTLICH FRÜHER ANKÜN-<br />
DIGEN, ALS WIR ERWARTET HÄTTEN.“<br />
hundert Gold im Spiel, um sich damit einen<br />
Bauplan für ein Anwesen oder ein Kriegsschiff<br />
zu kaufen. Klar, die Baupläne lassen<br />
sich auch erspielen, nur dauert das dementsprechend<br />
lang. Einem Echtgeld-Spieler<br />
steht durch die Verkaufsmöglichkeit der<br />
Item-Shop-Gegenstände eine unbegrenzte<br />
Menge an Spielwährung zur Verfügung.<br />
Noch ist das auf den Servern kein Problem,<br />
aber langfristig wird das noch für Ärger<br />
sorgen. Ich erinnere mich dunkel an Runes<br />
<strong>of</strong> Magic.<br />
Scott Hartsman, CEO Trion <strong>World</strong>s<br />
Risikobiografie<br />
Auch in RoM ließen sich zu Beginn Items aus<br />
dem Echtgeld-Shop sowie die Shop-Währung<br />
im Auktionshaus frei handeln, was für<br />
eine nie zuvor gesehene Goldseller- und<br />
Bot-Schwemme sorgte. Schließlich begrenzte<br />
der damalige Publisher Frogster den Handel<br />
mit Shop-Items auf die Geschenkfunktion<br />
und verzichtete fortan auf den freien<br />
Handel der Echtgeld-Währung Diamanten.<br />
Bleibt abzuwarten, ob Trion und ArcheAge<br />
ein ähnliches Schicksal mit den APEX und<br />
dem Handel diverser Shop-Items erleiden.<br />
Der Goldseller-Spam ist auch aktuell<br />
schon unerträglich, da viele Spam-Bots den<br />
fehlerbehafteten Chat dahingehend ausnutzen,<br />
dass ihre Namen für Spieler auf dem<br />
Server unsichtbar sind und man sie somit<br />
nicht auf die Block-Liste setzen kann. Die<br />
Spieler helfen sich zumindest auf dem Server<br />
Aier selber, indem in den beiden Startgebieten<br />
des jeweiligen Kontinents eine<br />
Task-Force patrouilliert und die Spammer<br />
ausfindig macht, sodass man ihren Namen<br />
erkennt.<br />
Daraufhin teilt die Community die entsprechenden<br />
Namen in den noch Spam-freien<br />
Handels-Chats. So lässt sich der Spammer<br />
manuell auf die Block-Liste packen.<br />
Das hilft aber immer nur kurzfristig, denn<br />
Goldseller sind bekanntlich eine Hydra.<br />
Blockst du einen, spammen kurz darauf<br />
zwei weitere Seller. Trion muss dringend<br />
nachbessern und den Chat sicher machen.<br />
Selbst die Begrenzung auf Stufe-15-Charaktere<br />
hat keine Besserung gebracht.<br />
Unter Geiern I<br />
Doch genug gemeckert. Die wichtige Frage<br />
ist doch eigentlich: Macht ArcheAge Spaß?<br />
Und das kann ich nach mehr als 100 Stunden<br />
Spielzeit in der Release-Version nur mit<br />
einem klaren Ja beantworten. Auch wenn<br />
die Quests lediglich 08/15-Standardkost<br />
sind, die anderen Spielelemente holen das<br />
Im Journal im Gerichtssaal sind alle<br />
Verbrechen eures Helden aufgelistet.<br />
Für alle Handelsrouten auf einem Kontinent<br />
stehen Transportkutschen zur Verfügung.<br />
36
TEST ARCHEAGE<br />
Die Säulen der Sandbox<br />
Viele Möglichkeiten, viele Freiheiten – das sind die Grundlagen des Sandbox-Lebens<br />
HANDWERK<br />
Viel zu tun – 21 Berufe sorgen beim ersten Aufrufen<br />
der Skill-Übersicht für große Augen. Was<br />
sind das alles für Berufe und wie soll ich die lernen?<br />
Zum Handwerkslehrer schickt euch Arche-<br />
Age nicht, einfach loslegen und schon sammelt<br />
ihr Erfahrung für die jeweilige Pr<strong>of</strong>ession. Wie<br />
auch in anderen Online-Rollenspielen teilen sich<br />
die Berufe in Sammel-Pr<strong>of</strong>essionen und Produktionsberufe<br />
auf, wobei die herstellenden Jobs<br />
deutlich komplexer sind und die Abhängigkeiten<br />
einige Einarbeitung erfordern. Das Berufesystem<br />
ist in Form einer Pyramide aufgebaut.<br />
Mit allen Berufen könnt ihr die erste Stufe erreichen<br />
– dann müsst ihr euch für eine Ausrichtung<br />
entscheiden, die ihr später immer mehr<br />
konkretisiert. Je höher euer Held im Berufslevel<br />
steigt, desto mehr Boni schaltet ihr frei – etwa<br />
schnellere Abbauzeiten für Ressourcen. Zutaten<br />
für die Hersteller-Berufe sammelt ihr in der<br />
Spielwelt oder erzeugt sie einfach selbst, indem<br />
ihr eure Felder bestellt, Sachen anpflanzt, Tiere<br />
züchtet, Schafe schert, Schweine schlachtet und<br />
so weiter. Für die Veredelung der Ausgangsmaterialien<br />
sind spezielle Werkbänke nötig, die ihr an<br />
wichtigen Knotenpunkten im Spiel findet. Jede<br />
Handwerksaktion verbraucht sogenannte Arbeitspunkte.<br />
Ihr habt nur ein gewisses Kontingent,<br />
welches sich aber mit der Zeit regeneriert.<br />
HOUSING<br />
Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und ein<br />
Kind zeugen sind drei Dinge, die man im Leben<br />
tun sollte – zumindest besagt das ein Sprichwort.<br />
Mit dem Kind kann ArcheAge zwar nicht<br />
dienen, Baum und Haus sind aber kein Problem.<br />
Das Housing ist in ArcheAge fast überall möglich,<br />
aber nur in sogenannten Housing-Arealen. Die<br />
Gebiete sind meist in verschiedene Kategorien<br />
unterteilt, die ihr alle auch auf der Karte seht.<br />
Die Baupläne für Häuser gibt’s auf Mirage Island<br />
für spezielle Marken. Der Aufbau kostet<br />
dann je nach Größe der Butze unterschiedlich<br />
viele Materialien, die in Handelspaketen zur<br />
Baustelle transportiert werden. In den<br />
Housing-Arealen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt<br />
zuerst. Besonders beliebte Grundstücke werden<br />
unter den Spielern auch gehandelt. Aktuell gibt<br />
es ein Platzproblem auf vielen europäischen Servern,<br />
weil viele Baufelder schon vergeben sind.<br />
Hat man es geschafft und einen Platz für sich beansprucht,<br />
wird eine Steuer fällig. Wie hoch die<br />
wöchentlichen Abgaben sind, richtet sich nach<br />
der Größe des Gebäudes und der Anzahl der eigenen<br />
Gebäude. Auf den beiden Südkontinenten<br />
gibt es im Gegensatz zum Nordkontinent keine<br />
Sonderzulagen. Der Nordkontinent unterliegt<br />
anderen Konditionen und erscheint in den kommenden<br />
Wochen.<br />
HANDELSREISEN<br />
Für Dynamik sorgen vor allem die Handelsreisen.<br />
Das sind Routen, auf denen je nach Region und<br />
Kontinent verschiedene Spezialitätenwaren<br />
transportiert werden. Der Weg vom Herstellungsort<br />
bis hin zum Lieferziel ist meist lang und<br />
beschwerlich, denn das Handelspaket, das euer<br />
Held auf dem Rücken trägt, vermindert die Bewegungsgeschwindigkeit<br />
enorm. Abhilfe schafft<br />
da ein Esel ab Stufe 20. Das nützliche Lastentier<br />
erhaltet ihr im Spielverlauf sehr früh durch den<br />
Abschluss der dritten Handwerksmission. Wirklich<br />
schnell seid ihr mit Esel zwar trotzdem nicht,<br />
für Handelsreisen auf dem eigenen Kontinent ist<br />
er aber die beste Wahl. Richtig spannend wird es<br />
bei interkontinentalen Handelsreisen, denn nur<br />
dafür erhaltet ihr die begehrten Gildstars und<br />
besondere Materialien, die für Baupläne beziehungsweise<br />
hochspezialisierte Handwerkswaren<br />
nötig sind. Über den Ozean solltet ihr niemals alleine<br />
fahren. Sucht euch eine Gilde oder fragt im<br />
Hafen nach einer Mitfahrgelegenheit zum anderen<br />
Kontinent, viele Kapitäne lassen euch für einen<br />
geringen Obolus an Bord. Am lukrativsten<br />
sind Handelsreisen zur Pirateninsel in der Mitte<br />
des Ozeans. Aber wie der Name schon vermuten<br />
lässt, ist das Eiland eine Freibeuterhochburg, auf<br />
der euer Held sein Leben und das Handelspaket<br />
schneller verlieren kann, als ein Esel iaht.<br />
Jede Aktion verbraucht Arbeitspunkte: Seid sparsam! Nur Stammspieler können Häuser bauen. Mit einem Esel ist man schneller unterwegs.<br />
37
ARCHEAGE TEST<br />
Streitgespräch:<br />
„ArcheAge ist ein tolles Sandbox-MMO!“<br />
Für Maria ist ArcheAge mehr als die Summe seiner Teile.<br />
Mein Spiel ist besser als deins!<br />
Was viele Dispute in Gaming-Foren<br />
auf den Punkt bringen, lässt<br />
sich auch auf ArcheAge anwenden, denn<br />
das Sandpark-MMORPG besteht in der Tat<br />
aus zwei Teilen, die nicht immer recht zusammenpassen<br />
wollen. Sandbox-Fans<br />
kommen auf ihre Kosten – Themenpark-Fans<br />
ohne Handwerks- und PvP-Ambitionen<br />
sind dagegen enttäuscht. Ein Streitgespräch:<br />
Maria: Dank ArcheAge habe ich meinen<br />
MMO-Burnout überwunden, denn endlich<br />
habe ich ein Spiel gefunden, bei dem ich<br />
Quests machen kann, aber nicht muss,<br />
sondern, wenn mir danach ist, einfach<br />
ein Bauern-, Handwerker- oder Vagabundenleben<br />
führe.<br />
Matthias: Ich glaube, du verherrlichst das<br />
ein wenig. Im Kern ist es doch wieder nur<br />
ein Themenpark mit angeflanschten Sandbox-Elementen.<br />
Es gibt Quest-Hubs, Instanzen,<br />
große Zonen-Events und PvP – das<br />
gibt’s doch auch alles so schon in Guild<br />
Wars 2 oder Rift, weshalb sollte ich dann<br />
eigentlich ArcheAge spielen? Was Besonderes<br />
konnte ich nicht entdecken.<br />
Maria: Wenn du nichts Besonderes im<br />
Spiel entdecken konntest, solltest du dir<br />
eine Brille kaufen. Na ja, mal im Ernst,<br />
ich weiß, die ersten zehn Levels lassen<br />
sich ziemlich öde an und man hat den Eindruck,<br />
in einem typischen Asia-Grinder zu<br />
stecken, vor allem das hässliche Interface<br />
verstärkt den Eindruck. Aber wenn<br />
man die ersten Stufen gemeistert hat,<br />
tut sich ab dem zweiten Gebiet und mit<br />
der Handwerksmission eine völlig andere<br />
Welt auf und man fängt an zu begreifen,<br />
dass AcheAge eben mehr ist als die Summe<br />
seiner Teile.<br />
Matthias: Und das wäre dann was? Ich meine,<br />
ein Spiel sollte mich doch von Anfang<br />
an mitreißen und nicht durch eine unansehnliche<br />
Benutzeroberfläche und eintönige<br />
Quests abschrecken. Da habe ich doch<br />
gleich keine Lust mehr.<br />
Maria: Okay, ich gebe dir recht, dass der<br />
Themenpark-Teil und vor allem der Spieleinstieg<br />
nicht besonders herausragend<br />
sind. Mit „mehr als die Summe seiner Teile“<br />
meine ich, dass man ArcheAge meiner<br />
Meinung nach nicht als „Sandpark“<br />
bezeichnen sollte, sondern den Themenpark-Teil<br />
gesondert von den Sandbox-Elementen<br />
des Spiels betrachten muss.<br />
Der Themenpark-Anteil ist tatsächlich<br />
„DAS OPEN-PVP<br />
IN AA IST EIN-<br />
FACH UNFAIR“<br />
Matthias (PC Games-Online-Redakteur) gibt auf<br />
08/15-Standardkost – den gibt’s in anderen<br />
Genre-Vertretern deutlich hochwertiger.<br />
Der Sandbox-Part von ArcheAge ist<br />
jedoch sehr gut gelungen und bietet viele<br />
Freiheiten, gerade für leidenschaftliche<br />
Rollenspieler. Allerdings muss man dann<br />
auch sagen, dass sich ArcheAge auch an<br />
eine besondere Zielgruppe richtet.<br />
Matthias: Das heißt wohl übersetzt so viel<br />
wie: Du meinst wohl dann eine Zielgruppe,<br />
die einen drögen Einstieg nicht fürchtet<br />
und sich erst mal durchbeißt, weil es später<br />
im Spielverlauf besser wird? Ich kenne<br />
das von Kollegen, die mir Serien empfehlen<br />
und immer dazu sagen müssen, dass es ab<br />
Staffel 3 erst richtig gut wird. Nein danke,<br />
da ist mir meine Zeit zu schade. Was habe<br />
ich davon, wenn ich den Themenpark-Teil,<br />
sprich Quests, Dungeons und Endgame,<br />
eben nicht links liegen lassen will, sondern<br />
beide Teile gleichwertig nutzen möchte?<br />
Und wie sieht’s eigentlich mit dem Open-<br />
PvP aus? Ich habe echt keine Lust auf Ganker,<br />
die ihre Minderwertigkeitskomplexe im<br />
Spiel therapieren.<br />
Maria: Du kannst natürlich auch nur die<br />
Quests und Dungeons auf dem Weg zu<br />
Stufe 50 machen. Ab Stufe 30 führen<br />
dich die Missionen dann in die PvP-Gebiete,<br />
wenn du nicht zwischen die Fronten<br />
geraten willst, kannst du aber warten, bis<br />
in der jeweiligen Region die Friedenszeit<br />
angebrochen ist – dann läufst du nicht<br />
Gefahr, von anderen Spielern angegriffen<br />
zu werden und hast beim Questen für<br />
knapp zwei Stunden deine Ruhe. Ganker<br />
habe ich bisher nicht wirklich viele gesehen<br />
und bin auch nur einmal beim normalen<br />
Questen umgehauen worden – und<br />
das auch noch von einem Mitglied meiner<br />
eigenen Fraktion. Aber gehört Open-PvP<br />
nicht auch einfach dazu, wenn du sagst,<br />
dass du alle Spielelemente gleichwertig<br />
nutzen möchtest? Immerhin gibt’s doch<br />
ein Gerechtigkeitssystem, dass die bösen<br />
Buben der Community mit Knastaufenthalten<br />
maßregelt.<br />
Matthias: Das heißt, ich muss definitiv ins<br />
PvP-Gebiet, wenn ich nur durch Quests die<br />
Maximalstufe erreichen will? Das finde ich<br />
blöd, es soll Leute geben, die keine Lust auf<br />
Open-PvP haben. Wenn gerade kein Frieden<br />
in den Gebieten ist, muss ich also entweder<br />
Handwerk betreiben, um weiter zu leveln,<br />
oder warten? Da zwingt mich das Spiel in eine<br />
gewisse Richtung – von Freiheiten kann<br />
da für mich keine Rede sein. Wo soll sie<br />
denn sein, deine Freiheit?<br />
Maria: Die spielerische Freiheit gibt es natürlich<br />
nur für Spieler, die sich auch tatsächlich<br />
auf alle Spielelemente einlassen<br />
können. Deswegen sagte ich ja, es gibt eine<br />
ganz besondere Zielgruppe. Man muss<br />
zu der Art von Spielern gehören, die sich<br />
gerne eigene Ziele setzen und nicht immer<br />
38
TEST ARCHEAGE<br />
ArcheAge<br />
„Open-PvP-Zwang ist scheiße!“<br />
Themenpark + Sandbox = Sandpark? Für Matthias geht das nicht auf.<br />
einen roten Faden brauchen, um in einer<br />
virtuellen Welt zurechtzukommen. Spieler,<br />
die keine Scheu haben, sich in komplexe<br />
Handwerkskreisläufe und Mechaniken<br />
einzuarbeiten, Spieler, die gerne eine Rolle<br />
spielen und dementsprechend handeln<br />
– und natürlich auch Spieler, die die Lore<br />
von ArcheAge achten und verstehen, dass<br />
in Erenor eben ein ewiger Krieg herrscht,<br />
Neid und Missgunst an der Tagesordnung<br />
sind und man nicht jedem vertrauen darf.<br />
Ich sehe ArcheAge tatsächlich als pulsierende,<br />
virtuelle Welt an, in der Freundschaften<br />
und Feindschaften wirklich auch<br />
einen Einfluss auf die Dynamik in der Welt<br />
haben. Es ist ein riesengroßer Spielplatz,<br />
der von Spielern einiges fordert. Wenn<br />
man sich auf die Welt und ihre Mechaniken<br />
einlässt, wird man mit einer besonderen<br />
Erfahrung belohnt, aber dafür muss<br />
man halt zu einem besonderen Spielertyp<br />
gehören. Warum ist PvP so ein Problem?<br />
Matthias: Ich spiele ja auch in anderen<br />
Spielen PvP, aber das ist dann strukturiert<br />
und durchreglementiert. Im Open-PvP geht’s<br />
doch immer unfair zu.<br />
Maria: Wer hat gesagt, dass Krieg fair sein<br />
muss?<br />
Matthias: Es ist immerhin nur ein Spiel, und<br />
da möchte ich eben gewisse Regeln haben,<br />
wenn ich mit anderen Kämpfe – für mich sollte<br />
ein Spiel fair sein. Ich habe da sonst keinen<br />
Spaß dran. Wenn ich daran denke, dass<br />
ich eine Handelsreise in ArcheAge über das<br />
Meer mache und Piraten dann alle meine<br />
Waren klauen, vergeht mir die Motivation.<br />
Maria: Sorry, aber du vergisst einfach, dass<br />
du ja auch nicht nach vorgegeben Regeln<br />
spielen musst, das ist eben kein Vergnügungspark,<br />
sondern die harte virtuelle Realität<br />
in Erenor. Fahr niemals allein über das<br />
Meer und wenn du auf Freibeuter triffst,<br />
biete ihnen einen Deal an – die wollen<br />
schließlich auch überleben. Beklaue andere<br />
Spieler oder sei ein Heiliger mit weißer<br />
Weste, der die Spitzbuben im Gerichtssaal<br />
für ihre Taten verurteilt. ArcheAge ist immer<br />
das Spiel, was du daraus machst. Und<br />
man kann eine Menge da raus machen.<br />
Matthias: Farmville zu spielen oder als<br />
Handwerker mit einem Esel im Schneckentempo<br />
durch die Welt zu gurken, ist für<br />
mich als Alternative aber nicht ausreichend,<br />
wenn ich mal wieder darauf warte, dass ich<br />
in Friedenszeiten weiterquesten kann.<br />
„WER HAT GE-<br />
SAGT, DASS<br />
KRIEG FAIR<br />
SEIN MUSS?“<br />
Ein Gemetzel, das beim Aufkommen<br />
von 300 Spielern richtig Spaß macht.<br />
Maria zum Open-PvP<br />
Maria: Es gibt auch noch den Ozean und<br />
eine dank Cryengine3-Grafik wunderschöne<br />
Welt, die du ohne Ladezeiten erkunden<br />
kannst. Und du bist nicht auf mein Argument<br />
mit den Piraten eingegangen!<br />
Matthias: Pah, mit solchen Leuten soll<br />
ich dann auch noch Geschäfte machen?<br />
Oder selber zum Piraten oder Dieb werden?<br />
Dann noch die Arbeit eines Gamemasters<br />
übernehmen und die Leute für<br />
Fehlverhalten abstrafen und mit zeitlichen<br />
Sperren belegen? Ich denke gar<br />
nicht dran, ich will schließlich einfach nur<br />
Unterhaltung beim Spielen.<br />
Maria: Ich gebe auf. Wenn du zwar Bock<br />
auf Handwerk und Sandbox hast, aber<br />
kein Open-PvP magst, bist du wahrscheinlich<br />
falsch in ArcheAge. Ist eben kein neues<br />
SW: Galaxies.<br />
Matthias: Du hast recht und wir einen Konsens.<br />
Das Spiel ist <strong>of</strong>fensichtlich nix für mich.<br />
39
ARCHEAGE TEST<br />
KLASSEN & RASSEN<br />
Die Wahl des Volkes sollte wohlüberlegt sein. Sie<br />
bestimmt nicht nur, welcher Fraktion ihr angehört,<br />
sondern gewährt zwei passive Skills, die einen<br />
Vorteil bei der Flucht vor Angreifern gewähren,<br />
das Ausspionieren von Feinden erleichtern<br />
und auch beim Sammeln oder im PvP allgemein<br />
nützlich sind. Auf dem Ostkontinent gibt es die<br />
katzenartigen Firran und die asiatischen Harani.<br />
Auf dem Westkontinent leben die langohrigen<br />
Elfen und die menschlichen Nuian. Bei der<br />
Klassenwahl ergibt sich durch die Kombination<br />
von primären und sekundären Pfaden, von denen<br />
ihr insgesamt drei Skill-Sets aussucht, die<br />
enorme Anzahl von 120 möglichen Klassen.<br />
locker wieder raus. Wer einsam mit seinem<br />
Esel über die Ozeane rudert, dabei<br />
auf freundliche Piraten trifft, die einem im<br />
Tausch gegen Gold freies Geleit versprechen;<br />
wer im PvP-Gebiet das erste Mal dank<br />
der Hilfe seiner Gildenkollegen ein Haus erbaut;<br />
wer auf Streifzug über Bergkuppen<br />
geht, nur um versteckte Farmen anderer<br />
Spieler zu plündern; wer das erste Mal vor<br />
Gericht steht und sich für seine Taten verantwortet<br />
– der wird wie ich verstehen, welches<br />
Gefühl ArcheAge in einem weckt.<br />
Ein unglaublicher Entdeckergeist, der<br />
vor allem Rollenspieler anspricht, tut sich<br />
da auf. Ehe man sich’s versieht, ist es wieder<br />
mitten in der Nacht und der Tatendrang<br />
lässt trotzdem nicht nach – es gibt doch<br />
noch so viel zu tun! Und ich hab doch so<br />
wenig Zeit!<br />
Unter Geiern II<br />
Es gibt auch noch den ewigen Krieg zwischen<br />
beiden Fraktionen, in den man<br />
zwangsläufig ab Stufe 30 gerät, denn<br />
Quests führen in umkämpfte Gebiete, wer<br />
jedoch keine Lust auf Scharmützel mit anderen<br />
Spielern hat, wartet einfach, bis in<br />
der Region die zweistündige Friedenszeit<br />
anbricht, in der Spieler sich nicht gegenseitig<br />
attackieren können – das gilt neben der<br />
eigenen Fraktion auch für die Feinde vom<br />
anderen Kontinent. Äußerst praktisch, wenn<br />
der Bau eines Hauses im umkämpften Areal<br />
ansteht. Im PvP-Gebiet ein Haus zu bauen<br />
ist aber nur etwas für Geduldige oder<br />
Mutige, denn eins ist sicher: An jeder Ecke<br />
lauern andere Spieler und wollen an eure<br />
Materialien.<br />
Nur die Harten<br />
Für einen der Beteiligten enden die Scharmützel<br />
um Hausmaterialien immer im Tal<br />
der Tränen, wenn etwa ein Räuber die mühsam<br />
erarbeiteten Steine für die ersten vier<br />
Wände annektiert. Ein Gefühl der Niederlage,<br />
das nicht jedem schmeckt – in den Foren<br />
ist schon seit einigen Wochen entsprechendes<br />
Geheul zu vernehmen. ArcheAge<br />
ist weniger eine gelungene Mischung aus<br />
Sandbox- und Themenpark-MMO, vielmehr<br />
lohnt es sich, beide Gameplay-Hälften gesondert<br />
zu bewerten, um dann herauszufinden,<br />
ob man der Typ Spieler ist, der mit<br />
ArcheAge Spaß haben könnte. Der Themenpark-Teil<br />
bietet nur bekannte Standardkost.<br />
Ein ideenloser, wenig unterhaltsamer,<br />
eintöniger Marathonlauf durchs Quest-,<br />
Dungeon- und Klamottensammel-Hamsterrad.<br />
Wer nur auf klassisches PvE steht, wird<br />
mit den in ArcheAge gebotenen Missionen<br />
und Instanzen auf lange Sicht sicher nicht<br />
glücklich werden.<br />
Eine ganz andere Welt eröffnet sich allerdings,<br />
wenn man dem Hamsterrad entflieht<br />
und sich auf die AA-Dynamik einlässt.<br />
Handel, Handwerk, Housing und PvP – dazu<br />
die verfeindeten Fraktionen, eine wunderschöne,<br />
riesengroße Welt ohne Ladebildschirme.<br />
Das alles sind die Zutaten für ein<br />
Steine kloppen im Knast oder ausbrechen? Der<br />
Debuff verdammt euch sowieso zur Untätigkeit.<br />
In einem vollen Raid leidet manchmal die Übersicht.<br />
Die ersten Event-Encounter sind aber nicht schwer.<br />
40
TEST ARCHEAGE<br />
Spiel, das mehr als die Summe seiner Teile<br />
ist. Mit spielerischer Leichtigkeit lernt man<br />
in ArcheAge noch eine Menge dazu. Über<br />
das Leben, über sich selbst und vor allem<br />
über menschliche Abgründe, den Wahnsinn<br />
im Allgemeinen. Die Geschichten, die Arche-<br />
Age schreibt, sind traurig, melodramatisch,<br />
erschreckend, aber auch witzig, berührend<br />
oder kurios. Sie sind emotional aufgeladen,<br />
weil ArcheAge dank seiner Sandbox-Mechaniken<br />
eine glaubhafte Welt erschafft, die<br />
Spieler selber gestalten. Ein virtuelles Abziehbild<br />
der Realität, welches das Leben in<br />
seinen vielen Facetten abbildet.<br />
Firran leben auf dem Ostkontinent<br />
und erleiden dank ihrer Reflexe weniger<br />
Fallschaden – Katzen landen<br />
eben immer auf den Pfoten.<br />
Auf ins Getümmel – doch Vorsicht. Schaut besser<br />
genau hin, bevor ihr zielt. PvPler gibt es überall.<br />
Alles oder niemand<br />
Und deswegen kann mein Fazit nur lauten:<br />
Wem das schon alles zu ernst klingt, wer<br />
einfache Unterhaltung sucht ohne zu viel<br />
Zwischenmenschlichkeit, wer sich leicht ärgert<br />
und keine Lust auf unfaire<br />
Bedingungen hat, der ist in<br />
Arche Age falsch. Wer Spiele<br />
zum Abschalten nutzt, kann<br />
das sicher auch beim Questen<br />
oder Angeln in ArcheAge tun.<br />
Allerdings geht das besser<br />
in anderen Spielen. Nur wer<br />
sich auf alle Spielelemente<br />
einlässt und akzeptiert,<br />
dass Erenor und<br />
seine Bewohner Rollen<br />
spielen, die nicht dem<br />
Klischee von typischen<br />
RP-Elfen, Barden oder Paladinen<br />
entsprechen, sondern ziemlich reale<br />
Vorbilder haben, versteht, was ArcheAge<br />
eigentlich ist. Findet euch damit ab, dass<br />
euer Held auf Räuber, Diebe, Erpresser, korrupte<br />
Richter, Rassisten, Hillbillys, Eselliebhaber,<br />
Zuhälter, Mörder, Heiratsschwindler,<br />
Immobilienhaie, Piraten, militante Landsegler,<br />
Wucherer und Kidnapper trifft. Er hat<br />
kein Problem damit? Er will die Welt zu einem<br />
besseren Ort machen? Herzlich willkommen,<br />
Leichtmatrose!<br />
In Klammern<br />
Wer von euch jetzt mit dem Gedanken<br />
spielt, sich auf das Tollhaus ArcheAge einzulassen,<br />
sei noch der Abschluss eines<br />
Stammspieler-Abos empfohlen. Nur mit<br />
dem sogenannten Patron-Status könnt ihr<br />
alle Spielelemente ohne Einschränkung<br />
nutzen. Einen Monat gibt’s für 12,99 Euro<br />
– günstiger wird es, wenn man sich gleich<br />
für mehrere Monate bindet. Für einen kurzen<br />
Abstecher in die Welt – eventuell auch<br />
zum Hardware-Check, denn die Cryengine 3<br />
bringt ältere PCs schnell an ihre Grenzen –<br />
genügt jedoch auch ein kostenfreier Free-<br />
2Play-Trip nach Erenor.<br />
MB<br />
SUSANNE „ELENENEDH“ BRAUN<br />
„Ich mag Sandbox-Spiele. Ich mag bei ArcheAge aber nicht den<br />
auf den Sandbox-Teil aufgesetzten Themenpark-Part. Schon die<br />
ersten Quests finde ich so dröge und fad, dass ich beim Anspielen<br />
weggeknackt bin. Dann halt lieber Sachen sammeln und bauen.<br />
Aber an der Stelle bin ich mit Landmark schon hinlänglich bedient,<br />
denn da kann ich alles sammeln und bauen, was ich will.<br />
Und da gibt’s für mich und meine Stadthäuser ge- nug<br />
Platz. Ich muss mich nicht wie in ArcheAge um<br />
ein Fleckchen Dreck in der Nähe eines Brunnens<br />
prügeln, um meine Vogelscheuche<br />
reinrammen zu können. Dafür mag Arche-<br />
Age von Aufwand und Spielmechaniken her<br />
viel fordernder sein. Man muss halt wissen,<br />
was man von seiner Sandkiste erwartet.“<br />
MMORPG-WERTUNG<br />
ArcheAge<br />
Stand/Version: 06.10.14 / 2.1<br />
Anbieter: Trion <strong>World</strong>s<br />
Termin/USK: erschienen / ab 12<br />
Kosten: Free2Play /Abo / Kaufdruck: hoch<br />
Web: www.trionworlds.com/archeage/de/<br />
TEST-KRITERIEN<br />
PRÄSENTATION<br />
Wunderschöne Grafik dank Cryengine3, die aber sehr viel Leistung<br />
benötigt. Auf älteren Rechnern ruckelt ArcheAge auch unter<br />
DirectX9 sehr stark.<br />
BEDIENUNG<br />
Gewohnte Maus- und Tastatursteuerung, die jedem MMO-Spieler<br />
bekannt sein dürfte. Tastaturbelegung lässt sich ändern – die<br />
Maus kann aber nicht invertiert werden.<br />
UMFANG<br />
Dieses Spiel ist riesig und es gibt so viel zu tun. Es ist quasi das<br />
Second Life in gut und mit tatsächlichen Spielelementen. PvE, PvP,<br />
Handwerk, Segeln ...es hört nie auf.<br />
SPIELBALANCE<br />
Lässt sich aktuell noch nicht abschätzen, denn bei über 120 Klassen<br />
wird es noch dauern, bis sich die besten Kombinationen herauskristallisieren.<br />
ROLLENSPIELELEMENTE<br />
Genialer Charakter-Editor, der keine Wünsche <strong>of</strong>fen lässt. Vier Völker,<br />
zwei Fraktionen und ein Gerechtigkeitssystem treiben RPlern<br />
Freudentränen in die Augen.<br />
INSZENIERUNG<br />
Der Sandkasten erweist sich als einzigartiger Spielplatz für Erwachsene.<br />
Quests, Events und Dungeons sind aber 08/15-Standardkost.<br />
KAMPFSYSTEM<br />
Klassisches Tab-Target-Kampfsystem, das auf Combos setzt und<br />
wenig innovativ ist. Lediglich die hohe Pfadanzahl und die vielen<br />
Skills sorgen für ein wenig Abwechslung.<br />
WIRTSCHAFT<br />
Grandioses Handwerk und eine spielergesteuerte Wirtschaft. Noch<br />
nie war ein MMO so nah an einer Handelssimulation. Der Umfang<br />
sorgt für jahrelange Unterhaltung.<br />
GRUPPENSPIEL<br />
Gruppenspiel ist ab Stufe 30 eigentlich immer nötig. Alleine<br />
kommt man in ArcheAge nicht weit. Dungeons sind ebenfalls vorhanden.<br />
Gruppenspiel findet aber <strong>of</strong>t nur in der <strong>of</strong>fenen Welt statt.<br />
SPIELTRIEB<br />
Mounts und Begleiter züchten und leveln, Housing, zum Pirat werden<br />
– ArcheAge hat so viele Nebenbeschäftigungsmöglichkeiten,<br />
dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.<br />
ALTERNATIVEN UND SPIELSPASSWERTUNG<br />
WoW 91<br />
Guild Wars 285<br />
Final Fantasy XIV 84<br />
84<br />
MARIA „SILARWEN“ BEYER-FISTRICH<br />
„Ich liebe ArcheAge, aber nicht seine Quests, sein hässliches Interface<br />
oder die langweiligen Instanzen. Der Themenpark-Teil wirkt<br />
wie das ungeliebte Adoptivkind. Dafür reißen alle anderen Spielelemente<br />
mein Wertungsruder wieder rum. Noch nie habe ich so<br />
eine dynamische Welt erlebt. Mit einer Community, die menschliche<br />
Abgründe, aber auch Lichtblicke vereint.<br />
Ich war so stolz auf mein erstes Haus, den<br />
ersten vernichteten Gegner im PvP, aber<br />
war so deprimiert als mein erstes Handelspaket<br />
geklaut wurde, so überrascht<br />
bei der Durchfahrt der Landsegler und<br />
so erbost beim feigen Angriff eines Piraten.<br />
ArcheAge weckt pure Emotionen.<br />
Das Spiel ist ein Erlebnis.“<br />
41
MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN TEST<br />
Kopf ab! Mordors Schatten ist nichts für zarte Gemüter, Körperteile<br />
fliegen und (schwarzes) Ork-Blut fließt in Strömen.<br />
Mordors Schatten<br />
Schon wieder ein Action-RPG in Mittelerde? Ja, aber dieses hier ist anders. Statt sich<br />
sklavisch an die Peter-Jackson-Filme zu halten, geht man hier ganz andere Wege.<br />
In den letzten Wochen wurde viel über<br />
Mordors Schatten gesprochen und geschrieben.<br />
Voll des Lobes waren die einen,<br />
Watschen kamen von den anderen.<br />
Ein Spiel, das polarisiert – und das zu<br />
Recht. Auf der einen Seite kann man sagen,<br />
dass Mordors Schatten praktisch ein<br />
Mittelerde-Abklatsch von Ubis<strong>of</strong>ts Assassin’s<br />
Creed sei. Dazu gestalten sich die<br />
Talion ist durch den Ritualmord<br />
zu einem Dasein<br />
zwischen Leben<br />
und Tod verdammt,<br />
halb Geist, halb<br />
Mensch.<br />
Kämpfe meist sehr ähnlich, der Schwierigkeitsgrad<br />
schwankt von kinderleicht bis unfair<br />
schwer und für die Story gewinnen die<br />
Entwickler sicher keinen Literaturpreis.<br />
Aber – und dieses „Aber“ ist gewichtig<br />
– das Spiel kann auch einfach Bock machen!<br />
Zumindest dann, wenn man vorab<br />
keine allzu großen Erwartungen daran hatte.<br />
Die Situation erinnert an den Start von<br />
Destiny, auch hier finden meist jene Spieler<br />
den größten Gefallen, die nicht auf den<br />
Hype-Zug aufgesprungen waren. Wer also<br />
Mordors Schatten unbefangen angeht und<br />
gleichzeitig auf Nonstop-Action und heldenhafte<br />
Kämpfe à la „Ich allein gegen den<br />
Rest der Welt“ steht, der kommt hier voll<br />
auf seine Kosten.<br />
Pathetischer Prolog<br />
Das Spiel beginnt stimmungsvoll, wenn<br />
auch etwas verwirrend. Der Protagonist,<br />
Waldläufer Talion, findet sich unvermittelt<br />
in einer Art Schattenwelt<br />
wieder, umgeben von den leblosen<br />
Körpern seiner Liebsten. Eheweib und<br />
Sohn liegen dahingemetzelt auf dem Boden.<br />
Nur bruchstückhaft kommt die Erinnerung<br />
zurück – was auch gleich das Tutorial<br />
ist. Ein Übungskampf mit dem Schwert<br />
gegen den Sohnemann macht euch mit<br />
den grundlegenden Attacken im Spiel vertraut.<br />
Ein überbrachter Blumenstrauß und<br />
ein überraschender Kuss für die Holde vermitteln<br />
die Grundlagen des Anschleichens.<br />
Der Angriff der Uruks, einer besonders fiesen<br />
Art der Orks, bringt euch den Kampf<br />
gegen mehrere Gegner und erste Finishing<br />
Moves näher. Bald darauf das Finale des<br />
Tutorials, in dem es zur Auflösung der Einstiegsszene<br />
kommt: Die schwarze Hand,<br />
ein Helfer Saurons, der mächtige Feind der<br />
freien Völker Mittelerdes, tötet eure Frau,<br />
euren Sohn und … euch selbst. Dabei murmelt<br />
er finstere Worte in der Sprache Mordors.<br />
Ihr seid also Opfergaben, um seinen<br />
Herrn und Meister aus der Verdammung in<br />
die Wirklichkeit zurück zu holen.<br />
Aber warum lebt ihr noch, während alle<br />
anderen <strong>of</strong>fenbar tot sind? Dieses und ein<br />
weiteres Rätsel gilt es in Mordords Schat-<br />
42
TEST MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN<br />
Talions Frau wird zu Spielbeginn ermordet, nein,<br />
geopfert. Fortan sinnt der Waldläufer auf Rache.<br />
Erscheint über einem Angreifer das Maus-Icon, drückt<br />
ihr die rechte Maustaste, um die Attacke zu kontern.<br />
ten zu lösen. Denn nicht nur ihr seid auf<br />
der Suche nach dem Sinn, eine elbische<br />
Geistererscheinung gesellt sich zu euch.<br />
Bald stellt sich heraus, dass auch deren<br />
Familie getötet wurde, vermutlich vom selben<br />
Mörder. Gemeinsam macht ihr euch<br />
nun auf die Suche nach der Wahrheit, dabei<br />
stehen euch Legionen von Orks im Wege,<br />
geführt von den verschiedenen Hauptmännern<br />
und Häuptlingen der Uruk-Legionen.<br />
Mit ihren Leichen pflastert ihr euren<br />
Weg zum Finale. Denn ihr seid nicht irgendwer,<br />
sondern Talion der Waldläufer, der<br />
Schrecken aller Orks Mordors!<br />
Einfach, geradeheraus, gut<br />
Wie ihr seht, ist die Hintergrundgeschichte<br />
weder sonderlich komplex noch ungewöhnlich.<br />
Ein Klassiker eben. Man begibt<br />
sich auf die Suche nach der Wahrheit und<br />
will Rache üben. Komplexität allein macht<br />
jedoch keine gute Story aus, vielmehr ist es<br />
wichtiger, wie eine Geschichte erzählt wird;<br />
das ist mit Mordors Schatten gelungen.<br />
Die Figuren sind allesamt von bekannten<br />
Sprechern prima ins Deutsche synchronisiert<br />
worden. Gerade die Orks klingen fies<br />
und irgendwie lustig zugleich. Talion und der<br />
Geister-Elbe wirken angesichts ihrer Aufgaben<br />
ernst, aber nie zu schwülstig. Die Geschichte<br />
selbst wird größtenteils in kleinen<br />
Ingame-Sequenzen erzählt, manches aber<br />
auch während des Spiels. Wenn man zum<br />
Beispiel neben dem mickrigen Ork Ratbag<br />
dem Feigling herläuft, mit dem Talion ein<br />
Zweckbündnis eingeht, um die Legionen<br />
Mordors von innen heraus zu zersetzen.<br />
Ratbag hat natürlich eigene Ziele und wir<br />
können ihm nicht trauen, aber für eine Weile<br />
gibt er den willfährigen Unterstützter, da<br />
er die kampfkräftige Hilfe unseres Waldläufers<br />
gut gebrauchen kann.<br />
Non-Player mit Charakter<br />
Was jetzt kommt, ist die Spezialität von<br />
Mordors Schatten: Die NPC-Orks sind keine<br />
namenlosen Schergen, nein, sie haben<br />
das Potenzial, zum Kriegshäuptling<br />
in Saurons Armee aufzusteigen! Auf Seite<br />
52 bringen wir euch das Prinzip des sogenannten<br />
Nemesis-Systems näher. Werdet<br />
ihr bei einem Kampf von einem Ork überwältigt,<br />
hat dieser sich mit seiner Tat einen<br />
Namen gemacht und klettert auf der<br />
Karriereleiter der Armee ein paar Stufen<br />
empor. Ihr seid dann freilich nicht völlig tot,<br />
an sogenannten Schmiedetürmen werdet<br />
ihr automatisch wiederbelebt. Schließlich<br />
wandelt ihr in den Schatten zwischen Tod<br />
und Leben und könnt nicht gänzlich sterben.<br />
Jeder eurer Tode stärkt jedoch die<br />
Reihen des Gegners. Auch eure misslungenen<br />
Tötungsversuche dienen der Karriere<br />
eines bereits vorhandenen Anführers.<br />
DIE SPIELWELT<br />
Euer Abenteuer beginnt an den Toren zu den<br />
Ländern Mordors. Als Waldläufer dient ihr dort<br />
als Wächter gegen die Schrecken der düsteren<br />
Lande. Nach eurem gewaltsamen Ableben und<br />
eurer Auferstehung erkundet ihr nach und<br />
nach die umliegenden Regionen. Freundliche<br />
Städte und idyllische Siedlungen sind Fehlanzeige,<br />
überall trefft ihr lediglich auf die Ork-Legionen<br />
Mordors. Lediglich einige versklavte<br />
Menschen, tödliche Wildtiere und Monster befinden<br />
sich noch in der Spielwelt. Die Karten der<br />
insgesamt zwei Spielregionen erinnern stark an<br />
Assassin’s Creed. Ihr schaltet Gebiet für Gebiet<br />
frei und erhaltet so neue Quests, auch neue Relikte<br />
warten darauf, von euch gefunden zu werden.<br />
Das befeuert den Sammeltrieb.<br />
Auf der Karte sind überall<br />
Markierungen; sie stehen für<br />
Quests, die ihr lösen und Relikte,<br />
die ihr sammeln könnt.<br />
In der Legende der jeweiligen<br />
Map erfahrt ihr grundlegende<br />
Infos zu der Region,<br />
in der ihr euch befindet.<br />
Orks erproben gegenseitig<br />
ihre Stärke und kämpfen<br />
um Positionen. Tötet<br />
ihr beide Kontrahenten,<br />
gewinnt ihr Macht.<br />
An Schmiedetürmen, die ihr<br />
nur in Geistergestalt sehen<br />
könnt, belebt ihr euch wieder,<br />
falls ihr einmal verstorben seid.<br />
43
MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN TEST<br />
DAS CHARAKTERSYSTEM<br />
Die wichtigen und praktisch einzigen Rollenspielaspekte<br />
von Mordors Schatten stecken in<br />
der Charakterentwicklung. Ihr könnt eure Waffen<br />
(Schwert, Bogen und Dolch) mit bis zu fünf<br />
Runen bestücken, welche euch Vorteile im<br />
Kampf gewähren, siehe rechts. Runen erhaltet<br />
ihr von erschlagenen Ork-Bossen. Bringt ihr viele<br />
Ork-Anführer zur Strecke und sammelt durch<br />
gefundene Relikte und gelöste Quests nebenbei<br />
Machtpunkte, erlernt ihr neue Fähigkeiten und<br />
passive Talente (siehe unten). Bereits zu Spielbeginn<br />
seid ihr ein mächtiger Kämpfer, im Laufe<br />
des Spiels mutiert ihr jedoch zu einer wahrhaftigen<br />
Vernichtungsmaschine, die Tod und<br />
Verderben über Saurons Armee bringt.<br />
WAFFEN & RUNEN<br />
Schwert, Bogen und Dolch lassen sich<br />
mit bis zu fünf Runen aufrüsten, so steigert<br />
ihr eure Kampfkraft beträchtlich!<br />
VERBESSERUNGEN<br />
Erfahrungspunkte (XP) braucht ihr, um neue Fähigkeiten freizuschalten.<br />
Allerdings müsst ihr auch die nächste Machtstufe (P)<br />
erreicht haben, um neue Skills überhaupt erlernen zu können.<br />
Mehr Lebenspunkte, zusätzliche Pfeile im Köcher und neue Runenplätze<br />
für die Waffen erhaltet ihr, indem ihr Erfahrungspunkte<br />
in den Talentbaum investiert.<br />
Das dritte Verbesserungsmenü gibt euch eine Übersicht darüber,<br />
welche Aufgaben ihr bereits gelöst habt und welche noch <strong>of</strong>fen<br />
sind. Damit seid ihr über den Spielfortschritt stets im Bilde.<br />
Überlebt euer Ziel, brüstet sich die Kreatur<br />
mit eurem Versagen und ihre Macht<br />
wächst. Dazu hegen Orks untereinander<br />
ein durchaus komplexes Beziehungsgeflecht.<br />
Es gibt jene, die einander als Leibwache<br />
dienen. Aber auch solche, die sich<br />
hassen. Ihr habt es also nicht mit einer<br />
homogenen, gesichtslosen Masse zu tun,<br />
sondern mit Individuen. Wurde etwa ein<br />
Ork von euch schon mal verwundet, wird<br />
er sich daran erinnern und es euch beim<br />
nächsten Kampf unter die Nase reiben.<br />
Allerdings scheint das an sich spannende<br />
Nemesis-System nicht ganz austariert zu<br />
sein. Im weiteren Spielverlauf übernehmt<br />
ihr mithilfe der Fähigkeit Brandmarken den<br />
Geist eurer Gegner und lasst sie an eurer<br />
Seite kämpfen. Ihr erschafft euch auf diese<br />
Weise eure eigene Ork-Armee, die euch<br />
dabei hilft, euren Feind von innen heraus<br />
zu zerstören. Das klingt super, allerdings<br />
hat das ganze auch eine Kehrseite: Je<br />
häufiger und je mehr Orks ihr übernehmt,<br />
desto stärker sinkt der Schwierigkeitsgrad.<br />
Gerade in der zweiten Hälfte des Spiels<br />
werden viele Kämpfe absurd leicht, da eine<br />
Überzahl an Orks diese für euch austrägt.<br />
Zückt ihr den Elbenbogen, wechselt ihr zur Geistersicht. Das Spiel läuft<br />
für einige Sekunden langsamer und ihr könnt direkt auf Köpfe zielen.<br />
Klickreiche Kämpfe<br />
Wie laufen aber die Kämpfe ab? Kurz:<br />
schnell, actionreich und irgendwie konsolig.<br />
Kein Wunder, wurde Mordors Schatten<br />
auch für die Playstation 3 und 4 sowie Xbox<br />
360 und Xbox One entwickelt. Es lohnt sich<br />
also, das alte PC-Gamepad zu entstauben,<br />
44
TEST MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN<br />
welches vielleicht noch in eurer Ramschkiste<br />
vor sich hin korrodiert. Aber auch mit<br />
Maus und Tastatur lässt sich Held Talion<br />
problemlos steuern. Dabei setzt ihr in der<br />
Regel auf zwei Aktionen: zuschlagen und<br />
kontern. Gekontert wird, sobald ein Gegner<br />
euch angreift und das entsprechende Block-<br />
Icon über dessen Kopf erscheint. Dann hat<br />
man noch ein paar Zehntelsekunden Zeit,<br />
den entsprechenden Knopf (rechte Maustaste<br />
zum Beispiel) zu drücken und schon<br />
wird der feindliche Angriff automatisch zurückgeschlagen.<br />
Nur gut, dass die Orks halbwegs fair<br />
sind: Obwohl sie in der Regel in deutlicher<br />
Übermacht angreifen, attackiert euch<br />
meistens nur einer. So lassen sich viele<br />
Hiebe problemlos parieren beziehungsweise<br />
die Gegner wegtreten, wegschlagen,<br />
wegrempeln oder was Talion noch so auf<br />
der Pfanne hat. Die Kampfanimationen<br />
„<br />
Die schwarzen Hauptmänner, Schergen der schwarzen Hand,<br />
gehören zu härtesten Gegnern im Spiel.<br />
„EIN SEHR GUTER ERSTER TEIL –<br />
ICH HOFFE AUF EINE FORTSETZUNG.“<br />
Quicktime-Events kommen regelmäßig vor, entweder um euren<br />
virtuellen Tod abzuwenden oder um ein Reittier zu zähmen.<br />
sind optisch durchweg gelungen und abwechslungsreich<br />
gestaltet. Die Gefechte<br />
wirken stark von den Szenen aus den<br />
Herr-der-Ringe-Filmen inspiriert, in denen<br />
Aragorn, Legolas und Gimli die Gegner<br />
gleich im Dutzend erledigen. Nicht selten<br />
ist man geradezu umringt von Feinden! Da<br />
man einen Ork nicht mal so eben ersticht,<br />
braucht es jedoch mehrere einfache Hiebe<br />
– oder eben einen Finishing Move. Hier beginnt<br />
Mordors Schatten elegant zu werden.<br />
Je weiter man seinen Charakter entwickelt<br />
(siehe Kasten links oben), desto<br />
vielfältiger wird die eigene Tötungspalette.<br />
Cahdar, <strong>buffed</strong>-User<br />
Ob ein schneller Hieb durch den Hals, ein<br />
paar fixe Dolchstöße in den fettleibigen<br />
Ork-Wanst oder einfach nur ein brechendes<br />
Genick, Talion entwickelt das Töten<br />
langsam zur Kunst. Gerade im späteren<br />
Spielverlauf, wenn die Gegner nicht nur<br />
zahlreicher, sondern auch besser bewaffnet<br />
sind, muss man seinen Kampfstil anpassen.<br />
Die Parallelen zu den Action-Titeln<br />
der Batman-Arkham-Serie sind zudem<br />
kaum zu übersehen. Gerüchten zufolge<br />
sollte Mordors Schatten sogar ursprünglich<br />
ein Batman-Spiel werden, <strong>of</strong>fiziell bestätigt<br />
wurde das jedoch nicht. <br />
Die dunkle Kreatur<br />
Gollum spielt in der<br />
Geschichte von Mordors<br />
Schatten eine<br />
zweifelhafte Rolle.<br />
Oft lauern Ork-Hauptmänner im Hinterhalt,<br />
sodass ihr gegen mehrere antreten müsst.<br />
45
MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN TEST<br />
Klettereinlagen à la Assassin's<br />
Creed gehören ebenfalls<br />
zum Spiel. Sie gehen gut von<br />
der Hand, nur selten bleibt<br />
man irgendwo hängen.<br />
Ein Geister-Elb, der sein Erinnerungsvermögen<br />
verloren hat, begleitet euch auf eurer Vendetta.<br />
Hobbitleicht<br />
bis trollschwer<br />
Der Schwierigkeitsgrad<br />
allerdings steigt nicht<br />
gleichmäßig an. Manchmal<br />
trifft man auf einen Bossgegner,<br />
den man mit einem einzigen<br />
gezielten Bogenschuss<br />
aus großer Distanz erledigen<br />
kann. Pardon, das hatten wir<br />
ja noch gar nicht erwähnt.<br />
Neben Schwert und Dolch<br />
darf man auch zu Pfeil und<br />
Bogen greifen. Wie im Action-Klassiker<br />
Max Payne<br />
gibt es hier eine zeitlich<br />
begrenzte Bullettime, mit<br />
der man sorgfältig auf<br />
feindliche Schädel zielen<br />
und damit Gegner<br />
mit nur einem Treffer zu<br />
SAURONS ARMEE<br />
Die Führungselite von Saurons Armee dürft ihr<br />
jederzeit im Spiel einsehen. Hier gliedern sich<br />
die Offiziere in verschiedene Ränge wie Hauptmänner<br />
oder Krallen der Schwarzen Hand. Um<br />
in der Hauptgeschichte voranzukommen,<br />
müsst ihr bestimmte davon ausschalten. Um<br />
diese Schlüsselfiguren aber auch ausschalten<br />
zu können, braucht ihr einen stärkeren Spielercharakter.<br />
Das erreicht ihr nur, indem ihr erst<br />
einmal schwächere Bosse tötet. Stirbt ein<br />
Ork-Anführer, kann er später durch einen Emporkömmling<br />
ersetzt werden. Gerade wenn ihr<br />
einmal sterbt, dreht sich das Job-Karussell in<br />
Saurons Armee besonders heftig. Auch töten<br />
sich die Orks gegenseitig, wenn sie die Chance<br />
eines beruflichen Aufstiegs wittern! So könnt<br />
ihr sogar Allianzen mit ihnen eingehen.<br />
Boden schicken kann. Andere Kämpfe sind<br />
dagegen derart schwer, dass man besser<br />
erst mal eine andere, leichtere Herausforderung<br />
annimmt, um den eigenen Charakter<br />
zu stärken.<br />
Das ist ein Punkt, in dem Mordors<br />
Schatten stark Ubis<strong>of</strong>ts Assassin’s Creed<br />
ähnelt. Ihr dürft stets selbst wählen, welches<br />
Ziel ihr als Nächstes angreift und welcher<br />
Quest ihr nachgeht. Dazu kann man<br />
viele Aufgaben auf unterschiedliche Art<br />
und Weise angehen. Lieber mit dem gezückten<br />
Schwert durch den Vordereingang<br />
marschieren oder besser über die Mauer<br />
klettern und das Ziel hinterrücks meucheln?<br />
Kraxeln, springen, Seile herabsausen,<br />
über schmale Grate balancieren oder<br />
eine Rutsche für Abraum hinabgleiten – die<br />
Bewegungsmöglichkeiten sind vielfältig.<br />
Mit der Umgebung zu interagieren klappt<br />
zudem erstaunlich gut. Sicher, gelegentlich<br />
Jeder Boss hat seine Stärken und Schwächen. Solche<br />
Infos lassen sich aus schwächeren Orks herauspressen.<br />
sind wir auch ein Mauerstück nicht hochgekommen,<br />
das wir zuvor schon dreimal bezwungen<br />
haben. Einfach weil der Winkel<br />
nicht ganz gestimmt hat, den wir für den<br />
Aufstieg gewählt haben. Dies kann mitunter<br />
frustrierend sein, wenn man gerade von<br />
einer Horde Orks verfolgt wird und wegen<br />
eines kleinen technischen Mangels ins<br />
Gras beißt. Trotzdem, Talion bewegt sich<br />
enorm behände im Gelände.<br />
Ein wilder Ritt<br />
Man darf übrigens auch reiten! Ob die Trollgattung<br />
Graug oder die raubkatzenartigen<br />
Caragor, wilde Bestien streunen entweder<br />
mordlustig durch die Spielwelt oder werden<br />
von Orks in Käfigen gehalten. Befreit man<br />
sie, sind die Kreaturen mitnichten dankbar.<br />
Sie greifen euch oder nahestehende Orks<br />
wahllos an! Klettert ihr aber auf eine Mauer<br />
oder Kiste und springt auf den Rücken der<br />
46
TEST MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN<br />
Bestien, habt ihr die Chance, sie zu zähmen.<br />
In einem Quicktime-Event müsst ihr<br />
den Mauszeiger in einen bestimmten Bereich<br />
des Bildschirms bringen und eine bestimmte<br />
Taste drücken. Derartige Events<br />
gibt es auch in Kämpfen, wenn etwa euer<br />
virtueller Tod droht. So könnt ihr das Ableben<br />
noch einmal abwenden.<br />
Das Beste an den Caragor ist aber,<br />
dass sie genauso gut klettern können wie<br />
Waldläufer Talion selbst. Ob Mauern, Türme<br />
oder Felsen, die katzengleichen Kreaturen<br />
nehmen Hindernisse ebenso schnell,<br />
wenn nicht schneller als ihr selbst! Das<br />
kann natürlich auch von Nachteil sein,<br />
wenn ihr etwa vor den Caragor flüchtet<br />
oder euch auf eine erhöhte Position begeben<br />
wollt, um zwecks Zähmung auf dessen<br />
Rücken zu springen. Das Beste ist aber,<br />
dass die Caragor diese Kletterfähigkeiten<br />
nicht verlieren, wenn ihr sie einmal bezwungen<br />
habt. So ist es ein Leichtes, mithilfe<br />
eures Reittieres einen Wachturm zu<br />
ersteigen und den darauf befindlichen Bogenschützen<br />
herabzustürzen. Überhaupt<br />
lässt es sich als Reiter prima kämpfen:<br />
Mithilfe der Primärattacke eines Caragors<br />
wirft man Gegner nieder, mit der Sekundärattacke<br />
tötet man das Ziel.<br />
Mancher Ork-Hauptmann hat sogar derart<br />
große Angst vor den wilden Kreaturen,<br />
dass er Reißaus nimmt, sobald ihr angeritten<br />
kommt! Das macht die Jagd natürlich<br />
leichter, denn ein Gegner, der um sein Leben<br />
rennt, lässt sich leicht von hinten niedermachen.<br />
Action ja, aber auch RPG?<br />
Da Mordors Schatten als Action-„Rollenspiel“<br />
geführt wird, gibt es natürlich auch<br />
im späteren Verlauf des Spiels dürft ihr auch auf einem<br />
Troll der Gattung „Graug“ in die Schlacht reiten.<br />
Möglichkeiten, den eigenen Charakter zu<br />
formen, allerdings nur zum Kampf. Andere<br />
typische Rollenspielelemente wie Charisma,<br />
Handwerk und Sprachfertigkeit fehlen.<br />
Dialoge mit Auswahlmöglichkeiten bei den<br />
Antworten, Besuche in friedlichen Dörfern<br />
und Städten, all das gibt es nicht.<br />
Neue Rüstungsteile, andere Kleidung,<br />
auch das sucht ihr vergebens. Einzig Runen<br />
stehen zu Gebot, mit denen man<br />
Schwert, Dolch und Bogen versehen kann.<br />
Diese Runen fügen euren Waffen neue<br />
passive Eigenschaften hinzu, etwa eine<br />
Chance auf eine s<strong>of</strong>ortige Regenerierung<br />
von Lebens- oder Fokuspunkten – Letzteres<br />
braucht man für den Einsatz von Spezialattacken,<br />
mit denen ihr zum Beispiel einzelne<br />
Gegner auf der Stelle töten könnt.<br />
Andere Runen erhöhen einfach den Gesamtschaden.<br />
Die Runenplätze müsst ihr<br />
freilich freischalten (siehe Kasten auf Seite<br />
50). Mehr Rollenspiel ist jedoch nicht<br />
drin. Spätestens hier ist die Marschroute<br />
klar: Mordors Schatten ist auf Action, Stimmung<br />
und ein wenig Story getrimmt – in<br />
diesen Kategorien schlägt sich das Spiel<br />
jedoch außerordentlich gut.<br />
OH<br />
CHRISTIAN „ZAM“ ZAMORA MEINT<br />
„Die Orks und Uruks in Mordor versuchten recht früh im Spiel,<br />
mich mit neun Hauptmännern, also Elite-Gegnern, gleichzeitig zu<br />
überrennen. Jedoch nahm die Herausforderung im späteren Spielverlauf<br />
mit steigenden Fähigkeiten dann leider schnell ab. Für<br />
meinen Geschmack fehlt es den Nebenmissionen auch an Abwechslung.<br />
Trotzdem fesselte mich die Mischung aus Assassin's<br />
Creed-Klettereinlagen, dem flüssigen Kombo-Kampfgefühl<br />
der Batman-Arkham-Reihe, sowie die<br />
– teils im Zusammenhang mit den Büchern<br />
unlogische – Hauptstory mit düsterem Herrder-Ringe-Flair<br />
für Stunden vor den Monitor.<br />
Orks und Urukai zu metzeln wird so<br />
schnell nicht langweilig, frei nach dem Motto:<br />
Spielspaß braucht keine Perfektion.“<br />
ACTION-RPG<br />
Mittelerde:<br />
Mordors Schatten<br />
Stand/Version: .......................08.10.2014<br />
Anbieter: ............................... Warner Bros.<br />
Termin/USK: ............ 02.10.2014 / ab 16<br />
Kosten: ................................................ € 50,-<br />
Web: .............. www.warnerbros.de/mordor<br />
TEST-KRITERIEN<br />
PRÄSENTATION<br />
Grafik, Animationen, Sounds, Musik und Vertonung sind von<br />
höchster Qualität, etwas anderes wäre für ein Herr-der-Ringe-<br />
Spiel von Warner Bros. auch unangemessen.<br />
BEDIENUNG<br />
Die Steuerung ist eigentlich auf Konsole bzw. Gamepads ausgelegt,<br />
trotzdem funktioniert die Kombination aus Maus und<br />
Tastatur überraschend gut.<br />
UMFANG<br />
Die Spielzeit liegt bei 15-30 Stunden, je nachdem wie viele<br />
Nebenaufgaben man mitnimmt. Geradlinige Spieler werden<br />
sich am Ende noch „hungrig“ fühlen.<br />
SPIELBALANCE<br />
Manche Quests sind kinderleicht, andere bockschwer. Dann<br />
heißt es eine andere Aufgabe annehmen und später wiederkommen.<br />
Gegen Ende wird es durch die eigene Macht stetig leichter.<br />
ROLLENSPIELELEMENTE<br />
Erfahrung sammeln, Ruf steigern, Fähigkeiten und Talente freischalten<br />
und Schwert, Dolch und Bogen mit Runen besetzen<br />
– egal was, alles dient in Mordors Schatten dem Kampf.<br />
INSZENIERUNG<br />
Das Juwel des Spiels: Sowohl die Kämpfe als auch die Zwischensequenzen,<br />
in denen die Geschichte erzählt wird, setzen<br />
die Entwickler erstklassig in Szene.<br />
KAMPFSYSTEM<br />
Das Kampfsystem erinnert an die Batman-Serie und Assassin's<br />
Creed: schnell, actionreich und artistisch. Die Gegner<br />
agieren fast alle immer gleich, die Masse macht's eben.<br />
STORYTELLING<br />
Die Geschichte an sich ist Hausmannskost: Held verliert Frau<br />
und Kind an Bösewicht, Held sinnt auf Rache. Trotzdem, eine<br />
über Zwischensequenzen erstklassig erzählte Handlung.<br />
ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT<br />
Wo gehe ich als nächstes hin und welche Quest folgt wann –<br />
diese Entscheidung darf man innerhalb eines Gebiet selbst<br />
treffen. Die Hauptgeschichte ist jedoch streng linear.<br />
SPIELTRIEB<br />
Items wie Waffen oder Ausrüstungsgegenstände gibt es nicht,<br />
der Sammeltrieb wird aber durch die vielen Nebenaufgaben,<br />
Relikte und XP-Boni ordentlich angestachelt.<br />
ALTERNATIVEN UND SPIELSPASSWERTUNG<br />
The Witcher 2 .............................. 89<br />
Assassin‘s Creed ........nicht bewertet<br />
Batman: Arkham ........nicht bewertet<br />
82<br />
OLIVER „STORYTELLER“ HAAKE MEINT<br />
„Mordors Schatten ist für mich das bessere Assassin's Creed.<br />
So simpel die Story auch ist, so wenig innovativ das inzwischen<br />
auch aus Batman bekannte Spielprinzip, mir macht es<br />
einfach höllisch Spaß, über Mauern zu klettern und mich auf<br />
nichts ahnende Orks zu stürzen. Auch das<br />
Hauptmann-System in Saurons Armee<br />
halte ich für gelungen. Trotzdem komme<br />
ich nicht umhin, kleine Dinge zu<br />
bemängeln, siehe Wertungskasten.<br />
Aber muss jedes neue Spiel auch immer<br />
gleich makellos sein? Ich meine<br />
nicht. Also los, lasst uns Orks jagen!“<br />
47
DESTINY TEST<br />
Destiny<br />
Die Halo-Macher von Bungie veröffentlichen ein Spiel<br />
voller Macken … das trotzdem Spaß macht.<br />
Drei vermummte Gestalten hetzen<br />
durch die Ruinen einer einst vermutlich<br />
imposanten Beobachtungsstation<br />
auf dem Mond. Wo früher Forscher auf<br />
blinkende Monitore blickten, scheint inzwischen<br />
nur noch fahles Licht durch zerstörte<br />
Glaskuppeln auf längst unbrauchbare<br />
Bildschirme und marode Schreibtische.<br />
Das Trio, beladen mit Maschinengewehren,<br />
Revolvern und Energiekanonen, durchkämmt<br />
jeden Winkel des Gebäudekomplexes.<br />
In einer düsteren Kammer erspähen<br />
die drei schließlich einen grünen Schimmer.<br />
Das Licht stammt von den LED-Anzeigen<br />
einer erstaunlich gut erhaltenen Metalltruhe.<br />
Mit wenigen Handgriffen landen<br />
deren Inhalte in den bodenlosen Taschen<br />
langer Ledermäntel. Das Trio will kehrtmachen<br />
– doch dann bricht Chaos aus.<br />
Fremdartige Laute von sich gebend,<br />
stürmen Angreifer in den Komplex. Die<br />
vierarmigen Gestalten wirken in ihren<br />
Kampfanzügen mit gehörnten Helmen<br />
ebenso imposant wie die rot glühenden<br />
Läufe der Gewehre, die sie bei sich tragen.<br />
Es werden keine Worte gewechselt, es wird<br />
nicht verhandelt. Beide Seiten eröffnen<br />
das Feuer, schleudern Granaten und halten<br />
lediglich zum Nachladen inne. Schnell wird<br />
deutlich, dass es sich um kein ausgeglichenes<br />
Feuergefecht handelt. Die Kistenräuber<br />
schalten routinemäßig Angreifer für<br />
Angreifer aus. Nach wenigen Minuten<br />
herrscht wieder Stille. Das Trio stopft sich<br />
48
TEST DESTINY<br />
Mit einem Hoverbike, dem sogenannten Sparrow,<br />
kommt ihr auf den Planeten schnell voran.<br />
Ähnlich wie in MMORPG-Dungeons kämpfen<br />
in Strikes mehrere Spieler gemeinsam.<br />
brauchbare Habseligkeiten der Gegner in<br />
die Taschen, schwingt sich auf Hoverbikes<br />
und saust davon. Denn in der Ferne ist ein<br />
grüner Schimmer zu erkennen.<br />
Das ist Destiny<br />
Der Begriff „Grind“ bezeichnet im<br />
MMOG-Jargon spielerische Routine, das<br />
Wiederholen immer gleicher Tätigkeiten.<br />
Destiny ist Grind. Bereits in der Level-Phase<br />
ähneln sich die Aufgaben der Kampagne<br />
wie die sprichwörtlichen Eier. Zum Zielpunkt<br />
vorkämpfen, dort Angreifer abwehren, dann<br />
noch mehr Angreifer abwehren und gelegentlich<br />
noch einmal mehr Angreifer abwehren.<br />
So spielt sich Destiny die meiste Zeit.<br />
Manchmal wechselt die Kulisse, manchmal<br />
wechseln die Gegner – spielerisch ändert<br />
das alles nichts. Routine, die vermittelt<br />
Destiny ab der ersten Minute.<br />
Das wird auch im Endgame nach Erreichen<br />
der Maximalstufe nicht anders. Da<br />
wiederholt man bereits bekannte Einsätze<br />
auf höheren Schwierigkeitsgraden. Da<br />
dreht man stundenlang auf der Erde, dem<br />
Mond, der Venus oder dem Mars seine<br />
Runden, auf der Suche nach besserem<br />
Equipment, Beutekisten und speziellen<br />
Gegenständen, die für das Aufwerten von<br />
Ausrüstung nötig sind. Mit besserer Ausrüstung<br />
wiederholt man die bekannten Einsätze<br />
auf höheren Schwierigkeitsgraden …<br />
Das hätte Destiny sein sollen<br />
All das klingt nicht nach einer millionenschweren<br />
Spieleproduktion mit mehreren<br />
Jahren Entwicklungszeit auf dem Buckel. All<br />
das klingt nicht nach dem Grundstein einer<br />
neuen großen Spiele-Reihe, die uns über<br />
das nächste Jahrzehnt begleiten soll. Nicht<br />
zuletzt weil Publisher Activision Blizzard den<br />
Online-Shooter wiederholt als das nächste<br />
große Ding ankündigte, türmten sich die<br />
Erwartungen auf. Und warum auch nicht?<br />
Schließlich stammt Destiny von Bungie –<br />
jenem Entwickler-Team, dem nachgesagt<br />
wird, mit der Halo-Reihe das Shooter-Genre<br />
auf Konsolen salonfähig gemacht zu haben.<br />
Entsprechend entrüstet fielen die Reaktionen<br />
beim Erscheinen von Destiny aus.<br />
Story-Qualität, Handlung, Umfang – für den<br />
Geschmack der meisten Wartenden bot<br />
der Shooter von allem zu wenig. Ein besonderes<br />
Ärgernis: <strong>of</strong>fensichtlich fehlende Inhalte.<br />
Bereits vor der Veröffentlichung wurden<br />
nämlich zwei freilich kostenpflichtige<br />
DLC-Zusatzpakete angekündigt. Das wäre<br />
heutzutage eigentlich kaum erwähnenswert.<br />
Einige Destiny-Fans verglichen jedoch<br />
auf Messen gezeigtes Videomaterial mit<br />
dem fertigen Spiel – und stießen auf zahlreiche<br />
Unterschiede. Dem finalen Destiny<br />
fehlen Dialogzeilen, Zwischensequenzen<br />
und teilweise sogar Level-Abschnitte, die<br />
bereits zu sehen waren. Der Verdacht ist<br />
klar: Spielinhalte wurden entfernt, um sie<br />
gegen zusätzliches Geld nachzuliefern.<br />
Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
gilt der Verdacht weiterhin. Das erste<br />
DLC-Paket erscheint im Dezember. Dann<br />
muss sich zeigen, ob die Entwickler tatsächlich<br />
anbauen oder Löcher stopfen. So<br />
oder so: Das letzte Entwicklungsjahr für<br />
Destiny scheint ein turbulentes gewesen<br />
zu sein, in dem teilweise bereits fortgeschrittene<br />
Bestandteile umgeworfen wurden.<br />
Hätten die Entwickler ohne einschneidende<br />
Änderungen den Release-Termin<br />
nicht halten können? Witterte der Publisher<br />
Potenzial für zusätzliche Einnahmen?<br />
Ob die Anpassungen durch einen Blick<br />
aufs Firmenkonto oder einen Blick auf den<br />
Kalender motiviert waren, wissen momentan<br />
nur die Verantwortlichen. Und sollten<br />
Bei der Charaktererstellung<br />
geht’s nur um persönlichen<br />
Geschmack.<br />
Spielerischen Einfluss,<br />
etwa durch Völkerboni<br />
gibt es nicht.<br />
Über diese schlichte Karte wählt ihr<br />
PvE-Missionen und PvP-Schlachten aus.<br />
49
DESTINY TEST<br />
CRASHKURS<br />
Destiny ist komplexer als man es von einem Shooter vielleicht erwartet – und weist obendrein auf<br />
viele Mechaniken nicht hin. Wir haben grundlegende Tipps und Kniffe gesammelt.<br />
ANGRIFF GEGEN SCHLAGKRAFT<br />
Irreführend sind bereits die Waffen-Details. Bei<br />
denen ist nämlich ein Angriffswert mit dicker<br />
Zahl angegeben. Das wird doch wohl der Schaden<br />
sein, den Knarren verursachen? Nicht ganz.<br />
Der verursachte Schaden von Waffen hängt sowohl<br />
vom Wert für Angriff als auch vom Wert<br />
für Schlagkraft ab. Grob gesagt:<br />
<br />
Der Angriffswert beschreibt das Schadenspotenzial<br />
einer Waffe. Bei Treffern werden<br />
Angriffswert des Spielercharakters und Verteidigungswert<br />
des Gegners abgeglichen.<br />
Ihr könnt euch Angriff vereinfacht auch als<br />
Rüstungsdurchschlag vorstellen.<br />
<br />
Der Wert für Schlagkraft gibt wiederum an,<br />
wie viel Schaden die Gegner pro Geschoss<br />
tatsächlich erleiden.<br />
Der Vergleich unterschiedlicher Waffen wird dadurch<br />
nicht unbedingt einfacher. Ihr müsst unter<br />
anderem das Verhalten verschiedener Waffentypen<br />
beachten. Beispielsweise wird kein<br />
Automatikgewehr an die Schlagkraft-Werte von<br />
Handfeuerwaffen herankommen. Schließlich<br />
müssen die Knarren auch entsprechend ihrer<br />
Feuerraten ausbalanciert werden. Pro Kugel<br />
verursachen Automatikgewehre also schlichtweg<br />
durch die Bank weniger Schaden. Dafür<br />
feuern sie auch deutlich flotter.<br />
Bei Schießeisen innerhalb des gleichen Waffentyps<br />
ist die Vergleichbarkeit der Werte aber<br />
natürlich gegeben. Grundsätzlich gilt ganz simpel:<br />
Je höher die Werte, desto mehr Schaden<br />
kann eine Waffe verursachen. Knifflig wird’s,<br />
wenn bei einer erbeuteten Knarre nur einer der<br />
Werte besser ist als bei der derzeit ausgerüsteten,<br />
der andere hingegen schlechter. Gibt dann<br />
Angriff oder Schlagkraft den Ausschlag? Diese<br />
Frage ist tatsächlich schwer zu beantworten,<br />
zumal das Sammeln entsprechender Daten in<br />
Destiny mühselig ist.<br />
<br />
Ist der Wert für Angriff deutlich höher, so<br />
handelt es sich vermutlich um ein lohnendes<br />
Upgrade. Erst recht, da ihr für Kämpfe<br />
mit höherstufigen Gegnern ausreichend<br />
Angriffskraft braucht.<br />
<br />
Liegen die Werte für Angriff bei zwei Waffen<br />
nahe beieinander, wird die Schlagkraft<br />
entscheidender und sorgt für den höheren<br />
Schadensbonus.<br />
<br />
Im Zweifelsfall heißt es ausprobieren. Testet<br />
Waffen einfach an Gegnern im entsprechenden<br />
Level-Bereich. Mitunter können<br />
sich schließlich auch andere Attribute auf<br />
den verursachten Schaden auswirken. Ein<br />
zu starker Rückstoß beispielsweise lässt<br />
euch möglicherweise mit der gefühlt stärkeren<br />
Waffe <strong>of</strong>t genug ins Leere schießen,<br />
sodass ihr mit der vermeintlich schwächeren<br />
effektiv doch härter austeilt.<br />
VERSIONS-FRAGE<br />
Destiny ist nicht systemübergreifend spielbar.<br />
Nutzer von Micros<strong>of</strong>t- und Sony-Konsolen<br />
sind nicht gemeinsam unterwegs. Selbst<br />
Spieler auf Playstation 3 und Playstation 4<br />
oder Xbox 360 und Xbox One teilen sich keine<br />
Server. Allerdings nutzt ihr für Destiny jeweils<br />
einen Micros<strong>of</strong>t- oder Sony-Account. Ihr spielt<br />
innerhalb der Xbox- oder Sony-Geräte also<br />
mit den gleichen Charakteren. Wer beispielsweise<br />
Playstation 3 & 4 besitzt, kann hin- und<br />
herspringen. Voraussetzung: Das Spiel wurde<br />
für beide Konsolen gekauft.<br />
Bis zum 15. Januar 2015 gilt: Wird Destiny<br />
per Download für eine der alten Konsolen erworben,<br />
ist die Fassung für das jeweilige<br />
Nachfolge-System inbegriffen. Wer Destiny<br />
also digital für die Xbox 360 kauft, erhält die<br />
Xbox-One-Fassung gratis. Das gilt umgekehrt<br />
aber nicht für den Kauf via Xbox One.<br />
Wer also beispielsweise regelmäßig mit<br />
Freunden auf alter und neuer Hardware spielen<br />
möchte, sollte sich den Shooter digital für<br />
das ältere Modell zulegen.<br />
die jemals Einblicke in die Entstehungsgeschichte<br />
gewähren, dürfte das ausgesprochen<br />
spannend werden.<br />
Vom erwarteten Hit zum<br />
Underdog?<br />
So sehr Destiny auch an den Erwartungen<br />
gescheitert sein mag – es wird gespielt, mit<br />
Spaß. Zum einmonatigen Jubiläum verkündete<br />
Bungie: Im Durchschnitt starten jeden<br />
Tag rund 3,2 Millionen Spieler den Shooter<br />
und verbringen darin durchschnittlich drei<br />
Stunden. Solche Werte können sich sehen<br />
lassen und würden manchem Betreiber ausgewachsener<br />
MMORPG-Projekte Tränen der<br />
Freude in die Augen treiben. Und tatsächlich<br />
änderte sich auch der Meinungs-Tenor<br />
vielerorts kurz nach Release. Äußerungen<br />
wie „Ich bin von Destiny enttäuscht“ wurden<br />
einige Tage später ergänzt durch „...<br />
aber ich kann nicht damit aufhören“.<br />
Die Sogwirkung ist dabei voll auf das<br />
Talent der Bungie-Crew zurückzuführen. Bei<br />
all den Schwächen, die Destiny zweifelsohne<br />
plagen, ist es im Kern nämlich ein ganz<br />
wunderbarer Shooter, der sich tadellos<br />
steuert. Das Treffer-Feedback ist exzellent.<br />
Die Handhabe der Waffen fühlt sich vom<br />
Zielen über das Betätigen des Abzugs bis<br />
zum Einschlag schlicht, nun ja, „richtig“<br />
an. Gleiches gilt für die Bewegungen des<br />
Charakters. In Deckung gehen, mit Doppeloder<br />
Dreifachsprung Hindernisse überwinden,<br />
im wilden Feuergefecht ans andere<br />
Ende des Areals hetzen, um benötigte Munition<br />
einzusammeln – das Spielgefühl von<br />
Destiny ist ein Fall fürs Lehrbuch.<br />
Wie für Shooter auf Konsolen-Systemen<br />
meist üblich, greifen einem immer<br />
wieder Zielhilfen unter die Arme. Für gezielte<br />
Schüsse auf Schwachstellen der Gegner<br />
muss man nicht ganz genau ins Schwarze<br />
treffen. Setzt man im Sprung zum Angriff<br />
an, wird die Bewegung kurz verlangsamt,<br />
um das Zielen zu erleichtern. Dem Team<br />
von Bungie gelingt dabei das Kunststück,<br />
dass diese Hilfen nur bei genauem Hinsehen<br />
auffallen. Destiny lässt seinen Spielern<br />
das Erfolgserlebnis, alles selbst gemeistert<br />
zu haben.<br />
Besser mit Freunden<br />
Bei spaßigem Spielgefühl ist dann auch die<br />
beständige Wiederholung bekannter Inhalte<br />
leicht vergessen. Diablo-Fans beispielsweise<br />
kennen das bereits. Tatsächlich hatten<br />
die Destiny-Tester unserer Redaktion mit<br />
dem Online-Shooter ein sehr ähnliches Erlebnis<br />
wie mit Blizzards Action-Rollenspiel.<br />
Man verabredet sich mit Freunden, geht im<br />
50
TEST DESTINY<br />
Übrigens: In PvP-Matches sind – mit Ausnahme<br />
des Eisenbanner-Events – die Werte für Angriff<br />
und Verteidigung aller Teilnehmer aufs gleiche<br />
Niveau gebracht. Schlagkraft wird damit (ebenso<br />
wie andere sekundäre Eigenschaften) deutlich<br />
wichtiger.<br />
SOLAR, LEERE UND ARKUS<br />
Noch während der Level-Phase stolpern Destiny-Spieler<br />
über Waffen mit bestimmten Schadenstypen.<br />
Neben dem standardmäßigen Kinetikschaden<br />
können Waffen die folgenden Arten<br />
von Schaden verursachen: Arkus, Leere und Solar.<br />
Was aber hat es damit auf sich? Sind bestimmte<br />
Gegner besonders anfällig gegenüber<br />
Elementar-Beschuss? Die Antwort lautet: jein.<br />
Gegner selbst erleiden Schaden unabhängig<br />
vom Schadenstyp. Allerdings begegnet man in<br />
Destiny regelmäßig Feinden mit Energieschilden.<br />
Und jedes Schild ist anfällig gegen die entsprechende<br />
Schadensart. Bei einigen Feinden<br />
gehört der Schild zur Serienausstattung. Andere<br />
erhalten den Zusatzschutz auf höheren<br />
Schwierigkeitsgraden.<br />
Das System ist weitestgehend selbsterklärend,<br />
da die Schilde in der Farbe aufleuchten, die<br />
dem jeweils passenden Schadenstyp zugeordnet<br />
ist. Die Funktionsweise ist simpel: Um einen<br />
Schild möglichst schnell und effektiv zu brechen,<br />
attackiert ihr ihn mit der passenden Schadensart.<br />
Multiplikatoren zum Beispiel für Kopfschüsse<br />
greifen dabei nicht. Sobald ein Schild gebrochen<br />
ist, spielt die eingesetzte Schadensart beim<br />
Kampf gegen den eigentlichen Feind keine Rolle<br />
mehr. Zusätzlich zu beachten:<br />
<br />
Jede Unterklasse (Fokus) der drei Destiny-Klassen<br />
ist einer Schadensart zugeordnet.<br />
Spezialangriffe (Super, Granaten und<br />
die besondere Nahkampfattacke) verursachen<br />
also auch entweder Solar-, Leere- oder<br />
Arkus-Schaden.<br />
<br />
Im Endgame erhöhen bestimmte Missionsmodifikatoren<br />
den Schaden bestimmter<br />
Schadensarten. Diese Effekte greifen nicht<br />
nur für Gegner, sondern auch für Spielercharaktere.<br />
HIER DIE ÜBERSICHT<br />
WEITERE HINWEISE<br />
<br />
<br />
<br />
Schadensart Farbe Gegner Fokus-Klassen<br />
Wenn ihr Engramme identifiziert, passt<br />
sich das erhaltene Item der Stufe eures Charakters<br />
an. Bewahrt Engramme vor allem<br />
gegen Ende der Level-Phase bis zum Erreichen<br />
von Stufe 20 auf.<br />
Ihr wollt Subklassen oder Gegenstände aufleveln,<br />
die aber eigentlich noch zu schwach<br />
sind, um sie aktiv einzusetzen? Bewahrt sie<br />
im Inventar auf und legt sie an oder aktiviert<br />
sie, kurz bevor ihr Beutezüge abgebt.<br />
Die Ressourcen Drehmetall, Geistblüten,<br />
Heliumfilamente und Relikteisen werden<br />
nicht nur für Gegenstandsaufwertungen<br />
genutzt. Beim Vorhut-Quartierwart im<br />
Hangar des Wächter-Turms könnt ihr die<br />
Items (jeweils in 50er-Paketen) nämlich zusätzlich<br />
gegen Vorhut-Marken und -Ruf eintauschen.<br />
Arkus Blau Captains, Harpyien, Ritter Klingentänzer (Jäger), Stürmer (Titan)<br />
Leere Violett Minotauren, Psione Verteidiger (Titan), Leere-Läufer (Warlock)<br />
Solar Orange Hexen, Schweber, Zenturios Revolverheld (Jäger), Sonnensänger (Warlock)<br />
Rudel auf Beutejagd, plaudert über dieses,<br />
jenes und solches. Das Spiel wird dabei<br />
phasenweise zur Nebensache – was nur<br />
deshalb funktioniert, weil es mechanisch<br />
so sauber umgesetzt ist und locker von der<br />
Hand geht.<br />
Im Gegensatz zu Diablo 3 würden wir<br />
euch Destiny allerdings nur empfehlen,<br />
wenn ihr regelmäßig mit Freunden spielen<br />
könnt. Für Solisten ist nämlich schnell die<br />
Luft raus. Die unzureichend erzählte Handlung<br />
der Kampagne sowie deren immer<br />
gleicher Missionsaufbau, der Grind-Anteil<br />
des Endgames – all die Macken wiegen im<br />
Solospiel deutlich schwerer. Es lassen sich<br />
zwar auch Gruppen mit unbekannten Spielern<br />
bilden und es gibt diverse Matchmaking-Mechanismen,<br />
aber diese Systeme<br />
sind wie so vieles lückenhaft.<br />
Strikes beispielsweise sind besondere<br />
PvE-Herausforderungen für Gruppen aus<br />
bis zu drei Spielern, die durch Bosskämpfe<br />
abgeschlossen werden und größtenteils<br />
nicht in öffentlichen Bereichen der Welt<br />
stattfinden – vergleichbar mit Instanzen<br />
aus Online-Rollenspielen. Diese Strikes<br />
sind nicht nur unterhaltsam, sondern durch<br />
verschiedene wählbare Schwierigkeitsgrade<br />
und daran geknüpfte Belohnungen vor<br />
allem ein wesentlicher Bestandteil des<br />
Endgames. Eine Mitspieler-Vermittlung für<br />
die knackigsten und lohnenswertesten<br />
Strike-Varianten bieten die Entwickler bisher<br />
jedoch nicht an.<br />
Gleiches gilt für den ersten von mehreren<br />
angekündigten Raids – großen Strikes<br />
für sechs Spieler. Das ist besonders ernüchternd,<br />
weil der „Gläserne Kammer“-Raid<br />
schlicht der beste Inhalt ist, den<br />
Destiny derzeit zu bieten hat. Die Kämpfe<br />
sind abwechslungsreich, Spielergruppen<br />
müssen teilweise in die Spielumgebung<br />
eingebettete Rätsel lösen und ein Laby rinth<br />
meistern. Ausgefeilte Bossbegegnungen<br />
mit unterschiedlichen Mechaniken fordern<br />
gutes Teamplay. Die alte MMORPG-Weisheit<br />
„das Spiel beginnt erst nach der Level-Phase“<br />
trifft bei Destiny voll ins Schwarze. Allein,<br />
wer hauptsächlich solo spielt, bekommt<br />
die Sahnestücke nie zu Gesicht<br />
oder muss sich Mitstreiter umständlich<br />
zum Beispiel über externe Foren suchen.<br />
Eine Erweiterung des Tools zur Gruppensuche<br />
und die Möglichkeit, auch mit<br />
Spielern im Sprach-Chat zu plauschen, die<br />
nicht auf der eigenen Freundesliste stehen,<br />
wurden schnell eingefordert. Die Entwickler<br />
versprachen auch bereits Abhilfe.<br />
Bossgegner wie dieser Spießgeselle halten<br />
viel aus und haben meist Begleitschutz dabei.<br />
51
DESTINY TEST<br />
BAUSTELLE: HANDLUNG<br />
Zu den größten Enttäuschungen gehört für viele<br />
Kritiker die Handlung. Die wird auf der <strong>of</strong>fiziellen<br />
Webseite nach wie vor als „filmreif“ bezeichnet.<br />
Reif für einen Film mag die präsentierte<br />
Geschichte vielleicht sein – allerdings<br />
nicht für einen guten. Tatsächlich macht gerade<br />
die Handlung deutlich, dass die finale Fassung<br />
von Destiny keinesfalls dem entsprechen kann,<br />
was die Entwickler ursprünglich planten.<br />
Die Missionen der Kampagne erzählen ihre<br />
Geschichte bestenfalls lose. Zusammenhänge<br />
bleiben <strong>of</strong>tmals unklar. Obendrein existieren<br />
keinerlei nennenswerte Charaktere. Nicht einmal<br />
eine Handvoll Figuren wechselt mehr als<br />
drei Sätze mit dem Protagonisten. Und selbst<br />
bei diesen Gestalten wissen wir nicht, wer sie<br />
eigentlich sind, woher sie kommen – oder warum<br />
wir uns für sie interessieren sollten.<br />
WER? WIE? WO? WAS?<br />
Da Destiny auf ähnliche Mechaniken wie Diablo<br />
3 setzt, drängt sich auch bei der Qualität des<br />
Geschichtenerzählens ein Vergleich zu Blizzards<br />
Action-Rollenspiel auf. Die zurecht belächelte<br />
Handlung von Diablo 3 taugt schließlich auch<br />
bestenfalls für einen Groschenroman. Allerdings:<br />
Blizzards Autoren brachten zumindest einen<br />
roten Faden zustande. Die Fantasy-Welt<br />
von Sanktuario hat zumindest Figuren mit Charakter<br />
zu bieten, an die man sich erinnert. Destiny<br />
fehlt all das.<br />
Nach dem Durchspielen der Kampagne fühlten<br />
wir uns, als hätten wir einem Hörbuch gelauscht<br />
und wären immer wieder weggenickt.<br />
Als hätten wir die Erzählung nur punktuell verfolgt.<br />
Der Handlungsrahmen ist verständlich.<br />
Die Zusammenhänge sind es nicht.<br />
SAMMELN & LESEN<br />
Besonders albern wirkt das im Zusammenspiel<br />
mit den sogenannten Grimoire-Karten. Diese<br />
sammeln wir beim Spielen im Rahmen einer Art<br />
Erfolgssystem, wenn wir zum Beispiel neue Orte<br />
besuchen oder gegen neue Feinde kämpfen.<br />
Die digitalen Sammelkarten bieten hübsche<br />
Bildchen und Texte mit Informationen zu den<br />
Hintergrundgeschichten von Fraktionen oder<br />
Charakteren. Sie enthalten Details zur Vergangenheit<br />
des Destiny-Universums. Kurzum: Die<br />
Grimoire-Karten stopfen längst nicht alle, aber<br />
viele Lücken der Handlung.<br />
Die Auslagerung derart wichtiger Informationen<br />
auf Sammelkarten wäre an sich bereits eine<br />
kuriose Design-Entscheidung. Aber die Entwickler<br />
legen noch eins obendrauf: Die Karten<br />
sind nicht im Spiel aufrufbar. Wer mehr über<br />
die Handlung erfahren möchte, muss die <strong>of</strong>fizielle<br />
Webseite besuchen oder die begleitende<br />
App für Smartphones und Tablets anwerfen.<br />
Wir sind es ja gewohnt, dass auch aufwendige<br />
Spieleproduktionen <strong>of</strong>tmals erschreckend<br />
dümmliche Geschichten erzählen. Allerdings<br />
wurde bei kaum einem Projekt von Destiny-Ausmaßen<br />
selbst die Erzählung derart vergeigt.<br />
Wer auf der Suche nach einer spannenden<br />
Solo-Kampagne ist, sollte Abstand halten.<br />
Allerdings muss sich das Bungie-Team die<br />
Frage gefallen lassen, warum für ein Online-Spiel<br />
dermaßen essenzielle Bausteine<br />
bei einem Projekt dieser Größe fehlen. Immer<br />
wieder entsteht der Eindruck, eine frühe<br />
Beta-Version zu spielen. Ein Beispiel<br />
dafür: Wer im öffentlichen Teil eines Planeten<br />
andere Spieler trifft, kann diese zwar in<br />
die eigene Gruppe einladen – die müssen<br />
sich dann aber zunächst einen Ladebildschirm<br />
anschauen, landen im Bildschirm<br />
zur Missionsauswahl und müssen sich<br />
dann – Ladebildschirm Nummer zwei inklusive<br />
– wieder auf den Planeten begeben.<br />
Wie es solche Patzer ins fertige Spiel<br />
schafften, ist absolut unverständlich.<br />
Der Weltraum ...<br />
Absolut beeindruckend und eines der viel<br />
gelobten Aushängeschilder von Destiny ist<br />
hingegen die Inszenierung. Die Schauplätze<br />
sind mit viel Liebe zum Detail aufwendig<br />
gestaltet und bieten so viele wunderbare<br />
Pano ramen, dass wir ein ums andere Mal<br />
Knarre gegen Fotoapparat tauschen wollten.<br />
Die tollen Animationen aller Figuren<br />
komplettieren den Gesamteindruck. Wenn<br />
etwa die Kabale – stattliche Wuchtbrummen<br />
in dicker Rüstung – anmarschieren, dann<br />
schindet allein die Schwere ihrer Bewegungen<br />
mächtig Eindruck. Die flinken Gefallenen<br />
wiederum gleiten in Feuergefechten so<br />
elegant aus der Schusslinie, dass wir sie<br />
zunächst eher bestaunen als beschießen<br />
wollten ... bis uns ihre vermaledeiten, aber<br />
irgendwie knuffigen Schweber-Drohnen in<br />
den Rücken fielen. Besonderer Verdienst:<br />
Auch auf den alten Konsolensystemen Xbox<br />
360 und Playstation 3 macht Destiny eine<br />
stattliche Figur.<br />
Typisch für Bungie erzeugt auch der<br />
Soundtrack eine extrem dichte Atmosphäre.<br />
In ruhigen Momenten rückt die musikalische<br />
Kulisse angemessen in den Hintergrund,<br />
um beim nächsten Feuergefecht wieder<br />
hervorzukommen und kräftig anzupeitschen.<br />
Die Musik von Destiny zählt zu den<br />
wenigen Elementen, die tatsächlich für ein<br />
episches Mammutprojekt gemacht sind.<br />
Traurig, dass unter anderem die Handlung<br />
da ganz und gar nicht Schritt hält.<br />
... unendliche Weiten<br />
Klasse Inszenierung, bombiges Spielgefühl<br />
– was bei Destiny gut läuft, das läuft<br />
auch so richtig gut. Eine ausreichend hohe<br />
Grind-Toleranz vorausgesetzt, reichen diese<br />
Stärken dann auch absolut aus, das restliche<br />
Spiel zu tragen. Wir erlebten bereits<br />
viele tolle Erfolgsmomente in Destiny, ballten<br />
nach so manchem gemeisterten Bosskampf<br />
die Becker-Faust – nur um einige Minuten<br />
später wieder den Kopf zu schütteln<br />
SUSANNE „ELENENEDH“ BRAUN MEINT<br />
„Destiny würde ich noch nicht einmal mit der Kehrseite anschauen,<br />
wenn ich nicht mein festes Grüppchen zum kooperativen Spiel<br />
hätte. Da könnte mich der betrübt dreinguckende Dinkle-Bot noch<br />
so traurig anschauen. Zum Glück treffe ich mich fast jeden Abend<br />
mit meiner eingespielten Dreiergruppe am Schwarzen Brett im<br />
Turm, um Beutezüge einzupacken und dann loszuziehen. Und dafür<br />
ist Destiny eben ideal: Freunde ballern gemeinsam<br />
Weltraumungetümen ins Gesicht<br />
und unterhalten sich nebenbei darüber, wie<br />
man eigentlich das zuletzt ausgestrahlte Finale<br />
einer Serie fand. Das ist für mich der<br />
Diablo-Effekt, da funktioniert das auch<br />
ganz wunderbar. So habe ich Spaß und<br />
deswegen bleibe ich vorerst dabei.“<br />
52
TEST DESTINY<br />
ACTION-WERTUNG<br />
Destiny<br />
„DAS<br />
Manche Gegner schützen sich mit Energieschilden,<br />
die ihr mit den passenden Waffen zerstören müsst.<br />
SPIEL HAT SO VIELE SCHWÄCHEN,<br />
DAS IST SCHON UNGLAUBLICH, UND<br />
DENNOCH MACHT ES MIR SPASS.“<br />
über Spielelemente, die nicht funktionieren,<br />
nicht zu Ende gedacht sind oder schlicht deplatziert<br />
wirken.<br />
Da wäre beispielsweise ein Ruf-System<br />
mit unterschiedlichen Fraktionen. Deren<br />
Händler bieten feines Endgame-Equipment<br />
feil – spezielle Methoden zum Steigern des<br />
benötigten Ansehens gibt es aber nicht.<br />
Wollen wir Ruf verdienen, legen wir ein bestimmtes<br />
Item an und tun exakt das, was<br />
wir sonst auch tun. Sehr, sehr <strong>of</strong>t. Das<br />
Ruf-System ist spielerisch belanglos, die<br />
Fraktionen sind nicht in die Handlung eingebunden<br />
und existieren scheinbar nur,<br />
weil das Bungie-Team der Meinung war, so<br />
etwas gehöre nun mal in Online-Spiele. Der<br />
notwendige Grind geht einige Schritte zu<br />
weit und wirkt weder akzeptabel noch angebracht.<br />
Ähnlich sieht’s beim System für<br />
Item-Aufwertungen aus, das im Endgame<br />
alles überschattet. Nach Erreichen der regulären<br />
Maximalstufe 20 steigen Destiny-Charaktere<br />
durch ausreichend aufgebrezeltes<br />
Equipment nämlich in sogenannten<br />
Licht-Levels auf, die freilich nötig sind, um<br />
die wirklich spannenden Inhalte überhaupt<br />
spielen zu können. Für diese essenziellen<br />
Upgrades allerdings müssen wir ausdauernd<br />
farmen. Dazu zählt das Sammeln von<br />
Ressourcen auf den Destiny-Planeten – die<br />
Danny V, <strong>buffed</strong>.de-Nutzer<br />
Materialien sind in der freien Spielwelt<br />
oder in Kisten zu finden. Wie Kräuterkundler<br />
in einem Fantasy-Setting suchen die<br />
dick bewaffneten Destiny-Söldner also zum<br />
Beispiel nach Pflanzen oder Phiolen. In einer<br />
Welt voller Weltraum-Cowboys wirkt<br />
das reichlich deplatziert. Außerdem ist der<br />
Zeitaufwand für die Upgrades dermaßen<br />
groß, dass hier ganz <strong>of</strong>fensichtlich die<br />
Spielzeit gestreckt werden soll.<br />
Aber selbst dieser Grind kann unterhalten,<br />
besonders wenn er gemeinsam in Angriff<br />
genommen wird. Destiny ist nicht umwerfend.<br />
Destiny gehört auf keine „Spiele<br />
des Jahres“-Liste. Entwickler Bungie hat<br />
noch viel Arbeit vor sich, wenn auf diesem<br />
brüchigen Fundament eine der nächsten<br />
ganz großen Spieleserien fußen soll. Dennoch:<br />
Destiny unterhält Shooter-Fans mit<br />
den passenden Vorlieben blendend. Trotz<br />
all seiner kleinen Macken und dicken Designpatzer<br />
investieren über drei Millionen<br />
Fans auch einen Monat nach Release noch<br />
Stunde um Stunde. Nach all den Jahren<br />
mit immer umfangreicheren, größeren,<br />
bombastischeren Produktionen lehrt uns<br />
deshalb möglicherweise ausgerechnet<br />
Destiny eine wertvolle Lektion: Manchmal<br />
machen Spiele einfach Spaß – ungeachtet<br />
dessen, was alles anders, besser und bunter<br />
hätte sein können.<br />
DB<br />
Stand/Version: 14.10.2014 / 1.0.2.2<br />
Anbieter: Activision Blizzard<br />
Termin/USK: 09.09.2014 / ab 16<br />
Kosten: € 50,- / € 35,- für die ersten zwei DLCs<br />
Web: www.destinythegame.com/de<br />
TEST-KRITERIEN<br />
PRÄSENTATION<br />
Toll gestaltete Schauplätze bieten eine wunderbare Kulisse für die<br />
Figuren mit feinen Animationen. Die Soundkulisse knallt. Selbst<br />
auf den alten Konsolen ist Destiny ein Hingucker.<br />
BEDIENUNG<br />
Die Shooter-Steuerung funktioniert vorbildlich. Die meisten Menüs<br />
lassen sich intuitiv bedienen, aber nicht alle. Der Waffenwechsel<br />
funktioniert etwa nur ärgerlich umständlich über das Inventar.<br />
UMFANG<br />
Destiny wird durch die hohe Wiederspielbarkeit gerettet. Die Anzahl<br />
an Strikes, Missionen und PvP-Karten ist überschaubar. Inhalte<br />
wiederholen sich zügig.<br />
SPIELBALANCE<br />
Gut anpassbare Schwierigkeitsgrade bieten jedem Spielertyp die<br />
passende Herausforderung. Balance-Probleme zum Beispiel bei<br />
Waffen nehmen die Entwickler durch Patches in Angriff.<br />
ROLLENSPIELELEMENTE<br />
Destiny ist mehr Shooter als RPG. Die Charaktererstellung ist nett,<br />
spielerisch jedoch ohne Effekt. Attribute sind homöopathisch dosiert.<br />
Immerhin: Die Talentbäume lassen Raum zum Austoben.<br />
INSZENIERUNG<br />
Tolle Atmosphäre durch die grafische Kulisse, leider aber nicht viel<br />
mehr. Die Präsentation der Geschichte versagt auf ganzer Linie,<br />
denkwürdige Momente kommen fast nur im Koop-Spiel auf.<br />
KAMPFSYSTEM<br />
Die künstliche Intelligenz der Gegner ist zweckmäßig. Bosskämpfe<br />
in Strikes fordern das Teamplay. Die Waffentypen unterscheiden<br />
sich ausreichend, um für Abwechslung zu sorgen.<br />
LEVELDESIGN<br />
Egal ob Planetenoberfläche, Instanz-Gebiet oder PvP-Karte – die<br />
Destiny-Levels sind toll gestaltet und machen viel her. Allein, es<br />
gibt von allem deutlich zu wenig.<br />
SPIELMODI<br />
Öffentliche Events lockern die Level-Phase und den Farm-Alltag<br />
auf Planeten auf. Im Gruppenspiel warten Strikes sowie Raids.<br />
Obendrein gibt’s fünf PvP-Modi. Ein rundes Paket.<br />
GRUPPENSPIEL<br />
Viele Koop-Optionen, denen der Feinschliff fehlt (<strong>of</strong>fener Sprach-<br />
Chat, bessere Mitspieler-Suche). Abgrenzung der Konsolen-Systeme<br />
möglicherweise hinderlich beim Spielen mit Freunden.<br />
ALTERNATIVEN UND SPIELSPASSWERTUNG<br />
Borderlands 284<br />
Warframe nicht bewertet<br />
Firefall nicht bewertet<br />
79<br />
DAVID „LAUNETHIL“ BERGMANN MEINT<br />
„Seit über einem Monat schieße ich Aliens ins Gesicht, spiele Missionen<br />
wieder und wieder und ... gäbe es einen weiteren Monat<br />
lang keine anderen Spiele – ich würde mich nicht beklagen. Destiny<br />
unterhält mich weitaus besser, als ich erwartete. Trotz all seiner<br />
<strong>of</strong>fensichtlichen Schwächen. Allen voran durch das tadellose<br />
Shooter-Spielgefühl habe ich gemeinsam mit<br />
Freunden zu viel Spaß, immer härtere<br />
Bosskämpfe zu meistern und neue Waffen<br />
zu leveln. Wenn Bungie bei den<br />
DLC-Inhalten ordentlich nachlegt, wird<br />
mich Destiny auf der Playstation noch<br />
sehr lange begleiten. Und das, obwohl<br />
ich doch eigentlich bis zur PC-Fassung<br />
warten wollte.“<br />
53
WOW: WARLORDS OF DRAENOR SPECIAL<br />
PARTY!!!<br />
Am 21. November starten<br />
die Feierlichkeiten zu 10<br />
Jahren WoW. Lasst euch den<br />
besonderen Raid im Geschmolzenen<br />
Kern und die nachempfundene<br />
Schlacht um<br />
Tarrens Mühle nicht<br />
entgehen!<br />
54
SPECIAL WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
<strong>Warlords</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
Eure Helden reisen in eine andere <strong>Warcraft</strong>-Zeitlinie, um sich durch<br />
das wilde <strong>Draenor</strong> zu questen und zu prügeln; auf der Jagd nach der<br />
Eisernen Horde und Grom Höllschrei.<br />
55
WOW: WARLORDS OF DRAENOR SPECIAL<br />
Jetzt ist Krieg!<br />
Die <strong>Warlords</strong> von <strong>Draenor</strong> stehen vor der Tür und wollen von euch hereingelassen werden.<br />
In unserem Vorabtest zur fünften WoW-Erweiterung klären wir, was euch geboten wird.<br />
In zehn Jahren kann viel passieren. Die<br />
technische Entwicklung macht Sprünge,<br />
die vorher niemand für möglich gehalten<br />
hat; Bundeskanzlerin, Finanzkrise und Wutbürger<br />
wurden jeweils zum Wort des Jahres<br />
gewählt. In zehn Jahren sind vier Rover auf<br />
dem Mars gelandet und was 2006 als sogenanntes<br />
Sommermärchen begann, endete<br />
2014 mit dem ersten Platz der deutschen<br />
Fußballnationalmannschaft bei der<br />
Weltmeisterschaft.<br />
2014 sollen sich nicht nur die Kicker des<br />
deutschen Fußball-Teams beweisen, sondern<br />
auch die Entwickler von Blizzard.<br />
Die müssen zeigen, dass ihr inzwischen<br />
zehn Jahre altes MMORPG-Aushängeschild<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> nach mehr als<br />
einem Jahr Stillstand ohne neue Inhalte<br />
weiterhin seinem Titel als Genre-Primus<br />
gerecht wird. Die fünfte Erweiterung<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> steht in den Startlöchern<br />
und am 13. November wird sich<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> lässt euch<br />
auf gemeine Gronn, clevere Oger<br />
und fliegende Arakkoa treffen.<br />
zeigen, ob das „gute, alte“ WoW noch<br />
mal so richtig aufblühen kann.<br />
Die Weichen haben die Entwickler frühzeitig<br />
damit gestellt, dass sie unsere Helden<br />
mitten in ein Szenario schmeißen, das<br />
neu und irgendwie doch altbekannt ist. Die<br />
Parallelen zur Geschichte des Echtzeitstrategie-Klassikers<br />
<strong>Warcraft</strong> 2: Orcs & Humans<br />
sind genauso wenig zu übersehen<br />
wie die zwischen Wrath <strong>of</strong> the Lich King<br />
und <strong>Warcraft</strong> 3. Und bei vielen Fans gilt die<br />
zweite Erweiterung zu <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> immer<br />
noch als die beliebteste.<br />
Welche Anstrengungen die Macher unternehmen,<br />
euch (wieder) nach <strong>Draenor</strong> zu<br />
locken, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten,<br />
auf denen wir euch die großen Hauptinhalte<br />
von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> vorstellen.<br />
Zwar konnten wir die Beta sehr ausführlich<br />
spielen, doch erst wenn die Erweiterung <strong>of</strong>fiziell<br />
erschienen ist und alle Arbeiten daran<br />
vorerst abgeschlossen sind, wollen wir<br />
eine endgültige Wertung vergeben. Deswegen<br />
gibt’s von uns erst einmal jede Menge<br />
Meinungen und eine Wertungstendenz.<br />
56
SPECIAL WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
DIE NEUE WELT<br />
<strong>Draenor</strong> habt ihr bereits in The Burning Crusade<br />
besucht. Aber fürchtet euch nicht! <strong>Draenor</strong> ist<br />
keine billige Kopie der Scherbenwelt; weder optisch<br />
noch inhaltlich. Der Frostfeuergrat ist eine<br />
Schneewüste mit Vulkanen, in Gorgrond treffen<br />
Einöde und tropischer Wald aufeinander. Das<br />
Schattenmondtal mit seinen grünen Wiesen<br />
sieht genauso toll aus wie der Laubwald der<br />
Spitzen von Arak – ein Wow-Moment folgt auf<br />
den nächsten, denn <strong>Draenor</strong> sieht verdammt<br />
schick aus. Lediglich Nagrands Optik erinnert<br />
stark an die Scherbenwelt. Nun ist die Region<br />
aber für die Orcs ein geschichtsträchtiger Ort,<br />
der nicht komplett umgemodelt werden kann.<br />
Deswegen spielt sich dort auch das vorläufige<br />
Finale von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> ab.<br />
Wenn ihr mit den Endgame-Inhalten von<br />
Pandaria vertraut seid, dann erkennt ihr das<br />
„neue“ Quest-Prinzip in <strong>Draenor</strong> als weiterentwickelte<br />
Variante der Abenteuer auf der Zeitlosen<br />
Insel. Eine Anpassung, die bitter nötig war,<br />
nicht nur für das Endgame. In Cataclysm verliefen<br />
viele Abenteuer zu linear und das Pandaria-Endgame<br />
war zu stark auf tägliche Missionen<br />
ausgerichtet. Deswegen gibt’s in <strong>Draenor</strong><br />
einen gesunden Mix aus Quest-Kapiteln, zu denen<br />
ihr hingeführt werdet, und Aufgaben, über<br />
die ihr eher zufällig stolpert. Überall gibt es was<br />
zu entdecken: seltene Gegner, Zusatzaufgaben,<br />
Events, Schatzkisten. Wenngleich sich in<br />
<strong>Draenor</strong> vieles nicht von den seit Jahren durchgekauten<br />
Aufträgen à la „Töte X“, „Sammle Y“,<br />
„Lauf zu Z“ unterscheidet, lassen die Entwickler<br />
mit klasse inszenierten Story-Momenten keine<br />
Langeweile aufkommen. Und natürlich werdet<br />
ihr für alles belohnt. Es kann sogar vorkommen,<br />
dass ihr als Belohnung einen seltenen Hut bekommen<br />
solltet, stattdessen aber eine epische<br />
Variante davon in der Tasche landet. Cool!<br />
Die Garnison ist stark mit euren Quest-Abenteuern verwoben, wundert<br />
euch also nicht über das förmliche Auftreten vieler NPCs.<br />
Das Schattenmondtal in seiner vollen Pracht ist kein Vergleich<br />
zur tristen Einöde, die ihr aus der Scherbenwelt kennt.<br />
MEINUNG SUSANNE<br />
„Ich bin glücklich, dass sich die Entwickler immer genug Zeit nehmen,<br />
neue Sachen auszuprobieren. Auch wenn das bedeutet, dass<br />
wir während Mists <strong>of</strong> Pandaria annähernd die ganze Zeit Versuchsobjekte<br />
waren. Während der zwei Jahre suchten die Macher von<br />
WoW beständig nach Wegen, das Endgame außerhalb von instanzierten<br />
Bereichen interessant zu machen. Denk ich zurück an die endlosen<br />
täglichen Quests, die ich für den Goldenen Lotus machen musste, überkommt<br />
mich jetzt noch ein Schauer. Die Aktivitäten während Patch 5.1 und Patch 5.2 waren interessant,<br />
die von Patch fand ich 5.3 eher schwächer. 5.4 war mein Highlight. Und die Beschäftigungsmaßnahmen<br />
eines Patches übertragen die Entwickler nun auf eine ganze Levelphase!<br />
Es gibt seltene Gegner zu jagen, geheime Höhlen zu finden, Schatztruhen zu plündern. Oh ja,<br />
und dann sind da noch die ganzen regulären Quests. In <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Draenor</strong> werden wir wieder zum Entdecker. Fantastisch!“<br />
57
WOW: WARLORDS OF DRAENOR SPECIAL<br />
Handwerker, die richtig Reibach<br />
machen wollen, sollten in der Garnison<br />
Handwerksgebäude errichten.<br />
DIE BERUFE<br />
Seit Jahren beklagen sich die Spieler, dass<br />
Handwerksprodukte über die Dauer einer Erweiterung<br />
wertlos werden, und das meist mit<br />
einem Affenzahn. In WoD wird bei den Berufen<br />
aufgeräumt. Kürschner, Kräutersammler<br />
und Bergbauer etwa sammeln ihre Ressourcen<br />
in <strong>Draenor</strong>, selbst wenn ihr Skill erst bei<br />
Stufe 1 ist. Ersthelfer stellen keine Verbände<br />
mehr her, sondern Heiltränke. Ergibt Sinn.<br />
Ihr bastelt auch nicht mehr am Fließband<br />
eure Waren, um irgendwann die nach Erscheinen<br />
des ersten Erweiterungs-Updates<br />
meist reichlich sinnbefreite Maximalstufe<br />
für euren Beruf zu erreichen. Stattdessen<br />
setzt ihr aus euren Ressourcen weit weniger<br />
Items zusammen. Und die wollt ihr sogar<br />
tragen! Die Gegenstände sind nämlich in<br />
den meisten Fällen epischer Qualität und<br />
lassen sich von euch über Spezial-Items eurer<br />
Pr<strong>of</strong>ession sogar verbessern.<br />
Dazu gewährt euch die Garnison Zugang zu Berufen,<br />
die euer Charakter nie gelernt hat. Dafür<br />
müsst ihr nur das entsprechende Gebäude errichten.<br />
Ein Beispiel? Lasst die Alchemie-Hütte<br />
aufbauen und schwuppdiwupp, schon ist euer<br />
Held ein ganz passabler Alchemist. Ganz an die<br />
Kräutergarten und Mine versorgen euch mit Ressourcen,<br />
selbst wenn ihr keine Sammler seid.<br />
Klasse eines ausgebildeten Tränkeschüttlers<br />
kommt ihr mit euren Mixturen nicht ran, denn<br />
es gibt einige exklusive Items, die ihr nur als<br />
vollwertiger Alchemist herstellen dürft. Genauso<br />
sieht das auch bei allen anderen herstellenden<br />
Berufen aus.<br />
MEINUNG KARSTEN<br />
„Der Wegfall der Attribute-Boni war das Beste, was den Berufen von<br />
WoW passieren konnte. Jetzt müssen die Handwerke mit ihren Rezepten<br />
punkten. Vielen Aufgabenfeldern gelingt das, weil sie epische<br />
Waffen und Rüstungen genauso anbieten wie einzigartige Hausoder<br />
Reittiere. Die meisten hergestellten Klamotten und Waffen lassen<br />
sich zudem zweifach aufwerten, sodass sie nicht gleich gegen die erstbeste<br />
Instanzbeute ausgetauscht werden. Top! Gut gefällt mir auch, dass<br />
ausgelernte Handwerksmeister mehr bieten als die NPCs der Garnison. Die versorgen euch zwar<br />
mit Verzauberungen, Juwelen oder epischer Ware, doch aufwerten dürft ihr die Teile nicht. Auch<br />
besondere Goodies wie Reittiere oder Taschen findet ihr nur bei menschlichen Handwerkern.<br />
Schade ist dagegen, dass alle Berufe durch das neue Spezialmaterial künstlich ausgebremst<br />
werden. 100 Einheiten der wertvollen Ressource benötigt ihr zum Beispiel für einen epischen Gürtel.<br />
Pro Tag dürft ihr aber nur etwas mehr als eine Handvoll davon produzieren.“<br />
58
SPECIAL WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
DAS PVP<br />
Ashran ist der nächste Versuch der WoW-Macher, PvP in der Spielwelt<br />
salonfähig zu machen. Diesmal soll es auch ganz ohne Instanzierung<br />
funktionieren, anders also als in Tausendwinter und Tol Barad. Ashran<br />
lässt Horde und Allianz auf einer kleinen Insel aufeinanderprallen. Im<br />
Norden haust die Horde, im Süden die Allianz. Es geht um Ruhm, Ehre<br />
und die Eroberung der gegnerischen Basis, um wertvolle PvP-Punkte<br />
und darum, einige Boni für den eigenen Stützpunkt zu sichern, Portale<br />
in andere Gebiete <strong>Draenor</strong>s etwa. Das endet meist in einem riesigen<br />
Zerg auf der Hauptstraße Ashrans.<br />
Abseits der Wege lassen sich viele Bonusziele erreichen. Bezwingt ihr<br />
beispielsweise die Bodyguards des Ogerkönigs, dann hilft der mächtige<br />
Oberhoschi kurzfristig im Kampf aus. Die Siegkonditionen einer Ash ran-<br />
Schlacht ändern sich stetig, je nachdem wie es gerade um den Fortschritt<br />
eurer Fraktion bestellt ist – das bringt Dynamik in festgefahrene<br />
Kämpfe. Hinter den Basen Ashrans liegen auch die draenorischen Stützpunkte<br />
eurer Fraktion mit Portalen nach Azeroth, jeder Menge Berufstrainern<br />
und Händlern. Ein bisschen schade: Zur Veröffentlichung<br />
von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> gibt’s keine neuen Schlachtfelder.<br />
Von Ashran aus reist ihr durch Portale nach Azeroth – viel wichtiger<br />
ist es aber, der anderen Fraktion den Hintern zu versohlen.<br />
MEINUNG SEBASTIAN<br />
„Ashran wurde von Blizzard als heroische PvP-Beschäftigung angepriesen.<br />
Mich würden die Gesichter der Verantwortlichen interessieren,<br />
wenn das neue PvP-Gebiet genauso verwaist wie Tausendwinter<br />
oder Tol Barad. Aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass das passieren<br />
wird. Ich finde Ashran sehr gelungen. Das liegt nicht nur daran,<br />
dass die Schlacht ununterbrochen tobt (!), sondern auch daran, dass<br />
Blizzards Designer die Insel auch interessant machen. Die Tatsache, dass ich<br />
dauerhaft Ruf und Ehre sammeln kann, ist extrem wichtig. Denn damit schafft Blizzard eine Sandbox<br />
für Open-PvP-Spieler und eine Alternative zu Schlachtfeldern, um an Ehre zu kommen.<br />
Ein bisschen Abwechslung vom Massenzerg bringen die verschiedenen Buffs, die seltenen<br />
Gegner und natürlich die Monster, die man im Austausch gegen die Artefakte beschwören<br />
kann. Vergangenes Alterac-Feeling kommt dabei nicht wirklich auf – wenn ich minutenlang<br />
auf Monstern herumhauen will, melde ich mich für einen Dungeon an.“<br />
59
WOW: WARLORDS OF DRAENOR SPECIAL<br />
DIE GARNISON<br />
Das große Feature von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> ist die Garnison, aber verwechselt<br />
euer neues Zuhause in einer fremden Welt nicht mit Housing.<br />
Das ist es nämlich nicht. Die Garnison erfüllt allerhand Zwecke. Sie gibt<br />
euch ein Heim in <strong>Draenor</strong>, versorgt euch mit den Ressourcen für das<br />
Crafting, bietet Anlaufstellen fürs Handwerk, gewährt euch all die kleinen<br />
Komfortfunktionen wie beispielsweise das Looten vom Rücken eines<br />
Mounts aus. Die Garnison macht euch in <strong>Draenor</strong> bekannt, denn<br />
während eurer Abenteuer trefft ihr wieder und wieder auf Leute, die<br />
sich euch anschließen wollen, um die Eiserne Horde von Grommash<br />
Höllschrei mit euch gemeinsam in die Schranken zu weisen.<br />
Die Garnison versorgt euch mit Zugängen zu Händlern und Quests,<br />
sie ist euer Dreh- und Angelpunkt in <strong>Draenor</strong>. Ohne das Ding läuft so<br />
gut wie nichts. Schon wenn ihr den Fuß durch das Dunkle Portal schiebt<br />
und euch kurz danach im Schattenmondtal (Allianz) und im Frostfeuergrat<br />
(Horde) gegen die Eiserne Horde in Stellung bringt, dreht sich alles<br />
Gewöhnt euch schon einmal an den Anblick, denn die Garnison<br />
wird euch in <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> ständig beschäftigen.<br />
darum, eine Basis für eure Fraktion in <strong>Draenor</strong> zu errichten. Über eure<br />
Level-Abenteuer hinweg vergrößert ihr euren anfangs eher kleinen Außenposten<br />
zu einer ausgewachsenen Festung mit Rathaus,<br />
Kräutergarten, eigener Mine und eben all den Gebäuden, von deren Boni<br />
ihr unbedingt pr<strong>of</strong>itieren wollt und deren Baupläne ihr erspielt habt.<br />
Und das ist nicht alles: In vielen Regionen <strong>Draenor</strong>s schaltet ihr über<br />
die Errichtung eines Außenpostens – ihr habt immer zwischen zwei Optionen<br />
die Wahl – unterstützende Buffs oder besondere Fähigkeiten für<br />
die jeweilige Zone frei. Eure Garnison selbst wird von NPC-Gegnern angegriffen,<br />
wenn ihr euch mit ihnen angelegt habt. Keine Angst, so eine<br />
Invasion startet nicht ohne Vorwarnung, sodass ihr euch vorbereiten<br />
könnt. Die Garnison bietet so ziemlich alles, was sich das Abenteurerherz<br />
wünscht. Außer ausschweifenden Individualisierungsmöglichkeiten,<br />
die eure Festung zu einem echten Housing-Bereich machen würden.<br />
Mehr über die Garnison erfahrt ihr übrigens in unserer Beilage!<br />
MEINUNG NICO<br />
„Schöne Garnison, feine Garnison! Ich freu mich seit der Ankündigung<br />
des Features wie Bolle auf mein künftiges Eigenheim. Was ich<br />
bisher testen konnte, hat meine Erwartungen voll erfüllt. Hier bin ich<br />
Chef, hier darf ich’s sein! Bauen und aufwerten, Erfolge sammeln<br />
und damit Blaupausen freischalten – das weckt meine Sammelleidenschaft.<br />
Und dann noch mein Bataillon von Anhängern, die ich mir in<br />
ganz <strong>Draenor</strong> zusammensuche, um sie auf Missionen zu schicken, während<br />
ich selbst ein paar Dungeons oder Raids plündern gehe. Diese Art von Spielerei hat mir schon in<br />
Assassin’s Creed: Brotherhood gefallen, nur dass die WoD-Variante tausende Male komplexer ausfällt.<br />
Ich kann im Umkehrschluss allerdings auch jeden verstehen, der sich von dem Gimmick ein<br />
wenig gegängelt fühlt. Fakt ist: Die Garnison hängt ihren sinnbildlichen Zinken in irgendwie jeden<br />
Spielbereich – wer nicht baut, macht Einbußen. Und selbst wenn die alles andere als spielentscheidend<br />
sind, ein fader Beigeschmack bleibt. „<br />
Von der Garnison aus brechen<br />
eure Gefolgsleute zu Abenteuern<br />
auf. Oder ihr lasst sie in der Garnison<br />
für euch schuften.<br />
60
SPECIAL WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
DIE DUNGEONS & RAIDS<br />
Kettenkarussell à la Messerfaust: Bereits beim ersten<br />
Bosskampf in Hochfels geht’s hoch her.<br />
Dungeons und Raids machen zu einem großen<br />
Teil das Endgame von WoW aus. Natürlich<br />
müssen <strong>Draenor</strong>s Instanzen dufte sein,<br />
damit sie euch für eine lange Zeit unterhalten.<br />
Denn Szenarien, die mit Mists <strong>of</strong> Pandaria<br />
ein frisches Lüftchen in die Gruppeninhalte<br />
gebracht haben, gibt’s in <strong>Draenor</strong> nicht<br />
mehr. Sie werden nur noch dafür genutzt,<br />
wichtige Momente in der Geschichte imposant<br />
in Szene zu setzen.<br />
Acht Dungeons gibt’s mit dem Start der<br />
neuen Erweiterung, vier davon im normalen<br />
Modus für die Levels 90 bis 99, vier für Charaktere<br />
auf Stufe 100. Alle Dungeons gibt es<br />
wie gehabt mit einer heroischen Schwierigkeit<br />
und einem Herausforderungsmodus.<br />
Die Zahl der Trashgegner ist niedrig, die Länge<br />
der Laufwege ist extrem kurz; die meisten<br />
Dungeons beschäftigen kaum mehr als 30<br />
Minuten. Optisch machen die Instanzen gewaltig<br />
was her. Die Blutschlägermine ist eine<br />
kleine, in den Felsen gehauene Stadt unter<br />
Tage, in der Oger Orcs und Draenei schikanieren.<br />
Der Immergrüne Flor ist ein Freiluft-Dungeon<br />
in Gorgrond. Besonders klasse<br />
ist das Grimmgleisdepot, das euch auf einen<br />
durch Gorgrond brausenden Zug bringt. Die<br />
Neben den Raids bieten die heroischen Dungeons<br />
jede Menge knackiger Herausforderungen.<br />
Kämpfe sind knackig und von der heroischen<br />
Schwierigkeit her etwa auf dem Niveau von Cataclysm<br />
vor dem Nerf. Das versprechen die Entwickler<br />
zumindest. Zum Zeitpunkt dieses Tests<br />
waren die Balance-Bemühungen aber noch<br />
nicht ganz abgeschlossen. Übrigens: Wollt ihr<br />
den Dungeonfinder für heroische Instanzen<br />
nutzen, müsst ihr euch in der Feuerprobe beweisen<br />
und den silbernen Rang erreichen.<br />
Zum Start von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> öffnet<br />
der Oger-Raid Hochfels seine Pforten, ein riesiges<br />
Gelände in Nagrand, das mit jeder Menge<br />
spannender Kämpfe aufwartet. Einige Zeit danach<br />
wird die Schwarzfelsschmiede in Gorgrond<br />
verfügbar, die euch als Endboss Schwarzfaust<br />
entgegenstellt. Vielleicht ein bisschen interessanter<br />
als die Raids sind die neuen<br />
Schlachtzugoptionen. Der flexible Modus aus<br />
Pandaria verschwindet. Die Flexibilität bleibt<br />
aber. Der Schlachtzugsbrowsermodus sowie<br />
der normale und der heroische Modus kann<br />
mit sämtlichen Gruppengrößen zwischen 10<br />
und 30 Helden angegangen werden. Einzig der<br />
neue „heroische“ Modus – die fetzig schwierige<br />
mythische Schwierigkeit – ist speziell auf<br />
20-Spieler-Gruppen ausgelegt.<br />
WERTUNGSTENDENZ<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong>:<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
Anbieter:Activision Blizzard<br />
Termin/USK:13. November 2014/ab 12<br />
Web:eu.battle.net/wow/de<br />
SUSANNE „ELENENEDH“ BRAUN MEINT<br />
MEINUNG TANJA<br />
„Eins vorweg: Die heroischen WoD-Dungeons sind knüppelhart und<br />
überhaupt kein Vergleich zu MoP! Selbst eingespielte Gruppen hissen<br />
beim Azzakel (vorletzter Boss in Auchindoun) frustriert die weiße<br />
Fahne. Kein Wunder, die Spieler sind inzwischen mit leicht zugänglichen<br />
Spielinhalten verwöhnt. Für die meisten ist Geduld ein<br />
Fremdwort. TBC-Veteranen dagegen werden auf <strong>Draenor</strong> ihren Spaß<br />
haben. Oft verlangen die Gegner in WoD-Dungeons der Gruppe alles ab:<br />
gegnerkontrollierende Fähigkeiten einsetzen, Schutz- und Heil-Zauber richtig timen. Außerdem<br />
ist Bewegung das A und O in jeder Instanz! Ich prophezeie, dass die WoW-Foren voller Beschwerden<br />
sein werden, dass die heroischen Dungeons unschaffbar sind. Ganz anders sieht es bei ersten<br />
WoD-Schlachtzügen aus. Die LFR-Variante von Hochfels war nicht besonders herausfordernd<br />
und besticht neben der herausragend schönen Optik auch mit simplen Boss-Taktiken. Blizzard<br />
sieht scheinbar davon ab, den Schwierigkeitsgrad der alten TBC-Raids in WoD einzuführen.“<br />
„Ich habe geschrieben, dass Wrath <strong>of</strong> the Lich King eine der beliebtesten<br />
WoW-Erweiterungen unter den Fans ist und ich glaube fest<br />
daran, dass <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> die Community ähnlich begeistern<br />
wird. Allerdings nicht mich. WotLK hat mir nicht vom Start an Spaß<br />
gemacht und ich stehe auch WoD skeptisch gegenüber. Aber das<br />
heißt nicht, dass die Erweiterung Grütze ist! Nein, aber ich mag an<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> vor allem die Details statt der großen protzigen<br />
Riesen-Features. Die Welt sieht großartig aus und verbreitet eine<br />
tolle Stimmung. Und die fein animiert humpelnden Oger im Frostfeuergrat<br />
lassen mich das inzwischen in die<br />
Jahre gekommene Kampfsystem fast vergessen.<br />
Für WotLK habe ich Monate nach<br />
der Veröffentlichung noch meine Liebe<br />
entwickelt, ich glaube, das kann auch<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> schaffen.“<br />
85 - 95 Punkte<br />
BUFFED.DE<br />
Alle Infos findet ihr unter<br />
www.<strong>buffed</strong>.de/WoW<br />
61
WOW: WARLORDS OF DRAENOR SPECIAL<br />
Der Anfang vom Ende<br />
Mists <strong>of</strong> Pandaria liegt in den letzten Zügen, <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> steht vor der Tür. Wie<br />
gewohnt stellt der Vorbereitungs-Patch einer Erweiterung alles auf den Kopf.<br />
Das Pre-Event zu <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> lässt euch in den Verwüsteten<br />
Landen an der Verteidigung Azeroths teilhaben.<br />
Bevor am 13. November die neuen<br />
Abenteuer in <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
verfügbar werden, stellt schon der<br />
Vorbereitungs-Patch einiges auf den Kopf,<br />
was WoW-Veteranen bislang als selbstverständlich<br />
angesehen haben. Attribute fallen<br />
weg, die Gegenstandsquetsche tritt in<br />
Kraft, Charaktermodelle sehen plötzlich anders<br />
aus, Fähigkeiten und Talente sind gestrichen<br />
oder neu arrangiert, Volksfertigkeiten<br />
sind nicht mehr das, was sie waren.<br />
Und das ist noch längst nicht alles!<br />
Vol’jin und seine Schattenjäger<br />
haben jetzt das<br />
Zepter in Orgrimmar in<br />
der Hand. Endlich!<br />
Attribute<br />
Es fallen einige Sekundärattribute weg.<br />
Sagt Tschüs zu Trefferwertung, Waffenkunde,<br />
Parier- und Ausweichwertung auf Waffen<br />
und Ausrüstungen. Nie wieder müsst ihr die<br />
Trefferwertungsobergrenze erreichen, damit<br />
ihr gegen fiese Raidbosse richtig Wums<br />
macht. Dafür kommen einige neue Attribute<br />
wie Vielseitigkeit und Mehrfachschlag.<br />
Praktisch: Wenn ihr die Rolle eures<br />
Helden wechselt, bei einem Paladin beispielsweise<br />
von Schadensausteiler auf<br />
Heilung, dann wechselt das Hauptattribut<br />
eurer primären Rüstungsgegenstände abgesehen<br />
von Schmuckstücken, Waffen,<br />
Ringen und Halsketten automatisch von<br />
Stärke zu Intelligenz. Das spart Platz bei<br />
der Sammlung von Alternativ-Rüstungen.<br />
Ihr macht mit Patch 6.0.2 außerdem<br />
gefühlt weniger Schaden, denn die Gegenstandsquetsche<br />
tritt in Kraft. Die Zahlen<br />
auf euren Rüstungsstücken mögen zwar<br />
geringer sein und ihr verschießt auch keine<br />
Feuerbälle mehr, die eine Million Schadenspunkte<br />
verursachen. Aber auch alle<br />
eure Gegner teilen weniger stark aus. Insgesamt<br />
fühlen sich die Effekte der Herunterskalierung<br />
aller Zahlen anfangs zwar<br />
merkwürdig an, in der Praxis hat sie aber<br />
keinerlei Auswirkungen darauf, wie gut ihr<br />
einem Monster den Hintern versohlt.<br />
Talente und Fähigkeiten<br />
Auch mit der fünften Erweiterung von <strong>World</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> sind die Entwickler mit der Axt<br />
durch den Talent- und Fähigkeitenwald gezogen<br />
und haben redundante oder überflüssige<br />
Sachen gestrichen. Viele Fertigkeiten<br />
zur Gegnerkontrolle fallen zum Beispiel<br />
weg, um vor allem das PvP-Spiel wieder attraktiver<br />
und fairer zu machen. Einige Klassen-Skills,<br />
die sich sehr ähnelten, sind zusammengelegt<br />
worden, damit es in euren<br />
Aktionsleisten wieder übersichtlicher wird.<br />
Auch bei den Talenten hat sich was getan.<br />
Bei einigen Klassen sind bestimmte<br />
Talente exklusiv einer Talentspezialisierung<br />
vorbehalten,<br />
62
SPECIAL WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
In der Oberen Schwarzfelsspitze findet ihr bis zum Erscheinen<br />
von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> drei neue Bosse.<br />
Kampfgilde und gewertete PvP-Aktivitäten<br />
sind bis zum 13. November nicht zugänglich.<br />
ihr bekommt sie also gar nicht erst zu Gesicht,<br />
wenn ihr eine andere Skillung wählt.<br />
Dazu gibt es Talente, die verändert oder<br />
gar gestrichen und durch neue ersetzt wurden.<br />
Alle Neuerungen, die euren Helden<br />
betreffen, sind auf den ersten Blick reichlich<br />
ungewohnt, und ihr solltet euch ein wenig<br />
Zeit nehmen, sie auszuprobieren, bevor<br />
ihr euch in die nächste Schlacht stürzt.<br />
Völker, Berufe und Gilden<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen die Wahl<br />
des Spielervolks noch einen enormen Einfluss<br />
auf die Charaktererstellung gemacht<br />
hat. Die Boni aller Völker sind nun aneinander<br />
angepasst und etwa gleich stark. Wenn<br />
eure Klasse mehr von kritischer Trefferwertung<br />
als von Tempo pr<strong>of</strong>itiert, dann solltet<br />
ihr immer noch das Volk mit dem Krit-Bonus<br />
wählen. Sollten euch aber solche Details<br />
schnurzpiepegal sein, dann wählt einfach<br />
das Volk, das ihr am coolsten findet.<br />
Berufsboni fliegen genauso wie die<br />
meisten Gildenboni aus dem Spiel. Ihr<br />
sollt euch nach Entwickleraussage nicht<br />
dazu gezwungen fühlen, unbedingt Beruf A<br />
und Beruf B zu wählen, weil der im Kampf<br />
gegen Schlachtzugsbosse die besten Effekte<br />
bringt. Genauso wenig sollen die Gilden<br />
künftig als Geldeinnahmequelle für<br />
faule Spieler gelten, die Unmengen an<br />
Charaktere in ihren Clan laden, nur damit<br />
diese ihm dank Gildenboni ein halbes Vermögen<br />
verdienen. Gilden bleiben noch<br />
Perks wie die Massenwiederbelebung, die<br />
mobile Bank und der schnelle Postver-<br />
sand. Aber Dinge wie eine erhöhte Zahl an<br />
verdienten Gerechtigkeitspunkten gibt’s<br />
nicht mehr. Das schmerzt eh nicht, denn<br />
Tapferkeits- und Gerechtigkeitspunkte sind<br />
komplett gestrichen.<br />
Schlacht um Orgrimmar<br />
Die angekündigte Anpassung des Schlachtzugssystems,<br />
die mit <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
vollends greift, hat auch schon Einfluss auf<br />
den Pandaria-Raid Schlacht um Orgrimmar.<br />
Der flexible Modus ist nun der normale<br />
Modus für 10 bis 30 Helden, die normale<br />
Variante heißt jetzt heroisch und für ebenfalls<br />
10 bis 30 Charaktere. Der bisherige<br />
heroische Schwierigkeitsgrad ist ab s<strong>of</strong>ort<br />
der mythische Modus für 20 Helden. Dazu<br />
kommen mit der Itemquetsche verbundene<br />
Anpassungen an die Bossmechaniken in<br />
der Schlacht um Orgrimmar. Übrigens: Die<br />
Erbstück-Waffen von Garrosh können nur<br />
noch bis zum Erscheinen von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Draenor</strong> erbeutet werden!<br />
PvP<br />
Mit der Veröffentlichung von Patch 6.0.2<br />
ist die 15. PvP-Saison bereits beendet, die<br />
neue startet erst mit <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong>.<br />
Entsprechend lassen sich keine gewerteten<br />
Schlachtfelder und Arenamatches mehr<br />
starten. Vertreibt euch die Zeit auf zufällig<br />
gewählten Schlachtfeldern, denn damit<br />
verdient ihr Schließkassetten. Die können<br />
ab s<strong>of</strong>ort Gold, PvP-Punkte, Ausrüstungsgegenstände<br />
und Verbrauchsgüter wie Tränke<br />
enthalten. Das kann lukrativ sein!<br />
Links alt, rechts neu! Patch 6.0.2 bringt die neuen Charaktermodelle für alle Völker aus Classic WoW und The Burning Crusade.<br />
Mit einer Ausnahme: Die Blutelfen reichen die Entwickler in einem kommenden Patch nach.<br />
63
WOW: WARLORDS OF DRAENOR SPECIAL<br />
Stauraum epischer Qualität<br />
Endlich Platz in den Taschen! Spielzeugkiste, Leerenlager, Materiallager und mehr verstauen<br />
alte Items, damit ihr in <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> keine neue Beute liegen lassen müsst.<br />
„HAB HEUTE MEIN ABO REAKTIVIERT, WEIL ICH MIR DIE<br />
PAAR NEUERUNGEN UND DAS EVENT ANSEHEN MÖCHTE.“<br />
Micro_Cuts, <strong>buffed</strong>-Leser<br />
Das Leerenlager bietet in einem zweiten<br />
Tab 80 neue Plätze, die ihr füllen könnt.<br />
Taschen lassen sich dank neuer Optionen aufräumen.<br />
Neben privaten<br />
Schlachtfeldern gibt’s<br />
endlich auch wieder<br />
private Arena-Matches,<br />
die ihr erstellen könnt.<br />
PvP- und PvE-Suche<br />
sind nun in einem Fenster<br />
untergebracht – so<br />
habt ihr alles im Blick!<br />
Das Gruppensuch-Interface<br />
lässt euch Spieler<br />
für alle Abenteuer suchen,<br />
die ihr nicht allein<br />
erledigen wollt.<br />
Sogar für Quests oder<br />
Schatzjagden könnt ihr<br />
nach Gleichgesinnten<br />
suchen – über die benutzerdefinierte<br />
Suche.<br />
64
SPECIAL WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
In der Spielzeugkiste finden alle Spaß-Objekte<br />
Platz, die sich über die Jahre angesammelt haben.<br />
Im Materiallager parkt ihr Handwerksressourcen.<br />
Und die stapeln bis zu 200 Stück!<br />
Mit Hordlern handeln? Kein Problem, das Auktionshaus<br />
ist jetzt fraktionsübergreifend nutzbar.<br />
Tasten lassen sich wesentlich einfacher<br />
belegen als noch vor Patch 6.0.2.<br />
QUESTLOG & WELTKARTE<br />
Ihr seht es schon im Bild, das Questlog und die<br />
Weltkarte werden ab s<strong>of</strong>ort nur noch zusammen<br />
geöffnet. Euer Abenteuerjournal hängt<br />
untrennbar an der Karte dran, und genau das<br />
soll für mehr Übersicht bei eurer Abenteuerhatz<br />
sorgen. Ihr könnt die Quests nach Region sortieren<br />
und seht vor allem künftig in <strong>Draenor</strong>, wie<br />
viele Hauptquest-Kapitel und wie viele Nebenbeschäftigungen<br />
euch noch erwarten. Natürlich<br />
bleiben alle vorherigen Optionen der Weltkarte<br />
erhalten. So lässt sich immer noch einstellen,<br />
dass die Karte transparent wird, wenn sich euer<br />
Charakter bewegt. Nun klebt dann halt noch<br />
das Questlog an der Seite.<br />
XxxxxxxXXX xxxxx xxxxxx xxxxx XxxxxxxXXX xxxxx xxxxxx<br />
xxxxx XxxxxxxXXX xxxxx xxxxxx xxxxx XxxxxxxXXX xxxxx<br />
65
WOW-CLASSIC SPECIAL<br />
10 JAHRE WOW<br />
Wow, ist es schon zehn Jahre her, dass<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> das Licht der Welt erblickte?<br />
Prüfen wir das Chronometer: Ja,<br />
es ist so. Machen wir also einen kleinen<br />
Abstecher in die Vergangenheit. In eine<br />
Ära, in der Raids noch 40 statt nur 25 Spieler<br />
umfassten. Wir statten einer gewissen<br />
Drachendame einen Besuch ab. Okay,<br />
Onyxia kam erst 2005 auf die WoW-Server,<br />
aber derart kleine historische Ungenauigkeiten<br />
sollten uns nicht weiter stören. Um<br />
ehrlich zu sein, Ragnaros führt Playmobil<br />
(noch) nicht im Angebot und wir hatten<br />
nur einen schwarzen Drachen. Daher Bühne<br />
frei für unsere Interpretationen der damaligen<br />
Geschehnisse. Ready for Invite?<br />
Die Wachen sind besiegt, der Drachenhort<br />
liegt vor uns. Der Raidlead erklärt die Taktik.<br />
Die eine Hälfte<br />
links, die andere<br />
rechts. Finger weg<br />
von den Eiern, klar?<br />
Der Raid nimmt Aufstellung, mutig<br />
schreitet der Tank auf Onyxia zu.<br />
Komm, trau dich.<br />
chhrrrr...<br />
Tank sie an!<br />
Mmh, gibt’s in Classic<br />
überhaupt schon<br />
Bäume?<br />
RE! Sorry, war afk.<br />
Nach kurzem Zögern fasst sich der Tank<br />
ein Herz und weckt den Drachen auf.<br />
Onyxia springt auf und<br />
greift an. Alle halten sich<br />
von den Dracheneiern<br />
weg, nur einer nicht ...<br />
Groaarr!<br />
Ups ... äh, ich hab<br />
Adds! Tank? Mach<br />
deinen Job ffs!<br />
AOE!<br />
WIR BRAUCHEN<br />
AOE!!!<br />
Frau Onyxia … Hallo!<br />
… äh, würden Sie vielleicht<br />
aufwachen …<br />
bitte?<br />
Magier bomben das<br />
Gros der Drachenwelpen<br />
weg, Gnom-<br />
Schurken kümmern<br />
sich um den Rest.<br />
66
SPECIAL WOW-CLASSIC<br />
Als die Drachenwelpen alle erschlagen sind, verfällt Onyxia auf eine List.<br />
WAAAS?!?<br />
EIN BESSERER<br />
MAINTANK<br />
ALS ICH?<br />
Das ist nur ein Trick!<br />
Der Drache will uns<br />
SPALTEN!<br />
Pssst! Der Raidlead hat vorhin gesagt,<br />
der Offtank gäbe einen besseren<br />
Maintank ab als du!<br />
Hey, Raidlead, jetzt mal echt?<br />
Der Offtank ein besserer Maintank.<br />
Hast du mal dessen Movement gesehen?<br />
Klarer Fall von Keyboard-<br />
Turnerlaberrababerlaberrababerdisktuierschwatz<br />
…<br />
ZU HILFE!!!<br />
DER TANK IST IRRE GEWORDEN<br />
UND WILL UNS ANS LEDER!<br />
Einzig der Paladin bewahrt einen kühlen Kopf.<br />
Der Drache hat<br />
die Nüstern voll<br />
und hebt ab.<br />
Onyxia nutzt die Verwirrung aus und<br />
verpasst dem Tank den Flügelschlag,<br />
der Schwanz jedoch senst ins Leere.<br />
Wusch!!!!!!<br />
Mehr DoTs!<br />
Wir brauchen<br />
mehr DoTs!!!<br />
Nach einigen Schwerthieben in den weichen Unterbauch<br />
Onyxias setzt sie zum Feueratem an ...<br />
Nur noch ein DoT … Und so<br />
kommt es, wie es kommen muss.<br />
Brutzel!<br />
Okay, stop DoTs!<br />
Stop DoTs!!!<br />
AAAHHH!! HILFE!!<br />
Stop DoTs!<br />
Minus 40 DKP!!!<br />
N00b Hexer …<br />
Plx rezz!<br />
Och komm, einen<br />
DoT kann ich noch.<br />
Onyxia versetzt den Raid<br />
in Angst und Schrecken!<br />
*bibber*<br />
*zitter*<br />
*schwitz*<br />
Buh!<br />
Ein Zwergenpriester<br />
tritt vor<br />
und spricht dem<br />
verängstigten<br />
Tank Mut zu.<br />
Alles wird wieder<br />
gut, du brauchst<br />
keine Angst haben.<br />
Kurz darauf ist der Todesstoß gesetzt. Onyxia, die schwarze<br />
Drachendame, liegt tot darnieder – der Raid hat gesiegt!<br />
NEEEEEEEED!<br />
Oh, ein<br />
Hunter Item.<br />
Plx kick!<br />
67
HEARTHSTONE SPECIAL<br />
Geile Karten-Combos<br />
Mit diesen genialen Combos lehrt ihr eure Gegner in Hearthstone das Fürchten.<br />
AUTOR: QUIRIN ANETSEDER<br />
Große Freude:<br />
Der Spieler<br />
Noxious kann<br />
mit seinem<br />
Priester 20<br />
Schaden auf<br />
einen Schlag<br />
austeilen. Wir<br />
verraten euch,<br />
wie das genau<br />
funktioniert.<br />
(Quelle: Youtube-Kanal NoxiousGLHF)<br />
DIE DUNKLE SEITE<br />
In Sammelkartenspielen erscheinen viele Karten<br />
zunächst sehr unscheinbar. Doch erst wenn<br />
man sie zusammen mit anderen kombiniert,<br />
zeigen sie ihr wahres Potenzial. Im Falle des<br />
Online-Spiels Hearthstone ist dies nicht anders.<br />
Auf den folgenden Seiten stellen wir euch<br />
deshalb vor, welche Karten sich im Zusammenspiel<br />
besonders gut ergänzen.<br />
Die Priesterklasse gilt als Verfechter des Lichts<br />
und setzt auf einige Kombinationen von Heilund<br />
Stärkungszaubern. Doch bei einer seiner<br />
wichtigsten Combos wandelt unser Klassenheld<br />
Anduin auf dunklen Pfaden. Schauen wir uns<br />
zunächst den Zauber Kreis der Heilung an. Mit<br />
dieser Karte heilt ihr für null Manakosten alle<br />
Diener auf dem Spielfeld in Hearth stone um<br />
vier Punkte. Also nicht nur eure eigenen Diener,<br />
sondern auch die des Gegners. Das klingt im<br />
ersten Moment nicht besonders berauschend.<br />
Aber wenn ihr zuerst die Auchenaiseelenpriesterin<br />
ausspielt, kann dies fatale Auswirkungen<br />
für euren Gegenspieler haben. Die Seelenpriesterin<br />
kehrt nämlich durch ihren Kartentext alle<br />
Heilzauber des Priesters in Schaden um. Spielt<br />
ihr also zunächst diese Dienerin aus und anschließend<br />
euren Zauber Kreis der Heilung,<br />
wird aus der Flächenheilung ein Flächenschaden.<br />
Bedenkt dabei, dass die vier Schadenspunkte<br />
weiterhin für beide Seiten des Spielfeldes<br />
gelten, also auch eure eigenen<br />
Diener Schaden kassieren. Die Auchenaiseelenpriesterin<br />
selbst überlebt diesen Zauber jedoch,<br />
da sie mit 3 Angriffspunkten und 5 Lebenspunkten<br />
sehr solide Grundwerte besitzt. Eure<br />
Heilfähigkeit fügt zudem ebenfalls Schaden zu,<br />
solange die Priesterin im Spiel ist.<br />
Besonders effektiv ist diese Kombination gegen<br />
Zoolocks. Dabei handelt es sich um sehr aggressive<br />
Hexenmeisterdecks, die mit vielen kleinen<br />
Dienern bereits früh versuchen, das Spiel<br />
für sich zu entscheiden. Da die Auchenaiseelenpriesterin<br />
nur vier Mana kostet und der Kreis<br />
der Heilung null Mana, nehmt ihr mit dieser<br />
Combo Zoolocks schnell den Wind aus den<br />
Segeln. Im Vergleich dazu kommt der Flammenstoß<br />
des Magiers, welcher allen feindlichen<br />
Dienern ebenfalls vier Schaden zufügt, mit sieben<br />
Manakosten erst viel zu spät ins Spiel –<br />
gegen aggressive Decks ist die Partie zu diesem<br />
Zeitpunkt nämlich meist schon entschieden.<br />
ZWANZIG SCHADEN AUF<br />
EINEN STREICH<br />
Mit den neuen Karten aus der Erweiterung<br />
Fluch von Naxxramas lässt sich diese Combo<br />
noch weiter ausbauen. Stirbt die Karte Zombiefraß<br />
zum Beispiel, heilt sie euren Gegner<br />
normalerweise mit seinem Todesröchel-Effekt<br />
um fünf Lebenspunkte. Habt ihr allerdings eine<br />
Auchenaiseelenpriesterin auf dem Feld, kehrt<br />
sich auch dieser Effekt in Schaden um, wenn der<br />
Zombie stirbt. Spielt ihr den Zombiefraß<br />
zweimal für je ein Mana aus, anschließend die<br />
Seelenpriesterin und am Ende Kreis der<br />
Heilung, tötet ihr so eure eigenen Zombies und<br />
fügt eurem Gegner zehn Schadenspunkte zu.<br />
Wenn ihr die legendäre Karte Baron Totenschwur<br />
zusätzlich ausspielt, proccen die Todesröchel-Effekte<br />
der Zombies durch dessen Fähigkeit<br />
sogar doppelt und ihr teilt 20 Schaden aus.<br />
68
SPECIAL HEARTHSTONE<br />
MESSER, GABEL, SCHERE, LICHT ...<br />
Bisher haben wir uns<br />
nur den dunklen<br />
Künsten des Priesters<br />
gewidmet, aber der<br />
kann natürlich auch<br />
ganz anders. Wie setzen<br />
wir unsere Heilfähigkeiten<br />
also möglichst effizient<br />
ein? In unserer<br />
nächsten Combo spielt<br />
der Zauber Kreis der<br />
Heilung ebenfalls eine große Rolle.<br />
Dazu werfen wir zunächst einen Blick auf die<br />
Karte des Verletzten Klingenmeisters. Bei<br />
diesem kampferprobten Schwertkämpfer, den<br />
ihr vielleicht noch als Held aus dem Echtzeit-<br />
Strategietitel <strong>Warcraft</strong> 3 kennt, handelt es sich<br />
um einen Diener mit vier Angriff und sieben<br />
Lebenspunkten, der euch lediglich drei Mana<br />
kostet. Natürlich hat die Sache auch einen<br />
Haken. Der Klingenmeister verletzt sich mit<br />
seinem Kampfschrei nämlich selbst und fügt<br />
sich dadurch vier Schadenspunkte zu – so viel<br />
zu kampferprobt. Übrig bleibt ein Diener mit<br />
vier Angriff und drei Leben, der von vielen Karten<br />
leicht aus dem Weg<br />
geräumt werden kann,<br />
die nur zwei Mana kosten.<br />
Hier kommt nun der<br />
Priesterzauber Kreis der<br />
Heilung für null Mana<br />
ins Spiel. Mit dessen Hilfe<br />
heilt ihr euren verwundeten<br />
Klingenmeister<br />
einfach wieder im<br />
gleichen Zug voll, in dem<br />
ihr ihn ausspielt. Diese Karten könnt ihr schon<br />
im dritten Zug gemeinsam ausspielen. Habt ihr<br />
zudem eine Münzkarte auf der Hand, ist die<br />
Combo bereits im zweiten Zug möglich.<br />
Euer Gegenspieler wird sich schwer damit<br />
tun, einen voll geheilten Klingenmeister in einer<br />
so frühen Phase eurer Begegnung aus dem<br />
Spiel zu nehmen. Habt ihr während der Umtauschphase<br />
zu Beginn einer Partie bereits eine<br />
der beiden Karten auf der Hand, lohnt es sich also,<br />
auf den zweiten Teil der Combo zu spekulieren.<br />
Eine weitere Priesterkarte, die sehr gut mit<br />
dieser Kombination harmonisiert, ist die Klerikerin<br />
von Nordhain. Sie stellt eine der wichtigsten<br />
Mechaniken für den<br />
Priester dar, um an<br />
zusätzliche Karten aus<br />
seinem Deck zu gelangen.<br />
Die puren Kampfwerte<br />
scheinen mit<br />
einem Angriff und drei<br />
Leben zwar gering. Die<br />
Kernfunktion aber<br />
bildet ihre Fähigkeit, für<br />
jede Heilung eines<br />
Dieners eine Karte zu ziehen. Dabei ist es egal,<br />
ob ihr eure eigenen Diener oder die eures Gegners<br />
heilt. Selbst wenn euer Kontrahent zum<br />
Beispiel seine eigenen Diener durch ein Heiltotem<br />
heilt, erhaltet ihr auch neue Karten.<br />
Befindet sich schon eine Klerikerin von Nordhain<br />
auf dem Spielfeld, wenn ihr eure Combo<br />
aus Verletzter Klingenmeister und Kreis der<br />
Heilung spielt, zieht ihr damit zusätzlich eine<br />
Karte aus eurem Deck. Ihr könnt auch alle drei<br />
Karten zusammen ausspielen, aber gerade zu<br />
Beginn einer Partie empfiehlt es sich, die Klerikerin<br />
möglichst früh auszuspielen. Somit könnt<br />
ihr sie vielleicht sogar auch noch heilen.<br />
GEHEIMTIPP TRICK 17<br />
Die Karte Dunkler Wahnsinn hat einen besonderen Trick auf Lager.<br />
Für vier Mana übernehmt ihr einen gegnerischen Diener mit<br />
maximal drei Angriff, den ihr am Ende des Zuges wieder zurückgeben<br />
müsst. Besitzt dieser Diener nun aber einen Todesröchel-Effekt<br />
und stirbt, während ihr ihn kontrolliert, pr<strong>of</strong>itiert ihr selbst davon.<br />
Ruft etwa der Schlickspucker oder der Erntegolem bei seinem Ableben<br />
einen neuen Diener herbei, behaltet ihr ihn dauerhaft.<br />
Einfach irre: Stirbt der Schlickspucker, während ihr ihn mit<br />
Dunkler Wahnsinn kontrolliert, behaltet ihr seinen Schleim.<br />
69
HEARTHSTONE SPECIAL<br />
NEUE KLASSENKARTEN AUS NAXXRAMAS<br />
REINKARNATION<br />
Mit der Erweiterung Fluch von Naxxramas<br />
kamen für Hearthstone viele neue Karten ins<br />
Spiel. Seit der Einführung versuchen die Spieler,<br />
innovative Deckvariationen mit den neuen<br />
Karten zu formen. Der Schlickspucker erfreut<br />
sich etwa großer Beliebtheit, weil er den aggressiven<br />
Decks zu schaffen macht, die man häufig<br />
in der Rangliste trifft. Aber wie sieht es eigentlich<br />
mit den neuen Klassenkarten aus?<br />
Die Antwort fällt sehr unterschiedlich aus.<br />
Der Priester etwa pr<strong>of</strong>itiert von seiner neuen<br />
Klassenkarte Dunkler Kultist sehr stark, da er<br />
nun endlich einen guten Diener für drei Mana<br />
erhält. Der Druidenzauber Giftsamen hingegen<br />
wird so gut wie gar nicht gespielt.<br />
Die Schamanenkarte Reinkarnation eignet<br />
sich besonders gut für coole Kombinationen.<br />
Der <strong>of</strong>fensichtlichste Nutzen liegt darin, angeschlagene<br />
Diener zu opfern, damit sie mit<br />
vollem Leben wieder ins Spiel zurückkehren. Befindet<br />
sich also etwa ein Champion von Sturmwind<br />
auf eurer Seite des Spielbretts und er hat<br />
nur noch zwei Leben übrig, wirkt ihr einfach<br />
Reinkarnation auf ihn. Dadurch stirbt er zunächst<br />
und taucht s<strong>of</strong>ort wieder auf, als hättet<br />
ihr ihn gerade erst ausgespielt. Kampfschreie<br />
allerdings zeigen keinerlei Wirkung. Spielt ihr<br />
also Reinkarnation auf einen Verletzten<br />
Klingenmeister, verletzt sich dieser nicht selbst,<br />
sondern bleibt eine 4/7er Einheit.<br />
Hat euer Gegenspieler einen Diener mit Verzauberungen<br />
verstärkt, könnt ihr Reinkarnation<br />
auch als eine Art Stille-Effekt benutzen, um die<br />
Einheit zum Schweigen zu bringen. Diese kehrt<br />
dann wieder in ihrer Ursprungsversion zurück.<br />
Die verschiedenen Klassenkarten erspielt ihr<br />
euch übrigens in der Erweiterung Fluch von<br />
Naxxramas, indem ihr in speziellen Herausforderungen<br />
gegen die Bosse aus der Zitadelle antretet.<br />
Ihr erhaltet dafür ein vorgefertigtes<br />
Deck, das darauf ausgelegt ist, euch die<br />
Vorzüge der neuen Klassenkarten zu vermitteln.<br />
Im Falle des Schamanen tretet ihr gegen<br />
Gothik den Ernter im Militärviertel an.<br />
KEL’THUZAD HOCH VIER<br />
Reinkarnation glänzt vor allem in Verbindung<br />
mit speziellen anderen Karten. Einer<br />
dieser Diener ist Kel’Thuzad, der Herr der<br />
Zitadelle Naxxramas selbst. Bei ihm handelt es<br />
sich um eine sehr mächtige legendäre Karte mit<br />
sechs Angriff und acht Leben, die ihr für acht<br />
Manapunkte ausspielen könnt. Zusätzlich hat<br />
der Lich die besondere Fähigkeit, am Ende jedes<br />
Zuges alle gefallenen Diener wiederzubeleben.<br />
Ihr ahnt vielleicht, was jetzt kommt. Wenn ihr<br />
Reinkarnation auf Kel’Thuzad selbst wirkt,<br />
stirbt er ja zunächst. Daher erweckt er am Ende<br />
eures Zuges eine zweite Version von sich zum<br />
Leben. Verleiht ihr eurem Lich zuvor mit dem<br />
Schamanenzauber Geist der Ahnen noch einen<br />
Todesröchel-Effekt, der ihn wiederbelebt, geht<br />
der Spaß erst richtig los.<br />
Die beiden Totenbeschwörer<br />
rufen dann<br />
nämlich jeweils eine<br />
Version von sich und ihr<br />
startet mit einem vierfachen<br />
Kel’Thuzad in<br />
die nächste Runde. Für<br />
die Kombination dieser<br />
drei Karten benötigt ihr<br />
aber zwei Züge.<br />
KLAUSTROPHOBIE<br />
Besonders gut ergänzt sich die Schamanenkarte<br />
Reinkarnation auch mit Hearthstone-Karten,<br />
welche über einen Todesröcheleffekt verfügen.<br />
Die Diener sterben zunächst, ihr Effekt procct<br />
und anschließend kehren sie zurück. Sylvanas<br />
Windläufer besitzt einen ganz besonderen<br />
Todesröchel-Effekt. Stirbt die Bansheekönigin,<br />
übernimmt sie die Kontrolle über einen zufälligen<br />
feindlichen Diener. Mit dem Schamanenzauber<br />
Reinkarnation könnt ihr die Anführerin<br />
der Verlassenen nun selbst opfern, erhaltet<br />
einen gegnerischen Diener und eine weitere Kopie<br />
von Sylvanas auf dem Spielfeld.<br />
Die Kombination lohnt sich besonders, wenn<br />
euer Gegner extrem starke Kreaturen kontrolliert.<br />
Ihr habt nicht nur die Chance, einen seiner<br />
mächtigen Diener zu<br />
stehlen, sondern verfügt<br />
mit der wiederauferstandenen<br />
Sylvanas<br />
selbst noch über einen<br />
gefährlichen Diener mit<br />
fünf Angriff und fünf<br />
Leben. Und natürlich<br />
könnt ihr dem Gegner<br />
damit noch eine zweite<br />
Einheit stehlen.<br />
EIER, WIR BRAUCHEN EIER!<br />
Nicht nur legendäre Karten eignen sich, um sie<br />
mit Reinkarnation zu kombinieren. Ihr könnt sie<br />
auf jede beliebige Karte mit Todesröcheln<br />
anwenden und pr<strong>of</strong>itiert doppelt vom Effekt.<br />
Mit den neuen Naxxramaskarten Nerubisches<br />
Ei und Reinkarnation als Zutaten lässt sich ganz<br />
einfach ein sehr aggressives Deck zaubern.<br />
Das Ei bietet mit null Angriff und zwei Leben<br />
für zwei Mana eigentlich enttäuschende Werte.<br />
Stirbt das Nerubische Ei aber, schlüpft daraus<br />
ein Neruber mit vier Angriff und vier Leben.<br />
Wenn euer Gegner das Ei nicht zerstört, müsst<br />
ihr eine Möglichkeit finden, das Ei selbst zu töten.<br />
Hier kommt wieder die Reinkarnation ins<br />
Spiel. Ihr erhaltet nicht nur einen 4/4er-Diener,<br />
sondern seid noch durch euer zweites Nerubisches<br />
Ei relativ sicher<br />
vor Flächenangriffen<br />
eures Gegners. Auch<br />
hier lohnt es sich, beide<br />
Karten noch mit Geist<br />
der Ahnen zu kombinieren,<br />
um weitere Eier<br />
herbeizurufen. Für ein<br />
leckeres Omelett kann<br />
man schließlich nie genug<br />
Eier haben.<br />
70
SPECIAL HEARTHSTONE<br />
DER COMBO-SCHAMANE<br />
IMMER FESTE DRUFF<br />
Der Schamane startet in der Regel gemächlich<br />
in eine Partie. Mit seiner Heldenfähigkeit<br />
versucht er Totems möglichst gewinnbringend<br />
einzusetzen, reagiert mit dem Flächenzauber<br />
Gewittersturm auf viele gegnerische Einheiten<br />
oder verwandelt besonders gefährliche Exemplare<br />
mit dem Zauber Hex in einen Frosch. Im<br />
späteren Spielverlauf wirft er ausdauernde<br />
Diener auf das Schlachtfeld, die sich nicht so<br />
leicht vom Gegner beseitigen lassen.<br />
Das Ende kommt dann meist sehr überraschend<br />
für den gegnerischen Spieler, denn der<br />
Schamane kann auf einen Schlag sehr viel Schaden<br />
austeilen. Dabei sind Schadensspitzen in<br />
Höhe von 16 bis 24 keine Seltenheit.<br />
Die Karte Waffe des Felsbeißers spielt in solchen<br />
Combos eine wichtige Rolle. Mit ihr kann<br />
man einem befreundeten Charakter drei<br />
Angriffspunkte für einen Zug verleihen. Ihr<br />
könnt sie also entweder auf eure Diener oder<br />
auf euren Helden selbst wirken. Hebt euch<br />
diese Karte am besten immer für eine solche<br />
Combo auf. Nur im äußersten Notfall solltet ihr<br />
sie bereits zu Beginn eines Spiels verbrauchen,<br />
falls ihr andernfalls zu weit in Rückstand geratet.<br />
Die epische Karte Schicksalshammer stellt<br />
den zweiten Teil dieser Kombination dar. Die<br />
geschichtsträchtige Waffe aus <strong>World</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Warcraft</strong>, mit der Thrall zum Kriegshäuptling<br />
aufgestiegen ist, kommt mit zwei Angriffspunkten<br />
und acht Aufladungen ins Spiel. Außerdem<br />
verfügt der Schicksalshammer über die Fähigkeit<br />
Windzorn, welche es euch erlaubt, mit eurer<br />
Waffe zweimal im selben Zug anzugreifen.<br />
Wirkt ihr Felsbeißer auf den mit dem Schicksalshammer<br />
ausgerüsteten Helden, teilt ihr<br />
sogar zweimal je fünf Schaden aus. Benutzt ihr<br />
den Zauber doppelt, erhöht sich euer Schaden<br />
nochmals und ihr könnt insgesamt 16 Schaden<br />
in einem einzigen Zug verursachen. Natürlich<br />
ergibt es auch Sinn, den Schicksalshammer<br />
ohne diese Combo auszuspielen, allerdings ist<br />
er dann anfällig dafür, von Karten wie dem<br />
Säurehaltigen Schlamm zerstört zu werden.<br />
JENKINS, LEEROY JENKINS<br />
Eine der beliebtesten legendären Karten, Leeroy<br />
Jenkins, lässt sich auch als tolle Combo-Karte im<br />
Schamanendeck einbauen. Normalerweise<br />
nutzt man Leeroy als Finisher in eher aggressiven<br />
Decks, um dem Gegner die letzten Lebenspunkte<br />
zu rauben und ihm den Rest zu geben.<br />
Die legendäre Karte hat sich mit verschiedenen<br />
Decks wie dem Miracle Schurken oder<br />
Jägerdecks teilweise so gut ergänzt, dass die<br />
Hearthstone-Entwickler deren Manakosten von<br />
vier auf fünf erhöht haben. Unsere Schamanencombo<br />
lässt sich dadurch allerdings einfach nur<br />
einen Zug später ausspielen.<br />
Leeroy Jenkins besitzt sechs Angriffs- und<br />
zwei Lebenspunkte und kann dank seiner Fähigkeit<br />
Ansturm s<strong>of</strong>ort nach dem Ausspielen<br />
der Karte angreifen. Durch seine immer noch<br />
vergleichsweise günstigen Manakosten beschwört<br />
er als Ausgleich auf der Seite des Gegners<br />
zwei Welplinge mit einem Angriff und einem<br />
Leben herbei. Da diese Combo das Spiel jedoch<br />
beenden soll, stört das nicht weiter.<br />
Als Nächstes wirkt ihr den Schamanenzauber<br />
Windzorn auf Leeroy Jenkins. Diese verleiht<br />
eurem Diener die gleiche Mechanik, welche der<br />
Schicksalshammer besitzt: Ihr dürft mit der<br />
Einheit ein zweites Mal im selben Zug angreifen.<br />
Wirkt ihr jetzt noch Waffe des Felsbeißers<br />
auf Leeroy, erhöht sich euer Schaden von<br />
insgesamt 12 auf 18 Punkte. Habt ihr sogar beide<br />
Waffen des Felsbeißers auf der Hand, könnt<br />
ihr für nur neun Mana auf diese Weise insgesamt<br />
24 Schaden austeilen.<br />
Wenn ihr Leeroy nicht in eurer Kartensammlung<br />
habt, wirkt ihr die Combo einfach auf einen<br />
anderen Diener mit viel Angriff. Je höher<br />
der Grundschaden der Karte ist, desto effektiver<br />
ist der doppelte Angriff. Spielt ihr ein Feuerelementar<br />
mit sechs Angriff aus und es überlebt<br />
bis zum nächsten Zug, verursacht ihr mit dieser<br />
neuen Combo den gleichen Schaden. Der große<br />
Vorteil von Leeroy besteht aber darin, dass euer<br />
Gegner nicht auf ihn reagieren kann. Außer dieser<br />
spielt zuvor eine Spotteinheit.<br />
INFO<br />
Kopiert mithilfe der epischen Karte Gesichtsloser Manipulator Leeroy Jenkins<br />
und ihr könnt für 10 Mana in einem Zug 12 Schaden austeilen. Diese Combo<br />
lässt sich in jedes Deck einbauen, da es sich um klassenunabhängige Karten<br />
handelt. Zudem ist der Gesichtslose Manipulator sehr flexibel einsetzbar.<br />
12DMG<br />
71
HEARTHSTONE SPECIAL<br />
DIE DRUIDEN-COMBO SCHLECHTHIN<br />
Ihr habt in Runde neun noch 20 Leben gegen<br />
ein Druidendeck? Wiegt euch nur nicht zu sehr<br />
in Sicherheit. Der Druide kann nämlich mit nur<br />
zwei Karten mindestens 14 Schaden austeilen –<br />
und bei dieser Combo ist die Grenze nach oben<br />
hin <strong>of</strong>fen. Kontrolliert der Druide beispielsweise<br />
noch zwei Einheiten mit lediglich je einem<br />
Angriff, summiert sich die Kombination aus<br />
Naturgewalt und Wildes Brüllen schon auf 20<br />
Schaden. Mit Naturgewalt ruft der Druide<br />
zunächst drei Diener mit je zwei Angriff und<br />
Ansturm herbei und Wildes Brüllen verleiht<br />
dann allen Charakteren, also einschließlich<br />
eures Helden selbst, zwei Angriff. Entscheidend<br />
ist dabei die Anzahl der Einheiten auf dem<br />
Spielfeld. Zwei Diener mit beispielsweise zwei<br />
Angriffspunkten fügen mithilfe von Wildes<br />
Brüllen insgesamt acht Schaden zu, eine Einheit<br />
mit fünf Angriffspunkten jedoch nur sieben.<br />
Daher solltet ihr bei der Combo aus Naturgewalt<br />
und Wildes Brüllen bereits möglichst viele<br />
Diener auf dem Spielfeld haben.<br />
DER EQUALIZER<br />
Der große Gleichmacher ist in diesem Fall nicht<br />
der Tod, sondern der Paladin. Mit seinem<br />
Klassenzauber Gleichheit sorgt er auf beiden<br />
Seiten des Spielbretts erst einmal für ausgewogene<br />
Verhältnisse. Nur, um dann anschließend<br />
alles wegzufegen. Bei den zwei Combos mit<br />
Gleichheit ist es sehr wichtig, in welcher<br />
Reihenfolge man die Karten einsetzt.<br />
Zunächst zum Zauber selbst: Er reduziert das<br />
Leben aller Diener auf eins. Anschließend ist es<br />
euch möglich, mit dem Zauber Weihe das<br />
komplette gegnerische Feld zu säubern.<br />
Beachtet dabei allerdings, dass Gleichheit<br />
sowohl auf das Leben der gegnerischen als auch<br />
eurer eigenen Diener wirkt.<br />
Der Paladin kann auch noch auf eine weitere<br />
Karte zurückgreifen, die sich mit Gleichheit gut<br />
kombinieren lässt. Der Wilde Pyromant kommt<br />
für zwei Mana mit drei Angriff und zwei Leben<br />
ins Spiel und fügt allen Dienern einen Schaden<br />
zu, sobald ihr einen Zauber ausspielt. Der<br />
Vorteil dieser Combo: Ihr benötigt nur fünf<br />
Manapunkte für sie, was Weihe allein schon<br />
kostet. Wollt ihr Gleichheit also mit dem<br />
Pyromanten kombinieren, spielt ihr diesen als<br />
Erstes aus und erst anschließend den Klassenzauber.<br />
Dadurch setzt Gleichheit zunächst das<br />
Leben der Einheiten auf eins. Anschließend löst<br />
der Wilde Pyromant seinen Effekt aus, getreu<br />
seinem Motto: FEUER FREI!<br />
Darf in keinem Paladeck fehlen: Kombiniert ihr die Karte<br />
Gleichheit mit dem Flächenzauber Weihe oder mit dem<br />
Wilden Pyromanten, lassen sich alle Diener des Gegners<br />
auf einmal besiegen. Allerdings setzt Gleichheit auch das<br />
Leben eurer eigenen Einheiten auf eins.<br />
72
ZU STARK FÜR DAS META?<br />
SPECIAL HEARTHSTONE<br />
Die Hearthstone-Entwickler versuchen seit Release des Online-Sammelkartenspiels, möglichst wenig Änderungen an den Spielkarten durchzuführen.<br />
Doch die Combo aus Verhungernder Bussard und Lasst die Hunde los war einfach zu stark. Mit ihr konnte der Jäger für nur fünf Mana verhältnismäßig<br />
viele Karten ziehen. Der Jäger war bei den Spielern wegen dieser Combo in Hearthstone omnipräsent. Daher wurde der Bussard auch abgeschwächt.<br />
+<br />
Unglaublich billig: Die alte Version des Verhungernden<br />
Bussards kostete nur zwei Manapunkte …<br />
… zusammen mit der Karte Lasst die Hunde los konnte<br />
der Jäger bereits in Runde fünf sehr viele Karten ziehen.<br />
Über das Ziel hinaus: Vielen Spielern ging die<br />
Änderung am Verhungernden Bussard zu weit.<br />
DER JÄGER – EINE UNENDLICHE GESCHICHTE<br />
Allgemein scheint das Online-Kartenspiel<br />
Hearthstone sehr gut ausbalanciert zu sein.<br />
Doch mit einer Klasse tun sich die Entwickler<br />
bei Blizzard etwas schwer – dem Jäger. Seine<br />
Karten besitzen untereinander eine sehr gute<br />
Synergie. Vor allem die Kombination aus<br />
Verhungernder Bussard und Lasst die Hunde los<br />
ist extrem stark. Der Bussard besitzt die Fähigkeit,<br />
für jede Wildtierkarte, die ihr mit dem<br />
Jäger ausspielt, eine zusätzliche Karte zu<br />
ziehen. Und der Zauber Lasst die Hunde los ruft<br />
für jeden gegnerischen Diener einen Jagdhund<br />
als Wildtier mit einem Angriff, einem Leben und<br />
Ansturm herbei. Kombiniert ihr beide Karten,<br />
lassen sich sehr viele Karten auf einmal ziehen,<br />
sobald euer Gegner mehrere Diener auf dem<br />
Spielfeld hat.<br />
Mit der alten Version des Verhungernden<br />
Bussards konnte man also für nur fünf Manapunkte<br />
zahlreiche Karten ziehen und hatte<br />
zugleich noch einige Diener für den Angriff zur<br />
Verfügung (siehe Grafik). Ende September 2014<br />
wurden die Kosten des Bussards nun auf fünf<br />
Mana erhöht und als Ausgleich bekam er drei<br />
Angriffs- und zwei Lebenspunkte. Diese<br />
Änderung soll den Spielern mehr Zeit geben,<br />
auf den Verhungernden Bussard und die<br />
Karten, die er zieht zu reagieren, so die<br />
Entwickler. Vielen Hearthstone-Spielern ging<br />
diese Abschwächung aber zu weit und sie<br />
erklärten den Jäger kurzerhand bereits für tot.<br />
Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Die<br />
beiden Karten lassen sich immer noch zusammen<br />
spielen, allerdings erst ab dem achten Zug.<br />
Kombiniert ihr zusätzlich Lasst die Hunde los<br />
noch mit einem Waldwolf, erhöht dieser den<br />
Angriff eurer Wildtiere um einen weiteren<br />
Punkt. Da der Waldwolf nur ein Mana kostet,<br />
sind auch Combos aus Bussard, Lasst die Hunde<br />
los und zweimal Waldwolf möglich, womit ihr<br />
euren Schaden noch weiter steigern könnt.<br />
Auch an der zweiten Karte dieser Combo, Lasst<br />
die Hunde los, gab es schon einige Änderungen.<br />
Bevor sie die derzeitige Fähigkeit bekam, verlieh<br />
sie allen Wildtieren ursprünglich jeweils einen<br />
zusätzlichen Angriffspunkt und Ansturm. Mit<br />
der neuen Mechanik kostete Lasst die Hunde<br />
los anfangs nur zwei Manapunkte, bis die<br />
Entwickler noch einmal nachbesserten.<br />
Die Änderung am Verhungernden Bussard<br />
hat der Vielfalt der gespielten Decks in Hearthstone<br />
jedenfalls gutgetan. Ihr begegnet jetzt<br />
auf der Rangleiter nicht mehr in jedem zweiten<br />
Spiel einem Jäger. Zudem tauchen auch neue<br />
Variationen des Jägers auf. Und gerade das<br />
Kombinieren verschiedener Karten macht ja<br />
einen großen Reiz von Hearthstone aus.<br />
Overpowered:<br />
Für nur fünf Mana<br />
erhielt man<br />
mithilfe der Bussard-Combo<br />
sechs Karten<br />
und konnte<br />
sechs Schaden<br />
austeilen.<br />
73
HEARTHSTONE SPECIAL<br />
Hearthstone für Anfänger und Pr<strong>of</strong>is<br />
Wir beleuchten die Stärken und Schwächen von Hearthstone mit unserem Experten Dirk<br />
Walbrühl und Späteinsteiger Oliver Haake aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.<br />
INTERVIEW MIT DIRK WALBRÜHL<br />
„DAS ONLINE-KARTENSPIEL HEARTHSTONE MACHT FAST ALLES RICHTIG.“<br />
<strong>buffed</strong>: Wie lange spielst du schon das Online-Sammelkartenspiel<br />
Hearthstone?<br />
Dirk Walbrühl: Seit über einem Jahr (geschlossene<br />
Beta). Die Anfangstage waren<br />
besonders witzig. Zu Beginn war alles Neuland.<br />
Beliebte Strategien und Decklisten<br />
existierten noch nicht und jeder spielte,<br />
was er wollte. Man hatte keine Ahnung, worauf<br />
man im nächsten Match treffen würde<br />
– Aggro-Priester, Kombo-Krieger, wunderbares<br />
Chaos eben.<br />
<strong>buffed</strong>: Was ist deine persönliche Lieblingsklasse<br />
und warum?<br />
Dirk Walbrühl: Schwer zu sagen. Ich spiele<br />
alle Klassen regelmäßig und probiere ständig<br />
neue Ideen aus. Hexenmeister finde ich<br />
durch die starke Heldenfähigkeit (Aderlass)<br />
sehr interessant. Man kann einfach ganz<br />
andere Decks bauen, wenn man sich keine<br />
Sorgen um den Kartennachschub machen<br />
muss. Nur die Zoo-Spielweise finde ich persönlich<br />
eher langweilig. Vom Stil her gefällt<br />
mir der Krieger am besten – sicher auch,<br />
weil das meine <strong>World</strong>-<strong>of</strong>-<strong>Warcraft</strong>-Klasse ist.<br />
Waffen raus und drauf!<br />
<strong>buffed</strong>: Was gefällt dir besonders an<br />
Hearthstone?<br />
Dirk Walbrühl: Das Entwicklerteam hat<br />
es mit Hearthstone geschafft, das „Einfach<br />
zu lernen, schwer zu meistern“-Konzept<br />
für ein Sammelkartenspiel perfekt<br />
umzusetzen. Frustrierende Spielmechaniken<br />
gibt es kaum. Als langjähriger Fan<br />
von Sammelkartenspielen bin ich da<br />
anderes gewohnt – Ressourcenzerstörung,<br />
Handkartenzerstörung, unendliche<br />
Combos – Blizzard zeigt, dass es auch<br />
ohne geht. Dazu bemühen sich die<br />
Kalifornier, alle Klassen auszubalancieren.<br />
Manchmal klappt das (etwa bei Leeroy Jenkins),<br />
manchmal schießen sie über das Ziel<br />
hinaus (wie bei dem Wildtier Verhungernder<br />
„MANCHMAL<br />
TREFFEN PROFIS<br />
MIT 15.000-ARK-<br />
ANSTAUB-DECKS<br />
AUF ANFÄNGER<br />
MIT EINER<br />
HANDVOLL BA-<br />
SISKARTEN. DAS<br />
SORGT FÜR<br />
FRUST!“<br />
Dirk Walbrühl, freier Mitarbeiter bei <strong>buffed</strong>.de<br />
Bussard). Aber sie bemühen sich immerhin.<br />
Und wer Jason Chayes oder Eric Dodds<br />
einmal im Interview erlebt hat, weiß, dass<br />
diese Jungs lieben, was sie tun, und alles<br />
dafür geben, dass Hearhtstone noch viel<br />
größer und erfolgreicher wird.<br />
<strong>buffed</strong>: Mit was bist du in Hearthstone weniger<br />
zufrieden?<br />
Dirk Walbrühl: Auch im normalen Spielen-Modus<br />
sollte besser gefiltert werden,<br />
wer gegen wen antritt. Da treffen manchmal<br />
Pr<strong>of</strong>is mit Decks, die 15.000 Arkanstaub<br />
kosten, auf Anfänger mit einer Handvoll Basiskarten.<br />
Das sorgt für Frust und schreckt<br />
so manchen Spieler, der jetzt erst einsteigt.<br />
Ansonsten haben viele interessante Karten<br />
zu viel Zufall für meinen Geschmack,<br />
etwa der legendäre Gnom Tüftlermeister<br />
Oberfunks seit seiner Abschwächung.<br />
Solche Karten sind kaum brauchbar, leider.<br />
<strong>buffed</strong>: Was wünschst du dir noch für<br />
Hearthstone?<br />
Dirk Walbrühl: Vor allem schneller mehr<br />
Content. Karten, Erweiterungen, Abenteuer,<br />
neue Klassen – ist mir egal. Hearthstone<br />
steht noch am Anfang und ich kann es kaum<br />
erwarten zu sehen, was noch daraus wird.<br />
Auch fehlt mir der Multiplayer-Modus.<br />
Duelle gegen Freunde sind zwar nett, aber<br />
ich würde mir einen Modus ähnlich wie<br />
bei Magic: The Gathering wünschen, der<br />
Vier-gegen-vier-Spiele möglich macht. Und<br />
Piraten! Mehr Piraten! Bei allen sieben<br />
Höllenhunden, ich möchte endlich ein<br />
funktionierendes Piratendeck mit meinem<br />
Piraten-Kartenrücken spielen – harr.<br />
<strong>buffed</strong>: Wie lautet dein persönliches Fazit<br />
zu Hearthstone in einem Satz?<br />
Dirk Walbrühl: Das Online-Kartenspiel<br />
Hearthstone: Heroes <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> macht fast<br />
alles richtig und ist dabei sehr unterhaltsam<br />
statt unnötig kompliziert.<br />
74
SPECIAL HEARTHSTONE<br />
KARTENTRICKS FÜR SPÄTEINSTEIGER<br />
Seit dem Start der Open Beta im Januar 2014 ist im Online-Sammelkartespiel Hearthstone bereits<br />
über ein halbes Jahr vergangen. Zeit genug für viele Spieler, sich erstklassige Karten-Sets zusammenzustellen.<br />
Lohnt es sich da als Neuling überhaupt noch, neu in Hearthstoen einzusteigen? Dieser<br />
Frage ist <strong>buffed</strong>-Redakteur Oliver „Storyteller“ Haake für euch nachgegangen. In den letzten<br />
Wochen hat er sich intensiv mit Hearthstone beschäftigt und sieben Tipps für euch zusammengestellt.<br />
Seinen Guide könnt ihr auf <strong>buffed</strong>.de/Hearthstone-Tipps in Ruhe nochmal nachlesen.<br />
INTERVIEW MIT OLIVER „STORYTELLER“ HAAKE<br />
„HEARTHSTONE – EINFACH ZU SPIELEN, SCHWER ZU MEISTERN.“<br />
<strong>buffed</strong>: Wie lange spielst du schon das Online-Sammelkartenspiel<br />
Hearthstone?<br />
Oliver Haake: Seit Mitte August 2014, also<br />
erst seit knapp zwei Monaten.<br />
<strong>buffed</strong>: Was ist deine persönliche Lieblingsklasse<br />
und warum?<br />
Olli: Der Jäger, weil er als Einsteiger recht<br />
leicht zu spielen ist und man im Zweifel immer<br />
direkten Schaden am feindlichen Helden<br />
verursachen kann, s<strong>of</strong>ern dieser dies<br />
nicht per Geheimnis kontert. Dazu gefällt<br />
es mir, die vielen kleinen und mittleren Wildtiere<br />
auszuspielen und so nette Combos zu<br />
starten oder den Gegner einfach zu zergen.<br />
<strong>buffed</strong>: Was gefällt dir besonders am Spiel?<br />
Olli: Die liebevolle Umsetzung auf Basis des<br />
<strong>Warcraft</strong>-Universums. Dazu entspricht es<br />
dem klassischen Blizzard-Prinzip „Einfach<br />
zu spielen, schwer zu meistern“. Sprich, der<br />
Einstieg geht leicht von der Hand, je weiter<br />
man aber spielt, umso mehr Facetten<br />
eröffnen sich für ein anspruchsvolles Spielen.<br />
Gerade das Zusammenstellen und Verfeinern<br />
eines guten Decks motiviert mich<br />
enorm! Erinnert mich stark daran, wie ich<br />
damals an den BUs (Build Orders) für <strong>Warcraft</strong><br />
3 gearbeitet habe, um im Battle.net<br />
und in Ligen möglichst erfolgreich zu sein.<br />
<strong>buffed</strong>: Mit was bist du weniger zufrieden?<br />
Oliver Haake: Hat man erst mal ein, zwei<br />
funktionierende Decks und hat es in den ge-<br />
„DER LEGENDÄ-<br />
RE RANG IST<br />
FÜR GELEGEN-<br />
HEITSSPIELER<br />
UTOPISCH.“<br />
Oliver Haake, Leitender Redakterur <strong>buffed</strong>.de<br />
werteten Spielen unter Level 20 gebracht,<br />
gibt es nicht mehr viel zu erreichen. In die<br />
legendären Ränge aufzusteigen ist für einen<br />
Otto Normalspieler wie mich utopisch<br />
und pro Monat nur einen neuen Kartentrücken<br />
einstreichen, wenig motivierend.<br />
Naxxramas füllt diese Lücke zwar zum<br />
Teil aus, aber nicht komplett. Die normale<br />
Schwierigkeitsstufe ist noch gut zu machen,<br />
auch die Herausforderungen sind spaßig,<br />
für die heroische Variante muss ich aber<br />
als Einsteiger sehr lange farmen, um eine<br />
Chance zu haben. Auch hier fehlt irgendwie<br />
die Herausforderung für das gute Mittelfeld.<br />
<strong>buffed</strong>: Was wünschst du dir noch für<br />
Hearthstone?<br />
Olli: Das erschließt sich aus meiner vorherigen<br />
Antwort. Ich wünsche mir erreichbare Ziele für<br />
ambitionierte Gelegenheitsspieler. Irgendetwas,<br />
das ich zwischen Level 20 und Level 1 in<br />
den gewerteten Spielen erreichen kann, neben<br />
dem obligatorischen Kartenrücken. Nur tägliche<br />
Quests und damit Gold farmen, um ein<br />
paar neue Kartenpakete zu kaufen, das kickt<br />
mich auf Dauer nicht. Dazu wünsche ich mir<br />
eine Ingame-Liste der Achievements!<br />
<strong>buffed</strong>: Wie lautet dein persönliches Fazit<br />
zu Hearthstone in einem Satz?<br />
Olli: Zu Beginn ein typischer Süchtigmacher<br />
Marke Blizzard, danach eröffnen sich große<br />
Motivationslücken.<br />
HEARTHSTONE-DATENBANK AUF BUFFED.DE<br />
Falls euch die Hearthstone-Kartenmotive von Oliver und Dirk auf den Geschmack gebracht haben,<br />
surft doch einfach bei unserer Hearthstone-Datenbank (<strong>buffed</strong>.de/Karten-Editor) vorbei. Dort<br />
könnt ihr euch eure persönlichen Hearthstone-Karten selber basteln und aus einer Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten<br />
wählen. In unserem Karten-Browser klickt ihr komfortabel durch sämtliche<br />
Karten. Außerdem könnt ihr bequem eure Kartensammlung verwalten, erstellt eure eigenen<br />
Guides für Decks und fahndet nach Tipps, um euer Spiel zu verbessern. Übersichten über Erfolge,<br />
Quests, Mechaniken und die Künstler hinter den Karten runden die Hearthstone-Datenbank ab.<br />
75
MMORPGS: GEGENWART & ZUKUNFT REPORTAGE<br />
DER<br />
MMORPG-<br />
REPORT<br />
2014<br />
Das Jahr 2014 neigt sich seinem Ende zu. Ein Jahr, in<br />
dem es noch einmal große MMORPG-Releases gab:<br />
TESO, Wildstar, ArcheAge als Herausforderer und bald<br />
schiebt Blizzard <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> für <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
nach. Ist das Genre also weiterhin auf Erfolgskurs<br />
oder war das nur ein letztes Aufbäumen, bevor der<br />
endgültige Abstieg der Online-Rollenspiele beginnt?<br />
76
REPORTAGE DIE ZUKUNFT DER MMORPGS<br />
Als Blizzard anno 2004 die Ära der<br />
modernen, massentauglichen<br />
MMORPGs einläutete, wirkte es so,<br />
als ob der Siegeszug unaufhaltsam sei. Es<br />
schien, als sei kein anderes Genre mehr<br />
relevant. Shooter und Echtzeit-Strategiespiele,<br />
welche die vorherige Dekade geprägt<br />
hatten, spielten – zumindest auf dem<br />
PC – plötzlich keine Rolle mehr. Das drückte<br />
sich zwischenzeitlich auch in den Verkaufszahlen<br />
aus. Zwar waren auch<br />
Nicht-MMORPGs in den Top 10, allerdings<br />
verkauften diese sich deutlich schlechter<br />
als die neuen Online-Rollenspiele.<br />
Wind Of Change<br />
Jetzt, im Jahr 2014, scheint sich der Wind<br />
zu drehen. Activision-Blizzard vermeldet<br />
„nur noch“ 6,8 Millionen WoW-Abonnenten<br />
… von ehemals über 12 Millionen wohlgemerkt.<br />
Der Höchststand war mit dem Erscheinen<br />
der dritten Erweiterung Cataclysm<br />
im Jahre 2010 erreicht. Aber bereits damals<br />
zeigten sich die Vorboten des Niedergangs<br />
am Horizont: Die ersten Verkaufszahlen Cataclysms<br />
waren zwar weiterhin außerordentlich<br />
gut, allerdings sanken die Abonnentenzahlen<br />
relativ bald nach Erscheinen auf 9,1<br />
Millionen. Mit Mists <strong>of</strong> Pandaria stiegen die<br />
Zahlen nochmals auf knapp 10 Millionen,<br />
seitdem verzeichnet Blizzard-Activision jedoch<br />
kontinuierlich signifikante Rückgänge.<br />
Aber nicht nur an Blizzards Spieleprimus<br />
ist die nachlassende MMOG-Begeisterung<br />
abzulesen, auch die Konkurrenz<br />
schwächelt. Um das Gesamtbild zu schärfen,<br />
braucht es zuerst einen Blick in die<br />
Vergangenheit: Parallel und noch relativ unbeeinflusst<br />
von <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> erschienen<br />
bereits von 2004 bis 2007 im Schnitt<br />
etwa zehn neue Online-Rollenspiele pro<br />
Jahr. Das war die Goldgräberzeit eines<br />
noch recht jungen Genres. Breitband-Zugänge<br />
zum Internet wurden massentauglich,<br />
die Computer erbrachten ausreichend<br />
Leistung, um grafisch und spielerisch anspruchsvolle<br />
MMORPGs zu unterstützen.<br />
Diese Möglichkeiten blieben von der Spieleindustrie<br />
nicht unbemerkt, und so drängte<br />
bereits wenig später eine Reihe solider<br />
Online-Rollenspiele auf den Markt, aber<br />
nur eines davon hatte das Potenzial für einen<br />
Welthit: <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong>.<br />
Die beiden Folgejahre markierten den<br />
bisherigen Höchststand an MMOG-Neuerscheinungen:<br />
2008 kamen hierzulande bereits<br />
13 neue Online-Rollenspiele auf den<br />
Markt, 2009 waren es sogar 15! Viele von<br />
ihnen waren WoW-Klone oder zumindest<br />
stark von Blizzard inspiriert. Das Genre<br />
hatte seinen Maßstab gefunden und so<br />
überschütteten Publisher und Studios den<br />
Markt mit Variationen des Erfolgsrezeptes.<br />
Ab 2010 begannen die Release-Zahlen<br />
jedoch langsam, aber stetig zu sinken. Dazu<br />
setzte eine erste Marktbereinigung ein.<br />
Manche MMORPGs wurden bald nach der<br />
Veröffentlichung wieder eingestellt (Tabula<br />
Rasa, Faxion Online etc.), einige überlebten<br />
nicht einmal den internen Beta-Test<br />
(Jumpgate Online, The Agency u.v.m.).<br />
Free2Play-Titel drängten auf den Markt und<br />
machten es neuen Abo-MMOGs zusätzlich<br />
schwer. Der Trend setzte sich weiter fort<br />
(siehe Graph auf Seite 81), inzwischen<br />
„DIE MMORPG-<br />
ENTWICKLUNG<br />
IST EIN WETT-<br />
RÜSTEN, DAS<br />
NIEMAND<br />
GEWINNEN<br />
KANN.“<br />
Scott Hartsman, CEO Trion <strong>World</strong>s<br />
sind es nur noch vier große MMORPG-Neuproduktionen<br />
im Jahr 2014, die Zahlen für<br />
2015 sind ebenfalls überschaubar – größere<br />
Veröffentlichungspläne für die weitere<br />
Zukunft sind Mangelware.<br />
Bin sooo MMO-müde!<br />
Die Gründe für den Rückgang sind vielschichtig.<br />
Der wohl <strong>of</strong>fensichtlichste ist<br />
die sogenannte MMO-Müdigkeit. In unserer<br />
Umfrage zum Markt 2014 gab die Hälfte aller<br />
Aussteiger an, dass Online-Rollenspiele<br />
auf Dauer langweilig wären, schließlich böten<br />
sie immer das Gleiche. Nur jeder Fünfte<br />
nannte mangelnde Zeit als Ausstiegsgrund,<br />
nur jeder Zehnte ließ sich von einem anderen<br />
Genre abwerben. Die Gründe für die<br />
Ähnlichkeiten und das immer gleiche Spielprinzip<br />
lassen sich leicht erklären.<br />
Während WoW im Jahre 2004 erst<br />
noch zu seinem Siegeszug ansetzte, erschienen<br />
noch einige klassische MMO-<br />
RPGs der Marke Everquest. Quests waren<br />
Mangelware, die Spielwelt ließ frisch gebackene<br />
Helden meist ahnungslos herumstolpern<br />
und eine Angebotsauswahl wie<br />
heute (instanzierte Dungeons, PvP-<br />
Schlachtfelder und -Arenen, Haustiere,<br />
Achievements etc.) war damals kaum vorstellbar.<br />
Als den Spieledesignern und vor<br />
allem den Marketing-Strategen jedoch klar<br />
wurde, welches Potenzial sich gerade mit<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> entfaltete, wollte natürlich<br />
auch die Konkurrenz ihr Stück vom Kuchen<br />
abhaben. Die WoW-Klone waren geboren.<br />
Auch bereits erschienene MMO-<br />
RPGs wie etwa Star Wars: Galaxies wurden<br />
zunehmend auf <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> getrimmt.<br />
Kopieren und Nachahmen ist<br />
schon seit jeher gang und gäbe gewesen,<br />
aber was hier geschah, hatte eine ganz andere,<br />
viel größere Dimension!<br />
Über Jahre hinweg erfolgte eine Gleichschaltung<br />
des noch jungen Genres. In den<br />
Foren wünschten sich zwar bald viele Online-Rollenspieler<br />
etwas, das nicht wie<br />
WoW wirkte. Versuchte aber ein Entwickler<br />
mal einen anderen Weg, blieb die Masse<br />
der Spieler fern und damit auch der wirtschaftliche<br />
Erfolg aus. Ist der MMOG-Neuling<br />
wiederum WoW zu ähnlich gewesen,<br />
war dem Spiel ebenfalls kein großer Erfolg<br />
beschieden – schließlich ist das Original<br />
meist besser als die Kopie. Nicht wenige<br />
neue Online-Rollenspiele blieben daher<br />
entweder deutlich hinter den Erwartungen<br />
zurück oder wurden noch vor oder kurz<br />
nach Release eingestampft. Die meisten<br />
jedoch schleppen sich bis heute mit einer<br />
Free2Play-Option über die Runden.<br />
Die Devise: Altes erweitern<br />
statt Neues starten<br />
Ein zusätzlicher Grund für die zurückgehenden<br />
Neuveröffentlichungen sind Erweiterungen<br />
und Content-Updates. Ist ein neues<br />
MMORPG auf dem Markt, steht die Entwicklung<br />
praktisch erst am Anfang. In den Folgemonaten<br />
reiht sich Patch an Patch und ist<br />
das erste Jahr rum, gibt es meist mindestens<br />
ein oder zwei große inhaltliche Dreingaben<br />
– <strong>of</strong>tmals kostenlos. Etwas später<br />
folgen dann noch kostenpflichtige Add-ons<br />
und so ist das Gros der Spieler über Jahre<br />
versorgt. Wer hat da noch Zeit, etwas anderes<br />
zu spielen? Dass ein Online-Rollenspiel<br />
den meisten Spieler auslastet, zeigt<br />
auch unsere Community-Umfrage. 57 Prozent<br />
der Befragten gaben an, derzeit nur ein<br />
MMORPG zu spielen, nur 23 schaffen mehrere<br />
parallel (siehe Statistik auf Seite 80).<br />
77
DIE ZUKUNFT DER MMORPGS REPORTAGE<br />
DIE PROFITEURE<br />
WoW hat nicht nur für andere MMORPGs den Weg geebnet, auch neue Genres entstanden in<br />
dessen Kielwasser. Der Niedergang WoWs beflügelt sogar, und zwar Singleplayer-Titel.<br />
GENERATION MOBA<br />
Das MOBA-Genre fußt zwar auf dem Echtzeitstrategiespiel<br />
<strong>Warcraft</strong> 3 und dessen Modifikation DotA, dennoch<br />
hat erst WoW das Online-Spielen bei einer sehr breiten Spielerschicht<br />
salonfähig gemacht. Dazu sind die Rollenspieleinflüsse<br />
Blizzards nicht zu übersehen. Allein die Tatsache, dass Blizzard erst<br />
jetzt mit Heroes <strong>of</strong> the Storm ein eigenes MOBA in Entwicklung hat,<br />
ist irritierend. DotA gibt es schließlich schon seit 2003! Aber erst seit<br />
League <strong>of</strong> Legends im Jahr 2009 erschien, sind die MOBAs auch im<br />
Mainstream angekommen.<br />
TAKTIK-MMOS: WARGAMES<br />
Bis auf den Namen scheint <strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks nicht viel mit <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
gemein zu haben, dennoch sind beide Spiele eng verbunden.<br />
WoT entwickelte sich um das Jahr 2010 zur kurzweiligen Free-<br />
2Play-Alternative für MMORPGs, wenn der kleine Spielehunger<br />
zwischendurch drückte. Dieser Pausensnack entwickelte sich jedoch<br />
in kürzester Zeit zum abendfüllenden Programmpunkt und<br />
erreicht inzwischen weltweit ein Millionenpublikum, weshalb<br />
mit <strong>World</strong> <strong>of</strong> Warplanes, War Thunder usw. bereits weitere Titel<br />
im neuen Sub-Genre entstanden sind. Sie kombinieren Taktik-Shooter-Elemente<br />
mit Rollenspiel- und MMOG-Aspekten, was die<br />
enge Verwandtschaft zu WoW deutlich macht.<br />
KARTENTAUSCH: HEARTHSTONE<br />
Noch ein als Pausenfüller gedachtes Spiel, das sich zur Vollzeitbeschäftigung<br />
entwickelt und seinen Erfolg ebenfalls WoW zu verdanken<br />
hat. Hearthstone stammt natürlich von Blizzard, welche<br />
sich für das Spiel beim <strong>Warcraft</strong>-Universum bedienten. Orcs, Menschen,<br />
Elfen sowie Magier, Schamanen und viele Charaktere aus<br />
dem bekannten WoW-Universum haben bei Hearthstone für einen<br />
Blitzstart gesorgt. Es gibt kaum einen WoW-Spieler, oder<br />
auch Ex-WoW-Spieler, der nicht zumindest einige Wochen und<br />
Monate mit Hearthstone verbracht hat. Dabei hat Blizzard das<br />
Genre nicht neu erfunden, sondern nur aufgelegt und dabei<br />
die Anleihen zum MMORPG <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> als Starthilfe genutzt.<br />
Ein sehr cleverer Zug, der Hearthstone eng an den Immer-noch-Genreprimus<br />
bindet.<br />
RÜCKBESINNUNG ZUM EINZELSPIELER-RPG<br />
Was, wenn einem sich immer wieder gleichende MMORPG-Quests in<br />
wachsendem Maße auf den Senkel gehen, man aber weiterhin Rollenspiel<br />
betreiben will? Man geht einfach dahin zurück, wo viele<br />
aus der Community hergekommen sind: zu den Singleplayer-Rollenspielen.<br />
Durch die jahrelange Marktverdrängung eines WoWs<br />
konnten sich nur wenige, dafür aber auch exzellente Offline-Rollenspiele<br />
wie beispielsweise die Dragon-Age-, Mass-Effect-, Witcher-<br />
oder eben Risen-Serie etablieren. Um eine Chance gegen das<br />
übermächtig scheinende <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> und seine Klone zu haben,<br />
setzte man noch stärker auf das Storytelling, glaubwürdige<br />
Charaktere und filmreife Spielszenen. Dieser Trend setzt sich auch<br />
heute weiter fort und so gibt es inzwischen ein reichhaltiges Angebot,<br />
das viele MMO-Müde lockt.<br />
Kein Wunder, denn das Genre ist mit seiner<br />
Levelei, den täglichen Quests, Dungeons,<br />
Raids und mannigfaltigen Nebenbeschäftigungen<br />
ein rigoroser Zeitfresser.<br />
Wer die Vergangenheit kennt, …<br />
… vermag die Zukunft zu erkennen, sagte<br />
schon der chinesische Philosoph Lü Bu We.<br />
Was lernen wir also aus den letzten Jahren?<br />
Dass die Welt der Online-Rollenspiele<br />
ein Paradoxon ist. Zum einen fühlen sich<br />
viele Spieler inzwischen vom MMORPG-<br />
Archetypen <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> gelangweilt.<br />
Auf der anderen Seite will die Mehrheit <strong>of</strong>fenbar<br />
nichts anderes.<br />
Möchte man aber die Massen erreichen,<br />
darf man eben nicht nur auf die<br />
Mehrheit setzen, denn wer die Minderheiten<br />
ignoriert, verliert diese – so ist es auch<br />
in <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> geschehen. Gerade<br />
„alte“ MMORPG-Fans, die sich gern mit<br />
komplexen Spielmechaniken auseinandersetzten,<br />
die Zeitfresser gern in Kauf nahmen,<br />
weil sie sich so von den normalen<br />
Spielern absetzen konnten, haben das<br />
Spiel und teils auch das Genre hinter sich<br />
gelassen. Zu casualisiert seien moderne<br />
Online-Rollenspiele geworden.<br />
Auch Titel wie Wildstar, die mit höherem<br />
Anspruch gerade um diese Klientel<br />
buhlen, schaffen es nicht, aus diesem Umstand<br />
maximalen Pr<strong>of</strong>it zu ziehen. Viele<br />
der ehemaligen Hardcore-MMORPGler haben<br />
dem Genre inzwischen den Rücken gekehrt.<br />
Aber warum? Auch hier spielen verschiedene<br />
Gründe eine Rolle, meist sogar<br />
in Kombination. Der wichtigste scheint zu<br />
sein: Wer einmal ein Online-Rollenspiel<br />
über viele Jahre auf höchstem Niveau mit<br />
einer eingeschworenen Gruppe spielt, der<br />
wechselt nicht so einfach zu einem anderen<br />
MMORPG und zu einer anderen Gilde<br />
wenn sich diese Gruppe auflöst. Erneut leveln,<br />
eine neue progressive Gilde finden,<br />
ein schlagkräftiges Team bilden und sich<br />
wieder einen Namen machen – das ist für<br />
viele MMORPG-Veteranen schlicht keine<br />
Option. Lieber ganz aufhören, die erfolgreiche<br />
WoW-Geschichte als Gaming-Höhepunkt<br />
stehen lassen und andere Herausforderungen<br />
suchen.<br />
Es menschelt eben<br />
Es spielen aber noch weitere (menschliche)<br />
Faktoren eine Rolle, zum Beispiel<br />
Ansprüche an Umfang und Komfort. Zu<br />
hoch sind inzwischen die Erwartungen in<br />
Sachen Inhaltsumfang und Fehlerfreiheit,<br />
78
REPORTAGE DIE ZUKUNFT DER MMORPGS<br />
denn egal welches neue Online-Rollenspiel<br />
man nimmt, sie haben zu Beginn praktisch<br />
alle ihre kleinen bis größeren Macken. The<br />
Elder Scrolls zum Beispiel bot zwar zum<br />
Spielstart enorm viele Level-Inhalte und<br />
ein großes PvP-Szenario, dafür stand der<br />
europäische Server monatelang in Nordamerika,<br />
was bei Europäern für höhere Latenzen<br />
sorgte. PvE-Inhalte wie Schlachtzüge<br />
für größere Gruppen fehlten anfangs, auch<br />
war das Spiel für kleine Gruppen zu Beginn<br />
noch ungeschliffen, Quest-Bugs störten den<br />
Level-Fortschritt. Vergleichbares lässt sich<br />
auch von Wildstar und allen anderen neuen<br />
MMORPGs berichten, egal ob aus diesem<br />
Jahr oder älter. Auch <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> hatte<br />
unter denselben, teils sogar noch viel herberen<br />
Problemen zu leiden. Allerdings ist<br />
das inzwischen zehn Jahre her. Menschen<br />
vergessen bekanntlich nach einiger Zeit, zudem<br />
ist WoW inzwischen ein inhaltlich auf<br />
Hochglanz poliertes MMORPG-Juwel. Da<br />
fällt es vielen Spielern schwer, mit einem<br />
neuen Online-Rollenspiel einen Rückschritt<br />
zu machen.<br />
Auch die gewachsene Community spielt<br />
eine große Rolle. Wer mit WoW oder einem<br />
anderen Online-Game eine Gemeinschaft<br />
gefunden hat, in der man sich wohlfühlt,<br />
der verlässt diese nicht so einfach. Selbst<br />
wenn ganze Gilden das Spiel wechseln, ist<br />
es doch nicht das Gleiche. Selten gehen<br />
alle alten Online-Kumpels mit, befreundete<br />
Gilden, die in dem alten MMORPG geblieben<br />
sind, verliert man aus den Augen. So<br />
kehren viele Spieler nach relativ kurzen Exkursionen<br />
wieder zum Ursprung zurück.<br />
Der Drang zu Neuem<br />
Trotzdem verspüren viele Spieler den teils<br />
unbändigen Drang, etwas Neues zu erleben.<br />
Das zeigt auch unsere Umfrage auf<br />
<strong>buffed</strong>.de. Von den Befragten spielt derzeit<br />
ein Fünftel kein oder nur gelegentlich<br />
ein MMORPG. Die Hälfte von ihnen gab als<br />
Ausstiegsgrund an, dass Online-Rollenspiele<br />
langweilig würden, weil sie auf Dauer immer<br />
das Gleiche böten.<br />
Zwar zocken 23 Prozent aller Befragten<br />
mehrere MMORPGs gleichzeitig, aber ist<br />
das nicht auch ein Indiz dafür, dass die<br />
Spieler nach Abwechslung suchen? Die Mischung<br />
aus Free-, Buy- und Pay2Play-Angeboten<br />
erleichtert dieses Spielverhalten.<br />
Viele geben eben nur für ein MMORPG<br />
Geld aus, während sie ein anderes praktisch<br />
nebenbei und gebührenfrei spielen.<br />
Auch finden wieder häufiger Ausflüge zu<br />
anderen Genres statt. Derzeit spielen immerhin<br />
15 Prozent der Befragten hauptsächlich<br />
Singleplayer-Titel. MOBAs und andere<br />
Online-Games liegen mit 6 und 7 Prozent<br />
darunter.<br />
Kernkompetenz WoW<br />
Ein harter und großer Kern der <strong>buffed</strong>-Community<br />
aber bleibt MMORPGs und vor allem<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> treu. Satte 66 Prozent der<br />
Befragten spielen weiterhin Online-Rollenspiele,<br />
die Hälfte von ihnen WoW. Die andere<br />
Hälfte verteilt sich auf kleinere Happen,<br />
wie TESO (13 %), Wildstar (8 %), Guild<br />
Wars 2 (7 %) und SWTOR (6 %). Der Rest<br />
rangiert unter „ferner liefen“.<br />
Vergleicht man unsere Umfragewerte<br />
und die <strong>of</strong>fiziellen Abo-Zahlen, fallen starke<br />
Diskrepanzen auf. Wenn die WoW-Abonnentenzahlen<br />
insgesamt stark und kontinuierlich<br />
sinken, sich aber <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
weiterhin großer Beliebtheit in der <strong>buffed</strong>-<br />
Community erfreut, was sagt das aus?<br />
Mögliche Antworten darauf gibt es viele,<br />
wir favorisieren jedoch folgende These:<br />
Die Anziehungskraft des Genres<br />
schrumpft. Was zurückbleibt, ist eine<br />
Kern-Community plus einige Satelliten. Satelliten,<br />
das sind Spieler, die durch WoW<br />
Die fünfte WoW-Erweiterung <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> Draenoer erscheint<br />
am 13.11.2014 – gelingt Blizzard ein furioses Comeback?<br />
erst von MMORPGs erfahren haben und<br />
dabei aus Gründen der Leidenschaft fürs<br />
Spiel, aber auch wegen der Gemeinschaft<br />
geblieben sind. Aber viele von denen, die<br />
sich nur von dem Hype und/oder dem Reiz<br />
des Neuen haben mitreißen lassen, sind<br />
inzwischen fort oder auf einen anderen<br />
Zug aufgesprungen. Fazit: Das MMOR-<br />
PG-Universum schrumpft wieder auf ein gesundes<br />
Maß und auf <strong>buffed</strong>.de sind sehr<br />
viele von jenen Genre-Fans zu finden, die<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> und Online-Rollenspielen<br />
an sich die Treue halten.<br />
„<br />
EGAL WELCHES SPIEL DIE<br />
HERAUSFORDERUNG ANNAHM,<br />
WOW HAT BIS HEUTE SEINE<br />
MMO-KRONE NICHT VERLOREN.“<br />
Paul Tassi, freier Journalist (Forbes, IGN, Unreality etc.)<br />
Die Gesundung der Genres<br />
Warum eigentlich gesund geschrumpft?<br />
Weil ein übermächtiges Genre, das die<br />
gesamte Spielelandschaft dominiert, auf<br />
Dauer schädlich wirkt. Die oben angeführte<br />
Gleichschaltung und die negative Wirkung<br />
auf andere Spielebereiche führten in der<br />
Games-Industrie zu krampfhaftem Nachahmen<br />
des derzeit erfolgreichsten Titels.<br />
Durch den Schrumpfungsprozess der<br />
MMORPGs, aber und auch durch die Flut<br />
an Indie-Projekten à la Kickstarter kommt<br />
die Branche wieder in Balance. Kreative Nischen<br />
öffnen sich, Spieler wie Entwickler<br />
sind endlich wieder bereit für Experimente.<br />
Natürlich gewinnt auch der Mainstream<br />
79
DIE ZUKUNFT DER MMORPGS REPORTAGE<br />
Wie schätzt die <strong>buffed</strong>-Community<br />
Wir haben die <strong>buffed</strong>-Community<br />
Anfang September gefragt, wie<br />
sie den MMORPG-Markt aktuell<br />
sieht. Knapp 2.000 User haben sich an<br />
der Umfrage beteiligt und das hier sind die<br />
Ergebnisse. Um besser einschätzen zu<br />
können, wie die Hintergründe der Befragten<br />
aussehen, stellten wir noch weitere<br />
Fragen. So wollten wir zum Beispiel wissen,<br />
ob sie überhaupt noch MMORPGs<br />
spielen, und wenn ja, ob eines oder gleich<br />
mehrere. Spielte jemand kein MMORPG<br />
mehr, fragten wir natürlich nach den Gründen<br />
für den Ausstieg. So ergab sich eine<br />
Fragenlogik, die wir hier auf dieser Seite<br />
plastisch inklusive aller Ergebnisse für<br />
euch darstellen. Die erste Frage steht natürlich<br />
links, danach geht es nach rechts<br />
weiter. Eine Verzweigung erfolgt in der zweiten<br />
Spalte, später werden die Stränge wieder<br />
zusammengefügt, schließlich wollen<br />
wir von der Gesamtheit wissen, wie sie die<br />
Marktlage beurteilt. Die Analyse der Umfrageergebnisse<br />
findet ihr im Fließtext dieses<br />
Artikels. Dort gehen wir gezielt auf die Werte<br />
und Erkenntnisse ein und setzen sie in<br />
den richtigen Kontext. Wir wünschen euch<br />
viel Spaß beim Schmökern!<br />
WELCHES MMORPG SPIELST DU?<br />
WoW. .................................. 50%<br />
TESO................................... 13%<br />
Wildstar. ................................ 8%<br />
Guild Wars 2 ............................ 7%<br />
Star Wars: TOR. .......................... 6%<br />
Final Fantasy XIV ........................ 4%<br />
ArcheAge (Closed Beta)*. . . . . . . . . . . . . . . . . . 3%<br />
Rift. ..................................... 1%<br />
Derzeit gar keines ....................... 1%<br />
Ein anderes. ............................. 7%<br />
Nur ein MMORPG<br />
IN WELCHEM SPIELEGENRE BIST<br />
DU DERZEIT MEIST UNTERWEGS?<br />
MMORPGs. ............................. 66%<br />
MMOGs................................. 3%<br />
MOBAs.................................. 6%<br />
Andere Online-Spiele.................... 7%<br />
Singleplayer-Spiele..................... 15%<br />
Mobile Games. .......................... 1%<br />
verschiedene Genres..................... 0%<br />
Ich spiele derzeit gar nicht. .............. 2%<br />
Mehrere<br />
MMORPGs<br />
Kein MMORPG<br />
SPIELST DU GERADE NUR EIN<br />
MMORPG ODER GAR MEHRERE<br />
PARALLEL?<br />
Nur eines. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57%<br />
Mehrere................................ 23%<br />
Gar keines. ............................. 20%<br />
WELCHE MMORPGS SPIELST DU?<br />
(MEHRFACHNENNUNG)<br />
WoW. .................................. 60%<br />
Star Wars: TOR. ......................... 30%<br />
TESO................................... 29%<br />
Guild Wars 2 ........................... 27%<br />
Wildstar. ............................... 19%<br />
ArcheAge (Closed Beta)*. . . . . . . . . . . . . . . . .17%<br />
Rift. .................................... 12%<br />
Gar keines. .............................. 2%<br />
Ein anderes. ............................ 29%<br />
* Umfrage fand noch vor dem Headstart statt.<br />
WIRST DU MIT EINEM NEUEN<br />
MMORPG ODER EINER ERWEITE-<br />
RUNG WIEDER EINSTEIGEN?<br />
Ja...................................... 32%<br />
Nein ................................... 20%<br />
Vielleicht. .............................. 48%<br />
80
REPORTAGE DIE ZUKUNFT DER MMORPGS<br />
den MMORPG-Markt 2014 ein?<br />
SPIELST DU EIN ABO-, BUY2PLAY-<br />
ODER FREE2PLAY-MMORPG?<br />
Abo (Pay2Play).......................... 70%<br />
Free2Play................................ 8%<br />
Buy2Play................................ 6%<br />
Sowohl als auch........................ 16%<br />
LIEGT DIE ZUKUNFT DER MMORPGS<br />
BEIM ABO-MODELL, BEI BUY2PLAY<br />
ODER BEI FREE2PLAY?<br />
Alle Varianten & Mischformen.......... 39%<br />
Abo (Pay2Play). ......................... 36%<br />
Buy2Play............................... 12%<br />
Free2Play............................... 11%<br />
MMORPGs sind generell tot. ............. 2%<br />
FÜR DIE WEITERE ZUKUNFT IST<br />
NACH EVERQUEST NEXT KEIN<br />
GRO S SES NEUES MMORPG ANGE-<br />
KÜNDIGT, WAS SAGT DIR DAS ÜBER<br />
DIE ZUKUNFT DER MMORPGS?<br />
Der Markt ist übersättigt ............... 71%<br />
Ist nur eine Atempause................. 18%<br />
Das ist das Ende der MMORPGs .......... 5%<br />
Weiß nicht .............................. 6%<br />
DER MMORPG-MARKT IN EUROPA<br />
WARUM HAST DU AUFGEHÖRT,<br />
MMORPGS ZU SPIELEN?<br />
Auf Dauer langweilig. .................. 50%<br />
Nicht mehr so viel Zeit. ................. 21%<br />
Warte auf das nächste große Ding ...... 14%<br />
Andere Genres sind interessanter. ...... 11%<br />
Weiß nicht .............................. 4%<br />
Die Gesamtzahl an MMORPG-Neuerscheinungen stieg seit dem WoW-Urknall erst stetig an, fiel<br />
dann aber seit 2009 ab. Free2Play und Freemium (Hybrid aus F2P und P2P) haben zwar über den erfassten<br />
Zeitraum an Marktanteilen gewonnen, inzwischen sinken aber auch hier die Release-Zahlen.<br />
Free2Play<br />
Buy2Play<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
20<br />
15<br />
Play2Play<br />
10<br />
Freemium<br />
5<br />
Gesamt*<br />
0<br />
* In der Beta eingestellte MMORPGs nicht eingerechnet.<br />
Quellen: wikipedia.org, mmorpg.com<br />
81
„MMORPGS ERZEUGEN WEITERHIN MEHR<br />
GELD ALS NICHT-ROLLENSPIELE UND SIE<br />
HABEN EINE BESTÄNDIGE, ÄLTERE<br />
SPIELERSCHAFT, DIE NOCH VOR 1990<br />
GEBOREN WURDE.“<br />
erneut an Fahrt, aber eben in anderen Bereichen<br />
als Online-Rollenspiele. Shooter<br />
haben in den letzten Jahren wieder an Bedeutung<br />
gewonnen (Battlefield- und<br />
CoD-Serie), Echtzeitstrategiespiele (Starcraft<br />
2, Total-War-Serie) leben auf und sogar<br />
vermeintlich Totgesagte wie die Adventures<br />
erfahren eine Renaissance.<br />
Daher erscheint es zutreffend, wenn<br />
die <strong>buffed</strong>-Community prognostiziert, dass<br />
der MMORPG-Markt nicht am Ende, sondern<br />
lediglich übersättigt wäre. Das sagen<br />
nämlich 71 Prozent der Befragten. Nur etwa<br />
5 Prozent, also jeder Zwanzigste,<br />
glaubt, dass es gänzlich vorbei sei. 18 Prozent<br />
sind sogar der Meinung, dass die<br />
Spieleindustrie nur eine Atempause einlegen<br />
würde, um den Markt künftig mit neuen<br />
Online-Rollenspielen zu beglücken. Ob<br />
das so nötig ist, sei dahingestellt, denn an<br />
die Stelle der Neuerscheinungen sind in<br />
vielen Fällen Erweiterungen getreten. Addons<br />
wie <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> bieten nicht<br />
nur inhaltlich Neues, sondern auch technische<br />
Verbesserungen (bessere Charaktermodelle,<br />
detailliertere Spielwelten etc.).<br />
Zudem sind viele der großen wie altehrwürdigen<br />
Marken abgegrast: Egal ob Star<br />
Lisa Hanson, Marktanalystin bei Niko Partners<br />
Wars, Star Trek, Der Herr der Ringe, DC Comics,<br />
Warhammer oder Conan, zu fast allen<br />
bekannten wie pr<strong>of</strong>itablen fiktionalen<br />
Universen gibt oder gab es inzwischen ein<br />
Online-Rollenspiel. Auch jüngere Kosmen<br />
wie The Elder Scrolls und eben <strong>Warcraft</strong><br />
sind versorgt. Die Aions und Wildstars dieser<br />
Welt wurden sogar gleich massenweise<br />
für Online-Rollenspiele neu erfunden.<br />
Die Karawane zieht weiter<br />
Längst ist die Spieleindustrie weitergezogen<br />
und hat das nächste Hype-Thema für<br />
sich entdeckt, wir sprechen natürlich von<br />
den MOBAs. League <strong>of</strong> Legends, Dota 2,<br />
Heroes <strong>of</strong> the Storm und wie sie alle heißen<br />
– sie sind die neue Klon-Armee des<br />
ursprünglichen Fan-Mods Defense <strong>of</strong> the<br />
Ancients – kurz DotA. Riot Games und S2<br />
Games waren mit League <strong>of</strong> Legends beziehungsweise<br />
Heroes <strong>of</strong> Newerth unter<br />
den Ersten, die auf den DotA-Zug aufsprangen.<br />
Riot gelang mit LoL der große Wurf,<br />
genau wie einst Blizzard mit WoW. Anfang<br />
2014 meldete der Entwickler und Publisher<br />
in Personalunion, dass weltweit 67 Millionen<br />
Spieler pro Monat League <strong>of</strong> Legends<br />
spielen würden. LoL ist ein Free2Play-Titel,<br />
Seit 2009 League <strong>of</strong> Legends erschienen ist, scheint das<br />
MOBA-Genre unaufhaltsam auf dem Vormarsch zu sein.<br />
trotzdem dürfte der Gewinn angesichts dieser<br />
Spielermasse enorm hoch ausfallen.<br />
Wenn aber ein Game derart erfolgreich ist,<br />
passiert stets das Gleiche: Die Nachahmer<br />
sprießen wie Pilze aus dem Boden, so wie<br />
einst die WoW-Klone. Kaum ein MOBA-Titel<br />
ist jedoch so erfolgreich wie League <strong>of</strong> Legends,<br />
einzig Valves Dota 2 und vielleicht<br />
bald Blizzards Heroes <strong>of</strong> the Storm entfalten<br />
eine vergleichbare Strahlwirkung. Valve<br />
meldete im Mai des Jahres 7,86 Millionen<br />
Dota-2-Spieler. Auch wenn man damit weiterhin<br />
deutlich hinter League <strong>of</strong> Legends<br />
liegt, immerhin hat man <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
eingeholt. Allerdings muss man dabei berücksichtigen,<br />
dass es sich bei Dota 2 um<br />
ein Free2Play-Spiel handelt, bei dem garantiert<br />
nicht jeder Account-Inhaber Echtgeld<br />
investiert, so wie es beim Abo-Modell von<br />
WoW der Fall ist. Trotzdem, gesamt betrachtet<br />
sind MOBA-Spiele genauso ein weltweites<br />
Phänomen, wie es WoW seinerzeit war.<br />
Aber auch bei den MOBAs scheint der<br />
Klimax bald erreicht. Neue Rekordmeldungen<br />
erfolgten in den letzten ein, zwei Jahren<br />
seltener, dazu ist inzwischen eine Flut<br />
von MOBA-Klonen erschienen. Die Parallelen<br />
zu den MMORPGs sind <strong>of</strong>fensichtlich.<br />
Endgültig angekommen<br />
Die Hochzeit der MMORPG-Szene mag seit<br />
Jahren vorbei sein, aber wir sind davon überzeugt:<br />
Das Genre ist gekommen, um zu bleiben.<br />
Es hat längst seinen gewichtigen, aber<br />
im Vergleich zu 2010 weniger dominanten<br />
Platz in der Spieleszene eingenommen. Zudem<br />
verschwimmen die Grenzen der Genres<br />
zusehends: Haustierkämpfe wie sie ein<br />
WoW bietet, Rollenspielaspekte in <strong>World</strong> <strong>of</strong><br />
Tanks, Raumschlachten à la TIE-Fighter in<br />
SWTOR und ein Star Citizen, das irgendwie<br />
von allem ein bisschen bieten soll. Es geht<br />
schon lange nicht mehr darum, das Genre<br />
zu revolutionieren, nein, es geht um Verfeinerungen,<br />
Erweiterungen und im Großen<br />
und Ganzen um Kontinuität.<br />
Ein paar ältere und kleinere Rollenspiele<br />
werden gehen, neue wie Everquest Next<br />
kommen mit neuen Aspekten und verändertem<br />
Mix hinzu. Besonders große wie<br />
WoW, Ultima Online, Guild Wars (2) haben<br />
das Zeug, noch sehr lange zu laufen. Es<br />
gibt Experten wie Teut Weidemann (Interview<br />
rechts), die eine Revolution erwarten,<br />
wir bleiben jedoch skeptisch. Das Genre<br />
an sich hat sich unserer Meinung nach gefunden<br />
und ist in der Mitte der Spieleszene<br />
endgültig angekommen. OH/QUIRIN ANETSEDER<br />
DIE ZUKUNFT DER MMORPGS REPORTAGE<br />
82
INTERVIEW<br />
„ES GIBT BALD EINE REVOLUTION. ETWAS NEUES,<br />
WAS DEN EFFEKT VON WOW WIEDERHOLEN WIRD.“<br />
Teut Weidemann, Spieleentwickler-Urgestein und Produzent<br />
REPORTAGE DIE ZUKUNFT DER MMORPGS<br />
<strong>buffed</strong>: Die Veröffentlichungs-, Verkaufsund<br />
Spielerzahlen von MMORPGs sinken.<br />
Handelt es sich nur um einen zeitweisen<br />
Rückgang oder ist der Spielemarkt an sich<br />
im Wandel begriffen?<br />
Teut Weidemann: Nein, das Interesse an<br />
MMOs ist ungebrochen. Es spielen viele<br />
Faktoren rein. Nach der ersten Gründungswelle<br />
der MMORPGs durch Ultima Online und<br />
Everquest definierte WoW das Genre neu,<br />
und das Spiel ist immer noch ein riesen<br />
Erfolg. Das Problem ist, dass neue MMO-<br />
RPGs kaum mithalten können, weil WoW jahrelangen<br />
Content hat. Zudem ähneln sich<br />
die MMOs dadurch sehr, da <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
die „Best Practises“ (Erfolgsmethoden,<br />
d. Red.) definiert hat. Warum sollte man also<br />
wechseln, wenn man Monate, ja Jahre in<br />
seine Charaktere gesteckt hat und zudem alle<br />
Online-Freunde auf seinem Server kennt?<br />
Wenn ein MMO also nicht viel radikal Neues<br />
bietet, spielt man es sicher an, kehrt aber<br />
am Ende doch wieder zu seinem Favoriten<br />
zurück. Durch Free2Play sind so viele MMOs<br />
auf dem Markt, dass viele neue Spieler dorthin<br />
abgewandert sind, weil sie durch das<br />
Abo-Modell verschreckt sind. Warum zahlen,<br />
wenn man ein ähnliches, wenn auch minderwertiges<br />
Produkt umsonst bekommt?<br />
<strong>buffed</strong>: Wird es nach dem Erscheinen von<br />
Everquest Next also noch weitere klassische<br />
MMORPG-Neuheiten geben?<br />
Teut Weidemann: Nein, es wird bald eine<br />
Revolution geben. Etwas Neues, was den<br />
damaligen Effekt von WoW wiederholen<br />
wird. Es gibt gerade eine Trendwende in der<br />
Art der MMOs, die ich oben beschrieben habe.<br />
Wenn man die Historie anschaut, kommen<br />
die MMORPGs eigentlich von der Sandbox<br />
(Ultima Online), und Everquest war das<br />
erste „Themepark“-MMO, wenn auch noch<br />
nicht so wie WoW. Der Erfolg von <strong>World</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Warcraft</strong> hat die Sandboxes dann vergessen<br />
lassen, aber nun kommen sie verstärkt<br />
wieder. Da wird sicherlich noch viel experimentiert,<br />
bis der erste große Erfolg kommt,<br />
aber ich bin zuversichtlich.<br />
<strong>buffed</strong>: Abos haben im Vergleich zu vor<br />
zehn Jahren erheblich an Bedeutung verloren,<br />
inzwischen ist die Modell-Landschaft<br />
TEUT WEIDEMANN<br />
Teut Weidemann, Jahrgang 1965, gehörte zu<br />
den ersten pr<strong>of</strong>essionellen Spieleentwicklern<br />
in Deutschland. Bei Rainbow Arts und S<strong>of</strong>tgold<br />
arbeitete er als Development Director<br />
an legendären Spielen wie Katakis, X-Out<br />
und M.U.D.S., später war er auch bei Micros<strong>of</strong>t<br />
in Seattle beschäftigt. 1996 gründete er<br />
seine eigene Firma Wings Simulations, bei<br />
denen die Spiele Panzer Elite und Söldner:<br />
Secret Wars entstanden. Anschließend war<br />
Weidemann als Vorstandsmitglied bei cdv<br />
S<strong>of</strong>tware Entertainment tätig, derzeit arbeitet<br />
er als Berater für verschiedene Branchengrößen,<br />
darunter Ubis<strong>of</strong>t Blue Byte.<br />
deutlich komplexer geworden. Worin begründet<br />
sich der Wandel?<br />
Teut Weidemann: Das Problem des Abo-Modells<br />
ist, dass die Gebühr eben nicht reicht,<br />
um die Kosten zu decken. Es gibt mehrere<br />
Artikel von MMO-Veteranen, die das belegen:<br />
Server-Kosten, Bandbreiten, Weiterentwicklung<br />
etc. sind sehr teuer, vor allem da<br />
MMORPG-Spieler sehr engagiert sind und<br />
mehr spielen als in anderen Games. Dazu<br />
kommt noch die User-Akquise, die immer<br />
schwerer wird, umso älter ein MMO ist.<br />
Wer will schon über ein Spiel schreiben, das<br />
Jahre alt ist? Die Werbung ist online immer<br />
teurer geworden, weil F2P-Spiele in Konkurrenz<br />
den Preis dafür hochtreiben.<br />
<strong>buffed</strong>: Welchem Geschäftsmodell gehört<br />
die Zukunft, Free2Play, Buy2Play, Pay-<br />
2Play oder Freemium?<br />
Teut Weidemann: Allen, denn es kommt<br />
drauf an. Es gibt und wird mehr erfolgreiche<br />
Free2Play-MMOs geben. Es wird sicherlich<br />
auch das eine oder andere Abo-MMO erfolgreich<br />
sein, wenn es das Spiel unterstützt,<br />
EVE Online ist ein gutes Beispiel. Gerade<br />
wird das Early-Access-Modell verfeinert und<br />
sicherlich eine Mischform von Pay2Play und<br />
Free2Play werden. Das alles ist positiv zu<br />
sehen, weil es im Endeffekt dem Spieler zugutekommt,<br />
wenn sich die Erfolgsmethoden<br />
mal herauskristallisiert haben. Hier ist nur<br />
zu erwähnen, dass das F2P-Modell vor allem<br />
für MMOs noch viel lernen muss, um<br />
jahrelang überleben zu können. Hier passiert<br />
echt viel derzeit, und ich bin neugierig,<br />
mit welchen neuen Spielen die Hersteller<br />
mich überraschen werden.<br />
<strong>buffed</strong>: Im Jahr 2008 zählten wir in<br />
Deutschland mindestens 19 größere<br />
MMORPG-Veröffentlichungen, 2014 sind<br />
es nur noch etwa fünf. Ist der Markt gesättigt<br />
oder gibt es weitere Gründe?<br />
Teut Weidemann: Nur fünf? Ich zähle mehr,<br />
wenn man die Hits aus Asien einbezieht.<br />
Denn das Content-Problem ist für die asiatischen<br />
Entwicklungsfirmen ein Vorteil, da<br />
sie diesen günstiger erstellen können. Da<br />
wird sich der „Westen“ warm anziehen müssen,<br />
sobald Korea oder China verstehen,<br />
wie sie ihre Spiele besser auf den Westen<br />
anpassen müssen.<br />
<strong>buffed</strong>: Der asiatische Online-Markt gilt<br />
dem westlichen als um fünf Jahre voraus.<br />
Siehst du das auch so und wenn ja, warum<br />
ist dem so?<br />
Teut Weidemann: Ja, das sehe ich auch so<br />
und finde das interessant, weil man dort<br />
nachschauen kann, welche Trends gesetzt<br />
werden – ins<strong>of</strong>ern diese kompatibel mit dem<br />
westlichen Spieler sind. Von dort kommt ja<br />
auch der Trend der Sandboxes wieder. Wir<br />
sollten nicht vergessen, dass der gesamte<br />
asiatische Markt Free2Play erfunden hat<br />
und fast nur MMOs spielt. Dort kommen<br />
fast jede Woche neue MMOs auf den Markt,<br />
welche die meisten hier gar nicht kennen.<br />
83
LIEBESERKLÄRUNG SPECIAL<br />
LIEBESERKLÄRUNG AN ...<br />
... Final Fantasy<br />
Vorsicht Fangirl- beziehungsweise<br />
Fanboy-Alarm! Auf den folgenden<br />
Seiten erklären Maria und Nico ihre<br />
Liebe zu Final Fantasy und Dark Souls.<br />
Jeder ist doch irgendwie ein Fan. Sei es von einem Spiel, einer<br />
Serie, einer Automarke oder was auch immer euch einfällt.<br />
Da wird so mancher Fehler auch gerne mal wegdiskutiert<br />
und das geliebte Objekt bis aufs Blut verteidigt. Final-Fantasy-Fangirl<br />
Maria und Dark-Souls-Fanboy Nico versuchen, euch<br />
auf den folgenden Seiten ihre Liebe zur jeweiligen Spielereihe<br />
zu erklären und gewähren euch einen Blick ins Innerste ihrer<br />
Spielerherzen: Wie fing alles an? Warum mag man eigentlich<br />
opulenten Kitsch? Und warum stirbt Nico so gern in frustrierenden<br />
Spielen aus Japan? Eine wirkliche Antwort gibt’s darauf natürlich<br />
nicht, denn auch das Gefühl Liebe lässt sich nicht so<br />
einfach in Worte fassen. Seid ihr auch in ein Singleplayer-Spiel<br />
oder in eine Reihe unsterblich verliebt,<br />
sodass ihr regelmäßig das alte Teil herauskramt<br />
und sie zum zehnten oder<br />
zwanzigsten Mal durchspielt? Wenn ihr<br />
uns eure Geschichte erzählen möchtet,<br />
schreibt uns doch einfach eine E-Mail mit<br />
dem Betreff: Liebeserklärung an die<br />
Mail-Adresse redaktion@<strong>buffed</strong>.de – die<br />
schönsten Einsendungen präsentieren<br />
wir euch dann auf <strong>buffed</strong>.de.<br />
84
SPECIAL LIEBESERKLÄRUNG<br />
... Dark Souls<br />
„<br />
„LIEBE IST GEMEINSAME<br />
FREUDE AN DER WECHSELSEI-<br />
TIGEN UNVOLLKOMMENHEIT.“<br />
Ludwig Börne, deutscher Journalist<br />
85
LIEBESERKLÄRUNG SPECIAL<br />
... Final-Fantasy-Reihe<br />
Das hier ist ein Versuch, euch meine Faszination für Final Fantasy zu erklären.<br />
Eine Liebeserklärung – über Teil XII hüllen wir aber den Mantel des Schweigens.<br />
Was beschreibt Liebe? Den Duft<br />
von Nadelbäumen, den Geschmack<br />
von Erdbeeren, das Gefühl<br />
von Sommerregen auf der Haut oder<br />
eine Melodie? Es gibt nichts, was ausdrücken<br />
könnte, was ich beim Gedanken an<br />
Final Fantasy empfinde. Oder doch? Etwas<br />
Unbeschreibliches: einfach Liebe – eine<br />
große. Für immer. Allerdings gibt’s in der<br />
Hauptserie so manchen Teil, der für hitzige<br />
Wortgefechte in einschlägigen Foren sorgt.<br />
Ich bleibe bei meinen Lieblingen FFVII und<br />
FFVIII. Das hier ist eine Liebeserklärung.<br />
Ein Versuch, euch vielleicht so eifersüchtig<br />
auf diese Beziehung zu machen, dass<br />
auch ihr die Grande Dame der RPG-Franchises<br />
eines Tages ehelichen wollt.<br />
Opulenter Kitsch
SPECIAL LIEBESERKLÄRUNG<br />
FF XII: Dem Spiel fehlen Uematsu, ein vernünftiges<br />
Kampfsystem und coole Helden. Bäh!!<br />
Ach, mein kleines Blumenmädchen Aeris. Den<br />
Schockmoment werde ich nie vergessen können.<br />
lief. Die Geschichte von Final Fantasy VII<br />
hat einfach alles. Den fiesesten Schockmoment<br />
in meiner Spielerkarriere, bei dem ich<br />
tatsächlich einige Tränchen verdrückte und<br />
einen Spielstand mehrmals lud und dann<br />
fassunglos feststellte, dass ich doch nichts<br />
ändern kann. Dann gibt’s mit Sephiroth den<br />
interessantesten Antagonisten der FF-Reihe,<br />
dessen Handlungen aufgrund seiner<br />
Lebensgeschichte nachvollziehbar sind, <strong>of</strong>t<br />
sogar Mitleid erzeugen.<br />
Komponist Nobuo Uematsu verpasste<br />
Sephiroths Auftritt im finalen Kampf mit seinem<br />
Meisterstück One Wingend Angel eine<br />
unglaubliche Dramatik und erschuf die<br />
epischste Boss-Mucke aller Zeiten, die mir<br />
in der Orchesterversion noch heute eine<br />
Gänsehaut beschert. FF VII war mein erstes<br />
Final Fantasy und der Anfang einer Beziehung,<br />
die in guten wie in schlechten Zeiten<br />
bis heute gehalten hat. Auch wenn Teil XII<br />
mich immer noch wütend macht.<br />
Final Fantasy VIII<br />
Der achte Teil ist immer wieder ein beliebtes<br />
Streitthema. Sei es der kühl und depressiv<br />
wirkende Held Squall Leonhard, der<br />
mit seinem Drama-Queen-Verhalten nervt<br />
und mit der Gunblade die bescheuertste,<br />
aber trotzdem coolste Waffe trägt. Oder<br />
die realistisch proportionierten Helden,<br />
der Wegfall des klassischen Levelsystems<br />
zugunsten des Koppelns von Materia, unpassende<br />
Zeitreisen an spannenden Stellen<br />
der Geschichte und noch einige Dinge<br />
mehr. FF VIII hatte wenig mit den älteren<br />
Teilen der Serie zu tun.<br />
Endboss Ultimecia kann ebenfalls nicht<br />
mit Bossen wie dem nihilistischen Psychopathen<br />
Kefka aus FFVI mithalten, dessen dämonischer<br />
Clown-Lacher sich für immer in meine<br />
Großhirnrinde einbrannte. FF VIII hat seine<br />
Momente und gehört für mich trotz aller<br />
Kritikpunkte zu meinen Favoriten, weil Squares<strong>of</strong>t<br />
mal etwas Neues ausprobiert hat. Außerdem<br />
gibt’s Selphie und mit Triple Triad<br />
ein süchtig machendes Kartenspiel im Spiel,<br />
das einen mit besonders starken Sonderkarten<br />
aller Helden zum Weiterspielen motiviert,<br />
nur um sie letztendlich alle zu besitzen. Die<br />
nervtötenden Kartenregeln, die bei Unachtsamkeit<br />
zum eigenen Nachteil in der Spielwelt<br />
verbreitet werden, brachten mich dabei<br />
nicht nur einmal an den Rand des Wahnsinns.<br />
Man öffnet wissentlich die Büchse der<br />
Pandora, sammelt belanglose, für den Spielverlauf<br />
irrelevante Karten, macht sich somit<br />
das Heldenleben schwer, um dann letztendlich<br />
in einem unfairen Match die mühsam gesammelten<br />
Karten an einen 08/15-Gegner<br />
wieder zu verlieren. Vergeben und vergessen<br />
in dem Moment, wenn die Sammlung endlich<br />
komplett ist! Auch das Koppeln von Materia<br />
erwies sich nach dem endlosen Substanzen-Grind<br />
des Vorgängers mit der Zeit doch<br />
noch als Wohltat: Darauf ein Renzokuken mit<br />
der Gunblade!<br />
MB<br />
MARIAS EMOTIONEN OHNE WORTE – AUS DEM LEBEN EINES FANS<br />
Wie sauer warst du nach dem zehnten gescheiterten<br />
Versuch, eine Schwarze Bestia zu legen?<br />
Was hältst du eigentlich von Final Fantasy XII<br />
und seinen coolen Helden?<br />
Zeig mal: Wie klein sind Lalafells?<br />
87
LIEBESERKLÄRUNG SPECIAL<br />
... Demon’s & Dark Souls<br />
Die Faszination „Sterben“ hat einen Namen: Die Souls-Reihe treibt Spieler an<br />
den Rand des nervlichen Abgrunds – und dann noch einen Schritt weiter.<br />
„MAL SCHAUEN,<br />
MORGEN<br />
KÖNNT’ ICH<br />
ENDLICH DEN<br />
ERSTEN BOSS<br />
SCHAFFEN.“<br />
Wenn man es in einem Spiel hinbekommt,<br />
bereits vor der Charaktererstellung<br />
zu verrecken, weil man<br />
einmal falsch abbiegt, ahnt man schon: Irgendwas<br />
läuft hier gerade ganz gewaltig<br />
schief. Und wenn man sich nach knapp einer<br />
halben Stunde für den ersten Neustart<br />
entschließt, weil Waffen kaputt sind und der<br />
Lebensbalken nur noch halb so lang ist, bestätigt<br />
sich die Vorahnung. „Willkommen<br />
bei Dark Souls“, heißt es treffend, wenn<br />
das erste von vielen Ableben sogar mit einer<br />
Trophäe belohnt wird …<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
Eigentlich hätte ich es besser<br />
wissen müssen. Immerhin ist<br />
mir eingangs Beschriebenes<br />
erst im jüngsten Teil der<br />
Souls-Reihe widerfahren<br />
und zu diesem Zeitpunkt<br />
war ich bereits alles andere<br />
als ein Neueinsteiger.<br />
Mehr durch Zufall erstand ich die Sammleredition<br />
von Demon’s Souls im Games-Shop<br />
eines langjährigen Freundes. Ich wusste zwar<br />
von einem Bekannten, dass dieses Spiel Polygon<br />
gewordener Frust sein soll, so richtig<br />
drunter vorstellen konnte ich mir aber nix.<br />
Was besagter Bekannter mit ‚bockschwer‘<br />
meinte, erschloss sich mir direkt im Tutorial.<br />
Im Tutorial! Einem Trainingsabschnitt, an<br />
dessen Ende mir ein Mini-Boss die Eingeweide<br />
meines Heldenfrischlings um die Ohren<br />
fetzt, als gäbe es kein Morgen mehr.<br />
Im ersten Level angekommen, wurde<br />
es nicht viel besser: Reguläre Gegner mit<br />
Schwert und Schild nahmen mich schneller<br />
auseinander, als ich „Ich will mein Geld<br />
wieder!“ sagen konnte. Und als ich am<br />
nächsten Tag in der Redaktion voller Stolz<br />
verkündete, voraussichtlich spätestens<br />
diesen Abend den ersten Boss zu erledigen,<br />
wusste ich: Mich hat’s erwischt! Einige<br />
werden sich fragen, warum man sich so<br />
was überhaupt antut. Warum man auch<br />
88
SPECIAL LIEBESERKLÄRUNG<br />
noch Geld zahlt, um sich von einem Stück<br />
S<strong>of</strong>tware mental waterboarden zu lassen.<br />
Nun, warum quälen sich Top-Gilden wochenlang<br />
durch ein und dieselbe Instanz,<br />
bis auch der letzte heroische Boss den<br />
Weg über den Styx gegangen ist? Es ist<br />
das Gefühl, eine echte Hürde genommen<br />
zu haben. Einem einzelnen Boss oder eben<br />
einem gesamten Spiel so lange die Stirn<br />
zu bieten, bis das Resultat eines anfangs<br />
schier aussichtslosen Duells endlich zu<br />
den eigenen Gunsten ausfällt. Das ist beileibe<br />
nicht jedermanns Sache, heutzutage<br />
schon gleich gar nicht. Doch das Erfolgserlebnis<br />
– auch wenn man es nur im stillen<br />
Kämmerlein mit sich selbst feiert – ist unbeschreiblich.<br />
Selbst das augenscheinlich<br />
unspektakuläre Entdecken einer Abkürzung<br />
oder eines geheimen Abschnitts ist befriedigender<br />
als jede von mp3-Bachplätschern<br />
untermalte Yoga-Sitzung.<br />
Einst an der Tagesordnung<br />
Dark Souls weckt den Nostalgiker in mir,<br />
damals waren spielerische Härtegrade dieser<br />
Kategorie völlig normal. Sowohl das<br />
vergleichsweise unbekannte Erstlingswerk<br />
Demon’s Souls als auch Dark Souls 1 und<br />
2 setzen an genau dem Punkt an, den ein<br />
Großteil aller AAA-Titel hingegen bisweilen<br />
bewusst umschifft, um ja niemandem auf die<br />
Füße zu treten und so möglichst viele Käufer<br />
anzusprechen. Sie WOLLEN bockschwer und<br />
nicht für jedermann gedacht sein. Sie wollen<br />
frustrieren, wollen uns nichts schenken, belohnen<br />
entsprechende Leistung und Durchhaltevermögen<br />
dafür umso mehr. Beute ist<br />
dabei meist sogar nebensächlich; wenn ich<br />
mir mehrere Stunden an ein und demselben<br />
Mistvieh die Zähne ausbeiße, dabei mit jedem<br />
Fehlschlag besser werde, eine Tendenz<br />
in Richtung Erfolg erkenne und letztlich den<br />
wohlverdienten Sieg davon trage – dann, ja<br />
dann frohlocke ich wie ein kleines Kind am<br />
Weihnachtsvorabend!<br />
Die Lust am Frust<br />
Dieses Wissen um Taktiken, Stärken und<br />
Schwachstellen meiner Widersacher nehme<br />
ich mit in den nächsten Durchlauf und<br />
siehe da: Aus fünf Stunden in der Spinnenhöhle<br />
(Freya, du …!) werden fünf Minuten.<br />
Und aus „Wie weit noch bis zum<br />
nächsten sicheren Leuchtfeuer?“ wird<br />
„&#§!$%#, noch so weit bis zum nächsten<br />
sicheren Leuchtfeuer!“ An irgendeinem<br />
Punkt stellt man dann fest: Eigentlich sind<br />
die Souls-Ableger nicht mal so schwer. Unübersichtlich,<br />
ja. Benutzerfreundlich? Wird<br />
besser. Technisch perfekt? Bei Weitem<br />
Kein Skyrim, dennoch optisch lecker – die Souls-Reihe<br />
besticht nicht nur durch ihren Härtegrad.<br />
nicht. Komplett verskillt und erst nach<br />
100 Spielstunden gemerkt? Sechs Stunden<br />
in der falschen Zone gequestet? Tja,<br />
Pech gehabt.<br />
Doch all diese Mängel trüben den gesamteindruck<br />
kaum. Und wer sich von den<br />
ersten fünf Minuten nicht direkt entmutigen<br />
lässt, kommt schnell hinter das Geheimnis<br />
des Erfolgs: Geduld. Achtsamkeit. Ausdauer.<br />
Taktik. Wer blind nach vorne prescht,<br />
verliert. Wer sein Tempo anpasst und seinen<br />
Gegner ernst nimmt, und mag er noch<br />
so unbedeutend erscheinen, erntet die<br />
Lorbeeren – Überheblichkeit wird s<strong>of</strong>ort bestraft!<br />
Jeder Schritt durch eine Nebelwand<br />
in einen neuen Abschnitt wird zur albtraumhaften<br />
Achterbahnfahrt in einen weiteren,<br />
von morbiden Kreaturen besiedelten Spielabschitt,<br />
in dem nur eines sicher ist: Der<br />
virtuelle Tod wartet an jeder Ecke, Hand in<br />
Hand mit Väterchen Frust. Willkommen bei<br />
Dark Souls! <br />
NICO BALLETTA<br />
NICOS EMOTIONEN OHNE WORTE<br />
Mein Gemütszustand nach den ersten fünf<br />
Spielstunden in Demon’s Souls:<br />
Das Gefühl nach meinem Sieg über Smough<br />
und Ornstein in der „richtigen“ Reihenfolge:<br />
Als im Grabmal der Riesen die letzte Fackel ausging<br />
und ich ohne Lichtzauber dastand:<br />
Sch....!<br />
89
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
BUFFED.DE<br />
SPECIAL<br />
Gleich<br />
Eure eingesendeten Freundschaftsgeschichten<br />
waren so<br />
toll, dass wir in den kommenden<br />
Monaten ein Special<br />
mit euren Storys planen.<br />
geschaltet...<br />
Nie war es einfacher Freunde zu finden, nie war es einfacher den<br />
Kontakt abzubrechen. Haben Online-Freundschaften den gleichen<br />
Stellenwert wie Bindungen in der Realität? Eine Charakterstudie.<br />
90
„<br />
ICH BIN EIGENTLICH NUR NOCH<br />
ENTTÄUSCHT UND LASSE MICH GAR<br />
NICHT MEHR GERNE AUF ENGE<br />
BINDUNGEN AN GILDEN EIN.“<br />
Maria über ihr gestörtes Verhältnis zu MMO-Freunden<br />
REPORTAGE SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
Eine Reportage von Maria Beyer-Fistrich<br />
Mit Beiträgen von Matthias Dammes<br />
& Tanja Adov<br />
E<br />
„<br />
KEIN WUNDER,<br />
DASS DICH GUILD<br />
WARS SO TRAUMATI-<br />
SIERT HAT. DER NAME<br />
SAGT JA WOHL ALLES.“<br />
Tanja über Marias manifestierte Gilden-Abneigung<br />
s geht doch nichts über einen Abend mit<br />
Freunden im Biergarten. Über Gott und die<br />
Welt labern, Freud und Leid teilen, die Ereignisse<br />
der Woche besprechen oder ganz pr<strong>of</strong>an<br />
den aktuellen Klatsch und Tratsch austauschen.<br />
Wenn wir drei uns treffen, dreht<br />
sich das Thema meist um unser liebstes<br />
Hobby: Computerspiele, vor allem MMOs.<br />
Leidenschaft<br />
Ihr kennt das sicher auch aus dem Freundeskreis:<br />
Man diskutiert leidenschaftlich<br />
über Themen, die einem am Herzen liegen,<br />
und fetzt sich auch mal. Das gehört zu einer<br />
echten Freundschaft dazu, das verträgt<br />
sie. Wir haben uns gefragt: Was verträgt<br />
eigentlich eine Freundschaft, die nur auf<br />
Online-Erfahrungen gebaut ist? Gibt’s überhaupt<br />
„echte“ Freundschaft auf einer anonymen<br />
Basis ohne Verpflichtungen? Wenn<br />
ja, wie kann das funktionieren? Welche Erfahrungen<br />
hatten wir in den vergangenen<br />
Jahren gemacht? Zum Thema Online-Freunde<br />
gibt es so viele Perspektiven, Sichtweisen<br />
und Facetten. Die folgende Reportage<br />
ist eine Charakterstudie, die sich vorsichtig<br />
ans Thema heranpirscht und euch vielleicht<br />
die eine oder andere Sichtweise eurer Mitspieler<br />
besser verstehen lässt. Zumindest<br />
h<strong>of</strong>fe ich das. Viel Spaß beim Lesen.<br />
91
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
Maria erzählt ...<br />
Schön war es: wunderbare Erinnerungen, tolle Spieler – Online-Freundschaften können schon<br />
klasse sein, sind aber meiner Erfahrung nach an die Halbwertszeit des Spiels gebunden.<br />
„<br />
ICH HATTE<br />
KEINE LUST<br />
MEHR AUF DEN<br />
KINDERGARTEN“<br />
Maria zum Arenateam-Drama in GW<br />
Lasst mich euch eine Geschichte erzählen.<br />
Vor ungefähr neun Jahren trafen<br />
ein weiblicher Mönch, ein Nekromant<br />
und ein Magier in den Ruinen einer<br />
Siedlung im Maguuma-Dschungel aufeinander.<br />
Was sie dort taten, wo sie hin wollten<br />
oder wie sie sich am besten durch die gefährliche<br />
Wildnis schlagen, wussten sie<br />
nicht. Trotzdem waren sie sich auf Anhieb<br />
sympathisch und beschlossen, fortan gemeinsam<br />
ahnungslos durch die Welt zu<br />
spielen. Ein paar Tipps konnten sie sich<br />
trotzdem schon geben – ein Mönch sollte<br />
besser einen Stab statt Bogen nutzen, ein<br />
Magier legt sich per Einstimmung besser<br />
auf ein Element fest und der Nekromant<br />
sollte sich zunächst mal auf das Verursachen<br />
von Schaden konzentrieren, für die<br />
Heilung war jetzt jemand anderes da.<br />
Warum ich euch das erzähle? Nun, die<br />
Mönchin, die mit Stufe 20 im Maguuma-Dschungel<br />
von Guild Wars 1 mit einem<br />
Bogen und Tierbegleiter das wohl uneffektivste<br />
sowie peinlichste Build aller Zeiten<br />
spielte, war ich. Aber ich war nicht allein<br />
mit meiner Ahnungslosigkeit. Die Region<br />
rund um den Außenposten, in dem wir aufeinandertrafen,<br />
war bevölkert von ziemlich<br />
harten Gegnern und eine Mission mit<br />
Bonus-Ziel hatten wir ebenfalls noch <strong>of</strong>fen<br />
– wie waren wir überhaupt so weit gekommen?<br />
Wir mochten uns und wurden in<br />
den kommenden Wochen spielerisch immer<br />
besser. Gemeinsam kämpften wir uns<br />
durch alle Erweiterungen des Online-Rollenspiels<br />
und verbrachten täglich bis zu<br />
sechs Stunden im Team speak miteinander.<br />
Wir waren Freunde: Wir lachten, diskutierten,<br />
feierten die ersten Erfolge im PvP –<br />
wir machten alles zusammen. Ich glaubte,<br />
Nekromant Shady alias Patrick und Magier<br />
92
REPORTAGE SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
Ashira aka Kai zu kennen. Wir verbrachten<br />
ja schließlich eine Menge Zeit miteinander.<br />
With a little help from my<br />
friends<br />
Allerdings sind Online-Freundschaften<br />
doch anonym. Trotz der sieben Jahre, in<br />
denen wir Seite an Seite jeden Sturm und<br />
Ärger in unseren Gilden in verschiedenen<br />
Spielen überstanden hatten, haben wir<br />
uns im echten Leben nie getr<strong>of</strong>fen. Und<br />
so kam es, wie es kommen musste. Den<br />
ersten Ärger gab es, als wir pr<strong>of</strong>essioneller<br />
in der Team arena wurden. In der TA von<br />
Guild Wars 1 traten zwei Teams von jeweils<br />
vier Spielern gegeneinander an – wir waren<br />
zu dritt. Wer den letzten Platz bekommen<br />
sollte, war natürlich nicht nur abhängig von<br />
der benötigten Klasse für unser Build – im<br />
besten Falle sollte derjenige flexibel sein.<br />
Nach einigen erfolgreichen Monaten, in denen<br />
wir kompromissbereit Spieler von der<br />
Ersatzbank einwechselten, kam es zum<br />
großen Streit. Ich hatte keine Lust mehr<br />
auf den Kindergarten und kehrte Tyria den<br />
Rücken. Die Funkstille dauerte zwei Monate,<br />
bevor wir dann in einem anderen Spiel<br />
erneut zueinander fanden. In Runes <strong>of</strong> Magic<br />
spielten wir dann nur noch PvE – vom<br />
Wettbewerb und dem Druck im PvP hatten<br />
wir die Nase voll.<br />
Gemeinsam haben wir Urgoz-Bau mit Helden gemeistert. Und<br />
auch noch im Hardmode. Klasse Erinnerung.<br />
Yesterday<br />
Die Politik von Publisher Frogster bezüglich<br />
Item Shop und Spielmechaniken in Runes<br />
<strong>of</strong> Magic sorgten nach sieben gemeinsamen<br />
Jahren neben einer Verschiebung der<br />
Interessen meinerseits für die endgültige<br />
Trennung des Dreamteams. Shady und Ashira<br />
kämpften, um mich zurückzugewinnen<br />
– vergebens, ich war durch mit dem Thema.<br />
So trennten sich unsere Online-Wege.<br />
Shady spielt heute League <strong>of</strong> Legends.<br />
Ashira ist mal hier mal da unterwegs, aber<br />
so ausdauernd wie früher zockt er keine<br />
Online-Spiele mehr und hat sich verstärkt<br />
dem echten Leben zugewandt. Ich denke<br />
heute noch <strong>of</strong>t an die beiden verrückten Typen<br />
und an die für uns glorreichen Momente,<br />
die wir erlebten: der erste zu dritt erfarmte<br />
Kochendrachenstab, die erste Serie<br />
von 40 aufeinanderfolgenden Siegen in der<br />
Teamarena, unseren Triumph gegen die damals<br />
drittbeste Gilde der Welt im PvP und<br />
den unglaublichen Jubel über den Sieg im<br />
Teamspeak, die ganzen Dramen in der Gilde,<br />
unsere Chat-Makro-Flames im PvP gegen<br />
die liebevoll als Kackboons betitelten<br />
Arena-Anfänger – schöne Erinnerungen.<br />
Tomorrow never knows<br />
Sie sind noch immer so präsent, weil Guild<br />
Wars mein erstes Online-Rollenspiel war<br />
und die beiden meine ersten richtigen Kontakte<br />
in der virtuellen Welt. Den beiden ging<br />
es ebenso wie mir, vielleicht waren wir auch<br />
deshalb so eng befreundet. Wir hatten wie<br />
im echten Leben noch das Gefühl, dass<br />
man sich auch in einem MMO an Termine<br />
hält, seine Freunde nicht versetzt und ehrlich<br />
zueinander ist. In den folgenden Jahren<br />
habe ich dann <strong>of</strong>t die Erfahrung gemacht,<br />
dass das nicht bei allen so selbstverständlich<br />
ist. Viele Spieler wurden zunehmend<br />
gleichgültiger gegenüber Gildenmitgliedern<br />
– man kannte sich schließlich nicht<br />
Wie die kleine Evennia auf dem Bild habe ich mich <strong>of</strong>t bei unseren<br />
Auseinandersetzungen gefühlt. Ein Kindergartenkind.<br />
wirklich. Deswegen versuche ich mich gar<br />
nicht mehr zu stark emotional zu engagieren.<br />
Das ist aber natürlich nur eine Sichtweise.<br />
Es geht auch anders, das beweist<br />
etwa die Geschichte von Matthias, oder natürlich<br />
die rührenden Erlebnisse von Menschen<br />
mit Behinderungen, die dank Onlinespielen<br />
Freunde gefunden haben und mit<br />
ihnen etwas unternehmen, obwohl sie sich<br />
nicht bewegen können. Auf den folgenden<br />
Seiten versuchen wir zu ergründen, was Online-Freundschaften<br />
wert sind, für wen sie<br />
die Welt bedeuten, was für menschliche<br />
Abgründe sich auftun, wenn man Kontakte<br />
abbricht, welche Gilden für immer zusammenbleiben<br />
oder wie viele Kinder eigentlich<br />
dank <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> entstanden sind.<br />
Wir hatten vor einigen Wochen dazu aufgerufen,<br />
eure schönsten Geschichten zum<br />
Thema Online-Freunde an uns zu schicken.<br />
Eine Auswahl an berührenden Storys sowie<br />
Ergebnisse unserer Umfrage und Fazit zur<br />
Psychologie runden das Thema ab. Eure<br />
Geschichten könnt ihr auch nach wie vor<br />
mit uns teilen, in dem ihr uns eine E-Mail<br />
an redaktion@<strong>buffed</strong>.de mit dem Stichwort<br />
„Online-Freundschaften“ schickt. Wir freuen<br />
uns über eure Zusendungen.<br />
Dreamteam bestehend aus zwei<br />
Monks und der Hahn im Korb alias<br />
Waldläufer Kent Kelven.<br />
93
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
Matthias erzählt ...<br />
Matthias hat bisher nur gute Erfahrungen mit MMO-Freunden gemacht. Seit über zehn Jahren<br />
hat er engen Kontakt mit ihnen und freut sich immer auf die alljährlichen Treffen.<br />
„Gute Freunde kann niemand trennen“ jaulte Beckenbauer schon in seinem Fußball-Shanty.<br />
Meine „Karriere“ in MMOs begann<br />
im Oktober 2003 und wenig später<br />
lernte ich bereits Leute kennen,<br />
mit denen ich bis heute auch über die<br />
Onlinewelt hinaus befreundet bin. Damals<br />
kaufte ich mir Star Wars Galaxies, ohne<br />
wirklich zu wissen, auf was ich mich da einlasse.<br />
Ich hatte vorher noch nie etwas mit<br />
Online-Rollenspielen und ihren Communitys<br />
zu tun gehabt. Das Spiel habe ich<br />
hauptsächlich gekauft, weil es mich als<br />
Star-Wars-Fan angesprochen hat. Nun hätte<br />
man sich wahrlich ein einfacheres Spiel<br />
aussuchen können, um in die Welt des Online-Gamings<br />
einzusteigen. Die Sandbox<br />
von Star Wars Galaxies war alles andere<br />
als einsteigerfreundlich. Aber bereits mit<br />
„OHNE DIE GEMEINSCHAFT MEINER<br />
GILDE HÄTTE ICH VERMUTLICH<br />
SCHON VOR VIELEN JAHREN MIT DEN<br />
ONLINESPIELEN AUFGEHÖRT.“<br />
Matthias Dammes, PC-Games-Online-Redakteur<br />
meinem ersten Kontakt zu einem anderen<br />
Spieler machte ich positive Erfahrungen.<br />
Ich traf auf einen hilfsbereiten Kopfgeldjäger,<br />
der mir einen Tag lang die Grundzüge<br />
des Spiels erklärte und mich sogar zu einer<br />
Ingame-Party einlud, die am gleichen<br />
Abend stattfand. Auch wenn ich mit diesem<br />
Spieler nur kurz etwas zu tun hatte<br />
und diese erste Begegnung nicht gleich zu<br />
einer lang anhaltenden Bekanntschaft<br />
führte, vermittelte sie mir doch ein positives<br />
Bild vom Miteinander in Onlinespielen.<br />
Nur wenige Wochen später kam es dann<br />
auf dem Planeten Naboo zur folgenschweren<br />
Begegnung, die mein Onlineleben bis<br />
heute bestimmt.<br />
Auf der Jagd nach ein paar EP traf ich<br />
auf einen weiteren Kopfgeldjäger, mit dem<br />
ich schnell eine Jagdgruppe bildete. Mit<br />
ihm hielt ich in den folgenden Tagen und<br />
Wochen Kontakt. In dieser Zeit kamen weitere<br />
Leute dazu, mit denen wir regelmäßig<br />
unsere Ausflüge machten. Schnell entstand<br />
die Idee einer eigenen Player Association<br />
(die Gilden in SWG) zu gründen. Es<br />
entstand das DioCore. Wir waren eine kleine,<br />
aber eingeschworene Gemeinschaft,<br />
die im Bestreben vereint war, die Gefahren<br />
der Galaxie gemeinsam zu meistern. Wenige<br />
Wochen später benannten wir die Gilde<br />
in Athanato Orden um und stellten uns dieses<br />
Mal neu auf.<br />
Diesmal machten wir aber keine halben<br />
Sachen. Wir verpassten unserem Orden eine<br />
Geschichte, stellten einen Codex auf<br />
und gründeten unsere eigene Stadt. Mit<br />
verschiedenen RP-Events lebten wir die<br />
Story unserer Gilde im Spiel und begeisterten<br />
so auch immer neue Leute für unsere<br />
Gemeinschaft. Es war eine prägende Zeit,<br />
die bei den Überlebenden auch heute noch<br />
auf Gildentreffen für nostalgische Gespräche<br />
sorgt. Wir haben in den Jahren viele<br />
Leute in unserer Gilde kommen und gehen<br />
sehen, doch eine Handvoll Veteranen sind<br />
noch immer dabei. Doch einfach war es<br />
94
REPORTAGE SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
nicht. Mit <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> erschien ein<br />
Stern am Himmel des MMO-Marktes, dessen<br />
Versuchungen viele nicht widerstehen<br />
konnten. Zur größeren Herausforderung für<br />
unsere Gemeinschaft sollten allerdings die<br />
Entwickler von SWG selbst werden. Im<br />
Schatten von WoW glaubten diese, ihr<br />
Spiel ebenfalls auf ein ähnliches Spielprinzip<br />
umbauen zu müssen, ohne dabei zu erkennen,<br />
was die Spieler von Star Wars Galaxies<br />
wirklich am Spiel liebten. Mit dem<br />
radikalen Umbau setzte der schleichende<br />
Tod von SWG ein, dem auch unser Orden<br />
nichts mehr entgegensetzen konnte. Ein<br />
Großteil von uns wechselte aus Begeisterung<br />
oder aus Gruppenzwang zu WoW, ohne<br />
jedoch dort die Gilde neu zu gründen.<br />
Ein paar Jahre hielt dieses Exilleben an,<br />
die Leute kamen und gingen, doch irgendwie<br />
schafften wir es, dass sich die tragenden<br />
Figuren der Gilde nie vollständig aus<br />
den Augen verloren. Schließlich bekam die<br />
fast erloschene Flamme unserer Gemeinschaft<br />
neue Nahrung durch das aufkommende<br />
Age <strong>of</strong> Conan, auf das sich die<br />
meisten unserer Stammmitglieder freuten.<br />
Der Athanato Orden wurde dort wieder zum<br />
Leben erweckt.<br />
Dort konnten wir unser inzwischen ausgedünntes<br />
Stammpersonal mit neuen Kräften<br />
auffüllen, von denen uns wiederum einige<br />
bis heute die Treue halten. Zwar sollte<br />
Age <strong>of</strong> Conan immerhin für die nächsten<br />
zweieinhalb Jahre die Heimat der Gilde<br />
werden, aber bereits kurz nach der Veröffentlichung<br />
erschien der nächste große<br />
H<strong>of</strong>fnungsträger am Horizont, als Bioware<br />
Star Wars: The Old Republic ankündigte.<br />
Der Orden entstand im Star-Wars-Universum<br />
und ein großer Teil der Kernmannschaft<br />
besteht bis heute aus glühenden<br />
Star-Wars-Anhängern. Wenig verwunderlich,<br />
dass uns ein neues Star-Wars-MMO wie<br />
der Heilige Gral erschienen ist. Es sollte<br />
zwar noch bis Ende 2011 dauern, aber mit<br />
jedem Monat, den der Release näherrückte,<br />
stieg die Vorfreude in der Gilde. Im<br />
Sommer 2011 machte ich mich mit unserem<br />
Gildenleiter, der Kopfgeldjäger von damals,<br />
auf zur Gamescom, damit wir erstmals<br />
das Spiel selbst anspielen konnten.<br />
Am Ende verbrachten wir den ganzen<br />
Tag fast ausschließlich am SWTOR-Stand,<br />
um die Vorführungen zu beobachten. Seit<br />
dem Start vor fast drei Jahren ist unser Orden<br />
nun ein fester Bestandteil des Servers<br />
Vanjervalis Chain. In diesen letzten drei<br />
DER ATHANATO ORDEN<br />
Gegründet im Oktober 2013 durch die drei SWG-Spieler Sardus, Priamos und Couga (meine Wenigkeit),<br />
zunächst unter dem Namen DioCore, später in Athanato Orden umbenannt. Als Kämpfer<br />
für die imperiale Sache entstand eine spannende Hintergrundgeschichte rund um einen Geheimorden<br />
des dunklen Lord Vader. Als Stützpunkt diente der Gilde die eigenen Stadt Atralis, die zunächst<br />
auf Lok und später auf Taris aufgebaut wurde. Seitdem war der Orden in weiteren Spielen<br />
wie Age <strong>of</strong> Conan und anderen kleineren Gastspielen unterwegs. Seit nunmehr drei Jahren ist die<br />
Gilde fest in Star Wars: The Old Republic verankert. Mehr Infos: www.athanato-orden.de<br />
Jahren haben sich auch unsere Real- Life-<br />
Kontakte auf ein nie da gewesenes Niveau<br />
entwickelt. Über WhatsApp kommunizieren<br />
wir täglich miteinander, unabhängig von unserer<br />
Verfügbarkeit im Spiel. Diverse Mitglieder<br />
leben in und um den Schmelztiegel<br />
Ruhrpott, was zu regelmäßigen Verabredungen<br />
führt. Darüber hinaus findet seit<br />
drei Jahren im Sommer ein zentrales Gildentreffen<br />
statt, bei dem wir uns zum gemütlichen<br />
Beisammensein zusammenfinden.<br />
Die Mitgliedschaft in der Gilde definiert<br />
sich inzwischen nicht mehr über das<br />
aktive Spielen eines bestimmten MMOs.<br />
Einige sind gar nicht mehr in Onlinespielen<br />
aktiv, gehören aber nach wie vor selbstverständlich<br />
zu unseren Mitgliedern. Auch<br />
wenn die Zeit lange nicht mehr in dem Maße<br />
vorhanden ist wie in unseren jungen<br />
Jahren, diese Gemeinschaft möchte ich<br />
um keinen Preis in der Welt mehr missen.<br />
MD<br />
Versammlung der Gilde<br />
einige Wochen nach<br />
dem Release von Star<br />
Wars: The Old Republic.<br />
Gildentreffen zum zehnjährigen<br />
Jubiläum des<br />
Athanato Ordens im<br />
Jahre 2013 in Berlin.<br />
95
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
Dennis erzählt ...<br />
Dennis ist seit einem Badeunfall vor zehn Jahren querschnittsgelähmt. In <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
fand er nicht nur neuen Lebensmut, sondern auch viele Freunde.<br />
BLINDER SPIELER IM WOW-RAID<br />
Könnt ihr euch vorstellen, in <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> einen Schlachtzug mit verbundenen Augen zu bestreiten?<br />
Warum man so etwas versuchen sollte? Ganz einfach, weil es funktioniert. WoW-Spieler<br />
Ben verlor beim Auslandseinsatz im Irak bei einem Anschlag in Basra sein Augenlicht und wollte<br />
sich nach seiner Rückkehr nicht damit abfinden, sein liebstes Hobby WoW aufzugeben. Dank der<br />
Hilfe seiner Gilde und einem Spieler, der sich als sein persönlicher WoW-Blindenhund sieht, raidet<br />
Ben dank Makros und verschiedenster Add-ons sowie vieler Anweisungen im Teamspeak. Die komplette<br />
Geschichte könnt ihr euch übrigens auf www.<strong>buffed</strong>.de/WoWBlind anschauen.<br />
Dennis möchte anonym bleiben. Seiner<br />
Erfahrung nach ist seine Körperbehinderung<br />
nämlich noch immer<br />
ein Problem im Umgang mit anderen Menschen<br />
und er möchte nicht, dass Bekannte<br />
in sozialen Netzwerken und MMOs auf die<br />
Art davon erfahren. „Es ist meine persönliche<br />
Geschichte. Wenn ich der Meinung bin,<br />
ich kann jemandem vertrauen und er ist ein<br />
Freund, der nicht s<strong>of</strong>ort auf Abstand geht<br />
oder ein Problem damit hat, dann erzähle<br />
ich es ihm direkt in einem Gespräch. Ich<br />
habe auch viele Bekannte, die es nicht wissen<br />
müssen. Das ist mir dann zu privat.“<br />
Wahrscheinlich ist es einfach die Unsicherheit,<br />
die viele Menschen verspüren,<br />
wenn sie auf Behinderte treffen, weil sie<br />
nicht recht wissen, wie sie damit umgehen<br />
sollen – helfen, Mitleid haben, ignorieren?<br />
„In Online-Spielen ist das erst einmal<br />
kein Problem, denn meinem Avatar sieht<br />
man ja schließlich nicht an, welche Person<br />
im realen Leben vor dem Computer sitzt<br />
und spielt.“ Seit einem Badeunfall 2004<br />
ist Dennis auf einen Pflegedienst angewiesen,<br />
aufgrund einer Querschnittslähmung<br />
unterhalb des Brustkorbs kann er seinen<br />
Körper nicht mehr bewegen. Lediglich seine<br />
Finger sind noch eingeschränkt und<br />
langsam beweglich.<br />
Für ihn selber war es ein harter Schicksalsschlag,<br />
der sein Leben auf brutale Weise<br />
auf den Kopf stellte. „Damit musste ich<br />
auch erst mal klarkommen. Mein altes Leben<br />
war vorbei. Und das neue konnte und<br />
wollte ich zu Beginn nicht akzeptieren“, erklärt<br />
Dennis. Besonders schlimm war für ihn<br />
der Rückzug seiner Freunde, die mit seiner<br />
Behinderung einfach nicht zurechtkamen.<br />
Alles, was sie früher einmal verband, die gemeinsamen<br />
Hobbys und Unternehmungen,<br />
waren plötzlich nicht mehr möglich. Nach einem<br />
endlosen Jahr in der Reha-Klinik blieben<br />
ihm nur sehr wenige Vertraute aus dem<br />
ehemaligen Freundeskreis erhalten. Als<br />
er wieder zu Hause war und begann, sei-<br />
96
„<br />
REPORTAGE SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
IN WOW HABE ICH DAS ERSTE MAL<br />
NACH MEINEM UNFALL WIEDER FREUDE<br />
VERSPÜRT UND LAUTSTARK GELACHT“<br />
Dennis (Name von der Redaktion geändert)<br />
ne Behinderung allmählich zu akzeptieren,<br />
entdeckte er das Internet für sich und fand<br />
Gefallen an Online-Rollenspielen. Eine andere<br />
virtuelle Welt tat sich auf, in der seine<br />
Behinderung keine Rolle spielte.<br />
Dort konnte er sich mit seinen Helden<br />
bewegen, Dinge unternehmen und mit anderen<br />
Menschen kommunizieren, ohne gegen<br />
Vorurteile und Unsicherheit kämpfen<br />
zu müssen. Angetan hat es ihm vor allem<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong>, weil er es komplett mit<br />
der Maus und Makros steuern kann. <strong>World</strong><br />
<strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> spielt er seit 2006 und ist nach<br />
wie vor begeistert vom Spiel, in dem er immer<br />
noch jede Menge zu erledigen hat mit<br />
seinem Helden. Es ist auch das einzige Abo-<br />
MMO, was sich Dennis leistet, denn Geld<br />
ist wegen seiner teuren Pflege sehr knapp.<br />
„Deshalb mag ich das Free2Play-Konzept<br />
und spiele immer mal wieder in verschiedene<br />
Titel rein. Zeit habe ich ja genug. Wo<br />
andere Spieler arbeiten gehen und dann<br />
ihr hart verdientes Geld im Item-Shop lassen,<br />
investiere ich halt einfach meine Zeit.<br />
Ich habe ja sonst nichts zu tun.“ Auch auf<br />
Facebook ist er unterwegs und spielt dort<br />
ebenfalls leidenschaftlich gerne Titel wie<br />
Farmville und Konsorten. „Deswegen finde<br />
ich auch ArcheAge derzeit super. Es verbindet<br />
MMO-Quests und Farm-Simulation und<br />
ist obendrein noch kostenlos. Ich verkaufe<br />
meine Ernte gegen Ingame-Währung und<br />
besorge mir damit APEX, um wieder einen<br />
neuen Monat Stammspieler-Status zu haben.<br />
Allerdings ist das Open-PvP nichts für<br />
mich. Da bin ich mit der Maussteuerung<br />
einfach zu langsam. Aktuell habe ich aber<br />
eine Menge Spaß, bis endlich <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Draenor</strong> erscheint.“<br />
Natürlich hat er in all den Jahren, die er<br />
in MMOs verbracht hat, auch viele Freundschaften<br />
geschlossen. In <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />
ist er Mitglied einer kleinen, familiären<br />
RP-Gilde, in der die meisten Spieler von<br />
seiner Behinderung wissen. „Ich musste<br />
ja einige Leute einweihen, wenn ich mit in<br />
LOGIN2LIFE – FILM ÜBER VIRTUELLES LEBEN<br />
einen Schlachtzug möchte. Ich bin leider<br />
nicht so schnell wie ein gesunder Spieler<br />
und brauche deswegen eine verständnisvolle<br />
Gemeinschaft, die mich trotzdem mit<br />
in den Raid oder Dungeon nimmt und akzeptiert,<br />
dass es vielleicht nicht immer auf<br />
Anhieb klappt.“ Bisher hat das gut funktioniert,<br />
er hat sich auch damit abgefunden,<br />
dass die heroischen Instanzen immer erst<br />
lange nach ihrer Veröffentlichung für ihn infrage<br />
kommen. „Ich sammle meist eine optimale<br />
Ausrüstung, bis ich perfekt für den<br />
Start in den Dungeon gerüstet bin, so versuche<br />
ich meine verzögerte Reaktionsgeschwindigkeit<br />
auszugleichen. Ich muss es<br />
mir ja nicht unnötig schwer machen.“ Er hat<br />
am Anfang lange gezögert, ob er seine Online-Freunde<br />
überhaupt einweihen sollte. Erzählt<br />
hat er es im Teamspeak und war überrascht<br />
über die positiven Reaktionen. „Vielleicht<br />
liegt es auch daran, dass man online<br />
eben nicht die Person direkt vor einem sitzen<br />
sieht, aber alle waren freundlich und<br />
haben es immer gut aufgenommen. Vorher<br />
hatte niemand gedacht, dass ich behindert<br />
sein könnte. Ich war wohl doch ein ziemlich<br />
unauffälliger Spieler, der halt einfach ab<br />
und zu mal pennt in Bosskämpfen.“(lacht)<br />
Was Online-Spiele und seine MMO-Freunde<br />
für ihn bedeuten? „Für mich sind sie unglaublich<br />
wichtig und ich habe durch sie<br />
meinen Lebensmut wiedergefunden. Ich erlebe<br />
fantastische Welten und Abenteuer mit<br />
meinem Helden. Es gibt keine Einschränkungen.<br />
So kann ich immerhin virtuell noch<br />
eine gesellschaftliches Leben führen, das<br />
mit Pflegestufe 3 in der Realität nicht mehr<br />
möglich ist. In WoW habe ich das erste Mal<br />
nach meinem Unfall wieder richtig Freude<br />
verspürt und lautstark gelacht.<br />
Ich habe wenige soziale Kontakte im<br />
realen Leben, weil vielen Menschen das zu<br />
anstrengend ist mit mir. Ich erlebe ja auch<br />
nichts außer den Abenteuern in meinen<br />
MMOs. Ansonsten sehe ich Online-Freundschaften<br />
ziemlich realistisch. Es ist wahrscheinlich<br />
wie im echten Leben. Es gibt<br />
Freundschaften fürs Leben oder man lebt<br />
und spielt sich auseinander. Ich sehe Letzteres<br />
nicht mehr so tragisch wie früher, mir<br />
stehen viele Online-Welten zur Verfügung,<br />
in denen ich immer wieder neue Leute<br />
kennenlernen kann. Menschen, auf die<br />
ich mich verlassen kann, habe ich gefunden.<br />
Zusammen mit den wenigen Freunden<br />
aus der Zeit vor dem Unfall habe ich ein<br />
kleines, aber feines soziales Netz. Meine<br />
wahren Online-Freunde sind für mich nicht<br />
weniger wert oder weniger wichtig als die<br />
Menschen, die mich im echten Leben besuchen,<br />
mit mir Filme schauen oder einfach<br />
über Gott und die Welt labern. Eine wahre<br />
Freundschaft übersteht ja auch räumliche<br />
Trennungen und Zeiten, in denen man sich<br />
nicht sieht – egal ob nun online oder in<br />
der Realität. Und meine MMO-Freunde sehe<br />
ich eben nie, aber ich bin pragmatisch<br />
und habe kein Problem damit.“<br />
In der Dokumentation Login2Life von Regisseur Daniel Moshel geht es ebenfalls um das Thema Leben<br />
in der virtuellen Welt. Unter anderem besucht der Filmemacher Menschen, die in Second Life<br />
die Dinge erleben, die sie aufgrund einer Behinderung im echten Leben nicht mehr machen können.<br />
Außerdem gibt es Interviews mit berühmten WoW-Spielern zu sehen, aber auch chinesische<br />
Pr<strong>of</strong>ispieler, die sich ihren Lebensunterhalt als Goldfarmer in <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> verdienen. Absolut<br />
sehenswert. Mehr Infos unter http://www.login2life.net/<br />
97
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
User & Umfrage<br />
Wir haben uns gefragt, was unsere Leser über das Thema Online-Freundschaften denken.<br />
Die Umfrage förderte rührende Geschichten, aber auch Dramen zutage.<br />
Wir sind uns vor sieben Jahren eigentlich<br />
nur durch Zufall in der<br />
Welt von <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> begegnet,<br />
als wir beide jeweils alleine<br />
Quests erledigen wollten und einen Elite-Mob<br />
vor uns hatten. Wie es im Online-Rollenspiel<br />
so üblich ist, sprachen wir<br />
uns kurz ab und bezwangen das Mistvieh<br />
gemeinsam und erledigten auch so manch<br />
andere Quest zusammen. Anfangs war es<br />
natürlich ein ganz normales Zusammenspiel,<br />
irgendwann folgte der Gildeneintritt<br />
und wir „sahen“ uns immer öfter im Spiel.<br />
Es folgte der erste Teamspeak-Kontakt<br />
und das Eis war gebrochen … die Sympathie<br />
s<strong>of</strong>ort da!<br />
Klar erlebten wir in vielen Jahren WoW<br />
einige Höhen und Tiefen. Der Spaß am<br />
Spiel blieb für uns trotzdem immer im Vordergrund,<br />
und ist es heute noch immer. Somit<br />
trennten wir uns zwar immer nach einiger<br />
Zeit von herrschsüchtigen Gilden oder<br />
Mitspielern, die die Oberbefehlshaber spiel<strong>buffed</strong>-Leser<br />
Mirko erzählt ...<br />
„Es waren einmal vor ein paar Jahren ein Mensch namens Talama und eine Gnomin<br />
namens Nessajah – sie beide waren der Hexenkunst mächtig …“<br />
ten, aber immer nur gemeinsam und das<br />
haben wir bis heute knallhart durchgezogen.<br />
Ging der eine, folgte der andere – und<br />
umgekehrt. Wir konnten und wollten einfach<br />
nicht mehr ohne einander spielen.<br />
Die Teamspeak-Gespräche wurden immer<br />
<strong>of</strong>fener, vertrauter – aber auch lustiger<br />
und alberner. Es tat einfach gut, nach<br />
einem langen Tag einfach ein bisschen im<br />
Spiel rumzudümpeln und dann eine vertraute<br />
Stimme im Ohr zu haben. Irgendwann<br />
folgte das erste „Real-Life-Treffen“.<br />
Natürlich waren wir aufgeregt, aber das<br />
ging schnell vorüber. Inzwischen bezeichnen<br />
wir uns als die besten Freunde. Teilen<br />
die Freuden und Sorgen des Lebens und<br />
versuchen uns trotz der großen Entfernung<br />
so <strong>of</strong>t wie möglich im Jahr zu sehen.<br />
Es ist nicht mehr nur eine Online-Freundschaft,<br />
sondern geht weit darüber hinaus.<br />
Wir haben immer mal wieder lange Spielpausen<br />
gemacht – aber eine Pause von der<br />
Freundschaft gab es nie.<br />
Telefone gibt es ja zum Glück auch noch.<br />
Ihr seht also, eine echte Freundschaft kann<br />
sich tatsächlich aus einem MMO heraus<br />
entwickeln. Natürlich ist so was in dieser<br />
oberflächlichen Welt wie ein Sechser im<br />
Lotto – und daher wissen wir das auch so<br />
zu schätzen.<br />
DIE SCHÖNSTEN ERLEBNISSE<br />
<br />
Das erste Mal ein Online-Rollenspiel zu spielen,<br />
man kannte das so zu diesem Zeitpunkt<br />
noch nicht, man konnte noch „Neues“ entdecken.<br />
Das Gefühl hatte ich seitdem nie<br />
wieder ...<br />
<br />
Ich habe dadurch meinen besten Freund<br />
kennengelernt, diese Freundschaft gilt nun<br />
schon seit 12 Jahren. Gerade jetzt durch<br />
meine Krebserkrankung bin ich dankbar,<br />
diesen guten Freund zu haben!<br />
<br />
Die Ingame-Hochzeit zweier Spieler, die sich<br />
in DAoC kennenlernten, trafen und danach<br />
auch im realen leben heirateten. Es wurde<br />
alles nach mittelalterlichen Bräuchen nachgestellt,<br />
Brautraub und Geschichte dazu.<br />
<br />
Ich habe meine jetzige Ehefrau in <strong>World</strong> <strong>of</strong><br />
<strong>Warcraft</strong> kennengelernt. Wir kennen uns<br />
fast 6 Jahre und unser Sohn ist mittlerweile<br />
2 1/2.<br />
<br />
Während einer „Tanz in den Mai“-Party im<br />
Park von Sturmwind habe ich meine Partnerin<br />
kennengelernt,<br />
<br />
Na ja, es war eine virtuelle Freundschaft, die<br />
mich sehr formte, am Ende etwas enttäuschte,<br />
aber mir viel beigebracht hat –<br />
durch Online-Freunde besonders in WoW<br />
habe ich viel gelernt.<br />
98
REPORTAGE SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
UMFRAGE – DAS DENKT DIE BUFFED-COMMUNITY ÜBER ONLINE-FREUNDSCHAFTEN<br />
Wir haben uns direkt an die <strong>buffed</strong>-Community gewandt und euch Fragen zum Thema Online-Freundschaften gestellt. Außerdem hat sich eine Vielzahl<br />
von Spielern (über 1.500 Leute!) via E-Mail und über die anonyme Kommentarfunktion gemeldet, um ihre Geschichten mit uns zu teilen. Danke!<br />
WAS WAR DEIN SCHÖNSTES<br />
ROLLENSPIEL-ERLEBNIS?<br />
ICH HABE<br />
MEINEN PART-<br />
NER KENNEN-<br />
GELERNT:<br />
22%<br />
ICH HABE RE-<br />
ALE FREUNDE<br />
KENNENGE-<br />
LERNT:<br />
60%<br />
ANDERE<br />
18%<br />
WAS WAR DEIN SCHLIMMSTES<br />
ROLLENSPIEL-ERLEBNIS?<br />
WÜRDEST DU DEINE GILDENMIT-<br />
GLIEDER ODER ONLINE-FREUNDE<br />
ALS REALE FREUNDE BEZEICHNEN?<br />
Ja, aber nur ausgesuchte<br />
Freunde:<br />
77,05%<br />
Nein: 17,79%<br />
Onlinebekanntschaften<br />
haben für<br />
mich denselben<br />
Wert: 5,16%<br />
HAST DU SCHON MAL LEUTE AUS<br />
ONLINE-ROLLENSPIELEN IN REALI-<br />
TÄT KENNEGELERNT/GETROFFEN?<br />
„DURCH DIE<br />
AUFLÖSUNG<br />
VON GILDEN<br />
HABE ICH<br />
SCHON GUTE<br />
FREUNDE UND<br />
MITSPIELER<br />
VERLOREN.“<br />
Anonymer <strong>buffed</strong>-User in der Umfrage<br />
ANDERE: 34,37%<br />
ICH HABE MICH MIT MEINEM PARTNER<br />
ZERSTRITTEN: 13,46%<br />
ICH HABE MICH MIT MEINEN REALEN<br />
FREUNDEN ZERSTRITTEN: 26,25%<br />
ICH WURDE GEMOBBT: 12,12%<br />
ICH WURDE GESTALKT: 13,79%<br />
Ja: 79,95%<br />
Nein, ich habe<br />
aber auch kein<br />
Interesse: 7,94%<br />
Nein, würde gern,<br />
es hat sich nur<br />
noch nicht ergeben:<br />
12,11%<br />
„<br />
SCHLIMM IST, DASS MAN IM SPIEL<br />
WIE IM LEBEN DEN WIRKLICHEN<br />
CHARAKTER KENNENLERNT UND<br />
EINE FREUNDSCHAFT ENDEN KANN.“<br />
Anonymer <strong>buffed</strong>-User in der Umfrage<br />
99
SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />
Gruppenzwang?<br />
Auch in virtuellen Welten herrscht schnell ein Konkurrenzkampf und Leistungsdruck, bei dem<br />
Freundschaften auf der Strecke bleiben. Welche psychologischen Mechanismen wirken?<br />
Sind virtuelle Items es wert, sich darüber zu<br />
zerstreiten? Hinterher ist man ja immer schlauer<br />
– aus Fehlern lernen lautet die Devise.<br />
„OB DER BLÖDE<br />
PROTODRACHE<br />
UND DER TITEL<br />
ES WIRKLICH<br />
WERT WAREN?“<br />
.Tanja blickt wehmütig zurück<br />
Beim Plausch über virtuelle Welten<br />
und Online-Freundschaften im ziemlich<br />
realen Biergarten erzählte uns<br />
auch Tanja eine Anekdote aus ihrer Spielerkarriere.<br />
„Als blutige Anfänger gingen<br />
wir gemeinsam durch die harte Schule von<br />
heroischen TBC-Dungeons. Der Höhepunkt<br />
war schließlich der Schlachtzug das Sonnenbrunnenplateaus.<br />
Diese knüppelharte<br />
Raid-Instanz hat uns echt zusammengeschweißt!<br />
Als Sahnehäubchen bekam unser<br />
Jäger sogar den legendären Bogen von<br />
Kil’jaeden. Wir freuten uns für ihn und es<br />
war klar: Auch in der kommenden Erweiterung<br />
Wrath <strong>of</strong> the Lich King setzen wir unser<br />
gemeinsames Abenteuer fort. Als<br />
Naxxramas 2.0 seine Pforten öffnete,<br />
waren wir bereit. In der dritten WoW-Erweiterung<br />
waren Spieler nicht mehr von Beuteglück<br />
abhängig, sondern konnten sich epische<br />
Reittiere und seltene Titel durch<br />
Erfolge erarbeiten. Klar, jeder von uns wollte<br />
sowohl den Schwarzen Protodrachen als<br />
auch den heißbegehrten Titel Unsterbliche/r.<br />
Uns war damals nicht bewusst, wie<br />
viel Stress das nagelneue Erfolgssystem<br />
bringen würde. Dann kündigte Blizzard an,<br />
dass die Erfolgsbelohnungen nur für kurze<br />
Zeit erhältlich sein würden. Wir mussten<br />
uns beeilen, wollten wir die gesteckten Ziele<br />
erreichen. Unter dem Erfolgsdruck verschärfte<br />
sich der Ton im Raid und jeder<br />
noch so kleine Spielfehler führte zum<br />
Streit. Ehemals gute Freunde gaben sich<br />
gegenseitig die Schuld am Versagen im<br />
Spiel. Es kam, wie es kommen musste:<br />
Unser Schlachtzug zerbrach und die Leute<br />
sprachen danach kein Wort mehr miteinander.<br />
Ich frage mich <strong>of</strong>t, ob der blöde Protodrache<br />
und der Titel es wert waren.“<br />
Interessant an der Geschichte ist der<br />
immense Druck, den die Spieler in der Gilde<br />
selber aufbauten. Eigentlich sollten Spiele<br />
doch ein Ort sein, an dem befreit vom<br />
gesellschaftlich hohen Leistungsdruck des<br />
Alltags entspannt Zeit vertrödelt werden<br />
darf. Offensichtlich finden aber immer häufiger<br />
Verhaltensweisen aus einer höchst effizienten<br />
Leistungsgesellschaft ihren Weg in<br />
Spielwelten. Kein Wunder, wenn es wie im<br />
Falle der WoW-Erfolge zu Zeiten von Wrath<br />
<strong>of</strong> the Lich King tatsächlich in Arbeit ausartet,<br />
die Spielziele zu erfüllen. Das hat krasse<br />
Auswirkungen auf Beziehungen und Umgangsformen<br />
der Spieler untereinander. Im<br />
echten Leben gilt zwar ebenfalls das Prinzip<br />
des Stärkeren, jenes wird aber durch gesellschaftliche<br />
Normen, Werte und Gesetze<br />
100
REPORTAGE SPIELER-FREUNDSCHAFTEN<br />
zumindest in der westlichen Welt an seiner<br />
Entfaltung gehindert. Im Spiel ist dank Anonymität<br />
eine „Nach mir die Sintflut“-Mentalität<br />
an der Tagesordnung, die <strong>of</strong>t keine Rücksicht<br />
zulässt. Das „Ich-zuerst-Prinzip“ gipfelt<br />
in wüsten Beschimpfungen, Egozentrik, dem<br />
Verlust von Empathie, einer Loslösung von<br />
gesellschaftlich allgemeingül tigen Regeln<br />
und letztendlich auch dem völligen Abgehen<br />
des Spielspaßes. Wie Arbeit am Fließband,<br />
die macht schließlich auch niemand gerne.<br />
Wenn dann auch noch der Arbeitskollege dafür<br />
sorgt, dass das Band klemmt und deswegen<br />
Überstunden anstehen, ist man eben<br />
gereizt. Ob der Kollege nun tatsächlich was<br />
dafür kann oder nicht.<br />
In der Sozialwissenschaft und Psychologie<br />
lassen sich Theorien über das menschliche<br />
Verhalten nicht beweisen, Indizien<br />
deuten lediglich auf bestimmte Muster hin.<br />
Online-Spiele sind zum perfekten Versuchslabor<br />
für Forschungen geworden, an keinem<br />
anderen Ort sind so viele Menschen verschiedener<br />
Schichten und Kulturen vereint.<br />
Die entscheidende Frage der Forscher ist,<br />
ob die Online-Verhaltensmuster auch Rückschlüsse<br />
auf das Verhalten in der Realität<br />
zulassen. In der nordamerikanischen Fachzeitung<br />
Nature warnt der Forscher Dmitri<br />
Williams vor einer Fehlanalyse, denn das<br />
Verhalten der Spieler in einem virtuellen<br />
Raum wie etwa WoW hat in der Regel keine<br />
realen Konsequenzen – dieser Fakt verzerre<br />
die Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
enorm. Wohin die Reise geht,<br />
wissen wir wohl erst nach den nächsten<br />
zehn WoW-Erweiterungen. Eine Verrohung<br />
„<br />
ALLE ERFOLGE<br />
UND ALLES ER-<br />
REICHTE SIND<br />
VERGÄNGLICH.<br />
WIE DAS ECHTE<br />
LEBEN. UND<br />
DAS IST LEIDER<br />
VIEL ZU KURZ. “<br />
Maria lässt sich nicht mehr stressen<br />
MARIAS SPIELERKARRIERE<br />
Wahrscheinlich bin ich das, was man als<br />
Gilden-Hopper bezeichnet. Richtig glücklich<br />
war ich nirgendwo lange. Meine engsten Online-Freunde<br />
habe ich aber immer mitgenommen.<br />
Die Gemeinschaft, die am längsten Bestand<br />
hatte, ist meine erste Gilde in Guild<br />
Wars 1 mit dem bescheuerten Namen Supreme<br />
Evil Gangsters[SEG]. Gegründet wurde<br />
sie von sehr engen Real-Life-Freunden von mir,<br />
die ich seit mehr als 15 Jahren kenne und immer<br />
noch regelmäßig treffe. Natürlich auch<br />
mit meinen beiden Dreamteam-Kollegen Ashira<br />
und Shady, mit denen ich nach einiger Zeit<br />
von den Gangsters auszog, um die PvP-Welt zu<br />
erobern. Die Gilde besteht zwar formal heute<br />
noch, auch wenn die Anzeige inzwischen sehr<br />
wahrscheinlich sagt: XY…war seit 3 Jahren und<br />
245 Tagen nicht mehr online.<br />
der Zwischenmenschlichkeit durch MMOs<br />
ist derzeit nicht zu befürchten. Zumindest<br />
nicht im echten Leben. In einer virtuellen<br />
Realität sollten es alle halten wie wir in unserer<br />
lockeren Plauderrunde im Biergarten<br />
oder wie der Großteil unserer Leser. Versuchen,<br />
den Menschen hinter dem Avatar zu<br />
sehen, und Spiele als das nehmen, was sie<br />
eigentlich sein sollten: entspannte Unterhaltung<br />
für den Feierabend, in der alle Erfolge<br />
und alles Erreichte vergänglich sind.<br />
Wie das echte Leben. Und das ist leider viel<br />
zu kurz. Viel Spaß!<br />
MB<br />
Immerhin sind wir uns am Ende einig:<br />
Tolle Menschen und Freunde gibt’s<br />
überall. Ob nun in MMOs oder in der<br />
realen Welt.<br />
101
SOE LIVE SPECIAL<br />
EVERQUEST NEXT<br />
H1Z1<br />
SOE Live<br />
Auf der Hausmesse von Sony Online Entertainment redeten die Macher von<br />
Everquest, H1Z1, Planetside und DC Universe Online über die Zukunft der<br />
Spiele – die Infos von der SOE Live gibt’s bei uns.<br />
AUTOR: SUSANNE BRAUN & DAVID BERGMANN<br />
LANDMARK<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Landmark Seite 108<br />
Everquest Next Seite 106<br />
H1Z1 Seite 104<br />
102
SPECIAL SOE LIVE<br />
MineCon, BlizzCon, Fanfest, WasauchimmerCon<br />
– einige Entwickler<br />
pflegen schon seit Jahren ihr<br />
enges Verhältnis zu den Fans ihrer Spiele<br />
und veranstalten meist einmal im Jahr<br />
Hausmessen. Die sind im Vergleich<br />
zu den großen Spielemessen wie der E3,<br />
der Gamescom oder der TGS natürlich<br />
ziemlich popelig. Dafür dreht sich aber<br />
auch alles nur um die Spiele, die von den<br />
jeweiligen Entwicklern kommen. Auch Sony<br />
Online Entertainment lädt einmal im Jahr<br />
zur Hausmesse, nämlich zur SOE Live, die<br />
dieses Jahr im August in Las Vegas stattfand.<br />
Welche Neuigkeiten gab’s zu Everquest<br />
Next, Landmark, H1Z1 und den weiteren<br />
SOE-Spielen? Das findet ihr auf den<br />
folgenden Seiten heraus.<br />
DC UNIVERSE ONLINE<br />
Einmal mit Batman eine Schlacht schlagen oder<br />
mit Superman die Feinde lasern, ist es das, was<br />
ihr wollt? Gut, denn DC Universe Online wird<br />
künftig nicht nur häufiger mit Story-Updates<br />
versehen, sondern weiterhin auch um neue<br />
Features abseits spielbarer Legenden (unter anderem<br />
Deathstroke, Green Arrow und Gorilla<br />
Grodd) und Kräfte (zum Beispiel Experimentelle<br />
Seren und Atomisch) ergänzt. So gibt’s etwa eine<br />
Überarbeitung der Benutzeroberfläche für<br />
alle Plattformen. Aber das interessanteste neue<br />
Ding in der Zukunft des Online-Rollenspiels ist<br />
für viele Fans vermutlich das Legenden-PvE. Bislang<br />
könnt ihr lediglich im PvP in die Haut eines<br />
Superhelden oder Superfieslings schlüpfen.<br />
Künftig geht das auch im Rahmen bestimmter<br />
PvE-Missionen. Zu Beginn wird das Feature auf<br />
bestimmte Events und Alerts beschränkt sein,<br />
aber ihr könnt alle Legenden spielen, die ihr<br />
über das Erfolgssystem freigeschaltet habt.<br />
PLANETSIDE 2<br />
Die Fans von Planetside 2 dürfen sich auf neue<br />
Vehikel freuen, zum Beispiel auf die Empire<br />
Buggys, die ihr vielleicht schon aus dem ersten<br />
Planetside kennt. Die werden dann auch Platz<br />
für vier statt nur drei Charaktere bieten. Dazu<br />
kommen jede Menge Anpassungen an den Systemen<br />
für Missionen und Ressourcen. Am interessantesten<br />
dürften die neuen Battle Islands<br />
werden, eine beispielsweise mit einem<br />
Stadt-Setting, eine andere schwebt in der Luft.<br />
Übrigens gibt’s keine großen Neuigkeiten von<br />
der Version für die Playstation 4, die von einem<br />
Team bei SOE betreut wird. Wann die Fassung<br />
erscheint ist weiterhin nicht bekannt, aber immerhin<br />
pr<strong>of</strong>itieren alle Versionen von den Arbeiten<br />
an dem Code für die Playstation 4.<br />
„WIR HASSEN SEELENGEBUNDENHEIT!<br />
DESWEGEN KÖNNT IHR IN LAND-<br />
MARK ALLES HANDELN.“<br />
Dave Georgeson, Director <strong>of</strong> Development for the Everquest Franchise<br />
EQ1 & 2<br />
Die Entwickler der Everquest-Teams feiern auch<br />
weiterhin das Jahr von Everquest – schließlich<br />
ist Everquest 1999 erschienen und somit 15 Jahre<br />
alt. Und Everquest 2 feiert das zehnte Jubiläum.<br />
Deswegen erscheinen für beide Spiele Erweiterungen!<br />
Everquest: The Darkened Sea ist<br />
eine Hommage an die Erweiterung The Buried<br />
Sea von 2007 und bringt neben zwei umgestalteten<br />
Zonen auch sechs neue und erhöht die<br />
Maximalstufe auf 105. Wenn The Darkened Sea<br />
um den 11. November 2014 herum erscheint,<br />
könnt ihr obendrein ein neues Beutesystem<br />
ausprobieren!<br />
Ebenfalls im November erscheint Everquest 2:<br />
Altar <strong>of</strong> Malice, die bislang größte Erweiterung<br />
für Everquest 2, die zudem im Rahmen der SOE<br />
Live zum ersten Mal gezeigt wurde. Freut euch<br />
auf neue Abenteuer bis Level 100, die euch in<br />
zwei neuen Überlanden, in 14 heroischen Regionen,<br />
in sechs Raids, in sechs Solozonen und<br />
zwei umkämpften Zonen erwarten. Dazu dürft<br />
ihr mit den geflügelten und drachengeborenen<br />
Aerakyn spielen. Cool: Die Flügel der Drachengeborenen<br />
wachsen, während sie Stufe um Stufe<br />
erreichen! Los geht’s am 25. November.<br />
103
SOE LIVE SPECIAL<br />
H1Z1: bauen, boxen und bluten<br />
Mit H1Z1 steigen die SOE-Entwickler ins Survival-Geschäft ein. Wir fassen die neuesten<br />
Informationen vor dem „Early Access“-Start zusammen.<br />
EARLY ACCESS<br />
„Bald“ soll’s losgehen. Das Team von Sony Online<br />
Entertainment möchte das Zombie-Spektakel<br />
H1Z1 über das „Early Access“-Programm von<br />
Steam veröffentlichen. Interessierte Spieler<br />
können sich dann für 20 US-Dollar einen Zugang<br />
erkaufen, direkt die Alpha- und Beta-Entwicklungen<br />
verfolgen und mitspielen. Das Konzept<br />
bewährte sich für das Traditionsstudio bereits<br />
mit dem Sandkasten-Projekt Landmark.<br />
Wann der bezahlte Vorabzugang verfügbar<br />
wird, ist noch nicht bekannt gegeben. Die „Early<br />
Access“-Phase soll aber noch 2014 beginnen. In<br />
der finalen Fassung soll H1Z1 jedoch ein Free-<br />
2Play-Spiel sein.<br />
Zombies sollen in H1Z1 mehr als nur Beiwerk sein.<br />
Außerdem können sie Spieler-Charaktere infizieren.<br />
ITEM-SHOP & PLAYER STUDIO<br />
Wie bei Free2Play-Spielen üblich, setzen die Entwickler<br />
auch bei H1Z1 auf einen Item-Shop.<br />
Spieler sollen sich zwar beispielsweise keine<br />
Waffen kaufen können, stattdessen gibt’s aber<br />
spezielle Looks für Knüppel und Knarren oder<br />
andere Objekte, die dann im Spiel nichtsdestotrotz<br />
erst einmal hergestellt werden müssen.<br />
Nun ist es in H1Z1 aber möglich, Charaktere anderer<br />
Spieler zu töten und deren Inventar zu<br />
plündern. Wie funktioniert das im Zusammenspiel<br />
mit dem Item-Shop?<br />
„Wenn ich jemandem mit einem coolen oder<br />
albernen Hut sehe und töte, dann möchte ich<br />
anschließend auch diesen Hut erbeuten können“,<br />
so das Statement der Entwickler im Rahmen<br />
von SOE Live. Es soll also möglich sein, getöteten<br />
Charakteren auch Shop-Items abzunehmen.<br />
Vermutlich erbeuten Diebe dann<br />
allerdings Versionen mit stark verringerter<br />
Haltbarkeit. Wer den Gegenstand im Shop<br />
kauft, bekommt mit seinen Charakteren deutlich<br />
langlebigere Fassungen.<br />
Außerdem können Spieler selbst kreativ werden<br />
und mit Item-Kreationen Geld verdienen.<br />
H1Z1 soll das „Player Studio“ unterstützen,<br />
über das Nutzer selbst entworfene Gegenstände<br />
verkaufen können. Das System wird, unter<br />
anderem, bereits erfolgreich in Landmark und<br />
Planetside 2 eingesetzt.<br />
Das nächste Spieleprojekt von Sony<br />
Online Entertainment wird ein Online-Spiel<br />
ums Überleben. Mit Zombies.<br />
Und mit anderen Spielern. Bei der<br />
Ankündigung im Frühjahr dürfte so mancher<br />
Fan die Stirn gerunzelt haben.<br />
Schließlich scheint dieser Teil des Survival-Genres<br />
mit den Indie-Projekten DayZ<br />
und Rust bereits bestens besetzt zu sein.<br />
H1Z1 soll allerdings noch einige Schritte<br />
weitergehen. Das wurde gerade in den letzten<br />
Wochen im Rahmen von Entwickler-Livestreams<br />
sowie den Messen SOE<br />
Live und PAX deutlich.<br />
Noch im Herbst 2014 soll H1Z1 in einem<br />
frühen Stadium für alle interessierten<br />
Spieler verfügbar werden. Wir fassen einige<br />
der Neuigkeiten zusammen, die von den<br />
Machern zuletzt präsentiert wurden.<br />
ZUM ZOMBIE WERDEN<br />
Charaktere kämpfen nicht nur gegen die Zombies<br />
– sie werden unter Umständen auch selbst<br />
zu welchen. Im Spielverlauf können sich Charaktere<br />
mit dem titelgebenden Virus H1Z1 infizieren<br />
und transformieren langsam aber sicher<br />
zum lebenden Untoten. Die Infektion soll sich<br />
durch Medikamente bekämpfen lassen – komplett<br />
heilen möchte man sein virtuelles Alter<br />
Ego möglicherweise aber gar nicht. Die Spielfiguren<br />
verlieren im Verlauf der Erkrankung<br />
nämlich menschliche Sinne, gewinnen dafür jedoch<br />
Zombie-Fähigkeiten hinzu. Mit denen lassen<br />
sich dann beispielsweise andere Charaktere<br />
auch auf größere Entfernungen orten. Gerade<br />
an PvP interessierte Spieler wollen ihre Charaktere<br />
deshalb möglicherweise erkranken lassen<br />
und die Infektion auf einem gewissen Niveau<br />
halten. Ein potenziell spannendes Minispiel.<br />
104
SPECIAL SOE LIVE<br />
Zombies reagieren auf Spieler und werden zum<br />
Beispiel durch laute Geräusche aufmerksam.<br />
Unterschiedliche Wetterbedingungen und ein Wechsel<br />
der Jahreszeiten sorgen für eine glaubwürdige Welt.<br />
Fahrzeuge gibt es auch. Früher oder später können Spieler-Charaktere<br />
vielleicht sogar Hubschrauber fliegen.<br />
Nahkampf- und Schusswaffen sind auch in<br />
H1Z1 die besten Freunde der Charaktere.<br />
HILFSGÜTER<br />
Neu vorgestellt: In unregelmäßigen Abständen<br />
fliegen Flugzeuge über die H1Z1-Spielwelt und<br />
werfen Versorgungsgüter ab. Der Abwurf ist für<br />
Charaktere in einem vergleichsweise großen<br />
Umkreis klar zu erkennen und soll für Konfliktpotenzial<br />
sorgen. Manche Spieler meiden<br />
den Bereich vielleicht, um nicht in Schwierigkeiten<br />
zu geraten. Andere begeben sich hingegen<br />
möglicherweise absichtlich zum Landeplatz<br />
und stellen sich dem Kampf um die Hilfsgüter<br />
– oder sie lauern in sicherer Distanz, um den<br />
Sieger nach dem Gefecht abzufangen. Wie bei<br />
vergleichbaren Spielen gilt: Letztendlich entstehen<br />
Nervenkitzel und die spannendsten Situationen<br />
durch die Aktivitäten der Spieler.<br />
SERVER & SPIELMODI<br />
Die Entwickler von H1Z1 wollen durch unterschiedliche<br />
Server-Typen und möglicherweise<br />
sogar durch verschiedene Spielmodi für Abwechslung<br />
im Survival-Alltag sorgen. Final entschieden<br />
ist dabei noch nichts, aber als Beispiel:<br />
Das SOE-Team kann sich vorstellen, Server mit<br />
Platz für unterschiedlich viele Spieler bereitzustellen.<br />
So findet jeder den passenden – je nachdem,<br />
wie gesellig man es mag. Oder wie wäre es<br />
mit Hardcore-Servern, auf denen nur in<br />
Ego-Perspektive gespielt werden darf? Auch das<br />
sei denkbar.<br />
Und wer einige Minuten auf seine Freunde<br />
warten muss, um gemeinsam loszuziehen, der<br />
soll sich vielleicht auch kurzzeitig etwas actionreicher<br />
austoben und in einem „King <strong>of</strong> the<br />
Hill“-ähnlichen Modus eine ganze Zombie-Horde<br />
bekämpfen dürfen. Die Entwickler sind <strong>of</strong>fen<br />
für Ideen und Feedback.<br />
SPRACH-CHAT<br />
Trotz Teamspeak, Mumble und vergleichbaren<br />
Diensten gehört integrierter Sprach-Chat bei<br />
Online-Spielen heutzutage zum guten Ton. So<br />
auch bei H1Z1. Der Clou: Wie in Planetside 2<br />
wird im Spiel tatsächlich eine Hörreichweite für<br />
Gespräche simuliert. Unterhalten sich zwei<br />
Spieler beispielsweise beim Plündern eines<br />
Hauses über ihre Funde, könnte ein dritter Spieler<br />
das von außen durch <strong>of</strong>fene Fenster hören<br />
und den beiden auflauern. Denkbar ist auch die<br />
Implementierung von Funkgeräten.<br />
Das H1Z1-Team ist derzeit allerdings noch<br />
unschlüssig, wie stark der Sprach-Chat mit<br />
Spielelementen verzahnt wird und ob zum Beispiel<br />
auch Zombies auf laute Gespräche reagieren<br />
sollten. Schließlich sei es für Spieler sehr<br />
einfach, solche Mechaniken durch die Nutzung<br />
externer Programme zu umgehen.<br />
105
SOE LIVE SPECIAL<br />
Everquest Next: Masse mit Klasse<br />
Warum sich in ein Klassenkorsett zwängen lassen, wenn es auch ohne geht? In Everquest<br />
Next sollt ihr Fähigkeiten von 40 Klassen mixen können!<br />
Der Kleriker unterstützt nicht nur seine Mitstreiter,<br />
sondern teilt im Nahkampf auch ordentlich aus!<br />
Everquest Next war 2013 auf der SOE<br />
Live das große Ding der Entwickler.<br />
Spulen wir ein Jahr vor zur SOE Live<br />
2014 und machen eine Bestandsaufnahme<br />
dessen, was die Macher in der Zwischenzeit<br />
zu Everquest Next präsentiert<br />
haben. Die Liste ist kurz, da gibt es nämlich<br />
nichts, was losgelöst von Landmark<br />
gezeigt wurde. Und das lässt schon vermuten,<br />
dass noch viel Wasser in den See<br />
Rathe fließen wird, bis Fans Hand an Everquest<br />
Next legen können.<br />
Aber verzagt nicht, denn im Rahmen der<br />
SOE Live 2014 gab es allerhand Informationen<br />
zu den Klassen und Spielvölkern.<br />
Wenngleich die Ankündigung des dritten<br />
Spielervolks – der Teir’Dal, also Dunkelelfen<br />
– schon abzusehen war. Schließlich<br />
wurde die Landmark-Community schon vor<br />
Monaten dazu aufgerufen, Dunkelelfengebäude<br />
zu entwerfen. Die Teir’Dal sind also<br />
neben den Menschen und den wildkatzenhaften<br />
Kerran in Everquest Next spielbar.<br />
Lasst euch aber versichern: Es bleibt ganz<br />
bestimmt nicht nur bei den Dreien!<br />
Me Smash<br />
Auf der diesjährigen Veranstaltung gewährte<br />
Senior Producer Terry Michaels einen tieferen<br />
Einblick in das aktive Kampfsystem<br />
von Everquest Next. Wie beispielsweise in<br />
Guild Wars 2 oder Wildstar müsst ihr euren<br />
Charakter richtig zum Gegner positionieren<br />
und ihn auch genau beobachten, damit eure<br />
Attacken so richtig viel Schaden verursachen<br />
und nicht ins Leere gehen.<br />
Was die Klassen draufhaben, wurde unter<br />
anderem am Beispiel des Zauberers<br />
und des Kriegers präsentiert. Als Glaskanone<br />
will sich der Zauberer freilich nicht<br />
von Schlägen treffen lassen. Deswegen betäubt<br />
er Gegner kurzzeitig mit „Upheaval“<br />
bevor er sie mit „Arcane Barrage“ auseinandernimmt.<br />
„Vortex“ zieht einen Feind an<br />
die Position des Zauberers, während der<br />
einige Meter teleportiert. Ein weiterer Gegner<br />
wird mit „Stasis“ an Ort und Stelle<br />
festgehalten, damit der Zauberer seine Attacke<br />
„Chronosphere“ aufladen kann.<br />
Dem Krieger geht es weniger um Krachwumms,<br />
sondern mehr um die Kontrolle<br />
des Schlachtfelds. „Furious Leap“ lässt<br />
ihn wie ein Berserker vorwärts mitten in<br />
Gegnergruppen hineinspringen, und selbstredend<br />
macht in der Situation ein „Whirlwind“<br />
mit viel Flächenschaden am meisten<br />
Sinn. Wie der Name der Fähigkeit „Blade<br />
Dash“ schon verrät, saust der Krieger damit<br />
vorwärts und verursacht Schaden an<br />
den Feinden, die er damit trifft. Wenn der<br />
Gegner dann noch nicht genug hat, gibt’s<br />
ein „Cripple“ zum Verlangsamen und einen<br />
„Shield Bash“ hinterher. Damit sollten nun<br />
auch stärkere Kontrahenten aus den Latschen<br />
kippen.<br />
Das MMO-Büffet<br />
Hinlänglich bekannt ist, dass sich in Everquest<br />
Next rund 40 Klassen spielen lassen<br />
– die stehen euch aber nicht zu Beginn bei<br />
der Charaktererstellung zur Verfügung, da<br />
gibt’s nämlich nur acht. Alle anderen Klassen<br />
entdeckt ihr, während ihr in Norrath eure<br />
Abenteuer erlebt. Ein solches Beispiel<br />
brachte Director <strong>of</strong> Development, Dave Georgeson.<br />
Stellt euch vor, ihr seid mit eurem<br />
106
SPECIAL SOE LIVE<br />
Sieht harmlos aus, ist er aber nicht: Der Elementalist<br />
friert euch ein und bombt euch dann weg!<br />
Bühne frei für die Dunkelelfen, die neben den Kerran<br />
und den Menschen das dritte Spielervolk sind.<br />
Krieger unterwegs und seht am Straßenrand<br />
einen Typen, der von Bösewichten bedroht<br />
wird. Heldenhaft wie ihr seid vertreibt<br />
ihr die Banditen und das Opfer dankt euch,<br />
indem es euch einen Job anbietet. Bis zur<br />
nächsten Stadt sollt ihr den Bodyguard für<br />
den Kerl geben. Praktischerweise lernt ihr<br />
ihn auf dem Weg ein bisschen besser kennen,<br />
denn in der Stadt angekommen beschließt<br />
er, euch die Lehren des Klerikers<br />
beizubringen. Und so beherrscht ihr mit eurem<br />
Helden nicht nur die Schlachtfeldkontrolle<br />
mit dem Krieger, sondern könnt auch<br />
als Kleriker in den Kampf eingreifen.<br />
Der Kleriker, ausgestattet mit Streitkolben<br />
und Schild, ist der erste angekündigte<br />
Supporter, soll aber nicht in der hinterletzten<br />
Reihe schmoren und von dort aus nur<br />
Freunde heilen. Stattdessen nutzt er viele<br />
Fähigkeiten, die defensiv und <strong>of</strong>fensiv zugleich<br />
sind. Mit „Blessed Hammer“ regeneriert<br />
er bei einem freundlichen Ziel Rüstungspunkte.<br />
Auf einem Gegner verursacht<br />
der Hammer hingegen Schaden. „Inner<br />
Session“ lässt den Kleriker Feinde anstürmen<br />
und sie zurückstoßen. Ist ein Freund<br />
in der Nähe, dann werden bei diesem wieder<br />
Rüstungspunkte regeneriert. Und „Heaven’s<br />
Vengeance“ wieder sorgt in einem<br />
bestimmten Bereich dafür, dass Feinde<br />
Schaden nehmen, während Mithelden gebufft<br />
werden.<br />
Der König der Welt<br />
Eine weitere neu vorgestellte Klasse ist<br />
der Elementalist, der vornehmlich Eis- und<br />
Feuerzauber nutzt. Und Achtung! Je näher<br />
ihr einem Elementalist auf die Pelle rückt,<br />
desto gefährlicher wird er! Mit mehreren<br />
„Ice Shards“ erledigt er euch nämlich ganz<br />
schön schnell, während ihr in einer flammenden<br />
Säule gefangen seid und die Kont-<br />
HELDEN AUS DEM BAUKASTEN<br />
rolle über euren Charakter verliert. Oder er<br />
friert mit „Flash Freeze“ eine Stelle am Boden<br />
ein. Harmlos, denkt ihr und schlittert<br />
drüber? Dann friert er euch mit „Elemental<br />
Blast“ fest, denn so greifen die beiden Fähigkeiten<br />
ineinander.<br />
Das Zusammenspiel der Klassenfertigkeiten<br />
ist insbesondere deswegen interessant,<br />
weil die unterschiedlichen Materialien,<br />
aus denen die Norrath besteht, verschiedene<br />
Dichten haben. Und ihr erinnert<br />
euch bestimmt noch, dass sich die Welt<br />
aus den verschiedensten Ebenen zusammensetzt,<br />
die ihr erkunden könnt. Deswegen<br />
gibt es viele Fähigkeiten, die Einfluss<br />
auf die Spielwelt nehmen. Aber: Ein Krieger<br />
kann auf einem bestimmten Material<br />
mit seinem Wirbelwind wirbeln wie er will,<br />
er kann es nicht durchbrechen. Friert aber<br />
ein Elementalist die Stelle ein, ändern sich<br />
Struktur und Dichte des Bodens und der<br />
Krieger kann hindurch wirbeln und so beiden<br />
Charakteren neue Wege eröffnen.<br />
Klasse! So macht das Erkunden der Spielwelt<br />
gleich doppelt und dreifach Spaß!<br />
Michael Mann, Lead System Designer,<br />
erzählte im Rahmen der Messe schließlich<br />
noch von der fünften Klasse, dem Tempest.<br />
Die Klasse lässt sich im Rahmen einer großen<br />
Kampagne um verlassene Ruinen der<br />
Teir’Dal finden. Der im Nahkampf agierende<br />
Tempest ist extrem schnell, wenn er seine<br />
Fähigkeit „Spark Rush“ nutzt. Damit verwandelt<br />
er sich in einen Blitz und kann in<br />
jede Richtung stürmen, in die er sich bewegt.<br />
Wenn der Tempest sein Ziel mit dem<br />
Anstürmen und Waffenhieben mürbe gemacht<br />
hat, fehlt nur noch ein „Lightning<br />
Strike“, um den Feind auf die Bretter zu<br />
schicken. Sollte der Gegner doch noch nicht<br />
aufgegeben haben, nutzt der Tempest „Cyclone“<br />
für Schaden an mehreren Zielen und<br />
um seine Rüstungspunkte zu regenerieren.<br />
Die Entwickler von Everquest Next legen extrem viel Wert darauf, dass ihr euren Helden nach euren<br />
eigenen Vorstellungen gestaltet. Deswegen könnt ihr nicht nur jede Menge Klassen entdecken<br />
und sie mit eurem Helden ausüben, sondern auch ihre Spielweise über die Items anpassen.<br />
Jeder Zauber und jede Fähigkeit ist mindestens einer von sieben Schadensarten und einer von<br />
sechs Ursprungsmächten zugewiesen. Ein Tempest beispielsweise zieht seine Kraft aus der Natur,<br />
während der Kleriker seine Macht von der Göttlichkeit erhält. Bleiben wir beim Tempest: Seine<br />
Fähigkeiten verursachen physikalischen und Blitzschaden. Das bedeutet, dass diese Klasse von<br />
Items pr<strong>of</strong>itiert, die diesen beiden Schadensarten und der Ursprungsmacht zugewiesen sind.<br />
Ein Beispiel: Ihr habt eine Natur-Fähigkeit, die beim Einsatz Energie regeneriert – mit Energie<br />
wirkt ihr als Tempest eure Zauber. Stellt euch vor, ihr findet ein Item, das die Menge an regenerierter<br />
Energie zusätzlich in Rüstungspunkte umwandelt. Und stellt euch dann vor, ihr habt<br />
über einen Erfolg eine Fähigkeit bekommen, die, basierend auf den Rüstungspunkten eures Helden,<br />
seinen Schaden erhöht – dazu würdet ihr doch nicht nein sagen, oder?<br />
Und wenn ihr ein Item findet, das ihr unbedingt nutzen wollt, das aber keinerlei Auswirkungen<br />
auf euren Helden hat? Dann sucht doch ein paar Fähigkeiten einer anderen Klasse raus, die<br />
ihr schon freigespielt habt und die dazu passen. Auf die Art und Weise baut ihr einen völlig individuellen<br />
Helden zusammen, der dem entspricht, was ihr haben wollt.<br />
107
SOE LIVE SPECIAL<br />
Landmark: dem Nachbarn die Fresse polier’n<br />
Seit dem letzten großen Update gibt’s PvP-Kämpfe. Wir haben sie ausprobiert und uns für<br />
euch eine blutige Nase geholt, um für die echten Landmark-Monster gewappnet zu sein!<br />
Die Entwickler von Landmark beteuern<br />
den Fans gegenüber schon seit<br />
dem Alphastart, dass das Sandbox-Spiel<br />
mehr kann, als nur ein Dasein<br />
als Sammel- und Bausimulator zu fristen.<br />
Seit einigen Wochen können sich Betaspieler<br />
genau davon überzeugen, denn nun<br />
gibt’s die erste Fassung des Kampfsystems<br />
auf Landmarks Inseln. Über hergestellte<br />
Spieltische könnt ihr eure Grundstücke<br />
zu PvP-Spielplätzen umgestalten. Es<br />
gibt drei Spielmodi, nämlich Deathmatch,<br />
Team Deathmatch und Zone Control.<br />
Je nachdem welchen Spieltisch ihr<br />
baut, könnt ihr dann an eben diesem alle<br />
wichtigen Einstellungen für ein PvP-Match<br />
vornehmen. Wie lange soll eine Runde dauern,<br />
wie viele Punkte müssen für den Sieg<br />
gesammelt werden, wie viele Charaktere<br />
dürfen mitspielen? All das lässt sich am<br />
Tisch einstellen. Dann setzt ihr noch Spawn-Punkte,<br />
an denen Helden, denen das<br />
Lebenslicht ausgepustet wird, nach einer<br />
von euch definierten Zeitspanne wiederbelebt<br />
werden. Und schon kann es losgehen!<br />
Aber womit wird denn eigentlich gekämpft?<br />
Immer mitten in die Fresse rein<br />
Für diese frühe Version des aktiven<br />
Kampfsystems schmieden sich Helden drei<br />
verschiedene Waffen: Bogen, Zauberstab<br />
Der Bogen ist im PvP zwar langsam, weil seine Attacke aufgeladen<br />
werden muss, macht dafür aber sehr viel Schaden!<br />
und Schwert. Jeder Charakter kann jede<br />
Waffe anlegen, denn in Landmark gibt es<br />
keine Klassen. Fähigkeiten für den Kampf<br />
erhaltet ihr stattdessen über das Anlegen<br />
einer Waffe und künftig auch über die Wahl<br />
eurer Rüstung – dazu später mehr. Die Soldatenklinge<br />
lässt euch Feinde vermöbeln<br />
oder anstürmen, mit dem Bogen hingegen<br />
lässt sich ein starker Angriff kanalisieren<br />
oder ein Kontrahent zurückschleudern.<br />
Wer keine Lust verspürt, sein Grundstück<br />
in ein PvP-Schlachthaus umzuwandeln,<br />
sucht auf der Inselübersicht nach Bereichen<br />
mit gekreuzten Klingen, denn dort<br />
dürft ihr euch mit anderen messen – s<strong>of</strong>ern<br />
der Besitzer des Grundstücks online<br />
und die Warteschlange aktiv ist.<br />
Übrigens braucht ihr keine Angst um<br />
euer Bauwerk zu haben, wenn sich bei<br />
euch Helden prügeln. Nach dem Ablauf eines<br />
Matchs wird das Grundstück wieder in<br />
den Zustand vor dem Scharmützel versetzt.<br />
In die Wände und Böden geschlagene<br />
Löcher sind dann nicht mehr zu sehen.<br />
Dort macht alles Krachbumm<br />
Nun gibt es Fans, die sich denken, dass<br />
so ein Kampfsystem ja schön und gut ist.<br />
Sie haben aber null Interesse an PvP. Das<br />
macht nichts. Ist die erste Iteration des<br />
Kampfes erst einmal getestet, kommen<br />
auch Monster ins Spiel, denen ihr den Hintern<br />
versohlen dürft. Dann schwirren Luftgeister<br />
vor euch herum, die alle Nase lang<br />
explodieren, oder Necrozoa, elegante und<br />
doch tödliche Geisterweisen. Feuerpilze<br />
machen genau das, was ihr Name sagt,<br />
nämlich alles in ihrer Umgebung in Schutt<br />
und Asche verwandeln. Und wie fleischfressende<br />
Pflanzen anmutende Chomper sehen<br />
ebenso ungemütlich aus wie giftversprühende<br />
Skorpionbüsche.<br />
Ihr seht, es wird langsam gefährlich in<br />
Landmark. Inzwischen könnt ihr schließlich<br />
auch allein schon von der Gravitation umgebracht<br />
werden. Wenn ihr nämlich aus so<br />
großen Höhen in die Tiefe springt, dass<br />
euch weder euer Schild noch eure Lebenspunkte<br />
vor dem Tod retten können. Künftig<br />
gibt’s aber neben vielen weiteren Waffen<br />
für den Kampf auch Rüstungen, die euch<br />
das Heldenüberleben vereinfachen. Zum<br />
einen schützen sie euch vor Schaden, zum<br />
anderen verleihen sie eurem Charakter<br />
neue Fähigkeiten. Zum Beispiel gibt’s ein<br />
Klamottenset, das sich vor allem für Fernkämpfer<br />
eignet. Denn je mehr Teile dieser<br />
speziellen Rüstung ihr gesammelt habt,<br />
desto größer wird der Bonus auf die Reichweite<br />
eurer Fernkampf-Skills. Ein anderes<br />
Set reduziert die Energiekosten für heroische<br />
Bewegungsabläufe und wieder eine<br />
andere Kleiderwahl gewährt Nahkämpfern<br />
eine erhöhte Rüstungswert- und Lebenspunktregeneration.<br />
Das Prinzip ist zwar ein<br />
anderes als in Everquest Next, nichtsdestotrotz<br />
habt ihr aber auch in Landmark so<br />
die uneingeschränkte Wahl aus Fähigkeiten,<br />
die in anderen Spielen an Klassen gebunden<br />
wären.<br />
Wie die Faust aufs Auge<br />
Zurück noch einmal zu den Waffen. Für<br />
den PvP-Kampf lassen sich bislang nur die<br />
drei erwähnten Waffen zusammenstöpseln,<br />
künftig gibt’s aber noch sehr viel mehr Auswahl.<br />
Zum Beispiel das Feuerschwert und<br />
der dazugehörige Schild. Mit der Klinge verpasst<br />
ihr Feinden nicht nur einen flammenden<br />
Debuff, sondern ruft auch eine Feuerwand<br />
am Boden hervor. Spannend für die<br />
108
SPECIAL SOE LIVE<br />
Über die Spieltische, von denen ihr einen links im Bild seht, legt ihr die Rahmenbedigungen für den PvP-Modus auf eurem Grundstück fest. Darüber wählt ihr euch auch<br />
in die Warteschlange ein. Im Bild rechts seht ihr die Spawn-Punkte für im PvP-Scharmützel verstorbene Helden, die ihr frei auf eurem Grundstück platzieren könnt.<br />
Crafting-Fans unter euch: Wenn ihr Waffe<br />
und Schild als Set herstellt, werden diese<br />
Items noch mit Extrafähigkeiten versehen.<br />
Euer Charakter wird dann von einem feurigen<br />
Schild umhüllt das jeden versengt, der<br />
ihm zu nahe kommt.<br />
Mit dem PvP ist auch ein erster<br />
Schwung herstellbarer Objekte im Spiel gelandet,<br />
die eurem Charakter das Vorwärtskommen<br />
auf großen Grundstücken erleichtern.<br />
Zum Beispiel Teleporter und Sprungplattformen,<br />
die sich selbstverständlich<br />
auch fantastisch bei den Spieler-gegen-Spieler-Auseinandersetzungen<br />
nutzen lassen.<br />
Diese interaktiven Objekte sind sogenannte<br />
Gamemaster-Items, von denen die<br />
Landmark-Macher von Sony Online Entertainment<br />
am liebsten bis zum Ende des<br />
Jahres noch mehr implementieren würden.<br />
Oft erwähnt wird in dem Zusammenhang<br />
auch ein Werkzeug für die „Programmierung“<br />
der künstlichen Intelligenz von Lebewesen<br />
und Objekten auf euren Grundstücken.<br />
Das kommt mit den NPC-Monstern<br />
ins Spiel, vorher gibt’s da ja auch nix, w<strong>of</strong>ür<br />
ihr den KI-Editor nutzen könntet.<br />
Tomb Raiders<br />
Natürlich gibt’s auch noch Pläne für die Inseln<br />
in Landmark, von denen einige Fans<br />
schon erwartet hatten, dass sie längst umgesetzt<br />
wären. Denn schon Mitte 2014 wurden<br />
die Höhlen veröffentlicht, in denen es<br />
sich jetzt am sinnvollsten nach Erzen und<br />
Edelsteinen jagen lässt. Bislang sind die<br />
Inseln unterschiedlichen Ressourcenstufen<br />
zugeordnet. Das macht auch Sinn, denn so<br />
ist relativ einfach ersichtlich, auf welchem<br />
Eiland welcher Stufe sich welche Materialien<br />
ergattern lassen.<br />
Künftig besteht jede Insel aus mehreren<br />
Ebenen, in denen alle Bodenschätze<br />
auffindbar sind. Je kostbarer und hochwertiger<br />
das Material ist, das ihr haben wollt,<br />
desto tiefer müsst ihr buddeln statt, wie<br />
bisher, von Insel zu Insel zu hoppen, um eine<br />
bestimmte Erzader zu finden. In den unterschiedlichen<br />
Ebenen verbirgt sich auch<br />
ein Netzwerk an Höhlen, das ihr entdecken<br />
könnt. Die Höhlen wiederum sind unterschiedlichen<br />
Biomen zugeordnet. Ein<br />
Teleportsystem gibt’s noch obendrauf, das<br />
das Reisen durch den Untergrund erleichtert.<br />
Damit die Höhlen spannend bleiben,<br />
wird das Layout des Höhlensystems regelmäßig<br />
neu ausgewürfelt, die Portalsteine<br />
bleiben dabei an Ort und Stelle.<br />
Spacy<br />
Wo wir grade bei den Biomen sind: Wir haben<br />
uns von den Entwicklern schon eine<br />
Vulkanlandschaft gewünscht, im Rahmen<br />
der SOE Live kam außerdem die Idee eines<br />
Asteroidenbioms auf. Damit sollten vor allem<br />
die Fans zufrieden sein, die auf den<br />
ganzen Fantasy-Schmonz pfeifen und stattdessen<br />
Basen in einer atmosphärischen<br />
Weltraumumgebung errichten wollen.<br />
Auch die Idee von PvP-Inseln haben die<br />
Landmark-Entwickler schon in Betracht gezogen,<br />
damit sich die Anhänger schneller<br />
Duelle mit anderen Spielen nicht nur auf<br />
Grundstücke beschränken müssen. Das alles<br />
klingt doch danach, als sei das Sandbox-MMO<br />
von Sony Online Entertainment<br />
ziemlich bald doch ein bisschen mehr, als<br />
„nur“ ein Tummelplatz für angehende Baumeister-Bobs,<br />
die sich tagein, tagaus nur<br />
mit Bauen beschäftigen.<br />
Die beliebtesten Bauprojekte in Landmark sind immer<br />
noch die eigenen vier Wände für den Avatar.<br />
Abgefahren, nein abgeflogen! Ein Raumschiff<br />
eines Landmark-Enthusiasten.<br />
109
BUFFED.DE<br />
Community<br />
Neues aus der <strong>buffed</strong>-Community findet ihr auf diesen Seiten! Außerdem gibt’s Neuigkeiten<br />
zu Aktionen auf <strong>buffed</strong>.de und natürlich unserer Facebook-Seite!<br />
Fan-Grüße zum 8. Geburtstag von <strong>buffed</strong><br />
Für eine richtig geile Community gibt es auch<br />
richtig geile Preise. Am 24. August feierte<br />
<strong>buffed</strong> seinen achten Geburtstag! Und zur<br />
Feier des freudigen Ereignisses habt ihr uns<br />
viele tolle Fotos mit euren Geburtstagsgrüßen<br />
geschickt. Die coolsten Bilder, die wir von<br />
eurer Seite veröffentlichen durften, könnt ihr<br />
direkt bei uns auf <strong>buffed</strong>.de bewundern. Und<br />
selbstverständlich habt ihr die Fotos nicht<br />
einfach nur zum Spaß und als Beschäftigungstherapie<br />
gemacht, unter allen Einsendern<br />
haben wir nämlich richtig fetten Loot<br />
verlost. So hat Mace gleich eine ganze Wagenladung<br />
voll Keys für Everquest, Everquest<br />
2, Landmark und Planetside 2 gewonnen.<br />
User Biz hat eine Collector’s Edition zu Guild<br />
Wars 2, ein Shirt und Edelsteine für den Shop<br />
abgestaubt. Für die beiden User Elmony und<br />
Blackrose1995 gab es jeweils eine Version von<br />
Wildstar mit passendem Shirt und einem<br />
formschönen Plüsch-Rowsdower. Wir bedanken<br />
uns bei euch für die Teilnahme und die<br />
lieben Grüße und wünschen euch viel Spaß<br />
mit euren Gewinnen.<br />
WYNN: „LEGO MARVEL SUPER HEROES – MEIN FAZIT“<br />
Pr<strong>of</strong>il von Wynn: http://my.<strong>buffed</strong>.de/user/635911<br />
Lego Marvel Super Heroes gehört zur neuen Generation der Lego-Spiele.<br />
Es gibt die Hauptstory, die man nach rund zwölf Stunden durchhat,<br />
und dann gibt’s den Open-<strong>World</strong>-Bereich, wo man Herausforderungen<br />
und Missionen abschließt. Diese schalten neue Kostüme, Rezepte und<br />
Charaktere frei und bieten viele Stunden weitere Beschäftigung. Die<br />
meisten Lego Spiele haben einen lokalen Koop-Modus. Die Grafik hat<br />
den üblichen eckigen Lego-Stil, aber die Details sind liebevoll animiert.<br />
Man steuert je nach Level zwei bis vier Charaktere, wovon einer immer<br />
aktiv gespielt und der Rest von der KI kontrolliert wird. In den Levels<br />
muss man die jeweiligen Fähigkeiten der Charaktere nutzen und kombinieren,<br />
um weiterzukommen. Lego Marvel Super Heroes hat einen<br />
hohen Wiederspielwert, da man bestimmte Geheimnisse und Abschnitte<br />
erst mit später freigeschalteten Charakteren entdecken kann.<br />
Im Open-<strong>World</strong>- und im Story-Modus sammelt man sogenannte Studs,<br />
mit denen man Kostüme, neue Spielmodi und Boni freischaltet. Die<br />
Soundkulisse ist sehr gelungen, die Sychronsprecher machen ihre Sache<br />
gut und die Musik ist passend. Sehr empfehlenswert!<br />
110
BUFFED.DE<br />
ZAM DES MONATS<br />
Im Alltags-Dungeon, also in den<br />
Abschnitten mit sitzenden Aufgaben,<br />
erleidet die Klasse des<br />
Spiele-Redakteurs und Community-Managers<br />
mit der Zeit den<br />
Debuff der „kontinuierlichen<br />
Umfangs-Expansion“. Als Langzeit-Effekt<br />
setzt sich dieser vor<br />
allem in abdominalen Regionen<br />
fest. Kurzfristig wirkende Tränke,<br />
Kräuter und Zaubersprüche,<br />
die in den flachen Kristallkugeln<br />
<strong>of</strong>t als Wundermittel angepriesen werden, helfen leider nicht weiter. Aus diesem Grund<br />
wechselte ich meine Skillung vor einigen Wochen auf Nahkämpfer mit steigenden Bonuspunkten<br />
auf Ausdauer und sammle jetzt Erfahrungspunkte in der „Höhle der schwitzenden Kampftrolle“.<br />
Die Erfolge ähneln dem Grind in asiatischen MMORPG-Titeln: Alles ist sehr zäh, aber man<br />
hat trotzdem das Gefühl, langsam voranzukommen. Die Monotonie des Levelns und die sich<br />
ständig wiederholenden Daily-Quests sind die größten Motivationskiller vor dem täglichen<br />
Log-in. Zudem entsprechen Umgebungsgrafik und Soundkulisse in dieser Instanz nicht meinem<br />
bevorzugten Genre, daher bestreite ich die Aufgaben mithilfe meiner stets bereiten Klangbox<br />
(iPod). Als Singleplayer-Spiel bleibt man hier von Disconnects und Server-Abstürzen glücklicherweise<br />
verschont. Aber bisher hat es sich gelohnt, denn der Bonus auf Ausdauer und Stärke ist<br />
nicht zu unterschätzen. Es gibt zwar leider keine Epics, aber ich h<strong>of</strong>fe trotzdem, in den nächsten<br />
Monaten die „Wunderweste der weichenden Wampe“ zu ergattern.<br />
BUFFED SUCHT DIE BESTEN LET‘S PLAYER!<br />
Habt ihr einen Youtube-Kanal, auf dem ihr regelmäßig aktuelle, qualitativ ansprechende, interessante<br />
und vor allem unterhaltsame Gameplay-Videos und Let’s Plays präsentiert? Dann meldet<br />
euch bei uns! Wir präsentieren in Zukunft die besten und spaßigsten Youtuber aus unserer Community.<br />
Eure coolsten Gaming-Clips werden von uns geehrt und landen mit etwas Glück und eurem<br />
Einverständnis vielleicht bei uns im Portal, beispielsweise unter relevanten News und Artikeln<br />
zu Spielen. Unsere Leser können dann auf der Webseite euer Gameplay-Material bestaunen und ihr<br />
erhaltet so ganz fix haufenweise neue Zuschauer und Abonnenten. Win-Win-Situation! Verfügt ihr<br />
über einen richtig guten Kanal, der noch Unterstützung benötigt? Oder seid ihr mit einem Community-Mitglied<br />
befreundet, dessen Let’s-Play-Videos unbedingt bekannter werden sollten? Schickt eine<br />
E-Mail an Berserkerkitten@<strong>buffed</strong>.de und nominiert euch selbst oder einen eurer Freunde und<br />
fördert den Youtube-Nachwuchs! Wir sind auf eure Einsendungen gespannt.<br />
KOLUMNE<br />
KATZENJAMMER<br />
GEILE ZEIT<br />
Vor gut fünf Jahren habe ich bei<br />
<strong>buffed</strong> angefangen – und<br />
nicht als Autor oder Moderator,<br />
sondern als Forentroll.<br />
Meine erste Forensperre bekam<br />
ich von Lillyan, als ich einen User<br />
fragte, ob er gerade kacken war, als das Hirn<br />
verteilt wurde. Über die kommenden Monate<br />
verfasste ich dann zahlreiche Läster-Blogs über<br />
meinen koreanischen Arbeitgeber und meine<br />
damaligen Arbeitskollegen. Und eines Tages<br />
kam dann eine E-Mail aus der Redaktion: Ob<br />
ich nicht Lust hätte, mit meinen kreativen Ergüssen<br />
Geld zu verdienen – so fing ich an, für<br />
euch zu schreiben. Und ihr habt mir den Einstieg<br />
nicht leicht gemacht! Einer meiner ersten<br />
Arbeitsaufträge war ein ausgiebiger Test zu<br />
Hello Kitty Online. Und teilweise habe ich auch<br />
ziemliche Scheiße gebaut und mich zum Beispiel<br />
geweigert, über <strong>World</strong> <strong>of</strong> Tanks zu schreiben.<br />
„Das Spiel ist absoluter Müll und wird unter<br />
Garantie ein Flop!“ Auch wenn ich gelegentlich<br />
ein ganz klein wenig mit meinen<br />
Prognosen danebenliege, habe ich dank euch<br />
seit Jahren den geilsten Job der Welt. Mein<br />
Weg vom Schlafzimmer zum Arbeitsplatz beträgt<br />
noch keine 20 Meter und im „Büro“ wird<br />
mich niemals jemand dazu zwingen können,<br />
eine Hose zu tragen. Ich werde nicht einfach<br />
nur dafür bezahlt, dass ich Games anzocke, für<br />
die ich selbst keinen Cent ausgebe – ich bekomme<br />
auch noch Geld dafür, wenn ich über<br />
einige der miesesten Free2Play-Games der<br />
Welt lästere. Ich finde ja, ihr solltet zukünftig<br />
im Heft eine neue Rubrik starten, in der exotisches<br />
Junk-Food getestet wird. Genau jetzt<br />
gibt es in England nämlich Kart<strong>of</strong>felchips mit<br />
Waschbärgeschmack. Und sollte ich eines Tages<br />
für die Vernichtung von Junkfood bezahlt<br />
werden, habe ich wirklich sämtliche Hobbys<br />
zum Beruf gemacht. Liebe <strong>buffed</strong>, ich wünsche<br />
dir alles erdenklich Gute zu deinem achten Geburtstag!<br />
Ich h<strong>of</strong>fe, dass du noch viele schöne,<br />
unterhaltsame und erfolgreiche Jahre vor dir<br />
hast, denn für dich schreibe ich am liebsten.<br />
Und ich glaube nicht, dass ich jemals wieder<br />
einer ehrlichen Arbeit nachgehen könnte. Und<br />
sag mir doch bei Gelegenheit bitte, was du für<br />
ein Video zahlen würdest, in dem ich zwölf Tüten<br />
Waschbärchips verdrücke.<br />
Sascha „Berserkerkitten“ Penzhorn ist langjähriger <strong>buffed</strong>-<br />
Autor. In seiner Kolumne „Katzenjammer“ thematisiert er<br />
unterschiedliche Themen aus der Welt der Online-Spiele<br />
und MMORPGs – und zieht dabei auch gerne bewusst ordentlich<br />
vom Leder und polarisiert, was das Zeug hält. Ihr<br />
seid anderer Meinung oder wollt ihm beipflichten? Schreibt<br />
eure Meinung an berserkerkitten@<strong>buffed</strong>.de, Stichwort:<br />
„Katzenjammer“ oder nutzt einfach unser Forum.<br />
111
ENDGAME<br />
Mediathek<br />
Hier findet ihr Bücher, Comics, DVDs und Blu-rays, Kinostarts, Hörbücher und Musik-CDs.<br />
BRETTSPIEL<br />
LEGENDEN<br />
VON ANDOR<br />
Verleger: Kosmos, Preis: ca. € 25,-<br />
Das Kennerspiel<br />
des Jahres 2013<br />
ist ein Brettspiel<br />
der besonderen<br />
Art: Im Fantasy-<br />
Reich Andor angesiedelt, tritt man<br />
mit bis zu vier Spielern gegen einen<br />
gemeinsamen Feind, das<br />
Spielsystem an sich, an. Statt sich<br />
gegenseitig auf die Mütze zu hauen,<br />
muss man wie in einem guten<br />
alten Party-Rollenspiel als Team<br />
stimmungsvolle Abenteuer bestehen.<br />
Stundenlanges Studieren eines<br />
umfangreiches Regelwerks<br />
braucht es jedoch nicht, learning<br />
by doing ist angesagt! Wie in einem<br />
Videospiel-Tutorial also steigt<br />
man fließend in das Geschehen<br />
ein. Aber nicht vertun, bereits das<br />
erste Abenteuer ist anspruchsvoll,<br />
Zeit hat man nämlich kaum: In jeder<br />
Spielrunde ziehen Monster der<br />
Hauptstadt von Andor entgegen.<br />
Erreichen zu viele von ihnen die<br />
Stadt, ist die Partie verloren. Wie<br />
viele die Feste erreichen dürfen,<br />
hängt von der Zahl der Spieler ab<br />
(2–4). Je mehr Monster ihr aber erschlagt,<br />
umso schneller rückt der<br />
Zeitmarker voran – und nach 14<br />
Runden ist pro Abenteuer spätestens<br />
Schluss! So gilt es stets abzuwägen,<br />
welche Monster man erledigen<br />
und welche man ziehen lassen<br />
muss. Natürlich gilt es, pro<br />
Abenteuer noch eine Aufgabe zu<br />
bewältigen, die von der Rettung<br />
hilfloser Bauern, Aufspüren eines<br />
mächtigen Artefakts bis zum Erschlagen<br />
eines Monsters reicht. Jeder<br />
Spieler übernimmt einen von<br />
vier klassischen Fantasy-Charakteren:<br />
Ritter, Bogenschütze, Zwergenkrieger<br />
oder Magier. Je weiter<br />
man in den Legenden Andors vorankommt,<br />
desto schwerer wird<br />
das Spiel. Die Regeln sind zwar<br />
nicht besonders komplex, allerdings<br />
braucht es ein gerüttelt Maß<br />
an Taktik und Absprachen, um<br />
rechtzeitig zum Ziel zu gelangen.<br />
Optik, Aufmachung und die Erzählweise der<br />
Legenden von Andor sind sehr überzeugend.<br />
Da wundert es schon, dass das<br />
Spiel für Erwachsene und ältere<br />
Kinder ab 10 Jahren empfohlen<br />
wird. Gerade Jüngere dürften bald<br />
an ihre Grenzen stoßen. Zudem ist<br />
der Wiederspielwert der Basiskampagne<br />
gering: Hat man einmal alles<br />
geschafft, gibt es keinen Grund<br />
für einen zweiten Durchgang. Nur<br />
gut, dass es inzwischen ein <strong>of</strong>fizielles<br />
Abenteuer-Add-on sowie kostenlose<br />
Fan-Erweiterungen gibt.<br />
HÖRBUCH<br />
STAR WARS:<br />
DAS LETZTE KOMMANDO<br />
Label: Wortart As Media GmbH (Tonpool), Preis: € 31,-<br />
Der dritte und letzte Roman der legendären<br />
Star-Wars-Trilogie von Timothy Zahn ist nun<br />
als Hörspiel-Gesamtbox mit fünf CDs erschienen.<br />
Die Geschichte rund um Luke, Leia, Han,<br />
den dunklen Jedi Joruus C’baoth und den imperialen<br />
Großadmiral Thrawn ist weidlich bekannt,<br />
daher ist es die hochwertige Produktion,<br />
die dieses Hörspiel so besonders macht.<br />
Regisseur Oliver Döring konnte erneut die Originalsprecher der klassischen<br />
Krieg-der-Sterne-Filme und weitere bekannte Synchronstimmen<br />
gewinnen. Ein Muss für alle deutschsprachigen Star-Wars-Fans und ein<br />
äußerst würdiger Abschluss der Reihe.<br />
MUSIK<br />
SONGS OF INNOCENCE<br />
Interpret: U2, Genre: Rock, Poü, Preis: ca. 17 Euro<br />
Fünf Jahre ist es her, dass die irische Band U2 mit<br />
No Line on the Horizon wieder rockigere Töne angeschlagen<br />
hat. Nun ist es also da, das neue Album<br />
Songs <strong>of</strong> Innocence. Es folgt dem eingeschlagenen<br />
Weg, wenngleich es sanfter klingt. Bono,<br />
The Edge, Larry Mullen, Jr und Adam Clayton liefern<br />
euch etwa 45 Minuten unverwechselbaren<br />
U2-Sound und geben sich gar nicht erst die Mühe,<br />
anders zu klingen. So gehört sich das bei U2 irgendwie. Songs <strong>of</strong> Innocence<br />
lässt sich nebenbei weghören und macht dank eingängiger<br />
Melodien Spaß, auch wenn große Hymnen fehlen. Die Platte wird von<br />
den Musikern als Hommage an die Jugend und als persönlichstes Album<br />
bezeichnet. Das stimmt definitiv!<br />
112
ENDGAME<br />
STREAMING-DIENST<br />
NETFLIX<br />
www.netflix.de (nutzbar u. a. über Smart-TVs, Konsolen, Tablets),<br />
ab 7,99 Euro pro Monat, erster Monat gratis<br />
MOBILE GAME<br />
WWE SUPERCARD<br />
Android und iOS Free2Play<br />
Jahrelang h<strong>of</strong>ften Nutzer von<br />
Streaming-Diensten darauf,<br />
jetzt ist es passiert: Netflix<br />
kann man hierzulande auch<br />
ohne Ausflüge in die rechtliche<br />
Grauzone schauen. Die<br />
H<strong>of</strong>fnung von Film- und<br />
Serien- Fans: Wo andere Anbieter<br />
wie Maxdome oder<br />
Watchever durch schwierige Lizenz-Lagen <strong>of</strong>t nur lückenhafte oder ältere<br />
Inhalte bieten, bringt der Kult-Dienst Netflix die Rettung.<br />
Netflix kämpft jedoch grundsätzlich mit den gleichen Problemen. Noch<br />
aktuelle Serien sind wie bei der Konkurrenz meist nicht mit allen Staffeln<br />
vertreten oder erscheinen erst mit deutlichem Abstand zur TV-Ausstrahlung.<br />
Spezielle Einzelfälle wie das – meiner Meinung nach überaus empfehlenswerte<br />
– Fargo bilden die Ausnahme. Die Streaming-Landschaft<br />
bleibt damit unverändert. Der eine Anbieter hat dies, der andere hat jenes<br />
im Programm. Auch Netflix macht nicht jeden glücklich, hat jedoch<br />
einen entscheidenden Vorteil: eigene Serien wie das prominente House <strong>of</strong><br />
Cards, das sehenswerte Knastdrama Orange Is The New Black oder die Serien-Adaption<br />
zu From Dusk Till Dawn. Und die gibt’s sonst nirgends. Netflix<br />
ist dadurch mein klarer Favorit. Obendrein ist der Dienst auf allen<br />
gängigen Geräten nutzbar, die Streaming-Qualität ließ mich auch zur<br />
Prime Time nicht im Stich. Allerdings: Im Gegensatz zu manchem Konkurrenten<br />
gibt’s keine Download-Möglichkeit zum Offline-Schauen.<br />
Statt Schamanen und Paladinen schickt<br />
WWE Supercard neben Wrestling-Legenden<br />
wie Hulk Hogan, Macho Man Randy Savage<br />
oder The Undertaker auch aktuelle, aufstrebende<br />
Superstars wie Seth Rollins oder Xavier<br />
Woods in den Ring. Bei der Kartenauswahl,<br />
den Tiers und den Superstars bleiben<br />
kaum Fanwünsche <strong>of</strong>fen, die Kampfmodi<br />
sind im direkten Vergleich mit Hearthstone<br />
ausbaufähig. Aktuell gibt’s mit Exhibition<br />
und King <strong>of</strong> the Ring lediglich zwei Spielmodi,<br />
die zudem nicht in Echtzeit gegen andere<br />
Spieler ablaufen. Beim Exhibition wählt ihr<br />
die gespielten Karten und Unterstützungen wie Manager, Stühle oder<br />
Mülltonnen zwar manuell und in Echtzeit aus, das gegnerische Deck<br />
stammt von einem Spieler, steuern tut ihn aber die KI. Im King <strong>of</strong> the<br />
Ring laufen die Kämpfe über einen Zeitraum von 48 Stunden automatisch<br />
ab. Allerdings wechselt man Karten manuell und setzt Verstärkungszauber<br />
ein. Da kann 2k noch nachbessern. Als Fan habe ich trotzdem<br />
Spaß und inzwischen mehr als 6.000 Matches auf dem Tacho.<br />
WWE Supercard ist kostenlos. Geld verdient 2k mit dem Verkauf von<br />
Kartenpaketen, die aber nicht notwendig sind, um in das höchste der<br />
sieben Karten-Tiers vorzudringen. Mit Geduld, ein wenig Glück beim<br />
Ziehen von neuen Karten und dem richtigen Vorgehen beim Trainieren<br />
der eigenen Superstars klappt’s auch ohne Echtgeld.<br />
PC-PORTIERUNG FÜR FANS<br />
FINAL FANTASY XIII<br />
12,99 Euro, Steam<br />
Ein edles Reliefcover bedeckt den Bildband,<br />
Papier- und Druckqualität sind ebenfalls hoch.<br />
Also zunächst mal muss ich sagen, dass<br />
es löblich von Square Enix ist, einen Titel<br />
wie Final Fantasy XIII nach so langer Zeit<br />
doch noch für den PC zu veröffentlichen<br />
– so können schließlich auch Fans der Saga,<br />
die nicht im Besitz einer Konsole<br />
sind, in den Genuss des Titels kommen.<br />
Allerdings hat die Portierung wie auch<br />
die Smartphone-Umsetzungen älterer<br />
Teile der RPG-Reihe nicht nur einen Haken,<br />
sondern ziemlich viele. FF XIII<br />
kommt via Steam mit der gigantischen<br />
Download-Größe von 60 Gigabyte daher und verdammt Spieler mit einer<br />
schlechteren Internetleitung zu einer elendig langen Warterei, wenn kein<br />
Zugang zu einer schnelleren Verbindung bei Bekannten vorhanden ist.<br />
Zudem gibt es keinerlei Grafik-Optionen, was bei einer PC-Umsetzung<br />
schlicht suboptimal ist. Statt 1080p läuft Final Fantasy XIII nur mit 720p<br />
und dementsprechend in der Auflösung 1.280 x 720 – auf Bildschirmen<br />
ab 24 Zoll wird’s unschön. Abhilfe verschafft ein in<strong>of</strong>fizieller Workaround<br />
aus dem Internet, der auch die Videosequenzen aufhübscht. Allerdings<br />
hat Square Enix im Gegensatz zu den Mobile-Portierungen wenigstens<br />
mit dem Preis alles richtig gemacht. Wer FF XIII noch nicht gespielt sowie<br />
eine schnelle Leitung hat und auf eine angepasste Optik verzichtet, erhält<br />
für günstige 12,99 Euro trotzdem jede Menge Unterhaltung Marke Final<br />
Fantasy mit einer Spielzeit jenseits der 30 Stunden.<br />
BILDBAND<br />
PUSH START:<br />
THE ART OF VIDEO GAMES<br />
Verleger: earBOOKS, Preis: ca. € 50,-<br />
Einmal Kindheitserinnerungen reloaded, bitte! In diesem Bildband haben<br />
die Autoren 250 Ingame-Szenen und Artworks aus über 50 Jahren<br />
Videospiel-Geschichte gesammelt, in acht Themenbereiche sortiert<br />
und in druckbare Form gebracht. Das Hardcover-Buch strotzt nur vor<br />
Relikten aus der spielerischen Vergangenheit, darunter Klassiker wie<br />
Centipede, Great Giana Sisters und Street Fighter, aber auch moderne<br />
Spiele wie GTA V. Als Bonus findet ihr eine echte Vinyl-Platte mit<br />
Soundtracks sowie einen MP3-Download-Code im Lieferumfang.<br />
113
<strong>Vorschau</strong><br />
Ab 30. Dezember ist das neue <strong>buffed</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong> Ausgabe 45 im Handel erhältlich!<br />
WOW: WARLORDS OF DRAENOR<br />
Geschäftsführer<br />
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA INTERNATIONAL AG<br />
Verleger Jürg Marquard<br />
Verlag Computec Media GmbH<br />
Dr.-Mack-Straße 83, 90762 Fürth<br />
Telefon: +49 911 2872-100<br />
Telefax: +49 911 2872-200<br />
E-Mail: redaktion@<strong>buffed</strong>.de<br />
www.<strong>buffed</strong>.de<br />
Rainer Rosenbusch<br />
Hans Ippisch<br />
Chefredakteur Dirk Gooding,<br />
verantwortlich für den redaktionellen Inhalt.<br />
Adresse siehe Verlagsanschrift<br />
Redaktion Oliver Haake (Managing Editor; oh), David Bergmann (db), Susanne Braun (sb),<br />
Maria Beyer-Fistrich (mb)<br />
Autoren Sascha Penzhorn, Quirin Anetseder, Jan Rippinger, Nicola Balletta,<br />
Matthias Dammes, Tanja Adov, Karsten Scholz, Sebastian Glanzer, Dirk Wahlbrühl<br />
Print-Lektorat Claudia Brose (Ltg.), Birgit Bauer, Esther Marsch, Heidi Schmidt<br />
Layout-Konzept, Titelgestaltung Jan Weingarten<br />
Titel-Artwork Tanja Adov<br />
Layout Jan Weingarten, Nadine Fraunholz, Hansgeorg Hafner<br />
Layoutkoordination Albert Kraus<br />
Vertrieb, Abonnement Werner Spachmüller (Ltg.)<br />
Marketing Jeanette Haag (Ltg.)<br />
Produktion Martin Closmann (Ltg.), Jörg Gleichmar<br />
www.<strong>buffed</strong>.de<br />
Head <strong>of</strong> Online Christian Müller<br />
Datenbanken Christian Zamora<br />
Entwicklung Markus Wollny (Ltg.), Aykut Arik, René Gierig, Tobias Hartlehnert,<br />
Christian Zamora, Tony von Biedenfeld, Sondes Hemam (Projektmanagement)<br />
Video-Unit<br />
Leitung Simon Fistrich<br />
Produktion Michael Schraut, Daniel Kunoth, Dominik Pache, Thomas Dziewiszek,<br />
Alexander Wadenstorfer, Marcus Winkler, Olaf Szymanski<br />
Wir machen den Langzeittest und stellen die fünfte WoW-Erweiterung<br />
auf den Prüfstand. Garnisonen, Quests und Dungeons wollen erbaut,<br />
erledigt und geleert werden – ob <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> auch auf Dauer<br />
fesselt oder ob es nur ein Strohfeuer ist, das heiß, aber nur kurz brennt,<br />
verraten wir euch in der kommenden Ausgabe des <strong>buffed</strong>-<strong>Magazin</strong>s.<br />
SWTOR: SCHATTEN VON REVAN<br />
Im Dezember erscheint die zweite kostenpflichtige Erweiterung für Star<br />
Wars: The Old Republic und bringt die von Fans lange geforderte Fortsetzung<br />
der wechselhaften Geschichte rund um den Jedi-Meister Revan, der<br />
einst auch ein Sith Lord war. Jede Klasse bekommt zudem eine Weiterführung<br />
der persönlichen Story spendiert! Wir checken, was Schatten von Revan<br />
taugt, welche neuen Abenteuer warten, legen die Bosse der neuen<br />
Operationen und beantworten in Ausgabe 45 des <strong>buffed</strong>-<strong>Magazin</strong>s die<br />
Frage, ob sich eine Rückkehr in die weit, weit entfernte Galaxis lohnt.<br />
HINWEIS ZU UNSEREN GEWINNSPIELEN<br />
Bei allen Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />
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Internationale Zeitschriften:<br />
Polen: COSMOPOLITAN, JOY, SHAPE, HOT, PLAYBOY, CKM, VOYAGE; HARPER’S BAZAAR<br />
Ungarn: JOY, SHAPE, ÉVA, IN STYLE, PLAYBOY, CKM, MEN’S HEALTH<br />
114
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– GAMESTAR<br />
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“ VOM GEHEIMTIPP ZUM HIT ”<br />
– 4PLAYERS<br />
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“ LOHNT SICH WILDSTAR? JA! ”<br />
– GAMESWELT<br />
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©2011–2014 NCSOFT Corporation. Alle Rechte vorbehalten. WildStar, NCSOFT, das ineinandergreifende NC-Logo, Carbine Studios und<br />
alle damit in Verbindung stehenden Logos und Designs sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der NCSOFT Corporation.
Beilage<br />
WORLD OF WARCRAFT<br />
<strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong><br />
DIE GARNISON
Inhalt<br />
STUFE 90-91 SEITE 4<br />
Vom Grundstein bis zur ersten Garnisonsstufe<br />
STUFE 92-93 SEITE 14<br />
Neue Pläne und der erste Außenposten<br />
STUFE 94-95 SEITE 17<br />
Den Krieg nach Talador bringen<br />
STUFE 96-97 SEITE 20<br />
Ein Meilenstein auf dem Weg zur Megafestung<br />
STUFE 98-99 SEITE 24<br />
Die letzte kleine Hürde vor der Maximalstufe<br />
STUFE 100 SEITE 26<br />
Traum vom Eigenheim – jetzt geht’s richtig los!<br />
Einmal den Chef markieren. Nicht immer<br />
nur den Handlanger eines vermeintlichen<br />
Weltenretters spielen, der selbst<br />
die Füße hochlegt. Nicht immer der sein, der<br />
die ganze Drecksarbeit im Kampf gegen abgedrehte<br />
Superbösewichte erledigt, nur damit<br />
sich andere am Ende mit unseren Lorbeeren<br />
schmücken. In <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> könnte<br />
dieser Traum Wirklichkeit werden und die Einführung<br />
der Garnison – unserer Garnison –<br />
dürfte darauf maßgeblichen Einfluss haben.<br />
RTS meets MMORPG<br />
Die Garnison ist „Housing light“ – ein dem<br />
Phasing unterlegener Abschnitt der Spielwelt,<br />
in dem wir unsere Ruhe vor anderen Spielern<br />
haben (es sei denn, wir laden sie gezielt ein),<br />
in dem wir Häuschen bauen und Anhänger auf<br />
Missionen schicken dürfen. Auf den ersten<br />
Blick wirkt die Garnison wie eine Sammlung<br />
an Minispielen, wie ein Mischmasch aus Echtzeitstrategie<br />
und Browser-Games. Gleichzeitig<br />
ist sie unsere Operationsbasis im Krieg gegen<br />
die Eiserne Horde. Unsere ganz nach eigenem<br />
Gusto gestalt- und dekorierbare Hauptstadt.<br />
In der dürft ihr Gebäude errichten, ganz im Stil<br />
eines <strong>Warcraft</strong> 3 – selbst die Optik der Einrichtungen<br />
lässt Nostalgiker-Herzen höher schla-<br />
DAS ULTIMATIVE<br />
GARNISONS -SONDERHEFT!<br />
Die Garnison und ihre Features sind so umfangreich,<br />
dass man ein komplettes Heft darüber<br />
schreiben könnte. Und aus genau diesem<br />
Grund tun wir das auch! Das MMORE-Sonderheft<br />
zur Garnison umfasst sämtliche Informationen<br />
zu Gebäuden, Berufen, Anhängern, Missionen<br />
und abgreifbaren Belohnungen. Erscheinen<br />
wird diese Sonderausgabe pünktlich zum<br />
Start von <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> – damit euch<br />
auch ja nichts entgeht!<br />
2
gen. Verschiedenste Gebäude gewähren euch<br />
Zugriff auf unterschiedliche Boni wie zusätzliche<br />
Reit- und Haustiere, neue Mogging-Sets<br />
oder diverse Buffs, die jedoch allesamt nur<br />
in der freien Wildbahn <strong>Draenor</strong>s greifen, also<br />
keinen Einfluss auf eure spielerische Leistung<br />
in Instanzen oder auf Schlachtfeldern haben.<br />
Darüber hinaus bekommt ihr Zugang zu Spezialgebäuden<br />
wie einem Minenschacht, in dem<br />
ihr – je nach Ausbaustufe – selbst ohne den<br />
Beruf Bergbau Erz fördern dürft; einen Kräutergarten<br />
und Anglerteich gibt’s ebenfalls und<br />
sogar Haustierliebhaber werden mit einer Sonderbude<br />
belohnt, die sich rund um ihr Lieblingshobby<br />
dreht. Über Berufsgebäude wiederum<br />
dürft ihr, selbst ohne das entsprechende<br />
Handwerk erlernt zu haben, ausgewählte<br />
Produkte herstellen; nur wer zusätzlich den<br />
passenden Beruf beherrscht, erhält Zugriff<br />
auf die besten aller Rezepte und Vorlagen.<br />
Vielleicht tut’s aber auch ein Lagerhaus für<br />
direkten Bankzugriff oder eine Wiederverwertungsanlage,<br />
in der ihr Beutekisten öffnet und<br />
mit den darin enthaltenen Gegenständen euer<br />
Gefolge ausrüstet – Anhänger, die überall in<br />
ganz <strong>Draenor</strong> verstreut sind und darauf warten,<br />
hochgelevelt und auf gefährliche Missionen<br />
geschickt zu werden.<br />
Ein Guide zum Guide<br />
Platzmangel ist einer der Gründe dafür, dass<br />
wir viele Gebäude und Questbilder nur aufseiten<br />
einer Fraktionen zeigen. Ein weiterer<br />
Grund ist, dass es zeitlich schlicht und ergreifend<br />
nicht möglich war, beiden Fraktionen<br />
auf dem Beta-Server dasselbe Maß an Zeit<br />
zu widmen. Der dritte und wichtigste Grund<br />
ist, dass es aus rein informativer Sicht keinen<br />
Sinn ergeben hätte. Bis auf zonenexklusive<br />
Details ändern sich mitunter nicht einmal<br />
Questnamen. Klar, Gebäude erstrahlen in<br />
fraktionsspezifischer Optik, deren Boni sind<br />
jedoch identisch. Ähnlich verhält es sich mit<br />
den Bezeichnungen diverser Gebäude oder<br />
Perks. Eine Mine etwa bleibt eine Mine – ob<br />
die jetzt Mondsturz ausgrabung oder Frostwallmine<br />
heißt, ändert am System dahinter<br />
nichts! Diese Beilage dient auch nicht dazu,<br />
sämtliche Besonderheiten von mehr als 25<br />
Einrichtungen oder knapp 300 Anhängern zu<br />
analysieren. Stattdessen verraten wir euch,<br />
wann es sich lohnt, in eure Basis zurückzukehren,<br />
wann ihr dort neue Baupläne erhaltet<br />
und auf welchem Level besonders wichtige<br />
Quests starten. In diesem Sinne: Viel Erfolg<br />
und Spaß in <strong>Draenor</strong>, mit eurer neuen Garnison<br />
und natürlich unserer Beilage!<br />
Stufe 90<br />
IMPOSANT Ist eure Garnison erst einmal voll ausgebaut,<br />
macht die Festung ordentlich Eindruck!<br />
3
Stufe 90 – Zeit für Spaß!<br />
Bereits kurz nach der Landung in <strong>Draenor</strong> werdet ihr zum<br />
Oberbefehlshaber eurer ganz persönlichen Operationsbasis.<br />
Aller Anfang ist schwer, heißt es. Im Fall<br />
der Garnison ist diese Aussage aber<br />
schlicht und ergreifend falsch. Gut,<br />
nach eurer Reise durchs Dunkle Portal und<br />
dem ersten Aufeinandertreffen mit der Eisernen<br />
Horde im Dschungel von Tanaan passiert<br />
erst mal nichts in Sachen Eigenheim. Sobald<br />
ihr die Start-/Tutorialzone aber hinter euch gelassen<br />
habt und an der Küste des jeweiligen<br />
„richtigen“ Startgebiets gestrandet seid, dauert<br />
es gerade einmal vier Quests, bis ihr eure<br />
erste Einweihungsfeier schmeißen dürft.<br />
Schritt für Schritt<br />
Eben noch auf der Flucht vor Mörserfeuer, steht<br />
ihr eine Zwischensequenz später vor dem<br />
Wrack eures Seevehikels im Startgebiet eurer<br />
Fraktion – Frostfeuergrat (Horde) oder Schattenmondtal<br />
(Allianz). Während die Helden der<br />
Horde nun brav Durotan hinterherdackeln, heftet<br />
ihr euch als Allianzler an Maraads Fersen.<br />
Am Treffpunkt angekommen, platziert ihr das<br />
Banner eurer Fraktion auf einem freien Stück<br />
Land, das wenige Minuten später als Grund<br />
und Boden für eure künftige Festung dienen<br />
wird. Sobald die Flagge steht, öffnet Erzmagier<br />
Khadgar ein Portal in eure Haupstadt – Orgrimmar<br />
oder Sturmwind –, um Streitkräften und<br />
Bautrupps den Weg in die unbekannte Welt zu<br />
ermöglichen. Am wichtigsten von allen: Missionsspezialisten<br />
und natürlich die Garnisonsarchitekten<br />
Gazlowe und Baros Alexston. Erstere<br />
kommen noch früh genug zum Einsatz, das Sagen<br />
hat zunächst jedoch euer Architekt – der<br />
weiß nämlich ganz genau, was zu tun ist!<br />
Holz und Stein fürs Eigenheim<br />
Keine Bange, sobald eure Garnison erst einmal<br />
steht, seid ihr der alleinige Machthaber,<br />
vor dem jeder Soldat, Händler und Handwerker<br />
strammsteht. Bis das anfangs etwas bessere<br />
Zeltlager aber steht, haben die Architekten<br />
das Sagen. Sie geben euch zunächst den Auftrag,<br />
Bäume für den Holzfällertrupp zu markie-<br />
ERSTE AMTSHANDLUNG: Stellt das Banner eurer Fraktion<br />
auf und markiert euer Territorium – komplett geruchsfrei!<br />
MULTITASKER Khadgar öffnet ein Portal in die Hauptstadt,<br />
um Soldaten und Handwerker nach <strong>Draenor</strong> zu holen.<br />
4
en und nebenbei ein paar Gronnlinge respektive<br />
Anzu-Klone aus dem Baubereich zu entfernen.<br />
Sind beide Missionen abgeschlossen,<br />
geht es noch dem Herdenalpha der jeweiligen<br />
Spezies an den Kragen. Direkt im Anschluss<br />
ist der Grundstein für eure Feste auch schon<br />
gelegt; einen kurzen Besuch beim ehrenamtlichen<br />
Vermesser sowie einen Klick auf dessen<br />
Vermessungsapparatur später ist es dann<br />
endlich so weit: Stufe 1 eures Hauptquartiers<br />
steht – die Geburtsstunde Mondsturzes und<br />
der Frostwallgarnison.<br />
Jeder fängt mal klein an<br />
Wirklich viel zu bieten hat euer Neubau<br />
noch nicht, aber dennoch alles, was zum<br />
Beginn eurer Reise durch <strong>Draenor</strong> relevant<br />
ist. Und hey, warum sollte die Garnison auf<br />
niedrigster Stufe schon mehr hermachen als<br />
unsere mickrigen Helden? Der garnisonseigene<br />
Flugmeister bietet seine Dienste innerhalb<br />
der schützenden Wälle an, andere NPCs verkaufen<br />
euch Speis und Trank oder reparieren<br />
lädierte Items. Besonders praktisch ist der<br />
Garnisonsruhestein, der euch bei Benutzung<br />
direkt vor beziehungsweise in euer Hauptquartier<br />
teleportiert, und das alle 20 Minuten; euren<br />
regulären Ruhestein könnt ihr demnach<br />
anderweitig setzen, dazu aber später mehr.<br />
Aktuell noch vor (!) eurer Großen Halle/dem<br />
PRIVATCHAUFFEUR<br />
Neben dem Hauptgebäude<br />
und zwei<br />
Bauplätzen gibt’s zur<br />
Festungseinweihung<br />
einen Flugmeister<br />
geschenkt.<br />
ZACK UND FERTIG Eine Sekunde später steht ihr vor<br />
eurer Stufe-1-Garnison. So macht man das, Berlin!<br />
Stufe 90<br />
BAUM FÄLLT! Ihr markiert Bäume (ja ja, Steilvorlage),<br />
die Holzfäller hacken die Teile in tausend Stücke.<br />
MAGIC MOMENT Es ist fast geschafft: Nur noch ein Klick<br />
auf das Vermessungsgerät trennt euch vom Eigenheim.<br />
5
„… MUSS DRAU-<br />
SSEN BLEIBEN“<br />
Auf Stufe 1 stehen<br />
die Architekten<br />
noch im Freien.<br />
DREH- UND ANGELPUNKT Über die Zeichentische der<br />
Architekten gebt ihr Neubauten in Auftrag.<br />
Rathaus findet ihr nun außerdem euren Architekten<br />
nebst Zeichentisch – euer nächstes<br />
Ziel. Denn was wäre eine Garnison ohne Barracke?<br />
Richtig, Krieg führen ohne Soldatenbutze<br />
ist ein wenig do<strong>of</strong>, denn so krass all unsere<br />
„Illidan-Arthas-Todesschwinge-Gar rosh“-<br />
Boxer auch unterwegs sein mögen, ganz im<br />
Alleingang gegen die gesamte Eiserne Horde<br />
zu Felde ziehen wäre schon arg überambitioniert.<br />
Aus genau diesem Grund schicken euch<br />
Gazlowe und Baros auf ein paar weitere Missionen,<br />
etwa um Strandgut vom Landeplatz<br />
eurer Schiffe zu bergen. Die benötigen eure<br />
Handwerker für die Errichtung der ersten Kaserne.<br />
Dazu braucht es allerdings nicht nur<br />
ausreichend Baumaterial, sondern auch die<br />
entsprechende Blaupause. Die sucht und findet<br />
ihr im Zuge der Quest „Kaserne? Gerne!“<br />
und zwar inmitten des derzeit einzigen großen<br />
Bauplatzes eurer Festung, nur wenige Meter<br />
von der Haupthalle entfernt. Die Aufgabe ist<br />
klar: Hinlaufen, einsammeln, per Rechtsklick<br />
GARNISONSRESSOURCEN<br />
Für den Bau und die Aufwertung von Gebäuden<br />
und der Garnison selbst, sowie für den<br />
Start von Anhängermissionen, benötigt ihr<br />
Garnisonsressourcen. Die findet ihr einerseits<br />
in einer Kiste vor eurem Hauptgebäude (werden<br />
regelmäßig in kleinen Mengen automatisch<br />
hergestellt), in der Beute von Rare-Mobs,<br />
in Schätzen, über erfolgreiche Anhängermissionen<br />
und mithilfe des Sägewerks, das euch erlaubt,<br />
kleine, mittlere und große (je nach Sägewerk-Stufe)<br />
Bäume in <strong>Draenor</strong> zu fällen.<br />
GRATISNACHSCHUB Die Ressourcenkiste eurer Garnison<br />
füllt sich langsam, aber automatisch mit Baumaterial.<br />
6
Stufe 90<br />
NACHSCHUB<br />
SICHERN Der<br />
Garnisonsarchitekt<br />
trägt<br />
euch auf, eine<br />
Kaserne zu<br />
errichten.<br />
erlernen und zurück zum Questgeber/Architekten.<br />
Nun, da ihr endlich die Vorlage für ein<br />
Gebäude habt, könnt ihr erstmals auch den<br />
Zeichentisch des Architekten anklicken, um<br />
so ins Garnisonsbaumenü zu gelangen. Spannung<br />
in 3 … 2 … 1 … !<br />
Fast wie ein Großer!<br />
Das Baumenü der Garnison ist Dreh- und Angelpunkt<br />
bei der Errichtung neuer Gebäude und<br />
der Aufwertung bereits bestehender Einrichtungen<br />
oder eurer Hauptgebäude. Auf der rechten<br />
Seite des Baufensters seht ihr den Grundriss<br />
eurer Festung sowie freie Bauplätze (die runden<br />
braunen Kreise) und sämtliche<br />
errichteten Häuschen – von<br />
denen es noch keine gibt.<br />
Die zur Auswahl stehenden<br />
Gebäude findet ihr<br />
in der Liste auf der linken<br />
Seite des Fensters,<br />
unterteilt nach den Reitern<br />
„Groß“, „Mittel“<br />
und „Klein“. Gebäude,<br />
die ihr bauen könnt, sind<br />
eingefärbt, nicht verfügbare<br />
sind ausgegraut. Keine Sorge,<br />
GESUCHT, GEFUNDEN Den Bauplan für die Baracke<br />
findet ihr auf dem Fundament der späteren Kaserne.<br />
BAUEN UND ABSEGNEN Über das Garnisonsmenü<br />
(Zeichentisch) gebt ihr den Kasernenbau<br />
in Auftrag. Sobald der abgeschlossen ist, gebt ihr<br />
euer finales Okay per Klick auf die Schriftrolle.<br />
7
ALLIANZ UND HORDE Der Questfortschritt, bis hierhin<br />
und darüber hinaus, ist auf beiden Seiten identisch.<br />
SICHERES GELEIT Die<br />
Kaserne gewährt den<br />
Perk Ruf zu den Waffen.<br />
den Großteil aller Stufe-1-Blaupausen für mittlere<br />
und kleine Gebäude gibt’s spätestens ab<br />
Garnisonsstufe 2. Aber alles zu seiner Zeit, aktuell<br />
brauchen wir erst einmal unsere Kaserne.<br />
Und um die zu bauen, klickt ihr – wie bereits<br />
angesprochen – zuerst den Architektentisch<br />
an, wählt dann den Reiter „Groß“ und zieht anschließend<br />
mit gedrückter linker Maustaste das<br />
Icon der Kaserne auf den freien Bauplatz für<br />
große Gebäude. Die nötigen Ressourcen (siehe<br />
Kasten, Seite 6) habt ihr über die Plünder-Quest<br />
an der Küste besorgt. Die Zeit bis zur Fertigstellung<br />
einer Kaserne (oder eines anderen<br />
Gebäudes) beträgt normalerweise eine Stunde,<br />
in diesem speziellen Fall dürft ihr den Bau<br />
aber direkt abschließen. Dazu begebt ihr euch<br />
zur Baustelle und klickt die in einer Lichtsäule<br />
schwebende Schriftrolle an. Eine Sekunde<br />
später seid ihr stolze Eigentümer eurer ersten<br />
eigenen Kaserne und erhaltet Zugriff auf zwei<br />
weitere Features.<br />
Ein Hoch auf die Rüstung<br />
Um Missverständnissen vorzubeugen, eines<br />
vorweg: Die folgenden<br />
Boni, die ihr durch die<br />
Errichtung der Kaserne<br />
erhaltet, sind nicht<br />
regulärer Bestandteil<br />
des Perk-Portfolios der<br />
Barracke, dafür viel-<br />
ESKORTSERVICE Alle fünf Minuten erlaubt<br />
euch der Ruf zu den Waffen, NPC-Soldaten<br />
herbeizuholen, die richtig derbe austeilen.<br />
REKRUTEN ANHEUERN Der<br />
Missionsspezialist schickt euch<br />
auf die Suche nach Verstärkung.<br />
8
mehr Bestandteil des in der Garnison fortschreitenden<br />
Questprozesses! Gutzi Numero<br />
1, das die Kaserne freischaltet, ist die Garnisonsfähigkeit<br />
Ruf zu den Waffen, über die<br />
ihr im Startgebiet eurer Fraktion (Frostfeuergrat<br />
oder Schattenmondtal) Soldaten zu Hilfe<br />
ruft, die euch im Kampf unterstützen. Die<br />
Fähigkeit besitzt eine Abklingzeit von ordentlichen<br />
fünf Minuten, dafür hauen die herbeieilenden<br />
Fern- und Nahkämpfer ziemlich lange<br />
und vor allem ziemlich derbe zu und machen<br />
selbst den Kampf gegen Elite-Gegner zum<br />
Kinderspiel. Das zweite Feature wartet in (ja,<br />
diesmal „in“!) eurem Hauptquartier auf euch<br />
– die Rede ist vom Missionsspezialisten, der<br />
euch nun ebenfalls eine interessante Quest<br />
namens „Wir brauchen eine Armee“ <strong>of</strong>feriert.<br />
An dieser Stelle nur zur Erinnerung: Alles bisher<br />
Geschehene findet sowohl auf Seiten der<br />
Allianz als auch der Horde statt; bis auf wenige<br />
Ausnahmen haben sogar die Quests denselben<br />
Namen, es wird also keine Fraktion<br />
benachteiligt!<br />
Leutnant Dorn in Mondsturz – direkt Abhilfe<br />
schafft. Die Quest, die ihr bei ihm/ihr annehmt,<br />
schickt euch auf die Suche nach eurem<br />
ersten Anhänger. Was es mit diesen<br />
ominösen „Followern“ auf sich hat, verraten<br />
wir euch, wenn ihr den Auftrag abgeschlossen<br />
habt. Jetzt erst einmal aufsatteln, die<br />
Karte öffnen und nachschauen, wo es hingeht:<br />
Egal ob Horde oder Allianz, zur Erfüllung<br />
eurer Mission müsst ihr nicht mehr als<br />
wenige Meter reisen. Am Ziel ort angekommen,<br />
helfen Hordler dem Tauren Olin Umberfell<br />
dabei, vor einem Schwarm Aushilfs-Golums<br />
zu fliehen. Die Allianz wiederum greift<br />
der Wächterdruidin Qiana Mondschatten unter<br />
die Arme. Beide Fraktionen erhalten besagte<br />
NPCs nach Abschluss der Quest beim<br />
Missionsspezialisten als ersten Anhänger.<br />
Und da Zeit bekanntlich Geld, Erfahrung oder<br />
andere Beute ist, fackelt euer Truppenkommandeur<br />
auch nicht lange und will den gerade<br />
eben rekrutierten Kollegen direkt auf<br />
seine erste Operation schicken.<br />
Stufe 90<br />
Neues Kanonenfutter<br />
So schön Garnison und Kaserne auch anzuschauen<br />
sind – ohne Soldaten wirken beide<br />
Einrichtungen so deplatziert wie Platzpatronen<br />
in einer Runde Russisch Roulette.<br />
Praktisch, dass euer Missionsspezialist –<br />
Kriegsmeister Zog in der Frostwallgarnison,<br />
Lenken statt denken!<br />
Im Zuge der Quest „Mission wahrscheinlich“<br />
bekommt ihr es das erste Mal mit dem Anhänger-<br />
und Missionsmenü zu tun. Und nur so als<br />
Randinfo: Ist diese Quest abgeschlossen, interessiert<br />
euch besagter Spezialist erst wieder,<br />
wenn er euch auf Charakterstufe 100 Zu-<br />
HAB DICH! Euer Zielobjekt (hier Horde)<br />
findet ihr nahe der Garnison.<br />
WOLLE HILFE? Sobald der erste Anhänger sich euch angeschlossen hat,<br />
lungert er in eurer Garnison herum – außer ihr schickt ihn auf eine Mission.<br />
9
„DER ADLER IST GELANDET“ Über den Missionstisch<br />
gelant ihr ins – oh Wunder – Missionsmenü.<br />
gang zur generalüberholten Feuerprobe<br />
gewährt. Richtig wichtig ist hingegen das<br />
Tischchen mit der Karte und dem darin steckenden<br />
Messer, das vor dem NPC steht. Einmal<br />
draufklicken, bitte. Jetzt! Super, jetzt seid<br />
ihr im Missionsmenü gelandet. Das zeigt euch<br />
nun eine Liste an verfügbaren Aufträgen an.<br />
Diese Auswahl fällt zu Beginn verständlicherweise<br />
recht spartanisch aus, bietet aber schon<br />
wenig später meist mehr Missionen an, als ihr<br />
beziehungsweise euer ebenso mageres Startrepertoire<br />
an Anhängern überhaupt absolvieren<br />
kann. Doch mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.<br />
Das seid ihr. Anstelle jedoch Nüsse<br />
im Boden zu vergraben, klickt ihr die eine zur<br />
Verfügung stehende Mission an und wechselt<br />
somit ins nächste Fenster.<br />
VORBEREITUNG Wählt eine Mission und<br />
den passendsten Begleiter dafür aus.<br />
Ins Verderben geschickt<br />
Da es sich bei der ersten Mission um einen<br />
Testauftrag handelt, der euch das Prinzip der<br />
Anhängerpatrouillen und -beutezüge näherbringen<br />
soll, verwundert es kaum, dass ihr diesen<br />
Auftrag nicht versauen könnt. Wie das Baumenü,<br />
so teilt sich auch das Missionsmenü in<br />
zwei Abschnitte. Rechts erfahrt ihr Details zur<br />
im vorherigen Fenster ausgewählten Operation:<br />
Die Art/Spezies eures Zielobjekts sowie<br />
dessen Fähigkeiten, die Art des Terrains, die<br />
Dauer der Mission, die Anhängerstufe, auf die<br />
der Auftrag ausgelegt ist, und natürlich die Belohnung,<br />
die ihr bei erfolgreichem Abschluss<br />
DIE TRUPPEN WACHSEN Auf dem Weg zu eurem nächsten<br />
Quest-Meilenstein wartet schon der nächste Anhänger.<br />
DOPPELTES LOTTCHEN Daleera Mondfang gibt’s über eine<br />
Sonderquestreihe, inklusive Alchemie-Hüttenbauplan.<br />
10
Stufe 90<br />
ERFOLGREICHER RÜCK-<br />
KEHRER Nach Ablauf der Mission<br />
gibt’s Geschenke – je nach<br />
Abschluss. Die erste Operation<br />
gelingt eh zu 100 Prozent.<br />
IMMER IM BILDE Über das<br />
Icon an der Mini-Map könnt<br />
ihr einsehen, wie lange Missionen<br />
noch ‚im Gange‘ sind.<br />
abgreift. Letztere ist zweigeteilt: Egal ob eine<br />
Mission scheitert oder nicht, losgeschickte Anhänger<br />
erhalten auf jeden Fall einen Grundbetrag<br />
an Erfahrung. Bonusbelohnungen gibt es<br />
aber nur, wenn gewisse Kriterien erfüllt werden<br />
und die Erfolgsaussichten gegen 100 Prozent<br />
wandern. Genau wie jeder Gegner spezielle Attacken<br />
besitzt, verfügen Anhänger über eine<br />
Auswahl an Fähigkeiten, um diese zu kontern.<br />
Des Weiteren erhalten Anhänger mitunter Boni,<br />
wenn sie in einem bestimmten Gebiet oder<br />
(in Missionen für mehrere Anhänger) mit Kollegen<br />
eines bestimmten Volks kämpfen. Im Fall<br />
der ersten Operation verfügt euer bisher einziger<br />
Anhänger „zufälligerweise“ über genau die<br />
richtige Fähigkeit, um das Zielobjekt auszuhebeln.<br />
Gewöhnt euch nicht dran, so rund läuft<br />
der Missions-Hase schon bald nicht mehr!<br />
ZUWACHS Die<br />
erste Mission belohnt<br />
euch stets<br />
mit einem Vertrag<br />
für einen weiteren<br />
Anhänger.<br />
VIELFALT Zusatzbelohnungen<br />
gibt<br />
es einige – XP,<br />
Items, Ressourcen,<br />
Gold oder<br />
neue Anhänger.<br />
11
BELOHNUNG SATT In Embaari<br />
und der Speerspießerfestung<br />
erwartet euch wertvolle Beute.<br />
JE NACH BERUF<br />
schaltet ihr via Item<br />
eine berufsspezifische<br />
Questreihe frei.<br />
WIR KÖNNEN<br />
ES BAUEN!<br />
Geht ins Baumenü<br />
und gebt<br />
die Berufshütte<br />
in Auftrag.<br />
MACH MAL<br />
BLAUPAUSE<br />
Nach Abschluss<br />
winkt der Plan<br />
für die erste<br />
Berufshütte.<br />
EIN WENIG GEDULD Die Fertigstellung des Gebäudes<br />
dauert eine Stunde, ihr müsst aber nicht dabei sein.<br />
Mehr Baupläne für die Garnison<br />
Da Missionen im Hintergrund ablaufen (auch<br />
wenn ihr <strong>of</strong>fline seid), folgt ihr nun weiter dem<br />
Questverlauf. Der führt die Horde zur Speerspießerfestung,<br />
die Allianz nach Embaari. Erledigt<br />
einfach alle Aufträge, die ihr annehmen<br />
könnt; am Ende des Questmeilensteins erwartet<br />
euch dann ein Spezialgegenstand, der eine<br />
berufsspezifische Zusatzquestreihe startet.<br />
An deren Ende gibt es neben einem weiteren<br />
Anhänger auch eine Schriftrolle zum Erlernen<br />
der neuen Maximalfertigkeit eines eurer Berufe<br />
sowie den Bauplan für ein kleines Berufsgebäude.<br />
Die Art der Rolle und Blaupause ist<br />
abhängig von eurem erlernten verarbeitenden<br />
(!) Beruf. Beispiel: Verzauberer erhalten eine<br />
Rolle, die ihnen erlaubt, die maximale Berufsfertigkeit<br />
von 600 auf 700 zu erhöhen, sowie<br />
den Bauplan für das Verzauberungsatelier;<br />
beide Items sind also abhängig von eurem erlernten<br />
Handwerk. „Und was, wenn ich zwei<br />
verarbeitende Berufe hab?“ Dann entsprechen<br />
Rolle und Bauplan dem ersten/obersten Beruf<br />
in der Liste. Die anderen Schriftstücke findet<br />
ihr, genau wie die für Nebenberufe, als Zufallsbeute<br />
(mit hoher Dropchance) von besiegten<br />
Mobs in <strong>Draenor</strong>. Den nächsten Bauplan<br />
12
gibt’s zusammen mit den restlichen Blaupausen<br />
für kleine und mittlere Gebäude, sobald<br />
ihr die Garnison auf Stufe 2 hievt. Erst dann<br />
lohnt sich ein zweiter Bauplan, denn auf Garnisonsstufe<br />
1 dürft ihr eh nur ein kleines Gebäude<br />
errichten. „Und wenn ich zwei Sammelberufe<br />
hab?“ Dann habt ihr Pech, dafür gibt’s<br />
nämlich Spezialgebäude, die jeder erhält, allerdings<br />
ist deren Freischaltung abhängig von<br />
der Stufe eures Recken. Was immer ihr aber<br />
auch für eine Blaupause erhaltet – baut einfach<br />
das Gebäude! Das funktioniert genau wie<br />
bei der Kaserne: Ab an den Zeichentisch des<br />
Architekten, den Reiter „Klein“ öffnen und das<br />
verfügbare Berufsgebäude auf den leeren Slot<br />
ziehen. Ihr würdet jetzt aber lieber ein anderes<br />
Berufshäuschen errichten? Tja, Pech gehabt.<br />
Das könnt ihr später nachholen. Charaktere<br />
mit zwei verarbeitenden Berufen haben zu Beginn<br />
ohnehin ein ganz anderes Problem: Für<br />
die Arbeitsaufträge, die ihr nun in eurer ersten<br />
Manufaktur erteilen dürft und die euch nach<br />
Abschluss mit seltenen Materialien versorgen,<br />
benötigt ihr handwerksspezifische Rohst<strong>of</strong>fe.<br />
Wer die nicht ohne Mine, Kräutergarten,<br />
Scheune oder die entsprechenden Sammelberufe<br />
rankarren kann, muss im Auktionshaus<br />
shoppen gehen.<br />
Stufe 90<br />
Stufe 91 – die Reise nach Ashran<br />
Auf Charakterstufe 91 angekommen, wird es Zeit für einen<br />
kleinen Ausflug in den östlichsten Ausleger <strong>Draenor</strong>s.<br />
Wer den Namen Ashran schon einmal gehört<br />
hat, bei dem werden jetzt s<strong>of</strong>ort die Alarmglocken<br />
schrillen. Ja, Ashran ist das neue Open-<br />
PvP-Gebiet in WoD. Eine Reise in den Osten<br />
<strong>Draenor</strong>s bedeutet aber nicht gleich, dass<br />
ihr euch mit anderen Spielern die Köpfe einschlagen<br />
müsst, beschert euch allerdings jede<br />
Menge anderer Vorteile. So gesehen sind<br />
die Außenposten in Ashran nämlich eure neuen<br />
Fraktionshauptstädte, in denen ihr unter<br />
anderem Portale in die Hauptstädte Azeroths<br />
findet. Nach Ashran fliegen dürft ihr, wenn euer<br />
Recke Stufe 91 erreicht hat und die Quest<br />
„Auftritt in Ashran“ beim Garnisonsarchitekten<br />
annimmt; der festungseigene Flugmeister<br />
bringt euch sicher ans Ziel. Warum sich der<br />
Weg jetzt schon lohnt? Ganz einfach: Sowohl<br />
Horde- als auch Allianzspieler erhalten kurz<br />
nach ihrer Ankunft einen weiteren schlagkräftigen<br />
Anhänger für die Garnison!<br />
LEIBWACHEN<br />
Die Anhänger<br />
Vivianne und<br />
Todesritter-<br />
Delvar gibt’s<br />
auf Ashran.<br />
13
Stufe 92 bis 93 – erste Upgrades<br />
Die Garnison ist euch nicht genug? Dann ab nach Gorgrond –<br />
dort erwartet euch unter anderem euer erster Außenposten.<br />
Wer fleißig alle Abenteuer abreißt<br />
und auf dem Weg die auf der Karte<br />
eingezeichneten Bonusziele mitnimmt,<br />
kommt nicht nur in Windeseile auf<br />
Stufe 92, sondern auch ans Ende der Hauptqueststränge<br />
der Startgebiete. Deren eigentliches<br />
Finale endet jedoch nicht in freier<br />
Wildbahn, sondern mitten in eurer Garnison<br />
und zwar im Gewand einer Basisinvasion.<br />
Basisinva… was?<br />
Garnisonsinvasionen sind im Grunde nichts<br />
anderes als Szenarien und wie ihre Vorbilder<br />
in MoP in mehrere<br />
Phasen unterteilt.<br />
Eure Aufgabe besteht<br />
darin, mehrere<br />
Wellen an Soldaten<br />
und Kriegsgerät<br />
der Eisernen Horde<br />
zurückzuschlagen,<br />
niedergestrecktes Gefolge wiederzubeleben<br />
und zu guter Letzt den feindlichen Kommandanten<br />
über den Jordan zu schicken. Schwer<br />
ist das im ersten Anlauf noch nicht, gewährt<br />
euch aber schon mal einen netten Einblick in<br />
ein weiteres Feature der Garnison. Sobald der<br />
letzte Angreifer das Zeitliche gesegnet hat,<br />
dürft ihr bei eurem Garnisonsarchitekten die<br />
Quest „Größer ist besser“ annehmen und im<br />
Zuge dieses Auftrags das Hauptgebäude eurer<br />
Festung und damit die gesamte Garnison<br />
im Tausch gegen 200 Garnisonsressourcen<br />
(die solltet ihr zu diesem Zeitpunkt locker übrig<br />
haben) auf Stufe 2 aufwerten. An dieser<br />
Stelle der Hinweis für alle Quest-Muffel und<br />
die, die lieber über Dungeons leveln: Ohne<br />
den Abschluss der Questreihe im Startgebiet<br />
steht euch das Garnisons-Upgrade erst mit<br />
Stufe 93 zur Verfügung – es lohnt sich also,<br />
wenigstens das Startgebiet bis zum Ende zu<br />
durchkämmen!<br />
WÄCHST! Steigt die Stufe des Hauptgebäudes,<br />
wird auch die Garnison größer.<br />
NEUZUGÄNGE Auf dem Grundriss der Stufe-2-Garnison seht ihr zusätzliche<br />
Baupläne sowie drei der vier über Quests freizuschaltenden Spezialgebäude.<br />
14
SEEK AND DESTROY Invasionen sind Szenarien, in denen<br />
ihr eure Garnison gegen Feinde verteidigen müsst.<br />
Langsam geht’s rund!<br />
Garnisonsstufe 2 bringt richtig Schwung ins<br />
Kommandantendasein. Durch das Hauptgebäude-Upgrade<br />
schaltet ihr nämlich auf einen<br />
Schlag sämtliche Baupläne für alle mittleren<br />
und fast alle (restlichen) kleinen Gebäude frei;<br />
von Letzteren ausgenommen ist die Wiederverwertung,<br />
deren Blaupause ihr euch über<br />
eine Questreihe in den Spitzen von Arak erspielen<br />
müsst, dazu aber mehr auf Seite 23.<br />
Passend dazu wird eure Kriegsbasis um einen<br />
kleinen sowie einen mittleren Bauplatz bereichert.<br />
Gebäude, die ihr dort errichten lassen<br />
möchtet, wählt ihr wie gehabt über das<br />
Garnisonsmenü aus – der ideale<br />
FINALER KAMPF Eine Invasion verläuft über mehrere<br />
Phasen/Wellen. Die Feinde werden dabei immer stärker.<br />
Zeitpunkt, um einen Blick auf den erweiterten<br />
Grundriss zu werfen. Und wer genau hinsieht,<br />
dem werden drei bereits vorhandene Miniaturgebäude<br />
auffallen, die allerdings allesamt mit<br />
einem Vorhängeschloss versehen sind.<br />
Ein Mekka für Selbstversorger<br />
Ähnlich dem Acker in MoP stehen euch in der<br />
Garnison mehrere Spezialgebäude zur Verfügung,<br />
die ihr allerdings erst freischalten<br />
müsst. Das geschieht nach und nach und ist<br />
stufenabhängig – den Anfang macht die Mine.<br />
Die müsst ihr im Rahmen einer Quest, die ihr<br />
ab Stufe 92 annehmen dürft, von gürteltierartigen<br />
Mobs säubern, inklusive<br />
Stufe 92/93<br />
KAMMERJÄGER Befreit die Mine von den lästigen Garn<br />
und ihrem Alphatierchen, dann gehört der Schacht euch.<br />
UNTERTAGE Die Erzvorkommen der Mine dürft ihr auch<br />
ohne den Beruf Bergbau einsacken.<br />
15
ZWEIGSTELLE<br />
Der Allianzposten<br />
liegt am<br />
Hochpass, der<br />
der Horde in<br />
der Wildwacht.<br />
ROBBENKLOPPER Ruft den Champion<br />
der Arena, um Feinde oder<br />
einfach nur Steine zu beseitigen.<br />
„Miniboss“. Das dauert circa<br />
zwei Minuten, dann gehört die<br />
Mine euch. In den Schächten<br />
stoßt ihr auf Erzvorkommen,<br />
die ihr auch ohne den zugehörigen<br />
Sammelberuf abbauen dürft.<br />
Neben etwas Erz findet ihr draenische<br />
Steine, die ihr beim Minenaufseher vor dem<br />
Eingang in Arbeitsaufträge umwandelt.<br />
Gorgrond – mach dich gefasst!<br />
Auf Stufe 92 lockt auch die Kommandotafel im<br />
Zentrum eurer Basis erstmals mit einer Quest.<br />
Die schickt euch, wieder per Flugmeister, nach<br />
Gorgrond. Der setzt euch zwar mitten in der<br />
Wildnis ab, doch bereits wenige Quests später<br />
dürft ihr euren ersten Außenposten errichten.<br />
Außenposten sind spezielle Lager, in denen<br />
ihr – ähnlich wie in der Garnison – Gebäude<br />
aufstellen dürft. Pro Außenposten habt ihr dabei<br />
die Wahl zwischen zwei verschiedenen Einrichtungen,<br />
in Gorgrond sind das ein Sägewerk<br />
sowie die Sparring-Arena. Jedes Gebäude verleiht<br />
euch einen auf Gorgrond beschränkten<br />
Bonus: Sägewerksbesitzer dürfen sich alle<br />
paar Minuten in einen flammenspuckenden<br />
Schredder setzen, Arenabetreiber reisen in<br />
(unregelmäßiger) Begleitung<br />
eines Champions.<br />
PROFIHOBLER Mit dem Sägewerk<br />
gibt’s den Zündschlüssel<br />
für den Schredder.<br />
UND DER SCHREDDER Der räumt einfach alles weg –<br />
Feinde, Gestrüpp, noch mehr Feinde, noch mehr Gestrüpp.<br />
16
Stufe 94 bis 95 – Talador<br />
Kein Bock mehr auf Gronnlinge und Geröll? Dann ab nach<br />
Talador – oder an den hauseigenen Angelteich.<br />
Auch auf Stufe 94 geht der Punk ab:<br />
Neben einer weiteren Questreihe im<br />
Startgebiet (mehr Informationen dazu<br />
gibt’s im Kasten rechts), schickt euch die<br />
Kommandotafel eurer Garnison in die nächste<br />
Level-Zone. Zudem wartet ein weiteres Spezialgebäude<br />
darauf, freigeschaltet zu werden.<br />
Aber alles der Reihe nach.<br />
„Raus aus meinem Teich!“<br />
Wie die Mine auf Stufe 92, dürft ihr mit dem Erreichen<br />
von Stufe 94 euren privaten Angeltümpel<br />
in Betrieb nehmen. Das geschieht erneut<br />
im Zuge einiger Quests; im Gegensatz zu denen<br />
der Mine oder des später verfügbaren<br />
Kräutergartens müsst ihr dafür aber eure Festung<br />
verlassen. Sobald ihr den Teich und die<br />
zugehörige Angelhütte inklusive Angellehrer<br />
freigeschaltet habt, könnt ihr – den Nebenberuf<br />
vorausgesetzt – tägliche Fischerei-Quests<br />
erledigen. Auf Stufe 1 des Teichs zieht ihr aber<br />
lediglich kleine Schuppentiere aus dem Nass.<br />
ZURÜCK INS<br />
STARTGEBIET<br />
Sobald euer Charakter auf Stufe 94 angekommen<br />
ist, bittet euch Cordana Teufelsang in eurer<br />
Garnison darum, ihr bei einer Mission im<br />
Startgebiet unter die Arme zu greifen. Sowohl<br />
aufseiten der Horde als auch der Allianz zieht<br />
ihr los, um Hexenmeister Gul’dan auf die Finger<br />
zu klopfen und im gleichen Atemzug die<br />
Reihen des Schattenrats ein wenig zu lichten.<br />
Hordler tun das im nördwestlich gelegenen<br />
Ata’gar. Die Allianz wiederum zieht nach Westen<br />
in Richtung Gul’var.<br />
Der Krieg an Taladors Front<br />
Über die Kommandotafel-Quest und den zugehörigen<br />
Gratistrip via Garnisonsflugmeister<br />
gelangt ihr nach Talador – die Zone, die alteingesessenen<br />
Spielern noch als Wälder von<br />
Terokkar in Erinnerung geblieben sein dürfte.<br />
Stufe 94/95<br />
AUSGELAGERT Der Garnisonsteich liegt<br />
außerhalb der Festungsmauern.<br />
ENDLICH RUHE Nach einer kurzen Questreihe, die auch Nicht-Angler<br />
absolvieren können, schaltet ihr euren ganz persönlichen Tümpel frei.<br />
17
MAGISCHE UNTERSTÜTZUNG Das<br />
Arkane Sanktum lässt euch eine<br />
Wächterkugel beschwören.<br />
POSTEN IN<br />
TALADOR<br />
Die Allianz in<br />
Fort Wrynn,<br />
die Horde in<br />
Vol’jins Stolz.<br />
Dort errichtet ihr direkt nach der Landung<br />
euren zweiten Außenposten, die Horde<br />
in Vol’jins Stolz, die Allianz in Fort Wrynn.<br />
Anstelle eines Sägewerks und einer Gladiatorenarena<br />
wählt ihr dort zwischen einem Artillerie-<br />
und einem Magierturm, deren zugehörige<br />
Zonenboni nicht mal ansatzweise etwas<br />
mit denen der vergleichbaren Garnisonsgebäude<br />
gemein haben. Über den Artillerieturm<br />
schaltet ihr – welch Überraschung – den Artillerieschlag<br />
frei. Entscheidet ihr euch für die<br />
Magierbutze, dürft ihr alle fünf Minuten eine<br />
magische Wächterkugel beschwören,<br />
die eure Ziele aufs Korn nimmt. W<strong>of</strong>ür ihr<br />
euch entscheidet, bleibt euch überlassen –<br />
beides fetzt und hilft bei der Beseitigung lästiger<br />
Elite-Gegner. Der Artillerieschlag mit seinen<br />
drei Aufladungen macht euch zwar etwas<br />
flexibler, trifft aber nur Feinde in einem zuvor<br />
festgelegten Bereich. Mobs, die vor dem Einschlag<br />
der Geschosse die Zone verlassen,<br />
kriegen auch keines auf die Backen.<br />
Das war’s dann auch für Talador<br />
Während sich die Wahl des Außenpostengebäudes<br />
in Gorgrond sogar auf die anschließend<br />
verfügbaren Hauptquests und die dabei<br />
mitmischenden Protagonisten auswirkt,<br />
verlaufen die Abenteuer in Talador im direk-<br />
SCHWERES GESCHÜTZ Der<br />
Artillerieturm bombardiert auf<br />
Wunsch zuvor markierte Zonen.<br />
KRIEG IST DIE HÖLLE! Aber der Sound is’ geil und ihr seid<br />
die DJs – der Artillerieschlag sorgt für Verwüstung.<br />
18
KRÄFTIG SPAREN Bauhinweise<br />
dienen in Ashran als Währung für<br />
Baupläne, die sonst bis zu 1.500<br />
Goldstücke kosten würden!<br />
ten Vergleich relativ fad. In Gorgrond entscheidet<br />
die Wahl zwischen Sägewerk und<br />
Sparring-Arena sogar darüber, welchen Anhänger<br />
ihr am Ende einer mit den Gebäuden verknüpften<br />
Zusatz-Questreihe erhaltet. Und auch<br />
während eurer Reise durch die steinige Ödnis<br />
stolpert ihr über Anhänger, die ihr nur mit dem<br />
entsprechenden Außenposten-Perk im Gepäck<br />
findet. Auch versteckte Schätze wie die unter<br />
Gestrüpp oder Steinen verborgenen gibt’s in<br />
den Wäldern um das noch intakte Shattrath<br />
herum nicht. Dass Talador in diesem Bereich<br />
ziemlich abstinkt, hat uns auf dem Beta-Server<br />
ziemlich genervt. Auf der anderen Seite war es<br />
nunmal der Beta-Server; die Möglichkeit, dass<br />
Blizzard nachträglich noch ein paar verlockende<br />
Gutzis einbaut, besteht also durchaus – alles<br />
andere wäre aber auch ein wenig traurig.<br />
Warum sich Questen lohnt<br />
In Talador tobt an jeder Ecke der Krieg, der an<br />
einer Stelle sogar in einer tosenden Schlacht<br />
um Shattrath gipfelt. Zudem erhaltet ihr eine<br />
QUESTEN LOHNT SICH! Besagte Folianten<br />
gibt es am Ende diverser Questreihen.<br />
weitere Edition der Bauhinweise für Außenpostengebäude.<br />
Eine „weitere“? Ja, tut uns leid,<br />
aus Platzgründen haben wir das im Abschnitt<br />
zu Gogrond nicht mehr unterbekommen. Dort<br />
nämlich gibt’s das erste dieser Bücher nach<br />
Abschluss des Eisendocks-Szenarios. Diese<br />
„Bauhinweise“ sind im Grunde genommen<br />
nichts anderes als eine Währung für Garnisonsbaupläne.<br />
Um eines dieser Bücher gegen<br />
Blaupausen einzutauschen, müsst ihr nach<br />
Ashran (siehe oben) reisen. Dort trefft ihr auf<br />
einen Bauplanhändler, der euch – s<strong>of</strong>ern freigeschaltet<br />
– sämtliche Stufe-1 und -2-Baupläne<br />
für kleine, mittlere und große Gebäude<br />
verkauft. Pro Bauvorlage müsst ihr euch von<br />
einem der Bauhinweise trennen. Unser Tipp:<br />
Hebt die Bücher auf, bis ihr wisst, was ihr tatsächlich<br />
bauen wollt. Manche Pläne kosten bis<br />
zu 1.500 Goldstücke – warum zahlen, wenn’s<br />
auch ein geschenkter Bauhinweis tut?<br />
19<br />
Stufe 94/95
Stufe 96 – da tut sich was!<br />
Wieder dürft ihr eine Zone weiterziehen, wieder eure Sammlung<br />
an Bauplänen aufstocken. Ach, und Blümchen pflücken!<br />
Das Erreichen von Charakterstufe 96<br />
bringt nach der Durststrecke in Talador<br />
wieder ordentlich Schwung ins Garnisonsleben.<br />
Die ersten Stufe-2-Baupläne (Kasten,<br />
rechte Seite) und neue Spezialgebäude<br />
sowie die anstehende Reise in die Spitzen<br />
von Arak sorgen für reichlich Unterhaltung in<br />
und außerhalb eurer Festung. Aber alles der<br />
Reihe nach – beginnen wollen wir mit eurem<br />
dritten Sondergebäude.<br />
Ein Hoch auf den grünen Daumen<br />
Ein Blick auf euren Garnisonsbauplan und<br />
ihr werdet feststellen: Noch immer ist eines<br />
der drei auf dem Grundriss markierten Spezialgebäude<br />
verschlossen – aber nicht mehr<br />
lange! Dabei handelt es sich um den Kräutergarten,<br />
das hüttenförmige Pendant zum Sammelberuf<br />
Kräuterkunde. Genau wie die Mine<br />
auf Stufe 92 und die Angelhütte auf Stufe 94<br />
müsst ihr auch diese Einrichtung mittels einer<br />
kurzen Quest freischalten – und mit „kurz“<br />
meinen wir „kürzer geht nicht“! Sprecht mit<br />
dem NPC im Gärtchen, der das gelbe Ausrufezeichen<br />
über dem Kopf trägt. Dieser bittet<br />
euch darum, ein paar tierische Plagegeister<br />
aus den Beeten zu entfernen, acht Stück<br />
an der Zahl. Das passiert wider Erwarten<br />
aber nicht in Form eines Halbhügel ackermäßigen<br />
Minispiels à la „Hüpf, so schnell<br />
es geht, auf acht Murmeltiere und trete<br />
sie von hier bis in die alte Scherbenwelt“.<br />
Sobald ihr den Auftrag annehmt, ballert<br />
ihr einfach in die Menge und macht die Stö-<br />
BEETLÄGRIG Vertreibt die störenden<br />
Tierchen aus dem Garten.<br />
EXEMPEL STATUIEREN Anstatt die gesamte Brut auszulöschen,<br />
macht ihr euren Standpunkt an „Auserwählten“ klar.<br />
20
GEBÄUDE-UPGRADE INC.!<br />
Sobald euer Charakter Stufe 96 erreicht, schaltet<br />
ihr sämtliche Stufe-2-Baupläne für kleine<br />
Gebäude frei; die nächsten Blaupausen für<br />
große Hütten gibt es erst auf Stufe 100. Wer<br />
das nötige Kleingeld sowie die erforderlichen<br />
Ressourcen übrig hat, sollte – s<strong>of</strong>ern die aktuell<br />
vorhandenen Gebäude stehen bleiben sollen<br />
– direkt mit Upgrades um sich werfen. Im<br />
Fall der Mine und des eben erst eröffneten<br />
Kräutergartens lohnt sich die Aufwertung allemal<br />
– eine höhere Stufe bedeutet mehr Erze<br />
und Kräuter sowie sieben zusätzliche Arbeitsaufträge!<br />
renfriede kalt – ganz klassisch. Als Belohnung<br />
dürft ihr im nun freigeschaltenen Kräutergarten<br />
selbst Unkraut jäten. Wie im Fall der Mine<br />
bedarf es dafür ebenfalls keines Sammelberufs,<br />
ergo können sich hier auch Nicht-Kräuterkundler<br />
die Taschen mit den begehrten<br />
<strong>Draenor</strong>pflänzchen vollstopfen. Bei der Ernte<br />
gelangt ihr zudem an draenische Samenkörner,<br />
die ihr benötigt, um Arbeitsaufträge bei<br />
einem der beiden NPCs anzuleiern; die versorgen<br />
euch nach Abschluss<br />
mit weiteren<br />
pflanzlichen Rohst<strong>of</strong>fen<br />
– praktisch!<br />
ORDENTLICH Die Preise für Baupläne<br />
sind mitunter happig, dafür aber einmalig.<br />
DIREKT-<br />
UPGRADE<br />
Wer die<br />
Kohle<br />
übrig<br />
hat, kann<br />
Sonderund<br />
kleine<br />
Gebäude<br />
s<strong>of</strong>ort auf<br />
Stufe 2<br />
aufwerten.<br />
ABGESCHLOSSEN Fertige Lieferungen<br />
liegen vor der Hütte.<br />
Stufe 96<br />
ALLES BIO Auch ohne den Beruf Kräuterkunde dürft ihr nun regelmäßig Pflanzen in eurem Gärtchen<br />
ernten. Die zusätzlich erhaltenen Samenkörner wandern in Arbeitsaufträge für noch mehr Unkraut.<br />
21
EINKEHRSCHWUNG Der zusätzliche Ruhestein erlaubt euch, alle<br />
fünf Minuten in die Taverne eures Außenpostens zurückzukehren.<br />
KRAAH, KRAAH! Die Außenpostenverteilung<br />
in den Spitzen von Arak: Axtfall für<br />
die Horde, Südhafen für die Allianz.<br />
HEHLERHÖHLE Die Schmugg<br />
ler -<br />
bude wirkt auf den ersten Blick uninteressant,<br />
lockt jedoch mit jeder<br />
Menge interessanter Goodys.<br />
SCHMUGGELWARE<br />
Der Schmuggler-NPC<br />
beglückt euch mit ständig<br />
wechselnden Angeboten.<br />
Und weiter geht die Reise<br />
Pünktlich zur nächsten geraden Charakterstufe<br />
winkt auch schon ein Trip ins nächste<br />
Level-Gebiet: die Spitzen von Arak. Bis ihr allerdings<br />
in eurem nächsten Außenposten ankommt,<br />
vergeht jede Menge Zeit. Durch das<br />
halbe Gebiet müsst ihr euch prügeln, bis ihr<br />
endlich die Niederlassung eurer Fraktion erreicht.<br />
Die Zweigstelle der Horde nennt sich<br />
Axtfall, die Allianz macht es sich noch ein<br />
Stück weiter südlich in Südhafen bequem.<br />
Unabhängig von der Lage ist die Auswahl<br />
an Spezialgebäuden. In Arak dürft ihr zwischen<br />
einer Taverne und einer Schmugglerhütte<br />
wählen. Erstere gewährt euch nicht nur<br />
einen dauerhaft aktiven Erfahrungsbonus in<br />
Höhe von 20 Prozent (greift nur in dieser Zone),<br />
sondern auch einen zusätzlichen Ruhestein,<br />
mit dem ihr euch alle fünf Minuten<br />
zurück nach Axtfall/Südhafen<br />
teleportieren könnt. Die Schmugglerhütte<br />
wiederum lässt euch alle zehn<br />
Minuten einen Schmuggler-NPC herbeirufen,<br />
der euch mit einem ständig<br />
wechselnden und beschränkten Angebot<br />
an Spezialwaren unter die Arme<br />
greift: Tränke und Fläschchen für mehr<br />
Erfahrung, Schaden oder Heilung. Mit<br />
etwas Glück verkauft er euch sogar einen<br />
besonders seltenen Anhänger!<br />
22
Recycling ist Trumpf!<br />
Bis ihr euch zu eurem Außenposten durchgeschlagen<br />
habt, ist euer Held wahrscheinlich<br />
schon auf Stufe 97 angekommen. Dann<br />
lohnt sich ein kurzer Rückflug in eure Garnison.<br />
Dort könnt ihr nun die Quest „Werkstatt<br />
Quetschpfeif“ annehmen, sowohl als<br />
Allianz- als auch Horde-Spieler. Einen Flugmeisterritt<br />
später landet ihr an der Ostküste<br />
der Spitzen von Arak inmitten einer Ingenieurssiedlung.<br />
Wenige Quests später<br />
geht es weiter in Richtung Süden, in einen<br />
Außenposten der Ingenieure, der von Pilzen<br />
überwuchert und besessenen Orcs überrant<br />
wurde. Eure Aufgabe ist klar: Umnieten, was<br />
dort nichts zu suchen hat, und die Gebäude<br />
vom Pilzbefall reinigen – mit Sprengst<strong>of</strong>f! Und<br />
Explosionen. Und BÄM!<br />
Anschließend geht’s zurück nach Quetschpfeif,<br />
wo ihr die Questreihe beendet und als<br />
Belohnung einen neuen Anhänger sowie den<br />
Bauplan für die Wiederverwertungsanlage erhaltet.<br />
Das kleine Gebäude, das ihr auch direkt<br />
auf Stufe 2 aufwerten könntet, erlaubt<br />
euch, Kisten mit Bergungsgut zu knacken.<br />
Diese Kisten bringen eure Anhänger nun hin<br />
und wieder von absolvierten Missionen mit.<br />
ABSTECHER Auf Stufe 97 macht ihr einen Quest-Umweg<br />
zur Ingenieurswerkstatt Quetschpfeif im Osten Araks.<br />
PIZZA FUNGHI Euer Auftrag: den südlich gelegenen Außenposten<br />
von Pilzbefall und besessenen Orcs reinigen.<br />
Stufe 96<br />
REICHLICH Es winkt<br />
der Bauplan für die<br />
Wiederverwertung<br />
sowie ein Anhänger.<br />
TURM AUF C4 Einen Knopfdruck und fünf Explosionen<br />
später fliegt ihr zurück, um eure Belohnung einzufordern.<br />
23
Stufe 98 bis 99 – fast geschafft!<br />
Die letzte Etappe vor der ersehnten Maximalstufe 100 lockt<br />
mit weiteren Blaupausen sowie dem letzten Außenposten.<br />
Wenn ihr euch erst mal bis auf Stufe<br />
98 gekämpft habt, freut euch: Das<br />
Gröbste habt ihr hinter euch. Na<br />
ja, zumindest was den Level-Prozess angeht.<br />
Die „99“ in der Überschrift steht da übrigens<br />
nur der Vollständigkeit halber, denn passieren<br />
tut da nichts – die interessanten Sachen<br />
schaltet ihr auf Stufe 98 frei, bis Level 100<br />
ist dann erst mal Schluss!<br />
Ein weiteres Spezialgebäude!?<br />
Folgendes: Betas können echte Mistviecher<br />
sein und gerade unsere Garnisons-Tests haben<br />
uns an manchen Stellen den letzten Nerv<br />
UPGRADE FÜR DIE MITTE<br />
Sobald euer Recke Stufe 98 erreicht oder sämtliche<br />
Hauptquests in den Spitzen von Arak erfolgreich<br />
absolviert hat, bietet euch der Bauplanhändler<br />
eurer Garnison sowie in Ashran Stufe-<br />
2-Blaupausen für alle mittelgroßen Gebäude<br />
an. Pro Stück schlagen die mit einem Preis von<br />
1.000 Goldstücken zu Buche. Da lockt der Griff<br />
zu den Bauhinweisen, aber Vorsicht: Die Stufe-<br />
2-Pläne für<br />
große Buden<br />
kosten nochmals<br />
je 500<br />
Dublonen<br />
mehr. Übt<br />
euch also lieber<br />
in Geduld,<br />
euer<br />
Konto wird’s<br />
euch danken!<br />
JETZT IM ANGEBOT Stufe-2-Pläne<br />
für alle Häuser der Kategorie „Groß“.<br />
geraubt, ganz besonders im Fall der Menagerie.<br />
Dabei handelt es sich um die vierte und<br />
somit letzte aller Sondereinrichtungen und<br />
zielt ganz konkret auf Haustierzähmer und<br />
-kämpfer ab. Während des einen Patches war<br />
sie noch da, einen Patch später wieder verschwunden<br />
– sowohl von der Karte als auch<br />
aus dem Bauplanangebot der Händler. Und<br />
wieder einen Patch darauf ist sie zurück. Das<br />
kuriose ist: Die Menagerie taucht noch immer<br />
auf dem Garnisonsgrundriss auf, allerdings<br />
erst nach dem Upgrade der Festung auf<br />
Stufe 3; anderen Quellen zufolge soll die Pet-<br />
Battle- Hütte aber bereits ab Stufe 98 bereit<br />
zur Freischaltung sein. Letzteres konnten wir<br />
jedoch nicht bestätigen. Wie dem auch sei, allerspätestens<br />
auf Stufe 100 wird es die Bude<br />
geben, ein klein wenig mehr Info findet ihr daher<br />
im entsprechenden Abschnitt beziehungsweise<br />
auf Seite 29.<br />
Nächster Halt: Nagrand<br />
Auch die Kommandotafel lockt auf Stufe 98<br />
ein weiteres Mal. Diesmal schickt euch das<br />
Schwarze Brett ins immergrüne Nagrand. Dort<br />
landet ihr direkt in eurem vierten und letzten<br />
Außenposten. Bis ihr euch jedoch erneut für<br />
eines von zwei Gebäuden entscheiden dürft,<br />
dauert es noch ein paar Quests. An deren Ende<br />
schließt sich euch aber immerhin der erste<br />
Stufe-99-Anhänger an – hat was.<br />
Wählen könnt ihr diesmal zwischen einem<br />
Reittierpferch und einer Panzerwerkstatt.<br />
Der Pferch, <strong>of</strong>fensichtlich das Gegenstück zu<br />
den Ställen der Garnison, spendiert euch ein<br />
spezielles Reittier. Auf das sattelt ihr wie gewohnt<br />
in 1,5 Sekunden auf; auch die Reitge-<br />
24
TEMPO-BUFF Die Wölfe und Talbuks machen euch zwar<br />
nicht stärker, dafür seid ihr schneller unterwegs als jeder<br />
gedopte Durchschnittsradler bei der Tour de France.<br />
schwindigkeit beträgt lediglich 100 Prozent.<br />
Dafür könnt ihr vom Rücken des Tiers aus<br />
kämpfen, plündern und Quest-Items einsammeln<br />
– quasi ein enormer Bewegungstempo-Buff<br />
auf vier Beinen (Wölfe für die Horde,<br />
Talbuks für die Allianz). Deutlich mächtiger<br />
wirken natürlich die Gefährte aus der Werkstatt.<br />
Allianzspieler steigen in eine Belagerungsmaschine,<br />
Hordler in einen Verwüster,<br />
allerdings höchstens alle zehn Minuten. Einmal<br />
im Cockpit, geht es der hiesigen Fauna<br />
mit Raketen und Rammbock an die Nieren<br />
und auch plündern könnt ihr vom Fahrzeug<br />
aus. Der Panzer hält dummerweise nur so<br />
lange, bis sein Gesundheitsbalken leer ist –<br />
und das ging auf dem Beta-Server mitunter<br />
schneller, als uns lieb war.<br />
Stufe 98<br />
KNALLT Ob Verwüster oder Belagerungsmaschine<br />
– beide Vehikel<br />
machen Druck und vor allem Spaß!<br />
25
Stufe 100 – das volle Paket<br />
Alter Verwalter – das war ein ganz schöner Ritt. Wer wissen<br />
will, was sich nun in der Garnison alles tut: Einfach weiterlesen!<br />
Die erste große Hürde einer jeden Erweiterung<br />
habt ihr gemeistert. Glückwunsch,<br />
ihr seid auf Stufe 100 angekommen.<br />
Einen Großteil des Folgeprogramms<br />
kennt ihr ja bereits: Dailys abreißen,<br />
Berufe nachleveln, Dungeons<br />
durchstöbern und Ausrüstung für<br />
die ersten Raids farmen. Ach ja,<br />
angeln nicht vergessen! Aber<br />
auch in der Garnison tut sich einiges<br />
– s<strong>of</strong>ern eure Finanzen<br />
und Garnisonsressourcen ausreichen!<br />
Jetzt wird’s teuer<br />
Da es sich hier um eine Garnisonsbeilage<br />
handelt, stellen<br />
wir deren weitere Entwicklung<br />
einfach vor alles andere – ungeachtet<br />
eurer möglicherweise abweichenden<br />
Vorlieben und Prioritäten. Eure erste Amtshandlung<br />
auf Stufe 100 ist daher die Auf<br />
„YVAN EHT NIOJ“ Sorry,<br />
der musste einfach sein.<br />
wertung des Hauptgebäudes und damit der<br />
gesamten Festung auf Stufe 3. Das ist zwingend<br />
nötig, um überhaupt weitere nennenswerte<br />
Veränderungen vorzunehmen, kostet<br />
aber nicht nur eine ganze Stange Gold<br />
(5.000), sondern auch einen dicken<br />
Batzen Garnisonsressourcen<br />
(2.000). Das Upgrade lohnt<br />
sich allerdings: Neben einem<br />
weiteren kleinen, mittleren und<br />
großen Bauplatz, zusätzlichen<br />
Bauplänen zur Gebäudeverbesserung<br />
(Kasten, nächste Seite<br />
oben) und einem vierten Spezialgebäude<br />
erhaltet ihr Zugang<br />
zu einer ganzen Menge weiterer<br />
Features und Quests. Den Auftrag<br />
„Meine ganz eigene Festung“, in<br />
dessen Rahmen der finale Basisausbau<br />
erfolgt, erhaltet ihr wie schon zuvor<br />
von euren Garnisonsarchitekten Gazlowe<br />
und Baros Alexston.<br />
TEURER SPASS Auf Stufe 100 angekommen, dürft ihr euer Hauptgebäude und damit die<br />
Garnison via Quest auf Stufe 3 hieven – 2.000 Ressourcen und 5.000 Gold vorausgesetzt!<br />
26
STUFE 2 FÜR DIE<br />
„GROSSEN“<br />
Mit dem Erreichen von Stufe 100 oder nach<br />
Abschluss aller Hauptquests in Nagrand schaltet<br />
ihr die Baupläne zur Aufwertung großer<br />
Gebäude auf Stufe 2 frei. Jede dieser Blaupausen<br />
schlägt jedoch mit 1.500 Goldstücken zu<br />
Buche – jetzt ist die Zeit gekommen, die (h<strong>of</strong>fentlich)<br />
zurückgehaltenen Bauhinweise einzusetzen.<br />
7.500 Goldstücke haben oder nicht<br />
haben macht durchaus einen großen Unterschied.<br />
Und bedenkt: Es folgt auch noch eine<br />
dritte Ausbaustufe!<br />
Erweitertes Sortiment<br />
Auf das Angebot an käuflichen Bauplänen<br />
wirkt sich der finale Ausbau der Garnison<br />
gar nicht aus. Die letzten Stufe-2-Blaupausen<br />
erhaltet ihr nämlich durch das Erreichen<br />
von Stufe 100 und auf alle weiteren Pläne<br />
hat die Größe der Garnison keinen Einfluss.<br />
Um Gebäude auf Stufe 3 aufzuwerten beziehungsweise<br />
an die dafür nötigen Skizzen zu<br />
kommen, müsst ihr vielmehr Erfolge abschließen,<br />
die – je nach Größenordnung – an die<br />
verschiedenen Einrichtungen gekoppelt sind.<br />
Die kleinen Berufshütten machen es euch da<br />
noch am einfachsten: Für 250 abgefeierte Arbeitsaufträge<br />
gibt es auf einen Schlag und<br />
accountübergreifend alle Stufe-3-Baupläne<br />
für Berufshütten. Davon ausgenommen sind<br />
das Lagerhaus sowie die Wiederverwertung.<br />
Spezialgebäude wie die Mine oder der Kräutergarten<br />
zählen ebenfalls nicht dazu und<br />
auch deren Arbeitsaufträge werden nicht zu<br />
denen der regulären Handwerkseinrichtungen<br />
addiert. Wer jedoch regelmäßig Arbeitsaufträge<br />
anleiert, hat den Erfolg in absehbarer<br />
Zeit in der Tasche – je nach Anzahl der<br />
errichteten Berufsgebäude und deren Stufe.<br />
Bei mittleren und großen Häuschen fällt der<br />
Aufwand natürlich deutlich größer aus. Um etwa<br />
dem Sägewerk den letzten (Stufe-3-)Schliff<br />
zu verpassen, müsst ihr dort 75 Arbeitsaufträge<br />
erledigen lassen. Den letzten Ausbauplan<br />
für den Magierturm hingegen schaltet ihr<br />
frei, wenn ihr 500 Portalsteine von Ogern in<br />
<strong>Draenor</strong> geplündert habt … ächz. Und dann<br />
war es das noch nicht mal, denn abgehakte<br />
Achievements schalten die Blaupausen lediglich<br />
frei, zahlen müsst ihr dafür trotzdem, und<br />
zwar weitere 1.000 Goldstücke pro Stufe- 3-<br />
Zettelchen! Überlegt euch also idealerweise<br />
schon vorher, welche Gebäude ihr bauen wollt<br />
beziehungsweise welche am besten zu eurem<br />
Spielstil passen – Erfolgsjäger und Kleinkramsammler<br />
… na ja, die holen sich nach und<br />
nach sowieso alle Pläne.<br />
STATTLICH Die voll ausgebaute Große Halle der Horde sowie das Rathaus der Allianz schinden ganz schön Eindruck. Neben optischem<br />
Bombast erwarten euch im Inneren der Einrichtungen zudem neue NPCs, Zugang zur Feuerprobe sowie tägliche Quests.<br />
Stufe 100<br />
27
MÄCHTIG Die voll<br />
ausgebaute Garnison<br />
bietet drei kleine, zwei<br />
mittlere und zwei große<br />
Bauplätze plus Sondergebäude.<br />
Taglich schuften für Kristalle<br />
Apexiskristalle sind eine neue Währung, die mit<br />
WoD ihren Weg ins Spiel findet. Auf gewisse<br />
Art ersetzen die Glitzersteinchen die bisher genutzten<br />
Tapferkeitspunkte. Mit diesen Kristallen<br />
könnt ihr bei einem Händler in eurer Garnison<br />
einkaufen. Neben einem (und später womöglich<br />
weiteren) Haustierchen habt ihr die Möglichkeit,<br />
Non-Set-Ausrüstungsteile zu erwerben,<br />
zuerst auf blauer Qualitätsstufe. Diese Items<br />
dürft ihr imTausch gegen den Basisgegenstand<br />
sowie viele Tausend weitere Apexisklunker zweimal<br />
aufwerten, bis auf Stufe 655 – das entspricht<br />
der Gegenstandsstufe von Items, die ihr<br />
auch im heroischen (in MoP: im normalen) Raid<br />
erhaltet. Das klingt zunächst nach unheimlich<br />
viel Grind, allerdings gibt es diverse Quellen für<br />
besagte Kristalle. An erster Stelle sei die Daily-<br />
APEXISKRISTALLE – SO BEKOMMT IHR DIE DINGER!<br />
Apexiskristalle sind die neuen<br />
Tapferkeitspunkte – mehr oder<br />
minder. Die ertragreichste Quelle<br />
findet ihr direkt im Hauptgebäude<br />
eurer Garnison, s<strong>of</strong>ern<br />
ihr sie auf Stufe 3 aufgewertet<br />
habt. An einem Tisch mit<br />
blauem Fragezeichen (siehe<br />
rechts) könnt ihr zwischen zwei<br />
täglichen Quests wählen, für die<br />
es 800 bis 1.000 dieser Klunker<br />
gibt. Weitere Steine erhaltet ihr<br />
beispielsweise auch über diverse<br />
Anhängermissionen.<br />
DIE QUAL DER WAHL Im Garnisonshauptgebäude habt ihr täglich die Wahl zwischen<br />
einer Solo-Quest für 800 und einer Gruppen-Quest für 1.000 Apexiskristalle.<br />
28
AUSTAUSCHBAR<br />
Gebäude, die<br />
ihr während der<br />
Level-Phase<br />
zwangsweise errichten<br />
musstet,<br />
könnt ihr jederzeit<br />
ersetzen.<br />
Quest genannt, die ihr in eurer Festung annehmen<br />
könnt (linke Seite, Kasten unten), sobald<br />
ihr diese auf Stufe 3 aufgewertet habt. Weitere<br />
Steinchen streicht ihr mitunter über diverse Anhänger-Operationen<br />
oder das Durchstöbern von<br />
Beutesäckchen seltener Gegner ein.<br />
Eine legendäre Reise<br />
Bereits vor Charakterlevel 100 und dem<br />
Upgrade eurer Garnison auf Stufe 3 dürfte<br />
euch Khadgars Diener aufgefallen sein. Ihr<br />
wisst schon, das orangefarbene Familiar, das<br />
nun bereits seit etlichen Jahren den Fremdenführer<br />
im Shattrath der TBC-Scherbenwelt<br />
spielt. Anstatt euch jedoch über mehrere<br />
quälende Minuten durch Operationsbasis<br />
zu führen, die ihr selbst in Auftrag gegeben<br />
habt, bietet euch der putzige Blob die erste<br />
Quest der neuen elfteiligen legendären Reihe<br />
an. An deren Ende erwartet euch diesmal<br />
allerdings kein Umhang, sondern ein Legendary<br />
in Form eines nicht minder mächtigen<br />
Rings. Die Questreihe selber spielt aber<br />
nicht in eurer Garnison. Aus genau diesem<br />
Grund gehen wir hier dreisterweise auch<br />
nicht näher darauf ein.<br />
DIE MENAGERIE!<br />
Wie auf Seite 24 bereits angedeutet, erhaltet<br />
ihr spätestens auf Stufe 100 Zugang zur Haustiermenagerie.<br />
Ob Stufe 3 der Garnison dafür<br />
ebenfalls eine Voraussetzung ist, ist gerade<br />
noch unklar, angezeigt wird das Gebäude zumindest<br />
erst auf dem finalen Grundriss. Genau<br />
wie im Fall der drei anderen Spezialgebäude<br />
müsst ihr die Menagerie über eine<br />
Quest freischalten. Dafür bekämpft ihr drei Elite-Pets,<br />
die in der Garnison herumlungern. Neben<br />
Dailys, einem Händler für Haustierbedarf<br />
und verschiedenen Herausforderungen lockt<br />
die Menagerie natürlich mit einer stattlichen<br />
Anzahl neuer Tierchen. Um die Hütte jedoch<br />
auf Stufe 3 aufzuwerten, müsst ihr aus<br />
mindestens 500 Haustierkämpfen in<br />
<strong>Draenor</strong> siegreich hervorgehen.<br />
29<br />
Stufe 100
IN ERINNERUNGEN SCHWELGEN<br />
Ebenfalls neu in eurem voll ausgebauten Hauptgebäude sind die<br />
Chronisten. Diese NPCs ermöglichen euch, bereits erlebte Zwischensequenzen<br />
immer wieder anzuschauen. Wie der Brunnen in Dalaran,<br />
an dem ihr euch bis am Ende des Lichkönigs erfreuen dürft.<br />
IM SAUSESCHRITT IN DIE<br />
NEUE FEUERPROBE<br />
Bisher waren die Missionsspezialisten eurer<br />
Garnison so hilfreich wie Wasserski in der<br />
Wüste Gobi. Seit dem einen Auftrag auf Stufe<br />
90 hat der Typ tatsächlich keinen Finger mehr<br />
krumm gemacht. Sein Tisch hingegen, ja, der<br />
war fleißig. Wie dem auch sei: Auf Stufe 100<br />
angekommen, prangt über dem Schädel des<br />
NPC wieder ein Ausrufezeichen. Erwartet jetzt<br />
nur keine ausufernde Sonderquestreihe mit<br />
Ausbeute epischen Ausmaßes. Der Gute gewährt<br />
euch nun lediglich Zugang zur Feuerprobe.<br />
Exakt – nicht mehr und nicht weniger.<br />
Garnison und sonst nichts?<br />
Viele Spieler befürchten, dass sich nach dem<br />
Einloggen in <strong>Warlords</strong> <strong>of</strong> <strong>Draenor</strong> alles nur<br />
noch rund um die Garnison dreht, dass die<br />
Garnison ein zeitfressendes Muss darstellt,<br />
das am Ende mehr Zeit frisst als sämtliche<br />
Dailys in MoP. An dieser Stelle können wir<br />
euch beruhigen: Dem ist nicht so! Klar, beim<br />
Leveln werdet ihr regelmäßig zurück in eure<br />
Festung reisen, um neue Quests anzunehmen,<br />
geplünderte Items einzulagern, Anhänger<br />
auf neue Missionen zu schicken, abgeschlossene<br />
Operationen und deren Ausbeute<br />
zu begutachten oder um eure Gebäude aufzuwerten<br />
und Arbeitsaufträge anzuordnen. Realistisch<br />
gesehen ist die Basis nun mal eure<br />
individuelle Hauptstadt, auch wenn diese<br />
Aufgabe ganz <strong>of</strong>fiziell dem Posten in Ashran<br />
zuteil wird. Dort waren wir selbst während<br />
des Levelns genau zweimal: einmal auf Stufe<br />
91 und ein weiteres Mal, um unsere erbeuteten<br />
Bauhinweise gegen Garnisonsblaupausen<br />
einzutauschen. Unterm Strich stellt sich<br />
wie bei jedem Spielinhalt die Frage: Auf welche<br />
der Features habt ihr selbst überhaupt<br />
Bock? Ihr habt mit Berufen nichts am Hut<br />
und verdient euer Gold durch geschickten<br />
Handel im Auktionshaus? Dann werden euch<br />
die Berufsgebäude wenig interessieren und<br />
dementsprechend auch die damit verbundenen<br />
Erfolge nicht. Ihr habt kein Interesse an<br />
zusätzlichen Reittieren, KampfPets oder MoggingSets?<br />
Dann gehen euch wahrscheinlich<br />
auch viele der angebotenen Einrichtungen am<br />
Allerwertesten vorbei. Anhänger auf Missionen<br />
schicken? Wenn auch deutlich komplexer<br />
gestaltet als beispielsweise in einem Assassin’s<br />
Creed: Brotherhood, werden viele Spieler<br />
nicht mit dem deutlich an diverse BrowserSpiele<br />
erinnernden Feature warm werden<br />
und die Finger davon lassen. Oder aber es<br />
passiert genau das Gegenteil, wie im Fall von<br />
Haustierkämpfen: Zunächst verhasst und verschrien,<br />
am Ende heißt’s dann doch: „Fünf<br />
Minuten noch, dann ist die Mission rum. Will<br />
nur schnell paar neue starten, dann sind die<br />
bis morgen früh durch, wenn ich wieder einlogge!“<br />
Der Punkt ist: Die Garnison bietet unglaublich<br />
viel Beschäftigungspotenzial und<br />
darüber hinaus – s<strong>of</strong>ern durchdacht angelegt<br />
30
EIN LEGENDÄRES WIEDERSEHEN<br />
Erinnert ihr euch noch an<br />
Khadgars Diener, der euch damals<br />
(gefühlt) stundenlang<br />
durch Shattrath geführt hat?<br />
Auch er ist wieder da, diesmal<br />
spaziert er allerdings durch eure<br />
Festung. Spätestens auf Stufe<br />
100 angekommen, sollet ihr<br />
dem netten Kerlchen die Hand<br />
schütteln – bei ihm nämlich<br />
startet die neue legendäre<br />
Questreihe, an deren Ende kein<br />
Umhang, aber ein legendärer<br />
Ring für euren Helden winkt.<br />
EIN RING, SIE ZU KNECHTEN Khadgars<br />
Diener startet die legendäre Questreihe.<br />
– viele praktische Boni. Die bringen euch im<br />
Raid, in Dungeons oder im PvP einen feuchten<br />
Kehricht oder zumindest nicht viel mehr,<br />
als es dank verarbeitender Berufe schon vorher<br />
der Fall war; die Rede ist in erster Linie<br />
von herstellbaren epischen Items. Vielleicht<br />
baut ihr aber auch nur ein Lagerhaus, einfach<br />
nur, um nicht mehr ständig in die Hauptstädte<br />
zurückreisen zu müssen. Geht alles, ihr entscheidet,<br />
denn ihr seid hier der Chef!<br />
„SIE HABEN UNS EIN DENK-<br />
MAL GEBAUT. UND JEDER …“<br />
Ein letztes Wort<br />
Uns persönlich hat das Treiben in der Garnison<br />
äußerst gut gefallen. Es gibt genug Gründe,<br />
um immer mal wieder in die Festung zu<br />
reisen, wenn auch nur um die eigenen Untergebenen<br />
salutieren zu sehen. Verpflichtende<br />
Momente gibt es nur wenige, zumindest nicht<br />
mehr als in anderen 08/15-Quest-Hubs vorangegangener<br />
Erweiterungen. Der große Unterschied:<br />
Dieser Hub gehört euch!<br />
NICHT MAL EBEN SO Die<br />
Erfolge für Monumente<br />
sind mitunter echt deftig!<br />
Ein weiteres Gutzi, für alle<br />
die sich gern im eigenen<br />
Ruhm sonnen, sind die Monumentsockel.<br />
Bis zu drei davon<br />
gibt es in der Festung, darauf<br />
etwas zur Schau stellen<br />
dürft ihr aber erst nach dem<br />
Abschluss diverser Erfolge,<br />
sämtliche WoD-Bosse im mythischen<br />
Raid plattmachen zum<br />
Beispiel. So Kleinkram eben, den<br />
man fix nebenbei erledigt …<br />
Stufe 100<br />
31
Shattrath in voller Pracht. In Talador ist die<br />
Festung der Draenei noch intakt, wird jedoch von<br />
Dömonen belagert.<br />
Sobald Sie das Portal in den Verwüsteten Landen<br />
betreten, finden Sie sich im Dschungel von Tanaan<br />
wieder.<br />
Der Frostfeuergrat (das Startgebiet für Horde-Spieler)<br />
ist eine Eiswüste mit vereinzelten Vulkanen,<br />
die von Gronn bewohnt wird.<br />
Gorgronds Oasen sehen aus wie gemalt. Der Norden<br />
des Gebiets sieht jedoch nicht so einladend aus.<br />
Das Schattenmondtal (Startgebiet für Allianz-<br />
Spieler) hält geheimnisvolle Wälder und grüne<br />
Landschaften bereit.<br />
Im Süden Nagrands ist die Oshu’gun deutlich stärker<br />
überwuchert, als wir es noch aus der Scherbenwelt<br />
kennen.<br />
Das Nagrand in <strong>Draenor</strong> wird von den Ogern<br />
beherrscht, die sich im Westen ein riesiges Imperium<br />
aufgebaut haben.<br />
DRAE NOR<br />
Stand: WoD-Beta<br />
EISENDOCKS<br />
(93-100)<br />
GORGROND<br />
(92-94)<br />
SCHWARZ-<br />
FELSGIESSEREI<br />
(SCHLACHTZUG)<br />
GRIMMGLEISDEPOT<br />
(97-100)<br />
GIGANTENSTURZ<br />
DIE IMMERGRÜNE<br />
WILDNIS<br />
DOLCHRACHEN-<br />
SCHLUCHT<br />
MAGNAROK<br />
FROSTFEUERGRAT<br />
(90-92)<br />
BLUTSCHLÄGERMINE<br />
(90-100)<br />
GRONN-<br />
SCHLUCHT<br />
DER IMMERGRÜNE FLOR<br />
(97-100)<br />
SPEERSPIESSER-<br />
FESTUNG<br />
DIE KNIRSCHEN-<br />
DEN EBNEN<br />
HOCHPASS<br />
STEINZAHN-<br />
POSTEN<br />
STEINBRECHER-<br />
ARENA<br />
WILDWACHT<br />
SCHLINGEN-<br />
HERZ<br />
WOR‘GOL<br />
GROM’GAR<br />
EISERNES<br />
BELAGERUNGS-<br />
WERK<br />
IMMERMORN-<br />
QUELLEN<br />
DER RING DES<br />
BLUTES<br />
ELEMENTAR<br />
PLATEAU<br />
BASTIONS-<br />
KLIPPE<br />
ZERSCHLAGENE<br />
ANHÖHE<br />
ORUNALKÜSTE<br />
HOCHFELS<br />
(SCHLACHTZUG)<br />
WACHPOSTEN<br />
DER MOK’GOL<br />
FORT WRYNN<br />
LOK-RATH<br />
SHATTRATH<br />
AHNENGRUND<br />
DER THRON<br />
DER ELE-<br />
MENTE<br />
STEIN-<br />
SCHLAGSENKE<br />
HALLVALOR<br />
VOL‘JINS<br />
STOLZ<br />
OSHU’GUN<br />
DER RING DER<br />
PRÜFUNG<br />
ARUUNA<br />
EISENFAUST-<br />
HAFEN<br />
NAGRAND<br />
(98-100)<br />
GROMMASHAR<br />
MAR’GOKS<br />
WACHT<br />
GUL’ROK<br />
HOF DER<br />
SEELEN<br />
AUCHINDOUN<br />
(94-100)<br />
GRAB DES<br />
LICHTS<br />
GARNISON<br />
SCHUMMERGE-<br />
HÖLZ<br />
GORDAL-<br />
FESTUNG<br />
GUL‘VAR<br />
FESTUNG DER<br />
PEIN<br />
EMBAARI<br />
TELMOR<br />
GEBIET<br />
(Stufenangabe)<br />
ORT /GEOGRAPHISCHE<br />
BESONDERHEIT<br />
L egende<br />
INSTANZ (GEGNER-LEVEL)<br />
HORDE-FLUGPUNKT<br />
TALADOR<br />
(94-96)<br />
DER WINDENDE<br />
MORAST<br />
HIMMELSNADEL<br />
(95-100)<br />
AXTFALL<br />
SKETTIS<br />
AKRAZ-<br />
VERSTECK<br />
DER HEULENDE<br />
FELS<br />
SETHEK-<br />
KNIEDERUNG<br />
SCHATTENMOND-<br />
GRABSTÄTTE<br />
(92-100)<br />
SHAZ’GUL<br />
DIE BEGRÄB-<br />
NISFELDER<br />
HORDE-STÜTZPUNKT<br />
ALLIANZ-STÜTZPUNKT<br />
ALLIANZ-FLUGPUNKT<br />
NEUTRALER FLUGPUNKT<br />
ZEKK-<br />
VERSTECK<br />
SOCRETHARS<br />
KLIPPE<br />
BLUT-<br />
MÄHNENTAL<br />
SPITZEN VON<br />
ARAKK<br />
(96-98)<br />
WERKSTATT<br />
QUETSCHPFEIF<br />
QUETSCH-<br />
PFEIFENKAP<br />
KRIEGSSPEER<br />
AMPHITHEATER<br />
DER AUSLÖSCHUNG<br />
SCHLÄGER-<br />
PLATEAU<br />
DER DÜSTERE<br />
WALD<br />
KOR’LOKS<br />
SITZ<br />
FRIEDHOF DER<br />
ASCHEHÄMMER<br />
DER GESCHMOLZENE<br />
STEINBRUCH<br />
STURMSCHILD<br />
ASHRAN<br />
(100, PvP-Gebiet)<br />
DSCHUNGEL VON<br />
TANAAN<br />
(90-92)<br />
Die Spitzen von Arak werden von den Arakkoa<br />
bewohnt, die niedere Völker von den hohen<br />
Wipfeln aus mit ihrem Laser verbrennen.<br />
SCHWARZFELS-<br />
STEINBRUCH<br />
ÜBUNGSPLATZ VON<br />
KARGATHAR<br />
DAS DUNKLE<br />
PORTAL<br />
DER BLUTENDE<br />
ALTAR<br />
HERZBLUT<br />
EISERNE<br />
BASTION<br />
SCHATTENMONDTAL<br />
(90-92)<br />
ELODOR<br />
DER TEMPEL<br />
VON KARABOR<br />
DAS SCHIM-<br />
MERMOOR<br />
NACHTFLUT-<br />
NEST<br />
GRUUL Der Gronn-König ist<br />
zurück! In der Schwarzfelsgießerei<br />
erwartet Gruul Sie<br />
als erster Boss.<br />
WARLORDS OF DRAENOR<br />
Riesige Weltkarte und Poster<br />
ICH BIN DER KÖNIG VON<br />
DRAENOR! Die bizarren<br />
Arakkoa herrschen über<br />
KARGATH MESSERFAUST<br />
die Spitzen von Arak.<br />
Der bleiche Orc führt einen<br />
Clan sadistischer Orcs an.
Klebemarkierung:<br />
Hier das Poster<br />
aus der PCGames<br />
MMORE 11/2014<br />
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