03.11.2014 Aufrufe

➊ Fledermäuse/Informationstext

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Oktober 2007<br />

<strong>➊</strong> <strong>Fledermäuse</strong>/<strong>Informationstext</strong><br />

Bild 1a zeigt eine Zweifarbfledermaus. Diese Art war<br />

ursprünglich ein Bewohner von Felsspalten, kommt<br />

heute aber auch an Spalten von Gebäuden und in<br />

Fledermauskästen vor. Im Winterhalbjahr ist sie<br />

nicht selten in Großstädten anzutreffen, wo sie in<br />

Gebäudespalten überwintert. In Herbstnächten hört<br />

man ihre Balzlaute und beobachtet sie mitunter an<br />

Gebäudefassaden hängend. Gelegentlich gelangt sie<br />

sogar durch gekippte Fenster in Wohnungen. Öffnet<br />

man am Abend das Fenster, findet sie alleine den<br />

Weg hinaus.<br />

Die Postkarte mit Bild 1a kannst du um 0,50 Euro pro<br />

Stück + Porto unter christiandeschka@hotmail.com<br />

bestellen.<br />

Das Leben der <strong>Fledermäuse</strong><br />

Jean Meyer<br />

Bild 1a: Zweifarbfledermaus<br />

<strong>Fledermäuse</strong> sind Säugetiere (Bild 2a)<br />

<strong>Fledermäuse</strong> und Flughunde sind die einzigen<br />

Säugetiere, die aktiv fliegen können. Sie sind also<br />

keine Vögel. Sie haben auch keine Flügel, sondern<br />

eine Flughaut zwischen den Vorder- und<br />

Hintergliedmaßen sowie dem Schwanz. Damit können<br />

sie durch die Luft fliegen. Der Daumen ist kurz<br />

und trägt eine Kralle. Die übrigen Finger sind stark<br />

verlängert und spannen die Flughaut. Die<br />

Hinterbeine tragen Krallen. Mit diesen kann sich die<br />

Fledermaus festhalten. <strong>Fledermäuse</strong> ruhen sich<br />

kopfüber aus (Bild 2b). Das heißt, sie hängen von der<br />

Decke einer Höhle, eines Dachbodens etc.<br />

<strong>Fledermäuse</strong> sind nachtaktive Tiere.<br />

Verbreitung<br />

<strong>Fledermäuse</strong> kommen weltweit vor, außer der<br />

Antarktis. In Österreich gibt es 26 verschiedene<br />

Arten. Am häufigsten sind unter anderem das<br />

Braune Langohr (Bild 3) und die Mopsfledermaus.<br />

Alle Arten sind aber leider gefährdet und müssen<br />

daher geschützt werden.<br />

Die größte heimische Fledermaus ist das Große<br />

Mausohr. Es hat eine Spannweite der Flughaut von<br />

40 Zentimetern. Die kleinste Fledermausart bei uns<br />

ist die Zwergfledermaus. Sie passt in eine<br />

Zündholzschachtel und wiegt etwa 5 Gramm.<br />

Jean Meyer P. Engleitner<br />

Bild 2a<br />

Bild 2b<br />

P. Engleitner<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Gibt es doch Vampire?<br />

Die meisten <strong>Fledermäuse</strong> ernähren sich von<br />

Insekten. So auch die meisten europäischenTiere. In<br />

anderen Teilen der Erde fressen <strong>Fledermäuse</strong> auch<br />

kleine Nagetiere, kleine Zugvögel, Frösche oder<br />

Fische. In den Tropen gibt es auch viele<br />

Früchtefresser und Nektarsauger.<br />

Die Vampirfledermäuse saugen nicht anderen Tieren<br />

und dem Menschen das Blut aus, sondern sie lecke<br />

nur Blut, was den Tieren nicht schadet. Auch der<br />

Mensch wird nicht von Vampirfledermäusen überfallen.<br />

Das sind erfundene Geschichten.<br />

Bild 3<br />

Blatt 1 von 2


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Oktober 2007<br />

Das Jahr einer Fledermaus<br />

Im Frühjahr, wenn die Temperatur wieder steigt, erwachen die<br />

<strong>Fledermäuse</strong> aus ihrem Winterschlaf.<br />

Die Tiere wechseln in ihre Sommerquartiere. Das sind Baumhöhlen,<br />

Kirchtürme, Dachböden etc. Die Männchen leben entweder einzeln oder<br />

in Gruppen. Die Weibchen sammeln sich in eignen Quartieren, in den<br />

sogenannten Wochenstuben, in denen sie ihre Jungen aufziehen.<br />

Die Weibchen werden im Herbst von den Männchen besamt. Die weiblichen<br />

Tiere speichern die Spermien (Samenzellen) über den Winter in<br />

eigenen Taschen. Erst im Frühjahr kommt es zur Befruchtung im Körper<br />

der Weibchen. Im Juni kommen dann die Jungtiere zur Welt. Meist hat<br />

ein Weibchen ein Junges.<br />

Im Sommer und Herbst müssen sich die <strong>Fledermäuse</strong> eine Fettschichte<br />

für den Winter anfressen.<br />

Im Herbst paaren sich Männchen und Weibchen. Dabei kann ein<br />

Weibchen von mehreren Männchen besamt werden.<br />

Im Winter suchen die Tiere ihre Winterquartiere auf. Das sind meistens<br />

Höhlen. Ein berühmtes Winterquartier in Österreich ist zum Beispiel die<br />

Hermannshöhle in Niederösterreich, wo sich über tausend Tiere im<br />

Winter sammeln.<br />

<strong>Fledermäuse</strong> halten einen Winterschlaf. Das heißt, sie verringern ihren<br />

Stoffwechsel. Sie senken die Zahl ihrer Atemzüge und ihrer Herzschläge<br />

sowie ihre Körpertemperatur. Statt alle sechs Sekunden atmen sie nur<br />

alle 90 Minuten ein. Die Körpertemperatur senken sie auf unter 10 °C. Im<br />

Flug schlägt das Herz des Großen Mausohrs 880 Mal pro Minute. Im<br />

Winterschlaf nur 18 bis 80 Mal. Damit sparen die Tiere Energie. Trotzdem<br />

verlieren sie über den Winter ein Drittel ihres Körpergewichtes.<br />

Wie orientieren sich <strong>Fledermäuse</strong>?<br />

<strong>Fledermäuse</strong> riechen und sehen nicht besonders gut. Dennoch finden sie<br />

sich in ihrer Umgebung auch im Dunkeln sehr gut zurecht. Sie haben<br />

dafür ihr Echoortungssystem. (Bild 4) Es funktioniert so:<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Nachtfalter<br />

Bild 4<br />

Die <strong>Fledermäuse</strong> stoßen durch ihren Mund oder ihre Nase Laute<br />

(Ultraschall-Schreie) aus. Diese prallen an Hindernissen zum Beispiel<br />

Bäumen oder Beutetieren wie Insekten ab und wird zurückgeworfen. Es<br />

entsteht ein Echo. Dieses hören die <strong>Fledermäuse</strong>. Aus diesem gehörten<br />

Echo erfahren die Tiere etwas über ihre Umgebung. Wie weit das Objekt<br />

entfernt ist, wie groß es ist, ob es ein Baum, ein Insekt oder eine andere<br />

Fledermaus ist und in welcher Richtung sich das Objekt befindet.<br />

Bild 5<br />

Auf dem Lesezeichen (Bild 5) siehst du einheimische <strong>Fledermäuse</strong>. Das Lesezeichen kannst du unter<br />

christiandeschka@hotmail.com um 0.30 Euro pro Stück plus Porto bestellen.<br />

Blatt 2 von 2


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

➋ <strong>Fledermäuse</strong>/Kreuzworträtsel<br />

Wenn du das Kreuzworträtsel löst, erhältst du den Namen der Ordnung der Säugetiere zu denen die<br />

<strong>Fledermäuse</strong> und Flughunde gehören. Flughunde leben in Afrika, Asien und Australien.<br />

Oktober 2007<br />

1 <strong>Fledermäuse</strong> haben keine Flügel. Sie fliegen mit ihrer …<br />

2 Eine der häufigsten <strong>Fledermäuse</strong> in Österreich ist das Braune …<br />

3 In welcher Jahreszeit kommt es zur Befruchtung der Weibchen?<br />

4 Wo kannst du <strong>Fledermäuse</strong> manchmal im Sommer antreffen?<br />

5 Wie schlafen <strong>Fledermäuse</strong>?<br />

6 Im Winter leben die Tiere in sogenannten …<br />

7 Wann gehen <strong>Fledermäuse</strong> auf die Jagd? in der …<br />

8 Im Winter halten sie ….<br />

9 <strong>Fledermäuse</strong> orientieren sich durch das …<br />

10 Wie heißen die <strong>Fledermäuse</strong>, die Blut lecken?<br />

11 Die Weibchen ziehen gemeinsam ihre Jungen auf. Wie nennt man diese Quartiere?<br />

ä = ae<br />

ö = oe<br />

ü = ue Lösungswort: . . . . . . . . . . . .<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

10<br />

11<br />

8<br />

9<br />

Blatt 1 von 1


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

➋ <strong>Fledermäuse</strong>/Kreuzworträtsel – Lösung<br />

Oktober 2007<br />

Wenn du das Kreuzworträtsel löst, erhältst du den Namen der Ordnung der Säugetiere zu denen die<br />

<strong>Fledermäuse</strong> und Flughunde gehören. Flughunde leben in Afrika, Asien und Australien.<br />

1 <strong>Fledermäuse</strong> haben keine Flügel. Sie fliegen mit ihrer …<br />

2 Eine der häufigsten <strong>Fledermäuse</strong> in Österreich ist das Braune …<br />

3 In welcher Jahreszeit kommt es zur Befruchtung der Weibchen?<br />

4 Wo kannst du <strong>Fledermäuse</strong> manchmal im Sommer antreffen?<br />

5 Wie schlafen <strong>Fledermäuse</strong>?<br />

6 Im Winter leben die Tiere in sogenannten …<br />

7 Wann gehen <strong>Fledermäuse</strong> auf die Jagd? in der …<br />

8 Im Winter halten sie ….<br />

9 <strong>Fledermäuse</strong> orientieren sich durch das …<br />

10 Wie heißen die <strong>Fledermäuse</strong>, die Blut lecken?<br />

11 Die Weibchen ziehen gemeinsam ihre Jungen auf. Wie nennt man diese Quartiere?<br />

ä = ae<br />

ö = oe<br />

ü = ue Lösungswort: FLEDERTIERE<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

6<br />

4<br />

F L U G H A U T<br />

L A N G O H R<br />

F R U E H J A H R<br />

D A C H B O E D E N<br />

5<br />

K O P F U E B E R<br />

W I N T E R Q U A R T I E R E N<br />

10<br />

7<br />

3<br />

1<br />

2<br />

N A C H T<br />

W I N T E R S C H L A F<br />

E C H O<br />

V A M P I R F L E D E R M A U S<br />

11<br />

8<br />

9<br />

W O C H E N S T U B E N<br />

LehrerInnenblatt


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

➌ <strong>Fledermäuse</strong>/Arbeitsblätter<br />

Der Körperbau der Fledermaus<br />

Ordne die Begriffe den richtigen Körperteilen zu.<br />

Oktober 2007<br />

Finger Unterarm Oberarm Ohrmuschel Ohrdeckel<br />

Sporn<br />

Handflughaut<br />

Schwanz Schwanzflughaut Fuß Armflughaut<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

P. Engleitner<br />

P. Engleitner<br />

Beschrifte diese Fledermaus nach obigem Vorbild.<br />

Blatt 1 von 4


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Der Jahreskreis der <strong>Fledermäuse</strong><br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

P. Engleitner<br />

Oktober 2007<br />

Blatt 2 von 4


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

<strong>Fledermäuse</strong> in ihrer natürlichen Umgebung<br />

Male die Kästchen in den entsprechenden Farben aus.<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Oktober 2007<br />

P. Engleitner<br />

Blatt 3 von 4


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Landschaft mit Fledermausquartieren<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Wo haben <strong>Fledermäuse</strong> ihre Quartiere? Male die Quartiere mit rotem Buntstift an.<br />

Oktober 2007<br />

P. Engleitner<br />

Blatt 4 von 4


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

➌ <strong>Fledermäuse</strong>/Arbeitsblätter – Lösungen<br />

Der Körperbau der Fledermaus<br />

Oktober 2007<br />

Ordne die Begriffe den richtigen Körperteilen zu.<br />

Finger<br />

Unterarm Oberarm Ohrmuschel Ohrdeckel<br />

P. Engleitner<br />

Sporn<br />

Armflughaut<br />

Handflughaut<br />

Schwanz Schwanzflughaut Fuß Armflughaut<br />

Beschrifte diese Fledermaus nach obigem Vorbild.<br />

Finger<br />

Unterarm<br />

Oberarm<br />

Handflughaut<br />

P. Engleitner<br />

Fuß<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Ohrmuschel<br />

Ohrdeckel<br />

Schwanz<br />

Sporn<br />

Schwanzflughaut<br />

LehrerInnenblatt 1 von 3


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Der Jahreskreis der <strong>Fledermäuse</strong><br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Oktober 2007<br />

P. Engleitner<br />

Winterschlaf in Höhlen, Kellern ...<br />

Wechsel vom Sommerins<br />

Winterquartier<br />

Wechsel von den Winterquartieren<br />

in die Sommerquartiere<br />

Paarung<br />

Jungenaufzucht der Weibchen gemeinsam<br />

in sogenannten Wochenstuben<br />

Sommerquartiere in Fledermauskästen, hinter<br />

Holzverschalungen, auf Dachböden ...<br />

LehrerInnenblatt 2 von 3


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Landschaft mit Fledermausquartieren<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Wo haben <strong>Fledermäuse</strong> ihre Quartiere? Male die Quartiere mit rotem Buntstift an.<br />

Oktober 2007<br />

P. Engleitner<br />

LehrerInnenblatt 3 von 3


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

➍ <strong>Fledermäuse</strong>/Bastelbogen<br />

Oktober 2007<br />

Beim „Naturschutzbund Mühlviertel<br />

West“ ist ein Papier-Bastelbogen<br />

erhältlich. Kinder ab 10<br />

Jahren können damit in Originalgröße<br />

(40 cm Spannweite!) ein<br />

sehr naturgetreues dreidimensionales<br />

Modell dieser typischen<br />

Kirchenfledermaus basteln und<br />

anschließend z. B. als Mobile montieren.<br />

Der Bastelbogen ist auf<br />

www.muehlviertelnatur.at im Shop<br />

um € 1,50 pro Stück plus Porto<br />

erhältlich.<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Blatt 1 von 1


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

➎ Bau, Montage und Kontrolle von Fledermausbrettern<br />

Oktober 2007<br />

Fledermausbretter sind künstliche Ersatzquartiere<br />

für spaltenbewohnende Fledermausarten. Diese<br />

leicht kontrollierbaren Fledermauskästen können an<br />

menschlichen Gebäuden angebracht werden und<br />

beherbergen mit etwas Glück im Sommerhalbjahr<br />

Einzeltiere oder sogar ganze Wochenstubengesellschaften.<br />

Montage<br />

Herstellung<br />

Fledermausbretter werden am besten aus 2,4 cm<br />

starken, vollkommen trockenen und möglichst astarmen<br />

Fichtenbrettern wie im Bauplan abgebildet hergestellt.<br />

Wichtig sind insbesondere die 2,5 cm weite<br />

Einflugöffnung auf der Unterseite und die Verjüngung<br />

des spaltenförmigen Hohlraumes nach oben<br />

auf etwa 1 cm. Diese Konstruktion kommt dem<br />

,,Engebedürfnis“ unterschiedlich großer Arten zugute.<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Die übrigen Maße können durchaus etwas abgewandelt<br />

werden. Größere Kästen dürften aber etwas<br />

attraktiver sein und eher Kolonien beherbergen. Da<br />

<strong>Fledermäuse</strong> Zugluft meiden, sollten Bretter mit Nutund<br />

Federfräsung verwendet, sauber verarbeitet und<br />

gut verschraubt werden. Aus ebendiesem Grund<br />

sollte man astreiche Bretter eher auf der Rückseite<br />

verwenden, da dort die Äste später nicht so leicht<br />

herausfallen. Damit die <strong>Fledermäuse</strong> Halt finden,<br />

müssen die Bretter auf jeden Fall innen rau belassen<br />

und dürfen also keinesfalls gehobelt werden. Da<br />

<strong>Fledermäuse</strong> sehr empfindlich auf giftige<br />

Inhaltsstoffe von Holzschutzmitteln reagieren, müssen<br />

zumindest die Innenseiten der Bretter sowie das<br />

Anflugbrett, also die nach unten verlängerte<br />

Rückwand, unbehandelt bleiben. Durch Aufsprühen<br />

einer Fledermaussilhouette mithilfe einer Schablone<br />

können die großen Kästen als Werbeflächen für<br />

<strong>Fledermäuse</strong> und deren Schutz dienen.<br />

Müssen für Forschungszwecke Tiere entnommen<br />

werden, kann auf der Vorderseite das zweite Brett<br />

von oben verschiebbar eingepasst und mit einem<br />

Griff versehen werden.<br />

Je nach Größe der Kästen und Geschick der Arbeiter<br />

sind ein bis zwei Personen zur Montage notwendig.<br />

Die Auswahl von Gebäuden mit Holzwand erspart<br />

den Einsatz von Dübeln und ermöglicht ein einfaches<br />

Anschrauben der Fledermausbretter mit kurzen<br />

Schrauben durch das Landebrett und langen<br />

Schrauben (Vorbohren!) an den oberen Ecken.<br />

Entstehen durch die Anbringung der Fledermausbretter<br />

Hohlräume zwischen Fledermausbrett und<br />

dahinter liegender Gebäudewand, stellen diese<br />

zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten dar. Diese<br />

kleineren Hohlräume können mitunter sogar von<br />

Einzeltieren bevorzugt werden.<br />

Bereits bei der Montage sollte darauf geachtet werden,<br />

dass der gesamte Hohlraum vom Boden aus<br />

mithilfe einer Taschenlampe ausgeleuchtet werden<br />

kann. Befindet sich unterhalb des Fledermausbrettes<br />

ein Mauervorsprung, kann dies durch die Montage<br />

auf senkrechte, sich nach oben keilförmig verjüngende<br />

Leisten erreicht werden. Die Einsehbarkeit<br />

vom Boden aus ermöglicht eine zügige Kontrolle<br />

selbst einer größeren Anzahl von Kästen.<br />

Eine Anbringung unter dem Dachvorsprung reduziert<br />

den Witterungseinfluss und verlängert die<br />

Haltbarkeit erheblich. Die Kästen sollten an leicht zu<br />

findenden und gut anfliegbaren Stellen angebracht<br />

werden, also nicht in Gebäudenischen, hinter<br />

Bäumen, an der Basis von Böschungen etc. Hoch<br />

angebrachte Kästen scheinen etwas attraktiver zu<br />

sein, niedriger montierte können vom Boden aus<br />

besser mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet und<br />

kontrolliert werden. Die Anbringung in einer Höhe<br />

von 3-5 Metern erscheint als idealer Kompromiss. Es<br />

empfiehlt sich, möglichst gleich bis zu 3-4 Stück in<br />

unmittelbarer räumlicher Nähe so aufzuhängen,<br />

dass sie unterschiedlicher Sonneneinstrahlung bzw.<br />

Beschattung ausgesetzt und dadurch unterschiedlich<br />

temperiert sind. Dies ist z. B. an verschiedenen<br />

Seiten ein und desselben Gebäudes der Fall.<br />

Blatt 1 von 3


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Oktober 2007<br />

Spaltenbewohnende Fledermausarten nutzen üblicherweise<br />

einen ganzen Verbund von Quartieren,<br />

wobei sie mehr oder weniger regelmäßig zwischen<br />

einzelnen Standorten wechseln. Es ist daher als ideal<br />

zu betrachten, wenn man z. B. innerhalb einer<br />

Siedlung einen Quartierverbund aus 20-30 Fledermausbrettern<br />

schafft, in dem man an Gebäuden in<br />

Abständen von 100-300 Metern Kästen aufhängt.<br />

Diese Ersatzquartiere werden aber auch auf einzeln<br />

stehenden Gebäuden im Wald (selbst auf Hochständen!)<br />

angenommen.<br />

Dieses Fledermausbrett wurde auf senkrechte<br />

Leisten montiert, um trotz darunter liegendem<br />

Mauervorsprung vom Boden aus einsehbar zu sein.<br />

Mopsfledermäuse<br />

Sehr gut angenommener Standort<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Kontrolle<br />

<strong>Fledermäuse</strong> gelten als sehr störungsempfindlich.<br />

Um Beeinträchtigungen zu vermeiden, empfiehlt<br />

sich die störungsfreie Kontrolle der Kästen, indem<br />

man diese in der Dämmerung aus einiger Entfernung<br />

beobachtet.<br />

Gelegentlich sind mehr als 30 Tiere pro Kasten anzutreffen.<br />

Bei mehr als fünf Tieren ermöglicht eine<br />

Ausflugszählung sogar genauere Zählergebnisse als<br />

der direkte Blick auf die dicht gedrängt im Kasten<br />

hängenden Tiere. Bei dieser Gelegenheit kann man<br />

gleich die Zahl der ausfliegenden Tiere pro 5-<br />

Minuten-Einheit festhalten und die Daten der<br />

Koordinationsstelle für Fledermausschutz- und -forschung<br />

(KFFÖ) zukommen lassen.<br />

Indirekte Nachweise können durch Suche von<br />

Kotkrümeln unter den Fledermausbrettern, eventuell<br />

auf eigens dafür angebrachten waagrechten<br />

Kotbrettern, erbracht werden.<br />

Bei Kontrollen durch Ausleuchten mit einer<br />

Taschenlampe sollten die Tiere nur kurz und nur so<br />

hell wie unbedingt notwendig angeleuchtet werden.<br />

Hierfür ist eine Ausnahmebewilligung von der<br />

zuständigen Naturschutzbehörde notwendig.<br />

Zweifarbfledermäuse (Männchenkolonie mit rund 30<br />

Tieren) in Fledermausbrett.<br />

Bartfledermaus<br />

Blatt 2 von 3


www.dorner-verlag.at<br />

Biologie und Umweltkunde<br />

Oktober 2007<br />

Reinigung<br />

Da der Kot zu Boden fällt, sind Fledermausbretter<br />

weitgehend reinigungsfrei. Lediglich an manchen<br />

Standorten kann das Entfernen von im Spalt befindlichen<br />

Spinnennetzen notwendig werden. Dafür hat<br />

sich eine auf einen Teleskopstiel montierte<br />

Heizkörperreinigungsbürste als nützlich erwiesen.<br />

Reinigungs- und etwaige Wartungsarbeiten dürfen<br />

natürlich nur in Abwesenheit der <strong>Fledermäuse</strong> – z. B.<br />

im Spätherbst oder ausgehenden Winter – gemacht<br />

werden.<br />

Christian Deschka<br />

Kontakt:<br />

Mag. Christian Deschka<br />

Jainzendorfstraße 9/E<br />

A-4820 Bad Ischl<br />

Tel.: 0664/411 95 05<br />

Mail: christiandeschka@hotmail.com<br />

Reinigung<br />

© 2007 Verlag E. DORNER Wien<br />

Blatt 3 von 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!