05.11.2014 Aufrufe

KINDER UND JUGENDLICHE ALS PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

KINDER UND JUGENDLICHE ALS PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

KINDER UND JUGENDLICHE ALS PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>KINDER</strong> <strong>UND</strong> <strong>JUGENDLICHE</strong> <strong>ALS</strong> <br />

<strong>PFLEGENDE</strong> <strong>ANGEHÖRIGE</strong> <br />

5. <strong>ALS</strong>DORFER FACHTAG FÜR PÄDAGOGISCHE <br />

FACHKRÄFTE AUS TAGESEINRICHTUNGEN FÜR <br />

<strong>KINDER</strong>, SCHULEN <strong>UND</strong> JUGENDHILFE <br />

Jun.-­‐Prof. Dr. Sabine Metzing <br />

-­‐ Alsdorf, 24.01.2012 -­‐


Ausgangssitua>on <br />

<br />

kaum Bewusstsein, dass Kinder auch pflegende Angehörige sein können <br />

<br />

Forschungsergebnisse aus Großbritannien (GB): <br />

Prävalenz GB: 2.1% 2 175.000 „young carers“ 1<br />

Anzahl der zu Pflegenden <br />

Wer wird gepflegt <br />

1 Person = 88% <br />

> 1 Person = 12% <br />

Mü\er = 59% <br />

Väter = 16% <br />

Geschwister = 33% <br />

Großeltern = 4% <br />

Andere = 3% <br />

N = 6.178 pflegende Kinder aus 87 Projekten, Dearden/Becker 2004 <br />

(1) Office of National Statistics 2003<br />

(2) Becker 2004, Becker 2008


Studienkontext <br />

<br />

> 6-­‐jähriges Forschungsprojekt, gefördert durch das <br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung <br />

Teil I: Kinder und Jugendliche als pflegende <br />

Angehörige – Erleben und Gestalten familialer <br />

Pflege (2004 – 2007) <br />

Teil II: Verbesserung der Lebensqualität von <br />

pflegenden Kindern und Jugendlichen durch ein <br />

familienorien>ertes Hilfeangebot. Eine prospek>ve <br />

Studie (2007 – 2011)


Methodisches: 1. Förderphase (2004 – 2007) <br />

Qualita>ves Forschungsdesign: Grounded Theory 1+3<br />

Moderne Kindheitsforschung 2 : Kinder als Experten ihrer <br />

Lebenswelt <br />

Bundesweite Datenerhebung: 81 Interviews mit Kindern, <br />

Jugendlichen und Eltern in 34 Familien, in denen ein <br />

Angehöriger chronisch erkrankt ist <br />

FÖRDERUNG:<br />

(1) Blumer 1998<br />

(2) Bründel/Hurrelmann 1996; Mey 2001<br />

(3) Strauss/Corbin 1996; Strauss 1998; Strauss/Corbin 1998


Ergebnisse <br />

Die Familie zusammenhalten<br />

Einflussfaktoren<br />

Art und Umfang der Hilfen<br />

Positive und negative Erfahrungen<br />

Beweggründe<br />

Normal weiterleben können<br />

Hoffnung<br />

Wünsche und Erwartungen<br />

<br />

Modell zum Erleben und Gestalten familialer Pflege,<br />

an der Kinder und Jugendliche aktiv beteiligt sind


Chronische Erkrankung<br />

mit Hilfe-/Pflegebedarf<br />

eines Angehörigen<br />

‚die Lücken füllen &<br />

in Bereitschaft sein‘<br />

Beweggründe<br />

„weil es meine Familie ist“<br />

Interventionen<br />

die Familie<br />

zusammenhalten<br />

‚nicht<br />

darüber reden‘<br />

mögl. Auswirkungen<br />

positiv<br />

+ zusammenbleiben<br />

+ Reife<br />

+ Stolz<br />

+ Anerkennung<br />

+ zusammenhalten<br />

+ mehr Zeit miteinander<br />

negativ<br />

- im Verborgenen leben<br />

- niemanden zum reden haben<br />

- soziale Isolation<br />

- Überforderung, Erschöpfung<br />

- keine Zeit zum Lernen<br />

- Fehlzeiten in der Schule<br />

- Verzicht auf Kindheit<br />

der Alltag<br />

verändert sich<br />

Alltag gestalten<br />

u. reorganisieren<br />

Krankheit als<br />

Bedrohung<br />

lernen, mit der<br />

Krankheit zu leben<br />

• Ausmaß des Pflegebedarfs<br />

• Anzahl der ‚Schultern‘<br />

• finanzielle Ressourcen<br />

• bürokratische Hürden<br />

Unterstützung<br />

von Außen<br />

• jemanden zum Reden haben<br />

• Information und Anleitung<br />

• unbürokratische, flexible Alltagshilfen<br />

• finanzielle Hilfen<br />

• Auszeiten und Zeit für Eigenes<br />

• Bürokratieabbau u. Hilfen durch<br />

den §-Dschungel<br />

• barrierefreies Umfeld<br />

Familie sein, Familie bleiben:<br />

„so normal wie möglich<br />

weiterleben können“


Kontakt <br />

Jun. – Prof. Dr. Sabine Metzing <br />

Department für Pflegewissenschan <br />

Universität Wi\en/Herdecke <br />

Stockumer Str. 10 <br />

58453 Wi\en <br />

sabine.metzing@uni-­‐wh.de


da wollen wir hin <br />

CareFree Young Carers' Services (2004): CareFree Young Carers' Project Annual Report 2004-2005. Leicestershire.<br />

.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!