die kleine - Gabriele Heyd

die kleine September/Oktober 2009 15
UNIVERSAL DESIGN
Schön gestaltete Gegenstände müssen gleichzeitig alltagstauglich sein
Lösungen für einen
BARRIEREFREIEN ALLTAG
Einfacher, klarer, intelligenter: der demografische
Wandel der Moderne fordert und
fördert ein neues Verständnis von Gestaltung.
Die wohl kritischste und kaufkräftigste
Bevölkerungsschicht „50plus“ erwartet
neue Standards in Design und Architektur,
die Ästhetik und Ergonomie, Komfort
und kühne Linien verbinden. Dabei geht
es längst nicht mehr um Speziallösungen
für wenige, sondern um Erleichterungen
für alle: übersichtliche Menüs, breit und
leicht nutzbare Räume und Dinge.
Oliver Herwigs Buch gibt aus gestalterischer
und soziologischer Perspektive
Antworten für alle, die sich auf die Bedürfnisse
dieser Zielgruppe einstellen möchten.
Er untersucht die Lebensgegebenheiten der
älter werdenden Generation und stellt Gestaltungsstrategien,
Produktinnovationen
und Raumlösungen vor, die allen zugute
kommen soll.
Und manchmal scheint er über den eigenen
überhöhten Anspruch zu stolpern.
Immer bleibt es interessant, informativ,
lesenswert.
Universal Design, Lösungen für einen
barrierefreien Alltag, Oliver Herwig,
175 S.; 86 Abb., 72 in Farbe.; geb.; Euro
49,90; Verlag Birkhäuser, Basel 2008
REHACARE DESIGN AWARD
Universal Design gilt als Trend der Zukunft.
Neben der Forderung nach sicheren und
funktionalen Produkten im Hilfsmittel- und
Rehabilitationsbereich ist der Designaspekt
heute wichtiger denn je. Das zeigt auch die
Fachmesse Rehacare immer wieder.
Neben den Ergebnissen des von der Messe
Düsseldorf in Kooperation mit red dot projects
ausgeschriebenen Rehacare Design
Award 2008/20009 zeigt sie die spannende
Entwicklung einer Brancheam Markt.
Das Buch gibt einen Einblick in die Geschichte:
Von den ersten Hilfsmitteln, die
Menschen bereits in der Antike entwickelt
haben, über ästhetische Hightech-Produkte
UNSERE ZUKUNFT GESTALTEN
Kommt aus dem Internationalen Design
Zentrum Berlin, gefördert vom Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend. Wirtschaftsfaktor Alter. Mit
einem Grußwort von Ministerin von der
Leyen
Das Buch begleitet eine Wanderausstellung.
Hier werden Produkte gezeigt, die
sich im Markt bewährt haben und andere,
die bisher nur in kleiner Stückzahl oder als
Prototyp bestehen.
Über 50 Produkte des alltäglichen Lebens,
die durch ihre Benutzerfreundlichkeit die
Lebensqualität von Alt und Jung verbessern,
werden in der Ausstellung in einer
interaktiven Form präsentiert: es darf
angefasst und ausprobiert werden.
Die Begleitpublikation greift das Thema
inhaltlich auf, acht prominente Autoren
aus den Bereichen Design, Kultur und
Forschung haben Beiträge verfasst.
Die Publikation ist in Deutsch und Englisch
verfasst und kann für eine Schutzgebühr
von 5 Euro (zzgl. MwSt. und
Versand- und Verpackungspauschale) im
IDZ erworben werden.
www.idz.de
Internationales Design Zentrum Berlin
Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin
bis hin zu Lösungen, die die Zukunft der
Branche bestimmen werden.
Der Rehacare Design Award für designorientierte
Innovationen aus den Bereichen
Rehabilitation, Prävention, Integration und
Pflege wurde anlässlich der Düsseldorfer
Fachmesse Rehacare von der Messe Düsseldorf
in Zusammenarbeit mit red dot projects
ausgeschrieben. Eine unabhängige Jury
zeichnete insgesamt 24 Produkte für besondere
Designleistungen in Form und Funktion
aus. Die Preisverleihung fand am 15. Oktober
im Rahmen der Rehacare 2008 statt.
Universal Design; deutsch/engl., 120 bebild.
S. 28 Euro, red dot edition, Essen 2009
Drei Bücher mit dem
gleichen Titel zeigen,
was besteht und machbar
ist. Ich höre ihn
schon, den Aufschrei:
„Schon wieder diese
Anglizismen! Was tun
die in unserer Zeitschrift!“
Hier ist er
nötig, denn hier wird international
gedacht und
gearbeitet. Denn nur so
können preisgünstige,
praktische und schöne
Gegenstände auf
dem Markt gewinnen.
Eines der Bücher ist
auf deutsch und auf
englisch gehalten.
... und wenn Sie´s jetzt genau
wissen wollen:
Design - eine Einführung
Entwurf im sozialen, kulturellen und
wirtschaftlichen Kontext
Bei der Komplexität der heutigen
Gesellschaft ist auch das
Design gefordert: wie kann es
seinen Beitrag zur Orientierung,
Klärung und nützlichen
Gestaltung leisten? In der Designgeschichte
schildert der
Autor die Hauptepochen des
Designs seit seinen Anfängen
mit der Industrialisierung.
Der ästhetische Selbstanspruch
der Designgenerationen
wird hinterfragt, die
sozialen und wirtschaftlichen
Bedingungen aufgezeigt.
Die Designdebatte greift in
die aktuelle Diskussion ein:
die grundlegenden Begriffe
werden definiert, die Stellung
des Designs in Bezug auf
Kunst, Geschmack, Dritte
Welt, Gender, Theorie sowie
Wissenschaft und Forschung
geklärt. Hilfreich im Anhang:
Adressen und Literatur.
Design - eine Einführung,
Beat Schneider; 299 S., reich
bebildert, geb., Euro 34,90,
Birkhäuser Ver., Basel 2009