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Jahresbericht Landratsamt Ostallgäu - Landkreis Ostallgäu

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<strong>Jahresbericht</strong> 2011<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu


<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort Landrat Johann Fleschhut 3<br />

Menschen für Menschen<br />

Ehrungen 5<br />

Menschen im <strong>Landkreis</strong> 12<br />

Bericht der Behindertenbeauftragten 14<br />

Personal 17<br />

Finanzen & Liegenschaften<br />

Kreishaushalt 22<br />

<strong>Landratsamt</strong> 26<br />

Senioren und Pflegeheime 30<br />

Kliniken 33<br />

Klinik Buchloe 36<br />

Klinik Füssen 39<br />

Klinikum Kaufbeuren 41<br />

Klinik Marktoberdorf 45<br />

Klinik Obergünzburg 47<br />

Wirtschaft & Energie<br />

Wirtschaftsförderung 49<br />

Klimaschutz 54<br />

Regionalentwicklung<br />

Kreisentwicklung (NOBIS) 57<br />

Tourismus 67<br />

ÖPNV 71<br />

Gleichstellungsstelle 73<br />

Bildung<br />

Schulen 76<br />

Bildungsportal 81<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Soziales & Familie<br />

Jugendamt 84<br />

KoKi die koordinierende Kinderschutzstelle 89<br />

EhrenAmt 91<br />

Senioren 95<br />

Kreisjugendring 97<br />

Bildungspaket 99<br />

jobcenter Ostallgäu 102<br />

Staatliches Schulamt 105<br />

Abfallwirtschaft 110<br />

Sicher & Gesund<br />

Öffentliche Sicherheit und Ordnung 120<br />

Gesundheitsamt 123<br />

Veterinäramt 128<br />

Lebensmittelüberwachung 132<br />

Kommunales<br />

Kommunalaufsicht 136<br />

Staatliche Rechnungsprüfung 139<br />

Personenstand & Ausländerwesen 141<br />

Verkehr & Straßen 144<br />

Bauen & Umwelt<br />

Bauverwaltung 146<br />

Naturschutz 152<br />

Wasserrecht 155<br />

Allgäuer Moorallianz 158<br />

Landschaftspflegeverband 163<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

wie geht mit unseren Krankenhäusern weiter? Was verbirgt sich<br />

hinter einer möglichst optimalen Gesundheitsversorgung? Wie<br />

stark darf der Steuerzahler durch entstehende Defizite belastet<br />

werden? Diese Fragen haben uns 2011 intensivst beschäftigt und<br />

werden auch bestimmendes Thema im Jahr 2012 sein. Wie sehr<br />

uns dieses Thema bewegt, wie sehr dies aufrütteln kann, das<br />

konnten wir alle in der heißen Debatte und höchst kontroversen<br />

und teilweise aggressiven Diskussionen um die notwendig<br />

gewordenen Umstrukturierungen sehen, die schließlich in einer<br />

Abstimmung für das Bürgerbegehren am 12. Februar 2012<br />

gipfelte.<br />

Unser Bildungsportal hat sich als Erfolgsmodell erwiesen. Nachdem es bereits auf Allgäu-Ebene<br />

ausgeweitet wurde, soll nun ein bayernweites Portal nach dem Ostallgäuer Vorbild entstehen.<br />

Das Gymnasium in Buchloe ist mit 105 Schülern gestartet. Die bisherige Entwicklung des<br />

Gymnasiums bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, eine solche Schule im nördlichen<br />

Ostallgäu zu errichten. Die Generalsanierung der Realschule Buchloe und die energetische<br />

Sanierung der Realschule Marktoberdorf haben wir erfolgreich abgeschlossen.<br />

Auch die Breitbandinitiative zeigt Erfolge: 29 Kommunen haben bis Ende 2011<br />

Ausbaumaßnahmen bei der Regierung beantragt und investieren dabei mehr als 2,2 Mio. €. Von<br />

der Regierung von Schwaben wurden rund 2,1 Mio. € Fördermittel bewilligt. Damit sind im<br />

<strong>Landkreis</strong> insgesamt über 4,3 Mio. € aus öffentlichen Mitteln in Infrastrukturmaßnahmen für<br />

den Ausbau des Breitband-Internets geflossen bzw. werden 2012 noch fließen.<br />

Dass der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu einen hohen Stellenwert hat, zeigt nicht nur der Chancenindex des<br />

Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft, bei dem wir unter 412 untersuchten Regionen<br />

bundesweit auf dem hervorragenden Platz 38 landeten, sondern auch, dass Füssen Gastgeber der<br />

Europäischen Metropol-Konferenz 2011 war. Zum ersten Mal tagte die Europäische<br />

Metropolregion München mit ihrer Jahreskonferenz zum Thema Kultur in einem <strong>Landkreis</strong>.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Dass der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu einen hohen Stellenwert hat, zeigt nicht nur der Chancenindex des<br />

Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft, bei dem wir unter 412 untersuchten Regionen<br />

bundesweit auf dem hervorragenden Platz 38 landeten, sondern auch, dass Füssen Gastgeber der<br />

Europäischen Metropol-Konferenz 2011 war. Zum ersten Mal tagte die Europäische<br />

Metropolregion München mit ihrer Jahreskonferenz zum Thema Kultur in einem <strong>Landkreis</strong>.<br />

Die Energiewende im Ostallgäu fordert auch uns heraus! Hierzu wurde im <strong>Landratsamt</strong> ein<br />

Energieteam aus kompetenten Mitarbeitern gebildet, welches die Ziele für künftige<br />

energiepolitische Aktivitäten erarbeitet. Schon vor Fukushima war uns bewusst, dass wir<br />

Verantwortung auf kommunaler Ebene haben. Wir tragen aktiv zum Klimaschutz bei!<br />

Ich möchte zusammen mit dem Energieteam unser ehrgeiziges Ziel aus der<br />

Klimaschutzresolution erreichen und 50 Prozent unserer benötigten Energie aus dem<br />

regenerativen Bereich bis 2020 beziehen. Ebenso setzt der <strong>Landkreis</strong> seit Januar 2012 bei seinen<br />

Liegenschaften voll auf Ökostrom.<br />

Zu Beginn des Jahres wurde der Neubau des Osttraktes und der sanierte Südtrakt des<br />

<strong>Landratsamt</strong>es in Betrieb genommen. Bei einem Tag der offenen Tür im März interessierten sich<br />

mehr als 3000 Besucher für das vielfältige Angebot und die Dienstleistungen unserer Behörde.<br />

Mit dem Bürgerservice haben wir neue Maßstäbe zu noch mehr Bürgerfreundlichkeit gesetzt:<br />

Speziell geschultes Personal hilft Ihnen während großzügiger Öffnungszeiten (Mo – Do von 7:30<br />

bis 17:30 Uhr und Fr von 7:30 bis 13:00 Uhr) weiter und bringt Ihre Anliegen genau an die<br />

richtige Stelle.<br />

Die Bündelung der touristischen und wirtschaftlichen Kräfte in der Allgäu-GmbH ermöglicht uns<br />

eine gemeinsame Vermarktung der Region Allgäu. Hier bringt sich das Ostallgäu als innovativer<br />

Partner ein. Im Tourismusbereich konnte sich die KönigsCard endgültig durchsetzen. KönigsCard-<br />

Betriebe haben erwiesenermaßen höhere Übernachtungszahlen!<br />

Wir sind ein attraktiver Lebensraum, Arbeitsplatz, Wirtschafts-und Naturraum und sollten uns<br />

maximal für den Erhalt und die Weiterentwicklung einsetzen.<br />

Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in der Wirtschaft, in ehrenamtlichen, sozialen<br />

und kulturellen Bereichen engagieren und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre<br />

geleistete Arbeit. Sie alle tragen für das Fortkommen unseres <strong>Landkreis</strong>es bei!<br />

Herzliche Grüße<br />

Johann Fleschhut<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Ehrungen<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande für Altbürgermeister Josef Fleschutz<br />

Der Osterzeller Altbürgermeister Josef Fleschutz hat sich über<br />

Jahrzehnte hinweg mit großem persönlichem Engagement in der<br />

kommunalen Selbstverwaltung und in zahlreichen anderen<br />

Bereichen für seine Mitbürger eingesetzt. In den Jahren 1969 bis<br />

1980 leistete er als Personalratsvorsitzender beim<br />

Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren hervorragende Arbeit.<br />

Gleichzeitig setzte er sich von 1969 bis 1974 als<br />

Josef Fleschutz und Innenminister<br />

Joachim Herrmann<br />

Gesamtpersonalratsvorsitzender beim Bezirk Schwaben und anschließend noch vier weitere<br />

Jahre als stellvertretender Personalratsvorsitzender für die Interessen und Belange der<br />

betroffenen Personenkreise ein. Außerdem gehörte er 15 Jahre lang dem Vorstand der AOK<br />

Kaufbeuren-Ostallgäu an und war Mitglied verschiedener Ausschüsse sowie ab 1995<br />

Beiratsmitglied der Direktion. 1972 wurde Fleschutz in den Gemeinderat Osterzell und<br />

schließlich 1990 zum ersten Bürgermeister gewählt. Das Amt des ersten Bürgermeisters hat er in<br />

den folgenden 18 Jahren mit großem persönlichen Einsatz und hoher Kompetenz ausgefüllt.<br />

Dabei gelang es ihm zahlreiche kommunale Projekte erfolgreich zum Abschluss zu führen, wie<br />

die Realisierung zweier Baugebiete, eines Flächennutzungsplans mit integriertem<br />

Landschaftsplan und die Abwasserentsorgung im Gemeindegebiet. Ab 2002 war er Vorsitzender<br />

der Verwaltungsgemeinschaft Westendorf und stellvertretender Vorsitzender im<br />

Hauptschulverband Germaringen und zeitgleich Mitglied im Kreistag Ostallgäu. Durch<br />

innovatives und wirtschaftliches Handeln und seine guten Kontakte zur Wirtschaft, den Kirchen<br />

sowie Vereinen und Verbänden erwarb er sich das Vertrauen der Bevölkerung. Darüber hinaus<br />

war Fleschutz bereits von Jugend auf im örtlichen Schützenverein und im Theaterverein Osterzell<br />

uneigennützig im Hintergrund tätig. Sowohl bei der Errichtung des Schützenheims als auch beim<br />

Ausbau des Veranstaltungssaals der Gemeinde hat er zahlreiche Arbeitsstunden eingebracht. Von<br />

1975 bis 2002 übernahm er den Vorsitz des Theatervereins, den er verantwortungsvoll und<br />

tatkräftig zu einem kleinen wirtschaftlichen Unternehmen entwickelte und erfolgreich weit über<br />

die Gemeindegrenzen hinaus bekannt machte. Zudem verkörperte er selbst in über 20 Stücken<br />

die unterschiedlichsten Charaktere. 1996 wurde ihm bereits das Ehrenzeichen des Bayerischen<br />

Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern verliehen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Aushändigung Bundesverdienstkreuz am Bande an Dr. Irene Epple-Waigel<br />

Der Ärztin aus Seeg, Dr. Irene Epple-Waigel, wurde durch<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer das Verdienstkreuz am Bande<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.<br />

Durch ihre außerordentliche Einsatzbereitschaft hat sie das<br />

Modellprojekt „Jung und Gesund“ initiiert und dabei die<br />

Förderung der Gesundheit von Schwangeren und Kindern im<br />

Ostallgäu in den Vordergrund gestellt. Außerdem hat die Stiftung<br />

Dr. Irene Epple-Waigel mit<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

„Kindergesundheit“ mit Dr. Irene Epple-Waigel als Schirmherrin eine engagierte Persönlichkeit an<br />

ihrer Seite, die die Belange der Stiftung mit großer Entschlossenheit und Enthusiasmus<br />

unterstützt und in der Öffentlichkeit vertritt. Sie setzt sich für eine verbesserte<br />

Gesundheitsvorbeugung ein, fördert die hierzu notwendige Forschung und die Verbreitung<br />

wissenschaftlich gesicherter Informationen für Ärzte und Familie mit Kindern. Sie ist auch als<br />

Mitglied des Stiftungsrats „Bündnis für Kinder gegen Gewalt“ mit Herzblut dabei und setzt sich<br />

auf herausragende Weise für eine gewaltfreie Kindererziehung und der Problematik<br />

misshandelter Kinder ein. Frau Dr. Irene Epple-Waigel ist es zu verdanken, dass in vielen<br />

Bereichen, wie auch im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu, viele Projekte umgesetzt wurden. Dadurch ist eine<br />

breite Öffentlichkeit auf die Belange unserer Kinder aufmerksam geworden. Neben diesen<br />

aufopferungsvollen, zeitintensiven Engagements ist Dr. Irene Epple-Waigel Mitglied des<br />

Kreistags Ostallgäu.<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande für Herrn Dr. Wilfried Huber<br />

Am 28.11.2011 wurde Dr. Wilfried Huber durch Bayerns<br />

Wirtschaftsminister Martin Zeil das Bundesverdienstkreuz am<br />

Bande überreicht. Der Staatsminister würdigte damit sein<br />

herausragendes, weit über das normale Maß hinausgehendes<br />

Engagement für die Belange im Bereich der Wirtschaft.<br />

Huber leitet seit gut 10 Jahren als geschäftsführender<br />

Gesellschafter die Karwendel-Werke in Buchloe. Mit fast 400<br />

Mitarbeitern ist er nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern<br />

trägt auch entscheidend zur Absatz-und Bestandsicherung von<br />

weit über 700 Milcherzeugerfamilien bei.<br />

Dr. Wilfried Huber<br />

Mit einer weitsichtigen Produktpolitik und sorgfältiger Imagepflege hat Huber die Karwendel-<br />

Werke zu einer der bedeutendsten Privatmolkereien ausgebaut, die sowohl fest in der Region<br />

verankert, wie auch international in vielen Märkten unterwegs ist.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Mit einer weitsichtigen Produktpolitik und sorgfältiger Imagepflege hat Huber die Karwendel-<br />

Werke zu einer der bedeutendsten Privatmolkereien ausgebaut, die sowohl fest in der Region<br />

verankert, wie auch international in vielen Märkten unterwegs ist.<br />

Den Erfolg seiner Unternehmensphilosophie unterstreichen auch zahlreiche Auszeichnungen wie<br />

der verliehene Qualitätspreis „Primax“ und der „European Dairy Award“, der „Oscar“ im Bereich<br />

der europäischen Molkereiwirtschaft, den Huber auch heuer wieder erhalten hat.<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande für Franz Stiefenhofer aus Rückholz<br />

Dem Landwirt, Franz Stiefenhofer aus Rückholz wurde von der bayerischen Staatsministerin der<br />

Justiz und Verbraucherschutz, Dr. Beate Merk das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht.<br />

Damit wird die aufopferungsvolle Pflege seiner Ehefrau Kreszenz Stiefenhofer gewürdigt, die vor<br />

mehr als 20 Jahren an Multiple Sklerose erkrankte. Nach Ausbruch der Krankheit 1982 war seine<br />

Frau bereits wenige Jahre später an den Rollstuhl gebunden und im Alltag auf die Hilfe ihres<br />

Ehemannes angewiesen. Die Krankheit ist soweit fortgeschritten, dass Kreszenz Stiefenhofer<br />

nicht mehr sprechen kann und die Körperfunktionen sehr stark eingeschränkt sind. Seither pflegt<br />

Franz Stiefenhofer seine Frau hingebungsvoll und unermüdlich rund um die Uhr, trotz der<br />

enormen beruflichen Belastung als Vollerwerbs-Landwirt.<br />

Auszeichnung von Paulina Lang mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

Mit dieser hohen staatlichen Auszeichnung wird die aufopferungsvolle Pflege der Tochter von<br />

Paulina Lang aus Rieden gewürdigt. Sie ist schwerstbehindert und von Geburt an, fast sechzig<br />

Jahre lang, von Paulina Lang hingebungsvoll gepflegt worden, bevor sie im Mai 2008 in einem<br />

Pflegeheim aufgenommen wurde. Da die Tochter Josefine auf die Nutzung eines Rollstuhls<br />

angewiesen ist, pflegte Lang sie rund um die Uhr. Dadurch war sie auch bei gewöhnlichen und<br />

regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf die Hilfe des<br />

Ehepaares Lang angewiesen. Seitdem die Tochter im Pflegeheim lebt, wird sie drei-bis viermal<br />

die Woche von den Eltern besucht. Die notwendige Pflege und Betreuung der Tochter hat Pauline<br />

Lang, mit der Unterstützung ihres Mannes, mit großer Hingabe und Liebe geleistet.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Aushändigung Bundesverdienstkreuz am Bande an Hans Albertshofer<br />

Der gelernte Schriftsetzer Hans Albertshofer aus Buchloe ist durch seine ausgeprägte soziale<br />

Ader sowie der Bereitschaft, Neues anzugehen und Menschen Hilfe anzubieten, seinen<br />

Mithelfern Freude und Bestätigung auf den Weg zu geben, ein Vorbild für viele Menschen. Das<br />

ehrenamtliche Engagement begann 1964 bei dem Verein für Leibesübungen Buchloe. Dort ist er<br />

seit über vier Jahrzehnten als Abteilungsleiter „Turnen und Gymnastik“ tätig und steht den<br />

Vereinsmitgliedern durch seine Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem ist es der<br />

Verdienst von Albertshofer, dass innerhalb seiner 16-jährigen Tätigkeit beim Kreisjugendring, in<br />

der er insgesamt 10 Jahre in der Vorstandschaft tätig war, das Jugendübernachtungshaus<br />

„Eschers“ realisiert und gegründet werden konnte und die Buchloer Ferienfreizeit für Kinder und<br />

Jugendliche Zuspruch gefunden hat. Im Rahmen des Engagements im Kreisjugendring setzte sich<br />

Albertshofer auch erheblich für die Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche ein. Durch<br />

seinen Einsatz wurde die Jugendarbeit transparenter und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht. Aber auch sein Engagement für den Allgäu-Schwäbischen Musikbund kam durch die<br />

Herausgabe der Verbandzeitschrift „Bayerischer Blasmusik“ nie zu kurz. Neben seinen<br />

zeitintensiven ehrenamtlichen Tätigkeiten setzt er sich auch als Stiftungsrat der „Bürgerstiftung<br />

Ostallgäu“ ein.<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande für Gebhard Wolf aus Mauerstetten<br />

Gebhard Wolf wurde durch die bayerische Staatsministerin für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Christine<br />

Haderthauer, das Bundesverdienstkreuz am Bande ausgehändigt.<br />

Der Bundespräsident würdigt damit die aufopferungsvolle Pflege<br />

seiner Ehefrau Anna Wolf durch die er sich bleibende Verdienste<br />

erworben hat. Seine Frau erkrankte 1969 an Rheuma. Seitdem<br />

pflegte und betreute Wolf sie mit unerschütterlicher Energie bis<br />

zu ihrem Tod. In den letzten Jahren verschlechterte sich der<br />

Gesundheitszustand seiner Ehefrau derart, dass sie vollständig<br />

gelähmt und bei sämtlichen Verrichtungen des täglichen Lebens,<br />

rund um die Uhr, auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen war.<br />

Gebhard Wolf und<br />

Staatsministerin Christine<br />

Haderthauer bei der<br />

Aushändigung des<br />

Bundesverdienstkreuzes am<br />

Bande<br />

Wolf musste seine Frau alle zwei Stunden in eine andere Sitz-oder Liegestellung bringen. Bis auf<br />

die letzte Zeit, in der ihn die Sozialstation Buchloe bei der Grundversorgung entlastete, hat er<br />

nie Hilfe in Anspruch genommen, auch nicht als er noch berufstätig war.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Bayerischer Verdienstorden für Christa Prinzessin von Thurn und Taxis<br />

Durch diese wirklich besondere und seltene Auszeichnung wird<br />

das über das normale Maß herausragende Engagement von<br />

Christa Prinzessin von Thurn und Taxis für die Belange des Roten<br />

Kreuzes, das sie bereits seit fast drei Jahrzehnten aufbringt,<br />

gewürdigt. Die Position der stellvertretenden Vorsitzenden des<br />

BRK-Kreisverbandes Ostallgäu hat sie mit viel Engagement<br />

ausgefüllt. Besonders wichtig war ihr dabei der intensive Kontakt<br />

zu den Gemeinschaften des Kreisverbandes, der von großer Nähe,<br />

tatkräftiger Unterstützung und vorbildlichem Einsatz für die<br />

Anliegen der jeweiligen Gemeinschaft geprägt war. Mit der<br />

Christa Prinzessin von Thurn und<br />

Taxis aus Schwangau mit dem<br />

Bay. Ministerpräsidenten Horst<br />

Seehofer<br />

Errichtung des Seniorenheimes „Clemens-Kessler-Haus“ in Marktoberdorf, dessen Konzeption<br />

weitgehend die Handschrift der Prinzessin trägt, ist eine besonders vorbildliche Einrichtung der<br />

stationären Altenhilfe im BRK-Kreisverband Ostallgäu entstanden. Als stellvertretende<br />

Vorsitzende des Bezirksverbandes Schwaben ist es ihr zu verdanken, dass die Rolle der<br />

Bezirksverbände neu definiert und positioniert wurde, sowohl als Dienstleiter für die<br />

Kreisverbände wie auch als Unterstützungsstruktur für die ehrenamtlichen Tätigen in den<br />

Aufgabenbereichen des Idealverbandes. Als Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes<br />

informiert sie sich in unzähligen Gesprächen weiterhin über die Belange der Basis und vertritt<br />

diese in den obersten Gremien des Verbandes sowie gegenüber den politisch Verantwortlichen<br />

und verdeutlicht auch in Vorträgen und Referaten wie wichtig ehrenamtliches Engagement für<br />

die Gesellschaft ist.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt an Walter Sirch<br />

Der Fernmeldemechaniker, Walter Sirch ist Vorbild, der mit<br />

seinem unermüdlichen Engagement zur Entwicklung, Pflege und<br />

Weiterführung der Brauchtumspflege beiträgt. Er engagiert sich<br />

bereits seit über 30 Jahren ehrenamtlich für Heimat-, Trachtenund<br />

Brauchtumspflege in seiner Heimat. In dem Sachgebiet des<br />

Bayerischen Trachtenverbands „Laienspiel, Mundart und<br />

Brauchtum“ hat Sirch seit 2002 den Vorsitz. Aber auch im Oberen<br />

Lechgau-Verband ist er sehr aktiv. Die jährlich stattfindenden<br />

Jugend-und Aktivpreisplatteln mit ca. 300 Teilnehmern hat<br />

Walter Sirch als 2. Gauvorplattler, aber besonders als 1.<br />

Gauvorplattler hervorragend organisiert. Während dieser Amtszeit<br />

Das Ehrenzeichen des Bayerischen<br />

Ministerpräsidenten<br />

hat er die plattlerische Leistung sehr gefördert, so dass die 23 Vereine, die dem Oberen Lechgau-<br />

Verband angehören, zu den besten Plattlern im Bayerischen Trachtenverband zählen. Auch er<br />

selbst ist einer der erfolgreichsten Plattler des Oberen Lechgau-Verbands. Seine eigentliche<br />

Leidenschaft gilt aber seit über 35 Jahren dem Theaterspiel und die Theaterbühne ist „seine<br />

Bühne“. Es hat in dieser Zeit kaum einen Zeitraum gegeben, in dem Walter Sirch nicht mit einem<br />

oder mehreren Theaterrollen beschäftigt war. Er hat sich aber auch als Autor bewährt. Mit dem<br />

Stück „Freibier“ schrieb er ein Lustspiel in drei Akten. Mit dem Drama „Der Lehenhof vom<br />

Auerberg“ arbeitete er ein Stück Heimatgeschichte des Auerbergs auf. Diese Theaterstücke<br />

wurden sehr erfolgreich, wobei Herr Sirch die Spielleitung als auch die Hauptrolle übernahm.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Umweltpreis 2011 an Josef Freuding<br />

Für seine jahrzehntelange Pionierarbeit bei der Zusammenarbeit<br />

zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, insbesondere auch bei<br />

der Konzeption und Etablierung einer Streubörse zur Integration<br />

von Naturschutzmaßnahmen in eine landwirtschaftliche<br />

Wertschöpfungskette, wurde Josef Freuding aus Pforzen-<br />

Ingenried mit dem Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung<br />

ausgezeichnet.<br />

Neun Preise der Bayerischen Landesstiftung händigte Dr. Markus<br />

Söder, Bay. Finanzminister, in Vertretung von Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer am 02.12.2011 an Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine aus. "Das Engagement<br />

dieser Menschen ist für unsere Gesellschaft unbezahlbar", so Söder. Die Auszeichnung solle ein<br />

Zeichen des Respekts vor ihrer Leistung sein.<br />

Pfrontens Bürgermeister Josef Zeislmeier, als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands<br />

Ostallgäu, und Landrat Johann Fleschhut würdigten bei einer Feierstunde im <strong>Landratsamt</strong> die<br />

Verdienste von Freuding, der seit 2003 Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes<br />

Ostallgäu ist.<br />

Die ausgedehnten Kulturlandschaften des Alpenvorlandes mit ihren Streuwiesen-und<br />

Moorlandschaften weisen bei Pflanzen-und Tierwelt eine außerordentlich hohe biologische<br />

Vielfalt auf. Bürgermeister Zeislmeier wies darauf hin, dass all das nur gemeinsam geschützt,<br />

erhalten und für unseren Planeten bewahrt kann, wenn alle an einem Strang ziehen und eine<br />

Sprache sprechen. Freuding hat schon früh, seit Anfang der 90er Jahre, bei seinen Berufskollegen<br />

für naturschonende Wirtschaftsweisen geworben, den Kontakt zum Naturschutz gesucht und<br />

seinen reichhaltigen praktischen Verstand stets eingebracht, wenn es darum ging, Arbeitsabläufe<br />

im naturschutzfachlichen wie im landwirtschaftlichen Sinne zu verbessern und das Förderwesen<br />

praxistauglicher zu gestalten. Er sei leidenschaftlicher Landwirt mit Herzblut für die Natur und<br />

Vordenker für zukunftsorientierte Kooperationsformen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft<br />

und dem Wissen darüber, wie man Leute dafür gewinnen könne. Mit Elan, Kompetenz und<br />

Zielstrebigkeit – beherzt zupackend, aber auch einfordernd was erforderlich ist, dabei den Humor<br />

nicht vergessend – habe er im <strong>Landkreis</strong> schon viel bewegt.<br />

Freudings überzeugendes Auftreten habe auch seit langem dazu beigetragen, dass bei den<br />

Landwirten Berührungsängste gegenüber dem Naturschutz und den Naturschützern abgebaut<br />

wurden. Aufgrund seines Wirkens sei das Verhältnis zwischen Naturschutz und Landwirtschaft<br />

mittlerweile von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt.<br />

weiter wichtige Ehrungen<br />

Zum Öffnen der Übersicht klicken Sie hier.<br />

Der Umweltpreis 2011 der<br />

Bayerischen Landesstiftung<br />

wurde an Josef Freuding (Mitte)<br />

verliehen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Menschen im <strong>Landkreis</strong><br />

Georg Kugler legt Kreistagsmandat nieder<br />

Nach 15-jähriger Zugehörigkeit zum Kreistag musste Georg<br />

Kugler (CSU, Görisried) im Sommer 2011 dieses Ehrenamt aus<br />

gesundheitlichen Gründen niederlegen. Der Kreistag Ostallgäu<br />

fasste in seiner Sitzung am 18.07.2011 den notwendigen<br />

förmlichen Beschluss und stellte gleichzeitig das Nachrücken des<br />

Listennachfolgers der CSU, Manfred Seeboldt (Pfronten), fest.<br />

Landrat Fleschhut und der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion,<br />

Lars Leveringhaus, würdigten in dieser Sitzung die großen<br />

Verdienste von Georg Kugler und bedauerten dessen Ausscheiden<br />

aus dem Kreistag außerordentlich.<br />

Georg Kugler, CSU<br />

Kommunalpolitisch sehr engagiert war Georg Kugler darüber hinaus. Nachdem er knapp 14 Jahre<br />

lang im Gemeinderat und als Zweiter Bürgermeister tätig war, wählten ihn die Görisrieder<br />

Bürgerinnen und Bürger im Jahre 1986 zum Ersten Bürgermeister. Mehr als 22 Jahre leitete er<br />

schließlich die Geschicke der Gemeinde.<br />

Für seine herausragenden Verdienste wurden Georg Kugler mehrere Auszeichnungen zuteil. So<br />

erhielt er im Jahre 1998 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze des Bayer.<br />

Staatsministeriums des Innern und fünf Jahre später verlieh ihm Bundespräsident Johannes Rau<br />

das Bundesverdienstkreuz am Bande.<br />

60. Geburtstag Stellvertretender Landrat Hubert Endhardt<br />

Im privaten Kreis feierte Stellvertretender Landrat Hubert<br />

Endhardt im August 2011 seinen 60. Geburtstag. Seit 1990 ist der<br />

für der Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/ Die Grünen im<br />

Kreistag und ist seit 2008 auch als Stellvertretender Landrat im<br />

gesamten Ostallgäu tätig.<br />

Landrat Johann Fleschhut danke ihm anlässlich seines<br />

Geburtstages persönlich und im Namen des Kreistages für seine<br />

langjährige und intensive Arbeit in der Kommunalpolitik,<br />

insbesondere auf <strong>Landkreis</strong>ebene. Er habe ein gutes Stück der<br />

Kreisentwicklung im Ostallgäu miterlebt und mitgestaltet. Sein Hubert Endhardt<br />

Einsatz war und sei immer hundertprozentig und manchmal auch noch mehr.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Landrat Johann Fleschhut danke ihm anlässlich seines<br />

Geburtstages persönlich und im Namen des Kreistages für seine<br />

langjährige und intensive Arbeit in der Kommunalpolitik,<br />

insbesondere auf <strong>Landkreis</strong>ebene. Er habe ein gutes Stück der<br />

Kreisentwicklung im Ostallgäu miterlebt und mitgestaltet. Sein<br />

Einsatz war und sei immer hundertprozentig und manchmal auch noch mehr.<br />

Der Pädagoge und Vater von fünf Kindern ist neben seinen zahlreichen ehrenamtlichen<br />

Engagements auch als Liedermacher mit feinem Gitarrenspiel und hintersinningen Texten<br />

bekannt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Bericht der Behindertenbeauftragten<br />

Aktionstag 2011 Jugend und Menschen mit Behinderung<br />

Es war ein großes Miteinander, auf dem Stadtplatz in<br />

Marktoberdorf. Sieben Stunden lang Abwechslung an 40<br />

verschiedenen Ständen, dazu ein prall gefülltes Bühnenprogramm<br />

und eine Stadtrallye.<br />

Das Besondere daran: "Ich erlebe keine dummen Blicke wie sonst.<br />

Ich kann ohne Scheu mit anderen sprechen", freute sich der 32-<br />

jährige Rollstuhlfahrer Tobias Henkel aus Buchloe. Und genau das<br />

war das Ziel, das der landkreisweite Aktionstag für Jugend und<br />

Menschen mit Behinderung erreichen wollte.<br />

Sichtlich beeindruckt war denn auch Dr. Rolf Baumann, Leitender<br />

Ministerialrat der Fachabteilung "Teilhabe von Menschen mit<br />

Behinderung am gesellschaftlichen Leben". Er war in Vertretung<br />

der Schirmherrin, Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer,<br />

gekommen. "Herzlichen Glückwunsch, dass Sie schon so weit<br />

sind". Hier werde das sorglose Miteinander praktiziert, wie es<br />

eigentlich alltäglich sein sollte: Alle gemeinsam und die<br />

behinderten Menschen mittendrin.<br />

Einen Beitrag des Kreisjugendrings zum Aktionstag sowie ein<br />

Video können Sie hier sehen.<br />

Bei den Bogenschützen<br />

Leitender Ministerialrat Dr. Rolf<br />

Baumann<br />

„Design for all“ Netzwerkfachtagung vom 26. – 28. Oktober 2011 mit der Hochschule in Kempten<br />

Der Begriff „Design for all“ ist die Definition für die barrierefreie<br />

Gestaltung aller Lebenswelten. Dazu gehören Produkte, Gebäude<br />

und Infrastruktur.<br />

Das Netzwerk Allgäu und die Hochschule Kempten hat<br />

verantwortliche Fachkräfte aus Kommunalentwicklung,<br />

Verbänden, Einrichtungsträgern, Wohnungswirtschaft, Politik,<br />

Architektur und Städteplanung, Tourismus und Verkehrsplanung<br />

eingeladen. Mitgewirkt hat ebenso die Bayerische Oberste<br />

Baubehörde. Die Schirmherrschaft hatte Innenminister Joachim<br />

Herrmann übernommen.<br />

Der demografische Wandel und veränderte Bedürfnisse von alten<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Der demografische Wandel und veränderte Bedürfnisse von alten<br />

oder behinderten Menschen stellen uns vor neue<br />

Herausforderungen. Im Vordergrund stehen folgende Themen, wie<br />

die Technische Lösungen für eine selbstbestimmte Lebensführung,<br />

Barrierefreier Tourismus, Innovative Wohnprojekte und die<br />

Gestaltung von Verkehrsflächen.<br />

Ministerialdirektor Josef<br />

Poxleitner, Leiter der Obersten<br />

Baubehörde im Staatsministerium<br />

des Innern eröffnete in Vertretung<br />

des Schirmherrn Joachim<br />

Herrmann die Veranstaltung.<br />

v.l. Roland Hund, Frau Thalmayer,<br />

Mario Dalla Torre, Kathrin<br />

Schlechter, Lothar Köster,<br />

Waltraud Joa, Herbert Singer,<br />

Prof. Dr. Johannes Zacher, Markus<br />

Spieth, Beatrix Hoch, Marc Ulrich,<br />

Daniel Kiesel<br />

b_free und HOGA in Nürnberg<br />

Als Leiterin des Fachbereichs Tourismus für Alle der VKIB e. V.<br />

(Vereinigung Kommunaler Interessenvertreter von Menschen mit<br />

Behinderung in Bayern e. V.) war Waltraud Joa verantwortlich<br />

für den Messeauftritt in Nürnberg vom 16. bis 19. Januar 2011.<br />

Landrat Johann Fleschhut stellte im Beisein des<br />

Wirtschaftsministers sowie der Bundesvorsitzenden des VdKs auf<br />

der großen Bühne der HOGA das Projekt „Allgäu-Außerfern<br />

barrierefrei“ vor. Barrierefreiheit in Hotellerie und Gastronomie<br />

wurde sehr positiv aufgenommen.<br />

v. l. Landrat Johann Fleschhut,<br />

Stv. Landesvorsitzende der VKIB<br />

Bayern e. V., Waltraud Joa,<br />

Präsidentin des Sozialverbandes<br />

VdK Deutschland und<br />

Landesvorsitzende VdK Bayern<br />

Ulrike Mascher,<br />

Landesvorsitzender der VKIB<br />

Bayern e. V.Herbert Sedlmeier,<br />

Bayerischer Wirtschaftsminister<br />

Martin Zeil. Fotograf: Andreas<br />

Türk<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Zwischenstand Projekt „Allgäu-Außerfern barrierefrei“<br />

Ca. 50 % der Objekte im Ostallgäu wurden bereits<br />

datentechnisch erfasst. Die erhobenen Daten und Bilder werden<br />

bearbeitet und voraussichtlich Anfang 2012 in einer Datenbank<br />

im Internet veröffentlicht. Außerdem wurde eine ansprechende<br />

Informationsbroschüre für alle Interessierten herausgegeben.<br />

Seit Mai 2011 findet meine monatliche Sprechstunde – jeden<br />

ersten Montag im Monat von 9.00 -11.00 Uhr – im Haus der<br />

Begegnung Marktoberdorf, Jahnstr. 12, statt.<br />

Infobroschüre Allgäu-Außerfern<br />

Barrierefrei<br />

Ein paar Zahlen aus der Tätigkeit im Jahr 2011<br />

166 Beratungen von Einzelpersonen, Architekten, Ingenieure, Kommunen<br />

61 Stellungnahmen zu Bauvorhaben<br />

14 Ortsbegehungen im Ostallgäu<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Personal<br />

Bürgerservice im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu erhält ein Gesicht<br />

Flink – Flexibel-Freundlich – Neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Am 28.02.2011 startete der Bürgerservice und öffnete seine<br />

Pforten für die Ostallgäuer Bürger. Der Start war nicht einfach.<br />

Zwar wurden die Mitarbeiter intensiv geschult und viele<br />

Situationen vorab durchgespielt, aber alle Eventualitäten konnten<br />

bei einem solchen Projekt nicht vorausgesehen werden.<br />

Das Team des Bürgerservice.<br />

„Gerade in der umstrukturierten Technik gab es viele Holpersteine,<br />

die wir erst aus dem Weg räumen mussten. Hierzu war die Flexibilität der Kolleginnen und<br />

Kollegen gefragt“, erinnert sich Thomas Haltmayr, Leiter des Bürgerservice. Im Nachhinein<br />

betrachtet verdanken wir den gelungenen Start den engagierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern im Bürgerservice.<br />

Die Eröffnung hatte sich verschoben, da die Baumaßnahmen einen früheren Start nicht zuließen.<br />

Aufgrund des zeitigen Frühlingswetters begann auch gleich die Hochsaison bei den Kfz-<br />

Zulassungen, so dass es keine Verschnaufpause gab. Die Spitzen-Wartezeiten sind um rund die<br />

Hälfte zu den Vorjahren gesunken, zufrieden waren die Mitarbeiter jedoch selber noch nicht.<br />

„Das wird nächstes Frühjahr besser“ ist sich Haltmayr sicher. In den letzten Monaten konnten<br />

viele Hürden aus dem Weg geräumt werden. Die Arbeitsabläufe werden routinierter und man hat<br />

viel dazugelernt.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Auch der Telefonservice, den die Mitarbeiter erstmals übernommen haben, war zunächst<br />

ungewohnt. Waren zu Beginn während der Hauptzeit noch 2 Mitarbeiter regelmäßig am Telefon<br />

gesessen, hat sich gezeigt, dass dies deutlich zu wenig waren. Mittlerweile sitzen vormittags 3<br />

Personen am Telefon, im Frühjahr wird auf 4 Personen aufgestockt werden. „Hier haben wir<br />

gegenüber dem Anfang deutliche Verbesserungen erzielt. Ich kann nur um Verständnis bitten,<br />

dass nicht alles gleich von Anfang an geklappt hat“, entschuldigt sich Haltmayr. „Mittlerweile<br />

haben wir ein hohes Niveau erreicht, was den Service am Telefon betrifft.<br />

Abschied von Wolfgang Kühnl -Stellvertreter des Landrats im Amt<br />

Im Rahmen einer Kreistagssitzung am 10. Oktober 2011 wurde<br />

Wolfgang Kühnl als bisheriger Stellvertreter im Amt in die<br />

Altersteilzeit verabschiedet.<br />

Geboren 1948 in Limburg a. d. Lahn in Hessen verschlug es ihn<br />

1966 auf eigenen Wunsch ins schöne Allgäu als<br />

Regierungsinspektor-Anwärter beim ehemaligen <strong>Landratsamt</strong><br />

Kempten. Im Oktober 1970 wurde er nach seiner<br />

Anstellungsprüfung an das ehemalige <strong>Landratsamt</strong> Marktoberdorf<br />

versetzt.<br />

Seit dieser Zeit gibt es kaum ein Aufgabengebiet im <strong>Landratsamt</strong>,<br />

Landrat Fleschhut (links) übergibt<br />

Wolfgang Kühnl und seiner<br />

Ehefrau ein Landschaftsbild zum<br />

Abschied.<br />

für das er nicht einmal zuständig war. Neben dem Ausländerwesen und Kostenfreiheit des<br />

Schulwegs war er 16 Jahre lang in der Bauverwaltung tätig, davon 10 Jahre als<br />

Sachgebietsleiter. Danach bekleidete er für weitere sieben Jahre das Sachgebiet Wasser-, Naturund<br />

Umweltschutz, bevor er für vier Jahre das Kommunalwesen leitete. Neue spannende<br />

Aufgaben direkt aus Rio ins Ostallgäu begleitete er als Leiter des Agenda-21-Prozesses im<br />

<strong>Landkreis</strong> ab 1997.<br />

Ab Februar 2001 war er für die Abteilung Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tiefbau<br />

verantwortlich. Seit Oktober 2003 als „zweiter Mann“ in der Kreisverwaltung war er als<br />

Stellvertreter im Amt für alle Belange des <strong>Landkreis</strong>es in Vertretung des Landrats bei dessen<br />

Abwesenheit auf Verwaltungsseite zuständig.<br />

Seit Februar 2001 brachte ihm die Liebe zur Musik ein weiteres Aufgabenfeld: die<br />

Geschäftsführung der Schlosskonzerte Neuschwanstein samt der dazugehörigen<br />

Konzertgesellschaft.<br />

Landrat Johann Fleschhut würdigte Wolfgang Kühnl bei seiner Verabschiedung als einen äußerst<br />

vielseitig engagierten Menschen, der mitten in der Gesellschaft steht. Zugleich reich an<br />

Erfahrungen. Dies machte ihn als Ansprechpartner von Wirtschaft, Kommunen und Bürger<br />

gleichermaßen beliebt. Er habe immer den Blick fürs „Ganze“ und sich nie gescheut, bei<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Landrat Johann Fleschhut würdigte Wolfgang Kühnl bei seiner Verabschiedung als einen äußerst<br />

vielseitig engagierten Menschen, der mitten in der Gesellschaft steht. Zugleich reich an<br />

Erfahrungen. Dies machte ihn als Ansprechpartner von Wirtschaft, Kommunen und Bürger<br />

gleichermaßen beliebt. Er habe immer den Blick fürs „Ganze“ und sich nie gescheut, bei<br />

Problemlösungen im Sinne der Bürger zu denken. Er habe viele wichtige Entscheidungen<br />

mitgetragen und vorbereitet, beispielhaft die Gründung des Zweckverbandes Allgäuer Land,<br />

zahlreiche Straßen und Radwege und etliche Gewerbeansiedlungen. Fleschhut dankte für die<br />

jahrelange Verstärkung des Teams Ostallgäu und für die ihm geschenkte Unterstützung als<br />

Landrat.<br />

Bezüglich seiner Nachfolge habe man lange überlegt, auch wenn grundsätzlich jeder zu ersetzen<br />

ist, sei es eine schwierige Entscheidung gewesen. Als neuer Stellvertreter im Amt ist nun<br />

Kreiskämmerer Hermann Thoma zuständig. Die Aufgaben der Schlosskonzerte übernahm<br />

Michaela Waldmann. Der Bereich Tiefbau wanderte in ein neu geschaffenes kommunales<br />

Bauamt. Für die Aufgaben der Wirtschafts-und Regionalplanung ist Wirtschaftsreferent Peter<br />

Däubler nun allein verantwortlich. Susanne Kettemer übernahm im Büro des Landrats weitere<br />

zentrale Aufgaben.<br />

Nesselwanger Tourismus-Chef wechselt zum <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu<br />

Robert Frei, der langjährige Geschäftsführer der Nesselwang<br />

Marketing GmbH beendete seine erfolgreiche Tätigkeit in<br />

Nesselwang mit Ablauf des 30.09.2011. Dem Tourismus blieb er<br />

aber weiterhin erhalten, da er für den <strong>Landkreis</strong> und<br />

Tourismusverband Ostallgäu im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu die<br />

touristischen Belange landkreisweit vernetzt und<br />

weiterentwickelt.<br />

In Nesselwang hat Robert Frei neun Jahre aktiv den Tourismus<br />

geprägt. Im Jahr 2003 übernahm er die noch in den<br />

Kinderschuhen stehende Nesselwang Marketing GmbH, baute<br />

Robert Frei<br />

diese im Sinne aller Beteiligten auf und entwickelte den<br />

gemeinsam eingeschlagenen touristischen Weg Nesselwangs kontinuierlich weiter.<br />

„Innerhalb der Marke Allgäu nehmen wir mit Robert Frei eine dynamische Position ein, die<br />

unsere attraktiven Orte, das Ostallgäu und das ganze Allgäu voranbringen wird“, kommentiert<br />

Fleschhut bei der Einstellung.<br />

Robert Frei ist neben seinen Tätigkeiten beim Tourismusverband auch neuer Geschäftsführer<br />

der Allgäu-Tirol Vitales Land EWIV und der KönigsCard Betriebs GmbH als Nachfolger von Martin<br />

Kumbrink.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Ehrung und Verabschiedung Mitarbeiter<br />

Landrat Johann Fleschhut lud am 14.11.2011 die aufgrund von<br />

25-und 40-jährigen Dienstjubiläen sowie in die Freistellung der<br />

Altersteilzeit und in den Ruhestand tretenden Mitarbeiter zu<br />

einer kleinen Feierstunde. Er hob besonders die hohe Bereitschaft<br />

unter den Anwesenden hervor, die Herausforderungen<br />

anzunehmen und den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber<br />

qualitativ hochwertige Leistung zu erbringen. Für den <strong>Landkreis</strong><br />

gehe mit den beginnenden Freistellungszeiten von Altersteilzeit<br />

und Ruhestand große Kompetenz und Qualität verloren, die erst<br />

einmal kaum ersetzt werden kann. Die Kompensation hierzu und<br />

die notwendigen Gestaltungsprozesse erweisen sich als schwer.<br />

Dies sei auf der anderen Seite aber auch eine große Chance für<br />

jüngere Kolleginnen und Kollegen zur Weiterentwicklung und<br />

Übernahme von Verantwortung.<br />

Im Anschluss an die Würdigung wurden die einzelnen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit kleinen Präsenten geehrt<br />

und die in die Freistellung und in den Ruhestand eintretenden<br />

Kollegen verabschiedet.<br />

Die Teilnehmer der Feierstunde<br />

(von links): Personalchef Manfred<br />

Huber, Josef Singer, Peter<br />

Erlebach, Karl Völk, Dr. Manfred<br />

Glogger, Wolfgang Kühnl, Karl<br />

Bader, Marianne Huber, Claudia<br />

Gellrich, Josef Hochmuth, Helga<br />

Fichtl, Birgit Straub, Anette<br />

Wehnert, Christine Mayr, Dieter<br />

Mayer, Sylvia Hämmerle, Veronika<br />

Hofer, Petra Bendinger, Rainer<br />

Kunzmann, Martin Schafnitzel,<br />

Thomas Reger, Alexandra<br />

Feneberg, Landrat Johann<br />

Fleschhut<br />

Ruhestand bzw. Altersteilzeit:<br />

Karl Bader, Gerhard Baumgartl, Martin Bracht, Peter Erlebach, Helga Fichtl, Christiane Haf, Josef<br />

Hochmuth, Veronika Hofer, Gertraud Kasper, Wolfgang Kühnl, Markus Linder, Martin Schafnitzel,<br />

Josef Singer<br />

Dienstjubiläum 25 Jahre:<br />

Petra Bendinger, Andreas Boost, Alexandra Feneberg, Claudia Gellrich, Dr. Frank Glogger, Sylvia<br />

Hämmerle, Rainer Kunzmann, Thomas Reger, Manfred Schmölz, Reinhold Sirch, Birgit Straub,<br />

Karl Völk, Gudrun Vogel, Michaela Waldmann, Annette Wehnert<br />

Dienstjubiläum 40 Jahre:<br />

Rosemarie Hofer-Rosenthal, Marianne Huber, Dieter Mayer, Christine Mayr<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Die Auszubildenden im <strong>Landratsamt</strong><br />

Angekommen im zweiten Lehrjahr wollen wir nun auf unser<br />

vergangenes Ausbildungsjahr im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu<br />

zurückblicken.<br />

Alles begann am 01.09.2010…<br />

Nachdem man uns über unsere Rechte und Pflichten in der<br />

Ausbildung aufgeklärt hatte, machten wir uns mit der ehemaligen<br />

Mitarbeiterin, Stefanie Ried, die für uns Azubis immer ein offenes<br />

Ohr hatte, auf den Weg das <strong>Landratsamt</strong>, unseren neuen<br />

Arbeitsplatz, und seine einzelnen Sachgebiete kennenzulernen.<br />

Doch trotz der Führungen durch das Haus war ein Verlaufen in<br />

den vielen Gängen oft nicht vermeidbar.<br />

Anfangs schüchtern und zurückhaltend lebten wir uns gut ein, und lernten immer mehr<br />

Kolleginnen und Kollegen kennen. Nachdem wir auch die Aufgaben in den jeweiligen<br />

Das 2. Lehrjahr (v. l. n. r.: Lucia<br />

Osterried, Manuela Schneider,<br />

Sabine Fritsch, Fabian Keller)<br />

Sachgebieten mehr oder manchmal auch weniger gut erledigen konnten, durften wir uns Anfang<br />

November schon wieder auf den Schulweg begeben, der für uns täglich nach Kempten führte.<br />

Die Vorschriftensammlung (VSV) "dein Freund und Helfer“ wurde nun ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Ausbildung. Die Lehrer versuchten uns die Gesetzestexte und den notwendigen Lernstoff<br />

in den Fächern wie z.B. Verwaltungsbetriebswirtschaft, Sozialkunde und Verwaltungshandeln<br />

verständlich zu machen. Meistens gelang dieses auch mit Erfolg!<br />

Während dieser Zeit fand im Dezember auch die Azubi-Weihnachtsfeier statt. Beim gemütlichen<br />

Beisammensein mit Lebkuchen und Punsch, besuchte uns der Nikolaus mit Knecht Rupprecht<br />

und hatte für jeden von uns eine Kleinigkeit dabei. Nach dieser ersten Zeit im <strong>Landratsamt</strong><br />

Ostallgäu brauchten wir dann auch alle erst einmal eine kurze Auszeit und begaben uns in<br />

unseren ersten Weihnachtsurlaub.<br />

Bevor wir dann wieder ins <strong>Landratsamt</strong> zurückkehrten, packten wir unsere sieben Sachen und<br />

fanden uns kurze Zeit später zum ersten Volllehrgang der Bayerischen Verwaltungsschule in<br />

Holzhausen am schönen Ammersee wieder.<br />

In der zweiten Woche an der Verwaltungsschule mussten wir dann auch gleich unser Können<br />

unter Beweis stellen. Mit den Klausuren in den Fächern "Einführung in das Recht" und<br />

"Berufsausbildung im öffentlichen Dienst" wurde unser bisheriger Leistungsstand geprüft.<br />

Anfang Februar kehrten wir, mit der Aussicht ein Referat für den nächsten Berufsschulblock<br />

vorzubereiten, in den Büroalltag zurück.<br />

Die Zeit zwischen den beiden Schulblöcken ging sehr rasch vorbei und das Pauken begann Mitte<br />

Mai wieder von Neuem. Wir hatten das Glück, den zweiten Volllehrgang wieder in Holzhausen<br />

am Ammersee verbringen zu dürfen.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Die Zeit zwischen den beiden Schulblöcken ging sehr rasch vorbei und das Pauken begann Mitte<br />

Mai wieder von Neuem. Wir hatten das Glück, den zweiten Volllehrgang wieder in Holzhausen<br />

am Ammersee verbringen zu dürfen.<br />

Nach eineinhalb Monaten arbeiten kamen wir am ersten September in das zweite Lehrjahr.<br />

Endlich waren wir nicht mehr die Jüngsten, denn im Haus wurden wieder die neuen<br />

Auszubildenden von unserer Ansprechpartnerin Melanie Komenda durch die verschiedenen<br />

Sachgebiete geführt.<br />

Doch auch in diesem Ausbildungsjahr wird es uns nie langweilig werden. Schon jetzt stehen uns<br />

einige neue Herausforderungen und Ereignisse bevor. Angefangen bei der Zwischenprüfung bis<br />

hin zu einem Projekt, das wir Landrat Johann Fleschhut vorstellen werden.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Kreishaushalt<br />

Das Jahr 2011 stellte ein ungewöhnliches Jahr für die Finanzverwaltung des <strong>Landkreis</strong>es dar.<br />

Zunächst mussten bedingt durch zeitliche Verzögerungen bei den umfangreichen<br />

Umstellungsarbeiten zur Einführung der kommunalen Doppik zwei Jahresabschlüsse für die<br />

Haushaltsjahre 2009 und 2010 in einem Jahr erstellt werden. Zusätzlich war durch eine während<br />

des Jahres eingetretene Änderung des zeitlichen Ablaufs zur Aufstellung des Haushaltsplans die<br />

Sondersituation gegeben, auch die Haushaltspläne für die Jahre 2011 und 2012 in einem Jahr zu<br />

erstellen und zu verabschieden.<br />

Jahresabschlüsse 2009 und 2010 vorgelegt<br />

Der <strong>Landkreis</strong> hat sein Rechnungswesen zum 01.01.2008 auf die<br />

Systematik der kommunalen Doppik umgestellt und die<br />

Eröffnungsbilanz mit einer Bilanzsumme von 132.574.942,62 €<br />

nach zuvor erfolgter örtlicher und überörtlicher Prüfung durch<br />

den Kreistag festgestellt. Der erste doppische Jahresabschluss<br />

zum 31.12.2008 wurde am 10.12.2010 mit einer Bilanzsumme<br />

von 134.784.012,07 € ebenfalls vom Kreistag festgestellt. Die<br />

Ergebnisrechnung zum 31.12.2008 wies einen Jahresüberschuss<br />

von + 2.927.501,50 € aus.<br />

Beide Jahresabschlüsse zum 31.12.2009 und zum 31.12.2010<br />

konnten nach intensiven Vorarbeiten im Jahr 2011 parallel erstellt<br />

und vorgelegt werden.<br />

Jahresabschluss 2009<br />

Jahresabschluss 2010<br />

Es ist vorgesehen, den erzielten Jahresüberschuss von + 2.191.649,40 € der Ergebnisrücklage<br />

zuzuführen, um eventuell eintretende zukünftige Jahresfehlbeträge mit diesem variablen<br />

Rücklagenanteil ausgleichen zu können.<br />

Wie bereits bei der Verwendung des Jahresergebnisses 2009 ist auch für 2010 vorgesehen, den<br />

erzielten Jahresüberschuss von + 4.790.304,61 € der Ergebnisrücklage zuzuführen.<br />

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Haushaltspläne 2011 und 2012 erstellt<br />

Haushaltsplan 2011<br />

Der Haushaltsplan 2011 wurde am 21.03.2011 vom Kreistag<br />

verabschiedet.<br />

10 Fakten zum Kreishaushalt 2011<br />

Der Ergebnishaushalt sieht Gesamterträge von 93,663 Mio. €<br />

Entwicklung der Umlagekraft<br />

2011<br />

sowie Gesamtaufwendungen von 92,511 Mio. € vor und plant einen Jahresüberschuss von 1,151<br />

Mio. €.<br />

Der Finanzhaushalt umfasst Gesamteinzahlungen von 100,634 Mio. € und Gesamtauszahlungen<br />

von 100,849 Mio. €. Es ist ein Finanzmittelfehlbetrag von – 0,215 Mio. € eingeplant.<br />

Haupteinnahmequelle des <strong>Landkreis</strong>es ist die Kreisumlage mit einem Betrag von 49,177 Mio. €<br />

bei einem Hebesatz von 47,5 v.H. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Kreisumlage um –<br />

0,191 Mio. €. Der Umlagesatz für die Kreisumlage liegt unter dem schwäbischen Durchschnitt<br />

von 48,3 v.H.<br />

Der größte Einzelaufwandsposten ist die Zahlung der Bezirksumlage mit einem Volumen von<br />

23,191 Mio. € bei einem Hebesatz von 22,4 v.H. Gegenüber dem Vorjahr erhöht sich die<br />

Bezirksumlage um + 1,833 Mio. €.<br />

Im Haushalt ergibt sich bei vorgesehenen Auszahlungen für Investitionen und<br />

Investitionsförderungsmaßnahmen von 11,540 Mio. € eine Investitionsquote von 11,4%.<br />

Für Sozialausgaben in den Bereichen Sozialhilfe, Jugendhilfe und Grundsicherung für<br />

Arbeitssuchende plant der <strong>Landkreis</strong> insgesamt 17,461 Mio. € ein, das sind rund 18,9% der<br />

Gesamtaufwendungen des Haushaltsjahres.<br />

Für Zins und Tilgung wendet der <strong>Landkreis</strong> einen Jahresbetrag von 4,481 Mio. € auf, das<br />

entspricht täglichen Zahlungen für den Schuldendienst von 12.277 €.<br />

Im Kreishaushalt ist der Betrieb der kommunalen Abfallwirtschaft mit einem in den<br />

Gesamterträgen und Gesamtaufwendungen ausgeglichenen Volumen von 8,618 Mio. €<br />

enthalten. Das entspricht einem Anteil am Ergebnishaushalt von 9,2%.<br />

Zum Bau des Gymnasiums in Buchloe ist die Investitionskostenbeteiligung der<br />

Verwaltungsgemeinschaft Buchloe von 22% der Gesamtkosten mit einem Betrag von 3,371 Mio.<br />

€ in voller Höhe enthalten.<br />

Basis zur Berechnung von Kreis-und Bezirksumlage ist die Umlagekraft der 45 kreisangehörigen<br />

Gemeinden mit einem Volumen von 103,532 Mio. €. Pro Einwohner entspricht dies einer<br />

Umlagekraft von 772,23 €. Damit rangiert der <strong>Landkreis</strong> auf Platz 3 von 10 schwäbischen und<br />

auf Platz 20 von 71 bayerischen <strong>Landkreis</strong>en.<br />

Haushaltsplan 2012<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Haushaltsplan 2012<br />

Beginnend mit dem Haushaltsplan 2012 wurde der Zeitraum zur Aufstellung und<br />

Verabschiedung des Haushalts auf das IV. Quartal des Vorjahres vorgezogen. Die neue Systematik<br />

wird auch bei zukünftigen Haushaltsplänen angewandt. Der <strong>Landkreis</strong> kann damit als eine von<br />

wenigen Kommunen die in der <strong>Landkreis</strong>ordnung vorgeschriebene Vorlage des Haushaltsplans<br />

bei der Rechtsaufsichtbehörde spätestens einen Monat vor Beginn des Haushaltsjahres nahezu<br />

einhalten.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

<strong>Landratsamt</strong><br />

Erweiterung und Sanierung <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu<br />

Zu Beginn des Jahres konnte der erste Bauabschnitt der<br />

umfangreichen Maßnahme am <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu<br />

termingerecht fertiggestellt werden. Ende Februar wurde der<br />

Neubau des Osttraktes und der sanierte Südtrakt in Betrieb<br />

genommen.<br />

Ein Video über den Festakt zu Umbau und Sanierung können Sie<br />

oben rechts sehen.<br />

An der Ostseite befindet sich nun der zentrale neue<br />

Haupteingang an der Schwabenstraße. Im großzügigen<br />

Der neue Haupteingang an der<br />

freundlichen Foyerbereich ist der Bürgerservice erster<br />

Ostseite.<br />

Ansprechpartner für die Anliegen der Bürger. Dieser Bereich<br />

ermöglicht zudem vielfältige Nutzungen für Ausstellungen, Kommunikation und Begegnung.<br />

Der Sitzungsbereich wurde grundlegend umstrukturiert und den zeitgemäßen technischen<br />

Anforderungen für Veranstaltungsräume angepasst. In diesem Bereich sind die Sitzungssäle<br />

Ostallgäu, Aggenstein und Wertach sowie das Büro von Landrat Johann Fleschhut<br />

untergebracht.<br />

Die Fassade des Sitzungstraktes wurde mit einer vertikalen Holzfassade als Kontrast zu den<br />

übrigen Bauteilen gestaltet und setzt durch die Gestaltung ein markantes städtebauliches<br />

Zeichen. Die unterschiedliche Gestaltung der Fassaden stellen die Bereiche und Funktionen<br />

Bürger, Politik und Verwaltung dar.<br />

Im sanierten Südtrakt sind die Bereiche Jugendamt, staatliches Bauamt und Tourismus<br />

untergebracht. Entsprechend den klimapolitischen Zielen des <strong>Landkreis</strong>es wurde die<br />

Baumaßnahme in Passivhausqualität ausgeführt. Auf dem Flachdach wird mit<br />

Photovoltaikanlagen Strom aus regenerativer Sonnenenergie erzeugt.<br />

Ein Video zur Investition des <strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu in alternative Energien können Sie hier<br />

sehen.<br />

Als zweiter Bauabschnitt wurde im März mit der Sanierung des Westtraktes begonnen. Die<br />

Arbeiten wurden zum Jahresende fertiggestellt, der Bezug durch die Nutzer erfolgte im Januar<br />

2012. Als letzter Bauabschnitt der gesamten Sanierung steht nun der Nordtrakt an. Die<br />

Gesamtfertigstellung des Projektes erfolgt im Jahr 2013.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Tag der offenen Tür -<strong>Landratsamt</strong> präsentierte sich im neuen Outfit<br />

Mit einem abwechslungsreichen Programm und einem Tag der<br />

offenen Tür wurde am 19.03.2011 im <strong>Landratsamt</strong> die<br />

Fertigstellung des 1. Bauabschnitts der Umbaumaßnahme mit<br />

mehr als 3000 Besuchern gefeiert.<br />

„Wenn ich Landrat wäre, dann würde ich…“: Wer sich das schon<br />

immer gewünscht hat, konnte einmal in die Rolle des<br />

<strong>Landkreis</strong>chefs schlüpfen. Das war aber nur einer von vielen<br />

Programmpunkten: Die Band Sternblut trat auf, eine<br />

Multimediashow des Füssener Fotografen Peter Samer zeigte das<br />

Ostallgäu im besten Licht und natürlich konnte der neue<br />

Viele Besucher drängten sich<br />

durch die Gänge am Tag der<br />

offenen Tür.<br />

Bürgerservice sowie die neugestalteten Sitzungssäle und Büroräume des <strong>Landratsamt</strong>es<br />

ausführlich besichtigt werden.<br />

Ein Marktstand der Dienstleistungen erwartete die Besucher im Foyer. Die Mitarbeiter des<br />

<strong>Landratsamt</strong>es wurden anhand eines reichbestückten Obststandes über das<br />

Dienstleistungsangebot der Behörde informieret und hatten sich dazu jede Menge<br />

Mitmachaktionen ausgedacht: Im Rauschbrillenparcours konnte getestet werden, wie sich<br />

Alkoholgenuss auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt. Im neuen Saal Wertach war eine<br />

Katastrophenschutz-Einsatzzentrale eingerichtet. Das Müllspiel „Trenny“ und die Wii-Konsole<br />

erfreuten Groß und Klein, genauso wie die Frage, wie ich bei einem Einbürgerungstest<br />

abschneiden würde. Der Tag der offenen Tür gab ein Bild über die Bandbreite des Hauses.<br />

Impressionen vom Tag der offenen Tür im <strong>Landratsamt</strong> können Sie oben rechts in der<br />

Bildergalerie sehen.<br />

Ausstellungen im <strong>Landratsamt</strong><br />

Mit der Eröffnung des neuen Osttraktes hat nicht nur der Bürgerservice seinen Betrieb<br />

aufgenommen. Mit dem neuen großzügigen Foyer bietet sich auch genügend Platz für<br />

hausinterne, aber auch externe Ausstellungen an.<br />

Von A wie Aktionswochen bis Z wie zeitgenössischer Kunst wird das Foyer mit Leben gefüllt. Mit<br />

Fertigstellung des Innenhofes 2013 wird das Angebot noch erweitert.<br />

Bereits 2011 haben im neuen Foyer verschiedene Ausstellungen stattgefunden.<br />

Auftakt machte die Wanderausstellung Flächenverbrauch „wie wohnen, wo leben? – Fläche<br />

sparen, Qualität gewinnen“. Die Ausstellung wurde gemeinsam vom Bayer. Umweltministerium,<br />

dem Bayer. Innenministerium, der bayerischen Architektenkammer, dem Bund Naturschutz und<br />

der Vereinigung für Stadt-, Regional und Landesplanung erstellt. Mit der Ausstellung soll der<br />

Bürger für die Themen Innenentwicklung und Flächenverbrauch sensibilisiert werden.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Auftakt machte die Wanderausstellung Flächenverbrauch „wie wohnen, wo leben? – Fläche<br />

sparen, Qualität gewinnen“. Die Ausstellung wurde gemeinsam vom Bayer. Umweltministerium,<br />

dem Bayer. Innenministerium, der bayerischen Architektenkammer, dem Bund Naturschutz und<br />

der Vereinigung für Stadt-, Regional und Landesplanung erstellt. Mit der Ausstellung soll der<br />

Bürger für die Themen Innenentwicklung und Flächenverbrauch sensibilisiert werden.<br />

Landrat Johann Fleschhut bei der Ausstellungseröffnung mit Thomas Frey (links), Schwäbischer Regionalbeauftragter des Bund Naturschutzes und Claus Hensold (rechts), Landesamt für Umwelt<br />

Im Oktober fand der Aktionsmonat der Allgäuer Moorallianz mit der Wanderausstellung<br />

„Baden in der Faszination der Moore“ statt.<br />

Bei dieser Ausstellung konnte der Bürger den Lebensraum Moor trockenen Fußes erkunden, sich<br />

über die Allgäuer Moorallianz informieren und Interessantes zur Bedeutung der Moore für<br />

Artenvielfalt und Klimaschutz erfahren. Die Ausstellung wurde aus Leader-Mitteln gefördert.<br />

Anlässlich der Ausstellungseröffnung konnte Landrat Fleschhut auch einige wichtige Partner, die<br />

sich für den Moorschutz einsetzen, auszeichnen.<br />

Landrat Johann Fleschhut (2. von links) und der Leiter des Naturschutzprojektes Günter Riegel (rechts) ehrten: (von links) Frank Stolzer vom Bund Naturschutz in Marktoberdorf, Franz Köpf und<br />

Sohn Christoph aus Seeg, Helmar Schreiter aus Obergünzburg, Helmut Weixler (Staatsforsten) sowie Bürgermeister Werner Himmer.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Zum Ende des Jahres fand die Ausstellung „Mensch-MACHT-Milch“ statt, die aufzeigte, wie<br />

Milchbäuerinnen und – bauern in verschiedenen Ländern leben und arbeiten. Die<br />

großformatigen Fotos dokumentierten, wie die momentane EU-Agrarpolitik mit ihrer<br />

Ausrichtung auf den Weltmarkt auf diese Menschen wirken.<br />

Zum Anderen gab es im Dezember anlässlich des Welt-Aids-Tages eine Ausstellung des<br />

Gesundheitsamtes „Der lange Weg“ – Leben mit HIV und Aids heute.<br />

Anhand von 11 überlebensgroßen Figuren wurde die Situation eines Menschen im Umgang mit<br />

der Diagnose „HIVpositiv“ beschrieben. Die Figuren stehen für einzelne Phasen der Infektion,<br />

schildern Gefühle und Gedanken. Die Texte und dazugehörigen Symbole gaben einen Einblick in<br />

die seelische Situation eines HIV-Infizierten und regten zum Nachdenken an.<br />

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Senioren-und Pflegeheime<br />

Erweiterung des Senioren-und Pflegeheimes Buchloe<br />

Seit dem Spatenstich im Frühjahr 2010 hat sich bei der<br />

Erweiterung des Senioren-und Pflegeheimes Buchloe einiges<br />

getan.<br />

Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus erfolgte zum Jahresende<br />

2011. Die neuen freundlichen Pflegezimmer konnten ab Feburar<br />

2012 von den Bewohnern bezogen werden.<br />

Im Neubau wurden 30 zusätzliche Pflegeplätze geschaffen. Es ist<br />

geplant, sogenannte „Hausgemeinschaften“ zu bilden. Die<br />

Wohnfläche von etwa 1.500 m² verteilt sich auf drei Geschosse.<br />

Pro Geschoss soll eine Hausgemeinschaft gebildet werden und<br />

jeweils 10 Personen umfassen. In jeder dieser<br />

Hausgemeinschaften sollen alle Funktionen wie Kochen, Essen,<br />

Hauswirtschaft und Pflege nicht mehr in ausgesonderten Arealen,<br />

sondern -wie in jedem normalen Haushalt – innerhalb der<br />

Senioren-und Pflegeheim Buchloe<br />

Gemeinschafts-Wohnung stattfinden. Dazu wurde auf jedem<br />

Geschoss ein großzügiger und heller Koch-, Ess-, und Wohnbereich geschaffen. Zudem verfügt<br />

jeder Bewohner über ein eigenes Zimmer mit Nasszelle als Rückzugsraum. Im Außenbereich<br />

wurde im Erweiterungsbereich zusätzlich ein geschützter Gartenteil angelegt.<br />

Die Investitionskosten für den Neubau werden alleine aus den vom Seniorenheim geschaffenen<br />

Rücklagen finanziert.<br />

Für das Senioren-und Pflegeheim steht nun schon das nächste große Projekt an. Momentan<br />

laufen die Planungen und Ausschreibungen für die im Frühjahr beginnende Sanierung des<br />

Bestandsbaus des Seniorenheimes. Die Sanierung soll in drei Bauabschnitten erfolgen und im<br />

Jahre 2013 abgeschlossen werden.<br />

Mit diesen Vorhaben soll das Senioren-und Pflegeheim Buchloe von derzeit 85 nach Abschluss<br />

der Erweiterungs-und Sanierungsmaßnahmen auf 107 vollstationäre Pflegeplätze erweitert<br />

werden.<br />

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Betreuungsassistentinnen – ein voller Erfolg!<br />

Seit Herbst 2010 beschäftigt das Senioren-und Pflegeheimen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu sog. Betreuungsassistentinnen.<br />

Durch das Pflegeweiterentwicklungsgesetz hat der<br />

<strong>Landkreis</strong> die Möglichkeit erhalten, diese Betreuungskräfte als<br />

Unterstützung des bereits vorhandenen Personals einzustellen.<br />

Aufgabe der Betreuungsassistentinnen ist es, „Personen mit<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz“ zu fördern und zu aktivieren.<br />

In der Regel geschieht dies in Kleingruppen und zahlreichen<br />

Einzelbetreuungen. Sie stehen den Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern für Gespräche über Alltägliches und ihre Sorgen und<br />

Nöte zur Seite.<br />

Betreuungsassisteninnen sind<br />

eine Bereicherung für das<br />

Senioren-und Pflegeheim.<br />

Bereicherung für die gesamte Einrichtung<br />

Die neuen Mitarbeiterinnen sind eine große Bereicherung für die gesamte Einrichtung. Jetzt ist<br />

noch mehr „Zeit und Raum“ für individuelle Angebote unter Berücksichtigung von Erwartungen,<br />

Wünschen und Fähigkeiten des Einzelnen.<br />

Durch die individuelle Betreuung, bei der die Biografie des Einzelnen von entscheidender<br />

Bedeutung ist, kommen Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner wieder hervor, die<br />

teilweise „verschüttet“ waren. Während Frauen beim Kochen und Backen oder bei Gesprächen<br />

über dergleichen aktiviert werden können, steht bei den Männern meist der Beruf im<br />

Vordergrund. Gerne erzählen diese über ihr ehemaliges aktives Berufsleben. Dabei werden so<br />

manche Erinnerungen wach.<br />

Eines haben unsere Seniorinnen wie auch Senioren gemeinsam: Sie genießen die zusätzliche<br />

Zuwendung in vollen Zügen.<br />

Welche Qualifikation müssen Betreuungsassistentinnen mitbringen?<br />

Voraussetzungen, um der Aufgabe als Betreuungskraft nachgehen zu können, sind vor allem eine<br />

positive Haltung gegenüber kranken und behinderten Menschen. Soziale Kompetenz und<br />

kommunikative Fähigkeiten sind selbstverständlich. Zudem ist Gelassenheit im Umgang mit<br />

verhaltsbedingten Besonderheiten infolge von demenziellen und psychischen Krankheiten sowie<br />

eine hohe psychische Stabilität und die Fähigkeit, sich abzugrenzen, erforderlich.<br />

Die Qualifizierungsmaßnahme zur Betreuungskraft besteht aus drei Modulen und hat einen<br />

Gesamtumfang von mindestens 160 Unterrichtsstunden. Darüber hinaus schließt sich der<br />

Qualifizierungsmaßnahme ein zweiwöchiges Betreuungspraktikum an.<br />

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Die Bildergalerie oben rechts gewährt einen Einblick in die tägliche Arbeit unserer<br />

Betreuungsassistentinnen.<br />

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Kliniken<br />

Veränderungen für das Klinikunternehmen<br />

Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen einschneidender Veränderungen für das<br />

Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. Im Auftrag des Verwaltungsrates<br />

erarbeitete die Firma Kienbaum ein umfassendes Sanierungsgutachten, das mehrere Vorschläge<br />

für eine Sanierung unterbreitete. Am 27. Juli entschied sich schließlich die erforderliche<br />

Mehrheit der Verwaltungsräte nach langer Diskussion für die Variante B 1, die eine Schließung<br />

des Standortes Marktoberdorf sowie eine deutliche Umstrukturierung der anderen Standorte<br />

beinhaltete. Die Kliniken Füssen und Kaufbeuren bleiben Akutkrankenhäuser mit<br />

Schwerpunktversorgung. In der Klinik Obergünzburg entsteht ein Endoprothetikzentrum. Die<br />

Klinik St. Josef in Buchloe wird Kooperationspartner des Darmzentrums Kaufbeuren. Im Zuge der<br />

Entwicklung eines Nachnutzungskonzeptes für den Standort Marktoberdorf wurde die<br />

Einrichtung eines ambulanten OP-Zentrums, die Verlagerung der Geriatrie von Füssen nach<br />

Marktoberdorf sowie der Verbleib der Wundambulanz in den bisherigen Räumlichkeiten am<br />

29.09.2011 beschlossen. Um eine möglichst kontrollierte und strukturierte Umsetzung des<br />

Sanierungskonzeptes zu gewährleisten, wurden im Klinikunternehmen Arbeitsgruppen gebildet,<br />

die sich intensiv um eine zukunftsweisende Lösung der gestellten Aufgaben bemühen. Obwohl<br />

für die Umstrukturierung ein Zeitfenster von ein bis zwei Jahren vorgesehen war, konnten<br />

aufgrund der sich rasant verändernden personellen Entwicklung bereits zum 1. November in der<br />

Klinik Marktoberdorf und in der Klinik Obergünzburg keine internistischen Patienten mehr<br />

aufgenommen werden. Die Versorgung der Patienten im Ostallgäu war jedoch zu jedem<br />

Zeitpunkt in gewohnt hoher medizinischer Qualität sicher gestellt.<br />

Am 08.11.2011 wurde beim <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu ein Bürgerbegehren „Erhalt der 4 Kreiskliniken –<br />

Austritt aus dem Kommunalunternehmen“ eingereicht. Mehr dazu lesen Sie hier.<br />

Erste KTQ-Zertifizierung im Verbund<br />

Nach intensivsten monatelangen Vorbereitungen und einem<br />

zweiwöchigen „Prüfungs-Endspurt“ erfreut sich das<br />

Klinikunternehmen nun seiner 1. Zertifizierung nach KTQ<br />

(Kooperation, Transparenz, Qualität) im Verbund. Nur wenige<br />

Verbundkliniken in Deutschland haben sich bisher dieser großen<br />

Herausforderung gestellt. Dazu der Leiter des erfahrenen<br />

Visitorenteams Dr. Ralph Wiedensohler: „Das war unser bislang<br />

größtes und längstes KTQ-Projekt – Sie haben die Zertifizierung<br />

nicht nur geschafft, sondern sehr gut geschafft.“ Zwei Wochen<br />

lang hatten die Visitoren, die ohne Ausnahme alle selbst in<br />

Sichtlich glücklich und erleichtert<br />

waren die Qualitätsbeauftragten<br />

der Kliniken wie auch die<br />

Visitoren selbst nach einem<br />

zweiwöchigen Prüfungsmarathon.<br />

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Nach intensivsten monatelangen Vorbereitungen und einem<br />

zweiwöchigen „Prüfungs-Endspurt“ erfreut sich das<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Klinikunternehmen Ostallgäu nun seiner 1. Zertifizierung nach KTQ<br />

(Kooperation, Transparenz, Qualität) im Verbund. Nur wenige<br />

Verbundkliniken in Deutschland haben sich bisher dieser großen<br />

Herausforderung gestellt. Dazu der Leiter des erfahrenen<br />

Visitorenteams Dr. Ralph Wiedensohler: „Das war unser bislang<br />

größtes und längstes KTQ-Projekt – Sie haben die Zertifizierung<br />

nicht nur geschafft, sondern sehr gut geschafft.“ Zwei Wochen<br />

lang hatten die Visitoren, die ohne Ausnahme alle selbst in<br />

Kliniken in den Bereichen Medizin, Pflege und Verwaltung tätig sind, alle Standorte<br />

Sichtlich glücklich und erleichtert<br />

waren die Qualitätsbeauftragten<br />

der Kliniken wie auch die<br />

Visitoren selbst nach einem<br />

zweiwöchigen Prüfungsmarathon.<br />

einschließlich Casa medica in insgesamt 63 Kriterien und Themenbereichen, auf Herz und Nieren<br />

überprüft. Nicht nur Medizin und Pflege, sondern auch z.B. Hygiene, Geräte, Katastrophenschutz,<br />

EDV, Kommunikation und Mitarbeiterführung, um nur einige zu nennen, waren Gegenstand der<br />

intensiven Dialoge, Befragungen und Begehungen. Die Crux an einer Verbundzertifizierung:<br />

Schafft eine Klinik nicht die geforderten 55 Prozent, fallen alle anderen mit durch – egal wie gut<br />

sie waren. Am Ende der zwei Wochen sparten die Visitoren bei der abschließenden Bekanntgabe<br />

des Ergebnisses nicht mit Lob: „Dass Sie an allen Standorten eine qualitativ hochwertige Medizin<br />

machen, das wissen Sie sicherlich. Ihr größtes Potenzial an allen Standorten jedoch ist das<br />

außerordentlich engagierte und professionelle Personal, das eine auffallend hohe Identifikation<br />

mit dem Unternehmen aufweist.“<br />

Ein Publikumsmagnet: Der Stand der Kliniken auf der MIR<br />

Bestes Messewetter lockte am 1. Juliwochenende zahlreiche<br />

Besucher auf die MIR in der Karthalle in Kaufbeuren. Wie immer<br />

zählte auch der Stand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit<br />

seinem umfangreichen Vortragsprogramm zu den<br />

Publikumsmagneten der alljährlich stattfindenden<br />

Verbrauchermesse. Unter dem Motto „Medizin zum Anfassen“<br />

informierten die Chef-und Oberärzte aller fünf Kliniken zu jeder<br />

vollen Stunde über verschiedenste Krankheitsbilder. Von<br />

Gallenstein bis Vorhofflimmern, von Gelenkimplantation bis<br />

Rheuma, von Gicht bis Schlaganfall, von Geburtshilfe bis<br />

Darmkrebs, von Gebärmutterhalskrebs bis Hüftarthrose.<br />

Auch CSU-Landtagsabgeordneter<br />

Franz-Josef Pschierer, stv. Landrat<br />

Alexander Müller und OB Stefan<br />

Bosse statteten dem Stand der<br />

Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren<br />

einen Besuch ab.<br />

Installation von CIRS (Critical Incident Reporting System) zur Vermeidung von Fehlern<br />

Nur ein kleines Versehen, ein falsches Medikament, der Griff zum verkehrten Fläschchen kann im<br />

Krankenhaus zu fatalen Folgen führen. Gerade weil die Ärzte und das Pflegepersonal sich ihrer<br />

immensen Verantwortung bewusst sind, wurde in den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren ein System<br />

zur Risiko-und Fehlervermeidung, das sogenannte CIRS (Critical Incident Reportin System)<br />

implementiert. Dazu wurde an allen klinikinternen PCs eine spezielle Software installiert, um<br />

Beinaheereignisse, aber auch tatsächlich gemachte Fehler anonym melden zu können. Das CIRS-<br />

Team diskutiert streng vertraulich die gemeldeten Fälle und leitet gegebenenfalls Veränderungen<br />

ein, um für die Zukunft Risiken zu vermeiden. Die Ergebnisse, zu denen das CIRS-Team im<br />

Rahmen der Bearbeitung kommt, werden veröffentlicht und sind für alle Mitarbeiter einsehbar.<br />

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KliP – das neue Magazin für Patienten<br />

Erstmals in 2011 hat das Klinikunternehmen mit der sog. „KliP“ ein kostenloses Magazin für<br />

Patienten herausgegeben, mit dem die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren über alles informieren<br />

möchten, was die Menschen zum Thema Kranksein und Gesundwerden berührt und interessiert.<br />

Als gute Plattform, die vielfältigen medizinischen Angebote der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren<br />

zu präsentieren, sind die Themen darüber hinaus natürlich so vielfältig wie der<br />

Gesundheitssektor selbst. Und so enthält die neue KliP viel Wissenswertes zu Krankheitsbildern<br />

und deren Behandlung.<br />

EKG-Übertragung aus dem Rettungswagen ins Notfallzentrum<br />

Bei einem Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an. Je schneller<br />

das verstopfte Herzgefäß mittels Herzkatheter wieder eröffnet<br />

werden kann, desto geringer ist das Risiko einer ausgeprägten<br />

Herzschwäche im Anschluss oder gar, an den Folgen des Infarkts<br />

zu sterben.<br />

Anfang 2011 wurden deshalb erstmals im Ostallgäu auf Initiative<br />

von Dr. Markus Riedl, Oberarzt der Kardiologie Kaufbeuren und<br />

Sprecher des Herzinfarktnetzwerkes Kaufbeuren-Ostallgäu, und in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz<br />

Rettungswagen mit EKG-Geräten ausgestattet, mit deren Hilfe es<br />

bei Verdacht auf Herzinfarkt möglich ist, das aktuelle Patienten-<br />

EKG in erstklassiger Bildqualität vom Notfallort direkt ins<br />

Notfallzentrum zu senden, wo im Falle eines Herzinfarktes unmittelbar alle nötigen<br />

Mit der telemetrischen EKG-<br />

Übertragung ins Notfallzentrum<br />

kennt der diensthabende<br />

Kardiologe den Befund des<br />

Patienten noch vor dessen<br />

Eintreffen und kann die richtigen<br />

u.U. lebensrettenden Maßnahmen<br />

unmittelbar in die Wege leiten.<br />

Vorbereitungen für den Herzkathetereingriff getroffen werden, so dass nach Eintreffen des<br />

Patienten ohne Verzögerung mit der lebensrettenden Behandlung begonnen werden kann.<br />

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Klinik Buchloe<br />

Zwei neue Hightechtürme für den OP<br />

Große Begeisterung bei allen Chirurgen, die täglich in der Klinik<br />

St. Josef ihren Dienst tun, löst die Neuanschaffung von zwei<br />

Videoendoskopietürmen aus, mit deren Hilfe modernste<br />

minimalinvasive Chirurgie vorbildich umgesetzt werden kann.<br />

Mehr als 70.000 Euro investierten die Kliniken Ostallgäu-<br />

Kaufbeuren in die neue Technik. Von den neuen Geräten, die nun<br />

eine Auslastung in zwei OP-Sälen möglich machen, profitieren<br />

vor allem die Viszeralchirurgen, die bei entsprechender Indikation<br />

nicht nur Galle und Blinddarm minimalinvasiv entfernen können.<br />

Auch Divertikelerkrankungen sowie die Behandlung von<br />

Begeistert sind die Chirurgen der<br />

Klinik St. Josef von den neuen<br />

modernen Hightechtürmen im OP,<br />

die im vergangenen Jahr<br />

angeschafft wurden.<br />

Leistenbrüchen, Bauchwand- , Narben-und Zwerchfellbrüchen ist mithilfe dieser neuen Geräte<br />

minimalinvasiv möglich. "Für uns Operateure stellen diese beiden Videotürme in HD-Qualität<br />

nicht nur einen Quantensprung in der Bildqualität dar, was natürlich noch mehr OP-Sicherheit<br />

garantiert", erläutert Chefarzt Dr. Stefan Härtel.<br />

Neuer Ärztlicher Direktor für die Klinik St. Josef<br />

Die Klinik Buchloe hat einen neuen Ärztlichen Direktor. Von<br />

seinen Chefarztkollegen gewählt und vom Vorstand bestellt, übt<br />

seit Mitte Januar vergangenen Jahres der Chefarzt der<br />

Anästhesie, Dr. Rudolf Wörmann, das Ehrenamt in der Klinik St.<br />

Josef aus. Neben repräsentativen Aufgaben, vertritt der ärztliche<br />

Direktor vor allem die Interessen der Ärzte gegenüber dem<br />

Vorstand. Als zentrales Anliegen betrachtet Dr. Wörmann vor<br />

allem jedoch die Pflege der klimatischen Verhältnisse in der<br />

gesamten Klink: „Hier in Buchloe wehte schon immer ein<br />

besonderer Geist“, bestätigte der 61-jährige Familienvater. Dass<br />

Chefarzt der Anästhesie, Dr. Rudi<br />

Wörmann, wurde in 2011 zum<br />

Ärztlichen Direktor der Klinik St.<br />

Josef in Buchloe gewählt.<br />

dies auch so bleibe, sei ihm außerordentlich wichtig. Denn ihm liege das Krankenhaus Buchloe,<br />

in dem er nun seit mehr als 25 Jahren Dienst tue, sehr am Herzen. Als alter Hase im<br />

Medizingeschäft, wie Dr. Wörmann selber sagte, sei ihm mehr denn je bewusst, in welch<br />

privilegierter Situation man sich in St. Josef befinde, was das Miteinander anbelangt, von dem<br />

nicht zuletzt auch die Patienten in hohem Maße profitierten. Dennoch müsse man den nötigen<br />

Strukturveränderungen offen begegnen und sich in die Umsetzung beizeiten rege mit einbringen.<br />

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Die innere Abteilung in St. Josef unter neuer Leitung<br />

Bestmögliche Versorgung in einer menschlichen Atmosphäre<br />

sowie kompetente Medizin auf hohem Niveau verwirklicht Dr.<br />

Peter Meyer als neuer Chefarzt der Inneren Klinik Buchloe.<br />

Mit Dr. Peter Meyer leitet nun ein ausgewiesener<br />

Gastroenterologe mit langjähriger Erfahrung in der Endoskopie<br />

die Innere Abteilung. Nach Studium in Mainz war Dr. Meyer vier<br />

Jahre lang in Bad Reichenhall, vonwo er eine solide Grund-<br />

Ausbildung in der Lungen-und Bronchialheilkunde mitbringt. Das<br />

Endoskopieren erlernte Dr. Meyer vor allem im Zentralklinikum<br />

Augsburg. In den Jahren 2002 und 2003 war er in der<br />

Gastroenterologie der Universitätsklinik Großhadern tätig. Als Oberarzt im Krankenhaus<br />

Seit 1. Januar 2011 ist der<br />

Gastroenterologe Dr. Peter Meyer<br />

Chefarzt der Inneren Abteilung in<br />

der Klinik St. Josef in Buchloe<br />

Mindelheim ergänzte Dr. Meyer sein Spektrum um das weite Fachgebiet der Kardiologie. Herz-<br />

Ultraschall, Intensivmedizin und Schlaganfall-Versorgung entwickelten sich dort zu seinen<br />

medizinischen Steckenpferden; Fachwissen, das Dr. Meyer nun auch in der Klinik St. Josef in<br />

Buchloe einbringt. Vor allem aber hat Dr. Peter Meyer das medizinische Spektrum in Buchloe um<br />

die ERCP-Untersuchung erweitert. Es handelt sich hierbei um eine endoskopische Darstellung<br />

etwa der Gallengänge, um Abflussbehinderungen durch Steine oder Tumore gezielt beseitigen zu<br />

können. Neu sind auch spezielle Verfahren der Polyp-Abtragung sowie der Notfallversorgung<br />

akuter Magen-und Darmblutungen.<br />

Großer Darmtag – Europas größtes Darmmodell lockt fast 500 Besucher in den<br />

Krankenhausgarten<br />

Rund 500 Besucher informierten sich beim großen Darmtag<br />

Anfang Juni in der Klinik St. Josef ausführlich zum Thema<br />

„Darmerkrankungen“. Jeweils ein Chirurg und Gastroenterologe<br />

aus Buchloe und Kaufbeuren informierten in halbstündigen<br />

Vorträgen über Darmspieglung und familiäre Häufung von<br />

Darmerkrankungen, über schonende Darmoperationen und<br />

spezielle Enddarm-Chirurgie und demonstrierten auf diese Weise<br />

die gute Kooperation zwischen dem Klinikum Kaufbeuren und der<br />

Klinik St. Josef in Buchloe. Jeweils im Anschluss an einen<br />

Vortragsblock führte Chefarzt Dr. Peter Meyer durch das<br />

imposante 20 m lange Darmmodell, das im Garten des<br />

Zur bildhaften Erklärung<br />

sämtlicher Darmerkrankungen<br />

war zum großen Darmtag Europas<br />

größtes Darmmodell im<br />

Krankenhausgarten der Klinik St.<br />

Josef aufgestellt.<br />

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Rund 500 Besucher informierten sich beim großen Darmtag<br />

Anfang Juni in der Klinik St. Josef ausführlich zum Thema<br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

„Darmerkrankungen“.<br />

201<br />

Jeweils ein Chirurg und Gastroenterologe<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

aus Buchloe und Kaufbeuren informierten in halbstündigen<br />

Vorträgen über Darmspieglung und familiäre Häufung von<br />

Darmerkrankungen, über schonende Darmoperationen und<br />

spezielle Enddarm-Chirurgie und demonstrierten auf diese Weise<br />

die gute Kooperation zwischen dem Klinikum Kaufbeuren und der<br />

Klinik St. Josef in Buchloe. Jeweils im Anschluss an einen<br />

Vortragsblock führte Chefarzt Dr. Peter Meyer durch das<br />

imposante 20 m lange Darmmodell, das im Garten des<br />

Krankenhauses aufgestellt war. Wie man endoskopiert und gar<br />

minimal invasiv operiert, dies konnten die Besucher sogar selbst<br />

an gebastelten Modellen ausprobieren. Schon die kleinsten<br />

Besucher, versuchten sich nach Malstunde, Kinderschminken und<br />

Arm eingipsen als Operateure der Zukunft und entfernten<br />

Gummibärchen aus dem Pappbauch. Passend zum strahlenden<br />

Juniwetter grillte der Förderverein im Garten des Krankenhauses<br />

Würstchen und Steaks, die sich die Besucher am malerischen<br />

Plätzchen unter schattigen Bäumen schmecken ließen.<br />

Zur bildhaften Erklärung<br />

sämtlicher Darmerkrankungen<br />

war zum großen Darmtag Europas<br />

größtes Darmmodell im<br />

Krankenhausgarten der Klinik St.<br />

Josef aufgestellt.<br />

An verschiedenen Stationen<br />

wurde den Besuchern des<br />

Darmtages Untersuchungs-und<br />

Behandlungsmethoden bei<br />

Darmerkrankungen näher<br />

gebracht.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Klinik Füssen<br />

Mehr Sicherheit für Herzpatienten<br />

Mehr Sicherheit für Herzpatienten bietet die kardiale Resynchronisationstherapie an der Klinik<br />

Füssen. Patienten, die von einer schweren Herzmuskelschwäche betroffen sind und einen sog.<br />

kompletten Linksschenkelblock aufweisen, werden mit dieser neuen Therapie meist inklusive<br />

Defibrillator zum Schutz gegen den plötzlichen Herztod versorgt. Mithilfe dieser Geräte ist der<br />

Patient telemedizinisch mit der Klinik Füssen verbunden. Das heißt, die dauerhafte,<br />

kontinuierliche Übertragung von Daten an das Krankenhaus gewährleistet, dass<br />

Rhythmusstörungen, Überwässerungen oder sonstige Komplikationen beim Patienten frühzeitig<br />

erkannt und somit rechtzeitig behandelt werden können.<br />

Gemeinsame Sache mit Österreich<br />

Allgäuer und Außerferner haben ein gemeinsames Herzzentrum<br />

gegründet. Zentraler Punkt dieser bislang einzigartigen<br />

Kooperation von Kliniken aus Österreich und Deutschland,<br />

nämlich des BKH Reutte und der Klinik Füssen ist eine gemeinsam<br />

finanzierte Herzkatheteranlage am Standort Füssen. Damit wird<br />

es künftig gelingen, den Patienten aus dem Außerfern sowie aus<br />

Füssen und Umgebung 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr die<br />

schnellstmögliche Wiedereröffnung des dem Herzinfarkt<br />

zugrunde liegenden Gefäßverschlusses zu gewährleisten und die<br />

lebensbedrohlichen Komplikationen zu verhindern.<br />

Transportverzögerung durch Witterungsverhältnisse können<br />

vermieden und die Überlebenschancen verbessert werden. Rund<br />

800.000 Euro investieren Reutte und der Klinikverbund in diese<br />

neue Anlage.<br />

Um eine schnellere Versorgung<br />

für Herzpatienten im südlichsten<br />

Teil des Ostallgäus und dem<br />

angrenzenden Außerfern zu<br />

gewährleisten, wurde im<br />

vergangenen Frühjahr gemeinsam<br />

mit den Österreichern das<br />

Herzzentrum Allgäu-Außerfern<br />

gegründet.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Klinik Füssen plant Zentrum für Viszeralmedizin<br />

Seit 18. Juli 2011 verstärkt Dr. Roland Vieth als leitender Arzt das<br />

bauchchirurgische Team in der Klinik Füssen. Damit ist der<br />

Startschuss für den Aufbau eines viszeralmedizinischen Zentrums<br />

gefallen. Mit Dr. Roland Vieth hielten neue Schwerpunkte Einzug<br />

in der Klinik Füssen. Dazu gehören minimalinvasive Entfernungen<br />

der Gallenblase und des Blinddarms ebenso wie die<br />

minimalinvasive Behandlung von Hernien. Auch der<br />

Unter Regie des leitenden Arztes<br />

für Viszeralchirurgie, Dr. Roland<br />

überwiegende Anteil an Erkrankungen von Magen und Dickdarm Vieth, baut die Klinik Füssen ein<br />

können mit den neuen Operationsmethoden versorgt werden. Zentrum für Viszeralmedizin auf.<br />

Gemeinsam mit Dr. Köth, der als Viszeralchirurg und Proktologe<br />

bereits ein breites Spektrum an modernen chirurgischen Methoden angeboten hat, wird es an<br />

der Klinik Füssen nun möglich sein, den Patienten rund um die Uhr eine kompetente<br />

bauchchirurgische Versorgung anbieten zu können. In dem geplanten viszeralmedizinischen<br />

Zentrum werden Patienten von Chirurgen und Internisten gemeinsam betreut.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Klinikum Kaufbeuren<br />

Neues Bettenhaus in Betrieb genommen<br />

Mitte Oktober wurde der sogenannte B-Trakt am Kaufbeurer<br />

Klinikum eingeweiht. Neben zahlreichen medizinischen<br />

Einrichtungen und Abteilungen sowie Patientenzimmern ist dort<br />

auch die Neurologie des benachbarten Bezirkskrankenhauses mit<br />

eingezogen. Mit dem Umzug in den neuen Bettentrakt kam nun<br />

auch das Ende der seit vielen Jahren laufenden Sanierung des<br />

Kaufbeurer Klinikums in Sichtweite, das für 2013 terminiert ist.<br />

202 Betten stark ist der neue B-Trakt, wovon 47 Betten von der<br />

Neurologie des Partners Bezirkskliniken Schwaben belegt werden.<br />

Der Trakt verfügt über etwa 75 Patientenzimmer, in denen<br />

Patienten auf sieben Etagen aus den Abteilungen Unfallchirurgie<br />

und Orthopädie, Allgemein-und Viszeralchirurgie, Kardiologie und<br />

Bei der Einweihung des neuen<br />

Bettentraktes am Klinikum<br />

Kaufbeuren konnten sich die<br />

Gäste beim Rundgang durch die<br />

neuen Räume ein Bild von der<br />

nun rundum modern<br />

eingerichteten Klinik machen.<br />

Gastroenterologie untergebracht sind. Für die Patienten bietet der modernisierte B-Trakt<br />

zahlreiche Vorteile: von zeitgemäßen, geräumigeren Zimmern bis hin zu kurzen Wegen.<br />

Highlights des neuen Bettentraktes sind die außergewöhnlich liebevoll gestaltete Kinderklinik<br />

sowie die besonders wohnlich eingerichtete Palliativstation.<br />

Klinikum Kaufbeuren Europäisches Ausbildungszentrum für Kardiologen<br />

Eines der modernsten Verfahren zur Behandlung der häufigsten<br />

Herzrhythmusstörung, dem sog. Vorhofflimmern, wird bereits seit<br />

rund einem Jahr im Klinikum Kaufbeuren routinemäßig<br />

angewendet. Es handelt sich hierbei um die sog.<br />

Kälteballonverödung, bei der mittels Herzkatheter die elektrische<br />

Fehlzündung bei minus 50 bis minus 60 Grad verödet wird. Dr.<br />

Marcus Koller war weltweit einer der ersten, der dieses noch<br />

junge Verfahren angewendet hat und kann mittlerweile die<br />

meisten Eingriffe vorweisen. Seiner herausragenden Kompetenz<br />

ist es zu verdanken, dass das Klinikum Kaufbeuren seit Anfang<br />

2011 Europäisches Ausbildungszentrum für Kardiologen geworden<br />

Der herausragenden Kapazität<br />

von Chefarzt Dr. Marcus Koller ist<br />

es zu verdanken, dass das<br />

Klinikum Kaufbeuren 2011<br />

Europäisches Ausbildungszentrum<br />

für Kardiologen wurde.<br />

ist, die dieses hochmoderne Verfahren, das neben umfangreichem Spezialwissen sehr viel<br />

Fingerspitzengefühl erfordert, erlernen möchte.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Startschuss für das Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren<br />

Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der<br />

Herzchirurgie am Klinikum Augsburg und der Kardiologie am<br />

Klinikum Kaufbeuren wurde nun der letzte Meilenstein gesetzt<br />

auf dem Weg zur Gründung des Herzzentrums Ostallgäu-<br />

Kaufbeuren. Damit kann Herzpatienten im Ostallgäu noch mehr<br />

Sicherheit gewährleistet werden. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

Augsburg und Kaufbeuren sieht vor, dass sich bei komplizierten<br />

Eingriffen mit erhöhtem Risiko stets ein Herzchirurgenteam aus<br />

Augsburg vor Ort im Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren<br />

Zur Kooperation mit der<br />

Herzchirurgie Augsburg fiel<br />

vergangenen Sommer der<br />

Startschuss für die Gründung des<br />

Herzzentrums Ostallgäu-<br />

Kaufbeuren.<br />

bereithält, um im Falle einer Komplikation unmittelbar in Form einer Not-Operation reagieren zu<br />

können. Aber auch bei Eingriffen, bei denen es wider Erwarten zu Komplikationen kommt, kann<br />

innerhalb kürzester Zeit ein Herzchirurgenteam aus Augsburg eingeflogen werden. Darüber<br />

hinaus ist es schon seit einiger Zeit möglich, kleinere geplante Eingriffe am offenen Herzen<br />

direkt im Klinikum Kaufbeuren durchzuführen wie z.B. spezielle Schrittmacher-Implantationen<br />

zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Herzens.<br />

Optimale Versorgung für Schwerstverletzte<br />

Die Versorgung von schwer und mehrfach verletzten Patienten ist eine interdisziplinäre<br />

Herausforderung. Denn solche Patienten sind primär gekennzeichnet durch eine Bedrohung ihrer<br />

lebenswichtigen Organfunktionen auf Grund der erlittenen Verletzungen. Um unmittelbar die<br />

bestmögliche Versorgung solcher Polytraumen zu gewährleisten, sind bis ins Detail durchdachte<br />

Abläufe im Krankenhaus nötig. Weil diese Abläufe im Klinikum Kaufbeuren optimal<br />

funktionieren, ist das Klinikum Kaufbeuren Anfang 2011 durch die Deutsche Gesellschaft für<br />

Unfallchirurgie als regionales Traumazentrum zertifiziert worden.<br />

Damit ist das Klinikum Kaufbeuren nicht nur vorbildlich in der Versorgung vor Ort sondern auch<br />

Teil des Traumanetzwerks München-Oberbayern Süd. Das Traumanetzwerk München-Oberbayern<br />

Süd ist ein freiwilliger Zusammenschluss von drei überregionalen, neun regionalen und dreizehn<br />

lokalen Traumazentren und bietet die Voraussetzung, dass für lebensgefährlich verletzte<br />

Unfallopfer eine bestmögliche 24-Stunden-Versorgung gewährleistet ist: 7 Tage die Woche, 365<br />

Tage im Jahr.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurg Dr. Dr. Zimmermann operiert im Klinikum<br />

Zwar nicht unbedingte Voraussetzung für den Erhalt des<br />

Zertifikats als Traumanetzwerk, dennoch von den Visitoren als<br />

deutlicher Pluspunkt bewertet wurde die Tatsache, dass das<br />

Klinikum Kaufbeuren als eine von wenigen Kliniken im Allgäu<br />

durch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem<br />

niedergelassenen Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen, Dr. Dr. Veit<br />

Zimmermann, die komplette Traumaversorgung im<br />

Gesichtsschädelbereich anbieten kann.<br />

„Bereits seit 2005 verbindet uns eine enge Partnerschaft“, erklärt<br />

Dr. Wolfgang Schnitzler, Chefarzt der Unfallchirurgie und der<br />

orthopädischen Chirurgie. Die erstklassige Zusammenarbeit sei<br />

ein großer Gewinn für das Traumanetzwerk wie für das<br />

Gesamtunternehmen, so der Chirurg, und komplettiere das<br />

chirurgische Spektrum.<br />

Großer Gewinn für das<br />

zertifizierte Traumazentrum im<br />

Klinikum Kaufbeuren unter der<br />

Leitung von Chefarzt Dr.<br />

Wolfgang Schnitzler (re.) ist die<br />

hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit Mund,-Kiefer-und<br />

Gesichtschirurg Dr. Dr. Veit<br />

Zimmermann.<br />

Brustzentrum Allgäu rezertifiziert<br />

Vorbildliche Behandlung von Frauen mit Brustkrebserkrankung<br />

wurde dem Brustkrebszentrum Allgäu unter Leitung von<br />

Chefärztin Dr. Marianne Mayer bei der 2. Rezertifizierung erneut<br />

bestätigt. Als herausragendstes Merkmal, bewerteten die<br />

Zertifizierer vor allem die Tatsache, dass im Brustzentrum Allgäu<br />

die Anzahl brusterhaltender Operationen weit über dem<br />

deutschlandweiten Durchschnitt liegt. Sind es im bundesweiten<br />

Vergleich ca. 73 Prozent aller Brustkrebsoperationen, so liegt der<br />

Durchschnitt der brusterhaltenden Operationen im Brustzentrum<br />

Allgäu bei beindruckenden 83 Prozent. Wurde der Tumor<br />

frühzeitig entdeckt oder ist noch sehr klein, so kann die Brust<br />

sogar in rund 95 Prozent der Operationen erhalten werden.<br />

Oberärtzin Dr. Daniela Dieterle,<br />

Chefärztin Dr. Marianne Mayer<br />

und ltd. Oberarzt Dr. Dario<br />

Vincenti sind die Operateure im<br />

Brustzentrum Allgäu, dem 2011<br />

erneut die vorbildliche<br />

Behandlung von Frauen mit<br />

Brustkrebserkrankung bestätigt<br />

wurde.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Chefarzt Dr. Andreas Überreiter in den Ruhestand verabschiedet<br />

20 Jahre lang war Dr. Andreas Überrreiter als internistischer<br />

Chefarzt am Kaufbeurer Klinikum tätig. In dieser Zeit baute er die<br />

Kardiologie auf, die sich unter seiner Führung einen Ruf weit über<br />

die Grenzen des Ostallgäus erwarb und heute auf höchstem<br />

Niveau arbeitet. Als Dr. Überreiter zusammen mit Dr. Strobel 1990<br />

die innere Abteilung im Krankenhaus übernommen hat, hat quasi<br />

keine Kardiologie existiert. Doch Dr. Überreiter, der noch bei den<br />

Professoren der 1. Stunde das „Kathetern“ erlernt hat, wollte<br />

diese progressive Methode der Behandlung nach<br />

einemHerzinfarkt unbedingt auch in Kaufbeuren einführen. Erst<br />

1998 bekam Dr. Überreiter seinen eigenen<br />

Linksherzkathetermessplatz, der im übrigen noch heute in Betrieb<br />

Die feierliche Verabschiedung von<br />

Dr. Andreas Überreiter nahm auch<br />

Landrat Johann Fleschhut zum<br />

Anlass, dem langjährigen und<br />

verdienten Chefarzt ein großes<br />

Dankeschön für sein Engagement<br />

auszusprechen.<br />

ist, und etablierte damit endgültig die moderne Invasivdiagnostik in der Kardiologie Kaufbeuren,<br />

die sich über eine bis heute anhaltende kontinuierliche Steigerung der Patientenzahlen erfreut.<br />

Nun wurde der 65-Jährige im Kaufbeurer Stadtsaal feierlich in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Zugleich wurde Dr. Marcus Koller offiziell als Nachfolger in sein Amt eingeführt.<br />

Schirmchen schützt vor Schlaganfall<br />

Rund 20 Prozent aller Schlaganfälle sind zurückzuführen auf<br />

Blutgerinnsel, die durch Vorhofflimmern, eine weit verbreitete<br />

Herzrhythmusstörung, entstehen und sich im sog. Vorhofohr,<br />

sozusagen im Blinddarm des Herzens, bilden. Diesen Patienten<br />

kann jetzt im Klinikum Kaufbeuren geholfen werden. Allgäuweit<br />

zum ersten Mal hat Oberarzt Dr. Markus Riedl im vergangenen<br />

Jahr drei Patienten erfolgreich via Herzkatheter ein Schirmchen<br />

ins Herz implantiert, das dieses für die Funktion des Herzens<br />

völlig überflüssige Vorhofohr verschließt, so dass von dort keine<br />

Blutgerinnsel mehr ins Gehirn abgeschwemmt werden können.<br />

Wenige Tage nach dem Eingriff, der ohne Vollnarkose<br />

Dieses sog. Vorhofohrschirmchen<br />

wird mittels Herzkatheter zum<br />

Schutz vor Schlaganfall ins Herz<br />

implantiert.<br />

durchgeführt werden kann, konnten die Patienten das Klinikum bereits wieder verlassen.<br />

Mittlerweile wird dieser Eingriff im Klinikum Kaufbeuren routinemäßig durchgeführt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Klinik Marktoberdorf<br />

Prof. Dr. Ulrich Sprandel in den Ruhestand verabschiedet<br />

Zu einer bewegenden Feier hatte der Klinikverbund ins Modeon<br />

geladen, um Prof. Dr. Ulrich Sprandel nach 27jähriger Tätigkeit als<br />

Chefarzt der Inneren Abteilung in der Klinik Marktoberdorf in den<br />

Ruhestand zu verabschieden. Vorstandsvorsitzender Ludwig<br />

Lederle unterstrich, Sprandel habe immer den Patienten im Blick<br />

gehabt und sich durch Freundlichkeit, Patientennähe und<br />

Menschlichkeit ausgezeichnet, gepaart mit Führungsqualität und<br />

wirtschaftlichem Denken. Als Mitglied des Rotary Clubs habe<br />

Sprandel sich für eine gute medizinische Versorgung der<br />

Menschen in der dritten Welt eingesetzt, und bei den Kliniken<br />

Nach 27 Jahren an der Klinik<br />

Marktoberdorf wurde Chefarzt<br />

Prof. Dr. Sprandel in den<br />

Ruhestand verabschiedet.<br />

habe er immer einen positiven Weg in die Zukunft gesucht, ein Brückenbauer sei er gewesen, das<br />

hob Oberbürgermeister Stefan Bosse in seiner Laudatio auf den scheidenden Chefarzt hervor.<br />

Landrat Johann Fleschhut betonte: „Sie haben viele Jahre die Krankenhausentwicklung in<br />

Marktoberdorf und im <strong>Landkreis</strong> ganz entscheidend geprägt.“ Auch seien in seiner Zeit wichtige<br />

medizinische Neuerungen eingeführt worden. Worte des Dankes sprach ferner Dr. Georg Lederle,<br />

einst als Student, später als Assistenzarzt in der „Inneren“. Er betonte Sprandels Kompetenz als<br />

Mediziner und seine „Engelsgeduld mit Studenten“. Der Kaufbeurer Radiologie-Chefarzt Dr.<br />

Wolfgang Beinborn (Flügelhorn, Flügel), sein Sohn Niclas (Tenor) und Klinikärztin Dr. Annette<br />

Ruffer (Flügel) gaben der Feier mit Stücken von Händel, Mandel und Kosma einen festlichen<br />

Rahmen. Beinborn hatte sie speziell für den Musikliebhaber Ulrich Sprandel ausgewählt.<br />

Wundambulanz Marktoberdorf in neuen Räumen<br />

Nach rund einem Jahr Umbauzeit hat die Wundambulanz<br />

Marktoberdorf ihre neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen<br />

Klinikküche bezogen. Durchschnittlich 130 Patienten, in<br />

Hochzeiten auch schon mal 160, werden hier von Chefärztin und<br />

Wundspezialistin Dr. Michaela Knestele Woche für Woche<br />

versorgt. „Der Umzug in die neuen Räume war dringend<br />

erforderlich“, so die Medizinerin. Man habe den großen<br />

Patientenandrang in den bisherigen Räumlichkeiten kaum noch<br />

bewältigen können. Ganz unter dem Motto „Alles unter einem<br />

Gewinn für die Patienten: Ein<br />

großzügiger Wartebereich in der<br />

neuen Wundambulanz.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

Nach rund einem Jahr Umbauzeit hat die Wundambulanz<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Marktoberdorf ihre neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen<br />

Klinikküche bezogen. Durchschnittlich 130 Patienten, in<br />

Hochzeiten auch schon mal 160, werden hier von Chefärztin und<br />

Wundspezialistin Dr. Michaela Knestele Woche für Woche<br />

versorgt. „Der Umzug in die neuen Räume war dringend<br />

erforderlich“, so die Medizinerin. Man habe den großen<br />

Patientenandrang in den bisherigen Räumlichkeiten kaum noch<br />

bewältigen können. Ganz unter dem Motto „Alles unter einem<br />

Dach“, wurde hier das gesamte Konzept auf ältere Patienten<br />

ausgelegt, die meist chronische und schmerzhafte Wunden an<br />

Beinen und Füßen haben, für die somit lange Wege ein<br />

Beschwernis darstellen. Deshalb besteht für die Patienten die<br />

Möglichkeit, sich direkt vor Ort beim kooperierenden<br />

Orthopädieschuhmacher für ihre jeweiligen Bedürfnisse Schuhe<br />

ausmessen und anpassen zu lassen. Auf Wunsch führt eine<br />

Podologin in den Räumlichkeiten der neuen Wundambulanz<br />

medizinische Fußpflege durch, die gerade beim diabetischen<br />

Patient von enormer Bedeutung ist. Darüber hinaus ist, ebenfalls<br />

direkt vor Ort, die Versorgung mit nicht apothekenpflichtigen<br />

Verbandsstoffen möglich.<br />

Gewinn für die Patienten: Ein<br />

großzügiger Wartebereich in der<br />

neuen Wundambulanz.<br />

Durchschnittlich 130 Patienten,<br />

in Hochzeiten auch schon mal<br />

160, werden in der<br />

Wundambulanz von Chefärztin<br />

und Wundspezialistin Dr.<br />

Michaela Knestele Woche für<br />

Woche versorgt.<br />

Krampfadern – nicht nur ein kosmetisches Problem<br />

Seit 1. Mai verstärkt Oberärztin Dr. Annette Zeller das<br />

chirurgische Ärzteteam um Chefärztin Dr. Michaela Knestele. Als<br />

Fachärztin für Chirurgie hat sich Dr. Zeller vor allem auf die<br />

Behandlung von Krampfadern spezialisiert und bietet jeden<br />

Mittwoch von 9 bis 11 Uhr in der Klinik Marktoberdorf eine<br />

Varizensprechstunde an.<br />

Nach 27 Jahren an der Klinik Marktoberdorf wurde Chefarzt Prof.<br />

Dr. Sprandel in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Dr. Annette Zeller bietet in der<br />

Klinik Marktoberdorf eine<br />

Varizensprechstunde an.<br />

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Klinik Obergünzburg<br />

Der „Neue“ in Obergünzburg: „Die Chemie stimmt.“<br />

„Es kommt viel Arbeit auf Sie zu“, mit diesen Worten begrüßte der<br />

Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Ludwig<br />

Lederle, den neuen leitenden Oberarzt Dr. Dietmar Thomas an der<br />

Klinik Obergünzburg, der seit 2. Mai die Arbeit des schwer<br />

verunglückten ehemaligen Chefarztes Dr. Rudolf Weinhart, in<br />

bewährter Qualität fortsetzt. Die Arbeitsschwerpunkte des<br />

gebürtigen Franken liegen vor allem auf dem Gebiet der<br />

Endoprothetik von Hüfte, Knie, Sprunggelenk und Schulter sowie<br />

der arthroskopischen Chirurgie mit allen rekonstruktiven<br />

Verfahren für eine umfassende Versorgung von<br />

Gelenkerkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates.<br />

Herzlich aufgenommen wurde der<br />

neue leitende Arzt der<br />

chirurgischen Abteilung, Dr.<br />

Dietmar Thomas, von seinen<br />

Kollegen in der Klinik<br />

Obergünzburg.<br />

Obwohl es dem chirurgischen Team um Dr. Wolfgang Schnitzler meisterhaft gelungen war, die<br />

schwierige Situation nach dem Unfall Weinharts zu überbrücken, ist man sehr froh, dass man<br />

mit einem so hoch qualifizierten Mediziner nun wieder zum chirurgischen Alltag an der Klinik<br />

Obergünzburg zurückkehren konnte.<br />

200 Besucher bei Vortragsveranstaltung in Obergünzburg<br />

Großes Interesse herrschte bei einer Vortragsveranstaltung in Obergünzburg, in deren Rahmen<br />

sich der neue leitende Arzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Dietmar Thomas, einem<br />

breiten Publikum vorstellte. Rund 200 Besucher, darunter niedergelassene Ärzte und Vertreter<br />

der Politik, waren gekommen, um den Nachfolger von Dr. Weinhart kennen zu lernen.<br />

Gemeinsam mit Chefarzt Dr. Wolfgang Schnitzler und dem leitenden Oberarzt in Kaufbeuren Dr.<br />

Christof Albert gab Dr. Thomas einen Überblick über die vielfältigen unfallchirurgischen und<br />

orthopädischen Behandlungsmöglichkeiten im Obergünzburger Krankenhaus.<br />

Patienten können durchatmen<br />

Ein neuer Bodyplethysmograph, der für die Klinik Obergünzburg<br />

angeschafft wurde, deckt unerkannte Lungenerkrankungen auf.<br />

Viele Patienten haben Asthma oder leiden an COPD, einer<br />

chronisch fortschreitenden Erkrankung der Atemwege, ohne es zu<br />

wissen. Oberärztin Martina Mayer aus Obergünzburg, die über<br />

jahrelange Erfahrung in der Behandlung von Asthmatikern und<br />

„COPDlern“ verfügt, war aufgefallen, wie häufig sie Patienten<br />

wegen anderer Erkrankungen behandelt, die an einer dieser<br />

Atemwegserkrankungen leiden, ohne es zu wissen. Dabei gilt<br />

In dieser Kabine können Patienten<br />

auf chronische<br />

Lungenerkrankungen getestet<br />

werden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

Ein neuer Bodyplethysmograph, der für die Klinik Obergünzburg<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es angeschafft Ostallgäu wurde, deckt unerkannte Lungenerkrankungen auf.<br />

Viele Patienten haben Asthma oder leiden an COPD, einer<br />

chronisch fortschreitenden Erkrankung der Atemwege, ohne es zu<br />

wissen. Oberärztin Martina Mayer aus Obergünzburg, die über<br />

jahrelange Erfahrung in der Behandlung von Asthmatikern und<br />

„COPDlern“ verfügt, war aufgefallen, wie häufig sie Patienten<br />

wegen anderer Erkrankungen behandelt, die an einer dieser<br />

Atemwegserkrankungen leiden, ohne es zu wissen. Dabei gilt<br />

COPD mittlerweile als 4. häufigste Todesursache in Deutschland<br />

In dieser Kabine können Patienten<br />

auf chronische<br />

Lungenerkrankungen getestet<br />

werden.<br />

mit Tendenz nach oben. Gerade weil viele der Erkrankungen unerkannt bleiben und mitunter für<br />

Operationen ein Risiko darstellen, setzte sich die Medizinerin dafür ein, dass zur Abklärung ein<br />

Bodyplethysmograph angeschafft wird.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Konferenz der Europäischen Metropolregion München (EMM) in Füssen<br />

Zum ersten Mal tagte die Europäische Metropolregion München<br />

(EMM e.V.) mit ihrer Jahreskonferenz am 28. Juni 2011 in einem<br />

<strong>Landkreis</strong>. Bisher fanden diese Tagungen ausschließlich in großen,<br />

bayerischen Städten statt. Rund 250 geladene Gäste kamen in<br />

das Festspielhaus Füssen, um den Stellenwert der Kultur in der<br />

Metropolregion München zu diskutieren. Während im Gebäude<br />

die Kultur im Mittelpunkt stand, testeten im Außengelände die<br />

Besucher die Mobilität der Zukunft. Zahlreiche Aussteller luden<br />

zum Probesitzen in einem E-Auto und zu Testfahrten mit<br />

Segways, E-Bikes und E-Motorrädern ein.<br />

Landrat Johann Fleschhut betonte in seiner Präsentation des<br />

Ostallgäus die Kraft des ländlichen Raumes und machte mit<br />

Beispielen deutlich, dass auch abseits von Großstädten<br />

hochkarätige Kultur zu finden sei: Schlosskonzerte auf<br />

Neuschwanstein, Passionsspiele in Waal, das Künstlerhaus in<br />

Marktoberdorf oder Veranstaltungen wie die Kulturexpedition. Für<br />

Gabriel Engert, Kulturreferent der Stadt Ingolstadt und Leiter der<br />

Arbeitsgruppe Kultur der EMM war Füssen nicht nur mit Blick auf<br />

den ländlichen Raum ein geeigneter Veranstaltungsort, sondern<br />

auch für das Thema Kultur besonders geeignet. Ludwig II., der<br />

diesen Ort bis heute präge, habe Kultur als seinen entscheidenden<br />

Lebensentwurf empfunden.<br />

Das Füssener Festspielhaus bot<br />

den idealen Rahmen für die<br />

Metropolkonferenz.<br />

Landrat Johann Fleschhut<br />

überzeugte die Delegierten von<br />

der Vielfalt des kulturellen<br />

Angebots im Ostallgäu.<br />

Janet Chvatal und Marc Gremm<br />

begeisterten mit Ihren<br />

Eine philosophische Reflexion zur Bedeutung von Kultur als Darbietungen die Teilnehmer im<br />

wichtige Basis für die Lebensqualität einer Gesellschaft gab Sängersaal von Neuschwanstein.<br />

Professor Clemens Sedmak, Präsident des Internationalen<br />

Forschungszentrums für soziale und ethische Fragen (IFZ) aus Salzburg. Er machte mit Beispielen<br />

deutlich, dass Kultur ein enorm wichtiger Faktor für eine Gesellschaft sei. Letztlich<br />

bilanzierte Sedmak, dass Kultur das sei, was hält und bleibt, wenn alles andere aus den Fugen<br />

gerät.<br />

Anschließend nutzte ein Großteil der Teilnehmer die Gelegenheit zu einer exklusiven Führung<br />

auf Schloss Neuschwanstein. Als zusätzliches kulturelles Highlight gab es im dortigen<br />

Sängersaal ein Duett von Marc Gremm und Janet Chvatal als Ludwig und Sissi zu hören.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Fotos von der Konferenz der Europäischen Metropolregion München in Füssen können Sie oben<br />

rechts in einer Bildergalerie sehen.<br />

Neue Ausgabe des Journals für Wirtschaftsstandort Ostallgäu vorgestellt<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu hat mit „bergaufland.com“, dem Journal<br />

für den Wirtschaftsstandort Ostallgäu, neue konzeptionelle Wege<br />

beschritten. Das aktuelle Heft wurde im März 2011 von Landrat<br />

Johann Fleschhut im Beisein illustrer Autoren wie Dr. Theo Waigel<br />

und DSV-Präsident Alfons Hörmann im Kloster Irsee vorgestellt.<br />

In der Ausgabe 2011 des Heftes werden die Themen rund um’s<br />

Allgäu von den Autoren Bernhard Joachim und Klaus Fischer, den<br />

beiden Geschäftsführern der Allgäu GmbH, sowie von Rosalinde<br />

Brandner-Buck, der Organisatorin der Festivalreihe<br />

MusikHochGenuss, näher beleuchtet. Das Unternehmensportrait<br />

widmet sich diesmal der Nestlé Deutschland AG und deren<br />

Landrat Johann Fleschhut stellt<br />

die neue Ausgabe von<br />

bergaufland.com vor. Von links:<br />

Andreas Koop, Alfons Hörmann,<br />

Klaus Fischer, Johann Fleschhut,<br />

Bernhard Joachim, Michaela<br />

Waldmann und Dr. Theo Waigel<br />

Investitionen in den Standort Biessenhofen. Persönlichkeiten der Region wie Dolf Rabus oder<br />

Andreas Bovensiepen geben Einblicke und viele aktuelle Zahlen runden das 72-seitige Heft ab.<br />

Landrat Johann Fleschhut präsentierte die zweite Auflage von bergaufland.com den geladenen<br />

<strong>Landkreis</strong>-Botschafterinnen und Botschaftern. Besonderes Augenmerk legte er auf die Allgäu-<br />

Thematik. Im Heft wird unter dem Motto Gemeinsam bewegen die Tourismusstrategie des<br />

Allgäus, die Veranstaltungsreihe MusikHochGenuss und die Entwicklung der Marke Allgäu<br />

vorgestellt. Sein besonderer Dank ging an Alfons Hörmann, den Präsidenten des Deutschen<br />

Skiverbandes, für seinen Beitrag „Dreimal Gold für ´s Ostallgäu“.<br />

Nach Andreas Koop, Chef der Designgruppe Koop aus Nesselwang, der über die Konzeption,<br />

Gestaltung und Illustration des bergaufland.com sprach, griff Bundesfinanzminister a. D. Dr. Theo<br />

Waigel den Inhalt seiner Kolumne nochmals auf: „Das Ostallgäu – eine Region für Stifter und<br />

Mäzene“. Einige große Projekte, wie die Renovierung der Kirche in Seeg oder des Klosters<br />

Roggenburg, konnten im Allgäu dank finanzieller Unterstützung von Stiftungen bereits realisiert<br />

werden, so Waigel. Er regte dabei beispielsweise an, den Stiftungsdschungel durch ein<br />

informatives Stiftungsverzeichnis für die Region etwas zu lichten und damit den Zugang zu den<br />

Fördermöglichkeiten zu erleichtern.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Breitbandausbau im Ostallgäu kommt voran<br />

Der <strong>Landkreis</strong> hat in Kooperation mit 33 <strong>Landkreis</strong>kommunen auf Basis einer Planungs-und<br />

Machbarkeitsstudie konkrete Ausbaumöglichkeiten für leistungsfähige Breitband-<br />

Internetverbindungen in den einzelnen Gemeinden prüfen lassen. Die Kommunen wurden<br />

wiederum von einem Beratungsbüro bei der Ausschreibung und beim Vergabeverfahren für die<br />

Baumaßnahmen unterstützt. So konnten im Jahr 2011 zahlreiche Verbesserungen bei der<br />

Internetanbindung für Bürger und Unternehmen im Ostallgäu erzielt werden.<br />

Neue Glasfaserverbindungen wurden beispielsweise in Marktoberdorf, Füssen, Buchloe, Günzach,<br />

Lengenwang und Obergünzburg gebaut. Trotz hoher Investitionen der Gemeinden wird es<br />

allerdings auch in den nächsten Jahren noch unterversorgte Gebiete im <strong>Landkreis</strong> geben. Deshalb<br />

wird der Breitbandausbau im Ostallgäu für den <strong>Landkreis</strong> und die Kommunen ein Dauerthema<br />

bleiben.<br />

<strong>Landkreis</strong> Ostallgäu bei Chancenindex 2011 in der Spitzengruppe<br />

Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft erstellt jährlich im Auftrag der Vereinigung der<br />

Bayerischen Wirtschaft (vbw) den Chancenindex für alle deutschen <strong>Landkreis</strong>e und kreisfreien<br />

Städte. Auch bei der aktuellen Analyse für das Jahr 2011 liegt das Ostallgäu in der Topkategorie<br />

„Region mit sehr starker Entwicklung“ vorn. Bei 412 untersuchten Regionen landet der <strong>Landkreis</strong><br />

Ostallgäu bundesweit auf dem hervorragenden Platz 38.<br />

Das Kölner Institut vergleicht beim Chancenindex die jeweilige Entwicklung der einzelnen<br />

Regionen miteinander und erstellt daraus ein <strong>Landkreis</strong>ranking. Bewertet wird dabei die Dynamik<br />

in den Bereichen Arbeitsmarkt und Wachstumsbranchen. Besonders bei der Analyse der<br />

Entwicklung zukunftsträchtiger Wirtschaftsbereiche schneidet das Ostallgäu hervorragend ab.<br />

Entscheidend dafür waren die Investitionen der heimischen mittelständischen Unternehmen aber<br />

auch der Global Player wie AGCO Fendt und Nestlé. Deren Investitionen in Marktoberdorf und<br />

Biessenhofen mit einem Volumen von über 200 Mio. € waren und sind ein wichtiger Motor für<br />

die heimische Wirtschaft.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Auswirkungen der Bundeswehrreform<br />

Der Bundesverteidigungsminister hat am 26.10.2011 die beschlossenen Veränderungen zur<br />

Umstrukturierung der Bundeswehr bekanntgegeben. Danach wird der Standort Füssen, der seit<br />

über 50 Jahren besteht, von 1.650 auf 1.090 Dienstposten reduziert. Landrat Johann Fleschhut<br />

kommentiert die Auswirkungen: „Dies ist ein Rückschlag in der Aufwärtsentwicklung eines<br />

traditionellen, leistungsfähigen und auch erfahrenen Bundeswehrstandortes,der sich<br />

insbesondere durch erfolgreiche Auslandseinsätze bei KFOR und ISAF positiv den modernen<br />

Anforderungen der heutigen Bundeswehr gestellt hat.“ Positiv sei aber der „funktionsfähige<br />

Erhalt“ der beiden Bataillone und der Sanitätseinheit, so Fleschhut.<br />

Die Reduzierung des Standortes bedeutet auch eine erhebliche Einschränkung der Kaufkraft und<br />

der Wertschöpfung in und um Füssen. Die Reduzierung der Dienstposten und Arbeitsplätze wird<br />

sich auch auf die Einwohner negativ auswirken. Nach einem erfreulichen Aufwärtstrend nach<br />

der letzten Bundeswehrreform durch den Zuwachs des Standortes müssen nun in<br />

Kindertagesstätten und Schulen wiederum Rückgänge verkraftet werden. Dies beeinträchtigt<br />

gerade die Stadt Füssen, die als Wirtschaftsstandort noch zu geringen Besatz und damit<br />

Einnahmen aufweist.<br />

Insgesamt positiv zu beurteilen ist die Tatsache, dass der Standort funktionsfähig erhalten bleibt.<br />

Beim Vergleich mit den anderen Allgäuer Standorten Sonthofen, Kempten oder Kaufbeuren ist<br />

die Größenordnung und v.a. der Erhalt der beiden Bataillone und des Sanitätsbereichs noch<br />

hinnehmbar. Es handelt sich weiter um einen sehr attraktiven Standort für die Soldatinnen und<br />

Soldaten, aufgrund einer starken Investitionsentwicklung in den letzten Jahren. Diese hat zu<br />

modernen und leistungsfähigen Einrichtungen in der Kaserne geführt, die nun weitergenutzt<br />

werden können. Ebenfalls positive Standortkriterien sind der Truppenübungsplatz mit einer<br />

modernen Schießanlage.<br />

Für die zukünftige Freiwilligenarmee ist der Standort Füssen einer der attraktivsten in<br />

Deutschland auch aufgrund der Wohn-und Lebensqualität. Auch nach Ende der Dienstzeit gibt<br />

es für die Soldatinnen und Soldaten ein anziehendes Lebensumfeld mit der Möglichkeit, in<br />

qualifizierte Arbeitsplätze der Region Allgäu einzutreten. Als unverständlich und durch nichts<br />

begründet bezeichnete Landrat und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Allgäu GmbH<br />

Johann Fleschhut die besondere Betroffenheit des Allgäus insgesamt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Der <strong>Landkreis</strong> vermarktet die Gewerbeflächen in Kooperation mit SISBY<br />

SISBY ist das Standort-Informations-System Bayern, das vom<br />

Bayerischen Wirtschaftsministerium und den bayerischen IHKen<br />

gemeinsam im Internet unter www.sisby.de betrieben wird.<br />

Durch die Kooperation mit dieser Online-Plattform übernimmt der<br />

<strong>Landkreis</strong> Ostallgäu in Bayern eine Vorreiterrolle. Die in SISBY<br />

präsentierten Gewerbeflächen der Kommunen werden inzwischen<br />

nicht nur direkt in die Internetseiten des Wirtschaftsportals<br />

eingespielt, sondern auch die <strong>Landkreis</strong>kommunen können ab<br />

2012 ihre in SISBY eingestellten Gewerbeflächen für die eigene<br />

Internetplattform nutzen. Die Vorteile dieser Lösung liegen auf<br />

SISBY -das Standort-<br />

Informations-System Bayern<br />

der Hand: Die Datenpflege durch die Kommunen erfolgt nur noch an einer Stelle, alle Anwender<br />

und Nutzer arbeiten zukünftig mit dem gleichen technischen System, die<br />

Anwendungsmöglichkeiten sind bei SISBY vielfältiger als bei der bisherigen <strong>Landkreis</strong>lösung und<br />

die Kooperation mit SISBY ist die kostengünstigste Alternative.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Klimaschutz<br />

Masterplan Energiezukunft 2020<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu hat bereits im Januar 2008 mit seiner Klimaschutzresolution<br />

"Energiezukunft 2020 – Klimaschutz für das Ostallgäu" die Energiewende im <strong>Landkreis</strong><br />

eingeläutet. Denn auch dem <strong>Landkreis</strong> und seinen politischen Gremien ist bewusst, dass die<br />

Region ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten muss. In einem einstimmigen Beschluss hat<br />

deshalb der Kreistag das Ziel vorgegeben, langfristig die vollständige Umstellung der<br />

Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger zu erreichen, wobei bis zum Jahr 2020 bereits<br />

die Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen stammen soll. Mit diesem klaren Votum<br />

wurde der wichtigste politische Grundstein zur Umsetzung einer verantwortungsvollen<br />

Klimaschutzpolitik gesetzt. Der Energie-Masterplan soll dabei ein Wegweiser und eine<br />

Entscheidungshilfe sein, die nun anstehenden Klimaschutzprojekte effektiv und zeitgerecht zu<br />

realisieren. Dafür baut er auf den politischen Vorgaben durch die Klimaschutzresolution auf.<br />

Neben der Darstellung des gegenwärtigen Energieverbrauchs mit der Energie-und CO²-Bilanz,<br />

enthält der Masterplan ein konkretes Aktionsprogramm, das unter Einbeziehung verschiedener<br />

Akteure entwickelt wurde.<br />

Die 2. Klimaschutztagung Ostallgäu<br />

Am 25.02.2011 hat der <strong>Landkreis</strong> mit der 2. Klimaschutztagung Ostallgäu im Fendt Forum<br />

Marktoberdorf ein weiteres Zeichen für den kommunalen Klimaschutz gesetzt. Der Fokus der<br />

Veranstaltung lag auf Klimaschutzkonzepten und umsetzungsorientierten Handlungsanleitungen<br />

für Kommunen. Die Referenten kamen aus verschiedenen Bereichen der Allgäuer Wirtschaft und<br />

aus Kommunen, die bereits Erfahrungen mit Klimaschutzprojekten gesammelt hatten. So gab<br />

unter anderem Michael Lucke, Geschäftsführer der AÜW, einen aktuellen Überblick zum Projekt<br />

Elektromobilität E-Tour Allgäu. Den Impulsvortrag übernahm Dr. Roswitha Stolz vom Department<br />

für Geographie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie stellte mit den<br />

Forschungsergebnissen des Projektes GLOWA Danube sehr eindrucksvoll konkrete Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf das Allgäu vor.<br />

Interviews mit den Referenten der 2. Klimaschutztagung Ostallgäu können Sie oben rechts in<br />

einem Video sehen.<br />

Förderprogramm Erstellung von Klimaschutzkonzepten für Kommunen<br />

Für die Gemeinden Obergünzburg, Günzach, die Stadt Buchloe sowie die bereits im Jahr 2010<br />

mit dem European Energy Award ausgezeichnete Gemeinde Pfronten hat der <strong>Landkreis</strong> einen<br />

Förderantrag im Rahmen des Förderprogramms „Erstellung von Klimaschutzkonzepten“ zum<br />

31.03.2011 eingereicht.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Für die Gemeinden Obergünzburg, Günzach, die Stadt Buchloe sowie die bereits im Jahr 2010<br />

mit dem European Energy Award ausgezeichnete Gemeinde Pfronten hat der <strong>Landkreis</strong> einen<br />

Förderantrag im Rahmen des Förderprogramms „Erstellung von Klimaschutzkonzepten“ zum<br />

31.03.2011 eingereicht.<br />

Im Nachgang der 2. Klimaschutztagung in Marktoberdorf startete der <strong>Landkreis</strong> die Initiative<br />

Kommunaler Klimaschutz Ostallgäu 2011. Mit der durch das Energie-und Umweltzentrum<br />

Kempten eza! unterstützten Kampagne wurden die Städte, Märkte und Gemeinden des<br />

<strong>Landkreis</strong>es angeregt, noch in 2011 individuelle kommunale Klimaschutzkonzepte zu beginnen.<br />

Diese Konzepte sind ein wichtiger Baustein zur Erreichung der durch die Resolution<br />

Energiezukunft 2020 bekräftigten Klimaschutzstrategie des <strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu.<br />

Energieteam erarbeitet Ziele für künftige Aktivitäten im Klimaschutz<br />

Im Mai 2011 wurde ein Energieteam aus intern betroffenen<br />

Fachbereichen des <strong>Landratsamt</strong>es in Begleitung von eza!<br />

gegründet. Die vornehmliche Aufgabe des Energieteams war es, in<br />

Sitzungen bzw. Workshops bis Anfang August eine strategische<br />

Aktivitätenliste für den <strong>Landkreis</strong> zusammenzustellen, die in den<br />

nächsten Jahren als Gerüst zur Umsetzung von landkreisweiten<br />

Energie-und CO²-Reduktionsmaßnahmen dienen wird. Die Arbeit<br />

des Energieteams für den landkreisweiten Klimaschutz soll<br />

langfristig angelegt sein. Unter anderem ist im Ostallgäu geplant,<br />

die jährliche Sanierungsquote im Altbau von einem auf zwei<br />

Prozent zu steigern, wobei der <strong>Landkreis</strong> als Kooperationspartner<br />

für Kommunen auftreten möchte. Außerdem soll der Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien gemäß der Klimaschutzresolution des<br />

<strong>Landkreis</strong>es mit Nachdruck vorangetrieben werden: Der <strong>Landkreis</strong><br />

will dafür – in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem<br />

regionalen Planungsverband – geeignete Flächen definieren und zudem Bürger und<br />

Das Energieteam des<br />

<strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu bei<br />

seiner ersten Sitzung. 1. Reihe v.<br />

links: Günter Riegel, Dieter Frisch,<br />

Gudrun Hummel, Thomas Reger,<br />

Klaus Rosenthal, Rudolf Haitel,<br />

Manfred Huber; 2. Reihe von<br />

links: eza!-Berater Dr. Thorsten<br />

Böhm, Landrat Johann Fleschhut,<br />

Susanne Kettemer, Carmen<br />

Cremer, Bernd Trinkner, Robert<br />

Pöschl, Bernhard Angerer<br />

Unternehmen aus der Region für Investitionen in diesem Bereich motivieren. Unternehmen<br />

sollen auf dem Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit durch höhere Energieeffizienz unterstützt<br />

werden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Ideenwerkstatt für den Klimaschutz im Ostallgäu<br />

Zur Einbindung von wichtigen lokalen Interessensgruppen und<br />

externen Akteuren an der Erstellung des Masterplans<br />

Energiezukunft 2020 wurde am 21. Juli 2011 im <strong>Landratsamt</strong> eine<br />

Energiewerkstatt mit 37 Teilnehmern durchgeführt. In acht<br />

Workshop-Runden wurden von den politischen<br />

Entscheidungsträgern und Fachleuten Vorschläge und Ideen für<br />

Die Teilnehmer an der<br />

Energiewerkstatt.<br />

zukünftige Projekte und Maßnahmen unter dem Vorzeichen Klimaschutz und regionale<br />

Ressourcen und Wertschöpfung gesammelt. Die Ergebnisse und Projektvorschläge sind nach<br />

Prüfung und Bewertung ebenfalls in die Erstellung des Aktivitätenprogramms eingeflossen.<br />

Gemeinsam mit den Akteuren der Energiewerkstatt und dem Energieteam wurden kurz-, mittelund<br />

langfristige Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und aufeinander abgestimmte Maßnahmen<br />

zur Reduzierung der CO²-Emissionen und der Energiekosten erarbeitet.<br />

<strong>Landkreis</strong> setzt voll auf Ökostrom<br />

Nach einem Beschluss des Kreisausschusses sollten sämtliche Schulen, Verwaltungsgebäude,<br />

Senioren-und Pflegeheime sowie sonstige Einrichtungen des <strong>Landkreis</strong>es ausschließlich mit<br />

Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Ab 01.01.2012 folgte die Umsetzung. Damit<br />

leistet der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu einen weiteren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Im Interesse des Klimaschutzes, zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />

und aufgrund der Vorbildwirkung des <strong>Landkreis</strong>es hatte der Kreisausschuss am 26.09.2011<br />

beschlossen, alle Einrichtungen des <strong>Landkreis</strong>es zum nächstmöglichen Zeitpunkt mit Strom aus<br />

erneuerbaren Energiequellen zu versorgen. Das Kommunale Bauamt, im <strong>Landratsamt</strong> zuständig<br />

für das Energie-und Gebäudemanagement, hat in Verhandlungen mit den regionalen<br />

Energieversorgern die bestehenden Versorgungsverträge, die eine Laufzeit bis Ende 2013 haben,<br />

angepasst. Die neuen Stromlieferverträge gelten nun bereits ab 1. Januar 2012.<br />

Die Einrichtungen werden nun mit zertifizierten Ökostromprodukten versorgt. Die<br />

Stromerzeugung erfolgt in umweltfreundlichen Wasserkraftwerken. In den Gebäuden des<br />

<strong>Landkreis</strong>es werden jährlich ca. 2,3 Mio. kWh Strom verbraucht. Der Anteil an erneuerbaren<br />

Energien am Energiemix lag bisher bei 47 %. Die anfallenden Mehrkosten im Vergleich zum<br />

Standard-Strommix betragen rund 5.400 Euro oder 1,2 % mehr pro Jahr.<br />

Umgerechnet jährlich rund 620 Tonnen CO² (bei 53 % Einsparung aus konventionellem Strom)<br />

weniger werden durch den Ökostromeinsatz ausgestoßen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Kreisentwicklung (NOBIS)<br />

NOBIS Netzwerk Ostallgäu – Büro für Innovation und Strukturentwicklung<br />

Seit Anfang 2003 steht NOBIS als Kurzform für "Netzwerk Ostallgäu -Büro für Innovation und<br />

Strukturentwicklung" und ist beim <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu in Marktoberdorf angesiedelt. Hier<br />

laufen die Fäden für vielfältige Projekte der Kreisentwicklung zu den verschiedensten<br />

Themenfeldern zusammen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Vernetzung der jeweils für das<br />

Thema relevanten Akteure im Ostallgäu und darüber hinaus.<br />

Oftmals spielt auch die Prüfung oder Beratung bei der Akquise von Fördermitteln und<br />

Zuschüssen eine wichtige Rolle. Insbesondere die Begleitung und Umsetzung von Maßnahmen,<br />

die im Rahmen der Europäischen Gemeinschaftsinitiative Leader oder INTERREG co-finanziert<br />

werden, ist eine der konkreten Aufgaben von NOBIS. Darüber hinaus wird auch die<br />

Geschäftsführung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Ostallgäu, die als Besondere kommunale<br />

Arbeitsgemeinschaft eine schlanke Struktur hat, abgewickelt.<br />

Folgende Projekte wurden im Ostallgäu 2011 initiiert und/ oder begleitet:<br />

Sagenhafter Weg in der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen<br />

Die Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen ist geprägt von<br />

landwirtschaftlicher Grünlandnutzung mit Milchviehhaltung,<br />

einem vielfältigen Landschaftsbild mit Bächen und Seen sowie<br />

geschichtsträchtiger Kultur. Die Idee einer engagierten Gruppe<br />

von Bürgerinnen und Bürgern war es, die vier Gemeinden Aitrang,<br />

Bidingen, Biessenhofen und Ruderatshofen mit dem sprichwörtlichen<br />

„roten Faden“ – dem „Sagenhaften Weg“ – zu<br />

verbinden und erlebbar zu machen.<br />

Eröffnung des Sagenhaften<br />

Weges an der Grundschule<br />

Ebenhofen<br />

Im Rahmen dieses Projektes wurden Themenwege angelegt und ausgebaut, Erlebnisstationen<br />

geschaffen und die Wege illustriert. Insbesondere Familien finden ein attraktives Freizeit-und<br />

Urlaubsangebot vor, das die Gemeinden im mittleren <strong>Landkreis</strong> positioniert. Auch hier werden<br />

zur Stärkung des ländlichen Raumes Finanzmittel in Höhe von 50 % der förderfähigen Kosten<br />

aus LEADER eingebracht. Im März 2010 wurde der entsprechende Förderbescheid übergeben und<br />

die Fertigstellung der Projektidee konnten die rührigen Akteure um Projekt “motor“ Heinrich<br />

Maul im Juli 2011 feiern.<br />

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Bergsportzentrum Tegelberg<br />

Am Tegelberg bei Schwangau wurde zur Ergänzung und<br />

Aufwertung des ohnehin hohen Freizeitangebotes ein<br />

Bergsportzentrum errichtet. Aufgrund des attraktiven alpinen<br />

Geländes und der bereits vorhandenen Infrastruktur sowie<br />

zahlreicher verknüpfender und ergänzender Angebote kam die<br />

Idee auf, am Tegelberg neue Möglichkeiten für Alpinsportler zu<br />

schaffen.<br />

Die Angebote des Bergsportzentrums erschließen sich in<br />

verschiedenen Schwierigkeitsstufen den Alpinsportlern selbst<br />

oder werden mit professioneller Anleitung vermittelt. Damit<br />

Die verschiedenen Varianten am<br />

Tegelberg.<br />

entstand ein für die (Eigen-) Ausbildung und für pädagogische und therapeutische Programme<br />

nutzbares alpines Stufenmodell. Aufgrund der verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowie einem<br />

Lernelement im Tal richtet sich das Angebot des Bergsportzentrums an Besucher jeden Alters<br />

und jeden Sportlichkeitsgrads.<br />

Der Förderbescheid wurde im Juli 2010 übergeben und ein Jahr später wurde der Steig seiner<br />

Nutzung übergeben.<br />

Lengenwanger Kleeblatt<br />

Die Gemeinde Lengenwang hat sich Gedanken hinsichtlich der<br />

künftigen Ausrichtung des Ortes als familienfreundliches<br />

Urlaubsziel gemacht. Eine Arbeitsgemeinschaft verschiedener<br />

Bürgerinnen und Bürger hat dabei mit viel Engagement und Esprit<br />

das Konzept „Lengenwanger Kleeblatt“ entwickelt. Die Illustration<br />

von vier Themenwegen -eben den einzelnen „Kleeblättchen“ -,<br />

der Bau eines Spielplatzes und die Schaffung eines interaktiven<br />

Kleeblatt Lengenwang am<br />

Rastplatz<br />

zentralen Ausgangspunktes am Bahnhof Lengenwang sind die wesentlichen Komponenten des<br />

Projektes.<br />

Die Gemeinde Lengenwang hat in vielen Bereichen die Struktur eines typischen Allgäuer Dorfes<br />

mit vielfältigen geologischen historischen oder gewachsenen Besonderheiten. Das Projekt wurde<br />

im Sommer 2010 begonnen und ist derzeit in Umsetzung.<br />

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Honigdorf Seeg<br />

Der Tourismus in Seeg mit rund 65.000 Übernachtungen pro Jahr ist neben Handel, Handwerk<br />

und Landwirtschaft ein wichtiges Standbein in der Gemeinde. Die Übernachtungszahlen<br />

stagnieren seit Jahren; eine durchschnittliche Bettenbelegung von 80 Tagen pro Jahr ist weit<br />

unter dem Durchschnitt. Der Tourismusverein Seeg sucht – insbesondere nach der Fertigstellung<br />

der A 7 und der damit verbundenen Verkehrsberuhigung – nach neuen Impulsen und der<br />

nachhaltigen Möglichkeit, die touristische Entwicklung in Seeg neu zu beleben.<br />

Bei den Überlegungen zur touristischen Profilierung des Ortes wurde im Rahmen verschiedener<br />

Bürgerwerkstätten das Thema „Biene & Honig“ herausgearbeitet. In Seeg gibt es einen aktiven<br />

Bienenzuchtverein mit 17 aktiven, gut ausgebildeten Imkern. 120 bäuerliche Anwesen sind<br />

oftmals auf den Zuerwerb durch touristische Angebote angewiesen und pflegen die typische<br />

Allgäuer Kulturlandschaft. Ein gut funktionierender Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie<br />

sind im Ort vielfältig vorhanden.<br />

Mit dem „Honigdorf Seeg“ wird nun ein Alleinstellungsmerkmal angestrebt, das Natur, Tradition,<br />

Gesundheit, Freizeitaktivitäten und Kultur miteinander verbindet. Aber auch verschiedene<br />

Interessen der Seeger Bürger, der Gastronomen und Gastgeber, des Handels und Gewerbes sollen<br />

einfließen, um allen Sparten neue Einkommensmöglichkeiten zu eröffnen. Im Zug des Projektes<br />

soll eine Dachmarke „Honig aus Seeg im Allgäu“ geschaffen werden und das Thema im gesamten<br />

Ort wahrnehmbar sein. Der Weg zum „Honigdorf Seeg“ erfordert die Bündelung der schon<br />

vorhandenen Angebote sowie die Schaffung neuer Infrastruktur und Angebote. Konkret sind der<br />

Bau einer Erlebnisimkerei im Heimatmuseum Seeg, ein Bienenlehrpfad, ein Honigspielplatz sowie<br />

ein Projektmitarbeiter für den Aufbau geplant.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Sachsenrieder Bähnle<br />

Die Bahnstrecke Kaufbeuren-Schongau war eine eingleisige, nicht<br />

elektrifizierte Nebenbahn, die ab 1922/23 die beiden Städte<br />

verband. Das Sachsenrieder Bähnle fuhr von Kaufbeuren bis zur<br />

Haltestelle „Sachsenrieder Forst“, von wo aus Wanderwege zur<br />

Ausflugsgaststätte „Waldhaus“ führten. Zwischen dem<br />

Sachsenrieder Forst und Schongau/ Peißenberg diente die Bahn<br />

vorrangig zum Transport von Grubenholz für die Kohlebergwerke<br />

Sachsenrieder Bähnle -<br />

Infoübersicht<br />

in Peiting und Peißenberg. Der Personenverkehr wurde am 1. Oktober 1972 eingestellt, 1977<br />

erfolgte die Gesamtstilllegung.<br />

Entlang der ehemaligen Trasse sind noch immer Reste erkennbar. Im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu ist die<br />

Trasse heute ein Teilstück der „Dampflokrunde“; der <strong>Landkreis</strong> trägt die Unterhaltslast. Im<br />

<strong>Landkreis</strong> Weilheim-Schongau ist die ehemalige Bahntrasse teils völlig verschwunden, teils noch<br />

erhalten und als Wirtschaftsweg genutzt.<br />

Die geplante Themenradroute verbindet Kaufbeuren über die Dampflok-Runde mit dem Ammer-<br />

Amper-Radweg in Richtung Peiting, Peißenberg und Weilheim sowie dem Ammersee. Dabei stellt<br />

die Radroute historische Verbindungen aus der Nutzungszeit der Bahnlinie zwischen dem<br />

Sachsenrieder Forst und den Bergbauorten im westlichen Oberbayern als Lieferant für<br />

Grubenholz wieder her. Darüber hinaus kann die Erlebnis-Radroute die Historie der<br />

Bahnverbindung Kaufbeuren-Schongau sowie Aspekte der Tourismusgeschichte und der<br />

Forstwirtschaft im Sachsenrieder Forst einst und jetzt erlebbar machen und eine neue<br />

Freizeitmöglichkeit direkt vor der Haustüre schaffen. In einer ersten Projektphase wurde bis Ende<br />

2011 die abgestimmte Konzeption erarbeitet, die Grundlage für die Umsetzungen in 2012 ist.<br />

Gesundheitstouristische Perlenkette Füssen<br />

Der Tourismus in Füssen ist mit jährlich ca. 1,1 Millionen Übernachtungen und rund 302.000<br />

Ankünften der größte Wirtschaftsfaktor der Kommune. Ca. weitere etwa 5.390.000 Tagesgäste<br />

besuchen die Stadt pro Jahr. Daraus resultiert ein Bruttoumsatz von ca. 265 Mio. € und eine<br />

Wertschöpfung von 80 Mio. €. Füssen und seine Stadtteile verfügen über ein großes<br />

gesundheitstouristisches Potenzial.<br />

Füssen selbst ist Kneippkurort, Bad Faulenbach, das einzige „Bad“ im <strong>Landkreis</strong>, ist Mineral-und<br />

Moorheilbad sowie Kneippkurort, Hopfen am See ist Luft-und Kneippkurort und Weißensee ist<br />

Luftkurort. Füssen ist damit einer der zwei höchst-prädikatisierten Kurorte Deutschlands.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Um das gesundheitstouristische Angebot für die Zukunft nicht nur zu erhalten sondern auch für<br />

Gäste und Einheimische zu profilieren, ist eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen notwendig.<br />

Der demografische Wandel wird die Themen Gesundheit und Prävention zu Megatrends machen.<br />

Das Maßnahmenpaket in Hopfen am See orientiert sich in seiner Ausrichtung an den fünf Säulen<br />

der Kneippschen Therapie. Ziel ist, durch jede Maßnahme die einzelnen Säulen auf moderne<br />

Weise für jedermann erlebbar und erfahrbar zu machen. Zentrum dieses Erlebens wird die<br />

Uferpromenade des Hopfensees mit einem Fokus auf dem Gelände des Musikpavillons. Eine<br />

weitere „Perle“ in der Konzeption ist die Errichtung eines Klimapavillons in Weissensee. Beide<br />

Projektbausteine wurden zur Förderung über Leader eingereicht und sind derzeit in Umsetzung.<br />

Sozio-kulturelles Konzept am Kulturstandort Kloster Irsee<br />

Das bislang in Kloster Irsee etablierte Musikfestival „Klang & Raum“ fand in diesem Jahr<br />

letztmalig statt. Der Bezirk als Träger des Schwäbischen Bildungszentrums hat frühzeitig seinen<br />

Willen bekundet, zum Bezirksjubiläum 2013/14 (60 Jahre Wiedergründung des Bezirks<br />

Schwaben) in seinem Kulturzentrum Irsee ein neues kulturtouristisches Programm aufzulegen,<br />

das zum einen den Musikstandort Kloster Irsee in Zukunft zu prägen vermag, zum anderen aber<br />

auch der „doppelten Vergangenheit“ des Hauses Rechnung trägt, das eben nicht nur von der<br />

Kulturtradition der Benediktiner, sondern auch von einer 123jährigen Psychiatrie-Geschichte als<br />

Heil-und Pflegeanstalt geprägt ist.<br />

Mit dem geplanten Projekt soll in Trägerschaft des Schwäbischen Bildungszentrums Irsee ein<br />

innovatives kultur-touristisches Konzept für Kloster Irsee entwickelt werden, das den Ort als<br />

Kulturstandort und überregionale touristische Destination bestätigt und erweitert. Neben dem<br />

Ziel, das Schwäbische Bildungszentrum als Kulturzentrum des Bezirks Schwaben professionell zu<br />

vermarkten, soll das zu entwickelnde Konzept durch eine kluge Vernetzung den Tourismus der<br />

gesamten Allgäu-Schwäbischen Region stärken. Ein kultureller Event eignet sich hier besonders<br />

gut, da durch kulturelle Angebote überregionale Strahlkraft und Aufmerksamkeit entwickelt und<br />

ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen werden kann. Konkret soll es um ein Musikfestival gehen,<br />

da sich Kloster Irsee in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Austragungsort für musikalische<br />

Höhepunkte bereits einen Namen gemacht hat.<br />

Fernradweg Wertach<br />

Im Rahmen der Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) Ostallgäu wurden<br />

in acht Workshops Projektgedanken zu einer naturnahen Freizeitnutzung entlang der Wertach<br />

im Ostallgäu durch die Akteure formuliert. Nach der Anerkennung als Leader-Projektgebiet<br />

wurde in weiteren Gesprächen die Projektidee detaillierter beleuchtet.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Im Rahmen der Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) Ostallgäu wurden<br />

in acht Workshops Projektgedanken zu einer naturnahen Freizeitnutzung entlang der Wertach<br />

im Ostallgäu durch die Akteure formuliert. Nach der Anerkennung als Leader-Projektgebiet<br />

wurde in weiteren Gesprächen die Projektidee detaillierter beleuchtet.<br />

Nach der grundsätzlichen Klärung für unsere Region gab es von Seiten des Ostallgäus Anfragen<br />

an die Nachbarregionen Oberallgäu und Unterallgäu, die an einem gemeinsamen<br />

Kooperationsprojekt interessiert sind. Das Büro landschaft + planung hat daher auch die<br />

Grundlagen für die beiden Regionen in die Zusammenfassung eingearbeitet. In diesem<br />

Zusammenhang kam natürlich die Idee auf, das Projekt "vom Ursprung bis zur Mündung"<br />

abzuklopfen.<br />

Die Projektidee „Wertach erleben!“ hat nun eine neue Dimension angenommen und soll entlang<br />

eines Fernradweges vom Ursprung bis zur Mündung, umgesetzt werden. Ein erster Pre-Check<br />

unter Anwendung der Zertifizierungskriterien des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e. V.<br />

(ADFC) zeigt auf, dass der Fernradweg große Potentiale und Möglichkeiten bietet und das<br />

gewünschte verbindende Element zwischen den einzelnen „Wertach Erlebnissen“ sein kann.<br />

Die Leader-Regionen Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu wollen das Projekt mit Konzeption,<br />

Schaffung angepasster „Wertach-Erlebnisse“, Ergänzung der Rad-Beschilderung (bei Bedarf) und<br />

geeigneten Marketingmaßnahmen konkret angehen. Die Akteure sehen darin ein großes<br />

Potential, vor allem für unsere erholungssuchenden Bürgerinnen und Bürger ein attraktives<br />

Angebot zu schaffen. Die Regionen „Begegnungsland Lech-Wertach“ sowie <strong>Landkreis</strong> und Stadt<br />

Augsburg zeigen ebenfalls Interesse an einer abgestimmten Entwicklung des Fernradweges,<br />

sodass nun ein ganzheitlicher Ansatz vom Ursprung bis zur Mündung angedacht und umgesetzt<br />

werden kann. In 2011 wurde das Projekt konzeptionell entwickelt und wird in 2012 eingereicht<br />

und umgesetzt.<br />

Darüber hinaus gibt es – bedingt durch den aktiv entwickelten Entwicklungsprozess im Allgäu –<br />

eine Vielzahl von Projekten, in denen das Ostallgäu einen wesentlichen Beitrag leistet und eine<br />

starke Rolle einnimmt:<br />

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Wandertrilogie Allgäu<br />

Das Projekt Wandertrilogie Allgäu ist sehr erfolgreich gestartet<br />

und wird als Verbundprojekt von 30 Partnern gemeinsam<br />

umgesetzt. Die Lokale Aktionsgruppe Ostallgäu hat hier die<br />

Federführung für die Leader-Förderung der Phasen I bis III.<br />

Projektphase I beinhaltete die konzeptionelle Ausarbeitung des<br />

Gesamtprojektes. Basis dieses Konzeptes ist die Entwicklung von<br />

identitätsstiftenden Landschaftsräumen für ein überregionales<br />

Wanderkonzept und mehrere Wanderzielgruppen<br />

(Genusswanderer, Erlebniswanderer etc.).<br />

Wandertrilogie I<br />

Der Leitwanderweg ist somit als attraktive Verbindung der<br />

Erlebnisse zu sehen. Im Unterschied zu anderen<br />

Leitwanderwegprojekten stehen bei der Routenführung der<br />

Wandertrilogie Allgäu die Erlebnisse entlang des Weges und die<br />

Gesamtgeschichte im Vordergrund. Nicht der Weg (z.B. die<br />

Beschaffenheit des Untergrunds) ist erstes<br />

30 Partner, 790 km<br />

Entscheidungskriterium für den Verlauf, sondern die Qualität der Erlebnisse, die in die<br />

Gesamtgeschichte der Allgäuer Wandertrilogie einzahlen. So soll der Gast von einem zum<br />

anderen Erlebnis „gezogen“ werden, der Weg bestimmt somit auch die Verbindung der<br />

Erlebnisse.<br />

Die Auswahl der Routen und die Routenführung ergeben sich durch das Interesse bzw. die<br />

Teilnahme der Orte. Entscheidungsgrundlage sind vor allem die Portal- und Etappenorte, die<br />

direkt auf den Routen bzw. entlang des Weges liegen. Der Wanderer bewegt sich entlang des<br />

roten Fadens der Geschichte und muss somit auch die Erlebnisse, die diese Geschichte ersichtlich<br />

machen, ansteuern.<br />

In der Projektphase II (April 2010 bis Oktober 2011) sollten ursprünglich 10 Musterorte erarbeitet<br />

werden. Aufgrund der großen Nachfrage erfolgte ein groß angelegter<br />

Produktentwicklungsprozess mit allen Interessierten. Es wurden je ein Orientierungs-und ein<br />

Strategieworkshop mit allen Partnern, im Rahmen des Gesamtkonzeptes durchgeführt. Anhand<br />

der Workshops konnten die Themenräume definiert und die Geschichten der einzelnen Orte/<br />

Partner fixiert werden. Sie bilden die Grundlage für das Leitwanderwegenetz. Gleichzeitig wurde<br />

im Rahmen der Workshops die Routenplanung mit allen Partnern vorgenommen.<br />

In der Phase III werden sich nun die insgesamt 30 Orte in den Kategorien Portal-, Etappen-und<br />

Themenort die Orts-Infrastruktur zulegen. Alle drei Projektteile werden mit Fördergeldern in<br />

Höhe von 60 % über den Leader-Kooperationstopf bezuschusst.<br />

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In der Phase III werden sich nun die insgesamt 30 Orte in den Kategorien Portal-, Etappen-und<br />

Themenort die Orts-Infrastruktur zulegen. Alle drei Projektteile werden mit Fördergeldern in<br />

Höhe von 60 % über den Leader-Kooperationstopf bezuschusst.<br />

Allgäu RadRunde<br />

Das Radfahren ist eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten der<br />

Deutschen und bietet touristisches Potenzial, das es im Allgäu zu<br />

nutzen gilt: die Kombination aus reizvoller Landschaft mit<br />

kulturellen und gastronomischen Attraktionen macht das Allgäu<br />

sowohl für Familien als auch für Radsportler zur idealen<br />

Radregion. Bereits vor Jahren wurde mit der Rad-und Wanderfibel<br />

Allgäu die Grundlage gelegt. Die <strong>Landkreis</strong>e im bayerischen und<br />

im württembergischen Allgäu haben diese Thematik<br />

aufgenommen und in kurzer Zeit umgesetzt.<br />

Radregion Allgäu<br />

Neben der flächendeckenden, einheitlichen Beschilderung wurden aufeinander abgestimmte<br />

Radkarten und Internet-Themenportale geschaffen. Qualifizierungsmaßnahmen für Bike-Guides,<br />

die Vernetzung der zertifizierten Radhotels, Marketingmaßnahmen und Aktionstage haben das<br />

Thema „Radfahren“ in der Region etabliert. Die bloße Existenz eines Radwegenetzes und der<br />

erforderlichen Infrastruktur allein reichen aber nicht aus, ein echtes Radprodukt auf dem<br />

touristischen Markt anzubieten.<br />

Das Geschäftsfeld „Rad“ innerhalb der Allgäu GmbH hat die Grundlagen für die Allgäu RadRunde<br />

entwickelt. Es setzt sich aus Touristikern, Vertretern der Kommunen, Hoteliers und weiteren<br />

Leistungsträgern zusammen. Konzeptionell berücksichtigt werden bestehende Routen von Rad-<br />

Fernwegen im Projektgebiet wie Bodensee-Königsee, Donau-Bodensee, Via Claudia Augusta und<br />

Romantische Straße Radroute. Ziel des Kooperationsprojektes ist die Konzeptionierung und<br />

nachfolgende Umsetzung eines das gesamte Allgäu umfassenden Rad-Leitprojektes als Rundkurs<br />

mit besonderer Eignung für den Zukunftsmarkt E-Bike und unter Berücksichtigung von<br />

bestehenden Radrouten-Achsen.<br />

Das Gesamtprojekt soll in zwei Modulen durchgeführt werden. Dabei umfasst Modul 1 die<br />

Erstellung eines Gesamtkonzeptes der Allgäu-Radtour mit detaillierten Aussagen zu den<br />

einzelnen Bausteinen sowie die Kostenermittlung als Grundlage für Modul 2, welches die<br />

Umsetzung einer einheitlichen Gesamt-Infrastruktur zum Thema „Rad“ auf Allgäu-Ebene<br />

verbunden mit einer Bündelung der Maßnahmen und auf der Grundlage der vom Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrradclub (ADFC) entwickelten Kriterien für Qualitätsradrouten zum Ziel hat. Als<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Das Gesamtprojekt soll in zwei Modulen durchgeführt werden. Dabei umfasst Modul 1 die<br />

Erstellung eines Gesamtkonzeptes der Allgäu-Radtour mit detaillierten Aussagen zu den<br />

einzelnen Bausteinen sowie die Kostenermittlung als Grundlage für Modul 2, welches die<br />

Umsetzung einer einheitlichen Gesamt-Infrastruktur zum Thema „Rad“ auf Allgäu-Ebene<br />

verbunden mit einer Bündelung der Maßnahmen und auf der Grundlage der vom Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrradclub (ADFC) entwickelten Kriterien für Qualitätsradrouten zum Ziel hat. Als<br />

Gerüst für beide Phasen dient unter anderem die Struktur der Anforderungen des ADFC für<br />

Qualitätsradrouten für eine Allgäu-Radtour mit einer Streckenlänge von etwa 460 km, zuzüglich<br />

einer Längs-und einer Querachse mit insgesamt etwa 200 km Länge. Auch hier hat die Lokale<br />

Aktionsgruppe Ostallgäu die Federführung bei der Beantragung und Koordination des Leader-<br />

Projektes.<br />

Gesundheitsregion Allgäu<br />

Das Allgäu realisiert gegenwärtig unter Koordination der Allgäu<br />

GmbH die Umsetzung einer Standort-und Tourismusmarke Allgäu<br />

und entwickelte dabei zur strategischen Fundierung der Marke<br />

Allgäu auch eine neue Tourismusstrategie. Die Arbeiten zu dieser<br />

Tourismusstrategie wiesen den Gesundheitstourismus mit 25 -30<br />

% Wertschöpfungsanteil am gesamten Allgäu Tourismus als eines<br />

der bedeutsamsten touristischen Geschäftsfelder aus. Dieses<br />

Ergebnis war der Anlass, dem Gesundheitstourismus im Rahmen<br />

der Allgäu-Strategie besondere Aufmerksamkeit zu widmen und<br />

die eigenständige Ausarbeitung einer Zukunftsstrategie für den<br />

Allgäuer Gesundheitstourismus zu beauftragen.<br />

Sebastian Kneipp<br />

Die Gesundheitsstrategie wurde bereits 2010 durch den Berater Dr. Hubert Bratl in Kooperation<br />

mit dem Marken-und Destinationsberater Mag. Franz Schmidt, invent GmbH, entwickelt. Sie<br />

wurde auf der Grundlage bereits vorliegender strategischer Ausarbeitungen und öffentlich<br />

zugänglicher Informationsmaterialien sowie über zahlreiche Gespräche und Interviews mit<br />

auserwählten Gesundheitshotels, Kliniken und Gesundheitsorten erstellt. Insgesamt wurden 20<br />

Experteninterviews realisiert.<br />

Ziel der Strategie ist, das Allgäu zur fixen Größe im deutschen Gesundheitstourismus zu machen<br />

und sich als Deutschlands attraktivste, alpin geprägte Gesundheitsdestination zu profilieren. Für<br />

diese Strategie spricht vor allem auch die Tatsache, dass der Gesundheitstourismus mit 7 -10 %<br />

Wachstum pro Jahr zu den stärksten Wachstumsbereichen des Tourismus im zweiten Jahrzehnt<br />

des 21. Jahrhunderts zählt. Aus diesem Grund wurde eine Gesamtstrategie in drei Phasen bis in<br />

das Jahr 2014 erarbeitet; die Förderung erfolgt über Leader.<br />

Darüber hinaus werden folgende neue Projekte begleitet:<br />

Bildungsportal Allgäu<br />

Allgäuer Moorallianz – Streuebörse & begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

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Allgäuer Moorallianz – Streuebörse & begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

Allgäuer Milch Memo & Milchbecher<br />

Erlebnisraumdesign Ostallgäu<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Tourismus<br />

Das Allgäu – weit mehr als die weiße Schrift im blauen Quadrat<br />

"Kühe, Käse, Königsschlösser & Kneipp“ – ist das unser Image im<br />

Allgäu? Oder steckt hier viel mehr Potential – eine innovative<br />

Region mit Visionen und Zielen? Mit dem Willen, sich zu<br />

positionieren – innerhalb der Region und als „Allgäu“ auch auf<br />

der nationalen und internationalen Tourismusbühne?<br />

Im gesamten Allgäu mit seinen vier <strong>Landkreis</strong>en und drei<br />

Kreisfreien Städten ist ein spannender Prozess zur Markenbildung<br />

mit großer Dynamik in Umsetzung. Die Entstehung und<br />

Allgäu-Logo<br />

(Weiter-)Entwicklung einer Marke ist ein Prozess mit vielen<br />

unterschiedlichen Akteuren in der Region. Er ist aber auch eine nahezu einmalige Chance, sich<br />

gemeinsam mit Vertretern aus Tourismus, Wirtschaft und Verwaltung neu zu orientieren und die<br />

Schwerpunkte gemeinsam festzusetzen. Es galt „näher zusammenzurücken“, die Visionen, Ideen<br />

und Potentiale zu vertiefen und abzustimmen und letztlich auch die Budgets zu bündeln und<br />

gemeinsam für ein großes Ziel einzusetzen.<br />

Gerade im Tourismusmarketing kann es nur „Allgäu“ geben<br />

Bei allen Gedanken zur Region selbst ist gerade im touristischen Bereich die Ausrichtung des<br />

Ostallgäus in Richtung der „Destination Allgäu“ immens wichtig. Mit insgesamt rund 17 Mio.<br />

Übernachtungen pro Jahr ist das Allgäu eine der Top-Urlaubsregionen in Deutschland. Die<br />

Akteure aus den Orten und <strong>Landkreis</strong>en haben erkannt, dass überregional und international<br />

wahrnehmbares Tourismus-Marketing nur in der Ebene Allgäu als „kleinste Einheit“ erfolgen<br />

kann.<br />

In einer ersten Phase der Entwicklung ging es daher um die Selbstfindung und Definition der<br />

Marke. Der Allgäuer empfindet sich selbst „pfiffig und natürlich“ – hat ein bescheidenes Naturell<br />

mit vielen Facetten. Die Allgäu-Vision 2020 formuliert sich in dem Leitsatz „Bodenständig mit<br />

zukunftsorientierter Verantwortung.“ und die Region will in Deutschland als führender,<br />

leistungsstarker Gestaltungsraum wahrgenommen werden. Leben, Arbeiten und Urlaub machen<br />

im ländlichen Raum und ein gesundes Leben wird als Kern der künftigen Entwicklung<br />

empfunden.<br />

Unternehmenstreue, bestens ausgebildete Mitarbeiter und ein Mix aus mittelständischer<br />

Wirtschaft und Weltmarktführern bilden eine solide Grundlage.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Der 11.1.11 – die Gründung der Allgäu GmbH<br />

Dieses prägnante Datum ist sicherlich ein historischer Tag für die Region, denn mit der<br />

konstituierenden Sitzung im Januar und der Wahl des Aufsichtsrats wurde der Grundstock für<br />

eine tragfähige Struktur geschaffen. Zum Jahresbeginn fusionierten die frühere Allgäu<br />

Marketing GmbH und die Allgäu Initiative – verantwortlich für die Weiterentwicklung und<br />

Vermarktung des Wirtschaftsstandorts -zur neuen Allgäu GmbH und legten die Budgets und<br />

Aufgaben zusammen.<br />

Ein weiterer Meilenstein wurde erreicht, als die eingangs erwähnte „weiße Schrift im blauen<br />

Quadrat“ als Wort-/ Bildmarke der Urlaubsdestination Allgäu als EU-Marke geschützt wurde.<br />

Damit wurde die Basis für eine konsequente Marketing-Strategie in Deutschland und ganz<br />

Europa geschaffen. Bereits im vergangenen Jahr wurde das Logo gut 33 Millionen Mal auf<br />

verschiedensten Printprodukten, Websites und bekannten Waren platziert. Etwa 2,5 Millionen<br />

Web-User besuchen das Infoportal der Destination und eine weitere Million Menschen registriert<br />

jetzt schon das Allgäu-Logo auf hochkarätigen Sportveranstaltungen wie dem Auftaktspringen<br />

der Vier-Schanzen-Tournee in Oberstdorf oder Messen und Events. Das Allgäu ist – mehr denn je<br />

-auf dem Weg zu einer verstärkten Wahrnehmung der Region als nachhaltiger<br />

Urlaubsdestination und zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort!<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Erlebnisraumdesign Ostallgäu<br />

Rund 3,5 Mio. Übernachtungen im Ostallgäu und 1,3 Mio. Besucher pro Jahr in den beiden<br />

Königsschlössern sind ein enormes Potential für die Region, jedoch nur die Spitze einer<br />

hochwertigen, facettenreichen Urlaubsregion. Das überreiche Angebot in den Ostallgäuer<br />

Tourismusorten ist gut und wird im Hinblick auf die Destinationsentwicklung Allgäu neu<br />

überdacht. Wie inszenieren wir unseren Raum im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu, damit ein Gast oder die<br />

Besucher ein unvergessliches Erlebnis erfahren dürfen und dieses als Glücksgefühl mitnehmen?<br />

Diese Frage stellt sich, denn Ereignisse und Erlebnisse werden oft auf die gleiche Ebene gestellt.<br />

Aber im Unterschied von Ereignissen, die spontan passieren oder geplant stattfinden können,<br />

finden Erlebnisse nicht „einfach so“ statt, sondern werden intensiv wirksam, wenn eine bereits<br />

vorhandene Erwartung erfüllt wird (Erlebnis ist, wenn „Erwartung auf Erfüllung trifft!“).<br />

Ankerpunkte für die Wahrnehmung von Produkten und Landschaften sind Motive (Emotionen).<br />

Sie bilden ein direktes Bezugssystem und bestimmen, ob etwas als wichtig, groß oder klein,<br />

bedeutend oder unbedeutend, wahrgenommen wird.<br />

Das Projekt wird im Frühjahr 2012 abgeschlossen und im Anschluss daran wissen wir, wo<br />

touristisch bei uns angesetzt werden muss, und wie das Ostallgäu seinen Platz in der Marke<br />

„Allgäu“ festigen kann.<br />

Die KönigsCard hat sich etabliert<br />

Erfreuliche Fortschritte können bei der KönigsCard verzeichnet<br />

werden: Mittlerweile ist die Karte bei über 200 Vermietern in der<br />

ganzen Region bis in die Ammergauer Alpen hinein erhältlich.<br />

Besonders freuen wir uns über den Beitritt der Gemeinden<br />

Jungholz, Bernbeuren und Oy-Mittelberg zum Vitalen Land, die<br />

damit auch ihren Gastgebern ermöglichen, Gästen die KönigsCard<br />

anzubieten. Mit der KönigsCard können die Gäste der beteiligten<br />

Vermieterbetriebe über 200 attraktive Leistungen in der Region<br />

gratis für die Dauer Ihres Aufenthalts nutzen. Mit dabei sind Bergbahnen, Bäder, die Forggenseesowie<br />

die Plansee-Schifffahrt, Klettergärten und viele andere Freizeiteinrichtungen. Auch<br />

2011hat die KönigsCard hochkarätigen Zuwachs bekommen: die Prunkräume der Residenz in<br />

Kempten und das Bergschloss Schachen in Ettal können mit der KönigsCard gratis besucht<br />

werden. Das Allgäuer Bergbauernmuseum in Immenstadt, das Franz-Marc-Museum in Kochel am<br />

See und das Freilichtmuseum Glentleiten stehen Kulturfreunden zur kostenlosen Besichtigung<br />

offen. Gerade für Familien bedeutet die KönigsCard eine spürbar geringere Belastung der<br />

Urlaubskasse. Wenn Bergwandern oder Radfahren aufgrund fortschreitenden Alters für unsere<br />

Gäste zur Herausforderung wird, steigen sie gerne auf die Beförderung mit der Bergbahn um<br />

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damit auch ihren Gastgebern ermöglichen, Gästen die KönigsCard<br />

anzubieten. Mit der KönigsCard können die Gäste der beteiligten<br />

Vermieterbetriebe über 200 attraktive Leistungen in der Region<br />

gratis für die Dauer Ihres Aufenthalts nutzen. Mit dabei sind Bergbahnen, Bäder, die Forggenseesowie<br />

die Plansee-Schifffahrt, Klettergärten und viele andere Freizeiteinrichtungen. Auch<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

2011hat die KönigsCard hochkarätigen Zuwachs bekommen: die Prunkräume der Residenz in<br />

Kempten und das Bergschloss Schachen in Ettal können mit der KönigsCard gratis besucht<br />

werden. Das Allgäuer Bergbauernmuseum in Immenstadt, das Franz-Marc-Museum in Kochel am<br />

See und das Freilichtmuseum Glentleiten stehen Kulturfreunden zur kostenlosen Besichtigung<br />

offen. Gerade für Familien bedeutet die KönigsCard eine spürbar geringere Belastung der<br />

Urlaubskasse. Wenn Bergwandern oder Radfahren aufgrund fortschreitenden Alters für unsere<br />

Gäste zur Herausforderung wird, steigen sie gerne auf die Beförderung mit der Bergbahn um<br />

oder leihen sich eines der mittlerweile sehr beliebten E-Bikes ohne einen Cent dafür zu bezahlen<br />

und trotzdem die regionaltypischen Urlaubsaktivitäten zu erleben.<br />

Für die Zukunft besteht eine der Hauptaufgaben darin, weitere Gastgeber als KönigsCard-Partner<br />

zu gewinnen damit das Wachstum der KönigsCard weiter an Schwung aufnimmt.<br />

Seit 2011 hat die KönigsCard Betriebs GmbH mit Robert Frei einen neuen Geschäftsführer. Mehr<br />

dazu lesen Sie hier.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

ÖPNV<br />

Kostenloser ÖPNV für Gäste im Ostallgäu<br />

Die Ziele des Projektes sind in erster Linie die Schaffung eines<br />

attraktiven Zusatzangebotes für die Urlaubsgäste im Ostallgäu,<br />

die Profilierung und Imageverbesserung der Tourismusregion, eine<br />

Erhöhung der Kundenbindung und die Steigerung der Gäste-und<br />

Übernachtungszahlen. Unter der Federführung des <strong>Landkreis</strong>es<br />

werden Gespräche zwischen den im Projektgebiet aktiven<br />

Verkehrsunternehmen (RVA, RBA und DB Regio), den beteiligten<br />

Kommunen und deren Tourismusverantwortlichen geführt. Die<br />

Abwicklung dieses Zusatzangebots ist über eine elektronische<br />

Gästekarte geplant. Die Urlaubsgäste erhalten diese Karte von ihrem Vermieter. Nach<br />

Freischaltung der Karte kann der Gast für die Dauer des Aufenthalts die ÖPNV-Angebote<br />

innerhalb des Projektgebiets kostenfrei nutzen.<br />

Vor dem geplanten Start im Dezember 2012 wird geprüft, welche Art von Gästekarte<br />

(Basiskarte, KönigsCard oder Alternativen) die rechtlichen und technischen Voraussetzungen für<br />

die Realisierung bietet. Zudem wird geklärt, wie die technische Umsetzung in den Fahrzeugen<br />

(Kompatibilität der Hard-und Software) erfolgen kann und welches Finanzierungsmodell am<br />

effektivsten ist. Für die Bearbeitung dieser Fragestellungen wurde ein Auftrag an die Firma<br />

trafficsolutions Hildesheim vergeben; diese Beratungsleistungen werden über Leader gefördert.<br />

Schulbusbegleiter<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu sind seit 2009 Schulbusbegleiter im Raum<br />

Füssen und Marktoberdorf auf den Bus-und Bahnlinien im<br />

Einsatz. Sie sorgen für mehr Sicherheit und Ordnung bei der<br />

Schülerbeförderung und lösen Konflikte schon im Vorfeld.<br />

Geeignete Schüler/-innen ab der 7. Klasse werden von den<br />

Schulen vorgeschlagen und von der Polizei in einem 2-tägigen<br />

Training ausgebildet.<br />

Für das Schuljahr 2011/12 hat sich eine erfreulich große Anzahl<br />

von Schüler/-innen bereit erklärt, sich als Schulbusbegleiter ausbilden zu lassen.<br />

Nach der Ausbildung erhielten die<br />

Schulbusbegleiter eine Urkunde.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Für das Schuljahr 2011/12 hat sich eine erfreulich große Anzahl<br />

von Schüler/-innen bereit erklärt, sich als Schulbusbegleiter ausbilden zu lassen.<br />

Im Bereich Marktoberdorf wurden im Sommer 68 Schüler/-innen ausgebildet, so dass im<br />

laufenden Schuljahr insgesamt 73 Schulbusbegleiter im Einsatz sind, 62 auf den Buslinien und<br />

11 auf den Bahnstrecken. Im Vergleich dazu waren im Schuljahr 2010/11 dort nur 13<br />

Schulbusbegleiter im Einsatz.<br />

Im Bereich Füssen wurden im November 2011 26 Schüler/-innen zu Schulbusbegleitern<br />

ausgebildet. Damit sind im Schuljahr 2011/12 insgesamt 29 Schulbusbegleiter im Einsatz. Im<br />

Schuljahr 2010/11 waren es 31. In Obergünzburg werden dieses Jahr erstmals Schulbusbegleiter<br />

ausgebildet. 28 Schüler/-innen haben sich hierfür zur Verfügung gestellt.<br />

Nach erfolgter Ausbildung erhielten die Schüler/-innen Schulbusbegleiter-Ausweise, die sie im<br />

Einsatz mit sich führen. Am Schuljahresende bekommen die Schüler/-innen Dankurkunden des<br />

<strong>Landkreis</strong>es für ihren geleisteten Einsatz, die im Rahmen eines gemeinsamen Abschlusstreffens<br />

überreicht werden.<br />

einheitliche Buswartehäuschen<br />

Mittlerweile befinden sich die optisch freundlichen und<br />

behindertengerechten einheitlichen Buswartehäuschen im ganzen<br />

<strong>Landkreis</strong>. Ein integriertes Informationssystem erleichtert dem<br />

Fahrgast die Orientierung und hilft bei der Durchsicht des<br />

Fahrplanes.<br />

Bei allen neuen ÖPNV-Baumaßnahmen (Bushaltestellen,<br />

Umsteigeplätzen, Schulhaltestellen, usw.) unterstützt der<br />

<strong>Landkreis</strong> die Aufstellung dieser einheitlichen Buswartehäuschen ein behindertengerechtes<br />

Buswartehäuschen<br />

nicht nur finanziell. Damit wird wir in den nächsten Jahren<br />

vermehrt ein Aushängeschild für einen gemeinsamen ÖPNV im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu geschaffen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Gleichstellungsstelle<br />

Ansprechpartnerinnen für Alleinerziehende<br />

Alleinerziehend zu sein ist auch in unserer Region kein Einzelfall. Nach Trennung, Scheidung,<br />

oder Tod des Partners/ der Partnerin sieht sich die oder der Alleinerziehende mit einer Vielzahl<br />

von Problemen konfrontiert. Die Gleichstellungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es hat ein<br />

Informationsfaltblatt veröffentlicht mit dem Titel „ALLEIN ERZIEHEN – Tipps und Hilfsangebote<br />

für alleinerziehende Eltern im Ostallgäu“. Dies spricht insbesondere die häufigen Fragen und<br />

Probleme alleinerziehender Eltern an. In diesem Informationsfaltblatt bieten als<br />

„Ansprechpartnerinnen für Alleinerziehende“ wie die Gleichstellungsstelle selbst, die Beraterin<br />

des Sozialen Bürgerbüros, sowie die Sozialpädagoginnen der Koordinationsstelle für<br />

Kinderschutz (Koki) speziell für alleinerziehende Elternteile aber selbstverständlich auch für<br />

„Zwei-Eltern-Familien“ Beratung zu Themen und Fragen in allen Lebensbereichen an.<br />

Das Leben der Alleinerziehenden: Ausstellung „Alleinerziehenden-Leben ist vielfältig“<br />

Über 4.900 Kinder und Jugendliche leben im Ostallgäu in<br />

Einelternfamilien, in Füssen sind es 619. Das bedeutet für Füssen<br />

einen Anteil von 26,6 % der von einem Elternteil allein erzogenen<br />

Kindern. In Bayern sind es derzeit durchschnittlich 20,0 %, in den<br />

umliegenden Gemeinden im südlichen Ostallgäu sind es in<br />

Nesselwang 20,8 %, in Pfronten 27,15, in Schwangau 25,7 %.<br />

Diese Zahlen zeigen, dass Einelternfamilien auch in unserer<br />

Region längst kein Einzelfall mehr sind, sondern gesellschaftliche<br />

Realität.<br />

Kinder allein zu betreuen ist weder für alleinerziehende Väter<br />

noch für alleinerziehende Mütter eine Aufgabe, die leicht zu<br />

bewältigen ist.<br />

Deshalb hat die Gleichstellungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es in<br />

Zusammenarbeit mit der Alleinerziehendenreferentin der Diözese<br />

Ausstellung über das Leben der<br />

Alleinerziehenden<br />

Augsburg, Claudia Possi, die Ausstellung “Alleinerziehenden-Leben ist vielfältig” in die Füssener<br />

Sparkasse geholt. Durch die Ausstellung, die schon an mehr als 30 Orten in Deutschland zu<br />

sehen war, wurde Alleinerziehenden in Füssen und im südlichen Ostallgäu eine Plattform<br />

gegeben und gleichzeitig Öffentlichkeit erreicht für deren Sorgen und Probleme, aber auch für<br />

deren große Lebensleistung, die es zu unterstützen gilt.<br />

Am 6. Oktober eröffnete Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Angelika Schorer<br />

die Ausstellung im Foyer der Sparkasse Füssen. Danach war die Besichtigung bis zum 14. Oktober<br />

täglich möglich. Zusätzlich konnten sich Interessierte im Rahmen der Ausstellung am 11.10. und<br />

13.10. zu allen Fragen rund ums Alleinerziehen von den Fachberatungsstellen informieren lassen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Am 6. Oktober eröffnete Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Angelika Schorer<br />

die Ausstellung im Foyer der Sparkasse Füssen. Danach war die Besichtigung bis zum 14. Oktober<br />

täglich möglich. Zusätzlich konnten sich Interessierte im Rahmen der Ausstellung am 11.10. und<br />

13.10. zu allen Fragen rund ums Alleinerziehen von den Fachberatungsstellen informieren lassen.<br />

Die Ausstellung „Alleinerziehenden-Leben ist vielfältig“ brach Klischeevorstellungen auf und<br />

regte an, die Buntheit dieser Familienform im persönlichen wie im gesellschaftlichen Umfeld<br />

wertzuschätzen und Impulse aus ihr aufzunehmen. Auf Fotos der Fotografin Luisa Possi aus<br />

Augsburg sowie in Texten, die auf Interviews basieren, wurden vielfältige Lebenswirklichkeiten<br />

von Alleinerziehenden aufgezeigt.<br />

Gleichzeitig war die Ausstellung der Startschuss für die Gründung einer Selbsthilfegruppe für<br />

Alleinerziehende in Füssen. Der Alleinerziehendentreff soll Kontakte und Begegnungen<br />

ermöglichen, bei der Bewältigung konkreter Lebensfragen und in akuten Schwierigkeiten<br />

beistehen und den Alleinerziehenden helfen, sich miteinander zu vernetzen. Unter dem Motto<br />

„Gemeinsam ist es leichter“ bietet die Leiterin Brigitte Pal einmal monatlich am<br />

Freitagnachmittag Gespräche und Informationen rund um die Lebensform „Allein erziehend“ an.<br />

Das erste Treffen war am 14. Oktober 2011 in der Kindertagesstätte St. Gabriel in Füssen. Es ist<br />

aber jederzeit noch möglich, sich der Gruppe anzuschließen oder einfach mal bei einem Treffen<br />

„zu schnuppern“.<br />

Mädchenworkshops: „Was ist los in meinem Körper?“ und „Mädchen brauchen Mädchen!“<br />

Im Jahr 2011 veranstaltete die Gleichstellungsstelle in<br />

Zusammenarbeit mit pro familia Kempten sechs<br />

Mädchenworkshops zum Thema „körperliche und psychische<br />

Entwicklung in der Pubertät“ in Buchloe und Marktoberdorf. Für<br />

2012 sind weitere Kurse im gesamten <strong>Landkreis</strong> geplant. In den<br />

Kursen unterstützen die Dipl. Sozialpädagoginnen der Kemptener<br />

Beratungsstelle für Sexualpädagogik, Sexualberatung und<br />

Familienplanung, pro familia die teilnehmenden Mädchen, ihre<br />

besondere Rolle als Mädchen und Frau zu verstehen, sich darin<br />

einzuleben und wohlzufühlen. Dies bildet eine wichtige<br />

Grundlage für Mädchen, gleichberechtigt „ihre Frau“ stehen zu können.<br />

(von links) Ellen Schmidt und<br />

Andrea Dröber vom Sexuellen<br />

Bildungs-Team der pro familia<br />

Beratungsstelle Kempten<br />

Das Ziel des Workshops I für Mädchen ab 10 Jahren liegt insbesondere in der Stärkung des<br />

positiven Körpergefühls der Mädchen. Dies bedeutet, die Beraterinnen helfen den Mädchen, ihre<br />

körperlichen Veränderungen annehmen und positiv besetzen zu können, auch wenn sie nicht<br />

ihren Wunschvorstellungen entsprechen. Denn nach anerkannten Erkenntnissen der modernen<br />

Psychologie ist die Eigenliebe die Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden und die Gesundheit<br />

jedes Menschen.<br />

Der Workshop II für Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren widmet sich den Themen, die für<br />

Mädchen in diesem Alter aktuell werden können: „Erleben von körperlichen Veränderungen und<br />

wie gehe ich damit um“, „Freundschaft“, „Verliebtsein“, „Verhütung“, „das erste Mal“, ….<br />

Dieser Kurs wird entsprechend der Nachfrage im Jahr 2012 in Buchloe und Füssen angeboten<br />

werden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Dieser Kurs wird entsprechend der Nachfrage im Jahr 2012 in Buchloe und Füssen angeboten<br />

werden.<br />

Kontaktdaten der pro familia -Beratungsstelle:<br />

pro familia kempten e.V.<br />

Sexuelle Bildung und Schwangerenberatung<br />

Wartenseestraße 5<br />

87435 Kempten<br />

Tel.: (08 31) 96 07 74 -0<br />

Fax.: (08 31) 96 07 74 -18<br />

e-mail:kempten@profamilia.de<br />

www.profamilia.de<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Schulen<br />

Öffentlich-Private-Partnerschaft – ein neuer Weg<br />

Vergaberechtliches Neuland betrat der <strong>Landkreis</strong> mit der<br />

Entscheidung vom Juli 2010 den Neubau des Gymnasiums in<br />

Buchloe im Wege einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP)<br />

vorzunehmen. Bei diesem Verfahren wird im Gegensatz zur<br />

Vergabe beim konventionellen Vorgehen ein Generalunternehmer<br />

gesucht, welcher den schlüsselfertigen Bau der Schule mit<br />

anschließendem Betrieb über einen festgelegten Zeitraum als ein<br />

Komplettpaket anbietet. Die Elemente Planung, Bau,<br />

Zwischenfinanzierung und Betrieb liegen damit in den Händen<br />

des privaten Partners. Lediglich die Endfinanzierung des Objekts<br />

Auf dieser Fläche entsteht das<br />

Gymnasium Buchloe<br />

wird herausgelöst und in Form einer Finanzierungsbeistellung in eigener Zuständigkeit durch den<br />

<strong>Landkreis</strong> wahrgenommen. Der Neubau des Gymnasiums in Buchloe ist das erste ÖPP-<br />

Schulbauprojekt in Schwaben.<br />

Zusammen mit der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe wurden vom <strong>Landkreis</strong> parallel zur<br />

Durchführung des ÖPP-Vergabeverfahrens weitere Weichen für das Gymnasium in Buchloe<br />

gestellt. Neben dem Erwerb der benötigten Grundstücke konnten zwei Vereinbarungen zur<br />

Kostenaufteilung und zum Betrieb der Elternvorfahrt mit Parkplätzen an der Kerschensteiner<br />

Straße sowie für den Umbau des ÖPNV-Busbahnhofs an der Münchener Straße getroffen<br />

werden.<br />

Weiterhin erfolgte eine Vereinbarung zwischen dem <strong>Landkreis</strong>, der Stadt Kaufbeuren als<br />

Sachaufwandsträger des für die Pionierklassen beauftragten Jakob-Brucker-Gymnasiums<br />

Kaufbeuren, der Stadt Buchloe und dem Grundschulverband Buchloe zur Überlassung von<br />

Räumlichkeiten der Comenius-Grundschule in Buchloe zur Unterrichtung der Pionierklassen. Der<br />

<strong>Landkreis</strong> hat sich verpflichtet, den Sachaufwand für die Pionierklassen zu übernehmen. Die<br />

Stadt Buchloe als Eigentümerin des Gebäudes und der Grundschulverband Buchloe als Träger der<br />

Comenius-Grundschule haben ihrerseits zugesagt, die Räumlichkeiten für die Pionierklassen<br />

kostenfrei zu überlassen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Ein weiterer Synergieeffekt aus den vorgezogenen Planungen für das Gymnasium Buchloe<br />

konnte im Zusammenhang mit einem spätestens zum Schuljahr 2013/2014 notwendigen<br />

Mensabau bei der Realschule Buchloe erreicht werden. Die Schule, die sich ebenfalls in der<br />

Sachaufwandsträgerschaft des <strong>Landkreis</strong>es befindet und in unmittelbarer Nachbarschaft zum<br />

Neubau des Gymnasiums liegt, benötigt diese Räumlichkeiten im Zuge des Ausbaus von<br />

Nachmittagsangeboten und der Ganztagsbeschulung. Ein Neubau bzw. umfangreiche<br />

Umbauarbeiten im Gebäudebestand konnten durch Einplanung eines erhöhten Raumbedarfs für<br />

die Mensa beim neuen Gymnasium in Buchloe umgangen werden. Nach Gesprächen mit der<br />

Regierung von Schwaben soll diese Lösung unter Anrechnung der Voraussetzungen zur<br />

Ausreichung staatlicher Fördermittel umgesetzt werden.<br />

Was lange währt, wird endlich gut! -Erster Schultag am Gymnasium Buchloe<br />

Der 13. September 2011 wird Eingang in die Geschichtsbücher der<br />

Stadt Buchloe und des Ostallgäus finden: Über hundert Mädchen<br />

und Buben erlebten ihren ersten Schultag am neu eingerichteten<br />

Gymnasium in Buchloe. Zusammen mit den Eltern und<br />

zahlreichen Ehrengästen aus der Politik und dem Schulbereich<br />

Die Pioniere des Gymnasiums<br />

Buchloe mit dem Geschenk von<br />

Landrat Fleschhut, einem<br />

Zeugnisordner, in der Hand.<br />

füllten sie nahezu vollständig die Tribünen der Dreifachturnhalle.<br />

Zu Beginn der Eröffnungsfeier war die übergroße Anspannung<br />

und freudige Aufregung deutlich zu spüren. Doch bereits nach der<br />

Begrüßung durch den Schulleiter des betreuenden Jakob-Brucker-<br />

Gymnasiums, Oberstudiendirektor Werner Altmann, war allen<br />

klar: Jetzt ist es so weit, wir sind jetzt Gymnasium.<br />

Das Ergebnis des langjährigen und zähen Ringens um diese Schulform war nun greif-und<br />

sichtbar, und so waren auch die beeindruckenden und durchaus bewegten Grußworte von<br />

Landrat Johann Fleschhut und vom 1. Bürgermeister Josef Schweinberger geprägt von der Freude<br />

über den großen Erfolg, der bekanntlich in der „Nachspielzeit“ errungen wurde. Nur mit größter<br />

Beharrlichkeit und intensiver Unterstützung, auch durch den Förderverein mit der Vorsitzenden<br />

Doris Ballon, war es nämlich gelungen, Ministerpräsident Horst Seehofer von der Notwendigkeit<br />

des neuen Gymnasiums Buchloe zu überzeugen. So schickte Landrat Fleschhut die<br />

„Pionierklassen“ als die Ersten am Buchloer Gymnasium mit einem kleinen Präsent und besten<br />

Wünschen auf den langen Weg, den sie nun am Gymnasium vor sich haben. Der Koordinator am<br />

Gymnasium in Buchloe, Studiendirektor Alexius Batzer, bedankte sich für die großartige<br />

Aufnahme an der Comenius-Schule bei Rektorin Gabriele Schlund, sowie bei allen Behörden und<br />

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Das Ergebnis des langjährigen und zähen Ringens um diese Schulform war nun greif-und<br />

sichtbar, und so waren auch die beeindruckenden und durchaus bewegten Grußworte von<br />

Landrat Johann Fleschhut und vom 1. Bürgermeister Josef Schweinberger geprägt von der Freude<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

über den großen Erfolg, der bekanntlich in der „Nachspielzeit“ errungen wurde. Nur mit größter<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Beharrlichkeit und intensiver Unterstützung, auch durch den Förderverein mit der Vorsitzenden<br />

Doris Ballon, war es nämlich gelungen, Ministerpräsident Horst Seehofer von der Notwendigkeit<br />

des neuen Gymnasiums Buchloe zu überzeugen. So schickte Landrat Fleschhut die<br />

„Pionierklassen“ als die Ersten am Buchloer Gymnasium mit einem kleinen Präsent und besten<br />

Wünschen auf den langen Weg, den sie nun am Gymnasium vor sich haben. Der Koordinator am<br />

Gymnasium in Buchloe, Studiendirektor Alexius Batzer, bedankte sich für die großartige<br />

Aufnahme an der Comenius-Schule bei Rektorin Gabriele Schlund, sowie bei allen Behörden und<br />

Institutionen, welche bei der umfangreichen Sanierung und Ausstattung der neuen<br />

Unterrichtsräume mitgewirkt haben. Mit großer Begeisterung wurden die schwungvollen und<br />

interessanten Einlagen des Percussion-Ensembles vom Jakob-Brucker-Gymnasium unter der<br />

Leitung von Robert Gleichsner aufgenommen. Nach der Feierstunde nahmen die „Pioniere“ ihre<br />

neuen Räume in Besitz; der erste Schritt für die kommenden acht Jahre.<br />

Fotos vom ersten Schultag können Sie oben rechts in der Bildergalerie sehen.<br />

Ein weiteres ganz besonderes Erlebnis wurde die<br />

Baumpflanzaktion am dritten Schultag, wobei wir mit<br />

Kultusstaatssekretär Thomas Kreuzer einen sehr hohen Besuch<br />

begrüßen durften. Kreuzer bekannte sich sehr deutlich zur<br />

Gründung des Gymnasiums in Buchloe und zeigte sich überzeugt<br />

davon, dass nach einigen Jahren vieles selbstverständlich ist, was<br />

jetzt noch als besonders schwierig betrachtet wird. Die 600 Baumpflanzaktion mit<br />

Kultusstaatssekretär Thomas<br />

Bäume, welche bei strahlendem Sonnenschein an diesem Tag Kreuzer (Mitte)<br />

gepflanzt wurden, sind offensichtlich gut angewachsen. Die<br />

Schule bedankt sich insbesondere beim Forstamt für die umfangreiche Unterstützung.<br />

Inzwischen haben sich alle schon eingelebt, die Lehrkräfte fühlen sich wohl und die<br />

Nachmittagsbetreuung sowie die Wahlkurse wurden gut angenommen. In wirksamer<br />

Zusammenarbeit wird es gelingen, die 104 "Pioniere" erfolgreich auf ihrer Expedition zu<br />

begleiten.<br />

Nach sehr kurzer Eingewöhnungszeit fühlen sich nun alle im Südtrakt des Comenius-Gebäudes<br />

richtig zu Hause. Die guten organisatorischen und räumlichen Bedingungen fördern den<br />

Unterricht. Besonders erfreulich ist die Beteiligung an den Wahlunterrichtsangeboten. Weit über<br />

die Hälfte der Kinder ist beim Tanz, Jonglieren, naturwissenschaftlichen Experimentieren oder<br />

Sing-und Spielkreis engagiert. Interessante Höhepunkte sind dabei natürlich die Veranstaltungen<br />

mit Auftritten der Künstler, wie beim Weihnachtskonzert.<br />

Die bisherige Entwicklung des Gymnasiums in Buchloe bestätigt die Richtigkeit der<br />

Entscheidung, eine solche Schule im nördlichen Ostallgäu zu errichten.<br />

Mit Bezug des Neubaus im August 2013 wird sich vieles noch deutlich verbessern, so dass dem<br />

Gymnasium Buchloe mit Sicherheit eine erfolgreiche Entwicklung vorausgesagt werden kann.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Generalsanierung der Realschule Buchloe<br />

Im Sommer konnte ein weiteres Großprojekt im Bereich des<br />

kreiseigenen Hochbaus abgeschlossen werden. Nach zwei Jahren<br />

Bauzeit wurde die Generalsanierung der Realschule Buchloe<br />

fertiggestellt. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich<br />

auf 5,3 Mio. €.<br />

Die Sanierung war aufgrund baulicher, energetischer und<br />

Realschule Buchloe<br />

funktionaler Mängel an dem Stahlbetonskelettbau aus den 70er<br />

Jahren dringend erforderlich.<br />

Nachdem die Gebäudehülle bereits 2009 mit vorgefertigten Holzfassadenelementen energetisch<br />

saniert wurde, gingen die Handwerker im zweiten Bauabschnitt im Innenbereich der Schule ans<br />

Werk. Bei laufendem Schulbetrieb wurde das Gebäude innen abschnittsweise grundlegend<br />

generalsaniert.<br />

Die komplette Gebäudetechnik wurde erneuert und den neusten technischen und energetischen<br />

Anforderungen angepasst. Decken, Böden und Türen der Unterrichtsräume wurden erneuert<br />

spwie die Sanitärbereiche saniert.<br />

Nach Abschluss der Maßnahmen verfügt die Schule nun über optimale und zeitgemäße<br />

Rahmenbedingungen für ihren Bildungsauftrag.<br />

Energetische Sanierung der Staatlichen Realschule Marktoberdorf<br />

Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit konnte im Sommer 2011 die<br />

Energetische Sanierung der Realschule Marktoberdorf<br />

abgeschlossen werden. Die termingerechte Beendigung dieser<br />

Maßnahme während des laufenden Schulbetriebs war nur dank<br />

der reibungslosen Zusammenarbeit mit der Schule und allen<br />

Baubeteiligten möglich.<br />

Die Gesamtbaukosten für die Sanierung betragen ca. 2,5 Mio. €<br />

und liegen somit unter den veranschlagten Kosten. Die<br />

Realschule Marktoberdorf<br />

Energetische Sanierung der Realschule wurde im Rahmen des Konjunkturpaketes II durchgeführt.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> erhält im Zuge dieses Förderprogramms Zuwendungen mit einem<br />

Spitzenfördersatz von 87,5% der förderfähigen Kosten vom Bund und Freistaat Bayern.<br />

Bereits 2010 wurde ein Großteil der Fenster erneuert, die Fassade mit einem<br />

Wärmedämmverbundsystem gedämmt und die Dacheindeckung erneuert. Das Farbkonzept der<br />

Fassadengestaltung wurde nach städtebaulichen und pädagogischen Aspekten erarbeitet und<br />

mit der Schule abgestimmt.<br />

Im Innenbereich wurde in den Unterrichtsräumen zur Verbesserung der Raumluftqualität und der<br />

energetischen Qualität eine kontrollierte Lüftungsanlage eingebaut. Zudem erhielten alle<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Im Innenbereich wurde in den Unterrichtsräumen zur Verbesserung der Raumluftqualität und der<br />

energetischen Qualität eine kontrollierte Lüftungsanlage eingebaut. Zudem erhielten alle<br />

Unterrichtsräume Netzwerkanschlüsse und neue Elektroinstallationen. Im Frühjahr 2011 wurden<br />

abschließend die Außenanlagen wiederhergestellt sowie ein neues „Klassenzimmer im Grünen“<br />

gestaltet.<br />

Durch die baulichen Maßnahmen wurde eine enorme Verbesserung des energetischen<br />

Gebäudestandards sowie des Benutzerstandards erzielt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Bildungsberatung<br />

Bildungsberatung Ostallgäu mit Michael Kühn neu besetzt<br />

Mit Michael Kühn, einem Mann aus der Wirtschaft, ist die<br />

Position der Bildungsberatung seit Juli neu besetzt. Interessierte<br />

können bei ihm kostenlose Beratung in Fragen zu beruflichen<br />

Themen wie Fortbildung, Wiedereinstieg, Umorientierung in<br />

Anspruch nehmen. Im Gespräch mit ihm werden Perspektiven<br />

entwickelt, um sich zielgerichtet beruflich weiter zu entwickeln.<br />

Der Informationsbedarf in der Vielfalt der Bildungsangebote ist<br />

hoch und gewinnt weiter an Bedeutung. Die Bildungsberatung ist<br />

neben dem Bildungsportal Allgäu im Internet Teil des<br />

Erfolgsmodells des Bildungspaktes Ostallgäu. Interessierte finden<br />

innerhalb des Portals unter www.bildung-ostallgaeu.de alle<br />

notwendigen Informationen zu Angeboten aus der Region.<br />

Wichtige Ergänzung innerhalb des Bildungspaktes ist die<br />

begleitende individuelle Beratung, die für das mittlere und<br />

südliche Ostallgäu nun durch Michael Kühn erfolgt. Seine<br />

„Qualifizierung schafft<br />

Perspektiven!" Michael Kühn<br />

Bildungsberatung<br />

Aufgaben als Bildungsberaters hierbei sind: Hilfe zu Fragestellungen, Bewertung der<br />

Kursangebote in Bezug auf persönlichem Nutzen, berufliche Perspektiven entwickeln, Vernetzen<br />

der Akteure, Kontakt zur Wirtschaft ausbauen, Mitgestaltung der Weiterbildungsangebote in der<br />

Region.<br />

Michael Kühn (42) bringt in die Stelle der Bildungsberatung im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu seine<br />

Erfahrungen als Handwerksmeister, Betriebswirt d.H. und geprüfter Berufspädagoge mit ein. Der<br />

Schwerpunkt seiner letzten beruflichen Jahre lag in seiner Tätigkeit als Berater und Trainer zu<br />

Berufsorientierungs-und Ausbildungskonzepten, Personal– und Organisationsentwicklung. In<br />

Kühns ersten Tagen der Bildungsberatung bestätigte sich bereits sein persönlicher Ansatz in der<br />

Beratung: „Arbeitszeit ist Lebenszeit und Existenzsicherung, damit sollte bewusst umgegangen<br />

werden. Weiterbildung schafft Perspektiven, darum möchte ich Menschen zum lebenslangen<br />

Lernen begeistern.“<br />

Der nördliche <strong>Landkreis</strong> wird wie bisher von Jürgen Wendlinger von der VHS Kaufbeuren<br />

versorgt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

ProfilPASS® Kompetenzermittlung als zentraler Baustein für die Bildungsberatung<br />

Der ProfilPASS® dient zur Standortbestimmung und Profilschärfung. Bildungsinteressierte setzen<br />

sich dabei mit ihrem bisherigen Leben, beruflichen Tätigkeiten, Ehrenamt und Freizeitinteressen<br />

sowie weiteren Themengebieten auseinander. Im Folgenden werden Interessen mit den<br />

ermittelten besonderen Stärken den Kompetenzen in Verbindung gebracht. Die Ergebnisse dienen<br />

somit als wichtige Grundlage für eine mögliche berufliche Umorientierung oder Weiterbildung.<br />

Der Nutzen dabei ist, dass die Treffsicherheit für die richtige Maßnahme bzw. Richtung erheblich<br />

steigt, Fortbildungen erfolgreich abgeschlossen werden und eine Tätigkeit gewählt wird, die den<br />

Stärken entspricht. Für Unternehmen wird das Instrument auch als ein wichtiges<br />

unterstützendes Instrument zur Personalentwicklung anerkannt. Es wird dadurch noch besser<br />

möglich, Mitarbeiter entsprechend ihrer Stärken einzusetzen oder weiterzuentwickeln. Der<br />

ProfilPASS® ist ein Verfahren, das Menschen bei der Entwicklung eigener beruflicher<br />

Perspektiven systematisch unterstützt.<br />

Die folgende individuelle Bildungsberatung baut idealerweise darauf auf.<br />

Kühn vernetzt dabei in seiner Funktion die Bildungsberater und Bildungsträger im Allgäu. So<br />

wird von allen Bildungsberatern bei Bedarf der Kurs empfohlen. Kühn koordiniert dabei die<br />

Kursplanung der beteiligten Bildungsträger und versucht weitere Träger zu gewinnen. In der<br />

Kooperation mit dem Wirtschaftsförderer Peter Däubler wurde das Konzept bereits Unternehmen<br />

vorgestellt.<br />

Pilotkurs ProfilPASS® der Bildungsberatung des <strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu<br />

Lachende und zuversichtliche Gesichter gab es nach dem Pilotkurs zur Kompetenzermittlung mit<br />

dem ProfilPASS®, einer Kooperation der Volkshochschule Marktoberdorf mit der<br />

Bildungsberatung <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu. Bildungsberater Michael Kühn selbst war dabei<br />

ProfilPASS-Berater und führte den Kurs in den Räumlichkeiten des <strong>Landratsamt</strong>es durch. Die<br />

Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Themenstellungen entwickelten dabei berufliche<br />

Perspektiven.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Am 27.11.2011 fand der Kursabschluss von „Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS®“, einer<br />

Kooperation der Volkshochschule Marktoberdorf mit der Bildungsberatung, statt.<br />

Für Bildungsberater Michael Kühn war der Kurs ein voller Erfolg: „Neue Perspektiven zu<br />

entwickeln, gewinnt nicht nur für junge Menschen immer mehr an Bedeutung. Gut wenn man<br />

genau weiß, was man kann und wo man hin möchte.“ Die Teilnehmer kamen dabei aus den<br />

unterschiedlichsten Branchen. Ihre Zielsetzungen reichten von der Ausrichtung in Fort-und<br />

Weiterbildungen hin bis zur beruflichen Umorientierung.<br />

Auch für die Teilnehmer war die Veranstaltung ein lohnender Einsatz. In Arbeitsphasen und<br />

Diskussionen erfolgte Reflektion über das bisherige Leben, darauffolgend die Analyse ihrer<br />

Tätigkeitsbereiche. Weiter wurden konkrete Tätigkeiten auf den Punkt gebracht und bewertet. In<br />

einer Bilanz erschienen die besonderen Fähigkeiten auf einen Blick. Die Übersicht dieser<br />

besonderen Stärken wurde zur anschließenden Zielfindung und Wegplanung in der Gruppe<br />

diskutiert. Dabei war es eine Art kollegiale Fallberatung, in der es darum ging, mögliche<br />

berufliche Perspektiven zu entwickeln.<br />

Im Anschluss vereinbarten einige Teilnehmer einen Beratungstermin bei ihren Bildungsberatern<br />

im Allgäu, bei welchem die Ergebnisse für die Berufliche Orientierung betrachtet wurden.<br />

Der Kurs war ausgebucht, somit wurde ein zweiter Kurstermin am 20. und 27. Jan. 2012<br />

festgesetzt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Jugendamt<br />

Das Riskiko erkennen lernen: Ein Jahr Alkohol-Präventionsprojekt „Hart am Limit“ (HaLT)<br />

Zwar trinken Jugendliche, betrachtet man es mengenmäßig,<br />

weniger an alkoholischen Getränken als früher. Dafür werden<br />

diese hochprozentiger. Mit der Folge, dass immer mehr Kinder<br />

und Jugendliche mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus<br />

eingeliefert werden müssen – im Ostallgäu und der Stadt<br />

Kaufbeuren waren es im Jahr 2011 über 74.<br />

Seit gut einem Jahr bietet der <strong>Landkreis</strong> mit der Stadt Kaufbeuren<br />

und der Suchtberatungsstelle der Caritas Unterstützung im<br />

Rahmen des Halt-Projektes an. Wird ein Jugendlicher im Klinikum<br />

eingeliefert, informiert das Krankenhauspersonal umgehend die Rufbereitschaft des HaLT-<br />

Projektes, bestehend aus Mitarbeitern der Suchtberatungsstelle. In einem „Brückengespräch“<br />

wird der erste Kontakt zum jungen Patienten hergestellt und versucht, die Jugendlichen für eine<br />

Teilnahme an einer „Risiko-Check-Gruppe“ zu motivieren. Ziel ist, die Jugendlichen für den<br />

Umgang mit Alkohol und die Folgen zu sensibilisieren. Es geht dabei nicht um Abstinenz,<br />

sondern eine realistische Einschätzung der eigenen Trinkmenge und eine Aufarbeitung von<br />

persönlichen Problemlagen, die den Alkoholmissbrauch ausgelöst haben könnten.<br />

Am höchsten ist die Bereitschaft zur Kooperation nach dem Schock des Erwachens im<br />

Krankenhaus: „Wenn die Jugendlichen bereit sind zu sprechen,“ weiß etwa Bernadette<br />

Bonczinski von der Suchtberatung, dann „wenn es gerade passiert ist – und nicht fünf Tage<br />

später“. Am zweiten Gespräch können auch die Eltern teilnehmen, die sind laut Bonczinski „aus<br />

allen Schichten vertreten“. „Der Clou am HaLT-Projekt ist die Balance zwischen Restriktion und<br />

Prävention“, wie der Jugendschutzbeauftragte des <strong>Landkreis</strong>es, Nikolaus Augenstein, erklärt,<br />

schließlich setzt das Projekt neben der Arbeit mit den Betroffenen auch auf Ansätze auf<br />

kommunaler Ebene wie Rahmenvereinbarungen für Vereinsfeste, die den Jugendschutz<br />

verbessern sollen, oder enge Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern und Polizei. Auch die<br />

Sensibilisierung der Öffentlichkeit, speziell von Gastronomen, Verkaufspersonal und Eltern, soll<br />

verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol fördern. Um die Veranstalter und insbesondere<br />

auch die Ehrenamtlichen in den Vereinen und Verbänden zu unterstützen, hat der <strong>Landkreis</strong><br />

einen neuen allgäuweit einmaligen Veranstalterleitfaden erstellt. Der Leitfaden ist zu finden<br />

unter www.veranstalterinfo.ostallgaeu.de.<br />

Unterstützung erfährt das HaLT-Projekt auch durch den Rotary-Club Marktoberdorf.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

„RISIKO-CHECK“ Das Risiko erkennen lernen - Eindrücke und Erfahrungsberichte aus den<br />

beiden Gruppenangeboten 2011<br />

(alle Namen im Text sind geändert)<br />

Am nächsten Tag war ihm „kotzübel“ und er hatte rasende Kopfschmerzen. „Essen konnte ich<br />

auch nichts“, erzählt Nico. Bei einer Geburtstagsparty hatte sich der 14-Jährige betrunken. So<br />

stark, dass der Alkohol zu Vergiftungserscheinungen führte. Nico landete in der Kinderklinik, wo<br />

er nicht nur ärztlichen Beistand und Infusionen bekam. Eine Mitarbeiterin vom Projekt „HaLT -<br />

Hart am Limit“ besuchte ihn und lud ihn ein, zum Seminar „Risiko-Check“ zu kommen. An zwei<br />

Tagen lernen Jugendliche vieles zum Thema Alkohol. An den beiden Tagen gibt es jedoch nicht<br />

nur Theorie.<br />

Die Jugendlichen lernen auch, dass es nicht nur durch Trinken und sich Zudröhnen möglich ist,<br />

einen „Kick“ zu erleben. Bei den beiden Risiko-Checks 2011 ging es in die Kletterhalle des<br />

Alpenvereins Kaufbeuren.<br />

Nicos Aufgabe bestand zum Beispiel darin, sich aus großer Höhe abzuseilen. Eine aufregende<br />

Sache, die Nico zunächst gewaltig Angst machte. Für Momente hatte er das Gefühl, „zwischen<br />

Leben und Tod“ zu schweben: „Das war ein Adrenalinspeed ohne Ende.“<br />

Beim Risiko-Check lernen die Teilnehmer andere Jugendliche kennen, die ebenfalls zu riskantem<br />

Alkoholkonsum neigen. Beim Klettern lernen sie etwas, was vielen sichtlich schwer fällt:<br />

„Anderen zu vertrauen.“<br />

Natascha ist eines der Mädchen beim ersten HaLT-Risiko-Check. Sie hatte sich 2010 an<br />

Halloween mit drei Freundinnen völlig betrunken: „Mit Wodka.“ Angeblich sei sie am nächsten<br />

Tag „quietschfidel gewesen“. Behauptet sie. Ob das Alkohol-Seminar mit den HaLT-Mitarbeitern<br />

bewirkt, dass sie künftig weniger trinkt, weiß sie nicht: „Warten wir’s mal ab.“ Die Infos haben<br />

ihr auf jeden Fall etwas gebracht.<br />

Das Haus der kleinen Forscher<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Das Haus der kleinen Forscher<br />

Das Haus der kleinen Forscher ist ein Projekt im Bereich<br />

Naturwissenschaften und Technik für<br />

Kindertageseinrichtungen. Die gemeinnützige Stiftung „Haus der<br />

kleinen Forscher“ engagiert sich als größte deutsche<br />

Bildungsinitiative im frühkindlichen Bereich mit dem Ziel,<br />

naturwissenschaftliche und technische Themen in<br />

Kindertageseinrichtungen in Deutschland dauerhaft zu verankern.<br />

Das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ macht mit einfachen<br />

Materialien Naturwissenschaften und Technik, Mathematik und<br />

Vorstellung des Projektes "Das<br />

Haus der kleinen Forscher" im<br />

<strong>Landratsamt</strong>.<br />

Informatik für Kinder erlebbar. Auf spielerische Art lernen Mädchen und Jungen Phänomene<br />

ihrer Alltagswelt kennen und verstehen. Sie setzen sich mit deren Ursachen und Wirkungen<br />

auseinander und entwickeln ein Verständnis für Zusammenhänge und Kreisläufe. Durch das<br />

Forschen und Experimentieren und die gemeinsame Entdeckung von Phänomenen wird nicht nur<br />

die Neugier geweckt, sondern die Kinder werden zugleich in ihrer Lern-, Sozial-und<br />

Sprachkompetenz sowie in ihren feinmotorischen Fähigkeiten gestärkt.<br />

Im Oktober fand die Auftaktveranstaltung zu diesem Projekt im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu statt.<br />

Rund 60 Fachkräfte aus den Kindertagesbetreuungseinrichtungen im <strong>Landkreis</strong> und der Stadt<br />

Kaufbeuren waren der Einladung gefolgt und ließen sich von Nadja Fischer aus Berlin für das<br />

Projekt begeistern.<br />

Insgesamt nehmen 75 Erzieherinnen aus 45 Kindertagesstätten des <strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu und<br />

der Stadt Kaufbeuren am Projekt teil. Als Initiator fungiert die Stiftung „Haus der kleinen<br />

Forscher“ mit Sitz in Berlin. Die praktische Umsetzung vor Ort, insbesondere die Organisation der<br />

Weiterbildungskurse, leistet die Firma Frauen & Konzepte GmbH in Zusammenarbeit mit den<br />

beiden Jugendämtern.<br />

Die frühkindliche Bildung legt den Grundstein für den späteren Bildungs-und<br />

Berufserfolg. Industrie und Handwerk brauchen wissbegierige Talente, die erfinderisch sind und<br />

Spaß an Technik und Naturwissenschaft haben. Die Kinder von heute sind die dringend<br />

benötigten Fachkräfte von morgen.<br />

Ziel ist es deshalb, Firmen vor Ort zu gewinnen, die dieses wichtige Projekt durch ein Sponsoring<br />

unterstützen, damit es in den Kindertageseinrichtungen effektiv umgesetzt werden kann.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Einstieg in die Schulsozialarbeit an den Grundschulen<br />

Unter der Prämisse „fit für die Schule – fit für die Gemeinschaft“<br />

erweiterte der <strong>Landkreis</strong> das sozialpädagogische Angebot an<br />

Schulen nun auch auf den Bereich der Grundschulen. Ziel ist, die<br />

Kinder mit Problemen und individuellem Unterstützungsbedarf<br />

schon ab der Einschulung fachlich zu begleiten. Hierzu wurden in<br />

Füssen, Marktoberdorf und Buchloe neue Stellen für<br />

Sozialpädagogische Fachkräfte geschaffen.<br />

Nachdem inzwischen alle Mittelschulen, Förderzentren und die<br />

Berufsschule im <strong>Landkreis</strong> mit Jugendsozialarbeit an Schulen<br />

ausgestattet sind, setzte der <strong>Landkreis</strong> nun einen Schwerpunkt im<br />

Bereich der Grundschulen. Die Arbeit an den weiterführenden<br />

Schulen hat gezeigt, dass ein Großteil der Kinder, die<br />

Unterstützung benötigen, bereits im Grundschulalter auffällig<br />

wurden. Hier wurde nun mit einem neuen, mehr präventiven,<br />

frühen Ansatz, gegengesteuert.<br />

Start der Jugendsozialarbeit an<br />

der Grundschule Füssen-<br />

Schwangau: Schulleiterin Sylvia<br />

Kiesel, Landrat Fleschhut<br />

wünschen der Sozialpädagogin<br />

Marietta Zinsberger-Garscha<br />

(Mitte) zusammen mit<br />

Jugendamtsleiterin Petra Mayer<br />

und Peter Seider vom Erziehungsund<br />

Jugendhilfeverbund<br />

Ostallgäu einen erfolgreichen<br />

Start an der Grundschule Füssen-<br />

Schwangau.<br />

Das bisherige Konzept des <strong>Landkreis</strong>es zur Jugendsozialarbeit an Schulen sah grundsätzlich<br />

einen Ausbau auch an Grundschulen vor unter der Bedingung, dass die Maßnahmen in die<br />

staatliche Förderung aufgenommen werden. Die derzeit gültigen staatlichen Förderrichtlinien<br />

setzen im Grundschulbereich jedoch enge Grenzen. Demnach müssen mindestens 20% der<br />

Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben. Wenn diese Quote nicht erreicht<br />

wird, spielen andere Faktoren keine Rolle. Zudem sind im Doppelhaushalt des Freistaates Bayern<br />

für 2011/2012 keine Mittel für neue Stellen vorgesehen. Das bedeutet, dass eine Realisierung<br />

von Jugendsozialarbeit an Grundschulen mit staatlicher Förderung derzeit nicht möglich ist.<br />

Im Bereich der Grundschulen wurde jedoch von Seiten des Jugendamtes und des Schulamtes<br />

Bedarf für Sozialarbeit an der Schule gesehen und zwar in einem weiteren Spektrum, als es die<br />

Förderrichtlinien des Sozialministeriums ermöglichen. Insgesamt ist es nach wie vor so, dass die<br />

weit überwiegende Zahl der Ostallgäuer Schülerinnen und Schüler an der Schule gut zurecht<br />

kommt. Die Probleme und Bedarfe von einzelnen Kindern im Grundschulbereich nehmen jedoch<br />

zu und werden von schulischer Seite wie folgt beschrieben: mangelnde Sozialkompetenz,<br />

fehlende Empathie und Wertevermittlung, Probleme, sich an Regeln zu halten, Zunahme von<br />

Verhaltensauffälligkeiten und Problemen im Umgang mit Aggressionen, Konzentrations-und<br />

Aufmerksamkeitsstörungen, sowie eine zunehmende Verunsicherung bis hin zur<br />

Erziehungsunfähigkeit seitens der Eltern.<br />

Für Schulen wird es deswegen zunehmend schwieriger, ihrem Bildungs-und Erziehungsauftrag in<br />

vollem Umfang nachzukommen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Deshalb besteht ein dringender Bedarf für sozialpädagogische Unterstützung an den<br />

Grundschulen. Der <strong>Landkreis</strong> verfolgt weiterhin konsequent seinen präventiven Ansatz „agieren<br />

statt reagieren“. Grundlage sind sozialpädagogische Konzepte, die dem Bedarf an den Schulen<br />

entsprechen. Mit den neuen Angeboten an den Grundschulen in Buchloe, Füssen, Germaringen,<br />

Marktoberdorf und Obergünzburg wird der gesamte <strong>Landkreis</strong> in den Blick genommen.<br />

Das „Paket“ für die Grundschulen beinhaltet im Einzelnen:<br />

eine 0,5 Stelle für die Grundschule Füssen-Schwangau<br />

eine 0,5 Stelle für die 4 Grundschulen in der Stadt Marktoberdorf (Adalbert-Stifter-Schule,<br />

St. Martin-Schule, Schulen in Thalhofen und Leuterschach)<br />

eine 0,5 Stelle für die 2 Grundschulen in der Stadt Buchloe (Comenius-Schule und Meinrad-<br />

Spieß-Schule).<br />

An den Grundschulen in Germaringen und Obergünzburg erfolgt künftig die Betreuung von<br />

Grundschülerinnen und -schülern mit besonderem Unterstützungsbedarf im Einzelfall durch die<br />

Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an der zugehörigen Mittelschule.<br />

Die Kosten für die zusätzlichen Stellen tragen zu 50% der <strong>Landkreis</strong> aus Mitteln des Bildungsund<br />

Teilhabepakets und zu 50 % die jeweilige Gemeinde bzw. der Schulverband als<br />

Sachaufwandsträger der Grundschule.<br />

Landrat Johann Fleschhut meint hierzu:<br />

„Wir setzen die erfolgreiche Zusammenarbeit Schule und Jugendhilfe weiter fort. Durch die<br />

Ausstattung der Grundschulen mit sozialpädagogischen Fachkräften werden Probleme<br />

frühzeitig erkannt und rechtzeitig Hilfestellung sowohl für die Kinder als auch für die Eltern<br />

angeboten.“<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

KoKi<br />

KoKi -die Koordinierende Kinderschutzstelle<br />

„Elterliche Beziehungskompetenzen stärken“<br />

Im Rahmen einer Fortbildungsreihe haben die Koordinierenden<br />

Kinderschutzstellen (KoKi) des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu und der<br />

Stadt Kaufbeuren die Fortbildung „Elterliche<br />

Beziehungskompetenzen stärken“ für Fachkräfte aus der<br />

Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen angeboten.<br />

Als Referentin konnte Prof. Dr. Ute Ziegenhain von der Klinik für<br />

Kinder-und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie an der<br />

Universitätsklinik Ulm gewonnen werden. Sie referierte über das<br />

Prof. Dr. Ute Ziegenhain von der<br />

Klinik für Kinder-und<br />

Jugendpsychiatrie/<br />

Psychotherapie an der<br />

Universitätsklinik Ulm referierte<br />

auf der Fortbildungsveranstaltung<br />

der KoKi.<br />

gelingende Aufwachsen von Kindern mit dem besonderen Augenmerk auf die Stärkung der<br />

Beziehungs-und Erziehungskompetenzen von Familien.<br />

Für einen guten Start ins Leben sind für Kinder zuverlässige Bindungen und die soziale<br />

Unterstützung ihrer Familien besonders wichtig, da sich Entwicklung in Beziehung vollzieht.<br />

Mütter und Väter und andere wichtige Bezugspersonen für Säuglinge und Kleinkinder sollen so<br />

unterstützt werden, dass sie den ihnen anvertrauten Kindern sichere Bindungspersonen werden<br />

und die Kinder somit die grundlegende Erfahrung von Urvertrauen und Sicherheit mit auf ihren<br />

Lebensweg nehmen können. Viele Familien sind damit aus verschiedenen Gründen überfordert.<br />

Belastungsfaktoren sind u.a. psychische Erkrankung, wirtschaftliche Not, soziale Vorbelastung.<br />

Bei diesen Familien besteht das Risiko der eingeschränkten elterlichen Beziehungs-und<br />

Erziehungskompetenz bei psychosozialer Belastung.<br />

Um Familien und Alleinerziehende diesbezüglich zu unterstützen, sind Rahmenbedingungen von<br />

Bedeutung. Hier setzen die Frühen Hilfen ein, sie bilden lokale und regionale<br />

Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der<br />

Schwangerschaft und der Altersgruppe der 0-3-Jährigen. Sie zielen darauf ab,<br />

Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern frühzeitig und nachhaltig zu verbessern.<br />

Frühe Hilfen sollen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs-und<br />

Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten.<br />

Mit großem Interesse folgten die Fortbildungsteilnehmer den wichtigen Erkenntnissen und<br />

Informationen von Prof. Dr. Ziegenhain, die einen vertiefenden Einblick in die Diagnostik und<br />

Modelle früher Interventionen zur Bindungsförderung vermittelte.<br />

In einer Pause konnten sich die Teilnehmer auf dem „Markt der Möglichkeiten Frühe Hilfen“ über<br />

lokale Hilfen informieren und sich direkt mit den zuständigen Fachkräften austauschen und das<br />

„Netzwerk enger knüpfen“.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

In einer Pause konnten sich die Teilnehmer auf dem „Markt der Möglichkeiten Frühe Hilfen“ über<br />

lokale Hilfen informieren und sich direkt mit den zuständigen Fachkräften austauschen und das<br />

„Netzwerk enger knüpfen“.<br />

Insgesamt fanden im Rahmen der Fortbildungsreihe drei Veranstaltungen im Jahr 2011 statt. Für<br />

das Jahr 2012 ist eine weitere Fortbildungsreihe in Planung und wir hoffen, wieder Themen<br />

gefunden zu haben, die auf das Interesse der Fachkräfte trifft und die Neugier weckt, wieder an<br />

den Fortbildungen teil zu nehmen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

EhrenAmt<br />

Ein Erfolgsfaktor für Landrat Johann Fleschhut sind die vielen Ehrenamtlichen, die in<br />

ungezählten Stunden den <strong>Landkreis</strong> „in Kultur, Sport oder im sozialen Bereich und so maßgeblich<br />

ein lebenswertes und vielfältiges Umfeld für alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten<br />

gestalten. Sie helfen mit, den <strong>Landkreis</strong> zukunftsfähig zu machen“. Im Bewusstsein dieser<br />

großartigen Leistungen ist die Servicestelle EhrenAmt für alle engagierten Ostallgäuer da.<br />

Ehrenzeichen für 10 verdiente Ostallgäuer<br />

2011 konnte eine breite Zahl von Ehrenamtlichen bei der Verleihung des Ehrenzeichens des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu erleben, dass das <strong>Landratsamt</strong> nicht nur eine moderne Behörde ist,<br />

sondern sich auch bestens für eine Dankeschön-Feier eignet. Zahlreiche Ehrenamtliche waren<br />

geladen, als im neuen Saal Ostallgäu, 10 Engagierte das Ehrenzeichen aus der Hand von Landrat<br />

Johann Fleschhut erhielten. Die festliche Gesellschaft durfte das Sinfonieorchester Ostallgäu<br />

genießen und schon die Kleinsten schworen in dieser spritzigen Veranstaltung auf das Ehrenamt<br />

mit der bewegten Musik der Chorklasse Marktoberdorf und dem treffenden Lied „Vielen Dank für<br />

eure Hilfe“. Höhepunkt bei der Verleihung waren die Laudatien von den fünf bekannten<br />

Ostallgäuer Mundart-und Buchautoren Waltraud Mayr, Johanna Hofbauer, Marlene Nieberle,<br />

Werner Blind und Georg Ried, welche trefflich den Geehrten Anerkennung aussprachen.<br />

Die Laudatien in schönster Ostallgäuer Mundart können Sie hier nachlesen.<br />

Erleben Sie die Verleihungsfeier in einem Video oben rechts.<br />

Die Vergabe und Laudatio der einzelen Preisträger können Sie in einem eigenen Video auf TV<br />

Ostallgäu in der Rubrik "Ehrenamt" sehen.<br />

Die neuen Ehrenzeichenträger stehen für ein buntes Mosaik und<br />

tragfähiges Netz des Engagements und Teamarbeit in allen<br />

Ehrenamtsbereichen. Lebenswert wie der <strong>Landkreis</strong>, so sind die<br />

Engagementbereiche der Geehrten, ohne welche das Ostallgäu<br />

sicher nicht die liebens-und lebenswerte Qualität hätte.<br />

Herausragende Leistungen gibt es im sportlichen Bereich,<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Die neuen Ehrenzeichenträger stehen für ein buntes Mosaik und<br />

tragfähiges Netz des Engagements und Teamarbeit in allen<br />

Ehrenamtsbereichen. Lebenswert wie der <strong>Landkreis</strong>, so sind die<br />

Engagementbereiche der Geehrten, ohne welche das Ostallgäu<br />

sicher nicht die liebens-und lebenswerte Qualität hätte.<br />

Herausragende Leistungen gibt es im sportlichen Bereich,<br />

beispielsweise bei den Ringern in Westendorf und den<br />

Volleyballern in Mauerstetten, welche beide eine ausgezeichnete<br />

Jugendarbeit betreiben, die bundesweit von Erfolg gekrönt ist, mit<br />

den Erfolgsgaranten Hubert Heiß und Berthold Marx mit seiner<br />

Ehefrau Sieglinde. Das Schützenwesen ist Sport und Tradition<br />

zugleich, wurde aber gerade durch den Geehrten Heinz Scholz,<br />

hineingetragen in ein modernes, zeitgemäßes Schützenwesen.<br />

Dass Kinder und Jugendliche kreativ und sinnvoll gerade in den<br />

Ferien unterstützt werden sollen, das beweist seit Jahrzehnten die<br />

Buchloerin, Gabriele Löcherer, mit ihrem Engagement für die<br />

Ferienfreizeit. Kindern und deren Familien, welche gesundheitlich<br />

durch eine Krebserkrankung in tiefste Nöte und Sorgen kommen,<br />

werden unbürokratisch von der Kinderkrebshilfe Königswinkel<br />

unterstützt. Mit ihrem Team im sozialen Bereich setzt das Günztal<br />

mit Gudrun Rauch und ihren "Helfenden Händen" auf<br />

organisierte, abrufbare, unkomplizierte und<br />

1. Reihe von links: Brigitte<br />

Engelhard-Lechner, Hospizverein<br />

Südliches Ostallgäu, Gudrun<br />

Rauch, Helfende Hände<br />

Obergünzburg, Heinz Scholz,<br />

Bayerischer Sportschützenbund,<br />

Marlene Dopfer, Servicestelle<br />

„EhrenAmt“; Mittlere Reihe von<br />

Links Sieglinde Marx, daneben ihr<br />

Ehemann und Ehrenzeichenträger<br />

Berthold Marx, SV Mauerstetten,<br />

Arthur Groß, Chorwesen,<br />

Marktoberdorf, Dr. Rainer Karg,<br />

Kinderkrebshilfe Königswinkel e.<br />

V., Hubert Heiß, TSV Westendorf,<br />

Landrat Johann Fleschhut;<br />

Hintere Reihe: Franz Egger,<br />

Bürgerwerkstatt Religion, Kultur<br />

und Kunst Nesselwang, Gabriele<br />

Löcherer, Ferienfreizeit Buchloe,<br />

Walter Hundhammer,<br />

Naturschutz, Füssen<br />

menschliche Nachbarschaftshilfe. Mit Teamehrungen, welche auch an die Bürgerwerkstatt<br />

Religion, Kultur und Kunst Nesselwang ging, die sich im kulturellen, lokalen und naturnahen<br />

Bereich herausragenden Projekten verschrieben hat, setzt der <strong>Landkreis</strong> Akzente, da sowohl<br />

Einzelpersonen, aber gerade auch Teams miteinander ausgezeichnete Leistungen vollbringen. In<br />

den vergangenen Jahren wurde gerade das Hospizwesen von Brigitte Engelhardt-Lechner über<br />

das Ostallgäu hinaus maßgeblich gestaltet. Das Ostallgäu ist weltweit bekannt für sein<br />

ausgezeichnetes Chorwesen, welches geprägt wurde durch Arthur Groß. Für die Natur setzt sich<br />

in uneigennütziger Weise Walter Hundhammer seit vielen Jahrzehnten, vor allem im südlichen<br />

Ostallgäu ein, und erhielt dafür ebenfalls das Ehrenzeichen des <strong>Landkreis</strong>es Ostallgäu.<br />

Schwungrad im <strong>Landratsamt</strong> eingezogen<br />

Bei so viel Positivem über das Ehrenamt, gibt es gewiss auch<br />

Ostallgäuer, die gerne was Neues anpacken möchten, aber nicht<br />

so recht wissen, wie sie ihr Projekt meistern sollen oder<br />

Menschen, die gerne ein Ehrenamt übernehmen. Auch hier gibt es<br />

inzwischen im <strong>Landratsamt</strong> mit dem Freiwilligenzentrum<br />

Schwungrad unter der Leitung von Sabine Weißfuß eine<br />

Anlaufstelle, die sich der Vermittlung im Ehrenamt annimmt.<br />

Getragen wird diese Stelle vom Roten Kreuz. Gerade auch für<br />

junge Menschen ist dies ein idealer Projektpartner, da das<br />

Einzug Schwungrad im<br />

<strong>Landratsamt</strong><br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

Bei so viel Positivem über das Ehrenamt, gibt es gewiss auch<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Ostallgäuer, die gerne was Neues anpacken möchten, aber nicht<br />

so recht wissen, wie sie ihr Projekt meistern sollen oder<br />

Menschen, die gerne ein Ehrenamt übernehmen. Auch hier gibt es<br />

inzwischen im <strong>Landratsamt</strong> mit dem Freiwilligenzentrum<br />

Schwungrad unter der Leitung von Sabine Weißfuß eine<br />

Anlaufstelle, die sich der Vermittlung im Ehrenamt annimmt.<br />

Getragen wird diese Stelle vom Roten Kreuz. Gerade auch für<br />

junge Menschen ist dies ein idealer Projektpartner, da das<br />

Einzug Schwungrad im<br />

<strong>Landratsamt</strong><br />

Schwungrad auch in Schulen geht und unter dem Slogan „Jugend ins Ehrenamt“ junge Leute ins<br />

Ehrenamt vermittelt. Mit Ablauf des Schuljahres 2010/2011 freute sich Landrat Johann<br />

Fleschhut, dass er 53 Schülern aus Marktoberdorf und Obergünzburg in einer kleinen Feierstunde<br />

ihre Zertifikate übergeben konnte und in lebendigen Vorstellungen von den verschiedensten<br />

Engagementbereichen der jungen Menschen erfahren durfte. Im angelaufenen Schuljahr sind<br />

weitere Schulen dabei.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Schritt für Schritt Hilfe für Veranstaltungen<br />

Um die Veranstalter und insbesondere auch die Ehrenamtlichen in den Vereinen und Verbänden<br />

zu unterstützen, hat der <strong>Landkreis</strong> aus den diversen Informationen, die es hierzu bisher in den<br />

verschiedenen Abteilungen des <strong>Landratsamt</strong>es gab, einen neuen allgäuweit einmaligen gemeinsamen<br />

Veranstalterleitfaden erstellt.<br />

Im Frühjahr und vor allem in den Sommermonaten finden im <strong>Landkreis</strong> viele Veranstaltungen<br />

und Feste statt. Die Veranstalter -meist Ehrenamtliche -haben dabei neben der reinen<br />

Organisation auch rechtliche Vorgaben zu beachten und Genehmigungen einzuholen. Dabei ist<br />

es teilweise nicht einfach, den Überblick über alle Vorschriften zu behalten.<br />

Der neu gestaltete Veranstalterleitfaden enthält kompakte Informationen rund um die Planung<br />

und Durchführung von Veranstaltungen aus den Bereichen: Gaststättenrecht, Verbraucherschutz,<br />

Jugendschutz, Baurecht, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Umwelt-und Naturschutz sowie<br />

Versicherungsschutz. Aufgenommen wurden auch Hinweise der Polizei sowie Tipps zur<br />

Organisation von Jugendveranstaltungen.<br />

Der Leitfaden ist zu finden unter www.veranstalterinfo.ostallgaeu.de.<br />

Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche aus allen Bereichen<br />

Auch 2011 wurden wieder an jeder Ostallgäuer Volkshochschule Kurse für das Ehrenamt<br />

angeboten. In Kooperation mit der Servicestelle EhrenAmt entstehen jedes Halbjahr kostenlose<br />

bedarfsorientierte Kurse mit qualifizierten Referenten, die die Anliegen der Ehrenamtlichen<br />

genau kennen. Diese erfreuen sich großer Beliebtheit und sind ein beispielhaftes Modell der<br />

Unterstützung des Engagements.<br />

Newsletter informiert<br />

Durch einen Newsletter, bei dem man sich im Ehrenamtsportal unter www.ehrenamtostallgaeu.de<br />

informieren kann, haben alle Engagierten die Gelegenheit, stets aktuell<br />

informiert zu sein und z. B. auch das neue Fortbildungsprogramm als erste zu erhalten und die<br />

Gewähr, an den Kursen auch teilnehmen zu können.<br />

2012 wird das EhrenAmt auf den Königsthron gehoben<br />

Gegen Ende des Jahres beschloss der Ausschuss Kultur, Sport, Ehrenamt, dass herausragend<br />

Engagierte künftig mit einer eigenen Ehrenamtskarte im Ostallgäu belohnt werden. Derzeit wird<br />

dieses Artenkonzept ausgearbeitet und im Laufe des Jahrs 2012 den Engagierten vorgestellt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Senioren<br />

Bowling mit der Wii-Konsole -Bundesweite Premiere im Ostallgäu<br />

Auch Senioren spielen gerne, denn die Lust am Spiel und die<br />

Freude über die Gemeinschaft nehmen auch im Alter nicht ab!<br />

Wer daran noch Zweifel hatte, verlor diese spätestens bei der<br />

Wii-<strong>Landkreis</strong>meisterschaft, bei der die strahlenden Gesichter von<br />

Jung und Alt für sich sprachen.<br />

Die bei Kindern und Jugendlichen populäre Wii-Konsole wird seit<br />

mehreren Jahren in Seniorenheimen eingesetzt. Besonders beliebt<br />

bei den Senioren ist das Bowling, die amerikanische Form des<br />

Kegelns. Mit Hilfe der Wii können auch ältere Menschen „Alle<br />

Kegel bzw. Pins“ abräumen. Der Trick dabei ist, dass die Kugel<br />

durch eine handelsübliche Fernbedienung ersetzt wird. Am<br />

eigentlichen Spielvorgang ändert sich aber nichts. Am schönsten<br />

dabei ist, dass die Generation 60 +, sprich der Opa nicht<br />

schlechter als die Enkel kegeln! Denn gerade die ältere Generation<br />

verfügt über reichhaltige Kegelerfahrung, wie unsere Tests im<br />

Vorfeld zur Meisterschaft ergaben.<br />

Strike! Das Team vom<br />

Seniorenheim Buchloe/ Waal hat<br />

alle Pins getroffen<br />

Das Siegerteam: Die Großfamilie<br />

Ewing aus Oberostendorf!<br />

Zum ersten Mal in Deutschland führte der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu am Aktionstag „Jugend und<br />

Menschen mit Behinderungen“ eine generationenübergreifende <strong>Landkreis</strong>meisterschaft im<br />

Bowling mit der Wii-Konsole durch. Insgesamt 21 Mannschaften aus dem ganzen Ostallgäu,<br />

darunter vier Seniorenheime, traten zum Turnier an. Schaute man sich die Spieler der einzelnen<br />

Mannschaften an, wurde schnell klar, dass es sich hier um „außergewöhnliche Teams“ handelte.<br />

So betrug die größte Altersdifferenz in einem Team 8-95 Jahre. Auch das Alter der gemeldeten<br />

Kapitäne für die 5-köpfigen Teams wies große Spannbreiten auf, die von 8 bis 91 Jahren<br />

reichten. Das älteste Mitglied war mit 96 Jahren Frieda Scholz, die im Gulielminetti-Heim in<br />

Marktoberdorf wohnt. Gemeinsam mit ihrem Team hatte sie monatelang auf die Meisterschaft<br />

trainiert. Dies zeigt, dass der sportliche Ehrgeiz auch im Alter nicht nachlässt!<br />

Nach spannenden Ausscheidungswettkämpfen ging der 1. Platz -ein Rundflug über die Allgäuer<br />

Alpen – an die "Dallas Ewings“ aus Oberostendorf, die ein Familien-Team aus Enkel, Eltern,<br />

Großeltern bildeten.<br />

Aber nicht nur der sportliche Wettkampf war wichtig, sondern dass auch der Spaß und die<br />

Lebensfreude nicht zu kurz kommt.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Aber nicht nur der sportliche Wettkampf war wichtig, sondern dass auch der Spaß und die<br />

Lebensfreude nicht zu kurz kommt.<br />

Man kann diese Begegnungen „inszenieren“, dann wirken sie immer ein Stück weit gekünstelt<br />

und erzwungen, oder man lässt sie -wie hier -über das gemeinsame Spiel geschehen. Wir legten<br />

daher großen Wert darauf, dass alle Spieler - unabhängig von ihrem Alter! – mehr oder<br />

weniger gleich leistungsstark waren. Oder in anderen Worten: Kein Teammitglied sollte aus<br />

sozialen Gründen aufgenommen werden, nach dem Motto: „Sei mal nett zu dem alten<br />

Menschen“, sondern jeder sollte sich die Berechtigung im Team über eine gute Kegelleistung<br />

„verdienen“. Und dass die Alten nicht schlechter kegeln als die Jungen hat das Turnier<br />

eindrücklich gezeigt. So wurde das höchste Ergebnis in einer Wettkampfrunde vom Lechbrucker<br />

Seniorenheim eingefahren, das mit 365 Lebensjahren das älteste Team im Wettkampf stellte.<br />

Mit dieser Aktion ist deutlich geworden, dass alte Menschen noch lange nicht zum alten Eisen<br />

zählen und dass man gemeinsam, Jung und Alt zusammen, ein starkes Team bilden kann.<br />

Die kommenden gesellschaftlichen Veränderungen verlangen genau nach diesem Teamgeist! Nur<br />

in einem guten, gleichberechtigten Miteinander lassen sich die demographischen<br />

Herausforderungen erfolgreich lösen. Dazu gehört auch, dass man die gewohnten Pfade des<br />

Denkens verlässt und neue Wege ausprobiert.<br />

Mehr über den Aktionstag und den Einsatz der Wii erfahren Sie in einem Video oben rechts.<br />

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Kreisjugendring<br />

Demografischer Wandel – Auswirkungen auf die Jugendarbeit<br />

Gemeinsam mit dem Bezirksjugendring Schwaben und der<br />

Katholischen Stiftungsfachhochschule Benediktbeuern, den<br />

Jugendbeauftragten aus Marktoberdorf und Westendorf befassen<br />

sich der Kreisjugendring und die kommunale Jugendarbeit mit<br />

dem demografischen Wandel und der Bedeutung für die<br />

Jugendarbeit.<br />

Modilogo<br />

Deshalb wurde das Projekt Beteiligung für Kinder und<br />

Jugendliche in der Gemeinde gestartet. Ziel ist es, projektbezogen Kinder und Jugendliche in der<br />

Gemeinde zu beteiligen, Kommunalpolitik durchschaubarer und lebendiger zu machen,<br />

Teilnahme und Teilhabe erleben zu können. Unter Anderem konnten 2011 zwei Aktionen<br />

gestartet werden:<br />

Kinderstadtplan für Marktoberdorf<br />

Im Rahmen der Marktoberdorfer Ferienfreizeit waren eine Woche<br />

lang 15 Kinder und Jugendliche in Marktoberdorf zu Fuß und mit<br />

einem Rollstuhl unterwegs, haben verschiedene Einrichtungen<br />

besucht und in einem Stadtplan alles zusammengetragen, was<br />

für sie wichtig und interessant ist, auch auf dem Hintergrund der<br />

Barrierefreiheit, von der Eisdiele über Plätze zum Drachensteigen<br />

bis zum Schlittenberg.<br />

„total verplant“ Die jungen<br />

„Stadtdetektive“ beim Erkunden<br />

von Marktoberdorf<br />

Fortbildungsreihe für gemeindliche Jugendbeauftragte<br />

Jugendbeauftragte sind ein wichtiges Bindeglied zwischen der Gemeinde und den Jugendlichen.<br />

Wichtig ist es, zu informieren und Unterstützung anzubieten, um eigene Projekte initiieren und<br />

durchführen zu können. So wurde die bayernweit einmalige Fortbildungsreihe mit vier<br />

Workshops in das Leben gerufen, die mit dem Seminar Neue Medien am 5. November 2011<br />

startete.<br />

Aktionstag Jugend und Menschen mit Behinderung „Grenzen – los“<br />

Teilnahme und Teilhabe war das Thema des Aktionstages für<br />

Jugend und Menschen mit Behinderungen am 9. Juli 2011. Der<br />

Aktionstag hatte neben dem Ziel, Einblick in die Jugendarbeit der<br />

Jugendverbände, der Vereine und Jugendgruppen im<br />

Kreisjugendring zu geben, auch das Ziel, den Gedanken der<br />

Inklusion in Form eines großen Straßenfestes in Marktoberdorf<br />

Aktionstag 2011<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Teilnahme und Teilhabe war das Thema des Aktionstages für<br />

Jugend und Menschen mit Behinderungen am 9. Juli 2011. Der<br />

Aktionstag hatte neben dem Ziel, Einblick in die Jugendarbeit der<br />

Jugendverbände, der Vereine und Jugendgruppen im<br />

Kreisjugendring zu geben, auch das Ziel, den Gedanken der<br />

Inklusion in Form eines großen Straßenfestes in Marktoberdorf<br />

begreifbar und erlebbar zu machen. Circa 3.000 Menschen kamen<br />

dazu in die Innenstadt von Marktoberdorf und wollten bei diesem<br />

großen Miteinander dabei sein.<br />

„Was hier geht, müsste eigentlich im restlichen Bayern auch<br />

irgendwann gehen“ zeigte sich Herr Dr. Rolf Baumann, Leitender<br />

Ministerialrat im bayerischen Sozialministerium, der den Tag<br />

eröffnet hatte, vom Aktionstag begeistert.<br />

Aktionstag 2011<br />

Die Breakdancer aus Günzach<br />

Auf den Punkt brachte die 13-jährige Yvonne aus Marktoberdorf auf die Frage, ob es<br />

Berührungsängste gab: „Nö, warum? Das sind doch Menschen wie wir.“ Der Aktionstag wird<br />

sicherlich seine Wiederholung finden.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu war mit der <strong>Landkreis</strong>meisterschaft im Wii-Bowling beim Aktionstag<br />

vertreten. Mehr dazu erfahren Sie hier.<br />

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Bildungspaket<br />

Neue Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche<br />

Das Bundesverfassungsgericht hatte dem Gesetzgeber mit Urteil<br />

vom 9. Februar 2010 aufgegeben, die Regelbedarfe nach dem SGB<br />

II und SGB XII verfassungskonform neu zu bemessen. Einen<br />

besonderen Stellenwert hat das Gericht dabei Kindern und<br />

Jugendlichen zugewiesen, denn in Bildung und Teilhabe am Leben<br />

in der Gemeinschaft liegt für Kinder und Jugendliche eine<br />

Schlüsselfunktion für die Herstellung von Chancengerechtigkeit.<br />

Sie sollen befähigt werden, später aus eigenen Kräften und<br />

unabhängig von staatlichen Fürsorgeleistungen leben zu können.<br />

Wichtig ist dabei die Teilhabe am Leben Gleichaltriger.<br />

Das Gesetz ist rückwirkend zum 01.01.2011 in Kraft getreten. Umstritten war lange Zeit die<br />

Trägerschaft für diese zusätzlichen Leistungen, die letztlich insgesamt in die kommunale Obhut<br />

gelegt wurden und vom Bund finanziert wird. Die Aufgabenwahrnehmung für Kinder aus SGB II-<br />

Haushalten wurde den Jobcentern zugewiesen mit der Möglichkeit der ganzen oder teilweisen<br />

Rückübertragung auf die Kommunen. Für Kinder aus anderen Rechtskreisen ist die<br />

Aufgabenübertragung landesrechtlich geregelt und ebenfalls den Kommunen zugewiesen<br />

worden. Die Trägerversammlung des Jobcenters Ostallgäu hat schließlich beschlossen, für Kinder<br />

aus SGB II-Haushalten alle Aufgaben außer Ausflügen und Schulbedarf an den <strong>Landkreis</strong> zu<br />

übertragen.<br />

Das heißt im Ergebnis: Wir sind für alle Leistungen zuständig, außer dem pauschalen<br />

Schulbedarf und für Ausflüge von Kindern aus Hartz IV-Haushalten!<br />

Inhalt des Bildungs-und Teilhabepakets<br />

Das Bildungspaket unterstützt gezielt Kinder und Jugendliche, deren Eltern<br />

Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld,<br />

Sozialhilfe,<br />

den Kinderzuschlag nach dem Bundeskindergeldgesetz,<br />

Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes oder<br />

Wohngeld<br />

beziehen.<br />

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Oftmals lässt es die finanzielle Situation dieser Familien nicht zu, dass die Kinder einen<br />

Sportverein besuchen, bei anderen Aktivitäten mitmachen, am gemeinsamen Mittagessen in<br />

Schule, Kita oder Hort teilnehmen oder bei Schulausflügen mit dabei sind. Für sie gibt es nun<br />

zusätzlich zum Regelbedarf folgende Leistungen:<br />

Schulausflüge und mehrtägige Klassenfahrten für Schülerinnen und Schüler und für Kinder,<br />

die eine Kindertageseinrichtung besuchen,<br />

Schulbedarf für Schülerinnen und Schüler (pauschal 70,00 € zu Schuljahresbeginn und 30,00<br />

€ zum 2. Schulhalbjahr),<br />

Schülerbeförderungskosten für Schülerinnen und Schüler, soweit nicht bereits anderweitig<br />

übernommen, etwa durch die Schülerbeförderung nach Landesrecht,<br />

Lernförderung für Schülerinnen und Schüler, wenn schulische Angebote nicht ausreichen und<br />

z.B. die Versetzung gefährdet ist,<br />

Zuschuss zum gemeinsamen Mittagessen für Schülerinnen und Schüler und für Kinder, die<br />

eine Kindertageseinrichtung besuchen oder in Tagespflege sind und<br />

Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben für Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des<br />

18. Lebensjahres. Das sind z.B. Aktivitäten im Sportverein, Teilnahme an Freizeiten oder<br />

Musikunterricht, wobei aber hier der Betrag auf maximal 10 € im Monat beschränkt ist.<br />

Abweichend vom üblichen Verfahren werden die meisten dieser Leistungen nicht als<br />

Geldleistung an die Eltern erbracht. Nur der pauschale Schulbedarf und die ergänzende<br />

Schülerbeförderung darf an die Eltern ausbezahlt werden, in den übrigen Fällen wird entweder<br />

ein Gutschein ausgestellt oder die Übernahme der Kosten gegenüber dem Anbieter erklärt<br />

(Sachleistung). Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu hat sich für die Kostenübernahme entschieden.<br />

Umsetzung<br />

Zur Umsetzung sind umfangreiche Kontakte zu Anbietern von Essen, Schulen, Vereinen,<br />

Bildungsträgern, Kindertagesstätten usw. zu knüpfen und Abrechnungsmodalitäten<br />

abzustimmen. Pro Kind und Leistung ist ein eigener Antrag notwendig.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Zur Umsetzung sind umfangreiche Kontakte zu Anbietern von Essen, Schulen, Vereinen,<br />

Bildungsträgern, Kindertagesstätten usw. zu knüpfen und Abrechnungsmodalitäten<br />

abzustimmen. Pro Kind und Leistung ist ein eigener Antrag notwendig.<br />

Zur Zeit sind drei Mitarbeiter eingesetzt. Die Öffentlichkeit wurde durch die Medien informiert,<br />

zusätzlich noch über die Gemeinden, Schulen, Kindertagesstätten und Vereine, welche<br />

Jugendarbeit betreiben. Die Wohngeldbehörde informiert regelmäßig über Beileger in ihrem<br />

Schriftverkehr, sofern Kinder im Haushalt bekannt sind.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu haben geschätzt ca. 1800 Kinder und Jugendliche Anspruch auf<br />

Bildungs-und Teilhabeleistungen. Für die einzelnen Bereiche verteilt sich dies wie folgt:<br />

Grundsicherung für<br />

Arbeitssuchende<br />

Sozialhilfe, Asylbewerber 20<br />

Wohngeld 800<br />

Kinderzuschlag 130.<br />

850 Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Da jede Leistung gesondert beantragt werden muss, gehen die Zahlen für Anträge und<br />

betroffene Kinder stark auseinander. Zur Zeit liegen 1438 Anträge für etwa 700 Kinder vor,<br />

entsprechend ca. 40 %.<br />

Die nachgefragten Leistungen verteilen sich z.Zt. wie folgt:<br />

Leistung<br />

Anzahl<br />

Schulbedarf (Pauschale zu Schuljahresbeginn) 615<br />

Mittagessen in Schulen und Kindertagesstätten 286<br />

Soziale Teilhabe (Kultur, Sport, Freizeiten) 263<br />

Ausflüge, Klassenfahrten 225<br />

Lernförderung 34<br />

Schülerbeförderung 15<br />

2011 wurden insgesamt rund 90.000 € ausbezahlt: Die Bildungs-und Teilhabestelle im<br />

<strong>Landratsamt</strong> hat dabei etwa 342 Kinder versorgt, das Jobcenter hat für ca. 400 Kinder geleistet,<br />

davon allein in 354 Fällen den pauschalen Schulbedarf ausbezahlt sowie 78 mal für Ausflüge.<br />

Da dies häufig dieselben Kinder betrifft, können die Zahlen nicht einfach addiert werden. Wir<br />

gehen aber von insgesamt etwa 600 Kinder aus, die Leistungen erhalten haben. Auf längere<br />

Sicht gehen wir aber von ca. 1000 Kindern pro Jahr aus.<br />

Zunächst gab es den vermuteten verhaltenen Anlauf, die Informationen haben aber schnell<br />

Wirkung gezeigt. Einen unerwartet regen Zuspruch konnte bei den Betreuungsleistungen für<br />

Sport und Musikunterricht verzeichnet werden. Nicht erwartet hatten wir den hohe Anteil von<br />

Kindern aus Haushalten mit Wohngeldbezug. Dagegen registrieren wir leider eine verhaltene<br />

Nachfrage aus Haushalten mit Hartz IV-Leistungen.<br />

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jobcenter Ostallgäu<br />

Sehr positiver Arbeitsmarkt 2011<br />

Der Arbeitsmarkt hat sich im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu im Jahr 2011 sehr positiv entwickelt. Hiervon<br />

konnten auch die Kunden des Jobcenters profitieren. Die Arbeitslosigkeit konnte um 260<br />

Arbeitslose verringert werden. Zum Jahresende 2011 betrug die Arbeitslosenquote der ALGII-<br />

Bezieher im Ostallgäu erstmals seit fast 7 Jahren nur noch 0,9%.<br />

Schwerpunkt in der Integrationsarbeit<br />

Von der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes konnten auch die über 50-jährigen<br />

Arbeitslosen profitieren.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Dieser Erfolg ist auch dem Beitritt des Jobcenters Ostallgäu zum Projekt BINS 50plus des<br />

Bundesarbeitsministeriums und der damit verbundenen intensiven Betreuung und<br />

Integrationsarbeit zu verdanken:<br />

Im Gemeinschaftsprojekt BINS 50plus haben sich seit 1. Januar 2011 die 14 schwäbischen<br />

Jobcenter sowie das Jobcenter Landsberg a. Lech mit zahlreichen Umsetzungspartnern das Ziel<br />

gesetzt, gemeinsam älteren Langzeitarbeitslosen neue Orientierung und neues Selbstbewusstsein<br />

zu geben, um sie dann im zweiten Schritt wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern und somit<br />

unabhängig von staatlicher Unterstützung zu machen.<br />

BINS 50plus -Ein Gemeinschaftsprojekt, der auf der Karte markierten Jobcenter.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Mit den Teilnehmern zusammen wird erarbeitet, mit welchen Stärken sie beim Arbeitgeber<br />

punkten können, in welchen Bereichen sie noch Optimierungsbedarf haben und wie dieser<br />

erreicht werden kann. In fünf Initiativzentren der Region werden die Teilnehmer speziell<br />

zugeschnitten auf ihre Bedürfnisse bei Bewerbungen unterstützt, steigern ihre Job-Fitness im<br />

Übungs-und Lerncenter oder "arbeiten" in einer Jobfirma. Weitere Teilprojekte konzentrieren sich<br />

auf die Vermittlung in bestimmte Branchen sowie die Beratung und nachgehende Betreuung von<br />

Existenzgründern.<br />

Ein weiteres wichtiges Ziel des Paktes ist es, zum Bewusstseinswandel beizutragen. Arbeitgeber<br />

sollen für die Einstellung von Älteren gewonnen aber auch Arbeitsplätze von älteren<br />

Beschäftigten in der Region gesichert werden.<br />

Durch Altersstrukturanalysen in den Unternehmen bis hin zur Einführung von Alter(n)s-,<br />

Gesundheits-und Diversity-Management soll bei Entscheidungsträgern im Personalbereich eine<br />

demographieorientierte Personalentwicklung in Unternehmen und Einrichtungen angestoßen<br />

werden. Darüber hinaus sollen durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen Unternehmen<br />

sowie die breite Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert werden.<br />

Allein durch diese Projektarbeit konnten im Jahr 2011 über 70 Personen wieder in den<br />

Arbeitsmarkt integriert werden. Durch die Aktivierung, Qualifizierung und Integration dieser<br />

älteren Arbeitslosen konnte auch der Fachkräftemangel in der Region mit reduziert werden.<br />

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Staatliches Schulamt<br />

Schulische Betreuungsangebote<br />

Die Formen der schulischen Betreuungsangebote sind:<br />

Standard-Mittagsbetreuung<br />

Dauer: Ende stundenplanmäßiger Unterricht bis ca. 14:00 Uhr<br />

Verlängerte Mittagsbetreuung<br />

Dauer: Ende stundenplanmäßiger Vormittagsunterricht bis<br />

mindestens 15:30 Uhr<br />

Kinder in der Mitttagsbetreuung<br />

Gebundene Ganztagesklassen<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Ganztagesklasse werden im<br />

Klassenverband unterrichtet und erhalten je nach Schulkonzept<br />

zusätzliche Angebote.<br />

Gebundene Ganztagsklassen sind eingerichtet bei:<br />

Mittelschule Marktoberdorf (Jahrgangsstufen 5, 6, 7, 8, 9)<br />

Anton-Sturm-Mittelschule Füssen (Jahrgangsstufen 5, 6)<br />

Mittelschule Buchloe (Jahrgangsstufe 8)<br />

Volksschule Füssen-Schwangau (GS) (Jahrgangsstufe 1)<br />

Offene Ganztagesangebote<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden stundenplanmäßig in ihrer<br />

Jahrgangsklasse unterrichtet. Am Nachmittag findet das Angebot<br />

jahrgangsgemischt statt.<br />

Offene Ganztagsangebote sind eingerichtet bei:<br />

Anton-Sturm-Mittelschule Füssen<br />

Mittelschule Biessenhofen<br />

Mittelschule Unterthingau<br />

Mittelschule Buchloe<br />

Mittelschule Friesenried<br />

Mittelschule Germaringen<br />

Mittelschule Obergünzburg<br />

Mittelschule Roßhaupten<br />

SchülerInnen der Ganztagsklasse<br />

Schüler der Mittelschule<br />

Marktoberdorf<br />

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Mittelschule Roßhaupten<br />

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Arbeitsgemeinschaft Schule – Heimat<br />

Ziele der Arbeitsgemeinschaft sind:<br />

Sammlung und Aufbereitung regionaler heimatkundlicher und<br />

geschichtlicher Bezüge für den Unterricht<br />

Lehrerfortbildungen zur Volksmusik und Volkskultur<br />

Aktuelles Thema: Erfassung der historischen Ortsnamen im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ostallgäu<br />

Fortbildung in der Burgruine<br />

Helmishofen<br />

Sagenbuch der Grundschulen „Sagenhafter Weg“<br />

Anlass für die Idee „Sagenbuch“ war die Anlage eines<br />

Fahrradrundweges, der die Gemeinden Aitrang, Ruderatshofen,<br />

Bidingen, Biessenhofen, Ebenhofen und Unterthingau durch den<br />

„sagenhaften Weg“ verbindet.<br />

Schülerinnen und Schüler der Gemeinden verfassen Texte, die<br />

Bezüge zur Heimat durch Kennen-und Schätzenlernen der<br />

heimatlichen Natur und Kultur aufbauen.<br />

Inhalte sind heimatliche Fragestellungen, wie z.B.<br />

Warum blieb in Bernbach ein einziges Haus von der Pest<br />

verschont?<br />

Was macht ein roter Musketier in Ruderatshofen?<br />

Titelbild des Sagenbuchs der<br />

Grundschulen<br />

Vertiefte Berufsorientierung an den Mittelschulen im Ostallgäu<br />

Zentrale Elemente der Mittelschule sind die<br />

Individuelle Förderung<br />

Verstärkte berufliche Orientierung<br />

Die Vertiefte Berufsorientierung bezeichnet konkret die Theorie<br />

und Praxis zur Vorbereitung auf das Berufsleben. Dazu gehören<br />

die Fächer „AWT“ (Arbeit-Wirtschaft-Technik) sowie<br />

Berufsorientierende Zweige.<br />

Ergänzende Projekte zur „vertieften Berufsorientierung“ finden an<br />

allen Mittelschulen im Folgenden statt:<br />

Praxis und Bewerbung<br />

Schüler/ innen der Mitttelschule<br />

Obergünzburg beim Bau eines<br />

Papierturms<br />

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Praxis und Bewerbung<br />

Schülerpraxiscenter<br />

Praktische Mitarbeit in Betrieben<br />

Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte durch die Agentur für Arbeit und durch das Bayerische<br />

Staatsministerium für Unterricht und Kultus.<br />

Das Volumen beträgt im Schuljahr 2011/2012 ca. 180.000 Euro.<br />

Der Vorbereitungsdienst beginnt!<br />

Nach dem Studium des Lehramtes Grund-oder Hauptschule bzw.<br />

Fachlehrer wurden am 12.09.2011 Lehramtsanwärter vereidigt,<br />

um ihren zweijährigen Vorbereitungsdienst an verschiedenen<br />

Volksschulen im Schulamtsbezirk beginnen zu können.<br />

Die Vereidigung können Sie oben rechts in einem Video sehen.<br />

Lehramt Grundschule: 19<br />

Lehramt Hauptschule: 9<br />

Fachlehrer Ernährung/ Gestaltung: 1<br />

Fachlehrer musisch/ technisch: 2<br />

Förderlehrer: 1<br />

Erster Schultag als Lehrer<br />

Junge Rechenkünstler im Ostallgäu<br />

An der Endrunde des 2. Ostallgäuer Mathematikwettbewerbs am<br />

10.11.2011 nahmen 46 Mädchen und Jungen aus den 4. Klassen<br />

der Ostallgäuer Grundschulen teil.<br />

Aufgabenbeispiel:<br />

In einem Schulbus ist ein Drittel der Sitze mit Jungen besetzt.<br />

Sechs Plätze mehr werden von Mädchen eingenommen und<br />

sieben Plätze sind leer.<br />

Wie viele Plätze hat der Bus?<br />

Schüler bei der<br />

Mathematikmeisterschaft 2011<br />

Mathematikmeister 2011:<br />

Mädchen:<br />

1. Türkan Kaniari, Meinrad-Spieß-Grundschule, Buchloe<br />

2. Tabea Karg, Grundschule Aitrang-Ruderatshofen<br />

3. Leonie Menzel, Sankt Martin Grundschule, Marktoberdorf<br />

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3. Leonie Menzel, Sankt Martin Grundschule, Marktoberdorf<br />

Buben:<br />

1. Maximilian Keßler, Grundschule Thalhofen an der Wertach<br />

2. Linus Langenbacher, Grundschule Füssen-Schwangau<br />

3. Dominik Gröger, Hörmann-Grundschule Mauerstetten<br />

3. Jakob Zeller, Grundschule Unterthingau<br />

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Abfallwirtschaft<br />

Serviceoffensive: Wertstoffhöfe Zug um Zug auf Vordermann gebracht<br />

Neubau von Wertstoffhöfen<br />

Nachdem der Ausschuss für Kreisentwicklung und Umwelt die<br />

Verwaltung im Jahre 2010 mit der „Serviceoffensive<br />

Wertstoffhöfe“, insbesondere dem Ausbau zahlreicher<br />

Wertstoffhöfe, teilweise auch Neubauten und vor allem mit der<br />

Erweiterung des Serviceangebotes beauftragt hat, arbeitete das<br />

Sachgebiet Kommunale Abfallwirtschaft auch im Jahre 2011 mit<br />

Nachdruck an der Umsetzung dieses Beschlusses. Das<br />

Zwischenergebnis kann sich sehen lassen:<br />

Im Bereich der Neubauten wurde im zeitigen Frühjahr mit der Errichtung des neuen<br />

Wertstoffhofes in Unterthingau zusammen mit dem Feuerwehrhaus des Marktes am<br />

Wertstoffhof Unterthingau: gute<br />

Verkehrsanbindung und<br />

erweitertes Angebot<br />

Ortsausgang Richtung Oberthingau begonnen. Trotz teils widriger Witterungsverhältnisse wurde<br />

das Projekt zügig voran gebracht, so dass der neue Wertstoffhof nach einer Bauzeit von gut<br />

einem halben Jahr am 14. Oktober seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Damit wurde<br />

der alte Wertstoffhof des Marktes, der aus allen Nähten geplatzt war und den Erfordernissen in<br />

letzter Zeit in keiner Weise mehr gerecht werden konnte, ersetzt. Am neuen Wertstoffhof können<br />

nunmehr sämtliche Wertstoffarten, insbesondere auch Altholz, Flachglas, Bauschutt und<br />

Elektronikschrott in haushaltsüblichen Mengen abgegeben werden. Insgesamt stehen 20<br />

Parkplätze zur Verfügung. Bei der Eröffnung am 14. Oktober gab es nicht nur bei den Besuchern<br />

aus Unterthingau, sondern auch bei den Anlieferern aus den VG-Gemeinden Görisried und<br />

Kraftisried ausschließlich zufriedene Gesichter.<br />

Einen Film über den neuen Wertstoffhof in Unterthingau können Sie oben rechts ansehen.<br />

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Auch in Ronsberg konnte im abgelaufenen Jahr der neue<br />

Wertstoffhof bereits fertig gestellt werden. Hier waren die<br />

Verhältnisse am alten Wertstoffhof beim sog. „Binzerhof“<br />

ebenfalls untragbar und nicht mehr ausbaufähig geworden. Die<br />

Errichtung eines Neubaus am Ortseingang beim Feuerwehrhaus<br />

war damit unumgänglich. Genau wie in Unterthingau besteht am<br />

zentral gelegenen neuen Wertstoffhof in Ronsberg nunmehr<br />

ebenfalls die Möglichkeit, sämtliche Wertstoffarten, mit<br />

Ausnahme von Altkühlgeräten, abzugeben. Der neue Wertstoffhof<br />

Der neue Wertstoffhof in<br />

Ronsberg.<br />

im Ort erspart den Ronsberger Bürgerinnen und Bürgern damit nun lange Anfahrtswege zu<br />

größeren benachbarten Sammelstellen.<br />

Ausbau von Wertstoffhöfen<br />

Über diese durchgeführten bzw. vorbereiteten Neubauten hinaus hat der <strong>Landkreis</strong> die<br />

bestehenden Wertstoffhöfe in Schwangau, Kraftisried und Stöttwang ausgebaut.<br />

Dort wurden größere Vorplätze mit dem Ziel asphaltiert und eingezäunt, weitere Wertstoffarten<br />

annehmen zu können bzw. den Service auch durch eine erweiterte Anzahl an Parkplätzen<br />

deutlich zu verbessern. So können am Wertstoffhof in Schwangau beispielsweise jetzt auch<br />

Altholz, Flachglas und Bauschutt getrennt erfasst werden.<br />

Wertstoffhof Kraftisried:<br />

Parkplätze und Stellflächen<br />

waren unzumutbar<br />

Wertstoffhof Schwangau:<br />

Annahme von Altholz und<br />

Flachglas nun auch möglich<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Geplante Neubauten<br />

Wertstoffhof Stöttwang:<br />

Erweiterung bringt mehr<br />

Parkplätze und einen<br />

reibungslosen Ablauf<br />

In Pfronten konnten im Herbst die langwierigen Verhandlungen zum Erwerb der Grundstücke für<br />

das vom <strong>Landkreis</strong> geplante „Entsorgungszentrum Südwest“ endlich abgeschlossen werden. Der<br />

Startschuss für die Planung und das Genehmigungsverfahren erfolgte unverzüglich, so dass der<br />

Neubau zum Jahresbeginn 2012 ausgeschrieben wird. Die Bauarbeiten werden im April 2012<br />

beginnen – mit einer Fertigstellung wird im Herbst des Jahres gerechnet. Die Planungen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es sehen vor, im künftigen „Entsorgungszentrum Südwest“ neben sämtlichen<br />

Wertstoffarten auch haushaltsübliche Mengen an Haus-und Sperrmüll anzunehmen, so dass für<br />

die Bürgerinnen und Bürger aus den Ortsteilen von Pfronten und den benachbarten Gemeinden<br />

weite Anfahrtswege zu den Wertstoffhöfen nach Füssen oder Marktoberdorf bald der<br />

Vergangenheit angehören werden.<br />

Serviceverbesserungen an den Wertstoffhöfen<br />

Zusätzlich zu den baulichen Verbesserungen hat der <strong>Landkreis</strong> im<br />

Jahre 2011 an einer Reihe von Wertstoffhöfen weitere<br />

Serviceverbesserungen durch die Schaffung von<br />

Abgabemöglichkeiten für noch mehr Wertstoffarten<br />

vorgenommen. So kann z. B. an den Wertstoffhöfen in Jengen,<br />

Stöttwang und Rettenbach am Auerberg neuerdings auch<br />

Bauschutt entsorgt werden.<br />

Gebrauchsgegenstände aus<br />

Kunststoff<br />

Am Abfallentsorgungszentrum in Marktoberdorf können seit Anfang 2011 auch<br />

Gebrauchsgegenstände aus Kunststoffen als Wertstoffe gebührenfrei abgegeben werden.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Am Abfallentsorgungszentrum in Marktoberdorf können seit Anfang 2011 auch<br />

Gebrauchsgegenstände aus Kunststoffen als Wertstoffe gebührenfrei abgegeben werden.<br />

Durch die Serviceoffensive verfolgt der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu seinen Weg zu einem möglichst<br />

engmaschigen und vielschichtigen Netz an dezentralen Wertstoffhöfen weiter und bietet seinen<br />

Einwohnern einen ständig steigenden Service zu gleichbleibend niedrigen Gebühren an.<br />

Erfreulich an der Serviceoffensive Wertstoffhöfe ist auch, dass mit der Durchführung der Baubzw.<br />

Ausbauarbeiten sowie mit den Logistikleistungen im Rahmen der durchgeführten<br />

öffentlichen Ausschreibungen ausschließlich regionale mittelständische Betriebe beauftragt<br />

werden konnten, die dadurch ihr Auftragsvolumen abrunden und Arbeitsplätze sichern konnten.<br />

„Unserem Ziel, die Menge an getrennt erfassten Wertstoffen weiter zu erhöhen, sind wir im<br />

Jahre 2011 durch unsere Serviceoffensive wieder ein Stückchen näher gekommen“, zieht Klaus<br />

Rosenthal, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft beim <strong>Landratsamt</strong> zufrieden Zwischenbilanz.<br />

„Wir sind es unseren Bürgerinnen und Bürgern allerdings auch schuldig, deren vorbildliches<br />

Umweltbewusstsein und konsequentes Trennungsverhalten zu honorieren und die Entsorgung<br />

der Wertstoffe durch Serviceverbesserungen zu erleichtern“, so Rosenthal abschließend.<br />

Im Rahmen der Serviceoffensive investiert der <strong>Landkreis</strong> insgesamt über 3 Mio. €.<br />

Ostallgäuer Bürger mit ihrer Kommunalen Abfallwirtschaft sehr zufrieden<br />

Am 26. Juli 2011 fand am Abfallentsorgungszentrum<br />

Marktoberdorf – AEZ-eine Bürgerbefragung statt. Die Befragung<br />

führten drei Schüler des Gymnasiums Marktoberdorf durch, die<br />

sich damit einen finanziellen Beitrag für das Projekt des<br />

Gymnasiums „Arbeit für eine sonnige Zukunft“ verdienten.<br />

Schwerpunkte der Befragung waren das Angebot am AEZ,<br />

Bürgerfreundlichkeit, Öffnungszeiten und die Höhe der<br />

Müllgebühren.<br />

Die Auswertung der 101 Fragebögen erbrachte ein überaus<br />

positives Resultat. Die Bewertung erfolgte nach dem<br />

Schulnotensystem.<br />

Das Angebot am AEZ haben die Befragten mit der Durchschnittsnote 1,48 beurteilt,<br />

Die Schüler Johannes Rampp,<br />

Manuel Ruschka und Killian Epple<br />

befragten am Wertstoffhof<br />

Bürger, ob sie mit der<br />

Abfallentsorgung zufrieden sind.<br />

Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personales mit 1,43, die Öffnungszeiten erhielten eine<br />

1,59, die allgemeine Arbeit der Kommunalen Abfallwirtschaft wurde mit der Note 1,9 bewertet<br />

und die Höhe der Müllgebühren mit 2,13.<br />

Weiter ergab die Befragung, dass das AEZ im Durchschnitt 3,3 mal je Anlieferer im Monat<br />

besucht wird, wovon ein beachtlicher Teil auch aus umliegenden Gemeinden kommt.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Weiter ergab die Befragung, dass das AEZ im Durchschnitt 3,3 mal je Anlieferer im Monat<br />

besucht wird, wovon ein beachtlicher Teil auch aus umliegenden Gemeinden kommt.<br />

„Ein überaus erfreuliches Ergebnis“, so Klaus Rosenthal, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft<br />

Ostallgäu. „Wir freuen uns natürlich über die hohe Akzeptanz und Anerkennung unserer Arbeit,<br />

werden aber auch weiterhin bestrebt sein, unser System und unsere Angebote weiter zu<br />

verbessern“, so Rosenthal weiter.<br />

Abfallwirtschaft investiert in alternative Energien<br />

Die Energiewende ist für die Kommunale Abfallwirtschaft im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ostallgäu schon Alltag. Bereits 2005 wurden auf den<br />

Gebäuden der Hausmülldeponie Oberostendorf<br />

Photovoltaikanlagen installiert. Bis Ende 2011 wurden über diese<br />

Anlagen ca. 300.000 kWh Strom in das öffentliche Netz<br />

eingespeist und eine CO2-Vermeidung von über 200 t erzielt.<br />

Ende 2010 gingen 2 weitere Photovoltaikanlagen, in die die<br />

Abfallwirtschaft investiert hat, ans Netz. Am Seniorenheim in<br />

Obergünzburg und auf dem <strong>Landratsamt</strong> (Süd-und Osttrakt)<br />

beträgt die eingespeiste Leistung seither zusammen 106.255 kWh<br />

und die vermiedene CO2-Emission 74,4 t.<br />

Im Herbst 2011 wurden 2 weitere Anlagen errichtet: am Abfallentsorgungszentrum<br />

Marktoberdorf mit einer Leistung von ca. 55.000 kWh pro Jahr und am <strong>Landratsamt</strong> auf dem<br />

Westtrakt mit einer Leistung von ca. 15.000 kWh/ pro Jahr, die beide im Dezember ans Netz<br />

gingen.<br />

Die Gesamtleistung der von der Abfallwirtschaft bisher errichteten Photovoltaikanlagen<br />

entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 60 Haushalten.<br />

Die Kommunale Abfallwirtschaft ist gesetzlich verpflichtet, für die Nachsorge der<br />

Hausmülldeponie Rücklagen zu bilden, mit denen die Nachsorgekosten für mehrere Jahrzehnte<br />

gedeckt sind. Weil ein Teil dieser Gelder erst in einigen Jahren benötigt wird, können diese in<br />

Photovoltaikanlagen investiert und über die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung nach und<br />

nach wieder in die Rücklage zurückgeführt werden.<br />

Mit der Investition dieser langfristig gebundenen Rücklagen in alternative Energien leistet die<br />

Kommunale Abfallwirtschaft einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz durch die wesentliche<br />

Reduzierung von CO2-Emissionen. Zusätzlich kommen wir dadurch dem Atomausstieg einen<br />

kleinen Schritt näher.<br />

Sowohl die Planung, als auch die Ausführung erfolgte durch Unternehmen, die im <strong>Landkreis</strong><br />

Ostallgäu ansässig sind.<br />

Weitere Projekte werden bereits auf Rentabilität und Umsetzbarkeit hin überprüft.<br />

Eine Video zu diesem Thema können Sie in der Rubrik Klimaschutz sehen.<br />

Photovoltaikanlage am<br />

Abfallentsorgungszentrum<br />

Marktoberdorf<br />

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Gesammelte Biomüllmenge in 2011 erneut gestiegen<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu hat zum 01.01.2011 die Abfallgebühren nochmals gesenkt. Insbesondere<br />

durch die Gebührensenkung für die Biotonne um 23 % und die Verlängerung der wöchentlichen<br />

Biomüllabfuhr im Sommer von drei auf vier Monate, wurde die Biotonne für die Bürger des<br />

Ostallgäus noch lukrativer.<br />

Weil noch immer ein wesentlicher Teil an Bioabfällen über die Restmülltonnen entsorgt wird,<br />

nahm die Kommunale Abfallwirtschaft den erweiterten Service und die äußerst günstigen<br />

Gebühren für die Biotonne zum Anlass, diese bei den Bürgern, die noch keine Biotonne nutzen,<br />

zu bewerben. Damit sollte auch die im Jahr 2009 sehr erfolgreich begonnene Biomüllkampagne<br />

weiter fortgesetzt werden. Neben dem Versand von Infoschreiben und Biomüllbroschüren<br />

wurden durch die Sachbearbeiter/-innen intensive Beratungsleistungen und Aufklärungsarbeit –<br />

telefonisch aber auch bei persönlichen Gesprächen – geleistet.<br />

Anhand der nachfolgenden Zahlen aus den letzten fünf Jahren lässt sich der Erfolg der<br />

Öffentlichkeitsarbeit verdeutlichen. Sowohl die Zahl der angemeldeten Behälter als auch die<br />

erfassten Mengen an organischen Abfällen sind deutlich angestiegen. Gleichzeitig gingen die<br />

Fehlwürfe im Restmüll zurück.<br />

Gebäude der Hausmülldeponie mit neuem Anstrich<br />

Die Gebäude an der Hausmülldeponie Oberostendorf sind in die Jahre gekommen und die<br />

Witterungseinflüsse haben ihre Spuren hinterlassen. Risse im Putz und Pilzbefall waren die<br />

Folge. Zusätzlich war der Windfang am Betriebsgebäude in Mitleidenschaft gezogen. Daher<br />

wurde zunächst die Fassade am Betriebsgebäude im Eingangsbereich der Deponie komplett<br />

saniert, d. h. den Oberputz und den Fassadenanstrich erneuert. Im Anschluss daran wurde der<br />

Windfang (Holzverschalung mit Verglasung) in Zusammenarbeit mit dem Bauhof vollständig<br />

erneuert.<br />

Weiter folgte die Sanierung der Fassaden an der Fahrzeughalle und am Eingangsgebäude des<br />

Pumpenbauwerks. Nach einer Reinigung der Fassaden und Ausbesserungsarbeiten am Putz<br />

wurde der Anstrich erneuert.<br />

Einen Vergleich vor und nach der Sanierung können Sie in der Bildergalerie oben rechts sehen.<br />

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Hausmüllsortieranalyse 2011<br />

Im Mai 2011 hat der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu nun zum 17. Mal seit 1995 eine Hausmüllanalyse<br />

durchgeführt. Dazu wurde der Restmüll aus verschiedenen Probenahmegebieten genau unter die<br />

Lupe genommen und in seine Bestandteile zerlegt.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> wurde entsprechend der Bebauungsstruktur in 3 verschiedene Probenahmegebiete<br />

eingeteilt. Um Abweichungen durch zufällig gehäufte Fehlwürfe möglichst zu vermeiden,<br />

erfolgten die Probenahmen in jeweils 2 Orten je Probenahmegebiet (je Bebauungsstruktur).<br />

Im Abstand von 2 Wochen haben die Hausmüllfahrzeuge den gesamten Hausmüll aus den<br />

jeweiligen Probenahmegebieten 2-mal gesondert erfasst und getrennt angeliefert. Danach<br />

wurden die Abfälle je Gebiet kräftig gemischt und dann eine Probe von jeweils 2 m³ pro Gebiet<br />

zur Analyse entnommen.<br />

Die Analysen stellen Momentaufnahmen aus einer begrenzten Sammelmenge zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt dar. Sie weisen daher systembedingte Ungenauigkeiten auf. Über die<br />

Jahre hinweg lassen sich für die einzelnen Abfallanteile aber gewisse Tendenzen ablesen.<br />

In der Grafik ist dargestellt, aus welchen Bestandteilen sich der Restmüll im Ostallgäu zusammensetzt.<br />

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Im gesamten <strong>Landkreis</strong>gebiet liegt der Wertstoffanteil im Hausmüll bei 19,1 % und damit um 5,1<br />

Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt (24,2 %). Die Verkaufsverpackungen haben<br />

mit 12,3 % zwar den größten Anteil bei den Wertstoffen, jedoch hat sich deren Anteil mit<br />

Einführung der gemischten Erfassung im „Grünen Sack“ von vorher durchschnittlich 18,9 %, seit<br />

2004 deutlich reduziert.<br />

Fehlwürfe an Leichtverpackungen vor und nach Einführung des Wertstoffsackes:<br />

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Fehlwürfe von Leichtverpackungen (Verkaufsverpackungen aus Kunststoffen,<br />

Verbundstoffen wie Saft-und Milchtüten und aus Metallen) im Hausmüll seit 1995. In der linken Spalte sind die Fehlwürfe vor<br />

Einführung der gemischten Erfassung mit dem Wertstoffsack und in der rechten Spalte seit Einführung des Wertstoffsacks im<br />

Jahre 2004 dargestellt.<br />

Trotz der Biomüllkampagne und der daraus folgenden deutlichen Zunahme der angemeldeten<br />

Biotonnen, ist der Anteil kompostierbarer Abfälle im Restmüll mit 28,1 % noch immer sehr<br />

hoch.<br />

Auch wenn einige organische Abfälle in der Fein-und Mittelmüllfraktion aufgrund der<br />

Vermischung mit anderen Stoffen nicht für die Kompostierung geeignet sind, landet noch immer<br />

viel zu viel Biomüll im Restmüll. Trotzdem ist ein positiver Trend erkennbar, nachdem der Anteil<br />

der Küchenabfälle von 20,4 % in 2010 auf 15,4 % zurückgegangen ist.<br />

Die Gartenabfälle haben mit 0,9 % nur einen geringen Anteil an den Fehlwürfen im Restmüll. Ein<br />

klarer Beweis dafür, dass das dichte und komfortable Netz an Gartenabfallsammelstellen gut<br />

genutzt wird.<br />

Organikanteil im Hausmüll<br />

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Organikanteil im Hausmüll<br />

Aus der Analyse geht deutlich hervor, dass das Bringsystem mit 45 Wertstoffhöfen (in jeder<br />

Gemeinde ein Wertstoffhof) sehr gut angenommen wird.<br />

Gerade Wertstoffe, die in großen Mengen anfallen (z. B. Gartenabfälle, Altholz, Elektrogeräte,<br />

Schrott) und nur im Bringsystem über die Wertstoffhöfe entsorgt werden können, sind nur in<br />

geringen Mengen im Restmüll zu finden.<br />

In der Tabelle sind die Wertstoffe mit den größten Erfassungsmengen aufgeführt. Hier liegen die Fehlwurfquoten im Restmüll<br />

unter 1 %.<br />

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Anmeldung der Sperrmüllabholung über das Internet<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu ist in Zusammenarbeit mit dem<br />

Dienstleister SiXFORM GmbH (signierbare XML-Formulare) an<br />

einem Pilotprojekt beteiligt, bei dem intelligente PDF-Formulare<br />

als Online-Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden.<br />

Möglich wird dieser Schritt erst durch die bundesweite<br />

Adresszeile des Formulars zur<br />

Online-Anmeldung der<br />

Sperrmüllabholung<br />

Einführung des neuen elektronischen Personalausweises seit 01.11.2010. Das Besondere im<br />

Zusammenspiel von SiXFORM und dem neuen Personalausweis ist, dass alle Sicherheitsprobleme<br />

gelöst sind. Zukünftig wird es dann möglich sein, elektronischen Service ohne Papier und<br />

unnötige Laufwege anzubieten. Nach dem Motto: „Nicht die Bürger laufen, sondern die Daten“.<br />

In einem ersten Schritt wurde im Sommer 2011 die Anmeldung der Sperrmüllkarte über das<br />

Internet eingerichtet. Damit kann der Bürger ganz bequem von zu Hause aus die Sperrmüllkarte<br />

ausfüllen, per Online-Banking die Gebühr für die Sperrmüllkarte bezahlen und die weitere<br />

Bearbeitung jederzeit weiter verfolgen. Vor der Abholung erhält er per E-Mail den<br />

Abholungstermin mitgeteilt.<br />

Der große Vorteil an dem SiXFORM-Formular ist, dass damit jeder die Sperrmüllabfuhr online<br />

anmelden kann, auch wenn er den neuen Personalausweis noch nicht besitzt.<br />

Als weiteres folgte die Umsetzung der anderen im Internet veröffentlichten Formulare der<br />

Kommunalen Abfallwirtschaft (z. B. für die Ummeldung von Abfallgefäßen) im SiXFORM-Format<br />

zum Jahresende 2011. Damit können die Formulare schneller und effizienter von zu Hause<br />

ausgefüllt, mit dem neuen elektronischen Personalausweis qualifiziert signiert und auf<br />

elektronischem Wege weitergeleitet werden. Dadurch erspart sich der Benutzer Behördengänge<br />

und die Versendung von Formularen auf dem Postweg wird hinfällig.<br />

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Öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />

Katastrophenschutzübung "Terrrex 2011"<br />

Vom 05.07. bis 07.07.2011 fand eine grenzüberschreitende<br />

Katastrophenschutzübung der Streitkräfte statt. An dieser<br />

trinationalen Stabsrahmenübung nahmen die Streitkräfte sowie<br />

ausgewählte Katastrophenschutzbehörden aus Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz teil.<br />

Übungsziel war die Erprobung eines grenzüberschreitenden<br />

Hilfseinsatzes der Streitkräfte sowie die Zusammenarbeit des<br />

Militärs mit den zivilen Stellen und Hilfsorganisationen.<br />

Als Übungsszenario wurden großflächige Überschwemmungen<br />

sowie Auswirkungen mehrerer Erdbeben im Alpenvorland und im<br />

benachbarten Tirol zu Grunde gelegt.<br />

Nachdem das <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu am ersten sowie am letzten<br />

Übungstag mit der Führungsgruppe-Katastrophenschutz (FüGK)<br />

in kleinerer Besetzung mitwirkte, wurden am 06.07.2011 die<br />

komplette Führungsgruppe sowie die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL)<br />

zur Bewältigung des Krisen-und Schadensszenarios eingesetzt.<br />

Führungsgruppe<br />

Katastrophenschutz<br />

Örtliche Einsatzleitung<br />

Ca. 55 Führungskräfte von Polizei, BRK, DLRG, THW, Feuerwehr, Bundeswehr und <strong>Landratsamt</strong><br />

waren in den neuen Katastrophenschutzräumen des <strong>Landratsamt</strong>es u.a. damit beschäftigt, die<br />

Stromversorgung wieder herzustellen bzw. eine Notstromversorgung aufzubauen,<br />

Notunterkünfte zu errichten und Evakuierungen durchzuführen.<br />

Den realistischen Hintergrund bei dieser reinen Stabsübung lieferte eine eigens dafür eingesetzte<br />

Übungsleitung.<br />

Von allen Übungsteilnehmern wurde die Übung als Erfolg betrachtet. Die neuen Räume des<br />

Katastrophenschutzes haben sich grundsätzlich, insbesondere was die Infrastruktur und die<br />

technischen Möglichkeiten der Kommunikation anbelangt bewährt. Für die optimale Art der<br />

Nutzung wurden wesentliche Erkenntnisse gewonnen, die in künftigen Einsätzen und Übungen<br />

berücksichtigt werden. Auch der Einsatz einer neuen Kommunikations-Software (EPS-Web)<br />

wurde zum wiederholten Mal geprobt.<br />

Der Leiter der FüGK, Ralf Kinkel, dankte allen Teilnehmern für die engagierte Mitwirkung und<br />

hob vor allem die hohe Kompetenz, den kollegialen Umgang und die Zusammenarbeit in den<br />

Führungsstäben hervor.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Katastrophenschutzübung „Hilfeleistungskontingent-Feuerwehr 2011“<br />

Eine Übung „Hilfeleistungskontingent-Feuerwehren“ führte das<br />

<strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren am<br />

28.10. und 29.10.2011 durch.<br />

In Bayern wurden die sogenannten Hilfeleistungskontingente<br />

aufgestellt, um auch länder-und grenzübergreifend bei<br />

Großschadenslagen und Katastrophenereignissen einen länger<br />

andauernden koordinierten Einsatz von Hilfskräften<br />

Fahrzeugkonvois mit insgesamt<br />

24 Fahrzeugen und 115<br />

Einsatzkräften<br />

sicherzustellen. Einzelheiten zu diesem Kontingent wurden in einem gemeinsamen<br />

Katastrophenschutz-Sonderplan des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren<br />

geregelt.<br />

Um diesen Sonderplan zu überprüfen sowie die Alarmierung und Aufstellung des<br />

Hilfeleistungskontingents zu üben, trafen sich am Freitag, den 28.10.2011 Vertreter des<br />

<strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren, des Bayerischen Roten Kreuzes sowie<br />

Mitglieder der Kreis-und Stadtbrandinspektion in den Führungsräumen des <strong>Landratsamt</strong>es<br />

Ostallgäu.<br />

Nach einer Einsatzbesprechung wurden die Kommandanten der betroffenen Feuerwehren und<br />

die Leiter des Sanitäts-und Betreuungsdienst des Bayerischen Reuten Kreuzes telefonisch<br />

alarmiert und für Samstag, den 29.10.2011 um 09.00 Uhr zum Sammelpunkt am MODEON in<br />

Marktoberdorf beordert.<br />

Am Samstag wurden die anrückenden Feuerwehren und BRK-Einheiten am Sammelplatz in<br />

Empfang genommen und namentlich registriert.<br />

Nach einer Lagebesprechung erfolgte die Aufstellung des Fahrzeugkonvois mit insgesamt 24<br />

Fahrzeugen und 115 Einsatzkräften.<br />

Gegen 10.00 Uhr startete die Fahrzeugkolonne mit Fahrzeugen der Feuerwehren Bertoldshofen,<br />

Buchloe, Biessenhofen, Füssen, Kaltental, Kaufbeuren, Lauchdorf, Marktoberdorf, Mauerstetten,<br />

Obergermaringen, Obergünzburg, Rieder, Schwangau, Seeg und Waal sowie des BRK`s Buchloe<br />

und Kaufbeuren zu einer „Marschübung“ durch den mittleren und südlichen <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu.<br />

Nach 85 gefahrenen Kilometern traf die ca. 1,4 km lange Fahrzeugkolonne, die auf der Strecke<br />

auch einen sogenannten „Technischen Halt“ einlegte, gegen 12.30 Uhr wieder in Marktoberdorf<br />

ein. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte, die zum Teil schon seit den frühen Morgenstunden auf<br />

den Beinen waren, sorgte der Betreuungsdienst des BRK Pfronten.<br />

Nach Übungsende konnte ein positives Fazit gezogen und festgestellt werden: Das<br />

Hilfeleistungskontingent Ostallgäu/ Kaufbeuren ist einsatzbereit!<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Zuschüsse für die Feuerwehren<br />

Im Jahre 2011 stellte der <strong>Landkreis</strong> für die Förderung der Feuerwehren 230.050,-€ zur Verfügung.<br />

Somit konnten bei der Auszahlung 18 Zuschussanträge von 11 Gemeinden und 3<br />

Verwaltungsgemeinschaften berücksichtigt werden.<br />

Bezuschusst wurde die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausstattung der Freiwilligen<br />

Feuerwehren der Gemeinden Aitrang, Baisweil, Buchloe, Eisenberg, Eggenthal, Friesenried,Füssen,<br />

Görisried, Kaltental, Lengenwang, Marktoberdorf, Osterzell, Rieden am Forggensee, Ronsberg,<br />

Roßhaupten, Rückholz, Seeg, Stöttwang, Unterthingau und Wald.<br />

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Gesundheitsamt<br />

Aktionswoche Alkohol<br />

Alle zwei Jahre findet eine bundesweite Suchtwoche statt. Diese bezweckt eine intensive, früh<br />

ansetzende Aufklärung über die Gefahren von Suchtmitteln. Die diesjährige Aktionswoche vom<br />

21. – 29.Mai 2011 stand unter dem Motto „Alkoholgefahren“.<br />

Die Kreis-und Stadtjugendämter Ostallgäu / Kaufbeuren sowie das Gesundheitsamt Ostallgäu<br />

haben im Rahmen des Projekts „Halt“ („Hart am Limit“) eine Suchtwoche für den (nördlichen)<br />

<strong>Landkreis</strong> Ostallgäu und Kaufbeuren gestaltet. Einbezogen wurden Netzwerkpartner aus<br />

Behörden, Kliniken, Beratungsstellen und Vereinen, z.B. „Vereint in Bewegung“, einem<br />

Zusammenschluss von Verbänden um Dr. Hermann Seifert, die sich besonders der Prävention des<br />

Alkoholmissbrauchs innerhalb von (Sport-)Vereinen widmet.<br />

Die „Aktionswoche Alkohol“ fand für die Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler aus 5. und 6.<br />

Klassen, jedoch auch für Eltern, Lehrer, Erzieher, Multiplikatoren, Mitarbeiter und<br />

Vereinsvorstände aus der Jugendarbeit in Stadt und <strong>Landkreis</strong> statt.<br />

Als Auftaktveranstaltung der Suchtwoche hielt Professor Dr. Michael A. Anton von der LMU<br />

München im Stadtsaal Kaufbeuren vor Eltern und Multiplikatoren einen Vortrag mit dem Titel:<br />

„Zum Glück gibt es keine Droge“. Dem schloss sich eine Podiumsdiskussion an.<br />

Ein weiteres Projekt der Suchtwoche bestand aus dem EUKITEA Theater mit dem interaktiven<br />

Stück „Lebensquelle“. Dies Stück regt die Fantasie an und setzt sich so mit dem Thema<br />

auseinander. Katja und Nico, die beiden Spielfiguren treffen auf ihrer Suche nach der Quelle<br />

ihres Lebens auf allerhand Gefahren wie Gefühlslosigkeit, Gewalt und Drogen. Es war spannend<br />

zu beobachten, wie sie diese Probleme bewältigen konnten.<br />

In Marktoberdorf, Kaufbeuren und Buchloe wurden mit sechs Vorstellungen über tausend<br />

Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen erreicht. Unterstützt wurde diese Maßnahme<br />

durch eine großzügige Spende der Sparkasse Kaufbeuren.<br />

Auf den Wochenmärkten in Kaufbeuren und Marktoberdorf standen zudem Infotische zum<br />

Thema Jugendschutz und Alkohol-/ Suchtprävention, an welchen sich neben den Ämtern die<br />

Polizei, Vertreter der Suchtberatungs-und Behandlungsstelle der Caritas und die Krankenkassen<br />

beteiligten.<br />

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Welt-Aidstag 2011<br />

Obwohl die Medizin in der Forschung gute Fortschritte macht, ist<br />

eine HIV-Infektion auch heute nicht heilbar. Wurde Aids früher<br />

als „tödliche Seuche“ umschrieben, so ist es heute zwar nach wie<br />

vor eine zum Tode führende Erkrankung, die jedoch durch<br />

Therapien deutlich günstiger beeinflussbar ist.<br />

Seit 20 Jahren wird vom Gesundheitsamt Ostallgäu<br />

programmatische HIV-und Aidsprävention geleistet. Diese Arbeit<br />

ist um den 1. Dezember jeden Jahres, dem jeweiligen Welt-Aids-<br />

Tag herum besonders intensiv. Das Motto der deutschen<br />

Kampagne 2011 lautete gleich dem Motto 2010: „Positiv<br />

zusammen leben“ und appelliert an den gesellschaftlichen<br />

Auftrag, sich des mit HIV infizierten Mitmenschen vorurteilsfrei<br />

anzunehmen.<br />

Begriffe wie HIV und AIDS sind in der Bevölkerung heute nahezu<br />

jedem bekannt. Die jährlichen Befragungen „AIDS im öffentlichen<br />

Bewusstsein“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

(BZgA) zeigen einen hohen Wissensstand über Infektionsrisiken<br />

und Schutzmöglichkeiten. Doch nur wenige Menschen wissen,<br />

wie HIV-Positive leben.<br />

Auch wenn rund 94 Prozent der Befragten in der aktuellen BZgA-<br />

Befragung angeben, sie lehnten eine Ausgrenzung und Isolierung<br />

HIV-Infizierter ab, erfahren Betroffene immer wieder<br />

Zurückhaltung, Berührungsängste und im schlimmsten Fall<br />

Ablehnung. Aus Angst vor Ausgrenzung wollen viele Menschen<br />

mit HIV anonym bleiben, solange es geht.<br />

v.l.n.r. Olivia Schneider, stv.<br />

Landrat Alexander Müller, Doris<br />

Schunk, Brigitte Mayr-Gröger,<br />

Wolfgang Hawel am<br />

Eröffnungstag der Ausstellung<br />

„Der lange Weg“<br />

Besuchergruppe der Berufsschule<br />

Ostallgäu mit Fachbereichsleiter<br />

Selah Okul<br />

Theater „Liebe ist. Zwei…“ in der<br />

Mittelschule Obergünzburg<br />

Ausstellung „Der lange Weg“ im Foyer des <strong>Landratsamt</strong>es<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Da gerade im ländlichen Raum es kaum jemand wagt, seine Infektion öffentlich zu machen –<br />

bleiben HIV und AIDS für die breite Bevölkerung weitgehend unsichtbar. Die Ausstellung „Der<br />

lange Weg“ tritt dem entgegen. Sie will einen Brückenschlag zu Betroffenen herstellen, Einblick<br />

in die Sorgen und Nöte HIV-infizierter Menschen geben und zum Nachdenken über das eigene<br />

Verhalten anregen.<br />

„Der lange Weg“ beschreibt die Situation eines Menschen im Umgang mit der Diagnose<br />

„HIVpositiv“. Elf überlebensgroße Figuren stehen für einzelne Phasen der Infektion, schildern<br />

Gefühle und Gedanken. Die Texte und die dazugehörigen Symbole geben einen Einblick in die<br />

seelische Situation eines HIV-Infizierten und regen zum Nachdenken an. Ziel ist es, Vorurteile<br />

abzubauen und Gedanken an den eigenen Schutz vor einer HIV-Infektion zu stärken.<br />

Die Ausstellung soll sowohl Vorurteile abbauen als auch Hoffnung machen. Zu sehen war „Der<br />

lange Weg“ samt einem umfassenden Informationsangebot von 05. bis 09. Dezember im Foyer<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es.<br />

Aids-Parcours an der Mittelschule Obergünzburg<br />

Zum diesjährigen Weltaidstag wurde an der Mittelschule Obergünzburg ein großer Aktionstag<br />

veranstaltet. Zum Einsatz kam der Aids-Parcours, welcher die Möglichkeit ausschöpft, das Thema<br />

von vielen Seiten her schülergerecht anzugehen. Zusätzliche Unterstützung erfuhr der <strong>Landkreis</strong><br />

bei der Veranstaltung durch Mitarbeiter des Zentrums für Aidsarbeit Schwaben (ZAS, Augsburg),<br />

sowie durch das Theaterstück „Liebe ist. Zwei…“ des Eukitea Theaters Diedorf.<br />

Neben Information zu allen Bereichen der Aidsprävention besteht beim Gesundheitsamt<br />

ganzjährig die Möglichkeit, einen kostenlosen und anonymen Aidstest durchführen zu lassen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

„Geheimsache Igel“<br />

Überregionale Entwicklung des Projekts<br />

Das Gewaltpräventionsprojekt des Schauspielers Olaf A.Krätke<br />

(Kaltental, u.a. bekannt aus den „Wickie“-Kinofilmen) kommt seit<br />

Jahren Kindern in Kindergärten und Grundschulen zugute. 2011<br />

erfuhr das beliebte Projekt einige wesentliche Entwicklungen. So<br />

konnte „Geheimsache Igel“ mittels einer Förderung durch das<br />

„Bündnis für Kinder. Gegen Gewalt!“ überregional an zehn<br />

fränkischen Standorten bekannt gemacht werden. Die Maßnahme<br />

diente zudem der Akquise von Sponsoren. Sowohl bei der<br />

Antragstellung und Durchführung waren dabei unsere<br />

Ostallgäuer Erfahrungen mit dem Projekt dienlich und so konnte die „Frankentour“ zu einem<br />

Erfolg werden. Als Hauptsponsor für nachfolgende Veranstaltungen traten und treten nun<br />

regionale KIWANIS Clubs sowie weitere Förderer auf.<br />

Unterstützung erfuhr „Geheimsache Igel“ ebenfalls wieder durch den in Kaufbeuren ansässigen<br />

gleichnamigen Förderverein. Inzwischen bestehen zwölf Ensembles in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz, in 2012 startet das Projekt in Tschechien, Holland und Frankreich. Bei<br />

verschiedenen so genannten ‚Familienevents‘ konnte das Projekt an weiteren Standorten in und<br />

außerhalb Bayerns Eltern, Kindern und Multiplikatoren vorgestellt werden.<br />

Prominente Unterstützung<br />

Kabarettist Wolfgang Krebs fungiert als prominenter bayerischer Schirmherr des Projekts. Zum<br />

Jahresende und anlässlich der Projektpremiere in Stuttgart erreichte uns die überraschende und<br />

erfreuliche Nachricht, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Schirmherrschaft für<br />

„Geheimsache Igel“ für das Bundesland Baden-Württemberg übernommen hat.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter: www.geheimsacheigel.de<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Fahren mit der "Rauschbrille"<br />

2006 erhielt das Gesundheitsamt von Firma AGCO Fendt als<br />

Dauerleihgabe einen stolzen „936-er“ Fendt im Go-Kart Format.<br />

Erklärtes Ziel ist die demonstrative Aufklärung über die negativen<br />

Auswirkungen von Alkohol im Straßenverkehr mittels so<br />

genannter Rauschbrillen -eine recht eindrucksvolle Übung zur<br />

Selbsterfahrung.<br />

Fahrer mit Rauschbrille auf<br />

„Abwegen“<br />

Auch in 2011 war dieser „936-er“ wieder viel in Schulen und auf<br />

Veranstaltungen unterwegs und ist dabei -wie ein „richtiger“ Fendt -„hart im Nehmen“ und läuft<br />

… und läuft … und läuft.<br />

Auch beim Tag der offenen Tür des <strong>Landratsamt</strong>es war das Gefährt wieder ein Hingucker mit<br />

reichlich Lerneffekt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Veterinäramt<br />

Erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung von Tierseuchen<br />

Neben acht Amtstierärzten sind zur Zeit zwei<br />

Veterinärassistenten, 4 LÜ-Beamte und vier<br />

Verwaltungsangestellte mit der Umsetzung von zahlreichen<br />

nationalen Verordnungen und umfangreichen EU-Verordnungen<br />

beschäftigt.<br />

Die Tierseuchenbekämpfung, vor allem die Bekämpfung der vom<br />

Tier auf den Menschen übertragbaren Krankheiten ist nach wie<br />

vor eine der wichtigsten Aufgaben des amtstierärztlichen<br />

Dienstes. Früher gefürchtete Tierseuchen wie Brucellose, Maulund<br />

Klauenseuche, Tollwut und Leukose haben inzwischen durch intensive Anstrengungen ihre<br />

Schrecken verloren. Andere Seuchen und Krankheiten wie z. B. Salmonellose, Schweinepest,<br />

Tuberkulose oder Hühnerpest sind an ihre Stelle getreten. Ein wichtiges Instrumentarium zur<br />

Tierseuchenbekämpfung ist die gute und rechtzeitige Diagnostik. Deshalb werden regelmäßig<br />

Blut-und Milchuntersuchungen in allen Rinder-und Schweinebeständen durchgeführt. Die<br />

Organisation und Dokumentation der Probenentnahmen in den 4.000 landwirtschaftlichen<br />

Betrieben (davon 2.396 rinderhaltende Betriebe) wird im Veterinäramt durchgeführt.<br />

Eine erfreuliche Entwicklung war bei der Bekämpfung der beiden Krankheitserreger Bovines<br />

Herpesvirus Typ1 (BHV1) und Bovines Virusdiarrhoe-Virus (BVD/ MD) festzustellen. Die<br />

Anstrengungen der letzten Jahre bei der Bekämpfung dieser anzeigepflichtigen Tierseuchen<br />

zeigen nun Wirkung. Im Einzelnen ergaben sich folgende Fortschritte:<br />

BHV1<br />

BHV1 ist eine ansteckende Viruserkrankung der oberen Atemwege und/ oder der<br />

Geschlechtsorgane bei weiblichen und männlichen Rindern. Für Menschen ist diese Erkrankung<br />

ungefährlich. Die Übertragung dieser anzeigepflichtigen Krankheit erfolgt meist durch direkten<br />

Kontakt von Tier zu Tier, ist aber auch indirekt über Personen (Kleidung, Schuhe), Gerätschaften<br />

usw. möglich. Symptome sind unter anderem Atemprobleme, massive Rötung des Flotzmauls<br />

und der Nasenschleimhaut, Fieber, Rückgang der Milchleistung und Fehlgeburten zwischen dem<br />

fünften und achten Trächtigkeitsmonat. Todesfälle sind bei erwachsenen Rindern selten, bei<br />

Jungtieren allerdings möglich.<br />

Wie bei anderen Herpesviren bleibt ein mit BHV1 infiziertes Tier in der Regel lebenslang<br />

Virusträger.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Wie bei anderen Herpesviren bleibt ein mit BHV1 infiziertes Tier in der Regel lebenslang<br />

Virusträger.<br />

Durch die bei Stresssituationen (Abkalbung, Transport, Krankheit, ungeeignete<br />

Haltungsbedingungen) verminderte Abwehrkraft können diese Virusträger das Virus wieder<br />

ausscheiden und stellen somit eine dauernde Infektionsquelle für den Bestand oder andere<br />

Rinder haltende Betriebe dar.<br />

Seit Mitte der 80er Jahre wurden zunächst in einem freiwilligen Verfahren, seit 1998 im Rahmen<br />

eines Pflichtverfahrens 60.000 Rinderbetriebe in Bayern regelmäßig auf diese Rinderseuche<br />

untersucht. Bayerische Rinderhalter haben seither insgesamt rund 115 Millionen Euro für die<br />

Ausmerzung dieser Seuche aufgewendet, der Freistaat beteiligte sich mit 37 Millionen Euro an<br />

diesen Kosten.<br />

Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Landwirten, Behörden, Tierärzten und<br />

Zuchtorganisationen konnte nun das Ziel, Bayern als BHV1-freie Region in Europa zu etablieren,<br />

erreicht werden. Die Europäische Kommission hat im Oktober 2011 Bayern bescheinigt, frei von<br />

der Rinderkrankheit BHV1 zu sein.<br />

Nach den Regierungsbezirken Oberfranken und Oberpfalz (2007) und Mittel-und Unterfranken<br />

(2010) wurden nun auch die restlichen Regierungsbezirke Schwaben, Ober-und Niederbayern als<br />

BHV1-freie Region anerkannt. Bayern ist derzeit bundesweit das erste Bundesland mit diesem<br />

Status, in der Europäischen Union sind zur Zeit neben Österreich und der Provinz Bozen in Italien<br />

noch Dänemark, Finnland und Schweden offiziell BHV1-frei.<br />

Die Anerkennung schützt die Rinder haltenden Betriebe besser vor Neuinfektionen und sichert<br />

langfristig ihre Handels-und Exportmöglichkeiten.<br />

Rinder, die aus anderen Bundesländern oder aus nicht BHV1-freien Ländern nach Bayern<br />

verbracht werden, müssen nun zusätzliche Gesundheitsgarantien erfüllen.<br />

Über die HI-Tier-Datenbank muss das Veterinäramt zukünftig die Einhaltung dieser zusätzlichen<br />

Gesundheitsgarantien überwachen.<br />

BVD/ MD<br />

Die Bovine Virusdiarrhoe/ Mucosal Disease (BVD/ MD), eine weltweit verbreitete Virusinfektion<br />

des Rindes, führt in betroffenen Rinderhaltungen zu massiven wirtschaftlichen Schäden. Diese<br />

werden auf 20 -40 € pro Abkalbung und Jahr oder 8 -100 € pro Kuh und Jahr beziffert.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Die Bovine Virusdiarrhoe/ Mucosal Disease (BVD/ MD), eine weltweit verbreitete Virusinfektion<br />

des Rindes, führt in betroffenen Rinderhaltungen zu massiven wirtschaftlichen Schäden. Diese<br />

werden auf 20 -40 € pro Abkalbung und Jahr oder 8 -100 € pro Kuh und Jahr beziffert.<br />

Sie ist derzeit eine der am weitesten verbreiteten und verlustreichsten Infektionskrankheiten des<br />

Rindes, die sehr heftige, bei Jungtieren z.T. tödliche Durchfallerkrankungen einerseits und Aborte<br />

(Verwerfen) und Fruchtbarkeitsstörungen andererseits hervorruft. Außerdem schwächt das Virus<br />

erheblich die körpereigenen Abwehrkräfte.<br />

Befällt das Virus trächtige Kühe, so werden auch die ungeborenen Kälber infiziert. Erfolgt die<br />

Infektion zwischen dem 2. und 4. Trächtigkeitsmonat kann das Kalb zum Dauerausscheider<br />

(persistent infiziertes / virämisches Tier, PI-Tier) werden. Es wird sein Leben lang BVD-Viren<br />

ausscheiden und kann somit andere Tiere und Bestände anstecken. Diese „Virämiker“ sind oft<br />

Kümmerer, d.h. sie haben ein vermindertes Wachstum, sind mager und kränklich. Sie können<br />

wiederholt an Durchfall und Lungenentzündung erkranken und sind auch anfällig für andere<br />

Krankheiten. Wird ein Dauerausscheider erneut mit einem ähnlichen BVD-Virus-Stamm infiziert,<br />

kommt es zum Krankheitsbild der Mucosal Disease (MD), welche immer tödlich endet.<br />

Auf diese Tiere zielt das Bekämpfungsprogramm ab. Werden diese Dauerausscheider frühzeitig<br />

entfernt, so verschwindet auch das Virus aus der Population.<br />

Schäden entstehen durch Krankheitsbilder wie Fruchtbarkeitsstörungen, Verwerfen, Geburt<br />

lebensschwacher Kälber, Durchfall oder Grippeerkrankungen und durch direkte Tierverluste<br />

aufgrund der „Mucosal Disease“. Diese „Schleimhaut-Krankheit“ als eine Sonderform der BVD/<br />

MD äußert sich als tödlich verlaufende, unheilbare Darmentzündung verbunden mit unstillbarem<br />

Durchfall, manchmal auch mit Schädigungen der sichtbaren Schleimhäute.<br />

BVD ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, zu der vom Bund eine BVDV-Verordnung erlassen<br />

worden ist. Seit 01.Januar 2011 dürfen nur noch BVD-unverdächtige Rinder aus den Beständen<br />

abgegeben und gehandelt werden.<br />

Für die Bekämpfung von BVD und die Sanierung in den Rinderbeständen ist es ganz wichtig, die<br />

Virämiker in der Rinderherde so früh wie möglich zu erkennen und dann zu entfernen, um<br />

Neuinfektionen durch die Virusstreuung des virämischen (persistent infizierten) Tieres zu<br />

verhindern. Dazu wird ein neues Probenahmeverfahren -das Ohrstanzverfahren -eingesetzt.<br />

Beim Einziehen der Ohrmarke zur Kennzeichnung nach der Viehverkehrsverordnung durch den<br />

Landwirt wird zusätzlich eine Ohrstanze (Hautprobe) genommen, die in einem zugelassenen<br />

Labor auf BVD-Virus untersucht wird. So ist es möglich, schon eine Woche nach der Geburt<br />

festzustellen, ob das Kalb ein Dauerausscheider ist. Wenn dies der Fall sein sollte, kann das<br />

Risiko der Neuinfektion im Bestand oder der Virusverschleppung bei Verkauf des Tieres sehr früh<br />

erkannt und durch Entfernen des Virämikers schnell gebannt werden.<br />

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Für die Bekämpfung von BVD und die Sanierung in den Rinderbeständen ist es ganz wichtig, die<br />

Virämiker in der Rinderherde so früh wie möglich zu erkennen und dann zu entfernen, um<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

Neuinfektionen durch die Virusstreuung des virämischen (persistent infizierten) Tieres zu<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

verhindern. Dazu wird ein neues Probenahmeverfahren -das Ohrstanzverfahren -eingesetzt.<br />

Beim Einziehen der Ohrmarke zur Kennzeichnung nach der Viehverkehrsverordnung durch den<br />

Landwirt wird zusätzlich eine Ohrstanze (Hautprobe) genommen, die in einem zugelassenen<br />

Labor auf BVD-Virus untersucht wird. So ist es möglich, schon eine Woche nach der Geburt<br />

festzustellen, ob das Kalb ein Dauerausscheider ist. Wenn dies der Fall sein sollte, kann das<br />

Risiko der Neuinfektion im Bestand oder der Virusverschleppung bei Verkauf des Tieres sehr früh<br />

erkannt und durch Entfernen des Virämikers schnell gebannt werden.<br />

Wenn bei der Untersuchung kein BVD-Virus nachgewiesen wird, gilt das Tier lebenslang als BVDunverdächtig.<br />

Tierschutz<br />

Der Tierschutz hat in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch die<br />

ausführliche Diskussion in der Öffentlichkeit – einen hohen<br />

Stellenwert erhalten. Die Aufgabenstellung ist dabei sehr<br />

anspruchsvoll und nimmt hinsichtlich des zeitlichen Aufwandes<br />

stetig zu. Landwirtschaftliche Tierhaltungen, Schlachthöfe,<br />

Metzgereien und Tiertransporte werden genau wie<br />

Zoohandlungen, Zirkusbetriebe usw. überwacht. Die<br />

Erlaubniserteilung für den gewerblichen Umgang mit Tieren (z. B.<br />

Reitbetriebe, Tierpensionen, gewerbliche Hunde-und<br />

Katzenzuchten) setzt eine genaue Überprüfung der<br />

Haltungsbedingungen und der verantwortlichen Personen voraus.<br />

Daneben werden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz wie z. B.<br />

nicht artgerechte Tierhaltungen ermittelt und geahndet.<br />

Um Fehler in der Tierhaltung zu vermeiden müssen Baupläne für<br />

Tierstallungen oder Tierheime dem Veterinäramt zur<br />

Tierschutzkontrolle bei einem<br />

Zirkus<br />

Unterbringung einer<br />

Regenbogenboa im Veterinäramt<br />

Begutachtung hinsichtlich tierschutzgerechter und gesunder Haltungsbedingungen vorgelegt<br />

werden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Lebensmittelüberwachung<br />

Aufgaben und Tätigkeitsfelder der Lebensmittelüberwachung<br />

Das Konzept zur Lebensmittelsicherheit durch die EU lautet:<br />

„Sichere Lebensmittel auf allen Stufen und Vertriebswegen“, das<br />

heißt: „von der Nahrungskette, dem Ersterzeuger oder<br />

Urproduzenten bis zum Endverbraucher“ oder vom „Acker/ Halm<br />

bis auf den Teller“.<br />

In erster Linie obliegt diese Verpflichtung dem<br />

Lebensmittelproduzenten sowie dem Groß-und Einzelhandel, der<br />

Gastronomie und der Landwirtschaft.<br />

rote Karte für die<br />

Gaststättenküche<br />

Wie sicher sind unsere Lebensmittel?<br />

Diese Frage stellten 2011 viele besorgte Bürger und Bürgerinnen<br />

aufgrund der EHEC-Ausbrüche die nach dem Verzehr von<br />

Frischgemüse bundesweit aufgetreten sind (siehe weiterer Bericht<br />

unten).<br />

Zu einer weiteren Besorgnis beim Verbraucher sorgten die<br />

überhöhten Nitrosamingehalte im Bier.<br />

postives Beispiel für eine<br />

Gaststättenküche<br />

Damit Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Kosmetikas, freiverkäufliche Arzneimittel und<br />

Tabakerzeugnisse sicher sind, werden im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu ca. 2.500 Betriebe durch die<br />

Lebensmittelüberwachung kontrolliert.<br />

Im Jahr 2011 mussten durch die EHEC-Problematik eine Vielzahl an Rückrufaktionen<br />

durchgeführt werden. Zu den routinemäßigen Betriebsüberprüfungen kamen noch Kontrollen<br />

von Jahrmärkten sowie bei Vereins-und anderen Festen, von denen ca. 500 dem <strong>Landratsamt</strong><br />

Ostallgäu gemeldet wurden.<br />

2011 erfolgten durch die LÜ-Beamten bisher 1.436 Betriebskontrollen. Insgesamt wurden 489<br />

Proben erhoben und an die zuständigen Landesuntersuchungsämter in Oberschleißheim,<br />

Erlangen, Würzburg oder das LfU in Augsburg zur Begutachtung gesandt.<br />

EHEC, EHEC und nochmals EHEC<br />

Im Mai 2011 erreichte die Lebensmittelüberwachung die<br />

Nachricht von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen<br />

durch EHEC auf Frischgemüse in ganz Deutschland. Als Ursache<br />

wurden zuerst spanische Gurken ermittelt, danach folgten<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Im Mai 2011 erreichte die Lebensmittelüberwachung die<br />

Nachricht von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen<br />

durch EHEC auf Frischgemüse in ganz Deutschland. Als Ursache<br />

wurden zuerst spanische Gurken ermittelt, danach folgten<br />

Tomaten und Salat und zuletzt wurde der Erreger EHEC 0104:<br />

H4 in Sprossen, Keimlingen und Bockshornkleesamen aus Ägypten<br />

nachgewiesen und als Verursacher ermittelt.<br />

Nach EHEC können Gurken,<br />

Tomaten und Salat wieder ohne<br />

Bedenken gekauft, zubereitet und<br />

gegessen werden.<br />

In den folgenden Wochen traf eine Vielzahl von Meldungen ein. Ständig mussten weitere der o.<br />

g. Lebensmittel aus unterschiedlichen Ländern und Regionen durch die<br />

Lebensmittelüberwachung aus dem Verkauf genommen werden. Die Hiobsbotschaften über<br />

Erkrankungen durch die diskriminierten Lebensmittel dauerten über drei Monate.<br />

Die Medienberichte überschlugen sich in dieser Zeit und die Verbraucher wurden von Tag zu Tag<br />

noch mehr verunsichert. Eine Vielzahl von telefonischen Anfragen durch besorgte Bürger,<br />

Gaststättenbetreiber, Kindergartenerzieherinnen bzw. Anfragen von Küchenmeistern der<br />

Krankenhäuser und Seniorenheime waren zu beantworten. Die Anfragen durch besorgte Bürger<br />

bzw. Gewerbetreibende oder Mitarbeiter der genannten Einrichtungen lauteten: „Was kann man<br />

noch essen und was nicht?“ „Dürfen die zum Verkauf angebotenen Tomaten, Gurken und Salat<br />

noch gekauft werden und wie sollen diese zubereitet und letztendlich abgegeben werden?“<br />

Besondere Hygienemaßnahmen wurden dabei besprochen – Tomaten und Salat gründlichst<br />

waschen, Gurken schälen und nicht mit der Schale verzehren bzw. in Kindergarten, Schulen,<br />

Seniorenheimen und Krankenhäusern vorerst auf Rohkost verzichten.<br />

Als Anfang Juli 2011 Sprossen, Keimlinge und Bockshornkleesamen aus Ägypten mit dem Erreger<br />

EHEC 0104: H4 gefunden und für die EHEC-Erkrankungen ausfindig gemacht wurden, beruhigte<br />

sich die sehr angespannte Lage wieder.<br />

Am 29.07.2011 erklärte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG),<br />

dass die täglichen Lageberichterstattungen für EHEC-Erkrankungen aufgehoben werden.<br />

Von Seiten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)<br />

wurden die lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche – EHEC für Deutschland als beendet<br />

erklärt.<br />

Nach EHEC können Gurken, Tomaten und Salat wieder ohne Bedenken gekauft, zubereitet und<br />

gegessen werden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Herstellung von Allgäuer Bergkäse bzw. Allgäuer Emmentaler in Sennereien im <strong>Landkreis</strong><br />

Ostallgäu<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu gibt es noch sieben kleine Molkereien bzw.<br />

Sennereien mit EU-Zulassung. Betriebe, die Lebensmittel<br />

tierischen Ursprungs verarbeiten (Rohmilch) benötigen eine EU-<br />

Zulassung. Diese Betriebe erhalten mit der Zulassung dann ein<br />

Genusstauglichkeits-und Identitätskennzeichen für ihren Betrieb.<br />

Diese Kennzeichnung lautet: DE BY 7... (DE steht für Deutschland,<br />

BY und 7 für Bayern, die weiteren zwei oder drei Ziffern für den<br />

einzelnen Betrieb). Das Genusstauglichkeitskennzeichen muss bei<br />

allen vertriebenen Produkten auf den Packungen angegeben<br />

werden.<br />

Spezialitäten aus der Region<br />

„Allgäuer Bergkäse“<br />

Die meisten dieser Sennereien im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu stellen Rohmilchkäse wie: „Allgäuer<br />

Bergkäse, Allgäuer Emmentaler oder Allgäuer Sennkäse“ aus nicht eingestellter Rohmilch aus der<br />

Region her. Bei der Herstellung dieser regional geschützten Lebensmittel darf nur Rohmilch<br />

verarbeitet werden.<br />

Erzeugnisse mit der geografischen Herkunftsbezeichnung Allgäuer Bergkäse/ Allgäuer<br />

Emmentaler dürfen nur in den Verkehr gebracht werden, wenn sie in dem jeweiligen<br />

bezeichneten Herkunftsgebiet hergestellt wurden und den entsprechend genannten<br />

Anforderungen an die Herstellung und Beschaffenheit entsprechen.<br />

Allgäuer Bergkäse und Allgäuer Emmentaler dürfen nur in den <strong>Landkreis</strong>en Ostallgäu,<br />

Oberallgäu, Lindau, Unterallgäu, Ravensburg und Bodenseekreis sowie den kreisfreien Städten<br />

Kaufbeuren, Kempten und Memmingen hergestellt werden.<br />

Damit diese geschützten, regionalen Käsespezialitäten auch weiterhin hergestellt werden<br />

können, war es wichtig auch die kleinen Molkereien/ Sennereien im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu zu<br />

erhalten und die EU-Zulassung zu beantragen. Die Veterinärverwaltung des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Ostallgäu hat hier einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet.<br />

Gentechnik bei Lebensmitteln<br />

In welchen Produkten steckt bereits Gentechnik;<br />

in Deutschland gibt es bisher nur wenige Produkte mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln.<br />

Die gentechnisch veränderten Lebensmittel stammen dabei meistens aus den USA, Kanada oder<br />

Asien und befinden sich in Soja und Mais oder daraus hergestellten Produkten – wie Öl.<br />

Zugelassene gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen in den Zutatenverzeichnissen oder<br />

auf den Speisekarten im Lokal kenntlich gemacht werden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Diese Kennzeichnung kann lauten:<br />

„aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt“<br />

oder<br />

„enthält aus gentechnisch veränderten Sojabohnen hergestelltes pflanzliches Fett“.<br />

Bei loser oder unverpackter Ware muss diese Angabe auf einem Schild zusammen mit der<br />

Verkehrsbezeichnung oder der Speisekarte in den Gaststätten angegeben werden.<br />

Radioaktivität<br />

Im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu befindet sich seit November 2005 eine Messstation, die von den drei<br />

im <strong>Landkreis</strong> ansässigen Jägervereinigungen finanziert wurde und von den<br />

Lebensmittelüberwachungsbeamten bedient wird.<br />

Die Messstation ist als „qualifizierte Messstation“ vom Landesamt für Umwelt zugelassen. Alle<br />

Messungen von Wild werden über Internet an das „BJV Wildinformationssystem“<br />

weitergemeldet.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu gehört wie alle <strong>Landkreis</strong>e entlang der Alpen vom Bayerischen Wald bis<br />

zum Bodensee zu den durch Tschernobyl geschädigten bzw. kontaminierten Gebieten.<br />

Auswirkungen betreffen heute noch einzelne Wild und Pilzarten. Hirsche, Rehe, Gemse und<br />

Hasen sowie alles Wildgeflügel kann man als nahezu frei von Radioaktivität und somit als<br />

unbedenklich betrachten.<br />

Anders verhält es sich bei den Wildschweinen. Hier werden immer wieder erhöhte Strahlenwerte<br />

von Cäsium-137 festgestellt.<br />

Der Grenzwert liegt bei 600 Becquerel pro Kilogramm.<br />

Während Wildschweine die im Sommer erlegt werden überwiegend unter 600 Bq/ kg liegen,<br />

werden bei Wildschweinen die im Winterhalbjahr erlegt werden häufig Überschreitungen<br />

festgestellt.<br />

Vermutlich liegt dies daran, dass sich die Wildschweine im Sommerhalbjahr ihre Nahrung<br />

vermehrt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen wie Grünland und Maisfeldern sowie<br />

sonstigen an der Oberfläche wachsenden Früchten und Pilzen ernähren. Im Winter hingegen<br />

finden sie nur Nahrung in tieferen Bodenschichten des Waldes bzw. der Moore wo sich das<br />

Cäsium-137 langsamer abbaut.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Kommunalaufsicht<br />

Bürgerbegehren „Erhalt der 4 Kreiskliniken – Austritt aus dem Kommunalunternehmen“<br />

Am 08.11.2011 wurde beim <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu ein Bürgerbegehren „Erhalt der 4 Kreiskliniken –<br />

Austritt aus dem Kommunalunternehmen“ durch Übergabe von 4.377 Listen mit<br />

Unterstützungsunterschriften an Landrat Johann Fleschhut eingereicht. Die Fragestellung lautet:<br />

„Sind Sie dafür, dass der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu aus dem Kommunalunternehmen „Kliniken<br />

Ostallgäu-Kaufbeuren“ zum frühestmöglichen Zeitpunkt austritt?“.<br />

Auf den übergebenen Unterschriftenlisten sprachen sich 17.152 Unterzeichner für die<br />

Durchführung eines Bürgerentscheids aus. Im Rahmen einer anschließend erfolgten Prüfung der<br />

Unterschriftenlisten kam das <strong>Landratsamt</strong> zu dem Ergebnis, dass von 17.152 Eintragungen<br />

15.851 gültig sind.<br />

Am 05.12.2011 entschied der Kreistag einstimmig, dass die für ein Bürgerbegehren<br />

erforderlichen Voraussetzungen gegeben sind. Das Bürgerbegehren hatte die erforderliche<br />

Unterschriftenzahl erreicht, da es nach Abzug der ungültigen Eintragungen von 15.851<br />

antragsberechtigten Personen (15,13 % der Kreisbürger) unterzeichnet worden ist. Unter<br />

Zugrundelegung des für den <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu maßgeblichen Zulassungsquorums (5 % der am<br />

Tag der Einreichung des Bürgerbergehrens insgesamt 104.783 Kreisbürger) hätten 5.239 gültige<br />

Eintragungen für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens ausgereicht.<br />

Zudem beschloss der Kreistag mehrheitlich ein konkurrierendes Ratsbegehren mit der<br />

Fragestellung: „Sind Sie dafür, dass der <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu das Kommunalunternehmen Kliniken<br />

Ostallgäu-Kaufbeuren mit Erhalt aller 5 Klinik-Standorte fortführt?“ durchzuführen und setzte<br />

den Tag für beide Bürgerentscheide auf den 12.02.2012 fest.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Unterstützungsunterschriften für das Bürgerbegehren der einzelnen Gemeinden:<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Staatl. Rechnungsprüfung<br />

Haushaltslage konsolidiert sich<br />

Mit der konjunkturellen Erholung haben sich auch die Steuereinnahmen der Gemeinden<br />

verbessert. Maßgebend hierfür war vornehmlich das von den Gewinnen der Unternehmen<br />

abhängige Aufkommen der Gewerbesteuer. Gegenüber den Einnahmen von 2010 war hier eine<br />

Steigerung von 14 % auf insgesamt fast 52,7 Mio. € zu verzeichnen – ein Rekordergebnis für<br />

den <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu.<br />

Schuldenstand<br />

Die erfreulichen Mehreinnahmen wurden auch zum Abbau der Schuldenlast verwendet. Zwar<br />

haben sich die Schulden statistisch um 0,7 % = 1,25 Mio. € erhöht, aber nur deswegen, weil 2<br />

Gemeinden Schulden ihrer privaten Unternehmen in ihre öffentlichen Haushaltsrechnungen<br />

übernommen haben. Ohne diese Übernahme wären die Schulden aller kreisangehörigen<br />

Gemeinden um 3,05 Mio. gesunken.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Personenstand und Ausländerwesen<br />

Zensus 2011 -die moderne Form der Volkszählung<br />

Der Zensus 2011 ist Teil der ersten gemeinsamen Volkszählung in<br />

allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und liefert exakte<br />

und regional tief gegliederte Grunddaten über die Bevölkerung,<br />

wie zum Beispiel die amtliche Einwohnerzahl in Bund, Ländern<br />

und Gemeinden. Die Einwohnerzahl hat viele unmittelbare<br />

Auswirkungen, zum Beispiel auf den Länderfinanzausgleich, den<br />

kommunalen Finanzausgleich oder auf die Zulässigkeit und<br />

Gültigkeit von Volksbegehren. Darüber hinaus werden die<br />

Bevölkerungszahlen von den Regionalplanern für die Planung von<br />

Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen benötigt. Ein zweites<br />

Ziel des Zensus ist es, Informationen zu Wohnraum, Bildung und<br />

Erwerbsleben zu gewinnen. Dazu wird auf die Daten in<br />

bestehenden Verwaltungsregistern zurückgegriffen, die dann<br />

durch zusätzliche persönliche Befragungen bestätigt und ergänzt<br />

Logo Zensus<br />

Thomas Roßmanith, Leiter der<br />

Erhebungsstelle Zensus<br />

werden. Denn zu Bildung, Migrationshintergrund oder Angaben zur Erwerbstätigkeit für<br />

Selbstständige gibt es in den Registern keine verlässlichen Informationen.<br />

Für die Organisation und Durchführung der Befragungen im <strong>Landkreis</strong> ist die eigens dafür<br />

eingerichtete kommunale Zensus Erhebungsstelle verantwortlich.<br />

Die repräsentative Stichprobe für die Haushaltebefragung im Ostallgäu (rund 10% der<br />

Bevölkerung) bildeten die Bewohnerinnen und Bewohner an 4.062 Anschriften.<br />

Von Mai bis Juli waren im ganzen <strong>Landkreis</strong> insgesamt 165 Erhebungsbeauftragte ehrenamtlich<br />

für den Zensus 2011 unterwegs. Es wurden 12.870 Personen persönlich befragt, 1.680 Personen<br />

haben postalisch oder online geantwortet. Damit liegt der Rücklauf bei sehr guten 99,3 Prozent.<br />

Zusätzlich wurden rund 1.500 Bewohnerinnen und Bewohner in Wohnheimen und<br />

Gemeinschaftsunterkünften, den sogenannten Sonderbereichen, befragt.<br />

Probleme gab es bei den Interviews nur selten. Vorhandene Skepsis und Ängste bei<br />

Auskunftspflichtigen konnten von den geschulten Interviewerinnen und Interviewern bei der<br />

Befragung meist beseitigt werden.<br />

Die Auskunftspflichtigen, die bis jetzt noch keinen Fragebogen abgegeben haben, werden durch<br />

das laufende Erinnerungs-und Mahnverfahren mehrmals auf ihre Auskunftspflicht hingewiesen.<br />

Im äußersten Fall kann die Erhebungsstelle auch ein Zwangsgeld ab 300 Euro festsetzen.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Die Auskunftspflichtigen, die bis jetzt noch keinen Fragebogen abgegeben haben, werden durch<br />

das laufende Erinnerungs-und Mahnverfahren mehrmals auf ihre Auskunftspflicht hingewiesen.<br />

Im äußersten Fall kann die Erhebungsstelle auch ein Zwangsgeld ab 300 Euro festsetzen.<br />

Abgeschlossen ist die Volkszählung jedoch noch nicht. Anfang 2012 startet die Befragung zur<br />

Klärung von Unstimmigkeiten. Sie findet in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern statt.<br />

Diese Befragung ist notwendig, um hier Unstimmigkeiten zwischen dem Melderegister und den<br />

Zensusdaten aus der Gebäude-und Wohnungszählung zu bereinigen. Gefragt wird neben den<br />

persönlichen Angaben auch nach dem Familienstand, der Staatsangehörigkeit sowie den<br />

Wohnverhältnissen. Der Fragebogen umfasst neun Fragen. Auch bei dieser Erhebung besteht<br />

Auskunftspflicht.<br />

Die Auswertung des Zensus-Fragebogens erfolgt ausschließlich im Statistischen Landesamt.<br />

Erste Ergebnisse der Volkszählung werden im November 2012 veröffentlicht. Die nächste<br />

Volkszählung wird es in zehn Jahren geben, dann den Zensus 2021.<br />

Einführung des neuen elektronischen Aufenthaltstitels<br />

Der von der Ausländerbehörde erteilte Aufenthaltstitel<br />

(Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis, Daueraufenthalt-<br />

EG und Blaue Karte EU) wurde bisher als Etikett in das<br />

Reisedokument des Ausländers eingeklebt.<br />

Seit dem 1. September 2011 wird der „elektronische<br />

Aufenthaltstitel“ (eAT) als gesondertes Dokument im<br />

Kreditkartenformat mit elektronischen Zusatzfunktionen erteilt elektronischer Aufenthaltstitel<br />

und ausgehändigt. Dieser wird für alle Drittstaatsangehörigen als<br />

eigenes Dokument ausgestellt.<br />

Das Verfahren gilt auch für Bescheinigungen über ein<br />

Aufenthaltsrecht für Angehörige von EU-Bürgern und Schweizer<br />

nebst Familienangehörigen.<br />

Im Karteninneren besitzt der eAT einen kontaktlosen Chip, auf<br />

dem biometrische Merkmale (Lichtbild und nach Vollendung des<br />

Kartenlesegerät<br />

6. Lebensjahres zwei Fingerabdrücke), Nebenbestimmungen<br />

(Auflagen) und persönliche Daten gespeichert sind. Zusätzlich enthält der Chip einen<br />

elektronischen Identitätsnachweis sowie die Möglichkeit, eine elektronische Signatur zu nutzen.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Im Karteninneren besitzt der eAT einen kontaktlosen Chip, auf<br />

dem biometrische Merkmale (Lichtbild und nach Vollendung des<br />

6. Lebensjahres zwei Fingerabdrücke), Nebenbestimmungen<br />

(Auflagen) und persönliche Daten gespeichert sind. Zusätzlich enthält der Chip einen<br />

elektronischen Identitätsnachweis sowie die Möglichkeit, eine elektronische Signatur zu nutzen.<br />

Um die neue Aufgabe anzugehen waren umfangreiche Änderungen in der Soft-und Hardware<br />

der Ausländerbehörde sowie eine detaillierte Schulung der Sachbearbeiter notwendig. Zahlreiche<br />

Neuerungen im Antrags-und Ausgabeverfahren, Änderungs-und Sperrdienst haben den<br />

Verfahrensablauf erheblich verlängert. Konnte bisher ein Aufenthaltstitel teilweise innerhalb von<br />

15 Minuten erteilt werden, sind jetzt mehrere Wochen notwendig und das zweimalige<br />

Erscheinen des Betroffenen bei der Behörde ist unumgänglich.<br />

Ein Informationsfilm des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge kann oben rechts<br />

angesehen werden. Der Film stellt den neuen elektronischen Aufenthaltstitel vor und beschreibt<br />

den Vorgang der Online-Ausweisfunktion. Er zeigt in komprimierter Form wesentliche Punkte des<br />

Antrags-und Ausgabeverfahrens.<br />

Einführung des Datenaustauschstandards XAusländer<br />

In einer ersten Stufe wurde zum 1. November 2011 der Nachrichtenaustausch zwischen den<br />

Ausländerbehörden realisiert. In fünf Fällen wird die Übermittlung im Standard XAusländer<br />

erfolgen:<br />

Aktenanforderung mit Informationen zum elektronischen Aufenthaltstitel<br />

Klärung der Zuständigkeit<br />

Wohnsitzwechsel<br />

Einreiseverbot<br />

Betretenserlaubnis<br />

Die Kommunikationsbeziehung zwischen Ausländerbehörde mit den Meldebehörden auf den<br />

jeweiligen Gemeinden, die ursprünglich zum 1. November 2011 geplant war, wird erst zum 1.<br />

November 2012 in den Betrieb gehen.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Tiefbau<br />

Kreisstraße OAL 3, Ausbau der Ortsdurchfahrt Aitrang<br />

Im August 2011 konnte mit dem Ausbau der Friesenrieder Straße<br />

in Aitrang begonnen werden. Dabei wurde auch ein einseitiger<br />

Gehweg angelegt. Parallel verlegte die Gemeinde in Teilbereichen<br />

eine neue Abwasserleitung sowie eine neue Wasserleitung. Im<br />

Zuge der Baumaßnahme wurde im Bereich der Tegelbergstraße<br />

die vorhandene Linksabbiegespur zurückgebaut, so dass eine<br />

Busbucht angelegt wurde. Gleichzeitig wurde auch die<br />

Tegelbergstraße, die bisher eine Breite von ca. 11 m hatte, Die neue Ortsdurchfahrt Aitrang.<br />

zurückgebaut, so dass hier Parkplätze entstanden.<br />

Die Ausbaulänge der Kreisstraße beträgt insgesamt 472 m. Für diese Maßnahme sind Kosten in<br />

Höhe ca. 510.000,-€ veranschlagt, woran sich der <strong>Landkreis</strong> mit ca. 408.000,-€ und die<br />

Gemeinde Aitrang mit 102.000,-€ beteiligen. Eine Förderung wurde in Höhe von ca. 50 % in<br />

Aussicht gestellt. Die Fertigstellung war im November 2011.<br />

Kreisstraße OAL 13, Neubau des Radweges Rieden -Schlingen<br />

Diese landkreisübergreifende, dringende Baumaßnahme konnte<br />

aufgrund der kooperativen Grundstückseigentümer im Mai 2011<br />

begonnen werden. Der Radweg beginnt dabei an der<br />

Wertachbrücke bei Schlingen und endet ca. 700 m vor Rieden am<br />

Radweg der am Golfplatz entlang führt. Vorhabensträger sind<br />

außer dem <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu und der Gemeinde Rieden auch<br />

der <strong>Landkreis</strong> Unterallgäu und die Stadt Bad Wörishofen. Im Zuge<br />

des Ausbaus wurden auch 6 Amphibientunnel errichtet. Gebaut<br />

wurde auf einer Länge von 1260 m (450 m Bereich Unterallgäu,<br />

Fertigstellung des Radweges<br />

Rieden -Schlingen<br />

810 m Bereich Ostallgäu) und für die Kosten werden insgesamt ca. 258.000,-€ veranschlagt. Der<br />

Anteil an den Gesamtkosten betragen für den <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu und die Gemeinde Rieden ca.<br />

177.000,-€. Die Zuschüsse werden sich auf insgesamt ca. 136.000,-belaufen.<br />

Kreisstraße OAL 7, Ortsumfahrung und Ortsdurchfahrt Ruderatshofen<br />

Handlungsbedarf an Mühlbach-und Kirnachbrücken<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Die drei Brücken im Bereich der Ortsdurchfahrt OAL 7 Ruderatshofen befinden sich in einem<br />

schlechten baulichen Zustand. Zur Aufrechthaltung der Verkehrssicherheit wurden die Bauwerke<br />

im Sommer durch einen Sachverständigen geprüft. Bei den Untersuchungen wurde festgestellt,<br />

dass die Tragfähigkeit der beiden Stahlbrücken über die Kirnach und den Mühlbach erheblich<br />

eingeschränkt ist. Aufgrund dieser Erkenntnisse mussten diese beiden Brücken ab dem<br />

17.06.2011 für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt werden. Seitdem sind leider weiträumige<br />

Umfahrungen, auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge erforderlich. Eine Sanierung der beiden<br />

Brücken ist nicht möglich.<br />

Um den Verkehr auf der Kreisstraße wieder gewährleisten zu können, hat der Kreisausschuss den<br />

Neubau der beiden Brückenbauwerke beschlossen. Die Planungen sind weitestgehend<br />

fertiggestellt und mit allen Trägern öffentlicher Belange abgestimmt. Die Ausführung der<br />

Baumaßnahme ist für Frühjahr 2012 geplant.<br />

An der Flutmuldenbrücke wurden zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit Stahlleitplanken<br />

montiert. Weitere dringende Maßnahmen sind an dieser Brücke vorerst nicht erforderlich.<br />

Umgehung Ruderatshofen und Apfeltrang weiterhin als Ziel<br />

Der <strong>Landkreis</strong> hält trotz der derzeitigen fehlenden Flächenverfügbarkeit an der Sinnhaftigkeit<br />

und Notwendigkeit einer Umgehung von Ruderatshofen und Apfeltrang fest. Für die Umsetzung<br />

der Maßnahme wird mit der Gemeinde Ruderatshofen die Einleitung eines förmlichen Verfahrens<br />

abgestimmt.<br />

Geplante Baumaßnahmen 2012<br />

OAL 7 Ortsdurchfahrt Ruderatshofen<br />

OAL 23 Ortsdurchfahrt Wald<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Bauverwaltung<br />

Die Baukonjunktur hat sich im Ostallgäu trotz europäischer Schuldenkrise und anhaltender<br />

Verunsicherung der Finanzmärkte sehr stabil dargestellt. Anhaltend niedrige Arbeitslosigkeit,<br />

verbesserte Einkommenserwartungen der privaten Haushalte, ein relativ niedriges Zinsniveau,<br />

aber auch das wieder erwachte Interesse vieler Anleger am Wohneigentum hat insbesondere im<br />

privaten Bereich für Schwung im Wohnungsneubau gesorgt.<br />

Die Grafik belegt, dass die Ergebnisse der 1. Hälfte der Dekade nach wie vor nicht erreicht<br />

werden. Es ist jedoch wie in den vergangenen 3 Jahren ein Aufwärtstrend der<br />

verfahrenspflichtigen Bauvorhaben zu verzeichnen.<br />

Sowohl bei der Anzahl der Neubauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren)<br />

wie auch beim Wohnungsbau ist eine leichte Steigerung festzustellen (Einfamilienhäuser,<br />

Doppelhäuser, Mehrfamilienhäuser 2009: 275 -2010: 335, 2011 371).<br />

Neue landwirtschaftliche Bauvorhaben<br />

Im Vergleich der einzelnen landwirtschaftlichen Bauvorhaben mit den Jahren 2009 und 2010<br />

zeigt sich, dass die Anzahl der Bauanträge für neue Milchviehställe und Maschinenhallen<br />

deutlich zurückgegangen ist. Diese Entwicklung ist zum einen in der Reduzierung des<br />

einzelbetrieblichen Investitionsprogrammes der Bayerischen Staatsregierung zur Stallförderung<br />

begründet, welches dem Bauherrn einen Zuschuss in Höhe von 30 -35% der Baukosten gewährt<br />

hat. Für das Programm besteht seit 31.08.2010 ein Annahmestopp, die künftige Förderung soll<br />

nurmehr 20 % der Baukosten betragen.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Im Vergleich der einzelnen landwirtschaftlichen Bauvorhaben mit den Jahren 2009 und 2010<br />

zeigt sich, dass die Anzahl der Bauanträge für neue Milchviehställe und Maschinenhallen<br />

deutlich zurückgegangen ist. Diese Entwicklung ist zum einen in der Reduzierung des<br />

einzelbetrieblichen Investitionsprogrammes der Bayerischen Staatsregierung zur Stallförderung<br />

begründet, welches dem Bauherrn einen Zuschuss in Höhe von 30 -35% der Baukosten gewährt<br />

hat. Für das Programm besteht seit 31.08.2010 ein Annahmestopp, die künftige Förderung soll<br />

nurmehr 20 % der Baukosten betragen.<br />

Im Jahr 2010 wurde die vorjährige hohe Anzahl an Bauanträgen für neue Maschinenhallen<br />

nochmals übertroffen. Der auffallend große Rückgang im Jahr 2011 in diesem Bereich dürfte in<br />

den Vergütungsreduzierungen bei der Einspeisevergütung von Solarstrom zu sehen sein, die eine<br />

Neuerrichtung von landwirtschaftlichen Hallen auch zur Erzeugung von Solarstrom nicht mehr<br />

wirtschaftlich lukrativ erscheinen lässt.<br />

Die Investitionskosten für neue landwirtschaftliche Bauvorhaben betrugen 2011 bis 14,5 Mio €<br />

(21,6 Mio. € im Jahr 2009 und 44,3 Mio. € im Jahr 2010).<br />

Gewerbliche Bauvorhaben<br />

2011 wurde ein leichter Rückgang der Anträge für gewerbliche Neubauten verzeichnet. Der<br />

Rückgang der neuen Bauvorhaben verlief im Vergleich zu den landwirtschaftlichen<br />

Baumaßnahmen jedoch moderat (2009: 32 -2010: 42 - 2011: 43). Bei den im<br />

Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereichten gewerblichen Bauvorhaben wurde das<br />

Vorjahresergebnis mit 26 ebenfalls fast erreicht (2009: 20 -2010: 29). Die Investitionskosten für<br />

neue Gewerbebauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) im aktuellen<br />

Berichtsjahr betragen 36,68 Mio. € und erreichen somit nicht das Vorjahresniveau (2010: 58,4<br />

Mio. €). Hierbei liegen bei 9 Neubauvorhaben die Baukosten jeweils zwischen 1,00 und 3,5 Mio.<br />

€.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

2011 wurde ein leichter Rückgang der Anträge für gewerbliche Neubauten verzeichnet. Der<br />

Rückgang der neuen Bauvorhaben verlief im Vergleich zu den landwirtschaftlichen<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Baumaßnahmen jedoch moderat (2009: 32 -2010: 42 - 2011: 43). Bei den im<br />

Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereichten gewerblichen Bauvorhaben wurde das<br />

Vorjahresergebnis mit 26 ebenfalls fast erreicht (2009: 20 -2010: 29). Die Investitionskosten für<br />

neue Gewerbebauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) im aktuellen<br />

Berichtsjahr betragen 36,68 Mio. € und erreichen somit nicht das Vorjahresniveau (2010: 58,4<br />

Mio. €). Hierbei liegen bei 9 Neubauvorhaben die Baukosten jeweils zwischen 1,00 und 3,5 Mio.<br />

€.<br />

Die Anträge für Erweiterungen gewerblicher Bauten übersteigen ebenso leicht das Niveau des<br />

Vorjahres (2009: 31 -2010: 30 - 2011: 33). Liegt die Anzahl der Vorhaben nur geringfügig unter<br />

dem Ergebnis von 2010, so liegen die Investitionskosten in diesem Bereich jedoch deutlich über<br />

denen des Vorjahres (2009: 8,0 Mio. € -2010: 3,6 Mio. € -2011: 6,95 Mio. €). Das<br />

Investitionsvolumen bei immissionsschutzrechtlich genehmigten Gewerbebauten lag 2011 bei<br />

4,12 Mio. €.<br />

Beispiele für Investitionen im gewerblichen Bereich können Sie oben rechts in der Bildergalerie<br />

sehen.<br />

Digitaler Bauantrag<br />

Das im Jahr 2009 begonnene Projekt „Digitaler Bauantrag“ steht<br />

kurz vor der Realisierung.<br />

Ziel des digitalen Baugenehmigungsverfahrens ist die<br />

medienbruchfreie, digitalisierte und rechtsverbindliche<br />

Gestaltung des Baugenehmigungsprozesses.<br />

Verwaltungsabläufe werden effizienter gestaltet und die Wege<br />

aller am Prozess Beteiligten verkürzt. Kern des Virtuellen<br />

Bauamtes ist eine internetbasierte Bauplattform, auf die alle am<br />

Baugenehmigungsprozess Beteiligten entsprechend ihrer Rechte<br />

zugreifen können, wie z. B. der Planer, der Bauherr, das Bauamt,<br />

interne und externe beteiligte Ämter u. a. Hier werden alle<br />

dazugehörenden Dokumente von den Beteiligten digital abgelegt.<br />

Daraus resultiert eine digitale Akte. Werden neue Dokumente<br />

eingestellt, erfolgt automatisch eine Benachrichtigung aller<br />

Beteiligten. Das Virtuelle Bauamt ermöglicht die Optimierung der<br />

Projekt digitaler Bauantrag<br />

Beteiligungsverfahren früher und<br />

heute<br />

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Verwaltungsabläufe werden effizienter gestaltet und die Wege<br />

aller am Prozess Beteiligten verkürzt. Kern des Virtuellen<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Bauamtes ist eine internetbasierte Bauplattform, auf die alle am<br />

Baugenehmigungsprozess Beteiligten entsprechend ihrer Rechte<br />

zugreifen können, wie z. B. der Planer, der Bauherr, das Bauamt,<br />

interne und externe beteiligte Ämter u. a. Hier werden alle<br />

dazugehörenden Dokumente von den Beteiligten digital abgelegt.<br />

Daraus resultiert eine digitale Akte. Werden neue Dokumente<br />

eingestellt, erfolgt automatisch eine Benachrichtigung aller<br />

Beteiligten. Das Virtuelle Bauamt ermöglicht die Optimierung der<br />

Beteiligungsverfahren früher und<br />

heute<br />

Ablauforganisation und eine Beschleunigung des Baugenehmigungsprozesses, durch:<br />

schnellere Vorlage angepasster Bauvorlagen durch den Planer,<br />

Wegfall der Transportzeiten,<br />

paralleles Arbeiten aller am Prozess Beteiligten und<br />

Konferenz mit mehreren Beteiligten.<br />

Die rechtskonforme Gestaltung des Baugenehmigungsprozesses wird durch die Einbindung der<br />

qualifizierten elektronischen Signatur, wie sie mit der Einführung des elektronischen<br />

Personalausweises geschaffen wurde, gewährleistet.<br />

Bessere Kooperationsmöglichkeiten zwischen allen Beteiligten sowie eine erhöhte Transparenz<br />

und Flexibilität des Verfahrens tragen darüber hinaus zu mehr Bürgerservice bei.<br />

Ostallgäuer Bauherrencheckliste<br />

An Gebäudehüllen werden heute zu Recht hohe Anforderungen gestellt. Differenzierte<br />

Gestaltung, dauerhafte Funktionssicherheit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit stehen im Fokus<br />

und sind aufeinander abzustimmen.<br />

Mit der neu entwickelten „Ostallgäuer Bauherrencheckliste“ werden Bauherren erstmalig auf<br />

einige wichtige Punkte für die Planungs-und Ausführungsphase einer gelungenen Sanierung<br />

hingewiesen.<br />

Mehr zum Thema Klimaschutz lesen Sie hier.<br />

Wohnungsbauförderung 2011<br />

Gegenstand der staatlichen Förderprogramme für den <strong>Landkreis</strong><br />

Ostallgäu sind die Bildung von Wohneigentum (Neubau, Neukauf<br />

oder der Zweiterwerb). Es werden aber auch bauliche<br />

Maßnahmen zur Anpassung von Wohnraum an die Belange von<br />

Menschen mit Behinderung bezuschusst. Für beide Programme ist<br />

Voraussetzung, dass das Gesamteinkommen des Haushalts die<br />

Einkommensgrenzen des Bayerischen<br />

Wohnraumförderungsgesetzes nicht übersteigt.<br />

Das <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu hat im Jahr 2011 rund 6,8 Millionen €<br />

Staatliche<br />

Wohnungsbauförderung 2011<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Das <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu hat im Jahr 2011 rund 6,8 Millionen €<br />

zinsgünstige Darlehen ausgereicht. Somit liegen wir mit dem<br />

Bewilligungsrahmen 2011 wieder auf der gleichen Höhe wie<br />

2009, nachdem wir 2010 eine Verringerung der Fördermittel von<br />

ca. 600.000 Euro verzeichnet haben. Diese erhöhte<br />

Darlehensnachfrage hängt u. a. mit den günstigen Zinsen beim<br />

Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm (Stand Oktober 2011:<br />

2,25 % auf 10 Jahre) zusammen, die derzeit auf dem freien Markt<br />

(Stand Oktober 2011: 3,30 % auf 10 Jahre) und natürlich<br />

ebenfalls bei den staatlichen Darlehen (0,5 % Zins auf 15 Jahre)<br />

möglich sind.<br />

Staatliche<br />

Wohnungsbauförderung 2011<br />

Finanzierung ohne und mit<br />

staatlicher Förderung<br />

Den Traum vom Eigenheim mit staatlichen Mitteln ermöglichen<br />

Das folgende Beispiel soll zeigen, wie eine Familie mit 4 Personen und einem<br />

Jahresbruttoeinkommen unter 63.000,00 € mit Hilfe der staatlichen Förderung das Ziel<br />

„Eigenheim“ geschafft hat.<br />

Bei dieser Baufinanzierung wird deutlich, dass durch die staatliche Hilfe gegenüber einer reinen<br />

Bankfinanzierung mtl. 120,00 €, jährlich 1.440,00 € und sogar auf 10 Jahre gerechnet über<br />

14.400,00 € gespart werden.<br />

Wasenmoos – Vollzug des Arbeitskonzeptes<br />

Von Mitte Dezember 2010 bis Mitte März 2011 wurde das Wasenmooskonzept vollzogen.<br />

Insgesamt sind 86 Fälle ungenehmigt errichteter baulicher Anlagen bearbeitet worden. 51<br />

öffentlich-rechtliche Verträge sind mit den Eigentümern geschlossen worden, denen<br />

Restnutzungszeiten von 10 Jahren für freizeitgenutzte Anlagen und 15 Jahre für Wohnhäuser<br />

eingeräumt wurden, wobei Sicherheitsleistungen in Höhe von knapp 130 000 € hinterlegt<br />

wurden. In 10 Fällen beseitigten Eigentümer ihre baulichen Anlagen freiwillig.<br />

Es wurden 29 Beseitigungsanordnungen erlassen und sieben beim Verwaltungsgericht Augsburg<br />

bereits anhängige Verfahren wieder aufgerufen.<br />

Bis auf eine Ausnahme wurde gegen die Bescheide geklagt, insgesamt sind 32<br />

verwaltungsgerichtliche Verfahren allein im Bereich des Wasenmoses anhängig. 10 Eigentümer<br />

haben noch ihre Klagen zurückgenommen und sich für eine vertragliche Lösun entschieden.<br />

Inzwischen hat das Verwaltungsgericht in allen Fällen die Klagen abgewiesen. Bis auf 2 Kläger<br />

haben alle Anträge auf Zulassung der Berufung beim Bayer. Verwaltungsgerichtshof eingereicht<br />

(Stand Februar 2012).<br />

Insgesamt wurden 59 verwaltungsgerichtliche Verfahren im Jahre 2011 durchgeführt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Insgesamt wurden 59 verwaltungsgerichtliche Verfahren im Jahre 2011 durchgeführt.<br />

Häuserfahrt 2011<br />

Im April 2011 fand in Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen<br />

Landesverein für Heimatpflege und dem <strong>Landkreis</strong> eine<br />

Häuserfahrt statt. Die Fahrt wurde nach 2007 zum zweiten Mal<br />

organisiert und fand ein sehr großes öffentliches Interesse. Die ca.<br />

65 -70 Kultur-und Bauinteressierten sahen 4 alte<br />

denkmalgeschützte und sanierte und 4 neue sehr moderne<br />

Häuser. Dies sollte einerseits die große Spannweite heutigen<br />

Bauens und Wohnens auf dem Lande zeigen, andererseits aber Ein historisches Anwesen, das bei<br />

der Häuserfahrt besichtigt wurde.<br />

auch darstellen, wie auch heute zeitgemäß und auf ganz<br />

verschiedenen und „neuen Wegen“ an das Thema herangegangen wurde.<br />

Die Gegenüberstellung von Alt und Neu wurde bereits am Beginn der Fahrt besonders deutlich in<br />

Pfronten. An einem der idyllischen Flecken in Pfronten reihen sich um den Dorfer Weiher sehr<br />

alte denkmalgeschützte Bauernhäuser. In naher Nachbarschaft steht das 2. Gebäude der<br />

Häuserfahrt. Es ist im Gegensatz ein sehr moderner Neubau anstelle einer ehemals<br />

landwirtschaftlichen Hofstelle. Das historische Anwesen in Wald-Wetzlers wurde bereits vor<br />

einigen Jahren in Stand gesetzt. Dabei zeigte es sich, dass alte Bauernhäuser durchaus eine gute<br />

Wohnqualität, eigenen Charme und hohe Anpassungsfähigkeit an heutige Wohnbedürfnisse<br />

haben können. Der Kindergarten in Wald ist ein Beispiel dafür ist, dass auch ein Teil-Ersatzbau<br />

beim Bauen im Dorf eine Lösung bieten kann, wenn die Umnutzung des ehemaligen<br />

Wirtschaftsteils nicht mehr möglich ist. Es handelt sich hier um den ehemaligen Pfarr-Hof, der<br />

Pfarrhaus und früherer Ökonomieteil unter einem Dach zusammenfasst. In Immenhofen wurde<br />

der Neubau eines dörflichen Mehrfamilienhauses besichtigt. Energiebewusst und aus dem<br />

heimischen Rohstoff Holz gebaut ist ein neues Wohnhaus in Huttenwang. Am westlichen<br />

Ortsrand von Friesenried steht ein neues Wohn-und Werkstattgebäude. Es handelt sich um ein<br />

Holzhaus in Passivhausbauweise. Schluss-und Höhepunkt der Häuserfahrt war der Besuch der<br />

seit 2004 in der Sanierung stehenden Hofanlage der Liebenthannmühle. Es handelt sich hier um<br />

die Neunutzung des historisch wertvollen Mühlenensembles der einst bedeutenden Burg<br />

Liebenthann, die früher oberhalb auf einem Geländevorsprung über dem Günztal gebaut war und<br />

im Zuge der Säkularisation abgebrochen wurde.<br />

Impressionen von der Häuserfahrt können Sie oben rechts in der Bildergalerie 2 sehen.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Naturschutz<br />

„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“<br />

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll<br />

schöner werden“ kann heuer auf eine 50-jährige<br />

Erfolgsgeschichte zurückblicken.<br />

Mit dem diesjährigen Bezirksentscheid wurde die Tradition des<br />

erstmals 1961 ausgelobten, äußerst erfolgreichen staatlichen<br />

Wettbewerbes für den ländlichen Raum fortgesetzt. In Bayern<br />

haben sich seit den Anfangsjahren pro Wettbewerb<br />

Ortskern Mauerstetten<br />

durchschnittlich 1.200 Dorfgemeinschaften mit zehntausenden<br />

von Bewohnerinnen und Bewohnern aktiv beteiligt. Einschließlich des laufenden 24.<br />

Wettbewerbes haben in Schwaben insgesamt mehr als 2.500 Teilnehmerdörfer<br />

(Wiederholungsteilnahmen eingerechnet) am Wettbewerb teilgenommen.<br />

Der 24. Bundeswettbewerb startete im Jahre 2010 mit den Kreisentscheiden und wird im Jahre<br />

2013 mit dem Bundesentscheid abschließen.<br />

Eine Silbermedaille und einen Sonderpreis verlieh die Kommission der Dorfgemeinschaft<br />

Mauerstetten. Dieser Sonderpreis würdigt in besonderer Weise „die vorbildliche Einbindung und<br />

Umnutzung eines ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäudes in die Grundschule sowie die<br />

gelungene Neugestaltung der Ortsmitte mit dem energetisch vorbildlichen Neubau des<br />

Rathauses“.<br />

Einige Eindrücke ergeben sich aus der Bildergalerie 1.<br />

Wettbewerb “Grüne Begegnungs-und Erlebnis(t)räume“<br />

Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege<br />

hatte heuer den Wettbewerb 'Grüne Begegnungs-und<br />

Erlebnis(t)räume' ins Leben gerufen. Hintergrund dafür war, dass<br />

sich Lebensräume im Vergleich zu früher sehr verändert haben.<br />

Vor allem Kinder und Jugendliche haben bei Begegnungs-und<br />

Erlebnisräumen in einer 'Erwachsenenwelt' immer weniger<br />

Möglichkeiten, Naturerfahrungen aktiv und spielerisch zu<br />

Seeg Dorfanger<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege<br />

hatte heuer den Wettbewerb 'Grüne Begegnungs-und<br />

Erlebnis(t)räume' ins Leben gerufen. Hintergrund dafür war, dass<br />

sich Lebensräume im Vergleich zu früher sehr verändert haben.<br />

Vor allem Kinder und Jugendliche haben bei Begegnungs-und<br />

Erlebnisräumen in einer 'Erwachsenenwelt' immer weniger<br />

Möglichkeiten, Naturerfahrungen aktiv und spielerisch zu<br />

sammeln oder natürliche Zusammenhänge und deren Gefahren zu<br />

begreifen und einzuschätzen.<br />

Seeg Dorfanger<br />

Ziel des Wettbewerbes war es daher, das Bewusstsein für den Wert natürlicher Erlebnisräume zu<br />

schärfen, diese zu entwickeln und zu nutzen, um damit der Verarmung des Umfeldes<br />

entgegenzuwirken. Dem Aufruf folgten Seeg, Roßhaupten, Ketterschwang und Eggenthal. Eine<br />

fachkundige Jury unter der Leitung der Kreisfachberatung bewertete fünf Hauptaspekte, nämlich<br />

Begegnungs-und Erlebnisräume, Erreichbarkeit und Vernetzung, Erlebnis-und<br />

Aufenthaltsqualität, Nutzung und Aktionen sowie Perspektiven.<br />

Die Bewertung brachte folgendes Ergebnis: Seeg siegte vor Roßhaupten und Ketterschwang.<br />

Besonders gewürdigt wurde in Seeg die Freihaltung, Pflege und Ausstattung des circa acht ha.<br />

großen Angers inmitten des Dorfes. Dies zeugt von Wertebewusstsein und großem<br />

Gemeinschaftssinn. Er ist von allen Bevölkerungsgruppen ein stark genutzter Begegnungsraum.<br />

Roßhaupten wurde als zweiter Sieger gekürt, weil der naturnah gestaltete Kurpark, die<br />

hervorragend gelungene Friedhofserweiterung im Altort und der Kalvarienberg von großem<br />

Gemeinsinn zeugen. Ketterschwang wurde wegen herausragender Aktivitäten des<br />

Gartenbauvereines auf der Streuobstwiese und dem vom Verein angelegten Kinderacker zum<br />

dritten Sieger gekürt. Als besonders beachtenswert wurde das Ferienprogramm für Kinder<br />

herausgestellt.<br />

Den vierten Platz belegte Eggenthal. Beeindruckt hat der gelungen gestaltete Vorplatz vor der<br />

Seelenkapelle. Die zweckmäßige Gestaltung und gleichzeitig die gute Einbindung in das Gelände<br />

haben überzeugt. Auch die weiteren Vorhaben sowie die Alleeerneuerung wurden besonders<br />

gewürdigt.<br />

Landrat Fleschhut dankte den Teilnehmern und allen Gartenbauvereinen auf der<br />

Herbstkreisversammlung für ihr Engagement und überreichte den ersten drei Siegern die von<br />

Staatsminister Söder unterzeichnete Urkunde und eine Bronzeplakette, der vierte Sieger erhielt<br />

eine Urkunde des Landesverbandes. Der Kreisverband würdigte die Leistung mit einem Scheck<br />

von je 250,-€ an die Gartenbauvereine.<br />

Impressionen aus der Siegergemeinde Seeg ergeben sich aus der Bildergalerie 2.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Klimaprogramm 2020<br />

Drainierte Moore sind die größte Einzelquelle für Treibhausgase außerhalb des Energiesektors.<br />

Durch naturnahe Wasserstände in Mooren kann ein erheblicher Klimaschutzeffekt erzielt werden<br />

-pro Hektar Fläche und Jahr rund 10-20 Tonnen CO².<br />

Die Bayerische Staatsregierung stellt im Zeitraum von 2009-2011 Mittel des Klimaprogramms<br />

Bayern 2020 für klimarelevante Maßnahmen im Moorschutz zur Verfügung. Insgesamt investiert<br />

der Freistaat Bayern etwa 8 Mio. €. Rund 815.000,-€ Fördermittel fließen davon bis Ende 2011<br />

ins Ostallgäu. Im Ostallgäu konnten mit Unterstützung aus dem Klimaprogramm alleine im<br />

<strong>Landkreis</strong> ca. 62 ha Grund erworben werden, davon 52 ha vom <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu.<br />

Durch den Grunderwerb der öffentlichen Hand werden langfristig die Umsetzungsmaßnahmen<br />

und somit eine nachhaltige ökologische Funktionsfähigkeit der Moore im Klimaschutz gesichert.<br />

Da Moorgrundstücke in der Regel sehr kleinflächig sind, ist der Erwerb zusammenhängender<br />

Komplexe anzustreben.<br />

Die erforderlichen Wiedervernässungsmaßnahmen auf den Grundstücken des <strong>Landkreis</strong>es und<br />

sonstiger Eigentümer wurden durch den Landschaftspflegeverband Ostallgäu durchgeführt.<br />

Insgesamt konnten im Förderzeitraum Maßnahmen mit einem Volumen von ca. 438.000,00 Euro<br />

durchgeführt werden.<br />

Mehr zum Klimaschutz im Ostallgäu können Sie hier lesen.<br />

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Wasserrecht<br />

Oberflächennahe Geothermie<br />

Im Jahr 2011 wurden 37 Grundwasserwärmepumpen und 12<br />

Erdwärmesondenanlagen genehmigt. Durch sparsamen und<br />

effizienten Energieeinsatz können gerade im Gebäude-und<br />

Heizungsbereich im erheblichen Maß fossile Energieträger<br />

geschont, CO2-Emmisionen verringert und wichtige Beiträge zum<br />

Klimaschutz geleistet werden.<br />

Im Untergrund der Erde ruht ein erhebliches Potenzial an<br />

geothermischer Energie, das u. a. durch Grundwasserwärmepumpen und<br />

Erdwärmesondenanlagen genutzt werden kann.<br />

Der Trend zur vermehrten Nutzung solcher Anlagen hält weiter an. Dadurch werden die<br />

Anzahl an genehmigten Anlagen<br />

in den Jahren 2004 -2011<br />

Kenntnisse über die geologischen Verhältnisse im Ostallgäu immer umfangreicher, wodurch es<br />

zukünftig einfacher sein wird, die idealen Standorte für solche Anlagen zu finden. Die folgende<br />

Tabelle zeigt die Zunahme an genehmigten Anlagen innerhalb der letzten 10 Jahre.<br />

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit bietet eine umfangreiche<br />

Broschüre zu diesem Thema an.<br />

Grundwasserwärmepumpe:<br />

Bei der Grundwasserwärmepumpe wird Grundwasser über einen Förderbrunnen nach oben<br />

gepumpt. Im Verdampfer der Wärmepumpe verdampft flüssiges Kältemittel und nimmt die im<br />

Wasser enthaltene Wärme auf. Im Verdichter wird das Kältemittel komprimiert, wobei seine<br />

Temperatur bis auf 70°C ansteigt. Über einen Wärmetauscher gibt es seine Energie wieder an<br />

den Heizungswasserkreislauf ab. Das abgekühlte Wasser wird dann nach außen über einen so<br />

genannten Schluckbrunnen in den Untergrund geleitet.<br />

Grundwasser hat das ganze Jahr über eine beinahe gleichbleibende Temperatur. Es ist damit der<br />

beste Sonnenenergiespeicher und macht die Grundwasser-Wärmepumpe zu einem System, das<br />

auf Dauer höchst sparsam ist. Voraussetzung ist jedoch, dass der Grundwasserspiegel langfristig<br />

nicht sinkt.<br />

Erdwärmesondenanlage:<br />

Erdwärmesonden werden senkrecht bis zu 100, teilweise sogar 150 Meter tief in den Boden<br />

eingelassen. Sie bestehen normalerweise aus zwei U-förmigen Kunststoffrohren, durch die das<br />

Kältemittel Sole fließt, um die Erdwärme aufzunehmen und diese an den Verdampfer der<br />

Wärmepumpe abgibt. Das dampfförmige Arbeitsmittel wird erhitzt und zu so genanntem<br />

Heißgas. Das Heißgas gibt im Kondensator seine thermische Energie an das Heizsystem ab.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Erdwärmesonden werden senkrecht bis zu 100, teilweise sogar 150 Meter tief in den Boden<br />

eingelassen. Sie bestehen normalerweise aus zwei U-förmigen Kunststoffrohren, durch die das<br />

Kältemittel Sole fließt, um die Erdwärme aufzunehmen und diese an den Verdampfer der<br />

Wärmepumpe abgibt. Das dampfförmige Arbeitsmittel wird erhitzt und zu so genanntem<br />

Heißgas. Das Heißgas gibt im Kondensator seine thermische Energie an das Heizsystem ab.<br />

Erdsonden benötigen wenig Platz – auch bei kleinem Außengelände sind sie deshalb eine<br />

mögliche Lösung. Weil tief in die Erde gebohrt wird und umfangreiche Erdarbeiten nötig sind, ist<br />

dieser Typ Wärmetauscher jedoch teurer als die Grundwasserwärmepumpe.<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

Die Bayerische Staatsregierung baut seit Jahren konsequent den<br />

Hochwasserschutz in Bayern aus. Zwischen 2001 bis 2020<br />

investiert der Freistaat insgesamt 2,3 Milliarden Euro in sein<br />

Hochwasserschutz-Aktionsprogramm. Rund 1,4 Milliarden<br />

wurden bereits aufgewendet. Hochwasserrückhaltebecken<br />

wurden im <strong>Landkreis</strong> Ostallgäu im Jahr 2011 in mehreren<br />

Gemeinden geplant. Neun Planfeststellungsbeschlüsse wurden<br />

erlassen und zwei Vorhaben stehen kurz vor der Entscheidung.<br />

Aus der folgenden Übersicht kann der Stand der Verfahren seit<br />

2009 eingesehen werden.<br />

Hochwasserrückhaltebecken Görisried – Hornbachsperre<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

Beim Bau des Sperrenbauwerkes sind wegen der Nässe im ersten Halbjahr 2011 Mehrkosten in<br />

Höhe von 570.000 € angefallen. Die Hochwasserschutzmaßnahme Hornbachsperre wurde Ende<br />

2011 abgeschlossen.<br />

Hochwasserrückhaltebecken im Bereich der Gennach und des Hühnerbaches<br />

Die geplanten Maßnahmen des Zweckverbandes Hochwasserschutz Gennach-Hühnerbach sind<br />

bis auf zwei Rückhaltebecken planfestgestellt. Für diese Arbeiten fand bereits der Spatenstich<br />

statt. Am Hochwasserrückhaltebecken Krebsgraben in der Nähe der Hammerschmiede bei<br />

Stöttwang fand der Spatenstich am 20.07.2011 statt. In diesem Becken können 150.000 cbm<br />

Wasser zurückgehalten werden, so dass statt bisher 6,3 cbm/ s künftig nur noch 2,7 cbm/ s in die<br />

Gennach rauschen. Dadurch werden Ortsbereiche von Thalhofen, Linden und Dösingen geschützt.<br />

Am 14.10.2011 fand der Spatenstich beim Hochwasserrückhaltebecken Indianer bei Ob,<br />

Gemeinde Bidingen statt. Hier entsteht ein Damm, der eine Höhe von 9 Meter, eine Breite von 65<br />

Metern und eine Länge von 110 Metern haben wird. Das Rückhaltevolumen wird hier 350.000<br />

cbm betragen.<br />

Beim Sickerbecken am Stettbach bei Weinhausen, Gemeinde Jengen, wurden die Arbeiten Ende<br />

2011 erledigt. Hier beträgt der Rückhalteraum 44.000 cbm.<br />

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Beim Sickerbecken am Stettbach bei Weinhausen, Gemeinde Jengen, wurden die Arbeiten Ende<br />

2011 erledigt. Hier beträgt der Rückhalteraum 44.000 cbm.<br />

Den Bauverlauf der Hochwasserschutzmaßnahmen können Sie oben rechts in einer Bildergalerie<br />

sehen.<br />

Aufstauung Forggensee verzögert<br />

Anfang Mai 2011 musste die E-ON Wasserkraft GmbH mitteilen,<br />

dass die Trockenheit den Aufstau des Forggensees verzögert. Das<br />

Zieldatum wurde bereits vom 01.06.2011 auf den 15.06.2011<br />

verschoben. Nicht nur die geringen Schneefälle im Winter, die<br />

weniger Schmelzwasser als üblich brachten, sondern auch die<br />

extreme lang anhaltende Trockenheit im Frühjahr führte dazu,<br />

dass nicht genügend Wasser zum regulären Aufstau bis Anfang<br />

Juni zur Verfügung stand. Zusammen mit dem<br />

Wasserwirtschaftsamt Kempten wurde eine Speicherstrategie<br />

entwickelt, die ein Maximum für den Rückhalt im Forggensee<br />

darstellte und auch den Unterlauf des Lechs angemessen<br />

versorgte.<br />

Der Forggensee wurde in den Jahren 1950 bis 1954 für die<br />

Energieerzeugung aus Wasserkraft erbaut. Er dient als so<br />

genannter Kopfspeicher für die gesamte Wasserkraftkette am<br />

Lech bis Merching im <strong>Landkreis</strong> Aichach-Friedberg. Heute hat er<br />

zusätzlich eine wichtige Funktion für den Hochwasserschutz<br />

entlang des gesamten Lechs.<br />

Dank dieses optimierten Aufstauprogrammes und der erhöhten<br />

Forggenseekonzept der Gemeinde<br />

Roßhaupten – Neugestaltete<br />

Anlegestelle für die<br />

Forggenseeschifffahrt<br />

Forggenseekonzept der Gemeinde<br />

Roßhaupten – Neugestaltung des<br />

Bootssteges des TSV Roßhaupten<br />

Zuflüsse Ende Mai entwickelte sich die Füllung des Forggensees besser als zunächst befürchtet.<br />

Am 02.06.2011, abends um 18.00 Uhr wurde der Vollstau – Minimalhöhe 780,20 m ü. NN<br />

erreicht.<br />

Insbesondere für die Nutzer des Sees war dies sehr erfreulich, da sie die Saison zum Wochenende<br />

eröffnen konnten.<br />

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Allgäuer Moorallianz<br />

Neues Logo und neue Internetpräsenz<br />

Der Überlebenskünstler Sonnentau ist das neue Logo der Allgäuer<br />

Moorallianz Symbol für intakte Moore und artenreiche<br />

Moorlandschaften. Die fleischfressende Pflanze ist genügsam; sie<br />

fängt mit ihren Klebedrüsen ihre Beute und kann so auf sehr<br />

nährstoffarmen Standorten wachsen.<br />

Der neu gestaltete Web-Auftritt der Allgäuer Moorallianz<br />

informiert aktuell und benutzerorientiert über die vielfältigen<br />

Projekte und Ideen zu Moorschutz und Moorerlebnis.<br />

Das neue Logo der Allgäuer<br />

Moorallianz<br />

Naturliebhaber erfahren Interessantes über die Vielfalt der Allgäuer Moore. Bereits laufende<br />

Moorschutz-Projekte werden vorgestellt. Familien können sich informieren, wo sie am<br />

Wochenende im Moor spazieren gehen und Abenteuer erleben können. Lehrer finden<br />

Wissenswertes zum Moorkoffer und Landnutzer bekommen Informationen zu<br />

Fördermöglichkeiten.<br />

Handlungskonzept für das Bundesprojekt liegt im Entwurf vor<br />

Die Bestandserfassung für das Kerngebiet im Bundesprojekt Allgäuer Moorallianz hat ergeben,<br />

dass von den rund 3.000 ha an Moorlebensräumen im Projektgebiet rund ein Viertel noch<br />

weitgehend intakt ist; auf rund der Hälfte bestehen gute Aussichten für eine Renaturierung.<br />

Bisher wurden jedoch erst auf rund 1 % der Moorfläche Moorschutz-Maßnahmen umgesetzt.<br />

Durch die Untersuchungen wird die hohe ökologische Bedeutung der Allgäuer Moore<br />

unterstrichen: Im Kemptener und Sulzschneider Wald liegen die größten Vorkommen von<br />

Bergkiefern-Moorwäldern in Mitteleuropa. Das Allgäu hat damit eine hohe Verantwortung für<br />

den Erhalt dieser Lebensräume.<br />

Die von den Fachleuten vorgeschlagenen Maßnahmen werden mit Landwirten, Gemeinden und<br />

Flächeneigentümern diskutiert und abgestimmt. Ab Mitte 2012 sollen die Maßnahmen<br />

sukzessive umgesetzt werden.<br />

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Fachtagung „Moorschutz konkret: Planung und Praxis“ in Marktoberdorf<br />

Auf Einladung der Allgäuer Moorallianz trafen sich rund 90<br />

Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur<br />

ersten Fachtagung „Moorschutz konkret“ in Marktoberdorf. Dabei<br />

wurden Ergebnisse aus verschiedenen Moorschutzprojekten<br />

präsentiert und diskutiert.<br />

Landrat und Vorsitzender des Zweckverbands Allgäuer<br />

Moorallianz Johann Fleschhut machte deutlich, dass der<br />

Moorschutz im Allgäu einen hohen Stellenwert hat: „Wir wollen<br />

die Erfolgsgeschichte unserer Moorallianz fortschreiben, und<br />

Landrat Johann Fleschhut<br />

begrüßt die Teilnehmer<br />

dafür ist der internationale Austausch sehr wertvoll.“ so Landrat Fleschhut bei der Begrüßung.<br />

„Dies ist die erste Fachtagung Moorschutz im Allgäu, aber sicher nicht die letzte“.<br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist allen Projekten gemeinsam: „Ob Projekte gelingen hängt<br />

entscheidend davon ab, ob die Beteiligten in der Region überzeugt werden können. Erfolgreich<br />

ist der Moorschutz nur im Dialog“, resümierte Günter Riegel, Projektleiter der Allgäuer<br />

Moorallianz und Moderator der Tagung. Als Ergebnis der Tagung wurde vereinbart, den<br />

Erfahrungsaustausch im Moorschutz weiterzuführen.<br />

Bei der Fachtagung wurde deutlich, dass sich die Planungsmethoden in den letzten 20 Jahren<br />

wesentlich weiterentwickelt haben: mit digitalen Geländemodellen liegen wichtige<br />

Planungsgrundlagen vor, anhand derer die Höhenverhältnisse und hydrologische Situation der<br />

Moorgebiete exakt nachgebildet werden können. Auch für die Ausführung von Stauwehren zur<br />

Wiedervernässung wurden in den Projekten Standards entwickelt und Leitfäden erarbeitet.<br />

Während früher vieles nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ lief, liegen heute Leitfäden für die<br />

technische Ausführung vor. Im Wurzacher Ried mussten nach rund 15 Jahren zahlreiche, alte<br />

Stauwehre nachgebessert werden, weil diese nicht mehr dicht sind. Im Pfrunger Ried (Baden-<br />

Württemberg) kommen daher langlebige Spundwände aus Recycling-Plastik zum Einsatz.<br />

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Neuer Bohlenweg am Elbsee<br />

Ein neuer Bohlenweg führt am Elbsee östlich der Seealpe durch<br />

hohes Schilf, über Wasserläufe und an einer Biberburg vorbei. Als<br />

ersten Schritt eines gemeinsamen Projekts der Gemeinden<br />

Aitrang, Ruderatshofen und Unterthingau zum Moorerlebnis am<br />

Elbsee ist der Steg nun mit Grundstückseigentümern, Landwirten,<br />

Landschaftspflegeverband und Naturschutz initiiert und von einer<br />

örtlichen Baufirma aufgestellt worden.<br />

Das Projekt zeigt am Elbsee erneut, dass ein nachhaltiger<br />

Naturtourismus – abgestimmt mit den Akteuren in der Region –<br />

Einweihung des Bohlenwegs am<br />

Elbsee.<br />

die zukunftsweisende Chance für die Region ist. Es bietet Naturerlebnis im ländlichen Raum –<br />

abseits vom Gedränge am Berg oder Pistenrummel. Die Allgäuer Moorallianz ist Partner für einen<br />

nachhaltigen naturverträglichen Tourismus in der Region.<br />

Der Bohlenweg am Elbsee ist 240m lang in Pfahlbauweise, die Pfähle wurden von der Baufirma<br />

geländeschonend und unter strengen Bauvorgaben in den schlammigen Grund gedrückt – ganz<br />

ohne Fundamentierung. An Material wurden ca. 50 Kubikmeter Holz verbraucht, die Kosten<br />

betragen rund 50.000 €.<br />

In einem zweiten Schritt sollen nun – ebenfalls in gemeinsamer Arbeit – Moorerlebnis-und<br />

Umweltbildungsstationen eingerichtet werden.<br />

Aktionsmonat Allgäuer Moorallianz – voller Erfolg<br />

Ein ereignisreicher Herbst liegt hinter dem Projektteam. Der<br />

Startschuss zum Aktionsmonat Allgäuer Moorallianz erfolgte mit<br />

der Eröffnung der Wanderausstellung im <strong>Landratsamt</strong> Ostallgäu<br />

und der Auszeichnung der aktiven Projektpartner.<br />

Der Name ist Programm: die Moorallianz bündelt Kräfte, gewinnt<br />

Partner, begeistert für den Moorschutz und schafft so Akzeptanz.<br />

Wesentlich tragen dazu die Partner der Moorallianz bei. Dies<br />

nahm das Projektteam zum Anlass und zeichnete die wichtigsten<br />

Partner der Moorallianz in einem feierlichen Rahmen am Rande<br />

Auszeichnung der aktiven<br />

Projektpartner am Eröffnungstag<br />

der Wanderaustellung.<br />

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des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Der Name ist Programm: die Moorallianz bündelt Kräfte, gewinnt<br />

Partner, begeistert für den Moorschutz und schafft so Akzeptanz.<br />

Wesentlich tragen dazu die Partner der Moorallianz bei. Dies<br />

nahm das Projektteam zum Anlass und zeichnete die wichtigsten<br />

Partner der Moorallianz in einem feierlichen Rahmen am Rande<br />

der Ausstellungseröffnung aus.<br />

Zu den Vorreitern bei der Unterstützung der Moorallianz zählen mit der praktischen<br />

Auszeichnung der aktiven<br />

Projektpartner am Eröffnungstag<br />

der Wanderaustellung.<br />

Landschaftspflege die Familie Köpf aus Seeg und die Familie Nagler aus Augsburg mit der<br />

Bereitstellung von Flächen für Renaturierungsmaßnahmen in den Stöttener Mooren. Frank<br />

Stolzer, stellvertretend für die Ortsgruppe Marktoberdorf des Bund Naturschutz und Helmar<br />

Schreiter, stellvertretend für die Kreisgruppe Ostallgäu des Landesbund für Vogelschutz wurden<br />

für die aktive Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen geehrt. Eine der ansehnlichen<br />

Trophäen mit dem Sonnentau-Logo der Moorallianz erhielt außerdem der Betrieb Sonthofen der<br />

Bayerische Staatsforsten, da diese einer der reichsten Partner der Moorallianz sind: sie verfügen<br />

über mehrere Hundert Hektar Moorflächen im Kerngebiet des Projekts – und arbeiten bereits<br />

aktiv an deren Erhalt. Ein gutes Beispiel für kommunales Engagement im Moorschutz ist die<br />

Stadt Marktoberdorf mit dem Anstau von Gräben auf stadteigenen Flächen, stellvertretend<br />

erhielt Bürgermeister Himmer die Auszeichnung.<br />

Unter dem Motto „Baden in der Faszination der Moore“ bot sich fünf Wochen lang die<br />

Gelegenheit, das Moor und seine Artenvielfalt trockenen Fußes kennenzulernen. Zahlreiche<br />

Schulklassen und Besucher aus der Region konnten bei einem Besuch in der Wanderausstellung<br />

Fragen auf den Grund gehen wie „Was hat Moorschutz mit Klimaschutz zu tun? Welche<br />

besonderen Arten leben im Moor? Wieso steckt das Moor in einer Wanne und warum haben<br />

Moore Ähnlichkeit mit einem Badeschwamm?“<br />

Im Oktober bot die Moorerlebniswoche in Halblech ein abwechslungsreiches Programm. Die<br />

Teilnehmer erlebten bei zehn Veranstaltungen Sagenhaftes, Spannendes, Historisches, Fachliches<br />

und Kulinarisches rund um das Thema Moor: eine Fackelwanderung, die Wildwanderung, ein<br />

Wildessen und die Pferdekutschfahrt, ein Märchenabend, eine botanische und eine<br />

landwirtschaftliche Führung, eine Zeitreise im Dorfmuseum und den Mord im Moor beim<br />

Krimidinner – der Streifzug durch die einzigartige Allgäuer Moorlandschaft war vielfältig und<br />

bot für jeden etwas.<br />

Bei den Aktionstagen rund ums Moor am Elbsee wurden Beispiele aus dem aktiven Moorschutz<br />

vorgestellt. An dem Ergebnis einer gelungenen Moorrenaturierung des Bund Naturschutz im<br />

Dümpfelmoos bei Geisenried und der Vorführung einiger Landwirte ihrer nützlichen<br />

Spezialgeräte zur Streuwiesenbewirtschaftung war zu sehen, dass es bereits viele betriebsame<br />

Partner der Moorallianz gibt.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Moos-Mähraupe „Bully I“ im Einsatz – optimale Streuwiesenbewirtschaftung<br />

Ein findiger Landwirt aus dem Ostallgäu hat sie erfunden: die<br />

Moos-Mähraupe „Bully I“ ist seit diesem Herbst einsatzbereit.<br />

Sehr nasse Standorte können mit dem Gerät bodenschonend<br />

gemäht und das Mähgut aus der Fläche abtransportiert werden.<br />

Bei einem Aktionstag zur Streuwiesenbewirtschaftung im Oktober<br />

am Elbsee stellte der Landwirt das Gerät vor und weckte dabei<br />

sehr großes Interesse bei den Kollegen. Die Allgäuer Moorallianz,<br />

Landschaftspflegeverbände oder Unteren Naturschutzbehörden Die Moos-Mähraupe „Bully I“ bei<br />

der Streuwiesenpflege am Elbsee.<br />

sind bei der Vermittlung von Mäharbeiten mit der Raupe<br />

behilflich.<br />

Für Landwirte, die sich der arbeitsintensiven Streuwiesenpflege angenommen haben oder<br />

annehmen wollen, hat die Allgäuer Moorallianz das 50-Höfe-Programm ins Leben gerufen. Die<br />

ersten sieben Anträge innerhalb des Programms sind nun bewilligt und damit bereits rund<br />

36.000 € an Fördermitteln abgerufen.<br />

Gefördert werden technische Geräte und Einrichtungen für Mahd und Bergung, Einstreu,<br />

Entmistung, Lagerung und Ausbringen der Streue. Weitere 10 Anfragen sind gerade bei der<br />

Moorallianz in Bearbeitung. Landwirte, die sich für eine Förderung interessieren, sollten den<br />

Anschluss nicht verpassen und sich baldmöglichst bei der Moorallianz melden.<br />

Durch die große Nachfrage und die hohen Preise für Streue, werden Stallsysteme für Allgäuer<br />

Landwirte immer interessanter, die einen sparsamen Einsatz von Einstreumaterial möglich<br />

machen. Die Allgäuer Moorallianz und die Streueverwertung im Allgäu organisierten deshalb<br />

Mitte des Jahres die Besichtigung eines Kompoststalls. Die Lehrfahrt nach Oberösterreich zeigte<br />

den teilnehmenden Landwirten, dass mit diesem innovativen Stallsystem bis zu 50% Einstreu<br />

gegenüber dem Tiefstreustall eingespart werden kann.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Landschaftspflegeverband<br />

Verleihung des Deutschen Landschaftspflegepreises 2011 an Beppo Zeislmeier<br />

„Wir geben der Landschaftspflege Gesichter!“ -Verleihung des<br />

„Oscars“ der Landschaftspflege in Bergisch Gladbach.<br />

Im Rahmen des Deutschen Landschaftspflegetages 2011 fand am<br />

21.9.2011 in Bergisch Gladbach die Verleihung des Deutschen<br />

Landschaftspflegepreises statt. Unter dem Motto „Wir geben der<br />

Landschaftspflege Gesichter!“ wurden fünf Preisträger für ihren<br />

großen Einsatz als verdiente Mitstreiter und Pioniere, die schon<br />

sehr lange und sehr engagiert für die Landschaft sowie die<br />

Landschaftspflegeverbände aktiv sind, ausgezeichnet. Der Preis<br />

wird jährlich vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL)<br />

Preisverleihung an Beppo<br />

Zeislmeier (Bildmitte)<br />

ausgeschrieben. Beppo Zeislmeier, Bürgermeister der Gemeinde Pfronten und Vorsitzender des<br />

Landschaftspflegeverbands Ostallgäu, ist Gründungsmitglied. Die offene unkomplizierte<br />

Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Naturschützern und der Kommunalpolitik ist ihm ein<br />

besonderes Anliegen. Dabei liegt das Faible des ehemaligen Lehrers, den der elterliche Bauernhof<br />

mitgeprägt hat, vor allem im Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die Natur. Dabei<br />

scheute er sich nicht, bei der Mahd von Streuwiesen mit Schülern selbst Hand mit anzulegen.<br />

Sein Einsatz ist leicht zu begründen: nur wenn sich die heranwachsende Generation für<br />

Naturschutz und Landschaftspflege interessiert, wird das Allgäu, auch in Zukunft bei<br />

nachhaltiger Entwicklung noch so vielgestaltig und attraktiv für Bewohner und Gäste sein.<br />

Die Verleihung des Landschaftspflegepreises nahmen Josef Göppel MdB, Vorsitzender des DVL,<br />

und Udo Paschedag, Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Natur-und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vor. Göppel betonte, dass sich<br />

jeder Verband glücklich schätzen könne, der sich auf eine solche Riege engagierter Mitstreiter<br />

stützen könne.<br />

Der Deutsche Landschaftspflegepreis wird finanziell unterstützt vom Bundesministerium für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf der Grundlage eines Beschlusses des<br />

Deutschen Bundestages.<br />

Umweltpreis 2011 an Josef Freuding<br />

Für seine jahrzehntelange Pionierarbeit bei der Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und<br />

Landwirtschaft, insbesondere auch bei der Konzeption und Etablierung einer Streubörse zur<br />

Integration von Naturschutzmaßnahmen in eine landwirtschaftliche Wertschöpfungskette,<br />

wurde Josef Freuding aus Pforzen-Ingenried mit dem Umweltpreis der Bayerischen<br />

Landesstiftung ausgezeichnet.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> 201<br />

des <strong>Landratsamt</strong>es Ostallgäu<br />

Mehr über die Ehrung können Sie hier lesen.<br />

Landwirte wichtige Partner im Naturschutz<br />

30 Betriebe erstmals als "Bayern-Arche-Betriebe" ausgezeichnet.<br />

Bayern unterstützt das Engagement der Landwirte zum Erhalt der Artenvielfalt und zum<br />

Naturschutz. Das betonte Dr. Marcel Huber, Umweltminister, bei der erstmaligen Auszeichnung<br />

von 30 Betrieben als "Bayern-Arche-Betrieb". "Bayerische Bauern nehmen ihre Verantwortung<br />

für unsere Umwelt ernst. Mensch und Natur profitieren von ihrem sorgsamen Umgang mit den<br />

Flächen", sagte Huber. Ob Ackerbauer oder Milchviehhalter, Schäfer oder Teichwirt -99 Betriebe<br />

hatten sich für den Wettbewerb "Bayern-Arche-Betrieb" des bayerischen Umweltministeriums<br />

beworben. Ziel war es, die Leistungen der Landwirte um die biologische Vielfalt zu würdigen.<br />

"Die zahlreichen Bewerbungen zeigen: Jeder Landwirt kann etwas zum Erhalt der Biodiversität<br />

beitragen -ob Haupt-oder Nebenerwerbslandwirt, ökologisch oder konventionell bewirtschaftete<br />

Betriebe", sagte Huber. Das Engagement reichte von der Haltung seltener Tierrassen wie dem<br />

Original Allgäuer Braunvieh, über die aufwändige Pflege steiler Bergwiesen mit den Braunen<br />

Bergschafen bis hin zum Erhalt von Biotopen. "Von der Erfahrung und dem Ideenreichtum der<br />

Landwirte kann der bayerische Naturschutz profitieren", so Huber.<br />

Im Ostallgäu wurde der aktive Landschaftspfleger Thomas Königsberger aus Mauerstetten<br />

ausgezeichnet. Thomas Königsberger und seine Frau Daniela bewirtschaften den<br />

landwirtschaftlichen Biobetrieb „Birkenhof“. In seinem Stall stehen Galloways. Diese Rasse wird<br />

auch in der extensiven Bewirtschaftung hochwertiger Naturschutzflächen eingesetzt. Die<br />

landwirtschaftlichen Produkte werden im eigenen Hofladen verkauft. Die Familie Königsberger<br />

öffnet ihren Hof auch für Schulkinder, die so die Landwirtschaft besser verstehen können. Seit<br />

etlichen Jahren arbeitet Thomas Königsberger gemeinsam mit seinem Bruder Petrus aktiv in der<br />

Landschaftspflege. Die beiden bauten eine handelsübliche Pistenraupe auf die Bedürfnisse<br />

(Bodenschonung, ideale Gewichtsverteilung) der Landschaftspflege um und pflegen damit<br />

überwiegend Streuwiesenflächen im Ostallgäu. Die „Streue“ setzen sie überwiegend als Einstreu<br />

bei ihren Tieren ein. Thomas Königsberger will sein Gerät auch überbetrieblich einsetzen. Der<br />

große Tüftler arbeitet jetzt schon wieder mit Hochdruck an einer Weiterentwicklung.<br />

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Aktionstag am Elbsee<br />

Der Landschaftspflegeverband veranstaltete im Rahmen des<br />

Aktionsmonats der Allgäuer Moorallianz einen Erlebnistag am<br />

Elbsee:<br />

Maschinenausstellung unserer Pfleger<br />

Malaktion mit „Moorwasser“ mit Manuela Frank<br />

Motorsägenkünstler gestaltete Baumstümpfe<br />

Biberführung zum „Burgherren“ des Elbsees durch Helmar<br />

Schreiter<br />

Vortrag über die Entstehung des Elbsees durch Dr. Christoph<br />

Greifenhagen<br />

Ein Highlight des Aktionstages:<br />

Biberführung am Elbsee<br />

Koordinationsstelle der Streueverwertung im Allgäu<br />

Das von den Landschaftspflegeverbänden initiierte allgäuweite Leader-Projekt<br />

„Streueverwertung im Allgäu“ betreut umfassend den Biotoptyp Streuwiese. Das Projektgebiet<br />

erstreckt sich über die <strong>Landkreis</strong>e Ostallgäu, Unterallgäu, Oberallgäu sowie den <strong>Landkreis</strong> Lindau.<br />

Ziel des Projektes ist, durch die Nutzung und Verwertung des Aufwuchses die Streuwiesen im<br />

Allgäu zu erhalten und zu fördern. Dadurch wird die enorme Artenvielfalt und unsere<br />

einzigartige Natur und Kulturlandschaft bewahrt.<br />

Ein zusätzlicher Nutzen für das Allgäu entsteht durch die Wertschöpfung in der Landwirtschaft<br />

direkt sowie im Tourismus, da durch das attraktivere Landschaftsbild mehr Touristen gewonnen<br />

werden können.<br />

Nachfolgend sehen Sie einen Auszug der Tätigkeiten aus 2011:<br />

Mähgut „Streue“ vermittelt<br />

für brachgefallene Streuwiesen Pächter / Pfleger gesucht um die Bewirtschaftung sicher zu<br />

stellen<br />

neuartiges Stallsystem „Kompoststall“ interessierten Landwirten bei einer Exkursion nach<br />

Österreich vorgestellt<br />

Diverse Führungen durch Streuwiesen und Infostände bei verschiedenen Veranstaltungen /<br />

Messen<br />

Vorträge über Mahd-und Bergetechniken auf Streuwiesen sowie Lagerung und Verwendung<br />

von Streue in verschiedenen Stallsystemen bei Bio-Verbänden gehalten.<br />

Gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV) Kriterien zum sicheren<br />

Umgang mit Streue aufgestellt um das Thema Gesundheitsschutz in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben weiter voran zu treiben.<br />

Technische Beratung der Landwirte in Mäh-, Berge-, Transport-, Trocknungs-und<br />

Ausbringungstechnik (Mist)<br />

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