AG ZN 20 3 2 RO NDO V óN ANMSI UB OIN KY CD SC ÖN TOS ...
AG ZN 20 3 2 RO NDO V óN ANMSI UB OIN KY CD SC ÖN TOS ...
AG ZN 20 3 2 RO NDO V óN ANMSI UB OIN KY CD SC ÖN TOS ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ag z n <strong>20</strong> 3 2 Ro ndo V ón a n M s i ub o<br />
i n ky c d Sc ön t O s non ac<br />
duc on K n n K n r s m f de d n Na<br />
Konz G ni an n o a M von Cl o b do bi Z b n M t
www.wmf.de<br />
Großartiges Bühnenbild.<br />
Und großartige Requisiten.<br />
Offizieller<br />
Ausstattungspartner<br />
Festspielhaus<br />
Baden-Baden
3<br />
Gruppenbild mit Damenzimmer:<br />
Met-Intendant Peter Gelb (rechts,<br />
sitzend), Fest spielhaus-Intendant<br />
Andreas Mölich-Zebhauser und<br />
Bühnen bildner Robert Howell<br />
mit dem Bühnenmodell zur Oper<br />
„Manon Lescaut“.<br />
Die neue transatlantische Partnerschaft<br />
zwischen dem Festspielhaus<br />
Baden-Baden und der Metropolitan<br />
Opera New York wurde in einer<br />
Hotelsuite in Aix-en-Provence erstmals<br />
sichtbar. Die Intendanten Andreas Mölich-Zebhauser und<br />
Peter Gelb berieten gemeinsam mit Bühnenbildner Robert Howell<br />
über das Szenenbild für die Oper „Manon Lescaut“. Mit den<br />
Berliner Philharmonikern im Orchestergraben feiert die Koproduktion<br />
Ostern <strong>20</strong>14 in Baden-Baden Premiere und geht danach<br />
ins Repertoire des bekanntesten amerikanischen Opernhauses.<br />
Der Puccini-Tragödie folgen später auch ein neuer Baden-Badener<br />
„Tristan“ sowie die <strong>20</strong>09 gezeigte „Jolanthe“ an den Hudson.<br />
Editorial<br />
Foto: Pascal Victor /ArtcOMArt<br />
Transbadische<br />
Fahrkarte<br />
Mit Beginn der Saison <strong>20</strong>13/<strong>20</strong>14 gelten die Eintrittskarten<br />
für das Festspielhaus Baden-Baden am Veranstaltungstag<br />
auch als Fahrkarten für Busse und Bahnen des Karlsruher<br />
Verkehrsverbunds (KVV). Der neue Service soll die<br />
An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch<br />
attraktiver machen. Bushaltestellen befinden sich direkt<br />
vor Deutschlands größtem Opernhaus und verbinden<br />
die Bühne mit dem Bahnhof.<br />
Telefon: +49 (0) 7221 3013-101 oder www.festspielhaus.de<br />
Neue Festspielhaus-Reisen<br />
Hotelübernachtung und Festspielhaus-<br />
Erlebnisse aus einer Hand bieten die<br />
neuen Festspielhaus-Reisen. Diesem Magazin<br />
liegt der neue Katalog <strong>20</strong>13/<strong>20</strong>14<br />
unserer Touristik-Spezialisten bei. Ob<br />
Festspielabend oder Kurzurlaub mit<br />
Blick hinter die Kulissen: Musikliebhaber<br />
finden hier maßgeschneiderte<br />
Angebote, die mit dem Wissen des Kulturveranstalters<br />
entstehen.
Dynamik in Dur.<br />
Wir freuen uns auf kulturelle Höhepunkte im Festspielhaus Baden-Baden.<br />
Eine Marke der Daimler <strong>AG</strong>
5<br />
Inhalt<br />
Titelfoto und Foto auf dieser Seite: Monika Höfler; Maske: Gabriela Speckbacher /Ballsaal; Styling: Katrin Nagelmüller /Shine<br />
30<br />
40<br />
90<br />
50<br />
58<br />
72<br />
44<br />
78<br />
106<br />
82<br />
94<br />
100<br />
Tanz<br />
Entspannen im Spagat Für Vollendungssüchtige:<br />
Ein Besuch beim Mariinsky-Ballett St. Petersburg.<br />
KONZERTE<br />
Applaus, Applaus! Eine so schwierige wie ewig aktuelle<br />
Frage: Wann darf man klatschen?<br />
Am schwarzen Monstrum<br />
wAs ist geniales Klavierspiel?<br />
Baden-Baden<br />
Gänsehaut fürs Selbstbewusstsein Das Festspielhaus Baden-<br />
Baden geht viele Wege, um Kinder für Musik zu begeistern.<br />
Wirklich gemalt Der Fotorealist Franz Gertsch im<br />
Museum Frieder Burda.<br />
Stolz und Verbesserung Zweiter Vorsitzender Ernst-Moritz<br />
Lipp über den Freundeskreis Festspielhaus Baden-Baden.<br />
Gesang<br />
In Vielfalt frei! Aber nicht heimatlos:<br />
<strong>RO</strong>LAndo Villazón in Baden-Baden.<br />
Erbsen und Champagner Warum nur Realisten klug genug<br />
sind für die Operette.<br />
Olymp ohne Abkürzung Was jungen Sängern als Ideal<br />
gepredigt wird, lebt sie vor: Edita Gruberova.<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Das Gute Leben Zubin Mehta über Musik, Religion –<br />
und gutes Essen.<br />
Der Inszenator „Oscar“ geht leichter als Oper:<br />
Sir Richard Eyre, Alleskönner aus England.<br />
Entertainment<br />
Mambotopia Bernsteins „West Side Story“ klingt nach<br />
StraSSe – und ist gerade deshalb ein Klassiker.<br />
Hier hat er mal ausnahmsweise die<br />
Verantwortung in andere Hände übergeben: der<br />
Tenor, Regisseur, Romanautor, Cartoonist<br />
und Clown Rolando Villazón in Vorbereitung<br />
auf unser Fotoshooting.<br />
Programm<br />
42 Chöre 48 Klavier 56 Grosse Orchester 60 Gesang 64 Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
70 Musik und Musen 76 Höchstpersönlich 80 Tanz 88 Entertainment<br />
98 Education 104 Holz und Blech 110 Kalender 114 Ausblick/Impressum
6<br />
Die Zauberflöte<br />
Wolfgang Amadeus Mozart:<br />
Die Zauberflöte<br />
Neuinszenierung von Robert Carsen<br />
Musikalische Leitung:<br />
Sir Simon Rattle<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Rundfunkchor Berlin<br />
Tamino: Pavol Breslik<br />
Pamina: Kate Royal<br />
Sarastro: Dimitry Ivashchenko<br />
Königin der Nacht: Ana Durlovski<br />
Papageno: Michael Nagy
7<br />
Neugeboren<br />
18. März <strong>20</strong>13, 18.15 Uhr<br />
„O Isis und Osiris!“ Man muss durch den Tod hindurch,<br />
um bei sich anzukommen: Dieser altägyptische<br />
und gleichzeitig zutiefst romantische Gedanke<br />
prägte die Inszenierung der „Zauberflöte“. „Sterben<br />
musst du, um zu leben“ hieß es dazu in Mahlers „Auferstehungssinfonie“,<br />
die nicht zufällig zeitnah erklang.<br />
So ernst die Oper genommen wurde, so entspannt ging<br />
es bei der Probenarbeit zu. Dirigent Sir Simon Rattle<br />
fühlte sich ganz heimisch im Baden-Badener Orchestergraben<br />
und seine Berliner geizten nicht mit Komplimenten<br />
für Stadt, Haus und die Baden-Badener.<br />
Dazu: der Papageno des Michael Nagy. Er war eine<br />
Entdeckung für sich: Verspielt, charismatisch, virtuos<br />
eroberte er sich die Rolle und begeisterte das Publikum.<br />
Foto: Andrea Kremper<br />
Rückblick
8<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>13<br />
„Sprechen ist einfach, Spielen ist schwer“: Mit trockenem Humor machte<br />
Philharmoniker-Hornist Klaus Wallendorf (rechts) Showprofi Frank Elstner<br />
(links) sprachlos. Der überließ ihm gern die Bühne beim Begrüßungsfest<br />
zu den ersten Osterfestspielen <strong>20</strong>13.<br />
Simon Rattles Interpretation<br />
steckt<br />
voller eindrucksvoller<br />
Details.<br />
„The New York Times“ am 26. Mai <strong>20</strong>13 über die „Zauberflöte“<br />
Dass die Berliner Philharmoniker in Baden-Baden eine Heimat für<br />
ihre Osterfestspiele gefunden haben, ist dem Engagement der<br />
Stifter, Förderer und Freunde zu verdanken: Festspielhaus-Stifter<br />
Ernst H. Kohlhage mit seiner Ehefrau Helga.<br />
Nach der „Zauberflöten“-Premiere verraten die „Drei Knaben“<br />
David Rother, Cedric Schmitt und Joshua Augustin der Reporterin,<br />
wie man es schafft, zumindest gesanglich über allem zu schweben.<br />
Was wäre Sarastros Weisheit ohne Mozarts Musik? Stiftungsvorstandsvorsitzender<br />
Dr. Horst Weitzmann (links) begrüßt Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann und dessen Ehefrau Gerlinde zu einem Abend,<br />
der ganz der Kunst gehört.<br />
Fotos: Manolo Press,<br />
Festspielhaus
9<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>13<br />
Ein furioser<br />
Auftakt.<br />
Stern.de, 24. März <strong>20</strong>13<br />
Rückblick<br />
Sarastros Prüfungen grandios bestanden: Festspielhaus-Intendant<br />
Andreas Mölich-Zebhauser gratuliert Pamina Kate Royal und Tamino<br />
Pavol Breslik zur „Zauberflöten“-Premiere.<br />
Die vier Vorstellungen der „Zauberflöte“ waren ausverkauft, und auch sonst<br />
konnte das Publikum nicht genug bekommen von den Osterfestspielen.<br />
„Spielfreude“ ist gar kein Ausdruck: Wenn es darum geht, das junge<br />
Publikum in der „Zauberflöte für Kinder“ zu begeistern, verwandeln sich<br />
die Berliner Philharmoniker auch mal in einen Hühnerhaufen.<br />
Fotos: Manolo Press, Andrea Kremper, Jochen Klenk<br />
Hut ab: Was Stipendiaten der „Akademie Musiktheater heute“<br />
und junge Gesangsstudenten gemeinsam mit den Berliner<br />
Philharmonikern und dem Festspielhaus Baden-Baden auf die Bühne<br />
stellten, konnte sich sehen lassen: Szene aus Pauline Viardots<br />
Salonoper „Cendrillon“ im Theater Baden-Baden.
10<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>13<br />
Vor der Bühne ist<br />
auf der Bühne: Komponist<br />
Wolfgang<br />
Rihm (rechts), Philharmoniker-Chefdirigent<br />
Sir Simon Rattle und<br />
seine Ehefrau, die<br />
Mezzosopranistin Magdalena<br />
Kožená, genießen<br />
das muntere<br />
Treiben auf der Premierenfeier.<br />
Die Idee, die Stadt mit Musik<br />
zu füllen, geht voll auf.<br />
Der Berliner „Tagesspiegel“ in seiner Osterfestspiel-Bilanz am 1. April <strong>20</strong>13<br />
Kammermusik in schönstem Licht: In Meisterkonzerten in der<br />
Stiftskirche (oben) und an weiteren sehenswerten Orten Baden-Badens<br />
setzten die Berliner Philharmoniker musikalische Glanzpunkte.<br />
Spiel mit höchstem Einsatz: Meisterkonzert<br />
der Berliner Philharmoniker im Florentinersaal<br />
des Casinos Baden-Baden.<br />
Ohne Berührungsängste feiern Philharmoniker-Hornistin Sarah Willis und Solo-Hornist<br />
Stefan Dohr (Mitte) ihr gemeinsames Konzert mit dem Bundesjugendorchester – zur Freude<br />
der beiden Nachwuchsmusiker.<br />
Fotos: Jochen Klenk, Manolo Press
11<br />
Wie klingt Stille?<br />
Über diese Frage sinnieren die<br />
Ballerina Emi Hariyama und Holm<br />
Birkholz, Geiger der Berliner<br />
Philharmoniker, beim Meisterkonzert<br />
im Museum Frieder Burda.<br />
Foto: Manolo Press<br />
Rückblick
12<br />
Don Giovanni<br />
Wolfgang Amadeus Mozart:<br />
Don Giovanni<br />
Neuinszenierung<br />
von Philipp Himmelmann<br />
Musikalische Leitung:<br />
Thomas Hengelbrock<br />
Balthasar-Neumann-Chor<br />
Balthasar-Neumann-Ensemble<br />
Don Giovanni: Erwin Schrott<br />
Donna Anna: Anna Netrebko<br />
Leporello: Luca Pisaroni<br />
Donna Elvira: Malena Ernman<br />
Don Ottavio: Charles Castronovo
13<br />
HeiSS<br />
17. Mai <strong>20</strong>13, 19.25 Uhr<br />
Rückblick<br />
Es ist Winter. Das Apfelbäumchen, das bei „Così“<br />
noch herrlich aufblühte, steht nun nackt da wie ein<br />
Fetisch und Mahnmal. Die Kälte als Dauerzustand,<br />
in dem dann die Personen in Liebe wie in Hass verglühen<br />
– am Schluss ist der Bösewicht tot und niemand<br />
wirklich glücklich. Bis auf das Publikum, das<br />
eine großartige Anna Netrebko erlebte, keine Diva,<br />
sondern eine Frau, die in Leiden und Verzicht zur<br />
eigenen Größe findet. Erwin Schrott war mit jeder<br />
Geste, jedem Blick ein Verführer, wie er im Buche<br />
steht – Abteilung Literatur für Erwachsene. Erotik<br />
braucht kein Gold und keinen rosa Plüsch. Sondern<br />
Künstler, die sich hingeben.<br />
Foto: Jochen Klenk
14<br />
Pfingstfestspiele <strong>20</strong>13<br />
Posieren mit Papa: Laura Karasek begleitete ihren Vater, den Autor<br />
und Kritiker Hellmuth Karasek, zur „Don Giovanni“-Premiere.<br />
Musikalisch und<br />
szenisch eine der herausragendsten<br />
Don-<br />
Giovanni-Produktionen<br />
der letzten Jahre,<br />
vielleicht sogar darüber<br />
hinaus.<br />
Premierenkritik der „Süddeutschen Zeitung“, 23. Mai <strong>20</strong>13<br />
Konzentration ist alles für Kent Nagano, der bei den Pfingstfestspielen<br />
Strauss’ „Heldenleben“ durchleuchtete.<br />
Fotos: Manolo Press, Jochen Klenk, Frank Schinski<br />
Fernsehmann mit Faible für die Oper: Der ehemalige ZDF-<br />
Intendant Markus Schächter (rechts) mit Dr. Clemens Börsig,<br />
dem Kuratoriumsvorsitzenden der Kulturstiftung Festspielhaus<br />
Baden-Baden.<br />
Beginn einer vielversprechenden Partnerschaft: Dirigent Thomas Hengelbrock (Mitte) und<br />
Anna Netrebko genießen den Applaus für „Don Giovanni“ und freuen sich auf den gemeinsamen<br />
„Faust“ bei den Pfingstfestspielen <strong>20</strong>14. Links: Regisseur Philipp Himmelmann.
15<br />
Pfingstfestspiele <strong>20</strong>13<br />
Wunderbare Auferstehung: Zu Wagners <strong>20</strong>0. Geburtstag am 22. Mai <strong>20</strong>13<br />
feierte im Festspielhaus ein biographischer Spielfilm Comeback, der 1913 zu<br />
Wagners 100. entstanden war. Mit dabei: der Kultursender Arte.<br />
Rückblick<br />
Malerfürst und Mozart-Fan Markus Lüpertz genießt den<br />
„Don Giovanni“ gut vorbereitet – Ehefrau Dunja Nedovic hält<br />
für ihn und sich selbst ein Programmheft parat.<br />
Auf Erwin Schrotts „Champagnerarie“! Die Festspielhaus-<br />
Stifter Annemarie von Ehr (links), Klaus und Hella Janson<br />
entspannen sich in der Pause eines erstklassig gesun genen<br />
Premierenabends.<br />
Fotos: Jochen Klenk, Manolo Press, Frank Schinski<br />
Immer ein offenes Ohr: Dirigent Helmuth Rilling stellt sich den Fragen des<br />
Publikums bei der Autogrammstunde nach seinem Baden-Badener Abschiedskonzert<br />
als Leiter der Bachakademie Stuttgart.<br />
Verweile,<br />
Augenblick!<br />
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 27. Mai <strong>20</strong>13 in ihrer<br />
Rezension zum Beginn der Pfingstfestspiele
17<br />
Rückblick<br />
Alles<br />
hört …<br />
Foto: Manolo Press /Michael Bode
18<br />
… auf sein<br />
Kommando<br />
10. Mai <strong>20</strong>13, 12.10 Uhr<br />
Mit Kinderspielzeug ist das so eine Sache. Nachhaltig muss es sein, pädagogisch wertvoll<br />
– und dann entflammt der Nachwuchs für den elektronisch gesteuerten Superhelden<br />
des Nachbarsjungen. Auf den Seiten zuvor sahen Sie, wie zwei Superhelden der<br />
Gesangskunst wieder zu Kindern werden: Bei der Eröffnungsfeier des Toccarion schauen<br />
die Künstler Anna Netrebko und Erwin Schrott gebannt auf die Leinwand, vor der<br />
sich auf ihren Knopfdruck das „Virtuelle Orchester“ aufbaut. Flankiert werden die<br />
beiden vom Intendanten des Festspielhauses Andreas Mölich Zebhauser (links) und von<br />
Festspielhaus-Stifter Sigmund Kiener, dem Initiator und Ermöglicher des Toccarion.<br />
Den Stars von heute folgt – vielleicht? – ein kleiner Star von morgen: Ein junger Besucher<br />
des Toccarion, der streng das Tempo vorgibt, und das sinnliche Erlebnis genießt,<br />
wenn viele Musiker und ein Dirigent an einem Strang ziehen.<br />
Foto: Manolo Press /Michael Bode
19<br />
Rückblick<br />
Toccarion-<br />
Eröffnungsfeier<br />
Eröffnung der Kinder-Musik-<br />
Welt der Sigmund Kiener<br />
Stiftung im ehemaligen Fürstentrakt<br />
des Alten Bahnhofs,<br />
Festspielhaus Baden-Baden.
<strong>20</strong><br />
TOCCARION<br />
„Wochenende der Offenen Tür“ im Toccarion: Über 3.000 Besucher kamen,<br />
als sich im Mai die Pforten zur „Kinder-Musik-Welt“ erstmals öffneten.<br />
Hören, Staunen, Selbermachen war angesagt – es durfte lauter werden, wie<br />
im Schlagzeug-Workshop mit Timo Gerstner und Jonas Völker.<br />
Vier auf einen Streich: Die riesige Saitenpyramide haben die Orgelbauer,<br />
Jäger & Brommer erfunden und gebaut – zum Ausprobieren, wie Töne von<br />
Cello und Kontrabass klingen.<br />
Keiner tutet lauter, als ich trommle! Die Musikinstrumente zum Ausprobieren<br />
waren beim „Wochenende der Offenen Tür“ der Renner im Toccarion.<br />
Katze mit Kopfhörer: Wer ganz hoch oder ganz tief miauen<br />
will, kann am „Hallkristall“ seine Stimme mit raffinierter<br />
Elektronik verändern.<br />
Das ist<br />
fantastisch!<br />
Anna Netrebko in der „Rheinpfalz“ vom 18. Mai <strong>20</strong>13<br />
Fotos: Manolo Press /Michael Bode
21<br />
Education<br />
Fotos: Stephanie Schweigert, Andrea Kremper<br />
Rückblick<br />
Im Juni <strong>20</strong>13 lud Festspielhaus-Bildungspartner dmdrogerie<br />
markt 1.000 Jugendliche zum Cedar Lake Contemporary<br />
Ballet ein. Die freuten sich über eine Uraufführung.<br />
Es hat sich mehr als gelohnt,<br />
wenn man in die Gesichter der<br />
glücklichen Kinder schaute.<br />
„Badische Neueste Nachrichten“<br />
am 6. Mai <strong>20</strong>13 über das Kinder-Sing-Fest „SingBach“<br />
Dickes O und breites A: Den Weg zur eigenen Stimme finden die jungen Teilnehmer<br />
des Kinder-Sing-Festes „SingBach“ mit Bewegung und Phantasie. Kinderstimmen-Expertin<br />
Friedhilde Trüün (links) leitete das Fest am 4. Mai <strong>20</strong>13.<br />
Viel in den Beinen, noch mehr unter der Mütze: Bevor sich der Vorhang für das Cedar<br />
Lake Contemporary Ballet hob, zeigten Tanzeleven der Region, was sie draufhaben.<br />
Premiere beim Kinder-Tanz-Fest am 29. Juni <strong>20</strong>13: Zum ersten<br />
Mal gab es einen Workshop für klassisches Ballett.
22<br />
Baden-Baden-<br />
Gala <strong>20</strong>13<br />
Jonas Kaufmann und<br />
Elīna Garanča<br />
Dirigent: Karel Mark Chichon<br />
Deutsche Radio<br />
Philharmonie Saarbrücken<br />
Kaiserslautern<br />
Duette und Arien von<br />
Massenet, Bizet und<br />
Mascagni
23<br />
Bildgewaltig<br />
12. Juli <strong>20</strong>14, 18.40 Uhr<br />
Rückblick<br />
Von wegen Arienabend: Was Elīna Garanča und Jonas Kaufmann bei der Baden-Baden-<br />
Gala <strong>20</strong>13 dem staunenden Publikum geboten haben, war Oper in ihrer Essenz. Zwei – mal<br />
Liebende, mal Hassende –, die sich von Höhepunkt zu Höhepunkt sangen, von keinen Handlungssträngen<br />
gehemmt, von keinen Bühnenvorgaben abgelenkt. Gemälde großer Meister<br />
schaffen es in einer ein zigen Szene, ein Leben zu verdichten. Seelenmaler von höchster Ausdruckskraft<br />
waren sie beide: Geht es um die ungewöhnliche Kombination Tenor und Mezzosopran,<br />
dann sind Elīna Garanča und Jonas Kaufmann das Paar der Stunde.<br />
Foto: Michael Gregonowits
24<br />
Konzerte<br />
15 Jahre Festspielhaus: Dr. Klaus Mangold trifft Dirigent Valery Gergiev<br />
nach dem Geburtstagskonzert mit dem Mariinsky-Orchester. Zwischen<br />
Künstler und Förderer ist über die Zeit eine Freundschaft erwachsen.<br />
Wer hat ihr da gerade einen Scherz zugeflüstert?<br />
Elīna Garanča (im roten Kleid) und Festspielhaus-Intendant<br />
Andreas Mölich-Zebhauser stoßen mit Stifter-Ehepaar<br />
Mary Victoria Gerardi-Schmid (rechts) und Hans R. Schmid<br />
(links) auf die Baden-Baden-Gala <strong>20</strong>13 an.<br />
Jonas Kaufmann ist<br />
die Romantik in Person …<br />
Elīna Garanča<br />
übertrifft sich selbst.<br />
Das französische Online-Opernmagazin „Forum Opéra“ am 17. Juli <strong>20</strong>13<br />
Selbstvergessen – und ganz bei der Musik:<br />
Hélène Grimaud, Valery Gergiev und das Mariinsky-<br />
Orchester beschenken das Festspielhaus zum<br />
15. Geburtstag mit Schumanns a-Moll-Klavierkonzert.<br />
Ein strahlender Tenor – auch hinter der Bühne:<br />
Jonas Kaufmann (links) trifft nach der<br />
Baden-Baden-Gala <strong>20</strong>13 die Festspielhaus-Förderer<br />
Christine und Klaus-Michael Kühne.<br />
Fotos: Michael Gregonowits, Stephanie Schweigert
Wellendorff • Tel. 07231 - 28 40 128 • www.wellendorff.de<br />
Wellendorff-Boutiquen: Berlin: KaDeWe und Hotel Adlon • Düsseldorf: Königsallee • Mainz: Am Brand • Stuttgart: Stiftstraße
sie<br />
ermöglichen<br />
ideen<br />
Das Gehe mn s des Fes sp elha s Baden-Baden<br />
Ve äss c keit, Ge e nschaf s nn u d T eue V ele o s z<br />
F oske n abges nken, b den s e die Sä en es Hauses,<br />
de en We sich ganz konk e beziffern läss Ein Dr e nse es<br />
Budge s o vie tra en d e Stif e , Fö de er, de Freu desk eis<br />
it se nen 1 500 Mit ede n und die S onsoren äh c<br />
zum Betrieb es Festspie ha ses be Es is dieser Pak zwischen<br />
e ne Opernha s u d sei e P bl kum gesch ossen<br />
de das Phä omen Festspie haus“ erklä t E n ede gibt, as<br />
e e br e öchte Se st der k e ns e Be ag zählt<br />
und ließt vo ständig in d e Entw cklung unse e Prog amme<br />
ein sow e n unsere Kin er- un J en a eit<br />
Stifter<br />
ZUW NDUN N B M LI N EUR<br />
Frieder und Elke Burda · Ladislaus und Annemarie von Ehr · Wolfgang und Anneliese Grenke<br />
Henriette und Paul Heinze Stiftung · Klaus-Georg Hengstberger · Klaus und Hella Janson · Sigmund und Walburga Maria Kiener<br />
Karlheinz und Dagmar Kögel · Ernst H. und Helga Kohlhage · Ernst-Moritz Lipp und Angelika Lipp-Krüll<br />
Hugo und Rose Mann · Reinhard und Karin Müller · Wolfgang und Françoise Müller-Claessen<br />
Hans R. Schmid und Mary Victoria Gerardi-Schmid · Walter Veyhle · Alberto Vilar · Franz Bernhard und Annette Wagener<br />
Horst und Marlis Weitzmann · Beatrice und Götz W. Werner · sowie ein ungenannter Stifter<br />
in memoriam: Theo und Gabi Kummer · Margarete Stienen
Förderkreise<br />
27<br />
Diamant<br />
JA RESS EN EN ab 1 E O<br />
Frieder und Elke Burda · Wolfgang und Anneliese Grenke · Sigmund und Walburga Maria Kiener<br />
Karlheinz und Dagmar Kögel · Ernst H. und Helga Kohlhage · Dieter und Margrit Kummer · Klaus und Kirsten Mangold<br />
Hugo und Rose Mann · Reinhard und Karin Müller · Hans R. Schmid und Mary Victoria Gerardi-Schmid<br />
Franz Bernhard und Annette Wagener ·Horst und Marlis Weitzmann · Beatrice und Götz W. Werner · Jürgen H. Winter<br />
sowie zwei ungenannte Förderer · in memoriam: Gerda Dirks<br />
Tansanit<br />
S N N U O<br />
Werner-Egerland-Stiftung · Hanns A. Pielenz Stiftung · Alice und Hans Joachim Thormählen<br />
Smaragd<br />
JA RESSPENDEN ab EUR<br />
Franz Burda · Horst Kleiner und Isolde Laukien-Kleiner · Christine und Klaus-Michael Kühne<br />
Joyce und Günter Pilarsky · T. von Zastrow Foundation · sowie zwei ungenannte Förderer<br />
Rub n<br />
S N N U O<br />
Marie-Luise und Rudolf Auerbach-Fröhling · Robert F. Dondelinger und Daniel Fisch · Barbara Dyckerhoff-Mack und Ingo Mack<br />
Ladislaus und Annemarie von Ehr · Helga und Erivan Haub · Klaus und Hella Janson · Richard und Bettina Kriegbaum<br />
Ernst-Moritz Lipp und Angelika Lipp-Krüll · Ulrich und Silke Weber · sowie sechs ungenannte Förderer<br />
Saph r<br />
A R S PEN EN ab 1 UR<br />
Renate Ganter · Hans-Jörg und Ulrike Haferkamp · Arnold und Heiderose Höpfinger · Axel Hommrich<br />
Klaus Nussbaum und Gabriela Schätzle · Bernd J. und Gudrun Rombach · sowie zwei ungenannte Förderer<br />
P atin<br />
S P N U<br />
Dagmar und Mark Binz · Clemens und Gerhild Börsig · Eckart Diedrichs und Petra Diedrichs-Gern<br />
Ute Keppler-Gouras und Peter Gouras · Jutta Köhler · Antje-Katrin Kühnemann und Jörg Gühring · Lieselotte Maier<br />
Lothar und Elisabeth Melchert · Erwin und Anita Müller · David und Innes Ovsepyan · Karin Rudolph<br />
Annette und Otmar Zwiebelhofer · sowie drei ungenannte Förderer<br />
Gold<br />
ESS N N<br />
Katrin und Rick van Aerssen · Walter und Christa Berthold · Herbert Brodowski und Hannelore Erichs · Horst und Monika Bülow<br />
Lore Einwächter · Eppensteiner Stiftung · Heike und John Feldmann · Eberhard und Barbara Graf · Wolfgang und Doris Groz<br />
Inge und Werner Lehmann · Walter und Micheline Müller · Gerlinde Rillmann · Ernst-Werner und Uta Ruhbaum · Horst Sandner<br />
Sigrid Schuler · Ina Standare · Lothar und Dorle Strobel · Rosemarie von Zsóry · sowie sieben ungenannte Förderer<br />
Silber<br />
J ESSPENDEN E <strong>RO</strong><br />
ArteMusica Stiftung · Gerhard Bareiss und Christiane Pergande-Bareiss · Elisabeth Baumann<br />
Gustav Georg und Gudrun Belz · Jutta Barbara Bender · Dieter und Elisabeth Boeck Stiftung · Ulrich und Reinhild Borsi<br />
Veit und Karin Bürkle · Hans-H. und Ann Firnges · Manfred Fraaß und Ulla van der Velden · Manfred Fuchs<br />
Wolfgang und Gabi Furler · Norbert und Marie-Pierre Gross · Peter Hackhofer-Siemens · Edward und Marianne Jaeger-Booth<br />
Klaus und Helga Kaiser · Béatrice und Heinrich Kipp · Andreas und Mariette Hille Korsch · Nikolaus und Regina Krings<br />
Dorothe und Ulrich Rappen · Gisbert und Birgitte Reel · Manfred und Rosemarie Rhodius · Kurt und Waltraud Rohner<br />
Marianne Schippmann · Jörg und Renate Schmekel · Karin Siegel · Maria und Peter Theile · Inge Wenz · Franz und Hannemarie Wirtz<br />
Alexander und Renate Witte · Hans Ernst Zöller · sowie vierzehn ungenannte Förderer
Unternehm rkreis<br />
G<br />
b. i. g. bechtold Ingenieurgesellschaft mbH<br />
Bada <strong>AG</strong><br />
Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband<br />
basf se<br />
BHF-Bank Aktiengesellschaft<br />
Biologische Heilmittel Heel GmbH<br />
Bischoff + Scheck Fahrzeugtechnik GmbH & Co. KG<br />
BNI Südwest GmbH<br />
Brunner GmbH<br />
CTP Handels- und Beteiligungs GmbH<br />
Dieter Schätzle Präzisionswerkzeuge<br />
Dr. Daum & Partner<br />
Druckerei Dr. Willy Schmidt GmbH & Co. KG<br />
ECG Energie Consulting GmbH<br />
Erdrich Umformtechnik GmbH & Co. KG<br />
ETTLIN Aktiengesellschaft<br />
Falk GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Friedrich Ganz Versicherungsmakler GmbH<br />
GFT Technologies <strong>AG</strong><br />
GRENKELEASING <strong>AG</strong><br />
Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz Rechtsanwälte<br />
Assekuranz Herrmann GmbH<br />
ias Aktiengesellschaft Karlsruhe<br />
Indubau GmbH & Co. KG<br />
init <strong>AG</strong> & INIT GmbH<br />
Kazenmaier Fleetservice GmbH<br />
KWH Automobiltechnik GmbH<br />
Peter Leibinger<br />
Leitwerk <strong>AG</strong><br />
Liebich & Partner Management- und Personalberatung <strong>AG</strong><br />
Medentika GmbH<br />
MODE W<strong>AG</strong>ENER<br />
Nussbaum Medien St. Leon-Rot GmbH & Co. KG<br />
OPTICA Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH<br />
Otto Nußbaum GmbH & Co. KG<br />
Papyrus Deutschland GmbH & Co. KG<br />
praeveneo HEALTH SOLUTIONS<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong><br />
Progress-Werk Oberkirch <strong>AG</strong><br />
R.K. Management- und Beteiligungs mbH Baden-Baden<br />
Robert Bosch GmbH<br />
Sal. Oppenheim jr. Cie. <strong>AG</strong> & Co. KGaA<br />
SATOR EVENTS GmbHl<br />
Schöck Bauteile GmbH<br />
Schultze & Braun GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Societät SJD Steuerberatungs gesellschaft mbH<br />
Sparkasse Hanauerland<br />
Sparkasse Karlsruhe<br />
Stark Druck GmbH + Co. KG<br />
Tensid-Chemie GmbH<br />
Thimm Holding GmbH + Co. KG<br />
Thönes – Natur Großschlachterei e. K.<br />
Vollack Management & Beteiligungen GmbH & Co. KG<br />
Weimer Pharma GmbH<br />
Weisenburger Bau GmbH<br />
Horst Weitzmann Badische Stahlgruppe Kehl<br />
Werner Egerland Automobillogistik GmbH & Co. KG<br />
Wüstenrot & Württembergische <strong>AG</strong>
29<br />
Prem umpartner<br />
Programmpartner<br />
B ldungspartner<br />
ausstattungs partner<br />
P oduktpartner Med en artner
Entspannen<br />
im<br />
Spagat<br />
Die Ballerina fliegt. Und<br />
ihre Lehrerin sorgt dafür, dass<br />
sie nicht zu hart aufprallt<br />
auf den Boden der Tatsachen,<br />
die da lauten: Elite ist, wer<br />
sich weiterschindet. Und: Nur<br />
jeder dritte Schüler hält die<br />
Ausbildung durch.
31<br />
Wer als Tänzer die<br />
Vollendung sucht, träumt<br />
von einem Engagement im<br />
Mariinsky-Ballett<br />
St. Petersburg: ein Besuch<br />
dort, wo die Schönheit<br />
aus Talent, Disziplin und<br />
Kampf geboren wird.<br />
T e x t : J o h a n n e s V o s w i n k e l<br />
F o t o s : A l e x e j N i k o l a j e w
32<br />
Mariinsky-Ballett<br />
S<br />
Der Autor<br />
Johannes Voswinkel<br />
schreibt seit <strong>20</strong>02 aus Moskau<br />
für die Wochenzeitung<br />
„Die Zeit“ über die Länder der<br />
früheren Sowjetunion. Der<br />
gebürtige Frankfurter studierte<br />
Ost slawistik und Romanistik<br />
an der Hamburger Universität<br />
und besuchte<br />
die Henri-Nannen-Journalistenschule<br />
in Hamburg.<br />
1998 zog er nach Moskau und<br />
war dort zunächst Korrespondent<br />
des „Stern“. Seine<br />
Artikel erschienen in<br />
der „Zeitschrift für Kulturaustausch“,<br />
im „Jahrbuch für<br />
Menschenrechte <strong>20</strong>03“, im<br />
„Parlament“, in „Merian“,<br />
„Greenpeace Magazin“ und<br />
„The German Times“.<br />
elbst hier, wo Schweiß und Spindmief den Traum von Tutu und<br />
Tüll bedrängen, bleibt das Ballett von ergreifender Eleganz.<br />
Die Tänzer scheinen durch den Probensaal des Mariinsky-Theaters<br />
in St. Petersburg zu schweben. Nur tragen sie keine wallenden<br />
Röcke oder hautengen Kostüme, sondern Übungshosen und<br />
T-Shirts. Auf einem zeigt ein weißer Hai seine Zähne, auf einem<br />
anderen steht geschrieben: „Schweiß ist Schwäche, die den Körper<br />
verlässt.“ Der Tanzlehrer ruft: „Ihr müsst wie Kugeln durch die<br />
Luft fliegen!“ Aber die Tänzer werden müde. Bei den Proben ist<br />
die Leidenschaft für das Ballett vor allem mit Leiden verbunden.<br />
Wer nicht tanzt, schlurft in Morgenmantel und Badelatschen<br />
umher – manch eindrucksvolle Blase ziert die Füße. Oder er<br />
streckt sich auf den Kunstledersofas im Flur aus. Ballett-Tanzen<br />
heißt oft: warten auf den Einsatz. Die Wände des gut 150 Jahre<br />
alten Mariinsky-Theaterbaus sind ehrwürdig abgestoßen. Eine<br />
Uhr im eckigen Sowjetdesign, ein aufgerollter Feuerwehrschlauch<br />
und Bekanntmachungen der Theaterleitung schmücken sie:<br />
Alle, die im Ballett „Spartakus“ an Szenen mit Degen und<br />
Schwert teilnehmen, müssen sich unbedingt mit den „Instruktionen<br />
der Sicherheitstechnik“ vertraut machen! Und: Das Tragen<br />
der The aterkostüme in der Kantine ist verboten! Dort, im<br />
Speiseraum mit grellbunten Tanzszenen an der Wand, macht<br />
sich jeder den usbekischen Hammelreis selbst in der Mikrowelle<br />
warm. Das leere Geschirr bitte abräumen! Durch den Lautsprecher<br />
schnarrt die Ansage: „Künstler des Chores auf die Hauptbühne.“<br />
Arbeitsalltag in einem der berühmtesten<br />
Theater der Welt.<br />
Am Rande des Probensaals sitzen die Tänzer auf<br />
Schaumstoffmatten. Die Ballerinen sind an der<br />
Reihe: kleiner Kopf, Pferdeschwanz, langer Hals,<br />
fließende Schulterlinien, ein gerades Rückgrat –<br />
wie zur Bebilderung eines Wortes des Choreographen<br />
Boris Eifman: „Die russische Physis ist<br />
gemacht für den Tanz.“ Wer pausiert, entspannt<br />
sich bei einem Spagat oder liest schnell im Smartphone<br />
seine neuen E-Mails. Einige Ballerinen<br />
stellen sich auf die Fußspitzen und halten ein<br />
Schwätzchen wie zwischen Giraffen. Unter der<br />
Ballettstange liegen Wasserflaschen, Schmuckbänder,<br />
Yogablöcke und Pfefferminz-Kühlspray<br />
für die Füße.<br />
Dem wichtigsten Instrument ihrer Kunst widmen<br />
die Tänzer eine besondere Pediküre. Die 24-jährige<br />
Keenan Kampa massiert ihre Füße mit einem<br />
stacheligen Gummiball, der an einen zusammengerollten<br />
Igel erinnert. Sie sprüht sie mit Spray ein, stülpt Zehenschoner<br />
auf die Zehen, zieht Ministrümpfe über, damit die Spitzenschuhe<br />
nicht unnötig durchgeschwitzt werden, und zurrt die<br />
Satinbänder oberhalb der Fersen fest. Ist der Tanz vorbei, legen<br />
manche Tänzerinnen Feuchtigkeitstücher auf die gemarterten<br />
Füße und stecken sie dann zum Warmhalten in bauschige Thermoschuhe<br />
– mag es draußen auch über 30 Grad heiß sein.<br />
Keenan ist eine Ausnahmetänzerin im Mariinsky-Ensemble: Sie<br />
stammt aus den USA. In Virginia hat sie im Alter von vier Jahren<br />
die ersten Pirouetten mit dem Fuß im Mülleimer gelernt. Ein<br />
Ballettlehrer des Mariinsky entdeckte sie während eines Meisterkurses<br />
in Washington und lud sie nach Russland ein. Keenan war<br />
18 Jahre alt, als sie in St. Petersburg ankam. Dort tanzte sie in der<br />
traditionsreichen Waganowa-Ballettakademie: elf Stunden am<br />
Tag und sechs Tage in der Woche. „Wir schindeten uns wie im<br />
Rekrutenlager“, sagt Keenan. Sie lebte in einem Wohnheim, in<br />
dem mal das Warmwasser, mal die Heizung nicht funktionierte.<br />
Manche Lehrerinnen schrien sie an. Es war ein Kulturschock. In<br />
Amerika, erzählt sie amüsiert, erlaubten die Gewerkschaften<br />
nicht einmal, dass Tänzer mehr als acht Stunden oder in kalten<br />
Sälen tanzen. Nicht so in Russland. „Hier geht es um Leidenschaft<br />
und Drill“, sagt Keenan.<br />
Drei Jahre hat sie an der Waganowa-Akademie studiert. Ein Jahresvertrag<br />
für das Mariinsky-Ballett war der Traumlohn für<br />
Keenan, die schon als Kind Videos russischer Tänzer liebte. Heute<br />
trägt sie ein Trikot des lokalen Fußballvereins „Zenit St. Petersburg“<br />
und fühlt sich angekommen. Doch der Konkurrenzkampf<br />
ist groß. Keenan brauchte lange, um den Respekt der anderen<br />
zu gewinnen. „Der Kampf endet nie“, sagt sie. Das Mariinsky-<br />
Ballett ist ihn wert. Keenan holt sich in der Kantine eine Banane<br />
und einen Apfel und legt sich im Flur aufs Sofa. „Hier steckt so<br />
viel Geschichte drin“, sagt sie über das Theater, das im 18. Jahrhundert<br />
gegründet wurde. „Das ist überwältigend.“<br />
Je näher der Abend rückt, desto mehr beleben sich die Gänge im<br />
Mariinsky-Theater. Wenn andere Dienstschluss haben, beginnt<br />
hier die Kernarbeitszeit der Aufführungen. Keenan<br />
hat noch Solounterricht: Die Hüfte solle sie höherschieben,<br />
ruft die Lehrerin, und eine Partie der<br />
Rückenmuskeln stärker anspannen. „Nein, nicht<br />
so!“ Die Lehrerin drückt an Keenans Hüfte herum.<br />
Die unnatürlichen Bewegungen ermüden. Keenan<br />
lässt zwischendurch den Oberkörper hängen – eine<br />
welke Ballerina. Der Schweiß glänzt auf ihrem<br />
Rücken. Endlich ist die Übungsstunde vorüber.<br />
Jetzt nur noch unter die Dusche! Keenan murmelt<br />
etwas von „Folter“, pellt die Füße aus den Ballettschuhen<br />
und verschwindet mit dem Handtuch.<br />
„Elite ist, wer sich weiterschindet“, sagt die Ballettlehrerin.<br />
Es könnte das Motto der Waganowa-Akademie sein,<br />
wo die meisten der Tänzerinnen und Tänzer des<br />
Mariinsky-Balletts ausgebildet wurden. Sie galt schon<br />
immer als streng, aber besonders erfolgreich. Die<br />
Straße, an der die Akademie liegt, misst 2<strong>20</strong> Meter<br />
in der Länge und 22 Meter in der Breite. Die gelben
33<br />
Tanz<br />
Die Fresken sind beeindruckend,<br />
doch das wichtigste<br />
Utensil auf dem Bild ist – die<br />
Mikrowelle. Szene in der Kantine<br />
des Mariinsky-Theaters.
34<br />
Der amerikanische<br />
Traum einmal anders.<br />
Ihre ersten Pirouetten<br />
hat Keenan Kampa<br />
einst in Virginia getanzt.<br />
Mariinsky-Ballett
35<br />
Tanz<br />
Welcher Schwan vermisst eine Feder? Blick auf den Bühnenvorhang des neuen Theaters Mariinsky II.<br />
Die zwei Grazien unten hingegen suchen bloß ein wenig Ruhe.
36<br />
Mariinsky-Ballett<br />
Klassizismusgebäude zu beiden Seiten sind 22 Meter hoch. Das<br />
Ebenmaß ist hier in Stein gehauen – passend zur Akademie, in<br />
der früher der ideale Tänzer nach einer Proportionstabelle der<br />
Körpergröße bestimmt wurde. Gegründet wurde die Akademie<br />
vor 275 Jahren zur Unterhaltung des Zarenhofes. Anfangs kamen<br />
ausländische Lehrmeister nach Russland, denn das Ballett war<br />
ein Importgut. Es überlebte den Tanzverächter Lenin und seine<br />
Bolschewiken, die gerne mit dem Gewehr an der Seite im Publikum<br />
Platz nahmen, und die wilden neunziger Jahre nach dem<br />
Zusammenbruch der Sowjetunion. Heute trägt es wieder Prunk.<br />
Schon am Eingang vor dem Metalldetektor und der Videoüberwachung<br />
hängen tropfenförmige Leuchter an den Wänden. Drinnen<br />
ist alles so durchrenoviert, dass es dem nostalgischen Besucher<br />
an Patina fehlt. Nur die knarrenden Dielen klingen nach<br />
der glänzenden Geschichte des Hauses: Superstars wie Rudolf<br />
Nurejew und Michail Baryschnikow gehören zu den Absolventen.<br />
Manche Elevin berührt die von tausend Händen blank polierte<br />
Ballettstange wie ein Heiligenrelikt. Der Mädchentraum<br />
vom Triumph als „Sterbender Schwan“ lebt noch immer.<br />
Der Erfolg der Akademie beruht auf der engen Verbindung<br />
mit dem Mariinsky-Theater und schonungsloser<br />
Übung. „Faktisch ist das ein militärisches<br />
System“, sagt Prorektor Alexej Fomkin.<br />
„Das Kind wird stark belastet und eine Art Soldat.<br />
Es zieht nur nicht in den Krieg, sondern ins Ballett.“ Schon die<br />
Namensgeberin Agrippina Waganowa, die in den dreißiger Jahren<br />
des vergangenen Jahrhunderts als Direktorin ein grundlegendes<br />
Ballettlehrbuch verfasste, war berühmt für ihre Disziplin. Sie<br />
liebte das heiße Sommerwetter, weil dann keine Zeit beim Warmmachen<br />
verloren ging. In den Ballettklassen der Zehn- bis Achtzehnjährigen<br />
zieht noch heute die streng-gütige Lehrerin zuweilen<br />
den Tänzerkopf an den Haaren in die ideale Haltung. Die<br />
Schüler haben acht Stunden Ballettunterricht am Tag. Dazu<br />
kommen die normalen Schulfächer wie Chemie oder Physik. Die<br />
Auslese ist gnadenlos: Nur jeder Dritte hält bis zum Abschluss<br />
durch. Die Ehrgeizigsten und Besten treibt der Wunsch an, ein<br />
paar Kilometer und einen Kanal entfernt im Mariinsky-Theater<br />
aufzutreten. Schon die Kleinsten tanzen dort die Marionetten<br />
in „Don Quichotte“. Im Programmheft steht dann hinter ihrem<br />
Namen geschrieben: „erster Auftritt“.<br />
Manche russischen Kritiker rügen die Akademie als lebendes<br />
Museum des klassischen Tanzes. Zwar hat sie die zaristische<br />
Tanztradition erfolgreich bewahrt. Ihr Stil unterscheidet sich<br />
jedoch deutlich vom Gegenpart der Moskauer Ballettschule:<br />
„Beide Schulen können mit der Architektur ihrer Städte verglichen<br />
werden“, sagt der Ballettleiter des Mariinsky-Theaters,<br />
Juri Fatejew. „St. Petersburg ist europäischer, Moskau chaotisch<br />
und großtuerisch. Das Moskauer Ballett tanzt mit Bravour, wo<br />
Petersburgs Tänzer die auserlesene Feinheit lieben.“ Doch der<br />
Erhalt des akademischen Tanzes birgt die Gefahr der künstlerischen<br />
Erstarrung. Fatejew widerspricht: „Heute tanzt unsere<br />
Truppe schon anders als vor zehn Jahren. Sie ist zu modernen<br />
Choreographien von William Forsythe oder Sascha Waltz bereit.<br />
Wir müssen nur die richtige Balance zwischen Klassik und zeitgenössischem<br />
Tanz finden.“<br />
Manche Elevin<br />
berührt die<br />
von tausend Händen<br />
blank polierte<br />
Ballettstange wie ein<br />
Heiligenrelikt.<br />
Keenan hat gerade das Traditionelle der Petersburger Ballettausbildung<br />
gefallen. Als sie in Boston studierte, gab es viele Stile<br />
und noch mehr Freiheit. Aber sie wollte den klassischen Tanz erlernen<br />
als Grundlage für alle moderneren Formen. Nach dem<br />
Einzelunterricht am Nachmittag ist ihr Arbeitstag noch nicht zu<br />
Ende. Abends sitzt sie bei der Aufführung des „Buckligen Pferdchens“<br />
am Bühnenrand. Das neu inszenierte Ballett dient als Anschauungsunterricht<br />
und soll wie der frisch eingeweihte Neubau<br />
des Theaters demonstrieren, dass sich das Mariinsky-Theater<br />
auch der Moderne öffnet.<br />
Entsprechend groß ist der Andrang um die Bühne herum: Zu beiden<br />
Seiten hocken und kauern Tänzer nun als Zuschauer auf dem<br />
Boden. Für den Saal bleiben sie hinter schwarzen Gassenvorhängen<br />
unsichtbar. In der Dunkelheit hinter der Bühne herrscht ein<br />
Auflauf wie zur Rushhour. Kräftige Arbeiter und dürre Ballerinen<br />
zeichnen sich als schwarze Silhouetten vor den grünen und<br />
roten Kontrolllämpchen der Bühnentechnik ab. Eine Tänzerin<br />
zeigt ihrem dreijährigen Sohn Mutters Arbeitsplatz von hinten.<br />
Sogar die Platzanweiserinnen aus dem Saal laufen herbei, um<br />
einen Blick auf die Primaballerina Uliana Lopatkina zu werfen.<br />
Während eine Gruppe Tänzer von der Bühne abtritt und herumalbert<br />
wie eine Schulklasse im Landschulheim, umarmt im Rampenlicht<br />
Lopatkina als Prinzessin ihren Märchenprinzen Iwan.<br />
Im zweiten Akt steht der große Auftritt Lopatkinas bevor. Eine<br />
Assistentin flicht ihr hinter der Bühne den Zopf neu, reibt die<br />
Schultern mit Tüchern trocken und massiert die Beine. Noch ein<br />
Blick in den Schminkspiegel, der Lippenstift nachgezogen – und<br />
hinausgetrippelt ins grelle Licht. Es ist Lopatkinas Premiere im<br />
„Buckligen Pferdchen“. Bald tragen Platzanweiserinnen die traditionellen<br />
Blumensträuße herbei. Eine Tänzerin fragt lachend:<br />
„Na, ist das Süppchen schon gekocht?“ Ja, der böse Märchenzar<br />
auf der Bühne ist bereits in einen Topf mit kochendem Wasser<br />
gestiegen, weil er ihn für einen Jungbrunnen hielt. Das Happy<br />
End naht. Die Zuschauer klatschen begeistert im Takt. Kaum ist<br />
der Vorhang geschlossen, kommt der Ballettleiter auf die Bühne.<br />
In einer Teamkritik der Erschöpften bespricht er mit den Tänzern<br />
die Schwächen des Auftritts. Lopatkina und ihre Mittänzerin<br />
stoßen mit Sekt aus Plastikbechern an, während die Bühnenarbeiter<br />
um sie herum die Gummiplatten und Holzpaneele des<br />
Tanzbodens abmontieren. Noch ein Gruppenfoto, dann geht der<br />
Vorhang wieder auf. Vor den Tänzern öffnet sich der leere Saal.<br />
Die Zuschauer sind längst auf dem Nachhauseweg.<br />
Foto rechts unten: Valentin Baranovsky
37<br />
Tanz<br />
Die beiden Ballettschüler der Waganowa-Akademie im selben Traum vereint:<br />
einmal wie Uliana Lopatkina in „Schwanensee“ tanzen.
38<br />
Mariinsky-Ballett<br />
Was macht den Stil des<br />
Mariinsky-Balletts aus? Eleganz.<br />
Selbst auf der Hinterbühne<br />
in der Warteposition zwischen<br />
zwei Auftritten.
39<br />
Mariinsky-Ballett St. Petersburg<br />
Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg<br />
Gastspiel vom 21. bis 27. Dezember <strong>20</strong>13<br />
Tschaikowsky: Dornröschen<br />
Tschaikowsky: Schwanensee<br />
Tanz<br />
Familienvorstellung: Die schönsten<br />
Momente des klassischen Balletts<br />
Ballett-Gala<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de
40<br />
Applaus<br />
Eine<br />
so schwierige<br />
wie ewig<br />
aktuelle Frage:<br />
Wann darf<br />
man<br />
klatschen?<br />
Applaus,<br />
Applaus!
41<br />
Illustration: Gregory Gilbert-Lodge<br />
G<br />
ib den Leuten Futter, dachte sich Mozart,<br />
während er die Orchestereffekte in seinen<br />
Sinfonien platzierte. Er wusste genau, an<br />
welchen Stellen applaudiert werden würde<br />
– und er täuschte sich da nur selten,<br />
jedenfalls in seinen jungen Jahren. Denn<br />
dass die Leute applaudieren sollten, und<br />
zwar mitten ins Stück hinein – das war im<br />
18. Jahrhundert durchaus gewünscht.<br />
Auch ein Joseph Haydn wäre zutiefst enttäuscht<br />
gewesen, wäre sein Paukenschlag<br />
in der gleichnamigen „Pau kenschlag“-<br />
Sinfonie mit konzentrierter Stille aufgenommen<br />
worden. Ebendiese Stille wünscht<br />
sich jedoch ein Großteil des heutigen Publikums.<br />
Und schon ist man mittendrin<br />
in der so schwierigen wie ewig aktuellen<br />
Frage im Konzert- wie im Opernbetrieb:<br />
Wann darf man klatschen? Mitten im<br />
Stück, wenn einem die Melodie gefällt,<br />
wie zu Mozarts und Haydns Zeiten?<br />
Wohl eher nicht. Doch warum eigentlich?<br />
Die Komponisten der Vergangenheit wären<br />
über die heutige Stille im Saal jedenfalls<br />
höchst erstaunt gewesen.<br />
Dass die Frage „Klatschen oder nicht?“<br />
überhaupt zum Problem wurde, hängt mit<br />
dem 19. Jahrhundert zusammen. Hier begann<br />
eine tiefgreifende Entwicklung, die<br />
unsere Wahrnehmung bis heute beeinflusst.<br />
Die Kunst wurde zum Religionsersatz.<br />
Opern- und Konzerthäuser verwandelten<br />
sich durch massiven Einsatz von<br />
griechischen Säulenimitationen in Kunsttempel,<br />
nicht einfach „Besucher“, nein,<br />
eine „Kunstgemeinde“ strömte ins Konzert,<br />
um sich höhere Weihen zu holen. Vor<br />
dieser Entwicklung gingen die Leute in<br />
Konzert und Oper, so wie sie heute zu<br />
Rockfestivals oder in Kneipen gehen. Weder<br />
Kleidervorschriften noch Benimmregeln<br />
haben eine Rolle gespielt. Nun aber<br />
ergab man sich der Kunst, um seine Seele<br />
zu erheben – um eins zu werden mit<br />
Künstler, Werk und den Eingeweihten.<br />
Dieses Einswerden ist das Pendant zur<br />
Kommunion: Der Mensch löst sich auf in<br />
Tönen, er geht aus sich heraus, verliert<br />
sich, um sich dann wie neugeboren wiederzufinden.<br />
Für diese metaphysischen Erfahrungen<br />
war einst die Kirche zuständig.<br />
Hier wäre Applaus undenkbar gewesen:<br />
Heilige Stille hatte den Raum zu füllen,<br />
weihevolle Musik und Weihrauch. In der<br />
Musik des 19. Jahrhunderts wird nun der<br />
Weihrauch komponiert, etwa durch massiven<br />
Einsatz von Harfen- oder Streicherarpeggien.<br />
Auch beginnt Musik oft im<br />
Pianissimo und endet scheinbar im<br />
Nichts. Die Stille wird zum wesentlichen<br />
Element der Kunst – und der Applaus zum<br />
Problem.<br />
Denn wenn das Konzert zum Gottesdienst<br />
wird, entsteht so etwas wie eine<br />
Gottesdienstordnung. Und da ist auch der<br />
Applaus vorgeschrieben, nicht in natura,<br />
aber gewissermaßen per Gewohnheitsrecht.<br />
Grundsätzlich gilt: Applaudiert<br />
wird immer am Ende eines Werkes. Das<br />
heißt im Falle einer Sinfonie, eines Solokonzertes<br />
oder einer Sonate: nach dem<br />
letzten Satz. Ein Blick ins Programmheft<br />
mag da Orientierung geben. Endet ein<br />
Werk leise, sollte man nicht unmittelbar<br />
applaudieren, sondern eine Pause abwarten.<br />
Bei Liederabenden klatsche man<br />
nicht nach jedem Lied – anders als bei<br />
Ariengalas. Ein ewiger Streitpunkt ist der<br />
Applaus nach geistlichen Werken, etwa<br />
nach Passionen. Hier ist zu sagen: Der<br />
Konzertsaal ist kein Ort des Gebetes, keine<br />
Kirche. Im Konzertsaal wird Kunst<br />
gemacht. Da ist es angebracht, sich bei<br />
den Künstlern für ihr Tun mit Applaus zu<br />
bedanken.<br />
Bei Opern gibt es einen Unterschied zwischen<br />
der Nummernoper und der auskomponierten<br />
Oper. Selbiges gilt in abgeschwächter<br />
Form auch für Ballette. Die<br />
Nummernoper vor Wagner, bei Mozart<br />
etwa, bietet nach jeder Arie und jedem<br />
Duett Raum für Zuschauerapplaus. Die<br />
Arien enden oft mit einer virtuosen Stretta,<br />
die einen Applaus geradezu einfordert.<br />
Beim späten Wagner, späten Verdi und bei<br />
Puccini sollte man nur nach Akt-Ende<br />
klatschen – wobei jedoch ein Puccini sich<br />
über Applaus nach seinen melodischen<br />
Nummern bestimmt nicht geärgert hätte.<br />
T e x t : D a r i u s z<br />
S z y m a n s k i<br />
Konzerte
42<br />
Chöre<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Gute Chöre wissen:<br />
das Ergebnis muss größer sein<br />
als die Summe seiner Teile.<br />
Blick auf den Rundfunkchor Berlin.<br />
Chormusik<br />
zu Allerheiligen<br />
Freitag, 1. November <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Der RIAS Kammerchor singt Bruckners<br />
wundervolle zweite Messe sowie Chorwerke<br />
von Brahms und Mendelssohn. Bläser<br />
der Akademie für Alte Musik Berlin wienern<br />
für diesen Abend Originalinstrumente aus<br />
der Zeit der Wiener Klassik.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro
43<br />
Chormusik<br />
zur Weihnachtszeit<br />
Sonntag, 1. Dezember <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Dieser besinnlich-festliche Abend<br />
mit Thomas Hengelbrock und dem Balthasar-<br />
Neumann-Chor bringt ein Wiederhören<br />
mit Klassikern der Weihnachtsmusik,<br />
aber auch Entdeckungen von hier -<br />
zulande selten gehörten Raritäten der<br />
Chorliteratur.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Bach: Johannespassion –<br />
Szenische Präsentation von<br />
Peter Sellars<br />
Sonntag, 13. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Karfreitag, 18. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Die Matthäuspassion mit den<br />
Berliner Philharmonikern und dem Rundfunkchor<br />
Berlin in der szenischen Umsetzung<br />
von Peter Sellars ist längst ein Kultstück auf<br />
DVD und nach Sir Simon Rattles<br />
Worten „das Wichtigste, was wir je gemacht<br />
haben“. Nun folgt die ebenfalls von<br />
Sellars inszenierte Premiere der Johannespassion.<br />
Sir Simon setzt musikalisch auf<br />
Solisten wie Magdalena Kožená und Christian<br />
Gerhaher, die schon bei der Matthäuspassion<br />
dabei waren.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Veranstaltungen<br />
Foto: Rundfunkchor Berlin/Matthias Heyde<br />
Händel: Der Messias<br />
Sonntag, 15. Dezember <strong>20</strong>13, 16 Uhr<br />
Ein Klassiker, von Klassikern<br />
präsentiert: Der Tölzer Knabenchor singt<br />
Händels „Messias“. Paul Goodwin<br />
leitet das kammerorchesterbasel mit den<br />
Solisten Nuria Rial, Robin Blaze,<br />
Benjamin Hulett und Mark Stone.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Verdi: Requiem<br />
Freitag, 4. Juli <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Die beliebteste Requiem-Vertonung<br />
stammt von Verdi: Der Komponist ließ seine<br />
gesamte Opernerfahrung einfließen.<br />
So meint man Othello und Aida sterben zu<br />
hören – die Musik klingt so ergreifend wie<br />
in Verdis besten Opernszenen.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro
44<br />
Rolando Villazón<br />
iN<br />
Vielfalt<br />
frei!<br />
Rolando Villazóns Liebe<br />
zu Gesang, Theater und Publikum<br />
ist umfassend. „Klassik<br />
Radio“-Chefmoderator Holger<br />
Wemhoff über seine Begegnungen<br />
mit dem Startenor, der<br />
in Baden-Baden eine künstlerische<br />
Heimat hat.<br />
T e x t : H o l g e r W e m h o f f<br />
A<br />
uch große Jungs brauchen ihren Spielplatz. Einen<br />
etwas größeren. Wichtig aber ist, dass sie sich auf genau<br />
diesem Spielplatz auch austoben können. Und<br />
im besten Falle wird dieser Spielplatz zu einer Spielstätte<br />
– damit auch Zuschauer ihre Freude haben. So einen<br />
Spielplatz hat Rolando Villazón bekommen: in Baden-Baden!<br />
Dort darf er alles sein, was das Publikum so an ihm liebt: Tenor,<br />
Regisseur – und Mensch vor allem!<br />
Denn Baden-Baden hat Rolando Villazón über die Jahre ideale<br />
Bedingungen geboten. Wie dankbar er sie genutzt hat, wurde<br />
am schönsten deutlich in seiner Inszenierung von Donizettis<br />
„Liebestrank“ zu den Pfingstfestspielen <strong>20</strong>12, wo er nicht nur die<br />
Oper, sondern auch sich selbst in einer seiner Parade partien in<br />
Szene setzte: als Nemorino. Das Publikum jubelte, das Feuilleton<br />
freute sich, und auch hinter den Kulissen hatte Rolando für<br />
mächtig positive Stimmung gesorgt, angefangen bei der ersten<br />
Konzeptionsprobe. Auch berühmte Regisseure kommen mit unter<br />
mit Unmengen von Notizen, minutiösen Aufzeichnungen und<br />
einem Durcheinander von Ideen zu den ersten Proben. Nicht so<br />
Rolando Villazón. Er hatte alles im Kopf und konnte auf Anhieb<br />
die komplette Mannschaft nicht nur von seinem Konzept überzeugen,<br />
sondern seine Einfälle auch plausibel darstellen. Wenn<br />
nötig schlüpfte er selbst in jede Rolle und veranschaulichte zum<br />
größten Vergnügen aller jede noch so kleine Idee.<br />
Auch abseits seiner Sängerkollegen sorgte er für Unterhaltung auf<br />
seinem Festspiel(spiel)platz. So verging kaum ein Tag, an dem er<br />
sich nicht mit den Technikern auf der Hinterbühne ein heißes<br />
Kickerduell geliefert hätte.<br />
All das ist Rolando. Und das war er auch schon <strong>20</strong>06. In diesem<br />
Jahr lernte ich ihn persönlich kennen. Das war ein Jahr nach<br />
der sensationellen Salzburger „Traviata“ neben Anna Netrebko.<br />
Beide bekamen <strong>20</strong>06 den „Echo Klassik“ und traten bei der Gala<br />
zusammen auf. Während der ersten Probe einen Tag zuvor saß<br />
ich mit ihm in seiner Garderobe zum In terview. Die ersten fünf<br />
Fragen verliefen konzentriert, ab der sechsten begannen die Proben<br />
auf der Bühne, was bis in unsere Garderobe zu hören war.<br />
Rolando rief: „Holger, sei nicht böse, ich muss das jetzt hören,<br />
was die da draußen machen“. Und wie ein geölter Blitz war er<br />
auch schon raus und ward nicht mehr gesehen – Speedy Gonzales<br />
lässt grüßen. Ein Jahr später waren wir zum Oktoberfest abends
45<br />
Foto: Harald Hoffmann /DG<br />
Gesang<br />
Ernst sei die Kunst,<br />
heiter sei das Leben – sagt<br />
Rolando Villazón und<br />
Dirigent Yannick Nézet-<br />
Seguin scheint ihm da<br />
nicht wirklich zu widersprechen:<br />
Auf der Festspiel -<br />
haus-Bühne, nach dem konzertanten<br />
„Don Giovanni“<br />
als Baden-Baden-Gala <strong>20</strong>11.
46<br />
Der Autor<br />
Die Liebe zur Klassik, so Holger<br />
Wemhoff, sei bei ihm schon mit sechs<br />
Jahren entbrannt, als beim heimlichen<br />
Fernsehen Bizets „Carmen“ über den<br />
Bildschirm flackerte. Der Westfale studierte<br />
Theaterwissenschaft in München,<br />
nach ersten be ruflichen Gehver suchen<br />
als Opernregisseur kam er 1995 zu<br />
„Klassik Radio“. Seit 1998 ist er dort<br />
Chef moderator und stellvertretender<br />
Programmchef.<br />
Kinder lieben den Künstler, dessen Aura nichts Gravitätisches hat, der nicht abweisend<br />
wirkt, sondern sich augenblicklich in sein Gegenüber hineinversetzen kann.<br />
zusammen in München unterwegs. Binnen einer Stunde hatte er<br />
ein ganzes Bierzelt für sich erobert und es mit Verdi zum Partyzelt<br />
gemacht.<br />
Damals war Rolando Villazón einer der Künstler, die an beiden<br />
Enden brennen. Und wie man aus der Erfahrung weiß, kann<br />
das selten lange gutgehen. Auch bei ihm nicht. Über die Jahre<br />
forderte das Schicksal zwei Auszeiten. Nur: Während andere an<br />
solchen Schicksalsschlägen zerbrechen, ist dieser Künstler seit<br />
geraumer Zeit nicht nur gestärkt, sondern geradezu neu erblüht.<br />
Erblüht in den schillerndsten Facetten: Tenor, Regisseur, Buchautor,<br />
Fernsehmoderator und: ja, auch Clown! Er ist ehrenamtlich<br />
tätig für die „Red Noses Clowndoctors“, die sich weltweit in<br />
Krankenhäusern dafür einsetzen, den streckenweise schmerzvollen<br />
Klinikaufenthalt erträglicher zu machen. In seiner Rolle als<br />
„Dr. Rollo“ mit roter Clownsnase haben hunderte von kleinen<br />
und großen Patienten in den letzten Jahren auch diese Facette<br />
von Rolando Villazón kennen und lieben gelernt.<br />
In unserem bislang letzten Interview im Mai <strong>20</strong>13 sagte er<br />
mir: „Ich bin glücklich, alles das sein zu können. Die Vielfalt<br />
macht mich frei!“ Er ist in der Tat immer noch jemand,<br />
bei dem man das Gefühl haben könnte, dass er am<br />
Abend mit einem Puls von 1<strong>20</strong> ins Bett geht und mit genau diesem<br />
Puls am nächsten Morgen wieder aufsteht, um dann gleich<br />
seine ganze Familie, die private und die musikalische, bei Laune<br />
zu halten. Und das ist auch so. Nur ist über die Jahre ein „Aber“<br />
oder besser: ein „Auch“ dazugekommen: „Ja, es stimmt, ich habe<br />
extrem viel Energie, aber ich kann ganz ruhig und kontemplativ<br />
sein und stundenlang lesen und schreiben. Und ich schlafe so<br />
unglaublich gerne aus, wenn ich irgendwie kann.“<br />
So ist Rolando Villazón für mich über die letzten Jahre zu einem<br />
echten Gesamtkunstwerk geworden. Ein Künstler, der die ruhigen<br />
Seiten für sich entdeckt hat, der auch sesshaft geworden ist,<br />
gerade im Festspielhaus Baden-Baden. Dort hat er im wahrsten<br />
Sinne des Wortes ein künstlerisches „Zuhause“ ge funden. Ohne<br />
ihn als Motor wäre der erfolgreiche Mozart-Zyklus, der in den<br />
letzten Jahren im Festspielhaus Baden-Baden mit „Don Giovanni“<br />
und „Così fan tutte“ seinen Anfang genommen hat und der sukzessive<br />
in Starbesetzung auch auf Tonträger veröffentlicht wird,<br />
nicht ins Rollen gekommen. Im Juli <strong>20</strong>14 kommt „Die Entführung<br />
aus dem Serail“ dazu.<br />
Mozart – auch eine neue, eine späte Liebe für Rolando: „Viele<br />
junge Sänger fangen ja mit Mozart an, das war bei mir eben nicht<br />
so. Als ich ihn dann aber für mich entdeckte, war ich sofort verzaubert<br />
und nun spielt er eine immer größere Rolle in meinem<br />
Leben.“ Darüber hinaus entdeckte er in Mozart einen Seelenverwandten:<br />
„Als ich die ersten Mozart-Briefe gelesen habe,<br />
habe ich nicht nur einen der talentiertesten Menschen der Welt<br />
gefunden, sondern auch einen echten Clown. Jetzt ist Mozart<br />
einer meiner besten Freunde geworden.“<br />
Mozart wird also in Baden-Baden ein treuer Rolando- und Publikumsbegleiter<br />
bleiben. Auch Villazóns nächste Regiearbeit steht<br />
schon in den Startlöchern: Verdis „La Traviata“ im Jahr <strong>20</strong>15.<br />
Doch zuvor öffnet sich zu Beginn der Saison <strong>20</strong>13/14 der Vorhang<br />
über dem „Fest für Monteverdi“ – ein Fest für den Vater der<br />
Oper also, präsentiert von einem seiner größten Söhne: „Monteverdis<br />
Musik zu lernen, sie zum Teil des eigenen Körpers zu machen,<br />
fühlt sich an, als würde man die Wurzeln aller dramatischen<br />
Musik in sich eintreten lassen“, schwärmt Villazón. Jede<br />
Beschäftigung mit Monteverdis Musik verlange höchste Risikobereitschaft:<br />
„Das musikalische Spiel, das Monteverdi schuf, ist<br />
offen und dennoch perfekt und exakt. Man muss die Regeln sehr<br />
gut beherrschen. Monteverdis Musik ist wie das unsterbliche, immer<br />
neue und faszinierende Schachspiel.“ Auf den nächsten Zug<br />
Rolando Villazóns in Baden-Baden darf man also gespannt sein!<br />
Foto: Stephanie Schweigert
47<br />
Rolando Villazón<br />
Ein Fest für Monteverdi<br />
Mit Magdalena Kožená, Rolando Villazón<br />
und weiteren Solisten<br />
Emmanuelle Haïm Dirigentin<br />
Le Concert d’Astrée<br />
28. September <strong>20</strong>13<br />
Baden-Baden-Gala <strong>20</strong>14:<br />
Mozart: Die Entführung aus dem Serail<br />
Konzertante Aufführung<br />
Mit Diana Damrau, Anna Prohaska,<br />
Rolando Villazón, Franz-Josef Selig,<br />
Thomas Quasthoff (Sprechrolle)<br />
und anderen<br />
Yannick Nézet-Séguin Dirigent<br />
Vocalensemble Rastatt,<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
21., 24. und 27. Juli <strong>20</strong>14<br />
Gesang<br />
/<br />
Die ganze Welt umarmen! Das ist bei Rolando Villazón<br />
mehr als eine Phrase.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de<br />
Fotos: Stephanie Schweigert, Andrea Kremper<br />
Als Regisseur und Hauptdarsteller<br />
des „Liebestranks“<br />
hat Rolando Villazón Kollegen,<br />
Zuschauer und Kritik<br />
überzeugt. In seiner nächsten<br />
Regiearbeit im Festspielhaus<br />
widmet sich der Künstler<br />
„La Traviata“.
48<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Katia & Marielle Labèque<br />
Sonntag, 29. September <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Kein Klavierduo ist berühmter und vielseitiger.<br />
Bei ihrem Bernstein- und Gershwin-<br />
Programm werden Katia & Marielle<br />
Labèque von zwei Schlagzeugern unterstützt.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
Grigory Sokolov<br />
Samstag, 2. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Für sein Festspielhaus-Konzert hat<br />
der Klaviermagier, der seine endgültige<br />
Werkauswahl genauestens prüft und<br />
erst kurzfristig bekanntgibt, unter anderem<br />
Musik von Schubert angekündigt.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Daniel Barenboim<br />
spielt Schubert<br />
Freitag, 13. Dezember <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Wie entspannt sich ein Generalmusikdirektor?<br />
Am Klavier mit Schubert. Wie groß<br />
und bedeutend seine Projekte auch sind:<br />
Zeit für die Konzentration auf die 88 Tasten<br />
nimmt sich Daniel Barenboim immer.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Silvester-Gala mit<br />
Gabriela Montero<br />
Dienstag, 31. Dezember <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
Gabriela Montero kümmert sich<br />
intensiv um ihre Familie und macht sich<br />
auf Konzertpodien eher rar. Im Festspielhaus<br />
musiziert sie gern und regelmäßig –<br />
so auch in der Gala mit dem SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg und der<br />
Sopranistin Olga Peretyatko: Gershwins<br />
„Rhapsody in Blue“ zählt zu den pianistischen<br />
Glanzpunkten.<br />
Preise: 53 bis 170 Euro<br />
Das Klavier? Gezahntes<br />
Monster, das gezähmt<br />
werden will – hier Aug in<br />
Aug mit der Pianistin<br />
Alice Sara Ott.
Kla<br />
vier<br />
49<br />
Veranstaltungen<br />
Foto: Esther Haase/DG<br />
Mitsuko Uchida spielt<br />
Beethoven<br />
Samstag, 18. Januar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Mitsuko Uchidas Interpretationen der<br />
Wiener Klassiker setzen Standards.<br />
Die Pianistin, die bisher noch nie mit einem<br />
Soloabend im Festspielhaus zu hören<br />
war, wird Beethovens Diabelli-Variationen<br />
und Schuberts große G-Dur-Sonate<br />
aufführen.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
Bilder einer Ausstellung<br />
mit Alice Sara Ott<br />
Freitag, 7. Februar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Ein populäres, aber kein übliches Programm:<br />
Nach Mozarts Duport-Variationen und<br />
Schuberts hochvirtuoser „Gasteiner“ Sonate<br />
gehört die zweite Hälfte des Abends<br />
Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“, die<br />
Alice Sara Ott kürzlich aufgenommen hat.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
Christian Thielemann<br />
und Radu Lupu<br />
Freitag, 14. März <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Mit seinem wallenden Bart erinnert<br />
Radu Lupu an Musiker des 19. Jahrhunderts –<br />
fast könnte man an Brahms denken. Der<br />
Künstler ist für sein hauchzartes Pianissimo<br />
und seinen singenden Ton berühmt. Mit<br />
Christian Thielemann musiziert er Beethovens<br />
Klavierkonzert Nr. 4.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Lang Lang<br />
Donnerstag, <strong>20</strong>. März <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Er könnte es sich einfach machen<br />
und Kabinettstückchen spielen, so virtuos<br />
wie kaum ein anderer. Doch Lang Lang,<br />
von Daniel Barenboim künstlerisch beraten,<br />
stürzt sich mit Freude auf Anspruchsvolles:<br />
Mozart-Sonaten und Chopin-Balladen<br />
stehen auf dem Programm.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Yefim Bronfman &<br />
Zubin Mehta<br />
Montag, 14. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Der Durchbruch zu einer internationalen<br />
Karriere gelang Yefim Bronfman 1975<br />
in einem Konzert mit dem Dirigenten<br />
Zubin Mehta – daraus erwuchs eine Künstlerfreundschaft,<br />
deren Zeugen wir in diesem<br />
Konzert mit den Berliner Philharmonikern<br />
werden können.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Mikhail Pletnev<br />
Sonntag, 4. Mai <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Nachdem er auch als Dirigent erfolgreich<br />
reüssierte, sind reine Klavier abende<br />
mit Mikhail Pletnev eher selten geworden.<br />
Bei uns spielt er Musik von Chopin<br />
und Skrjabin – er betont gern das Wilde,<br />
Unkonventionelle, Mystische bei beiden<br />
Komponisten.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro
50<br />
Fäuste zu, Herzen auf und dann<br />
losgebrüllt, ihr Löwen! – Mit Musik<br />
Kinder stark zu machen ist ein<br />
wesentlicher Aspekt der Festspielhaus-Nachwuchsprojekte.<br />
Gansehaut<br />
furs Selbstbe<br />
wusstsein
51<br />
Foto: Manolo Press /Michael Bode<br />
In mehr als zehn Projekten<br />
wendet sich das Festspielhaus<br />
Baden-Baden Kindern und<br />
Jugendlichen zu. Die Begeisterung<br />
wächst von Jahr zu Jahr.
52<br />
Education<br />
B der<br />
ildungskanon – das kann nach grauer<br />
Theorie klingen, tut es im Festspielhaus<br />
Baden-Baden aber sicher nicht: Hier haben<br />
private Förderer ermöglicht, dass aus<br />
einer einzelnen Idee, dem Schulprojekt<br />
„Kolumbus“, innerhalb von zwölf Jahren<br />
ein vielstimmiger „Kanon“ entstanden ist,<br />
der bei Kindern die Freude an Musik und<br />
am Musizieren weckt.<br />
Heute arbeitet ein ganzes Team von Musikvermittlern<br />
daran, Konzertbesucher<br />
von morgen zu begeistern. Die Wege dahin<br />
sind vielfältig, was im großen Festspielhaus-Programm<br />
mitunter nicht auf<br />
den ersten Blick auffällt: Exklusive Unterrichtsmaterialien,<br />
Künstlertreffen, Mitmach-Feste,<br />
Schulstunden mit Klassikstars,<br />
Lehrerfortbildungen, Kompositionsaufträge<br />
und Neuinszenierungen von<br />
Kinderopern, Tanzprojekte, Instrumental-<br />
Workshops, Probenbesuche und die zuletzt<br />
hinzugekommene Kinder-Musik-<br />
Welt Toccarion bilden ein Füllhorn an<br />
Erlebnissen und Lernimpulsen für junge<br />
Menschen.<br />
„Das Ziel heißt Begeisterung für die Musik<br />
und der Weg führt über die Partizipation“,<br />
sagt Rüdiger Beermann, der das<br />
Bildungsprogramm des Festspielhauses<br />
leitet. Tausende Kinder und Jugendliche<br />
trafen seit der Gründung des Programms<br />
im Jahr <strong>20</strong>01 mit Künstlern auf der Bühne<br />
des größten deutschen Opernhauses zusammen<br />
oder wurden selbst in Kinder-<br />
Musik-Festen künstlerisch aktiv. Tendenz<br />
wie Begeisterung: steigend.<br />
Der Bildungsmotor läuft im Festspielhaus<br />
Baden-Baden auf Hochtouren. Pädagogische<br />
Konzepte werden weltweit recherchiert<br />
und – angepasst an das deutsche<br />
Publikum von übermorgen – in Baden-<br />
Baden vorgestellt. „Wir strecken unsere<br />
Fühler ständig aus, um von und mit den<br />
besten Musikpädagogen zu lernen und<br />
einzigartige Formate zu entwickeln“, so<br />
Rüdiger Beermann.<br />
Ursprung und Kehrvers des Education-<br />
„Kanons“ ist das Schulprojekt „Kolumbus“<br />
T e x t :<br />
S e b a s t i a n F e l s e r<br />
Grenke <strong>AG</strong>. Wolfgang Grenke hatte<br />
<strong>20</strong>01 begonnen, Schulklassen den Besuch<br />
von Festspielhaus-Veranstaltungen zum<br />
Kinopreis von zehn Euro zu ermöglichen.<br />
Auf den Lehrplan abgestimmte Materialien<br />
helfen bei der Vorbereitung: „Es geht<br />
im Schulprojekt auch um einen anregenden<br />
Musikunterricht“, sagt Rüdiger Beermann,<br />
der sich auf die Unterstützung der<br />
Fachexperten des Regierungspräsidiums<br />
Karlsruhe stützen kann – eine in Deutschland<br />
einzigartige Kooperation. Sie führte<br />
unter anderem schon dazu, dass Grundschullehrer<br />
in Baden wieder vermehrt Klavierunterricht<br />
erhalten, um ihre Klassen<br />
bei Liedern begleiten zu können.<br />
Zusätzlich entstand parallel als weitere<br />
„Stimme“ im Bildungskanon des Festspielhaus<br />
Baden-Baden das Format „Kinder-<br />
Musik-Fest“. Die Konzertpädagogin und<br />
Musikvermittlerin Cornelia Stank wird<br />
diese Feste in Zukunft konzipiert und<br />
freut sich auf die Chance, „in diesem wunderbaren<br />
Haus viele Kinder direkt in das<br />
musikalische Geschehen mit einzubeziehen,<br />
ganz gleich, ob sie Vorkenntnisse haben<br />
oder nicht“. Beim jüngsten Kinder-<br />
Mitmach-Orchester brachten 170 Kinder<br />
gemeinsam mit Musikstudenten und der<br />
Moderatorin Anke Engelke „Hänsel und<br />
Gretel“ in einer eigenen Version auf die<br />
Bühne. Probezeit: rund vier Stunden.<br />
Spaßfaktor: sehr hoch. Künstlerischer<br />
Eindruck: Gänsehaut atmosphäre.<br />
Die Vorbereitung eines solchen Festes kann<br />
bis zu zwei Jahre dauern. Work shop leiter,<br />
Zeitpläne, Aufführungskonzept und die<br />
Verzahnung der Kinderaktivitäten mit der<br />
Arbeit professioneller Musiker wollen gut<br />
aufeinander abgestimmt sein. Aber das ist<br />
längst nicht alles: Da treffen bedeutende<br />
Musiker in den „Meister-Klassenzimmern“<br />
der Werner Egerland Stiftung auf<br />
Grundschüler, mit den Berliner Philharmonikern<br />
und der Akademie Musiktheater<br />
heute der Deutschen Bank Stiftung<br />
werden zu den Osterfestspielen neue Kinderopern<br />
entwickelt, Lehrer kommen zum<br />
Über-die-Schulter-Schauen. Oder im neu<br />
eröffneten Toccarion stehen Instrumental-<br />
Workshops an: keine Frage, dass hier ein<br />
kompetentes Team arbeiten muss, um die<br />
Einsätze für die Einzelstimmen des Festspielhaus-Bildungskanons<br />
zu geben.<br />
Die Arbeit mit Kindern ist eine Investition<br />
in die Zukunft. Davon sind auch die<br />
Festspielhaus-Stifter Beatrice und Götz<br />
W. Werner überzeugt, die zu den „Gründungseltern“<br />
der pädagogischen Projekte<br />
des Festspielhaus Baden-Baden zählen. Sie<br />
ermuntern und ermöglichen, langfristige<br />
Pläne in der Musikvermittlung aufzustellen<br />
und kompetent umzusetzen.<br />
„Wenn Kinder frühzeitig mit Musik in<br />
Berührung kommen, dann werden sie aufgeschlossener,<br />
die Phantasie wird angeregt<br />
und das Selbstbewusstsein steigt“, sagt<br />
Sigmund Kiener. Seine Stiftung ermöglichte<br />
Bau und Einrichtung des jüngsten<br />
„Projektkindes“, das im Festspielhaus großgezogen<br />
wurde: die Kinder-Musik-Welt<br />
„Toccarion“.<br />
„Hier ist es nun sogar ganzjährig möglich,<br />
unseren interaktiven pädagogischen Ansatz<br />
in der Arbeit mit kleineren Kindergruppen<br />
anzuwenden“, freut sich Rüdiger<br />
Beermann. Und die Künstler spielen mit:<br />
Anna Netrebko, Erwin Schrott, Maxim<br />
Vengerov, die Schlagzeuger der Bamberger<br />
Symphoniker, Jazz-Star Nils Landgren<br />
und Mitglieder des Deutschen Symphonie-Orchesters<br />
Berlin kamen schon<br />
kurz nach der Eröffnung, um selbst Teil<br />
dieses musikalischen Abenteuerspielplatzes<br />
zu werden.<br />
Schließlich geht es bei dieser Form der<br />
Bildung nicht um die graue Theorie – hier<br />
gilt es der Praxis. Ideen für das Projekt<br />
gibt es noch viele, darum sucht das Festspielhaus<br />
Baden-Baden auch weiter nach<br />
Förderern, die in kommende Generationen<br />
von Musikliebhabern und Musikern<br />
investieren möchten. „Die Musik ist und<br />
bleibt eines unserer kostbarsten Güter“,<br />
ist sich Rüdiger Beermann sicher. „Je früher<br />
Kinder sie lieben lernen, desto länger<br />
haben wir alle etwas von ihr.“<br />
Foto: Stephanie Schweigert
53<br />
Baden-Baden<br />
Die frohe Botschaft des Education-Teams lautet: Jedes Kind ist musikalisch.<br />
Den Beweis erbringen vorne (von links nach rechts): Rüdiger Beermann (Direktor Medien und<br />
Kommunikation), Nathalia Haagen (Theaterpädagogin), Cornelia Stank (Konzertpädagogin<br />
und Musikvermittlerin), Amandine Gonnord (Projektmanagerin Toccarion);<br />
Mitte: Alessandra Wenger-Coladonato (Gesangspädagogin), Julia Schüttke (Theaterpädagogin),<br />
Kristina Daniel (Erzieherin und Kindergartenleiterin); hinten: Henrike Fuder (Projektmanagerin),<br />
Nordrun Münchgesang-Altinger, Alice Müller-Wirth (Instrumentalpädagogin)
54<br />
Education<br />
Wenn Kinder im Festspielhaus Baden-Baden<br />
den Spaß an der Musik entdecken, ist<br />
dies auch Förderern wie der Alice und Hans<br />
Joachim Thormählen-Stiftung, der Hanns<br />
A. Pielenz Stiftung, Hans-Jörg und Ulrike<br />
Haferkamp, Arnold und Heiderose Höpfinger,<br />
Jutta Köhler oder Ute Keppler-Gouras<br />
und Peter Gouras, Renate Ganter und der<br />
T. von Zastrow Foundation zu verdanken.<br />
Fotos: MANOLO PRESS, MICHAEL GREGONOWITS,<br />
ANDREA KREMPER, MICHAEL BODE, CHRISTIANE HAUMANN-FRIET<strong>SC</strong>H
55<br />
Baden-Baden<br />
Im Toccarion der Sigmund Kiener<br />
Stiftung (oben) gilt es ebenso dem Spaß an<br />
der Musik wie bei den mit der Deutschen<br />
Bank Stiftung entwickelten Kinderopern<br />
(unten rechts). Probenbesuche und<br />
Künstlertreffen stehen im Schulprojekt<br />
der Grenke <strong>AG</strong> hoch im Kurs. Kommt der<br />
Tanz ins Spiel, unterstützt der dm drogeriemarkt<br />
zukunftsweisende Projekte.
56<br />
GroSSe<br />
Orchester<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
London Symphony<br />
Orchestra<br />
Sonntag, 6. Oktober <strong>20</strong>13, 16 Uhr<br />
Russischer Abend: Daniel Harding<br />
dirigiert, Lisa Batiashvili spielt Tschaikowskys<br />
Violinkonzert. Das LSO war <strong>20</strong>13 für<br />
einen „Grammy“ nominiert, für eine Aufnahme<br />
mit russischem Repertoire.<br />
Preise: 37 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Claudio Abbado<br />
dirigiert Beethoven<br />
Sonntag, 10. November <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Dieses Konzert haben wir neu<br />
ins Programm genommen: Claudio Abbado<br />
dirigiert Beethovens „Pastorale“ und<br />
dessen Violinkonzert, es spielt das Mahler<br />
Chamber Orchestra. Der Dirigent<br />
tritt nur noch selten auf – im Festspielhaus<br />
jedoch musiziert er gern und regelmäßig.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
Sparsam mit Gesten,<br />
verschwenderisch mit<br />
Musik: der große Dirigent<br />
Claudio Abbado.
57<br />
Foto: Peter Fischli /Lucerne Festival<br />
Bruckners 9.<br />
Samstag, 14. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Bruckners Unvollendete. Michael<br />
Gielen dirigiert das SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg. Ein legendärer<br />
Dirigent dirigiert „seine“ SWR-Sinfoniker,<br />
mit denen er so viele außerordentliche<br />
Momente erlebte.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
Alpensinfonie<br />
Sonntag, 23. Februar <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Der neue Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters<br />
Baden-Baden und Freiburg<br />
hat sich einen Meilenstein der Instrumentationskunst<br />
vorgenommen: die Alpensinfonie<br />
von Richard Strauss. Musik wird zum<br />
Kino: Man meint, sie allesamt zu sehen,<br />
die Gletscher, Flüsse und Alpengipfel.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
Christian Thielemann:<br />
Ein Heldenleben<br />
Freitag, 14. März <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Die Sächsische Staatskapelle Dresden<br />
gilt als eines der besten Strauss-Orchester<br />
überhaupt und baut diesen Ruf unter<br />
dem Chefdirigenten Christian Thielemann<br />
kräftig weiter aus. Das „Heldenleben“<br />
ist Strauss’ „Eroica“ – und eine wunderbare<br />
Gelegenheit, die Virtuosität der Dresdner<br />
zu erleben.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Christian Thielemann:<br />
Bruckner 5<br />
Samstag, 15. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Vor nicht allzu langer Zeit dirigierte Christian<br />
Thielemann im Festspielhaus Bruckners<br />
Sinfonie Nr. 5 mit den Münchner Philharmonikern.<br />
Nun führt er dasselbe Stück<br />
mit seinem neuen Orchester auf, der Sächsischen<br />
Staatskapelle Dresden – und zeigt<br />
damit, wie zentral das Werk für ihn ist.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Berliner Philharmoniker &<br />
Zubin Mehta<br />
Montag, 14. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Der Durchbruch zu einer internationalen<br />
Karriere gelang Yefim Bronfman 1975<br />
in einem Konzert mit dem Dirigenten<br />
Zubin Mehta – daraus erwuchs eine Künstlerfreundschaft,<br />
deren Zeugen wir in<br />
diesem Konzert mit den Berliner Philharmonikern<br />
werden können.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Berliner Philharmoniker &<br />
Anne Sophie Mutter &<br />
Sir Simon Rattle<br />
Karsamstag, 19. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Anne-Sophie Mutters Aufnahme<br />
des Brahms-Violinkonzerts mit den Berliner<br />
Philharmonikern unter Karajan ist ein<br />
Klassiker. Umso auffälliger sind die Entwicklungen<br />
seither: Die Erfahrung mit Zeitgenössischem<br />
hat das Spiel der Geigerin geprägt,<br />
das Klangideal der Berliner Philharmoniker<br />
hat sich vom Mischklang zum kammermusikalischen<br />
Musizieren verschoben. Neben<br />
Brahms stehen Werke von Wagner, Strawinsky<br />
und Ligeti auf dem Programm.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Berliner Philharmoniker &<br />
Sol Gabetta &<br />
Sir Simon Rattle<br />
Ostersonntag, <strong>20</strong>. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Was für ein Konzertprogramm!<br />
Wagners „Lohengrin“-Vorspiel, dieses erste<br />
Beispiel für Klangfarbenkomposition,<br />
findet in Ligetis „Atmosphères“ seinen prominentesten<br />
Nachfolger. Und während<br />
Strawinskys „Sacre“ sich ganz dem Rhythmus<br />
hingibt, schwelgt Elgars Cellokonzert<br />
in Melodien. Sol Gabetta gibt an diesem<br />
Ostersonntag ihr Debüt bei den Berliner<br />
Philharmonikern.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Freitag, 23. Mai <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Die Wiener kommen! Mit einem Fest für<br />
Liebhaber feinster Klangabstufungen ebenso<br />
wie für Zuhörer, die große Steigerungen<br />
schätzen. Christoph Eschenbach dirigiert ein<br />
Richard-Strauss-Programm – darunter den<br />
populären „Till Eulenspiegel“.<br />
Preise: 53 bis 170 Euro<br />
Thomas Hengelbrock &<br />
NDR Sinfonieorchester<br />
Pfingstsonntag, 8. Juni <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Das NDR Sinfonieorchester zählt<br />
zur Handvoll der besten Orchester Deutschlands.<br />
Chefdirigent Thomas Hengelbrock<br />
hat Brahms’ Erste und das Violinkonzert von<br />
Dvořák für sein Festspielhaus-Programm<br />
ausgewählt, mit dem in Baden-Baden lang<br />
erwarteten Solisten Frank Peter<br />
Zimmermann.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Veranstaltungen
58<br />
Der Fotorealist Franz Gertsch<br />
im Museum Frieder Burda<br />
Museum Frieder Burda<br />
Wirklich<br />
gemalt<br />
Franz Gertsch, geboren 1930, wurde mit fotorealistischen<br />
Bildern international bekannt und zählt zu<br />
den wichtigsten Künstlern der Gegenwart. Die<br />
Ausstellung, kuratiert von Götz Adriani in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Künstler, gibt mit rund 30 großformatigen<br />
Werken einen Überblick über sein Schaffen.<br />
Im Zentrum stehen Natur- und Menschenbilder.<br />
Neben berühmten frühen Arbeiten sind monumentale<br />
Porträts zu sehen, darunter auch einige<br />
Selbstporträts. Elf große Holzschnitte vervollständigen<br />
die Werkschau. An ihnen kommen die aufwändigen<br />
Bildtechniken, die Franz Gertsch anwendet, besonders<br />
eindrucksvoll zur Geltung. In der Regel erstreckt<br />
sich die Bildproduktion über Monate, manchmal sogar<br />
über Jahre. Ein besonderes Highlight ist der Zyklus<br />
„Vier Jahreszeiten“: Diese Bilder wurden über einen Zeitraum<br />
von zwölf Jahren geschaffen und zählen zu den<br />
Hauptwerken des Künstlers. Erstmals ist das Triptychon<br />
„Guadeloupe“ zu sehen, das eigens für die Ausstellung<br />
in Baden-Baden fertiggestellt wurde. Das Verhältnis<br />
von Subjektivität und Objektivität steht für Franz<br />
Gertsch im Zentrum: „Für mich ist die Fotovorlage ein<br />
Sprungbrett, um tief in die Malerei einzutauchen.“<br />
Die Bilder und Holzschnitte gehen in ihrer technischen<br />
Perfektion weit über eine realistische Abbildung<br />
hinaus. In den monumentalen Formaten dominiert das<br />
Wechselspiel zwischen der abstrakt wirkenden<br />
Nähe und dem fotorealistischen Eindruck aus der Ferne.<br />
Immer gelingt es Franz Gertsch, eine Balance<br />
zwischen der sichtbaren Realität und seiner eigenen<br />
künstlerischen Sicht auf die Welt herzustellen.<br />
T e x t : A n d r e a M a d e s t a
59<br />
Baden-Baden<br />
Foto: Franz Gertsch, <strong>20</strong>13 /Dominique Uldry /<br />
Museum Franz Gertsch, Burgdorf<br />
Museum Frieder Burda<br />
FRANZ GERT<strong>SC</strong>H. Geheimnis Natur<br />
26. Oktober <strong>20</strong>13 bis 16. Februar <strong>20</strong>14<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.museum-frieder-burda.de<br />
Franz Gertsch,<br />
Gräser I, 1995/96,<br />
240 x 340 cm,<br />
Mineralpigmente<br />
auf ungrundierter<br />
Baumwolle
60<br />
Gesang<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Ein Fest für Monteverdi<br />
Samstag, 28. September <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Rolando Villazón, Magdalena Kožená<br />
und weitere Solisten feiern den Shakespeare<br />
der Operngeschichte: Claudio Monteverdi<br />
führte gegen Ende der Renaissance die<br />
neu entstandene Kunstform zu erster Blüte.<br />
Den Orchesterklang zur Epoche schafft<br />
Emmanuelle Haïm mit Le Concert d’Astrée.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Auf Flügeln des Gesangs<br />
Sonntag, 29. September <strong>20</strong>13, 11 Uhr<br />
Eine abwechslungsreiche Matinee,<br />
gewidmet dem Lied von Purcell bis Schubert:<br />
mit Lenneke Ruiten (Sopran), Katherine<br />
Watson (Sopran), Isabelle Druet (Mezzosopran),<br />
Kresimir Spicer (Tenor), Jörg Schneider<br />
(Tenor) und Lothar Odinius (Tenor).<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
Patricia Petibon:<br />
Arien des Barock<br />
Samstag, 12. Oktober <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
In Salzburg war sie die Kindfrau Lulu,<br />
bei uns ist sie Königin: Die Sopranistin Patricia<br />
Petibon führt in ihrem Barockprogramm<br />
Musik aus ganz Europa zusammen. Es begleitet<br />
das La Cetra Barockorchester.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
Kálmán: Gräfin Mariza<br />
Freitag, 18. Oktober <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Samstag, 19. Oktober <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Sonntag, <strong>20</strong>. Oktober <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Das Budapester Operettentheater<br />
hat sich eine Tradition erhalten, die es<br />
sonst vielleicht nur noch in Wien gibt.<br />
Hier wird Operette vom hauseigenen Ensemble<br />
gesungen, gespielt, getanzt und musiziert –<br />
so, wie sie erdacht wurde: als hochvirtuose,<br />
geistreiche Unterhaltung.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Dein ist mein ganzes Herz<br />
Donnerstag, 24. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Hommage des lyrischen Startenors<br />
Piotr Beczala an den großen Richard Tauber.<br />
Dem Baden-Badener Publikum ist der<br />
Sänger noch als Bühnenpartner Anna Netrebkos<br />
in Tschaikowskys „Jolanthe“ in bester<br />
Erinnerung. <strong>20</strong>12 sang er im Silvesterkonzert<br />
an der Semperoper unter Christian Thielemann<br />
ein umjubeltes Operettenprogramm.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Juan Diego Flórez:<br />
Ein Fest für Rossini<br />
Samstag, 9. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Rekordhalter der hohen Cs: Flórez’<br />
Kehlenakrobatik macht süchtig. Der Tenor<br />
kehrt zurück an die Oos, um Fans zu<br />
erfreuen und neue Musikliebhaber zu gewinnen.<br />
Seine Gäste: Anna Bonitatibus (Mezzosopran)<br />
und Yolanda Auyanet (Sopran).<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Herbert von Karajan<br />
Musikpreis <strong>20</strong>13:<br />
Edita Gruberova<br />
Freitag, 29. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Die Königin des Belcantos zeigt<br />
alle Facetten ihrer Kunst. Im Mittelpunkt des<br />
Programms steht Musik von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart, mit der sie einst zum Star<br />
an der Wiener Staatsoper und anderen bedeutenden<br />
Opernhäusern wurde. Sie zu ehren<br />
ist gleichzeitig eine Ehre für jede Bühne.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Silvester-Gala <strong>20</strong>13<br />
Dienstag, 31. Dezember <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
Die Sopranistin Olga Peretyatko<br />
eroberte die Herzen im Sturm, als sie bei<br />
der Fernseh-Silvester-Gala <strong>20</strong>12 im Festspielhaus<br />
neben Thomas Hampson und Rolando<br />
Villazón brillierte. Diesmal steht ihr die<br />
Pianistin Gabriela Montero zur Seite. Mozart<br />
trifft Gershwin in der Silvester-Gala <strong>20</strong>13<br />
mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg unter François-Xavier Roth.<br />
Preise: 53 bis 170 Euro
61<br />
Foto: carsten peter, aus dem bildband vulkane/national geographic<br />
Philippe Jaroussky<br />
Freitag, 17. Januar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Er ist der Plattenstar schlechthin:<br />
Kein anderer Countertenor hat so viele <strong>CD</strong>s<br />
aufgenommen wie Philippe Jaroussky.<br />
Gemeinsam mit der Sopranistin Julia Lezhneva<br />
und begleitet von dem Barockensemble<br />
I Barocchisti singt Jaroussky Musik von Vivaldi<br />
und Pergolesi, darunter das schönste<br />
geistliche Werk des Rokoko: Pergolesis<br />
„Stabat Mater“.<br />
Preise: 45 bis 90 Euro<br />
Winterreise:<br />
Goerne & Eschenbach<br />
Sonntag, 16. Februar <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Der Bariton Matthias Goerne hat bei<br />
Dietrich Fischer-Dieskau und Elisabeth Schwarzkopf<br />
studiert und mit Alfred Brendel eine<br />
legendäre Aufnahme der „Winterreise“ vorgelegt.<br />
Seit Brendel aufge hört hat, begleitet<br />
ihn Christoph Eschenbach, denn: Diese Musik<br />
kann man nur mit den Größten aufführen.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Harteros und Botha:<br />
Ein Fest für Verdi<br />
Freitag, 28. Februar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Die Gala des Freundeskreis Festspielhaus<br />
Baden-Baden wartet mit zwei<br />
Künstlern auf, die zu den Besten<br />
ihres Fachs gehören. Anja Harteros rettete<br />
die Silvester-Gala <strong>20</strong>10, als sie das<br />
ganze Konzert einfach ohne den kurzfristig<br />
erkrankten Tenor bestritt. Bayreuth-<br />
Siegmund Johan Botha war zuletzt in der<br />
Silvester-Gala <strong>20</strong>11 im Festspielhaus<br />
zu hören.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Jonas Kaufmann singt Mahler<br />
Samstag, 10. Mai <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Große kleine Oper in Liedform:<br />
Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“<br />
erzählen eine traurige Liebesgeschichte.<br />
Perfektes Repertoire für die Ausdruckskunst<br />
eines Jonas Kaufmann. Mit dem Kammerorchester<br />
Wien – Berlin.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
Das Herz: ein Vulkan,<br />
der nie zur Ruhe<br />
kommt. Jede einzelne Arie<br />
erzählt davon.<br />
Gounod: Faust<br />
Freitag, 6. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Pfingstmontag, 9. Juni <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Donnerstag, 12. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Eine der populärsten französischen<br />
Opern in einer sensationell besetzten Neuinszenierung:<br />
Anna Netrebko und<br />
Charles Castronovo geben Margarethe und<br />
Faust, Erwin Schrott singt den Mephisto.<br />
Mit dem NDR Sinfonieorchester unter<br />
Thomas Hengelbrock, Regie: Bartlett Sher.<br />
Preise: 84 bis 310 Euro<br />
Thomas Hampson &<br />
Luca Pisaroni<br />
Mittwoch, 11. Juni <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Opernarien, Operetten- und<br />
Musical-Hits, vorgetragen von zwei Baritonen,<br />
die Höchstes erreicht haben in ihrer<br />
Kunst. Ein Familienfest? Hampson ist Pisaronis<br />
Vorbild – und sein Schwiegervater.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Verdi: Don Carlo<br />
Donnerstag, 3. Juli <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Samstag, 5. Juli <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Das Mariinsky-Theater St. Petersburg setzt<br />
mit „Don Carlo“ seine große Verdi-Tradition<br />
fort. Valery Gergiev besitzt ein hervorragendes<br />
Gespür für die gewaltigen Bögen dieser<br />
Musik. Gespielt wird die italienische Version.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Baden-Baden-Gala <strong>20</strong>14:<br />
Die Entführung aus<br />
dem Serail<br />
Montag, 21. Juli <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Donnerstag, 24. Juli <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Sonntag, 27. Juli <strong>20</strong>14, 17 Uhr<br />
Kann man die „Entführung“ momentan<br />
besser besetzen? Wir meinen: Nein.<br />
Mit Diana Damrau, Rolando Villazón, Anna<br />
Prohaska und Franz-Josef Selig sowie<br />
Thomas Quasthoff in der Sprechrolle des<br />
Bassa Selim. Konzertante Aufführung<br />
mit dem Mahler Chamber Orchestra unter<br />
Yannick Nézet-Séguin.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Veranstaltungen
62<br />
Es wird eine wundervolle musikalische<br />
Spielwiese. Das sind Chancen, die<br />
wir an anderer Stelle niemals haben.<br />
Sir Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, über die Osterfestspiele <strong>20</strong>14.<br />
Foto: FRANK <strong>SC</strong>HINSKI
63<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Veranstaltungen<br />
Aus alt mach neu?<br />
Viel mehr! Bei den<br />
Osterfestspielen <strong>20</strong>14<br />
wird Kinderoper<br />
ganz neu gedacht.<br />
Philipp Matthias Kaufmann,<br />
Komponist der „Kleinen Manon“, mit dem<br />
Kopf seines Cello-Roboters „RoBow“.<br />
Foto: dominik asbach
64<br />
OSTER<br />
Fest<br />
Spiele<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Berliner Philharmoniker<br />
12. bis 21. April <strong>20</strong>14<br />
Ticket-Service: +49 (0) 7221 3013-101<br />
Puccini: Manon Lescaut<br />
Samstag, 12. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Mittwoch, 16. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Ostermontag, 21. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Puccini gibt dem Publikum Zucker:<br />
vollendete Melodien, Drama, blendende<br />
Instrumentation. Dass sich die Berliner<br />
Philharmoniker und Sir Simon Rattle einem<br />
genialischen Frühwerk des Italieners<br />
zuwenden, ist ein Signal: Ein scheinbar altbekannter<br />
Komponist ist neu zu hören,<br />
neu zu bewerten.<br />
Preise: 84 bis 310 Euro<br />
Bach: Johannespassion –<br />
Szenische Präsentation<br />
von Peter Sellars<br />
Sonntag, 13. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Karfreitag, 18. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Peter Sellars’ „Matthäuspassion“<br />
mit den Berliner Philharmonikern und dem<br />
Rundfunkchor Berlin ist Kult und nach<br />
Sir Simon Rattles Worten „das Wichtigste,<br />
was wir je gemacht haben“. Nun folgt<br />
die ebenfalls von Sellars inszenierte Premiere<br />
der „Johannespassion“ unter der Leitung<br />
von Sir Simon Rattle mit Solisten wie<br />
Magdalena Kožená und Christian Gerhaher.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Yefim Bronfman &<br />
Zubin Mehta<br />
Montag, 14. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Der Durchbruch zu einer internationalen<br />
Karriere gelang Yefim Bronfman 1975 in einem<br />
Konzert mit dem Dirigenten Zubin Mehta –<br />
daraus erwuchs eine Künstler freundschaft,<br />
deren Zeuge wir in diesem Konzert mit<br />
den Berliner Philharmonikern werden können.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Skandal in Baden-Baden!<br />
Dienstag, 15. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Karsamstag, 19. April <strong>20</strong>14, 14 Uhr<br />
Auch vor 100 Jahren wurden in Baden-Baden<br />
Uraufführungen gefeiert: Zu den<br />
damals heiß diskutierten Werken zählen das<br />
„Mahagonny-Songspiel“ von Weill und<br />
das „Lehrstück“ von Hindemith, beide auf<br />
Texte von Brecht. Stipendiaten der<br />
„Akademie Musiktheater heute“ der Deutschen<br />
Bank Stiftung inszenieren im Theater<br />
Baden-Baden, es singen Solisten baden-württembergischer<br />
Musikhochschulen,<br />
begleitet von Mitgliedern und Akademisten<br />
der Berliner Philharmoniker.<br />
Preise: 33 bis 90 Euro<br />
Die kleine Manon<br />
Mittwoch, 16. April <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Ostermontag, 21. April <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Puccinis Oper so, dass Kinder ab<br />
fünf Jahren Spaß daran haben: Sie dürfen<br />
singen, klatschen, mitmachen.<br />
Musiziert von Mitgliedern und Akademisten<br />
der Berliner Philharmoniker, inszeniert<br />
von Stipendiaten der „Akademie Musiktheater<br />
heute“ der Deutschen Bank Stiftung,<br />
gesungen und gespielt von Solisten badenwürttembergischer<br />
Musikhochschulen.<br />
Preise: Kinder <strong>20</strong> Euro, Erwachsene 30 Euro
Musikfest der Berliner<br />
Philharmoniker<br />
Donnerstag, 17. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Die Musiker der Berliner Philharmoniker<br />
genügen sich nicht darin, im Orchester<br />
aufzugehen, stattdessen bilden sie auch verschiedene<br />
feste und locker zusammengestellte<br />
Ensembles. Diesen Reichtum<br />
vor zustellen hat sich das Musikfest auf<br />
die Fahne geschrieben.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
Anne-Sophie Mutter &<br />
Sir Simon Rattle<br />
KarSamstag, 19. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Anne-Sophie Mutters Aufnahme<br />
des Brahms-Violinkonzerts mit den Berliner<br />
Philharmonikern unter Karajan ist ein<br />
Klassiker. Umso auffälliger sind die Entwicklungen<br />
seither: Die Erfahrung mit Zeitgenössischem<br />
hat das Spiel der Geigerin<br />
geprägt, das Klangideal der Berliner<br />
Philharmoniker hat sich vom Mischklang zum<br />
kammermusikalischen Musizieren<br />
verschoben. Neben Brahms stehen Werke<br />
von Wagner, Strawinsky und Ligeti<br />
auf dem Programm.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Zauberlehrlinge:<br />
Bundesjugendballett &<br />
Bundesjugendorchester<br />
Ostersonntag, <strong>20</strong>. April <strong>20</strong>14, 12 Uhr<br />
Schon bei den ersten Baden-Badener<br />
Osterfestspielen <strong>20</strong>13 haben die Berliner<br />
Philharmoniker gezeigt, wie wichtig<br />
ihnen die Arbeit mit dem Bundesjugendorchester<br />
ist. Nun kommt das Bundesjugendballett<br />
hinzu, mit einer Uraufführung<br />
von John Neumeier. Am Schluss des<br />
Gesamtkunstwerks aus Konzert und Ballettvorstellung<br />
steht Musik aus Wagners<br />
„Tristan“ mit dem Bundesjugendorchester<br />
und den Berliner Philharmonikern unter<br />
Sir Simon Rattle.<br />
Preise: 15 bis 50 Euro<br />
Sol Gabetta &<br />
Sir Simon Rattle<br />
Ostersonntag, <strong>20</strong>. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Was für ein Konzertprogramm! Wagners<br />
„Lohengrin“-Vorspiel, dieses erste<br />
Beispiel für Klangfarbenkomposition, findet<br />
in Ligetis „Atmosphères“ seinen prominentesten<br />
Nachfolger. Und während Strawinskys<br />
„Sacre“ sich ganz dem Rhythmus hingibt,<br />
schwelgt Elgars Cellokonzert in Melodien.<br />
Sol Gabetta gibt an diesem Ostersonntag<br />
ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
AuSSerdem im<br />
Programm der Osterfestspiele<br />
<strong>20</strong>14:<br />
Meisterkonzerte<br />
Veranstaltungsorte:<br />
Florentinersaal im Casino Baden-Baden,<br />
Weinbrennersaal im Kurhaus, Stiftskirche,<br />
Museum Frieder Burda, Malersaal<br />
im Dorint Hotel, Orangerie in Brenners Park-<br />
Hotel, Historisches E-Werk, Theater<br />
Baden-Baden.<br />
Die ganze Stadt bildet die Bühne für die<br />
Meisterkonzerte der Berliner Phil harmoniker.<br />
Sie bieten den Musikern die Möglichkeit,<br />
sich in kleinen und mittelgroßen Ensembles<br />
dem Publikum vorzustellen.<br />
Preis: 15 Euro<br />
Kofferkonzerte<br />
Klassik ist kein zartes Pflänzchen, das<br />
nur in Treibhäusern der Hochkultur gedeiht.<br />
Deshalb ziehen Mitglieder der Berliner<br />
Philharmoniker los und präsentieren klassische<br />
Musik in Kindergärten, Schulen<br />
und Altersheimen.<br />
Festival-Lounge<br />
Lassen Sie uns ins Gespräch kommen!<br />
In der Festival-Lounge im Kulturhaus LA8<br />
an der Lichtentaler Allee haben die<br />
Festspiele eine Außenplattform ganz eigener<br />
Art gefunden, in der über Kunst nachgedacht<br />
wird: in Gesprächen mit den Künstlern<br />
der Festspiele, in Expertenrunden,<br />
die im Hörfunkprogramm SWR2 übertragen<br />
werden, sowie in morgendlichen,<br />
ausführlichen Einführungsvorträgen zu<br />
den Konzerten des Abends.<br />
65<br />
Veranstaltungen
66<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
… und<br />
Baden-Baden<br />
spielt mit.<br />
Bernd Ernst, Croupier im Casino Baden-Baden, freut<br />
sich auf die „Meisterkonzerte“ der Berliner Philharmoniker<br />
bei den Osterfestspielen <strong>20</strong>14.<br />
Foto: Manolo Press /Michael Bode
67<br />
Ein sinfonisches Konzert<br />
wie das von Brahms<br />
braucht keine Begleiter.<br />
Sondern Partner.<br />
Anne-Sophie Mutter, Solistin im Brahms-<br />
Violinkonzert mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle<br />
bei den Osterfestspielen <strong>20</strong>14.<br />
Foto: Tina Tahir /DG<br />
Veranstaltungen
68<br />
Sehr, sehr nette Menschen – es<br />
könnte eigentlich nicht schöner sein!<br />
Albrecht Mayer, Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker,<br />
über Baden-Baden und die Osterfestspiele <strong>20</strong>14.<br />
Foto: Ben Ealovega /Decca
69<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Veranstaltungen<br />
Johannespassion im<br />
Festspielhaus, Kofferkonzert<br />
im Kindergarten:<br />
Sie kommen als Berliner<br />
und gehen als Freunde …<br />
Pfarrer Michael Teipel freut sich – auch auf<br />
Musik aus Italien mit den Berliner Philharmonikern<br />
in seiner Stiftskirche.<br />
Foto: Manolo Press /Michael Bode
70<br />
Musik<br />
und<br />
Musen
71<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Musik im Museum<br />
Montag, 30. September <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
„Farben sind meine Noten“ – ein<br />
Abend rund um Emil Noldes Werk mit dem<br />
Klarinet tisten Dionysis Grammenos,<br />
der Pianistin Karina Sposobina und dem<br />
Schauspieler Reinhart von Stolzmann.<br />
Preis: 40 Euro<br />
Veranstaltungen<br />
Senta Berger<br />
Sonntag, 13. Oktober <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Das Geheimnis von Shakespeares<br />
„Dark Lady“: Senta Berger führt durch ein<br />
Programm mit romantischer Orchestermusik<br />
um den Dichter und seine Leidenschaft.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Klassisch Verführt:<br />
Salut Salon<br />
Sonntag, 24. November <strong>20</strong>13, 16 Uhr<br />
Mit romantischen Preziosen, Tangos<br />
und Chansons balanciert das Ensemble Salut<br />
Salon zwischen Klassik und Kabarett.<br />
Die vier Damen machten auf der Expo <strong>20</strong>10<br />
in Schanghai Furore und sorgten <strong>20</strong>12 bei<br />
der Verleihung des Grimme-Fernsehpreises<br />
für musikalischen Esprit.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Wagner-Salon<br />
Dienstag, 10. Juni <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Der Schauspieler Ulrich Noethen liest<br />
aus Texten Richard Wagners, die<br />
Mezzo sopranistin Elisabeth Kulmann singt<br />
Wagners „Wesendonck-Lieder“ –<br />
für Solo streicher und Akkordeon gesetzt. Kammermusikalisch<br />
verdichtet lässt<br />
sich Wagners Werk ganz neu entdecken.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Foto: Nolde Stiftung Seebüll, <strong>20</strong>13<br />
Schon 1911 war die Frackträgerfraktion<br />
in Auflösung begriffen:<br />
Ernst Noldes „Gesellschaft“,<br />
zu bestaunen bis 13. Oktober <strong>20</strong>13<br />
im Museum Frieder Burda.
72<br />
Stolz<br />
T e x t : R ü d i g e r<br />
B e e r m a n n<br />
und<br />
Verbesserung
73<br />
Foto: Manolo Press<br />
Ernst-Moritz Lipp steht als zweiter Vorsitzender des<br />
Freundeskreis Festspielhaus Baden-Baden mit an der Spitze<br />
eines der stärksten deutschen Kulturfördervereine.<br />
1.500 Mitglieder unterstützen das Programm des Fest spielhauses<br />
Baden-Baden finanziell und ideell. Was das mit<br />
Fußball, Hausmeistern und dem Bundesfinanzminister<br />
zu tun hat, erklärt Professor Lipp im Interview.<br />
Herr Professor Lipp, wenn vom<br />
Festspielhaus Baden-Baden gesprochen<br />
wird, fällt gern einmal der<br />
Begriff „Champions League“. Welche<br />
Rolle fällt dem Freundeskreis zu?<br />
Wir sind schon ein großer Fanclub. Wenn man<br />
das Festspielhaus Baden-Baden mit einem großen<br />
Fußballverein vergleicht, dann spielen wir<br />
nicht nur weit vorn in der Bundesliga, sondern<br />
entsprechend auch in der Champions League.<br />
Der Fanclub ist bei jedem „Spiel“ mit manchmal<br />
mehreren hundert Freundeskreis-Mitgliedern<br />
vertreten. Aber es kommt on top: Durch<br />
den Freundeskreis wird eine größere Summe dafür<br />
erbracht, dass dieses Haus bestehen und sich<br />
entwickeln kann.<br />
Was macht diesen Verein aus?<br />
Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass das Festspielhaus<br />
noch weiter vorankommt. Dazu können<br />
wir immer wieder neue Mitstreiter gebrauchen.<br />
Sie bringen Ideen – ja, auch Spenden, aber<br />
vor allem Ideen. Und es ist auch eine gesellschaftliche<br />
Veranstaltung. Sehr viele Mitglieder<br />
des Freundeskreises wollen Freunde treffen, wenn<br />
sie herkommen. Wer von weiter her kommt, ist<br />
nicht einfach Besucher, sondern Freund und<br />
Teil des Hauses und seines Erfolges.<br />
Der Freundeskreis ist neben der Stiftung die<br />
älteste Fördergemeinschaft rund um das Festspielhaus<br />
Baden-Baden …<br />
Ja, der „harte Kern“, einige hundert Mitglieder,<br />
ist von Anfang an bis heute dabei. Der Verein<br />
hat seit dem Bau immer alle großen Ziele mitgetragen.<br />
Nicht jeder war so mutig wie die Stifter,<br />
die getreu dem Satz „Wir müssen uns ein<br />
großes Ziel setzen, um Großes zu erreichen“ gehandelt<br />
haben. Aber die Mitglieder sind auf ihre<br />
Bürgerbewegt sein, das heißt für<br />
den Stifter und zweiten Vorsitzenden<br />
des Freundeskreis Festspielhaus<br />
Baden-Baden Prof. Ernst-Moritz Lipp:<br />
sich engagieren und genießen.<br />
Weise den Weg mitgegangen. Belohnt haben<br />
wir sie damit, dass das Haus in die Spitzenklasse<br />
vorgerückt ist und dass wir ihnen etwas<br />
bieten können: das Vorbuchungsrecht für begehrte<br />
Plätze, das Gesellschaftliche, die Konzerte,<br />
Opern und Ballette und am Ende auch<br />
noch ein Exklusivprogramm mit vielen Bonbons,<br />
das nur sie als Mitglieder des Freundeskreises<br />
bekommen.<br />
Das sind schon gute Gründe, mitzumachen.<br />
Werden Sie häufig gefragt: Was bekomme ich<br />
denn dafür?<br />
Ja, das wird häufig gefragt, aber ich sehe auch,<br />
dass der Großteil des Freundeskreises nicht in<br />
erster Linie deswegen kommt. Er kommt, weil<br />
man hier Teil einer großen Sache sein kann und<br />
die Protagonisten, die Künstler, immer wieder<br />
auf fast private Weise treffen kann.<br />
Aber es gibt schon auch „harte“ Vorteile?<br />
Natürlich. Die „harten“ Vorteile liegen vor allem<br />
im immer wertvoller werdenden Vorbuchungsrecht.<br />
Sie liegen bei den Freundeskreis-Reisen,<br />
aber auch beim Zugang zu einem musikalischen<br />
Sommerfest, zu dem viele gern kommen. Und<br />
wir haben auch noch weitere Ideen, aber ganz<br />
vorn steht die Begeisterung für die Musik, für<br />
dieses Haus und für die Identifikation mit einem<br />
Erfolgsmodell.<br />
Fühlen sich denn die Mitglieder auch als Teil<br />
des Erfolges?<br />
Das ist, glaube ich, vielen Menschen eigen: Man<br />
will nicht auf der Verliererseite stehen, man will<br />
nicht für eine Institution stehen, bei der ständig<br />
gekürzt und darüber nachgedacht wird, wie man<br />
optimieren und bei der Qualität zugunsten des<br />
nackten Überlebens kürzen kann. Wir stehen<br />
auch nicht ständig mit irgendwelchen politischen<br />
Querelen in der Zeitung. Stiftungsvorstand<br />
und Freundeskreis-Vorstand sind zusammen<br />
mit der Geschäftsführung ein Garant dafür,<br />
dass hier keine Politik gemacht wird.<br />
Ist der Freundeskreis ein Beleg dafür, dass<br />
Menschen mehr und mehr selbst das Heft des<br />
Baden-Baden
74<br />
Freundeskreis<br />
Handelns in die Hand nehmen?<br />
Eine gute Charakterisierung für unseren Verein wäre, frei aus<br />
dem Amerikanischen: ein „grassroots movement“. Wir würden<br />
in Deutschland „Bürgerbewegung“ sagen. Eigentlich ist das<br />
Festspielhaus in seiner privaten Finanzierung des Betriebs eine<br />
Bürgerbewegung. Sie kommt zum einen Teil aus der Region,<br />
aber längst nicht mehr allein. Und ja, ich glaube, dass die Idee<br />
„Ich engagiere mich für eine soziale oder kulturelle Einrichtung<br />
und genieße zudem deren Angebot oder freue mich über das<br />
Glück anderer“ absolut im Trend liegt. Menschen, die diesen<br />
Gedanken mittragen, sind uns sehr herzlich willkommen.<br />
Welcher „Urknall“ führte denn zur Gründung des Vereins?<br />
Damals wollte man erst einmal überhaupt so ein Festspielhaus<br />
hier haben – das war eher eine regionale Angelegenheit. Zum<br />
Gelingen haben auch Stadt und Land beigetragen, an der Spitze<br />
seinerzeit Ministerpräsident Späth und Oberbürger meister<br />
Wendt. Sie haben die jährliche Miete für dieses tolle Haus übernommen<br />
und auf die Bürger als Mäzene gezählt. Das hat sich doppelt<br />
ausgezahlt. Die Bürger haben sich als Mäzene engagiert, das<br />
Festspielhaus spült der regionalen Wirtschaft heute 45 Mio. Euro<br />
Unter Freunden: Sommerfest des Fördervereins.<br />
mehr Umsatz in die Kassen und den öffentlichen Stellen die darauf<br />
entfallende Mehrwert- und Einkommenssteuer. Die Bereitschaft,<br />
sich privat für eine kulturelle oder soziale Einrichtung<br />
zu engagieren, geht heute über die regionale Perspektive weit<br />
hinaus. Davon profitieren wir, und ich glaube, dass wir aus werblicher<br />
Sicht als Verein noch mehr darauf setzen müssen: Wir<br />
müssen interessierten Musikliebhabern genau erklären, dass sie<br />
hier mit einem eigenen Beitrag ein in ganz Europa einzigartiges<br />
kulturelles Highlight schaffen können, das eine große Zukunft<br />
hat und sogar kommende Generationen inspi rieren wird.<br />
Wer sind denn die Mitglieder des Freundeskreises?<br />
Der Freundeskreis besteht heute aus Mitgliedern, die sehr klassikaffin<br />
und in einem Alter sind, in dem sie es sich auch leisten<br />
können, im Verein zu sein und öfter einmal zu Veranstaltungen<br />
zu kommen. Aber der Vorstand möchte diesen Kreis noch erweitern.<br />
Wir kommen nicht auf 1.600 oder 1.700 Mitglieder, wenn<br />
wir uns nicht auch für Menschen öffnen, die einen anderen Musikgeschmack<br />
haben. Wenn wir diese Leute gewonnen haben,<br />
dann stehen sie auch für ein Festspielhaus, das nicht nur von der<br />
Klassik lebt, sondern genauso von einem interessanten Jazz-<br />
Programm oder von innovativen Kombinationen aus Klassik<br />
und Pop. Unser Musikangebot sollte nicht auf die Klassik begrenzt<br />
sein, damit wir das Festspielhaus auch noch weiter positionieren<br />
können.<br />
Und welchen Beitrag leistet der Freundeskreis-Vorstand?<br />
Erst einmal sind wir für alle Mitglieder ansprechbar. Das wird<br />
rege genutzt – mitunter kritisch. Manchmal fragt man sich,<br />
ob man hier auch eine Hausmeisterposition hat, weil man sich<br />
auch schon einmal um Kleinigkeiten kümmern darf – das geht<br />
bis zum tropfenden Wasserhahn. Wir fühlen uns aber in dieser<br />
Hausmeisterrolle gut und bekommen ganz nebenbei auch eine<br />
Rückkopplung darüber, was im Haus gut funktioniert – und<br />
was nicht. Gemeinsam mit der Initiativgruppe, die ja jeden<br />
Abend am Desk im Foyer steht, sind wir auch Auge und Ohr<br />
für die Leitung des Festspielhauses. Wir sprechen regelmäßig mit<br />
dem Intendanten und der Geschäftsführung in der Vorstandssitzung<br />
darüber.<br />
Erster Vorsitzender ist Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang<br />
Schäuble. Bei all seinen beruflichen Verpflichtungen – wie aktiv<br />
kann er sich einbringen und wie eng arbeiten Sie zusammen?<br />
Da habe ich einen örtlichen Vorteil, weil mein beruflicher Lebensmittelpunkt<br />
in Berlin ist. Damit gibt es einen kurzen Weg<br />
zum Bundesfinanzministerium. Herr Schäuble ist hoch interessiert.<br />
Ich muss immer nach unseren Sitzungen berichten, wenn<br />
er nicht selbst kommen konnte, und er ruft mich vorher regelmäßig<br />
an, um mir Ideen mit auf den Weg zu geben. Er verfolgt die<br />
Sache mit, kommt, wann immer es geht, und liest auch dieses<br />
Magazin regelmäßig. Er sieht genau, wo wir Dinge anders machen<br />
könnten, und zögert überhaupt nicht, das klar publik zu<br />
machen. Aus meiner Sicht ist er der perfekte Erste Vorsitzende<br />
und sollte uns noch lange erhalten bleiben.<br />
Einen solchen Botschafter in der Hauptstadt zu haben, ist ja<br />
auch nicht schlecht. Wie strahlt der Verein denn überhaupt aus?<br />
Wir haben Vorstände aus Stuttgart, aus Baden-Baden, aus dem<br />
südlichen und nördlichen Baden – wir haben keine Vorstände<br />
von weit her, aber wir haben Vorstände, die zugezogen sind<br />
und in ihrer früheren Heimat noch etwas tun können. Sie<br />
können Botschafter, Multiplikatoren und auch Ideengeber sein.<br />
Wir möchten, bevor die neue Saison beginnt, eine „Roadshow“<br />
in verschiedenen deutschen Städten machen, mit der wir uns<br />
vorstellen, um neue Besucher und Freundeskreis-Mitglieder zu<br />
erreichen.<br />
Wie erleben Sie die Reaktion auf das Festspielhaus?<br />
Das Modell eines privat geförderten und privatwirtschaftlich<br />
funktionierenden Opern- und Festspielhauses ist einzigartig.<br />
Daraus folgt ein aktiver Bekanntheitsgrad. Ein nennenswerter<br />
Teil meines Smalltalks bei Geschäften ist das Festspielhaus.<br />
Ich kann mich dem gar nicht entziehen. Die Leute fragen einfach<br />
danach, was aber umgekehrt in meinen Augen der beste<br />
Erfolgsmesser für das Marketing des Festspielhauses ist.<br />
Erinnern Sie sich noch an den Moment, in dem Sie entschieden,<br />
mehr als nur Freundeskreis-Mitglied, nämlich Stifter zu werden?<br />
Foto: Manolo Press
75<br />
Entscheidender Punkt war bei mir, dass die ganze Familie begeistert<br />
war. Wenn es um größere Summen geht, muss man die<br />
Familie begeistern. Letztlich ist es das, was dazu führt, weil man<br />
ja einen Teil seines Familienvermögens dafür gibt.<br />
Ist es schwer, andere Menschen danach zu fragen, ob sie mehr<br />
Geld für ein solches Projekt geben würden?<br />
Nein, denn ich kann erläutern, warum ich es selbst gemacht habe.<br />
Das ist für die meisten das Entscheidende, die Frage: „Warum<br />
haben Sie gespendet und gestiftet, was sagen denn Ihre Frau und<br />
Ihre Tochter dazu?“ Und dann erzähle ich. Man muss zum Geld<br />
ein gewisses Verhältnis haben. Wenn man sein Vermögen unter<br />
einem Maximierungsgesichtspunkt sieht, jeden Euro an seine<br />
Kinder weitergeben will und jede Hergabe von Vermögen als<br />
bittere Pille empfindet, dann funktioniert so etwas nicht. Ein<br />
freier Genuss ist unter dem Gesichtspunkt des Preis-Leistungs-<br />
Verhältnisses nicht möglich. Außerdem muss man bereit sein,<br />
außerhalb der Familie etwas für die nächste Generation zu tun,<br />
durch Weitergabe des Erbes der klassischen Musik.<br />
Wie wird das ganze Projekt Freundeskreis zukunftsfähig gemacht?<br />
Wir müssen da nicht zwingend die Brücke zu den 30-Jährigen<br />
schlagen, die haben andere Prioritäten und auch nicht unbedingt<br />
die Möglichkeit, hier oft ins Haus zu kommen. Die meisten<br />
Mitglieder sind heute zwischen 60 und 70, aber die Generation<br />
der 45- bis 60-Jährigen abzuholen in dem Augenblick, in dem sie<br />
sich nicht mehr full-time um ihre Kinder kümmern, da müssen<br />
wir ansetzen.<br />
Sie haben Ihre Funktion als Unternehmer angesprochen. Was<br />
sagt der Unternehmer Lipp denn dazu, dass Sie sich so stark im<br />
Festspielhaus engagieren?<br />
Wenn Sie sich die Stiftertafeln im Erdgeschoss-Foyer anschauen,<br />
dann sehen Sie: 90 Prozent der Namen gehören Unternehmern<br />
aus der engeren oder weiteren Region. Das ist schon etwas<br />
Besonderes. Mit manchem verbindet mich eine freundschaftliche<br />
Beziehung, mit manchem auch eine geschäftliche. Es ist ein<br />
etwas anderes Konzept als zum Beispiel in Salzburg. Da kommen<br />
sicher viele Unternehmer hin, die auch zum Teil Vorstand von<br />
DAX-Unternehmen sind. Aber ich habe das Gefühl, dass es dort<br />
nicht so ist, dass man sich für das Haus über den Besuch, den<br />
Empfang und die Übernachtung hinaus engagiert. Es ist dort<br />
überwiegend ein gesellschaftliches Ereignis, wovon wir hier noch<br />
Freundeskreis<br />
Festspielhaus Baden-Baden<br />
Über die Mitgliedschaft im Freundeskreis<br />
informieren wir Sie gern während<br />
aller Veranstaltungen am Informationsstand<br />
im Festspielhaus-foyer oder<br />
telefonisch unter +49 (0) 7221 3013-277 oder -278.<br />
etwas lernen können. Aber man kann das Haus damit nicht<br />
von innen heraus voranbringen. Und diese Möglichkeit haben<br />
wir hier, das ist unser Trumpf. Und wir sollten noch viel mehr<br />
Unternehmer, aber auch andere Berufsgruppen begeistern, an<br />
diesem Modell mitzuwirken. Die Türen stehen weit offen.<br />
Herr Lipp, zum Schluss gilt es noch einmal der Kunst: Wann<br />
haben Sie sich denn einmal besonders vom Festspielhaus und<br />
von seinen Künstlern bewegen lassen?<br />
Das war sicher beim Auftritt von Anna Netrebko als Jolanthe in<br />
der gleichnamigen Tschaikowksy-Oper <strong>20</strong>09 – die wir übrigens<br />
vor Salzburg hatten, und das sogar szenisch. Es war ein „Down to<br />
earth“-Thema in der Oper, und das hat mir ungemein gefallen.<br />
Natürlich haben wir<br />
uns sehr über die neuen<br />
Mitglieder gefreut,<br />
die bei den Osterfestspielen<br />
vom Vorbuchungsrecht<br />
Gebrauch<br />
gemacht haben.<br />
Und ich fand einmal eine Ballettprobe für Freundeskreis-Mitglieder<br />
fantastisch, die wir mit Kopfhörern erlebt haben. Über<br />
diese wurde uns live von Experten erklärt, was die Essenz einer<br />
Ballettprobe ist. Man hat ein völlig anderes Verständnis für Ballett<br />
bekommen. Und last, not least gibt es noch eine Erinnerung<br />
an ein Ereignis mit meiner Tochter. Zwei Stunden, bevor wir<br />
gemeinsam in den „Boris Godunow“ gehen wollten, stürzte sie<br />
beim Spielen, wollte aber unbedingt mitkommen. Da wurde<br />
dann ein Pflaster geklebt, und – es war ein heißer Tag – sie schlief<br />
im zweiten Akt völlig erschöpft an meiner Schulter ein. Ein<br />
wunderbares Vater-Tochter-Erlebnis!<br />
Apropos Erlebnis: Die ersten Osterfestspiele mit den Berliner<br />
Philharmonikern brachten <strong>20</strong>13 viele wunderbare Erlebnisse<br />
und viele neue Freundeskreis-Mitglieder. Wie geht der Verein<br />
mit den Osterfestspielen <strong>20</strong>14 um?<br />
Die ersten Osterfestspiele waren ein gelungenes Experiment –<br />
nicht die Festspiele selbst, aber im Hinblick auf unsere Vereinsarbeit<br />
in den nächsten Jahren. Wir haben dabei als Freundeskreis<br />
noch keine besondere Präsenz gehabt. Viele Mitglieder kamen<br />
und haben die wunderbaren Konzerte und die Oper genossen,<br />
und man war auchan den schönen Spielorten in der Stadt. Natürlich<br />
haben wir uns sehr über die vielen neuen Mitglieder gefreut,<br />
die aus Salzburg und anderen Städten zu uns kamen und vom<br />
Vorbuchungsrecht Gebrauch gemacht haben. Aber wir könnten<br />
mehr Präsenz zeigen, die Rolle des Freundeskreises noch stärker<br />
dokumentieren sowie etwas zum Glamour beitragen. Auch hier<br />
können uns neue Mitglieder sicher noch weiterhelfen. Sie lade<br />
ich alle herzlich ein, in unserem „Fanclub“ dabei zu sein.<br />
Baden-Baden
76<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Hilary Hahn spielt Mozart<br />
Freitag, 27. September <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Hahns makelloser Ton ist wie<br />
gemacht für Mozart. Zur Eröffnung der<br />
neuen Saison spielt sie Mozarts G-Dur-<br />
Konzert, dessen langsamer Satz<br />
zu den schönsten des Repertoires zählt.<br />
Begleitet von der Camerata Salzburg<br />
unter Louis Langrée.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Till Fellner und das<br />
Minetti Quartett<br />
Sonntag, <strong>20</strong>. Oktober <strong>20</strong>13, 11 Uhr<br />
Die Jungen kommen! Hier Alfred<br />
Brendels Schüler Till Fellner und das Minetti<br />
Quartett. Im Programm: Werke<br />
von Dvořák, Schubert und Haydn.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
Donnerstag, 31. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Ein Soloabend, begleitet von<br />
Anne-Sophie Mutters langjährigem Klavierpartner<br />
Lambert Orkis. Neben Musik<br />
von Grieg und Debussy stellt Anne-Sophie<br />
Mutter wieder ein neues Werk<br />
vor: die „Ringtone Variations“ von Sebastian<br />
Currier, gespielt gemeinsam mit<br />
dem Kontrabassisten Roman Patkoló.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Bach klingt sinnlich.<br />
Wenn man ihn lässt.<br />
Janine Jansen führt alle<br />
Violinkonzerte des<br />
großen Leipzigers vor.
77<br />
Höchst<br />
persön<br />
lich<br />
Veranstaltungen<br />
Foto: Decca/Kasskara<br />
Maxim Vengerov<br />
spielt Mozart<br />
Freitag, 8. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Mozart und Tschaikowsky – oder<br />
russischer Tee mit Marmelade: das Süße mit<br />
dem Bitteren verbindend. So wird<br />
dieser Abend mit dem großen Geiger und<br />
dem Polish Chamber Orchestra.<br />
Preise: 37 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Martin Grubinger<br />
Freitag, 22. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Der beste Schlagzeug-Solist der Gegenwart:<br />
Im dritten Jahr in Folge stellt Martin<br />
Grubinger ein neues Programm in Baden-Baden<br />
vor. Diesmal bringt er unter anderem<br />
Werke von Xenakis mit – aber auch „Chega de<br />
Saudade“ von Samba-König Antônio Carlos<br />
Jobim steht auf dem Programm.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Janine Jansen<br />
spielt Bach<br />
Sonntag, 8. Dezember <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Sie tritt mit den Berliner Philharmonikern<br />
auf und leitet ein Festival – bei uns<br />
spielt die Geigerin Bach. Janine Jansen sprach<br />
<strong>20</strong>10 mutig über ihr „Burn-out“. Jetzt<br />
ist sie eindrucksvoll zurück: seltener, dafür<br />
umso intensiver.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Orlowsky. Mönkemeyer. Youn<br />
Sonntag, 19. Januar <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Mozarts wunderbares „Kegelstatt-Trio“<br />
bildet das Herzstück des Programms.<br />
Unter den drei Musikern ist ein junger Star<br />
auf einem eher selten zu hörenden<br />
Soloinstrument: Freuen Sie sich auf den<br />
Bratschisten Nils Mönkemeyer.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Van Baerle Trio<br />
Sonntag, 9. Februar <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Dvořáks „Dumky-Trio“, eines der<br />
beliebtesten Klaviertrios überhaupt, wird<br />
vom nieder ländischen Van Baerle Trio<br />
vorgestellt: Schon die erste <strong>CD</strong>-Aufnahme<br />
des Ensembles ist mehrfach ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Daniel Hope:<br />
Die vier Jahreszeiten<br />
Samstag, 22. Februar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Die Klassiker aller Violinkonzerte von<br />
einem der versiertesten Geiger der Gegenwart:<br />
Daniel Hope versteht Vivaldis<br />
„Jahreszeiten“ nicht als Virtuosenfutter,<br />
sondern als Kunstwerk, das es<br />
immer wieder neu zu entdecken gilt.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Leticia Moreno<br />
Sonntag, 9. März <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Die junge Gewinnerin zahlreicher<br />
Wettbewerbe stellt sich mit Repertoireklassikern<br />
vor, darunter Beethovens<br />
„Kreutzersonate“ und Ravels „Tzigane“ – ein<br />
Werk, das die virtuosen Möglichkeiten<br />
der Geige ebenso seziert wie feiert.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Gidon Kremer<br />
Sonntag, 11. Mai <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Der Geiger Gidon Kremer und die<br />
von ihm gegründete Kremerata Baltica sind<br />
für ihre inspirierenden Programme bekannt.<br />
In diesem Konzert rücken sie Eros<br />
in den Mittelpunkt – mit der Serenade von<br />
Leonard Bernstein sowie einer Carmen-<br />
Suite nach Bizet.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro
78<br />
Gräfin Mariza<br />
Man liebt sich,<br />
man streitet sich,<br />
man heiratet.<br />
Dennoch: Auf ein<br />
paar Umwege<br />
verzichtet auch die<br />
Handlung der<br />
Operette „Gräfin<br />
Mariza“ nicht.<br />
Wir sind ihnen<br />
nachgegangen.<br />
T e x t : D a r i u s z<br />
S z y m a n s k i<br />
Erbsen und<br />
Der Unterschied zwischen romantischen<br />
Opern und realistischen Operetten ist: Während<br />
man in den einen von Luft und Liebe<br />
lebt, genügen in den anderen Geld und ein<br />
Glas Tokajer. Ist man erst angeheitert und<br />
reich, dann stellt sich die Liebe ganz von selber<br />
ein. Das hat einen praktischen Grund:<br />
Operettentheater waren oft kostbar ausgestattete<br />
Musentempel – die aufwändigen Bühnenbilder<br />
des „Budapester Operettentheaters“<br />
schreiben da eine schöne Tradition fort. Und<br />
nicht nur bei den Premierenfeiern floss der<br />
Champagner in Strömen, sondern auch in der<br />
Operettenhandlung selbst wurde und wird<br />
gern gefeiert – na, und geliebt wird auch, nur<br />
eben gegen Geld. Bei „Gräfin Mariza“ zum<br />
Beispiel ist die Ausgangslage klar – reiche<br />
Gräfin, armer Graf, somit also: Flaute, Frust<br />
und Stress. Kommt der Graf zu Geld, durch<br />
Intervention der vermögenden Tante von Guddenstein – die Welt<br />
wäre wortwörtlich ärmer ohne reiche, einsame, heimlich in ihre<br />
Neffen verliebte, sich gern mit Katzen umgebende Tanten!<br />
Kommt also der Graf zu Geld, wird prompt geheiratet. Geheiratet!<br />
So viel Romantik musste sein, die Damen im Publikum<br />
bekamen an dieser Stelle feuchte Augen.<br />
Doch wir werfen einen kühlen Blick aufs Wesentliche und bringen<br />
Licht ins Halbdunkel der beliebten Operette „Gräfin Mariza“.<br />
Die Titelheldin langweilt sich. Männer umschwärmen sie wie<br />
Fliegen das Aas, die Gräfin will sich jedoch als etwas Edleres<br />
fühlen. Um ihre Verehrer zu verscheuchen, lädt sie zu einer – natürlich<br />
weinseligen – Verlobungsfeier ein. Den Grafen, den sie<br />
sich zum Zwecke der Verlobung ausdachte, gibt es dann zufälligerweise<br />
wirklich. Zu viel Zufall auf einmal? Zählen wir keine<br />
Champagner<br />
Erbsen! Der Zufall in der Operette ersetzt<br />
das Schicksal in der Oper, doch geht er meist<br />
viel gnädiger mit den seinen um. Hier hat<br />
Gott Zufall etwa den verarmten, aber hübschen<br />
Grafen Tassilo auf Gräfin Marizas Gut<br />
angespült. Graf Tassilo verheimlicht seinen<br />
Stand und dient der Gräfin als Verwalter.<br />
Prompt haben wir zwei Männer – den ausgedachten<br />
und den verarmten Grafen – dazu,<br />
mit der Gräfin Mariza, eine Wahnsinnsfrau.<br />
Da fügt der Zufall eine vierte Erbse hinzu, in<br />
Gestalt von Graf Tas silos hübscher Schwester<br />
Lisa. Zwei Männer und zwei Frauen, wenn das<br />
nicht nach einer Doppelhochzeit schreit! Lisa<br />
und Graf Zsupán, der Ausgedachte, sind sich<br />
auch schnell einig. Bei Gräfin Mariza und<br />
Graf Tassilo hingegen gibt es vorerst Dramen.<br />
Er liebt sie, sie liebt ihn, doch dann schreibt<br />
er einen Brief, den sie abfängt – sie ist eine<br />
der Frauen, die ihren Männern heimlich in die<br />
Brieftasche schauen. Kleine Sünden bestraft<br />
Göttin Vorsehung sofort. Die Gräfin missversteht<br />
den Brief und denkt, der Tassilo will<br />
nur an ihr Geld. Ob sie nun wirklich missversteht<br />
oder im Gegenteil zu gut versteht, ist<br />
eine Frage, die wir jetzt nicht erörtern können,<br />
denn: Drama, Mord und Wahnsinn pochen<br />
an die Schicksalspforten. Doch hereinspazieren<br />
tut nur Fürstin von Guddenstein.<br />
Ein mächtiger Kater scheint ihre Sinne zu<br />
trüben, denn sie schenkt ihrem Neffen Tassilo<br />
ihr Vermögen. Der braucht nun das der Gräfin<br />
Mariza nicht mehr, doch weil doppelt besser<br />
hält und eine Hochzeit gefeiert werden<br />
muss, folgt das Happy End. Die Operette<br />
wirft keine Toten ab, dafür unsterbliche Gesangsnummern:<br />
„Grüß mir die süßen, die reizenden<br />
Frauen“, „Einmal möcht’ ich wieder<br />
tanzen“ und „Sag ja, mein Lieb, sag ja“. Wir<br />
sagen ja zu diesem famosen Stück und seiner<br />
Moral: Man gehe pfleglich um mit alten Tanten!<br />
Und hüte sich vor jungen Damen.<br />
Kálmán: Gräfin Mariza<br />
Budapester Operettentheater<br />
Inszenierung: Kero®<br />
18., 19. und <strong>20</strong>. Oktober <strong>20</strong>13<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de<br />
Foto: akg-images
79<br />
Diesem Grafen Tassilo hätte sich so manche Erbtante samt Vermögen gern<br />
an den Hals gehängt – stattdessen ziert besagten Hals nun eine hübsche Schleife. Rudolf Schock mit<br />
Christine Görner auf einem Plakat zur Operettenverfilmung von 1958.<br />
Gesang
80<br />
Tanz<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Hamburg Ballett –<br />
John Neumeier:<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
Freitag, 15. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Samstag, 16. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Sonntag, 17. November <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
„Eine der menschlich bewegendsten<br />
Ballettkreationen der letzten Jahre.“<br />
Das schrieb die Kritiklegende Horst Koegler<br />
über John Neumeiers Meisterwerk, das<br />
die dänische Königin ebenso rührte wie das<br />
Ballettpublikum in San Francisco und<br />
Hamburg. An der Elbe schrieb die „Morgenpost“:<br />
„‚Die kleine Meerjungfrau‘ gehört<br />
zu den besten Werken des Choreographen.“<br />
Preise: 30 bis 110 Euro<br />
Mariinsky-Ballett:<br />
Dornröschen<br />
Samstag, 21. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Sonntag, 22. Dezember <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
Ein Höhepunkt des klassischen russischen<br />
Balletts, dargeboten von den Besten.<br />
Was will man mehr? Zu Weihnachten<br />
werden im Festspielhaus Baden-Baden wieder<br />
getanzte Träume lebendig.<br />
Preise: 36 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Mariinsky-Ballett:<br />
Schwanensee<br />
Montag, 23. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Mittwoch, 25. Dezember <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Freitag, 27. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Historische Prospekte und eine Originalchoreographie<br />
auf dem höchsten technischen<br />
Niveau unserer Tage: Der schönste<br />
„Schwanensee“ kommt noch immer aus dem<br />
Mariinsky-Theater St. Petersburg.<br />
Preise: 39 bis 130 Euro<br />
Ballett-Gala<br />
Donnerstag, 26. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Das tänzerische Abschlussfeuerwerk<br />
eines großen Ballettgastspiels:<br />
Stars und Talente des Mariinsky-<br />
Balletts stellen sich in einem abwechslungsreichen<br />
Programm vor und verabschieden<br />
sich bis zur nächsten „Weihnachtsresidenz“<br />
des bedeutendsten Balletts der Welt.<br />
Preise: 36 bis 1<strong>20</strong> Euro
81<br />
Nederlands Dans Theater I<br />
Freitag, 7. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Samstag, 8. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Beim Nederlands Dans Theater I<br />
hat es einen Generationswechsel gegeben:<br />
Statt Hans van Manen und Jiří Kylián<br />
prägen nun Paul Lightfoot und Sol León das<br />
Repertoire des weltberühmten Ballettensembles.<br />
Das Künstlerduo, ausgezeichnet<br />
mit dem renommierten Prix Benois de la<br />
Danse, hat eigene Arbeiten wie „Sehnsucht“,<br />
„Shoot the Moon“ und „Same Difference“<br />
angekündigt.<br />
Preise: 27 bis 90 Euro<br />
Veranstaltungen<br />
Alonzo King LINES Ballet<br />
Freitag, 27. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Samstag, 28. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Der Name ist Programm: „Lines“ (Linien)<br />
steht für den Anspruch, geometrische<br />
Schönheit auf den Tanz zu übertragen. Der<br />
Neoklassizismus George Balanchines<br />
dient als Inspiration für Alonzo King, den<br />
Choreographen und Leiter eines der<br />
erfolgreichsten amerikanischen Ballettensembles.<br />
Preise: 27 bis 90 Euro<br />
Foto: Joris-Jan Bos<br />
Die Welt steht Kopf,<br />
wenn man liebt. Klassische<br />
Wahrheiten in nicht<br />
ganz so klassischen Posen<br />
führt das Nederlands<br />
Dans Theater I vor.
82<br />
Das<br />
Gute<br />
Leben<br />
T e x t : C l a u s D r e c k m a n n<br />
Mit den Berliner Philharmonikern<br />
verbindet Zubin Mehta<br />
eine jahrzehntelange Freundschaft:<br />
der Maestro über Musik,<br />
Religion – und gutes Essen.
83<br />
Foto: Victor Cucart<br />
Perspektiven eröffnen – das<br />
ist dem Kosmopoliten, der<br />
in Los Angeles wohnt und sich in<br />
Wien zuhause fühlt, wichtig.<br />
Zubin Mehta neben dem Palau<br />
de les Arts in Valencia.
84<br />
Er gehört zu den ganz<br />
Großen der Klassik:<br />
Zubin Mehta, Dirigent<br />
und Kosmopolit. Das Festspielhaus-Magazin traf den<br />
Maestro im spanischen Valencia – bei der Arbeit.<br />
Die Architektur weckt Assoziationen an ein durchbrochenes<br />
Riesen-Rugby-Ei. Oder an einen futuristischen<br />
Alien-Sturzhelm. Oder handelt es sich um eine<br />
von Künstlerhand perforierte Riesenmuschel? Auf jeden<br />
Fall ist der Anblick überwältigend: Mitten in einer<br />
künstlich angelegten Wasserlandschaft steht der „Palau<br />
de les Arts Reina Sofía“, der Palast der Künste, benannt<br />
nach Sofía, der Königin Spaniens, einer gebürtigen Prinzessin<br />
von Griechenland und Dänemark aus dem Hause<br />
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Entworfen<br />
hat ihn der katalanische Künstler und Architekt<br />
Santiago Calatrava. Im Zentrum von allem: Zubin Mehta.<br />
Hier dirigiert er seit vielen Jahren beim „Festival del<br />
Mediterráneo“. „Der Maestro erwartet Sie, einen Moment<br />
bitte.“ In fließendem Spanisch klärt Zubin Mehta<br />
einige Dinge mit seiner Assistentin Ester Francia. Für<br />
seinen Gast wechselt er ins Deutsche. Das Telefon klingelt.<br />
„Entschuldigen Sie bitte …“ Er redet übergangslos<br />
auf Englisch weiter. „Ich bin in einem Gespräch. Wir<br />
telefonieren nachher.“ Trotz der Aufregung um ihn herum<br />
bleibt Zubin Mehta freundlich und ruhig. Blaues<br />
Hemd, dunkler Anzug, keine Krawatte. Er sieht entspannt<br />
aus. Spanisch, Deutsch, Englisch – wo sind Sie<br />
eigentlich zuhause, Maestro? „Ich bin in Wien aufgewachsen,<br />
zumindest musikalisch“, lautet die Antwort.<br />
„Wenn ich in Wien ankomme, höre ich Wienerisch<br />
und bin schon Wiener.“<br />
Mit 18 studierte Zubin Mehta in der<br />
Der Autor<br />
Claus Dreckmann, geboren<br />
in der Nähe von<br />
Münster, hat Philosophie,<br />
Wirtschaftspolitik und<br />
Politik studiert. Nach Stationen<br />
bei Tageszeitungen<br />
kam er <strong>20</strong>01 ins Kulturressort<br />
der „BUNTE“.<br />
Seit <strong>20</strong>04 leitet er das Ressort<br />
Kultur und Salon.<br />
Der Journalist ist bekennender<br />
Wagner-Fan.<br />
alten Kaiserstadt Klavier, Komposition<br />
und Kontrabass. Mit Mitte zwanzig dirigierte<br />
er bereits die Wiener und die<br />
Berliner Philharmoniker. „Und meine<br />
Heimat ist natürlich Indien“, fügt er<br />
hinzu. Daher komme seine Vorliebe<br />
für scharfe Gerichte. Er habe schon<br />
manchen Koch und manche Gastgeberin<br />
beleidigt, wenn er am Tisch kräftig<br />
nachwürze. Zum Beweis deutet er<br />
auf ein Glas mit rotem Pfeffer – „Peperoni“<br />
–, das auf einem Tisch seines<br />
Fotos: Reinhard Friedrich
85<br />
Büros steht. Wo waren wir stehen geblieben? Beim Thema<br />
Heimat. Tel Aviv und Florenz seien ein Teil davon.<br />
Gut sechs Monate im Jahr verbringe er dort.<br />
Und dann ist da Israel. Das Land hat einen ganz besonderen<br />
Stellenwert für ihn. Mit seinem Enga gement<br />
für das Israel Philharmonic Orchestra, das ihn 1981<br />
zum Musikdirektor auf Lebenszeit gewählt hat, will er<br />
die Kluft zwischen arabischer und jüdischer Bevölkerung<br />
schließen. „Es gelingt mir<br />
nicht sehr, aber ich tue, was ich<br />
Ja, es stimmt:<br />
Für seinen<br />
Freund Daniel<br />
Barenboim<br />
konvertierte<br />
Zubin Mehta<br />
kurzzeitig<br />
zum Judentum.<br />
kann, die Völker einander näherzubringen.“<br />
Seine Stiftung<br />
in Nazareth für israelische Araber<br />
versucht, jungen Musikern<br />
die westliche Musik nahezubringen.<br />
„Mein Traum ist, dass<br />
sich eines Tages bei einem<br />
Vorspiel für das Israel Philharmonic<br />
Orchestra ein Geiger<br />
vorstellt, wir zufrieden<br />
sind – und wenn sich der Vorhang<br />
öffnet, steht da ein Araber.<br />
Auf diesen Tag warte ich“,<br />
sagt Zubin Mehta.<br />
Wie kam es überhaupt zu der<br />
Zusammenarbeit mit dem israelischen<br />
Orchester? „Ich bin<br />
für den erkrankten Kollegen Eugene Omandy eingesprungen.<br />
Das war 1961, so fing alles an.“ Wenn er an jemandem<br />
Gefallen gefunden hat, ist er treu, jahrzehntelang.<br />
Diesem Charakterzug verdanken seine Fans großartige<br />
Konzerte mit den Berliner und mit den Wiener Philharmonikern.<br />
Das Engagement für die Völkerverständigung<br />
teilt er mit seinem langjährigen, guten Freund Daniel<br />
Barenboim. Der Generalmusikdirektor der Staatsoper<br />
Berlin ist Mitbegründer des West-Eastern Divan Orchestra.<br />
In dem einzigartigen Klangkörper spielen Musiker<br />
aus islamischen Ländern wie Ägypten, Syrien, Iran oder<br />
Palästina mit israelischen Kollegen zusammen. Orchestersitz<br />
ist das spanische Sevilla. „Was Daniel vor allem<br />
außerhalb Israels leistet, versuche ich in Israel zu tun“,<br />
erklärt Zubin Mehta. Und eine Anekdote um den großen<br />
Dirigenten entpuppt sich als wahr: Ja, er sei für seinen<br />
Freund kurzzeitig zum Judentum konvertiert. „Daniel<br />
wollte damals unbedingt, dass ich sein Trauzeuge bin.<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Unser Blick ins Daumenkino zeigt den Maestro in<br />
den achtziger Jahren. Seine Schlagtechnik ist berühmt:<br />
Wer mit Mitte zwanzig bereits die Berliner und die<br />
Wiener Philharmoniker leitete, der muss über ein geniales<br />
Handwerk verfügen. Einen Einblick in Mehtas Dirigierkunst<br />
mögen diese Bilder vermitteln.
86<br />
Zubin Mehta<br />
„Schon jetzt<br />
gewinnen<br />
die Frauen in<br />
den meisten<br />
Wettbewerben.<br />
Sogar am<br />
Kontrabass.“<br />
Es war kurz nach dem israelischen Sechstagekrieg. Da<br />
hat er dem Rabbi erklärt, ich sei ein indischer Jude und<br />
aus Zubin Mehta wurde Moshe Cohen.“ Zubin Mehta<br />
muss noch heute lächeln, wenn er an die Szene zurückdenkt.<br />
Ist Religion ihm wichtig im Leben? „Ich bin Parse.<br />
Das ist eine ganz alte, ursprünglich persische Religion.<br />
Unsere Religion basiert auf einer Trinität: gute Worte,<br />
gute Taten und gute Gedanken. Der Prophet Zarathustra<br />
hat das gelehrt – lange bevor es Juden und Christen gab.<br />
Und diese Trinität ist mir durchaus wichtig.“<br />
Zu den guten Taten zählt beispielsweise, dass Zubin<br />
Mehta sich ständig neu dafür einsetzt, Menschen im<br />
gemeinsamen Musikerlebnis zusammenzuführen. Während<br />
in Valencia das „Festival del Mediterráneo“ auf<br />
Hochtouren läuft, nimmt eine halbe Weltreise weiter<br />
östlich ein neues, großes Vorhaben Gestalt an, das dem<br />
Maestro sehr am Herzen liegt: ein Konzert in der umkämpften<br />
Kaschmir-Region, wo Indien und Pa kistan<br />
sich über territoriale Ansprüche streiten. Diese Idee wäre<br />
chancenlos ohne Unterstützung<br />
einflussreicher politischer<br />
Kräfte – und genau daran fehle<br />
es der Kultur vielerorts: „Ronald<br />
Reagan hat damals als<br />
Gouverneur von Kalifornien<br />
die Musik an den Schulen abgeschafft<br />
und das Geld an die<br />
Little League im Baseball gegeben“,<br />
erinnert sich der Wahl-<br />
Kalifornier. In Italien ergebe<br />
sich nun ein ähnliches Bild.<br />
„Das Erste, was sie beschneiden,<br />
ist das Kulturbudget. Gerade<br />
in Italien, wo in unserem<br />
Sinne die Kultur angefangen<br />
hat. Denken Sie an die Renaissance!“ Was hält er von<br />
den wiederkehrenden Unkenrufen, dass der Klassik das<br />
Publikum abhandenkommt? „In der Vorkriegszeit haben<br />
im deutschen Raum alle gebildeten Bürger Kammermusik<br />
gemacht und zuhause musiziert. Das ist heute nicht<br />
mehr der Fall“, gibt Zubin Mehta zu bedenken. Umso<br />
wichtiger sei die Nachwuchsförderung – auch im Hinblick<br />
auf eine junge Zuhörerschaft: Gemeinsam müsse<br />
man dafür sorgen, dass sich auch Schüler, Auszubildende,<br />
Studenten und junge Familien die Karten für Konzerte<br />
und Opern leisten können. Kulturpessimismus mag<br />
bei ihm nicht aufkommen. „Denken Sie nur an Berlin,<br />
da gibt es zehn Orchester und drei Opern. Oder an<br />
München und Wien. Da sind die Veranstaltungen ausverkauft.“<br />
Und er prophezeit eine Ära der Frauen im Klassikbetrieb.<br />
„Schon jetzt gewinnen sie in den meisten Wettbewerben.<br />
Sogar am Kontrabass.“ So viel zum Trend der
87<br />
Die Fotos, ein Fund aus dem Archiv von<br />
Reinhard Friedrich, der die Berliner Philharmoniker<br />
über Jahrzehnte hinweg fotografierte.<br />
kommenden Jahre. Und was ist mit <strong>20</strong>14? „Ich freue<br />
mich auf das Konzert in Baden-Baden“, sagt der Maestro.<br />
Und auf eines seiner Lieblingsorchester: „Ich dirigiere<br />
jetzt die dritte Generation Musiker bei den Berliner<br />
Philharmonikern. Wir besprechen gerade ein Konzert gemeinsam<br />
mit dem Israel Philharmonic. Das haben wir<br />
schon mal gemacht“ – bei einer Israeltournee 1990, als<br />
beide Orchester Beethovens fünfte Sinfonie gemeinsam<br />
spielten. Auch beim Osterfestspiel-Konzert steht Beethoven<br />
auf dem Programm: das Klavierkonzert Nr. 5 mit<br />
dem Pianisten Yefim Bronfman.<br />
Bleibt eine letzte persönliche Frage: Wie und wann erholt<br />
sich Zubin Mehta von der Arbeit? „Für mich ist es<br />
Urlaub, auf der Bühne zu stehen. In diesem Jahr ist es<br />
besonders schlimm für meine Frau, weil ich eigentlich<br />
Ferien hatte und dann zugesagt habe, den Falstaff in<br />
Salzburg zu dirigieren. Da konnte ich nicht nein sagen!“<br />
Wie hält er sich körperlich fit? „Ich esse gut. Am liebsten<br />
ist mir die indische Küche. Ich mag auch die thailändische<br />
und die italienische. In Deutschland gibt es<br />
teilweise bessere italienische Restaurants als in Italien.<br />
Glauben Sie mir, ich weiß in jeder Stadt – ob Berlin,<br />
Wien, München oder Buenos Aires – ganz genau, wo<br />
ich hingehen kann.“<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Berliner Philharmoniker & Zubin Mehta<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Werke von Beethoven, Strauss und Webern<br />
14. April <strong>20</strong>14<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Fotos: Reinhard Friedrich<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de
88<br />
Enter<br />
tainment<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
André Heller: Afrika! Afrika!<br />
Montag, 30. September, bis<br />
Freitag, 4. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Donnerstag, 3. Oktober <strong>20</strong>13, auch 15 Uhr<br />
Premiere im Festspielhaus: Zum ersten<br />
Mal ist André Hellers Zirkusereignis<br />
vom „Kontinent des Staunens“ in neuer<br />
Fassung zu sehen.<br />
Preise: 29,65 bis 87,15 Euro<br />
Pablo Held Trio<br />
Samstag, 5. Oktober <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Formbewusst und trotzdem unvorhersehbar<br />
– der junge deutsche Jazzpianist Pablo<br />
Held hat das Zeug zum Klassiker: im Trio<br />
mit Bassist Robert Landfermann und Jonas<br />
Burgwinkel, „Echo“-Jazz-Drummer <strong>20</strong>12.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Caro Emerald<br />
Donnerstag, 10. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
<strong>20</strong>11 landete sie mit „A Night Like This“<br />
einen Hit im Retro-Sound, mit dem sie auch<br />
live im Festspielhaus beim SWR 3<br />
New Pop Festival begeisterte. Caro Emeralds<br />
aktuelles Tourprogramm versetzt den<br />
Swing der 40er Jahre in popmusikalische<br />
Hochspannung.<br />
Preise: 47 bis 67 Euro<br />
The Illusionists<br />
Dienstag, 29. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Sechs Magier und eine attraktive Zauberhexe<br />
haben sich für diese Show zusammengefunden,<br />
um uns das Staunen zu lehren.<br />
Sie sind Meister ihres Fachs, erprobt<br />
auf den Bühnen von Las Vegas bis Peking.<br />
Preise: 59 bis 81 Euro<br />
Katie Melua<br />
Mittwoch, 27. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Beim 60. Thronjubiläum der Queen<br />
sang Katie Melua einen ersten Song ihrer<br />
neuen <strong>CD</strong> „Ketevan“. Das ganze Album<br />
stellt sie bei ihrem Konzert im Festspielhaus<br />
vor. Support-Act ist das deutsche<br />
Folk-Duo Mrs. Greenbird, Gewinner der<br />
Castingshow „X Factor“.<br />
Preise: 58,60 bis 109,60 Euro<br />
Max Raabe &<br />
Palast Orchester<br />
Samstag, 30. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Max Raabe mit neuem Programm:<br />
Hits aus der Zeit der Weimarer Republik<br />
und Songs aus dem aktuellen Album<br />
„Für Frauen ist das kein Problem“.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro
89<br />
Früher war nicht<br />
alles besser. Aber einiges<br />
stilvoller – findet Caro<br />
Emerald, die sich von älteren<br />
Musik- und Lebensstilen<br />
inspirieren lässt.<br />
Veranstaltungen<br />
Shadowland<br />
Samstag, 25. Januar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Sonntag, 26. Januar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Mit großem Erfolg hat die amerikanische<br />
Performance-Truppe Pilobolus im<br />
Januar <strong>20</strong>13 ihr Festspielhaus-Debüt<br />
gegeben. Ihr Programm „Shadowland“ ist<br />
eine faszinierende Kombination aus<br />
Schattentheater und Tanz: Körper werden<br />
zu Bildern, die Geschichten erzählen.<br />
Preise: 42,50 bis 77,50 Euro<br />
West Side Story<br />
Dienstag, 28. Januar, bis<br />
Freitag, 31. Januar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Samstag, 1. Februar <strong>20</strong>14, 15 und <strong>20</strong> Uhr<br />
Sonntag, 2. Februar <strong>20</strong>14, 14 und 19 Uhr<br />
Das Broadway-Original aus dem Jahr 1957<br />
stand Pate für diese Produktion. Bernsteins<br />
Musik und Robbins’ Tänze so, wie die<br />
beiden sie sehen und hören gewollt hätten.<br />
Preise: 25 bis 92,50 Euro<br />
Bobby McFerrin<br />
Samstag, 12. Juli <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Singen ist Glück – niemand lebt<br />
das anschaulicher vor als Bobby McFerrin.<br />
Mitmach-Aktionen mit dem Publikum<br />
gehören für den Gesangs-Impro visator zwingend<br />
dazu. Für sein Konzert in<br />
Baden-Baden hat er auch noch Freunde<br />
zum Mit machen angekündigt.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Foto: Koen Hauser
Am<br />
schwarzen<br />
Monstrum
91<br />
Was ist geniales<br />
Klavierspiel?<br />
T e x t : J ü r g e n O t t e n<br />
I l l u s t r a t i o n : M a t h i s R e k o w s k i<br />
Immanuel Kant, weiland Bürger von Königsberg,<br />
wusste es. Wusste, was wahres Genie<br />
auszeichnet: „Genie“, so steht es im Paragraphen<br />
46 seines philosophischen Traktats<br />
„Die Kritik der Urteilskraft“, „Genie ist das<br />
Talent (Naturgabe), welches der Kunst die<br />
Regel gibt. Da das Talent, als angebornes<br />
produk tives Vermögen des Künstlers, selbst<br />
zur Natur gehört, so könnte man sich auch<br />
so ausdrücken: Genie ist die angeborne Gemütslage<br />
(ingenium), durch welche die Natur<br />
der Kunst die Regel gibt.“<br />
Es kann wohl kein Zweifel daran bestehen,<br />
dass für künstle risches Genie eine gewisse<br />
Prädisposition unabdingbar ist, das also, was der Philosoph Kant<br />
die „angeborne Gemütslage“ nennt. Wäre dem nicht so, würde<br />
es – um ein triftiges Beispiel zu nennen – auf der Welt Tausende<br />
von Pianisten geben, deren Spiel die Zuhörerschaft in ihren<br />
Bann zöge. Da dies jedoch nicht der Fall ist, da es eben nur ein<br />
mächtiges Häuflein ist, das auf dem pia nistischen Olymp wohnt,<br />
zu dem wir hinaufblicken in großer Bewunderung, kommt man<br />
nicht umhin, nach Gründen für die Einzigartigkeit zu suchen.<br />
Unweigerlich landet man dabei in der „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“,<br />
wie Walter Benjamin Paris einmal genannt hat, in<br />
jenem „paradis artificiel“, das die Wiege der großen Interpretationskunst<br />
beherbergt, und ist man zu Gast in jenen Salons, wo<br />
Frédéric Chopin und – schillernder noch – Franz Liszt das Auditorium<br />
betörten mit ihrem gleichermaßen poetischen wie virtuosen<br />
Spiel. In ihren Konzerten findet man den Urgrund für die<br />
Faszination, die von einem Pianisten ausgeht, der allein an einem<br />
schwarzen Monstrum sitzt und dieses zu bändigen versucht, bewehrt<br />
nur mit zehn zarten (oder weniger zarten) Fingern. Glaubt<br />
man den Zeitzeugen, waren es insbesondere zwei Faktoren, die<br />
für Ohnmachtsanfälle, plötzlich auftretende Verliebtheiten und<br />
wahre Begeisterungsorkane sorgten: zum einen die Aura des Pianisten<br />
selbst, in jenen Fällen die Aura Chopins und Liszts, sowie<br />
zum anderen die Fähigkeit des Interpreten, die Welt zum Stillstand<br />
zu bringen mit der Kunst des Erzählens.
92<br />
Geniale Pianisten<br />
Es ist diese Kunst, die auch in der Nachfolge Chopins und Liszts<br />
immer wieder dafür gesorgt hat, dass man Pianisten, wohlgemerkt<br />
große Pianisten, bewundern durfte. Und mögen die Unterschiede<br />
zwischen Vladimir Horowitz und Arthur Rubinstein,<br />
zwischen Emil Gilels und Swjatoslaw Richter, zwischen Dinu<br />
Lipatti und Julius Katchen, zwischen Clara Haskil und Elly Ney<br />
(um nur einige wenige zu nennen) enorm gewesen sein – eines<br />
zeichnete sie sämtlich aus: dass man ihnen nicht zuhören durfte<br />
oder konnte, sondern dass man ihnen zuhören musste. Man<br />
konnte einfach nicht anders.<br />
Einer, der selbst zu den großen Pianisten zählt, hat<br />
dies einmal sehr schön auf den Punkt gebracht:<br />
Gefragt, was geniales Klavierspiel sei, gab Alfred<br />
Brendel zur Antwort, dieses Klavierspiel sei eines,<br />
„das richtig und kühn zugleich ist. Seine Richtigkeit<br />
gibt uns zu verstehen: So muss es sein. Seine Kühnheit überrascht<br />
uns und überwältigt uns mit der Erkenntnis: Was wir für<br />
unmöglich gehalten haben, wird wahr.“ Das Schöne und zugleich<br />
Erstaunliche daran ist, dass diese Erkenntnis die Zeiten überdauert<br />
hat. Niemand wird ernstlich bestreiten, dass die Welt sich<br />
in einem rasenden und rasanten Wandel befindet, sozial, politisch<br />
und somit auch in Belangen der Kunst. Ein Pianist, der<br />
heute auf ein Podium tritt, darf sich nicht wundern (und will es<br />
ja manchmal bewusst auch nicht), wenn er wenige Stunden später<br />
seinen Auftritt auf „Youtube“ wiederfindet, im weltweit verzweigten<br />
und verstrickten Netz. Er sieht sich damit gewissermaßen<br />
in die Studiosituation gezwungen, die alles mitschneidet,<br />
was er tut. Sprich: Um authentisch zu sein, bedarf sein Spiel<br />
einer Qualität, die den Mitschnitt überspringt und die dafür<br />
sorgt, dass nicht die mediale, sondern die musikalische Macht die<br />
stärkere ist. Philosophisch gesprochen, muss der Pianist als durch<br />
die Observation des technischen Auges in Frage gestelltes Subjekt<br />
den Aufprall seiner Individualität mit der harten Wirklichkeit<br />
aushalten, die seine Individualität in Frage<br />
stellt, weil sie sie gleich multipliziert, indem sie das,<br />
was er tut, ins Netz stellt. Kurz und gut: Der Pianist<br />
von heute muss so begabt sein wie ehedem die<br />
Prinzessin Scheherazade. Er muss die Zeit nicht<br />
nur überbrücken, sondern diese überwinden.<br />
Es ist diese Bruchstelle, an der sich geniales von<br />
gutem Klavierspiel trennt. Gute und gut ausgebildete<br />
Pianisten gibt es wie Sand am Meer. Doch ihr<br />
Erscheinen in der Musikwelt ist meist nur von kurzer<br />
Dauer, und nicht selten hat man das Gefühl, an<br />
Ikarus erinnert zu werden, wenn man mit ansieht,<br />
wie schnell sie emporfliegen zur Sonne – und wie<br />
schnell sie dann wieder abstürzen. Geniale Pianisten<br />
haben sich stets in einiger Entfernung von diesem<br />
Stern aufgehalten und lieber dessen Energie<br />
aufgesogen, als sie in sich hineinzuzwingen. Sie<br />
selber sind, um das Bild weiterzuführen, das Licht.<br />
Der Autor<br />
Jürgen Otten studierte<br />
Schulmusik, Klavier<br />
und Germanistik. Er arbeitete<br />
als Musik- und Theaterjournalist<br />
für die „Frankfurter<br />
Rundschau“, die „Süddeutsche<br />
Zeitung“, die „Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung“,<br />
„Opernwelt“ und „DeutschlandRadio<br />
Kultur“. Seit<br />
November <strong>20</strong>12 ist er Operndramaturg<br />
am Staatstheater<br />
Kassel. Zu seinen Buchveröffentlichungen<br />
zählen<br />
„Große Pianisten der<br />
Gegenwart“ (<strong>20</strong>09) und „Fazil<br />
Say: Pianist, Komponist,<br />
Weltbürger“ (<strong>20</strong>11).<br />
Und sind es, weil ihre Art, Klavier zu spielen, den Hauch des<br />
Unvergleichlichen trägt.<br />
Grigory Sokolov zum Beispiel und Radu Lupu – alles an ihnen<br />
ist atavistisch: ihr Auftreten, ihre Erscheinung, ja sogar ihre<br />
wild wehenden Haare. Sobald aber nur ein Ton, ein Akkord<br />
erklingt, weiß man, dass Fortschritt in der Musik letztlich nicht<br />
besteht, zumindest dort nicht, wo es um nachschöpferische<br />
Energien geht. Sowohl Lupu als auch Sokolov gebieten über<br />
ein Einfühlungsvermögen ins vorliegende Werk, das seinesgleichen<br />
sucht und dazu führt, dass man glaubt, dieses Werk entstünde<br />
gerade erst. Ihnen zu folgen als Zuhörer, bedeutet, mit<br />
ihnen abzutauchen in eine ferne, faszinierende Welt, die so<br />
ganz anders beschaffen ist als die Welt der totalen Rationalisierung,<br />
des rasenden Stillstands, den der Soziologe Hartmut<br />
Rosa als Rhythmus unserer westlichen Gesellschaft erkannt hat.<br />
Sokolov und Lupu entziehen uns gewissermaßen diesem Zustand,<br />
nein: Sie befreien uns davon, indem sie eine andere, phantastische<br />
Option eröffnen.<br />
Daniel Barenboim und Yefim Bronfman tun das Gleiche, doch<br />
gehen sie einen etwas anderen Weg. Dieser führt nicht über verschlungene<br />
Pfade, sondern zielt direkt ins Herz. Wären Lupu<br />
und Sokolov die Verführer, würde man für die anderen genannten<br />
Pianisten eher den Begriff des Entführers wählen. Ihr Klavierspiel<br />
ist moderner, direkter, man könnte fast sagen: zeitgemäßer,<br />
doch diesen unergründlichen Hauch von Charisma trägt es<br />
ebenso in sich, wie das bei den großen Poeten der Fall ist.<br />
Es gibt ein typisch männliches Charisma, und es gibt ein typisch<br />
weibliches. Wie zum Beweis besaß die Musikwelt eine Clara<br />
Haskil in ihren Reihen, eine Pianistin, deren Mozart-Spiel von<br />
so unglaublicher Unschuld war, dass man fast glauben mochte, es<br />
gäbe sie wirklich, diese Unschuld. Mitsuko Uchida darf sich in<br />
gewisser Weise als die berechtigte Erbin der großen rumänischen<br />
Künstlerin begreifen. Auch sie betört durch eine filigran-feinsinnige<br />
Interpretationskunst, die imstande ist,<br />
den Zuhörer aus der Realität hinauszulocken, hin<br />
zu einer romantisch-sentimentalischen, gleichsam<br />
idealistischen Wirklichkeit. Wer Uchida hört, sieht<br />
sich augenblicklich verzaubert.<br />
Bleiben noch die Kinder der Sonne. Eine unter<br />
ihnen strahlt, obwohl sie längst kein Kind mehr<br />
ist, sondern eine gestandene Frau und Mutter,<br />
besonders hell. Weil sie anders ist als viele ihrer<br />
hochtalentierten Alterskollegen und weil sie anders<br />
spielt: freier. Die Rede ist von Gabriela Montero.<br />
Es ist schlicht faszinierend, wie sie es immer<br />
wieder schafft, jede Konvention abzustreifen und<br />
vermittels ihres furiosen Spiels etwas kreiert, das<br />
schon immer, in der Kunst wie im Leben, Konventionen<br />
sprengte. Es ist das Begehren selbst.<br />
Die Necessità del cuore. Man könnte auch sagen:<br />
die Liebe.
93<br />
Grigory Sokolov<br />
Werke von Franz Schubert<br />
2. November <strong>20</strong>13<br />
Daniel Barenboim<br />
Werke von Franz Schubert<br />
13. Dezember <strong>20</strong>13<br />
Konzerte<br />
Gabriela Montero<br />
Silvester-Gala <strong>20</strong>13<br />
Olga Peretyatko, François-Xavier Roth,<br />
SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg<br />
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
George Gershwin und anderen<br />
31. Dezember <strong>20</strong>13<br />
Mitsuko Uchida<br />
Werke von Franz Schubert<br />
und Ludwig van Beethoven<br />
18. Januar <strong>20</strong>14<br />
Radu Lupu<br />
Ludwig van Beethoven,<br />
Klavierkonzert Nr. 4 und weitere Werke<br />
Christian Thielemann,<br />
Sächsische Staatskapelle Dresden<br />
14. März <strong>20</strong>14<br />
Yefim Bronfman<br />
Ludwig van Beethoven,<br />
Klavierkonzert Nr. 5 und weitere Werke<br />
Zubin Mehta,<br />
Berliner Philharmoniker<br />
14. April <strong>20</strong>14<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de
Der<br />
Inszenator
Foto: Cinetext<br />
Er ist ein Alleskönner: Sir Richard Eyre hat das<br />
National Theatre in London zur Blüte geführt, einen<br />
oscarprämierten Kinofilm gedreht, Musical-Hits<br />
am Broadway gelandet, an der Met und in Covent<br />
Garden Oper gemacht. Mit „Manon Lescaut“ bei<br />
den Osterfestspielen <strong>20</strong>14 feiert der Brite seine erste<br />
Premiere im Festspielhaus. T e x t : H u g h C a n n i n g<br />
F<br />
ür Festspielhaus-Besucher mit gutem Gedächtnis ist Sir Richard<br />
Eyre trotzdem kein Unbekannter. 1998 kam seine „Traviata“-<br />
Inszenierung aus London ins Festspielhaus, <strong>20</strong>01 folgte Mozarts<br />
„Le nozze di Figaro“ aus Aix. Puccinis „Manon Lescaut“ bei<br />
den Osterfestspielen <strong>20</strong>14 wird aber die erste Oper sein, die der<br />
britische Starregisseur im Festspielhaus neu herausbringt.<br />
Der Regisseur, der von 1987 bis 1997 Künstlerischer Direktor<br />
das National Theatre in London war und mit Kinostars wie Kate<br />
Winslet („Titanic“) und Judi Dench Filme gedreht hat, gibt zu,<br />
dass er es problematisch findet, sich an den Planungszyklus einer<br />
Oper zu gewöhnen. Wir treffen uns in den Jerwood Studios im<br />
Londoner Kulturviertel South Bank, wo auch das National Theatre seinen Sitz hat. Eyre<br />
ist derzeit mit den Proben für Pirandellos „Liolà“ beschäftigt, ein Familiendrama, das im<br />
ländlichen Sizilien spielt – sozusagen eine Oper ohne Musik. Die Festspielhaus-Premiere<br />
von „Manon Lescaut“ – eine Koproduktion mit der New Yorker Metropolitan Opera, wo<br />
die Oper erst <strong>20</strong>16 zu sehen sein wird – liegt für ihn noch in ferner Zukunft.<br />
„Opern“, bekennt er, „sind an meinen sonstigen Maßstäben gemessen ein langwieriger,<br />
langsamer Prozess. Trotzdem habe ich Spaß daran entwickelt, insbesondere durch die<br />
Arbeit an ‚Carmen‘ an der Met. Dass ich ‚Manon Lescaut‘ mache, liegt jedoch an Simon<br />
Rattle. Ich rede seit Jahren mit ihm darüber, zusammen eine Oper zu machen. Es gab<br />
schon viele Ideen. Zuletzt eine SMS von Simon: ‚Wie wär’s mit Parsifal?‘, und ich hab<br />
ihm zurückgeschrieben, dass ich länger brauchen würde, mir die Oper anzuhören, als sie<br />
zu inszenieren. Mit Wagner komme ich einfach nicht klar.“<br />
In seiner britischen Heimat schätzt man Eyres Regiearbeiten für das Sprechtheater<br />
vor allem wegen ihrer klaren Erzählstrukturen und der Präzision, die er den Darstellern<br />
abfordert. Vor seiner Ernennung zum Künstlerischen Direktor des National Theatre war<br />
er dort an ambitionierten Projekten wie der gefeierten Inszenierung von Frank Loessers<br />
Musical-Klassiker „Guys and Dolls“ beteiligt, die von London an den Broadway ging.<br />
„La Traviata“, bis heute einer der ganz großen Publikumsmagneten im Königlichen<br />
Opernhaus Covent Garden, war also keineswegs seine erste spektakuläre Inszenierung<br />
im großen Maßstab. Bei den Wiederaufnahmen führt Eyre weiterhin Regie – vor<br />
allem dieser Produktion verdankt er seine Kontakte zu den Großen des Operngesangs:<br />
Der Autor<br />
Hugh Canning ist seit<br />
1989 Chefkritiker der größten<br />
britischen Sonntagszeitung,<br />
„The Sunday Times“.<br />
1994 wurde er in seiner<br />
Heimat als „Kritiker des Jahres“<br />
ausgezeichnet. Er ist<br />
Mitglied des Editorial Board<br />
des traditionsreichen britischen<br />
„Opera Magazine“.<br />
Puccinis „Manon“<br />
zeichnet sich durch<br />
ein geradezu filmisches<br />
Erzählen aus –<br />
kein Wunder, dass Sir<br />
Simon Rattle für die<br />
Osterfestspiel-Premiere<br />
sofort an den Theater-<br />
Opern- und Kinoregisseur<br />
Sir Richard<br />
Eyre dachte.<br />
Angela Gheorghiu, die 1994 seine Violetta war, oder Anna Netrebko und Renée<br />
Fleming, die in jüngerer Vergangenheit in dieser Rolle auf der Bühne standen.<br />
„Ich habe das unglaubliche Glück gehabt, als Opernregisseur mit diesen Künstlerinnen<br />
zusammenarbeiten zu können. Weil ich über das Gehör zur Oper gekommen<br />
bin, die besten Stimmen der Welt hören durfte, sehe ich es so: Warum<br />
sollte ich Oper machen, wenn ich dabei nicht mit großartigen Sängern zusammenarbeiten<br />
kann? Magdalena [Kožená] kenne ich, seit sie in meiner ‚Figaro‘-<br />
Inszenierung in Aix-en-Provence (und Baden-Baden) den definitiven Cherubino<br />
gegeben hat, und ich freue mich riesig, dass sie in dieser Inszenierung von<br />
‚Manon Lescaut‘ die Rolle des Musikanten singen wird.“<br />
Richard Eyre, der im Ruf steht, ein Theatertraditionalist zu sein, verrät schon<br />
jetzt, dass seine Inszenierung nicht in der Zeit ihrer literarischen Vorlage spielen<br />
95<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14
96<br />
Sir Richard Eyre<br />
wird. Das Libretto für die Oper, der Puccini seinen ersten großen Bühnenerfolg verdankte,<br />
folgt einer Novelle des Abbé Prévost, angesiedelt im dekadenten Frankreich unter dem<br />
Regenten Philipp von Orléans Anfang des 18. Jahrhunderts.<br />
„Ich versetze die Handlung in das Frankreich der frühen 1940 er Jahre unter deutscher<br />
Besatzung. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich gegen das 18. Jahrhundert allergisch<br />
bin, aber mir fällt es schwer, die Klassenunterschiede dieser Periode zu durchschauen,<br />
nicht zuletzt auch wegen der Kostümgestaltung. Mein Eindruck war immer,<br />
dass Schauspieler die Kostüme des 18. Jahrhunderts tragen, als ob sie sich für einen<br />
Faschingsumzug verkleidet hätten, und das widerspricht absolut meinen dramaturgischen<br />
Absichten.“<br />
Im Gespräch mit Richard Eyre merkt man schnell, dass ihn an der Oper die<br />
Musik ebenso begeistert wie die Handlung – vielleicht sogar noch mehr. Leidenschaften<br />
nehmen auf der Opernbühne extremere Formen an und werden<br />
extrovertierter ausgespielt als im Sprechtheater.<br />
„Die Faszination für Sex und die Figur der gefallenen Frau ist ein zentrales<br />
Thema vieler romantischer Opern. Bevor ich selbst angefangen habe, Opern zu<br />
machen, hielt ich sie immer für eine minderwertige, krudere Form von Theater mit einem<br />
tollen Soundtrack. Inzwischen weiß ich, dass diese Vorstellung albern ist. Es wird Simons<br />
erster Puccini. Meiner auch. Die erste Oper, die ich gemacht habe, war ‚La Traviata‘ mit<br />
Solti, und auch für ihn war es das erste Mal, dass er ‚La Traviata‘ dirigiert hat. Sein Resümee<br />
war: ‚Mein Lieber, ich schäme mich. Ich dachte, dies sei ein zweitklassiges Stück,<br />
aber ich habe mich in es verliebt.‘ Simon ist genauso Feuer und Flamme für Puccini.“<br />
Eyre freut sich besonders auf die Zusammenarbeit mit seiner Manon, Eva-Maria Westbroek:<br />
Sie habe „eine unglaublich schöne Stimme und ist eine wunderbare Schauspielerin.<br />
In Mark-Anthony Turnages ‚Anna Nicole‘ in Covent Garden war sie einfach sensationell.“<br />
Mit der für ihn charakteristischen Detailversessenheit hat Eyre auch der Besetzung der<br />
Nebenrollen und des Chors viel Aufmerksamkeit gewidmet. „Ich habe darauf bestanden,<br />
dass der Ballettmeister tatsächlich tanzen kann. Chöre werden vom Regisseur allzu oft als<br />
gesichtslose, ja sogar ausdruckslose Menge konzipiert, deswegen mag ich es, wenn man<br />
80 Leute kriegt, von denen jeder seine eigene Identität hat.“<br />
Und was, frage ich ihn, ist mit der berüchtigten Verbannung der Prostituierten im<br />
3. Aufzug, in dem Manon von Le Havre aus in die Neue Welt verbannt wird? Eine<br />
Lebenshungrige Antiheldinnen auf<br />
ihrem Weg in den Untergang zu begleiten,<br />
liegt dem Regisseur, der vor der<br />
„Manon“ auch die „Traviata“ mit großem<br />
Erfolg inszenierte – sowie den Kinofilm<br />
„Iris“ über die Schriftstellerin Iris<br />
Murdoch. Hollywood-Star Kate Winslet<br />
(Foto) brachte die Rolle der jungen Iris<br />
Murdoch eine „Oscar“-Nominierung ein.<br />
Ganz großes Kino: Die<br />
an der Met in New York<br />
von Sir Richard Eyre<br />
inszenierte „Carmen“<br />
mit Elīna Garanča und<br />
Roberto Alagna wurde<br />
in großen Filmtheatern<br />
rund um die Welt<br />
übertragen.<br />
Szene, die bekanntlich ihre Tücken hat und leicht zum Klischee geraten<br />
kann. „Ich weiß noch, wie ich vor Jahren ‚The Beggar’s Opera‘<br />
inszeniert habe, und mitten in einer Szene mit zehn weiblichen Darstellerinnen<br />
fragte ich: ‚Wer kennt sich mit Prostitution aus?‘, und<br />
sie schauten mich an, als ob sie sagen wollten: ‚Na, auf dem Gebiet<br />
kennst du dich wahrscheinlich besser aus als wir!‘ Mit anderen Worten,<br />
ich weiß, dass diese Szene schwierig zu inszenieren ist, und wir<br />
müssen uns darum bemühen, den Figuren Tiefe zu geben – jede von<br />
ihnen hat eine Identität, jede hat einen Namen und wird im Libretto<br />
mit eigenen Zügen bedacht.“<br />
Eyre, gerade 70 geworden, ist in der glücklichen Lage, sich aussuchen<br />
zu können, welche Opernprojekte er machen möchte und welche<br />
nicht. Dass er am liebsten mit den ganz großen Opernstars zusammenarbeitet,<br />
ist insofern nicht überraschend. „Im nächsten Frühjahr<br />
mache ich ‚Werther‘ mit Jonas Kaufmann und Elīna Garanča an<br />
der Met“ – nach der „Carmen“ mit Garanča <strong>20</strong>10, die in Kinos weltweit<br />
übertragen wurde. Für <strong>20</strong>16 ist eine weitere Produktion mit<br />
Kaufmann in New York geplant – so weit will Eyre jedoch gar nicht<br />
in die Zukunft denken. „Ich habe keine Ahnung, was ich in drei<br />
Jahren am Theater machen werde. Vor ein paar Wochen bin ich<br />
70 geworden, und bis <strong>20</strong>16 ist es noch lange hin, aber wahrscheinlich<br />
ist es schön, wenn man derartige Meilensteine hat, auf die man<br />
sich freuen kann.“<br />
Foto: ullstein bild – United Archives /KPA
97<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
Puccini: Manon Lescaut<br />
Sir Simon Rattle Musikalische Leitung<br />
Sir Richard Eyre Regie<br />
Foto: Ken Howard /Metropolitan Opera Photos /DG<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Philharmonia Chor Wien<br />
Mit Eva-Maria Westbroek, Massimo Giordano, Magdalena Kožená und anderen<br />
Koproduktion mit der Metropolitan Opera New York<br />
Osterfestspiele <strong>20</strong>14<br />
12., 16. und 21. April <strong>20</strong>14<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de
98<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Anpfiff! – Das groSSe Fest<br />
der Flöten und Pfeifen<br />
Sonntag, 27. Oktober <strong>20</strong>13, 10 Uhr,<br />
Abschlusskonzert um 16 Uhr<br />
Von Flötenton bis Fingerpfiff –<br />
Kinder ab sechs Jahren lassen mit Musik<br />
Dampf aus dem Kessel. Alles, was<br />
irgendwie pfeift, kann mitgebracht werden.<br />
Preis: 25 Euro (inkl. Mittagessen)<br />
Abschlusskonzert: Eintritt frei<br />
Karneval der Tiere – Das groSSe<br />
Kinder-Mitmach-Orchester<br />
Zweitägiger Workshop:<br />
Samstag, 11. Januar <strong>20</strong>14, 10 Uhr, und<br />
Sonntag, 12. Januar <strong>20</strong>14, 10 Uhr<br />
Zum dritten Mal kommt das<br />
Kinder-Mitmach-Orchester zusammen, um<br />
mit der Erzählerin Anke Engelke, angehenden<br />
Profimusikern und Musikvermittlern<br />
der Musikhochschule Karlsruhe<br />
in zwei Workshop-Tagen eine Aufführung auf<br />
der Festspielhaus-Bühne auf die Beine<br />
zu stellen. Jedes Kind ab zehn Jahren kann<br />
mitmachen, egal ob mit oder ohne<br />
Instrument oder musikalisches Vorwissen.<br />
Preis: 40 Euro (inkl. Mittagessen und Snacks)<br />
Das balinesische Tempeleichhörnchen<br />
hat Anke Engelke<br />
stillvoll ergänzen müssen.<br />
Ansonsten war alles so perfekt bei<br />
„Hänsel und Gretel“ mit dem<br />
Kinder-Mit mach-Orchester, dass<br />
Anke unbedingt wiederkommen<br />
will: ob als Floh, Hexe oder<br />
fliegender Elefant,<br />
wird noch nicht verraten!<br />
Karneval der Tiere<br />
Sonntag, 12. Januar <strong>20</strong>14, 16 Uhr,<br />
Musikaktionen in den Foyers ab 14.30 Uhr<br />
Saint-Saëns’ „Grande fantaisie<br />
zoologique“ steht im Mittelpunkt dieses<br />
Kinderkonzerts, bei dem ein echtes<br />
Sinfonieorchester gemeinsam mit Kindern<br />
spielt, die zwei Tage lang geprobt haben.<br />
Zoodirektorin auf der Bühne ist Anke Engelke.<br />
Preise: Kinder 15 Euro, Erwachsene 25 Euro<br />
Die kleine Manon –<br />
Kinderoper nach Puccini<br />
Mittwoch, 16. April <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Ostermontag, 21. April <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
„Die kleine Manon“ erzählt Puccinis<br />
Oper so, dass Kinder ab fünf Jahren Spaß<br />
daran haben: Sie dürfen singen,<br />
klatschen, mitmachen.<br />
Preise: Kinder <strong>20</strong> Euro, Erwachsene 30 Euro<br />
Tusch! – Das Kinder-Kunst-Fest<br />
Zweitägiger Workshop:<br />
Samstag, 21. Juni <strong>20</strong>14, 10 Uhr, und<br />
Sonntag, 22 . Juni <strong>20</strong>14, 10 Uhr;<br />
Abschlussveranstaltung: 17 Uhr<br />
Über Komponisten sagt man, sie könnten<br />
mit Tönen malen. Von dieser Idee<br />
inspiriert bringt das Fest Kindern die Bildende<br />
Kunst und die Musik nahe, mit Workshops<br />
im Festspielhaus Baden-Baden und<br />
im Museum Frieder Burda.<br />
Preise: Teilnehmende Kinder 50 Euro;<br />
Abschlussveranstaltung:<br />
Kinder 7 Euro, Erwachsene 15 Euro
Edu<br />
cation<br />
99<br />
Foto: manolo press /Michael Bode<br />
Veranstaltungen
Mambotopia<br />
T<br />
e x t :<br />
P e t e r K r a u s e
101<br />
Bernsteins „West Side Story“<br />
ist tief in der Musik und den<br />
Milieus ihrer Entstehungszeit<br />
verwurzelt. Gerade deshalb ist<br />
sie heute ein Klassiker.<br />
Foto: Bruce Davidson/Magnum Photos/<br />
Agentur Focus<br />
In den 50 er Jahren wurde<br />
eine Jugendkultur überhaupt<br />
erst erfunden – und mit<br />
ihr eine eigene Ästhetik, die<br />
Gesten, Mode und Frisuren<br />
bis heute prägt: Mitglieder<br />
einer New Yorker Gang,<br />
beobachtet 1959.<br />
Die ganze Welt ist eine Bühne“ – Leonard<br />
Bernstein, der wahrscheinlich kompletteste,<br />
durchlässigste Musiker des <strong>20</strong>. Jahrhunderts,<br />
machte sich diese von Shakespeare<br />
übernommene Weisheit zu eigen<br />
und nutzte sie, um zu begeistern. Der geniale<br />
Pianist, Komponist und Dirigent,<br />
dem seine wenigen Kritiker eine Neigung zum Showeffekt nachsagten,<br />
liebte das Leben und die Liebe, er glaubte an die Musik und ihre die Welt<br />
verändernde Kraft, er vermittelte deren Botschaften an junge wie an alte<br />
Ohrenmenschen bereits überwältigend wirkungsvoll und ganzheitlich, als<br />
von Education oder Musikvermittlung noch keine Rede war.<br />
Dass er genau wusste, wie sehr auch die andere Seite dieser Überzeugung<br />
gilt, wie unbedingt sich die Künste den Themen und Affekten ihrer Umwelt<br />
stellen müssen, bewies er vor mehr als 50 Jahren mit einem Schlag, als er<br />
sein heute bekanntestes Werk aus der Taufe hob, die „West Side Story“. Ihr<br />
Weltbezug ist nicht nur eng, er ist geradezu visionär. Die „Romeo und Julia“-<br />
An verwandlung des Komponisten Leonard Bernstein, der Librettisten Arthur<br />
Laurents und Stephen Sondheim und des Uraufführungsregisseurs und<br />
Choreographen Jerome Robbins spitzt die alte Shakespeare-Tragödie im<br />
modernen Gewand einer Geschichte aus den Straßen New Yorks zu. Der<br />
tödliche Bandenkrieg zweier riva lisierender Jugendgangs, der weiß-amerikanischen<br />
Jets und der puerto-ricanischen Sharks, war für die Autoren die brutale<br />
Realität der New Yorker Upper West Side in den 50 er Jahren.<br />
Das Kreativteam zeichnete ein Milieu, das heute so lebendig wirkt wie bei<br />
der Broadway-Pre miere am 26. September 1957. Die Perspektivlosigkeit in<br />
den Vorstädten, das pubertäre Machotum und die bildungsferne Haltlosigkeit<br />
von Halbstarken – solche Phänomene betreffen uns direkt. Bernstein<br />
und sein Team fangen sie mit feinem Gespür ein. Ihnen gelingt in der „West<br />
Side Story“ etwas Unerhörtes: Kein Musical klischee wird bedient, kein<br />
melodisch weichgespülter Balladenkitsch ertönt.<br />
ielmehr erleben wir die echte Musik ihrer Zeit. Wenn die Tänze dem Bewegungsdrang<br />
des Gang-Lebensgefühls folgen, sind sie keine hübsche Showeinlage<br />
mehr, sie sind handlungstreibendes Element. „Wir wollten die künstlerische<br />
Illu sion der Wirklichkeit schaffen“, sagt Laurents. Die Dialoge sind<br />
dem Jargon der Straße abgelauscht, „die Musik scheint aus einer puerto-ricanischen<br />
Musikbox zu stammen, aber sie ist Bernsteins Ausdruck“, so der<br />
Texter weiter. Bernsteins Blues steht für die Jets, der Mambo für die Sharks.<br />
Der mitreißende lateinamerikanische Tanz, der seine volle Würze mit Bongos,<br />
Congas, Kuhglocke und Guiro erhält, ist zwar Identifikationsmerkmal<br />
Entertainment
102<br />
West Side Story<br />
Der Autor<br />
Der Musikwissenschaftler und Publizist<br />
Peter Krause begleitet das Musikleben als<br />
Opernrezensent der „Welt“ und Autor<br />
in vielen Fachorganen. An der Hochschule für Musik<br />
und Theater Hamburg leitet Peter Krause<br />
die Reihe „junges forum Musik + Theater“ und<br />
unterrichtet Musikjournalismus.<br />
der jungen, unwillkommenen Einwanderer, doch getanzt wird er<br />
von beiden Gruppen, getrennt auf der rechten und linken Bühnenseite.<br />
Aus dem Mambo klingt die spannungspralle Konfrontation<br />
der verfeindeten Gruppen ebenso wie das utopische Potenzial,<br />
das in den Gemeinsamkeiten der Jugendlichen liegt.<br />
Tony und Maria wagen, wie einst Romeo und Julia, die Utopie<br />
einer solchen Grenzen sprengenden Liebe, der Bernstein mit den<br />
lyrisch-zärtlichen Songs „Maria“,„Tonight“ oder „There’s a Place<br />
for Us“ im realen Zauberreich seiner Musik eine Chance gibt.<br />
Verblüffend ist nun, wie das Musical, das Shakespeares<br />
Tragödie den Weg ins Hier und Jetzt der<br />
50 er Jahre ebnete, uns heutige Melomanen ungebrochen<br />
berührt. Die „West Side Story“ ist ihrerseits<br />
zum Klassiker des Musiktheaters geworden,<br />
historisch präzise und dennoch absolut gegenwärtig. Nach Baden-Baden<br />
kommt das Meisterwerk ausdrücklich als „Original-Broadway<br />
Klassiker“. Der Regisseur und Choreograph der<br />
Uraufführungsproduktion ist zwar schon 1998 verstorben, dennoch<br />
steht der legendäre Wurf des Jerome Robbins jetzt Pate für<br />
die Inszenierung von Joey McKneely. Sie sorgt europaweit für<br />
ausverkaufte Opernhäuser.<br />
Nur – stellt sich die Aura des Authentischen ein? Oder wirkt die<br />
Rekonstruktion eines Originals, das immerhin 57 Jahre auf dem<br />
West Side Story<br />
Inszenierung und Choreographie<br />
von Joey McKneely, nach der<br />
Originalchoreographie von Jerome Robbins<br />
Musik von Leonard Bernstein<br />
BB Promotion GmbH in cooperation with<br />
Sundance Productions, Inc. NY<br />
presents a production of Michael Brenner<br />
28. Januar bis 2. Februar <strong>20</strong>14<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de<br />
Akrobatik, Kraft und eine eigene<br />
Art von Anmut: Szenenbilder aus der<br />
„West Side Story“-Produktion.<br />
Buckel hat, eher altbacken? Es ist schon erstaunlich: Diese Produktion<br />
ist nicht nur mitreißend frisch und kurzweilig, sondern<br />
auch auf ganz natürliche Art aktuell. Eine Inszenierung muss gar<br />
nicht die Klamotten zeitgemäß aufpeppen, um die Story zu verdeutlichen.<br />
Diese Tragödie ist und bleibt ein Stück des Heute.<br />
Ganz entscheidend sorgen dafür die jungen, meist amerikanischen<br />
Dar stellerinnen und Darsteller. Mögen Robbins’ Tanzschritte,<br />
gemessen an den Streetdance-Turnübungen heutiger<br />
Jugendlicher, geradezu klassisch daherkommen, übersetzt diese<br />
tolle Truppe mit ihrer durchtrainierten Körperlichkeit das Bewegungsvokabular<br />
von einst in das pralle Porträt eines gefährlich<br />
gewaltbereiten Lebenswillens. Die Dialoge sind gut getimt, der<br />
spanische Akzent der Einwanderer wirkt nie aufgesetzt, da subtil<br />
genug vorgetragen. Alle Rollen sind typgenau besetzt, die toll<br />
tanzenden und singenden Darsteller müssen sich von Jahr zu<br />
Jahr bewähren.<br />
Fest steht: Die Shark Girls werden im Festspielhaus wuchtbrummige<br />
Stimmungskanonen sein. Maria wird als eine nie nur mädchensüße,<br />
sondern mutig für ihre Liebe kämpfende Frau auftreten.<br />
Ihr Tony wird uns mit dem Sex-Appeal und ehrlichen Charme<br />
eines „Nice Guy“ betören. Und die von Donald Chan dirigierten<br />
Afführungen werden eben nicht zuletzt durch die melancholische<br />
Melodik und die jazzige Energie Leonard Bernsteins begeistern:<br />
Das ist und bleibt unsterblich authentische Musik.<br />
Fotos: Nilz Böhme
THE LEADING HOUSE OF LEADING BRANDS<br />
AUDEMARS PIGUET, Le Brassus • DE BETHUNE<br />
FRANCK MULLER GENEVE • DE WITT • CHANEL • RALPH LAUREN<br />
CONNAISSEURS am Theater | Lichtentaler Allee 6 | Baden-Baden | 07221 39 89 0 <strong>20</strong> | info@connaisseursbaden-baden.de
104<br />
Ticket-Service:<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
Bläserquintett &<br />
Herbert Schuch<br />
Sonntag, 3. November <strong>20</strong>13, 11 Uhr<br />
Poulencs Sextett? Als hätte man den<br />
Pariser Frühling komponiert! In diesem<br />
Konzert stellt das Festspielhaus Baden-<br />
Baden junge Künstler vor, die zum Besten<br />
gehören, was die Musikszene derzeit<br />
zu bieten hat. Sämtliche Bläser des<br />
Quintetts waren Gewinner des renommierten<br />
ARD-Musikwettbewerbs.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Till Brönner &<br />
Sergei Nakariakov<br />
Samstag, 7. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Gipfeltreffen. Ein Muss für jeden<br />
Trompetenfan. Schließlich treffen mit<br />
Jazz (Brönner) und Klassik (Nakariakov)<br />
zwei Musikstile aufeinander, die vor allem<br />
eines unterscheidet: die Art der Aufzeichnung.<br />
Die Klassik bewahrt man in Form<br />
von Noten, der Jazz wird „live“ von Generation<br />
zu Generation weiter gegeben. Entscheidend<br />
ist bei beiden Kunst formen: Was<br />
sagt uns der Interpret zwischen den Zeilen?<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Orlowsky. Mönkemeyer. Youn<br />
Sonntag, 19. Januar <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Klarinette, Bratsche, Klavier – dunkle<br />
Herbstfarben assoziiert man da schnell<br />
und ist Mozart dankbar, dass er diese<br />
Formation erfand und sie mit einem Meisterwerk,<br />
seinem „Kegelstatt-Trio“, krönte.<br />
Genügend Raum für die beiden „Echo“-Preisträger<br />
Nils Mönkemeyer (Bratsche) und<br />
David Orlowsky (Klarinette), die herbe Schönheit<br />
im Ton ihrer Instrumente auszuloten …<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro
Holz<br />
und<br />
105<br />
Veranstaltungen<br />
Blech<br />
Foto: Andreas Bitesnich<br />
Die beiden Egos hätten jedes<br />
Bild gesprengt – auf der<br />
Bühne hingegen harmonieren<br />
Jazzer Till Brönner (im Foto)<br />
und Klassiker Sergei Naka riakov<br />
aufs Vorzüglichste.
106<br />
Edita Gruberova<br />
Die Königin der Nacht ist<br />
keine Koloraturfontäne,<br />
sondern eine Frau mit Untiefen<br />
– so jedenfalls stellte<br />
sie Edita Gruberova immer<br />
dar. Hier im Kostüm der<br />
Salzburger Inszenierung von<br />
Jean-Pierre Ponnelle, 1978.<br />
Foto: privat
107<br />
Edita Gruberova ist Trägerin<br />
des Herbert von Karajan Musikpreises <strong>20</strong>13<br />
Olymp<br />
ohne<br />
Gesang<br />
Abkürzung<br />
T e x t : M a r k u s T h i e l<br />
Und was machen Sie im Sommer?“ Etwas beiläufig<br />
dürfte das geklungen haben, im vollen Bewusstsein<br />
der eigenen Macht. „Ferien“, dachte sich die<br />
Angesprochene insgeheim. Doch der Fragesteller,<br />
der ihr gerade im Brahmssaal des Wiener Musikvereins gegenübersaß,<br />
das wusste Edita Gruberova, der duldete keinen<br />
Korb. Also: Natürlich werde sie die „Zauberflöte“ unter ihm,<br />
unter Herbert von Karajan, bei den Salzburger Festspielen 1974<br />
singen. Mit zitternden Knien sagte die gerade Geprüfte zu, wie<br />
sie sich heute erinnert. Auch wenn der Klassikgott<br />
nur einen Coververtrag anbot und eine einzige Vorstellung<br />
– und dann nicht einmal die Premiere. Es<br />
kam anders. Die Gruberova sprang in der Generalprobe<br />
für Louise Lebrun ein, und Karajan entschied<br />
nach dem Triumph im Handstreich: Sie dürfe die<br />
Premiere singen.<br />
Das war es dann auch schon mit der gemeinsamen<br />
Zeit für die aktuelle Karajan-Preisträgerin. Gut, es<br />
folgte noch die Minipartie des Tebaldo in Verdis<br />
„Don Carlos“ und ein nie eingelöstes Versprechen für<br />
„Ariadne auf Naxos“. Aber eine echte Zusammenarbeit,<br />
eine echte langjährige Künstlerfreundschaft<br />
Der Autor<br />
Markus Thiel,<br />
geboren in Bad Tölz,<br />
ist Musikredakteur<br />
des „Münchner Merkur“<br />
und als Autor<br />
für das Fachmagazin<br />
„Opernwelt“ tätig.<br />
<strong>20</strong>12 erschien im<br />
Henschel Verlag seine<br />
Biographie über<br />
Edita Gruberova mit<br />
dem Titel „Der Gesang<br />
ist mein Geschenk“.<br />
äußert sich anders. Immerhin gab Karajan der damals 27-Jährigen<br />
den Rat: Von der Wiener Staatsoper solle sie weg. „In die<br />
Provinz müssen Sie gehen, große Rollen singen.“ Das wäre Plan<br />
B gewesen, Edita Gruberova blieb bei Plan A. Stichwortgeberinnen,<br />
„Wurzen“, wie man etwas gehässig sagt, waren vorerst ihr<br />
Los an der Donau.<br />
Für die junge Koloratursopranistin, die von Bratislava nach Wien<br />
geflohen war und sich dort Großes erhoffte, war das ein frustrierender<br />
Zustand. Im Nachhinein allerdings, im Rückblick auf<br />
eine nun 45-jährige Karriere, war es der Glücksfall.<br />
Langsam reifen, zunächst fast unbeobachtet von den<br />
gierigen Lenkern des Sängermarktes, dennoch geschult<br />
von kompetenten Pädagoginnen wie Ruthilde<br />
Boesch, das Herantasten an Rollen, das Hören auf<br />
die eigene Stimme und nicht auf wohlmeinende Ratgeber:<br />
Was Eleven als Idealweg gepredigt wird, lebte<br />
und lebt Edita Gruberova vor.<br />
Karrieren wie diese, so stetig und klug entwickelt<br />
bis zum Vordringen in den Opernolymp, kennt die<br />
Musikszene kaum. Und das nicht nur, weil die Kunst<br />
der Gruberova so einzigartig ist, weil sie in ihrem<br />
Fach konkurrenzlos wurde und manche Werke ohne
108<br />
Vor einigen Jahren erfand Edita Gruberova<br />
sich neu. Jede Partie, ja jede Phrase musste neu überdacht<br />
und körperlich neu erfahren werden.<br />
Edita Gruberova<br />
sie gar nicht gespielt werden könnten. Vielmehr auch, weil sich<br />
die Rahmenbedingungen verändert haben. Die Laufbahn der heutigen<br />
Assoluta vollzog sich auf der Schwelle zu einer neuen Ära.<br />
Sie begann im Goldenen Sängerzeitalter, damals, als die Protagonisten<br />
auf der Bühne zu finden waren und nicht in den Regiestühlen.<br />
Die Kunst der Gruberova behauptete sich freilich gegen<br />
die Anfechtungen der Szene, auch jetzt noch setzt sie sich durch,<br />
wo Diven nicht von sich aus herrschen, sondern oft genug als<br />
solche nur inszeniert werden.<br />
Edita Gruberova war und ist eine Einzelkämpferin. Im Bewusstsein,<br />
dass ihr eigentlich viel mehr zustehe, erreichte sie im ersten<br />
Abschnitt ihrer damals flach verlaufenden Karrierekurve viel.<br />
Von einer einzigen Sängeragentur wollte sie sich nicht domestizieren<br />
lassen (relativ spät wurde sie Exklusivkünstlerin). Und<br />
marktschreierische PR-Aktionen sind ihr noch heute verdächtig.<br />
Es muss, so denkt sie sich, noch etwas anderes geben. Kunst<br />
pur, gewissermaßen. Dafür lebt sie, dafür tritt sie ein. Das Singen,<br />
wie sie es versteht, ist zwar hart erarbeitet, zum Gutteil aber auch<br />
eine Gabe: eine Gabe von oben? Eine religiöse Vorstellung also?<br />
„Es wurde mir geschenkt“, sagt die Gruberova dann gern, „es<br />
wurde mir erlaubt zu singen.“ Um sogleich nachzuschieben: Also<br />
dürfte sie diese Kunst nicht für sich behalten, sondern müsse sie<br />
weitergeben – an ihre Zuhörer.<br />
Weitergeben auch an Schülerinnen und Schüler? Das ist, so<br />
räumt Edita Gruberova ein, ihre Achillesferse. <strong>20</strong>13 hat sie sich<br />
endlich zu einem Meisterkurs überreden lassen. Mit jungen<br />
Koloratursopranistinnen hat sie gearbeitet, um sich zugleich bestätigt<br />
zu sehen: Nein, dazu reicht ihre Geduld nicht ganz. Und<br />
auch ihr Verantwortungsbewusstsein steht ihr dabei im Weg:<br />
Sängerinnen und Sänger in eine bestimmte Richtung lenken,<br />
womöglich sogar in eine falsche, davor hat sie einfach Angst.<br />
Dann lieber junge Solisten, von denen sie überzeugt ist, weiterempfehlen<br />
an Agenten, Opernhäuser<br />
und Veranstalter.<br />
Aber vielleicht hat diese Haltung<br />
auch eine andere Ursache:<br />
In gewisser Hinsicht ist Edita<br />
Gruberova gebrandmarkt. Einige,<br />
zum Teil arrivierte Kolleginnen<br />
und Kollegen gibt es<br />
schon, die sich an sie wenden,<br />
fragen, wie man über diese<br />
oder jene Hürde kommen könne.<br />
Doch immer schwingt dabei<br />
etwas anderes mit: „Sie<br />
wollen Tipps“, echauffiert sich<br />
die Sopranistin. Als ob es für<br />
das Singen schnelle Rezepte<br />
gäbe, kleine vokale Pflästerchen<br />
Herbert von Karajan Musikpreis <strong>20</strong>13:<br />
Edita Gruberova<br />
29. November <strong>20</strong>13<br />
Edita Gruberova Sopran<br />
Werner Ehrhardt Dirigent<br />
Alexander Schmalcz Klavier<br />
Ensemble l’arte del mondo<br />
/<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de<br />
und schnell wirkende Salben. All diese Dinge, die doch, und genau<br />
das hat die Gruberova erfahren, allenfalls Symptome behandeln,<br />
nie aber Grundlegendes leisten.<br />
Nur mit dem genauen Wissen um ihre Möglichkeiten und ihr<br />
technisches Rüstzeug, an dem sie stetig feilte, konnte ihr eine<br />
Laufbahn über bislang viereinhalb Jahrzehnte gelingen. Das ging<br />
sogar so weit, dass sich Edita Gruberova vor einigen Jahren neu<br />
erfunden hat. Mit Hilfe einer Münchner Pädagogin, die ein paar<br />
Probleme diagnostizierte, stellte sie ihre Technik um. Was vorher<br />
fast wie Autofahren funktionierte, musste neu gelernt werden.<br />
Jede Partie, ja jede Phrase musste neu überdacht und körperlich<br />
neu erfahren werden. Und das mitten in einer Zeit, als zum Beispiel<br />
Bellinis Norma, diese Gipfelpartie des Belcanto, den Terminplan<br />
der Gruberova fast bestimmte, Kraft, Kondition und innere<br />
Ausgeglichenheit forderte. „Aber ohne diese Umstellung“, so<br />
weiß sie heute, „hätte ich nie weitersingen können.“<br />
Nicht auf dem Erarbeiteten ausruhen, neugierig bleiben, das ist<br />
eine Devise der Assoluta. Auch deshalb wandte sie sich immer<br />
wieder Partien zu, die allenfalls in der Randzone des Opern-<br />
Biotops existieren – und die durch sie zu (persönlichen) Schlüsselrollen<br />
veredelt wurden. Vor allem die Elisabetta in Donizettis<br />
„Roberto Devereux“ gehört dazu, aber eben auch Bellinis „La<br />
Straniera“, der sie sich zunächst konzertant näherte, in München<br />
und im Festspielhaus Baden-Baden. Im Juni <strong>20</strong>13 sang sie im<br />
Opernhaus Zürich erstmals eine szenische „Straniera“ von Christof<br />
Loy, der zum bestimmenden Regisseur ihrer späten Karrierephase<br />
wurde.<br />
Auch mit ihm hat Edita Gruberova die Schwelle zu einer anderen<br />
Darstellungskunst überschritten. Gesang als Selbstzweck, über<br />
so etwas ist sie längst hinaus. Risikolust, Mut zur großen Expression,<br />
ja zur Drastik charakterisieren nun ihre Rollenporträts. Die<br />
musikalische Analyse paart sich mit intensiver szenischer Befragung:<br />
Singen und Darstellung<br />
sind eins. Ein Idealzustand. „Zur<br />
Nebensache“ sei der Gesang geworden,<br />
sagt Edita Grube ro va<br />
dazu lapidar. Und weiß doch,<br />
dass sie gerade mit einer solchen<br />
intensiven Darstellung viel<br />
von sich preisgibt – ohne freilich<br />
persönliche Befindlichkeiten<br />
auf der Bühne einfach<br />
abzubilden. „Mir ist das sehr<br />
recht, dass die Menschen dabei<br />
mich, meine Person spüren.<br />
Ich weiß dann zwar um das<br />
volle Auditorium, aber ich genieße<br />
etwas ganz anderes: Ich<br />
bin dann ganz bei mir.“
109<br />
Die Koloraturpartie aller Koloraturpartien gehört Strauss’<br />
Zerbinetta. Gruberovas Deutung der Rolle ist Kult. Szenenfoto aus<br />
„Ariadne“ in der Metropolitan Opera in New York, 1979.<br />
Als eine ganz Große noch ganz klein war:<br />
Edita Gruberova als zweijähriges Mädchen. Und dann, Jahrzehnte<br />
später, bei der Autogrammstunde im Festspielhaus mit<br />
Elīna Garanča. Der gemeinsame Auftritt in „Norma“ beflügelte<br />
die Karriere der jungen Mezzosopranistin.<br />
Fotos: privat, The Metropolitan Opera Archives, Andrea Kremper<br />
„Es wurde mir<br />
geschenkt“, sagt die<br />
Gruberova gern,<br />
„es wurde mir erlaubt<br />
zu singen.“
110<br />
Programm<br />
Überblick<br />
<strong>20</strong>13/<strong>20</strong>14<br />
September <strong>20</strong>13<br />
Fr, 27. September <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Hilary Hahn spielt Mozart<br />
Violinkonzert Nr. 3 und „Jupiter-Sinfonie“,<br />
mit der Camerata Salzburg.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Sa, 28. September <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Ein Fest für Monteverdi<br />
Mit Emmanuelle Haïm, Magdalena Kožená,<br />
Rolando Villazón und weiteren Solisten.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
So, 29. September <strong>20</strong>13, 1 1 Uhr<br />
Auf Flügeln des Gesangs<br />
Lieder von Purcell bis Schubert.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
So, 29. September <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Katia & Marielle Labèque<br />
Das berühmteste Klavierduo spielt<br />
Gershwin und Bernstein.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
Mo, 30. September <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Musik im Museum<br />
Musik und Rezitation zur Nolde-<br />
Ausstellung im Museum Frieder Burda.<br />
Preis: 40 Euro<br />
Oktober <strong>20</strong>13<br />
Mo, 30. September <strong>20</strong>13 bis<br />
Fr, 4. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Do, 3. Oktober <strong>20</strong>13, auch 15 Uhr<br />
André Heller: Afrika! Afrika!<br />
Premiere: die Zirkusproduktion<br />
in neuer Fassung.<br />
Preise: 29,65 bis 87,15 Euro<br />
Sa, 5. Oktober <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Pablo Held Trio<br />
Der Shootingstar des Jazz.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
So, 6. Oktober <strong>20</strong>13, 16 Uhr<br />
London Symphony Orchestra<br />
Londons traditionsreichstes Orchester,<br />
mit Daniel Harding und Lisa Batiashvili.<br />
Preise: 37 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Do, 10. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Caro Emerald<br />
Tour zum neuen Album: Caro Emeralds<br />
Hommage an den Bigband-Swing.<br />
Preise: 45 bis 65 Euro<br />
Fr, 11. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Irish Celtic<br />
Mitreißende Tanzshow, Live-Musik<br />
auf traditionellen irischen Instrumenten.<br />
Preise: 30,50 bis 65 Euro<br />
Sa, 12. Oktober <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Patricia Petibon<br />
Arien des Barock, mit dem<br />
La Cetra Barock orchester Basel.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
So, 13. Oktober <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Senta Berger<br />
Das Geheimnis der „Dark Lady“:<br />
Shakespeare-Abend mit der Philharmonie<br />
Baden-Baden.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Fr, 18. Oktober <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Sa, 19. Oktober <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
So, <strong>20</strong>. Oktober <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Kálmán: Gräfin Mariza<br />
Operettenklassiker mit dem Budapester<br />
Operettentheater.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
So, <strong>20</strong>. Oktober <strong>20</strong>13, 1 1 Uhr<br />
Till Fellner, Minetti Quartett<br />
Werke für Streicher und Klavier<br />
von Haydn, Schubert und Dvořák.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Do, 24. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Dein ist mein ganzes Herz<br />
Piotr Beczala: Hommage an Richard Tauber.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Fr, 25. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Schiller Elektronik Pur<br />
Elektronische Klangvisionen.<br />
Preise: 34 bis 61,50 Euro<br />
So, 27. Oktober <strong>20</strong>13, 10 Uhr<br />
Abschlusskonzert 16 Uhr<br />
Anpfiff!<br />
Das große Fest der Flöten und Pfeifen<br />
für Kinder ab sechs Jahren.<br />
Preis: 25 Euro, Abschlusskonzert: Eintritt frei<br />
Di, 29. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
The Illusionists<br />
Sieben Großmeister der Zauberkunst<br />
in einer Show.<br />
Preise: 59 bis 81 Euro<br />
Do, 31. Oktober <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
Die Violinvirtuosin mit Pianist Lambert<br />
Orkis. Kontrabass: Roman Patkolo.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
November <strong>20</strong>13<br />
Fr, 1. November <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Chormusik zu Allerheiligen<br />
Mendelssohn, Brahms und Bruckner mit<br />
dem RIAS Kammerchor.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Sa, 2. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Grigory Sokolov<br />
Sokolov spielt Schubert:<br />
Kein Pianist kann so viele Klangfarben<br />
erzeugen.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
So, 3. November <strong>20</strong>13, 1 1 Uhr<br />
Bläserquintett & Herbert Schuch<br />
Musik für Bläser und Klavier<br />
von Rossini, Prokofjew u. a.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Fr, 8. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Maxim Vengerov spielt Mozart<br />
Zwei Violinkonzerte,<br />
mit dem Polish Chamber Orchestra.<br />
Preise: 37 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Sa, 9. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Juan Diego Flórez<br />
Ein Fest für Rossini.<br />
Gäste: Anna Bonitatibus und Yolanda Auyanet.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro
111<br />
So, 10. November <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Claudio Abbado dirigiert Beethoven<br />
Solistin: Isabelle Faust.<br />
Mit dem Mahler Chamber Orchestra.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
Do, 14. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Ballett-Werkstatt: John Neumeier<br />
„Die kleine Meerjungfrau“:<br />
John Neumeier erklärt sein Werk.<br />
Preise: 12 bis 40 Euro<br />
Fr, 15. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Sa, 16. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
So, 17. November <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
Das Hamburg Ballett mit einem der<br />
schönsten Ballette John Neumeiers.<br />
Preise: 33 bis 110 Euro<br />
Fr, 22. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Martin Grubinger<br />
Percussion solo und mit Freunden.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
So, 24. November <strong>20</strong>13, 16 Uhr<br />
Klassisch verführt: Salut Salon<br />
„Die Nacht des Schicksals“: Virtuoses<br />
zwischen Salon und Musikkabarett.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Mi, 27. November <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Katie Melua<br />
„Ketevan“ – der britische Weltstar<br />
präsentiert seine neue <strong>CD</strong>.<br />
Preise: 58,60 bis 109,60 Euro<br />
Fr, 29. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Edita Gruberova<br />
Herbert von Karajan Musikpreis <strong>20</strong>13:<br />
Lieder und Arien von Mozart, Dvořák u. a.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Sa, 30. November <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Max Raabe & Palast Orchester<br />
Tournee <strong>20</strong>13: „Für Frauen ist das<br />
kein Problem.“<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
Dezember <strong>20</strong>13<br />
So, 1. Dezember <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Chormusik zur Weihnachtszeit<br />
Balthasar-Neumann-Chor und<br />
Thomas Hengelbrock.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Sa, 7. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Till Brönner & Sergei Nakariakov<br />
Von Bach bis Gershwin: zwei Stars<br />
der Trompete.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
So, 8. Dezember <strong>20</strong>13, 1 1 Uhr<br />
Johannes Moser und<br />
Andrei Korobeinikov<br />
Werke für Cello und Klavier von Debussy,<br />
Britten u. a.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
So, 8. Dezember <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Janine Jansen spielt Bach<br />
Drei Violinkonzerte.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Fr, 13. Dezember <strong>20</strong>13, <strong>20</strong> Uhr<br />
Daniel Barenboim spielt Schubert<br />
Klavierabend.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Sa, 14. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Bruckners 9.<br />
Michael Gielen dirigiert das<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
So, 15. Dezember <strong>20</strong>13, 16 Uhr<br />
Händel: Der Messias<br />
Tölzer Knabenchor, kammerorchesterbasel.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Sa, 21. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
So, 22. Dezember <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
Mariinsky-Ballett: Dornröschen<br />
Tschaikowskys Märchenballett.<br />
Preise: 36 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Mo, 23. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Mi, 25. Dezember <strong>20</strong>13, 18 Uhr<br />
Fr, 27. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Mariinsky-Ballett: Schwanensee<br />
Tschaikowskys Ballett in klassischer<br />
Inszenierung.<br />
Preise: 39 bis 130 Euro<br />
Do, 26. Dezember <strong>20</strong>13, 14 Uhr<br />
Mariinsky-Ballett:<br />
Familienvorstellung<br />
Klassisches Ballett für die ganze Familie.<br />
Preise: 27 bis 90 Euro<br />
Do, 26. Dezember <strong>20</strong>13, 19 Uhr<br />
Mariinsky-Ballett: Ballett-Gala<br />
Die Stars der legendären Kompanie.<br />
Preise: 36 bis 1<strong>20</strong> Euro<br />
Di, 31. Dezember <strong>20</strong>13, 17 Uhr<br />
Silvester-Gala<br />
Gabriela Montero und Olga Peretyatko,<br />
mit dem SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg.<br />
Dirigent: François-Xavier Roth.<br />
Preise: 53 bis 170 Euro<br />
Januar <strong>20</strong>14<br />
Fr, 10. Januar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Queen Esther Marrow’s The Harlem<br />
Gospel Singers<br />
Die Gospel-Königin singt irdischen Soul<br />
von himmlischer Liebe.<br />
Preise: 36 bis 55 Euro<br />
Sa, 11. und So, 12. Januar <strong>20</strong>14, ab 10 Uhr<br />
Zweitägiger Workshop<br />
Karneval der Tiere<br />
Das große Kinder-Mitmach-Orchester<br />
für Kinder ab zehn Jahren.<br />
Preis: 40 Euro<br />
So, 12. Januar <strong>20</strong>14, 16 Uhr<br />
Karneval der Tiere<br />
Kinder und Profimusiker spielen<br />
Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“.<br />
Moderation: Anke Engelke.<br />
Preise: Kinder 15 Euro, Erwachsene 25 Euro<br />
Fr, 17. Januar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Philippe Jaroussky<br />
Der Star unter den Countertenören singt<br />
Pergolesis „Stabat Mater“.<br />
Preise: 45 bis 90 Euro<br />
Sa, 18. Januar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Mitsuko Uchida<br />
Klavierabend mit Werken von Beethoven<br />
und Schubert.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
So, 19. Januar <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Orlowsky. Mönkemeyer. Youn<br />
Matinee mit den „Echo“-Preisträgern<br />
Nils Mönkemeyer und David Orlowsky.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Sa, 25. Januar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
So, 26. Januar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Shadowland<br />
Eine phantasievolle Kombination aus<br />
Tanz und Schattentheater.<br />
Preise: 42,50 bis 77,50 Euro<br />
Di, 28. Januar <strong>20</strong>14 bis<br />
Fr, 31. Januar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Sa, 1. Februar <strong>20</strong>14, 15 und <strong>20</strong> Uhr<br />
So, 2. Februar <strong>20</strong>14, 14 und 19 Uhr<br />
West Side Story<br />
Der Broadway-Klassiker.<br />
Preise: 25 bis 92,50 Euro
112<br />
Februar <strong>20</strong>14<br />
Di, 4. Februar <strong>20</strong>14, 19.30 Uhr<br />
Mi, 5. Februar <strong>20</strong>14, 19.30 Uhr<br />
Do, 6. Februar <strong>20</strong>14, 19.30 Uhr<br />
Momix – Botanica<br />
Tanzshow, inspiriert von den<br />
Formen der Natur.<br />
Preise: 26,90 bis 66 Euro<br />
Fr, 7. Februar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Bilder einer Ausstellung<br />
mit Alice Sara Ott<br />
Die junge Pianistin spielt Mussorgsky,<br />
Mozart und Schubert.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
So, 9. Februar <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Van Baerle Trio<br />
Dvořák und Beethoven mit dem preisgekrönten<br />
niederländischen Ensemble.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
So, 16. Februar <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Winterreise: Goerne & Eschenbach<br />
Schuberts Liederzyklus mit Matthias<br />
Goerne und Pianist Christoph Eschenbach.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Sa, 22. Februar <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Daniel Hope: Die Vier Jahreszeiten<br />
Vivaldis Klassiker mit Geiger Daniel Hope<br />
und l’arte del mondo.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
So, 23. Februar <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Alpensinfonie<br />
François-Xavier Roth, SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
Fr, 28. Februar <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Harteros und Botha: Ein Fest für Verdi<br />
Verdi mit zwei der Besten: Sopranistin<br />
Anja Harteros und Tenor Johan Botha.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
März <strong>20</strong>14<br />
Sa, 1. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
So, 2. März <strong>20</strong>14, 15 und 19 Uhr<br />
Riverdance<br />
Zurück im Festspielhaus:<br />
die erfolgreichste irische Tanzshow.<br />
Preise: 57,75 bis 103,75 Euro<br />
Fr, 7. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Sa, 8. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Nederlands Dans Theater I<br />
Eine der berühmtesten Kompanien<br />
des zeitgenössischen Balletts.<br />
Preise: 27 bis 90 Euro<br />
So, 9. März <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Leticia Munoz Moreno<br />
Die junge Geigerin spielt<br />
Klassiker des virtuosen Repertoires.<br />
Klavier: Ana María Vera.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Fr, 14. März <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Christian Thielemann:<br />
Ein Heldenleben<br />
Strauss und Beethoven mit der<br />
Sächsischen Staatskapelle Dresden.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Sa, 15. März <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Christian Thielemann: Bruckner 5<br />
Bruckners „Glaubenssinfonie“ mit<br />
der Sächsischen Staatskapelle Dresden.<br />
Preise: 47 bis 150 Euro<br />
Do, <strong>20</strong>. März <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Lang Lang<br />
Klavierabend mit Sonaten von Mozart<br />
und Balladen von Chopin.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
April <strong>20</strong>14<br />
Sa, 12. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Mi, 16. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Mo, 21. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Puccini: Manon Lescaut<br />
Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle.<br />
Inszenierung: Sir Richard Eyre.<br />
Preise: 84 bis 310 Euro<br />
So, 13. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Fr, 18. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Bach: Johannespassion<br />
Berliner Philharmoniker und der Rundfunkchor<br />
Berlin unter Sir Simon Rattle.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Mo, 14. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Berliner Philharmoniker &<br />
Zubin Mehta<br />
Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 u. a.<br />
mit Yefim Bronfman.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
Di, 15. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Sa, 19. April <strong>20</strong>14, 14 Uhr<br />
Skandal in Baden-Baden!<br />
Weills „Mahagonny“-Songspiel und Hindemiths<br />
„Lehrstück“ im Theater Baden-Baden.<br />
Preise: 33 bis 90 Euro<br />
Mi, 16. April <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Mo, 21. April <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Die Kleine Manon<br />
Puccinis Oper so, dass Kinder ab<br />
fünf Jahren Spaß daran haben.<br />
Preise: Kinder <strong>20</strong> Euro, Erwachsene 30 Euro<br />
Do, 17. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Musikfest der Berliner<br />
Philharmoniker<br />
Das Orchester und seine Ensembles.<br />
Gast: Magdalena Kožená.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
Sa, 19. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Berliner Philharmoniker &<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
Sir Simon Rattle dirigiert das<br />
Brahms-Violinkonzert.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
So, <strong>20</strong>. April <strong>20</strong>14, 12 Uhr<br />
Zauberlehrlinge<br />
Bundesjugendballett & Bundesjugendorchester<br />
Die beiden Elite-Jugendensembles mit<br />
einer Uraufführung von John Neumeier.<br />
Preise: 15 bis 50 Euro<br />
So, <strong>20</strong>. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Berliner Philharmoniker & Sol Gabetta<br />
Sol Gabettas Debüt bei den Berlinern<br />
mit Elgars Cellokonzert.<br />
Preise: 59 bis 190 Euro<br />
So, 13. April <strong>20</strong>14 bis<br />
Mo, 21. April <strong>20</strong>14<br />
Meisterkonzerte<br />
der Berliner Philharmoniker<br />
Ensembles der Berliner Philharmoniker<br />
an Spielorten in der ganzen Stadt.<br />
Preis: 15 Euro<br />
Sa, 26. April <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
The Bar at Buena Vista<br />
Rumba, Salsa, Cha-Cha-Cha in einer Show<br />
mit kubanischen Musikerlegenden.<br />
Preise: 32,50 bis 65 Euro<br />
So, 27. April <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Otto – Geboren, um zu blödeln<br />
Geprüft von „Stiftung Narrentest“.<br />
Der Komiker mit neuem Programm.<br />
Preise: 47,50 bis 58 Euro<br />
Mai <strong>20</strong>14<br />
So, 4. Mai <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Mikhail Pletnev<br />
Klavierabend mit Werken von<br />
Alexandr Scrjabin und Frédéric Chopin.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Fr, 9. Mai <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Cameron Carpenter<br />
Virtuos und exzentrisch:<br />
der Organist mit Bach, Bearbeitungen<br />
und Eigenkompositionen.<br />
Preise: 22 bis 70 Euro
113<br />
Sa, 10. Mai <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Jonas Kaufmann singt Mahler<br />
„Lieder eines fahrenden Gesellen“ mit<br />
dem Kammerorchester Wien – Berlin.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
So, 11. Mai <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Skride. Müller-Schott. De Maistre<br />
Französische Musik für Geige,<br />
Cello und Harfe.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
So, 11. Mai <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Gidon Kremer<br />
Der Geigenvirtuose und sein Kammerorchester<br />
spielen Shchedrins populäre<br />
„Carmen-Suite“.<br />
Preise: 23 bis 75 Euro<br />
Fr, 23. Mai <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Wiener Philharmoniker<br />
„Rosenkavalier-Suite“ und<br />
weitere Werke von Richard Strauss.<br />
Dirigent: Christoph Eschenbach.<br />
Preise: 53 bis 170 Euro<br />
Juni <strong>20</strong>14<br />
Fr, 6. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Mo, 9. Juni <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Do, 12. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Gounod: Faust<br />
Neuinszenierung mit Anna Netrebko,<br />
Erwin Schrott und Charles Castronovo.<br />
Preise: 84 bis 310 Euro<br />
Sa, 7. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Bamberger Symphoniker &<br />
Violeta Urmana<br />
Die gefeierte Wagner-Interpretin singt<br />
Strauss-Lieder. Dirigent: Jonathan Nott.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
So, 8. Juni <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Thomas Hengelbrock &<br />
NDR Sinfonieorchester<br />
Brahms’ Erste und das Dvořák-Violinkonzert<br />
mit dem Solisten Frank Peter Zimmermann.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Mi, 11. Juni <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Thomas Hampson & Luca Pisaroni<br />
Duette und Arien von Mozart bis Gershwin.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Fr, 13. Juni <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Sol Gabetta &<br />
kammerorchesterbasel<br />
Die Cellistin spielt Schostakowitschs<br />
1. Cellokonzert.<br />
Dirigent: Mario Venzago.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
Sa, 14. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Martin Stadtfeld<br />
Bach-Präludien und Chopin-Etüden<br />
wechseln einander ab bei diesem<br />
Klavierabend.<br />
Preise: 38 bis 75 Euro<br />
SA, 21. JUNI <strong>20</strong>14 und<br />
SO, 22. JUNI <strong>20</strong>14, ab 10 Uhr<br />
Zweitägiger Workshop<br />
So, 22. Juni <strong>20</strong>14, 17 Uhr<br />
Abschlussveranstaltung<br />
TU<strong>SC</strong>H! – DAS KINDER-KUNST-MusikFEST<br />
Malen, Musizieren und Bauen<br />
für Kinder ab acht Jahren.<br />
Preise: 50 Euro (zweitägiger Workshop<br />
mit Verpflegung und Material)<br />
Abschlussveranstaltung:<br />
Kinder 7 Euro, Erwachsene 15 Euro<br />
Fr, 27. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Sa, 28. Juni <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Alonzo King LINES Ballet<br />
Der Name der Kompanie ist Programm:<br />
fließende Linien als Schlüssel zur<br />
Schönheit im Tanz.<br />
Preise: 27 bis 90 Euro<br />
Juli <strong>20</strong>14<br />
Do, 3. Juli <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Sa, 5. Juli <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Verdi: Don Carlo<br />
Valery Gergiev und das Mariinsky-<br />
Theater mit einer neuen Inszenierung<br />
aus St. Petersburg.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Fr, 4. Juli <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Verdi: Requiem<br />
So packend wie eine Oper: Verdis Requiem,<br />
dirigiert von Valery Gergiev.<br />
Preise: 40 bis 130 Euro<br />
So, 6. Juli <strong>20</strong>14, 18 Uhr<br />
Eine russische Sommernacht<br />
Gergiev dirigiert Tschaikowskys Fünfte<br />
und Prokofjew. Solist: Daniil Trifonov.<br />
Preise: 34 bis 110 Euro<br />
Mo, 7. Juli <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Musik im Museum<br />
Zehn Jahre Museum Frieder Burda:<br />
ein Abend mit Musik, Literatur und Malerei.<br />
Preis: 40 Euro<br />
Sa, 12. Juli <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Bobby McFerrin<br />
Bobby & Friends: das Improvisationsgenie<br />
im Konzert mit musikalischen Freunden.<br />
Preise: 28 bis 90 Euro<br />
So, 13. Juli <strong>20</strong>14, 11 Uhr<br />
Tetzlaff Quartett<br />
Sonntags-Matinee mit Streichquartetten<br />
von Schubert und Mozart.<br />
Preise: 33 bis 65 Euro<br />
Mo, 21. Juli <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
Do, 24. Juli <strong>20</strong>14, 19 Uhr<br />
So, 27. Juli <strong>20</strong>14, 17 Uhr<br />
Baden-Baden-Gala <strong>20</strong>14:<br />
Die Entführung aus dem Serail<br />
Oper konzertant mit Diana Damrau,<br />
Rolando Villazón, Anna Prohaska u. a.<br />
Dirigent: Yannick Nézet-Séguin.<br />
Preise: 65 bis 210 Euro<br />
Mo, 9. Juni <strong>20</strong>14, 9 Uhr<br />
Musikalisches Morgenerwachen<br />
Das junge Quatuor Voce spielt<br />
Streichquartette von Mozart und Janáček.<br />
Preis: 65 Euro<br />
Di, 10. Juni <strong>20</strong>14, <strong>20</strong> Uhr<br />
Wagner-Salon mit Ulrich Noethen &<br />
Elisabeth Kulman<br />
Wagners revolutionäres Genie in Text<br />
und Musik. Ensemble Amarcord Wien.<br />
Preise: <strong>20</strong> bis 40 Euro<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.festspielhaus.de<br />
/<br />
Ticket-Service<br />
+49 (0) 7221 3013-101<br />
www.festspielhaus.de
114<br />
Ausblick<br />
Unser nächstes Magazin erscheint<br />
im Februar <strong>20</strong>14.<br />
Welch krönendes Finale! Zu den letzten Veranstaltungen, die in<br />
die Laufzeit dieses Magazins fallen, zählen zwei Konzerte mit<br />
Christian Thielemann und der Staatskapelle Dresden. Ein Abschluss<br />
mit Bruckner, Strauss, Liszt und Beethoven – gleichzeitig<br />
ein Vorgeschmack auf die darauf folgenden Osterfestspiele und eine<br />
Einladung zum Vergleich: Sowohl die Staatskapelle als auch<br />
die Berliner Philharmoniker werden eines der Schlachtrösser<br />
des Konzertbetriebs spielen: Strauss’ „Heldenleben“.<br />
Auf Anfrage unter +49 (0) 7221 3013-101 senden wir Ihnen gerne unser Jahresprogramm <strong>20</strong>13 /<strong>20</strong>14 zu.<br />
Zu unseren Veranstaltungen erhalten Sie Informationen unter +49 (0) 7221 3013-101. Über unsere Reiseangebote<br />
informieren wir Sie gerne unter +49 (0) 7221 3013-447.<br />
www.festspielhaus.de<br />
IMPRESSUM: Festspielhaus-Magazin Baden-Baden HERAUSGEBER: Festspielhaus Baden-Baden gGmbH, Rüdiger Beermann (verantwortlich)<br />
REDAKTION: Rüdiger Beermann, Michael Drautz, Dr. Wolfgang Müller, Dariusz Szymanski KOORDINATION: Dr. Wolfgang Müller<br />
TEXTE: Rüdiger Beermann, Hugh Canning, Claus Dreckmann, Sebastian Felser, Peter Krause, Dr. Andrea Madesta, Dr. Wolfgang Müller, Jürgen Otten,<br />
Dariusz Szymanski, Markus Thiel, Johannes Voswinkel, Holger Wemhoff FO<strong>TOS</strong>: sämtliche Bildnachweise beim Herausgeber<br />
ART DIRECTION: Anzinger | Wüschner | Rasp GESTALTUNG: Miriam Bloching Lithografie: MXM, München DRUCK: Stark Brillant GmbH,<br />
Pforzheim. Gedruckt auf LuxoArt Samt, 115 g /m², von Papyrus Deutschland, www.papyrus.com /de (Änderungen und Druckfehler vorbehalten)<br />
Foto: Matthias Creutziger
<strong>SC</strong>H<strong>ÖN</strong>, DASS ES<br />
NICHT NUR MARKT-<br />
WIRT<strong>SC</strong>HAFTLICHE<br />
INSTRUMENTE GIBT<br />
@ Weil der Himmel nicht voller Geigen hängt, unterstützt die L-Bank das Festspielhaus Baden- Baden.<br />
Als Premiumpartner tragen wir mit anderen Firmen und privaten Sponsoren dazu bei, musikalische und<br />
kulturelle Highlights auf die Bühne zu bringen. Was wir sonst noch fördern, lesen Sie auf: www.l-bank.de
wo ich bin,<br />
zuhause ist,<br />
wie ich bin.<br />
Rolf Benz VIDA.<br />
www.rolf-benz.com · Besuchen Sie die Rolf Benz Welt in Nagold.