August 2008 - Gemeinde Baiersbronn
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52 <strong>August</strong> <strong>2008</strong> • Lichtblicke<br />
Redaktion<br />
Zwiebelfest im historischen Backhäusle<br />
Lossburg<br />
Am Samstag, 30. <strong>August</strong> ab<br />
12.00 Uhr veranstaltet der<br />
Verein der Backhausfreunde wieder<br />
ein Zwiebelfest im historischen<br />
Backhäusle in der Schlagwaldstraße.<br />
Hier werden alle Köstlichkeiten<br />
rund um die Zwiebel angeboten,<br />
z.B. Zwiebelflammkuchen, Zwiebelgulasch<br />
in der Zwiebelbrottasse<br />
oder mit Zwiebel-Schinken-Stängle,<br />
natürlich darf auch der Zwiebelkuchen<br />
nicht fehlen. Zum Nachtisch<br />
»ebbes Süßes« ausnahmsweise ohne<br />
Zwiebel. Für Getränke und<br />
Unterhaltungsmusik wird gesorgt.<br />
Lothar von Versen – Berliner Kabarettist,<br />
satirischer Chansonnier & Retter<br />
<strong>Baiersbronn</strong>/Lossburg<br />
Unter diesen Oberbegriffen lässt<br />
sich Lothar von Versen ganz unkompliziert<br />
einordnen. Darüber hinaus<br />
hört er es gern, wenn man ihn<br />
als witzig-skurrilen Sketchgestalter,<br />
aber auch als relativ stimmgewaltigen<br />
Sänger seiner eigenen, engagierten<br />
oder einfach unterhaltenden<br />
Lieder bezeichnet. Er spielt auf der<br />
Bühne gern entweder übergebildete<br />
Intellektuelle oder simple Dumpf-<br />
backen, weil er die Extreme mag. Er<br />
liebt es, sein Publikum zu überraschen.<br />
Sieht sich als den kleinen Jungen,<br />
der im Keller pfeift, grölt und<br />
Witze macht, obwohl die Lage eigentlich<br />
gar nicht komisch ist …<br />
Lingua Teutonica<br />
Es gilt, die Deutsche Sprache, die<br />
heute nur noch in der schwachsinnigen<br />
Schwundform des Denglish<br />
besteht, zu retten. In der Art: »Immer,<br />
wenn ich einen Brief in Händen<br />
halte, und das passiert über<br />
sieben Mal im Jahr – schon wegen<br />
meiner Fanpost –, dann jagen sich<br />
mir Schaudern kaltem Entsetzens<br />
über die Rückenmarksnervenstränge<br />
und Hand auf dem Herzen,<br />
geht es Ihnen nicht identisch? Sehen<br />
Sie, gutes Deutsch trifft man<br />
heute kaum mehr, falsches<br />
Deutsch dagegen überall, wo man<br />
hintritt. Als die alten Römer in der<br />
seinerzeitigen Epoche, wo sie<br />
denn gelebt hatten, wann sonst,<br />
das gute Lateinisch abgewöhnt<br />
wurden, da begann doch erst ihr<br />
allgemeiner Niederbruch, da wurden<br />
Zustände an die Bildoberfläche<br />
gespült, die jeder Beschreibung<br />
verspotteten, Zustände wie<br />
im alten Rom eben. Und Hand auf<br />
dem Herzen! Wollen wir das?<br />
Nein...« Sind da etwa Fehler drin?<br />
Den muß jeholfen werden<br />
Gerettet werden muß ebenfalls die<br />
Berliner Mundart, kaum mehr artikuliert,<br />
also artiekuliat, verdrängt<br />
vom Turko-Berlinisch »Isch geh<br />
Tante«, statt korrekt Berlinisch »Ick<br />
jeh beimeene Tante«. Irrtümer<br />
müssen berichtigt werden, weil<br />
man allgemein annimmt, Berliner<br />
bevorzugten dem Dativ, wo sie<br />
doch klar dem Akkusativ vorziehen.<br />
Zwar heißt es »Ick liebe dir«,<br />
aber sonst steht nach fast allen Präpositionen<br />
der Akkusativ: »Wer<br />
soll denn nach die Bälle loofen?««Ick<br />
will ma bei die Leute ranschmeißen.«<br />
»In den Alter is det<br />
unnatürlich« (das Knutschen etwa)<br />
Allet ernst hier – nüscht Schlimmet<br />
Dann soll die Satire gerettet werden<br />
vor der »political correctness«,<br />
der Zensur von heute...Beispiel:<br />
Selbstmordattentäter und<br />
potentielle Terroristen – also praktisch<br />
alle Flugpassagiere – müssen<br />
einer Leibesvisitation unterzogen<br />
werden, weil man ja weiß, dass<br />
Fedajin blütenweiße Leibwäsche<br />
sowie frische Strümpfe anlegen,<br />
bevor sie – nach gelungenem Einsatz<br />
– ins Paradies kommen. Ein<br />
alter Mann, der das genauso hält,<br />
wird festgenommen, beteuert<br />
aber, er sei inkontinent... Soll man<br />
ihm glauben oder schickt man ihn<br />
doch vorsorglich nach Guantanamo?<br />
Und bei all diesen ernsten Anliegen<br />
soll das Publikum noch<br />
unterhalten werden, mit so lustigen<br />
Themen wie Rentenschwund, Arbeitslosigkeit,<br />
Terrorismus-Alarm,<br />
Korruption und globalen Katastrophen<br />
ohne Ende. Es geht, denn<br />
wie antwortet Tucholsky auf die<br />
Frage »Was darf die Satire?« : AL-<br />
LES!<br />
Und det ooch noch jeträllert<br />
Was soll eigentlich ein Chanson<br />
sein – im Gegensatz zum Popsong<br />
oder Schlager? Ganz einfach, ein<br />
Lied mit einem Text. Der Text könnte<br />
alleine stehen, man hielte ihn für<br />
ein Gedicht... Solche Songs fabriziert<br />
unter anderem Lothar von<br />
Versen... (& viele Pünktchenpünktchenpünktchen...).<br />
Deshalb betätigt<br />
sich Lothar von Versen als Kabarettist,<br />
letzter Berliner, frankophiler<br />
und frankophoner Chansonnier<br />
– dies unter dem Pseudonym<br />
Raoul Lacroit, als Komödiant<br />
(um Gotteswillen nicht Comedian),<br />
als Barde, Tenor und feinsinniger<br />
Schriftsteller.... Das alles nicht ohne<br />
jeden Humor, ohne jeden Witz,<br />
ohne jede Schlagfertigkeit – aber:<br />
We Do Our BEST!<br />
Rosensaal <strong>Baiersbronn</strong>, 30. <strong>August</strong>,<br />
20.00 Uhr. Kartenvorverkauf:<br />
<strong>Baiersbronn</strong> Touristik, Telefon<br />
07442-84 14-0.<br />
KinzigHaus Lossburg, 31. <strong>August</strong>,<br />
20.00 Uhr. Karten: Lossburg Information.<br />
Für Kinder bis zum 14. Lebensjahr<br />
ist der Eintritt frei!