Logistik neu definieren - Business+Logistic
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BUSINE$+FINANZEN<br />
SCHWERPUNKT STANDORT & INVESTITIONEN<br />
bewusst, dass es so, wie es bis in die 1980er-<br />
Jahre üblich war, nicht mehr weiter gehen<br />
konnte. Die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Stahlstandortes stand auf dem<br />
Spiel“, erinnert sich der <strong>Logistik</strong>chef und er<br />
ergänzt: „Allen war klar, dass die voestalpine<br />
nur mit einer Nischenstrategie, mit höchster<br />
Produktqualität sowie Differenzierungsmerkmalen<br />
wie etwa flexiblen und an Kundenbedürfnisse<br />
anpassbaren Prozessen und<br />
einer effizienten <strong>Logistik</strong> nachhaltig wettbewerbsfähig<br />
sein kann.“<br />
Vorsprung durch Millionen-Invest<br />
Die Verantwortlichen bei der ILL konnten<br />
die an sie gestellten Hausaufgaben erledigen.<br />
„Wir haben die <strong>Logistik</strong>kosten unserer<br />
Kunden bis heute nachhaltig reduziert“, so<br />
R. Gallob im Gespräch mit BUSINESS+<br />
LOGISTIC. „Und das trotz der über 100<br />
Millionen Euro schweren Investitionen,<br />
welche am Standort Linz getätigt werden<br />
mussten“, lässt der <strong>Logistik</strong>-CEO aufhorchen.<br />
Dabei wurde viel Geld unter anderem in<br />
<strong>neu</strong>e Lagereinrichtungen gesteckt. Eine<br />
weitere wichtige Investition war auch der<br />
Bau des modernen Umschlag- und Lagerzentrums<br />
für witterungssicheren Wasser-,<br />
Schienen- und Straßenumschlag im Linzer<br />
Werkshafen. Die Investitionen hierfür<br />
wurden von der ILL komplett aus dem<br />
Cashflow getragen, betont der ILL-Chef.<br />
IT & Transparenz. Viel Geld floss und fließt<br />
aber auch in moderne EDV- und Prozesssteuerungssysteme.<br />
„Denn ein wesentlicher<br />
Faktor für die erheblichen Senkungen der<br />
Prozess- und <strong>Logistik</strong>kosten waren und sind<br />
bis heute das Thema Transparenz und die<br />
dafür notwendigen Informationstechnologien“,<br />
betont R. Gallob. Daher seien ohne<br />
die laufenden Investitionen in die entsprechende<br />
IT der Aufbau und die Unterhaltung<br />
der globalen Supply Chain-Netzwerke,<br />
extern wie auch intern, unmöglich. Ohne<br />
sie lassen sich die <strong>Logistik</strong>prozesse zudem<br />
nicht transparent gestalten. Und ohne diese<br />
Transparenz lässt sich auch die Stahllogistik<br />
nicht flexibel an die Bedürfnisse der weltweiten<br />
Kunden anpassen.<br />
unterbrechungsfreien und transparenten<br />
Informationsfluss vom Ende der Produktion<br />
bis hin zum Kunden sowie wieder zurück<br />
und erlauben so eine effiziente Ressourcenfluss-Steuerung<br />
in Linz. Gemeinsam mit<br />
entsprechenden Personal- und Steuerungskonzepten,<br />
die zusammen mit der Johannes<br />
Kepler Universität in Linz erarbeitet wurden,<br />
steuert die ILL heute eine moderne Stahllogistik,<br />
die rasch und flexibel auf Marktveränderungen<br />
reagieren kann. „Das macht<br />
uns in der Welt so schnell keiner nach“,<br />
sagt R. Gallob stolz und er ergänzt: „Dieser<br />
<strong>Logistik</strong>-Standard der ILL verschafft unseren<br />
Kunden einen Wettbewerbsvorsprung,<br />
der nicht so leicht eingeholt werden kann.“<br />
Global und sicher durch Texas<br />
Die Pläne der voestalpine in Texas dürften<br />
sich über kurz oder lang auch auf den<br />
Standort Linz auswirken. Geht es nach dem<br />
Vorstand des voestalpine-Konzerns, wird<br />
auf dem La Quinta Trade Gateway (San Patricio<br />
County) in unmittelbarer Nähe zur<br />
Stadt Corpus Christi ein Direktreduktionswerk<br />
entstehen, das rund zwei Millionen<br />
Tonnen hochwertigen „Eisenschwamm“<br />
produzieren soll. Eisenschwamm (DRI/<br />
zu hochwertigem Stahl verarbeitet werden.<br />
Weniger CO 2 . Für die Linzer Stahlkocher<br />
bringt die Produktion in Texas vor allem<br />
eine massive Verbesserung der eigenen<br />
CO 2 -Bilanz, weil als Erzreduktionsmittel<br />
umweltschonendes Erdgas eingesetzt<br />
wird und nicht Koks. Gleichzeitig können<br />
auf diese Weise die Energiekosten dramatisch<br />
reduziert werden, da in Texas vor<br />
allem gefracktes Erdgas zum Einsatz<br />
kommt, welches erheblich günstiger zu<br />
bekommen ist.<br />
Globaler <strong>Logistik</strong>kreislauf. Letztendlich<br />
können die Linzer damit ihre weltweit anfallenden<br />
<strong>Logistik</strong>kosten stark reduzieren,<br />
was vor allem der Wettbewerbsfähigkeit der<br />
österreichischen Grundstoffproduktion<br />
zugutekommt. Denn damit kann zwischen<br />
den Rohstofflieferanten, dem Werk in Texas<br />
und dem Konzernsitz in Linz ein dauerhafter<br />
<strong>Logistik</strong>kreislauf in Gang gesetzt werden,<br />
der Leerfahrten beinahe ausschließt. Und<br />
wer Leerfahrten reduziert, der spart natürlich<br />
Geld. Letztendlich sichern jedoch gerade<br />
die Investition der voestalpine in Texas und<br />
die ILL die Wettbewerbsfähigkeit der Stahl-<br />
Stahlprozess vs. Volatilität. Die Herausforderung<br />
der <strong>Logistik</strong> für einen Stahlerzeuger<br />
besteht nämlich vor allem darin, die Produktion<br />
von Stahl, die sich weder reduzieren<br />
noch stoppen lässt, mit der Volatilität<br />
der Märkte in Einklang zu bringen. „Ermöglicht<br />
wird uns das durch unsere hochverfügbare<br />
IT, die laufend State of the Art<br />
gehalten wird, sowie ein im internationalen<br />
Vergleich sehr kleines Pufferlager“, freut<br />
sich R. Gallob. Mit anderen Worten: Die IT-<br />
Systeme der ILL garantieren somit den<br />
„ ÖSTERREICHISCHE UNTERNEHMEN SIND DARAUF<br />
ANGEWIESEN, INNOVATIV ZU SEIN, UM DIE EIGENE<br />
ZUKUNFT GESTALTEN ZU KÖNNEN.<br />
“<br />
Dr. Ralph Gallob, CEO Industrie-<strong>Logistik</strong>-Linz, ILL<br />
HBI) ist mit höchstwertigem Schrott oder<br />
Roheisen vergleichbar und stellt ein hervorragendes<br />
Vormaterial zur Rohstahlerzeugung<br />
dar. Ein wesentlicher Teil der<br />
Produktion aus den USA wird dann in Linz<br />
produktion in Linz und somit nachhaltig<br />
den Wirtschafts- und <strong>Logistik</strong>standort<br />
Österreich.<br />
X www.ill.co.at<br />
<br />
FOTO: JaN GOTT<br />
2005<br />
Baubeginn Lagerhalle i2 und<br />
i3 mit autom. Hochregallager<br />
f. Stahlcoils, Linz<br />
Sped. Preymesser<br />
wird mit 51 %<br />
Mehrheitseigner<br />
2006<br />
2007<br />
Zertifizierung iLN Holland<br />
nach iSO 9001<br />
Eröffnung <strong>Logistik</strong>zentrum<br />
i4 Linz<br />
Stadthafen<br />
2009<br />
2010<br />
Gründung iLR Logistica<br />
Romania, Giurgiu