SMART PHOTO DIGEST

PRESSE- & KUNSTFREIHEIT
IN GEFAHR
(red) Der Fotografenverband hat den Abgeordneten
des Deutschen Bundestages seine
Bedenken im Zusammenhang mit der Änderung
von § 201 a StGB mitgeteilt.
Der sieht in Zukunft vor, den zu bestrafen,
„der unbefugt von einer anderen Person eine
Bildaufnahme, die geeignet ist, dem Ansehen
der abgebildeten Person erheblich zu schaden,
oder unbefugt eine Bildaufnahme von
einer unbekleideten anderen Person herstellt
oder überträgt“.
Freelens sieht in dieser Änderung eine partielle
Abschaffung der Presse- und Kunstfreiheit.
Denn nach dem Gesetzentwurf wird bereits
die Herstellung – also die Aufnahme und nicht
erst die Verbreitung – unter Strafe gestellt.
Aber welche Fotos können den darauf Abgebildeten
überhaupt schaden? Zu ihnen zählen
auf jeden Fall auch solche, die z.B. einen
Schuldirektor als Teilnehmer einer Neonazi-
Demonstration zeigen.
Außerdem können Fotografierte bereits dann
die Polizei rufen, wenn sie befürchten unvorteilhaft
auszusehen. Deshalb rechnet Freelens
mit einer Flut von Strafanzeigen, die die Gerichte
auf Jahre beschäftigen wird. Probleme
wird es voraussichtlich auch beim Fotografieren
von Kindern und Jugendlichen geben
– selbst für Privatpersonen, die ihre Kinder
ablichten. Auch sie geraten durch das neue
Gesetz unter Generalverdacht, da durch viel
schlechte Fantasie aus unverfänglichen Fotos
Bilder gemacht werden, die den Missbrauch
von Kindern suggerieren können – so die Meinung
des Verbandes.
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