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Logistik neu definieren - Business+Logistic

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16<br />

BUSINE$+FINANZEN<br />

SCHWERPUNKT STANDORT & INVESTITIONEN<br />

bewusst, dass es so, wie es bis in die 1980er-<br />

Jahre üblich war, nicht mehr weiter gehen<br />

konnte. Die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Stahlstandortes stand auf dem<br />

Spiel“, erinnert sich der <strong>Logistik</strong>chef und er<br />

ergänzt: „Allen war klar, dass die voestalpine<br />

nur mit einer Nischenstrategie, mit höchster<br />

Produktqualität sowie Differenzierungsmerkmalen<br />

wie etwa flexiblen und an Kundenbedürfnisse<br />

anpassbaren Prozessen und<br />

einer effizienten <strong>Logistik</strong> nachhaltig wettbewerbsfähig<br />

sein kann.“<br />

Vorsprung durch Millionen-Invest<br />

Die Verantwortlichen bei der ILL konnten<br />

die an sie gestellten Hausaufgaben erledigen.<br />

„Wir haben die <strong>Logistik</strong>kosten unserer<br />

Kunden bis heute nachhaltig reduziert“, so<br />

R. Gallob im Gespräch mit BUSINESS+<br />

LOGISTIC. „Und das trotz der über 100<br />

Millionen Euro schweren Investitionen,<br />

welche am Standort Linz getätigt werden<br />

mussten“, lässt der <strong>Logistik</strong>-CEO aufhorchen.<br />

Dabei wurde viel Geld unter anderem in<br />

<strong>neu</strong>e Lagereinrichtungen gesteckt. Eine<br />

weitere wichtige Investition war auch der<br />

Bau des modernen Umschlag- und Lagerzentrums<br />

für witterungssicheren Wasser-,<br />

Schienen- und Straßenumschlag im Linzer<br />

Werkshafen. Die Investitionen hierfür<br />

wurden von der ILL komplett aus dem<br />

Cashflow getragen, betont der ILL-Chef.<br />

IT & Transparenz. Viel Geld floss und fließt<br />

aber auch in moderne EDV- und Prozesssteuerungssysteme.<br />

„Denn ein wesentlicher<br />

Faktor für die erheblichen Senkungen der<br />

Prozess- und <strong>Logistik</strong>kosten waren und sind<br />

bis heute das Thema Transparenz und die<br />

dafür notwendigen Informationstechnologien“,<br />

betont R. Gallob. Daher seien ohne<br />

die laufenden Investitionen in die entsprechende<br />

IT der Aufbau und die Unterhaltung<br />

der globalen Supply Chain-Netzwerke,<br />

extern wie auch intern, unmöglich. Ohne<br />

sie lassen sich die <strong>Logistik</strong>prozesse zudem<br />

nicht transparent gestalten. Und ohne diese<br />

Transparenz lässt sich auch die Stahllogistik<br />

nicht flexibel an die Bedürfnisse der weltweiten<br />

Kunden anpassen.<br />

unterbrechungsfreien und transparenten<br />

Informationsfluss vom Ende der Produktion<br />

bis hin zum Kunden sowie wieder zurück<br />

und erlauben so eine effiziente Ressourcenfluss-Steuerung<br />

in Linz. Gemeinsam mit<br />

entsprechenden Personal- und Steuerungskonzepten,<br />

die zusammen mit der Johannes<br />

Kepler Universität in Linz erarbeitet wurden,<br />

steuert die ILL heute eine moderne Stahllogistik,<br />

die rasch und flexibel auf Marktveränderungen<br />

reagieren kann. „Das macht<br />

uns in der Welt so schnell keiner nach“,<br />

sagt R. Gallob stolz und er ergänzt: „Dieser<br />

<strong>Logistik</strong>-Standard der ILL verschafft unseren<br />

Kunden einen Wettbewerbsvorsprung,<br />

der nicht so leicht eingeholt werden kann.“<br />

Global und sicher durch Texas<br />

Die Pläne der voestalpine in Texas dürften<br />

sich über kurz oder lang auch auf den<br />

Standort Linz auswirken. Geht es nach dem<br />

Vorstand des voestalpine-Konzerns, wird<br />

auf dem La Quinta Trade Gateway (San Patricio<br />

County) in unmittelbarer Nähe zur<br />

Stadt Corpus Christi ein Direktreduktionswerk<br />

entstehen, das rund zwei Millionen<br />

Tonnen hochwertigen „Eisenschwamm“<br />

produzieren soll. Eisenschwamm (DRI/<br />

zu hochwertigem Stahl verarbeitet werden.<br />

Weniger CO 2 . Für die Linzer Stahlkocher<br />

bringt die Produktion in Texas vor allem<br />

eine massive Verbesserung der eigenen<br />

CO 2 -Bilanz, weil als Erzreduktionsmittel<br />

umweltschonendes Erdgas eingesetzt<br />

wird und nicht Koks. Gleichzeitig können<br />

auf diese Weise die Energiekosten dramatisch<br />

reduziert werden, da in Texas vor<br />

allem gefracktes Erdgas zum Einsatz<br />

kommt, welches erheblich günstiger zu<br />

bekommen ist.<br />

Globaler <strong>Logistik</strong>kreislauf. Letztendlich<br />

können die Linzer damit ihre weltweit anfallenden<br />

<strong>Logistik</strong>kosten stark reduzieren,<br />

was vor allem der Wettbewerbsfähigkeit der<br />

österreichischen Grundstoffproduktion<br />

zugutekommt. Denn damit kann zwischen<br />

den Rohstofflieferanten, dem Werk in Texas<br />

und dem Konzernsitz in Linz ein dauerhafter<br />

<strong>Logistik</strong>kreislauf in Gang gesetzt werden,<br />

der Leerfahrten beinahe ausschließt. Und<br />

wer Leerfahrten reduziert, der spart natürlich<br />

Geld. Letztendlich sichern jedoch gerade<br />

die Investition der voestalpine in Texas und<br />

die ILL die Wettbewerbsfähigkeit der Stahl-<br />

Stahlprozess vs. Volatilität. Die Herausforderung<br />

der <strong>Logistik</strong> für einen Stahlerzeuger<br />

besteht nämlich vor allem darin, die Produktion<br />

von Stahl, die sich weder reduzieren<br />

noch stoppen lässt, mit der Volatilität<br />

der Märkte in Einklang zu bringen. „Ermöglicht<br />

wird uns das durch unsere hochverfügbare<br />

IT, die laufend State of the Art<br />

gehalten wird, sowie ein im internationalen<br />

Vergleich sehr kleines Pufferlager“, freut<br />

sich R. Gallob. Mit anderen Worten: Die IT-<br />

Systeme der ILL garantieren somit den<br />

„ ÖSTERREICHISCHE UNTERNEHMEN SIND DARAUF<br />

ANGEWIESEN, INNOVATIV ZU SEIN, UM DIE EIGENE<br />

ZUKUNFT GESTALTEN ZU KÖNNEN.<br />

“<br />

Dr. Ralph Gallob, CEO Industrie-<strong>Logistik</strong>-Linz, ILL<br />

HBI) ist mit höchstwertigem Schrott oder<br />

Roheisen vergleichbar und stellt ein hervorragendes<br />

Vormaterial zur Rohstahlerzeugung<br />

dar. Ein wesentlicher Teil der<br />

Produktion aus den USA wird dann in Linz<br />

produktion in Linz und somit nachhaltig<br />

den Wirtschafts- und <strong>Logistik</strong>standort<br />

Österreich.<br />

X www.ill.co.at<br />

<br />

FOTO: JaN GOTT<br />

2005<br />

Baubeginn Lagerhalle i2 und<br />

i3 mit autom. Hochregallager<br />

f. Stahlcoils, Linz<br />

Sped. Preymesser<br />

wird mit 51 %<br />

Mehrheitseigner<br />

2006<br />

2007<br />

Zertifizierung iLN Holland<br />

nach iSO 9001<br />

Eröffnung <strong>Logistik</strong>zentrum<br />

i4 Linz<br />

Stadthafen<br />

2009<br />

2010<br />

Gründung iLR Logistica<br />

Romania, Giurgiu

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