zum Download als pdf-Datei - Lehrstuhl für Stahlbau der RWTH
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Verfahren berücksichtigt die maßgebenden Einflussfaktoren, wie sie im Eurocode 3<br />
Teil 5 genannt werden.<br />
• Herleitung profilabhängiger Momenten-Rotationskurven, die alle maßgebenden<br />
Querschnittseigenschaften, welche eine Auswirkung auf das Momenten-<br />
Rotationsverhalten haben, berücksichtigen. Es werden die Momenten-<br />
Rotationskurven für Spundwände verschiedener Lieferformen aus warmgewalzten Z-<br />
Bohlen und U-Bohlen hergeleitet. Dabei wird nach den maßgebenden<br />
Beulmechanismen im Flansch und im Steg unterschieden. Es wird gezeigt, dass <strong>der</strong><br />
Momentenwi<strong>der</strong>stand bei zunehmen<strong>der</strong> plastischer Rotation maßgebend von <strong>der</strong><br />
Steggeometrie abhängig ist.<br />
• Bestätigung vorausgegangener Untersuchungen für U-Bohlen mit Hilfe des Γ-α-<br />
Verfahrens, die zeigen, dass eine erhöhte Schubkraftübertragung durch<br />
Reibungseffekte infolge eingedrungener Erdpartikel in den Schlössern so gering ist,<br />
dass ihre Berücksichtigung keinen nennenswerten Vorteil ergibt.<br />
• Vergleich <strong>der</strong> Erkenntnisse und Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeit mit den Vorgehensweisen <strong>der</strong><br />
europäischen Regelungen zur Bestimmung <strong>der</strong> Querschnittswerte von<br />
Spundwänden aus U-Bohlen. Dabei zeigt sich, dass die Tragfähigkeit und die<br />
Biegesteifigkeit von U-Bohlen, bei denen nicht jedes Schloss verschweißt ist,<br />
generell überschätzt werden.<br />
• Die Arbeit behandelt hauptsächlich Fragestellungen <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>standseite, betrachtet<br />
jedoch auch die Ergebnisse und Schlussfolgerung zusammen mit aktuellen<br />
Forschungsergebnissen aus dem Grundbau zur Ermittlung des Erddrucks. Dadurch<br />
wird erkennbar, dass die bisherige Überschätzung <strong>der</strong> Tragfähigkeit von<br />
Spundwandbauwerken aus U-Bohlen nur wegen <strong>der</strong> gleichzeitigen Überschätzung<br />
<strong>der</strong> Lasteinwirkungen gerechtfertigt war. Da dies jedoch nicht in Übereinstimmung<br />
mit <strong>der</strong> Grundanfor<strong>der</strong>ungen des Eurocodes nach realistischen<br />
Einwirkungsbeschreibungen steht und auch ein Sicherheitsrisiko beim Nachweis des<br />
Erdauflagers entsteht, wird eine genauere Bestimmung des Erddrucks gefor<strong>der</strong>t und<br />
eine Lösungsmöglichkeit angegeben.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeit liefern einen wirtschaftlichen Vorteil bei <strong>der</strong> plastischen<br />
Bemessung von Spundwänden, da damit eine Traglastberechnung für jedes<br />
Spundwandprofil unabhängig von <strong>der</strong> Querschnittsklasse vorgenommen werden kann.<br />
Des weiteren lassen die Ansätze <strong>der</strong> Arbeit eine genauere Bemessung von<br />
Spundwänden aus verpressten U-Bohlen zu, da nun effektive Querschnittswerte auf <strong>der</strong><br />
Grundlage <strong>der</strong> maßgebenden Einflussfaktoren bestimmbar sind.