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German, PDF - Kromrey Kommunikation

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16<br />

BREDSTEDT - Als erste Industrienation<br />

der Welt will Deutschland<br />

auf Kernenergie verzichten. Die<br />

Bundesregierung hat den Abschied<br />

von der Atomkraft besiegelt,<br />

der Fahrplan für den Ausstieg<br />

steht: Das letzte Kraftwerk<br />

soll spätestens 2022 vom Netz<br />

gehen. »Atomenergie, nein danke«<br />

sagt die Bioenergieregion<br />

Nordfriesland Nord, die Erneuerbare-Energien-Region<br />

Schleswig-Holsteins,<br />

schon lange: Hier<br />

wird mehr Strom aus Wind, Sonne<br />

und Bioenergie produziert als<br />

verbraucht. Wir haben Stimmen<br />

zur Entscheidung der Bundesregierung<br />

eingeholt:<br />

»Den Atomausstieg begrüße ich<br />

persönlich ganz und gar, nicht<br />

erst seit Fukushima. Diese Form<br />

der Energieerzeugung mag<br />

im störungsfreien Betrieb beherrschbar<br />

sein. In der Havarie<br />

aber nicht. Wir sind als Region<br />

auch geschlossen gegen CCS,<br />

weshalb wir folgerichtig auch<br />

keinen weiteren Ausbau von<br />

Kohlekraftwerken akzeptieren<br />

können.<br />

Wir tun uns aber auch zunehmend<br />

schwer mit dem fast ungebremsten<br />

Ausbau von Biogas,<br />

Windkraft und Solarstrom – aus<br />

Neue Energien im Norden<br />

Endlich Abschied von der Atomenergie:<br />

Jetzt kommt die Zeit<br />

der Erneuerbaren!<br />

in großen Teilen auch wieder<br />

nachvollziehbaren Gründen. Wir<br />

müssen uns entscheiden, wie wir<br />

die Energiepolitik der Zukunft<br />

gestalten wollen. Und das kann<br />

nach heutigem Wissen nur mit<br />

den regenerativen Energien geschehen.<br />

Da ist gerade mit Blick<br />

auf die Grundlastfähigkeit noch<br />

viel zu tun und zu entwickeln.«<br />

Wilfried Bockholt, Vorsitzender<br />

des Vereins »LAG AktivRegion<br />

Nordfriesland Nord«<br />

...<br />

»Endlich besteht ein breiter<br />

Konsens zur Abschaltung der<br />

Atomkraftwerke! Trotzdem bewegt<br />

sich jetzt nicht alles automatisch<br />

schneller in die richtige<br />

Richtung. Viele Zahnräder im<br />

Genehmigungsgetriebe, zum<br />

Beispiel zur Ausweisung neuer<br />

Windeignungsgebiete, laufen<br />

noch behäbig und mit Sand im<br />

Getriebe. Eine große nationale<br />

Aufgabe sind auch der Ausbau<br />

der Netze, die Speichertechnologien<br />

und die Energieeinsparung!«<br />

Reinhard Christiansen, Geschäftsführer<br />

der ARGE Netz<br />

(Breklum)<br />

...<br />

»Im europäischen Vergleich ist<br />

diese Kehrtwende sicher ein-<br />

FOTO: BIRRESBORN<br />

malig, in Anbetracht der ablehnenden<br />

Haltung innerhalb<br />

unserer Gesellschaft gegenüber<br />

der Atomkraftnutzung<br />

kommt die Einsicht aber eher<br />

spät. Skepsis in Bezug auf die<br />

Belastbarkeit des durch die<br />

schwarz-gelbe Regierung demonstrierten<br />

Sinneswandels<br />

bleiben angesichts widersprüchlicher<br />

Entscheidungen<br />

zum Ausbau erneuerbarer<br />

Energien bestehen. Wer die<br />

Solar- und Windkraftnutzung<br />

als wichtigste Säule zukünftiger<br />

Energieversorgung ins Feld<br />

führt, darf nicht zeitgleich die<br />

Rahmenbedingungen für Investoren<br />

verschlechtern.«<br />

Kai Lippert, Geschäftsführer<br />

von EWS, Handewitt<br />

...<br />

»Die Erneuerbaren Energien<br />

können – das sagen wir nicht<br />

erst seit den schrecklichen Ereignissen<br />

von Fukushima – die<br />

Atomenergie ersetzen. Die<br />

Windenergie an Land als kostengünstigste<br />

erneuerbare Energie<br />

ist dabei das Zugpferd für die<br />

Energiewende.«<br />

Hermann Albers, Präsident und<br />

schleswig-holsteinischer Landesvorsitzender<br />

des Bundesverbandes<br />

WindEnergie<br />

»Keine<br />

Zukunft für<br />

Atom und<br />

Kohle«<br />

BREKLUM - »Keine Zukunft<br />

für Atom- und Kohlekraft«<br />

– so lautet die<br />

zentrale Aussage einer<br />

Erklärung der Ethik-Kommission<br />

Nordfriesland.<br />

»Wir treten für die dauerhafte<br />

Abschaltung der<br />

im Zuge des Moratoriums<br />

stillgelegten Atommeiler<br />

ein«, heißt es unter anderem<br />

indem kurz vor dem<br />

»Aus« der Bundesregierung<br />

für die Atomenergie<br />

verabschiedeten Plädoyer.<br />

Auch der »Stromerzeugung<br />

auf Grundlage fossiler<br />

Energieträger« erteilt<br />

das Gremium eine Absage.<br />

Im April und Mai hatten<br />

sich interessierte Menschen<br />

aus ganz Nordfriesland zu<br />

drei Diskussionsrunden im<br />

Christian Jensen Kolleg in<br />

Breklum getroffen. Ziel der<br />

Initiative war es eigenen<br />

Angaben zufolge, nicht<br />

nur Verantwortung für die<br />

deutsche und globale Energiedebatte<br />

zu dokumentieren,<br />

sondern auch »einen<br />

Impuls aus einer Region<br />

geben, die in den letzten<br />

Jahren im Jahresmittel einen<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

von 170 Prozent mit erneuerbar<br />

produziertem Strom<br />

erreicht hat ...«<br />

Jetzt gelte es, die erneuerbaren<br />

Energien stark zu<br />

machen und mit Energie<br />

effizient zu wirtschaften.<br />

»Die Energiewende bedeutet<br />

auch, sich auf Veränderungen<br />

in der Energieversorgung<br />

einzulassen«, so<br />

eine Aussage in der Kurzfassung<br />

des Abschlusspapiers,<br />

das in voller Länge im<br />

Internet unter www.eknf.<br />

de oder www.christianjensenkolleg.de<br />

einsehbar ist,<br />

und: »Wir wissen aber, dass<br />

dies einer nachhaltigen<br />

Entwicklung Deutschlands<br />

dienen kann und positive<br />

Effekte haben wird.«

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