Aktuelles aus dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr spectrum - VRR
Aktuelles aus dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr spectrum - VRR
Aktuelles aus dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr spectrum - VRR
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong><br />
<strong>spectrum</strong><br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
FOKUS: WM 2006 Seite 2<br />
THEMEN UND PROJEKTE Seite 4<br />
POSITIONEN ZUM WETTBEWERB Seite 8<br />
25 JAHRE <strong>VRR</strong> Seite 10<br />
RAIL # TEC Seite 14
2<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
das Jahr des 25-jährigen Jubiläums<br />
des <strong>Verkehrsverbund</strong>s <strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong><br />
neigt sich <strong>dem</strong> Ende zu, und 2006<br />
erwarten den <strong>VRR</strong> neue Her<strong>aus</strong>forderungen.<br />
Da ist zunächst die FIFA-<br />
WM, die alle Kräfte in Anspruch nehmen<br />
wird. Die Vorbereitungen zur<br />
Umsetzung des WM-Nahverkehrskonzepts<br />
für Nordrhein-Westfalen<br />
laufen auf Hochtouren. Von einigen<br />
Maßnahmen profitieren die Bus- und<br />
Bahnkunden schon jetzt – und<br />
selbstverständlich auch in Zukunft,<br />
zum Beispiel vom Ausbau der<br />
elektronischen Kundenkommunikation.<br />
Das Informationsangebot im<br />
Internet ist um eine Tarifberatung<br />
erweitert worden, die beliebte Fahrplan<strong>aus</strong>kunft<br />
EFA ist jetzt auch per<br />
Handy abzurufen, Reisende sind<br />
damit so flexibel wie noch nie. Zum<br />
Jahreswechsel geht dann das neue,<br />
erweiterte NachtExpress-Netz an<br />
den Start.<br />
Sie sehen: Auch nach 25 Jahren ist<br />
der <strong>VRR</strong> kein bisschen müde, sondern<br />
äußerst aktiv, innovativ – und<br />
erfolgreich. So hat gerade die Zentralstelle<br />
für Regionales Sicherheitsmanagement<br />
und Prävention (ZeRP)<br />
beim <strong>VRR</strong> den Landespreis für innere<br />
Sicherheit gewonnen. Diese<br />
Auszeichnung ist Lohn und Ansporn<br />
zugleich: für eine weitere engagierte<br />
Arbeit am Nahverkehr an <strong>Rhein</strong><br />
und <strong>Ruhr</strong>.<br />
Herbert Napp<br />
Verbandsvorsteher Zweckverband <strong>VRR</strong><br />
WM 2006: INFOKAMPAGNE<br />
„Sie wollen zur WM? Wir bringen Sie hin!“ Das ist der einprägsame Slogan<br />
des NRW-Nahverkehrs, der die Fußballfans während der FIFA-WM 2006 leiten<br />
soll. Die Informationskampagne ist ein wichtiger B<strong>aus</strong>tein im Konzept für<br />
das ÖPNV-Angebot zur Fußball-Weltmeisterschaft.<br />
Information und Kommunikation<br />
Die Informationen zu Fahrplänen<br />
und Tickets müssen die WM-Touristen<br />
<strong>aus</strong> aller Welt auch erreichen<br />
bzw. für diese leicht zugänglich<br />
sein. Deshalb sind Fahrgastinformation<br />
und Kommunikation wichtige<br />
Bestandteile des landesweiten Nahverkehrskonzepts<br />
zur WM 2006,<br />
das <strong>VRR</strong> und VRS entwickelt haben<br />
und federführend umsetzen. Plakate<br />
und Broschüren – gestaltet mit <strong>dem</strong><br />
eingängigen WM-Slogan – werden<br />
zur Verfügung stehen. Einfache und<br />
übersichtlich gestaltete Info-Flyer in<br />
den vier FIFA-Sprachen Englisch,<br />
Spanisch, Französisch und Deutsch<br />
stellen das öffentliche Verkehrsangebot<br />
mit Bussen und Bahnen dar.<br />
Über Kooperationen im Tourismusbereich,<br />
unter anderem mit den<br />
Partnerstädten von Düsseldorf, Köln<br />
und Leverkusen sowie mit Mexiko,<br />
Brasilien und England sollen die<br />
Informationen die Fußballfans so<br />
früh wie möglich erreichen. „Wir<br />
wollen, dass die WM-Besucher mit<br />
ihrer Ankunft in NRW sofort mobil<br />
sind“, erläutert <strong>VRR</strong>-Geschäftsführer<br />
Kl<strong>aus</strong> Vorgang die Planungen.<br />
So kommt auch <strong>dem</strong> Vertrieb der<br />
Tickets eine wesentliche Bedeutung<br />
zu. Neben KombiTickets wird es<br />
spezielle Angebote für Hotelgäste<br />
geben. Schließlich rechnet man in<br />
NRW mit einer Million Übernachtungsgästen<br />
und täglich 175.000<br />
zusätzlichen Fahrgästen in Bussen<br />
und Bahnen.<br />
Sicherheits- und Servicekräfte<br />
In den WM-Städten sind die<br />
Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen<br />
und städtische Volunteers<br />
Ansprechpartner für die WM-Touristen.<br />
Sie weisen die richtigen Wege<br />
zu den gewünschten Spielorten und<br />
auch zu touristischen Zielen der<br />
Region. Für einen reibungslosen<br />
„Fahrgastwechsel“ und die notwendige<br />
Sicherheit an Bahnhöfen und<br />
Stationen sowie in den Fahrzeugen<br />
sorgen die Sicherheits- und Service-kräfte<br />
der Verkehrsunternehmen<br />
– insgesamt 410 Mitarbeiter<br />
werden im Einsatz sein, 120 davon<br />
sind zusätzlich <strong>aus</strong>gebildete Kräfte.<br />
Alle werden vorab speziell für die<br />
WM geschult. Neben einem Sicherheitstraining<br />
stehen touristische Fragen,<br />
Tarifkunde und Englisch auf<br />
<strong>dem</strong> Lehrplan der Kurse, die bereits
WEIST FANS DEN WEG<br />
begonnen haben. Ein vernetztes<br />
Sicherheitsmanagement ermöglicht<br />
eine effektive Einsatzplanung. Zum<br />
Thema Sicherheit fand bereits im<br />
September dieses Jahres in Gelsenkirchen<br />
eine Sensibilisierungsveranstaltung<br />
für Gefahrenpotenziale im<br />
ÖPNV statt, an der rund 170 Sicherheitsbeauftragte<br />
von Verkehrsunternehmen<br />
und Polizei teilnahmen.<br />
Unter anderem berichteten<br />
Experten der Londoner Tube<br />
Lines über Vorgehensweisen<br />
im Ernstfall und die notwendigen<br />
Präventionsmaßnahmen.<br />
Erweitertes Leistungsangebot<br />
Um die erwarteten Besucherströme<br />
zu bewältigen, wird das Leistungsangebot<br />
im Nahverkehr in<br />
den Monaten Juni und Juli 2006<br />
stark erweitert: Zusätzliche WM-<br />
Ergänzungs-Shuttles auf den<br />
Linien RE 1 und RE 3 sollen die<br />
drei WM-Spielorte und die wichtigsten<br />
Städte in NRW auf einer zentralen<br />
Achse verbinden. Die WM-<br />
Linie 1 soll zwischen Hamm, Essen<br />
und Düsseldorf, die WM-Linie 2<br />
FROHES NEUES JAHR!<br />
Wir wünschen allen Lesern einen guten Rutsch<br />
und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2006.<br />
Fokus: WM 2006<br />
Eindeutige Botschaft.<br />
Sie wollen zur WM? Wir bringen Sie hin! Gemeinsam mit <strong>dem</strong> NRW-WM-Logo<br />
ist dieser Slogan das zentrale Element der NRW-weiten Nahverkehrskampagne<br />
zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006.<br />
zwischen Dortmund, Gelsenkirchen,<br />
Düsseldorf und Köln verkehren.<br />
Zu<strong>dem</strong> werden viele S-Bahnen<br />
auch in den Nachtstunden regelmäßig<br />
fahren. Schließlich sollen<br />
die Verknüpfungen zwischen <strong>dem</strong><br />
Schienen- und <strong>dem</strong> Busverkehr<br />
zur WM optimiert werden, die Planungen<br />
dazu laufen bereits. So<br />
wurde etwa im <strong>VRR</strong> aktuell das<br />
gesamte Nachtnetz neu strukturiert<br />
(siehe “Bessere Verbindungen mit<br />
<strong>dem</strong> NachtExpress”, Seite 7).<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen<br />
unterstützt die Umsetzung der<br />
verschiedenen Maßnahmen im<br />
Nahverkehrskonzept zur WM mit<br />
fünf Millionen Euro.<br />
3
4<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
3 FRAGEN AN ...<br />
... ANDREA WIRTH, MARKETINGLEITERIN DES <strong>VRR</strong><br />
TICKETS FÜR JEDEN WM-GAST<br />
Wie wollen Sie die Nahverkehrstickets<br />
während der WM an die<br />
Gäste <strong>aus</strong> aller Welt bringen?<br />
Wir müssen davon <strong>aus</strong>gehen, dass<br />
die WM-Touristen sich mit <strong>dem</strong> hiesigen<br />
Nahverkehr und seinem Preissystem<br />
nicht <strong>aus</strong>kennen und auch<br />
nicht wissen, wo sie überhaupt<br />
Tickets kaufen können. Zu<strong>dem</strong> müssen<br />
wir mit unserem Sortiment auf<br />
die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
von Dauer- und Tagesgästen eingehen.<br />
Die komfortabelste Lösung ist<br />
es, wenn jeder WM-Gast sein Ticket<br />
automatisch bekommt, ohne dass er<br />
zu einem Automaten oder in ein<br />
KundenCenter gehen muss. Deshalb<br />
sind alle Eintrittskarten zu den WM-<br />
Spielen gleichzeitig KombiTickets,<br />
die für die Hin- und Rückfahrt im<br />
jeweiligen Verbund gelten.<br />
Es ist zu erwarten, dass sich die<br />
meisten Fans eine längere Zeit im<br />
Land aufhalten und neben den<br />
Spielen auch Sehenswürdigkeiten<br />
besuchen werden ...<br />
Gerade diesen Gästen wollen wir die<br />
Nutzung des Nahverkehrs so einfach<br />
wie möglich machen. Wir möchten,<br />
dass jeder Übernachtungsgast automatisch<br />
ein Nahverkehrsticket für<br />
ganz NRW erhält, mit <strong>dem</strong> er von<br />
Beginn sofort einsteigen und losfahren<br />
kann. Mit den Westfalenhallen<br />
Dortmund, die ein WM-Camp einrichten,<br />
gibt es schon eine solche Vereinbarung,<br />
dass alle Camp-Bewohner<br />
mit einem Ticket <strong>aus</strong>gerüstet werden.<br />
Eine entsprechende Kooperation mit<br />
<strong>dem</strong> Deutschen Hotel- und Gaststättenverband<br />
(DEHOGA) wird zurzeit<br />
<strong>aus</strong>gearbeitet, die Verhandlungen<br />
stehen kurz vor <strong>dem</strong><br />
Abschluss.<br />
Welche Angebote gibt es<br />
für Tagesgäste, die nicht<br />
in NRW übernachten?<br />
Diesen Gästen steht ein<br />
praktisches und leicht<br />
Der <strong>VRR</strong> will WM-Gästen die<br />
Nutzung des Nahverkehrs so<br />
einfach wie möglich machen.<br />
Andrea Wirth, Marketingleiterin des <strong>VRR</strong>.<br />
verständliches Barticketsortiment<br />
zur Verfügung: das SchönerTag<br />
Ticket Single bzw. SchönerTag<br />
Ticket 5Personen für die Nutzung in<br />
ganz NRW und dann natürlich die<br />
TagesTickets der einzelnen Verbundräume<br />
und die TagesTickets mit<br />
verbundweiter Gültigkeit für eine<br />
bzw. bis zu fünf Personen beim<br />
<strong>VRR</strong>. Diese Tickets werden zur WM<br />
2006 an den Automaten besonders<br />
kenntlich gemacht und damit sozusagen<br />
als „offizielle WM-Tickets“<br />
<strong>aus</strong>geflaggt. Auf diese Weise stellen<br />
wir sicher, dass es für alle Besucher<br />
Fahrscheine gibt, die problemlos zu<br />
erwerben und im ganzen Land einfach<br />
zu kommunizieren sind.
WM 2006 / Themen und Projekte<br />
NEUE TECHNIKEN FÜR MODERNE<br />
KUNDENINFORMATION<br />
Mit moderner Technik und neuen Medien baut der <strong>VRR</strong> seine Kundeninformationsangebote <strong>aus</strong>. Neu sind der<br />
elektronische Tarifberater im Internet und die Fahrplan<strong>aus</strong>kunft über das Handy.<br />
„Direkte und schnelle Zugangsmöglichkeiten<br />
zu Informationen über<br />
Tickets, Tarife und Fahrpläne entscheiden<br />
wesentlich mit darüber,<br />
ob interessierte Kunden öffentliche<br />
Busse und Bahnen nutzen oder<br />
nicht“, erklärt Peter Neumann, Projektleiter<br />
Kundeninformation beim<br />
<strong>VRR</strong>. Deshalb stellt der Verbund<br />
schon seit fast zehn Jahren ein breites<br />
Online-Angebot bereit. Unter<br />
www.vrr.de werden beispielsweise<br />
Informationen rund um Abo- und<br />
Bartickets rege von den Fahrgästen<br />
genutzt. Vor allem die elektronische<br />
Fahrplan<strong>aus</strong>kunft EFA ist ein beliebter<br />
Online-Service, der monatlich<br />
rund zwei Millionen Anfragen verzeichnet.<br />
Seine Online-Angebote<br />
hat der <strong>VRR</strong> jetzt <strong>aus</strong>gebaut. „Wir<br />
entsprechen so <strong>dem</strong> Bedarf unserer<br />
Kunden und werden unsere elektronischen<br />
Auskunftssysteme auch in<br />
Zukunft weiter entwickeln und optimieren“,<br />
so Neumann.<br />
Zusätzlich zur Tarifinformation im<br />
Internet gibt es jetzt eine interaktive<br />
Tarifberatung. Sie bietet <strong>VRR</strong>-Kunden<br />
erstmals die Möglichkeit, online<br />
eine auf den persönlichen Bedarf<br />
zugeschnittene Ticketempfehlung<br />
abzurufen. Das System ist einfach:<br />
Wie bei der EFA gibt der Kunde<br />
zunächst Start und Ziel der<br />
gewünschten Reise ein – für eine<br />
einmalige Fahrt oder für Fahrten an<br />
mehreren Tagen. Auch die<br />
gewünschte Geltungsdauer des<br />
Tickets, das Alter des Reisenden, ob<br />
er alleine oder mit mehreren Personen<br />
fährt, oder auch der Wunsch<br />
nach Fahrradmitnahme werden<br />
abgefragt. Aus allen <strong>VRR</strong>-Tickets<br />
wird dann das jeweils preisgünstigste<br />
errechnet. Darüber hin<strong>aus</strong> gibt<br />
das System Empfehlungen zu<br />
Ticketalternativen und deren Vorteilen<br />
sowie Hinweise etwa zur Übertragbarkeit<br />
von Tickets, zur Möglichkeit<br />
der Personenmitnahme oder zu<br />
den Bedingungen des Fahrradtransports<br />
in den verschiedenen Fahrzeugen.<br />
Viele Tickets <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>VRR</strong>-<br />
Barsortiment können bereits heute<br />
von den Kunden direkt online erworben<br />
und zu H<strong>aus</strong>e am eigenen Drucker<br />
<strong>aus</strong>gedruckt werden. Für Abonnementtickets<br />
steht per M<strong>aus</strong>klick<br />
der Antrag sofort zur Verfügung.<br />
Eine mobile Information über<br />
Abfahrtszeiten und Verbindungen<br />
bietet jetzt die Fahrplan<strong>aus</strong>kunft<br />
Die WAP-Auskunft macht Fahrplaninformationen<br />
überall verfügbar.<br />
per Handy: EFA kann nun auch<br />
von unterwegs über ein Mobiltelefon<br />
abgerufen werden. Der Service,<br />
der mit Beteiligung der Verkehrsunternehmen<br />
im <strong>VRR</strong> realisiert<br />
wurde, funktioniert grundsätzlich<br />
auf allen Mobiltelefonen, die mit<br />
WAP/GPRS (ab Version WML 1.3)<br />
<strong>aus</strong>gestattet sind. Über die Adresse<br />
http://wap.vrr.de können <strong>VRR</strong>-Kunden<br />
den Dienst auf ihrem Handy<br />
einrichten. Im Prinzip arbeitet die<br />
WAP-Auskunft gen<strong>aus</strong>o wie EFA im<br />
Internet: Der Kunde gibt über die<br />
Handytastatur Start- und Zielhalte-<br />
5
6<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
stelle, Datum und Uhrzeit ein und<br />
erhält dann mehrere Fahrtverbindungen,<br />
<strong>aus</strong> denen er eine <strong>aus</strong>wählen<br />
kann, um die jeweiligen Detailinformationen<br />
zu erhalten. Dabei<br />
wurde die Eingabe kundenfreundlich<br />
vereinfacht; so können Städtenamen<br />
beispielsweise als Autokennzeichen<br />
eingetippt werden (DO für<br />
Dortmund usw.). Wie im Web hat<br />
Seit 1998 ist ZeRP für die Sicherheit<br />
aktiv. In speziellen Facharbeitskreisen<br />
arbeiten außer<strong>dem</strong> aktiv Jugendämter<br />
und Schulen der Region mit.<br />
Die ZeRP-Partner t<strong>aus</strong>chen regelmäßig<br />
Informationen <strong>aus</strong>: etwa über<br />
sicherheitsrelevante Ereignisse, Phänomene<br />
(z. B. Graffiti) und besondere<br />
Lagen, mit Partnern auf regionaler,<br />
nationaler und internationaler Ebene.<br />
Ziel ist dabei stets<br />
die Erstellung<br />
von präventiven<br />
oder repressiven<br />
Konzepten und<br />
Handlungsempfehlungen.<br />
der Kunde auch beim WAP-Service<br />
die Wahl zwischen einfacher und<br />
erweiterter Auskunft. Letztere<br />
erlaubt noch die Eingabe von Straßennamen<br />
oder wichtigen Punkten<br />
(Museen, Theater, Behörden etc.)<br />
als Start- und Zielort sowie weitere<br />
Optionen, etwa die Planung der<br />
Rückfahrt. Zusätzlich ist in der<br />
erweiterten Auskunft auch der Ein-<br />
LANDESPREIS FÜR ZERP<br />
schluss zuschlagspflichtiger Züge<br />
wie IC oder ICE möglich. Ist die<br />
Anfrage vollständig und abgeschickt,<br />
erhält der Kunde die entsprechende<br />
Auskunft innerhalb<br />
weniger Sekunden. Die Kosten für<br />
den mobilen Dienst sind abhängig<br />
vom jeweiligen Handy-Vertrag und<br />
liegen in der Regel zwischen 2 und<br />
59 Cent pro Auskunft.<br />
Mehr Sicherheit im Nahverkehr: Dafür ging am 19. Oktober 1998 die Zentralstelle für Regionales Sicherheitsmanagement<br />
und Prävention (ZeRP) im <strong>VRR</strong> an den Start. Am 14. Dezember 2005 zeichnete NRW-Innenminister<br />
Dr. Ingo Wolf die Zentralstelle für Regionales Sicherheitsmanagement und Prävention (ZeRP) auf <strong>dem</strong> Fachkongress<br />
„Netzwerke für öffentliche Sicherheit und Ordnung - Ordnungspartnerschaften“ in Bonn mit <strong>dem</strong> Landespreis für<br />
Innere Sicherheit <strong>aus</strong>.<br />
Der ZeRP-<br />
Jahresbericht 2005.<br />
In die zentrale webgestützte Datenbank<br />
pflegen die ZeRP-Kooperationspartner<br />
Meldungen zu Handlungen<br />
gegen Personen (z.B. Belästigungen,<br />
Bedrohungen, Diebstahl)<br />
und Handlungen gegen Sachen<br />
(z.B. illegales Graffiti, Vandalismus,<br />
Aufbrechen von Automaten) ein,<br />
erstellen auf dieser Basis Lagebilder<br />
und entwickeln gemeinsam Präventionskonzepte.<br />
„Diese Lagebilder dienen <strong>dem</strong> Erkennen<br />
von Sicherheitsrisiken und der<br />
Entschärfung von Brennpunkten auf<br />
bestimmten Linien und an Haltestellen<br />
durch die lokalen Ordnungspartner“,<br />
erklärt Stephan Heimann, Fachgruppenleiter<br />
Qualität, Sicherheit,<br />
Service und Information beim <strong>VRR</strong>.<br />
Zusätzlich zu den MitarbeiterInnen<br />
des <strong>VRR</strong>, der Verkehrsbetriebe, der<br />
Polizei und der Ordnungsämter können<br />
auch Fahrgäste sicherheitsrelevante<br />
Ereignisse und Vorfälle, die ihr<br />
subjektives Sicherheitsgefühl beeinträchtigen,<br />
an die Verkehrsunternehmen<br />
melden, die sie umgehend in<br />
die Datenbank einpflegen.<br />
Insbesondere die im <strong>VRR</strong> ehrenamtlich<br />
tätigen QualitätsScouts und<br />
Bahnhofspaten liefern zahlreiche<br />
wichtige Informationen zur Verbesserung<br />
des subjektiven Sicherheitsgefühls<br />
und der Aufenthaltsqualität<br />
der Fahrgäste in Bussen, Bahnen<br />
sowie an Haltestellen und Bahnhöfen.<br />
Auch sie sind starke Partner<br />
von ZeRP.
„Erstmals haben Eisenbahn- und<br />
Verkehrsunternehmen, kommunale<br />
Aufgabenträger und der <strong>VRR</strong> ein<br />
abgestimmtes Konzept für ein<br />
Nachtnetz gemeinsam erarbeitet“,<br />
erklärt Martin Husmann, Vorstand<br />
der <strong>VRR</strong> AöR. Insbesondere das<br />
nächtliche Angebot auf der Schiene<br />
wird erweitert, Bedienungslükken<br />
werden geschlossen. Damit<br />
reagiert der <strong>VRR</strong> auf den stetig<br />
steigenden Bedarf. Denn: „Der<br />
Freizeitverkehr im polyzentrischen<br />
Ballungsraum an <strong>Rhein</strong> und <strong>Ruhr</strong><br />
dehnt sich zeitlich und räumlich<br />
<strong>aus</strong>“, stellt Husmann fest.<br />
Leistungssteigerung von<br />
110.000 Zugkilometern<br />
Ab <strong>dem</strong> Jahreswechsel verkehren<br />
fünf S-Bahnen, eine RegionalExpress-<br />
und eine RegionalBahn-Linie<br />
in den Nächten von Freitag auf<br />
Samstag und von Samstag auf<br />
Sonntag durchgehend: die S1 Dortmund<br />
– Düsseldorf, die S2 Duisburg<br />
– Dortmund, die S5 Dortmund –<br />
Hagen, die S6 Essen – Köln, die S8<br />
Mönchengladbach – Hagen sowie<br />
der RE 1 Dortmund – Düsseldorf<br />
und die RB 42 Essen – Gelsenkir-<br />
chen. „Insgesamt steigern wir die<br />
Leistungen im NachtExpress-Netz<br />
um jährlich 110.000 Zugkilometer“,<br />
so Martin Husmann. Durch geringfügige<br />
Einsparungen in den Schwachlastzeiten<br />
sollen diese Zusatzleistungen<br />
finanziell kompensiert werden.<br />
Verbessertes Zusammenspiel<br />
von SPNV und ÖPNV<br />
Zur Optimierung des Nachtnetzes<br />
trägt außer<strong>dem</strong> eine verbesserte<br />
Abstimmung zwischen SPNV und<br />
kommunalem ÖPNV bei. Derzeit<br />
bieten 15 kommunale Verkehrsunternehmen<br />
insgesamt 108 Buslinien<br />
und eine Stadtbahnlinie<br />
(U 35) als NE-Verbindungen an.<br />
Sie werden nun so weit wie möglich<br />
an die Fahrzeiten des SPNV angepasst,<br />
um ein reibungsloses<br />
Umsteigen zwischen Zug und Bus<br />
zu gewährleisten. Die Dortmunder<br />
Stadtwerke DSW haben die Umstellung<br />
bereits vollzogen: Statt der bisherigen<br />
zehn NE-Linien im 75-Minuten-Takt<br />
fahren nun 15 Linien im<br />
Stundentakt ab <strong>dem</strong> beziehungsweise<br />
zum Knotenpunkt Reinoldikirche.<br />
In anderen Städten werden die<br />
Abfahrtszeiten der Busse jeweils um<br />
Themen und Projekte<br />
BESSERE VERBINDUNGEN MIT DEM<br />
NACHTEXPRESS<br />
Mit mehr Leistung auf der Schiene und einer optimierten Abstimmung<br />
zwischen Zug und Bus startet zu den Fahrplanwechseln im Dezember<br />
und im Januar das neue NachtExpress-Netz im <strong>VRR</strong>.<br />
Überarbeitetes Konzept, verbesserte Leistungen:<br />
Das Nachtnetz im <strong>VRR</strong> wird attraktiver.<br />
eine halbe Stunde „gedreht“, um<br />
eine optimale Verknüpfung an die<br />
Schiene herzustellen. „Durch die<br />
Neuerungen zum Fahrplanwechsel<br />
geht jetzt praktisch ein flächendekkendes<br />
NachtExpress-Netz in<br />
Betrieb“, erläutert Martin Husmann.<br />
Eine komplette Vereinheitlichung<br />
der lokalen NE-Netze wird es allerdings<br />
nicht geben, da diese auf die<br />
unterschiedlichen Strukturen im<br />
jeweiligen Bedienungsgebiet zugeschnitten<br />
sind. Hier hat jedes Verkehrsunternehmen<br />
die individuell<br />
besten Verbindungen für seine<br />
Kunden entwickelt.<br />
7
8<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
STRUKTUREN OPTIMIERT<br />
Die Liberalisierung ist eine große Her<strong>aus</strong>forderung für Nahverkehrs-Anbieter, der sich die Stadtwerke Neuss GmbH<br />
(swn) offensiv stellt. Unter anderem mit <strong>dem</strong> Outsourcing von Leistungen sowie einer Service- und Kundenoffensive<br />
wird diese Wettbewerbsfähigkeit gesichert.<br />
Die Stadtwerke Neuss widmen sich<br />
aktiv den Auswirkungen der Liberalisierung<br />
des EU-Binnenmarktes im<br />
Bereich Nahverkehr. Erfolgreich hat<br />
das Unternehmen eine Strategie<br />
entwickelt, mit der es die Kosten<br />
nachhaltig senken, Arbeitsplätze<br />
und die Qualität des ÖPNV sichern<br />
kann. Ein zentraler B<strong>aus</strong>tein zur<br />
Restrukturierung ist das Outsourcing<br />
von Leistungen. Bereits 1996<br />
beteiligten sich die swn an einem<br />
Joint Venture von insgesamt vier<br />
kommunalen Verkehrsunternehmen<br />
mit einem privaten Busunternehmen:<br />
Die Westbus GmbH wurde<br />
gegründet. Sie erbringt Fahrleistungen<br />
im Linienangebot der swn zu
den günstigeren Konditionen eines<br />
privaten Unternehmens, was zu<br />
einer erheblichen Kostenreduktion<br />
geführt hat. Ein weiterer Schritt in<br />
Richtung Wettbewerbsfähigkeit<br />
war der Erwerb des privaten Busunternehmens<br />
Schilden AG, das<br />
inzwischen in die SWN Verkehrsund<br />
Service AG überführt und als<br />
100-prozentige Tochter in den Konzern<br />
integriert wurde. So können<br />
auch hier neu eingestellte Mitarbeiter<br />
nach <strong>dem</strong> marktfähigen Tarif<br />
des privaten Omnibusgewerbes<br />
bezahlt werden.<br />
Durch vor<strong>aus</strong>schauendes Wirtschaften<br />
ist es den swn gelungen, das<br />
komplette Fahrpersonal der Altgesellschaft<br />
in die neue Verkehrs- und<br />
Service-AG zu übernehmen. Zur<br />
Lückenfinanzierung zwischen altem<br />
und neuem Tarif dienen Rückstellungen,<br />
die rechtzeitig gebildet wurden.<br />
Auf diese Weise kann die<br />
Restrukturierung ohne Stellenabbau<br />
und betriebsbedingte Kündigungen<br />
umgesetzt werden, die swn werden<br />
ihrer besonderen sozialen Verantwortung<br />
für ihre Mitarbeiter gerecht.<br />
Als wettbewerbsfähiges Unternehmen<br />
erbringt die SWN Verkehrsund<br />
Service AG Busverkehrsleistungen<br />
auf Neusser Stadtgebiet und in<br />
Teilen der Stadt Kaarst. Neben der<br />
Tarifgestaltung bestehen weitere<br />
Einsparpotenziale bei betrieblichen<br />
Funktionen: So kauft das Tochterunternehmen<br />
Leistungen wie Fahr-,<br />
Dienst- und Personalplanung zu<br />
marktüblichen Konditionen unter<br />
anderem im Konzern ein.<br />
Bei allen Restrukturierungsmaßnahmen<br />
steht aber nicht nur der<br />
Kostenaspekt, sondern auch die<br />
Qualitätssicherung der ÖPNV-Leistungen<br />
auf technisch hohem<br />
Niveau im Fokus. So kommen in<br />
Neuss <strong>aus</strong>schließlich Niederflurfahrzeuge<br />
zum Einsatz, RBL-Anwendungen<br />
und Systemkomponenten<br />
sorgen für eine moderne Kundeninformation<br />
über dynamische Fahrgastinformationsanlagen.<br />
Die Qualität<br />
des Angebots verstehen die<br />
swn in allen Geschäftsbereichen als<br />
Kernkompetenz des Unternehmens,<br />
um im zunehmenden Wettbewerb<br />
dauerhaft bestehen zu können. Aus<br />
diesem Grund haben sich die Neusser<br />
Stadtwerke in diesem Jahr mit<br />
einer großen Markt- und Kundenoffensive<br />
neu positioniert. Bestandteile<br />
des Relaunchs im Nahverkehrsbereich<br />
sind dabei unter anderem<br />
die Einführung von QualitätsScouts<br />
zur Qualitätskontrolle sowie Schulungen<br />
von Busfahrern und Mitarbeitern<br />
im KundenCenter, um die<br />
Servicequalität zu steigern.<br />
Die Restrukturierungs- und Qualitätsmaßnahmen<br />
der swn zeigen<br />
Wirkung. Allein die Integration der<br />
Schilden Verkehrs AG in das Unternehmen<br />
hat zu einer Senkung der<br />
Personalkosten von weiteren neun<br />
Prozent geführt. Weitere Aktivitäten<br />
zur Produktivitätssteigerung und<br />
Positionen zum Wettbewerb<br />
Dienstplanoptimierung erbrachten<br />
Einsparungen von zehn bis zwölf<br />
Prozent bei gestiegenen Betriebsleistungen.<br />
Auch die Einnahmenseite<br />
entwickelt sich positiv: Mit einer<br />
Umsatzsteigerung von knapp sieben<br />
Prozent und 2,5 Prozent mehr<br />
Fahrgästen im Jahr 2004 konnten<br />
die swn die Neusser Bürger von<br />
ihren Nahverkehrsleistungen überzeugen.<br />
In Zukunft wird sich der<br />
Druck, mehr Wirtschaftlichkeit zu<br />
erreichen, weiter erhöhen. Denn<br />
enorm gestiegene Dieselpreise und<br />
vor allem sinkende öffentliche<br />
Zuschüsse setzen den Rahmen für<br />
die Verkehrsunternehmen noch<br />
enger. Doch die neu aufgestellten<br />
swn sehen sich auf <strong>dem</strong> richtigen<br />
Weg zur Wettbewerbsfähigkeit –<br />
und die ersten entscheidenden<br />
Schritte sind bereits gemacht.<br />
Heinz Runde ist Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Stadtwerke<br />
Neuss GmbH.<br />
9
10<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
VOM VERBUNDFAHRSCHEIN ZUM<br />
ELEKTRONISCHEN TICKET<br />
Mit einem Ticket für Bus, Straßenbahn und Zug quer durchs <strong>Ruhr</strong>gebiet: Der Flächentarif, den der <strong>VRR</strong> zu seinem<br />
Start einführte, war vor 25 Jahren eine echte Sensation. Nach und nach entwickelte sich die attraktive Ticketfamilie<br />
von heute.<br />
1980: die schnelle Tour an <strong>Rhein</strong><br />
und <strong>Ruhr</strong><br />
„Verbundfahren. Die schnelle Tour<br />
an <strong>Rhein</strong> und <strong>Ruhr</strong>.“ So präsentiert<br />
der <strong>VRR</strong> die zentrale Neuerung<br />
zum Verbundstart am 1. Januar<br />
1980: den neuen Verbundfahrschein.<br />
Die Fahrgäste können nun<br />
erstmals alle Verkehrsmittel im Verbundgebiet<br />
mit nur einem Ticket<br />
benutzen. Von Anfang an gefördert<br />
wird auch der Freizeitverkehr. Mit<br />
speziellen Ferien- und Sonderangeboten<br />
für Familien spricht der<br />
<strong>VRR</strong> neue Zielgruppen an. 1982<br />
gibt es die erste Familienkarte,<br />
ermäßigte Tarife für Kinder bis zum<br />
14. Lebensjahr werden eingeführt.<br />
1985 feiert das KombiTicket für<br />
Messebesuche Premiere.<br />
1991: das Ticket2000 und neue<br />
Preisstufen<br />
Mit der Einführung des Ticket2000<br />
landet der <strong>VRR</strong> 1991 einen echten<br />
Coup: Es bietet 30 Prozent Preisvorteil<br />
gegenüber bisherigen Abotickets<br />
und Zusatzleistungen wie<br />
Übertragbarkeit und Personenmitnahme<br />
am Wochenende. Ein Jahr<br />
später werden die Tarifstrukturen<br />
insgesamt gestrafft; die Preisstufenzahl<br />
wird auf drei plus Kurzstrecke<br />
reduziert. In den Folgejahren<br />
baut der <strong>VRR</strong> sein Angebot an<br />
Abotickets <strong>aus</strong>. So wird 1992 das<br />
Semesterticket für Studenten eingeführt,<br />
1993 das FerienTicket für<br />
Schüler und 1994 das Firmen-<br />
Ticket, mit <strong>dem</strong> im selben Jahr<br />
schon 100.000 Arbeitnehmer<br />
täglich unterwegs sind.<br />
Für jeden das richtige Ticket:<br />
die Abofamilie des <strong>VRR</strong>.<br />
2000: die Idee der Aboticket-Familie<br />
Mit der größten Tarifreform seit Einführung<br />
des Tickets2000 optimiert<br />
der <strong>VRR</strong> noch einmal seine Tarifstrukturen.<br />
Das Ticket2000 wird<br />
durch mehr Zusatzleistungen noch<br />
attraktiver, gleichzeitig wird das<br />
Ticket1000 als preisgünstigere, nicht<br />
übertragbare Variante eingeführt.<br />
Anfang 2002 feiert das SchokoTicket,<br />
die <strong>VRR</strong>-weit gültige Abokarte für<br />
Schüler, nach erfolgreicher Pilotphase<br />
verbundweit Premiere. Für Auszubildende<br />
bietet der <strong>VRR</strong> das Young-<br />
TicketPlus an. Seit 2003 komplettiert<br />
das ebenfalls verbundweit gültige<br />
BärenTicket für Aktive ab 60 die<br />
Aboticket-Familie.<br />
2003: das E-Ticket und neue<br />
Bartickets<br />
Zum 1. Januar 2003 startet der <strong>VRR</strong><br />
als erster <strong>Verkehrsverbund</strong> Deutschlands<br />
ins Chipkarten-Zeitalter: Alle<br />
Abonnement-Kunden – rund 1 Million<br />
– erhalten nach und nach das praktische<br />
neue E-Ticket, das bei Verlust<br />
ersetzt werden kann. Im Jubiläumsjahr<br />
wird das Barticketsortiment<br />
überarbeitet, das ab 2006 neue kundenfreundliche<br />
Angebote wie das<br />
TagesTicket für eine Person bietet.
25 JAHRE <strong>VRR</strong> – BEWEGTE ZEITEN<br />
Unter <strong>dem</strong> zentralen Motto „25<br />
Jahre gut verbunden“ startete der<br />
<strong>VRR</strong> seine Jubiläumsaktivitäten mit<br />
<strong>dem</strong> traditionellen Neujahrsempfang<br />
im Gelsenkirchener Schloss Horst.<br />
Vor insgesamt 120 Gästen <strong>aus</strong> Politik,<br />
Wirtschaft und Medien zeichnete<br />
<strong>VRR</strong>-Geschäftsführer Kl<strong>aus</strong> Vorgang<br />
in der festlichen Schlosskulisse<br />
die Veränderungen in der Nahverkehrslandschaft<br />
über ein Vierteljahrhundert<br />
nach. Als Gastredner<br />
thematisierte Volker Sparmann,<br />
Vizepräsident des Verbands Deutscher<br />
Verkehrsunternehmen (VDV)<br />
und Geschäftsführer des <strong>Rhein</strong>-<br />
Main-<strong>Verkehrsverbund</strong>s (RMV), den<br />
zunehmenden Wettbewerb und die<br />
zukünftige Finanzierung des ÖPNV.<br />
An seine Kunden wandte sich der<br />
Verbund mit unterschiedlichen<br />
Aktionen. So konnten die jungen<br />
Stammkunden bei der Jugendmesse<br />
YOU in der <strong>VRR</strong>-Arena beim Jubiläumsgewinnspiel<br />
täglich 25 attraktive<br />
Preise gewinnen. Für sportlich<br />
Interessierte wurden über das Internet<br />
kostenlose Startberechtigungen<br />
für den Karstadt <strong>Ruhr</strong>Marathon verlost,<br />
die Ex-Zehnkämpfer Frank<br />
Busemann den Gewinnern persön-<br />
lich überreichte. Highlight der<br />
Gewinnaktionen war die Verlosung<br />
von 25 Ticket2000-Jahresabos der<br />
Preisstufe C im Gesamtwert von<br />
mehr als 25.000 Euro über Internet,<br />
die KundenCenter und das Magazin<br />
PRINZ <strong>Ruhr</strong>gebiet.<br />
Auch während der verkehrspolitischen<br />
Kongressmesse rail # tec im<br />
November, bei der sich der <strong>VRR</strong><br />
einem internationalen Fachpublikum<br />
präsentierte, wurde das Verbundjubiläum<br />
mit einer eigenen Veranstaltung<br />
gewürdigt. Zu einem Empfang<br />
kamen Gäste <strong>aus</strong> Politik und<br />
Wirtschaft am Gemeinschaftsstand<br />
von <strong>VRR</strong> und VDV zusammen. So<br />
waren die vergangenen 25 Jahre<br />
harmonisch eingebunden in den<br />
Messeauftritt, der mit innovativen<br />
Produkten und Konzepten ganz im<br />
Zeichen der Zukunft stand.<br />
Eine gelungene Verbindung zwischen<br />
<strong>dem</strong> Nahverkehr gestern und<br />
heute stellt der <strong>VRR</strong> mit seiner Publikation<br />
„Bewegte Zeiten“ zum Jubiläum<br />
dar. Rund um Bus und Bahn<br />
hat sich zwischen 1980 und 2005<br />
einiges verändert – genau wie in<br />
allen anderen Lebensbereichen.<br />
25 Jahre <strong>VRR</strong><br />
Sein silbernes Jubiläum hat der <strong>VRR</strong> das ganze Jahr über mit verschiedenen Aktionen gefeiert: mit Vertretern <strong>aus</strong><br />
Politik und Wirtschaft ebenso wie mit den Kunden. Die Entwicklung des Nahverkehrs an <strong>Rhein</strong> und <strong>Ruhr</strong>, die der<br />
Verbund über 25 Jahre geprägt hat, ist jetzt in einer Jubiläumspublikation nachzulesen.<br />
Diese großen und kleinen Entwicklungen<br />
über 25 Jahre <strong>VRR</strong> sind nun<br />
in der Jubiläumsschrift nachzulesen.<br />
Bewegte Zeiten: Die Jubiläumsbroschüre des<br />
<strong>VRR</strong> ruft wichtige Veränderungen der letzten<br />
25 Jahre ins Gedächtnis – im <strong>VRR</strong> und in allen<br />
anderen Lebensbereichen.<br />
11
12<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
EIN AUSGEZEICHNETES ANGEBOT<br />
Diplom-Kaufmann Günter Elste, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und<br />
Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG, zum 25-jährigen Jubiläum des <strong>VRR</strong>.<br />
Für die Kunden von Bussen und<br />
Bahnen ein Angebot mit „Einem<br />
Netz, einem Fahrplan, einem Tarif<br />
und einem Fahrpreis“ zu bieten, ist<br />
der zentrale Gedanke von Verkehrsverbünden.<br />
In dieses System<br />
sind die verschiedenen Verkehrsunternehmen<br />
des jeweiligen Raumes<br />
mit ihren Angeboten integriert.<br />
Der erste <strong>Verkehrsverbund</strong> in Hamburg<br />
feiert in diesem Jahr sein<br />
40jähriges Bestehen.<br />
Mit <strong>dem</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> <strong>Rhein</strong>-<br />
<strong>Ruhr</strong> folgte im Gründungsjahr 1980<br />
der erste polyzentrische <strong>Verkehrsverbund</strong><br />
für den riesigen Ballungsraum<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong> auf einer Fläche<br />
von über 5.000 Quadratkilometern.<br />
Gerade in einem solchen Ballungs-<br />
raum ist ein leistungsstarkes Verkehrssystem<br />
mit guten Verbindungen<br />
und einem kundenfreundlichen<br />
Nahverkehr auch über die Stadtgrenzen<br />
hinweg unerlässlich. Bei<br />
einer Einwohnerzahl von rund 7,2<br />
Millionen im Verkehrsgebiet und<br />
rund 1,2 Milliarden Fahrten mit<br />
Bussen und Bahnen im Jahr ist der<br />
<strong>VRR</strong> der größte <strong>Verkehrsverbund</strong><br />
Deutschlands. Er bietet auf einem<br />
<strong>aus</strong>gedehnten Netz von 12.000 km<br />
Streckenlänge und 11.000 Haltestellen<br />
für die Bürger im <strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<br />
Raum ein <strong>aus</strong>gezeichnetes Nahverkehrsangebot.<br />
1990 hat er<br />
sich als erster Verbund vor<br />
der Regionalisierung des<br />
Nahverkehrs zum Kommunalverbund<br />
umorganisiert.<br />
Viele innovative Produkte,<br />
Angebote und Entwicklungen<br />
waren und sind beispielgebend<br />
für die gesamte Branche.<br />
Es ist <strong>dem</strong> <strong>VRR</strong> in den<br />
vergangenen Jahren erfolgreich<br />
gelungen, mit seinen<br />
qualitativ hochwertigen Angeboten<br />
immer mehr Menschen<br />
von den umweltfreundlichen<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zu überzeugen und zum<br />
Umsteigen in Busse und Bahnen<br />
zu bewegen.<br />
Vor <strong>dem</strong> Hintergrund der angespannten<br />
H<strong>aus</strong>haltslage der öffentlichen<br />
Hand und damit drohender<br />
weiterer Kürzungen der öffentlichen<br />
Mitfinanzierung wird es eine große<br />
Her<strong>aus</strong>forderung sein, die Qualität<br />
des Angebotes für die Bürger dieses<br />
Ballungsraumes zu halten und<br />
möglichst weiter zu verbessern. Ich<br />
wünsche <strong>dem</strong> <strong>VRR</strong> zu seinem Jubiläum<br />
alles Gute und für die nächsten<br />
25 Jahre „Allzeit gute Fahrt“.<br />
Der <strong>VRR</strong> verzeichnet rund 1,2 Milliarden<br />
Fahrten mit Bussen und Bahnen im Jahr.
25 Jahre <strong>Verkehrsverbund</strong> <strong>Rhein</strong><br />
<strong>Ruhr</strong> (<strong>VRR</strong>) sind ein Spiegelbild von<br />
25 Jahren Nahverkehrspolitik in dieser<br />
Zeit. Ich selbst hatte das Glück<br />
– manchmal auch die Last – diesen<br />
Zeitraum <strong>aus</strong> unterschiedlichen<br />
Verantwortungsbereichen her<strong>aus</strong><br />
begleiten zu dürfen. Bei meinem<br />
Rückblick möchte ich die wichtigsten<br />
Etappen dieser 25 Jahre kurz<br />
beleuchten.<br />
Der Unternehmensverbund<br />
Nach schwierigsten Verhandlungen<br />
gelang es endlich, 1980 den <strong>VRR</strong> als<br />
Tochter der Verkehrsunternehmen<br />
<strong>aus</strong> der Taufe zu heben. Für den<br />
Fahrgast war dies ein Quantensprung<br />
in der Attraktivität des ÖPNV. Mit<br />
einem Ticket den gesamten Raum an<br />
<strong>Rhein</strong>, <strong>Ruhr</strong> und Wupper befahren zu<br />
können, war sensationell. Leider war<br />
diese Zeit gekennzeichnet durch<br />
schwierige unterschiedliche wirtschaftliche<br />
Interessenslagen der<br />
Gesellschafter. Dies sowohl zwischen<br />
den kommunalen Verkehrsunternehmen<br />
untereinander als auch zwischen<br />
<strong>dem</strong> Block der kommunalen Unternehmen<br />
und der Bahn. Nur mit<br />
erheblicher finanzieller Unterstützung<br />
des Landes war es überhaupt möglich,<br />
diese Problematik vordergründig<br />
zu kanalisieren. Leider brachen diese<br />
Spannungen immer wieder auf. Dies<br />
führte schließlich dazu, dass das<br />
Land die Unternehmensberatung<br />
McKinsey beauftragte, die Verbundproblematik<br />
in einem Gutachten zu<br />
analysieren und Verbesserungsvorschläge<br />
zu unterbreiten.<br />
Der Kommunalverbund<br />
Das Ergebnis des McKinsey-Gutachtens<br />
war es, durch Fusion der<br />
Verbundunternehmen ein einheitliches,<br />
den gesamten Verbundraum<br />
überspannendes Nahverkehrsunternehmen<br />
zu schaffen. Dies scheiterte<br />
sowohl am Widerstand der Kommunalpolitik<br />
als auch <strong>dem</strong> des Arbeitnehmerlagers.<br />
Der Kompromiss, auf<br />
den man sich einigte, sah wie folgt<br />
<strong>aus</strong>: Der Unternehmensverbund<br />
wurde in einen Kommunalverbund<br />
mit <strong>dem</strong> Gesellschafter Zweckverband<br />
umgegründet. Die Stadtbahngesellschaft<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong> (SRR)<br />
fusionierte mit <strong>dem</strong> <strong>VRR</strong>. Die Deutsche<br />
Bahn wurde <strong>aus</strong> ihrer unternehmerischen<br />
Beteiligung her<strong>aus</strong>gekauft.<br />
Die Anfangsphase des Kommunalverbundes<br />
war geprägt durch<br />
eine Aufbruchstimmung sondergleichen.<br />
Hier sei nur das Ticket2000<br />
erwähnt. Es gab aber auch zahlreiche<br />
Angebotsverbesserungen.<br />
Zunächst spielte Geld keine Rolle.<br />
Dies änderte sich jedoch sehr bald,<br />
als erkannt wurde, dass die Kommu-<br />
25 Jahre <strong>VRR</strong><br />
DER <strong>VRR</strong> WIEDER UNTER EINEM DACH<br />
Wolfgang Teubner, Geschäftsführer der Regio-Bahn, blickt anlässlich des 25-jährigen Bestehens des <strong>VRR</strong> auf seine<br />
Zeit als <strong>VRR</strong>-Geschäftsführer und Mitglied der unterschiedlichen Aufsichtsräte des <strong>VRR</strong> zurück.<br />
nen wegen der Vertragsgestaltung<br />
mit der DB in erheblichem Umfang<br />
an der Finanzierung des SPNV<br />
beteiligt wurden. Ein radikaler Personalabbau<br />
war unvermeidbar. In der<br />
Zeit von 1994 bis 1998 musste das<br />
Personal von rund 200 Mitarbeitern<br />
auf rund 130 reduziert werden. Das<br />
Regionalisierungsgesetz des Landes,<br />
das Organisation und Ausgestaltung<br />
des SPNV den Zweckverbänden<br />
übertrug, wirkte in dieser<br />
Phase wie eine Erlösung.<br />
<strong>VRR</strong>, Aufgabenträger für<br />
den SPNV<br />
Aufgabenträger für den SPNV wurden<br />
in NRW die Zweckverbände.<br />
Der <strong>VRR</strong> hatte von Anbeginn seiner<br />
Existenz einen Zweckverband (ZV),<br />
13
14<br />
<strong>spectrum</strong> Dezember 2005<br />
dessen ursprüngliche Aufgabe darin<br />
bestand, die mitbedienten Gebietskörperschaften<br />
am Defizit des ÖPNV<br />
zu beteiligen. Der ZV war nie selbst<br />
im operativen Geschäft tätig, er<br />
bediente sich der <strong>VRR</strong> GmbH. Diese<br />
verhandelte die ersten Verkehrsverträge<br />
mit den SPNV-Unternehmen<br />
und wickelte die ersten Ausschreibungen<br />
ab.<br />
Leider hat der Zweckverband in der<br />
späteren Folge <strong>aus</strong> formalrechtlichen<br />
Gründen die Zuständigkeit für<br />
VIELSEITIGER AUFTRITT AUF DEM<br />
INTERNATIONALEN BAHNGIPFEL<br />
Ein fachkundiges Publikum zeigte sich beim Internationalen Bahngipfel rail # tec in Dortmund hoch interessiert an<br />
den Projekten des <strong>VRR</strong>. Vom 7. bis 9. November präsentierte sich der Verbund an verschiedenen Standorten auf der<br />
Messe und innerhalb des Kongressprogramms.<br />
Gemeinsam widmeten sich <strong>VRR</strong>,<br />
VRS und Kreisverkehr Schwäbisch<br />
Hall (KVSH) den aktuellen Entwicklungen<br />
im E-Ticketing. Im Rahmen<br />
einer Podiumsdiskussion wurden<br />
den SPNV für sich selbst reklamiert,<br />
was dann zur Spaltung der alten<br />
<strong>VRR</strong> GmbH führte. Dass diese<br />
Umorganisation ein Fehler war, hat<br />
sicherlich auch die neue Geschäftsführung<br />
des ZV so gesehen. Dass es<br />
gelungen ist, den gesamten <strong>VRR</strong><br />
unter <strong>dem</strong> Dach der Anstalt öffentlichen<br />
Rechts (AöR) zu vereinigen,<br />
halte ich für einen großartigen<br />
Erfolg. Leider haben solche Beispiele<br />
zum Bürokratieabbau Seltenheitswert.<br />
Dem Vorstand der AöR kann<br />
ich zu diesem Erfolg nur gratulieren<br />
verschiedene Möglichkeiten des<br />
Electronic Ticketing auf Basis der<br />
VDV-Kernapplikation als Daten- und<br />
Prozessstandard vorgestellt. Das<br />
Check-in/Check-out-Prinzip konnten<br />
die Fachbesucher<br />
direkt vor Ort<br />
testen: bei einer<br />
praxisnahen Simulation<br />
mit Ein- und<br />
Ausstieg am<br />
KVSH-Bus sowie<br />
im eigens eingerichteten„KundenCenter“,<br />
wo<br />
die Chipkarten<br />
und für die Zukunft viel Erfolg wünschen,<br />
den sie sicherlich brauchen<br />
wird, denn die nächste Her<strong>aus</strong>forderung<br />
zeichnet sich bereits ab. Die<br />
drohende Kürzung der „Transfermittel“<br />
stellt den <strong>VRR</strong> vermutlich vor<br />
eine große Her<strong>aus</strong>forderung, denn er<br />
wird in Zukunft nicht umhinkommen,<br />
Prioritäten zu setzen und schwach<br />
frequentierte SPNV-Angebote zur<br />
Disposition zu stellen. Den Verantwortlichen<br />
im ZV wünsche ich für<br />
ihre zukünftigen Aufgaben Fortune<br />
und Standvermögen.<br />
personalisiert und die Abrechnungen<br />
erstellt wurden.<br />
Im Rahmen des Auftritts am Gemeinschaftsstand<br />
des VDV und <strong>VRR</strong> nutzte<br />
der Verbund die Gelegenheit, verschiedene<br />
zielgruppenspezifische<br />
Projekte zu präsentieren – etwa<br />
„Jugend und Graffiti“, das vor zwei<br />
Jahren an gleicher Stelle auf der rail #<br />
tec startete und nun abgeschlossen<br />
ist. Jugendliche <strong>aus</strong> Bochum, Hilden<br />
und Dortmund hatten dabei unter<br />
anderem Haltestellen in ihrem direkten<br />
Lebensumfeld kreativ gestaltet.<br />
„Die Begleitforschung hat gezeigt,
NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke beim Test<br />
eines bikey-Fahrrads.<br />
dass die Projektteilnehmer mehr Verantwortung<br />
zeigen und sich deutlich<br />
anders als ihre Mitschüler verhalten,<br />
was das Thema Vandalismus und<br />
Graffiti im öffentlichen Raum angeht“,<br />
zog <strong>VRR</strong>-Geschäftsführer Kl<strong>aus</strong> Vorgang<br />
eine positive Bilanz. Erfreuliches<br />
Fazit auch nach einem Jahr der Initiative<br />
„fit & mobil“: Bei der entsprechenden<br />
Pressekonferenz zeigten<br />
sich der <strong>VRR</strong> und die Kooperationspartner<br />
der Initiative für Aktive ab 60<br />
äußerst zufrieden über die Resonanz<br />
in der angesprochenen Zielgruppe.<br />
<strong>VRR</strong>-Vorstand Martin Husmann und NRW-Verkehrsminister<br />
Oliver Wittke beim Jubiläumsempfang.<br />
Effizienter Messeauftritt: VDV und <strong>VRR</strong> nutzten ihren Gemeinschaftsstand als<br />
Kommunikationsplattform für den Nahverkehr in Deutschland.<br />
Zu den auf der rail # tec vorgestellten<br />
Neuheiten im Verbundgebiet<br />
gehörten unter anderem das optimierte<br />
Nachtnetz, (siehe S. 7) und<br />
der Tarifberater, (siehe S. 5). Auf der<br />
Messe fiel der Startschuss für den<br />
praktischen Service, der seit<strong>dem</strong><br />
online zur Verfügung steht. Vor Ort<br />
waren außer<strong>dem</strong> die modernen Fahrradboxen<br />
des aktuellen bike&ride-<br />
Konzepts „bikey“, von dessen Vorteilen<br />
sich die Fachbesucher im<br />
Gespräch mit den <strong>VRR</strong>-Experten<br />
überzeugen konnten.<br />
Alle einsteigen: Der Showcase zum<br />
elektronischen Ticketing.<br />
Forum<br />
Seine Kompetenz im Bereich Nahverkehrskonzepte<br />
für Großveranstaltungen<br />
stellte der <strong>VRR</strong> mit mehreren<br />
Präsentationen unter Beweis. Am<br />
Gemeinschaftsstand der Zweckverbände<br />
wurden die Verbundleistungen<br />
zur ExtraSchicht 2006 kommuniziert.<br />
Bei einer Pressekonferenz im Rahmen<br />
der WM-Sonderschau erläuterte<br />
der Verbund den aktuellen Stand der<br />
Planungen zum landesweiten Nahverkehrskonzept<br />
der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2006 (siehe S. 2), das<br />
von <strong>VRR</strong> und VRS koordiniert wird.<br />
VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag und<br />
<strong>VRR</strong>-Geschäftsführer Dr. Kl<strong>aus</strong> Vorgang zur WM 2006.<br />
15
16<br />
NACHGEFRAGT BEI ...<br />
MARIO KRÜGER<br />
Den <strong>spectrum</strong>-Fragebogen rund um<br />
das Thema Bus und Bahn beantwortet<br />
in dieser Ausgabe Mario<br />
Krüger, Fraktionsvorsitzender von<br />
Bündnis 90/Die Grünen.<br />
Erinnern Sie sich noch: Wann sind<br />
Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben<br />
Bus oder Bahn gefahren?<br />
Mit etwa 3 Jahren mit einer Dampflokomotive<br />
nach Schleswig-Holstein.<br />
Kinder und Gepäck wurden durch das<br />
Fenster in das Zugabteil gereicht.<br />
An welches Erlebnis als Kunde im<br />
Nahverkehr erinnern Sie sich<br />
besonders gerne?<br />
Dazu fällt mir ein Erlebnis als „Knirps“<br />
an einem nasskalten, regnerischen<br />
Herbsttag im Jahr 1967 ein. Ich hatte<br />
meine Schülerfahrkarte vergessen,<br />
kein Geld in der Hosentasche und<br />
einen zehn Kilometer langen Fußweg<br />
nach H<strong>aus</strong>e vor mir. Freundliche Mitarbeiter<br />
der Dortmunder Stadtwerke<br />
ermöglichten mir eine kostenlose<br />
Fahrt mit Bus und Bahn.<br />
Was war für Sie der Anlass, sich<br />
speziell für das Thema Verkehr<br />
zu engagieren?<br />
Die <strong>aus</strong>ufernden Folgen einer jahrzehntelangen<br />
einseitigen Autovorrangpolitik<br />
hinsichtlich Luftschadstoffen,<br />
Lärm, Unfallgefahren und Landschaftsverbrauch.<br />
Sie bekommen ein <strong>VRR</strong>-TagesTicket<br />
für die Familie. Wohin fahren Sie?<br />
Mit meiner Enkeltochter einschließlich<br />
Oma via Zug und Schwebebahn zum<br />
Zoo nach Wuppertal.<br />
Wie stellen Sie sich den Nahverkehr<br />
der Zukunft vor?<br />
Erforderlich ist ein umfassendes und<br />
einheitliches Qualitätsmanagement für<br />
Busse und Bahnen mit der Zielsetzung<br />
einer Verbesserung von Pünktlichkeit,<br />
Sauberkeit und Sicherheit.<br />
Diese Qualitätsoffensive ist insbesondere<br />
auf die Angebote der Bahn AG<br />
abzustellen. Damit einhergehend ist<br />
eine Sanierung der Bahnhöfe, eine<br />
Erneuerung bzw. Ergänzung des Zugmaterials<br />
und eine Reaktivierung stillgelegter<br />
Strecken besonders im ländlichen<br />
Raum dringend erforderlich. Für<br />
den Ballungsraum an <strong>Rhein</strong> und <strong>Ruhr</strong><br />
brauchen wir einen modernen<br />
Schnellverkehr mit kurzen Taktzeiten<br />
(<strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong>-Express), der ein attraktives<br />
Angebot für die Städte zwischen<br />
Dortmund und Bonn, über Essen,<br />
Düsseldorf und Köln zur Bewältigung<br />
der Pendlerverkehre darstellt.<br />
Sie planen eine Zugfahrt. Welches<br />
Buch lesen Sie unterwegs?<br />
Zum Schmökern einen Krimi <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />
Grafit-Verlag (z.B. „Das Ekel von Datteln“,<br />
„Eifelblues“ oder „Meine Niere,<br />
deine Niere“) und zum Nachdenken<br />
die Vorlage zum Wirtschaftsplan 2006<br />
des <strong>VRR</strong>.<br />
Angenommen, Sie hätten eine<br />
Milliarde Euro für den Nahverkehr<br />
im <strong>VRR</strong> zur Verfügung: Was machen<br />
Sie damit?<br />
Namen und Nachrichten<br />
Da habe ich eine lange Wunschliste. Zu<br />
nennen ist u.a. die Einführung eines<br />
verbundweit gültigen 10 Euro-Tickets<br />
für alle Sozialgeld- und Arbeitslosengeld-II-Bezieher,<br />
die Nachrüstung aller<br />
Busse mit Dieselrußpartikel-Filtern, die<br />
Verknüpfung von Stadtbahnstrecken<br />
mit den Gleisen der Deutschen Bahn,<br />
die Sanierung der Emschertalbahn<br />
zwischen Herne und Dortmund, die<br />
Schaffung eines zusätzlichen Gleiskörpers<br />
zwischen Dortmund und Hamm<br />
und vieles mehr…<br />
Impressum<br />
Her<strong>aus</strong>geber:<br />
<strong>Verkehrsverbund</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Ruhr</strong><br />
Augustastraße 1<br />
45879 Gelsenkirchen<br />
Telefon 02 09 / 15 84 - 0<br />
Ribbeckstraße 15<br />
45127 Essen<br />
Telefon 02 01 / 23 45 46<br />
www.vrr.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Hans Oehl, Leiter PR<br />
Fotos: BOGESTRA, CP/COMPARTNER,<br />
Deutsche Bahn AG, Getty Images,<br />
<strong>Rhein</strong>bahn AG, <strong>VRR</strong>