Publireportage – Wissen und Handeln - Cash
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<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 1<br />
<strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
<strong>Publireportage</strong> der Tradejet AG | 30. April 2008 | Ausgabe 04<br />
KONTO ERÖFFNEN<br />
<strong>und</strong> profitieren Sie von<br />
10 Gratistransaktionen auf Seite 16<br />
Seite 2<br />
Income Plus Zertifikate<br />
Seite 3<br />
Der optimale Zeitpunkt zum<br />
Investieren! Aber wie?<br />
Seite 5<br />
Das Fiskus-Schnippchen<br />
von Giuseppe Botti<br />
Seite 8<br />
Andersrum Geld verdienen <strong>–</strong><br />
Reverse Bonuszertifikate<br />
Hauptthema<br />
Dividendenstrategie &<br />
Seite 11<br />
Dividendenstrategie als<br />
Performancetreiber<br />
Steuern sparen<br />
Sonderthema Deutschland:<br />
Die Abgeltungssteuer<br />
Seite 15<br />
Die Evolution der Emerging Market<br />
Bonds
Seite 2<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Income Plus Zertifikate<br />
Wer bei seiner Geldanlage auf Sicherheit achtet, aber dennoch nicht auf attraktive Renditechancen verzichten möchte, setzt mit Income Plus Zertifikaten der CITI auf das richtige<br />
Pferd.<br />
Von Lorenzo Martino<br />
Im Jahr 2003 hat die CITI als Vorreiter<br />
erstmalig eine Income Plus Strategie aufgelegt.<br />
Damals basierte die Strategie auf<br />
globalen Aktien. Mittlerweile existieren<br />
Income Plus Strategien auf eine Vielzahl<br />
von Basiswerten, beispielsweise auf europäische,<br />
asiatische <strong>und</strong> amerikanische Aktien,<br />
auf Rohstoffe <strong>und</strong> auf REITs (Real<br />
Estate Investment Trusts). In Deutschland<br />
werden derzeit Zertifikate auf zwei<br />
verschiedene Income Plus Strategien begeben:<br />
Die Euro Income Plus Strategie<br />
auf ein Aktienportfolio <strong>und</strong> die Rohstoff<br />
Income Plus Strategie auf ein Portfolio<br />
verschiedener Rohstoffindizes. Monatlich<br />
abwechselnd werden auf diese beiden Strategien<br />
Produkte von der CITI emittiert.<br />
Die Income Plus Handelsstrategien haben<br />
das Ziel, überdurchschnittliche Erträge zu<br />
erwirtschaften <strong>und</strong> diese vierteljährlich<br />
auszuschütten. Als Referenz dient hierbei<br />
der Euribor (European Interbank Offered<br />
Rate). Das ist der durchschnittliche Zinssatz<br />
für Geldeinlagen unter Banken, der<br />
täglich festgestellt <strong>und</strong> veröffentlicht wird.<br />
Das Ziel der Strategien ist es jeweils, den<br />
Euribor um 6 Prozent zu übertreffen. Die<br />
Vorgaben werden von der CITI ausschliesslich<br />
regelgeb<strong>und</strong>en umgesetzt. Somit sind<br />
menschliche Emotionen <strong>und</strong> potenzielle<br />
Fehleinschätzungen ausgeschlossen.<br />
Wie funktioniert die Euro Income<br />
Plus Strategie?<br />
Um die Zielgrösse zu erreichen, investiert<br />
die Euro Income Plus Strategie in ein<br />
Aktienportfolio, bestehend aus den 20 dividendenstärksten<br />
Titeln aus dem DJ EURO<br />
STOXX 50®-Index. Gleichzeitig wird über<br />
verschiedene Sektoren diversifiziert, um<br />
Klumpenrisiken zu vermeiden. Einmal<br />
jährlich werden die im Portfolio enthaltenen<br />
Aktientitel auf ihre Dividendenrendite<br />
überprüft <strong>und</strong> gegebenenfalls angepasst.<br />
Durch die Auswahl von dividendenstarken<br />
Aktientiteln wird versucht, eine anhaltend<br />
hohe Dividendenrendite zu erwirtschaften.<br />
Sämtliche Dividenden, die durch die<br />
im Portfolio enthaltenen Aktien generiert<br />
werden, fliessen direkt in den Ertrag der<br />
Strategie. Zusätzlich werden Prämieneinnahmen<br />
aus dem vierteljährlichen<br />
Schreiben von gedeckten Kaufoptionen<br />
generiert, die ebenfalls komplett an den<br />
Anleger ausgeschüttet werden.<br />
Dieses sogenannte „Call Overwriting“<br />
ist eine im Portfoliomanagement gängige<br />
Methode, die zum Beispiel auch bei Discountzertifikaten<br />
angewendet wird. Mit<br />
Hilfe dieser Strategie werden schon heute<br />
mögliche zukünftige Kurssteigerungen in<br />
Erträge umgewandelt. Der Verkauf von<br />
gedeckten Call-Optionen führt in beinah<br />
allen Marktszenarien zu einem Vorteil<br />
gegenüber einem Direktinvestment in die<br />
jeweiligen Aktien.<br />
Die vereinnahmten Optionsprämien<br />
stellen gemeinsam mit den Dividendenzahlungen<br />
den Ertrag der Euro Income<br />
Plus Strategie dar.<br />
Wie funktioniert die Rohstoff Income<br />
Plus Strategie?<br />
Bei der Rohstoff Income Plus Strategie<br />
wird in ein Portfolio bestehend aus den<br />
vier „S&P GSCI® Excess Return“ Rohstoffindizes<br />
investiert. Diese Indizes spiegeln<br />
die Kursbewegungen des Energie-, Industriemetall-,<br />
Edelmetall- <strong>und</strong> Agrarsektors<br />
wider. Die einzelnen Indizes gehen wie<br />
folgt in das Portfolio ein:<br />
• S&P GSCI® Precious Metals Excess Return<br />
Index (30%)<br />
• S&P GSCI® Energy Excess Return Index<br />
(30%)<br />
• S&P GSCI® Industrial Metals Excess Return<br />
Index (30%)<br />
• S&P GSCI® Agricultural Excess Return<br />
Index (10%)<br />
Die Indizes wurden von der CITI so<br />
gewichtet, dass die Renditechancen möglichst<br />
optimal mit dem Risiko kombiniert<br />
sind. Um den Euribor um 6 Prozent zu<br />
übertreffen, wird auf das Rohstoffportfolio<br />
ebenfalls das „Call Overwriting“ angewendet.<br />
Die Indizes werden vierteljährlich mit<br />
gedeckten Kaufoptionen überschrieben,<br />
wodurch laufende Prämieneinnahmen<br />
generiert werden. Die von vielen Marktteilnehmern<br />
gefürchteten Performanceeinbussen<br />
durch Rollkosten sind für diese<br />
Strategie nahezu unbedeutend, da der<br />
überwiegende Teil der Performance durch<br />
Prämienerträge der Call-Optionen erwirtschaftet<br />
wird. Die Preise der Optionen<br />
werden von der jeweiligen impliziten Volatilität<br />
beeinflusst, unabhängig vom Rollen<br />
der Futures.<br />
Von der Strategie zum Zertifikat<br />
Monatlich abwechselnd werden auf diese<br />
Handelsstrategien Zertifikate mit 100<br />
Prozent Kapitalschutz aufgelegt. Somit<br />
ist eine mindestens 100-prozentige Kapitalrückzahlung<br />
zum Ende der Laufzeit,<br />
unabhängig von der Entwicklung der Aktien<br />
beziehungsweise Rohstoffindizes, gesichert.<br />
Der Kapitalschutz wird mit Hilfe<br />
eines dynamischen Kapitalschutzmanagements<br />
(CPPI) dargestellt. Das Zertifikat<br />
besteht aus zwei Töpfen: dem Strategietopf<br />
(Euro beziehungsweise Rohstoff Income<br />
Plus Strategie) <strong>und</strong> dem Schutztopf<br />
(Geldmarkt). Je nach Marktlage kann die<br />
Allokation, also der Investitionsgrad an<br />
der Strategie, zwischen 0 <strong>und</strong> 150 Prozent<br />
variieren.<br />
Bei steigenden Aktien- beziehungsweise<br />
(Euribor + 6 Prozent) * Allokation<br />
Euribor<br />
Zielertrag<br />
der Strategie<br />
(Euribor<br />
+ 6%)<br />
Zielcoupon Zertifikat<br />
Allokation<br />
Rohstoffmärkten kann dieses Feature seinen<br />
Vorteil ausspielen. Anders ausgedrückt<br />
heisst das, dass Anleger gehebelt an Kurssteigerungen<br />
partizipieren <strong>und</strong> die Zielverzinsung<br />
steigt über das Ziel von Euribor<br />
plus 6 Prozent hinaus. Sollten die Märkte<br />
sinken, so verhält es sich genau umgekehrt<br />
<strong>und</strong> es wird Geld aus der Strategie in den<br />
Schutztopf umgeschichtet, um den 100-<br />
prozentigen Kapitalschutz am Laufzeitende<br />
zu gewährleisten. Je nach Allokation<br />
an der Strategie variiert dementsprechend<br />
der Zielkupon (Siehe Tabelle unten).<br />
In der oben stehenden Tabelle ist der<br />
Zielkupon der Zertifikate in Abhängigkeit<br />
von Euribor <strong>und</strong> Allokation an der Strategie<br />
ersichtlich. Eine Allokation von 0 Prozent<br />
ist in der Praxis bisher noch nie vorgekommen.<br />
Dafür müssten die Aktienmärkte<br />
innerhalb von kürzester Zeit stark einbrechen<br />
oder über einen langen Zeitraum hinweg<br />
signifikant absinken. Beispielsweise<br />
wäre die Allokation laut Back-Testing nach<br />
den Kurseinbrüchen vom 11. September<br />
2001 nicht auf 0 gesunken. Neben den<br />
stetigen Erträgen <strong>und</strong> den 100 Prozent Kapitalschutz<br />
ist bei den Zertifikaten der Income<br />
Plus Familie auch Kapitalwachstum<br />
in Form von Kurssteigerungen möglich.<br />
Das Kapitalwachstum richtet sich nach<br />
den Kursentwicklungen des jeweiligen<br />
Portfolios. An steigenden Kursen der Aktien<br />
beziehungsweise Rohstoffe kann bis<br />
zum Basispreis der gedeckten Call-Optionen<br />
partizipiert werden. Das Hauptaugenmerk<br />
liegt allerdings auf den regelmässigen<br />
Ausschüttungen der Zertifikate. Der Track<br />
Record der Euro Income Plus Strategie<br />
des letzten Jahres belegt, dass die Strategie<br />
9,09 Prozent ausgeschüttet hat, bei einer<br />
gleichzeitigen Kurssteigerung von 4,9 Prozent.<br />
Multipliziert mit der jeweiligen Allokation<br />
ergibt sich daraus für die Zertifikate,<br />
dass der anvisierte Zielkupon im letzten<br />
Jahr meist sogar übertroffen wurde. Alles<br />
in allem bieten die Income Plus Zertifikate<br />
den Anlegern attraktive Renditechancen<br />
bei gleichzeitig 100 Prozent Kapitalschutz<br />
zum Laufzeitende. Für Anleger, die Wert<br />
auf eine kontinuierliche Ausschüttung legen<br />
<strong>und</strong> risikoavers in Aktienbeziehungsweise<br />
Rohstoffmärkten investiert sein wollen,<br />
sind die Income Plus Zertifikate der<br />
CITI das richtige Produkt.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
unter +41 58 750 62 00 oder unter http://<br />
www.equityfirst.citigroup.ch<br />
Lorenzo G. Martino<br />
Citigroup Global<br />
Markets Ltd.<br />
Equity-First<br />
0% 25% 50% 75% 76% 100% 150%<br />
2.00% 8.00% 0% 2.00% 4.00% 6.00% 6.08% 8.00% 12.00%<br />
4.00% 10.00% 0% 2.50% 5.00% 7.50% 7.60% 10.00% 15.00%<br />
4.55% 10.55% 0% 2.64% 5.28% 7.91% 8.02% 10.55% 15.83%<br />
5.00% 11.00% 0% 2.75% 5.50% 8.25% 8.36% 11.00% 16.50%<br />
6.00% 12.00% 0% 3.00% 6.00% 9.00% 9.12% 12.00% 18.00%<br />
Eine Welt voller Bonus<br />
Bonus-Zertifikate kombinieren eine attraktive Renditechance mit einem komfortablen Sicherheitspuffer.<br />
Von Andreas Kotula<br />
Die Popularität der Papiere kann man<br />
an ihrem Marktanteil erkennen: Angaben<br />
des Deutschen Derivate Verbandes zu<br />
Folge hatten sie im Dezember 2007 einen<br />
Anteil von 21,90 Prozent am Gesamtvolumen<br />
aller Anlagezertifikate. Während ein<br />
Investment in Aktien oder Fonds meist<br />
nur in steigenden Marktphasen positive<br />
Renditen ermöglicht, haben Anleger<br />
mit Bonus-Zertifikaten die Möglichkeit,<br />
auch von anderen Marktbewegungen zu<br />
profitieren. Klassische Bonus-Zertifikate<br />
können ihre Stärken auch bei Seitwärtsbewegungen<br />
oder moderaten Verlusten<br />
ausspielen, denn die Vorraussetzung für<br />
die Bonus-Zahlung am Laufzeitende ist<br />
es, dass der jeweilige Basiswert eine untere<br />
Barriere nicht erreicht oder unterschreitet.<br />
Bei drastischen Kursrückgängen, wie sie zu<br />
Jahresbeginn an den Börsen zu beobachten<br />
waren, kann der Bonus-Mechanismus daher<br />
verloren gehen. Für solche Marktphasen<br />
eignet sich eine Weiterentwicklung der<br />
Bonus-Struktur, so genannte Reverse Bonus-Zertifikate.<br />
Der Bonus einmal umgekehrt<br />
Reverse Bonus-Zertifikate funktionieren<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich genau umgekehrt wie<br />
klassische Bonus-Papiere. Daher liegt die<br />
Barriere über dem aktuellen Kurs des Basiswertes<br />
<strong>und</strong> das Bonus-Level wird bei<br />
Emission eines Reverse Bonus-Zertifikates<br />
unterhalb des Kurses des Basiswertes<br />
festgelegt. Entscheidend für den Anleger<br />
ist dann, dass der jeweilige Basiswert des<br />
Zertifikates zu keinem Zeitpunkt während<br />
der Laufzeit die Barriere erreicht oder<br />
überschreitet. Andernfalls würde der Bonus-Mechanismus<br />
verfallen <strong>und</strong> Anleger<br />
erhielten am Laufzeitende eine Rückzahlung<br />
in Höhe der inversen Performance<br />
des Basiswerts. In diesem Fall können für<br />
den Investor Verluste entstehen.<br />
Sollten die Kurssteigerungen des Basiswertes<br />
dagegen moderat ausfallen <strong>und</strong><br />
der Basiswert unterhalb der Barriere verharren,<br />
erhalten Anleger mindestens eine<br />
Rückzahlung in Höhe des Bonus-Levels.<br />
Sollte es sogar zu besonders starken<br />
Kursverlusten kommen <strong>und</strong> der Basiswert<br />
bis zum Laufzeitende sogar unter das Bonus-Niveau<br />
fallen, sind Anleger an solchen<br />
Kursverlusten vollständig beteiligt.<br />
Immer im Korridor bleiben<br />
Nach starken Marktbewegungen ist an<br />
den Börsen häufig eine Phase seitwärts<br />
tendierender Kurse zu beobachten. Mit<br />
Korridor Bonus-Zertifikaten bietet der<br />
Zertifikatemarkt auch für ein solches Umfeld<br />
eine Lösung. Dieser Zertifikatetyp<br />
verfügt über eine obere Barriere, die deutlich<br />
oberhalb des Ausgangsniveaus liegt<br />
<strong>und</strong> eine untere Barriere, die entsprechend<br />
deutlich darunter notiert. Sofern der zugr<strong>und</strong>e<br />
liegende Basiswert während der<br />
Laufzeit weder die obere noch die untere<br />
Barriere berührt, wird am Laufzeitende<br />
der Bonus ausgezahlt.<br />
Erreicht der Basiswert zuerst die obere<br />
Barriere, orientiert sich die Rückzahlung<br />
am Laufzeitende an der eines Reverse<br />
Index-Zertifikates. Ein Anleger, der das<br />
Zertifikat zum Emissionspreis erwirbt,<br />
würde in diesem Fall erst dann Gewinne<br />
aus seinem Investment erzielen, wenn<br />
das Zertifikat am Laufzeitende unter dem<br />
Ausgangsniveau von 100 Prozent notiert.<br />
Wird dagegen die untere Barriere zuerst<br />
erreicht oder unterschritten, orientiert<br />
sich die Rückzahlung am Laufzeitende an<br />
der eines Index-Zertifikats ausgehend vom<br />
Startniveau.<br />
Im Vergleich zu klassischen Bonus-Zertifikaten<br />
ist die Rendite, die bei einem dauerhaften<br />
Verharren des Basiswertes zwischen<br />
den beiden Barrieren erzielt wird, bei den<br />
Korridor-Papieren deutlich höher. Allerdings<br />
können nicht nur bei stark fallenden<br />
Kursen Verluste entstehen, sondern<br />
auch bei deutlich steigenden Notierungen.<br />
Einer hohen Rendite-Chance steht damit<br />
auch ein höheres Risiko gegenüber.<br />
Andreas Kotula<br />
SOCIÉTÉ GÉNÉRALE<br />
Equity Derivatives<br />
Impressum<br />
<strong>Publireportage</strong> zur Ausgabe Nummer 34<br />
der Finanz <strong>und</strong> Wirtschaft vom 30. April<br />
2008.<br />
Verantwortlich<br />
Tradejet AG<br />
Uetlibergstrasse 132<br />
8045 Zürich<br />
+41 43 430 00 00<br />
E-Mail: info@tradejet.ch<br />
www.tradejet.ch<br />
Redaktion<br />
Christoph Hartgens, CEO<br />
Olaf Heinz, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Benedikt Kukačka, Leiter Customer Care &<br />
Operation Control<br />
Layout<br />
Thomas Kupferschmied, Kreation<br />
Produktion<br />
TA Media AG<br />
Druckzentrum<br />
Werdstrasse 21<br />
8021 Zürich
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 3<br />
Der optimale Zeitpunkt zum Investieren! Aber wie?<br />
Rekordergebnisse bei den Industrietiteln, enorme implizite Volatilitäten bei den Bankaktien <strong>–</strong> ein Traum für jeden Anleger!<br />
Von Christoph Hartgens<br />
Sofern Chancen genutzt <strong>und</strong> Risiken<br />
umfassend erkannt werden! Entscheiden<br />
Sie sich für Bonus- statt Twin-Win-Zertifikate.<br />
Wählen Sie Discountzertifikate statt<br />
Reverse Convertibles. Ihre Performance<br />
wird sich verbessern.<br />
Analysten <strong>und</strong> Zeitungen verweisen<br />
derzeit auf die Turbulenzen <strong>und</strong> Unsicherheiten<br />
am Markt hin. Der Experte erkennt<br />
diese an der impliziten Volatilität. Viele<br />
mahnen zur Vorsicht <strong>und</strong> raten zum Abwarten.<br />
Aber gerade in dieser Situation<br />
lässt sich profitieren. Dazu muss der Anleger<br />
wissen, womit der Emittent ein Produkt<br />
konstruiert. Hier ein paar Tipps, welche<br />
auch Ihren Anlageerfolg erhöhen.<br />
Volatilitätsniveau Schweizer Bluechips*<br />
50%<br />
35%<br />
24%<br />
16%<br />
implizite Volatilität<br />
über 50%<br />
Implizite Volatilität ist weder Schimpfwort<br />
noch mathematischer Begriff. Sie ist<br />
das Thermometer für unsere Hoffnungen,<br />
Erwartungen, Befürchtungen <strong>und</strong> Unsicherheiten.<br />
Vor kurzem stand das Thermometer<br />
z.B. bei UBSN auf über 70%. Davon<br />
ausgehend, dass die normale Raumtemperatur<br />
bei 18 <strong>–</strong> 22 Grad liegt, kocht es bei<br />
der UBS.<br />
Es sind die Gerüchte <strong>und</strong> nicht die Fakten,<br />
welche die Volatilität treiben. Die erhöhte<br />
Unsicherheit <strong>und</strong> die derzeitigen,<br />
anhaltenden Turbulenzen lassen selbst<br />
konservative Aktien auf über 30% oder gar<br />
40% Volatilität steigen. Dies führt dazu,<br />
dass die Risiken steigen <strong>und</strong> die Produkte<br />
attraktiver gestaltet werden können.<br />
Höhere Coupons, höhere Bonuszahlungen<br />
(<strong>und</strong> damit ist die Ertragskomponente bei<br />
Fakten fehlen, Turbulenzen werden durch weitere<br />
Gerüchte noch stimuliert<br />
35% - 50% Turbulenzen kommen zu den Gerüchten dazu<br />
24% - 35% Gerüchte, Befürchtungen <strong>und</strong> Erwartungen sind am<br />
Markt<br />
16% - 24% normale Erwartungen/Befürchtungen normale<br />
Raumtemperatur<br />
unter 16 % wenig Erwartungen/Befürchtungen > Optionen sind<br />
günstig<br />
*dies ist ein Anhaltspunkt <strong>und</strong> hängt selbstverständlich auch vom einzelnen Basiswert<br />
<strong>und</strong> dem jeweiligen Börsenumfeld ab.<br />
Bonuszertifikaten <strong>und</strong> keine Lohnkomponente<br />
von Managern gemeint) sowie noch<br />
bessere Teilschutzgarantien sind die Folge.<br />
Sobald wieder mehr Fakten auf den Tisch<br />
kommen wird es zu spät sein <strong>und</strong> die Coupons<br />
werden sinken <strong>und</strong> die Barrieren wieder<br />
ansteigen.<br />
Hohe Volatilitäten sind eine Chance,<br />
welche es zu nutzen gilt. Gerade bei Reverse<br />
Convertibles wie auch bei Bonuszertifikaten,<br />
können nun hervorragende Chancen/Risiko-Profile<br />
dargestellt werden.<br />
Selbstverständlich sind statt dem steuerlich<br />
ungünstigen Reverse Convertible die<br />
Discount-Zertifikate die intelligentere Anlagelösung.<br />
Leider gibt’s aber nicht jedes<br />
Produkt auch als Discount-Zertifikat <strong>und</strong><br />
man muss <strong>–</strong> ab <strong>und</strong> zu <strong>–</strong> in den sauren Apfel<br />
(Versteuerung des Zinsanteils bei Reverse<br />
Convertibles) beissen. Die Steuerverwaltung<br />
ist Ihnen diesbezüglich mit<br />
Sicherheit dankbar …<br />
Eine weitere Chance sind Dividenden<br />
mit denen häufig die Optionskomponente<br />
gekauft wird. Gerade Bonuszahlungen <strong>und</strong><br />
Sicherheitsschwellen sind direkt abhängig<br />
von der Höhe der Dividende. Zahlt eine<br />
Aktie wenig oder keine Dividende, dann<br />
wird es schwierig.<br />
Die dritte (Haupt-)Ingredienz, welche<br />
den Emittenten zur Verfügung steht sind<br />
die Zinserträge. Je höher das Zinsumfeld,<br />
desto besser lassen sich z.B. Kapitalschutzprodukte<br />
konstruieren. Beschränken wir<br />
uns auf die drei Hauptkomponenten: Implizite<br />
Volatilität, Dividenden <strong>und</strong> Zinserträge.<br />
Als Ausgangslage herrscht derzeit ein<br />
hochvolatiler Markt mit tiefem Zinsumfeld<br />
in dem es auch dividendenstarke Aktien<br />
gibt. Dies reicht zur Feststellung, dass<br />
Kapitalschutz-Produkte derzeit nicht optimal<br />
konstruierbar sind. Auch der Investor<br />
muss sich überlegen, ob ihm diese Produkte<br />
echte Gewinnchancen ermöglichen<br />
oder lediglich das Risiko reduzieren.<br />
Ein hochvolatiler Markt: Ein optimales<br />
Umfeld für Bonuszertifikate!<br />
Als eines von vielen interessanten Beispielen<br />
<strong>–</strong> <strong>und</strong> nicht als Anlageempfehlung<br />
gedacht <strong>–</strong> ein Bonuszertifikat auf UBSN<br />
von der Bank Vontobel (Valor 3930310,<br />
Ticker VZDUC). Solange die UBS selbst<br />
nie unter die Barriere von CHF 23.26 fällt,<br />
garantiert dieses Produkt eine Rückzahlung<br />
von 40.17. Beim aktuellen Aktienkurs<br />
von CHF 34.20 <strong>und</strong> einem Preis von CHF<br />
34.20 für das Produkt, könnte die UBSN<br />
nochmals um 32% fallen <strong>und</strong> der Investor<br />
würde trotzdem einen Gewinn von gut<br />
17% erzielen. Steigen die UBS Namenaktien<br />
über das Bonuslevel von CHF 40.17<br />
profitiert man sogar noch weiter. Sinkt<br />
die Aktie jedoch unter die Barriere, dann<br />
ist die Bonuszahlung verspielt <strong>und</strong> der<br />
Investor muss darauf hoffen, dass die Aktie<br />
wieder über seinen Einstand (derzeit<br />
CHF 34.20) steigt. Ähnliche Produkte mit<br />
äusserst attraktiven Konditionen gibt es<br />
selbstverständlich auch auf anderen Basiswerten<br />
<strong>und</strong> von anderen Emittenten.<br />
Nein, strukturierte Produkte sind kein<br />
„Perpetuum Mobile“ <strong>und</strong> auch hier finden<br />
Sie niemanden, der Ihnen garantiert,<br />
dass der SMI nie unter die Barriere fällt.<br />
Trotzdem haben Sie mit strukturierten<br />
Produkten (<strong>und</strong> ganz speziell beim Bonuszertifikat)<br />
ein wesentlich besseres Chancen-/Risikoprofil<br />
als bei Standardanlagen.<br />
Nehmen Sie sich die Zeit <strong>und</strong> lernen<br />
Sie mit diesen Produkten umzugehen.<br />
Ausgezeichnet geeignet zum Lernen sind<br />
dabei unsere regelmässig stattfindenden<br />
Seminare. Nutzen Sie Discountzertifikate<br />
(aufgr<strong>und</strong> der Steuervorteile) statt Reverse<br />
Convertibles. Wählen Sie Bonuszertifikate<br />
(aufgr<strong>und</strong> der breiteren Gewinnchancen)<br />
statt Twin-Win. Ihr Portemonnaie wird es<br />
Ihnen danken!<br />
Christoph Hartgens<br />
CEO<br />
Tradejet AG<br />
www.tradejet.ch<br />
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Christoph Hartgens live<br />
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Ihre Anlagechancen in 2008<br />
So können Sie in volatilen Märkten anlegen<br />
Setzen Sie Ihre Dividenden richtig ein<br />
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20 Jahre Erfahrung!
Seite 4<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Neue Indexgeneration für das passive Investieren<br />
Die internationalen Aktienmärkte weisen im Zuge der Finanzmarktkrise zunehmend darwinistische Eigenschaften auf: Das Thema ”Survival of the Fittest“ ist an der Tagesordnung.<br />
Entsprechend sehen sich Anleger beim Stock Picking vor grossen Herausforderungen gestellt. Im beschriebenen Umfeld dürften sich Anleger zunehmend auf das<br />
bewährte passive Investieren zurückbesinnen. Zu diesem Zweck bietet sich Investoren seit kurzem eine innovative Lösung an.<br />
Von Georg von Wattenwyl<br />
Passives investieren oder ˝Benchmarking˝<br />
erfüllt eine wichtige Funktion in jeder<br />
Allokation, nämlich das Kernportfolio<br />
abzubilden. Die meisten Produkte sind<br />
darauf ausgerichtet, den entsprechenden<br />
Index oder Aktienmarkt möglichst genau<br />
abzubilden. Während dies bei steigenden<br />
Kursen zu erfreulichen Renditen führt,<br />
bleibt das Portfolio bei sinkenden Kursen<br />
vor Verlusten nicht verschont. Die Bank<br />
Vontobel hat zusammen mit der auf quantitative<br />
Modelle spezialisierten swissQuant<br />
Group eine neue Generation von Indizes<br />
entwickelt, die in Phasen höherer Volatilität<br />
<strong>–</strong> also höherer Marktrisiken <strong>–</strong> die<br />
Partizipation an der Wertentwicklung des<br />
Vergleichsindex reduzieren. Die Dynamic<br />
VONCERTs auf den Vontobel Managed<br />
Risk Index Total Return streben über die<br />
Beobachtung <strong>und</strong> Steuerung der Volatilität<br />
eine bessere Wertentwicklung als der Vergleichsindex<br />
an.<br />
Funktionsweise der Vontobel Managed<br />
Risk Indizes<br />
Der Investmentansatz für den Vontobel<br />
Managed Risk Index baut auf die Beobachtung<br />
auf, dass Aktien- <strong>und</strong> Rohstoffmärkte<br />
in Phasen höherer Volatilität auch eine<br />
schlechtere Performance aufweisen. Die<br />
Strategie zielt folglich darauf ab, ein Engagement<br />
in das Risiko einer Indexanlage<br />
zu steuern <strong>und</strong> somit auch die Renditechancen<br />
zu erhöhen. Umgesetzt wird die<br />
Strategie über die gleichzeitige Anlage in<br />
einen ausgewählten dividendenbereinigten<br />
Aktien- bzw. Rohstoffindex sowie in<br />
eine verzinste Geldmarktanlage. Die genau<br />
Aufteilung wird durch ein von swissQuant<br />
Group entwickeltes quantitatives Modell<br />
berechnet <strong>und</strong> die Gewichtung monatlich<br />
neu angepasst.<br />
Die unten stehende Grafik links zeigt<br />
deutlich auf, wie bei sinkendem Kurs im<br />
DJ EuroStoxx 50-Index zwischen Anfang<br />
2000 <strong>und</strong> Ende 2003 der Geldmarktanteil<br />
überwiegt. Dieser macht r<strong>und</strong> 70% der Allokation<br />
aus. Bei steigenden Kursen, also<br />
ab Januar 2004, wird das Engagement im<br />
Index kontinuierlich erhöht bis es teilweise<br />
sogar 100% der Allokation ausmacht.<br />
Wie die Grafik rechts aufzeigt, erzielte<br />
die Strategie im Backtesting eine deutlich<br />
bessere Performance als der Vergleichsindex.<br />
Auch für andere Indizes, wie den SMI,<br />
den S&P 500, den S&P MIB <strong>und</strong> den S&P<br />
GSCI weist die Strategie im Backtesting<br />
deutlich bessere Resultate als der entsprechende<br />
Vergleichsindex aus. Wie der<br />
untenstehenden Tabelle entnommen werden<br />
kann, konnte über die beobachteten<br />
Zeiträume in allen Produkten eine höhere<br />
Eine dynamische Allokation ermöglicht eine bessere Performance bei<br />
weniger Risiko<br />
Dynamische Allokation des DJ EuroStoxx<br />
50 Index: Engagement im Index in % (rote<br />
Balken)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Dez 99<br />
Jun 00<br />
Dez 00<br />
Jun 01<br />
Dez 01<br />
Jun 02<br />
Dez 02<br />
Jun 03<br />
Dez 03<br />
Jun 04<br />
Dez 04<br />
Jun 05<br />
Dez 05<br />
Jun 06<br />
Dez 06<br />
Jun 07<br />
Dez 07<br />
Vergleich historisches Backtesting DJ<br />
EuroStoxx 50 Index (graue Linie) <strong>und</strong> Strategie<br />
(rote Linie)<br />
Quelle: swissQuant Group; Rückrechnung: Historische Betrachtungen stellen keine Garantie für zukünftige<br />
Entwicklungen dar<br />
150%<br />
140%<br />
130%<br />
120%<br />
110%<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
Dez 99<br />
Jun 00<br />
Dez 00<br />
Jun 01<br />
Dez 01<br />
Jun 02<br />
Dez 02<br />
Jun 03<br />
Dez 03<br />
Jun 04<br />
Dez 04<br />
Jun 05<br />
Dez 05<br />
Jun 06<br />
Dez 06<br />
Jun 07<br />
Dez 07<br />
Höhere Renditen bei tieferem Risiko<br />
jährliche Rendite bei tieferem Risiko im<br />
Vergleich zum Index erzielt werden.<br />
Mehr Stabilität für das Portfolio<br />
Rohstoffanlagen bieten im Portfoliokontext<br />
viele Vorteile folgen jedoch eigenen<br />
Gesetzen, was die Volatilität betrifft. Auffallend<br />
ist, dass Rohstoffmärkte auch in<br />
Phasen steigender Kurse ausgeprägt hohe<br />
Volatilitäten aufweisen können. Dieser<br />
wesentliche Unterschied zu den Aktienmärkten<br />
rührt daher, dass Rohstoffmärkte<br />
auf eine Angebotsverknappungen mit<br />
starken kurzfristigen Preisanstiegen reagieren.<br />
Das Dynamic VONCERT auf<br />
den Vontobel Managed Risk Index Total<br />
Return ˝Commodity˝ verfolgt über die<br />
dynamische Allokation das Ziel, vergleichbare<br />
Renditen wie den S&P GSCI TR zu<br />
erzielen aber bei deutlich tieferem Risiko.<br />
SMI DJ EuroStoxx<br />
50<br />
S&P 500 S&P MIB S&P GSCI<br />
Ziel Value-at-Risk pro Monat 3-4% 3-4% 3-4% 3-4% 5-7%<br />
Durchschnittliche Rendite p.a. Index 3.54% 0.70% 1.65% 6.85% 12.39%<br />
Durchschnittliche Rendite p.a. Strategie 3.92% 4.44% 3.41% 6.67% 9.86%<br />
Volatilität p.a. Index 14.23% 18.34% 13.87% 16.05% 21.73%<br />
Volatilität p.a. Strategie 7.71% 7.26% 7.20% 7.49% 12.85%<br />
Maximaler Monatsverlust Index -13.69% -20.62% -11.51% -18.31% -15.56%<br />
Maximaler Monatsverlust Strategie -5.33% -4.75% -4.40% -5.90% -10.92%<br />
Backtesting seit Apr 2000 Jan 2000 Jan 2000 Apr 2002 Jan 2000<br />
Quelle: swissQuant Group; Rückrechnung: Historische Betrachtungen stellen keine Garantie für zukünftige Entwicklungen dar<br />
Produktdetails Dynamic VONCERT auf den Vontobel Managed Risk Index Total Return<br />
Basiswert<br />
Vontobel Managed<br />
Risk Index Total Return<br />
"Switzerland"<br />
Vontobel Managed<br />
Risk Index Total Return<br />
"USA"<br />
Vontobel Managed<br />
Risk Index Total Return<br />
"Europe"<br />
Vontobel Managed<br />
Risk Index Total Return<br />
"Italy"<br />
Georg von<br />
Wattenwyl<br />
Global Head Advisory<br />
& Distribution<br />
Financial Products<br />
Bank Vontobel AG<br />
Vontobel Managed<br />
Risk Index Total Return<br />
"Commodity"<br />
Benchmark SMIC TR S&P 500 TR DJ EuroSTOXX 50 TR S&P MIB TR S&P GSCI TR<br />
Geld/Briefkurs<br />
02.04.08<br />
am<br />
CHF 101.20/102.70 USD 101.80/103.30 EUR 101.00/102.50 EUR 98.90/100.40 USD 98.15 / 99.60<br />
Laufzeit Open End Open End Open End Open End Open End<br />
Symbol / Valor VZCRC / 370 4211 VZCRU / 370 4212 VZCRE / 370 4213 VZCRI / 370 4217 VZCRR / 371 7453<br />
Indexsponsor<br />
Index Composition<br />
Advisor<br />
Bank Vontobel AG, Zürich<br />
certiQuant®<br />
Durch das Engagement in den Geldmarktanteil<br />
sollen kurzfristige Schwankungen<br />
etwas geglättet werden, was dem Portfolio<br />
mehr Stabilität verleiht.<br />
Der Investmentansatz der Dynamic<br />
VONCERT auf den Vontobel Managed<br />
Risk Index zielt zusammenfassend darauf<br />
ab, mit geringerem Risiko in einen ausgewählten<br />
Aktien bzw. Rohstoff-Markt<br />
zu investieren <strong>und</strong> gleichzeitig vergleichbare<br />
oder sogar bessere Renditen zu erwirtschaften.<br />
Die Zertifikate eignen sich<br />
deshalb besonders gut, um den passiven<br />
Teil des Portfolios abzubilden. Als börsengehandelte<br />
Zertifikate zeichnen sie sich<br />
durch Liquidität <strong>und</strong> Transparenz aus. Die<br />
Bank Vontobel bietet insgesamt fünf Dynamic<br />
VONCERT auf folgende Indizes an:<br />
SMI, DJ EuroSTOXX 50, S&P 500, S&P<br />
MIB, sowie den Rohstoffindex S&P GSCI.<br />
Die Zertifikate sind ohne Laufzeitbegrenzung<br />
<strong>und</strong> sind an der Scoach täglich handelbar.<br />
Anleger sollten jedoch beachten,<br />
dass die Zertifikate über keinen Kapitalschutz<br />
verfügen. Ausgeprägte Kursverluste<br />
in den zugr<strong>und</strong>e liegenden Indizes werden<br />
deshalb auch die Performance der entsprechenden<br />
Zertifikate beeinträchtigen.<br />
Liechtensteiner Lebensversicherung <strong>–</strong> sicher, flexibel <strong>und</strong><br />
kostengünstig<br />
Nachdem der Deutsche B<strong>und</strong>esrat am 6. Juli 2007 die Einführung einer Abgeltungssteuer zum 1.1.2009 endgültig beschlossen hat, suchen <strong>und</strong> finden Steuerexperten <strong>und</strong><br />
Finanzberater in ganz Deutschland verschiedene legale Lösungen, um diese neue Steuer zu optimieren.<br />
Von Serge Hediger<br />
Leider existiert in Deutschland keine<br />
Behörde, die eine Aussage zur definitiven<br />
steuerlichen Anerkennung eines Vorsorgeinstruments<br />
macht, sondern lediglich Empfehlungen<br />
zu dessen Ausgestaltung abgibt.<br />
So müssen sich die Anbieter dieser Vorsorgeinstrumente<br />
an teils vage Aussagen<br />
einzelner Behörden oder Verbände halten,<br />
was die Fehlerquote bei der Entwicklung<br />
solcher Produkte entsprechend erhöht,<br />
<strong>und</strong> letztendlich die künftige steuerliche<br />
Annerkennung gefährden kann.<br />
Es existieren verschiedene Möglichkeiten,<br />
die neue Abgeltungssteuer in<br />
Deutschland legal zu reduzieren. Eine<br />
davon ist die Liechtensteiner Lebensversicherung,<br />
sofern diese peinlich genau<br />
den heute bekannten fiskalen Anforderungen<br />
entspricht. Aufgr<strong>und</strong> der erwähnten<br />
Schwierigkeiten bei der Entwicklung einer<br />
solchen Lösung, gelingt es leider nicht<br />
allen Anbietern einen ˝echten˝ Versicherungsvertrag<br />
zu erstellen, welcher erlaubt<br />
ein bestehendes Bankdepot als Deckungsstock<br />
einzubringen, <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />
Charakteristika einer Lebensversicherung<br />
erfüllt.<br />
Die wichtigsten Punkte, die bei einem<br />
Versicherungsvertrag unbedingt eingehalten<br />
werden sollten sind:<br />
• Lebensversicherung mit Abdeckung<br />
eines biometrischen Risikos.<br />
• kein direktes Eingriffsrecht des Versicherungsnehmers<br />
auf den Deckungsstock.<br />
• Anwendung der 12/60er-Regel.<br />
Dazu kommen noch diverse weitere<br />
Punkte, die einzeln nicht so gravierend, in<br />
der Summe für die steuerliche Anerkennung<br />
als Lebensversicherungsvertrag<br />
aber fatal sein könnten. Ich denke da an<br />
Strukturvertriebe, die mittels mehr oder<br />
weniger gut ausgebildetem Personal massenhaft<br />
solche ˝Abgeltungssteuerpolicen˝<br />
bei Retailk<strong>und</strong>en bis EUR 100´000 verkaufen,<br />
ohne vielleicht nachzurechnen, ob<br />
sich diese Police auch wirklich für den Versicherungsnehmer<br />
auszahlt.<br />
Korrekt aufgesetzt, bietet ein Liechtensteiner<br />
Lebensversicherungsvertrag viele<br />
Vorteile für den Versicherungsnehmer. Die<br />
wichtigsten Vorteile sind:<br />
• freie Wahl der begünstigten Personen.<br />
• erhebliche Steuervorteile bei Einhaltung<br />
der 12/60er-Regel <strong>und</strong> entsprechender<br />
Asset Allocation.<br />
• keine Einkommens- oder Abgeltungssteuer<br />
für Versicherungsleistungen im<br />
Todesfall (Mehrgenerationenlösung).<br />
• Wegfall der renditereduzierenden Abgeltungssteuer<br />
während der Vertragslaufzeit.<br />
• Falls der Vertrag ohne deutschen Intermediär<br />
zustande kommt, kann Liechtensteiner<br />
Recht gewählt werden <strong>und</strong> somit<br />
bestünde ein Konkursprivileg.<br />
• Anlagerichtlinien die es erlauben, in alle<br />
kotierten <strong>und</strong> nicht kotierten Titel oder<br />
Private Equity zu investieren.<br />
Eine Statistik besagt, dass heute im<br />
Hochsteuerland Deutschland r<strong>und</strong><br />
700´000 Euro-Millionäre leben. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass ein Liechtensteiner<br />
Lebensversicherungsvertrag für viele<br />
Deutsche Steuerzahler die optimale Möglichkeit<br />
bietet, wenigstens einen Teil der<br />
enormen Steuerbelastung legal <strong>und</strong> transparent<br />
zu minimieren oder sogar ganz zu<br />
vermeiden.<br />
Diese legalen Steueroptimierungslösungen<br />
sind langfristig wichtige Hilfen für<br />
Hochsteuerländer. Wie viele Leistungsträger<br />
<strong>und</strong> gute Steuerzahler würden ein<br />
Hochsteuerland verlassen, wenn es keine<br />
legalen Möglichkeiten mehr geben würde,<br />
die Steuerlast auf ein erträgliches Mass zu<br />
reduzieren? Der volkswirtschaftliche Schaden<br />
durch einen systematischen Wegzug<br />
dieser Eliten könnte enorm sein. Zu dieser<br />
Thematik erschien ein lesenswerter Artikel<br />
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom<br />
23. März 2008, geschrieben von Rainer<br />
Hank mit dem Titel Notwehr der ˝Leistungsträger˝.<br />
Serge Hediger<br />
Managing Director<br />
ValorLife Lebensversicherungs<br />
AG
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 5<br />
Das Fiskus-Schnippchen<br />
Die Jagd des Anlegers nach dem hohen Kursgewinn steht im Vordergr<strong>und</strong>, dafür werden die Steuersparlücken vernachlässigt.<br />
Von Giuseppe Botti<br />
Nicht jeder Anleger oder Anlegerin<br />
wohnt in einem Steuerparadies im Kanton<br />
Schwyz, in Zumikon oder einer anderen<br />
steuergünstigen Goldküstengemeinde. Es<br />
gibt Jahre, da werden mit Aktienanlagen<br />
jährlich steuerfreie Kursgewinne erzielt<br />
<strong>und</strong> der Anleger ist trotz hohen Steuern<br />
r<strong>und</strong>um zufrieden. In Jahren mit schlechten<br />
Börsenrenditen ärgert sich der Anleger<br />
dann aber doppelt über hohe Steuern. Die<br />
unumgänglichen Forderungen des Steuervogts<br />
lassen sich aber mit einfachen Mitteln<br />
massiv reduzieren, ohne den meist<br />
illegalen Umweg über das Fürstentum<br />
Liechtenstein zu wählen. Steuersparüberlegungen<br />
können auf zwei Bereiche aufgeteilt<br />
werden: Altersvorsorge <strong>und</strong> Wertschriftenbereich.<br />
Freizügigkeitsleistungen<br />
Von den Steuervorteilen bei der Kapitalauszahlung<br />
der zweiten Säule (BVG-Guthaben)<br />
kann nur profitiert werden, wenn<br />
der Berechtigte zum Zeitpunkt der Auszahlung<br />
nachweislich im Ausland wohnt.<br />
Denn anstelle der höheren Kapitalsteuer<br />
des jeweiligen Kantones, muss in diesem<br />
Falle nur eine Quellensteuer entrichtet<br />
werden. Die Quellensteuertarife sind in<br />
den meisten Kantonen tiefer als diejenigen<br />
der Kapitalsteuer. Dabei gilt es besonders<br />
zu beachten, dass jedoch nicht die Steuersätze<br />
am Wohnort des Kapitalbezügers<br />
massgebend sind, sondern diejenigen des<br />
Kantons, in dem die Vorsorge- bzw. Freizügigkeitstiftung<br />
ihren rechtlichen Sitz<br />
hat. Die Quellensteuer richtet sich also<br />
nach dem Sitz der Stiftung, welche die<br />
Vorsorgegelder des Bezügers betreut. Keinen<br />
Sinn macht es, wie oft angenommen<br />
wird, dass Guthaben einige Jahre vor der<br />
Pensionierung an eine Freizügigkeitsstiftung<br />
in Schwyz zu überweisen ohne geplante<br />
Auswanderung. Wird das Guthaben<br />
mit Wohnsitz in der Schweiz bezogen, so<br />
gilt der Steuersatz des jeweiligen Kantones.<br />
Folgende Stellen informieren über die<br />
geltenden steuerlichen Bestimmungen die<br />
seit 1. Juni 2007 in Kraft getreten sind:<br />
• Liberty Freizügigkeitsstiftung<br />
• Schwyzer Kantonalbank<br />
• Bank Reichmuth/Pensfree<br />
• Sparkasse Schwyz<br />
• Freizügigkeitsstiftung Pro.<br />
Deklariert der Ausgewanderte das Geld<br />
im neuen Wohnsitzland, kann er die Quellensteuern<br />
zurückfordern. Dies gilt aber<br />
nur, falls zwischen der Schweiz <strong>und</strong> dem<br />
betreffenden Land ein Doppelbesteuerungsabkommen<br />
besteht. Die Schweiz<br />
unterhält mit über 70 Staaten ein Doppelbesteuerungsabkommen.<br />
Oft ist die Steuerbelastung im Ausland<br />
höher als in der Schweiz, weshalb viele<br />
Auswanderer auf die Deklaration <strong>und</strong> damit<br />
auf die Rückforderung der Quellensteuer<br />
verzichten.<br />
So oder so lohnt es sich, das Guthaben<br />
zu einer Freizügigkeitsstiftung mit Sitz im<br />
Kanton Schwyz zu transferieren <strong>und</strong> erst<br />
nach der Wohnsitznahme im Ausland zu<br />
beziehen. Der Kanton Schwyz ist derjenige<br />
Kanton mit den schweizweit niedrigsten<br />
Quellensteuertarifen.<br />
Solche Schritte tönen in der Theorie allerdings<br />
einfacher als sie in der Praxis umzusetzen<br />
sind. Berechnungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Informationen: www.liberty-stiftung.<br />
ch<br />
Säule 3a<br />
Erstaunlicherweise unterhalten viele<br />
Vorsorgesparer nur ein Säule 3a-Konto,<br />
obwohl sich mit zwei Konti 3a beim gestaffelten<br />
Bezug in zwei verschiedenen<br />
Jahren Steuern sparen lassen. Statt 400 000<br />
Franken mit Alter 65 in Zürich zu beziehen<br />
(Steuerbetrag CHF 30 930), den Betrag<br />
auf Alter 64 <strong>und</strong> 65 hälftig aufteilen, ergibt<br />
total noch 24 400 Franken Steuern. Tipp:<br />
Nicht im gleichen Jahr wie einen allfälligen<br />
Pensionskassenbetrag beziehen, sondern<br />
auf drei Jahre verteilen. Steuerrechner für<br />
Vorsorgeauszahlungen:<br />
www.credit-suisse.ch / Privatk<strong>und</strong>en /<br />
Vorsorge.<br />
Einkäufe in Vorsorgelücken<br />
Vorsorgelücken entstehen zum Beispiel<br />
bei längerem Auslandaufenthalt, Berufsunterbrechung<br />
etc. Darum die Pensionskasse<br />
anfragen, ob eine Vorsorgelücke<br />
besteht <strong>und</strong> sich diese berechnen lassen.<br />
Einkäufe können in der Steuererklärung<br />
vom Einkommen in Abzug gebracht werden<br />
<strong>und</strong> bringen massive Steuerersparnisse.<br />
Werden Gelder von Sparguthaben<br />
dafür verwendet, entfallen die Steuern auf<br />
diese Zinserträge mit weiteren erfreulichen<br />
Auswirkungen auf die Steuern. Auch<br />
diese Steuersparmöglichkeit wird viel zu<br />
wenig ausgeschöpft; was der Bauer nicht<br />
kennt, macht er nicht! Bei sehr hohen Einkommen<br />
zeigen sich aber auch Einzahlungsgrenzen<br />
nach oben ab, da sonst Rentenzahlungen<br />
unrealistisch hohe Zahlen<br />
erreichen könnten.<br />
Aktienkursgewinne<br />
Als steuerbares Einkommen können<br />
Wertschriftengewinne eingestuft werden,<br />
wenn die Art <strong>und</strong> Weise, wie sie erwirtschaftet<br />
werden, die Schwelle der blossen<br />
Vermögensverwaltung überschreitet. Für<br />
die Steuerpflichtigen ist leider nicht immer<br />
ganz einfach abzuschätzen, wann dies in<br />
ihrer persönlichen Situation der Fall ist.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt für Privatvermögen:<br />
Kapitalgewinne sind steuerfrei. Wer hingegen<br />
auf Kredit spekuliert läuft hohe<br />
Gefahr, als gewerbsmässiger Händler eingestuft<br />
zu werden. Kursgewinne sind dann<br />
nicht nur als Einkommen zu versteuern,<br />
sondern auch die AHV ist zusätzlich darauf<br />
abzuliefern! Auch Haltedauer <strong>und</strong><br />
Transaktionsvolumen spielen eine wichtige<br />
Rolle. So sollte das Transaktionsvolumen<br />
(Käufe <strong>und</strong> Verkäufe kumuliert)<br />
nicht mehr als das Fünffache des Wertschriftenbestandes<br />
erreichen <strong>und</strong> die Haltedauer<br />
Vorzugsweise mindestens ein Jahr<br />
betragen.<br />
Strukturierte Finanzprodukte<br />
Diese Produkte bieten interessante,<br />
unterschiedliche Steuervorteile. Im Gegensatz<br />
zu Obligationen, deren Zinserträge<br />
zu 100 Prozent steuerbar sind, fallen zum<br />
Beispiel bei einem Zinsprodukt mit 9.80%<br />
Zinscoupon <strong>und</strong> jähriger Laufzeit 3.05%<br />
als steuerbarer Zinsanteil <strong>und</strong> 6.75%<br />
steuerfreier Prämienanteil an. Zwischen<br />
Discountprodukten <strong>und</strong> Bonusprodukten<br />
lohnt sich beim Kauf aus steuerlichen<br />
Gründen ebenfalls den Steueraspekt näher<br />
unter die Lupe zu nehmen. Eine gute<br />
Übersicht findet sich auf der Homepage<br />
der ZKB: www.zkb.ch - Lernprogramm<br />
Strukti-Live für Windows <strong>und</strong> Mc, mit<br />
Steuer- <strong>und</strong> Produkteübersicht.<br />
Giuseppe Botti<br />
Neutraler Geldexperte
Seite 6<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken in asiatischen Emerging Markets<br />
Kurzfristige Risiken werden durch die langfristigen Chancen mehr als kompensiert<br />
Von Walter Bollier<br />
Auch wenn für Investoren die Chancen<br />
<strong>und</strong> Risiken bei einem Engagement in<br />
den aufstrebenden Ländern oftmals nahe<br />
beieinanderliegen, so lässt sich doch als<br />
Faustregel festhalten, die meist kurzfristigen<br />
Risiken werden durch die langfristigen<br />
Chancen mehr als kompensiert. Wichtige<br />
Faktoren für langfristig orientierte Investoren<br />
sollten allerdings die politische <strong>und</strong><br />
makroökonomische Gesamtsituation in<br />
der ausgewählten Investitionsregion sein.<br />
Der demographische Faktor spielt dabei<br />
ebenso eine Rolle wie natürliche Ressourcen<br />
<strong>und</strong> politische Stabilität. Zahlreiche<br />
asiatische Länder weisen bei einer langfristigen<br />
Betrachtung der Wachstumsraten<br />
des BIP die weltweit höchsten Steigerungsraten<br />
auf. Zwischen 2007 <strong>und</strong> 2050<br />
könnte nach einer Studie von PwC Vietnams<br />
Wirtschaft im Durchschnitt jährlich<br />
mit 9,8% auf USD-Basis wachsen. Auf<br />
Platz zwei der wachstumsstärksten Länder<br />
folgt dahinter Indien mit einem Wert<br />
von 8,5%. China könnte 6,8% erreichen.<br />
Dies würde genügen, damit die chinesische<br />
Volkswirtschaft bis 2025 die Grösse<br />
derjenigen der USA erreicht <strong>und</strong> bis zum<br />
Jahr 2050 wäre nach dieser Prognose Chinas<br />
Wirtschaftskraft um 29% höher als der<br />
USA. Bereits 2010 könnte China auf Basis<br />
der Kaufkraftparitäten (PPP) Japan einholen.<br />
Indien dürfte erst um 2025 zu Japan<br />
aufschliessen. Wichtig ist auch, ob ein<br />
Emerging Market überhaupt in der Lage<br />
ist, den Wandel zu verkraften. China hat<br />
dies bereits bewiesen. Seit dem Jahr 2000<br />
ist das Land für schätzungsweise 20% des<br />
weltweiten Wirtschaftswachstums verantwortlich.<br />
Die Wirtschaft wächst so schnell,<br />
dass das Land bereits zu den grössten<br />
Volkswirtschaften der Welt aufschliessen<br />
konnte. Das Reich der Mitte ist seit einigen<br />
Jahren der zweitgrösste Rohölverbraucher<br />
<strong>und</strong> der grösste Verbraucher für Industriemetalle<br />
<strong>und</strong> dürfte 2020 der zweitwichtigste<br />
Konsumgütermarkt sein. Fast 200<br />
Millionen Wanderarbeiter zogen in den<br />
letzten Jahren in die boomenden Städte,<br />
um dort Arbeit zu finden. Die wachsende<br />
Urbanisierung in China führt dazu, dass<br />
in den wirtschaftlich wichtigen Zentren<br />
des Landes der Wohlstand schneller als im<br />
Rest des Landes wächst. Selbst die hohe<br />
Inflation konnte das Wirtschaftswachstum<br />
bisher kaum bremsen. Chinesische Unternehmen<br />
investieren bereits in über 170<br />
Ländern. Die Währungsreserven vieler<br />
asiatischer Exportländer sind in den letzten<br />
Jahren deutlich gewachsen sind. Die<br />
hohen Währungsreserven sind ein Mittel,<br />
um das langfristige Wirtschaftswachstum<br />
zu sichern. Den grössten Zuwachs verzeichnete<br />
China, das nun einen Teil seiner<br />
Währungsreserven über eine staatliche<br />
Investitionsagentur bzw. einen Staatsfond<br />
gezielt für strategische Investitionen nutzen<br />
will. Die Währung der Volksrepublik<br />
dürfte künftig eine wichtige Leitfunktion<br />
für andere asiatische Währungen übernehmen.<br />
Chinas Wirtschaftswachstum dürfte<br />
auf lange Sicht aber abnehmen, da die<br />
Arbeitsbevölkerung durch die Überalterung<br />
der Gesellschaft voraussichtlich in<br />
den nächsten 45 Jahren schrumpfen wird.<br />
Die arbeitende Bevölkerung vor allem in<br />
Indonesien <strong>und</strong> auch Indien dürfte jedoch<br />
deutlich wachsen. Trotz ebenfalls sehr guter<br />
Wachstumsraten tut sich Indien schwerer,<br />
denn immer noch hat das Land ein gewaltiges<br />
Armutsproblem: 41% aller armen<br />
Menschen weltweit leben in Indien.<br />
In den wachstumsstarken asiatischen<br />
Ländern wird der Finanzmarkt noch deutlich<br />
schneller wachsen als das BIP, da auf<br />
Gr<strong>und</strong> des Bevölkerungsreichtums das<br />
Potenzial noch riesig ist. Es wird noch<br />
Jahrzehnte dauern, bis der Indonesische<br />
Bankensektor auf die Grösse europäischer<br />
Bankenmärkte aufzuschliessen wird. Indien<br />
wird nach aktuellen Schätzungen<br />
ab 2040 der weltweit drittgrösste Kreditmarkt<br />
sein <strong>und</strong> von diesem Zeitpunkt an<br />
noch schneller als der chinesische Markt<br />
wachsen. Der heimische Kreditmarkt in<br />
China ist schon vergleichsweise gut entwickelt<br />
<strong>und</strong> könnte bereits 2010 grösser als<br />
der von Deutschland <strong>und</strong> Grossbritannien<br />
sein. Nochmals zehn Jahre später dürfte<br />
der chinesische Markt das Volumen des<br />
japanischen erreicht haben <strong>und</strong> für 2045<br />
wird erwartet, dass der chinesische Kreditmarkt<br />
bereits so gross wie der US-Kreditmarkt<br />
sein wird.<br />
Vietnam gehört mit seinem riesigen<br />
Arbeitskräftereservoir laut einer Studie von<br />
PwC <strong>und</strong> einer Umfrage unter japanischen<br />
Managern zu den besten Industriestandorten<br />
der aufstrebenden Nationen. 62% der<br />
r<strong>und</strong> 85 Millionen Einwohner Vietnams<br />
sind unter 30 Jahre alt. Damit ist die Bevölkerung<br />
Vietnams erheblich jünger als<br />
die von China, denn dort liegt der Anteil<br />
der unter 30jährigen bei nur 46% <strong>und</strong> ein<br />
Facharbeitermangel zeichnet sich bereits<br />
ab. Seit 1986 wächst die Wirtschaft Vietnams<br />
durchschnittlich um fast 8% pro Jahr.<br />
Für 2008 erwarten wir eine Expansion von<br />
ebenfalls r<strong>und</strong> 8%. Damit setzt sich Vietnam<br />
auf Platz zwei hinter China (siehe<br />
Grafik). Bis 2020 dürfte das BIP jährlich<br />
zwischen 8 <strong>und</strong> 10% steigen. An den Börsen<br />
in Ho Chi Minh City (HCMC) <strong>und</strong><br />
Hanoi wurden Ende 2007 zusammen 230<br />
Titel mit einer Marktkapitalisierung von<br />
USD 31 Mrd. gehandelt. Die erwarteten<br />
Börsengänge <strong>und</strong> ein verstärktes Engagement<br />
ausländischer Investoren dürften<br />
diese Werte schnell <strong>und</strong> steigen lassen.<br />
Als Investitionsstandort gefragt<br />
Die ausländischen Direktinvestitionszusagen<br />
erreichten 2007 mit über USD 20<br />
Mrd. einen neuen Rekordwert. Ausländische<br />
Direktinvestitionen (FDI) in Industrieprojekte,<br />
die zwischen 2006 <strong>und</strong> 2007<br />
bekannt wurden, erreichten eine Höhe von<br />
USD 64 Mrd. <strong>und</strong> könnten nach unseren<br />
Schätzungen r<strong>und</strong> 1 Million neue Arbeitsplätze<br />
schaffen. Bei der Regierung liegen<br />
FDI-Pläne in Höhe von USD 50 Mrd. vor,<br />
hinzu kommen aktuelle Infrastrukturinvestitionen<br />
von über USD 49 Mrd. Bereits<br />
im ersten Quartal 2008 erreichten die Zusagen<br />
für ausländische Direktinvestitionen<br />
USD 5,4 Mrd.<br />
Quelle: AMC <strong>und</strong> AMCFM Research<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
19 8 8 -<br />
19 9 7<br />
Vietnams Börse am Wendepunkt?<br />
Sowohl die in Hanoi als auch die an der<br />
HCMC Stock Exchange gehandelten Aktien<br />
(Common Shares) haben sich für die<br />
Aufnahme in die MSCI Frontier Markets<br />
Indexfamilie qualifiziert. Auch in mehreren<br />
Indices von S&P, darunter dem S&P Select<br />
Frontier Index, ist Vietnam inzwischen<br />
vertreten. Diese neuen Indices könnten<br />
das Interesse an Vietnam <strong>und</strong> die Liquiditätsströme<br />
erhöhen. Vor allem Fonds <strong>und</strong><br />
andere Portfolioprodukte, die einen dieser<br />
Indices abbilden, werden ihre Positionen<br />
in Vietnam eingehen oder bestehende ausbauen.<br />
<strong>–</strong> Alles Entwicklungen, die uns sehr<br />
positiv für den vietnamesischen Aktienmarkt<br />
stimmen. Zumal nach den jüngsten<br />
Kurskorrekturen Vietnams Börse ein attraktives<br />
Einstiegsniveau mit einem durchschnittlichen<br />
PE von aktuell r<strong>und</strong> 14x bietet.<br />
Nebst geschlossenen Fonds (die häufig<br />
Cayman Island Holding Strukturen haben<br />
<strong>und</strong> keine Ausgabe/Rücknahme zur NAV<br />
anbieten) stehen für ein Engagement in<br />
diesem interessanten Markt auch offene Vietnam<br />
Fonds zur Wahl, beispielsweise der<br />
AMCFM Global Opportunities F<strong>und</strong> (Valor<br />
2›141›059). Er ist ein offener Fonds in<br />
CHF, dessen NAV wöchentlich berechnet<br />
wird <strong>und</strong> der im gleichen Rhythmus Ausgaben<br />
<strong>und</strong> Rücknahmen ermöglicht.<br />
Walter Bollier<br />
Asset Management<br />
Consulting AG<br />
Zürich<br />
Wachstum des Bruttoinlandproduktes (% )<br />
19 9 8 19 9 9 2 0 0 0 2 0 0 1 2 0 0 2 2 0 0 3 2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 2 0 0 7E 2 0 0 8 E<br />
Welt China Indien Vietnam<br />
China<br />
Vietnam<br />
Networking ist GEBEN <strong>und</strong> NEHMEN<br />
Im Gr<strong>und</strong>e schon, aber!<br />
Von Thorsten Hahn<br />
Die meisten Spontan-Definitionen, die<br />
über Networking kursieren, lauten:<br />
Networking ist GEBEN <strong>und</strong> NEHMEN<br />
Manchmal wird diese Definition in der<br />
Literatur noch mit einer Prise Networking-Knigge<br />
angereichert <strong>und</strong> dann lautet<br />
der Tipp: Bitte geben Sie immer erst einmal<br />
etwas in Netzwerke hinein, bevor Sie<br />
etwas annehmen.<br />
Betrachtet man dies nun durch die Erbsenzählerbrille,<br />
so stellt man fest, dass auf<br />
diese Art <strong>und</strong> Weise keine Netzwerke entstehen<br />
können, denn niemand darf ja all<br />
das annehmen, was nun in das Netzwerk<br />
gespült wird.<br />
Auch an den Börsen dieser Welt findet<br />
übrigens ein permanentes Geben <strong>und</strong> Nehmen<br />
statt. Der eine gibt Geld <strong>und</strong> erhält<br />
dafür Finanzprodukte in der Hoffnung,<br />
die Kurse verbessern sich zu seinen Gunsten,<br />
der andere nimmt sich das Geld in der<br />
Hoffnung, die Kurse sind nun auf dem Zenit<br />
seiner Hoffnungen angekommen.<br />
Mit Networking im positiven Sinne haben<br />
diese bilateralen Austauschbeziehungen,<br />
auf die Sie auch stossen, wenn Sie<br />
heute Abend am Kiosk mit dem an der<br />
Börse verdienten Geld eine Flasche Bier<br />
oder Champagner (je nach Kursentwicklung)<br />
kaufen, nichts zu tun. Meist handelt<br />
es sich eher um eine ganz einfache Akquisesituation,<br />
Waren oder Dienstleistung<br />
gegen Geld.<br />
Diese Akquisesituationen können sich<br />
aus Netzwerkaktivitäten ergeben, sind<br />
jedoch nicht das Wesen von Networking<br />
<strong>und</strong> liefern damit auch keine trennscharfe<br />
Definition.<br />
Networking klappt niemals, wenn es auf<br />
eine Austauschbeziehung zwischen einem<br />
Gebenden <strong>und</strong> einem Nehmenden degradiert<br />
wird <strong>und</strong> dies zum alleinigen Ziel der<br />
Networkprotagonisten wird.<br />
Wenn Sie etwas geben <strong>und</strong> Ihrem<br />
Gegenüber bewusst oder meist unbewusst<br />
klar machen, dass Sie am besten so schnell<br />
wie möglich, am besten garantiert <strong>und</strong> am<br />
besten im gleichen Gegenwert etwas als<br />
Gegenleistung erwarten, dann bringen Sie<br />
Ihren vermeintlichen Netzwerkpartner in<br />
eine prekäre Situation.<br />
Und auch wenn man die Situation von<br />
der Seite des potenziellen Nehmenden betrachtet,<br />
scheint Networking gemäss der<br />
Definition nicht zu funktionieren. Oft erhalten<br />
die Gebenden auch ohne Provisions-<br />
oder Gegenwertgelüste die Antwort:<br />
„Wo ist der Haken? Was willst Du dafür<br />
haben? Was bin ich Dir schuldig?“<br />
Kennen Sie das Gefühl?<br />
Viele Empfänger von einer Netzwerkleistung<br />
haben das Gefühl, in eine offene<br />
Schuldleistung zu geraten, wenn sie etwas<br />
annehmen.<br />
Sie sehen, auch Nehmen will in einer<br />
funktionierenden Netzwerkumgebung gelernt<br />
sein.<br />
Networking kann Geben <strong>und</strong> Nehmen<br />
sein, aber selten in einer bilateralen Austauschbeziehung<br />
zwischen dem einen der<br />
gibt <strong>und</strong> dem anderen der nimmt. Networking<br />
ist BEDINGUNGSLOS. Netzwerker<br />
haben gelernt, bedingungslos zu geben<br />
<strong>und</strong> bedingungslos zu nehmen.<br />
Und jetzt kommen die „esotherischen<br />
Globalisten“ auf den Plan. Oft heißt es,<br />
dass sich Geben <strong>und</strong> Nehmen irgendwann<br />
einmal ausgleichen. Also bedingungslos<br />
hineingeben, Gegenwert kommt später zurück,<br />
gleicht sich im Leben sozusagen aus<br />
wie eine Bilanz auf der Aktiv- <strong>und</strong> Passivseite.<br />
Wäre es für einen echten Netzwerker<br />
schlimm, wäre es nicht so? Er hat doch<br />
ohne Bedingungen geben wollen.<br />
Es ist nicht wichtig, es ist nicht schlimm<br />
wenn es nicht so ist, es ist eh schwer messbar.<br />
Es ist EGAL!<br />
Oder wollen Sie all Ihre Networkingaktivitäten<br />
in eine Währung umrechnen?<br />
Permanent auf der Suche nach dem Ausgleich<br />
Ihrer Networkingbilanz. Lassen<br />
Sie sich nach 10 Jahren des Hineingebens<br />
noch weitere 10 Jahre ausbeuten, in der<br />
Hoffnung ganz zum Schluss kommt ja der<br />
grosse Ausgleich? Oder nehmen Sie weiter<br />
Ihr Umfeld schamlos aus <strong>und</strong> hoffen, Ihnen<br />
fällt schon irgendwann mal ein, was Sie irgendjemandem<br />
dafür geben können? Ok,<br />
soweit kommt es meist nicht. Da greifen<br />
bereits vorher bestimmte Mechanismen in<br />
sozialen Beziehungsgeflechten.<br />
Sie brauchen sich den Stress jedoch auch<br />
nicht zu machen. Nutzen Sie Ihren ges<strong>und</strong>en<br />
Menschenverstand beim Geben <strong>und</strong><br />
Nehmen, bleiben Sie sensibel für die Reaktionen<br />
aus Ihrem Umfeld <strong>und</strong> Netzwerken<br />
Sie BEDINGUNGSLOS!<br />
Echte Netzwerker beherrschen neben<br />
dieser Regel der Bedingungslosigkeit auch<br />
noch eine zweite Regel: Die GROSSZÜ-<br />
GIGKEIT.<br />
Networking bedeutet, grosszügig zu geben<br />
<strong>und</strong> diese Grosszügigkeit auch annehmen<br />
zu können.<br />
Weitere Irrtümer des Networking lesen<br />
Sie in den kommenden Ausgaben <strong>und</strong> ab<br />
Sommer in den „77 Irrtümern des Networking“<br />
…stay tuned!<br />
Thorsten Hahn<br />
Banking Club
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 7<br />
Zertifikate mit Depotanteil von knapp zehn Prozent<br />
Aktuelle Auswertung zeigt: Der Anteil von Zertifikaten ist zwar seit einigen Monaten leicht rückläufig, dennoch stellt die Anlageform mittlerweile einen festen Bestandteil<br />
in den Privatanlegerdepots dar.<br />
Von Stefan Barthel<br />
In einer umfangreichen Analyse hat die<br />
DAB bank ihre Privatanlegerdepots, von<br />
denen sie r<strong>und</strong> eine halbe Million verwaltet,<br />
unter die Lupe genommen. Untersucht<br />
wurde dabei das Depotvolumen. Das Ergebnis:<br />
Zertifikate haben sich in den vergangenen<br />
Jahren als fester Bestandteil im<br />
Portfolio etabliert. 2004 bis 2006 stieg der<br />
Anteil der Zertifikate in den Anlegerdepots<br />
von 6,8% auf 10,5% an. In der ersten<br />
Jahreshälfte 2007 stagnierte der Anteil auf<br />
diesem Niveau. Doch seit der zweiten Jahreshälfte<br />
2007 geht der Anteil im Portfolio<br />
leicht zurück. So machte die Anlageform<br />
Ende 2007 nur noch 9,7% des Depotvolumens<br />
aus. Ein Rückgang um 0,8 Prozentpunkte.<br />
Bis Ende Februar 2008 ging der<br />
Anteil noch einmal leicht auf 9,6% zurück.<br />
liche Quote von 9,5% <strong>und</strong> auch die über<br />
Sechzigjährigen unterscheiden sich mit<br />
einem Anteil von 8,9% nur kaum.<br />
Die Depots wurden zudem auf geschlechtsspezifische<br />
Eigenheiten untersucht.<br />
Dabei zeigen sich nur geringe Unterschiede<br />
zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen. In<br />
einem „weiblichen“ Depot lag der Anteil<br />
der Zertifikate Ende Februar 2008 durchschnittlich<br />
bei 9,1%. Männliche Anleger<br />
hatten einen leicht höheren Anteil von<br />
9,8% im Portfolio.<br />
Garantiepapiere gefragt<br />
Als Fazit lässt sich festhalten, dass Zertifikate<br />
mit einem Depotanteil von r<strong>und</strong><br />
zehn Prozent eine wichtige Säule in den<br />
Portfolios darstellen. Die Investoren haben<br />
eine grosse Auswahl an innovativen<br />
Produkten. Seit einigen Monaten sind<br />
insbesondere steueroptimierte Produkte<br />
bei den Privatanlegern gefragt. Da im Jahr<br />
2009 in Deutschland die Abgeltungssteuer<br />
eingeführt wird, haben zahlreiche deutsche<br />
Emittenten neue Zertifikate auf den Markt<br />
gebracht, die steuerliche Komponenten im<br />
Fokus haben.<br />
Neben steueroptimierten Zertifikaten<br />
besteht ebenfalls eine hohe Nachfrage<br />
nach kapitalgarantierten Produkten. Diese<br />
Gattung ist bereits seit längerem bei den<br />
Anlegern beliebt, so die Erfahrung der<br />
Direktbank. Und der Trend dürfte sich<br />
ab 2009 weiter verstärken. Bislang waren<br />
Garantiepapiere aus steuerlicher Sicht benachteiligt.<br />
Mit der Abgeltungssteuer werden<br />
nun alle Zertifikate steuerlich gleich<br />
gestellt. Dies dürfte die Beliebtheit von<br />
Zertifikaten mit Kapitalgarantie weiter erhöhen.<br />
Warrants spielen untergeordnete<br />
Rolle<br />
In der Auswertung wurde auch die Bedeutung<br />
von Warrants analysiert. Die<br />
Statistik der Münchner Direktbank zeigt:<br />
Warrants spielen in den Portfolios nur<br />
eine untergeordnete Rolle. Allerdings<br />
lässt sich feststellen, dass die Anleger mit<br />
zunehmend positiver Börsenentwicklung<br />
risikobereiter wurden <strong>und</strong> ihre Anteile an<br />
Warrants im Depot erhöhten. Während<br />
weltweit von Ende 2004 bis Mitte 2007 die<br />
Börsenkurse in die Höhe kletterten, stieg<br />
der Anteil der Warrants im Portfolio der<br />
Privatanleger um das Dreifache. Allerdings<br />
auf sehr niedrigem Niveau von 0,5% auf<br />
1,6%. Seite Mitte 2007 stagniert allerdings<br />
die Quote. Und nach dem Börseneinbruch<br />
zu Beginn des laufenden Jahres ging der<br />
Anteil der Warrants wieder leicht auf 1,4%<br />
zurück.<br />
Ein geschlechtsspezifischer Vergleich<br />
lässt zudem Aussagen über die unterschiedliche<br />
Risikoeinstellung von Männern <strong>und</strong><br />
Frauen zu. So ist der Anteil der Warrants<br />
in Depots von Männern mit 1,5% bezeichnend<br />
höher als bei Frauen mit 1,0%. Dies<br />
bestätigt die Vermutung der höheren Risikoaversion<br />
bei weiblichen Anlegern.<br />
Stefan Barthel<br />
Produktmanager<br />
Zertifikate<br />
DAB bank<br />
Die volatile Börsenentwicklung der vergangenen<br />
Monate ist damit auch an den<br />
Zertifikaten nicht spurlos vorübergegangen.<br />
Nach einer Steigerung von knapp vier<br />
Prozentpunkten von 2004 bis Mitte 2007<br />
verringerte sich der Anteil der Zertifikate<br />
in den Depots also um fast einen Prozentpunkt.<br />
Alters- <strong>und</strong> geschlechtsspezifische<br />
Eigenheiten<br />
Geringe Unterschiede gibt es zwischen<br />
Jung <strong>und</strong> Alt. Eine Klassifizierung nach<br />
Altersklassen ergibt einen leicht höheren<br />
Anteil bei den jüngeren Investoren. Konkret<br />
in Zahlen: Bei Anlegern im Alter von<br />
18 bis 40 Jahren liegt der aktuelle Zertifikateanteil<br />
bei 10,2%. Investoren zwischen<br />
40 <strong>und</strong> 60 Jahren haben eine durchschnitt-<br />
12,0%<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
6,8%<br />
Entwicklung Anteil Zertifikate im Depot<br />
8,2%<br />
10,5% 10,5%<br />
9,7% 9,6%<br />
2004 2005 2006 Mitte 2007 Ende 2007 Februar<br />
2008<br />
Abbildung 1: Übersicht Entwicklung Anteil der Zertifikate im Depot<br />
1,8%<br />
1,6%<br />
1,4%<br />
1,2%<br />
1,0%<br />
0,8%<br />
0,6%<br />
0,4%<br />
0,2%<br />
0,0%<br />
0,5%<br />
Entwicklung Anteil Warrants im Depot<br />
0,9%<br />
1,3%<br />
1,6%<br />
1,5%<br />
1,4%<br />
2004 2005 2006 Mitte 2007 Ende 2007 Februar<br />
2008<br />
Abbildung 2: Übersicht Entwicklung Anteil der Warrants im Depot<br />
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Seite 8<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Andersrum Geld verdienen <strong>–</strong> Reverse Bonuszertifikate<br />
Während Anleger viele Monate am Aktienmarkt nur eine Richtung kannten, hat sich die Lage in diesem Jahr eingetrübt. Das Erreichen, ja sogar Überschreiten der Höchsstände<br />
aus den Zeiten der Internetblase führten dazu, dass dem DAX die Luft ausging.<br />
Von Ralph Stemper<br />
Die Subprime Krise in den USA <strong>und</strong> die<br />
damit verb<strong>und</strong>enen globalen Auswirkungen<br />
rissen die Aktienmärkte nach Süden.<br />
Anleger die an einen länger anhaltenden<br />
Abwärtstrend glauben sind mit Reverse<br />
Bonuszertifikaten gut beraten. Während<br />
normale Bonuszertifikate in steigenden,<br />
seitwärts tendierenden <strong>und</strong> leicht fallenden<br />
Märkten sinnvoll sind, besteht in Zeiten<br />
deutlicher zurückgehender Kurse die<br />
Gefahr der Verletzung der Kursschwelle.<br />
Hier sollte dann eher zu Reverse Bonuszertifikaten<br />
gegriffen werden.<br />
Diese Variante ist verglichen mit normalen<br />
Bonuszertifikaten noch recht neu,<br />
konnte aber in der kurzen Zeit bereits<br />
viele Fans finden. Vielen Anleger sind die<br />
massiven Kursverluste nach dem Platzen<br />
der Internetblase noch relativ frisch im<br />
Gedächtnis. Man versucht entweder auf<br />
Nummer sicher zu gehen, was die Beliebtheit<br />
von Garantiestrukturen erklärt oder<br />
man versucht Papiere ins Depot zu legen,<br />
die das Risiko von starken Kursverlusten<br />
reduziert. Und genau in diese Kerbe schlagen<br />
Reverse Bonuszertifikate. Als Beimischung<br />
zum Depot gehören sie zu den<br />
Gewinnern, sollte es mal nach unten gehen<br />
<strong>und</strong> schützen auf diese Weise vor grösseren<br />
Verlusten. Sie stellen eine Art Versicherung<br />
dar, für den Fall, dass die aktuelle<br />
Schwächephase an den Börsen noch länger<br />
dauert oder sich verstärkt. Aber natürlich<br />
eigenen sich diese Papiere auch für Anleger,<br />
die ihr gesamtes Depot auf fallende<br />
Kurse ausrichten möchten. Auch wenn die<br />
Funktionsweise eigentlich nur einem umgedrehten<br />
klassischen Bonuszertifikat entspricht,<br />
weisen diese Papiere doch ein paar<br />
kleine Eigenheiten auf, die es im folgenden<br />
zu erklären gilt.<br />
Während bei einem regulären Bonuszertifikat,<br />
bei Emission die Kursschwelle<br />
unterhalb des aktuellen Kurses des Basiswerts<br />
<strong>und</strong> die Bonusschwelle oberhalb<br />
liegt gestaltet sie sich die bei Reverse Bonusertifikaten<br />
genau andersrum. Beim Reverse<br />
Bonus Zertifikat liegt die entscheidende<br />
Kursschwelle nicht unter, sondern<br />
über dem aktuellen Kursniveau <strong>und</strong> die<br />
Bonusschwelle eben darunter. Wird die<br />
Kursschwelle während der Laufzeit niemals<br />
berührt oder überschritten, erhält<br />
der Anleger wie auch bei einem regulären<br />
Bonuszertifikat mindestens den vorab festgelegten<br />
Festbetrag ausgezahlt. Darüber<br />
hinaus partizipiert der Anleger positiv an<br />
weiteren Kursverlusten des Basiswertes.<br />
Während die Bonusschwelle <strong>und</strong> der sich<br />
daraus ergebende Bonusbetrag bei einem<br />
normalen Bonuszertifikat offensichtlich<br />
sind, Bedarf es bei einem Reverse Bonuszertifikat<br />
einer einfachen Rechnung. Während<br />
die klassiche Variante bei Emission in<br />
der Regel mit einem leichten Abschlag zum<br />
aktuellen Kurs des Basiswerts emittiert<br />
wird, d.h. der Kurs des Bonuszertifikats ist<br />
etwas geringer als der Basiswertkurs, sind<br />
Reverse Bonuszertifikate auf einen Wert<br />
von EUR 100 indexiert. Während also bei<br />
einem Bonuszertifikat die Kursentwicklung<br />
des Zertifikats bei einer Veränderung<br />
des Basiswerts absolut, also in Euro<br />
errechnet werden kann, muss bei Reverse<br />
Zertifikaten relativ vorgegangen werden.<br />
Schaut man sich das Reverse Bonuszertifikat<br />
mit der WKN CB9TQQ auf den DJ<br />
Euro Stoxx 50 mit Laufzeit 24.06.2009 an,<br />
lässt sich dieser Zusammenhang besser<br />
verdeutlichen. Die Kursschwelle liegt bei<br />
4700 Punkten, während die Bonusschwelle<br />
bei 3404 Punkten steht. Der angegebene<br />
Barbetrag, der zur Auszahlung kommt,<br />
falls die 4700 Punkte nicht überschritten<br />
werden <strong>und</strong> der Euro Stoxx am Laufzeitende<br />
nicht unter 3404 Punkten liegt, beträgt<br />
EUR 108. Dieser berechnet sich wie folgt:<br />
Ausgabepreis (100) * (2 <strong>–</strong> Bonusschwelle<br />
(3404) / Kurs Euro Stoxx zum Zeitpunkt<br />
der Emission (3´811,50)).<br />
Fällt der Kurs des Euro Stoxx bis zum<br />
Laufzeitende weiter als auf 3404 Punkte,<br />
vergrössert sich der Ertrag. In der Formel<br />
muß die Bonusschwelle durch den Stand<br />
des Euro Stoxx am Laufzeitende ersetzt<br />
werden. Bei einem Stand von 3000 Punkten<br />
wäre der Gewinn 100 * (2 <strong>–</strong> 3000/<br />
3811,50) = 121,29 EUR. Während bei<br />
klassischen Bonuszertifikaten der Gewinn<br />
unbegrenzt ist, da ein Index theoretisch<br />
unendlich steigen kann, ist die Bewegung<br />
bei Reverse Bonuszertifikaten begrenzt.<br />
Ein Index kann nicht tiefer als Null fallen.<br />
Der maximale Ertrag liegt somit bei Reverse<br />
Bonuszertifikaten bei 200 EUR.<br />
Das ungünstigste Szenario für einen Anleger<br />
der ein Reverse Bonuszertifikat im<br />
Depot hat, tritt ein, wenn der Basiswert<br />
steigt <strong>und</strong> die Kursschwelle überschreitet.<br />
Wie beim klassischen Bonuszertifikat verfällt<br />
in diesem Fall die Bonuskomponente<br />
<strong>und</strong> der Anleger partizipiert eins zu eins an<br />
der Bewegung des Basiswerts. Bei einem<br />
Reverse Bonuszertifikat natürlich in umgekehrter<br />
Richtung. Der Anleger kann somit<br />
nach wie vor einen Gewinn mit seinem<br />
Investment erzielen, wenn der Basiswert<br />
nach Überschreiten der Kursschwelle wieder<br />
fällt <strong>und</strong> am Laufzeitende unter dem<br />
Niveau bei Emission notiert.<br />
Von den Reverse Bonus Zertifikaten gibt<br />
es neuerdings auch eine Capped-Variante.<br />
Das Konzept ist bereits von Capped Bonuszertifikaten,<br />
die sich bereits etabliert<br />
haben, bekannt. Bei einem Reverse Capped<br />
Bonus Zertifikate ist der maximal erzielbare<br />
Höchstbetrag begrenzt. Dieser<br />
Höchstbetragsgrenze liegt unterhalb der<br />
Bonusschwelle. Im Gegenzug dazu sind<br />
die Zertifikate dieser Variante gegenüber<br />
den herkömmlichen Reverse Bonus Zertifikaten<br />
mit einer nach oben grosszügigeren<br />
Kursschwelle oder einem höheren Bonusbetrag<br />
ausgestattet. Ein Vergleichsprodukt<br />
zu dem bereits aufgezeigten Reverse<br />
Bonuszertifikat ist das Reverse Capped<br />
Bonus CB09HD. Die Kursschwelle liegt<br />
etwas höher, bei 4800 Punkten <strong>und</strong> die Bonusschwelle<br />
etwas tiefer bei 3182 Punkten.<br />
Die beiden Barrieren liegen somit weiter<br />
auseinander als bei dem „offenen“ Reverse<br />
Bonuszertifikat. Das Papier hat eine Laufzeit<br />
bis 17.06.2009 <strong>und</strong> der Indexstand lag<br />
bei Auflage wie bei dem Vergleichsprodukt<br />
bei 3592,42 Punkten. Es ergibt sich somit<br />
ein Bonusbetrag von EUR 114, 5,5 Prozent<br />
höher als bei dem ungecappten Papier.<br />
Geht der Anleger also nicht von einer<br />
allzu starken Bewegung nach unten aus,<br />
kann er sich mit Reverse Capped Bonus<br />
Zertifikaten einen grösseren Risikopuffer,<br />
bzw. eine höhere Bonusrendite erkaufen.<br />
Reverse Produkte, also Produkte die bei<br />
fallen den Kursen profitieren werden immer<br />
zahlreicher. Ob Reverse Zertifikate,<br />
das Pendant zum Indexzertifikat oder auch<br />
Reverse Discountzertifikate, bei denen der<br />
Cap bei Emission unterhalb des aktuellen<br />
Basiswerts liegt, werden immer zahlreicher<br />
von den Emittenten bereitgestellt.<br />
Auch wenn Anleger erfahrungsgemäss<br />
lieber auf steigende Kurse setzen <strong>und</strong> bei<br />
fallenden Kurse lieber nichts tun, hat sich<br />
doch das Bewusstsein durchgesetzt dass<br />
die Börse keine Einbahnstrasse ist. Zertifikate<br />
ermöglichen die Generierung eines<br />
positiven Ertrags in jeder Marktlage <strong>und</strong><br />
die deutlichen Zuwachsraten belegen die<br />
hohe Akzeptanz dieser noch immer jungen<br />
Anlageklasse. Solange die Anleger vorsichtig<br />
sind <strong>und</strong> nicht in eine Euphorie verfallen<br />
wie sie zu ˝Neuer Markt Zeiten˝ an<br />
der Tagesordnung waren, dürften derartige<br />
Kurseinbrüche auch erstmal ausbleiben.<br />
Dennoch sind die aktuellen Probleme die<br />
die Finanzmärkte belasten nicht wegzureden<br />
<strong>und</strong> eine Absicherung des Depots<br />
mehr als sinnvoll. Ob diese Diversifikation<br />
über die Hinzunahme von Rohstoffen die<br />
traditionell nicht mit Aktien <strong>und</strong> Anleihen<br />
korrelieren vorgenommen wird oder<br />
über Reverse Zertifikate oder über die<br />
Beimischunug anderer unkorrelierter Finanzwerte,<br />
wie beipielsweise Hedgefonds,<br />
unterliegt sicherlich dem Gusto des Anlegers.<br />
Nicht mit der rosaroten Anlegerbrille<br />
zu investieren wird sich auf jeden Fall im<br />
Nachhinein auszahlen.<br />
Ralph Stemper<br />
Product Manager<br />
Commerzbank AG<br />
Reichweitenstarke Fonds-Vermarktungsmodelle<br />
Deutschlands Marktführer für erfolgreiche <strong>und</strong> reichweitenstarke Fonds-Vermarktungsmodelle baut Medienpartnerschaft in der Schweiz aus.<br />
Von Dieter Moritz<br />
So richtig alte Fonds gibt es kaum. Nur<br />
570 aller 25´594 derzeit in Österreich,<br />
Deutschland oder der Schweiz zum Vertrieb<br />
zugelassenen Fondstranchen <strong>–</strong> also<br />
lediglich etwas mehr als zwei Prozent <strong>–</strong><br />
verfügen über eine Historie von zwanzig<br />
Jahren oder mehr, wobei die ältesten allerdings<br />
fast 70 Jahre alt sind. Die überwiegende<br />
Mehrheit <strong>–</strong> knapp 86 Prozent <strong>–</strong> ist<br />
dagegen jünger als zehn Jahre. Umso wichtiger<br />
ist deshalb die aktuelle <strong>und</strong> regelmässige<br />
Information über diesen Markt.<br />
Die vwd group hat als führender Anbieter<br />
in Deutschland durch die Publikation<br />
von täglichen Fondsinfos für private <strong>und</strong><br />
institutionelle Anleger viel Erfahrung mit<br />
der Vermarktung von Fonds gesammelt.<br />
Seit Mai 2006 liefert das Unternehmen<br />
auch Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen an die<br />
„Handelszeitung“ <strong>und</strong> hat sich damit den<br />
Marktzugang in die Schweiz eröffnet. Das<br />
Blatt suchte einen Partner für den Ausbau<br />
<strong>und</strong> die neue Gestaltung seines Börsenteils<br />
<strong>und</strong> der Kursseiten. Die vwd group konnte<br />
dem Verlag mit dem „vwd fonds service“<br />
eine einzigartige Plattform für die multimediale,<br />
reichweitenstarke <strong>und</strong> zielgruppenkonforme<br />
Publikation von aktuellen<br />
Fondinformationen bieten.<br />
Der Dienst veröffentlicht Preise von<br />
mehr als 15´000 in Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen<br />
Fonds. Zu den Medienpartnern<br />
in Deutschland gehören u. a. ARD,<br />
Börse Online, Die Welt, Financial Times<br />
Deutschland, Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />
Handelsblatt, Welt am Sonntag sowie<br />
mehr als zehn grosse Regionalzeitungen.<br />
Alleine im Printbereich erreicht die vwd<br />
group mit ihrem Informationsangebot zu<br />
Fonds börsentäglich insgesamt über vier<br />
Millionen Leser.<br />
Auch die österreichische Tageszeitung<br />
„Der Standard“ konnte für eine Zusammenarbeit<br />
gewonnen werden <strong>und</strong> mit der<br />
Axel Springer Schweiz AG als Medienpartner<br />
wird das in Deutschland so erfolgreiche<br />
Vermarktungsmodell für Investmentgesellschaften<br />
nun auch in der Schweiz<br />
erfolgreich umgesetzt. Die Fondsseiten<br />
der „Handelszeitung“ erhielten ein neues<br />
Design <strong>und</strong> die vwd group übernahm die<br />
Vermarktung der Fonds. Der Derivatebereich<br />
wurde ebenfalls neu <strong>und</strong> vermarktbar<br />
aufgebaut.<br />
In Deutschland ist die vwd group ebenfalls<br />
Marktführer in der Erstellung <strong>und</strong><br />
Lieferung druckfertiger Kursteile für<br />
Print-Medien. Mit dem „vwd quote service<br />
media» können Medienunternehmen<br />
diese Aufgabe komplett an den Dienstleister<br />
outsourcen <strong>und</strong> dadurch Umfang<br />
<strong>und</strong> Qualität ihrer Finanzberichterstattung<br />
inhaltlich optimieren <strong>und</strong> weiter ausbauen.<br />
Ein weiteres Standbein stellt der<br />
„vwd fonds service [online]“ dar. Er ist<br />
eine <strong>–</strong> dem Online-Medium optimal angepasste<br />
<strong>–</strong> Verlängerung der bekannten<br />
Fondslistings aus dem Printbereich. Über<br />
statistische Auswahllisten <strong>und</strong> eine grosse<br />
Anzahl von Suchhilfen finden interessierte<br />
Nutzer damit auf dem schnellsten Weg die<br />
gesuchten Informationen. Durch die intuitive<br />
Benutzerführung <strong>–</strong> erstmals ergänzt<br />
durch eine Reihe von lexikalischen Lerninhalten,<br />
<strong>Wissen</strong>stests, Fondsprospekten<br />
sowie weitere Reports zum Thema Anlagefonds<br />
<strong>–</strong> eignet sich das Angebot sowohl für<br />
den bereits versierten Anleger als auch für<br />
Neueinsteiger in Sachen Investment mit<br />
Wertpapieren.<br />
Der „vwd fonds service [online]“ ist<br />
dabei sehr umfassend <strong>und</strong> erstreckt sich<br />
auf verschiedenste Medien: Zum Beispiel<br />
Internet, Intra- <strong>und</strong> Extranet, Teletext,<br />
Vendoren <strong>und</strong> Informationsprovider wie<br />
z. B. Feri Rating & Research, Börsendatenbanken<br />
<strong>und</strong> Börsensoftware wie z.<br />
B. WISO Börse oder Tai-Pan. Im Onlinebereich<br />
erreicht die vwd group mit diesem<br />
Angebot bereits eine Nettoreichweite von<br />
über zehn Millionen Nutzern. Auch die<br />
Axel Springer Schweiz AG entschied sich<br />
dafür, um den Lesern in allen Kommunikationskanälen<br />
konsistente Daten unter<br />
der Marke des Printmediums anbieten zu<br />
können.<br />
Ende 2007 erfolgte ein Relaunch des<br />
Internetauftritts der Handelszeitung, in<br />
dessen Rahmen auch der Finanzbereich<br />
neu gestaltet <strong>und</strong> strukturiert wurde. Mit<br />
der Lösung „vwd web manager media“ lassen<br />
sich die Finanz- <strong>und</strong> Börseninformationen<br />
individuell, professionell, anwenderfre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> im Corporate Design<br />
der gedruckten Zeitung darstellen. Damit<br />
finden Privatanleger nun viele nützliche<br />
<strong>und</strong> sehr verständlich dargestellte Infos<br />
zur quantitativen <strong>und</strong> qualitativen Güte<br />
der einzelnen Fonds.<br />
Darüber hinaus bietet die vwd group den<br />
Fondsgesellschaften auch Sonderwerbeformen<br />
in Kooperation mit den belieferten<br />
Medien an <strong>–</strong> etwa mit der Abbildung von<br />
Unternehmenslogos <strong>und</strong> Kontaktdaten im<br />
Kursteil der Zeitungen, womit die Investmentfirmen<br />
zusätzliche Aufmerksamkeit<br />
erhalten. Im Rahmen der Sonderveröffentlichung<br />
„vwd fonds inside“ können ausserdem<br />
Fondsporträts platziert <strong>und</strong> in den<br />
Blickpunkt der Anleger gerückt werden.<br />
Spezielle Formate für die ETFs (Exchange<br />
Traded F<strong>und</strong>s) erstellt die vwd group exklusiv<br />
für das Schweizer Printmedium.<br />
Denn nur mit einem solch breiten <strong>und</strong><br />
leistungsfähigen Marktauftritt wird dem<br />
Anlageinstrument Investmentfonds eine<br />
besondere Wahrnehmung <strong>und</strong> Akzeptanz<br />
in breiten Anlegerkreisen verschafft.<br />
vwd group <strong>–</strong> europaweit aktiv<br />
Die vwd group bietet massgeschneiderte<br />
Informations-, Kommunikations- <strong>und</strong><br />
Technologielösungen für das Wertpapiergeschäft.<br />
Dabei hat sie sich auf<br />
k<strong>und</strong>enindividuelle Anforderungen<br />
im Asset Management, Retail Banking,<br />
Private Banking <strong>und</strong> Wealth Management<br />
spezialisiert <strong>und</strong> sich zu einem führenden<br />
Anbieter in Europa entwickelt. Sie bietet<br />
innovative Lösungen für Finanzdienstleister,<br />
Unternehmen, Medien <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>en.<br />
Als eine international tätige Unternehmensgruppe<br />
mit starkem Bezug zu den<br />
lokalen Finanzmärkten, ist die vwd group<br />
mit ca. 400 Mitarbeitern an 15 Standorten<br />
in Deutschland, Belgien, Frankreich, den<br />
Niederlanden <strong>und</strong> mit der Übernahme<br />
der FIDES Information Services im Jahr<br />
2006 auch in der Schweiz tätig.<br />
Dieter Moritz<br />
Director F<strong>und</strong>s<br />
Services, Specialised<br />
Marketing Solutions<br />
vwd group
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 9
Seite 10<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Vergleich von Discount Zertifikat mit Barrier Reverse Convertible<br />
Discount Zertifkate <strong>und</strong> Barrier Reverse Convertibles sind Strukturen zur Renditeoptimierung. Sie eignen sich insbesondere für Anleger, die von stagnierenden, allenfalls moderat<br />
steigenden Aktienkursen ausgehen.<br />
Von Jeannette Mutzner<br />
Discount Zertifikate <strong>und</strong> Barrier Reverse<br />
Convertibles sind wie geschaffen für<br />
sogenannte Seitwärtsmärkte. Bei beiden<br />
Produktarten handelt es sich im Prinzip<br />
um „zwei verschiedene Verpackungen für<br />
denselben Inhalt“. Die Zusammensetzung<br />
vom Discount Zertifikaten <strong>und</strong> Barrier Reverse<br />
Convertibles sind, wirtschaftlich gesehen,<br />
vergleichbar, nur die Ausgestaltung<br />
ist unterschiedlich.<br />
Discount Zertifikate weisen ein leicht<br />
verständliches Auszahlungsprofil auf <strong>und</strong><br />
gehören deshalb zu den Klassikern unter<br />
den Renditeoptimierungsprodukten. Der<br />
Investor setzt beim Kauf eines Discount<br />
Zertifikats eine „buy-and-write“ Strategie<br />
um, d.h. der Investor kauft den Basiswert<br />
<strong>und</strong> schreibt gleichzeitig eine Call Option.<br />
Im Vergleich zu einer Direktanlage kauft<br />
der Anleger den Basiswert mit einem<br />
Preisabschlag. Dieser als „Discount“ bezeichnete<br />
Preisabschlag wird durch die<br />
vereinahmte Optionsprämie aus dem Verkauf<br />
eines Calls auf den betreffenden Basiswert<br />
realisiert. Der Ausübungspreis der<br />
Call Option entspricht hierbei dem Cap.<br />
Für den günstigeren Erwerb des Basiswerts<br />
ist der Anleger im Gegenzug bereit ein bestimmtes<br />
Gewinnpotenzial des Basiswerts<br />
aufzugeben <strong>–</strong> er partizipiert nur bis zu dem<br />
Cap, (Höchstbetrag) an möglichen Kursgewinnen.<br />
Mit der Wahl des Caps kann der Anleger<br />
selbst entscheiden, wieviel Risiko er mit<br />
einer Investion in ein Discount Zertifikat<br />
eingehen will, d.h. ob er eher eine defensive<br />
oder leicht offensive Anlagestrategie<br />
verfolgen möchte. Je höher der Cap gewählt<br />
wird, umso grösser ist die maximal<br />
erzielbare Rendite, umso niedriger wird<br />
allerdings auch der Discount <strong>und</strong> somit<br />
der Risikopuffer gegen fallende Kurse.<br />
Eine besonders wichtige Stellgrösse beim<br />
Discount Zertifikat stellt die Volatilität dar.<br />
Hohe Volatilitäten wirken sich tendenziell<br />
positiv auf die Konditionen des Produkts<br />
aus, da eine hohe Volatilität des betreffenden<br />
Basiswerts die Option verteuert <strong>und</strong><br />
somit beim Verkauf des Calls eine höhere<br />
Optionsprämie, d.h. ein grössere Discount<br />
generiert werden kann.<br />
Im Vergleich zu Discountzertifikaten ähneln<br />
Reverse Convertibles auf den ersten<br />
Blick eher einer Obligation. Unabhängig<br />
davon wie sich der Basiswert während<br />
der Laufzeit entwickelt, wird der attraktive<br />
Coupon, der bei Emission stets über<br />
der Verzinsung einer Festgeldanlage liegt,<br />
sicher ausgezahlt. Der einfache Reverse<br />
Convertible besitzt keine Barriere, so dass<br />
der Investor von Anfang an dem Akienkursrisiko<br />
des Basiswerts ausgesetzt ist.<br />
Der Barrier Reverse Convertible ist eine<br />
Weiterentwicklung des einfachen Reverse<br />
Convertible. Beim Barrier Reverse Convertible<br />
ist der Anleger bis zu einer bestimmten<br />
Barriere bedingt gegen Kurskorrekturen<br />
des Basiswerts geschützt. Während<br />
beim Reverse Convertible einfach eine<br />
Put Option verkauft wird, werden bei Barrier<br />
Reverse Convertibles im Vergleich zu<br />
normalen Put Optionen preisgünstigere<br />
Knock in Puts verkauft. Dies ist auch der<br />
Gr<strong>und</strong> dafür, warum der Coupon bei Barrier<br />
Reverse Convertibles tiefer ausfällt als<br />
bei den bekannten Reverse Convertibles.<br />
Auch hier gilt wieder wie bei den Discount<br />
Zertifikaten ein einfacher Zusammenhang:<br />
Je tiefer die Barriere angesetzt wird,<br />
umso grösser ist der Schutz des Investors<br />
vor Kursrückschlägen, d.h. umso niedriger<br />
ist der Risikopuffer <strong>und</strong> demzufolge umso<br />
geringer fällt aber auch die zu erzielende<br />
Maximalrendite aus.<br />
Beide Produktarten besitzen eine ähnliche<br />
Payoff Struktur. Der Anleger profitiert<br />
entweder von einem Abschlag auf den<br />
Kaufpreis des Basiswertes oder von einem<br />
Coupon. Fällt der Preis des Basiswertes jedoch,<br />
so ist der Anleger einem vergleichbaren<br />
Risiko wie bei einer Dirketinvestition<br />
ausgesetzt. Daher eignen sich beide Produkte<br />
wie eingangs erwähnt für Investoren,<br />
die von stagnierenden oder moderat steigenden<br />
Aktienkursen ausgehen. Trotz dieser<br />
Gemeinsamkeiten weisen die Produkte<br />
einige wesentliche Unterschiede auf.<br />
Anleger, die eine fixe Auszahlung in<br />
Höhe eines vorab definierten Coupons<br />
zum Laufzeitende wünschen, dürften eine<br />
Investition in ein Barrier Reverse Convertible<br />
im Vergleich zu einem Discount Zertifikat<br />
vorziehen. Die Couponzahlungen<br />
sind bei einem Barrier Reverse Convertible<br />
am Laufzeitende in jedem Fall garantiert.<br />
Beim Discount Zertifikat wird dieser<br />
in Form eines Preisabschlags zu Beginn<br />
der Laufzeit gewährt.<br />
Nicht vernachlässigen sollten Schweizer<br />
Anleger auch, dass beide Produkte unterschiedlich<br />
besteuert werden. Bei Discount<br />
Zertifikaten wird die gesamte erzielbare<br />
Rendite als Kapitalgewinn ausgewiesen<br />
<strong>und</strong> wird somit nicht als Einkommen versteuert.<br />
Voraussetzung hierfür ist aber, dass<br />
die Laufzeit des Produkts unterjährig ist.<br />
Im Gegensatz zu den Discount Zertifikaten<br />
erhält der Anleger bei Barrier Reverse<br />
Convertibles eine garantierte Couponzahlung.<br />
Diese setzt sich aus einer Zinskomponente<br />
<strong>und</strong> einer Optionskomponente<br />
zusammen. Der Zinsteil oder die Zinskomponente<br />
unterliegt der Einkommens- <strong>und</strong><br />
Verrechnungssteuer.<br />
Jeannette Mutzner<br />
X-markets<br />
Deutsche Bank<br />
Zürich<br />
Multi Bonus-Zertifikate <strong>–</strong> die defensive Alternative zu Aktien<br />
Die Turbulenzen an den nationalen <strong>und</strong> internationalen Aktienmärkten haben eines bewiesen: Wenn Investoren rechtzeitig auf Anlageprodukte mit Teilschutz <strong>und</strong> entsprechend<br />
tiefen Barrieren gesetzt hätten, blieben sie in den sehr hektischen Marktphasen nach der Jahreswende weitgehend von Verlusten verschont <strong>–</strong> laut der Ratingagentur<br />
Scope soll die Barriere bei stattlichen 85 Prozent der aktuell über 65´000 Bonus-Zertifikate noch intakt sein.<br />
Von Heiko Weyand<br />
So gesehen kommt es bei der richtigen<br />
Anlagestrategie <strong>und</strong> der Wahl der geeigneten<br />
Produkte nicht nur auf die Performance<br />
am Laufzeitende an. Der Blick für die Risiken<br />
während der Laufzeit sollte Anlegern<br />
mehr Wert sein als die Lust an der eigenen<br />
Gier nach einer überhöhten zweistelligen<br />
Performance im Jahr.<br />
Doch selbst die stark nachgefragten<br />
Bonus-Zertifikate können in Einzelfällen<br />
nicht die hohen Risikopuffer darstellen,<br />
die manche Anleger gerne sehen würden.<br />
Entweder ist die Performancechance bei<br />
sehr defensiver Ausrichtung eingeschränkt<br />
oder die Produkte sind mitunter für den<br />
Emittenten nicht darstellbar. Multi Bonus-<br />
Zertifikate können hier eine Alternative<br />
sein. Denn sie können tiefe Barrieren realisieren,<br />
die einen Risikopuffer von bis zu<br />
fünfzig Prozent bei gleichzeitig zweistelliger<br />
Bonuschance über die Gesamtlaufzeit<br />
liefern können. Der Begriff Multi steht in<br />
diesem Zusammenhang für die Anzahl<br />
der im Produkt enthaltenen Basiswerte,<br />
also z. B. mehrere Aktien oder mehrere<br />
Indizes. Der Einfachheit halber wird fortan<br />
von Aktien als Basiswerte ausgegangen.<br />
Am Markt hat sich eine Anzahl von zwei<br />
bis fünf Aktien als praktikabel erwiesen.<br />
Analog zu klassischen Strukturen geht der<br />
Bonusmechanismus verloren, sobald mindestens<br />
eine der im Basket enthaltenen<br />
Aktien <strong>–</strong> egal welche <strong>–</strong> die jeweils vorab<br />
festgelegte Barriere während der Laufzeit<br />
berührt oder unterschreitet. Daher liegt<br />
bei Multi Bonus-Zertifikaten in Bezug auf<br />
das Erreichen einer Barriere ein höheres<br />
Risiko als bei vergleichbaren Bonus-Zertifikaten<br />
auf Einzelaktien vor. In einem aus<br />
DAX®-Aktien bestehenden Multi Bonus-<br />
Zertifikat ist das Risiko für ein Schwellenereignis<br />
ca. 1,6mal höher (Quelle: eigene<br />
Berechnungen) als bei einem vergleichbaren<br />
Bonus-Zertifikat auf einen einzelnen<br />
DAX®-Titel. Läuft alles so wie gewünscht<br />
<strong>und</strong> bleiben die jeweiligen Barrieren unangetastet,<br />
erhalten Zertifikatsinhaber bei<br />
Fälligkeit den Bonusbetrag <strong>und</strong> können<br />
über den Bonusbetrag hinaus eins zu eins<br />
<strong>–</strong> unter Berücksichtigung der Bezugsmenge<br />
<strong>–</strong> an steigenden Kursen partizipieren.<br />
Andernfalls wird der Bonusmechanismus<br />
deaktiviert <strong>und</strong> die Zertifikatsinhaber partizipieren<br />
eins zu eins der Kursentwicklung<br />
der schlechtesten der im Basket enthaltenen<br />
Aktie. Man spricht hier von einer sog.<br />
„worst of “-Struktur.<br />
Tiefe Barrieren kombiniert mit ansprechenden<br />
Performancechancen sollen jedoch<br />
nicht den Eindruck erwecken, dass<br />
sich Anleger getrost zurücklehnen können.<br />
Je mehr Aktien in einem Multi Bonus-Zertifikat<br />
integriert sind, desto grösser ist auch<br />
das Risiko eine der jeweiligen Barrieren zu<br />
verletzen. Diese Schwelle liegt jedoch dank<br />
der Multi-Konstruktion meist viel tiefer als<br />
bei einem vergleichbaren Bonus-Zertifikat<br />
auf Einzelwerte, was die folgende Beispielrechnung<br />
zeigt.<br />
Anleger kommen dennoch nicht daran<br />
vorbei, sich vor der Anlage eine Meinung<br />
über die zukünftige Kursentwicklung der<br />
relevanten Aktien <strong>und</strong> der Möglichkeit der<br />
Barrierenverletzung während der Laufzeit<br />
zu machen. Besonders in Zeiten gestiegener<br />
Volatilitäten macht es Sinn, die Höhe<br />
eines Risikopuffers gegenüber den möglichen<br />
Kursschwankungen einer Aktie abzuwägen.<br />
Bevor eine Anlageentscheidung also<br />
getroffen wird, sollten sich Anleger über<br />
das Kursverhalten von Multi Bonus-Zertifikaten<br />
während der Laufzeit Gedanken<br />
machen <strong>–</strong> auch um Überraschungen zu<br />
vermeiden. Multi Bonus-Zertifikate lassen<br />
sich in der Regel mit verschiedenen<br />
Optionskomponenten konstruieren, die<br />
jeweils einen separaten Einfluss auf den<br />
Preis des Produktes ausüben. Unter den<br />
preisbeeinflussenden Faktoren befinden<br />
sich neben den Kursen der enthaltenen<br />
Aktien („worst of “-Betrachtung), die Dividendenerwartungen,<br />
die verbleibende<br />
Restlaufzeit, die Zinsen, die Korrelation<br />
zwischen den einzelnen Aktien <strong>und</strong> vor<br />
allem die erwartete Schwankungsbreite<br />
(implizite Volatilität).<br />
Die implizite Volatilität hat nach den<br />
Kursveränderungen der einzelnen Aktien<br />
den grössten <strong>und</strong> zusätzlich komplexesten<br />
Einfluss auf den Preis eines<br />
Multi Bonus-Zertifikates. Ist die erwartete<br />
Schwankungsbreite der im Zertifikat<br />
enthaltenen Aktien bei Emission relativ<br />
hoch, können die Parameter Risikopuffer<br />
<strong>und</strong> Bonusbetrag ebenfalls entsprechend<br />
üppig ausfallen. Die Erklärung dafür ist in<br />
den enthaltenen Optionskomponenten zu<br />
finden. Im Zertifikat integrierte Short-Positionen<br />
exotischer Optionen können der<br />
Gr<strong>und</strong> dafür sein, dass eine hohe implizite<br />
Volatilität diese positive Wirkung entfaltet.<br />
Während der Laufzeit kann sich dieser<br />
Einfluss jedoch unterschiedlich auf den<br />
Preis des Zertifikates auswirken. Da sich<br />
nun ausser dem Preis des Zertifikats kein<br />
weiterer Parameter verändern kann <strong>–</strong> Basiswerte,<br />
Schwellenkurse (Risikopuffer),<br />
Bonusbetrag, Bezugsmenge <strong>und</strong> Laufzeit<br />
sind festgeschrieben <strong>–</strong> wirkt sich eine<br />
steigende implizite Volatilität über die im<br />
Zertifikat enthaltene Short-Position in der<br />
Regel preismindernd für das Zertifikat aus.<br />
Dieser Zusammenhang ist umso stärker,<br />
je länger die Restlaufzeit ist <strong>und</strong> je näher<br />
sich der Kurs der schlechtesten der enthaltenen<br />
Aktien an ihrem Schwellenkurs<br />
befindet. Hohe Risikopuffer von z. B. mindestens<br />
35,00% <strong>und</strong> damit einhergehend<br />
eine eher konservative Bonuschance zum<br />
Zeitpunkt der Investition können somit<br />
unliebsame Preisveränderungen aufgr<strong>und</strong><br />
von steigenden impliziten Volatilitäten<br />
wenigstens teilweise abfedern. Während<br />
sich potenzielle Neueinsteiger also in<br />
Phasen steigender Volatilitäten über die<br />
dann noch attraktiveren Eigenschaften von<br />
Multi Bonus-Zertifikaten freuen dürfen,<br />
erfahren Inhaber von Multi Bonus-Zertifikaten<br />
zu diesem Zeitpunkt tendenziell<br />
eine Wertminderung ihres Zertifikates. Bei<br />
sinkenden impliziten Volatilitäten ist es in<br />
der Regel entsprechend umgekehrt.<br />
Theoretischer Vergleich Multi Bonus-Zertifikat zu Bonus-Zertifikaten (beispielhafte<br />
Angaben)<br />
Bonus-Zertifikat<br />
Bonus-Zertifikat<br />
Bonus-Zertifikat<br />
Multi Bonus-<br />
Zertifikat<br />
Basiswerte SAP Dt. Telekom Dt. Bank SAP<br />
Dt. Telekom<br />
Dt. Bank<br />
Schwellenkurse<br />
(bezogen auf<br />
das Startniveau)<br />
90,00% 76,00% 72,00% 50,00%<br />
Risikopuffer 10,00% 24,00% 28,00% 50,00%<br />
Bonusbetrag EUR 124,00<br />
Laufzeit 26. Juni 2009<br />
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor, der<br />
bei Veränderungen den Kurs eines Multi<br />
Bonus-Zertifikates verändern kann, ist die<br />
Korrelation zwischen den Aktienkursen<br />
untereinander. Die Korrelation misst hier<br />
den Grad der Abhängigkeit der Kursentwicklung<br />
von zwei Aktien zueinander.<br />
DAX®-Aktien besitzen z. B. ausschliesslich<br />
eine positive Korrelation, die sich im<br />
Mittel ungefähr bei 0,41 (Quelle: eigene<br />
Berechnungen (Datenquelle Bloomberg)<br />
vom 05.03.2008) bewegt. Bei der Konstruktion<br />
einiger Multi-Strukturen werden<br />
eher weniger stark positiv korrelierte Aktien<br />
eingesetzt, da diese das Zertifikat teilweise<br />
überhaupt erst darstellbar machen.<br />
Festzuhalten ist, je niedriger die positive<br />
Korrelation zwischen den Aktien, desto<br />
besser kann das Zertifikat bei Emission<br />
ausgestaltet werden. Anleger können so im<br />
Umkehrschluss von steigenden positiven<br />
Korrelationen innerhalb der Laufzeit über<br />
Preissteigerungen des Zertifikats durchaus<br />
profitieren.<br />
* Der Basisprospekt <strong>und</strong> die Endgültigen<br />
Bedingungen werden zur kostenlosen Ausgabe<br />
bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />
AG, Marketing Retail Products, Königsallee<br />
21/23, 40212 Düsseldorf, bereitgehalten<br />
<strong>und</strong> sind unter www.hsbc-zertifikate.<br />
de einsehbar <strong>und</strong>/oder in elektronischer<br />
Form abrufbar.<br />
Heiko Weyand<br />
Marketing Retail<br />
Products<br />
HSBC Trinkaus &<br />
Burkhardt AG
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 11<br />
Dividendenstrategie als Performancetreiber<br />
Stetige Marktverwerfungen <strong>und</strong> tiefe Zinsen machen das Anlegerleben nicht ganz einfach. Die Risikoflamme der Investoren lodert denn auch nur sparsam. Doch was tun, damit<br />
das Feuer wieder richtig brennt? In dem Fall ist nicht Öl das Richtige, sondern die <strong>–</strong> fast schon in Vergessenheit geratene <strong>und</strong> teils belächelte <strong>–</strong> Dividendenstrategie.<br />
Von Cyril Schicker<br />
Die letzten Jahre waren insbesondere in<br />
Bezug auf die Schwellenländer von zweistelligen<br />
Wachstumsaussichten geprägt.<br />
Ob man diesbezüglich die BRIC-Nationen,<br />
die Next-11-Staaten oder Frontier<br />
Markets ins Scheinwerferlicht stellte, spielte<br />
keine Rolle. Denn allesamt wurden mit<br />
Superlativen überhäuft.<br />
So verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass in des<br />
Anlegers Augen nur noch Dollarzeichen<br />
standen <strong>und</strong> viele Vermögensallokationen<br />
entsprechend den ruhmvollen Wachstumsprognosen<br />
erstellt wurden. Doch die<br />
Einschätzbarkeit der Märkte ist nur selten<br />
derart einfach <strong>und</strong> das jeweilige Ausmass<br />
von etwaigen Krisen kaum im Vornherein<br />
messbar. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />
die Psychologie zuweilen die weltweiten<br />
Börsenplätze beherrscht. Wirtschaftliche<br />
Glanzlichter müssen demnach nicht zwingend<br />
glorreich am Kurshimmel erscheinen.<br />
Ein Hoch auf die Hausmannskost<br />
In turbulenten Börsensituationen kommen<br />
meist eben doch die weniger etablierten<br />
<strong>und</strong> weniger solid finanzierten Gesellschaften<br />
unter die Räder. Auf weite Sicht<br />
hinaus dürften renommierte <strong>und</strong> buchhalterisch<br />
ges<strong>und</strong>e Firmen mit einem langen,<br />
also aussagekräftigen Track-Rekord sowie<br />
ausgereiftem Produktportfolio, das Gros<br />
der Schnellstarter überdauern. Denn die<br />
Märkte sind unbarmherzig, gehen rauf<br />
<strong>und</strong> runter im JoJo-Stil, wodurch sich ein<br />
scheinbar famoser Performancetreiber<br />
rasch auch als renditemässiges Hinkebein<br />
entpuppen kann.<br />
Aber was tun, wenn’s brennt respektive<br />
wie soll sich die Anlegerschar denn überhaupt<br />
im derart schwer prognostizierbaren<br />
Investmenttummelfeld zurecht finden? Ein<br />
Klassiker des sicheren Anlegens <strong>–</strong> die Dividendenstrategie<br />
<strong>–</strong> in Profikreisen salopp<br />
auch als «Hausmannskost» abgestempelt,<br />
kann allerdings Abhilfe schaffen.<br />
Dieser Retter in der Not blüht gerade in<br />
(unsicheren) Zeiten auf, wo einerseits der<br />
Risikoappetit gering ist <strong>und</strong> anderseits Firmen<br />
enorm viel liquide Mittel, sprich Bargeldbestände<br />
geäufnet haben. Das Gros<br />
dieser Gesellschaften tendiert in diesem<br />
Fall meist dazu, mehr Dividenden auszuschütten,<br />
zumal die Preise im Akquisitionsmarkt<br />
relativ hoch sind. Überdies lässt sich<br />
nicht jeder Firmenkauf denn auch tatsächlich<br />
mit der strategischen Ausrichtung vereinbaren.<br />
Von einem Rekord zum nächsten<br />
Als weiterer Fürsprecher für den anhaltenden<br />
Ausschüttungsrausch dient die<br />
Unternehmenspflicht, ihre Investoren<br />
trotz teilweise schweren Kursverlusten auf<br />
das eingesetzte Kapital zu entschädigen.<br />
Nachdem hierzulande bereits das 2006 in<br />
der Beziehung ein Rekordjahr war, r<strong>und</strong><br />
23 Milliarden Franken fielen dazumal den<br />
Aktionären in den Schoss, dürfte gemäss<br />
vieler Spezialisten im aktuellen Jahr gar<br />
eine Bardividendenquelle in Höhe von 30<br />
Milliarden sprudeln.<br />
OPP_Anzeige_Tradejet_Vs6:OPP_ImageAnzeige 15.04.2008 12:12 Uhr Seite F<strong>und</strong>s, 1 kurz ETFs.<br />
Die Ausschüttungen sind vielmals nicht<br />
nur höher als beispielsweise die Obligationenverzinsung,<br />
sondern obendrein gar<br />
teils steuerfrei. Dies trifft etwa auf den in<br />
der Schweiz ansässige Georg Fischer zu.<br />
Die Ausschüttung des weltweit führenden<br />
Industriekonzerns mit seinen r<strong>und</strong> 13´000<br />
Mitarbeitenden erfolgt nämlich seit nunmehr<br />
drei Jahren als Nennwertrückzahlung<br />
<strong>–</strong> <strong>und</strong> ist dadurch von den steuerlichen<br />
Fesseln befreit. Das Geschäftsjahr<br />
2007 wurde aus Aktionärssicht lukrativ<br />
abgegolten.<br />
Geldsegen für Fischer-Aktionäre<br />
Die Nennwertreduktion in Höhe von<br />
25 Franken je Dividendenpapier (gleich<br />
hoch wie in den zwei Jahren zuvor) entspricht<br />
einer Ausschüttungsquote von 43<br />
Prozent des Konzerngewinns. Georg Fischer<br />
ist übrigens ins Zentrum vieler Analystenradars<br />
gerückt <strong>und</strong> die meisten von<br />
ihnen empfehlen die Fischer’schen Titel<br />
zum Kauf. Nichtsdestotrotz darf sich der<br />
Investor nicht zu sehr von haushohen Dividendenzahlungen<br />
blenden lassen. Denn<br />
zu berücksichtigen gilt es zudem die momentane<br />
Bewertung (KGV) sowie mögliche<br />
Ertragsperspektiven.<br />
Das ist leichter gesagt als getan <strong>und</strong> kann<br />
durchaus zu einer Herkulesaufgabe verkommen.<br />
Überdies sind Börsentransaktionen<br />
mit Einzeltiteln relativ kostenintensiv.<br />
Glücklicherweise ist noch nicht aller Tage<br />
Abend, gibt es doch auch da ein Licht am<br />
Ende des (Verzweiflungs-)Tunnels: Strukturierte<br />
Produkte oder Exchange Traded<br />
Mit ETFs auf Dividendenstars setzen<br />
Wer zum Beispiel die 100 Aktien mit<br />
den höchsten Dividendenrenditen <strong>–</strong> im<br />
globalen Rahmen <strong>–</strong> sucht, der findet an der<br />
Schweizer Börse den db x-tracker auf den<br />
Dow Jones Global Select Dividend. Es gibt<br />
sogar noch eine Alternative, den SPDR<br />
S&P International Dividend ETF. Das Investmentvehikel<br />
ist an der Börse von New<br />
York gelistet <strong>und</strong> beherbergt ebenfalls 100<br />
Dividendenpapiere mit einem hohen Ausschüttungsgrad.<br />
Die Börse Scoach beheimatet<br />
darüber hinaus noch weitere (Dividenden-)Produkte,<br />
vom Trackerzertifikat,<br />
über das Hebelinstrument bis hin zum<br />
kapitalgeschützten Vehikel. Deren Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sind enorm, die Produkte<br />
können in fast jeder erdenklichen<br />
Form gar massgeschneidert werden.<br />
Eine nicht minder spannendere Investmentopportunität<br />
gibt es auch für jene Anleger,<br />
die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne<br />
geschrieben haben. Ganz nach dem Motto<br />
«Dividenden in Grün» wurde einem Derivat<br />
Leben eingehaucht, das auf den DJ-<br />
Sustainability-World-Composite-Index<br />
lautet. Das so genannte Top-10-Income-<br />
Nachhaltigkeitszertifikat ist in Euro denominiert<br />
<strong>und</strong> mittels der Valorennummer<br />
3014717 (ISIN: DE000BC0ELB1) ausfindig<br />
zu machen. Der DJ-Sustainability-<br />
World-Composite-Index als solcher umfasst<br />
mehr als 300 Titel weltweit führender<br />
Gesellschaften, die den ökonomisch-ökologisch-sozialen<br />
Triangel hell erklingen<br />
lassen.<br />
Dividendenstrategie im Vormarsch<br />
Das Zertifikat hat regelmässig ˝attraktive<br />
Erträge <strong>und</strong> die Rückzahlung des<br />
Nennwerts zu 100 Prozent˝ zum Ziel <strong>und</strong><br />
verfolgt seinerseits die zehn im Index enthaltenen<br />
Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen.<br />
Interessant ist die stete<br />
<strong>und</strong> hohe Portfolio-Dynamik. Genauer<br />
gesagt: Der Aktienkorb wird im dreimonatigen<br />
Turnus mittels mehrstufigen Selektionsprozess<br />
neu zusammengesetzt. Und<br />
der Investor erhält <strong>–</strong> zumindest momentan<br />
<strong>–</strong> Zugang auch zu helvetischen Bluechips<br />
à la Chemieriese Ciba oder Telefoncarrier<br />
Swisscom.<br />
Die Dividendenstrategie dürfte in nächster<br />
Zeit eine Wiederauferstehung erleben.<br />
In Anbetracht dessen, dass laut verschiedenen<br />
Studien Dividenden auf lange Sicht<br />
hinaus über 50 Prozent der Aktiengewinne<br />
ausmachen, erstaunt dies wohl kaum.<br />
Cyril Schicker<br />
Financial Media<br />
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*Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass Gespräche auf dieser Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.
Seite 12<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Abgeltungssteuer <strong>–</strong> NEIN DANKE<br />
Interview mit Markus Miller <strong>–</strong> So finden Sie die besten Schlupflöcher!<br />
Von Olaf Heinz<br />
Auch in dieser Ausgabe wagen wir einen<br />
Blick über die Grenzen der Schweiz hinaus.<br />
Dieses Mal führen wir ein Interview<br />
über das Dauerthema in Deutschland:<br />
die Abgeltungssteuer. Obwohl in fast allen<br />
Ländern der EU die Abgeltungssteuer<br />
mittlerweile eingeführt <strong>und</strong> akzeptiert ist,<br />
wird in Deutschland vehement diskutiert<br />
<strong>und</strong> dagegen gewettert. In den letzten 3<br />
Monaten hat der Staat Deutschland nicht<br />
nur hart den deutschen Steuerzahler angegriffen,<br />
sondern auch z.B. die Schweiz <strong>und</strong><br />
Liechtenstein. Einen kleinen Überblick zur<br />
Abgeltungssteuer in Deutschland wird uns<br />
Herr Markus Miller geben.<br />
Herr Miller warum wird überhaupt<br />
eine Abgeltungssteuer eingeführt?<br />
Mit der Abgeltungsteuer soll die Besteuerung<br />
von privaten Kapitalerträgen<br />
neu geordnet <strong>und</strong> vor allem vereinfacht<br />
werden. Bisher werden Kapitalerträge <strong>und</strong><br />
Kursgewinne ganz unterschiedlich besteuert.<br />
Mit der Abgeltungssteuer soll damit<br />
Schluss sein: Zinsen, Dividenden <strong>und</strong> private<br />
Kursgewinne werden ab 2009 steuerlich<br />
gleichbehandelt. Der Staat hat dabei<br />
drei gr<strong>und</strong>legende Ziele. Zum einen die<br />
Entbürokratisierung <strong>und</strong> Vereinfachung<br />
des komplizierten deutschen Steuerrechtes.<br />
Die Angleichung aller privaten Kapitalerträge<br />
<strong>und</strong> vor allem die Eindämmung der<br />
Steuerflucht ins Ausland, indem die Anreize<br />
zur Flucht durch einen verringerten<br />
Steuersatz vermindert werden. Die Idee<br />
der Einführung einer Abgeltungssteuer ist<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich sehr gut <strong>und</strong> ich befürworte<br />
dies. Die deutsche Umsetzung in der geplanten<br />
Form ist jedoch schlecht <strong>und</strong> die<br />
Zielerreichung somit stark fraglich.<br />
Herr Miller, warum heisst die neue<br />
Steuer eigentlich Abgeltungsteuer?<br />
Im Unterschied zum derzeitigen Recht<br />
hat die neue Steuer eine „abgeltende“ Wirkung,<br />
das heisst, der Anleger hat nach dem<br />
Abzug der Abgeltungsteuer seine Steuerpflicht<br />
geleistet. Dagegen sind die bisherigen<br />
Steuerabzüge, wie der heutige Zinsabschlag<br />
von 30 %, nur eine Vorauszahlung.<br />
Der Anleger muss die Kapitalerträge im<br />
Rahmen der Einkommensteuerveranlagung<br />
letztlich mit seinem persönlichen<br />
Steuersatz versteuern, so dass sie <strong>–</strong> oberhalb<br />
des Sparer-Freibetrages <strong>–</strong> mit bis zu<br />
45 % belastet werden können.<br />
Herr Miller, warum sehen Sie die deutsche<br />
Abgeltungssteuer so negativ?<br />
Weil wir im internationalen Vergleich,<br />
vor allem mit unseren direkten Nachbarländern<br />
grosse Nachteile haben. Österreich<br />
gilt als Vorbild dafür, dass eine Abgeltungssteuer<br />
sinnvoll sein kann. Doch die<br />
Alpenrepublik kennt <strong>–</strong> wie Deutschland<br />
bisher <strong>–</strong> eine einjährige Spekulationsfrist<br />
bei Veräußerungsgewinnen. In Luxemburg<br />
beträgt diese Frist ein halbes Jahr. In der<br />
Schweiz, in Belgien <strong>und</strong> den Niederlanden<br />
sind Veräußerungsgewinne gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
steuerfrei. In Italien gibt es eine Veräusserungsgewinnbesteuerung,<br />
aber zu einem<br />
moderaten Satz von 12,5 Prozent. Frankreich<br />
wiederum setzt auf hohe Freibeträge<br />
<strong>und</strong> eine <strong>–</strong> sehr lange <strong>–</strong> Spekulationsfrist:<br />
Bis zu 20 000 Euro pro Jahr dürfen steuerfrei<br />
eingestrichen werden, nach einer Haltefrist<br />
von mehr als acht Jahren bleibt der<br />
Fiskus ebenfalls außen vor. Grossbritannien<br />
stellt Veräusserungsgewinne bis 8800<br />
Pf<strong>und</strong> steuerfrei; ausserdem reduziert sich<br />
bei längerer Haltedauer die steuerliche<br />
Bemessungsgr<strong>und</strong>lage langfristig auf 60<br />
Prozent. Deutschland wird hingegen mit<br />
dieser <strong>und</strong>ifferenzierten Besteuerung auch<br />
langfristiger Veräusserungsgewinne zu<br />
einem Hochsteuerland für Aktienanleger.<br />
Herr Miller, wer sind die Verlierer der<br />
Abgeltungs-steuer?<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich der Finanzplatz sowie das<br />
Investitions- <strong>und</strong> Wohnsitzland Deutschland.<br />
Aktionäre sind dabei die klaren Verlierer<br />
der Abgeltungssteuer. Während die<br />
Unternehmen steuerlich deutlich entlastet<br />
werden (die Gesamtsteuerbelastung<br />
der Kapitalgesellschaften wird von bisher<br />
38,65 Prozent auf 29,83 Prozent gesenkt<br />
werden), kommen auf fast alle Aktionäre<br />
Mehrbelastungen zu. Dividendenbezieher<br />
müssen in Zukunft 100 Prozent statt wie<br />
bisher nur 50 Prozent ihrer Dividendeneinnahmen<br />
versteuern. Damit steigt ihre<br />
steuerliche Belastung von derzeit maximal<br />
22,5 Prozent auf den dann einheitlichen<br />
Satz der Abgeltungssteuer von 25 Prozent<br />
bzw. circa 28% effektiv! Zusätzlich<br />
gibt es für Aktionäre eine eingeschränkte<br />
Verlustverrechnung! Besonders hart<br />
wird die neue Regelung zudem langfristig<br />
orientierte Anleger treffen, die auf substanzstarke<br />
Unternehmen setzen, die hohe<br />
Dividenden zahlen. Besonders betroffen<br />
sind auch Anleger mit mittleren Einkommensteuersätzen.<br />
Am grössten sind die<br />
negativen Auswirkungen für Personen, die<br />
sich im Vermögensaufbau befinden, da die<br />
Renditen für Sparpläne aufgr<strong>und</strong> der Abgeltungssteuern<br />
deutlich sinken!<br />
Herr Miller, gibt es auch Gewinner?<br />
Ja. In erster Linie Anleger mit hohen<br />
Steuersätzen <strong>und</strong> Anleihenbesitzer! Finanzinnovationen<br />
<strong>und</strong> Lebensversicherungsmodelle,<br />
ETF‘s, Dachfonds, Derivatefonds,<br />
Riester <strong>und</strong> Rürup Verträge,<br />
Immobilien oder Physische Werte wie<br />
Gold <strong>und</strong> Kunst gehören ebenfalls dazu.<br />
Auch der Bereich der Devisengeschäfte<br />
wird ab 2009 von der Abgeltungssteuer<br />
erfasst. Anleger erzielen dann nicht mehr<br />
Spekulationsgewinne nach dem bisherigen<br />
§ 23 EStG, sondern Einkünfte aus Kapitalvermögen<br />
im Sinne des § 20 Absatz 2<br />
Nr. 3a EStG in der Fassung des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />
2008. Durch die<br />
Rechtsänderung profitieren künftig auch<br />
die Käufer von Fremdwährungsanleihen.<br />
Bislang beteiligt sich der Fiskus nicht<br />
an Kursverlusten, die durch ungünstige<br />
Wechselkursveränderungen neben den<br />
Zinserträgen erwirtschaftet werden. Ab<br />
2009 wird ein entstehendes Devisenminus<br />
immer anerkannt <strong>und</strong> kann mit Zinserträgen<br />
verrechnet werden. Des weiteren<br />
werden Ausländische Banken <strong>und</strong> Finanzdienstleister<br />
profitieren, sowie Auswanderer<br />
(Wohnsitzverlagerer) <strong>und</strong> Firmengründer<br />
im Ausland.<br />
Herr Miller, welche Lösungen haben Sie<br />
für Anleger?<br />
In meinem aktuellen Buch „Abgeltungssteuer<br />
<strong>–</strong>NEIN DANKE!“ Stelle ich 3<br />
gr<strong>und</strong>legende Strategien ausführlich vor.<br />
Die Optimierung oder Vermeidung durch<br />
Konservierung <strong>und</strong> Nutzung der Altbestandsregelung<br />
bis zum 31.12.2008. Die<br />
Optimierung durch Versicherung <strong>–</strong> (Lebensversicherungsmäntel),<br />
welche auch<br />
nach dem 31.12.2008 möglich ist <strong>und</strong> die<br />
Optimierung durch Verlagerung. Hier<br />
beispielsweise Gesellschaftsgründungen<br />
oder Wohnsitzverlagerungen. Es gibt dabei<br />
jedoch keine ultimative Strategie für<br />
die Abgeltungssteuer. Wie bei der privaten<br />
Altersvorsorge (gesetzliche, betriebliche,<br />
private) sollten Anleger Ihr Vermögen<br />
auch bei der Abgeltungssteuer auf mehrere<br />
Säulen <strong>und</strong> Strategien verteilen <strong>und</strong> aussteuern.<br />
Es gibt also zukünftig auch Kapitalanlagen<br />
die von der Abgeltungssteuer nicht<br />
betroffen sind?<br />
Ja. Beispielsweise Riester-Verträge <strong>und</strong><br />
Rürup-Rentenverträge (Nachgelagerte Besteuerung,<br />
Einzahlungen steuerfrei), Private<br />
Rentenversicherungen, Kapitalbildende<br />
Lebensversicherungen (bei Mindestlaufzeit<br />
12 Jahre <strong>und</strong> Auszahlung nach dem<br />
60. Lebensjahr), die Altersvorsorge über<br />
die Firma, Geschlossene Immobilien-,<br />
Windkraft-, Solar-, Medien-, Leasing-,<br />
Schiffs- <strong>und</strong> Lebensversicherungs-Fonds,<br />
vermietete Immobilien <strong>und</strong> Eigenheime<br />
oder Physische Investments, beispielsweise<br />
Direktinvestitionen in Gold, Edelmetalle<br />
oder Kunst.<br />
Herr Miller wie sieht Ihr Fazit im Zusammenhang<br />
mit der Abgeltungssteuer<br />
aus?<br />
Abgeltungssteuern können ein einfaches<br />
<strong>und</strong> effizientes Verfahren sein, um Erträge<br />
des privaten Vermögensbereichs massvoll<br />
zu besteuern. Das zeigen auch andere<br />
Län-der. Die Deutsche Umsetzungsvariante<br />
hat leider wesentliche Schwächen. Der<br />
Steuersatz ist zu hoch (vor allem unter<br />
Berücksichtigung von Solidaritätszuschlag<br />
<strong>und</strong> Kirchensteuern), Eigenkapital wird<br />
gegenüber Fremdkapital diskriminiert,<br />
langfristige Anlagen werden einschließlich<br />
Inflation besteuert, nicht gefördert <strong>und</strong> der<br />
private Vermögensaufbau wird generell geschwächt.<br />
Vermögensinhaber mit der Bereitschaft,<br />
international Risikokapital bereitzustellen<br />
(Aktionäre), zählen ebenso zu<br />
den Verlierern der Deutschen Abgeltungssteuer.<br />
Es bieten sich jedoch Möglichkeiten<br />
(3 Gr<strong>und</strong>legende Strategien) von der Nutzung<br />
privilegierter Modelle wie Lebensversicherungsmäntel<br />
bis hin zu Wohnsitzverlagerungen!<br />
Auch Dachfonds, ETF´s<br />
<strong>und</strong> der Kauf von Aktien zur Nutzung der<br />
Altbestandsregelung vor dem 01.01.2009<br />
sind intelligente Möglichkeiten welche ich<br />
alle in meinem Buch „Abgeltungssteuer <strong>–</strong><br />
NEIN DANKE!“ vorstelle.<br />
Vielen Dank für das Gespräch Herr<br />
Miller.<br />
Makus Miller<br />
Vermögensmanager<br />
Geopolitical.biz<br />
Olaf Heinz<br />
Mitglied der<br />
Geschäftsleitung<br />
Tradejet AG<br />
Dividendenrendite als Absicherung in unsicheren Börsenzeiten<br />
Wer an den Aktienmärkten Rendite, Sicherheit <strong>und</strong> Kontinuität sucht, wird sich vor allem für ein Anlagekonzept interessieren: die Dividendenrenditestrategie.<br />
Von Nicolas Mange<br />
Zwar sind in den letzten Monaten die<br />
Aktienkurse aufgr<strong>und</strong> der US-Hypothekarkrise<br />
weltweit ins Rutschen gekommen,<br />
der operative Geschäftsgang von vielen<br />
Firmen ausserhalb der Finanzbranche<br />
war jedoch anhaltend stark <strong>und</strong> hat sich in<br />
hohen Geldflüssen niedergeschlagen. Aufgr<strong>und</strong><br />
mangelnder oder nur mit sehr hohen<br />
Kosten verb<strong>und</strong>enen externen Wachstumsmöglichkeiten,<br />
<strong>und</strong> um den Return<br />
on Equity (ROE) nicht zu stark unter<br />
Druck zu setzen, haben viele Firmen ihre<br />
Gewinne deshalb in Form von erhöhten<br />
Dividenden ausgeschüttet, statt im Unternehmen<br />
zu behalten.<br />
Stabilität durch Dividende<br />
Hohe Gewinnausschüttungen der<br />
Unternehmen entsprechen dem Bedürfnis<br />
der Anleger, vor allem in unsicheren<br />
Zeiten, nach einer hohen Verzinsung ihres<br />
Kapitals. Statt Aktien von wachstumsorientierten<br />
Unternehmen, welche unter<br />
Umständen teure Akquisitionen tätigen,<br />
werden vermehrt Firmen gesucht, welche<br />
ihre Gewinne an ihre Kapitalgeber zurückfliessen<br />
lassen. Regelmässige Dividendenausschüttungen<br />
erhöhen die Stabilität im<br />
Depot <strong>und</strong> bieten eine konstante Renditequelle.<br />
Dividendenstarke Aktien stehen<br />
denn auch in den momentan turbulenten<br />
Zeiten hoch im Kurs der Anleger, was auch<br />
zu einer erfreulichen Kursentwicklung<br />
dieser Titel beiträgt. Empirische Untersuchungen<br />
zeigen denn auch, dass eine<br />
langfristig überdurchschnittliche Dividendenrendite<br />
mit einer langfristig überdurchschnittlichen<br />
Performance einhergeht.<br />
Gleichgewicht zwischen Dividende<br />
<strong>und</strong> Investitionen der Unternehmung<br />
Nicht jede Aktie mit einer hohen Dividendenrendite<br />
ist jedoch auch eine<br />
lohnende Investitionsperle. Nur Unternehmen<br />
mit nachhaltigen <strong>und</strong> stabilen<br />
Gewinnen sind in der Lage, langfristig <strong>und</strong><br />
regelmässig Dividenden auszuschütten.<br />
Anleger sollten sich bei ihrem Investitionsentscheid<br />
zudem auf das Gleichgewicht<br />
zwischen Gewinnauszahlung <strong>und</strong> Reinvestition<br />
des Gewinnes konzentrieren. Ein<br />
Unternehmen, das einen zu hohen Teil<br />
des Gewinnes den Aktionären zukommen<br />
lässt, hat weniger Entwicklungspotenzial.<br />
Anleger sollten sich auch darüber im Klaren<br />
sein, ob die Dividende tatsächlich erwirtschaftet<br />
wurde oder aus der Substanz<br />
eines Unternehmens, beispielsweise als<br />
Nennwertrückzahlung, ausbezahlt wurde.<br />
Zu beachtende Faktoren<br />
Die Dividendenrendite wird berechnet,<br />
indem die zuletzt bezahlte Dividende<br />
ins Verhältnis zum aktuellen Kurs gestellt<br />
wird. Die Prozentzahl ist also ein vergangenheitsbezogener<br />
Wert <strong>und</strong> stellt keine<br />
Garantie für eine gleich hohe Gewinnausschüttung<br />
in der Zukunft dar. Die hohen<br />
Dividendenrenditen, welche aktuell beobachtet<br />
werden können, stehen deshalb<br />
auch in direktem Zusammenhang mit dem<br />
rapiden Kursrückgang der Aktien in den<br />
vergangenen Monaten.<br />
Speziell in der Schweiz müssen zudem<br />
auch Steuerüberlegungen miteinbezogen<br />
werden. So unterliegt die Dividende<br />
im Gegensatz zu einem Kapitalgewinn<br />
der Besteuerung <strong>und</strong> wird so deutlich geschmälert.<br />
Dividendenperlen<br />
Eine hohe Dividendenrendite stellt für<br />
sich allein genommen also kein sicheres<br />
Investmentkriterium dar. Bei einem Investmententscheid<br />
aufgr<strong>und</strong> der Dividendenrendite<br />
sollten sich Anleger deshalb auf<br />
grosskapitalisierte Werte konzentrieren.<br />
Diese sind meist besser in der Lage schwierige<br />
Zeiten zu überstehen, ohne dass eine<br />
Gewinnausschüttung gekürzt werden<br />
muss. Als Dividendenperlen stechen uns<br />
in der Schweiz insbesondere Balôise (aktuell<br />
4.1%), Swisscom (4.8%) <strong>und</strong> Novartis<br />
(3.2%) ins Auge. Bei ausländischen<br />
Aktien sind die Dividendenrenditen zum<br />
Teil noch höher. So weisen Fortis (6.9%),<br />
ENI (5.4%) oder Verizon (4.8%) stolze<br />
Dividendenrenditen auf. Aus Risikoüberlegungen<br />
sollte aber auch darauf geachtet<br />
werden, dass bei einer Aktienauswahl aufgr<strong>und</strong><br />
der Dividendenrendite verschiedene<br />
Branchen berücksichtigt werden. Um<br />
eine optimale Analyse der Chancen <strong>und</strong><br />
Risiken von einzelnen Dividendenperlen<br />
zu gewährleisten empfehlen wir den Einsatz<br />
eines entsprechenden Zertifikates<br />
oder Fonds (z.B. DWS Top Dividende.<br />
Der Fonds investiert weltweit in Aktien<br />
mit hoher Marktkapitalisierung, die eine<br />
hohe <strong>und</strong> nachhaltige Dividendenrendite<br />
erwarten lassen. Valoren Nr. 1599 223).<br />
Nicolas Mange<br />
Mitglied der<br />
Direktion<br />
Maerki Baumann &<br />
Co. AG
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 13<br />
Abgeltungssteuer ab 01.01.2009: Tipps, wie Sie Ihr Vermögen vor der<br />
Abgeltungssteuer schützen können<br />
Mit der Einführung der Abgeltungssteuer in Deutschland brechen neue Zeiten für Privatanleger an. Ab 01. Januar 2009 wird die neue Abgeltungssteuer an Kursgewinnen knabbern<br />
<strong>und</strong> die Renditen schmälern. Noch bleiben einige Monate Zeit bis zum Stapellauf der Abgeltungssteuer <strong>–</strong> wertvolle Zeit, um sich auf die gr<strong>und</strong>legenden Änderungen im<br />
Bereich der Besteuerung von Kapitalerträgen vorzubereiten. Anton Vetter, Vorstand der BV & P Vermögen AG aus Kempten/Allgäu informiert Sie, welche Änderungen auf Sie<br />
zukommen werden <strong>und</strong> wie Sie Ihre Anlagestrategie optimal an die neue Steuersituation anpassen können, um nicht unwissend in mögliche Fallen der Abgeltungssteuer zu<br />
treten. Denn es gibt in der Tat einige interessante Möglichkeiten für Anleger, ihr Vermögen vor der Abgeltungssteuer zu schützen.<br />
Von Anton Vetter<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich handelt es sich bei der<br />
Abgeltungssteuer um eine Form der Einkommensteuer,<br />
die auf Einkünfte aus Kapitalvermögen,<br />
z.B. Zinsen, Dividenden,<br />
Investmentfonds-Erträge, Zertifikaten<br />
<strong>und</strong> privaten Veräusserungsgewinnen in<br />
Höhe von 25 % der Bruttoerträge abzüglich<br />
Sparer pauschbetrag erhoben wird. Die<br />
Steuer wird direkt vom jeweiligen Kreditinstitut<br />
einbehalten <strong>und</strong> an die Finanzverwaltung<br />
abgeführt. Je nach individuellem<br />
persönlichem Steuersatz kann die 25 %-ige<br />
Abgeltungssteuer von Vorteil für vermögende<br />
Anleger sein <strong>–</strong> andererseits werden<br />
Anleger auch die Nachteile deutlich zu<br />
spüren bekommen, z.B. die generelle Besteuerung<br />
von Veräusserungsgewinnen,<br />
sprich der Wegfall der zwölfmonatigen<br />
Spekulationsfrist für Investments sowie<br />
die Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens<br />
bei Dividendenerträgen. Diese werden<br />
bisher nur mit dem halben Steuersatz<br />
besteuert, künftig jedoch voll.<br />
Entscheidend ist deshalb, noch vor dem<br />
Einführungsstichtag zu handeln <strong>und</strong> mit<br />
einem langfristigen Anlagekonzept <strong>und</strong><br />
geeigneten Anlageformen die derzeit noch<br />
gültigen Steuervorteile zu nutzen. Denn ab<br />
01. Januar 2009 werden die Einschnitte der<br />
neuen Steuer unaufhaltbar wirksam.<br />
Bestandschutz <strong>–</strong> noch in 2008 kaufen<br />
oder tauschen<br />
Bei allen negativen Berichten hier auch<br />
eine gute Nachricht: Bestehende Aktien<strong>und</strong><br />
Fondsinvestments <strong>und</strong> Wertpapiere,<br />
die bis 31. Dezember 2008 gekauft werden,<br />
unterliegen dem Bestandsschutz <strong>und</strong><br />
sind nach alter Regelung bei Veräusserung<br />
nach zwölf Monaten steuerfrei.<br />
Damit ergibt sich gleich eine zweifache<br />
Chance: Einerseits sichern sich Anleger<br />
noch bis Ende 2008 durch gezielte Depotumschichtungen<br />
den Bestandsschutz<br />
<strong>–</strong> andererseits kann sich die bewusste Realisierung<br />
von Verlusten durch den Verkauf<br />
von Underperformern bis Ende 2008 langfristig<br />
noch einmal lohnen, da diese gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
letztmals bis 2013 vorgetragen <strong>und</strong><br />
mit neuen Kursgewinnen <strong>und</strong> künftig sogar<br />
Zinserträgen verrechnet werden können.<br />
Alleskönner mit Ausdauer gefragt<br />
Auf der Suche nach dem richtigen Investment<br />
zur Steueroptimierung ist die<br />
Auswahl der Anlageinstrumente von entscheidender<br />
Bedeutung: Zunächst sollte<br />
der Anleger auf die konsequente Umsetzung<br />
seiner persönlichen Anlagestrategie<br />
achten, um seine langfristigen Anlageziele<br />
optimal erreichen zu können. Im zweiten<br />
Schritt rückt die Steueroptimierung in den<br />
Focus.<br />
Generell ist es ratsam, solide Werte mit<br />
langfristigem Potenzial noch vor 2009 ins<br />
Depot zu legen <strong>und</strong> bei guter Performance<br />
lange zu halten. Nur wenn ab 2009 keine<br />
Umstrukturierung mehr notwendig ist,<br />
weil die ausgewählten Anlagen eine stabile<br />
Wertentwicklung aufweisen, bleiben<br />
Kursgewinne von der Abgeltungssteuer<br />
verschont.<br />
Beim Blick auf die einzelnen Anlageklassen<br />
wird klar, dass es deutliche Unterschiede<br />
hinsichtlich der Auswirkungen<br />
der Abgeltungssteuer gibt: So werden ab<br />
2009 festverzinsliche Anlagen (Anleihen,<br />
Sparbriefe, Zinspapiere) für Spitzenverdiener<br />
an Attraktivität gewinnen. Anstelle<br />
des persönlichen Steuersatzes von bis zu<br />
45 % werden dann lediglich 25 % Abgeltungssteuer<br />
erhoben. Deshalb befürchten<br />
Kritiker ab 2009 eine Zunahme von risikoarmen<br />
festverzinslichen Wertpapieren zu<br />
Lasten von Risikopapieren. Dadurch würden<br />
die Anlagerenditen der Sparer jedoch<br />
weiter sinken. Aufgr<strong>und</strong> der langfristig<br />
höheren Rendite am Aktienmarkt sollten<br />
Anleger mit langfristigem Anlagehorizont<br />
auch weiterhin zu soliden Aktientiteln<br />
greifen.<br />
Zertifikate haben sich in der Vergangenheit<br />
steigender Beliebtheit erfreut. Aber<br />
nur solche, die in der Übergangszeit vor<br />
dem 15. März 2007 gekauft wurden oder<br />
vor dem 30. Juni 2009 verkauft werden,<br />
kommen noch in den Genuss der Steuerfreiheit<br />
<strong>–</strong> vorausgesetzt, sie wurden mindestens<br />
ein Jahr gehalten <strong>und</strong> werden nicht<br />
als Finanzinnovation eingestuft. Auf diese<br />
entfiel auch bisher schon der persönliche<br />
Steuersatz <strong>–</strong> insofern stellen sich Finanzinnovationen<br />
(z.B. Garantiezertifikate)<br />
durch die neue Steuerregelung in vielen<br />
Fällen besser gegenüber der bisherigen<br />
Praxis.<br />
Immobilienfonds <strong>und</strong> Immobilien als<br />
Direktinvestments gehören zu den Gewinnern<br />
der Steuerreform. Sie werden wie<br />
bisher von der neuen Steuer nicht erfasst,<br />
sofern die Mindesthaltedauer 10 Jahre beträgt.<br />
Ein harter Schlag für Vermögenssparer<br />
dürfte die steuerliche Behandlung<br />
des Wertzuwachses aus Fondssparplänen<br />
sein: Die Abgeltungssteuer wird bei allen<br />
Fondsanteilen fällig, die ab 01.01.2009 gekauft<br />
werden.<br />
Gleiches gilt für alle Kursgewinne aus<br />
Investmentfonds <strong>–</strong> es sei denn, sie werden<br />
noch vor dem 01.01.2009 gekauft (Bestandsschutz).<br />
Lebens- <strong>und</strong> Rentenversicherungen mit<br />
Kapitalwahlrecht sind von der Abgeltungssteuer<br />
ebenso ausgenommen. Die Erträge<br />
aus Lebensversicherungen werden nachgelagert<br />
besteuert. Bei Verträgen mit mit<br />
einer Mindestlaufzeit von 12 Jahren <strong>und</strong><br />
Auszahlung nach dem vollendeten 60.<br />
Lebensjahr unterliegen die Erträge auch<br />
weiterhin dem Halbeinkünfteverfahren.<br />
Andernfalls wird der Vermögenszuwachs<br />
bei Auszahlung mit 25 % Abgeltungssteuer<br />
belastet.<br />
Produkt-Schmieden auf<br />
Hochtouren<br />
Als Folge der Abgeltungssteuer halten<br />
Privatinvestoren bereits jetzt Ausschau<br />
nach Produkten, die noch in 2008 bedenkenlos<br />
gekauft <strong>und</strong> nach vielen Jahren <strong>–</strong><br />
natürlich mit erfreulichen Kursgewinnen<br />
<strong>und</strong> ohne Abgeltungssteuerabzug <strong>–</strong> verkauft<br />
werden können.<br />
So entstanden <strong>und</strong> entstehen zahlreiche<br />
neue Anlageinstrumente, wie z.B. im<br />
Bereich der Dachfonds <strong>und</strong> Multi-Asset-<br />
Fonds oder bei fondsgeb<strong>und</strong>enen Lebensversicherungen.<br />
Anleger sollten bei ihren<br />
Entscheidungen aber die jeweilige Kostenstruktur<br />
nicht ausser Acht lassen, denn<br />
oftmals wird doppelt abkassiert: Beispielsweise<br />
fallen bei Dachfonds neben dem<br />
Ausgabeaufschlag <strong>und</strong> der Managementfee<br />
auch noch Kosten für die Verwaltung<br />
der Einzelfonds an. Ausserdem sollte das<br />
Fondsmanagement <strong>und</strong> der Investmentansatz<br />
einer kritischen Prüfung unterzogen<br />
werden. Bei fondsgeb<strong>und</strong>enen Lebensversicherungen<br />
fallen z.B. zusätzliche Kosten<br />
für den Versicherungsschutz (Risikoprämie)<br />
an.<br />
Tipp 1: Fondsgeb<strong>und</strong>ene Lebensversicherung<br />
Ein geeignetes Instrument zur Steueroptimierung<br />
wird künftig die fondsgeb<strong>und</strong>ene<br />
Lebensversicherung sein, da sie in<br />
der Anlagepolitik flexibel bleibt <strong>und</strong> die<br />
Erträge während der Laufzeit steuer- <strong>und</strong><br />
renditeoptimiert angesammelt werden<br />
können <strong>–</strong> unter Einsatz von Investmentfonds<br />
innerhalb der Versicherung. Neben<br />
den allgemein bekannten Vorteilen einer<br />
Lebensversicherung, wie z.B. die Absicherung<br />
für den Todesfall oder die Wahlmöglichkeit<br />
einer lebenslangen Rentenzahlung,<br />
profitiert diese Anlageform vom Steuerst<strong>und</strong>ungseffekt,<br />
was sich wiederum positiv<br />
auf die Renditeentwicklung auswirkt.<br />
Dies lässt die fondsgeb<strong>und</strong>ene Lebensversicherung<br />
im Wettstreit um gute Renditeplatzierungen<br />
bei Nachsteuerbetrachtung<br />
deutlich nach oben klettern. Auszahlungen<br />
nach Ablauf können steuergünstig in Jahre<br />
verlagert werden, in denen die Steuerprogression<br />
abnimmt, z.B. ins Rentenalter. So<br />
müssten beispielsweise die Gewinne bei<br />
einem individuellen Steuersatz von 30 %<br />
bei Fälligkeit nur mit 15 % versteuert werden.<br />
Tipp 2: Mischfonds mit vermögensverwaltendem<br />
Ansatz als Basisinstrument<br />
Eine Reihe von kleineren Fondsgesellschaften<br />
<strong>und</strong> Vermögensverwaltern haben<br />
interessante Mischfonds mit vermögensverwaltendem<br />
Charakter aufgelegt. Diese<br />
Fonds versprechen langfristiges Wachstumspotenzial<br />
durch einen ausgewogenen<br />
Investmentstil. Idealerweise kommen bei<br />
der Veranlagung auch passiv gemanagte<br />
Indexfonds (ETFs <strong>–</strong> Exchange Traded<br />
F<strong>und</strong>s) zum Einsatz.<br />
ETFs bieten eine optimale Risikostreuung,<br />
absolute Transparenz <strong>und</strong> Flexibilität,<br />
denn mit nur einer einzigen Transaktion<br />
an der Börse kauft der Fondsmanager<br />
einen ganzen Korb von Wertpapieren, der<br />
einen Index abbildet <strong>und</strong> sich auf einzelne<br />
Länder <strong>und</strong> Regionen ebenso beziehen<br />
kann wie auf bestimmte Themen, Zinsen,<br />
Rohstoffe oder Strategien. Ein weiterer<br />
Pluspunkt sind die niedrigen Kosten: Im<br />
Durchschnitt werden nur zwischen 0,10 %<br />
<strong>und</strong> 0,60 % Managementfee fällig (Vergleich<br />
klassische Fonds: 1,00 <strong>–</strong> 2,00 %), auf<br />
Ausgabeaufschläge verzichten ETFs ganz<br />
(Vergleich klassische Fonds: oftmals bis zu<br />
5,00 %). Und ganz nebenbei fällt auch hier<br />
keine Abgeltungssteuer bei Kursgewinnen<br />
an <strong>–</strong> der Anleger setzt den Fondsmanager<br />
somit auf lange Sicht als Vermögensverwalter<br />
<strong>und</strong> Steuersparer zugleich ein.<br />
Ein lohnender Vergleich<br />
Die untenstehende Vergleichsrechnung<br />
zeigt, dass die Vermögensanlage in einer<br />
fondsgeb<strong>und</strong>enen Lebensversicherung<br />
durchaus Vorteile in der Nachsteuerrendite<br />
gegenüber der klassischen Depotanlage<br />
vorweisen kann. Dabei wurden die üblicherweise<br />
anfallenden Kosten mit berücksichtigt.<br />
Berechnungsgr<strong>und</strong>lage bei der<br />
fondsgeb<strong>und</strong>enen Lebensversicherung ist<br />
eine Laufzeit von mindestens 12 Jahren<br />
<strong>und</strong> Endablauf nach dem 60. Lebensjahr<br />
sowie der Spitzensteuersatz.<br />
Einen noch grösseren Vorteil verbucht<br />
ein Anleger, der in einen Fonds mit vermögensverwaltendem<br />
Ansatz investiert.<br />
Wichtig ist dabei vor allem die Kostenseite.<br />
Der Anleger sollte auf jeden Fall darauf<br />
achten, dass der Fonds in kostengünstige<br />
Anlageprodukte (z.B. ETFs) investiert,<br />
die Managementfee im Rahmen ist <strong>und</strong><br />
für den Abschluss kein Ausgabeaufschlag<br />
verrechnet wird. Teure Ausgabeaufschläge<br />
können den Vorteil einer Fondsanlage<br />
schnell dahin schmelzen lassen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Themenkomplexität <strong>und</strong><br />
der unterschiedlichen Anlegerbedürfnisse<br />
ist im Einzelfall immer zu prüfen, welche<br />
Anlageform für den einzelnen Anleger die<br />
beste Alternative darstellt. Gerne können<br />
Sie hierzu unter info@bv-partner.de oder<br />
Tel: +49 (0)831 - 960780-0 Kontakt zum<br />
Autor aufnehmen.<br />
Vergleichsrechnung Vermögensverwaltung / fondsgeb<strong>und</strong>ene Lebensversicherung / Fonds<br />
Anlagesumme EUR 1’000’000.00 Abgeltungssteuersatz inkl. Solidaritätszuschlag<br />
(+ evtl. Kirchensteuer)<br />
Laufzeit Vermögensverwaltung Lebensversicherung Fonds<br />
1 1’035’413.63 1’034’550.00 1’046’500.00<br />
2 1’072’081.37 1’081’104.75 1’095’162.25<br />
3 1’110’047.66 1’129’754.46 1’146’087.29<br />
4 1’149’358.47 1’180’593.41 1’199’380.35<br />
5 1’190’061.42 1’233’720.12 1’255’151.54<br />
6 1’232’205.81 1’289’237.52 1’313’516.09<br />
7 1’275’842.69 1’347’253.21 1’374’594.58<br />
8 1’321’024.90 1’407’879.61 1’438’513.23<br />
9 1’367’807.18 1’471’234.19 1’505’404.10<br />
10 1’416’246.19 1’537’439.73 1’575’405.39<br />
11 1’466’400.61 1’606’624.52 1’648’661.74<br />
12 1’518’331.17 1’678’922.62 1’725’324.51<br />
13 1’572’100.78 1’754’474.14 1’805’552.10<br />
14 1’627’774.56 1’833’425.47 1’889’510.27<br />
15 1’685’419.96 1’915’929.62 1’977’372.50<br />
angenommene Rendite 6.00% 6.00% 6.00%<br />
Wertzuwachs in EUR nach Steuern nach 15 Jahren (angenommener<br />
Steuersatz 42 % + Solidaritätszuschlag)<br />
26.4%<br />
685’419.96 713’005.41 977’372.50<br />
Anlagestrategie (Aktien/Renten) 50 - 50 50 - 50 50 - 50<br />
Über den Autor:<br />
Anton Vetter ist Vorstand bei der BV<br />
& P Vermögen AG mit Firmensitz in<br />
Kempten/Allgäu. Das Finanzdienstleistungsinstitut,<br />
dessen Kerngeschäft die<br />
honorarbasierte Vermögensverwaltung<br />
ist, entwickelt spezielle Vermögensverwaltungskonzepte<br />
mit Exchange Traded<br />
F<strong>und</strong>s (ETFs) für vermögende Privat- <strong>und</strong><br />
Firmenk<strong>und</strong>en. Anton Vetter verfügt<br />
über jahrelange Erfahrung im Private<br />
Banking auf internationaler Ebene. Er<br />
ist zertifizierter Financial Planner (CFP),<br />
Mitglied des Financial Planner Standards<br />
Board Deutschland <strong>und</strong> Referent bei<br />
zahlreichen internationalen Seminarveranstaltungen.<br />
Anton Vetter<br />
Vorstand BV & P<br />
Vermögen AG
Seite 14<br />
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Saisonalität <strong>und</strong> saisonales Trading<br />
Jahreszeiten sind ein Haupteinflussfaktor sowohl auf die Rohstoffmärkte, als auch auf die Finanzmärkte. Sie wirken, oft unbeachtet, im Hintergr<strong>und</strong> auf die Kursentwicklung<br />
<strong>und</strong> beeinflussen die Wahrscheinlichkeit einer Kursbewegung. Nachfolgend werden verschiedene Wege gezeigt, wie Trader saisonale Muster nutzen können, <strong>und</strong> was sie dabei<br />
beachten sollten.<br />
Von Dimitri Speck<br />
Saisonalität ist ein jahreszeitlich bedingter<br />
Verlauf, wie z. B. die Temperatur. In der<br />
Folge der natürlichen Prozesse unterliegen<br />
viele Warenpreise saisonalen Schwankungen,<br />
denn Erntephasen oder Heizperioden<br />
treten jahreszeitlich bedingt auf. So ist<br />
Heizöl im Sommer preiswerter als während<br />
der Heizsaison. Es gibt saisonale<br />
Muster aber auch in den Finanzmärkten,<br />
denn für kalendarische Phänomene kommen<br />
viele Ursachen in Frage. Dazu gehören<br />
offenk<strong>und</strong>igere wie Ausschüttungen zu<br />
bestimmten Terminen, aber auch weniger<br />
bekannte wie die Stimmungsbesserung<br />
vor Feiertagen. Saisonalität umfasst auch<br />
andere Zeitspannen als ein Jahr, beispielsweise<br />
bei der Intraday-Saisonalität. Zudem<br />
weisen an den Märkten nicht nur Preise<br />
nutzbare saisonale Verläufe auf, sondern<br />
etwa auch die Volatilität.<br />
Bild 1 zeigt, dass Heizöl im Juni <strong>und</strong> im<br />
Juli am preiswertesten war, im Hochsommer<br />
aufgr<strong>und</strong> erster Anschaffungen der<br />
Preisanstieg begann <strong>und</strong> von Oktober bis<br />
Januar, während der Heizsaison, am teuersten<br />
war. Viele Eigenheimbesitzer <strong>und</strong><br />
Hausverwalter decken sich bereits vor Beginn<br />
der Heizsaison mit ihrem Brennstoff<br />
ein. Das aber hat zur Folge, dass die Preise<br />
bereits dann steigen. Dies verdeutlicht, wie<br />
wichtig es ist, saisonale Verläufe empirisch<br />
zu überprüfen <strong>und</strong> exakt auszuwerten, <strong>und</strong><br />
sich nicht von vorgefassten Vorstellungen<br />
leiten zu lassen.<br />
Was ist ein saisonaler Chart?<br />
Saisonale Verläufe werden durch saisonale<br />
Charts am besten greifbar. Im Unterschied<br />
zu üblichen Charts zeigen saisonale<br />
Charts (Bild 2) nicht die Kurse über einen<br />
bestimmten Zeitraum. Vielmehr stellen sie<br />
den typischen Verlauf zu einer bestimmten<br />
Jahreszeit nach Art eines Durchschnitts<br />
dar. Stieg der Kurs im Mittel zu einer bestimmten<br />
Jahreszeit, so äussert sich dies<br />
im Chart durch einen steigenden Verlauf.<br />
Auf der horizontalen Achse ist die Zeit im<br />
Jahr eingetragen, auf der vertikalen Achse<br />
die Preisinformation. Gut gemachte saisonale<br />
Charts weisen einen taggenauen Verlauf<br />
auf, sind um kalendarische Anomalien<br />
wie verschobene Feiertage bereinigt, <strong>und</strong><br />
zeigen die Preisinformation präzise. Es<br />
ist dann ohne aufwändige Berechnungen<br />
möglich, direkt aus dem Chart den annualisierten<br />
Prozent-Ertrag einer saisonalen<br />
Handelsstrategie abzulesen. Ein darin Geübter<br />
kann einen groben saisonalen Chart<br />
auch selbst mit Hilfe einer Tabellenkalkulation<br />
erstellen, was für eine erste Einschätzung<br />
der saisonalen Tendenz reicht.<br />
Der Dow Jones im Jahresverlauf<br />
Bild 3 zeigt den saisonalen Verlauf des<br />
Dow Jones über einen Zeitraum von 34<br />
Jahren. Man erkennt eine grosse saisonale<br />
Aufwärtsbewegung bis Anfang Juni. Sie<br />
beginnt im Vorjahr Ende Oktober. In der<br />
übrigen Zeit, von Anfang Juni bis Ende<br />
Oktober, erzielten die amerikanischen Aktienmärkte<br />
im Mittel einen Verlust.<br />
Wer während des Berechnungszeitraums<br />
(27. Oktober 1970 bis 27. Oktober 2004)<br />
nur in den saisonal günstigen Phasen zwischen<br />
dem 27. Oktober <strong>und</strong> dem 6. Juni<br />
investiert war, hätte einen Gewinn von 14<br />
107 Punkten gemacht. In 29 der 34 Jahre<br />
hätte er dabei einen Gewinn erzielt. Durch<br />
ein Investment in der saisonal schlechten<br />
Zeit vom 6. Juni bis zum 27. Oktober hätte<br />
er hingegen einen Verlust von 4 860 Punkten<br />
erlitten. Einem durchschnittlichen<br />
Gewinn von 11,1 Prozent pro Jahr in der<br />
saisonal günstigen Phase steht ein Verlust<br />
von 2,8 Prozent pro Jahr in der saisonal<br />
schlechten gegenüber. Zu diesem saisonalen<br />
Verlust kam es sogar trotz der langjährigen<br />
Hausse. Zudem wären während der<br />
übrigen Zeit, immerhin knapp fünf Monate,<br />
die Mittel frei, andere Investments zu<br />
tätigen. Zum Vergleich: Eine Buy & Hold-<br />
Strategie hätte 7,9 Prozent im Jahresdurchschnitt<br />
erzielt.<br />
Die US-Anleihen im Jahresverlauf<br />
Eine Möglichkeit, die Gelder während<br />
der für Aktien saisonal schlechten Zeit zu<br />
parken, bietet der Anleihenmarkt. Denn<br />
auch die Bonds weisen einen saisonalen<br />
Verlauf auf. Dieser verläuft oft konträr zum<br />
Aktienmarkt. Der Gr<strong>und</strong> hierfür dürfte<br />
in der wechselseitigen Beziehung zur Saisonalität<br />
des Aktienmarktes liegen (Umschichtungen;<br />
abwechselnde Attraktivität<br />
von Aktien <strong>und</strong> Bonds). Bild 4 zeigt den<br />
saisonalen Verlauf eines Anleiheninvestments.<br />
In dieser Darstellung scheinen<br />
aufgr<strong>und</strong> des enthaltenen stetigen Zinsertrags<br />
die Schwankungen gering zu sein.<br />
Dennoch ist die Schwäche in den ersten<br />
Monaten gut zu erkennen, gefolgt von der<br />
darauffolgenden Stärke (man könnte für<br />
den Anleihenmarkt sagen: „Buy in May“).<br />
Dies führt uns zurück zum Aktienmarkt.<br />
Der saisonale Chart des Dow Jones gibt<br />
nämlich Anlass, einen der bekanntesten<br />
<strong>und</strong> ältesten saisonalen Sprüche, ja sogar<br />
Timing-Sprüche insgesamt, zu überprüfen:<br />
„Sell in May and go away.“ Zwar ist<br />
der Spruch, er stammt wohl aus Grossbritannien,<br />
für heutige Verhältnisse nicht<br />
präzise genug. Eine aktualisierte, auf den<br />
US-Markt angepasste Regel würde heute<br />
erst etwas später zum Verkauf anraten.<br />
Dennoch ist erstaunlich, dass die saisonale<br />
Schwäche weiterhin nach dem Mai stattfindet.<br />
Jedoch gibt der Spruch auch Anlass,<br />
daran zu erinnern, dass saisonale Verläufe<br />
sich ändern können <strong>und</strong> auf ihre Aktualität<br />
<strong>und</strong> Stabilität hin untersucht werden<br />
müssen.<br />
Langfristige Saisonalität<br />
Ein starkes Indiz für einen stabilen saisonalen<br />
Verlauf ist das Auftreten auch in<br />
langfristiger Betrachtung. Die Wahrscheinlichkeit<br />
eines blossen Zufalls ist dann sehr<br />
gering. Vielmehr sollten dann f<strong>und</strong>ierte<br />
Gründe die Ursache des jahreszeitlichen<br />
Verlaufs sein. Bild 5 zeigt erneut den saisonalen<br />
Verlauf des Dow Jones, diesmal aber<br />
über den gesamten verfügbaren Zeitraum,<br />
seit 1896 bis heute.<br />
Deutlich erkennbar ist, dass die Septemberschwäche<br />
auch bei langfristiger<br />
Betrachtung vorliegt. Dasselbe gilt für die<br />
Stärke der ersten Monate im Jahresverlauf.<br />
Besonders erwähnenswert ist aber<br />
die Stärke von Mitte Dezember bis Anfang<br />
Januar, die Jahresendrally. Der Chart zeigt<br />
klar ihren überproportionalen Steigungswinkel.<br />
B1) Saisonaler Verlauf von Heizöl<br />
Hier ist zu erkennen, dass Heizöl im Juni<br />
<strong>und</strong> im Juli am preiswertesten <strong>und</strong> von Oktober<br />
bis Januar, also während der Heizsaison,<br />
am teuersten war.<br />
B2) Konstruktion eines saisonalen Charts<br />
Saisonale Charts zeigen nicht die Kurse<br />
über einen bestimmten Zeitraum, sondern<br />
stellen den typischen Verlauf zu einer bestimmten<br />
Jahreszeit nach Art eines Durchschnitts<br />
dar.<br />
B3) Saisonaler Verlauf des Dow Jones<br />
Bis Anfang Juni steigen die Preise, dann erfolgt<br />
eine Pause bzw. Verluste <strong>und</strong> ab Oktober<br />
ist wieder mit steigenden Kursen zu<br />
rechnen.<br />
B4) Saisonaler Verlauf der Anleihen<br />
Im Gegensatz zum Aktienmarkt werden<br />
Anleihen im Mai durchaus attraktiv.<br />
B5) Verlauf des Dow Jones, langfristig<br />
Dieses Bild zeigt den saisonalen Verlauf<br />
des Dow Jones Industrial Average über den<br />
gesamten verfügbaren Zeitraum, also von<br />
1896 bis heute.<br />
B6) Jahresendrally, Performance im S&P<br />
Bild 6 zeigt den Ertrag aller letzten 20 Jahresendrallies.<br />
Was ist ein saisonales Muster?<br />
Traden kann man keinen ganzen jahreszeitlichen<br />
Verlauf, sondern stets bloss ein<br />
einzelnes saisonales Muster. Ein saisonales<br />
Muster ist eine besonders markante saisonale<br />
Bewegung zwischen zwei Tagen.<br />
Dabei ist meist auch eine besonders hohe<br />
Eintrittshäufigkeit wünschenswert, eine<br />
noch vorhandene Aktualität des Musters,<br />
<strong>und</strong> das Vorliegen eines nachvollziehbaren<br />
Gr<strong>und</strong>es der Bewegung. Saisonale Muster<br />
können kurz-, mittel- oder langfristiger Natur<br />
sein. Sie können sich auch überlappen.<br />
Nur bezüglich einzelner saisonaler Muster<br />
lassen sich dann weitere statistische Angaben<br />
machen.<br />
Ein prägnantes saisonales Muster für den<br />
US-Aktienmarkt ist die Jahresendrally. Sie<br />
beginnt am 15.12. <strong>und</strong> endet am 7.1. des<br />
Folgejahres. Im S&P 500, dem massgeblichen<br />
Index für die Futures, kam es in 16<br />
der letzten 20 Jahre zu einem Anstieg während<br />
dieser Zeit. Er betrug dann im Mittel<br />
3,2 Prozent. Nur viermal entstanden Verluste<br />
von durchschnittlich minus 1,6 Prozent.<br />
Insgesamt stieg der S&P im Mittel<br />
der 20 Jahre 2,2 Prozent während dieser<br />
nur 15 Handelstage.<br />
Der US-Dollar im Jahresverlauf<br />
Ein weiteres, weitgehend unbekanntes<br />
saisonales Muster um den Jahreswechsel<br />
herum, weist der Dollar auf. Bild 7<br />
zeigt den saisonalen Verlauf des Euro<br />
zum Dollar (errechnet aus den Daten bis<br />
einschliesslich Januar 2004). Man sieht<br />
deutlich, dass der Euro bis Ende Dezember<br />
saisonal steigt, um dann zum Jahreswechsel<br />
zu drehen <strong>und</strong> bis Ende Januar zu<br />
fallen. Zum Jahreswechsel fliesst Geld aus<br />
dem Dollarraum, um dann gleich wieder<br />
zurückzukehren. Die Gründe liegen anscheinend<br />
im Stichtag des Jahresendes (für<br />
die Steuer bzw. die Bilanz). So war auch<br />
jüngst bis in den Dezember 2004 hinein<br />
der Euro fest. Die Stimmung für den Dollar<br />
war auf dem Tiefpunkt. Angesichts des<br />
hohen Leistungsbilanzdefizits <strong>und</strong> eines<br />
etablierten Abwärtstrends konnten sich<br />
nur wenige Marktbeobachter einen festen<br />
Dollar vorstellen. Dennoch kam es genau<br />
zum Jahreswechsel zu einer Trendumkehr,<br />
die viele überraschte. Nicht so die Nutzer<br />
saisonaler Analysemethoden, denn genau<br />
zum Jahreswechsel war eine Trendumkehr<br />
am ehesten zu erwarten.<br />
Andere Phasenlängen<br />
Saisonale Verläufe gibt es nicht nur im<br />
Einjahresbereich, sondern auch für andere<br />
Periodenlängen (man spricht dann auch<br />
von Zyklen). Im kurzfristigen Bereich ist<br />
vor allem die Intraday-Saisonalität erwähnenswert.<br />
So weist etwa der S&P 500 Intraday<br />
Muster auf, die in der Grössenordnung<br />
von einem Promille liegen können.<br />
Das ist nicht nur für Daytrader von Bedeutung,<br />
sondern kann auch für bessere Einbzw.<br />
Ausstiegszeitpunkte genutzt werden.<br />
Hingewiesen sei auch auf die Wochen- <strong>und</strong><br />
die Monatssaisonalität. Im langfristigen<br />
Bereich ist bereits vor Jahrzehnten aufgefallen,<br />
dass die auf „5“ endenden Jahre<br />
(wie 1905) des Zehnjahreszyklus meist<br />
fest sind (siehe TRADERS´ Februar 2005,<br />
S. 10). Wir wissen allerdings nicht, wieso<br />
dies der Fall ist. Bezüglich des Gr<strong>und</strong>es<br />
f<strong>und</strong>ierter ist der Vierjahres- bzw. Wahlzyklus.<br />
US-Präsidenten wollen wiedergewählt<br />
werden, bzw. sie favorisieren einen<br />
Nachfolger aus der eigenen Partei. Deshalb<br />
tragen sie, aber auch die Notenbank, dafür<br />
Sorge, dass die Wirtschaft vor der Wahl gut<br />
läuft. Unpopuläre Massnahmen, wie solche<br />
zur Konsolidierung, werden hingegen<br />
meist nach der Wahl durchgeführt.<br />
Der Wahlzyklus im US-Aktienmarkt<br />
Der Verlauf der Aktienmärkte ist kaum<br />
davon abhängig, ob ein Republikaner oder<br />
Demokrat Präsident wird. So gab es feste<br />
Börsen sowohl unter Clinton (Demokrat),<br />
als auch unter Reagan (Republikaner).<br />
Bild 8 differenziert deshalb nicht nach der<br />
Partei. Vielmehr zeigt es den Verlauf des<br />
Dow Jones in Abhängigkeit vom Jahr innerhalb<br />
der Wahlperiode über einen Zeitraum<br />
von gut h<strong>und</strong>ert Jahren. Oberhalb<br />
von „Election“ ist somit der durchschnittliche<br />
Verlauf aller Wahljahre dargestellt,<br />
oberhalb von „Post-Elect.“ der aller Nachwahljahre,<br />
oberhalb von „Midterm“ der aller<br />
Zwischenwahljahre, <strong>und</strong> oberhalb von<br />
„Pre-Election“ der aller Vorwahljahre. Die<br />
durchschnittliche Gesamtperformance<br />
über vier Jahre liegt bei 25 Prozent (s. Skala<br />
links).<br />
Um 7,5 Prozent stieg der Dow Jones<br />
durchschnittlich in den letzten h<strong>und</strong>ert<br />
Jahren, wenn es sich um ein Wahljahr handelte.<br />
In den Vorwahljahren schnitt er mit<br />
9,3 Prozent sogar noch besser ab. In Nachwahljahren<br />
war auch die Häufigkeit sehr<br />
hoch, dass mit Gewinnen abgeschlossen<br />
wurde. Das Nachwahljahr (mit 3,5 Prozent)<br />
<strong>und</strong> das Zwischenwahljahr (mit 2,8<br />
Prozent) erzielten hingegen nur einen geringen<br />
Ertrag. Diese Ergebnisse decken<br />
sich weitgehend mit den wahltaktischen<br />
Gründen des Vierjahreszyklus.<br />
Märkte im Vierjahreszyklus<br />
Neben dem US-Aktienmarkt besitzen<br />
auch der Devisenmarkt <strong>und</strong> der Anleihenmarkt<br />
Vierjahreszyklen. Beim Anleihenmarkt<br />
fällt vor allem auf, dass das Vorwahljahr<br />
typischerweise recht schwach ist.<br />
Dies ist genau reziprok zum Aktienmarkt<br />
<strong>und</strong> stärkt die Vermutung, dass die beiden<br />
Märkte in ihrer Zyklik durch Investmentpräferenzen<br />
<strong>und</strong> Umschichtungen miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Auch die Aktienmärkte<br />
anderer Länder weisen oft einen<br />
Vierjahreszyklus auf. Das ergibt sich aus<br />
der Dominanz der US-Börse, deren Entwicklung<br />
die anderer Länder beeinflusst.<br />
Das kann im übrigen sogar für Länder<br />
gelten, die ihren eigenen Wahlzyklus haben,<br />
der unterschiedlich zum Vierjahreswahlzyklus<br />
verläuft. So hat etwa Deutschland<br />
einen eigenen Wahlzyklus um die<br />
B<strong>und</strong>estagswahl herum, die aufgr<strong>und</strong> von<br />
aussergewöhnlichen Ereignissen wie der<br />
Wiedervereinigung unregelmässig stattfand.<br />
Dennoch weist auch der deutsche<br />
Aktienmarkt zusätzlich einen Vierjahreszyklus<br />
auf.<br />
Saisonalität in der Tradingsystematik<br />
Zur konkreten Umsetzung im Trading<br />
sollte man sich mit den Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Besonderheiten des Handelsansatzes<br />
vertraut machen. Saisonalität beruht zum<br />
einen auf f<strong>und</strong>amentalen Gründen, die<br />
den saisonalen Verlauf bedingen. Zugleich<br />
aber errechnet sich der saisonale Verlauf<br />
wie ein technischer Indikator aus den Kursen<br />
der Vergangenheit. Deswegen wird die<br />
Saisonalität mitunter der f<strong>und</strong>amentalen,<br />
mitunter der technischen Analyse zugeordnet.<br />
Charakteristischer Bestimmungsfaktor<br />
bei der Saisonalität ist der Kalender. Er<br />
ist unabhängig von anderen Faktoren der<br />
technischen oder f<strong>und</strong>amentalen Analyse.<br />
Häufig ist das Phänomen zu beobachten,<br />
dass technische Indikatoren, aber auch<br />
f<strong>und</strong>amentale Ansätze, einander ähneln<br />
<strong>und</strong> deshalb von geringem Zusatznutzen<br />
sind. Dies ist bei Nutzung der Saisonalität<br />
unproblematisch, sie verhält sich zu<br />
anderen Indikatoren wie ein nichtkorrelierender<br />
Signalgeber. Nachfolgend werden<br />
mehrere Möglichkeiten erörtert, Saisonalität<br />
konkret im Handel umzusetzen.<br />
Faktorenkombination<br />
Ein saisonales Muster ist ein Einflussfaktor<br />
neben anderen auf den Kursverlauf,<br />
ähnlich wie der Trend, das Sentiment, der<br />
Dollar, das Öl, die Gewinne <strong>und</strong> dergleichen.<br />
Es bietet sich daher auch an, Saisonalität<br />
in ein bereits vorhandenes Prognosemodell<br />
als einen Entscheidungsfaktor<br />
neben anderen zu implementieren. Dies<br />
ist sowohl bei diskretionären Handelsentscheidungen,<br />
als auch bei systematischen<br />
Handelsansätzen möglich. Hierbei werden<br />
alle Faktoren als gewichteter Input<br />
verwendet <strong>und</strong> zu einem Gesamtergebnis<br />
zusammengefasst. Wer etwa anhand der<br />
Zinsentwicklung, des Rohölpreistrends,<br />
der Währungssituation <strong>und</strong> des Trends des<br />
Aktienmarktes seine Handelsentscheidung<br />
trifft, kann die Saisonalität als weiteren<br />
Entscheidungsfaktor hinzunehmen. Das<br />
Gewicht hängt vom Markt, dem saisonalen<br />
Muster, <strong>und</strong> dem Gewicht der übrigen<br />
Faktoren ab. Der Anteil der Saisonalität an<br />
der Entscheidungsfindung mag dann zehn<br />
Prozent oder 20 Prozent, bei guten Mustern<br />
auch mehr, betragen.<br />
Fortsetzung auf Seite 15
<strong>Publireportage</strong> <strong>–</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> <strong>Handeln</strong><br />
Seite 15<br />
Die Evolution der Emerging Market Bonds<br />
Emerging Market Bonds sind derzeit eine beliebte Alternative zu klassischen Bonds. Neben den in US-Dollar denominierten Anleihen sind vor allem Local Currency Bonds spannend<br />
<strong>–</strong> auf Bond- wie auch auf Währungsseite. Denn die Exoten unter den Schwellenländerbonds bieten Anlegern attraktive Investmentchancen. Aufgr<strong>und</strong> der immer deutlicher<br />
abnehmenden Korrelation der einzelnen Märkte untereinander <strong>und</strong> zu den USA eröffnen Long-Short-Strategien in diesem Sektor neue Perspektiven.<br />
Von Peter Ritler<br />
In einem Niedrigzins-Umfeld ist jede Investitionsmöglichkeit<br />
willkommen, die ein<br />
wenig Spread bietet. In den traditionellen<br />
Obligationenmärkten sind diese Voraussetzungen<br />
jedoch kaum noch zu finden.<br />
Die Subprime-Krise <strong>und</strong> in der Folge der<br />
Credit Crunch hat den weltweiten Obligationenmärkten<br />
deutlich geschadet <strong>–</strong> Faktoren<br />
die besonders den Emerging Market<br />
Bonds zu Gute kommen. Das hohe Risiko,<br />
das mit einer Investition in die Anlageklasse<br />
verb<strong>und</strong>en war, gehört weitgehend<br />
der Vergangenheit an <strong>–</strong> Emerging Market<br />
Bonds sind erwachsen geworden. Gr<strong>und</strong><br />
hierfür ist der schnelle Aufschwung vieler<br />
Schwellenländer. Alte Kredite werden zurückbezahlt<br />
<strong>und</strong> neue Kreditbedürfnisse<br />
in Staatsobligationen in lokalen Währungen<br />
gedeckt. Zudem ist die Risikotoleranz<br />
der Investoren in den vergangenen Jahren<br />
deutlich gestiegen, was die Märkte der<br />
Schwellenländer stärker ins Interesse gerückt<br />
hat. Bestechend sind vor allem die<br />
soliden F<strong>und</strong>amentaldaten der Länder.<br />
Bislang haben Anleger ihr Augenmerkt<br />
hauptsächlich auf Emerging Market Bonds<br />
gerichtet, die in US-Dollar denominiert<br />
waren. Wirft man jedoch einen Blick auf<br />
die Neuemissionen, so wird deutlich, dass<br />
es einen eindeutigen Trend hin zu Obligationen<br />
in lokaler Währungen gibt. Ein weitere<br />
positive Entwicklung für Investoren:<br />
Schwellenländerobligationen wiesen in der<br />
Vergangenheit eine hohe Korrelation zum<br />
US-Markt auf. Dies hat sich jedoch geändert,<br />
da die Entwicklung der Emerging<br />
Markets voranschreitet. Die individuellen<br />
Umstände <strong>und</strong> Charakteristika der Länder<br />
haben sich geändert <strong>und</strong> das Ergebnis ist<br />
eine geringere Korrelation ihrer Bonds zu<br />
den USA <strong>und</strong> auch der einzelnen Schwellenländer<br />
untereinander. Für Investoren<br />
heisst das: Die Attraktivität der Anlageklasse<br />
steigt <strong>und</strong> die Investitionsmöglichkeiten<br />
werden grösser.<br />
US-Dollar oder Local Currencies?<br />
Exotisch oder doch eher klassisch?<br />
Emerging Market Bonds haben beides zu<br />
bieten. Während US-Dollar denominierte<br />
Obligationen unter den Anleger bereits als<br />
solide gelten, sind Local Currencies eher<br />
noch ein Exot. Aber gerade aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> bieten Local Currency Bonds facettenreichere<br />
Chancen <strong>und</strong> die interessantere<br />
Performance sowohl im Bondbereich<br />
wie auch auf der Währungsseite. Und auch<br />
wenn die exotischere Variante sicher noch<br />
nicht ganz so „mature“ ist, wie die Hartwährungsanleihen,<br />
ist sie auf dem besten<br />
Weg dahin. Emerging Markets wurden<br />
bislang stark von den Zuflüssen ausländischer<br />
Investoren beeinflusst. Ihr immenses<br />
Wachstum hat jedoch dafür gesorgt, dass<br />
nun zunehmend auch inländische Investoren<br />
<strong>und</strong> Pensionskassen zur Liquidität der<br />
Märkte beitragen. Somit kann man hier<br />
von einem solideren <strong>und</strong> nachhaltigeren<br />
Wachstum ausgehen.<br />
Interessant sind derzeit vor allem die<br />
Märkte, die über einen hohen Leistungsbilanz-<br />
<strong>und</strong> Fiskalüberschuss verfügen.<br />
Spannend ist zudem auch die Entwicklung<br />
der Zentralbanken in den Emerging Markets:<br />
Viele beginnen damit, die Inflationsrate<br />
in den Fokus ihrer monetären Politik<br />
zu stellen <strong>und</strong> auch insgesamt eher ein traditionionelleres<br />
Wirtschaftsmanagement<br />
zu betreiben wie etwa die Europäische<br />
Zentralbank. Das dürfte sich langfristig<br />
vor allem positiv auf die Währungen dieser<br />
Länder auswirken. Insgesamt sind die<br />
Schwellenländerwährungen attraktiv, da<br />
sie im Verhältnis zum US-Dollar unterbewertet<br />
sind. Das gilt besonders für die asiatischen<br />
Währungen wie den chinesischen<br />
Renminbi oder den malaysischen Riggit.<br />
In Europa lohnt sich ein Blick auf den<br />
ungarischen Forint oder den polnischen<br />
Zloty. In Lateinamerika sticht derzeit for<br />
allem der argentinische Peso hervor.<br />
Nicht nur Überflieger<br />
Als Anlageklasse haben die Emerging<br />
Markets in den letzten zehn Jahren eine<br />
hervorragende Performance gezeigt. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> waren Investitionen in<br />
Emerging Markets überwiegend in den<br />
Long-Books zu finden. Doch die unterschiedlich<br />
schnelle Entwicklung der einzelnen<br />
Emerging Markets hat sich auch<br />
auf die Korrelation zwischen den Ländern<br />
ausgewirkt. Somit kommt der Differenzierung<br />
der einzelnen Märkte eine grössere<br />
Bedeutung zu. Auch wenn die Aussichten<br />
insgesamt positiv sind, macht es zunehmend<br />
Sinn, einzelne Bereich oder Titel<br />
zu shorten. Derzeit gilt dies vor allem in<br />
Märkten, die unter einer erhöhten Volatilität<br />
leiden wie etwa Südafrika <strong>und</strong> die<br />
Türkei <strong>und</strong> auch für Länder, in denen es<br />
politische Unsicherheiten gibt, wie etwa in<br />
Venezuela.<br />
In vielerlei Hinsicht ist das Shorting<br />
nicht komplizierter als traditionelle Buyand-Hold-Strategien.<br />
Beide spiegeln eine<br />
direkte Meinung zum Preis eines Titels<br />
wider <strong>und</strong> beide können von der f<strong>und</strong>amentalen,<br />
aktiven Analyse eines Investmenthauses<br />
profitieren. Doch auch hier<br />
gilt: Die richtigen Titel auswählen kann<br />
nicht jeder. Egal ob short oder long, wer<br />
auf die falschen Titel setzt, wird Geld verlieren.<br />
Ein Fondsmanager muss einiges an<br />
<strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> Erfahrung mitbringen, um die<br />
richtigen Titel ausfindig zu machen. Der<br />
nachhaltigere Weg ist das einzeltitelgetriebene<br />
Research, das nicht nur öffentlich<br />
verfügbare Unternehmensdaten verarbeitet,<br />
sondern diese Zahlen auch intern mit<br />
der Einschätzung erfahrener Analysten<br />
<strong>und</strong> Fondsmanager kombiniert. Regelmässige<br />
Unternehmensbesuche <strong>und</strong> Treffen<br />
mit dem Management sind für die richtige<br />
Titelauswahl allerdings essentiell. Die<br />
Informationen, die hier generiert werden,<br />
können den entscheidenden Vorsprung<br />
vor dem Markt bedeuten.<br />
Egal ob in US-Dollar oder lokaler Währung,<br />
ob Long oder Short <strong>–</strong> Emerging Market<br />
Bonds sind aktuell wohl die Alternative<br />
in dem derzeitigen Niedrigzinsumfeld.<br />
Und es deutet einiges darauf hin, dass dies<br />
auch in Zunkunft so bleiben könnte.<br />
Peter Ritler<br />
Senior Relationship<br />
Manager Schweiz<br />
Threadneedle<br />
Fortsetzung der Seite 14<br />
Filter <strong>und</strong> Hebel<br />
Einfach umzusetzen ist die Verwendung<br />
der Saisonalität als Filter. „Filter“ bedeutet,<br />
auf Positionen zu verzichten, die gegen die<br />
saisonale Tendenz gerichtet sind. Ein Beispiel<br />
wäre etwa, während der Jahresendrally<br />
als Daytrader nicht short zu gehen. Auf<br />
diese Weise sollte sich die Gewinnwahrscheinlichkeit<br />
der einzelnen Longtrades erhöhen.<br />
Ein weiteres Beispiel ist die bereits<br />
erwähnte „Sell-in-May“-Strategie. Neben<br />
dem völligen Verzicht von Engagements<br />
ist es auch möglich, die Positionsgrösse an<br />
den saisonalen Verlauf anzupassen. Man<br />
kann etwa den Aktienanteil in saisonal<br />
schlechten Zeiten herunterfahren, oder<br />
die Kontraktzahl im Terminmarkt reduzieren.<br />
Solche Variationen des Hebels lassen<br />
über die Verlustvermeidung nicht nur eine<br />
Glättung der Ertragslinie, sondern oft auch<br />
einen höheren Gesamtgewinn erwarten.<br />
Timing<br />
Sogar zum blossen Timing eignet sich<br />
die Saisonalität. Hierbei wird sie nicht an<br />
der gr<strong>und</strong>sätzlichen Entscheidung über<br />
das Handelssignal selbst beteiligt, sondern<br />
nur an der Wahl des Zeitpunkts. Ein Beispiel<br />
wäre etwa, bei einem Aktienportfolio<br />
Umschichtungen zweigeteilt vorzunehmen,<br />
also Verkäufe im Juni vorzunehmen,<br />
Anschaffungen aber erst Ende Oktober.<br />
Eine andere Möglichkeit wäre, einen geplanten<br />
Aktienkauf auf den Beginn Jahresendrally<br />
vorzuziehen. Das sind vielleicht<br />
nur Sahnehäubchen (die enthalten aber<br />
bekanntlich auch Kalorien).<br />
Direktes Mustertrading<br />
Am naheliegendsten scheint das direkte<br />
Trading einzelner saisonaler Muster<br />
wie der Jahresendrally zu sein. Dies ist in<br />
der Praxis aber meist schon eine recht anspruchsvolle<br />
Vorgehensweise. Sie setzt die<br />
Kenntnis vieler Muster voraus, um über<br />
eine hohe Anzahl zu diversifizieren. Zudem<br />
muss man konsequent Verluste bei Fehlsignalen<br />
vermeiden. Die Positionsgrösse soll-<br />
te klein gehalten werden, denn Einzeljahre<br />
unterliegen weit höheren Schwankungen<br />
als der saisonale Durchschnitt. Ausserdem<br />
bestehen viele statistische Fallstricke, so<br />
dass vermeintliche saisonale Muster, die<br />
tatsächlich nur zufälliger Natur sind <strong>und</strong><br />
deshalb ohne Prognosenutzen, integriert<br />
werden. Bei der Handelssystementwicklung<br />
ist es folglich sehr schwer, Überoptimierungen<br />
zu vermeiden. Da der professionelle<br />
Umgang mit diesen Punkten<br />
aufwändig ist <strong>und</strong> sich dabei leicht Fehler<br />
einschleichen, entwickelt sich oft gerade<br />
diese naheliegende Vorgehensweise des direkten<br />
Tradings einzelner saisonaler Muster<br />
in der Praxis ungünstig.<br />
Ausreisserjahre<br />
Ein Instrument kann man dann am besten<br />
nutzen, wenn man dessen Grenzen<br />
kennt. Bei der Saisonalität ist der wohl<br />
wichtigste Aspekt, dass einzelne Jahre völlig<br />
konträr zum saisonalen Index verlaufen<br />
können. Im Unterschied etwa zu einem<br />
Trendfolger, korrigiert sich ein falsches<br />
saisonales Signal nicht von selbst. Deshalb<br />
sind Verlustbegrenzungsmassnahmen<br />
(wie ein Stopp-Loss) zu ergreifen. Selbst<br />
bei der recht stabilen Jahresendrally gab es<br />
Ausnahmejahre, wie das Bild 6 zeigt. Ausreißerjahre<br />
haben aber auch für die Vergangenheitsbetrachtung<br />
eine Bedeutung,<br />
wenn eine markante Einzelbewegung (wie<br />
ein Crash) vorlag. Falls diese nur zufällig<br />
an einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr<br />
stattfand, überzeichnet sie den saisonalen<br />
Trend. Ein aus einer hohen Zahl an Jahren<br />
errechneter saisonaler Verlauf (z. B. 30 Jahre)<br />
reduziert diesen Einfluss.<br />
Aktualität <strong>und</strong> Stabilität<br />
Ein weites Feld eröffnet die Frage, ob ein<br />
saisonales Muster noch gültig ist. Saisonale<br />
Muster können sich nämlich ändern.<br />
Leicht einsichtig ist dies beispielsweise im<br />
Agrarbereich bei Einführung neuer Lagertechniken.<br />
Deshalb sollte ein Muster auch<br />
in der jüngeren Vergangenheit eingetreten<br />
B7) Euro / Dollar<br />
Der Chart zeigt den saisonalen Verlauf des<br />
Euro zum Dollar.<br />
B8) Vierjahreszyklus Dow Jones<br />
Verlauf des Dow Jones in Abhängigkeit<br />
vom Jahr innerhalb der Wahlperiode.<br />
B9) Saisonstrategie „Sell in May“<br />
sein. Zudem ist es wünschenswert, dass ein<br />
Muster in einer möglichst grossen Zahl an<br />
Jahren auftritt, denn eine hohe Häufigkeit<br />
erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich<br />
um eine echte saisonale Bewegung handelt.<br />
Eine wichtige Frage ist nämlich, ob überhaupt<br />
ein saisonales Muster vorliegt. Ist<br />
dies nicht der Fall, kann eine durchschnittliche<br />
„saisonale“ Bewegung der Vergangenheit<br />
das Ergebnis blossen Zufalls sein<br />
(<strong>und</strong> damit wertlos für die Prognose). Die<br />
konkrete Kenntnis des Gr<strong>und</strong>es für ein saisonales<br />
Muster ist hierbei am wünschenswertesten.<br />
Oft kennen wir den Gr<strong>und</strong> aber<br />
nicht (ohne dass dies bedeuten würde, dass<br />
es ihn nicht gibt). Manche Trader handeln<br />
freilich jedes Muster, ob echt oder unecht,<br />
in der Erwartung, dass die echten saisonalen<br />
Muster Gewinne abwerfen, während<br />
die Gewinne <strong>und</strong> Verluste der Scheinmuster<br />
sich letztlich gegenseitig aufheben<br />
sollen.<br />
Weitere praktische Aspekte<br />
Saisonale Strategien gibt es für die<br />
unterschiedlichsten Zeithorizonte, für den<br />
Daytrader genauso wie für den Langfristanleger.<br />
Wie die Beispiele zur Umsetzung<br />
zeigen, kann man Saisonalität auch dann<br />
nutzen, wenn man eine andere Zeitspanne<br />
fürs Trading bevorzugt als das saisonale<br />
Muster aufweist, sei sie länger, sei sie kürzer.<br />
Einer der Hauptvorteile der Saisonalität<br />
in der Praxis ist die Anwendbarkeit auf<br />
verschiedene Märkte. Man muss, im Unterschied<br />
zu vielen anderen Vorgehensweisen,<br />
nicht für jeden Markt einen völlig neuen<br />
Handelsansatz entwickeln. Dabei sind die<br />
Finanzmärkte entgegen einem verbreiteten<br />
Vorurteil ebenfalls saisonal handelbar.<br />
Insbesondere bei den Warenmärkten ist zu<br />
berücksichtigen, dass in der Praxis nur die<br />
Futures gehandelt werden können, nicht<br />
der Kassamarkt. Viele saisonale Tendenzen<br />
sind in den unterschiedlichen Liefermonaten<br />
aber bereits eingepreist. Die saisonalen<br />
Muster sind deshalb oft ganz andere, als<br />
man erwartet. Zudem sind für den Handel<br />
mit Futures die saisonalen Charts der Futures<br />
heranzuziehen.<br />
Fazit<br />
Saisonalität erhöht die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Kursbewegung. Sie gehört<br />
zu den wenigen statistisch überprüfbaren<br />
Handelsansätzen. Da der kalendarische<br />
Einfluss, der der Saisonalität zugr<strong>und</strong>e<br />
liegt, unabhängig von anderen Einflussfaktoren<br />
ist, stiftet sie statistisch gesehen<br />
einen zusätzlichen Nutzen. Diesen kann<br />
der Anleger dauerhaft haben.<br />
Der Spruch „Sell in May“ mag dies verdeutlichen.<br />
Abbildung 9 vergleicht ein<br />
Aktieninvestment anhand der MSCI-<br />
Welt in der saisonal günstigen Zeit (Ende<br />
November <strong>–</strong> Ende Mai) mit einer Buy &<br />
Hold-Strategie <strong>und</strong> mit dem gegenteiligen<br />
Ansatz (in der übrigen Zeit wurde das Kapital<br />
im Geldmarkt geparkt). Für andere<br />
Einstiegszeitpunkte kommen die Autoren<br />
Bouman <strong>und</strong> Jacobsen in ihrer Studie<br />
(www. ssrn.com/abstract=76248) ebenfalls<br />
zum Ergebnis der Wirksamkeit saisonaler<br />
Strategien. Sie untersuchten viele<br />
Länder, zum Teil über sehr lange Zeiträume.<br />
Man bedenke, dass der Spruch recht<br />
alt ist, als bekannteste saisonale Timingregel<br />
nicht gezielt nachträglich ausgewählt,<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus nicht durch moderne<br />
Handelssystemtechniken bereichert. So<br />
gesehen ist die Outperformance recht beeindruckend.<br />
Kaum ein anderes Börsenverfahren,<br />
ob technisch oder f<strong>und</strong>amental,<br />
kann Vergleichbares vorweisen.<br />
Dimitri Speck<br />
seasonalcharts.de<br />
traders-mag.com
Seite 16<br />
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