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Kurs 1: Basisinfos – Neun Schönheiten: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Geografische Lage<br />
Kurs 1: Zur Einstimmung gibt’s<br />
eine kurze Orientierung zur Lage<br />
<strong>de</strong>r neun Inseln, interessante Fakten<br />
zu Klima, Vegetation und<br />
Geschichte und einen kurzen<br />
Steckbrief mit <strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Basisdaten.<br />
Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r neun <strong>Azoren</strong> ist unterschiedlich, alle haben sie ihre ganz beson<strong>de</strong>ren Reize.<br />
© Foto: FVA<br />
Neun Inselschönheiten im Atlantik<br />
So bekannt und doch so unbekannt: Weit draußen im endlosen Blau <strong>de</strong>s<br />
Nordatlantik liegen neun bewohnte Inseln - die <strong>Azoren</strong>. 1300 Kilometer von<br />
Europa entfernt, mehr als 3600 Kilometer von Amerika.<br />
Auch wenn sie heute bequem per Flugzeug zu erreichen sind (viereinhalb<br />
Flugstun<strong>de</strong>n ab Frankfurt), gehören die <strong>Azoren</strong> zu <strong>de</strong>n isoliertesten Plätzen<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Nicht nur die Entfernungen zum Festland sind enorm. Auch die<br />
Distanzen zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Inseln sind riesig. 600 Kilometer liegen<br />
zwischen <strong>de</strong>r östlichsten und <strong>de</strong>r westlichsten Insel, 300 Kilometer<br />
zwischen <strong>de</strong>r nördlichsten und <strong>de</strong>r südlichsten, wobei letztere etwa auf<br />
Höhe von Faro liegt.<br />
Nach ihrer Lage wer<strong>de</strong>n die neun Inseln in drei Gruppen unterteilt.<br />
Die östliche Gruppe besteht aus São Miguel und Santa Maria.<br />
Die mittlere Gruppe wird von Terceira, Graciosa, São Jorge, Pico und Faial<br />
gebil<strong>de</strong>t und die westliche Gruppe von Flores und Corvo.<br />
Alle Inseln haben ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Charme und<br />
Charakter. Auf Corvo fin<strong>de</strong>n Einsamkeitssucher ihr Paradies, auf Flores<br />
kommen Blumenliebhaber auf ihre Kosten, Pico beeindruckt durch einen<br />
Bil<strong>de</strong>rbuchvulkan, São Jorge macht Wan<strong>de</strong>rer glücklich, Faial lockt Segler<br />
und Weltenbummler, auf São Miguel kocht die Er<strong>de</strong>, Santa Maria lockt mit<br />
Traumsträn<strong>de</strong>n, Terceiras Hauptstadt gehört zum Weltkulturerbe, und<br />
Graciosa ist für seine Windmühlen und Grotten berühmt.<br />
Bil<strong>de</strong>rgalerie<br />
<strong>Azoren</strong>karte<br />
» Fotostrecke starten: (10 Bil<strong>de</strong>r)<br />
Willkommen in meiner Heimat!<br />
Hallo, ich bin Moby. Einen großen<br />
Teil meines Lebens verbringe ich in<br />
<strong>de</strong>n kristallklaren Gewässern rund<br />
um die <strong>Azoren</strong>. Ich freue mich, dass<br />
Sie meiner Einladung gefolgt sind<br />
und mit mir auf eine Reise durch<br />
meine Wa(h)lheimat gehen wollen.<br />
Ich bin mir sicher: Wenn Sie meine<br />
geliebten Inseln ausführlich kennen<br />
gelernt haben, wer<strong>de</strong>n Sie<br />
verstehen, was mich je<strong>de</strong>s Jahr aufs<br />
Neue dorthin zurückkehren lässt. Ich<br />
tauche bald wie<strong>de</strong>r auf, um Ihnen<br />
interessante Fakten über die <strong>Azoren</strong><br />
zu berichten.<br />
Für Reisen<strong>de</strong> ist es kaum möglich, alle Inseln auf einer Reise zu erleben.<br />
Neben <strong>de</strong>r Hauptinsel São Miguel bietet sich daher meist <strong>de</strong>r Besuch einer<br />
weiteren Inselgruppe an.<br />
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Kurs 1: Basisinfos – Neun Schönheiten: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Wetter und Klima<br />
Alle Wetter!<br />
Kein an<strong>de</strong>res Wetterphänomen ist so eng mit <strong>de</strong>m <strong>Azoren</strong>archipel<br />
verknüpft wie das berühmte <strong>Azoren</strong>hoch. Doch das legendäre<br />
Hochdruckgebiet, das <strong>de</strong>m europäischen Festland oft wochenlang<br />
schönes Wetter beschert, hat mit <strong>de</strong>r Inselgruppe eigentlich wenig zu<br />
tun.<br />
Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für die <strong>Azoren</strong><br />
charakteristisch.<br />
© Foto: FVA<br />
Es entsteht viele hun<strong>de</strong>rt<br />
Kilometer weiter südlich und<br />
erhielt seinen Namen nur, weil<br />
weit und breit kein an<strong>de</strong>res<br />
Land in Sicht war. Wer<br />
dauerhaft strahlen<strong>de</strong>n<br />
Sonnenschein auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong><br />
erwartet, wird enttäuscht.<br />
Vor allem im Winterhalbjahr<br />
ist immer mal mit<br />
Regenschauern zu rechnen,<br />
wobei die Nie<strong>de</strong>rschläge sehr<br />
ungleichmäßig verteilt sind.<br />
Auf São Miguel regnet es nur<br />
halb so viel wie auf Flores.<br />
Komplett verregnete Tage<br />
sind aber auf allen Inseln<br />
selten. Meist sind die Schauer<br />
nur kurz, so dass man auf<br />
Sonnenschein nie lange<br />
warten muss.<br />
Eine azorische Weisheit besagt: Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte<br />
eine halbe Stun<strong>de</strong>.<br />
Klimadiagramm (Für die Großansicht bitte auf<br />
das Bild klicken.)<br />
Mit plötzlichen Wetterwechseln ist immer zu<br />
rechnen.<br />
© Foto: FVA<br />
Angenehmes Klima<br />
Beständiger und ausgeglichener als das Wetter ist das Klima. Die<br />
<strong>Azoren</strong> liegen im Bereich <strong>de</strong>r Subtropen, und das be<strong>de</strong>utet ganzjährig<br />
mil<strong>de</strong> Temperaturen mit relativ geringen Schwankungen. Die<br />
Lufttemperaturen liegen zwischen 17 Grad im Januar und 25 Grad im<br />
Juli, können aufgrund <strong>de</strong>r recht hohen Luftfeuchtigkeit aber als etwas<br />
höher empfun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Zum ausgeglichenen Klima trägt zusätzlich<br />
<strong>de</strong>r Golfstrom bei, <strong>de</strong>r seine warmen Wassermassen direkt an <strong>de</strong>n<br />
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<strong>Azoren</strong> vorbeiführt und für ganzjährig angenehme Wassertemperaturen<br />
sorgt. Mit bis zu 24 Grad im Hochsommer liegen diese um etwa fünf<br />
Grad höher als an Portugals Atlantikküste. Das ganzjährig angenehme<br />
Klima macht die <strong>Azoren</strong> wie nur wenige Destinationen weltweit zu einem<br />
ausgesprochenen Ganzjahresziel.<br />
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Kurs 1: Basisinfos – Neun Schönheiten: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Vegetation<br />
Vegetationszeit ist das ganze Jahr.<br />
© Foto: Comeo<br />
Grün, grüner, <strong>Azoren</strong><br />
Die günstigen klimatischen Verhältnisse mit ausreichend Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
machen die <strong>Azoren</strong> zum reinsten Pflanzenparadies. Besucher erwartet<br />
eine Symphonie in Grün. Fast rund ums Jahr sind blühen<strong>de</strong> Blumen zu<br />
ent<strong>de</strong>cken. Cannas und Montbrezien, Bougainvillea und Olean<strong>de</strong>r,<br />
Hibiscus, Kamelien, Azaleen o<strong>de</strong>r leuchtend gelbe Girlan<strong>de</strong>nblumen. Nicht<br />
zu vergessen: Hortensien. Sie sind das blühen<strong>de</strong> Wahrzeichen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Azoren</strong>. Der ursprünglich aus Asien stammen<strong>de</strong> Strauch wird auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong> über hun<strong>de</strong>rte Kilometer zur Begrenzung von Viehwei<strong>de</strong>n<br />
verwen<strong>de</strong>t. Zur Blütezeit ab Juni können Besucher im wahrsten Sinne ihr<br />
blaues Wun<strong>de</strong>r erleben. Aber auch in Weiß, Violett und Rosa bieten die<br />
blühen<strong>de</strong>n Hortensienhecken einen gera<strong>de</strong>zu überwältigen<strong>de</strong>n Anblick.<br />
Mehr als 850 verschie<strong>de</strong>ne Pflanzenarten wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> gezählt.<br />
Viele Samen wur<strong>de</strong>n im Gefie<strong>de</strong>r von Zugvögeln eingeführt o<strong>de</strong>r kamen<br />
mit <strong>de</strong>n Menschen auf die Inseln. Mehr als 50 Arten sind aber en<strong>de</strong>misch,<br />
das heißt, sie kommen nur auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> und sonst nirgendwo in <strong>de</strong>r<br />
Welt vor. Der makaronesische Gagelbaum gehört dazu wie die Baumo<strong>de</strong>r<br />
Besenhei<strong>de</strong> und die azorische Picconie, ein ölbaumartiges Gewächs,<br />
das wegen seines nahezu weißen Holzes geschätzt wird. Auch einige <strong>de</strong>r<br />
425 Moosarten, die Botaniker gezählt haben, sind auf die <strong>Azoren</strong><br />
beschränkt. Von <strong>de</strong>n endlosen Nebelwäl<strong>de</strong>rn aus Lorbeer-Wachol<strong>de</strong>r, die<br />
einst die gesamten Inseln be<strong>de</strong>ckten, sind heute allerdings nur noch<br />
wenige Reste erhalten, zumeist in unwegsamen Bergregionen auf São<br />
Miguel, Pico und Terceira. Seit Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts fin<strong>de</strong>n dafür<br />
umfangreiche Aufforstungen mit <strong>de</strong>r aus Japan eingeführten Sicheltanne<br />
statt. In einigen Regionen bestimmen Tannenwäl<strong>de</strong>r heute bereits das<br />
Landschaftsbild.<br />
Sao Miguels Grün ist zum Verlieben.<br />
© Foto: FVA<br />
Baumhei<strong>de</strong>n und Moose bil<strong>de</strong>n die typische<br />
Vegetation in Flores' Höhenlagen<br />
© Foto: FVA<br />
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Kurs 1: Basisinfos – Neun Schönheiten: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Steckbrief<br />
Steckbrief <strong>Azoren</strong><br />
Einwohner: Rund 240.000.<br />
Gesamtfläche: 2327 Quadratkilometer (entspricht etwa <strong>de</strong>r Fläche<br />
Luxemburgs).<br />
Hauptstadt: keine offizielle – sowohl Ponta Delgada (Sitz <strong>de</strong>r Regierung)<br />
als auch Horta (Sitz <strong>de</strong>r Regionalversammlung) und Angra (Sitz <strong>de</strong>r<br />
Repräsentanten <strong>de</strong>r Zentralregierung) haben Hauptstadtcharakter.<br />
Telefon: 00351 (Vorwahl nach Portugal).<br />
Zeit: MEZ minus 2 Stun<strong>de</strong>n.<br />
Auskunft: Portugiesisches Han<strong>de</strong>ls- und Touristikamt, Telefon 01805–00<br />
49 30.<br />
Einreise: Für <strong>de</strong>utsche Staatsbürger genügt ein Personalausweis.<br />
Sprache: Portugiesisch. Englisch und Französisch wird überall<br />
gesprochen und verstan<strong>de</strong>n, mitunter auch Deutsch.<br />
Kriminalität ist auf vielen Inseln so gut wie<br />
unbekannt.<br />
© Foto: FVA<br />
Beschauliche Hauptstadt: Ponta Delgada<br />
© Foto: FVA<br />
Geld: Euro. Banken: In größeren Städten auf allen Inseln mit Ausnahme<br />
von Corvo. Kreditkarten wer<strong>de</strong>n weithin akzeptiert.<br />
Gesundheit: Die ärztliche Versorgung ist gut. Apotheken gibt es in allen<br />
Hauptorten. Impfungen sind nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Empfehlenswert ist eine<br />
Auslandskrankenversicherung.<br />
Sicherheit: Die <strong>Azoren</strong> sind ein sehr sicheres Reiseziel. Kriminalität ist so<br />
gut wie unbekannt.<br />
Mietwagen: Viele internationale und einige lokale Autovermieter haben<br />
Büros auf <strong>de</strong>n Inseln. Reservierungen von Deutschland aus sind zu<br />
empfehlen. Das Min<strong>de</strong>stalter für Fahrer beträgt 21 Jahre. Viele<br />
Mietstationen bieten auch Motorroller an.<br />
Öffentliche Busse: Das Busnetz ist auf <strong>de</strong>n Inseln nicht son<strong>de</strong>rlich gut<br />
ausgebaut, Busse verkehren unregelmäßig und selten. Sie sind <strong>de</strong>shalb<br />
nur bedingt als Fortbewegungsmittel geeignet.<br />
Taxi: Taxis sind auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> relativ preiswert und eine gute Alternative<br />
zum Mietwagen. Sie können per Telefon bestellt o<strong>de</strong>r direkt an <strong>de</strong>r Straße<br />
Am besten lassen sich die Inseln per<br />
Mietwagen erkun<strong>de</strong>n.<br />
© Foto: FVA<br />
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zum Mietwagen. Sie können per Telefon bestellt o<strong>de</strong>r direkt an <strong>de</strong>r Straße<br />
angehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
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Kurs 1: Basisinfos – Neun Schönheiten: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Geschichte<br />
Eine kleine Inselgeschichte<br />
Fun<strong>de</strong> antiker Münzen legen nahe, dass zumin<strong>de</strong>st einige <strong>Azoren</strong>inseln<br />
schon <strong>de</strong>n Phöniziern bekannt waren. Als Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>r Inseln ist<br />
allerdings <strong>de</strong>r portugiesische Seefahrer Diego <strong>de</strong> Silves in die<br />
Geschichtsbücher eingegangen.<br />
Angra do Heroismo war bis 1832 Hauptstadt<br />
<strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>.<br />
Dieser hatte 1427 vom<br />
berühmten Heinrich <strong>de</strong>m<br />
Seefahrer <strong>de</strong>n Auftrag<br />
erhalten, nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Welt zu suchen, was damals,<br />
da man davon ausging, dass<br />
die Er<strong>de</strong> eine Scheibe sei, an<br />
<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Absturz in die<br />
Tiefe drohte, ein recht mutiges<br />
Unterfangen war.<br />
Glücklicherweise stieß <strong>de</strong><br />
Silves aber schon nach 1000<br />
Meilen Fahrt auf die<br />
<strong>Azoren</strong>insel Santa Maria und<br />
nahm diese für die<br />
portugiesische Krone in Besitz<br />
wie auch alle an<strong>de</strong>ren, die er<br />
auf Folgeexpeditionen bis<br />
1452 ent<strong>de</strong>ckte.<br />
© Foto: ATA<br />
Von wegen Habichtsinseln!<br />
Diego <strong>de</strong> Silves, <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>r<br />
<strong>Azoren</strong>, und seine Mannen mögen<br />
zwar mutige Männer gewesen sein, in<br />
Vogelkun<strong>de</strong> waren sie aber nicht<br />
son<strong>de</strong>rlich bewan<strong>de</strong>rt: Sonst hätten<br />
sie die in Scharen am Himmel<br />
kreisen<strong>de</strong>n Bussar<strong>de</strong> wohl kaum für<br />
Habichte (Azores) gehalten, und die<br />
Inseln wür<strong>de</strong>n heute vermutlich<br />
Busardos (Bussardinseln) heißen.<br />
© Foto: FVA<br />
Bald begannen Bauern und<br />
verarmte A<strong>de</strong>lige aus Portugal<br />
die Inseln zu besie<strong>de</strong>ln, und auch aus Flan<strong>de</strong>rn strömten Einwan<strong>de</strong>rer so<br />
zahlreich auf die <strong>Azoren</strong>, dass sie <strong>de</strong>n Beinamen „Flämische Inseln“<br />
erhielten. Fruchtbarer Bo<strong>de</strong>n und günstiges Klima sorgten für reiche<br />
Ernten. Gemüse und Getrei<strong>de</strong>, Orangen, Wein, Tabak und sogar Tee und<br />
Ananas gediehen prächtig, so dass die <strong>Azoren</strong> bald ganz Portugal und<br />
<strong>de</strong>ren überseeische Kolonien versorgen konnten. Im Verlauf <strong>de</strong>s 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Walfang intensiviert und eine eigene<br />
Walfangflotte aufgebaut.<br />
Brückenkopf zwischen <strong>de</strong>n Welten<br />
Eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle spielten die <strong>Azoren</strong> von Anbeginn als<br />
Brückenkopf zwischen <strong>de</strong>r Alten und <strong>de</strong>r Neuen Welt. Nach<strong>de</strong>m<br />
Christoph Kolumbus 1492 Amerika ent<strong>de</strong>ckt hatte, herrschte ein reger<br />
Flämische Einwan<strong>de</strong>rer brachten die<br />
Windmühlen auf die <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: Comeo<br />
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Han<strong>de</strong>lsverkehr auf <strong>de</strong>m Atlantik, und die einstige Hauptstadt Angra do<br />
Heroismo auf Terceira wur<strong>de</strong> zum wichtigen Versorgungs- und<br />
Han<strong>de</strong>lszentrum. Ihre Rolle als wichtige Zwischenstation behielten die<br />
<strong>Azoren</strong> bis weit ins 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt. 1846 machten die ersten<br />
Dampfschiffe auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> fest, um sich für die Weiterfahrt mit Kohle<br />
zu versorgen. Um 1880 wur<strong>de</strong>n die ersten Transatlantikkabel von<br />
England nach Amerika über die <strong>Azoren</strong> verlegt, und bald darauf ließ sich<br />
auch die 1900 gegrün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>utsche Überseekabel- und<br />
Telegraphenstation auf Faial nie<strong>de</strong>r, unter an<strong>de</strong>rem, um von Horta aus<br />
die für die Passagier- und Han<strong>de</strong>lsseefahrt so wichtigen<br />
Wettervorhersagen nach Deutschland zu übermitteln. Nach<strong>de</strong>m 1919 das<br />
erste Wasserflugzeug vor Horta gelan<strong>de</strong>t war und das Zeitalter <strong>de</strong>r<br />
Transatlantikflüge begann, wur<strong>de</strong>n die <strong>Azoren</strong> bis in die 70er Jahre<br />
hinein ein wichtiger Zwischenstopp für Flugreisen<strong>de</strong> nach New York.<br />
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Kurs 2: Vulkane – Inseln aus Feuer geboren: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Entstehung <strong>de</strong>r Inseln<br />
Sagenhaftes Atlantis<br />
Die bei<strong>de</strong>n Zwillingsseen von Sete Cita<strong>de</strong>s auf São Miguel sind beliebte Ausflugsziele.<br />
© Foto: Comeo<br />
Inseln aus Feuer geboren<br />
Die <strong>Azoren</strong> verdanken ihre Existenz einem ganz beson<strong>de</strong>ren Zufall. Sie<br />
liegen nämlich genau an <strong>de</strong>r Naht dreier Kontinentalplatten – <strong>de</strong>r<br />
eurasischen, <strong>de</strong>r amerikanischen und <strong>de</strong>r afrikanischen. Seit vor etwa 200<br />
Millionen Jahren <strong>de</strong>r alle Erdteile umfassen<strong>de</strong> Superkontinent Pangäa<br />
auseinan<strong>de</strong>r brach, entfernen sich die Kontinentalplatten wenige<br />
Zentimeter pro Jahr voneinan<strong>de</strong>r – bis heute. Das Auseinan<strong>de</strong>rdriften hatte<br />
zur Folge, dass am Meeresbo<strong>de</strong>n immer wie<strong>de</strong>r Risse aufbrachen, an<br />
<strong>de</strong>nen glühen<strong>de</strong> Magma austrat. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahrmillionen wuchs die<br />
erkaltete Lava so Schicht um Schicht zu einem gewaltigen Gebirge am<br />
Meeresbo<strong>de</strong>n heran, <strong>de</strong>m Mittelatlantischen Rücken.<br />
Innerhalb eines einzigen Tages und<br />
einer Nacht soll es untergegangen<br />
sein, jenes sagenumwobene<br />
Inselreich Atlantis, das <strong>de</strong>r<br />
griechische Philosoph Plato vor etwa<br />
2400 Jahren in seinen Texten<br />
beschrieb. Viele Wissenschaftler sind<br />
<strong>de</strong>r Meinung, dass Atlantis<br />
tatsächlich existiert hat – und zwar im<br />
Bereich <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>. Bei einem<br />
gewaltigen Vulkanausbruch soll es<br />
vor rund 12.000 Jahren<br />
untergegangen sein. Ein Beweis<br />
dieser Theorie steht aber bis heute<br />
aus. Und so bleibt es vorerst eine<br />
schöne Legen<strong>de</strong>.<br />
Die <strong>Azoren</strong> gehören zu <strong>de</strong>n höchsten Gipfeln dieses Gebirges und neben<br />
Island und einigen an<strong>de</strong>ren Inseln zu <strong>de</strong>n wenigen, die über die<br />
Meeresoberfläche hinausragen.<br />
Krater wie riesige Suppenschüsseln<br />
Die heftigen vulkanischen Tätigkeiten haben nicht nur die <strong>Azoren</strong> aus <strong>de</strong>m<br />
Wasser wachsen lassen, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Vulkanismus hat auch das Bild <strong>de</strong>r<br />
Inseln geformt und die herrlichsten Landschaften entstehen lassen.<br />
Zahllose kleine und große Vulkankegel prägen das Bild und gewaltige, an<br />
riesige Suppenschüsseln erinnern<strong>de</strong> Cal<strong>de</strong>ren.<br />
Cal<strong>de</strong>ren sind nach ihrer Form benannt.<br />
"Cal<strong>de</strong>ira" heißt auf <strong>de</strong>utsch "Kessel".<br />
© Foto: FVA<br />
Letztere entstan<strong>de</strong>n, als Vulkane nach <strong>de</strong>m Ausbruch in sich<br />
zusammenstürzten und nur die Rän<strong>de</strong>r als zum Teil mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter<br />
hohe Steilwän<strong>de</strong> stehen blieben. Die Einsturzkrater, an <strong>de</strong>ren Grund sich<br />
meist tiefe Seen gebil<strong>de</strong>t haben, gehören heute zu <strong>de</strong>n eindrucksvollsten<br />
Attraktionen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>. Im Hochland von Flores liegen gleich sieben große<br />
Kraterseen nahe beieinan<strong>de</strong>r. Die berühmteste Cal<strong>de</strong>ra aber ist die von Sete Cita<strong>de</strong>s<br />
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Kraterseen nahe beieinan<strong>de</strong>r. Die berühmteste Cal<strong>de</strong>ra aber ist die von Sete Cita<strong>de</strong>s<br />
Sete Cita<strong>de</strong>s (Sieben Städte) im Westen <strong>de</strong>r Insel São Miguel. An ihrem<br />
Grund funkeln überaus malerisch zwei Seen in unterschiedlichen Farben.<br />
Der eine erscheint durch Spiegelung <strong>de</strong>s Himmels blau, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re durch<br />
sich spiegeln<strong>de</strong> Wäl<strong>de</strong>r grün.<br />
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Kurs 2: Vulkane – Inseln aus Feuer geboren: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Pico, Berg und Insel<br />
Pico – <strong>de</strong>r perfekte Vulkan<br />
Schöner und ebenmäßiger als <strong>de</strong>r Pico kann<br />
ein Vulkan kaum sein. Als perfekter Kegel<br />
ragt er aus <strong>de</strong>m endlosen Blau <strong>de</strong>s Ozeans,<br />
im Winter oft majestätisch von einer weißen<br />
Schneemütze be<strong>de</strong>ckt.<br />
Von außen wirkt er ganz harmlos, aber im<br />
Innern <strong>de</strong>s Pico schlummern gewaltige<br />
Naturkräfte.<br />
© Foto: FVA<br />
Ein echter Höhepunkt: Der Gipfel <strong>de</strong>s Pico<br />
markiert <strong>de</strong>n höchsten Punkt ganz Portugals.<br />
© Foto: FVA<br />
Ist er nicht schön? Mehr als 2300 Meter reckt<br />
sich <strong>de</strong>r Pico <strong>de</strong>m Himmel entgegen.<br />
© Foto: Comeo<br />
Mit 2351 Metern Höhe ist <strong>de</strong>r Pico nicht nur <strong>de</strong>r höchste Berg <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>,<br />
son<strong>de</strong>rn ganz Portugals. Und er ist einer <strong>de</strong>r aktivsten Vulkane. Viermal ist er<br />
allein während <strong>de</strong>r letzten 500 Jahre ausgebrochen, zuletzt 1718.<br />
Schwefeldämpfe aus <strong>de</strong>m Kraterinnern zeigen, dass <strong>de</strong>r Vulkan noch immer<br />
aktiv ist. Allerdings haben Besucher nichts zu befürchten.<br />
Denn Wissenschaftler beobachten <strong>de</strong>n Schlaf <strong>de</strong>s rauchen<strong>de</strong>n Riesen intensiv.<br />
Via Satellit wer<strong>de</strong>n ständig Sensordaten aus <strong>de</strong>m Vulkanschlot direkt an die<br />
Universität in Ponta Delgada gesen<strong>de</strong>t, und im Örtchen Pieda<strong>de</strong> zeichnen<br />
Wissenschaftler rund um die Uhr sämtliche Erdstöße auf.<br />
Wun<strong>de</strong>rbare Weingärten<br />
Neben <strong>de</strong>m großen Vulkan hat die Insel Pico noch mehr als hun<strong>de</strong>rt kleinere<br />
Vulkankegel aufzuweisen. Das hat ihr <strong>de</strong>n Beinamen Ilha Montanha, Insel <strong>de</strong>r<br />
Berge, eingebracht. Und noch einen Beinamen hat Pico: Ilha Negra, schwarze<br />
Insel. Denn große Teile sind von erstarrter Lava, <strong>de</strong>m schwarzem Basalt,<br />
be<strong>de</strong>ckt. Über viele Jahrhun<strong>de</strong>rte haben die Azorer ihre Häuser aus <strong>de</strong>m<br />
Vulkanstein gebaut. Und auch die Weingärten von Pico, die 2004 von <strong>de</strong>r<br />
Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wur<strong>de</strong>n, verdanken <strong>de</strong>m Basalt ihre<br />
Existenz. Denn um die empfindlichen Weinreben, die im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt von<br />
Auch von weitem einen Augenwei<strong>de</strong> - selbst<br />
wenn die Spitze <strong>de</strong>s Pico oft von Wolken<br />
verhüllt ist.<br />
© Foto: Comeo<br />
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Mönchen auf die Insel gebracht wur<strong>de</strong>n, vor Wind und Salzluft zu schützen,<br />
begrenzen die Bauern ihre Weingärten seit jeher mit Mauern aus<br />
aufgeschichteten Lavasteinen.<br />
Als malerisches, schwarz-grünes Mosaik überziehen die Weingärten heute die<br />
gesamte Westküste <strong>de</strong>r Insel. Die Lavamauern schützen <strong>de</strong>n Wein nicht nur<br />
vor kalten Win<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn speichern die Sonnenwärme bis in die Nacht, was<br />
die Trauben beson<strong>de</strong>rs gut heranreifen lässt. Neben einem schweren Rotwein<br />
wird auf Pico auch <strong>de</strong>r berühmte Ver<strong>de</strong>lho gekeltert, <strong>de</strong>r einst sogar am<br />
russischen Zarenhof kre<strong>de</strong>nzt wur<strong>de</strong>.<br />
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Kurs 2: Vulkane – Inseln aus Feuer geboren: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Vulkanismus live erleben<br />
Wo die Er<strong>de</strong> kocht<br />
Der vulkanische Ursprung <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> lässt sich noch heute an vielen Orten<br />
hautnah erleben, sei es als dampfend heiße Thermalquellen, als<br />
blubbern<strong>de</strong> Schlammspru<strong>de</strong>l, rauchen<strong>de</strong> Schwefelquellen o<strong>de</strong>r in Form von<br />
bizarren Höhlen und Lavatunneln.<br />
„Mistérios“ – Geheimnisse – nennen die Azorer die vielfältigen Phänomene,<br />
die auf <strong>de</strong>m Vulkanismus basieren. Beson<strong>de</strong>rs viele gibt es im Tal von<br />
Furnas im Westen von São Miguel zu erleben, wo die Er<strong>de</strong> aus allen Poren<br />
dampft und zahllose heiße Quellen aus <strong>de</strong>m Untergrund treten. Der<br />
windgeschützt in einem Vulkankessel gelegene Ort, in <strong>de</strong>m ein fast<br />
tropisches Mikroklima herrscht, ist ein echter Geheimtipp für alle<br />
Wellness-Fans.<br />
Nach<strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts Jesuitenpater die heilen<strong>de</strong> Wirkung<br />
<strong>de</strong>s schwefelhaltigen Quellwassers von Furnas ent<strong>de</strong>ckt hatten, entwickelte<br />
sich das kleine Bauerndorf mehr und mehr zum beliebten Kurort <strong>de</strong>r Azorer<br />
und lockte zunehmend auch Gäste aus <strong>de</strong>m Ausland an. Das Herz <strong>de</strong>r<br />
Kuranlage ist noch immer das riesige, von 22 heißen Quellen gespeiste<br />
Warmba<strong>de</strong>becken. Tagesbesucher und Kurgäste können hier stun<strong>de</strong>nlang<br />
bei angenehmen 38 Grad Wassertemperatur relaxen – und das in einer<br />
unvergleichlichen Umgebung.<br />
Der Wal: Ba<strong>de</strong>n mit<br />
Wellness-Faktor<br />
Auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> kann man ein<br />
wahrhaft prickeln<strong>de</strong>s Ba<strong>de</strong>vergnügen<br />
erleben: An einigen<br />
Küstenabschnitten, wie <strong>de</strong>r Praia do<br />
Fogo auf São Miguel, treten in<br />
Strandnähe heiße Quellen aus <strong>de</strong>m<br />
Untergrund und erwärmen das<br />
Meerwasser auf äußerst angenehme<br />
Ba<strong>de</strong>temperaturen.?<br />
Denn gleich hinter <strong>de</strong>m Naturpool beginnt mit <strong>de</strong>m Parque Terra Nostra<br />
<strong>de</strong>r wohl schönste Park <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>. Der einst als Privatgarten <strong>de</strong>s reichen<br />
Kaufmanns Thomas Hicklings angelegte Park ist heute ein kleines Paradies<br />
voller exotischer Pflanzen, in <strong>de</strong>m es sich zwischen Riesenfarnen und<br />
Bambushainen, baumgroßen Kamelienbüschen und in allen Farben<br />
blühen<strong>de</strong>n Azaleen stun<strong>de</strong>nlang spazieren gehen lässt.<br />
Eisenhaltige Minerale verleihen <strong>de</strong>m Wasser im Warmba<strong>de</strong>becken von Furnas seine<br />
gelbbraune Farbe.<br />
© Foto: Comeo<br />
Durch die Höhle Algar do Carvão auf Terceira<br />
strömte einst glühen<strong>de</strong> Lava.<br />
© Foto: FVA<br />
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Lavatunnel und Schwefelgrotten<br />
© Foto: FVA<br />
Neben heißen Quellen und rauchen<strong>de</strong>n Erdspalten gehören auch die mehr<br />
als 200 Naturhöhlen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> zu <strong>de</strong>n Mistérios. Eine <strong>de</strong>r schönsten ist die<br />
Algar do Carvão auf Terceira. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um einen<br />
unterirdischen Lavagang, <strong>de</strong>r, nach<strong>de</strong>m die Lava abgeflossen war, leer<br />
zurückblieb. Vorbei an herrlichen Tropfsteinen und bizarr geformten<br />
Gesteinsformationen lässt sich die Höhle mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter<br />
durchwan<strong>de</strong>rn.<br />
Ein Erlebnis <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art ist auch die Schwefelgrotte Furnas do<br />
Enxofre auf Graciosa. Eine Wen<strong>de</strong>ltreppe führt hier 80 Meter in die Tiefe<br />
zu einem kleinen, warmen Schwefelsee, an <strong>de</strong>ssen Rän<strong>de</strong>rn dampfend<br />
Schwefelgase austreten und im Dämmerlicht für eine fast magische<br />
Atmosphäre sorgen.<br />
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Kurs 2: Vulkane – Inseln aus Feuer geboren: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Capelinhos<br />
Capelinhos – Das Pompeji <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
Es war einer <strong>de</strong>r tragischsten Momente in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>,<br />
als am Morgen <strong>de</strong>s 29. September 1957 vor <strong>de</strong>r Küste <strong>de</strong>r Insel Faial<br />
<strong>de</strong>r unterseeische Vulkan Capelinhos ausbrach. Wie aus <strong>de</strong>m Nichts<br />
schleu<strong>de</strong>rte er, begleitet von gewaltigen Explosionen und Beben,<br />
seine Glut und Asche mehr als 1000 Meter hoch in die Luft.<br />
Die Ponta dos Capelinhos: eine bizarre Welt<br />
aus schwarzer Vulkanasche.<br />
© Foto: Comeo<br />
Capelinhos Vi<strong>de</strong>o<br />
© Foto: <strong>Azoren</strong><br />
Fast ein Jahr lang dauerte das Wüten. Als <strong>de</strong>r Capelinhos am 24.<br />
Oktober 1958 endlich wie<strong>de</strong>r zur Ruhe kam, war nichts mehr wie zuvor.<br />
Fast sämtliche Häuser im Westen <strong>de</strong>r Insel waren zumin<strong>de</strong>st<br />
beschädigt, wenn nicht zerstört, und <strong>de</strong>r kleine Ort Capelo war wie<br />
einst Pompeji unter schwarzer Asche begraben. Zwar wur<strong>de</strong><br />
glücklicherweise niemand <strong>de</strong>r Bewohner verletzt, aber fast 2000<br />
Insulaner mussten umgesie<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zwei Quadratkilometer neues Land hat <strong>de</strong>r<br />
Ausbruch <strong>de</strong>s Vulkans Capelinhos 1957<br />
geschaffen.<br />
© Foto: FVA<br />
Auch die Insel hatte ihr Gesicht verän<strong>de</strong>rt. Denn <strong>de</strong>r Ausbruch hatte so<br />
große Mengen vulkanischen Materials an die Erdoberfläche beför<strong>de</strong>rt,<br />
dass Faial an seiner Westspitze auf einen Schlag um mehr als zwei<br />
Quadratkilometer gewachsen war. Ponta dos Capelinhos nennen die<br />
Bewohner das neue Land. Es ist eine bizarre Kraterlandschaft aus<br />
schwarzem Sand, <strong>de</strong>ren Wahrzeichen heute <strong>de</strong>r teilweise verschüttete<br />
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Leuchtturm ist, <strong>de</strong>r einst so stolz auf <strong>de</strong>n Klippen vor Capelo stand.<br />
Unterhalb <strong>de</strong>s alten Leuchtturms zeigt ein mo<strong>de</strong>rnes<br />
Besucherzentrum anhand von Filmen, Fotos und an<strong>de</strong>ren<br />
multimedialen Inhalten die faszinieren<strong>de</strong>n Ereignisse während <strong>de</strong>s<br />
Vulkanausbruchs. Dass <strong>de</strong>r Leuchtturm heute überhaupt noch steht, ist<br />
auch ein Symbol für <strong>de</strong>n Durchhaltewillen <strong>de</strong>r Bewohner. Denn obwohl<br />
in Folge <strong>de</strong>s verheeren<strong>de</strong>n Ausbruchs rund die Hälfte <strong>de</strong>r Insulaner<br />
Faial verließ und in die USA auswan<strong>de</strong>rte, hat sich die an<strong>de</strong>re Hälfte<br />
zum Bleiben entschlossen.<br />
Ein Frühwarnsystem für Erdbeben warnt heute vor drohen<strong>de</strong>r Gefahr.<br />
Denn in <strong>de</strong>n Küstengewässern rund um die <strong>Azoren</strong> gibt es noch viele<br />
weitere aktive Feuerberge. Ein Ausbruch in näherer Zukunft ist<br />
statistisch allerdings unwahrscheinlich. Denn im Schnitt bricht auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong> „nur“ alle 100 Jahre ein Vulkan aus.<br />
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Kurs 2: Vulkane – Inseln aus Feuer geboren: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Vulkanismus im Alltag<br />
Lavahäuser und Vulkaneintopf<br />
Kaum ein Lebensbereich <strong>de</strong>r Azorer, <strong>de</strong>r nicht direkt o<strong>de</strong>r indirekt durch <strong>de</strong>n<br />
Vulkanismus geprägt ist. Das gilt auch für die Architektur. Noch vor<br />
wenigen Jahrzehnten diente auf <strong>de</strong>m Land fast ausschließlich <strong>de</strong>r überall<br />
reichlich vorhan<strong>de</strong>ne Basalt zum Hausbau. Im alten Zentrum von Vila<br />
Nova, <strong>de</strong>r Hauptstadt <strong>de</strong>r Insel Corvo, stehen die traditionellen Häuser mit<br />
ihren schwarzen Basaltfassa<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n weißen Fenstern noch heute<br />
dicht an dicht.<br />
Selbst Kirchen wie die Igreja Matriz <strong>de</strong> Santa<br />
Cruz auf Flores wur<strong>de</strong>n aus Basalt errichtet.<br />
© Foto: Comeo<br />
Viele ältere Häuser sind auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> aus <strong>de</strong>m schwarzen Basalt gebaut.<br />
© Foto: Comeo<br />
Aber nicht nur die einfachen Bauern bauten ihre Häuser aus Lavasteinen.<br />
Auch reich gewor<strong>de</strong>ne Weinhändler und „Orangenbarone“ nutzen <strong>de</strong>n<br />
Baustoff zum Bau beeindrucken<strong>de</strong>r Landsitze. Auf Pico und São Miguel<br />
lassen sich einige Exemplare solcher prächtigen Herrenhäuser aus <strong>de</strong>m<br />
18. und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt bewun<strong>de</strong>rn. Selbst mächtige Festungen,<br />
imposante Klöster und Kirchen wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Basaltgestein errichtet. In<br />
Angra do Heroismo auf Terceira sind sie beson<strong>de</strong>rs zahlreich.<br />
Eine ganz an<strong>de</strong>re Art <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Vulkanismus ist im Tal von Furnas<br />
auf São Miguel zu bestaunen. Dort, wo die Er<strong>de</strong> schon wenige Meter unter<br />
<strong>de</strong>r Oberfläche kocht, nutzen die Insulaner die kostenlose Energie zur<br />
Zubereitung einer echten Spezialität: Cozido das Furnas. Dabei han<strong>de</strong>lt<br />
es sich um einen Eintopf aus Fleisch und Gemüse, <strong>de</strong>r in einem großen<br />
Kessel per Seil einen bis zwei Meter tief in ein dampfen<strong>de</strong>s Erdloch<br />
versenkt wird, wo er dann fünf Stun<strong>de</strong>n im heißen Dampf vor sich<br />
hinköchelt.<br />
Schwefelhaltige Dämpfe geben <strong>de</strong>m<br />
Vulkan-Eintopf "Cozido" seinen beson<strong>de</strong>ren<br />
Geschmack.<br />
© Foto: Comeo<br />
Neuerdings wird die Hitze <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> auch zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />
genutzt. Vor einigen Jahren wur<strong>de</strong> eigens eine Gesellschaft gegrün<strong>de</strong>t, die<br />
die Stromerzeugung <strong>de</strong>r Inseln mittels Erdwärme vorantreiben soll. An<br />
einigen Standorten sind bereits Pilotkraftwerke entstan<strong>de</strong>n, die mittels<br />
Geothermie größere Mengen Strom erzeugen. Theoretisch wür<strong>de</strong> die<br />
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Erdwärme spielend ausreichen, um <strong>de</strong>n gesamten Bedarf <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> an<br />
Strom und Wärme zu <strong>de</strong>cken.<br />
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Kurs 3: Wassersport – Aktiv im Atlantik: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Faial<br />
Semana do Mar<br />
Auf <strong>de</strong>r Kaimauer von Horta haben Segler aus aller Welt ihre Werke hinterlassen.<br />
© Foto: Comeo<br />
Insel <strong>de</strong>r Segler<br />
Ihren Namen Ilha Azul, blaue Insel, erhielt Faial von <strong>de</strong>n endlosen<br />
Hortensienhecken, die die Insel im Sommer in ein blaues Blütenmeer<br />
verwan<strong>de</strong>ln. Berühmt ist sie aber vor allem für ihren Hafen – Treffpunkt für<br />
Segelfans aus aller Welt.<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr in <strong>de</strong>r ersten<br />
Augustwoche feiert die Insel Faial<br />
eines <strong>de</strong>r größten Feste <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> –<br />
die Semana do Mar. Neben diversen<br />
Wassersportwettbewerben wie<br />
Segel- o<strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rbootregatten,<br />
Wasserpolo und Sportfischen fin<strong>de</strong>n<br />
während <strong>de</strong>r „Woche <strong>de</strong>s Meeres“<br />
auch zahlreiche Musik- und<br />
Kulturveranstaltungen statt.<br />
Der Hafen spielte schon immer eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Geschichte<br />
Faials: als Umschlagplatz für <strong>de</strong>n berühmten Picowein, als Proviantstation<br />
für amerikanische Walfänger und später auch als Lan<strong>de</strong>platz <strong>de</strong>r ersten<br />
Wasserflugzeuge auf <strong>de</strong>r Transatlantikroute. Heute ist Hortas Hafen vor<br />
allem Treffpunkt <strong>de</strong>r internationalen Atlantik-Segler, die sich hier auf<br />
ihrem Weg zwischen Nordamerika und Europa eine Verschnaufpause<br />
gönnen.<br />
Seit<strong>de</strong>m 1986 eine neue Marina eröffnet wur<strong>de</strong>, können mehr als 300<br />
Segelyachten gleichzeitig festmachen. Die Boote kommen aus allen Teilen<br />
<strong>de</strong>r Welt. Manche <strong>de</strong>r Besatzungen sind so fasziniert von Faial, dass sie<br />
Tage, Wochen o<strong>de</strong>r gar Monate auf <strong>de</strong>r Insel bleiben. Zur Tradition gehört<br />
es, dass sich je<strong>de</strong> Crew mit einem Bild auf <strong>de</strong>r Kaimauer verewigt. So hat<br />
sich Hortas Hafen über die Jahre in eine regelrechte Freiluftgalerie<br />
fantasievoller Kunstwerke verwan<strong>de</strong>lt.<br />
Abends trifft man sich im Peter Café Sport, <strong>de</strong>r wohl berühmtesten Kneipe<br />
<strong>de</strong>s Nordatlantik. Das 1918 gegrün<strong>de</strong>te Café ist eine echte Institution:<br />
Kneipe, Café, Infobörse, Postamt und Wetterzentrale in einem. Zwischen<br />
bunten Flaggen und vergilbten Fotos sitzen hier die Weltumsegler<br />
beisammen und spinnen Seemannsgarn, und die Touristen und<br />
Einheimischen lauschen gebannt.<br />
Der Yachthafen von Horta ist Treffpunkt <strong>de</strong>r<br />
internationalen Atlantiksegler.<br />
© Foto: Comeo<br />
Das einst vom Magazin „Newsweek“ zu <strong>de</strong>n besten Bars <strong>de</strong>r Welt gekürte<br />
Café Sport ist so legendär, dass es sogar für die Expo in Lissabon in<br />
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Café Sport ist so legendär, dass es sogar für die Expo in Lissabon in<br />
Originalgröße nachgebaut wur<strong>de</strong>. Aber nicht nur Hortas Hafen ist zum<br />
Genießen. Auch die Altstadt <strong>de</strong>r gut 6000 Einwohner zählen<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong><br />
mit ihren weißen Häusern und gediegenen Plätzen ist ein echtes Highlight.<br />
Viele <strong>de</strong>r feudalen Wohnhäuser stammen noch aus <strong>de</strong>m 18. und 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt und zeugen durch schönste Jugendstilelemente,<br />
verschnörkelte Balkone und kleine Erker vom einstigen Reichtum <strong>de</strong>r<br />
Hafenstadt.<br />
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Kurs 3: Wassersport – Aktiv im Atlantik: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Segeln<br />
Inselhüpfen per Segelboot<br />
Ob als Einhandsegler o<strong>de</strong>r Mitsegler ohne Segelschein – auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong> kann sich je<strong>de</strong>r seinen Segeltraum erfüllen.<br />
© Foto: FVA<br />
Mit Platz für 300 Boote ist die Marina von<br />
Horta die größte <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: Comeo<br />
Dass die <strong>Azoren</strong> nicht nur ein beliebter Zwischenstopp für<br />
Atlantik-Segler sind, son<strong>de</strong>rn eines <strong>de</strong>r schönsten Segelreviere <strong>de</strong>r<br />
Welt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren sind neben <strong>de</strong>n Marinas von Horta und São Jorge eine Reihe<br />
weiterer Yachthäfen auf <strong>de</strong>n Inseln entstan<strong>de</strong>n. 2004 wur<strong>de</strong> die<br />
Marina von Praia da Vitória auf Terceira eingeweiht, im vergangenen<br />
Jahr São Miguels Yachthafen, und seit Juli 2009 kann auch Santa<br />
Maria mit einer eigenen Marina aufwarten. Ein weiterer Yachthafen<br />
entsteht zurzeit auf Flores.<br />
In <strong>de</strong>n Sommermonaten ist das Segeln bei<br />
ruhiger See auch für Anfänger problemlos<br />
möglich.<br />
© Foto: ATA<br />
Wer nicht als Atlantik-Segler mit <strong>de</strong>m eigenem Boot anreist, <strong>de</strong>m bietet<br />
sich in <strong>de</strong>n meisten Häfen die Möglichkeit, tageweise o<strong>de</strong>r auch für<br />
länger eine Yacht zu chartern. Wer <strong>de</strong>n Skipper gleich dazubucht,<br />
braucht dafür nicht einmal Segelkenntnisse. Einige<br />
Chartergesellschaften bieten die Möglichkeit zum Mitsegeln an. So<br />
können auch Nichtsegler das Abenteuer einer Segelkreuzfahrt erleben<br />
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und eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wie es ist, über <strong>de</strong>n<br />
Atlantik zu segeln. Bei längeren Touren wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Häfen<br />
angelaufen mit <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>s Landgangs. So bietet das Segeln<br />
auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> zugleich eine gute Möglichkeit, mehrere Inseln kennen<br />
zu lernen.<br />
Bei <strong>de</strong>n meisten Angeboten lässt sich wählen, ob man nur als Gast<br />
mitsegeln will o<strong>de</strong>r als Helfer. Gäste müssen sich um gar nichts<br />
kümmern und können sich allein auf die Weite <strong>de</strong>s Ozeans und das<br />
Schaukeln <strong>de</strong>r Wellen konzentrieren. Helfer dagegen müssen mit<br />
anpacken und die Crew bei <strong>de</strong>ren Arbeit unterstützen.<br />
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Kurs 3: Wassersport – Aktiv im Atlantik: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Tauchen<br />
Im Rausch <strong>de</strong>r Tiefe<br />
Die kristallklaren Gewässer rund um die <strong>Azoren</strong> gehören zu <strong>de</strong>n<br />
fischreichsten <strong>de</strong>r Welt. Ein Paradies für Taucher, die zwischen zahllosen<br />
Tauchspots wählen können.<br />
Ausflug ins ewige Blau. Im Sommer herrschen Sichtweiten bis zu 60 Meter.<br />
In <strong>de</strong>n zahllosen Unterwassergrotten <strong>de</strong>r<br />
<strong>Azoren</strong> hat sich manch bizarrer Bewohner<br />
einquartiert.<br />
© Foto: FVA<br />
© Foto: FVA<br />
Die Gewässer rund um die <strong>Azoren</strong> wimmeln nur so von Fischen und<br />
an<strong>de</strong>ren Meeresbewohnern. Neben Schwärmen glitzern<strong>de</strong>r Sardinen sind<br />
auch sämtliche Großfische anzutreffen: Tunfische und Blaue Marline,<br />
Zackenbarsche und Amberjacks, Barrakudas, Mantarochen und<br />
Hammerhaie und sogar die so seltenen Mondfische, die eigentlich in<br />
tropischen Gewässern ihre Heimat haben. Ein Grund für <strong>de</strong>n Fisch- und<br />
Artenreichtum ist <strong>de</strong>r Golfstrom, <strong>de</strong>r direkt an <strong>de</strong>n Inseln vorbeiströmt und<br />
in <strong>de</strong>ssen Sog sich zahlreiche tropische Arten und sogar<br />
Meeresschildkröten weit nach Nor<strong>de</strong>n treiben lassen.<br />
Beste Tauchsaison ist von Anfang Mai bis En<strong>de</strong> Oktober mit<br />
Wassertemperaturen bis zu 24 Grad und Sichtweiten bis zu 60 (!)<br />
Metern. Aber auch in <strong>de</strong>r übrigen Zeit herrschen gute Tauchbedingungen<br />
vor. Hun<strong>de</strong>rte Tauchplätze rund um die Inseln stehen zur Wahl. Beson<strong>de</strong>rs<br />
eindrucksvoll sind Tauchgänge bei Nacht, wenn leuchten<strong>de</strong>s Plankton und<br />
strahlen<strong>de</strong> Seeanemonen das dunkle Meer erhellen.<br />
Auf allen Inseln bis auf Corvo gibt es professionelle Anbieter, die auch<br />
Ausrüstung verleihen. Für kleinere Exkurse reichen Schnorchel und Brille,<br />
<strong>de</strong>nn in Ufernähe gibt es zahllose Grotten, die spektakuläre Einblicke in die<br />
Unterwasserwelt ermöglichen.<br />
© Foto: FVA<br />
Eines <strong>de</strong>r besten und interessantesten Tauchreviere liegt bei <strong>de</strong>n<br />
Formigas, einer Gruppe von acht Felsen rund 40 Kilometer nördlich von<br />
Santa Maria. Hier lässt sich zwischen Haien und vielen an<strong>de</strong>ren<br />
Großfischen hinab zu mehreren Schiffswracks tauchen. Noch<br />
atemberauben<strong>de</strong>r sind die Tauchgrün<strong>de</strong> rund um die Princesa Alice Bank<br />
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80 Kilometer südwestlich von Faial. Wie in einem riesigen Aquarium gleiten<br />
hier ganze Schwärme von riesigen Mantas und Adlerrochen durchs ewige<br />
Blau.<br />
Und für alle, die das extreme Abenteuer suchen: Auf Faial gibt es die<br />
einzigartige Möglichkeit, an Bord <strong>de</strong>s Tauchschiffs Lula 500 Meter tief in<br />
die geheimnisvolle Welt <strong>de</strong>r Tiefsee zu reisen. Das hat zwar seinen Preis<br />
(rund 3000 Euro); dafür ist <strong>de</strong>r Abstieg in die maritime Unterwelt, bei <strong>de</strong>m<br />
sich seltene Haiarten, Kraken und viele noch weitgehend unerforschte Tiere<br />
beobachten lassen, aber auch ein einmaliges und exklusives Erlebnis. Und<br />
wer sich noch mehr traut, <strong>de</strong>m ermöglicht die Agência <strong>de</strong> Viagens Teles in<br />
Angra Do Heroísmo auf Terceira eine unterseeische Trauung – mit Walen,<br />
Fischen und an<strong>de</strong>rem Meeresgetier als Trauzeugen.<br />
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Kurs 3: Wassersport – Aktiv im Atlantik: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Ba<strong>de</strong>n<br />
Ba<strong>de</strong>spaß an leeren Traumsträn<strong>de</strong>n<br />
Ihr sonniges und trockenes Klima und die schönen Strän<strong>de</strong> haben<br />
Santa Maria <strong>de</strong>n Ruf <strong>de</strong>r „Ba<strong>de</strong>insel“ eingebracht. Herrlich schwimmen<br />
und ba<strong>de</strong>n lässt sich aber auch auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Inseln – dank <strong>de</strong>s<br />
Golfstroms bei angenehmen Wassertemperaturen.<br />
Auch São Miguels Südküste hat schöne<br />
Sandsträn<strong>de</strong> zu bieten wie <strong>de</strong>n von São<br />
Roque nahe <strong>de</strong>r Hauptstadt Ponta Delgada.<br />
© Foto: ATA<br />
Ungewöhnlicher Ba<strong>de</strong>spaß: Auf vielen Inseln,<br />
wie hier auf Terceira wur<strong>de</strong>n natürliche<br />
Meeresbecken zu kleinen Freibä<strong>de</strong>rn<br />
ausgebaut.<br />
© Foto: ATA<br />
Inmitten einer wahren Taumlandschaft liegt in<br />
<strong>de</strong>r Bucht von São Lourenço ein herrlicher<br />
Ba<strong>de</strong>strand.<br />
© Foto: FVA<br />
Der wohl schönste Strand <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> liegt im Westen <strong>de</strong>r Insel Santa<br />
Maria und heißt schlicht und einfach Praia Formosa – „schöner<br />
Strand“. Mit seinem feinen, fast weißen Sand erstreckt er sich über<br />
mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter entlang einer weit geschwungenen Bucht. Da<br />
er sehr flach abfällt, ist er beson<strong>de</strong>rs auch bei Familien mit kleinen<br />
Kin<strong>de</strong>rn beliebt.<br />
Ein weiterer, ebenfalls heller Traumstrand liegt im Nordosten von Santa<br />
Maria, in <strong>de</strong>r Bucht von São Lourenço. Am Fuße steiler<br />
Weinbergterrassen lässt sich dort inmitten einer <strong>de</strong>r schönsten<br />
Landschaften <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> herrlich ba<strong>de</strong>n. Daneben hat Santa Maria<br />
noch eine Reihe weitere Strän<strong>de</strong> zu bieten. Diese sind allerdings oft nur<br />
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zu Fuß o<strong>de</strong>r per Schiff zu erreichen – Vorteil: Selbst in <strong>de</strong>r Hauptsaison<br />
sind sie oft menschenleer.<br />
Schöne Strän<strong>de</strong> haben aber auch die an<strong>de</strong>ren Inseln zu bieten. Einer<br />
<strong>de</strong>r beliebtesten beginnt gleich neben <strong>de</strong>m alten Hafen von Horta auf<br />
Faial. Während <strong>de</strong>r Sommermonate lockt <strong>de</strong>r helle Sandstrand von<br />
Porto Pim auch viele Gäste aus <strong>de</strong>r nahen Stadt zum Sonnenbad.<br />
Beson<strong>de</strong>rs Familien mit Kin<strong>de</strong>rn schätzen die flach abfallen<strong>de</strong> Bucht.<br />
Auf São Miguel ist es <strong>de</strong>r Strand von Ribeira Quente, <strong>de</strong>r die meisten<br />
Besucher auf sich zieht. Denn neben seinem feinen hellen Sand hat er<br />
etwas ganz Beson<strong>de</strong>res zu bieten: heiße Quellen, die in Ufernähe aus<br />
<strong>de</strong>m Untergrund treten und das Meerwasser auf bis zu 26 Grad<br />
erwärmen.<br />
Herrlich sind auch die weißen Sandsträn<strong>de</strong> am abgelegenen Kratersee<br />
Lagoa do Fogo im Inselinnern von São Miguel. Nicht zu vergessen:<br />
die zu Naturschwimmbecken ausgebauten Meeresbecken, die es auf<br />
fast allen Inseln gibt, beson<strong>de</strong>rs zahlreich aber auf São Miguel und<br />
Pico. Die schönsten Lavapools fin<strong>de</strong>t man beim Städtchen Biscoitos an<br />
Terceiras Nordküste. Je nach Gezeitenstand lässt sich dort entwe<strong>de</strong>r im<br />
geschützten Pool o<strong>de</strong>r im offenen Meer schwimmen.<br />
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Kurs 3: Wassersport – Aktiv im Atlantik: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Wassersport<br />
Je<strong>de</strong> Menge Wassersport<br />
Ob Hochseeangeln, Kitesurfen o<strong>de</strong>r Kajakfahren – neben <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />
zum Segeln gibt es auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> fast unbegrenzte<br />
Wassersportangebote.<br />
Big Game Fishing heißt eines <strong>de</strong>r ganz großen Abenteuer, das man auf<br />
<strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> erleben kann. Denn die Meerengen zwischen Faial, Pico und<br />
São Jorge gehören zu <strong>de</strong>n<br />
fischreichsten Gewässern <strong>de</strong>r Welt. Sportangler haben hier schon einige<br />
Weltrekordfänge an Land gezogen. Von riesigen Tunfischen und Bonitos bis zu<br />
400 Kilo schweren Schwertfischen und Blauhaien sind alle Großkaliber<br />
vorhan<strong>de</strong>n.<br />
© Foto: Fotolia<br />
Für Surfer sind die Küsten <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> eine echte Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />
© Foto: FVA<br />
Angeltörns an Bord von Hochseeyachten wer<strong>de</strong>n von verschie<strong>de</strong>nen Anbietern im<br />
Hafen von Horta und auch von an<strong>de</strong>ren Häfen aus angeboten. Auch das Angeln<br />
vom Felsen bietet Aussicht auf fette Beute, und die tiefen Kraterseen und klaren<br />
Bäche <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> sind ebenfalls äußerst fischreich. Der für das Süßwasserangeln<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Angelschein ist in <strong>de</strong>r Umweltbehör<strong>de</strong> von Ponta Delgada erhältlich.<br />
Ein interessantes Revier sind die <strong>Azoren</strong> auch für Wellenreiter, wenngleich es bei<br />
starkem Wind und entsprechen<strong>de</strong>r Brandung nur guten Surfern zu empfehlen ist.<br />
Einer <strong>de</strong>r besten und bekanntesten Surfspots <strong>de</strong>r Inseln ist <strong>de</strong>r Strand von São<br />
Lourenço auf Santa Maria. Daneben bietet auch São Miguel eine Reihe guter<br />
Surfmöglichkeiten. Auf Faial, Graciosa, São Jorge und Terceira ist Surfen an<br />
einigen Stellen ebenfalls möglich. Aufgrund <strong>de</strong>r meist guten Windverhältnisse<br />
fin<strong>de</strong>n auch Wind- und Kitesurfer gute Bedingungen vor.<br />
Eine schöne und interessante Art, die Inseln mit ihren zahllosen, kleinen Buchten<br />
zu erkun<strong>de</strong>n, ist eine Pad<strong>de</strong>ltour per Kajak. Wem das Meer dafür zu unruhig ist:<br />
Auf Flores bietet ein Veranstalter Kajaktouren in einem <strong>de</strong>r sieben Kraterseen im<br />
Hochland <strong>de</strong>r Insel an.<br />
© Foto: Fotolia<br />
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Kurs 4: Wale & Delfine – Faszination <strong>de</strong>r Meeressäuger: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Warum Wale die <strong>Azoren</strong> lieben<br />
Auch Delfine fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n fischreichen azorischen Gewässern reichlich Nahrung.<br />
© Foto: FVA<br />
Paradies <strong>de</strong>r Wale<br />
An kaum einem an<strong>de</strong>ren Ort <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> lassen sich so viele verschie<strong>de</strong>ne<br />
Walarten antreffen wie auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong>. Mehr als 20 Spezies wur<strong>de</strong>n schon<br />
gesichtet, und immer wie<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n neue Arten ent<strong>de</strong>ckt. Manche wie<br />
Pottwal, Großer Tümmler, Rundkopf<strong>de</strong>lfin und gewöhnlicher Delfin sind das<br />
ganze Jahr über vor <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> zu Hause. An<strong>de</strong>re wie Blau, Finn- o<strong>de</strong>r<br />
Buckelwale schauen nur während <strong>de</strong>r Sommermonate vorbei: Der Grund<br />
ist das breite Nahrungsangebot in dieser Zeit.<br />
Denn im Sommer gelangt vor <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> kaltes und nährstoffreiches<br />
Wasser, das durch die Inseln zum Aufstieg gezwungen wird, an die<br />
Oberfläche und lässt das Wachstum von Plankton und Krill gera<strong>de</strong>zu<br />
explodieren. Ein Fest für die Bartenwale, die sich von dieser Ursuppe aus<br />
winzigen Krebsen, Fischen, Larven und Algen ernähren. Mit Hilfe feiner<br />
Hornplättchen am Gaumen, <strong>de</strong>n so genannten Barten, filtern sie die<br />
Kleinstlebewesen aus <strong>de</strong>m Wasser. Mehr als eine Tonne Plankton pro Tag<br />
kann ein ausgewachsener Blauwal verdrücken. Und trotz<strong>de</strong>m ist genug für<br />
alle da.<br />
© Foto: NOAA<br />
Pottwale - hier ein Baby - machen in <strong>de</strong>r<br />
Tiefsee Jagd auf die sagenumwobenen<br />
Riesenkalmare.<br />
© Foto: Wikipedia<br />
Neben <strong>de</strong>n Bartenwalen ernähren sich auch viele kleine Fische vom<br />
Plankton, und die wie<strong>de</strong>rum dienen größeren Fischen als Nahrung. So<br />
fin<strong>de</strong>n auch viele Arten <strong>de</strong>r Zahnwale, die sich von Fischen ernähren,<br />
reichlich Nahrung – die Atlantischen Flecken<strong>de</strong>lfine, die in <strong>de</strong>n<br />
Sommermonaten zu Tausen<strong>de</strong>n auf die <strong>Azoren</strong> kommen, ebenso wie die<br />
gewaltigen Orcas, die dort ihre geliebten Gelbflossentunfische jagen.<br />
Auch für Pottwale ist <strong>de</strong>r Tisch rund um die <strong>Azoren</strong> reich ge<strong>de</strong>ckt. Die<br />
begna<strong>de</strong>ten Taucher fin<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong>zu i<strong>de</strong>ale Bedingungen vor. Denn schon<br />
in wenigen Kilometern Entfernung fällt die Küste bis zu 2000 Meter tief ab.<br />
Und genau in dieser Tiefsee jagen Pottwale ihre Lieblingsspeise: die bis zu<br />
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15 Meter langen Riesentintenfische, die größten wirbellosen Tiere <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>.<br />
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Kurs 4: Wale & Delfine – Faszination <strong>de</strong>r Meeressäuger: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Walbeobachtung<br />
Auge in Auge mit <strong>de</strong>n Meeresgiganten<br />
Spannen<strong>de</strong>r kann eine Safari nicht beginnen. Erst knackt und knistert es<br />
geheimnisvoll, dann krächzt plötzlich eine Stimme aus <strong>de</strong>m Funkgerät:<br />
„Baleia, Baleia!“ Und augenblicklich macht sich<br />
Die gewaltige Rückenflosse ist das letzte, was man als Zuschauer von einem<br />
abtauchen<strong>de</strong>n Pottwal zu sehen bekommt.<br />
© Foto: FVA<br />
Walfängerstimmung in <strong>de</strong>r Gruppe breit. Schnell wer<strong>de</strong>n Regenjacken und<br />
Schwimmwesten gereicht, dann steigen alle in die Sitze <strong>de</strong>s Gummiboots,<br />
und ab geht’s hinaus aufs Meer. Nach 15 Minuten rasen<strong>de</strong>r Fahrt wird das<br />
Boot plötzlich langsamer und stoppt schließlich ganz. Keine 50 Meter<br />
entfernt versperren fünf riesige, graue Leiber <strong>de</strong>n Weg. „Pottwale“ raunt<br />
Bootsführer João. Sie scheinen zu schlafen. Gigantisch sehen sie aus. In<br />
regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n stäubt ihre feuchte Atemluft in meterhohen<br />
Nebelfontänen aus <strong>de</strong>m Meer. Dann, ganz plötzlich kommt Bewegung in<br />
die Gruppe. Einer nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren tauchen sie ab, bis nur noch ihre<br />
Fluke, die gewaltige Rückenflosse, wie zum Abschied aus <strong>de</strong>m Wasser<br />
ragt.<br />
Auch wenn man es schon einige Male erlebt hat – einen Giganten <strong>de</strong>r<br />
Meere aus nächster Nähe zu sehen ist immer wie<strong>de</strong>r ein<br />
Gänsehauterlebnis. Nur wenige Orte <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> bieten so gute Gelegenheit<br />
zu diesem Abenteuer wie die <strong>Azoren</strong>. Vor allem von Mai bis September,<br />
wenn die großen Bartenwale an <strong>de</strong>n Inseln vorbeiziehen und Delphine in<br />
Schulen von manchmal mehreren hun<strong>de</strong>rt Tieren unterwegs sind, liegt die<br />
Chance, auf Wale o<strong>de</strong>r Delfine zu treffen, bei fast 100 Prozent.<br />
Walbeobachter<br />
Bis 1985 wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong><br />
Pottwale gejagt. Dazu hatten die<br />
Walfänger ein ausgeklügeltes<br />
System entwickelt. Von Hochsitzen,<br />
<strong>de</strong>n Vigias aus, suchten<br />
Wachtposten das Meer nach Walen<br />
ab. Erspähte ein Wächter einen<br />
Pottwal, schlug er mit <strong>de</strong>m typischen<br />
Ruf „Baleia, Baleia!“ (Wal, Wal!)<br />
Alarm und wies mit Hilfe von Flaggen<br />
<strong>de</strong>n Weg. Vigias leisten heute noch<br />
Walbeobachtungsunternehmen gute<br />
Dienste.<br />
Mit kleinen Booten geht es zum Whale<br />
Watching hinaus aufs Meer.<br />
© Foto: FVA<br />
Touren zur Walbeobachtung wer<strong>de</strong>n sowohl von Pico als auch von Faial<br />
und São Miguel aus angeboten. Meist geht es in kleinen, zehn bis zwölf<br />
Personen fassen<strong>de</strong>n Gummibooten hinaus aufs Meer. Möglich sind aber<br />
auch Fahrten mit einem Kabinenschiff. Dabei kommt man <strong>de</strong>n Walen zwar<br />
nicht ganz so nahe, aber dafür ist es etwas komfortabler. Die Touren<br />
umfassen in <strong>de</strong>r Regel eine ausführliche theoretische Einführung und<br />
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umfassen in <strong>de</strong>r Regel eine ausführliche theoretische Einführung und<br />
dauern meist drei bis vier Stun<strong>de</strong>n.<br />
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Kurs 4: Wale & Delfine – Faszination <strong>de</strong>r Meeressäuger: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Schutz und Pflege<br />
Von <strong>de</strong>r Waljagd zur Walbeobachtung<br />
Jahrzehntelang war <strong>de</strong>r Walfang einer <strong>de</strong>r wichtigsten Wirtschaftszweige<br />
auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong>. In <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong>n zwei<br />
Drittel aller Pottwale weltweit dort gefangen und verarbeitet. Beson<strong>de</strong>rs auf<br />
Faial und Pico spielte die Walindustrie eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle, <strong>de</strong>nn Picos<br />
Männer galten als beson<strong>de</strong>rs mutig – eine Tugend, die bei <strong>de</strong>r azorischen<br />
Variante <strong>de</strong>s Walfangs durchaus gefragt war.<br />
Die Waljagd war ein gefährliches<br />
Unternehmen und kostete so manchen<br />
Walfänger das Leben.<br />
© Foto: www.ulf-neundorfer.<strong>de</strong><br />
Walfang im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Mit kleinen Ru<strong>de</strong>rbooten und Handharpunen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
Meeressäugern nachgestellt.<br />
© Foto: NOAA Photo Library<br />
In nur zehn Meter langen Ru<strong>de</strong>rbooten stellten die Männer <strong>de</strong>n Meeressäugern<br />
nach, um sie aus nächster Nähe mit Handharpunen zu erlegen. Ein Schlag mit <strong>de</strong>r<br />
Schwanzflosse <strong>de</strong>s Wals konnte schnell tödlich en<strong>de</strong>n. Und tatsächlich verloren<br />
viele Männer bei dieser Arbeit ihr Leben, gleichwohl noch mehr Wale.<br />
Auch wenn die Waljagd auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> ein blutiges Gewerbe war – <strong>de</strong>n Bestand<br />
<strong>de</strong>r Pottwale gefähr<strong>de</strong>te sie nicht. Dies geschah erst durch die industriellen<br />
Fangflotten Japans und Russlands, die seit <strong>de</strong>n 1960er Jahren in großem Stil Jagd<br />
auf <strong>de</strong>n Pottwal machten. Sie ließen die Bestän<strong>de</strong> rasant schwin<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Folge,<br />
dass sich <strong>de</strong>r Walfang auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> immer weniger rentierte und 1983<br />
schließlich ganz eingestellt wur<strong>de</strong>.<br />
Heute muss man sagen: Zum Glück. Denn 1989 stellte die Regierung <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
alle Wale rund um die <strong>Azoren</strong> unter Schutz, und statt <strong>de</strong>r Jagd rückte die<br />
Erforschung <strong>de</strong>r Säuger in <strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong>de</strong>s Interesses. 1991 begannen die<br />
ersten Veranstalter Walbeobachtungstouren anzubieten, zunächst für<br />
Wissenschaftler und Fotografen, später auch für Touristen. So fan<strong>de</strong>n nicht nur<br />
viele <strong>de</strong>r durch das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Waljagd arbeitslos gewor<strong>de</strong>nen Insulaner eine neue<br />
Beschäftigung, son<strong>de</strong>rn Besucher aus aller Welt bekamen die einmalige<br />
Möglichkeit, <strong>de</strong>n sanften Riesen in ihrer natürlichen Umwelt zu begegnen.<br />
Mittlerweile haben sich zahlreiche Organisationen wie die Espaço Talassa <strong>de</strong>m<br />
Schutz und <strong>de</strong>r Erforschung <strong>de</strong>r Meeressäuger verschrieben. Neben<br />
Walbeobachtungsfahrten bieten sie oft auch die Möglichkeit, sich in mehrtägigen<br />
Kursen über wissenschaftliche und ökologische Aspekte <strong>de</strong>r Wale zu informieren.<br />
Für Kin<strong>de</strong>r gibt es sogar eigene „Delfinschulen“, in <strong>de</strong>nen junge Naturfreun<strong>de</strong><br />
lernen, Delfine in freier Wildbahn zu beobachten.<br />
Häufig begleiten Delfine die Boote <strong>de</strong>r<br />
Walbeobachter.<br />
© Foto: FVA<br />
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Kurs 4: Wale & Delfine – Faszination <strong>de</strong>r Meeressäuger: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Schwimmen mit Delfinen<br />
Schwimmen mit Flipper & Co<br />
So mancher ist schon als neuer Mensch aus <strong>de</strong>m Wasser gestiegen, tief<br />
berührt und mit Tränen <strong>de</strong>s Glücks in <strong>de</strong>n Augen. An<strong>de</strong>re berichten von<br />
gera<strong>de</strong>zu spirituellen Erfahrungen und einem Kribbeln am ganzen Körper.<br />
Auch wenn es je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs erlebt – eine Begegnung mit einem wil<strong>de</strong>n<br />
Delfin im offenen Meer hat bisher noch nieman<strong>de</strong>n unberührt gelassen.<br />
Was die beson<strong>de</strong>re Intensität <strong>de</strong>r Begegnung ausmacht, ist nicht erforscht<br />
– ob es die durchdringen<strong>de</strong>n Klick- und Pfeiflaute sind, mit <strong>de</strong>nen Delfine<br />
unter Wasser kommunizieren, ihr freundliches, neugieriges Wesen, ihre<br />
vertrauensvollen Blicke o<strong>de</strong>r allein die Freu<strong>de</strong>, die ihr Anblick bereitet, wenn<br />
sie durchs Wasser toben und miteinan<strong>de</strong>r spielen.<br />
Im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes ein prickeln<strong>de</strong>s<br />
Erlebnis ist das Schwimmen mit Delfinen.<br />
© Foto: FVA<br />
Das Lächeln <strong>de</strong>r Delfine ist ihrem Überbiss geschul<strong>de</strong>t. Es passt aber zum freundlichen<br />
Wesen <strong>de</strong>r Tiere und wirkt ansteckend.<br />
© Foto: FVA<br />
Sicher ist: Schwimmen mit Delfinen ist eines <strong>de</strong>r schönsten und<br />
exklusivsten Erlebnisse, das die <strong>Azoren</strong> zu bieten haben. Der Archipel<br />
gehört zu <strong>de</strong>n ganz wenigen Orten <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, wo dies möglich ist.<br />
Beson<strong>de</strong>rs beeindruckend ist es im Juni und Juli, wenn die atlantischen<br />
Flecken<strong>de</strong>lfine aus <strong>de</strong>n Weiten <strong>de</strong>s Atlantiks vor Pico zusammenkommen,<br />
um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. Dann fin<strong>de</strong>n sich oft Schulen von<br />
mehreren Hun<strong>de</strong>rt Tieren zusammen, um gemeinsam auf Jagd zu gehen.<br />
Mehrere Veranstalter auf Pico und Faial bieten dieses aufregen<strong>de</strong> Erlebnis<br />
an. Sobald die erfahrenen Skipper eine passen<strong>de</strong> Delfingruppe gesichtet<br />
haben, dürfen je zwei Passagiere zusammen mit einem Gui<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n<br />
Tieren ins Meer steigen, mit ihnen spielen – und wenn die Tiere es<br />
zulassen, sie sogar streicheln. Um die sensiblen Säuger nicht zu<br />
erschrecken, muss je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r zu ihnen ins Atlantiknass steigen will,<br />
nachweisen, dass er einigermaßen fehlerfrei mit Brille und Schnorchel<br />
umgehen kann. Alle Veranstalter bieten zur Vorbereitung neben<br />
Delfin-Workshops <strong>de</strong>shalb auch Schnorchelkurse an.<br />
Im Sommer kommen atlantische<br />
Flecken<strong>de</strong>lfine zu Tausen<strong>de</strong>n auf die <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: FVA<br />
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Kurs 4: Wale & Delfine – Faszination <strong>de</strong>r Meeressäuger: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Walgeschichte(n)<br />
Walmuseen & Walbootregatten<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Walfang auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> 1983 endgültig eingestellt<br />
wur<strong>de</strong>, sind in einigen <strong>de</strong>r alten Fischfabriken Museen entstan<strong>de</strong>n. Sie<br />
dokumentieren heute eindrucksvoll die Geschichte <strong>de</strong>s Walfangs und<br />
machen diese für Besucher auf spannen<strong>de</strong> Weise erlebbar. Eines <strong>de</strong>r<br />
meistbesuchten Museen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> ist das Museu dos Baleeiros im<br />
einstigen Walfängerort Lajes auf Pico<br />
. Es ist in alten Bootshäusern aus <strong>de</strong>m 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt untergebracht und zeigt neben<br />
historischen Walfangbooten und wertvollen<br />
Walschnitzereien mehr als 1500 Exponate<br />
rund um <strong>de</strong>n Walfang.<br />
Scrimshaw<br />
Der Walfang hat auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> eine<br />
ganz beson<strong>de</strong>re Kunst<br />
hervorgebracht – das Scrimshaw.<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />
Gravurtechnik, bei <strong>de</strong>r mit feinen<br />
Na<strong>de</strong>ln Bil<strong>de</strong>r in die Zähne von<br />
Pottwalen geritzt und durch<br />
Einfärben sichtbar gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Heute gibt es nur noch wenige<br />
Künstler, die diese Kunst pflegen.<br />
Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Sammlungen fin<strong>de</strong>n<br />
sich in <strong>de</strong>n Walmuseen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
sowie im Café Sport.<br />
© Foto: www.municipio-lajes-do-pico.pt<br />
Ein weiteres Walmuseum auf Pico, das Museu da Indústria Baleeira, befin<strong>de</strong>t<br />
sich in São Roque do Pico. In <strong>de</strong>r einstigen Fischfabrik haben noch bis in die<br />
1970er Jahre mehr als 100 Mitarbeiter täglich bis zu 50 Pottwale zu Öl, Wachs,<br />
Tran und Fischmehl verarbeitet. 14 Boote waren allein für diese Fabrik rund<br />
um die Uhr im Einsatz. In <strong>de</strong>m Museum, das weltweit als eines <strong>de</strong>r besten<br />
Industriemuseen seiner Art gilt, sind Kessel, Öfen, Maschinen und viele an<strong>de</strong>re<br />
Gerätschaften ausgestellt, die zur Verarbeitung <strong>de</strong>r Wale benötigt wur<strong>de</strong>n.<br />
© Foto: www.municipio-lajes-do-pico.pt<br />
Auch in Faials Inselhauptstadt Horta lässt sich Walgeschichte erleben: Die<br />
ehemalige Fábrica da Baleia, die noch bis 1975 in Betrieb war, wur<strong>de</strong><br />
originalgetreu restauriert und in ein Museum, das Centro do Mar, verwan<strong>de</strong>lt.<br />
Anhand von kurzen Filmen und Fotos, aber auch zahlreichen originalen<br />
Arbeitsmitteln lässt sich hier die spannen<strong>de</strong> Geschichte <strong>de</strong>s Walfangs und <strong>de</strong>r<br />
Walverarbeitung nachverfolgen.<br />
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Walverarbeitung nachverfolgen.<br />
Eine lebendige Erinnerung an die Geschichte und Tradition <strong>de</strong>r einstigen<br />
Walfänger sind die Walbootregatten, die je<strong>de</strong>s Jahr in <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />
auf verschie<strong>de</strong>nen Inseln veranstaltet wer<strong>de</strong>n. Mitmachen kann je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r im<br />
Besitz eines alten Walfangboots ist und min<strong>de</strong>stens sieben Ru<strong>de</strong>rer für sein<br />
Team aufbringt. Eine Mordsgaudi für Einheimische und Touristen, die von<br />
ausgelassenen Straßenfesten begleitet wird.<br />
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Kurs 5: Natur – Spektakuläres Urlaubserlebnis: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Vielfalt <strong>de</strong>r Natur<br />
Landschaften wie aus <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong>rbuch. Auf Flores läuft die Natur zur Höchstform auf.<br />
© Foto: ATA<br />
© Foto: FVA<br />
Flores – das Pflanzenparadies<br />
Die Natur ist auf allen Inseln <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> die größte Sehenswürdigkeit. Die<br />
spektakulärsten Landschaften von allen hat aber Flores zu bieten, das<br />
westlichste Eiland <strong>de</strong>s Archipels.<br />
Wenn sich etwas Nachteiliges über Flores sagen ließe, dann vielleicht,<br />
dass es dort mehr und häufiger regnet als auf <strong>de</strong>n übrigen <strong>Azoren</strong>. Der<br />
Grund: Westwin<strong>de</strong>, die sich auf ihrem Weg von Nordamerika über <strong>de</strong>n<br />
Atlantik mit Feuchtigkeit voll gesogen haben, treffen hier zum ersten Mal<br />
auf Land und regnen sich ab.<br />
Doch ein richtiger Nachteil ist dies eigentlich nicht. Denn die Nie<strong>de</strong>rschläge<br />
haben auch dafür gesorgt, dass Flores die grünste aller <strong>Azoren</strong>inseln ist<br />
mit einer so üppigen und vielfältigen Natur, dass es einem <strong>de</strong>n Atem<br />
verschlägt. Seltene Moose, Farne, Flechten, Gräser gibt es in je<strong>de</strong>r Art und<br />
Form, in manchen Landstrichen bestimmen meterhohe Baumhei<strong>de</strong>n das<br />
Bild, und auch die so seltenen Lorbeerwäl<strong>de</strong>r gibt es auf Flores noch<br />
reichlich.<br />
Dazu blüht es rund ums Jahr. Im Sommer versinken ganze Hügelketten im<br />
Blau und Rosa <strong>de</strong>r Hortensien und machen <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>r Insel alle Ehre<br />
(Flores heißt „Blumen“). Wegen ihres landschaftlichen Reichtums hat die<br />
Unesco Flores erst jüngst zum Biosphärenreservat erklärt. Die bei<strong>de</strong>n<br />
kleinsten <strong>Azoren</strong>inseln, Corvo und Graciosa, sind es schon.<br />
Aber nicht nur botanisch ist die Insel ein Genuss. Auch das Gelän<strong>de</strong> ist<br />
spektakulär. Zwei Drittel <strong>de</strong>r Insel liegen höher als 300 Meter. Im<br />
menschenleeren Hochland mit <strong>de</strong>m 914 Meter hohen Morro Alto im<br />
Zentrum lässt sich tagelang wan<strong>de</strong>rn und je<strong>de</strong>n Tag ein neues Naturwun<strong>de</strong>r<br />
Zahllose Wasserfälle rauschen an Flores'<br />
zerklüfteter Westküste in die Tiefe.<br />
© Foto: ATA<br />
Klappern<strong>de</strong> Wassermühlen<br />
Unzählige Wasserfälle, manche<br />
davon mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter hoch,<br />
prägen das Landschaftsbild an <strong>de</strong>r<br />
Westküste von Flores. Noch vor<br />
wenigen Jahren trieben einige von<br />
ihnen Wassermühlen an, mit <strong>de</strong>nen<br />
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ent<strong>de</strong>cken. Gleich sieben Kraterseen liegen hier dicht beieinan<strong>de</strong>r.<br />
Gera<strong>de</strong>zu dramatisch zeigt sich das Landschaftsbild im Westen <strong>de</strong>r Insel,<br />
wo die Küste teils mehrere hun<strong>de</strong>rt Meter tief ins Meer stürzt, mit dicht<br />
bewal<strong>de</strong>ten Schluchten, in <strong>de</strong>nen Wasserfälle rauschen wie in Tolkiens<br />
„Herr <strong>de</strong>r Ringe“. Bizarr auch die flachere Ostküste, an <strong>de</strong>r Wind und<br />
Wellen zahlreiche Meereshöhlen ins Gestein genagt haben wie die<br />
Enxareus-Grotte südlich <strong>de</strong>s Hauptorts Santa Cruz, die einst Piraten als<br />
Unterschlupf diente. Im Osten sind auch die meisten <strong>de</strong>r wenigen Dörfer<br />
<strong>de</strong>r Insel zu fin<strong>de</strong>n. Meist bestehen sie nur aus ein paar Dutzend Häusern,<br />
die sich malerisch in die Landschaft einfügen.<br />
Maismehl gemahlen wur<strong>de</strong>. Die<br />
letzte Mühle wur<strong>de</strong> erst 2006 außer<br />
Betrieb genommen.<br />
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Kurs 5: Natur – Spektakuläres Urlaubserlebnis: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Wan<strong>de</strong>rn<br />
Einfach wan<strong>de</strong>rbar!<br />
Wan<strong>de</strong>rn kann man auf allen <strong>Azoren</strong>inseln toll. Müsste man sich aber<br />
für eine Insel entschei<strong>de</strong>n, fiele die Wahl vermutlich auf São Jorge. Ob<br />
kurzer Spaziergang o<strong>de</strong>r ganztägige Trekkingtour - auf São Jorge<br />
fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>r „Aktivist“ sein Wan<strong>de</strong>rparadies.<br />
Geocaching<br />
Eine ganz neue und immer<br />
beliebtere Art, die <strong>Azoren</strong> wan<strong>de</strong>rnd<br />
zu erleben, ist das Geocaching.<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um eine Art<br />
Schatzsuche mittels GPS-Sen<strong>de</strong>r.<br />
Mittlerweile wird es von einigen<br />
Veranstaltern unter an<strong>de</strong>rem auf São<br />
Jorge angeboten.<br />
Mit tierischem Gegenverkehr müssen<br />
Wan<strong>de</strong>rer auf São Jorge immer rechnen.<br />
© Foto: FVA<br />
Der Legen<strong>de</strong> nach ist <strong>de</strong>r Heilige Georg, Namensgeber von São Jorge,<br />
nicht nur für schönes Wetter zuständig, son<strong>de</strong>rn er gilt auch als<br />
Schutzpatron <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rer. Wie passend für eine Insel, die als<br />
Wan<strong>de</strong>rinsel <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> schlechthin gilt. Wie ein gigantischer<br />
Walrücken erhebt sie sich aus <strong>de</strong>n Weiten <strong>de</strong>s Ozeans – 56 Kilometer<br />
lang, aber nur acht Kilometer breit, im Prinzip eine einzige, bis zu 1000<br />
Meter hohe Gebirgskette aus erloschenen Vulkanen.<br />
Lang, schmal und endlos grün erhebt sich São<br />
Jorge aus <strong>de</strong>n Fluten <strong>de</strong>s Atlantik.<br />
© Foto: ATA<br />
Das Meer immer im Blick, lässt sich tagelang entlang <strong>de</strong>r steilen<br />
Küsten über Panoramawege wan<strong>de</strong>rn, atemberauben<strong>de</strong> Ausblicke auf<br />
die Nachbarinseln Faial, Terceira, Graciosa und Pico inklusive. Obwohl<br />
São Jorge touristisch bislang wenig erschlossen ist, gibt es ein relativ<br />
dichtes Wegenetz mit mehr als 100 ausgewiesenen Touren<br />
unterschiedlicher Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>. Wie auf São Miguel hat man<br />
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auch auf São Jorge damit begonnen, die Wan<strong>de</strong>rwege internationalen<br />
Standards entsprechend mit Tafeln und Wegzeichen zu markieren.<br />
Selbst auf <strong>de</strong>n entlegendsten Landzungen wird<br />
auf São Jorge gesie<strong>de</strong>lt.<br />
© Foto: FVA<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Insel und ein beliebtes Ziel für Wan<strong>de</strong>rer sind<br />
die Fajãs, schmale Küstenebenen am Fuße <strong>de</strong>r Steilküste, die oft nur<br />
durch abenteuerliche Wan<strong>de</strong>rungen auf steilen Zickzackpfa<strong>de</strong>n zu<br />
erreichen sind. Entstan<strong>de</strong>n sind sie durch erstarrte Lavamassen und<br />
Hangrutschungen infolge von Erdbeben. Der Bo<strong>de</strong>n dieser Flächen ist<br />
äußerst fruchtbar, was schon die ersten Siedler veranlasste, sie zu<br />
bewirtschaften. Heute sind allerdings nur noch wenige <strong>de</strong>r 46 Fajãs mit<br />
ihren malerischen, kleinen Ortschaften bewohnt. Vor allem während <strong>de</strong>r<br />
Sommermonate trifft man auf Bauern, die oft an <strong>de</strong>n entlegensten<br />
Plätzen Paprika, Wein o<strong>de</strong>r Tomaten anbauen.<br />
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Kurs 5: Natur – Spektakuläres Urlaubserlebnis: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Besteigung <strong>de</strong>s Pico<br />
Aufstieg aufs Dach <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
Der Ausblick ist phänomenal: blau glitzern<strong>de</strong>s Meer bis zum Horizont, im<br />
Nor<strong>de</strong>n die lang gestreckte Silhouette von São Jorge, im Westen Faial,<br />
weit unten auf Spielzeuggröße geschrumpft die Häuser von São Caetano<br />
im Mosaik <strong>de</strong>r Weingärten. Wer diesen spektakulärsten aller Ausblicke<br />
genießen will, <strong>de</strong>r muss emporsteigen zum 2351 Meter hohen Gipfel <strong>de</strong>s<br />
Pico auf einer <strong>de</strong>r schönsten, aber auch anstrengendsten Wan<strong>de</strong>rungen,<br />
die die <strong>Azoren</strong> zu bieten haben.<br />
Vom Besucherzentrum in 1200 Meter Höhe aus win<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Weg steil und<br />
steinig aufs Dach <strong>de</strong>r Inselwelt mitten durch eine bizarre Landschaft aus<br />
Lavageröll und Asche. Man muss zwar kein ausgewiesener Alpinist sein, um <strong>de</strong>n<br />
Aufstieg zu bewältigen, die nötige Kondition und Ausrüstung, sprich<br />
Wan<strong>de</strong>rschuhe, genügt. Aber ein Sonntagsspaziergang ist die Wan<strong>de</strong>rung auch<br />
nicht, son<strong>de</strong>rn eine ernst zu nehmen<strong>de</strong> Bergtour.<br />
Der letzte Abschnitt <strong>de</strong>s Pico besteht nur noch<br />
aus Asche und Geröll.<br />
© Foto: FVA<br />
Der Sonnenaufgang auf <strong>de</strong>m Gipfel <strong>de</strong>s Pico ist ein ganz beson<strong>de</strong>res Erlebnis.<br />
© Foto: FVA<br />
Plötzliche Wetterwechsel haben schon so manchen unerfahrenen Wan<strong>de</strong>rer im<br />
wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes kalt erwischt. Seit kurzem muss <strong>de</strong>shalb je<strong>de</strong>r<br />
Gipfelstürmer zur Sicherheit ein GPS-Gerät bei sich führen, das im<br />
Besucherzentrum kostenlos gegen geringe Kaution ausgeliehen wird. So können<br />
Rettungskräfte im Fall <strong>de</strong>r Fälle schnell <strong>de</strong>n genauen Aufenthaltsort <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rer<br />
ermitteln.<br />
Die besten Monate für eine Besteigung sind Juli und August. Sie ist aber auch in<br />
an<strong>de</strong>ren Monaten möglich. Am Startpunkt gibt während <strong>de</strong>r Sommermonate eine<br />
Feuerwehrstation Auskunft darüber, ob die Wan<strong>de</strong>rung machbar ist o<strong>de</strong>r nicht. Wer<br />
bergunerfahren o<strong>de</strong>r sich nicht sicher ist, ob er die Tour allein schafft, sollte auch<br />
die Dienste eines erfahrenen Bergführers in Anspruch nehmen.<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Erlebnis ist <strong>de</strong>r Aufstieg mit Übernachtung im Zelt unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Gipfels. Dann lässt sich mit etwas Glück ein wahrhaft magischer Moment erleben:<br />
Sonnenaufgang über Pico. Und wer neben <strong>de</strong>m Gipfel <strong>de</strong>s Pico auch <strong>de</strong>n Gipfel<br />
<strong>de</strong>r Gefühle erklimmen will, <strong>de</strong>r kann seiner(m) Liebsten in 2351 Metern Höhe das<br />
Ja-Wort geben und sich wie im siebten Himmel fühlen. Agência <strong>de</strong> Viagens<br />
macht’s möglich.<br />
Schöner und ebenmäßiger als <strong>de</strong>r Pico kann<br />
ein Vulkan kaum sein.<br />
© Foto: FVA<br />
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Kurs 5: Natur – Spektakuläres Urlaubserlebnis: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Golfer<br />
Trendziel für Golfer<br />
Auch wenn die <strong>Azoren</strong> als Golf<strong>de</strong>stination bislang wenig bekannt sind –<br />
die Plätze auf Terceira und São Miguel gehören zu <strong>de</strong>n schönsten<br />
Europas und sind ein echter Geheimtipp. Selbst im Juli und August hat<br />
man sie fast für sich allein.<br />
In einer <strong>de</strong>r schönsten Gegen<strong>de</strong>n von São Miguel, unweit <strong>de</strong>r<br />
Kraterseen und <strong>de</strong>s Thermalstädtchens Furnas, liegt <strong>de</strong>r Ver<strong>de</strong> Golf<br />
Country Club. Die 1936 vom berühmten schottischen Architekten<br />
MacKenzie Ross entworfene Anlage gehört zu <strong>de</strong>n ältesten Golfclubs<br />
ganz Portugals. Zunächst als Neun-Loch-Anlage konzipiert, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Platz 1986 auf 18 Loch erweitert. Zwischen Sicheltannen, Baumfarnen<br />
und kleinen Seen lässt es sich auf <strong>de</strong>n sanft welligen Fairways ganz<br />
entspannt pitchen und putten. Beson<strong>de</strong>rs schön ist es am Morgen,<br />
wenn Nebelschwa<strong>de</strong>n über das noch jungfräuliche Grün wabern und für<br />
eine fast magische Atmosphäre sorgen.<br />
Die schönen Golfplätze <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> hat man oft<br />
für sich allein.<br />
© Foto: ATA<br />
© Foto: FVA<br />
© Foto: Dreamstime<br />
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Be<strong>de</strong>utend jünger als Ver<strong>de</strong> Golf ist São Miguels zweiter Golfplatz - <strong>de</strong>r<br />
1996 eröffnete Batalha Golf. Die 27-Loch-Anlage liegt rund zehn<br />
Minuten von Ponta Delgada entfernt und gehört zu <strong>de</strong>n größen Anlagen<br />
ganz Portugals. Sie ist alljährlicher Austragungsort <strong>de</strong>r Azores Open.<br />
Viele <strong>de</strong>r von mächtigen Bäumen flankierten Greens bieten herrliche<br />
Ausblicke über das Meer und auf die beeindrucken<strong>de</strong> Bergwelt im<br />
Sü<strong>de</strong>n und Westen.<br />
Ein landschaftliches Juwel ist auch <strong>de</strong>r Dritte im Bun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Terceira<br />
Golf Club, rund 15 Kilometer von Terceiras Hauptstadt Angra do<br />
Heroísmo entfernt. Neben einer betörend schönen Landschaft und<br />
herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Grüns hat die Anlage auch ein riesiges Clubhaus zu<br />
bieten, in <strong>de</strong>m man sich nach <strong>de</strong>r Partie im Restaurant stärken o<strong>de</strong>r im<br />
Health Club relaxen kann. Alle drei Plätze stehen auch Tagesgästen<br />
offen und verleihen Ausrüstung.<br />
Wer es rustikaler mag, kann sich auch beim Rural Golf vergnügen.<br />
Golfprofis mögen die I<strong>de</strong>e zwar belächeln, aber Bauerngolf hat auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong> Tradition und wird auf <strong>de</strong>n zahlreichen Wiesen <strong>de</strong>r Inseln<br />
gespielt. Die Löcher wer<strong>de</strong>n bei dieser ländlichen Spielart <strong>de</strong>s Golf<br />
durch Fähnchen und ins Gras gezeichnete Kreise ersetzt. Ein einziger<br />
Schläger genügt, und wenn die Wiese feucht ist, wird in Gummistiefeln<br />
gespielt.<br />
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Kurs 5: Natur – Spektakuläres Urlaubserlebnis: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Sportliche Abenteuer<br />
Sportliche Abenteuer<br />
Wem Wan<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Golfen nicht aufregend genug sind, <strong>de</strong>m bieten die<br />
<strong>Azoren</strong> auch Möglichkeiten für abenteuerlichere Sportarten von<br />
Cross-Reiten und Mountainbiken bis Paragliding und Canyoning.<br />
Hun<strong>de</strong>rt Meter tiefe Wasserfälle hinabzuklettern, an Seilen in tiefe<br />
Schluchten zu stürzen, sich springend, rutschend, manchmal schwimmend<br />
fortzubewegen, um dahin zu gelangen, wo vielleicht noch nie ein Mensch<br />
zuvor seinen Fuß hingesetzt hat, ist vielleicht nicht je<strong>de</strong>rmanns Sache. Für<br />
Fans <strong>de</strong>s Canyoning aber ist es das Größte – Adrenalin-Kick pur. Vor allem<br />
Flores mit seinen tief eingeschnittenen Tälern und Hun<strong>de</strong>rten von<br />
Wasserfällen, aber auch São Miguel bieten i<strong>de</strong>ale Bedingungen für <strong>de</strong>n<br />
abenteuerlichen Sport. Auf bei<strong>de</strong>n Inseln wer<strong>de</strong>n für Anfänger und<br />
Fortgeschrittene Canyoning Touren unter kundiger Führung angeboten.<br />
Zahllose Wasserfälle rauschen an Flores'<br />
zerklüfteter Westküste in die Tiefe.<br />
© Foto: ATA<br />
Ob auf <strong>de</strong>m Rücken eines Pfer<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r per Mountainbike - die Landschaften <strong>de</strong>r<br />
Azeren sind zum Genießen.<br />
© Foto: ATA<br />
Wer sich das einzigartige Panorama und die fantastische Natur <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
lieber aus <strong>de</strong>r Luft ansehen möchte, <strong>de</strong>m bietet sich die Möglichkeit, mit<br />
Gleitschirm o<strong>de</strong>r Ultraleichtflieger abzuheben. Optimale Bedingungen<br />
herrschen auf Terceira, wo sowohl Gleitschirm- als Ultraleichtflüge<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n. Aber auch auf an<strong>de</strong>ren Inseln, insbeson<strong>de</strong>re Santa<br />
Maria, ist dieses luftige Vergnügen möglich.<br />
Neben Terceira bietet auch Santa Maria<br />
optimale Bedingungen zum Gleitschirmfliegen.<br />
© Foto: ATA<br />
Für Mountainbiker sind die <strong>Azoren</strong> ebenfalls ein interessantes Revier. Die<br />
gebirgigen Inseln for<strong>de</strong>rn zwar einiges an Kondition, zumal es keine<br />
ausgewiesenen Touren gibt und die Pisten und Nebenstraßen meist<br />
unbefestigt sind. Aber dafür ist es herrlich einsam, und hinter je<strong>de</strong>r<br />
Wegbiegung warten faszinieren<strong>de</strong> Erlebnisse und Ausblicke.<br />
Für Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Reitsports liegt das wahre Glück <strong>de</strong>r azorischen Er<strong>de</strong><br />
natürlich auf <strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong>. Morgens <strong>de</strong>n Fuchs zu satteln und<br />
einfach drauflos durch die Natur zu reiten – das ist Freiheit pur. Reiterferien<br />
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wer<strong>de</strong>n von verschie<strong>de</strong>nen kleinen Anbietern im Rahmen eines Urlaubs auf<br />
<strong>de</strong>m Bauernhof angeboten.<br />
Auf São Miguel, Faial, Terceira und Pico lassen sich auch organisierte<br />
Reitertouren buchen. Reinrassige lusitanische Pfer<strong>de</strong> gibt es in <strong>de</strong>r Quinta<br />
da Terça auf São Miguel, wo neben halb- o<strong>de</strong>r ganztägigen,<br />
abwechslungsreichen Ausritten auch Reitunterricht angeboten wird.<br />
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Kurs 6: Kultur – Lebendige Tradition: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rtealte Kultur<br />
Gehwege mit Motiv<br />
Santa Marias Hauptstadt Vila do Porto ist die älteste Siedlung <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: ATA<br />
500 Jahre alte Kulturgeschichte<br />
Seit ihrer Ent<strong>de</strong>ckung im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt haben die <strong>Azoren</strong> eine bewegte<br />
Geschichte hinter sich. Für Kulturinteressierte gibt es reichlich zu sehen.<br />
Typisch für die <strong>Azoren</strong> sind Mosaike<br />
aus weißem Kalkstein und<br />
schwarzem Basalt. Sie schmücken<br />
zahllose Gehwege und Plätze und<br />
begegnen einem im wahrsten Sinne<br />
<strong>de</strong>s Wortes auf Schritt und Tritt. Die<br />
Muster dieser Ladrilhos sind von Ort<br />
zu Ort verschie<strong>de</strong>n: Sterne, Routen<br />
o<strong>de</strong>r Wellenmuster, manchmal sind<br />
es auch figürliche Darstellungen wie<br />
Schiffe, Windmühlen o<strong>de</strong>r ähnliches.<br />
Ehrfurcht gebietend und mächtig thront die gewaltige Festung von São<br />
Brás über <strong>de</strong>m Hafen von Ponta Delgada. Gusseiserne Kanonen und<br />
unzählige Einschusslöcher erinnern noch heute an vergangene Gefechte<br />
und daran, dass immer wie<strong>de</strong>r Korsaren versuchten, die azorischen Städte<br />
zu plün<strong>de</strong>rn. Terceiras Hauptstadt Angra do Heroísmo, die einst reichste<br />
Stadt <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>, musste gar von zwei Festungen geschützt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m<br />
Forte <strong>de</strong> São Sebastião am östlichen Rand <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>m Fortaleza <strong>de</strong><br />
São João Baptista im Westen. Letztere ist die größte Festungsanlage<br />
ganz Portugals.<br />
Die mächtigen Forts – allein auf Terceira gibt es mehr als 50 - gehören<br />
heute zu <strong>de</strong>n Top-Sehenswürdigkeiten <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>. Aber sie sind beileibe<br />
nicht die einzigen Zeugnisse <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtealten Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Archipels. Insbeson<strong>de</strong>re Ponta Delgada und Angra do Heroísmo, die<br />
bei<strong>de</strong>n größten Städte <strong>de</strong>r Inselgruppe, bergen zahllose Kultur<strong>de</strong>nkmäler<br />
und architektonische Leckerbissen aus vielen Jahrhun<strong>de</strong>rten.<br />
Aber auch die übrigen Inseln haben ihre Highlights: Auf Santa Maria etwa,<br />
die als erste Insel ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>, können Besucher mit Vila do Porto die<br />
älteste Siedlung <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> ent<strong>de</strong>cken. Auf Graciosa lassen sich uralte<br />
Windmühlen, die einst von flämischen Siedlern auf die Inseln gebracht<br />
wur<strong>de</strong>n, bewun<strong>de</strong>rn. Auf Pico lässt sich beim Besuch alter Walfabriken ein<br />
Stück Industriegeschichte erleben.<br />
Historische Häuser, wie hier auf Terceira,<br />
prägen in vielen azorischen Städten das Bild.<br />
© Foto: Comeo<br />
Und auch Faial hat mit <strong>de</strong>r Colonia Alemã eine ganz beson<strong>de</strong>re<br />
historische Sehenswürdigkeit zu bieten. Die „Deutsche Siedlung“ wur<strong>de</strong><br />
Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts von <strong>de</strong>r Deutsch-Atlantischen<br />
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Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts von <strong>de</strong>r Deutsch-Atlantischen<br />
Telegraphengesellschaft gegrün<strong>de</strong>t, die einst von Horta aus<br />
Wettervorhersagen nach Deutschland übermittelte. So manches <strong>de</strong>r gut<br />
erhaltenen Häuser trägt noch heute die Wappen <strong>de</strong>r einstigen Königreiche<br />
Württemberg, Bayern, Sachsen und Preußen.<br />
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Kurs 6: Kultur – Lebendige Tradition: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Unesco-Welterbe Angra do Heroísmo<br />
Weltkulturerbe Angra do Heroísmo<br />
Als am Neujahrstag <strong>de</strong>s Jahres 1980 ein Beben Angra do Heroísmo<br />
erschütterte und hun<strong>de</strong>rte historische Gebäu<strong>de</strong> in sich zusammenstürzten,<br />
schien das Schicksal <strong>de</strong>r Stadt besiegelt. Doch die Unesco han<strong>de</strong>lte<br />
schnell, schickte eiligst Fachleute nach Angra und sorgte dafür, dass<br />
sämtliche Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stadt originalgetreu wie<strong>de</strong>raufgebaut wur<strong>de</strong>n. 1983<br />
erklärte sie Angra sogar zum Weltkulturerbe, stellte die Innenstadt unter<br />
Denkmalschutz und verhin<strong>de</strong>rte damit, dass auch nur ein einziges Gebäu<strong>de</strong><br />
abgerissen wur<strong>de</strong>.<br />
Ein Bild von einer Stadt: Nach <strong>de</strong>m schweren Erdbeben wur<strong>de</strong>n in Angra do Heroísmo<br />
sämtliche Gebäu<strong>de</strong> restauriert.<br />
© Foto: FVA<br />
In Angra do Heroísmo gelten schon hun<strong>de</strong>rt<br />
Jahre alte Gebäu<strong>de</strong> als Neubauten.<br />
© Foto: ATA<br />
So kommt es, dass die schönste aller <strong>Azoren</strong>städte heute heller <strong>de</strong>nn je<br />
erstrahlt. Prächtige A<strong>de</strong>lspaläste, Klöster und Kirchen aus Renaissance<br />
und Barock prägen das Bild <strong>de</strong>r Altstadt. Elegante Herrenhäuser mit<br />
schmie<strong>de</strong>eisernen Balkonen und aufwändig verzierten Portalen kün<strong>de</strong>n<br />
vom Wohlstand <strong>de</strong>r einstigen Besitzer. Auch <strong>de</strong>r wun<strong>de</strong>rschöne Stadtpark<br />
lässt ahnen, wie vornehm und stilvoll es sich einst in Angra lebte.<br />
Stadt <strong>de</strong>r Hel<strong>de</strong>n<br />
Den Reichtum verdankte die Stadt ihrer Rolle als Zwischen- und<br />
Han<strong>de</strong>lsstation. Nach<strong>de</strong>m Angra als erste Siedlung <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> 1534 das<br />
Stadtrecht bekommen hatte, war sie mehr als 300 Jahre lang wichtigster<br />
Knotenpunkt <strong>de</strong>r transatlantischen Han<strong>de</strong>lsrouten. In Angra wur<strong>de</strong>n Waren<br />
umgela<strong>de</strong>n, Schätze gelagert, hier wur<strong>de</strong> gehan<strong>de</strong>lt und getauscht, Zucker<br />
gegen teures Geschmei<strong>de</strong>, Gemüse und Wein gegen Gold und Silber.<br />
Dass auch die katholische Kirche vom blühen<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l profitierte, lassen<br />
die mächtige Kathedrale Sé <strong>de</strong> São Salvador und die Vielzahl <strong>de</strong>r Klöster<br />
ahnen.<br />
Neben <strong>de</strong>r Kathedrale hat Angra do Heroísmo<br />
noch viele weitere schöne Kirchen.<br />
© Foto: ATA<br />
Trotz aller historischen Be<strong>de</strong>utsamkeit ist Angra aber kein Freilichtmuseum,<br />
son<strong>de</strong>rn ein überaus lebendiges Städtchen. Rund um die hübschen<br />
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Brunnen und Plätze <strong>de</strong>r Stadt ist in <strong>de</strong>n Sommermonaten immer was los.<br />
Beson<strong>de</strong>rs lebhaft geht es während <strong>de</strong>r Sanjoaninas zu, <strong>de</strong>m größten aller<br />
Inselfeste im Juni. Dann steht die ganze Stadt mehr als eine Woche lang<br />
Kopf.<br />
Den Beinamen „do Heroísmo“ verdankt Angra übrigens Königin Maria II.<br />
von Portugal. Zum Dank, dass Terceiras Bewohner 1829 <strong>de</strong>n verhassten<br />
König Miguel besiegten und ihr damit <strong>de</strong>n Weg zur Krone ebneten, erklärte<br />
sie Angra kurzerhand zum „Hafen <strong>de</strong>r Hel<strong>de</strong>nhaftigkeit“.<br />
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Kurs 6: Kultur – Lebendige Tradition: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Kirchen<br />
Streifzug durch die Kirchen<br />
Wer sein Leben mitten im Ozean, <strong>de</strong>n Naturgewalten so schutzlos<br />
ausgeliefert, verbringt wie die Azorer, kann Beistand von oben gut<br />
gebrauchen. Vielleicht ist das <strong>de</strong>r Grund, warum es auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> so<br />
viele Kirchen gibt.<br />
Barockes Kleinod: Kirche in Santo Espirito auf<br />
Santa Maria.<br />
© Foto: ATA<br />
Heilig-Geist-Kapellen gibt es in je<strong>de</strong>m noch so<br />
kleinen Dorf.<br />
© Foto: FVA<br />
Heilig-Geist-Kapellen<br />
Viele Kirchen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> sind im Innern reich<br />
<strong>de</strong>koriert.<br />
© Foto: ATA<br />
Man könnte Wochen o<strong>de</strong>r gar Monate damit verbringen, sämtliche<br />
Kirchen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> zu besichtigen, <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong>s Dorf, und ist es noch so<br />
klein, hat min<strong>de</strong>stens ein Gotteshaus. Da aber kaum jemand so viel<br />
Zeit hat, muss man sich auf ein paar wenige beschränken.<br />
Ganz oben auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r sehenswerten Kirchen steht die Sé <strong>de</strong> São<br />
Salvador <strong>de</strong>r Unesco-Welterbe-Stadt Angra do Heroísmo. Die<br />
dreischiffige Kathedrale mit <strong>de</strong>n zwei gedrungenen Türmen ist seit fast<br />
400 Jahren unumstrittenes geistliche Zentrum <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> und Sitz <strong>de</strong>s<br />
azorischen Bistums.<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> sind<br />
die zahlreichen Imperios, die es in<br />
je<strong>de</strong>m noch so kleinen Dorf gibt.<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um kleine,<br />
bunt bemalte Kapellen zu Ehren <strong>de</strong>s<br />
Spirito Santo, <strong>de</strong>s Heiligen Geistes.<br />
Als Symbole tragen sie Krone,<br />
Zepter und eine weiße Taube,<br />
Sinnbil<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Heiligen Geist. Sie<br />
wer<strong>de</strong>n nur einmal im Jahr zum<br />
alljährlichen Heilig-Geist-Fest<br />
geöffnet.<br />
1980 wur<strong>de</strong> die Kirche durch das große Erdbeben stark beschädigt,<br />
und drei Jahre später brannte sie zu allem Unglück auch noch ab. Aber<br />
die Schä<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n aufwändig und gekonnt repariert, und so strahlt die<br />
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Kathedrale, die im Inneren durch prächtige Holz- und Silberarbeiten<br />
beeindruckt, seit 1985 wie<strong>de</strong>r in neuem Glanz – seit<strong>de</strong>m Papst<br />
Johannes Paul II. die Kathedrale 1991 mit seinem Besuch ehrte, sogar<br />
heller <strong>de</strong>nn je.<br />
Die älteste Kirche <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
Touristische Pflicht ist auch ein Besuch <strong>de</strong>r Igreja Matriz <strong>de</strong> São<br />
Sebastião, <strong>de</strong>r Hauptkirche von Ponta Delgada. Sie wur<strong>de</strong> bereits<br />
Mitte <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts errichtet, danach aber mehrfach umgebaut,<br />
so dass sie heute eine interessante Mischung aus spätgotischen und<br />
barocken Elementen darstellt. Gleich vier prächtige Seitenaltäre<br />
schmücken <strong>de</strong>n Prunkbau im Inneren, und zahllose wertvolle<br />
Azulejos, die typisch portugiesischen, blau-weißen Fliesen, die einst<br />
von <strong>de</strong>n reichsten Familien Ponta Delgadas gestiftet wur<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>cken<br />
die Wän<strong>de</strong>.<br />
Kirche in Praia da Vitoria, <strong>de</strong>r nach Angra<br />
zweitgrößten Stadt auf Terceira.<br />
© Foto: FVA<br />
Hortas Hauptkirche Igreja Matriz ist zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m Rathaus und <strong>de</strong>m Stadtmuseum im<br />
Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jesuitenor<strong>de</strong>ns untergebracht.<br />
© Foto: ATA<br />
Ein echter Höhepunkt <strong>de</strong>r Kirchenkunst ist auch die Igreja Santa<br />
Barbara im Örtchen Manadas auf São Jorge. Ihre Ursprünge reichen<br />
bis ins Jahr 1510 zurück, weshalb sie oft als älteste Kirche <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong><br />
genannt wird.<br />
Allerdings sind von <strong>de</strong>r Gründungskirche nur noch Fragmente erhalten.<br />
Der Neubau stammt von 1770, aus <strong>de</strong>r Spätphase <strong>de</strong>s Barock. Die<br />
kunstvoll geschnitzte Ze<strong>de</strong>rnholz<strong>de</strong>cke und die schönen alten Azulejos<br />
an <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong> machen die komplett aus Basalt erbaute Santa Barbara<br />
zu einer <strong>de</strong>r schönsten Kirchen <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>. Aber wie gesagt, darüber<br />
hinaus gibt es noch Dutzen<strong>de</strong> Kirchen mehr, die je<strong>de</strong> für sich einen<br />
Besuch wert sind.<br />
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Kurs 6: Kultur – Lebendige Tradition: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Kunst(-handwerk) & Museen<br />
Blumen aus Schuppen und Teppiche aus Mais<br />
Handarbeiten sind noch immer fester Bestandteil <strong>de</strong>s täglichen Lebens auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong>. Für Souvenirjäger bieten sich beste Gelegenheiten zum Shoppen.<br />
Miolo <strong>de</strong> Figueira nennt sich eine <strong>de</strong>r schönsten und ausgefallensten<br />
Kunsthandwerksformen, die es auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> zu bestaunen gibt. Dabei han<strong>de</strong>lt<br />
es sich um kleine Mo<strong>de</strong>lle – Blumen, Windmühlen, Figuren, ja ganze<br />
Stadtansichten –, die in mühevoller und stun<strong>de</strong>nlanger Feinarbeit aus <strong>de</strong>m<br />
leichten, weißen Mark <strong>de</strong>s Feigenbaums geschnitzt wer<strong>de</strong>n. Die be<strong>de</strong>utendste<br />
und weltweit einzigartige Sammlung dieser Kunst ist im Museu da Horta<br />
ausgestellt. Die ältesten Exponate stammen aus <strong>de</strong>m Jahr 1847 und wur<strong>de</strong>n<br />
schon 1855 auf <strong>de</strong>r zweiten Weltausstellung in Paris gezeigt. Die größten Mo<strong>de</strong>lle<br />
bestehen aus bis zu 10.000 geschnitzten Einzelteilen und wiegen dabei doch nur<br />
wenige hun<strong>de</strong>rt Gramm.<br />
Auf hölzernen Webstühlen wer<strong>de</strong>n auf São<br />
Jorge auch heute noch Teppiche von Hand<br />
gewebt.<br />
© Foto: ATA<br />
São Miguel und Santa Maria sind die Zentren <strong>de</strong>r azorischen Töpferkunst.<br />
© Foto: ATA<br />
Neben <strong>de</strong>m Miolo <strong>de</strong> Figueira gibt es auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> viele weitere<br />
Kunsthandwerksformen. Je<strong>de</strong> Insel hat dabei ihre ganz eigenen Traditionen<br />
entwickelt. So wer<strong>de</strong>n etwa auf São Miguel aus bemalten Fischschuppen zierliche<br />
Blumen gebastelt und Maisblätter zu Teppichen geflochten. Santa Maria ist für ihrexzellenten Töpferwaren<br />
exzellenten Töpferwarenbekannt, Graciosa für handbemalte Keramiken, auf São © Foto: ATA<br />
Jorge wer<strong>de</strong>n nach alten Mustern handgewebte Decken gefertigt, auf Terceira<br />
fin<strong>de</strong>t man Leinenstickereien, und auf Faial gehören kunstvoll verzierte<br />
Walfischzähne zur Tradition. Die Einfuhr von Souvenirs aus Walzähnen o<strong>de</strong>r<br />
-knochen in die EU ist allerdings nicht erlaubt – es sei <strong>de</strong>nn, es han<strong>de</strong>lt sich um<br />
Scrimshaws, die vor 1947 hergestellt wur<strong>de</strong>n.<br />
Einen guten Überblick über die Vielfalt und die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s azorischen<br />
Handwerks- und Kunsthandwerks kann man sich in <strong>de</strong>n zahlreichen Völkerkun<strong>de</strong>und<br />
Heimatmuseen verschaffen, die es auf allen größeren Inseln gibt. Neben <strong>de</strong>m<br />
Museu da Horta zählen das Museu Machado in Ponta Delgada und das Museu <strong>de</strong><br />
São Jorge zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten. Daneben gibt es aber auch viele weitere Museen<br />
für je<strong>de</strong>s Interesse, vom Militärmuseum bis zum Wal- und Weinmuseum. Genau<br />
das Richtige, wenn die Sonne mal nicht scheint.<br />
Neben Stickereien gehören auch kunstvoll<br />
gefertigte Spitzen zu <strong>de</strong>n beliebten Souvenirs<br />
<strong>de</strong>r Inseln.<br />
© Foto: ATA<br />
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Kurs 6: Kultur – Lebendige Tradition: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Feste<br />
<strong>Azoren</strong> – Ein Fest fürs Leben<br />
So hart und monoton das Leben auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> manchmal war – die<br />
Bewohner <strong>de</strong>s Archipels haben es verstan<strong>de</strong>n, es sich mit vielerlei<br />
Feiern zu versüßen. Je<strong>de</strong> Jahreszeit und je<strong>de</strong> Insel hat ihre Feste.<br />
Die feierliche Prozession ist <strong>de</strong>r Höhepunkt<br />
<strong>de</strong>s Festes „Senhor Santo Cristo dos Milagres“<br />
in Ponta Delgada.<br />
© Foto: ATA<br />
Darf bei keinem Heilig-Geist-Fest fehlen: Die<br />
Heilig-Geist-Suppe.<br />
© Foto: ATA<br />
Im Februar wird auf allen Inseln Carneval gefeiert mit bunten Masken<br />
und Motivwagen. Auf São Miguel überzieht im April beim Fest Senhor<br />
dos Enfermos ein bunter Blumenteppich die Straßen.<br />
Kunstwerke aus Millionen von Blüten<br />
schmücken zum Senhor- dos-Enfermos-Fest<br />
Ponta Delgadas Straßen.<br />
© Foto: ATA<br />
Im Juni fin<strong>de</strong>t in Terceiras Hauptstadt Angra do Heroísmo mit <strong>de</strong>r<br />
Sanjoaninas das be<strong>de</strong>utendste Fest <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> statt, bei <strong>de</strong>m sich die<br />
Altstadt zehn Tage lang in einen bunten Jahrmarkt verwan<strong>de</strong>lt. Im Juli<br />
hat São Jorge mit <strong>de</strong>r Semana Cultural und <strong>de</strong>m Festival do Julho<br />
gleich zwei be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Kunst- und Kulturveranstaltungen zu<br />
bieten.<br />
Im August feiert Santa Maria ein internationales Musikfestival, Faial die<br />
„Woche <strong>de</strong>s Meeres“ und Pico die „Woche <strong>de</strong>r Walfänger“, während im<br />
September auf Pico und an<strong>de</strong>ren Inseln bunte Weinfeste starten.<br />
Highlight für Sportbegeisterte ist <strong>de</strong>r azorische Ironman En<strong>de</strong> April.<br />
Bunt geschmückter Ochsenkarren beim Fest<br />
Espirito Santo (Heiligengeist) auf São Jorge.<br />
© Foto: ATA<br />
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Von Velas auf São Jorge surfen die Teilnehmer nach Cais do Pico,<br />
mountainbiken durchs Hochland von Pico, um schließlich mit <strong>de</strong>m<br />
Seekajak nach Horta (Faial) zu gelangen. Der Sieger wird beim Peters<br />
Café Sport gekürt.<br />
Bunte Heilig-Geist-Feste<br />
Daneben gibt es auf allen Inseln zahllose religiöse Feste. Am<br />
traditionsreichsten sind die Heilig-Geist-Feste, bei <strong>de</strong>nen die an kleine<br />
Tempel erinnern<strong>de</strong>n Imperios im Mittelpunkt stehen. Höhepunkt ist die<br />
Krönung eines Imperador (Herrscher), <strong>de</strong>r anschließend beim Cortejo<br />
do Bodo (Umzug zur Armenspeisung) Suppe und Maisbrot an die<br />
Zuschauer verteilt.<br />
Zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten kirchlichen Feiern ganz Portugals zählt Senhor<br />
Santo Cristo dos Milagres. Bei diesem Spektakel kommt am fünften<br />
Sonntag nach Ostern die ganze Inselbevölkerung von São Miguel und<br />
an<strong>de</strong>ren Inseln nach Ponta Delgada, um durch die mit Blumen und<br />
bunten Lichtern geschmückten Straßen zur Igreija do Sr. Santo Cristo<br />
zu prozessieren und <strong>de</strong>n Heiligen Geist <strong>de</strong>r Wun<strong>de</strong>r zu verehren.<br />
Stierkampf am Strick<br />
Auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> wird eine unblutige<br />
Variante <strong>de</strong>s Stierkampfs gepflegt –<br />
die Touradas à corda. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />
Stiere an einem von vier Männern<br />
gehaltenen Seil, mit <strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n<br />
Stier notfalls bremsen können, durch<br />
die Gassen getrieben, während<br />
mutige Zuschauer versuchen, <strong>de</strong>n<br />
Tieren so nah wie möglich zu<br />
kommen. Dabei wird <strong>de</strong>r Stier zwar<br />
geärgert, aber nicht verletzt. Allein<br />
auf Terceira gibt es jährlich rund 150<br />
solcher Touradas.<br />
Anschließend gibt es eine Woche lang Musik und Tanz. Das Fest wird<br />
ähnlich auch auf Terceira in <strong>de</strong>r Igreja <strong>de</strong> Nossa Senhora dos Milagres<br />
im Ort Serrata gefeiert – dort allerdings erst im August/September.<br />
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Kurs 7: Schlafen & Schlemmen – Inseln für Genießer: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Hotels und Apartments<br />
Hotel Príncipe do Mónaco<br />
© Foto: ATA<br />
Komforthotels zum Genießen<br />
Das Angebot an komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten ist auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong> in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren rasant gewachsen. Rund 40 Hotels mit<br />
rund 9000 Betten stehen zur Wahl. Das größte und vielfältigste Angebot<br />
hat São Miguel zu bieten.<br />
Ein Swimmingpool mit Schiebedach im Dachgeschoss, dazu Jacuzzi,<br />
Türkisches Bad, Sauna und Solarium: Im Wellness-Bereich <strong>de</strong>s Príncipe<br />
do Mónaco wur<strong>de</strong> an nichts gespart, und auch <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Luxusherberge<br />
kann sich sehen lassen. Vom direkten Meerblick bis zum kostenlosen<br />
W-LAN ist alles da, was man sich von einem Komforthotel erwartet. Das<br />
Príncipe do Mónaco, direkt am Yachthafen von Ponta Delgada gelegen, ist<br />
das erste Fünf-Sterne-Hotel <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>. Es wird im Frühjahr 2010 <strong>de</strong>n<br />
Betrieb aufnehmen und setzt <strong>de</strong>n Trend <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> zu immer<br />
hochklassigeren Hotels fort.<br />
Hotel Ponta Delgada<br />
© Foto: ATA<br />
Hotel Canadiano<br />
© Foto: ATA<br />
Noch 2009 wird das Furnas Spa Hotel im grünen Tal von Furnas auf São<br />
Miguel eröffnet. Es gehört <strong>de</strong>n gleichen Betreibern wie das Príncipe do<br />
Mónaco und wird das erste Thermalhotel <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> sein. Neben<br />
komfortabler Unterkunft bekommen Gäste dort die ganze Bandbreite <strong>de</strong>r<br />
Wellness serviert von Schlammpackungen bis zu Physiotherapie und<br />
Thermalbä<strong>de</strong>rn.<br />
Erstes Vier-Sterne-Hotel in Flores<br />
Mittlerweile haben komfortorientierte Urlauber die Auswahl zwischen<br />
einem guten Dutzend Vier-Sterne-Hotels auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong>. Die meisten<br />
davon befin<strong>de</strong>n sich in São Miguels Hauptstadt Ponta Delgada, aber auch<br />
in an<strong>de</strong>ren großen Städten wie Madalena auf Pico, Angra do Heroísmo auf<br />
Terceira o<strong>de</strong>r Horta auf Faial lässt sich mit Vier-Sterne-Standard wohnen.<br />
Auf Flores wird <strong>de</strong>rzeit ebenfalls am ersten Vier-Sterne-Hotel <strong>de</strong>r Insel<br />
Vila Nova Hotel<br />
© Foto: ATA<br />
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Auf Flores wird <strong>de</strong>rzeit ebenfalls am ersten Vier-Sterne-Hotel <strong>de</strong>r Insel<br />
gebaut. Es soll im kommen<strong>de</strong>n Jahr in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r alten Walfabrik in<br />
Santa Cruz das Flores eröffnen.<br />
Daneben haben alle Inseln (außer Corvo) eine ganze Reihe von guten<br />
Drei-Sterne-Hotels zu bieten. Trotz<strong>de</strong>m kann es während <strong>de</strong>r Hochsaison<br />
gelegentlich zu Engpässen kommen, was eine rechtzeitige Buchung ratsam<br />
macht. Allerdings gibt es für Individualreisen<strong>de</strong> genügend<br />
Ausweichmöglichkeiten in Form von einfachen und charmanten Pensionen,<br />
Gästehäusern und Bed & Breakfasts, die in <strong>de</strong>n kleineren Orten oftmals<br />
die einzige Übernachtungsmöglichkeit darstellen.<br />
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Kurs 7: Schlafen & Schlemmen – Inseln für Genießer: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Ländliche Unterkünfte<br />
Urlaub auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong><br />
Eine beliebte Art, seinen Urlaub auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> zu verbringen, ist die<br />
Unterkunft im eigenen Ferienhaus. Die komfortabel ausgestatteten Casas<br />
Açorianas sind oft aus <strong>de</strong>m klassischen Basaltstein <strong>de</strong>r Region erbaut und<br />
liegen inmitten <strong>de</strong>r schönsten Landschaften. Sie sind die i<strong>de</strong>ale Basis für<br />
<strong>de</strong>n entspannten Wan<strong>de</strong>rurlaub o<strong>de</strong>r geruhsame Familienferien. Casas<br />
wer<strong>de</strong>n auf allen <strong>Azoren</strong>-Inseln angeboten, entwe<strong>de</strong>r von privaten<br />
Vermietern o<strong>de</strong>r über lokale und internationale Ferienhausagenturen. Es<br />
gibt sie in vielen Größen von <strong>de</strong>r kleinen Hütte für zwei bis zur<br />
ausgewachsenen Villa für die Großfamilie.<br />
Für Naturliebhaber ist die Unterkunft in <strong>de</strong>r eigenen Casa (Ferienhaus) die i<strong>de</strong>ale<br />
Urlaubsform.<br />
Ferienhaus<br />
© Foto: ATA<br />
© Foto: ATA<br />
Wer zwar gern ländlich wohnen, <strong>de</strong>n Luxus eines Hotels aber nicht missen<br />
möchte, ist in einer Quinta richtig aufgehoben. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um<br />
kleine, familiengeführte Landhotels, die in ehemaligen Herrenhäusern o<strong>de</strong>r<br />
umgebauten Bauernhöfen untergebracht sind. Manche dieser charmanten<br />
Anwesen lassen sich auch wie ein Ferienhaus komplett mieten. So kann<br />
man zumin<strong>de</strong>st einen Urlaub lang das Leben eines Landgrafen o<strong>de</strong>r<br />
reichen Orangenbarons genießen.<br />
Für alle, die das Beson<strong>de</strong>re suchen, ist auch die Unterkunft in einer<br />
Pousada eine interessante Möglichkeit. Das sind luxuriöse Hotels in<br />
historisch be<strong>de</strong>utsamen Bauwerken wie Schlössern, Burgen, Festungen,<br />
o<strong>de</strong>r Klöstern. Mehr als 40 Pousadas gibt es in ganz Portugal, zwei davon<br />
auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong>, die Pousada <strong>de</strong> Angra do Heroísmo in <strong>de</strong>r Festung von<br />
São Sebastião und die Pousada Santa Cruz in <strong>de</strong>r Festung von Faials<br />
Hauptstadt Horta. Bei<strong>de</strong> Unterkünfte bieten neben <strong>de</strong>m<br />
geschichtsträchtigen Charme <strong>de</strong>r alten Gemäuer reichlich Luxus und<br />
fantastische Ausblicke aufs Meer. Genau das Richtige für <strong>de</strong>n<br />
Romantikurlaub.<br />
Ferienhaus<br />
© Foto: ATA<br />
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Kurs 7: Schlafen & Schlemmen – Inseln für Genießer: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Kulinarische Spezialitäten<br />
Vielfältige Gaumenfreu<strong>de</strong>n<br />
Auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> lässt es sich ausgezeichnet und authentisch speisen.<br />
Meeresfrüchte und Käse dominieren die Auswahl.<br />
Ob Barsch o<strong>de</strong>r Dorschfilet, ob Brassen, gegrillte Sardinen, Steak vom<br />
Thun- o<strong>de</strong>r Schwertfisch: Fische, die je<strong>de</strong>n Tag frisch aus <strong>de</strong>m Atlantik<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n, bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Schwerpunkt <strong>de</strong>r Inselküche. Aber auch<br />
an<strong>de</strong>re Meeresbewohner von Tintenfischen und Garnelen bis zu Hummern<br />
und Taschenkrebsen kommen in die Pfanne und auf <strong>de</strong>n Tisch. Als<br />
beson<strong>de</strong>re Leckerbissen gelten Cavaco, eine sehr zarte und<br />
schmackhafte Langustenart, sowie Entenmuscheln, die mit reichlich<br />
Knoblauch und Kräutern zubereitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf <strong>de</strong>m Markt von Ponta Delgada können sich Selbstversorger mit frischem Obst und<br />
Gemüse ein<strong>de</strong>cken.<br />
© Foto: ATA<br />
Neben Fisch gehören auch (Rind-)Fleischgerichte zur azorischen Küche.<br />
Die Kühe können auf <strong>de</strong>n Inseln das ganze Jahr über auf saftig grünen<br />
Wei<strong>de</strong>n grasen. Das macht das Fleisch beson<strong>de</strong>rs herzhaft. Ob als Steak<br />
o<strong>de</strong>r als Gulasch, in je<strong>de</strong>m Fall wird gut gewürzt, schließlich waren die<br />
<strong>Azoren</strong> einst ein wichtiges Zentrum <strong>de</strong>s internationalen Gewürzhan<strong>de</strong>ls.<br />
Echte Inselspezialitäten<br />
Darüber hinaus hat je<strong>de</strong> Insel viele weitere Spezialitäten zu bieten von<br />
heißer Blutwurst mit Ananas bis zum Cozido das Furnas, einem Eintopf,<br />
<strong>de</strong>r auf São Miguel nahe <strong>de</strong>r Ortschaft Furnas in heißen Schwefellöchern<br />
gegart wird. Berühmt ist auch <strong>de</strong>r azorische Käse, <strong>de</strong>r als Appetizer bei<br />
keinem Essen fehlen darf. Seinen beson<strong>de</strong>ren Geschmack erhält er von<br />
<strong>de</strong>r salzhaltigen Luft, wobei er je nach nach Insel leicht unterschiedlich<br />
schmeckt. Am würzigsten und bekanntesten ist <strong>de</strong>r Käse von von São<br />
Jorge, <strong>de</strong>r in ganz Portugal einfach nur Queijo da Ilha (Inselkäse) heißt.<br />
Die <strong>Azoren</strong>-Ananas ist zwar nicht beson<strong>de</strong>rs<br />
groß, aber sehr aromatisch.<br />
© Foto: ATA<br />
Süße Ananas!<br />
Die <strong>Azoren</strong> sind eines <strong>de</strong>r<br />
nördlichsten Gebiete für <strong>de</strong>n<br />
Ananasanbau. Schon seit 1860<br />
wer<strong>de</strong>n die süßen Früchtchen auf<br />
São Miguel angebaut, mittlerweile<br />
mehr als 2000 Tonnen pro Jahr. Das<br />
meiste wird exportiert. Einen kleinen<br />
Teil behalten die Azorer aber für sich<br />
– und für ihre Gäste.<br />
Gera<strong>de</strong>zu legendär ist auch die Auswahl <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Suppen und<br />
die Vielzahl <strong>de</strong>r süßen Desserts. Nicht zu vergessen <strong>de</strong>r Kaffee, <strong>de</strong>r auf<br />
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<strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> min<strong>de</strong>stens so gut schmeckt wie in Italien.<br />
Dass auch Teetrinker nicht darben müssen, ist <strong>de</strong>r einzigen Teeplantage<br />
Europas zu verdanken. Sie liegt im Nordosten von São Miguel nahe <strong>de</strong>r<br />
Ortschaft Maia. Auf rund 45 Hektar wird dort seit 1883 Cha Gorreana, ein<br />
beson<strong>de</strong>rs mil<strong>de</strong>r und aromatischer Tee, angebaut und auf traditionelle Art<br />
verarbeitet. Bei einem Besuch <strong>de</strong>r Plantage lassen sich nicht nur die<br />
Produktionsanlagen besichtigen, son<strong>de</strong>rn auch die verschie<strong>de</strong>nen Tees<br />
verkosten.<br />
Der beliebte Käse von São Jorge wird in alle<br />
Welt exportiert.<br />
© Foto: ATA<br />
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Kurs 7: Schlafen & Schlemmen – Inseln für Genießer: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Weine & Hochprozentiges<br />
Einzigartige Weinkultur<br />
Der Weinbau hat Tradition auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong>. Er wird vor allem auf<br />
Graciosa, Pico und Terceira in größerem Stil betrieben.<br />
Seit<strong>de</strong>m findige Pater En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 15.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts die ersten Weinreben auf die<br />
<strong>Azoren</strong> brachten, hat sich <strong>de</strong>r Weinbau einen<br />
festen Platz auf <strong>de</strong>n Inseln erobert.<br />
Beson<strong>de</strong>rs auf Graciosa, Terceira und Pico ist<br />
er zum be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Wirtschaftszweig<br />
gewor<strong>de</strong>n. Auf rund 400 Hektar Fläche<br />
wer<strong>de</strong>n dort Trauben für mehr als eine Million<br />
Liter Wein pro Jahr angebaut.<br />
Ihre exponierte geografische Lage hat auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Azoren</strong> eine ganz beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>s<br />
Weinbaus nötig gemacht. Zum Schutz vor<br />
Wind und Meersalz wer<strong>de</strong>n die kleinen<br />
Parzellen seit jeher mit niedrigen Mauern aus<br />
aufgeschichteten Lavasteinen eingefasst. Nur<br />
<strong>de</strong>rart geschützt bringen die Reben genügend<br />
Erträge.<br />
Beson<strong>de</strong>rs malerisch sind die Weingärten auf<br />
Pico, die sich entlang <strong>de</strong>r gesamten<br />
Westküste bis hinauf an die Flanken <strong>de</strong>s<br />
Vulkanbergs Pico erstrecken. Aufgrund <strong>de</strong>s<br />
beson<strong>de</strong>ren und einzigartigen<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>s hat sie die Unesco 2004<br />
zum Weltkulturerbe erklärt.<br />
Die besten Weine <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />
Ver<strong>de</strong>lho-Traube gekeltert.<br />
© Foto: ATA<br />
Eine typische A<strong>de</strong>ga (Weinbaubetrieb) auf<br />
Graciosa.<br />
© Foto: ATA<br />
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An<strong>de</strong>rs als auf Pico wird <strong>de</strong>r Wein auf<br />
Graciosa auch ohne <strong>de</strong>n Schutz von Mauern<br />
angebaut.<br />
© Foto: ATA<br />
Zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Parzellen lässt sich auf alten Pfa<strong>de</strong>n herrlich wan<strong>de</strong>rn.<br />
Immer wie<strong>de</strong>r trifft man auf kleine A<strong>de</strong>gas (Weinkeller), in <strong>de</strong>nen Bauern ihren<br />
ganz privaten Wein keltern und lagern.<br />
Auf Pico und auch <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Inseln wer<strong>de</strong>n vor allem Ver<strong>de</strong>lho-Trauben<br />
an- und zu vorzüglichen Weißweinen ausgebaut. In kleinen Mengen wird auch<br />
ein köstlicher Süßwein aus <strong>de</strong>n Trauben gewonnen, <strong>de</strong>r einst bis an <strong>de</strong>n<br />
russischen Zarenhof exportiert wur<strong>de</strong>. Auch Rotweine wer<strong>de</strong>n in geringerem<br />
Maße angebaut. Eine Spezialität <strong>de</strong>r Inseln ist <strong>de</strong>r Tresterschnaps Aguar<strong>de</strong>nte,<br />
ein klarer Weinbrand, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r zweiten Weinpressung gewonnen wird.<br />
Wer sich für die Geschichte <strong>de</strong>s Weinbaus auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> interessiert, sollte<br />
einen Besuch im Weinmuseum von Biscoitos auf Terceira nicht versäumen.<br />
Neben alten Gerätschaften und eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotografien<br />
ermöglicht es auch einen Blick in eine alte Destille. Ein weiteres sehenswertes<br />
Weinmuseum fin<strong>de</strong>t sich auf Pico nahe <strong>de</strong>r Hauptstadt Madalena.<br />
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Kurs 7: Schlafen & Schlemmen – Inseln für Genießer: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Restaurants<br />
<strong>Azoren</strong> à la carte<br />
Wie die Küche, so sind auch die Restaurants auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> eher<br />
bo<strong>de</strong>nständig und rustikal. Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n ländlichen Gebieten geht<br />
es manchmal gera<strong>de</strong>zu familiär zu. Die Menuauswahl besteht oft nur<br />
aus einer Handvoll Gerichte, aber dafür ist alles mit viel Liebe und vor<br />
allem frisch und mit frischen Zutaten zubereitet.<br />
Eines <strong>de</strong>r beliebtesten Fleischgerichte <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> ist Alcatra,<br />
Rindfleisch geschmort in Rotwein mit Knoblauch, Lorbeer,<br />
Pfefferschoten und Olivenöl. Abrotea (Gabeldorsch) ist <strong>de</strong>r beliebteste<br />
Fisch, <strong>de</strong>r, als Filet zubereitet, köstlich schmeckt.<br />
Würzige Hausmannskost: Die azorische<br />
Küche ist eher rustikal als raffiniert.<br />
© Foto: ATA<br />
Faial Resort Hotel (Restaurant)<br />
© Foto: ATA<br />
Hotel Marina Atlântico (Restaurant)<br />
© Foto: ATA<br />
Die Vielfalt <strong>de</strong>r Küche zeigt sich vor allem in <strong>de</strong>n Vor- und<br />
Nachspeisen, die von Insel zu Insel sehr verschie<strong>de</strong>n sein können<br />
o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st auf unterschiedliche Weise zubereitet wer<strong>de</strong>n. Vor<br />
allem bei <strong>de</strong>n Suppen gibt es eine schier unglaubliche Auswahl, und die<br />
Rezepturen wechseln von Ort zu Ort und Restaurant zu Restaurant.<br />
Gleiches gilt für <strong>de</strong>n Nachtisch. Die Bandbreite reicht hier von Milchreis<br />
mit Zucker und Zimt (Arroz Doce) über süßes Hefebrot (Massa Sovada)<br />
bis zu Eierschaumküchlein (Tigeladas) und einem „Himmelsspeck“<br />
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genannten Man<strong>de</strong>lkuchen (Toucinho do Cèu).<br />
Für <strong>de</strong>n kleinen Hunger zwischendurch bieten sich zahllose Kneipen,<br />
Snack-Bars und Cafés an, in <strong>de</strong>nen man immer ein belegtes Sandwich,<br />
Kuchen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Leckereien auf die Hand bekommt.<br />
Dinieren mit Stil<br />
Natürlich fin<strong>de</strong>t man – zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n größeren Städten – auch<br />
Restaurants <strong>de</strong>r gehobenen Klasse, in <strong>de</strong>nen sich hervorragend und<br />
nobel speisen lässt. In Ponta Delgada gehört etwa das A<strong>de</strong>ga Regional<br />
zu <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Adressen. Als Spezialitäten stehen hier unter<br />
an<strong>de</strong>rem gebratener Krake und frittierter Hundshai auf <strong>de</strong>r Karte.<br />
Fleischliebhaber wer<strong>de</strong>n sich im Alci<strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>rs wohl fühlen, das<br />
die besten Steaks <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> serviert. Auch manche Hotelrestaurants<br />
bieten die Möglichkeit zum Fine Dining. Eine ebenso bekannte wie<br />
feine Adresse ist etwa das A Colmeia im Hotel do Colégio. Neben einer<br />
vorzüglichen Küche gebietet es auch über <strong>de</strong>n bestsortierten Weinkeller<br />
<strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> mit einigen <strong>de</strong>r e<strong>de</strong>lsten Tropfen ganz Portugals. Eine<br />
Dependance <strong>de</strong>s Restaurants liegt in <strong>de</strong>r kürzlich eröffneten Marina,<br />
wo weitere interessante Restaurants, Cafés und Pubs zu fin<strong>de</strong>n sind.<br />
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Kurs 8: <strong>Azoren</strong> verkaufen – So wer<strong>de</strong>n Sie fit!: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Touristische Situation und Entwicklung<br />
Wegen solcher Landschaften kommen die<br />
Besucher immer zahlreicher auf die <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: FVA<br />
Die <strong>Azoren</strong> sollen zum exklusiven Golfziel wer<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>n drei bestehen<strong>de</strong>n Plätzen<br />
kommen drei weitere hinzu.<br />
© Foto: ATA<br />
Vom Geheimtipp zum Trendziel<br />
Immer mehr Urlauber lassen sich vom Charme und <strong>de</strong>r überwältigen<strong>de</strong>n<br />
Natur <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> verzaubern. Vom Geheimtipp haben sich die Inseln längst<br />
zum veritablen Urlaubsziel gewan<strong>de</strong>lt.<br />
Das touristische Interesse an <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> wächst von Jahr zu Jahr. In<br />
Zeiten, in <strong>de</strong>nen es weltweit immer schwieriger wird, ein ruhiges Fleckchen<br />
zu fin<strong>de</strong>n, bieten die neun Inseln unberührte Natur, authentisches<br />
Inselleben und eine einzigartige Landschaft, wie es sie ähnlich nur in<br />
Neuseeland gibt. Durch günstige Nonstop-Flugverbindungen sind die<br />
<strong>Azoren</strong> zu<strong>de</strong>m leichter zu erreichen, und auch die Infrastruktur auf <strong>de</strong>n<br />
Inseln hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren stark verbessert. Neue Hotels<br />
und Straßen wur<strong>de</strong>n gebaut und die Flugverbindungen zwischen <strong>de</strong>n<br />
einzelnen Inseln erweitert.<br />
Insgesamt besuchen jährlich rund 80.000 Gäste die <strong>Azoren</strong>. Wichtigster<br />
Quellmarkt sind die skandinavischen Län<strong>de</strong>r, gefolgt von Deutschland, das<br />
mit rund 15.000 Touristen die zweitgrößte Besuchergruppe stellt. Ziel <strong>de</strong>r<br />
azorischen Touristiker ist ein ökologisch vertretbares Wachstum im<br />
Einklang mit <strong>de</strong>r Natur. Das Kontingent an Hotelbetten soll von <strong>de</strong>rzeit rund<br />
9000 auf nicht mehr als 15.000 bis 2015 wachsen, wobei <strong>de</strong>m ländlichen<br />
Tourismus Priorität eingeräumt wird.<br />
Whalewatching hat sich auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> zum<br />
echten Touristenmagneten entwickelt.<br />
© Foto: FVA<br />
Erweitert haben sich die Grün<strong>de</strong> für einen <strong>Azoren</strong>-Besuch. Zog es früher<br />
vor allem Wan<strong>de</strong>rer und Einsamkeitssucher auf die Inseln, ist heute die<br />
Möglichkeit zur Walbeobachtung einer <strong>de</strong>r Hauptgrün<strong>de</strong> für eine<br />
<strong>Azoren</strong>-Reise. Auch das wachsen<strong>de</strong> Angebot an Outdoor-Aktivitäten von<br />
Canyoning bis Gleitschirmfliegen hat die Inseln für neue Zielgruppen<br />
erschlossen.<br />
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Zu<strong>de</strong>m gibt es Pläne, die <strong>Azoren</strong> zum Trendziel für Golfer aus <strong>de</strong>n USA und<br />
Europa zu machen. Neben <strong>de</strong>n drei bestehen<strong>de</strong>n Plätzen sollen <strong>de</strong>mnächst<br />
drei weitere auf Faial, Pico und Santa Maria hinzukommen. Eine<br />
wachsen<strong>de</strong> Besuchergruppe stellen zu<strong>de</strong>m Segler dar. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren sind zahlreiche neue Yachthäfen auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> entstan<strong>de</strong>n. Ein<br />
weiterer wird <strong>de</strong>rzeit auf Flores gebaut. Damit verfügen bald alle Inseln<br />
außer Graciosa und Corvo über min<strong>de</strong>stens eine Marina.<br />
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Kurs 8: <strong>Azoren</strong> verkaufen – So wer<strong>de</strong>n Sie fit!: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Verkaufsargumente<br />
14 gute Grün<strong>de</strong> für eine <strong>Azoren</strong>-Reise<br />
01. Weil die Inseln so schön einsam mitten im Atlantik liegen, fernab<br />
von Stress und Alltag, und das keine fünf Flugstun<strong>de</strong>n von Deutschland<br />
entfernt.<br />
02. Weil das ganze Jahr über ein Wohlfühlklima herrscht mit mil<strong>de</strong>n<br />
Wintern, nicht zu heißen Sommern und klarer Seeluft zum Durch- und<br />
Aufatmen.<br />
03. Weil es jenseits von Neuseeland nirgends sonst eine so<br />
atemberauben<strong>de</strong> und einzigartige Natur zu erleben gibt.<br />
04. Weil je<strong>de</strong> Insel für sich ein ganz beson<strong>de</strong>res Erlebnis ist und fast<br />
je<strong>de</strong>s Urlaubsinteresse befriedigt wird.<br />
Für Abwechslung ist gesorgt. Je<strong>de</strong> Insel hat<br />
ihre ganz beson<strong>de</strong>ren Reize.<br />
© Foto: ATA<br />
05. Weil es neben faszinieren<strong>de</strong>r Landschaft auch wun<strong>de</strong>rschöne<br />
historische Städte gibt, die zum Shoppen, Bummeln und Staunen<br />
einla<strong>de</strong>n.<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Erlebnis verspricht <strong>de</strong>r aktive<br />
Vulkanismus auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: ATA<br />
Naturpools, die es auf allen <strong>Azoren</strong>inseln gibt,<br />
ermöglichen ein ungewöhnliches<br />
Ba<strong>de</strong>erlebnis.<br />
© Foto: ATA<br />
Neben <strong>de</strong>r überwältigen<strong>de</strong>n Natur sprechen<br />
zauberhafte, historische Städtchen für einen<br />
<strong>Azoren</strong>urlaub.<br />
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06. Weil es für fünf Euro schon ein einfaches Mittagsessen gibt und das<br />
gute Preis- Leistungs-Verhältnis die Urlaubskasse schont.<br />
<strong>Azoren</strong>urlaub.<br />
© Foto: ATA<br />
07. Weil man im kristallklaren Meer nicht nur herrlich ba<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
auch schnorcheln und tauchen kann in einer faszinieren<strong>de</strong>n<br />
Unterwasserwelt.<br />
08. Weil die <strong>Azoren</strong> weltweit einer <strong>de</strong>r besten Orte zur Walbeobachtung<br />
sind, an <strong>de</strong>m sich in manchen Monaten bis zu 20 Walarten tummeln.<br />
09. Weil man allenthalben auf herrliche Vulkanlandschaften stößt und<br />
mancherorts Mutter Er<strong>de</strong> beim Atmen zuhören kann.<br />
10. Weil die <strong>Azoren</strong> ein Paradies für „Draußen-Menschen“ sind, in <strong>de</strong>m<br />
man wan<strong>de</strong>rn, mountainbiken, golfen, reiten, segeln o<strong>de</strong>r auf<br />
Jeep-Safari gehen kann.<br />
11. Weil man es täglich mit <strong>de</strong>n liebenswertesten, hilfsbereitesten und<br />
gastfreundlichsten Menschen zu tun hat, die interessante Geschichten<br />
zu erzählen haben und ihre Traditionen pflegen.<br />
12. Weil man sonst wohl nie in <strong>de</strong>n Genuss eines Pico-Weines, einer<br />
süßen <strong>Azoren</strong>-Ananas, azorischen Tees o<strong>de</strong>r eines Vulkaneintopfs<br />
käme.<br />
13. Weil man sich überall und zu je<strong>de</strong>r Tages- und Nachtzeit sicher<br />
fühlen kann.<br />
14. Weil man immer wie<strong>de</strong>rkommen muss, wenn man <strong>de</strong>r Grazie und<br />
Schönheit <strong>de</strong>r neun Inseln einmal verfallen ist.<br />
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Kurs 8: <strong>Azoren</strong> verkaufen – So wer<strong>de</strong>n Sie fit!: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Veranstalter<br />
<strong>Azoren</strong> in allen Programmen<br />
Mit <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Popularität <strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong> wächst auch die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Veranstalter, die die Inseln anbieten. Neben <strong>de</strong>n langjährigen<br />
<strong>Azoren</strong>-Anbietern Dertour, Olimar, Studiosus, Wikinger, <strong>Azoren</strong> Archipel,<br />
Check-In Reisen und Sea Breeze Travel sind aktuell vier neue<br />
hinzugekommen. So haben sowohl TUI als auch Jahn Reisen im<br />
Sommerkatalog 2009 erstmals <strong>Azoren</strong>-Reisen ins Programm genommen.<br />
Die TUI-Rundreise „<strong>Azoren</strong> ent<strong>de</strong>cken" wur<strong>de</strong> sogar mit <strong>de</strong>r Gol<strong>de</strong>nen<br />
Palme <strong>de</strong>r Reisezeitschrift „Geo Saison“ in <strong>de</strong>r Kategorie „Die beson<strong>de</strong>re<br />
Pauschalreise“ ausgezeichnet.<br />
Jetzt auch im Winterkatalog von Olimar: São<br />
Miguel mit <strong>de</strong>m Parque Terra Nostra.<br />
© Foto: ATA<br />
© Foto: www.comeo.<strong>de</strong><br />
Gebeco und Dr. Tigges haben die Inseln bereits im Jahr zuvor getestet, für<br />
gut befun<strong>de</strong>n und nun dauerhaft in die Kataloge genommen. Dass die<br />
<strong>Azoren</strong> auch als Winterziel an Be<strong>de</strong>utung gewinnen, zeigt die Tatsache,<br />
dass Portugal-Spezialist Olimar die Insel São Miguel seit 2008 auch im<br />
Winterkatalog anbietet.<br />
Neben <strong>de</strong>n großen und mittleren Reiseveranstaltern gibt es noch diverse<br />
kleinere Veranstalter und Agenturen, die Spezialreisen auf die <strong>Azoren</strong><br />
anbieten, sei es als Hochzeits-, Wan<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Tauchreise o<strong>de</strong>r in Form von<br />
thematischen Gruppenreisen.<br />
Wer nicht im Rahmen einer Pauschalreise, son<strong>de</strong>rn individuell auf die<br />
<strong>Azoren</strong> reist, kann vieles auch vor Ort über regionale Agenturen buchen,<br />
von <strong>de</strong>r Walbeobachtung bis zum Segeltörn und Tauchkurs. Einige <strong>de</strong>r<br />
lokalen Reisebüros haben <strong>de</strong>utschsprachiges Personal.<br />
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Kurs 8: <strong>Azoren</strong> verkaufen – So wer<strong>de</strong>n Sie fit!: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Nachhaltiger Tourismus<br />
Tourismus im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur<br />
So sehr sich die Azorer über Besucher freuen, so sehr achten sie<br />
darauf, dass sich <strong>de</strong>r Tourismus im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur vollzieht.<br />
Das zahlt sich aus: 2008 hat die renommierte Zeitschrift „National<br />
Geographic“ die <strong>Azoren</strong> wegen ihres intakten Ökosystems und ihrer<br />
sozialen und kulturellen Integrität zur zweitschönsten Inselgruppe <strong>de</strong>r<br />
Welt gewählt.<br />
Seltener <strong>Azoren</strong>gimpel<br />
Der <strong>Azoren</strong>gimpel, auch Priolo<br />
genannt, ist <strong>de</strong>r seltenste Vogel<br />
Europas. Weil man ihn einst zu<br />
Unrecht für einen Schädling hielt,<br />
wur<strong>de</strong> er jahrzehntelang gejagt, bis<br />
er En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 20er Jahre als<br />
ausgestorben galt. Erst 1968<br />
ent<strong>de</strong>ckte man wie<strong>de</strong>r einige<br />
Exemplare an <strong>de</strong>n Hängen <strong>de</strong>s Pico<br />
da Vara auf São Miguel. Heute steht<br />
<strong>de</strong>r seltene Singvogel unter<br />
strengem Schutz.<br />
Die gesamte Insel Flores samt<br />
Küstengewässern wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Unesco zum<br />
Biosphärenreservat erklärt.<br />
Das Green-Key-Zertifikat zeichnet beson<strong>de</strong>rs<br />
umweltfreundliche Tourismusbetriebe aus.<br />
© Foto: www.green-key.org<br />
© Foto: ATA<br />
Und erst jüngst hat die Unesco nach Corvo und Graciosa auch Flores<br />
zum Biosphärenreservat gekürt. Gewürdigt wur<strong>de</strong> nicht nur die<br />
einzigartige Landschaft, son<strong>de</strong>rn auch das beson<strong>de</strong>re<br />
Umweltengagement <strong>de</strong>r Insulaner, das sich im sensiblen Umgang mit<br />
<strong>de</strong>r Tier- und Pflanzenwelt zeigt. Weil auch <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r<br />
Meeressäuger oberstes Prinzip beim Waltourismus ist, hat die Unesco<br />
ebenfalls einige <strong>de</strong>r Küstengewässer vor Flores zum<br />
Biosphärenreservat erklärt.<br />
Auch an<strong>de</strong>re Projekte zeugen vom ausgeprägten Umweltbewusstsein<br />
<strong>de</strong>r Azorer. So wird etwa <strong>de</strong>r Priolo durch ein beson<strong>de</strong>res<br />
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Schutzprogramm geschützt, das vor allem <strong>de</strong>m Erhalt seines<br />
natürlichen Lebensraums dient. Je<strong>de</strong>s Schulkind auf <strong>de</strong>n <strong>Azoren</strong> weiß<br />
heute um die Schutzbedürftigkeit <strong>de</strong>s seltenen Singvogels. Der<br />
Landschaftsbereich rund um <strong>de</strong>n Pico da Vara auf São Miguel, in <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Priolo seinen letzten Lebensraum hat, steht seit Jahren unter<br />
speziellem Schutz. Der Zugang ist nur auf ausgewiesenen Wegen<br />
erlaubt.<br />
Wer als Urlauber selbst etwas zum Umweltschutz beitragen und seine<br />
Übernachtungsmöglichkeit nach ökologischen Kriterien auswählen will,<br />
sollte auf das Green-Key-Zertifikat achten. Es zeichnet touristische<br />
Betriebe aus, die als beson<strong>de</strong>rs umweltfreundlich eingestuft wer<strong>de</strong>n.<br />
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Kurs 8: <strong>Azoren</strong> verkaufen – So wer<strong>de</strong>n Sie fit!: | Kursdauer: 30 Min.<br />
Anreise und Inselhüpfen<br />
Anreise und Inselhüpfen<br />
Neue Nonstop-Verbindungen haben die <strong>Azoren</strong> touristisch näher ans<br />
Festland gerückt, und auch <strong>de</strong>r Flugverkehr zwischen <strong>de</strong>n Inseln ist<br />
gewachsen.<br />
Flüge aus Deutschland: Nonstop fliegen die azorische Airline SATA sowie<br />
Air Berlin in rund viereinhalb Stun<strong>de</strong>n auf die <strong>Azoren</strong>. SATA fliegt von April<br />
bis November je<strong>de</strong>n Sonntag und Mittwoch ab Frankfurt direkt nach Ponta<br />
Delgada auf São Miguel. Air Berlin fliegt mittwochs ab Düsseldorf – mit<br />
Zubringerflügen von und nach Berlin, Hamburg, Nürnberg und München.<br />
Darüber hinaus bietet TAP ab Frankfurt, Hamburg und München tägliche<br />
Umsteigeverbindungen via Lissabon an – nicht nur nach Ponta Delgada,<br />
son<strong>de</strong>rn mehrmals wöchentlich auch direkt nach Faial, Pico, Santa Maria<br />
und Terceira.<br />
Inselhüpfen mit SATA Air Açores. Mo<strong>de</strong>rne<br />
Turboprops (rechts) bringen Besucher schnell<br />
auf alle Inseln. Nur Corvo wird wegen seiner<br />
kurzen Lan<strong>de</strong>bahn von einer kleineren Dash<br />
(links) angeflogen.<br />
© Foto: SATA<br />
Neben SATA fliegt auch Air Berlin nonstop auf die <strong>Azoren</strong>.<br />
© Foto: Air Berlin<br />
Innerazorische Flüge: Das Flugzeug ist das Hauptverkehrsmittel zwischen <strong>de</strong>n<br />
Inseln. SATA Air Açores fliegt alle Inseln regelmäßig mit Propellermaschinen an.<br />
Die kleinen Turboprops sind allerdings während <strong>de</strong>r Sommermonate schnell<br />
ausgebucht, insbeson<strong>de</strong>re zu <strong>de</strong>n abgelegeneren Inseln Flores und Corvo.<br />
Deshalb empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung. SATA-Büros gibt es in allen<br />
größeren Städten. Für alle, die mehr als zwei Inseln besuchen möchten, kann sich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Azoren</strong>-Airpass lohnen. Er ist meist erheblich preiswerter als einzeln gebuchte<br />
Flüge. Allerdings ist er nur in Verbindung mit einem Nonstop-Flug von SATA<br />
erhältlich.<br />
Fähren: Im Inseldreieck São Jorge, Pico und Faial sind Fähren meist die<br />
günstigste Möglichkeit <strong>de</strong>s Inselhüpfens. Zwischen Faial und Pico dauert die Fahrt<br />
nur rund 30 Minuten. Die Fahrt von Pico o<strong>de</strong>r Faial nach São Jorge dauert rund<br />
an<strong>de</strong>rthalb bis zwei Stun<strong>de</strong>n. Regelmäßige Passagierschiffe verkehren auch von<br />
Terceira nach Graciosa und São Jorge.<br />
Mietwagen: Auf fast allen Inseln gibt es ein öffentliches Omnibusnetz. Dennoch<br />
sind Mietwagen oft die bequemste Art, die Inseln auf eigene Faust zu erkun<strong>de</strong>n. In<br />
<strong>de</strong>r Hauptsaison sollte man allerdings rechtzeitig reservieren. Wer mit <strong>de</strong>m Wagen<br />
nur zum Wan<strong>de</strong>rn fahren will, kommt mit <strong>de</strong>m Taxi oft günstiger davon. Auch<br />
Motorroller können eine preiswerte Alternative zum Mietwagen sein.<br />
Fähren sind das i<strong>de</strong>ale Verkehrsmittel im Im<br />
Inseldreieck São Jorge, Pico und Faial.<br />
© Foto: www.transmacor.pt<br />
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