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Das gespräch<br />

«Ehrlich: Ich hätte lieber<br />

eine Familie als eine<br />

Platinscheibe an der<br />

Wand» <strong>Bligg</strong><br />

«Soviel ich weiss, hast du im<br />

Moment keine Frau, die dir<br />

sagt, dass du beim Pinkeln<br />

sitzen sollst» röbi koller<br />

Röbi Koller: Ein Freund von mir vertritt<br />

folgende Theorie: Wir Männer haben doch<br />

nicht während fünf Millionen Jahren<br />

gelernt, aufrecht zu gehen, nur um jetzt<br />

beim Pinkeln wieder zu sitzen.<br />

<strong>Bligg</strong>: Ich möchte eine WC-Brille erfinden,<br />

die beim Hochklappen automatisch singt:<br />

«Klapp die Brille wieder runter!»<br />

Röbi Koller: Soviel ich weiss, hast du im<br />

Moment keine Frau, die dir sagt, dass du<br />

beim Pinkeln sitzen sollst.<br />

<strong>Bligg</strong>: Stimmt.<br />

Röbi Koller: Andere in deinem Alter<br />

gründen bereits eine Familie.<br />

<strong>Bligg</strong>: Das beschäftigt mich tatsächlich.<br />

Ich wollte immer jung Vater werden.<br />

Ehrlich: Ich hätte lieber eine Familie als<br />

eine Platinscheibe an der Wand. Aber<br />

lass uns über was anderes reden. Zum<br />

Beispiel über deine Projekte?<br />

Röbi Koller: Mein jüngstes ist der «Club».<br />

Ich werde ihn abwechslungsweise mit<br />

Christine Maier moderieren.<br />

<strong>Bligg</strong>: Sag ihr einen lieben Gruss.<br />

Und dass sie mir immer noch gefällt.<br />

Röbi Koller: So wie Susanne Wille?<br />

Vor zwei Jahren hast du ihr doch eine<br />

Liebeserklärung «gerappt».<br />

<strong>Bligg</strong>: Ähm …<br />

Röbi Koller: Erwischt! Susanne scheint dir<br />

nicht so zu gefallen. Du, jetzt habe ich<br />

noch eine Bitte: Schreibst du mir eine<br />

Widmung auf deine CD?<br />

<strong>Bligg</strong>: Gerne!<br />

Röbi Koller: Das Cover ist witzig, aber ich<br />

denke, du hast einen Fehler gemacht.<br />

Neben dem Riesen-Stier siehst du aus wie<br />

ein …<br />

<strong>Bligg</strong>: … Zwergli! Aber weisst du was? Der<br />

Cheib war wirklich gigantisch. Und seine<br />

«Eier» wären noch grösser – aber das Fotoshooting<br />

fand im Winter in der Kälte statt. •<br />

<strong>Bligg</strong> rappt Röbi. Röbi neckt <strong>Bligg</strong>.<br />

Backstage beim witzigen Wortgefecht –<br />

jetzt im Web-TV.<br />

www.schweizer-illustrierte.ch<br />

Übrigens, dein Saxofon-Ohrstecker<br />

gefällt mir.<br />

Röbi Koller: Der ist uralt, ich trage ihn<br />

seit ungefähr 30 Jahren.<br />

<strong>Bligg</strong>: (Lacht.) Sieht man irgendwie.<br />

Aber erzähl doch mal, was ist eigentlich<br />

dein Bezug zur Musik?<br />

Röbi Koller: Sie begleitet mich mein<br />

Leben lang. Meine Mutter spielte<br />

Klavier, und ich musste es auch lernen.<br />

Was mir nicht sonderlich gefiel. Später<br />

spielte ich jahrelang in der Guggenmusik<br />

– ich dirigierte sogar. Und seit<br />

je singe ich im Chor. Zurzeit in einem<br />

Volksensemble namens TonArt.<br />

<strong>Bligg</strong>: Du hast eine gute, bassige Stimme.<br />

Röbi Koller: Ich singe tatsächlich Bass.<br />

<strong>Bligg</strong>: Besitzt du einen iPod?<br />

Röbi Koller: Klar!<br />

<strong>Bligg</strong>: Was ist auf deiner persönlichen<br />

Wiedergabeliste drauf?<br />

Röbi Koller: Zurzeit französische<br />

Renaissance-Musik, die ich im<br />

Chor singe. Aber auch Älteres aus den<br />

60er- und 70er-Jahren.<br />

<strong>Bligg</strong>: Diese Songs erinnern mich an<br />

meine Kindheit. Mein Vater schleppte<br />

mich jeweils um fünf Uhr morgens auf<br />

Flohmärkte, um sich irgendwelche<br />

musikalischen Raritäten zu sichern.<br />

Ich bin zwischen Prince, Rolling<br />

Stones, Jim Morrison und Bob Dylan<br />

aufgewachsen. Die beeinflussten<br />

letztlich auch meinen Sound.<br />

Röbi Koller: Denkst du manchmal noch<br />

an deine Zeit als Sanitärmonteur?<br />

<strong>Bligg</strong>: Sehr oft sogar. Ich will nicht<br />

vergessen, woher ich komme. Ich weiss<br />

noch zu gut, wie es war, als ich wenig<br />

verdiente, morgens um sechs aus dem<br />

Bett musste und einen Rüffel kassierte,<br />

wenn ich nur fünf Minuten zu spät<br />

war. Statt mit Röhren habe ich jetzt mit<br />

Tönen zu tun. Wenn ich innert vier<br />

Monaten ein Album einspielen will,<br />

muss ich genauso strukturiert arbeiten<br />

wie auf der Baustelle.<br />

Röbi Koller: Dort liegt wohl auch der<br />

Ursprung deiner Macho-Lieder. Du<br />

singst ja unter anderem von einer Frau,<br />

die dir ständig sagt, was du zu tun hast.<br />

Da steckt neben Ironie sicher auch<br />

Wahrheit drin?<br />

<strong>Bligg</strong>: Wenn ich in meinen Texten<br />

männliche Charakterzüge betone,<br />

heissts sofort, ich sei ein Macho. Dabei<br />

habe ich zwei Schwestern und viele<br />

Kolleginnen. Eine Frau ist für mich<br />

«the highest of the highest»! Aber ich<br />

muss mich doch mit einem Kollegen<br />

auch mal darüber unterhalten können,<br />

wie es ist, wenn die Frau, die neben<br />

mir liegt, sich vor dem Einschlafen<br />

immer wieder bewegt und mich so<br />

wach hält. Über Frauen zu reden<br />

ist doch nicht machoid. Und das<br />

Problem mit dem Sitzen beim Pinkeln<br />

ist sowieso Standard.<br />

Tête-à-Tête<br />

Röbi Koller<br />

Beruf: Moderator<br />

Geboren: 28. November 1957<br />

Privat: Lebt mit seiner zweiten<br />

Frau, Regisseurin Esther Della<br />

Pietra, in Zürich Wipkingen. Zwei<br />

Töchter – 21 und 23 Jahre alt.<br />

Marco «<strong>Bligg</strong>» <strong>Bligg</strong>ensdorfer<br />

Beruf: Rapper<br />

Geboren: 30. September 1976<br />

Privat: Lebt als Single in Horgen ZH.<br />

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