1. Erfahrungsbericht
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des Modellprojektes Buchheim<br />
„ Sozialraumorientierte<br />
Vernetzung von Jugendhilfe“<br />
Projektlaufzeit: 0<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>2000- 3<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>2003<br />
Stand: September 2001<br />
Kooperationsprojekt des Amtes für Kinder, Jugend und Familie Köln, Amt für<br />
Diakonie, Buchheimer Selbsthilfe e.V., Neukirchener Erziehungsverein, Köln
Modellprojekt Buchheim<br />
„Sozialraumorientierte Vernetzung von Jugendhilfe“<br />
Koordinationsstelle<br />
Bezirksjugendamt Köln-Mülheim<br />
Wiener Platz 2a<br />
51065 Köln<br />
Tel: 0221 / 221-99 617<br />
Fax: 0221 / 221-99 606<br />
e-mail: Martina.Zuber-Goljuie@STADT-KOELN.DE<br />
Projektleitung:<br />
Amt für Kinder, Jugendliche und Familie Köln<br />
Bezirksjugendamt Köln-Mülheim<br />
Projektbeteiligte:<br />
Sozialraumteam Buchheim – Allgemeiner Sozialer Dienst und Wirtschaftliche<br />
Jugendhilfe<br />
Amt für Diakonie<br />
Buchheimer Selbsthilfe e.V.<br />
Neukirchener Erziehungsverein, Köln<br />
Projektbegleitung:<br />
Jugendhilfeplanung der Stadt Köln<br />
Köln 2001
Inhalt<br />
Zusammenfassung<br />
Einleitung<br />
<strong>1.</strong> Ausgangslage und Vorgeschichte<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Der Sozialraum S. 8<br />
<strong>1.</strong>2. Vorgeschichte und Entwicklung der Projektidee S. 11<br />
<strong>1.</strong>3. Das Konzept „Sozialraumorientierte Vernetzung S. 14<br />
von Jugendhilfe“<br />
2. Umsetzung des Projektes<br />
2.<strong>1.</strong> Die Organisationsstruktur S. 30<br />
2.2. Zielsetzungen, Zielgruppe, Arbeitsansatz und Methode S. 31<br />
2.3. Instrumentarium zur Dokumentation und Beurteilung des<br />
Projektverlaufs S. 35<br />
2.4. Arbeitsstruktur S. 37<br />
2.5. Zusammenarbeit der Projektbeteiligten S. 40<br />
2.5.<strong>1.</strong> Die Koordinationsstelle<br />
2.5.2. Das Sozialraumteam<br />
2.5.3. Das Gesamtteam<br />
2.6. Die Einrichtungen vor Ort:<br />
Der andere Familienladen S. 44<br />
Die BuchT - Buchheimer Treff S. 50<br />
3. Sozialräumliche Vernetzung – Kooperationen S. 58<br />
4. Die sozialräumliche Bearbeitung der Hilfen zur Erziehung<br />
4.<strong>1.</strong> Die Umstrukturierung S. 62<br />
4.2. Die Hilfen zur Erziehung nach KJHG in 2000 S. 63<br />
4.3. Die Hilfen zur Erziehung und derer Kosten in 2000 S. 70<br />
5. Erste Erfahrungen<br />
5.<strong>1.</strong> Erfahrungen der Projektbeteiligten S. 75<br />
5.2. Wirkungen des Projektes im Sozialraum und S. 79<br />
auf den Sozialraum<br />
5.3. Praxiseindrücke S. 84<br />
Anhang<br />
Anmerkung:<br />
Der Bericht beinhaltet die umfassende Darstellung der Entwicklung und<br />
Umsetzung des Projektes. Die einzelnen Kapitel können voneinander<br />
unabhängig gelesen werden, sodass der Leser für sich eine Auswahl oder<br />
Reihenfolge treffen kann.
Zusammenfassung<br />
Der vorliegende <strong>Erfahrungsbericht</strong> resultiert aus der nun eineinhalbjährigen<br />
Umsetzung des „Modellprojektes Buchheim – sozialraumorientierte<br />
Vernetzung von Jugendhilfe“ ( Laufzeit 0<strong>1.</strong>02.2000 – 3<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>2003).<br />
Er dokumentiert die Projektentwicklung und -umsetzung, zeigt Bedingungen<br />
und Schwierigkeiten auf und beschreibt Auswirkungen und Wirkungen der<br />
Projektarbeit auf den Sozialraum und auf die eigenen Arbeitsbereiche.<br />
Das von den vor Ort tätigen MitarbeiterInnen in einem zweijährigen Prozess<br />
entwickelte Projekt soll mit seinen im Sozialraum verorteten Einrichtungen den<br />
vielfältigen Problemlagen des Sozialraumes begegnen und langfristig zur<br />
Verbesserung der Lebenssituation der dort lebenden Menschen, vorrangig<br />
Kinder, Jugendlichen und Familien, beitragen.<br />
Dabei ist eine enge Zusammenarbeit der Projektbeteiligten, des<br />
Jugendamtes - ASD-Sozialraumteam Buchheim - und der freien Träger für die<br />
gemeinsame Bearbeitung der Problemlagen des Sozialraumes von<br />
zentraler Bedeutung.<br />
Die enge Kooperation des Jugendamtes mit den Trägern der Jugendhilfe<br />
bewirkt hier, dass vielfältige und langjährige Erfahrungen in die Arbeit vor Ort<br />
einfließen und flexibel und schnell auf Bedarfe reagiert werden kann.<br />
Die Auswertung und Überprüfung der mit der Projektinstallation verbundenen<br />
Erwartungen und Zielsetzungen zeigt, dass die Projektarbeit den richtigen Weg<br />
weist und der sozialraumorientierte Ansatz der Bearbeitung der vielfältigen<br />
Problemlagen im Sozialraum entspricht.<br />
Zusammengefasst lassen sich nun - nach der halben Laufzeit des Projekts -<br />
folgende Effekte und Wirkungen zumindest tendenziell feststellen:<br />
Die Einrichtungen vor Ort erfahren durch die BewohnerInnen eine hohe<br />
Akzeptanz, Unterstützung und Hilfen werden in hohem Maße<br />
angenommen.<br />
Die enge Zusammenarbeit der Projektbeteiligten ermöglicht die effektive<br />
Bearbeitung der Problemlagen.<br />
Die Entwicklung der Hilfen zur Erziehung und deren Kosten können<br />
erstmals sozialräumlich erfasst und langfristig ausgewertet werden.<br />
-4- Modellprojekt Buchheim
Einleitung<br />
Das Jugendamt und die Träger der Jugendhilfe sind in allen Fragen der<br />
Jugendhilfe gefordert, bestehende Systeme zu hinterfragen, neue Wege zu<br />
erproben und umzusetzen. Vor diesem Hintergrund ist das „Modellprojekt<br />
Buchheim für Kinder, Jugendliche und Familien“ entwickelt worden.<br />
Im Auftrag des Jugendamtes der Stadt Köln bieten die Träger der Jugendhilfe<br />
„Amt für Diakonie“, „Buchheimer Selbsthilfe e.V. “ und „Neukirchener<br />
Erziehungsverein, Köln“ seit Anfang 2000 im Stadtteil Köln-Buchheim<br />
Leistungen an, die sich an den Bedarfen vor Ort orientieren.<br />
Der schwachen sozialen, ökonomischen und städtebaulichen Infrastruktur in<br />
Teilen des Stadtteils wird durch Angebote von zwei Einrichtungen, dem<br />
„anderen Familienladen“ und der „BuchT“( Buchheimer Treff) begegnet. Die<br />
Angebote der Einrichtungen richten sich vorrangig an Alleinerziehende und<br />
Familien mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Ziel des Projekts ist, durch frühzeitige, adäquate und stabilisierende Hilfen und<br />
Unterstützung vor Ort zur Bewältigung von Problemlagen insbesondere der<br />
Kinder, Jugendlichen, Alleinerziehenden und Familien und insgesamt zur<br />
Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil beizutragen.<br />
Durch besondere Schwerpunktsetzungen auf interdisziplinäre und<br />
gemeinwesenorientierte Arbeitsansätze werden für den Stadtteil Köln-Buchheim<br />
die Perspektiven für eine Optimierung vorhandener (Jugend-) Hilfeangebote<br />
entwickelt und überprüft.<br />
Das Jugendamt Köln verfügt zwar über ein breites und differenziertes<br />
Angebotsspektrum erzieherischer Hilfen, deren weitere Gestaltung und<br />
Entwicklung werden allerdings durch die zunehmende Begrenzung verfügbarer<br />
öffentlicher Mittel beeinflußt.<br />
Es ist daher notwendig, dass unter der Wahrung des Rechtsanspruches einer<br />
Hilfe zur Erziehung im Einzelfall Jugendhilfeleistungen möglichst frühzeitig und<br />
wirkungsvoll angeboten und durchgeführt werden.<br />
Als fachpolitische und kommunale Grundlage für die Projektinitiierung und -<br />
durchführung ist der Jugendhilfeteilplan „Hilfe zur Erziehung“ <strong>1.</strong> Stufe von 1999<br />
zu nennen. Die Planungselemente der 2. Stufe des Jugendhilfeteilplans – die<br />
Projektförderung und die Weiterentwicklung familienergänzender Maßnahmen –<br />
werden in diesem Modellprojekt umgesetzt.<br />
Für die Projektbeteiligten sind die folgende Fragestellung von besonderer<br />
Bedeutung,<br />
ob mit dem zu erprobenden Arbeitsansatz den vielfältigen Problemlagen<br />
des Sozialraumes adäquat begegnet werden kann und<br />
ob diese sozialräumliche Vernetzung der Jugendhilfe zur Optimierung<br />
der Hilfen zur Erziehung nach dem KJHG führt.<br />
Modellprojekt Buchheim -5-
Zum jetzigen Zeitpunkt, nach einer eineinhalbjährigen Laufzeit des Projektes,<br />
können wir Aussagen machen bezüglich<br />
- der Projektinstallierung<br />
- der Akzeptanz der Einrichtungen durch die Zielgruppe<br />
- der Erfahrungen der Kooperation<br />
- der tendenziellen Wirkung des Projektes auf den Sozialraum<br />
- der einjährigen Ermittlung der Hilfen zur Erziehung und derer Kosten<br />
Die Darstellung der Effekte und Wirkungen stützt sich auf:<br />
- Externe Expertenbefragung<br />
- Befragung der Projektbeteiligten<br />
- Interviews mit NutzerInnen der Einrichtungen<br />
- Dokumentation der Beratungen, Angebote und Veranstaltungen<br />
- Tätigkeitsberichte der Einrichtungen<br />
- Ergebnisse der Workshops<br />
- Ermittlung der erzieherischen Hilfen nach dem KJHG und derer Kosten<br />
-6- Modellprojekt Buchheim
<strong>1.</strong> Ausgangslage und Vorgeschichte
<strong>1.</strong> Ausgangslage und Vorgeschichte<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Der Sozialraum<br />
Der Stadtteil Köln - Buchheim besteht aus vier Stadtvierteln und hat 12.436<br />
Einwohner, davon 2.285 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren.<br />
Im Stadtteil Buchheim leben überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche<br />
im vgl. zur Stadt Köln. 21 % dieser lebt von Sozialhilfe ( Stadt Köln 14,9 %,<br />
1999).<br />
Die Kinder und Jugendlichen besuchen die acht Kindertagesstätten, drei<br />
Grundschulen, die Hauptschule, das Gymnasium im Stadtteil oder andere<br />
Einrichtungen und Schulen in den benachbarten Stadtteilen Holweide und<br />
Mülheim.<br />
Der Versorgungswert für Kindergartenkinder lag 1998 bei 97,6 %. Die<br />
Versorgung der 0-3 jährigen (3 %) und der 6-15 jährigen Hortkinder (9,1 %) ist<br />
unzureichend. Für die 1925 Kinder ( 0-14 Jahre) stehen 490 Betreuungsplätze<br />
zur Verfügung, d.h. 25 % der Kinder von 0 bis 14 Jahre werden in adäquaten<br />
Einrichtungen betreut. Im Stadtteil gibt es trotz hoher Bedarfslage keine<br />
Jugendeinrichtung.<br />
Die drei Grundschulen Buchheims leisten eine innerhalb ihrer Möglichkeiten<br />
hervorragende Arbeit im Bereich außerschulische Förderung, Elternarbeit und<br />
interkulturelle Arbeit. Die am Nachmittag stattfindenden zusätzlichen Angebote<br />
der Schulen finden großen Anklang.<br />
Die Kirchengemeinden bieten innerhalb ihrer Kinder- und Jugendarbeit<br />
Gruppenangebote an, die jedoch nur ein eingeschränktes „Klientel“ erreichen.<br />
Die Buchheimer Selbsthilfe e.V. als Gemeinwesenarbeitsträger kooperiert<br />
schon langjährig mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst und unterstützt die<br />
Kinder und Familien in vielen Belangen ( Sozialberatung, Gruppenangebote<br />
u.a.). Die Einrichtung ist als Gemeinwesenarbeitsträger für die gesamten<br />
Belange der Bewohnerschaft Ansprechpartner.<br />
Modellprojekt Buchheim -8-
Demographische Daten Buchheims<br />
des Amtes für Statistik Köln im Vergleich<br />
1998<br />
(Stand:<br />
0<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>)<br />
1999<br />
(Stand: 0<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>)<br />
2000<br />
(Stand: 0<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>)<br />
Zum Vergleich<br />
StadtKöln 2000<br />
(Stand: 0<strong>1.</strong>01)<br />
Einwohner 12.639 12.436 12.308 <strong>1.</strong>017.721<br />
0 - 18 Jahre 2.450 (19,4 2.394 (19,3 2.257 (18,3%) 162.238 (16 %)<br />
%)<br />
%)<br />
Unter 3 Jahre 437 469 408 28.065<br />
3 – 6 Jahre 442 382 395 27.677<br />
6 – 10 Jahre 585 584 519 36.187<br />
10 – 14 Jahre 484 490 509 37.040<br />
14 – 18 Jahre 502 469 427 33.359<br />
18 – 25 Jahre <strong>1.</strong>076 <strong>1.</strong>037 <strong>1.</strong>056 84.570<br />
25 – 35 Jahre 2.297 2.234 2.113 187.083<br />
35 – 45 Jahre <strong>1.</strong>847 <strong>1.</strong>831 <strong>1.</strong>927 172.833<br />
45 – 60 Jahre 2.355 2.275 2.207 187.041<br />
60 Jahre und älter 2.614 2.665 2.748 223.866<br />
Ausländer 2.917 ( 23 %) 2.917 (23,5%) 2.926 (23,8 %) 189.030 (18,6 %)<br />
Ausländer 0-18 Jahre 764 (31,2%<br />
der<br />
0-<br />
18jähr.Einw.)<br />
762 (32% der<br />
0-18jähr.Einw.)<br />
731 (32,4% der<br />
0-18jähr.Einw.)<br />
40.002 (24,6%<br />
der 0-<br />
18jähr.Einw.)<br />
Haushalte 5.981 5.900 5.897 513.261<br />
Haushalte mit Kindern <strong>1.</strong>439 <strong>1.</strong>400 <strong>1.</strong>325 96.828<br />
Haushalte mit 3 und<br />
mehr Kindern<br />
181 178<br />
(davon 92 dt.,<br />
158 1<strong>1.</strong>177<br />
86 Ausländer)<br />
Alleinerziehende 344 341 343 ( 25,9 % ) 23.982<br />
Haushalte<br />
Sozialhilfequote 10,7 % 11,6 % 10,8 % 6,8 %<br />
Haushalte mit<br />
689<br />
753<br />
728<br />
Sozialhilfebezug (11,5% d. (12,8% d. HH) ( 12 % d. HH))<br />
Sozialhilfeempfänger<br />
Kinder u. Jugendliche<br />
(0-18 Jahre)<br />
HH)<br />
462<br />
(18,9 % der<br />
Kinder u. Jgl.)<br />
494<br />
(21 % der<br />
Kinder u. Jgl.)<br />
438<br />
(19% der<br />
Kinder u. Jgl)<br />
38.660<br />
( 7,5 % d. HH)<br />
2<strong>1.</strong>976<br />
(13,% % der<br />
Kinder u. Jgl.)<br />
Arbeitslosenquote 19,5 % 19,2 % 16,2 % 11,5 %<br />
Arbeitslose Jugendliche 11,6 % (118) 11,9 % (118) 10,3 % (98) 8,1 % (90)<br />
(unter 25 Jahre)<br />
Wohndauer in der<br />
Wohnung<br />
Bis 2 Jahre 21,5 % 23,6 % 21,7 % 23,6 %<br />
2 – 5 Jahre 15,5 % 18,4 % 20,3 % 20,5 %<br />
5 Jahre und länger 62,9 % 58,0 % 58 % 55,9 %<br />
Anteil<br />
Sozialwohnungen<br />
36,4% 27,8 % <strong>1.</strong>486 (24,4 %) 13 %<br />
-9- Modellprojekt Buchheim
Nach den Erhebungen der Jugendhilfeplanung der Stadt Köln liegt der<br />
Stadtteil Buchheim auf Rang 12 ( insgesamt 269 Ränge / Sozialräume) der<br />
Wohnbereiche mit besonderem Jugendhilfebedarf.<br />
Die Rangliste basiert auf Strukturdaten, die als Indikator für die soziale<br />
Lebensrealität von Kindern, Jugendlichen und Familien im Stadtviertel gelten<br />
können, so die Daten zur Einwohnerstruktur ( Altersgruppen, Nationalitäten),<br />
Daten zur räumlichen Situation, Daten zur sozialen Lage ( Sozialhilfebezug,<br />
Einkommenssituation, Arbeitslosigkeit).<br />
Die Schwerpunktgebiete<br />
Das Hermann-Kunz-Gebiet ist eine im Jahre 1956 entstandene Siedlung des<br />
sozialen Wohnungsbaus. Mittelpunkt bildet die Hermann-Kunz-Straße. Die zwei<br />
Parallelstraßen Johanniterstraße im Osten und Ackerstraße im Westen, sowie<br />
die Tempelherrenstraße im Süden und die Dellbrücker Straße im Norden bilden<br />
die Grenzen des Gebietes.<br />
Die Siedlung ist ein reines Wohngebiet und umfasst ca. 600 Wohneinheiten, die<br />
größtenteils als Gewährleistungswohnungen durch das Wohnungsamt belegt<br />
werden. Die Wohnungen haben eine durchschnittliche Größe von 50 qm und<br />
verfügen über keine Heizung.<br />
Der Mieterrat Hermann-Kunz-Siedlung hat sich für eine<br />
Modernisierungsmaßnahme in Form des Heizungseinbaus stark gemacht, die<br />
seit Mitte dieses Jahres umgesetzt wird.<br />
Die Siedlung verfügt über eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten, größere<br />
Einkäufe können in Supermärkten auf der Frankfurter Straße getätigt werden.<br />
Die Alterstruktur zeichnet sich durch den hohen Anteil der Kinder im Alter von 0-<br />
14 Jahren aus, der mit 32 % mehr als doppelt so hoch ist wie der<br />
gesamtstädtische Anteil dieser Altersklasse ( Ergebnis der Bewohnerbefragung<br />
im Rahmen des M.A.G.S.-Projektes „Stadtteilbezogene Prävention“, 1998).<br />
Das Wohngebiet Gronauer Straße liegt im nördlichen Teil Buchheims und<br />
bildet durch seine Trennung vom restlichen Stadtteil durch die Bergisch-<br />
Gladbacher Straße und Begrenzung durch Autobahn ein in sich<br />
abgeschlossenes verinseltes Wohngebiet.<br />
Im Wohngebiet leben 1207 Einwohner, davon 294 Kinder und Jugendliche.<br />
In 161 der insgesamt 497 Hauhalte des Wohngebiets leben Kinder.<br />
Die 3-4 geschossigen Wohnhäuser und vier Hochhäuser sind größtenteils im<br />
Besitz der GAG, in dreien der Häuser sind Gewährleistungswohnungen. Für<br />
diese und auch für Teile der GAG-Wohnungen hat das Wohnungsamt das<br />
Belegrecht.<br />
Das Wohngebiet verfügt über keinerlei Infrastruktur mit Ausnahme eines<br />
Kiosks, dafür über viele Grünflächen und Spielmöglichkeiten.<br />
Modellprojekt Buchheim -10-
<strong>1.</strong>2. Vorgeschichte und Entwicklung der Projektidee<br />
Der für den Sozialraum zuständige Allgemeine Soziale Dienst des<br />
Bezirksjugendamtes Mülheim stellte in den vergangenen Jahren immer wieder<br />
fest, dass die Problemlagen des Stadtteils und die damit verbundenen<br />
Problemlagen der BewohnerInnen, insbesondere der Familien, eine<br />
umfassende Bearbeitung erfordern.<br />
Durch Stellenerweiterungen erhoffte man, einer Entwicklung begegnen zu<br />
können, die sich durch steigenden Jugendhilfebedarf, der Zunahme von<br />
Gewalt und einer kontinuierlichen Destabilisierung des Stadtteils ausdrückte.<br />
Der Allgemeine Sozialen Dienstes konnte dieser Entwicklung nicht adäquat<br />
begegnen – der steigende Jugendhilfebedarf und die zunehmenden „harten<br />
Fälle“ beließen unzureichende Kapazitäten für die Bearbeitung<br />
einzelfallübergreifender und strukturell bedingter Probleme.<br />
Durch die Gründung der Buchheimer Selbsthilfe e.V. im Jahre 1991 war<br />
erstmals ein Träger vor Ort, der sich innerhalb der Gemeinwesenarbeit für die<br />
Belange und Probleme der BewohnerInnen und des Stadtteils zuständig sah<br />
und Ressourcen für deren Bearbeitung inne hatte.<br />
Die Vielfalt und Qualität der Kooperationen, die steuernd in den Sozialraum<br />
wirken, war schon vor Projektinstallierung beispielhaft. In den vergangenen<br />
Jahren verstärkte das ASD-Team seine Arbeit in den Kooperationen und<br />
initiierte eine Reihe zusätzlicher sozialraumbezogener Arbeitsfelder.<br />
Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit der innerhalb der Vernetzung<br />
beteiligten Institutionen, dem Ausbau der Aufgaben der Buchheimer Selbsthilfe<br />
e.V., dem enormen Einsatz von Jugendhilfemitteln und dem hohen Maß an<br />
Engagement des ASD-Teams konnte eine Stabilisierung des Sozialraums,<br />
insbesondere des Hermann-Kunz-Gebietes erreicht werden.<br />
Eine künftige Reduzierung der Jugendhilfekosten war jedoch nicht absehbar.<br />
Die fortwährende Beanspruchung der TeamkollegInnen durch die weit über das<br />
durchschnittliche Maß hinausgehende Wahrnehmung von Planungs-<br />
Untersuchungs- und Koordinationsaufgaben führte zur ständigen<br />
Überbelastung.<br />
Im Bereich der Jugendhilfe existierte bisher außer mit der Buchheimer<br />
Selbsthilfe e.V. keine sozialraumbezogene Zusammenarbeit mit Trägern der<br />
freien Jugendhilfe.<br />
Die ASD-MitarbeiterInnen sahen im sozialraumorientierten Arbeitsansatz die<br />
Möglichkeit, dem nachweislich steigenden Bedarf an Hilfen zur Erziehung und<br />
den Problemlagen vor Ort adäquat zu begegnen und entwickelten erste Ideen<br />
der sozialraumorientierten Jugendhilfe.<br />
-11- Modellprojekt Buchheim
Die Zusammenarbeit und die gewonnen Erfahrungen innerhalb der<br />
Einzelfallarbeit des ASD mit den freien Trägern Amt für Diakonie und<br />
Neukirchener Erziehungsverein, Köln bewirkten einen fachlichen Austausch<br />
und das Andenken neuer Arbeitsansätze über die Fallarbeit hinaus.<br />
Es entwickelten sich gemeinsame Ideen zur Bearbeitung der<br />
Problemlagen des Sozialraumes in Hinblick auf Optimierung der<br />
Jugendhilfeangebote und der notwendigen infrastrukturellen<br />
Verbesserung.<br />
Die Leitgedanken des ASD dabei waren:<br />
° Dem Bedarf an Unterstützung und Angeboten muss vor Ort niedrigschwellig<br />
und frühzeitig entsprochen werden.<br />
° Durch die Ermöglichung des frühzeitigen Zugangs zu Unterstützung und<br />
Hilfen vor Ort können Problemlagen der Familien schon zu einem Zeitpunkt<br />
bearbeitet werden, bevor sich diese zu einem „Fall“ entwickeln und der ASD<br />
tätig werden muss > Prävention.<br />
° Die wandelnden Problemlagen erfordern eine schnelle und flexible<br />
Entwicklung von Jugendhilfemaßnahmen.<br />
° Die „Vor-Ort-Präsenz“, d.h. die Nähe zum Sozialraum und seinen<br />
BewohnerInnen, ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Problemlagen,<br />
Entwicklungen und Tendenzen. Somit kann frühzeitig interveniert werden.<br />
° Sozialraumrelevante Themen wie unzureichende Infrastruktur, Gewalt,<br />
Drogen u.a. können thematisiert und ( innerhalb der Vernetzung) bearbeitet<br />
werden.<br />
° Einzelfallübergreifendes Vorgehen wird durch die „ganzheitliche“ Sichtweise<br />
ermöglicht, wie bspw. bei Bandenbildung von Kindern oder Jugendlichen.<br />
° Eine gemeinsame Haltung im Sozialraum wie: „ Hier wird Gewalt nicht<br />
geduldet“ kann entwickelt und im Sozialraum sichtbar gemacht werden.<br />
Das Amt für Diakonie als Anbieter einzelfallbezogener Sozialpädagogischer<br />
Familienhilfe in verschiedenen Stadtteilen mit übergreifender Gruppenarbeit<br />
und der Möglichkeit der internen Vernetzung zu z.B. Schuldnerberatung,<br />
Mutterkindstiftung u.ä.<br />
und der<br />
Neukirchener Erziehungsverein, Köln als Anbieter ambulanter und flexibler<br />
Jugendhilfeangebote vor Ort in Köln mit der Möglichkeit intern differenzierte<br />
stationäre Jugendhilfeangebote mit einzubinden.<br />
verfolgten folgende Ideen und Interessen bei der Projektbeteiligung:<br />
° Sozialräumliches Arbeiten als reizvoller, wichtiger und ergänzender neuer<br />
Arbeitsansatz.<br />
° Intensivere Zugänge zu und das Wissen um vorhandene Ressourcen in einem<br />
Stadtteil.<br />
Modellprojekt Buchheim -12-
° Beteiligung an einem innovativen Prozess.<br />
° Entwicklung neuer Ansätze in der Jugendhilfe und in der Zusammenarbeit mit<br />
anderen Trägern ( Chancen zur Absicherung und Gewinnung neuer<br />
finanzieller Ressourcen).<br />
° Präventive Chancen.<br />
° Umsetzung einer wertschätzenden und akzeptierenden Grundhaltung<br />
gegenüber den Menschen im Sozialraum.<br />
Die Buchheimer Selbsthilfe e.V. ( BuchSe) als langjähriger Träger von<br />
Gemeinwesenarbeit vor Ort sah in der Projektbeteiligung:<br />
° Chance einer sinnvollen Ergänzung und Weiterentwicklung der<br />
sozialräumlichen und bedarfsgerechten Angebotsstruktur für Kinder,<br />
Jugendliche, Familien und Alleinerziehende.<br />
° Konsequente Weiterführung der vorhandenen Vernetzungsstrukturen.<br />
Die Erfahrungen der einzelnen Träger und des Allgemeinen Sozialen Dienstes<br />
mündeten in das Konzept „Sozialraumorientierte Vernetzung von<br />
Jugendhilfe“.<br />
Das Jugendamt der Stadt Köln<br />
Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familie der Stadt Köln und das<br />
Bezirksjugendamt Mülheim unterstützten die Projektidee, da hier parallel<br />
Überlegungen zur Entwicklung und Umsetzung der Sozialraumorientierung in<br />
der Diskussion waren.<br />
Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familie sah die Voraussetzungen für die<br />
Erprobung des neuen Arbeitsansatzes erfüllt, die mit einem hochmotivierten<br />
und engagierten Team des Allgemeinen Sozialen Dienstes, qualifizierten<br />
Kooperationspartnern der freien Jugendhilfeträger und den<br />
Vernetzungsstrukturen innerhalb des Sozialraumes gegeben waren.<br />
Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familie finanziert das Modellprojekt mit<br />
einer dreijährigen Laufzeit aus Mitteln der Jugendhilfe.<br />
Gemeinsam mit allen Projektbeteiligten<br />
Amt für Kinder, Jugend und Familie<br />
Bezirksjugendamt Mülheim, ASD Sozialraumteam Buchheim<br />
Amt für Diakonie<br />
Neukirchener Erziehungsverein, Köln<br />
Buchheimer Selbsthilfe e.V.<br />
wurde das Konzept „ Modellprojekt Buchheim – Sozialraumorientierte<br />
Vernetzung von Jugendhilfe“ abgestimmt und in einer<br />
„Projektvereinbarung“ beschlossen.<br />
-13- Modellprojekt Buchheim
Sozialraumorientierte Vernetzung<br />
von Jugendhilfe<br />
” Modell Buchheim”<br />
in Verbindung und Kooperation mit:<br />
Fachbereich Jugend und Familie, Köln- Mülheim<br />
Amt für Diakonie, Köln<br />
Kinder- und Jugendhilfe-Büro Köln des Neukirchener Erziehungsvereins<br />
Buchheimer Selbsthilfe e.V.<br />
Amt für Kinderinteressen – Jugendhilfeplanung<br />
-14-
Projektvereinbarung<br />
Am ”Modellprojekt Buchheim” nehmen ( nachfolgend ”Projektbeteiligte” genannt )<br />
- die Träger:<br />
Amt für Diakonie<br />
Kinder- und Jugendhilfebüro köln des Neukirchener Erziehgungsverein<br />
Buchheimer Selbsthilfe Köln e.V.<br />
- das Bezirksamt Mülheim - Fachbereich Jugend und Familie -<br />
- die Zentrale des Jugendamtes<br />
teil.<br />
Die Projektbeteiligten schließen folgende Vereinbarung:<br />
<strong>1.</strong><br />
Die Projektbeteiligten verpflichten sich, auf der Basis des als Anlage beigefügten<br />
Konzeptes ”Modellprojekt Buchheim” tätig zu werden.<br />
2.<br />
Die Stadt Köln zahlt den Trägern für die Dauer des Projektes die für die Wahrnehmung<br />
der Aufgabe erforderlichen Personal- und Sachmittel gemäß Konzeption. Der<br />
Personaleinsatz von Seiten der Träger erfolgt nur in Verbindung mit einer zeitgleich<br />
angemieteten geeigneten Räumlichkeit. Die Stadt Köln zahlt den Trägern vierteljährlich<br />
im Voraus einen pauschalierten Betrag. Am Ende eines jeden Jahres erfolgt eine<br />
Schlußabrechnung, die die tatsächlichen Kosten berücksichtigt.<br />
3.<br />
Eine Haftung der Stadt Köln für Schäden jeglicher Art, die den Trägern, deren Personal<br />
oder von Trägern beauftragten Dritten in Erfüllung dieser Vereinbarung erwachsen wird<br />
ausgeschlossen, soweit dies nach gesetzlichen Bestimmungen zulässig ist.<br />
4.<br />
Die Träger dürfen ihre Rechte und Pflichten aus dieser Vereinbarung weder ganz noch<br />
teilweise auf Dritte übertragen.<br />
5.<br />
Eine Förderung der Träger durch die Stadt Köln erfolgt grundsätzlich jeweils im<br />
Rahmen der im Haushaltsplan der Stadt Köln veranschlagten Mittel.<br />
- 15 -
Sollte sich während eines Haushaltsjahres die Finanzsituation der Stadt erheblich<br />
verschlechtern und die veranschlagten Mittel nach Erlass einer<br />
haushaltswirtschaftlichen Sperre durch den Stadtkämmerer nicht mehr in vollem<br />
Umfang zur Verfügung stehen, verpflichten sich die Vertragspartner, über die Höhe der<br />
Personal- und Sachkostenzuschüsse mit dem Ziel der Reduzierung neu zu verhandeln.<br />
6.<br />
Die Vereinbarung beginnt am 0<strong>1.</strong>02.2000 und endet am 3<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>2003. Sie kann jeweils<br />
mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende des Kalenderjahres gekündigt werden.<br />
Jeder Projektbeteiligte ist zu einer außerordentlichen sofortigen Kündigung der<br />
Vereinbarung berechtigt, wenn ein anderer Projektbeteiligter in erheblicher Weise<br />
gegen die Bestimmungen dieser Vereinbarung verstößt.<br />
Die Kündigung bedarf der Schriftform.<br />
7.<br />
Bei Beendigung der Vereinbarung ist die Stadt Köln berechtigt, grundlegend die<br />
weitere Erledigung der übertragenen Aufgaben zu bestimmen.<br />
Es besteht keine Verpflichtung der Stadt, das Personal oder sonstige Verpflichtungen<br />
der Träger zu übernehmen.<br />
8.<br />
Zusatzvereinbarungen und Änderungen bedürfen der Schriftform,<br />
Nebenabreden sind nicht getroffen.<br />
Köln, den<br />
- 16-
Einleitung<br />
Konzept Modellprojekt Buchheim<br />
<strong>1.</strong> Ausgangssituation<br />
2. Der Sozialraum<br />
2.1 Geografie des Sozialraumes<br />
2.2 Bevölkerungseckdaten<br />
2.3 Die Problemlagen<br />
2.4 Der ASD vor Ort<br />
2.5 Das Hilfesystem vor Ort<br />
2.6 Sozialraumbezogene steuernde Kooperationen<br />
2.7 Jugendhilfemaßnahmen vor Ort<br />
3. Kooperationsmöglichkeiten mit dem Amt für Diakonie,.der Buchheimer<br />
Selbsthilfe und dem Kinder- und Jugendhilfebüro Köln des Neukirchener<br />
Erziehungsvereins<br />
3.1 Ist-Stand<br />
3.2 Familienunterstützende Hilfen und Arbeit mit allein erziehenden Müttern<br />
im Schwerpunktgebiet Hermann-Kunz-Straße<br />
3.2.1 Situationsbeschreibung<br />
3.2.2 Bisherige Hilfen<br />
3.2.3 Kooperationsziele im Schwerpunktgebiet Hermann-Kunz-Straße<br />
3.2.4 Arbeitsansatz - konkrete Umsetzung der familienunterstützenden Hilfen<br />
3.2.5 Sach- und Raumausstattung<br />
3.2.6 Personelle Ausstattung<br />
3.3 Installierung einer flexiblen Hilfe im Bereich Gronauer Straße<br />
3.3.1 Situationsbeschreibung<br />
3.3.2 Bisherige Hilfen<br />
3.3.3 Kooperationsziele im Bereich Gronauer Straße<br />
3.3.4 Arbeitsansatz<br />
3.3.5 Sach- und Raumausstattung<br />
- 17 -
3.3.6 Personelle Ausstattung<br />
3.3.7 Projektkosten<br />
4. Koordination und Arbeitsstruktur<br />
4.1 Projektleitung<br />
4.2 Koordination<br />
4.3 Die Arbeitsstruktur<br />
- 18 -
Einleitung<br />
Für den sozialräumlich zu begrenzenden Bezirk Köln-Buchheim soll durch einen<br />
besonderen Schwerpunkt auf interdisziplinäre und gemeinwesenorientierte<br />
Arbeitsansätze die Perspektiven für eine Optimierung vorhandener (Jugend-<br />
)Hilfeangebote entwickelt und überprüft werden.<br />
Das Jugendamt Köln verfügt zwar über ein breites differenziertes Angebotsspektrum<br />
erzieherischer Hilfen, deren weitere Gestaltung und Entwicklung werden allerdings<br />
durch die zunehmende Begrenzung verfügbarer öffentlicher Mittel beeinflußt.<br />
Es ist daher notwendig, dass unter Wahrung des Rechtsanspruches einer Hilfe zur<br />
Erziehung im Einzelfall Jugendhilfeleistungen möglichst frühzeitig und wirkungsvoll<br />
angeboten und durchgeführt werden.<br />
Als fachpolitische und kommunale Grundlage für die Projektinitiierung und -<br />
durchführung ist der Jugendhilfeteilplan ”Hilfe zur Erziehung” <strong>1.</strong> Stufe von 1999 zu<br />
nennen.<br />
Die Planungselemente der 2. Stufe des Jugendhilfeteilplanes - die Projektförderung<br />
und die Weiterentwicklung familienergänzender Maßnahmen – werden in diesem<br />
Modellprojekt umgesetzt.<br />
Das vorliegende Konzept gilt als Grundlage für einen Startbeginn des Projektes und ist<br />
Kern des Kooperationskontraktes mit den Beteiligten des Projektes.<br />
Im Sinne der Entwicklung der inhaltlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen<br />
ist es allerdings unerlässlich, das Konzept im Verlauf zu konkretisieren und den<br />
Erfordernissen entsprechend fortzuschreiben.<br />
- 19 -
Konzept Modellprojekt Buchheim<br />
<strong>1.</strong> Ausgangssituation im Stadtteil Buchheim<br />
Ausgangssituation im Fachbereich Jugend und Familie, Köln-Mülheim<br />
Der Sozialraum Buchheim ist durch vielfältige Problemlagen gekennzeichnet.<br />
Durch eine gute institutionelle Vernetzung konnte der dort seit Jahren enorme<br />
Einsatz personeller und finanzieller Ressourcen der Jugendhilfe auf hohem<br />
Niveau stabilisiert werden. Der überwiegend einzelfallbezogene Ansatz des<br />
ASD, der seinen Ausdruck in vielen neben- und nacheinander installierten<br />
Hilfen auf engem Raum findet, wird zum Hemmnis für die Bearbeitung<br />
strukturell bedingter Probleme. Sozialräumliche Entwicklungen können nur<br />
ungenügend in ihrer Komplexität erfasst und entsprechend bearbeitet werden.<br />
Der ASD begegnet den Problemen im Wesentlichen reaktiv und<br />
segmentierend.<br />
Die Entwicklung einzelfallübergreifender Hilfen gelingt aufgrund fehlender<br />
Kapazitäten, unklarer formeller und mangelnder organisatorischer<br />
Voraussetzungen nur bruchstückhaft.<br />
Angestrebt wird die Kooperation mit den freien Trägern, um<br />
- die schnelle und flexible Entwicklung von Jungendhilfemaßnahmen<br />
entsprechend<br />
sich wandelnder Problemlagen,<br />
- die Erschließung brachliegender Selbsthilfepotentiale,<br />
- die stärkere Nutzung der Ressourcen vor Ort,<br />
- die Verbesserung der vorhandenen Vernetzung zu ermöglichen.<br />
Über die anfänglich punktuelle Zusammenarbeit zwischen ASD, dem Amt für<br />
Diakonie, die Buchheimer Selbsthilfe und dem Kinder- und Jugendhilfebüro<br />
hinaus wird eine langfristige umfassendere sozialraumbezogene Kooperation<br />
angestrebt.<br />
Das entwickelte Konzept ist eine Möglichkeit der Gestaltung der Kooperation.<br />
Die Ergebnisse und Erkenntnisse im Modellverlauf der kommenden 3 Jahre<br />
sollen in die Gestaltung der Kooperation über diesen Zeitraum hinaus<br />
einfliessen.<br />
2. Der Sozialraum<br />
2.1 Geografie des Sozialraumes<br />
Der Sozialraum ist im Wesentlichen deckungsgleich mit den Grenzen des<br />
Stadtteils<br />
Buchheim. Er ist das Einzugsgebiet der Grundschulen Alte Wipperfürther<br />
Straße,<br />
An St. Theresia und der Hauptschule Wuppertaler Straße. Er findet seine<br />
Begrenzung<br />
im Westen durch die S-Bahn-Trasse Mülheim/Buchforst, im Süden durch<br />
die<br />
Stadtautobahn, im Westen durch den Buchheimer- und Herler Ring sowie die<br />
A 3 und<br />
im Norden durch die Piccoloministraße.<br />
-20-
2.2 Bevölkerungseckdaten (im Vergleich die gesamtstädtischen Zahlen)<br />
- Im Sozialraum leben ca. 12.600 Einwohner. Gesamtstädtisch <strong>1.</strong>01<strong>1.</strong>912<br />
- Davon sind ca. 2.900 ausländische Mitbürger (23,9%) 190.494 (18,8%)<br />
- Im Bezirk leben mit ca. 2.500 Kindern und Jugendlichen<br />
prozentual wesentlich mehr 0-18jährige als in der Gesamtstadt. 162.664 (16,1%)<br />
- Der Anteil der Sozialhilfeempfänger beträgt 10,7% 7,4%<br />
- Der Anteil der Arbeitslosen liegt bei 19,5% 14,1%<br />
(Alle Daten beziehen sich auf den Stichtag 3<strong>1.</strong>12.98<br />
Quelle: Amt für Statistik Köln.)<br />
2.3 Die Problemlagen<br />
Die Problemlagen konzentrieren sich vor allem in den Bereichen Gronauer Straße,<br />
Mülheimer Ring, Wichheimer Straße, Modemannstraße und dem Hermann-Kunz-<br />
Gebiet. Prägend sind:<br />
- die extrem hohe Arbeits- und Jugendarbeitslosigkeit<br />
- der hohe Anteil an Sozialhilfebeziehern<br />
- der große Anteil der alleinerziehenden Mütter ohne Berufsausbildung<br />
- der hohe Anteil der Kinder mit Entwicklungsrückständen (25 %)<br />
- die Konzentration der Alkohol- und Drogenproblematik<br />
- der Drogenkonsum unter Jugendlichen<br />
- die hohe Gewaltbereitschaft<br />
- instabile Familiensysteme/gravierende Erziehungsdefizite<br />
- geringe schulische und berufliche Bildung<br />
- nicht ausreichende Hortversorgung<br />
- fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche.<br />
2.4 Der ASD vor Ort<br />
Der ASD ist mit einem Sozialraumteam von 4 Mitarbeitern in dem beschriebenen<br />
Bereich tätig. Zuständigkeiten innerhalb des Sozialraums werden nach Straßen<br />
unterteilt. Die 14-tägige kollegiale Beratung bietet neben den Fallbesprechungen<br />
wenig Zeit zur Erörterung fallübergreifender sozialraumbezogener Probleme. In<br />
der Vergangenheit gelang es nur bruchstückhaft und mit großen zeitlichen<br />
Unterbrechungen, strukturbedingte oder fallübergreifende Problemlagen zu<br />
bearbeiten.<br />
Der ASD ist in verschiedene institutionelle Netzwerke vor Ort eingebunden.<br />
2.5 Das Hilfesystem vor Ort<br />
Die Palette der Anbieter ambulanter und stationärer Hilfen:<br />
- sozialpädagogische Einzelfallhilfen nach § 27 KJHG installiert durch den ASD.<br />
- soziale Gruppenarbeiten nach § 29 KJHG installiert durch den ASD.<br />
- die Buchheimer Selbsthilfe, als Anbieter familienunstützender Leistungen.<br />
- die Buchheimer Selbsthilfe, als Koordinationspartner bei der Installierung und Begleitung<br />
sozialer Gruppenarbeiten nach § 29 KJHG.<br />
- Angebote der Buchheimer Selbsthilfe für Kinder und Jugendliche, allein<br />
erziehende<br />
Mütter, unterstützungsbedürftige Familien und BSHG-Beratung.<br />
-21-
2.6 Sozialraumbezogene steuernde Kooperationen<br />
Im Sozialraum gibt es seit Jahren eine gute und umfassende Zusammenarbeit aller<br />
Institutionen. Die Zusammenschlüsse arbeiten mit unterschiedlichen teilweise sich<br />
überschneidenden Aufgabenstellungen:<br />
- Qualitätszirkel/Koordination gesundheitlicher Hilfen/Verbesserung der Frühförderung<br />
(Teilnehmer: Gesundheitsamt, ASD, Ärzte, Kita’s, Frühförderzentrum, usw.).<br />
- Belegungssteuerungsausschuß für die Wohnungsbelegung (Teilnehmer: Wohnungsamt,<br />
Wohnungsbaugesellschaft Grund und Boden, ASD).<br />
- Stadtteilkonferenz (Teilnehmer: Vertreter aller relevanten Institutionen wie Schulen,<br />
Kirchengemeinden, Kita’s, ASD, Wohnungsamt und Wohnungsbaugesellschaft).<br />
- Einzelfall- und sozialraumbezogene Kooperation von ASD und Buchheimer<br />
Selbsthilfe.<br />
- Mülheimer Bürgerdienste (Teilnehmer: Alle Institutionen im Bereich Mülheim).<br />
- Kooperation zwischen 51, den Schulen und dem ASD bezüglich einer Untersuchung<br />
zum Thema Gewalt unter Kindern.<br />
- Kooperation zwischen 51 und ASD bezüglich Prüfung von Möglichkeiten der<br />
Installierung<br />
von Streetwork.<br />
2.7 Jugendhilfemaßnahmen vor Ort<br />
Der Sozialraum setzt sich aus insgesamt 50 Straßen zusammen. Die ca. 100<br />
Jugendhilfemaßnahmen (§§ 27 - 42 KJHG) konzentrieren sich in 19 dieser 50<br />
Straßen.<br />
Hierbei ist festzustellen, daß sich die<br />
Gronauer Straße,<br />
Hermann-Kunz-Straße,<br />
Johanniterstraße,<br />
Ackerstraße,<br />
Arnsberger Straße,<br />
Tempelherrenstraße und<br />
Dellbrücker Straße<br />
durch besonderen Jugendhilfebedarf auszeichnen.<br />
Im Zeitraum vom <strong>1.</strong>7.1998 - 30.6.1999 betrugen die Jugendhilfeleistungen<br />
insgesamt:<br />
DM 3.690.679,79<br />
Für den stationären Bereich beliefen die Kosten sich auf DM 3.125.765,80<br />
Für den ambulanten Bereich betrugen die Kosten DM 564.913,99<br />
Einschließlich einer kalkulierten jährlichen Pflegesatzsteigerung von 2,5% würden in<br />
den kommenden 3 Jahren bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen<br />
DM <strong>1.</strong>620.000 aufgebracht werden müssen.<br />
Ziel ist es, einschließlich der Projektkosten, die Summe von DM 1<strong>1.</strong>620.000 nicht zu<br />
überschreiten.<br />
-22-
3. Kooperationsmöglichkeiten mit dem Amt für Diakonie, der Buchheimer<br />
Selbsthilfe und dem Kölner Kinder- und Jugendhilfebüro des<br />
Neukirchener Erziehungsvereins<br />
3.1 Ist-Stand<br />
Die Vielfalt und Qualität der Kooperationen, die steuernd in den Sozialraum<br />
wirken, ist beispielhaft. In den vergangenen 3 Jahren verstärkte das ASD-<br />
Team seine Arbeit in den Kooperationen und initiierte eine Reihe zusätzlicher<br />
sozialraumbezogener Arbeitsfelder (siehe 2.6.).<br />
Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen, dem<br />
Ausbau der Aufgaben der Buchheimer Selbshilfe, dem enormen Einsatz von<br />
Jugendhilfemitteln und dem hohen Maß an Engagement des ASD-Teams<br />
konnte eine Stabilisierung des Wohngebietes erreicht werden. Eine künftige<br />
Reduzierung der Jugendhilfekosten ist jedoch nicht absehbar.<br />
Die Ergebnisse der jährlichen Einschulungsuntersuchungen des<br />
Gesundheitsamtes hinsichtlich der Schulreife und der Entwicklungsdefizite der<br />
einzuschulenden Kinder sowie die Entwicklung der Bevölkerungszusammensetzung<br />
(siehe 3.2.<strong>1.</strong>) sprechen für eine künftige Zunahme der<br />
Hilfe zur Erziehung bei Fortführung der bisherigen Arbeitsweise. Die<br />
fortwährende Beanspruchung der Teamkollegen durch die weit über das<br />
durchschnittliche Maß hinausgehende Wahrnehmung von Planungs-,<br />
Untersuchungs- und Koordinationsaufgaben führte zur ständigen Überlastung.<br />
Die bisher erreichte Qualität der Arbeit und die Stabilisierung des Wohngebietes<br />
und damit der Kosten der Hilfe zur Erziehung auf hohem Niveau ist<br />
mit dem bisherigen Arbeitseinsatz und den personellen Kapazitäten dauerhaft<br />
nicht zu gewährleisten.<br />
Im Bereich der Jugendhilfe existierte bisher außer mit der Buchheimer<br />
Selbsthilfe keine sozialraumbezogene Zusammenarbeit mit erfahrenen<br />
Jugendhilfeträgern. Ziel ist, über die punktuelle gemeinsame Bearbeitung<br />
sozialraumbezogener Problemlagen mit dem Amt für Diakonie und mit dem<br />
Kinder- und Jugendhilfebüro Köln/Neukirchen-Vluyn zu einer umfassenderen<br />
Kooperation zu kommen, die die Verbesserung der Lebensbedingungen und<br />
Chancen im Wohngebiet in ihre Aufgaben einschließt. Erste gemeinsame<br />
Projekte sollen zu den Themen:<br />
- familienunterstützende Hilfen für allein erziehende Mütter im<br />
Schwerpunktgebiet Hermann-Kunz-Straße,<br />
- familienunterstützende Hilfen, Arbeit mit Eltern gewalttätiger Kinder im<br />
Bereich Gronauer Straße entwickelt werden.<br />
3.2 Familienunterstützende Hilfen und Arbeit mit alleinerziehenden Müttern im<br />
Schwerpunktgebiet Hermann-Kunz-Straße<br />
3.2.1 Situationsbeschreibung<br />
- 41 % aller Kinder des Wohngebietes leben bei alleinerziehenden Müttern.<br />
- Die Schulbildung und berufliche Qualifikation dieser Mütter ist gering (37,5 %<br />
haben keinen Schulabschluß).<br />
- 25 % der Kinder des Wohngebietes haben gravierende Entwicklungsverzögerungen<br />
und können nicht regulär eingeschult werden.<br />
- Die Wohnungen im Wohngebiet sind klein, schlecht isoliert und teilweise<br />
feucht.<br />
- - Ein großer Teil der Frauen lebt von Sozialhilfe (81,25 %).<br />
- Neben den Alleinerziehenden per Definition gibt es eine Reihe<br />
- Alleinerziehender, die verheiratet sind, jedoch die Versorgung, Erziehung und<br />
Verantwortung alleine tragen.<br />
-23-
- Rund-um-die-Uhr Beanspruchung führt zur Überforderung der Mütter, mangelnder<br />
Förderung der Kinder usw.<br />
- Persönliche und berufliche Perspektiven haben die oft jungen Frauen völlig abgeschrieben.<br />
- Hilfen des Jugendamtes werden in der bisher geleisteten Form der Situation nur<br />
teilweise gerecht (sie werden oft zu spät in Anspruch genommen, nur in ungenügendem<br />
Umfang akzeptiert oder als zu eng abgelehnt).<br />
Siehe Dokumentation der Buchheimer Selbsthilfe e.V.: Ergebnisse der<br />
Bewohnerbefragung im Rahmen des M.A.G.S.-Projektes ”Stadtteilbezogene<br />
Prävention”<br />
3.2.2 Bisherige Hilfen<br />
- Ca. 25 alleinerziehende Mütter mit zusammen 50 Kindern des Sozialraumes<br />
nehmen Angebote und Hilfen der Buchheimer Selbsthilfe in Anspruch.<br />
Mindestens 15 dieser Mütter haben nachweislich sporadisch Kontakt zum<br />
Jugendamt. Ihr Hilfebedarf deckt das ganze Spektrum der unter 3.2.1<br />
genannten Probleme ab. In Krisensituationen kommt es immer wieder zu<br />
vorübergehenden oder langfristigen teuren und für die Familien belastenden<br />
Heimunterbringungen oft mehrerer Kinder.<br />
Die durch die Buchse geleisteten Hilfen erstrecken sich auf die Bereiche:<br />
- Sozialhilfeberatung<br />
- Beratung bei Wohnangelegenheiten<br />
(Wohnungssuche,Wohnungskündigungen,Räumungsklagen,Mietrückstände<br />
etc.)<br />
- Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen<br />
- Entwicklung von Lebensperspektiven<br />
- Krisenintervention<br />
- Beratung bei Erziehungsfragen<br />
- Vermittlung zwischen Jugendamt und Müttern<br />
- Beratung bei Partnerschaftsproblemen<br />
- Schuldnerberatung<br />
z.B.<br />
- Aktivierung der Selbsthilfepotentialen, Entwicklung von Mitwirkungsgremien (<br />
Mieterrat, Spielplatzpaten)<br />
- Ferienmaßnahmen<br />
- Freizeitaktivitäten mit Müttern<br />
- Vermittlung von gezielten Hilfen<br />
- 24-
Obwohl diese Hilfen von der ”Buchse” (Buchheimer Selbsthilfe) in der<br />
Vergangenheit<br />
aufgrund der knappen Personal-, Raum- und Finanzkapazitäten nicht im<br />
vollen Umfang angeboten werden konnten, ist in vielen Fällen eine deutliche<br />
Verbesserung der Lebensqualität der Mütter ( z.B. Entlastung durch<br />
Vermittlung von Kinderbetreuungen, Gruppen und Angeboten für Kinder,<br />
Verbesserung der finanziellen Lage, Austauschmöglichkeiten über Probleme<br />
mit anderen Frauen, Freizeitangebote wie z.B. Aerobic, Frauenfrühstück,<br />
Essen gehen, neue Wohnung etc.) und eine Entlastung des ASD<br />
festzustellen, da viele Probleme schon im Vorfeld abgeklärt werden können.<br />
Seit Juni dieses Jahres hat eine Personalreduzierung in der Buchheimer<br />
Selbsthilfe stattgefunden, die eine Einschränkung der Angebote für<br />
Alleinerziehende um ca. 50% ausmacht.<br />
Ein gezielter Ausbau der bisherigen Leistungen und ihre Weiterentwicklung<br />
entsprechend sich wandelnder Bedarfslagen in Abstimmung vom<br />
Diakonischen Werk, Buchheimer Selbsthilfe und ASD ist anzustreben. Seitens<br />
der Buchheimer Selbsthilfe wird die geplante Kooperation begrüßt.<br />
3.2.3.1 Kooperationsziele im Schwerpunktgebiet Hermann-Kunz-Straße<br />
- Verbesserung der Lebensqualität von Alleinerziehenden mit ihren Kindern<br />
- Verbesserung der Förderung und Erziehung der Kinder<br />
- Früherkennung von Krisen/Hilfen in Krisen<br />
- Prävention zur langfristigen Reduzierung der kostenintensiven<br />
erzieherischen Hilfen<br />
- Entwicklung von persönlichen Ressourcen und sozialen Kompetenzen.<br />
3.2.4 Arbeitsansatz - Konkrete Umsetzung der familienunterstützenden Hilfen<br />
Um die Ziele des Projektes zu erreichen, ist es einerseits erforderlich, die<br />
bestehenden Angebote aufrechtzuerhalten (Einschränkung der<br />
Personalkapazität in der Buchheimer Selbsthilfe um 50 %), bzw. in<br />
Teilbereichen zu erweitern. Andererseits reicht dieses Angebot bei weitem<br />
nicht aus, um die Zielgruppe ausreichend anzusprechen bzw. anzubinden. Die<br />
Erfahrung hat gezeigt, dass eine Kerngruppe über die Buchheimer Selbsthilfe<br />
e. V. zwar regelmäßig angesprochen werden kann, jedoch andere, z. B.<br />
türkische Familien, drogenabhängige Mütter sowie minderjährige Mütter die<br />
bestehenden Angebote kaum annehmen. Über die Anmietung von<br />
zusätzlichen Räumlichkeiten sowie die Initiierung neuer auf den Bedarf<br />
anderer Familien zugeschnittener Angebote ist die Möglichkeit gegeben, auch<br />
die anderen Familien anzusprechen. Über die Kooperation des Amtes für<br />
Diakonie als professionellem Anbieter erzieherischer Hilfen (SPFH) und der<br />
Buchheimer Selbsthilfe e. V. als bekannter und erfahrener<br />
Gemeinwesenträger vor Ort lassen sich gegenseitig ergänzende und<br />
unterstützende Hilfsangebote entwickeln. Denkbar ist hier eine große Palette<br />
von Angeboten, die sowohl in den Räumlichkeiten der Buchheimer Selbsthilfe<br />
e. V. als auch in den neu angemieteten Räumen stattfinden sollen:<br />
- Offene Angebote wie z. B. Mutter-Kind-Frühstück mit paralleler<br />
Kinderbetreuung,<br />
- Frauentreff etc.<br />
- Gruppenangebote wie Kochkurse (z. B. preiswerte und gesunde Ernährung<br />
oder Kochen mit Kindern), Yoga, Gymnastik etc.<br />
– Krisenintervention<br />
- 25 -
- Monatliche Veranstaltung zu Schwerpunkten wie z. B. Drogenprävention,<br />
sexueller Missbrauch, Gewalt, Erziehung.<br />
- Kleider- und Spielzeugaustausch für Kinder<br />
- Ausbau der Schuldnerberatung/Prophylaxe<br />
- Sozialberatung<br />
- Aufbau eines Babysitterdienstes/Leihomas/-Opas<br />
- Alphabetisierungskurse<br />
- Hausaufgabengruppen (gemeinsam mit den Eltern)<br />
Der Aufbau dieser Angebote erfordert eine längere Anlaufzeit. Zunächst soll<br />
durch die niedrigschwelligen, für die Bewohner attraktiven Angebote die<br />
Zielgruppe effektiv erreicht werden. Darüber hinaus soll durch aufsuchende<br />
Beratung und gezieltes Ansprechen der Mütter die Motivation zur Mitarbeit und<br />
die Initiierung adäquater Hilfen im Einzelfall erreicht werden. Familien, die<br />
bereits Erfahrung mit erzieherischen Hilfen (wie z. B. SPFH) hatten oder haben,<br />
sollen verstärkt in das Projekt mit eingebunden werden, um andere Familien zu<br />
ermutigen, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
Langfristiges Ziel ist bei allem die Hilfe zur Selbsthilfe und die verstärkte<br />
Übernahme der Gruppen durch Honorarkräfte und Ehrenamtliche.<br />
Über diese Angebote hinaus soll das Team die soziale Vernetzung im Stadtteil<br />
weiter ausbauen. Dies soll durch die Teilnahme an bereits bestehenden<br />
Arbeitskreisen erfolgen wie z. B. Stadtteilkonferenz Buchheim, Frühförderzirkel,<br />
Arbeitskreis Sozialhilfe, Arbeitskreis Kirchen, Bürgerdienste Mülheim etc. sowie<br />
der Knüpfung von Kontakten zu bisher nicht erreichten Institutionen, Firmen und<br />
Personen (z. B. Kolpingwerk, einzelne Kioskbesitzer im Viertel).<br />
3.2.5. Sach- und Raumausstattung<br />
Da die Räume des Kooperationspartners Buchheimer Selbsthilfe vollständig<br />
verplant sind, müssen für das Projekt geeignete Räume in der Hermann-Kunz-<br />
Straße zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund der beschriebenen Aufgaben<br />
wird ein Büro, ein Kinderbetreuungsraum sowie ein Gruppen-<br />
/Besprechungsraum sowie sanitäre Anlagen gebraucht. Die Wohnung sollte<br />
zentral im Schwerpunktgebiet im Parterrebereich liegen.<br />
3.2.6 Personelle Ausstattung<br />
Zur Umsetzung der festgelegten Aufgaben im Schwerpunktgebiet Hermann-<br />
Kunz-Straße ist die personelle Ausstattung dieses Arbeitsschwerpunktes mit 3<br />
Sozialarbeitern erforderlich. Davon sollen 1 1/2 Stellen dem Diakonischen Werk<br />
und 1 1/2 der Buchheimer Selbsthilfe zugeordnet werden. Zusätzliche<br />
Honorarkräfte sind in der Anfangsphase im Schwerpunktgebiet Hermann-Kunz-<br />
Straße nicht erforderlich. Die Kostenberechnung ist dem Konzept als Anlage<br />
beigefügt.<br />
3.3 Installierung einer flexiblen Hilfe im Bereich Gronauer Straße<br />
3.3.1 Situationsbeschreibung<br />
Der Bereich Gronauerstr. wird optisch dominiert von 4 Hochhäusern, die durch<br />
eine Wohnungsbaugesellschaft ( GAG ) verwaltet und zum Teil durch das<br />
Wohnungsamt belegt werden. Im Stadtteil herrscht eine überdurchschnittlich<br />
hohe Arbeitslosigkeit, hier leben viele Sozialhilfeempfänger und kinderreiche<br />
Familien.<br />
- 26 -
Je nach Bewohnerkonstellation oder Struktur treten Veränderungen in den<br />
Problemlagen ( wie Bandenbildung, gewaltätige Auseinandersetzungen u. ä. )<br />
im Sozialraum auf. Diese Entwicklung trägt zur weiteren Destabilisierung des<br />
Stadtteils und mangelnder Sicherheit bei. Auffallend ist in diesem<br />
Zusammenhang, dass Mädchen zunehmend von den Eltern zu Hause<br />
gehalten werden und ihre Freizeit überwiegend in der Wohnung verbringen.<br />
Die ehedem schon niedrige Wohn- und Lebensqualität in der Gronauerstr<br />
nimmt bei Eltern, Jugendlichen und Kindern noch weiter ab. Die<br />
Entwicklungen und die Schwankungen in der Bewohnerstruktur führen zu<br />
ständigen Veränderungen und z.T. auch zu einem höherem Hilfebedarf bei<br />
den Familien.<br />
Der oben beschriebene Sozialraum ist durch Stadtteilrandlage isoliert. Er wird<br />
durch Autobahn A 3, Bahnlinie und Bergisch Gladbacher Str. eingegrenzt.<br />
Soziale Kontakträume, wie Geschäfte, Kneipen oder andere Treffpunkte gibt<br />
es nur vereinzelt. Offene Jugendhilfeangebote fehlen vollkommen. Externe<br />
Angebote werden aufgrund von Kosten nur eingeschränkt angenommen. Das<br />
soziale Leben spielt sich hauptsächlich im privaten Raum ab. Es fehlen<br />
AnsprechpartnerInnen, Sachmittel, Räumlichkeiten und Strukturen, um die<br />
notwendigen Veränderungen voranzutreiben und vorhandene Ressourcen<br />
auszubauen oder zu nutzen.<br />
Die Einwirkungsmöglichkeiten des Allgemeinen Sozialen Dienstes können<br />
keine notwendige strukturelle Verbesserung einleiten.<br />
3.3.2 Bisherige Hilfen<br />
Die bisherigen Hilfen beschränken sich auf einzelfallorientierte Hilfen zur<br />
Erziehung, sowie die Installierung von 2 sozialen Gruppenarbeiten in den<br />
Räumen der Grundschule St. Theresia.<br />
Die Angebote der Buchheimer Selbsthilfe werden aufgrund der räumlichen<br />
Entfernung hier kaum wahrgenommen.<br />
3.3.3 Kooperationsziele im Bereich Gronauer Straße<br />
• Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität im Bereich der Gronauerstr.<br />
• Ausgleich sozialer Benachteiligung, die durch die Struktur der<br />
Wohngebietes bedingt werden.<br />
• Steigerung der familiären Kompetenzen und Ausgleich vorhandener<br />
Erziehungsdefizite.<br />
• Erhöhung sozialer, gewaltfreier Konfliktlösungskompetenzen.<br />
• Nutzung vorhandener Ressourcen.<br />
3.3.4. Arbeitsansatz<br />
Es zeichnet sich ab, daß eine Streetwork-Ansatz wegen sozialem Leben im<br />
privaten Rückzug nicht der geeignete ist. Vielmehr sollen mit einem<br />
Dienstleistungsverständnis Serviceangebote ( z.B. Hausaufgabenhilfe ) in der<br />
ersten Zeit im Vordergrund stehen, die auf eine hohe Akzeptanz bei den<br />
Bewohner der Gronauerstr stoßen. Über diesen Weg sollen die<br />
ProjektmitarbeiterInnen eingebunden werden und Ressourcen des<br />
Sozialraums kennenlernen, um sie ggfls. zu vernetzen.<br />
- 27 -
Generelles Beratungs- und Gesprächsangebot für alle BewohnerInnen des<br />
Stadtteils mit der Möglichkeit der Begleitung in, bzw. der Organisation von<br />
geeigneten und ausreichenden Hilfsangeboten ( Schuldner-, Rechts-,<br />
Erziehungsberatung ).<br />
Organisation und Entwicklung ( in enger Zusammenarbeit mit interessierten<br />
BewohnerInnen, Organisationen und Vereinen ) familienunterstützender<br />
Präventivangebote wie:<br />
• Krabbelgruppe<br />
• Soziale Gruppenarbeit<br />
• Offene Familienangebote ( Spiele und Bastelnachmittage,<br />
Familienausflüge, Kochkurse, Stadtteilfeste )<br />
• Hausaufgabenhilfen<br />
• Eltern-Kind-Frühstück<br />
• Themenorientierte Gesprächskreise ( z. B. Gesundheitsvorsorge, Alkoholund<br />
Drogenproblematik )<br />
• Freizeit und Ferienangebote<br />
• Spezielle Angebote zum Ausgleich von Problemlagen ( z.B.<br />
Antigewalttraining )<br />
Durch den regelmäßigen Kontakt zu den BewohnerInnen sollen soziale<br />
Probleme direkt angesprochen oder auffallende Missstände aufgegriffen<br />
werden. Unter Aktivierung, Nutzung und dem Erweitern der vorhandenen<br />
Ressourcen ( Mitarbeit der BewohnerInnen ) und dem Knüpfen neuer<br />
Kontakte ( zu Firmen, Sponsoren, anderen Trägern und Vereinen ) soll der<br />
Aufbau und die Sicherung eines sozialen Netzwerkes vorangetrieben werden.<br />
Als erste Arbeitsschwerpunkte zeichnen sich ab:<br />
• Familienunterstützende Hilfen<br />
• Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />
• Arbeit mit Eltern gewalttätiger Kinder<br />
3.3.5. Sach- und Raumausstattung<br />
Für das Projekt müssen adäquate Räume mit geeigneter Ausstattung in der<br />
Gronauerstr zur Verfügung gestellt werden. Hier sollten sowohl<br />
Gruppenangebote, Beratungsgespräche und offene stadtteilbezogene<br />
Angebote gemacht werden können, hier wird auch die Projektkoordination<br />
stattfinden. Geeignete Kellerräume zur Lagerung von Materialien wären<br />
sinnvoll.<br />
3.3.6. Personelle Ausstattung<br />
Zu Beginn 2 x 0,75 Stellen, besetzt mit einer Mitarbeiterin und einem<br />
Mitarbeiter, Soz. Päd. oder Soz. Arb. als Ansprechpartner, Berater und<br />
Projektkoordinatoren mit festen Beratungs- und Gesprächzeiten,<br />
Honorarkräfte für Soziale Gruppenarbeit, Hausaufgabenhilfe, Gruppenfahrten<br />
u.ä.. - 28 -
4. Koordination und Arbeitsstruktur<br />
4.1 Projektleitung<br />
Die gemeinsame Projektleitung liegt bei 51/511 Herr Völlmecke und 99/994<br />
Herr Müller<br />
4.2 Koordination<br />
Die konzeptionelle, strukturelle und organisatorische Arbeit im ”Modellprojekt<br />
Buchheim” ist weiter zu entwickeln. Dazu bedarf es aus Sicht aller am Prozess<br />
Beteiligten der Einrichtung einer Koordinationsstelle.<br />
Die Koordination soll in enger Absprache mit allen Beteiligten die Hilfe<br />
konzeptionell auf den Bedarf abstimmen und weiter entwickeln. Die inhaltliche<br />
Verantwortung für die Umsetzung der jeweiligen Hilfen liegt beim Träger. Die<br />
Aufgabenstellung dieser Stelle lassen sich zurzeit wie folgt umschreiben:<br />
- Dokumentation des gesamten Modellprojektes<br />
- Projektentwicklung / Konzeptionsfortschreibung<br />
- Vernetzung mit anderen Ämtern und Institutionen vorbereiten und begleiten<br />
- Koordination der Projekttreffen<br />
- Wirkungsanalyse vorbereiten und durchführen in enger Kooperation mit der<br />
Jugendhilfeplanung<br />
- -Überprüfung der Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Träger<br />
und Fachbereiche<br />
- Fortschreibung und Auswertung des Datenmaterials/ der Stadtteilanalyse<br />
- Wahrnehmung der Außenvertretung<br />
- Austausch mit anderen ASD’s mit sozialraumbezogenem Arbeitsansatz<br />
- Vorbereitung und Durchführung von Fachtagungen.<br />
4.3 Die Arbeitsstruktur<br />
Da, ausgehend von der Entwicklung der Praxis in den beiden Arbeitsschwerpunkten,<br />
langfristig eine umfassendere sozialraumorientierte<br />
Kooperation zwischen denTrägern und dem ASD angestrebt wird, würde sich<br />
dies auch zu Beginn in folgender Arbeitsstruktur ausdrücken:<br />
- Monatliches Gesamtteam (Mitarbeiter, Leitung der Träger, Mitarbeiter ASD)<br />
Inhalte: Fall- und Gemeinwesenabsprachen<br />
- ¼-jährliche Gesamtkonferenz (alle Beteiligten des Modellprojektes)<br />
Inhalte: Projektbezogene Fragen, Projektentwicklung,<br />
Konzeptionsfortschreibung<br />
Diese Konferenzen haben auch die Aufgabe, die gemeinsame Entwicklung<br />
des Projektes zu gewährleisten.<br />
Ein halbes Jahr vor Ende des geplanten Projektzeitraumes wird zwischen<br />
den Projektbeteiligten ein vorläufiges Projekt-Resümee gezogen, in dem<br />
auch über das weitere Vorgehen nach Ablauf der drei Jahre entschieden<br />
wird.<br />
- 29 -
2. Umsetzung des Projektes
2. Umsetzung des Projektes<br />
Die Umsetzung des Modellprojektes startete am 0<strong>1.</strong>02.2000.<br />
Die Koordinationsstelle wurde bereits am 0<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>2000 besetzt, um vorbereitende<br />
Maßnahmen zur Projektinstallierung zu treffen.<br />
Die Buchheimer Selbsthilfe e.V. und das Amt für Diakonie sind Träger der<br />
Einrichtung im Hermann-Kunz-Gebiet , dem „anderen Familienladen“.<br />
Der Neukirchener Erziehungsverein, Köln ist Träger der Einrichtung des<br />
Wohngebietes Gronauer Straße, der „BuchT“ ( Buchheimer Treff).<br />
2.<strong>1.</strong> Die Organisationsstruktur<br />
Leitung<br />
Amt für Kinder, Jugendliche und Familie Köln<br />
und<br />
Bezirksjugendamt Mülheim<br />
Koordinationsstelle<br />
Gesamtteam<br />
Sozialraumteam Buchheim<br />
Allgemeiner Sozialer Dienst und<br />
Wirtschaftliche Jugendhilfe<br />
Amt für Diakonie u.<br />
Bucheimer<br />
Selbsthilfe e.V.<br />
Neukirchener<br />
Erziehungsverein,<br />
Köln<br />
Der andere<br />
Familienladen<br />
Hermann-Kunz-Str. 14<br />
BuchT<br />
( Buchheimer Treff)<br />
Gronauer Str. 53<br />
-30- Modellprojekt Buchheim
2.2. Zielsetzungen<br />
Den formulierten Zielsetzungen des Projektes liegen Erfahrungen des<br />
Sozialraumteams ASD und der freien Träger, die Problemlagen vor Ort und der<br />
sozialraumorientierte Arbeitsansatz zugrunde.<br />
Für den Sozialraum Buchheim ( insbesondere Hermann-Kunz-Gebiet und<br />
Wohngebiet Gronauer Straße) wurden folgende Ziele vereinbart:<br />
<strong>1.</strong> Schnelle und flexible Entwicklung von Jugendhilfemaßnahmen<br />
entsprechend sich wandelnder Problemlagen<br />
2. Verbesserung des frühzeitigen Zugangs zu ambulanten Hilfen<br />
3. Prävention zur langfristigen Reduzierung der kostenintensiven<br />
erzieherischen Hilfen<br />
4. Erschließung brachliegender Selbsthilfepotentiale<br />
5. Aktivierung und Nutzung der Ressourcen vor Ort<br />
6. Verbesserung der vorhandenen Vernetzung<br />
7. Effektiver Einsatz der bisher für den Stadtteil ausgegebenen<br />
Jugendhilfekosten<br />
Kooperationsziele Hermann-Kunz-Gebiet:<br />
Aufgrund der besonderen Problematiken im Hermann-Kunz-Gebiet wurden<br />
folgende Kooperationsziele festgeschrieben, die mittels<br />
familienunterstützende Hilfen für alleinerziehende Mütter im Schwerpunktgebiet<br />
umgesetzt werden:<br />
Verbesserung der Lebensqualität von Alleinerziehenden mit ihren Kindern<br />
Verbesserung der Förderung und Erziehung der Kinder<br />
Früherkennung von Krisen / Hilfen in Krisen<br />
Entwicklung von persönlichen Ressourcen und sozialen Kompetenzen<br />
Kooperationsziele Gronauer Straße:<br />
Aufgrund der eingangs beschriebenen Problemlagen wurden folgende<br />
Kooperationsziele entwickelt, die mittels familienunterstützende Hilfen und der<br />
Arbeit mit Eltern gewalttätiger Kinder bearbeitet werden sollen :<br />
Verbesserung der Lebens – und Wohnqualität im Bereich Gronauer Straße<br />
Ausgleich sozialer Benachteiligung, die durch die Struktur des<br />
Wohngebietes bedingt wird<br />
Steigerung der familiären Kompetenzen und Ausgleich vorhandener<br />
Erziehungsdefizite<br />
Erhöhung sozialer, gewaltfreier Konfliktlösungskompetenzen<br />
Nutzung vorhandener Ressourcen<br />
Modellprojekt Buchheim -31-
Zielgruppe<br />
Die Zielgruppe sind alle in Buchheim lebenden Familien und Alleinerziehende<br />
und ihre Kinder.<br />
Arbeitsansatz<br />
Die gemeinsame sozialräumliche Bearbeitung von Problemlagen,<br />
insbesondere der Kinder, Jugendlichen und Familien / Alleinerziehenden<br />
unter Einbeziehung und Berücksichtigung vorhandener Strukturen des<br />
Stadtteils.<br />
Der sozialraumorientierte Arbeitsansatz orientiert sich an den<br />
Gegebenheiten des Sozialraums, den bestehenden Institutionen, Vereinen,<br />
Netzwerken, an den personellen und räumlichen Ressourcen, an den Bedarfen<br />
der BewohnerInnen, der Geschichte und den Besonderheiten des<br />
Sozialraumes.<br />
Die bestehenden sozialen, ökonomischen und infrastrukturellen Strukturen<br />
Buchheims wurden bei Projektbeginn ermittelt ( Sozialraumanalyse) und flossen<br />
in die Umsetzung ein.<br />
Die Installation von Angeboten der Einrichtungen des Modellprojektes orientiert<br />
sich an den Prämissen<br />
des Bedarfs ( was wird gebraucht, gewünscht),<br />
der Zielsetzungen des Projektes<br />
der räumlichen und personellen Ressourcen vor Ort<br />
des Zugangs zur Zielgruppe ( wer hat bestehende Kontakte, wo ist ein<br />
Angebot aussichtsreich anzusiedeln?)<br />
und berücksichtigt die Angebotsstruktur der Kooperationspartner vor Ort.<br />
Die gute Vernetzung vor Ort gibt Raum zur Überprüfung von Überschneidungen<br />
und Doppelangeboten und führt zur Optimierung der Angebotsstruktur durch<br />
Absprachen und Kooperationen ( wir haben das Personal, ihr den Raum).<br />
Arbeitsansatz im Hermann-Kunz-Gebiet:<br />
Um die Ziele des Projektes zu erreichen, war es einerseits erforderlich, die<br />
bestehenden Angebote aufrechtzuerhalten ( Buchheimer Selbsthilfe e.V.), bzw.<br />
in Teilbereichen zu erweitern. Andererseits reichte das Angebot bei weitem<br />
nicht aus, die Zielgruppe ausreichend anzusprechen bzw. anzubinden.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass z.B. türkische Familien, drogenabhängige<br />
Mütter, sowie minderjährige Mütter die Angebote kaum annehmen.<br />
-32- Modellprojekt Buchheim
Durch die Installation von attraktiven, niedrigschwelligen Angeboten, die<br />
sich an den Problemlagen und Bedarfen der Familien und Kinder vor Ort<br />
orientieren, soll die Zielgruppe effektiv erreicht werden.<br />
Über die Kooperation Buchheimer Selbsthilfe e.V. und Amt für Diakonie lassen<br />
sich gegenseitig ergänzende und unterstützende Hilfsangebote entwickeln.<br />
Darüber hinaus soll durch aufsuchende Beratung, und gezieltes Ansprechen<br />
der Mütter die Motivation zur Mitarbeit und die Initiierung adäquater Hilfen im<br />
Einzelfall erreicht werden. Die Einbindung der Familien, die bereits Erfahrung<br />
mit erzieherischen Hilfen ( z.B. SPFH) hatten oder haben, soll andere Familien<br />
ermutigen, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
Langfristiges Ziel ist bei allem die Hilfe zur Selbsthilfe und die verstärkte<br />
Übernahme der Gruppen durch Honorarkräfte und Ehrenamtliche.<br />
Daneben soll das Team die soziale Vernetzung im Stadtteil weiter ausbauen.<br />
Dies soll durch die Teilnahme an bereits bestehenden Arbeitskreisen erfolgen<br />
sowie der Knüpfung von Kontakten zu bisher nicht erreichten Institutionen,<br />
Firmen und Personen.<br />
Arbeitsansatz im Wohngebiet Gronauer Straße:<br />
Da sich der Streetwork-Ansatz aufgrund des Rückzugs des sozialen Lebens in<br />
den Privatbereich als nicht geeigneter Arbeitsansatz herauskristallisiert hat,<br />
muss mit der Installation einer Einrichtung vor Ort dem Bedarf an<br />
unterstützenden Angeboten begegnet werden. Serviceangebote wie z.B.<br />
Hausaufgabenhilfe, sollen in der ersten Zeit im Vordergrund stehen, die auf<br />
eine hohe Akzeptanz bei den BewohnerInnen stoßen. Über diesen Weg sollen<br />
die ProjektmitarbeiterInnen eingebunden werden und Ressourcen des<br />
Sozialraums kennenlernen, um sie gegebenenfalls zu vernetzen.<br />
Langfristig ist ein generelles Beratungs- und Gesprächsangebot für alle<br />
BewohnerInnen des Stadtteils notwendig, mit der Möglichkeit der Begleitung in,<br />
bzw. der Organisation von geeigneten und ausreichenden Hilfsangeboten ( z.B.<br />
Schuldner-, Erziehungsberatung).<br />
Zum anderen sind familienunterstützende Präventivangebote wie z.B.<br />
Krabbelgruppe, Hausaufgabenhilfe, themenorientierte Gesprächskreise, in<br />
enger Zusammenarbeit mit interessierten BewohnerInnen, Organisationen und<br />
Vereinen zu organisieren und entwickeln.<br />
Durch den regelmäßigen Kontakt zu den BewohnerInnen sollen soziale<br />
Probleme direkt angesprochen oder auffallende Missstände aufgegriffen<br />
werden. Mittels Aktivierung, Nutzung und der Erweiterung der vorhandenen<br />
Ressourcen ( Mitarbeit der BewohnerInnen) und dem Knüpfen neuer Kontakte<br />
soll der Ausbau und die Sicherung eines sozialen Netzwerkes<br />
vorangetrieben werden.<br />
Modellprojekt Buchheim -33-
Methodisches Vorgehen<br />
Bestandsaufnahme<br />
Wie ist die Situation im<br />
Stadtteil?<br />
Wie ist der Bedarf?<br />
Welche Angebote gibt es, wer<br />
macht was?<br />
Erfolg der Umsetzung prüfen<br />
Hat sich die Situation<br />
verändert?<br />
Har sich unsere Arbeitsweise<br />
verändert?<br />
Ziele<br />
Was wollen wir verändern?<br />
Konzept<br />
Umsetzung in der Praxis<br />
Wie setzen wir Konzept / Ziele<br />
um , welche Probleme gibt<br />
es?<br />
-34- Modellprojekt Buchheim
2.3. Instrumentarium zur Dokumentation und Beurteilung des<br />
Projektverlaufs<br />
Zur Dokumentation und Beurteilung des Projektverlaufs wurde ein<br />
Instrumentarium entwickelt, das zum einen Informationen bezüglich der<br />
Projektumsetzung erfasst, zum anderen aber für die Projektbeteiligten<br />
handhabbar gestaltet sein musste ( im Anhang).<br />
- Dokumentation der inhaltlichen Arbeit vor Ort<br />
Tätigkeitsberichte<br />
Die Tätigkeitsberichte werden von den beiden Einrichtungen zum<br />
jeweiligen Quartalsende erstellt. Die Tätigkeitsberichte dokumentieren<br />
den Umfang der Sozialberatungen, der Kinder- und Jugendarbeit, der<br />
Elternarbeit, der Arbeitskreise-, Gremien- und Vernetzungsarbeit,<br />
Sonderveranstaltungen und Sonstiges.<br />
Beratungsfragebogen<br />
Der Beratungsfragebogen wird für jede/n Ratsuchende/n angelegt und<br />
dokumentiert Informationen über die NutzerInnen , deren Kontakte zu<br />
anderen unterstützenden Stellen, Beratungsbedarf, Beratungsumfang,<br />
weiterführende Kontakte u.a. . Dabei wird pro Ratsuchendem 1 Bogen<br />
angelegt, in dem die durch die MitarbeiterInnen erlangten Informationen<br />
eingetragen werden. Daher können diese Bögen keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit erheben. Das gemeinsame Ausfüllen wird als hinderlich<br />
angesehen, da dadurch ein „Institutionscharakter“ entstehen würde.<br />
Die Bögen werden anonymisiert ausgewertet.<br />
Dokumentation der Gruppenangebote und Sonderveranstaltungen<br />
Die Dokumentation der Gruppenangebote beinhaltet die Benennung der<br />
Zielsetzung, der Zielgruppe, der Motivation zur Einrichtung des<br />
Angebots, der Dauer des Angebots, der tatsächlichen TeilnehmerInnen,<br />
der Werbung oder Gewinnung der TeilnehmerInnen, der<br />
Kooperationspartner und schließt mit der Bewertung des Angebots durch<br />
die MitarbeiterInnen. Die Auswertung erfolgt in halbjährlichen Abständen.<br />
Interne Befragung der Projektbeteiligten zum Projektverlauf und zur<br />
Zusammenarbeit<br />
Modellprojekt Buchheim -35-
- Dokumentation der Außensicht der Situation im Stadtteil Buchheim<br />
Expertenbefragung<br />
Experten sind VertreterInnen von Ämtern, Institutionen, Vereinen und<br />
Einzelpersonen, die im Stadtteil Buchheim tätig oder engagiert sind oder<br />
innerhalb ihres Arbeitsbereiches mit dem Stadtteil in Kontakt stehen.<br />
Durch die Expertenbefragungen soll zum einen aus der Sicht der<br />
Befragten die Situation im Stadtteil Buchheim und deren Veränderungen<br />
aufgrund der Installierung des Projekts festgestellt werden.<br />
Zum anderen werden die Einschätzungen der Kooperationsbeziehung<br />
der Institutionen, Vereine u.a. zum Projekt abgefragt.<br />
Die jährliche Expertenbefragung wurde erstmalig im Herbst 2000<br />
durchgeführt.<br />
Interviews mit NutzerInnen<br />
Befragung der ASD- bekannten Familien durch die MitarbeiterInnen des<br />
Allgemeinen Sozialen Dienstes zur Nutzung der Projekteinrichtungen.<br />
( Wird derzeit durchgeführt).<br />
Objektive Indikatoren<br />
Dokumentation der Hilfen zur Erziehung und derer Kosten<br />
Ein Mitarbeiter der Wirtschaftlichen Erziehungshilfe des Bezirksamts<br />
Mülheim bearbeitet alle Hilfen zur Erziehung für den Stadtteil Buchheim und<br />
kooperiert bei der Kostenermittlung mit den Rechnungsstellen des<br />
Bezirksjugendamtes und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien.<br />
Dokumentation der Sozialdaten / Sozialraumanalyse<br />
Dokumentation der sozialen Bedingungen und deren Veränderung /<br />
Entwicklung wie Einwohner- und Haushaltsstruktur, Sozialhilfebezug,<br />
Arbeitslosigkeit, Wohnsituation, Kindergarten- und Hortversorgung.<br />
Die soziale Situation der BewohnerInnen des Stadtteils, deren<br />
Entwicklungen und Veränderungen haben Einfluss auf die<br />
Projektumsetzung und müssen bei der Auswertung berücksichtigt werden.<br />
Die durch die Auswertungen gewonnen Informationen fließen in die<br />
Überprüfung der Zielsetzungen und die Gestaltung des weiteren<br />
Projektverlaufs ein.<br />
-36- Modellprojekt Buchheim
2.4. Die Arbeitsstruktur des Modellprojektes Buchheim<br />
Gesamtkonferenz<br />
alle Projektbeteiligten<br />
( Amt für Kinder, Jugend und<br />
Familie, Bezirksjugendamt, ASD-<br />
GL, Trägervertreter d. Amt für<br />
Diakonie, Neukirchener<br />
Erziehungsverein, Köln, BuchSe,<br />
JH-Planung, Koordinatorin).<br />
Koordinatorin<br />
Teilnahme an allen<br />
Treffen<br />
Sozialraumteam<br />
ASD<br />
alle 5 ASD-<br />
MitarbeiterInnen, GL,<br />
WJH - Mitarbeiter<br />
Gesamtteam<br />
Hermann-Kunz-Gebiet<br />
Familienladen, 3 ASD-MA,.<br />
Trägervertreter ( Amt f.<br />
Diakonie. u. BuchSe)<br />
Workshops<br />
alle<br />
Projektbeteiligten<br />
Gesamtteam<br />
Wohngebiet Gronauer<br />
Straße<br />
BuchT, 2 ASD-MA,<br />
Trägervertreter ( Neukirchener<br />
Erziehungsverein, Köln)<br />
Trägervertretertreffen,<br />
Amt f. Diakonie, BuchSe,<br />
Neukirchener Erziehungsverein,<br />
Köln, ASD GL<br />
Team<br />
Familienladen<br />
MitarbeiterInnen<br />
u. Trägervertreter<br />
Großteam<br />
MitarbeiterInnen<br />
Familienladen und BuchT<br />
Team BuchT<br />
MitarbeiterInnen<br />
u. Trägervertreter<br />
Modellprojekt Buchheim -37-
Die Arbeitsstruktur<br />
Um für alle Beteiligten die notwendige kontinuierliche gemeinsame Entwicklung,<br />
Austausch, Transparenz und Reflexion zu sichern, wurde folgende<br />
Arbeitsstruktur entwickelt.<br />
Die Gesamtkonferenz findet vierteljährlich statt. TeilnehmerInnen sind alle<br />
Projektbeteiligten:<br />
Jugendamt-51-, Jugendhilfeplanung, Bezirksjugendamt Mülheim, ASD-<br />
Gruppenleitung, Amt für Amt für Diakonie, Buchheimer Selbsthilfe e.V. ,<br />
Neukirchener Erziehungsverein, Köln, je 1 Mitarbeiterin der BuchT und des<br />
anderen Familienladens, Koordination Projekt Buchheim.<br />
Inhalte sind: Projektbezogene Fragen, Projektentwicklung,<br />
Konzeptionsfortschreibung, Evaluierung, Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das Sozialraumteam ASD trifft sich monatlich. TeilnehmerInnen sind die 5<br />
ASD-SozialarbeiterInnen, die ASD-Gruppenleitung, ein Mitarbeiter der<br />
Wirtschaftlichen Jugendhilfe und die Koordinatorin; bei Bedarf Teilnahme der<br />
Projektverantwortlichen.<br />
Inhalte sind: Austausch und Abstimmung des weiteren Vorgehens,<br />
Zusammenarbeit des Sozialraumteams (ASD und WEH)<br />
Gesamtteams Arbeitsschwerpunkt Hermann-Kunz-Straße und<br />
Arbeitsschwerpunkt Wohngebiet Gronauer Straße tagt ca. alle 6 Wochen.<br />
TeilnehmerInnen sind die jeweils für dieses Gebiet zuständigen ASD-<br />
SozialarbeiterInnen, die SozialarbeiterInnen des Projekts, die jeweiligen<br />
TrägervertreterInnen des Amtes f. Diakonie, der Buchse, des Neukirchener<br />
Erziehungsvereins, Köln, Koordinatorin.<br />
Inhalte sind: Fall- und Gemeinwesenabsprachen<br />
Workshops finden jährlich und bei Bedarf statt.<br />
Die Zusammensetzung der TeilnehmerInnen ist abhängig von Themen und<br />
Inhalten der einzelnen Workshops.<br />
Inhalte: Erarbeitung, Austausch und Reflexion der Projektumsetzung auf der<br />
Grundlage der unterschiedlichen Arbeitsgebiete<br />
Die Gemeinsame Trägervertretersitzung findet monatlich statt.<br />
TeilnehmerInnen sind Trägervertretungen des Amtes für Diakonie, der Buchse<br />
und des Kinder- und Jugendhilfebüros Köln, ASD-Gruppenleitung,<br />
Koordinatorin.<br />
Inhalte sind: Austausch, Entwicklung und Abstimmung der inhaltlichen Arbeit<br />
des Projekts.<br />
-38- Modellprojekt Buchheim
Das Großteam – Teamsitzung der Arbeitsschwerpunkt-Teams Familienladen<br />
und BuchT findet jeden 2. Monat und bei Bedarf statt.<br />
TeilnehmerInnen sind alle SozialarbeiterInnen des Familienladens und der<br />
BuchT mit Koordinatorin, bei Bedarf TrägervertreterInnen.<br />
Inhalte: Austausch, Entwicklung und Reflexion der inhaltlichen Arbeit vor Ort<br />
auf der Basis des Konzeptes.<br />
Der andere Familienladen und die BuchT führen wöchentlich Teamsitzungen<br />
durch, an denen jeweils alle SozialarbeiterInnen der Einrichtung teilnehmen.<br />
Alle 2 Wochen Teilnahme der Trägervertreterinnen der Diakonie und BuchSe,<br />
Koordinatorin.<br />
Inhalte: Planung der Arbeit vor Ort.<br />
Modellprojekt Buchheim -39-
2.5. Die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten<br />
2.5.<strong>1.</strong> Die Koordinationsstelle<br />
Die umfassende Struktur des Projektes und der am Projekt Beteiligten bedarf<br />
einer Koordination, um eine effektive gemeinsame Arbeit und den Austausch<br />
zu sichern.<br />
Für die Koordinationsstelle wurde eine volle Stelle mit einer Sozialarbeiterin<br />
besetzt. Die Fachaufsicht hat das Zentrale Jugendamt, Abteilung pädagogische<br />
und soziale Dienste und die Dienstaufsicht des Bezirksjugendamt Mülheim<br />
inne.<br />
Räumlich wurde sie dem Bezirksjugendamt Mülheim angegliedert, was sich als<br />
optimale Schnittstelle zwischen Zentralem Jugendamt, ASD, den Einrichtungen<br />
„Der andere Familienladen“ und der „BuchT“, den im Bezirksamt verorteten<br />
Diensten und Ämtern wie Bezirksjugendpflege, Interkultureller Dienst,<br />
Sozialamt, Wohngeldstelle, VHS u.a. erweist.<br />
Die Aufgaben der Koordinationsstelle sind im Konzept beschrieben.<br />
Die Koordinationsaufgabe ist anspruchsvoll, da die Koordinatorin mit<br />
unterschiedlichen Anforderungen und Erwartungen , die sich aus den jeweiligen<br />
Arbeitsbereichen der Projektbeteiligten ergeben, konfrontiert wird.<br />
Die prozesshafte Entwicklung der Zusammenarbeit und die damit verbundenen<br />
Abklärungsprozesse umfassen auch diese Stelle.<br />
2.5.2. Das Sozialraumteam - Zusammenarbeit des Allgemeinen<br />
Sozialen Dienstes und der Wirtschaftlichen Jugendhilfe<br />
Der Allgemeine Soziale Dienst ist mit derzeit 5 MitarbeiterInnen in dem<br />
beschriebenen Bereich tätig.<br />
Durch Stundenreduzierungen der bisherigen 4 MitarbeiterInnen und, in einem<br />
Fall, die Aufnahme einer halben Stelle der Bezirksjugendpflege, war im April<br />
2001 eine zusätzliche volle Stelle im Sozialraumteam besetzt worden. Dies<br />
bedeutete, dass die nach Straßen unterteilten Zuständigkeiten der ehemals 4<br />
MitarbeiterInnen auf 5 verteilt wurden. Für die räumlichen Bereiche Hermann-<br />
Kunz- Gebiet sind 3 MitarbeiterInnen mit insgesamt 79 Std. / Woche zuständig,<br />
für das Wohngebiet Gronauer Straße 2 MitarbeiterInnen mit insgesamt 76 Std. /<br />
Woche.<br />
Das Sozialraumteam ist für den Sozialraum mit in 2000 159 Hilfen zur<br />
Erziehung nach KJHG ( 147 Hilfeempfänger / siehe Definition S.63) des<br />
Sozialraumes zuständig.<br />
Neben dem Sozialraum Buchheim haben die KollegInnen noch andere<br />
außerhalb dieses Gebiets liegende Straßen zu betreuen.<br />
-40- Modellprojekt Buchheim
Die bislang auf Abklärungen in Einzelfällen bei der Gewährung der<br />
erzieherischen Hilfen durch die WJH beschränkte Zusammenarbeit wird im<br />
Modellprojekt Buchheim durch die Bildung des Sozialraumteams Buchheim<br />
ausgeweitet.<br />
Ein engagierter Mitarbeiter der Wirtschaftlichen Jugendhilfe zeigte für die<br />
gemeinsame sozialraumbezogene Bearbeitung der Problemlagen großes<br />
Interesse, was für die weitere Zusammenarbeit unabdingbar war. Die<br />
Zuständigkeitsregelung nach Buchstaben sah bisher keine sozialraumbezogene<br />
Bearbeitung vor, sodass viele ASD-KollegInnen mit vielen der WJH-KollegInnen<br />
in eingeschränktem Austausch standen.<br />
Die Bildung des Sozialraumteams hat den Vorteil, dass die jetzt 5 für Buchheim<br />
zuständigen ASD-KollegInnen nur mit 1 WJH-Kollegen zusammenarbeiten.<br />
Dieser bearbeitet allerdings neben den 52 Straßen Buchheims mit 132<br />
Jugendhilfemaßnahmen ( in 2000) nochmals ca. 100 Fälle außerhalb des<br />
Sozialraums nach der bisherigen Zuständigkeitsregelung.<br />
Die notwendigen Umstrukturierungen innerhalb der Wirtschaftlichen Jugendhilfe<br />
und die durch das Modellprojekt erforderlichen zusätzlichen Aufgaben des<br />
WJH-Mitarbeiters werden in Punkt 4.<strong>1.</strong> ausführlich dargestellt.<br />
Die Zusammenarbeit innerhalb des Sozialraumteams erweist sich als sehr<br />
positiv, da<br />
- mittels der monatlichen Treffen eine Transparenz der aktuellen Situation und<br />
der Entwicklungen im Sozialraum entsteht<br />
- Veränderungen reflektiert werden können<br />
- Die „Sicht“ der jeweiligen KollegInnen durch Informationen und Sichtweisen<br />
des jeweils anderen Zuständigkeitsbereiches erweitert wird.<br />
- Der WJH-Kollege an dem Prozess der Installation und Entwicklung der<br />
erzieherischen Hilfen beteiligt wird und somit nicht nur an der<br />
Hilfegewährung beteiligt ist.<br />
- Die Installation oder Veränderung erzieherischer Hilfen durch gemeinsame<br />
Gespräche besser vorbereitet wird.<br />
2.5.3. Die Gesamtteams Hermann-Kunz-Gebiet und Wohngebiet<br />
Gronauer Straße –<br />
Zusammenarbeit des Allgemeinen Sozialen Dienstes mit den<br />
Einrichtungen vor Ort und deren Trägern<br />
Die beiden Gesamtteams sichern neben den alltäglichen Kontakten zwischen<br />
den ASD-MitarbeiterInnen und den MitarbeiterInnen der Einrichtungen den<br />
kontinuierlichen Austausch über die aktuelle Situation in den Wohngebieten,<br />
über Bedarfe, die sich in der Arbeit vor Ort oder über den ASD<br />
herauskristallisieren, bieten Diskussionsraum über weiteres Vorgehen und<br />
beinhalten die Reflexion der Arbeit vor Ort beider Arbeitsbereiche.<br />
Modellprojekt Buchheim -41-
Dabei ergänzen sich die beiden Arbeitsbereiche der freien und der<br />
öffentlichen Jugendhilfeträger.<br />
Der durch Freiwilligkeit geschaffene Zugang der BewohnerInnen mit<br />
Problemlagen zu den Einrichtungen ermöglicht ein Intervenieren der<br />
SozialarbeiterInnen vor Ort: durch Hilfs-, Unterstützungs- und<br />
Beratungsangebote können Probleme bearbeitet werden. Durch die als<br />
Kooperationspartner „nahen“ SozialarbeiterInnen des Sozialraumteams sind<br />
gemeinsame Überlegungen in Form von (anonymen) Fallbesprechungen und<br />
der gegenseitigen Teilnahme an Hilfeplangesprächen möglich. Damit ist der<br />
frühzeitige Zugang zu Hilfen zur Erziehung gegeben.<br />
Die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten ist darauf<br />
ausgerichtet, gemeinsam analog der formulierten Ziele zu arbeiten.<br />
Jeder Projektbeteiligte arbeitet innerhalb seines Arbeitsbereiches an der<br />
Verwirklichung der gemeinsamen Zielsetzung.<br />
Dabei haben die beteiligten freien Träger und damit die Einrichtungen vor<br />
Ort freie Gestaltungsmöglichkeiten entsprechend der im Konzept<br />
festgelegten Inhalte.<br />
Dass diese gemeinsam getragene Umsetzung und Zusammenarbeit von den<br />
vielen Beteiligten auch unterschiedliche Erwartungen, Umgangsformen,<br />
Umsetzungsideen, Prioritäten und vieles andere beinhaltet, ist<br />
selbstverständlich.<br />
Die auftauchenden Fragen und Probleme werden in den Arbeitstreffen immer<br />
wieder bearbeitet und abgeklärt, sodass sich die Zusammenarbeit und<br />
Umsetzung prozesshaft entwickelt.<br />
Trotz der manchmal unterschiedlichen Positionen wird die Zusammenarbeit von<br />
den Beteiligten größtenteils als positiv bewertet.<br />
Prinzipiell gibt es eine gemeinsame Haltung und den Wunsch und die<br />
Bereitschaft der Auseinandersetzung und Bearbeitung von offenen<br />
Fragen.<br />
Die Schaffung der Angebotsstruktur des anderen Familienladens bedeutete<br />
neben der notwendigen, dem Bedarf entsprechenden Installierung von<br />
unterstützenden Hilfen, auch das Auftreten von scheinbar konkurrierenden<br />
Angeboten. Durch die neuen zusätzlichen Angebote besuchten einzelne<br />
Frauen und Kinder nun nicht mehr die Buchheimer Selbsthilfe, sondern jetzt<br />
den Familienladen. Die seit zehn Jahren verortete Einrichtung bangte um<br />
BesucherInnen.<br />
Nach objektiver Betrachtung wurde allerdings deutlich, dass sich die Angebote<br />
der nunmehr zwei Einrichtungen im Hermann-Kunz-Gebiet ergänzen, da zum<br />
einen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden und die<br />
Einrichtungen trotz Fluktuationen an ihre Kapazitäten stoßen.<br />
Diese Erfahrung mündete in die Vereinbarung, Planungs- und<br />
Abstimmungsprozesse zu verbessern, was sich als sehr konstruktiv erwies.<br />
-42- Modellprojekt Buchheim
Gemeinsam sieht man den Austausch von Informationen als notwendig an,<br />
um adäquat in Absprache auf Problemlagen reagieren zu können.<br />
Dieser Punkt der Zusammenarbeit wurde erst im Laufe der Arbeit als<br />
Problembereich erkennbar. Die Zusammenarbeit bezüglich<br />
Informationsaustausch ist z.T. erschwert durch die unterschiedlichen Rollen und<br />
Arbeitsaufträge der beiden Arbeitsbereiche:<br />
Die Einrichtungen vor Ort sichern durch Vertrauen und Diskretion ihre<br />
Akzeptanz der Bewohnerschaft – der ASD muss unter Kenntnis bestimmter<br />
Problemlagen intervenieren.<br />
Die Gestaltung der Zusammenarbeit unterliegt einer prozesshaften<br />
Entwicklung. Die MitarbeiterInnen lernen die Sichtweise, die Haltung, die<br />
Wertung und den Umgang mit auftretenden Problemen des anderen anhand<br />
der praktischen Arbeit kennen. Diese Erfahrungen und das gewonnene<br />
Vertrauen fließen kontinuierlich in die prozesshafte Entwicklung der<br />
Zusammenarbeit ein und prägen die Gestaltung dieser.<br />
Die Ausgestaltung, bzw. Weiterentwicklung der Zusammenarbeit wird derzeit<br />
mit den Projektbeteiligten thematisiert und bearbeitet. Dabei wird deutlich, dass<br />
die im Konzept vereinbarte Zusammenarbeit nicht klar genug definiert wurde<br />
und somit unter den Projektbeteiligten unterschiedlichen Erwartungen und<br />
Grenzen sichtbar werden.<br />
Modellprojekt Buchheim -43-
2.6. Die Einrichtungen vor Ort
Der andere Familienladen<br />
Im anderen Familienladen sind 3 Sozialarbeiterinnen und ein Sozialarbeiter mit<br />
jeweils einer ¾ Stelle tätig. Anstellungsträger sind das Amt für Diakonie ( 2<br />
MitarbeiterInnen), und die Buchheimer Selbsthilfe e.V. ( 2 Mitarbeiterinnen).<br />
Neben den hauptamtlichen MitarbeiterInnen sind 2 Honorarkräfte ( eine<br />
deutsche und eine türkische Bewohnerin) beschäftigt.<br />
Des weiteren werden demnächst 3 Honorarkräfte der Sozialen Gruppenarbeit<br />
im Team angebunden. Dies ist sinnvoll, da auf der Vor-Ort-Ebene<br />
Abstimmungen, Begleitung und Unterstützung effektiv erfolgen kann.<br />
Um die Initiierung neuer, auf den Bedarf anderer Familien zugeschnittener<br />
Angebote zu ermöglichen, wurde im Rahmen des Modellprojektes eine<br />
Wohnung im Hermann-Kunz-Gebiet angemietet. Der Familienladen liegt mitten<br />
im Hermann-Kunz-Gebietes und ist in einer im Erdgeschoss liegenden<br />
Zweizimmerwohnung der zuständigen Wohnungsbaugesellschaft GAG<br />
untergebracht.<br />
„Der andere Familienladen“ nahm mit der gutbesuchten<br />
BewohnerInneneröffnung im Mai 2000 offiziell seine Arbeit auf, wobei schon ab<br />
Februar 2000 MitarbeiterInnen in den noch zu renovierenden Räumlichkeiten<br />
mit BewohnerInnen gearbeitet wurde.<br />
Durch die Trägerkooperation des Amtes für Diakonie als professionellen<br />
Anbieter erzieherischer Hilfen (SPFH) und der BuchSe als bekannter und<br />
erfahrener Gemeinwesenträger vor Ort konnten sich ergänzende und<br />
unterstützende Hilfsangebote entwickeln. Die Vorerfahrungen im Sozialraum<br />
und der Bekanntheitsgrad insbesondere einer Mitarbeiterin erwiesen sich als<br />
vorteilhaft.<br />
Die Arbeit des Familienladens umfasst:<br />
- Sozialberatung<br />
- Gruppenangebote für Kinder, Jugendliche , Familien und Alleinerziehende<br />
- Gremienarbeit / Vernetzungsarbeit<br />
Der Einstieg in die Arbeit orientierte sich an den im Konzept<br />
dokumentierten Bedarfe und formulierten Ziele des Sozialraumes.<br />
Halbjährliche Programme machen auf die unterschiedlichen Angebote<br />
aufmerksam:<br />
Die Angebote für Kinder, Ferienaktionen, Angebote für Frauen und Familien,<br />
thematische Veranstaltungsreihen , Projekte und weiteres sind im Anhang<br />
„Gruppenangebote und Sonderveranstaltungen des anderen<br />
Familienladens“ detailliert aufgeführt.<br />
-44- Modellprojekt Buchheim
Insgesamt werden 7 kontinuierliche Angebote für Kinder und Jugendliche<br />
angeboten.<br />
Des weiteren fanden 6 zeitlich befristete Angebote wie das Fotoprojekt,<br />
Herbstferienprogramm, therapeutisches Reitprojekt für Mädchen,<br />
Antiaggressionstraining, u.a. statt.<br />
Die Angebote wurden insgesamt von ca. 70 Kindern und Jugendlichen von<br />
Kleinkindalter bis 17 Jahren wahrgenommen, wobei der Schwerpunkt auf<br />
der Altersgruppe der 6- 13 Jährigen liegt. Die kontinuierlichen wöchentlichen<br />
Angebote wurden dabei von ca. 56 Kindern und Jugendlichen besucht, die 6<br />
Sonderveranstaltungen und Projekte von insgesamt ca. 100.<br />
Die tatsächliche Zahl der erreichten Kinder und Jugendlichen ist durch die<br />
gleichzeitige Teilnahme an mehreren Angeboten nicht feststellbar.<br />
Die meisten Kinder und Jugendlichen besitzen die deutsche Nationalität,<br />
wobei die türkischen Kinder und Jugendlichen mit ca. 40 % stark vertreten<br />
sind. Einige TeilnehmerInnen besitzen eine andere Nationalität.<br />
Viele der Kinder und Jugendlichen sind dem ASD bekannt, einige befinden<br />
sich in Jugendhilfemaßnahmen. Da hier keine Personendaten erhoben<br />
werden, können keine sicheren zahlenmäßigen Aussagen gemacht werden.<br />
Die große Resonanz der Angebote, besonders bei den Kindern, ließ die z.T.<br />
festen Gruppen schnell an ihre Grenzen stoßen. Besonders der Bedarf an<br />
Hausaufgabenhilfe ist immens groß, da sehr viele der Kinder aufgrund der<br />
häuslichen Schwierigkeiten und fehlender Unterstützung und Förderung,<br />
aber auch aufgrund sprachlicher Barrieren ( insb. türkische Kinder)<br />
professionelle Unterstützung und vor allen Dingen eine freundliche,<br />
geordnete und gewaltfreie Atmosphäre brauchen.<br />
Um dem Bedarf gerecht zu werden, wurde ein weiteres im Sozialraum<br />
verortetes Angebot geschaffen ( siehe Vernetzung S. 60).<br />
Die Angebote haben sowohl den unterstützenden Aspekt als auch einen<br />
hohen freizeitgestalterischen Wert. Die große Resonanz der Kinder und<br />
Jugendlichen ist ein Spiegelbild des hohen Bedarfs von Kindern und<br />
Jugendlichen nach Ansprache und Unterstützung, Freizeitgestaltung, Raum<br />
finden, Kontakte mit anderen Gleichgesinnten in Gruppen zu haben und<br />
Spaß zu haben.<br />
Die kontinuierlichen Angebote für Frauen und Familien wie z.B.<br />
Frauenfrühstück, Mutter-Kind-Gruppe für türkische Frauen, Taek-Bo für Frauen<br />
zeigen eine große Resonanz ( insgesamt 42 deutsche und türkische Frauen<br />
und z.T. ihre Kinder ) und dokumentieren damit die hohe Bedarfslage an<br />
Kommunikation, Austausch, Freizeitgestaltung und Unterstützung ( siehe<br />
Interview S. 87).<br />
Modellprojekt Buchheim -45-
Ein Angebot, das sich an Väter ( und ihre Kinder) richtete, wurde nicht<br />
angenommen. Hier wird weiter eruiert, wie und mit welchen Themen Väter zu<br />
erreichen und zu begeistern sind.<br />
Die Veranstaltungsreihe „ Mit Kindern leben“ wurde pro monatlicher<br />
Veranstaltung von 3 - 10 TeilnehmerInnen ( überwiegend Frauen deutscher und<br />
türkischer Nationalität) besucht.<br />
Die familien- und erziehungsrelevanten Themen ermöglichen den<br />
TeilnehmerInnen einen Zugang zu Information, Austausch mit anderen<br />
Betroffenen und somit die Auseinandersetzung und Problembearbeitung ihrer<br />
familiären oder erzieherischen Probleme.<br />
Besonders hervorzuheben ist die einwöchige Sommerferienfahrt in 2001 der<br />
MitarbeiterInnen mit Alleinerziehenden und ihren Kinder, die einigen der Frauen<br />
die erstmalige Reise ans Meer ermöglichte.<br />
Die Gruppenangebote und Sonderveranstaltungen entsprechen den<br />
konzeptionellen Festschreibungen. Der vermutete Bedarf wird durch die<br />
große Resonanz bestätigt.<br />
-46- Modellprojekt Buchheim
Die Sozialberatung des anderen Familienladens<br />
Die Sozialberatung hat einen wichtigen Stellenwert eingenommen, da in der<br />
Bewohnerschaft umfangreiche Problematiken vorliegen, die Unterstützung und<br />
Beratung erfordern.<br />
Um die Themen der Sozialberatung, deren Nutzung, die Lebenssituation der<br />
Ratsuchenden u.a. zu dokumentieren, wurden Erhebungsbögen entwickelt.<br />
Die freiwillig, im Gesprächsverlauf, gemachten Angaben der Ratsuchenden,<br />
werden dort von den MitarbeiterInnen festgehalten.<br />
Auf das Ausfüllen der Bögen durch die Ratsuchenden mit dem damit verbundenen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit der Angaben wurde bewusst verzichtet. Dieses Vorgehen<br />
würde zum einen die Hemmschwelle der Inanspruchnahme der Beratung erhöhen und<br />
zum anderen einen „Institutionscharakter“ vermitteln.<br />
Durch dieses Vorgehen liegen uns keine vollständigen Angaben aller<br />
Ratsuchenden vor.<br />
Die Auswertung der Erhebungsbögen läßt folgende Aussagen zu:<br />
Die Sozialberatung wurde innerhalb des Zeitraums Februar 2000 bis September<br />
2001 von 78 Personen ( 67 weibliche , 11 männliche) in Anspruch genommen.<br />
Insgesamt fanden 427 Beratungsgespräche statt.<br />
Diese 78 Personen vertreten 74 Haushalte, sodass insgesamt ca. 200 Personen<br />
durch die Beratungsangebote in ihren Belangen unterstützt wurden.<br />
Die Ratsuchenden sind fast ausschließlich Frauen, von denen laut Angaben ca. 55 %<br />
verheiratet sind oder in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben, ca. 22 % sind<br />
ledig und 24 % getrennt lebend oder geschieden.<br />
Nach unseren Erhebungen sind ca. 20 % der beratungssuchenden Frauen<br />
alleinerziehend, faktisch, aufgrund der Lebenssituation der Frauen, ist diese Zahl<br />
aber weitaus höher einzuschätzen!<br />
Ca. 28 % der Ratsuchenden besitzt eine ausländische Nationalität, davon<br />
mehrheitlich die türkische.<br />
87 % der Ratsuchenden wohnen in Buchheim und zwar hauptsächlich im Hermann-<br />
Kunz-Gebiet ( 61 %), 19 % der Ratsuchenden wohnen im restlichen Stadtteil, wobei<br />
auffälligerweise keiner der Ratsuchenden aus dem südlichsten Teil Buchheims, südlich<br />
des Elisabeth-Schäfer-Wegs, das Beratungsangebot in Anspruch genommen hat.<br />
10,5 % der Ratsuchenden wohnen in den Stadtteilen Mülheim, Holweide,Kalk,<br />
Neubrück und Bayental. 3 % der Ratsuchenden sind wohnungslos. 6,5 % machten<br />
keine Angaben zu ihrem Wohnort.<br />
Modellprojekt Buchheim -47-
Die 74 Hausalte haben insgesamt 114 Kinder. Das Durchschnittsalter der Kinder liegt<br />
bei 9,8 Jahre. Auffällig ist, dass der überwiegende Teil der Kinder<br />
( 60 % ) männlich ist.<br />
Die Kinder besuchen mehrheitlich die Grundschulen und die Hauptschule Buchheims,<br />
einige wenige die Realschule und 11 der Kinder eine Sonderschulform. Einige wenige<br />
Kinder befinden sich in Ausbildung.<br />
39 % der Haushalte haben oder hatten Kontakt zum ASD, da mindestens eines ihrer<br />
Kinder eine Jugendhilfemaßnahme in Anspruch nimmt oder frühere in Anspruch<br />
genommen hat. Die Hilfen zur Erziehung gliedern sich in Heimunterbringung ( 34 %),<br />
Pflegefamilien ( 15 %), Soziale Gruppenarbeit<br />
( 21 %), SPFH ( 10 %), Tagesgruppen ( 10 %), ( INSPE 10 %).<br />
Ca. 50 % der Ratsuchenden gibt an, von Sozialhilfe zu leben. Ca. 37 % sind<br />
verschuldet, von diesen tätigen ca. 63 % Ratenzahlungen.<br />
Die gemachten Angaben zeigen, dass nur 6 der Ratsuchenden eine Ausbildung haben,<br />
allerdings wurde hierzu von vielen keine Angabe gemacht.<br />
Die aktuellen Themen der Beratung sind Kinder, Schulden und Sozialhilfe, gefolgt<br />
von Partnerschaftsproblemen, Mietangelegenheiten / Wohnungssuche.<br />
Die Ratsuchenden wurden durch die Buchheimer Selbsthilfe e.V. ; Freunde, Bekannte,<br />
Nachbarn auf das Angebot des Familienladens hingewiesen ( jeweils 11 Angaben).<br />
Aufgrund der Information durch den Allgemeinen Sozialen Dienst nutzen 9 Personen<br />
das Angebot, andere wurden durch die Sozialpädagogische Familienhilfe des Amtes<br />
für Diakonie, Werbung oder andere Institutionen ( wie Sozialamt) auf das Angebot<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Innerhalb der Beratung kooperierten die MitarbeiterInnen des anderen Familienladens<br />
schwerpunktmäßig mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst, der GruBo, dem Sozialamt,<br />
dem Amt für Diakonie, daneben mit weiteren Institutionen und Vereinen.<br />
Weitervermittlungen fanden statt zu dem Allgemeinen Sozialen Dienst, der<br />
Buchheimer Selbsthilfe e.V. ( insbesondere bei kinderlosen Ratsuchenden und<br />
wohnungslosen Frauen), Rechtsanwältin und Ämtern.<br />
Fünf Beratungen wurden durch Wegzug oder Weitervermittlung beendet.<br />
-48- Modellprojekt Buchheim
Der Großteil der Beratenden sind am Existenzminimum lebende deutsche und<br />
türkische Frauen (Sozialhilfe, Schuldenabtragung), die über keine Ausbildung<br />
verfügen, Erziehungs- und Partnerschaftsprobleme haben, meist in zu kleinen<br />
Wohnungen leben und ein hohes Maß an Unterstützung bei der Wahrnehmung<br />
ihrer elterlichen Sorge benötigen.<br />
Über ein Drittel der Ratsuchenden oder ihre Kinder nehmen die weiteren<br />
Angebote des Familienladens wahr.<br />
Angebote, die den Frauen ermöglichen miteinander Kontakte zu pflegen,<br />
Spaß zu haben, Gespräche zu führen, haben in Anbetracht der schwierigen<br />
Lebenssituation einen enormen Stellenwert und bieten aufgrund der sozialen<br />
und finanziellen Situation den oft einzigen Zugang zur Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben.<br />
Durch die wöchentliche, in Kooperation mit der Kölner Tafel e.V. ermöglichte,<br />
Lebensmittelverteilung werden einkommensschwache Familien und<br />
Alleinerziehende unterstützt.<br />
Modellprojekt Buchheim -49-
Die BuchT<br />
In der BuchT sind zwei SozialpädagogInnen mit jeweils 30 Wochenstunden, sowie<br />
derzeit drei Honorarkräfte tätig. Träger der Einrichtung ist der Neukirchener<br />
Erziehungsvereins, Köln.<br />
Zur Installierung der Einrichtung im reinen Wohngebiet Gronauer Straße wurde ein<br />
früherer „Sozialraum“ in einem der 4 Hochhäuser angemietet.<br />
Dieser Raum stand bislang den BewohnerInnen des Hauses, nach Absprache mit der<br />
Wohnungsbaugesellschaft GAG, für private Zusammenkünfte und Feiern zur<br />
Verfügung. Nach Erfahrung der GAG wurde dies nur sporadisch und wenige Male im<br />
Jahr wahrgenommen.<br />
Erwähnenswert ist die gute Zusammenarbeit mit der zuständigen<br />
Wohnungsbaugesellschaft, die die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Projektes und<br />
der damit verbundenen Installierung einer Einrichtung vor Ort erkannte und innerhalb<br />
der laufenden Sanierung durch bauliche Maßnahmen unsere Erfordernisse erfüllte.<br />
Die ersten Schwierigkeiten stellten sich in Form eines in der Siedlung kursierendes<br />
Gerüchtes dar, hier „würde eine Einrichtung für kriminelle Jugendliche geschaffen<br />
werden“.<br />
Diesen Gerüchten wurde mit einer Bewohnerversammlung der Hauses begegnet, in<br />
der sich die GAG unmissverständlich hinter das Projekt stellte und mit den<br />
Projektbeteiligten auf die Notwendigkeit dieser Einrichtung hinwies.<br />
Vor Bezug der Räumlichkeiten nahmen die MitarbeiterInnen der BuchT mittels Vor-Ort-<br />
Spielaktionen zu festen Terminen Kontakt zu den Kindern, Jugendlichen und vereinzelt<br />
zu den Eltern auf. Mittels des durch den Sozialarbeiter des Allgemeinen Sozialen<br />
Dienstes hergestellten Kontakt zu einigen BewohnerInnen und ihren Kindern wurden<br />
erste Schritte in das Einfinden des für die MitarbeiterInnen unbekannten Sozialraumes<br />
möglich.<br />
Die BuchT ( Buchheimer Treff) wurde am 2<strong>1.</strong> August 2000 nach umfangreichen<br />
Renovierungsarbeiten der Räumlichkeiten eröffnet.<br />
Die Eröffnungsveranstaltungen fand großen Anklang bei den BewohnerInnen, vor<br />
allem bei den Kindern und Jugendlichen.<br />
Die Arbeit der BuchT umfasst:<br />
- - Einzelfallhilfe<br />
- - Gruppenarbeit<br />
- - Gremienarbeit / Vernetzungsarbeit<br />
-50- Modellprojekt Buchheim
Die Schaffung der Angebotsstruktur orientierte sich an den Bedarfen, die anfangs<br />
vorrangig durch die Kinder und Jugendlichen geäußert wurden.<br />
Insgesamt werden 14 kontinuierliche Angebote für Kinder, Jugendliche, Frauen und<br />
Familien angeboten, die alle sehr gut besucht sind. Diese sind im Anhang detailliert<br />
aufgeführt.<br />
Des weiteren wurden Projekte wie bspw. ein Videoprojekt und ein<br />
sexualpädagogisches Projekt durchgeführt.<br />
Die Angebote wurden insgesamt von ca. 175 Kindern und Jugendlichen von<br />
Kleinkindalter bis über 20 Jahren wahrgenommen, wobei die erreichte Zahl<br />
von Kindern und Jugendlichen durch die gleichzeitige Teilnahme an mehreren<br />
Angeboten niedriger ist.<br />
Die kontinuierlichen wöchentlichen Angebote wurden dabei von ca. 160<br />
Kindern und Jugendlichen besucht, die zeitlich befristeten Projekte wurden<br />
von 15 Kindern und Jugendlichen wahrgenommen.<br />
Die einzelnen Altersgruppen sind etwa gleich stark vertreten, die Gewichtung der<br />
Nationalitäten ist fast zur Hälfte jeweils der deutschen und anderer Nationalitäten,<br />
dabei fast ausschließlich der Türkischen. Besonders die Angebote für Jugendliche<br />
werden von vielen türkischen Jungen in Anspruch genommen.<br />
Dem eigentlichen Bedarf der Jugendlichen nach einer Treffmöglichkeit und<br />
spezifischen Angeboten kann nur begrenzt nachgekommen werden. Diese<br />
Bedarfsfeststellung mündete in die Bildung des Arbeitskreises Jugend, an dem auch<br />
ein Mitarbeiter der BuchT vertreten ist.<br />
Die Angebote umfassen sowohl den unterstützenden Aspekt als auch einen hohen<br />
freizeitgestalterischen Wert. Die große Resonanz der Kinder und Jugendlichen ist ein<br />
Spiegelbild des hohen Bedarfs von Kindern und Jugendlichen nach Ansprache und<br />
Unterstützung, Freizeitgestaltung, Raum finden, Kontakte mit anderen Gleichgesinnten<br />
in Gruppen zu haben und Spaß zu haben.<br />
Ein Teil der Kinder und Jugendlichen sind ASD-bekannt oder nehmen<br />
Jugendhilfemaßnahmen in Anspruch.<br />
Zur exemplarischen Darstellung der Umsetzung der Angebote, befindet sich umseitig<br />
die Dokumentation des „Sexualpädagogischen Projektes“.<br />
Modellprojekt Buchheim -51-
Die Angebote für Familien und Frauen wurden anfangs zögerlich angenommen.<br />
Die wöchentliche Krabbelgruppe, die von 9 türkischen Frauen und ihren 10 Kindern<br />
kontinuierlich wahrgenommen wird führte zur Installierung weiterer Angebote wie „<br />
Familienfrühstück“ ( mit 1 männlichen Teilnehmer und vielen Frauen) und einem<br />
Sportangebot, da sich die daran teilnehmenden Frauen öfter treffen und austauschen<br />
wollten. Neue Frauen kamen hinzu.<br />
Im September 2001 starte die Veranstaltungsreihe „ BuchT trifft...“, die sich mit<br />
pädagogischen Inhalten an Eltern wendet.<br />
Die BuchT richtete in 2001 vermehrt Angebote für Eltern ein, was aufgrund der<br />
übermäßig starken Resonanz der Kinder und Jugendlichen erst durch die<br />
personelle Ausweitung durch Findung und Einstellung von Honorarkräften<br />
ermöglicht wurde.<br />
Die angebundenen, hauptsächlich türkischen, Frauen äußerten ihre Wünsche<br />
nach mehr Freizeitgestaltungs- und Treffmöglichkeiten, denen durch<br />
zusätzliche Angebote entsprochen wurde.<br />
Das Beratungsangebot der Bucht wird nur vereinzelt in Anspruch genommen und das<br />
mehrheitlich zu erziehungsrelevanten Themen.<br />
Zwischen den MitarbeiterInnen und einigen Eltern der in der BuchT „verankerten“<br />
Kinder besteht guter Kontakt, Probleme werden beim Abholen der Kinder besprochen.<br />
-52- Modellprojekt Buchheim
3. Sozialräumliche Vernetzung -<br />
Kooperationen
3. Sozialräumliche Vernetzung - Kooperationen<br />
Neben der intensiven Zusammenarbeit der Projektbeteiligten kooperieren diese<br />
mit einer Vielzahl von Institutionen, Vereinen, Ämtern und Fachstellen.<br />
Innerhalb der Planung und Durchführung der Angebote und Veranstaltungen<br />
entwickelte sich eine gute Kooperation mit den verschiedenen beteiligten<br />
Fachstellen und Vereinen. ( Siehe Schaubild Kooperationen und Vernetzung).<br />
Daneben integrierten sich die Einrichtungen und die Koordinatorin in die<br />
bestehenden Arbeitskreise und Gremien auf Sozialraum- und Bezirksebene.<br />
Die vernetzten stadtteilbezogenen Kooperationen in Buchheim ( siehe<br />
Schaubild) sind beispielhaft. Im Sozialraum gibt es seit Jahren eine gute und<br />
umfassende Zusammenarbeit aller Institutionen. Die Zusammenschlüsse<br />
arbeiten mit unterschiedlichen, teilweise überschneidenden<br />
Aufgabenstellungen:<br />
Die Stadtteilkonferenz ( Arbeitskreis Gemeinwesenarbeit) befasst sich mit<br />
allen relevanten Themen des Sozialraumes. Hier sind nahezu alle Institutionen,<br />
Vereine und engagierten BewohnerInnen vertreten.<br />
Die Buchheimer Selbsthilfe e.V. arbeitet seit 1991 als<br />
Gemeinwesenarbeitsträger und ist als Ansprechpartner für alle Belange des<br />
Sozialraumes eine wichtige Schnittstelle.<br />
Das Modellprojekt Buchheim ist durch seine Zielsetzungen mit<br />
unterschiedlichen Projektbeteiligten in alle bestehenden Arbeitskreise<br />
eingebunden.<br />
Der Qualitätszirkel Frühförderung wurde 1999 auf Initiative des<br />
Gesundheitsamtes und des ASD Mülheim ins Leben gerufen, um der<br />
festgestellten dramatischen Situation der Kinder ( Entwicklungsrückstände u.a.)<br />
zu begegnen und mit allen beteiligten Stellen adäquate Handlungsstrategien zu<br />
entwickeln.<br />
Der Arbeitskreis „Belegungssteuerung“ im Hermann-Kunz-Gebiet<br />
koordiniert unter Federführung des Wohnungsamtes und der<br />
Wohnungsbaugesellschaft GruBo mit Beteiligung der zuständigen ASD-<br />
MitarbeiterInnen die Belegung der ca. 600 im Wohngebiet liegenden<br />
Gewährleistungswohnungen.<br />
Der Arbeitskreis Jugend, ein Unterarbeitskreis des AK GWA, gründete sich<br />
Ende 2000 aufgrund des nachweislichen Bedarfs einer Jugendeinrichtung.<br />
-58- Modellprojekt Buchheim
Diese Kooperationen und Vernetzung bewirken:<br />
eine umfangreiche und qualifizierte Angebotsstruktur in den<br />
Einrichtungen<br />
gemeinsame Entwicklung und Abstimmung von bedarfsgerechten<br />
Angeboten<br />
die gemeinsame Bearbeitung von Problemlagen des Sozialraumes<br />
Ausweitung der Ressourcen des Sozialraumes ( Personal, Räume)<br />
Stärkung des Sozialraumes durch gemeinsames, abgestimmtes<br />
Handeln.<br />
Die gemeinsame Entwicklung von Projekten:<br />
Innerhalb der Projektförderung aus „Mitteln gegen Rechts“ wird derzeit ein<br />
neunmonatiges Theaterprojekt zum Thema „Fremdenfeindlichkeit“ an zwei<br />
Grundschulen Buchheims ( KGS An St. Mauritius und GGS Wipperfürter<br />
Straße) umgesetzt.<br />
Das Projekt entstand 2001 aus einem im AK GWA entwickelten Konzept, die<br />
Federführung hat die Buchheimer Selbsthilfe e.V. und die Koordinationsstelle<br />
des Modellprojektes Buchheim inne.<br />
Die Entwicklung neuer Angebotsformen:<br />
Dem durch eine Warteliste der Buchheimer Selbsthilfe e.V., des anderen<br />
Familienladens und der BuchT dokumentierten Bedarf nach<br />
Hausaufgabenbetreuung konnte aufgrund der Auslastung der Einrichtung<br />
nicht entsprochen werden.<br />
Die Suche nach weiteren Räumlichkeiten mündete in ein Konstrukt, das durch<br />
die gute Vernetzung und Kooperation ermöglicht wurde:<br />
Das Wohnungsamt stellte einen Gemeinschaftsraum zur Mitnutzung zur<br />
Verfügung, der andere Familienladen brachte Mittel und Personal zur<br />
Renovierung ein, Sachspenden der Stadtsparkasse, eines Malergeschäfts und<br />
einer Bewohnerin trugen zur Finanzierung bei. Kinder und Einzelfallhelfer halfen<br />
bei der Renovierung.<br />
Das Angebot wird seit dem Schulbeginn 2001 von 10 Kindern an 4 Tagen in der<br />
Woche in Anspruch genommen, an einem Tag steht der Raum weiterhin dem<br />
Wohnungsamt zur Verfügung.<br />
Die Personalkosten der Honorarkräfte werden vom Bezirkjugendamt getragen,<br />
die Honorarkräfte sind in das Team des Familienladens eingebunden.<br />
Modellprojekt Buchheim -59-
Modellprojekt Buchheim
Kooperationen und Vernetzung<br />
Kölner Tafel e.V.<br />
Wohnungsamt, Sozialamt<br />
JobBörse, Vingster Treff<br />
Kath. Bildungswerk<br />
VCP Nordrhein<br />
Aids Hilfe Köln<br />
Sozialdienst Kath. Männer<br />
Gesundheitsamt Köln<br />
Grubo<br />
Drogenhilfe Köln<br />
Frauenberatungsstelle Kalk<br />
Psychologen, Therapeuten<br />
Zartbitter<br />
Schuldnerberatung AfD<br />
Ausländeramt<br />
Arbeitskreis: AK Soziales<br />
MTV Buchheim<br />
Jugendfilmclub Köln<br />
Aids Hilfe Köln<br />
IB- Infolinerprojekt<br />
Sozialbüro, Sportamt<br />
Arbeitskreise: AK Jugend<br />
Interkulturelles Referat/<br />
Interkultureller Dienst<br />
Landschaftsverband<br />
FIZ e.V.<br />
Jugendfilmclub<br />
Spielball-Theater<br />
Bezirksjugendpflege<br />
Wohnungsamt<br />
Sozialamt, Sportamt<br />
Dienste des BA, IB<br />
Arbeitskreise: AK Jugend<br />
Markt d. Möglichkeiten<br />
Schulen,<br />
Kirchengemeinden,<br />
KITA´s,<br />
GAG / Grubo<br />
Arbeitskreise:<br />
AK GWA Buchheim<br />
Qualitätszirkel<br />
Frühförderung<br />
Bürgerdienste<br />
Arbeitskreise:<br />
AK GWA<br />
Qualitätszirkel Frühförderung<br />
Belegungssteuerung H.-K.-<br />
Gebiet
Modellprojekt Buchheim<br />
Vernetzte<br />
stadtteilbezogene Kooperationen in<br />
Buchheim<br />
2<br />
Buchheimer<br />
Selbsthilfe e.V.<br />
3<br />
Modellprojekt<br />
Buchheim<br />
4<br />
Qualitäts<br />
zirkel<br />
Frühförd<br />
erung<br />
1<br />
Stadtteilkonferenz<br />
/<br />
AK GWA<br />
5<br />
Beleg<br />
ungssteuer<br />
ung<br />
6<br />
Arbeit<br />
skreis<br />
Jugen<br />
<strong>1.</strong> Alle tangierten Institutionen des Sozialraums unter Federführung<br />
des Wohnungsamtes. Relevante Themen des Stadtteils.<br />
2. Gemeinwesenarbeit in Buchheim.<br />
3. Kooperationsprojekt des Jugendamtes / ASD, Amt f.Diakonie, Buchheimer<br />
Selbsthilfe e.V., Neukirchener Erziehungsverein, Köln.<br />
4. Kooperation von KITAs, Ärzten, ASD, Frühförderzentrum u.a., Verbesserung der<br />
Frühförderung, Federführung: ASD.<br />
5. Wohnungsamt, Wohnungsbaugesellschaft, ASD. Belegungs-entscheidung über ca.<br />
600 Wohnungen im Hermann-Kunz-Gebiet.<br />
6. Schulen, BuchSe, Bezirksjugendpflege, Projekt Buchheim, Unterarbeitskreis des AK<br />
GWA.<br />
-61-
4. Sozialräumliche Bearbeitung<br />
der Hilfen zur Erziehung<br />
4. Die sozialräumliche Bearbeitung der Hilfen zur
Erziehung<br />
4.<strong>1.</strong> Die Umstrukturierung innerhalb der Wirtschaftlichen<br />
Jugendhilfe<br />
Der Mitarbeiter der Wirtschaftlichen Jugendhilfe, der in das Sozialraumteam<br />
involviert ist, bearbeitet alle Hilfen zur Erziehung des Sozialraumes<br />
Buchheim.<br />
Die erstmalige sozialräumliche Bearbeitung der Hilfen zur Erziehung und<br />
Ermittlung deren Kosten erforderte umfassende Umstrukturierungen und<br />
die Schaffung einer dafür benötigten Struktur:<br />
- Benennung der Fälle in Buchheim durch den ASD<br />
- Übergabe der Akten innerhalb der WEH-Abteilung<br />
- Änderung der Aktenzeichen und der Kassenzeichen<br />
- Benachrichtigung aller Beteiligter ( Hilfeempfänger, Eltern, Träger wie<br />
Heime, Ämter, Kooperationspartner) über neue Zuständigkeit<br />
NEU: - Kontinuierliche computergestützte Ermittlung der Hilfefälle und ihrer<br />
Änderungen<br />
- Ermittlung, Erfassung und Bestandspflege aller verfügbaren Daten<br />
- Mitwirkung bei der Datenauswertung<br />
Die innerhalb der Projektumsetzung anfallenden Tätigkeiten der<br />
sozialräumlichen Bearbeitung der Wirtschaftlichen Jugendhilfe konnten und<br />
können nur in dieser Form unter Mitwirkung einer weiteren Kraft, in diesem<br />
Falle einer Auszubildenden, umgesetzt werden.<br />
Der Sachbearbeiter bearbeitet nicht ausschließlich die Akten der derzeit 147<br />
Hilfeempfänger der Jugendhilfen nach KJHG des Sozialraums, sondern<br />
darüber hinaus nochmals ca. 100 der im Bezirk Mülheim liegenden Fälle analog<br />
der bisherigen Zuständigkeitsregelung ( nach Buchstaben).<br />
Neben der herkömmlichen Bearbeitung der laufenden Fälle ist ein<br />
enormer zusätzlicher Arbeitsaufwand, auch in Form notwendig<br />
gewordener Arbeitstreffen, erforderlich.<br />
-62- Modellprojekt Buchheim
4.2. Die Hilfen zur Erziehung nach KJHG in 2000<br />
Zum Verständnis der folgenden Ausführungen werden hier<br />
Begrifflichkeiten definiert:<br />
Hilfeempfänger sind alle Kinder und Jugendliche, die Leistungen der<br />
Jugendhilfe nach dem KJHG § 13,3 - § 42 erhalten<br />
alle Kinder und Jugendliche, die an einer Sozialen Gruppenarbeit<br />
teilnehmen,<br />
alle Kinder und Jugendliche, die innerhalb einer Jugendhilfemaßnahme<br />
wie SPFH betreut werden.<br />
Buchheim: 147 Hilfeempfänger<br />
Jugendhilfen sind Hilfen, die nach §§ 13,3 - 42 KJHG für einen Hilfeempfänger<br />
eingerichtet werden. Ein Hilfeempfänger kann mehrere Jugendhilfen in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Buchheim: 159 Jugendhilfen<br />
Jugendhilfemaßnahmen sind Hilfen nach dem KJHG § 13,3- § 42, die für ein<br />
oder mehrere Kinder und Jugendliche eingerichtet werden.<br />
Das heißt, in einer Jugendhilfemaßnahme wie Soziale Gruppenarbeit<br />
und SPFH werden mehrere Hilfeempfänger betreut.<br />
Buchheim: 132 Jugendhilfemaßnahmen<br />
Bei unseren Erhebungen bleibt ausgenommen:<br />
§ 23 KJHG ( Tagespflege), da der Schwerpunkt der Hilfe lediglich die<br />
Vereinbarkeit zwischen Berufstätigkeit und Erziehung ermöglicht und damit<br />
eine zum Kindergarten oder Hort alternative Betreuungsform darstellt.<br />
Anmerkung:<br />
Im Rahmen der Umstrukturierung in 2000 wurden weitere<br />
Jugendhilfemaßnahmen benannt, die im Sozialraum lagen, aber von anderen<br />
MitarbeiterInnen des ASD der angrenzenden Sozialräume bearbeitet wurden.<br />
Somit muß die im Konzept benannte Zahl der Jugendhilfemaßnahmen von<br />
ca. 100 in 1998 / 99 nach oben korrigiert werden.<br />
Dies wirkt sich auch auf die Höhe der tatsächlichen Kosten für diesen<br />
Zeitraum aus.<br />
Modellprojekt Buchheim -63-<br />
Jugendhilfen:
In 2000 lag die Anzahl der innerhalb Buchheim laufenden Jugendhilfen nach<br />
KJHG § 13,3 - § 42 bei 159, die von 147 Hilfeempfängern in Anspruch<br />
genommen wurden. Dies bedeutet, dass 12 Kinder und junge Menschen 2<br />
Hilfen nach KJHG parallel oder nacheinander erhielten.<br />
Im Laufe 2000 wurden die Hilfen von 12 Hilfeempfängern beendet, des<br />
weiteren verließen 3 Hilfeempfänger den Zuständigkeitsbereich .<br />
Die 159 Jugendhilfen sind umseitig in Hilfen zur Erziehung in Buchheim 2000<br />
nach Betreuungsformen und Betreuungsformschlüssel spezifiziert<br />
dargestellt.<br />
Die Anteile der Hilfeempfänger an den Jugendhilfearten nach KJHG zeigen in<br />
Diagramm 1 und 2, dass diese durch die §§ 31, 33 und 34 KJHG dominiert<br />
werden.<br />
Jugendhilfemaßnahmen:<br />
Die 147 Hilfeempfänger wurden innerhalb von insgesamt 132<br />
Jugendhilfemaßnahmen betreut. Diese beinhalten<br />
Die 4 Jugendhilfemaßnahmen der Sozialen Gruppenarbeit, an der<br />
insgesamt 15 Kinder teilnahmen und<br />
die 17 Hilfemaßnahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe mit<br />
insgesamt 33 Hilfeempfängern ( jeweils 1 bis 6 Hilfeempfänger /<br />
Familienmitglieder ).<br />
Das Amt für Diakonie war dabei Träger von 9 SPFH`s ( 17 Hilfeempfänger /<br />
Familienmitglieder). 3 dieser Hilfen wurden in 2000 installiert, 2 beendet.<br />
Der Neukirchener Erziehungsverein, Köln war Träger von 5 der insgesamt 6<br />
Flexiblen Hilfen ( § 27 / 1102). Davon wurden 2 in 2000 installiert.<br />
Haushalte, die Jugendhilfe erhielten:<br />
-64- Modellprojekt Buchheim
Insgesamt erhielten 97 der <strong>1.</strong>327 Haushalte mit Kindern in Buchheim<br />
Jugendhilfe nach dem KJHG, dies entspricht 7,3 % aller Haushalte mit<br />
Kindern in Buchheim.<br />
Innerhalb dieser Haushalte erhielten 1- 6 Kinder und junge Menschen<br />
Hilfen nach dem KJHG:<br />
Haushalte Hilfeempfänger<br />
pro Haushalt<br />
Hilfeempfänger<br />
Anzahl<br />
63 ( 65 %) 1 63<br />
25 ( 26 %) 2 50<br />
6 ( 6 %) 3 18<br />
1 ( 1%) 4 4<br />
1 ( 1%) 5 5<br />
1 ( 1 %) 6 6<br />
97 ( 100 %) 146*<br />
*13 der insgesamt 159 Hilfeempfänger erhalten 2 Jugendhilfemaßnahmen.<br />
Jugendhilfebedarf:<br />
Der Jugendhilfebedarf konzentriert sich in den Straßenzügen der schon im<br />
Konzept festgestellten Schwerpunktgebiete Hermann-Kunz-Gebiet ( und<br />
nahes Umfeld ) und Wohngebiet Gronauer Straße.<br />
Die Konzentration des Bedarfes lässt sich durch den hohen Anteil an<br />
Haushalten mit Kindern in diesen Straßenzügen erklären.<br />
Die Quote des Jugendhilfebedarfs, gemessen an Haushalten mit Kindern, ist<br />
mit anderen in Buchheim liegenden Straßen vergleichbar.<br />
Die Modemannstraße weist mit 4 Haushalten, die Jugendhilfe in Anspruch<br />
nahmen, gemessen an den 103 Haushalten mit Kindern nur einen<br />
Jugendhilfebedarf von 3,9 % auf.<br />
-65-
Hilfen zur Erziehung in Buchheim 2000 nach Betreuungsformen und Betreuungsformschlüssel <strong>1.</strong> HzE<br />
Insgesamt 62 Hilfeempfänger insgesamt. 7 Hilfeempfänger insgesamt 70 Hilfeempfänger<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Förderung und Hilfe bei der <strong>1.</strong>2. Förderung und Hilfe <strong>1.</strong>3 Förderung und Hilfe zur Erziehung in neuer Lebenswelt<br />
Erziehung innerhalb der bisherigen bei der Erziehung durch<br />
§§ 33, 34, 35 KJHG<br />
Lebenswelt<br />
Schaffung einer zeitweiligen<br />
§§ 27, 28, 29, 30, 31 KJHG,<br />
Erweiterung der Lebenswelt<br />
§§ 32, 33, 34 KJHG<br />
Anzahl der Hilfeempfänger<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.<strong>1.</strong> Erziehungsberatung,<br />
§ 28<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.2 Flexible Hilfen<br />
§ 27 Abs.2<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.3. Erziehungsbeistandschaft<br />
§ 30<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.4. Sozialpädagogische<br />
Familienhilfen und Flexible Hilfen in<br />
Form von SPFH<br />
§ 31 33<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.5 Sozialpädagogische<br />
Einzelfallhilfe<br />
§ 27, Abs.2 8<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.6 Soziale Gruppenarbeit<br />
§ 29<br />
für Kinder ab 6 Jahre u. Jugendliche<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>0.7 Gruppenarbeit<br />
§ 27 Abs. 2<br />
für Kinder von 3-5 Jahre<br />
6<br />
15<br />
Anzahl der HE<br />
<strong>1.</strong>2.0.1 Tagespflegestellen<br />
§ 32, S.2<br />
<strong>1.</strong>2.0.2 Tagesgruppen<br />
§ 32 S.1<br />
<strong>1.</strong>2.0.3 Wochenpflegestellen<br />
§ 33 S.1<br />
<strong>1.</strong>2.0.4 Fünftagegruppen<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>2.0.5 Internate<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>2.0.6 Unterbringung von Kindern<br />
nach § 34 mit Eltern / Elternteilen<br />
in Haft / Klinik / Kur<br />
<strong>1.</strong>2.0.7 Hilfen zur Erziehung in<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie /<br />
Krankenhaus / Kur § 34<br />
7<br />
<strong>1.</strong>3.<strong>1.</strong><br />
Familienanaloge Hilfen<br />
Anzahl der HE<br />
<strong>1.</strong>3.<strong>1.</strong>1 Vollzeitpflegestellen<br />
§ 33, S.1<br />
<strong>1.</strong>3.<strong>1.</strong>2 Erziehungsstellen<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>3.<strong>1.</strong>3 Familiengruppen /<br />
Familienpädagogische<br />
Kleinstheime § 34<br />
<strong>1.</strong>3.<strong>1.</strong>4 Erziehungsstellen<br />
§ 33, S.2<br />
Weitere Hilfen, die aus dem Deckungsring Jugendhilfe finanziert werden:<br />
Schlüssel 0211 § 13,3<br />
25<br />
3<br />
<strong>1.</strong>3.2<br />
Gruppenpädagogische Hilfen<br />
Anzahl der HE<br />
<strong>1.</strong>3.2.1 Regelgruppen<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>3.2.2 Regelgruppen –<br />
Intensivformen<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>3.2.3 Heilpädagogische /<br />
therapeutische Gruppen<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>3.2.4 Heilpädagogische /<br />
therapeutische Gruppen-<br />
Intensivformen § 34<br />
<strong>1.</strong>3.2.5 Mutter-Kind-Gruppen<br />
§ 34<br />
<strong>1.</strong>3.2.6 Sonderplätze für<br />
Behinderte § 34<br />
26<br />
3<br />
2<br />
1<br />
<strong>1.</strong>3.3<br />
Individualpädagogische<br />
Hilfen Anzahl<br />
<strong>1.</strong>3.3.1 INSPE und Flexible<br />
Hilfen in Form von INSPE<br />
§ 35 3<br />
<strong>1.</strong>3.3.2 Individualpädagogische<br />
Stand- und<br />
Reiseprojekte im In- und<br />
Ausland § 34 1<br />
<strong>1.</strong>3.3.3 Individuelle<br />
Betreuungen zur<br />
Verselbständigung STUFEN-<br />
MODELL § 41 in Verbindung<br />
mit § 34 6<br />
Junge Menschen in schulischer und beruflicher Ausbildung 5 Hilfeempfänger<br />
Schlüssel 0212 § 19 Gemeinsame Wohnform ( Eltern / Kind) 2 Hilfeempfänger<br />
Schlüssel 0213 § 20 Betreuung und Versorgung in Notsituationen 6 Hilfeempfänger 20 Hilfeempfänger<br />
Schlüssel 0215 § 35a nur Eingliederungshilfe 4 Hilfeempfänger<br />
Schlüssel 0216 § 42 Inobhutnahme 3 Hilfeempfänger
Diagramm 1a<br />
Hilfen zur Erziehung 2000 gemäß KJHG<br />
nach Anzahl der Hilfen und §§ KJHG<br />
40<br />
36<br />
35<br />
33<br />
30<br />
25<br />
25<br />
Anzahl der Hilfen<br />
20<br />
15<br />
14<br />
15<br />
10<br />
5<br />
5<br />
2<br />
6<br />
7<br />
3<br />
4<br />
6<br />
3<br />
0<br />
§ 13,3 § 19 § 20 § 27 § 29 § 31 § 32 § 33 § 34 § 35 § 35a § 41 / §34 § 42<br />
Hilfen nach KJHG<br />
-67- Modellprojekt Buchheim
Diagramm 1b<br />
Hilfen zur Erziehung 2000 gemäß KJHG<br />
nach Hilfen und Hilfearten<br />
35<br />
33<br />
Anzahl der Hilfen<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
5<br />
2<br />
6 6<br />
8<br />
15<br />
7<br />
25<br />
3<br />
26<br />
3<br />
2<br />
1 1<br />
3<br />
4<br />
6<br />
3<br />
0<br />
§ 13,3<br />
0211<br />
§ 19<br />
0212<br />
§ 20<br />
0213<br />
§ 27<br />
1102<br />
§ 27<br />
1105<br />
§ 29<br />
1106<br />
§ 31<br />
1104<br />
§ 32<br />
1202<br />
§ 33<br />
1311<br />
§ 34<br />
1313<br />
§ 34<br />
1321<br />
§ 34<br />
1323<br />
§ 34<br />
1324<br />
§ 34<br />
1326<br />
§ 34<br />
1332<br />
§ 35<br />
1331<br />
§ 35a<br />
0215<br />
§ 41/ § 34<br />
1333<br />
§ 42<br />
0216<br />
§§ KJHG und Betreuungsformschlüssel<br />
-68- Modellprojekt Buchheim
Diagramm 2<br />
Hilfen zur Erziehung KJHG<br />
nach Betreuungsformen<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Förderung und Hilfe bei der Erziehung innerhalb der<br />
bisherigen Lebenswelt<br />
<strong>1.</strong>2. Förderung und Hilfe bei der Erziehnung durch Schaffung einer<br />
zeitweiligen Erweiterung der Lebenswelt<br />
<strong>1.</strong>3. Förderung und Hilfe zur Erziehung in neuer Lebenswelt<br />
Sonstige Hilfen ( §§ 13,3, 19, 20, 35a, 42)<br />
Sonstige Hilfen<br />
13%<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong><br />
39%<br />
<strong>1.</strong>3.<br />
44%<br />
<strong>1.</strong>2.<br />
4%<br />
-69- Modellprojekt Buchheim
4.3. Die Hilfen zur Erziehung und deren Kosten in Buchheim<br />
2000:<br />
Ermittlung der Kosten der Hilfen zur Erziehung<br />
Die Ermittlung der tatsächlichen Kosten der Hilfen zur Erziehung sollte zu<br />
Projektbeginn im quartalsmäßigen Turnus erfolgen. Damals wurde davon<br />
ausgegangen, dass die Abrechnungen mit zweimonatiger Nachlaufzeit zum<br />
jeweiligen Quartal vorliegen und sich auf dieses Quartal beziehen.<br />
Die Realität zeigt aber, dass teilweise die Träger Hilfen für Zeiträume von bis zu 6<br />
Monaten gesamt abrechnen, mit anderen Leistungen verrechnen oder ähnliches.<br />
Dies gilt analog auch für Kostenerstattungen. Aufgrund dessen würde die Darstellung<br />
der tatsächlichen Kostenentwicklung das Bild der Hilfekosten verzerren.<br />
Ein Gesamtbild, d.h., die Kostenermittlung für das Jahr 2000, ließ sich deshalb<br />
erst Mitte 2001 darstellen, als nämlich die abgerechneten Kosten der geleisteten<br />
Hilfen vorlagen und auf die entsprechenden Zeiträume der Hilfegewährung<br />
übertragen werden können.<br />
Innerhalb des Projekts Buchheim werden erstmalig in Köln die<br />
tatsächlich anfallenden Kosten der Hilfen zur Erziehung für<br />
einen bestimmten Zeitraum erfasst.<br />
Somit sind die Hilfen zur Erziehung und deren Kosten<br />
erstmalig auswertbar.<br />
Die Kosten umfassen alle Hilfen zur Erziehung, die über den Deckungsring „<br />
Erzieherische Hilfen“ finanziert werden.<br />
Dies sind zum einen Hilfen, die durch die Sozialarbeiter des ASD-<br />
Sozialraumteams aufgrund der Situation des Hilfesuchenden eingerichtet,<br />
begleitet, verändert oder beendet werden können, oder anders: die dem<br />
Einflußbereich des Projektes unterliegen und damit steuerbar sind.<br />
Andere Hilfen unterliegen nicht dem Einflußbereich des Projektes Buchheim,<br />
d.h., auf ihren Verlauf kann nicht sozialräumlich eingewirkt werden. Dies sind<br />
Hilfen, wo die Akte im Sozialraum verwaltet wird, ein anderes Jugendamt aber<br />
mit der Hilfeplanung und Umsetzung beauftragt ist. Diese verbleiben nach<br />
Aktenzuweisungsverfügung im Bezirk / Rate. Dies gilt auch für Fälle, in denen<br />
eine Rückführung des Hilfeempfängers in das Elternhaus tatsächlich nicht<br />
mehr möglich ist.<br />
Da diese Hilfen aber durch den Deckungsring Erzieherische Hilfen<br />
finanziert werden und sich kostenrelevant auf den Bezirk auswirken,<br />
verbleiben diese in der Kostenermittlung Buchheim. Diese nicht steuerbaren<br />
Kosten werden mit NSK ausgewiesen.<br />
-70- Modellprojekt Buchheim
Die Gesamtkosten der Hilfen zur Erziehung beliefen sich im Jahr 2000 auf<br />
insgesamt DM 4,1Millionen, davon betrugen die nicht steuerbaren Kosten DM<br />
443.562,71, was einen Anteil von 11 % ausmacht.<br />
In 2 Fällen werden noch Kostenerstattungen ermittelt, die sich auf die tatsächlichen<br />
Gesamtkosten auswirken.<br />
Die Kosten der Jugendhilfemaßnahmen in Bezug auf die Anzahl der<br />
Hilfeempfänger stellt sich wie folgt dar:<br />
Betreuungsform <strong>1.</strong><strong>1.</strong><br />
ca.<br />
<strong>1.</strong>2.<br />
ca.<br />
<strong>1.</strong>3.<br />
ca.<br />
Sonstige<br />
Hilfen ca.<br />
Kosten DM 320.000 DM 300.000 DM 3.100.000 DM 320.000<br />
Kosten % 8 % 7 % 77 % 8 %<br />
Hilfeempfänger 62 7 70 20<br />
Hilfeempf. % 39 % 4,4 % 44 % 12,6 %<br />
Diagramm 3 verdeutlicht die Anteile an den Gesamtkosten nach<br />
Betreuungsformen.<br />
Die Kosten der Hilfen zur Erziehung nach KJHG §§ 13,3 – 42 werden in<br />
Diagramm 4 aufgeführt.<br />
Die nicht steuerbaren Kosten ( NSK) bewegen sich innerhalb der Betreuungsform<br />
<strong>1.</strong>3. Förderung und Hilfe zur Erziehung in neuer Lebenswelt<br />
( §§ 33, 34); Diagramm 5.<br />
Modellprojekt Buchheim -71-
-<br />
Diagramm 3<br />
Kosten der Hilfen zur Erziehung nach Betreuungsformen<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Förderung und Hilfe bei der Erziehung innerhalb der bisherigen<br />
Lebenswelt<br />
<strong>1.</strong>2. Förderung und Hilfe bei der Erziehung durch Schaffung einer<br />
zeitweiligen Erweiterung der Lebenswelt<br />
<strong>1.</strong>3. Förderung und Hilfe der Erziehung in neuer Lebenswelt<br />
Sonstige Hilfen<br />
Sonstige Hilfen<br />
8%<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong><br />
8%<br />
<strong>1.</strong>2.<br />
7%<br />
<strong>1.</strong>3.<br />
77%<br />
-72- Modellprojekt Buchheim
1800000<br />
Diagramm 4<br />
Gesamtkosten der Hilfen zur Erziehung 2000<br />
Gesamtkosten: ca. DM 4,1 Mio<br />
8<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1102 § 27<br />
1104 § 31<br />
1105 § 27<br />
1600000<br />
4<br />
1106 § 29<br />
5<br />
1202 § 32<br />
1400000<br />
6<br />
1311 § 33<br />
Kosten in DM<br />
1200000<br />
1000000<br />
800000<br />
600000<br />
400000<br />
200000<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
9 10<br />
11<br />
1<br />
Hilfearten<br />
12 16<br />
13<br />
14 15 17 18 19<br />
18= nur Eingliederungshilfe<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
1313 § 34<br />
1321 § 34<br />
1323 § 34<br />
1324 § 34<br />
1326 § 34<br />
1331 § 35<br />
1332 § 34<br />
1333 § 41/34<br />
0211 § 13,3<br />
0212 § 19<br />
0213 § 20<br />
0215 § 35 a<br />
0216 § 42<br />
-73- Modellprojekt Buchheim
Diagramm 5<br />
Gesamtkosten der Hilfen zur Erziehung 2000<br />
Steuerbare und nichtsteuerbare Kosten<br />
§ 27<br />
1105<br />
§ 32<br />
1202<br />
§ 34<br />
1313<br />
§ 34<br />
1323<br />
§ 34<br />
1326<br />
§ 34<br />
1332<br />
§ 13,3<br />
0211<br />
§ 20<br />
0213<br />
§ 42<br />
0216<br />
Kosten nach Hilfearten<br />
uerbare Kosten Reihe1<br />
nicht steuerbare Kosten, Def. S. 70<br />
Reihe2
5. Erste Erfahrungen der sozialraumorientierten<br />
Vernetzung von Jugendhilfe
5. Erste Erfahrungen der sozialraumorientierten Vernetzung<br />
von Jugendhilfe<br />
5.<strong>1.</strong> Erfahrungen der Projektbeteiligten<br />
Ergebnisse der Internen Befragung zum Projekt Buchheim April 2001<br />
Zusammenfassung:<br />
Obwohl viele Projektbeteiligte durch ihre Tätigkeit innerhalb des Modellprojekts keine<br />
Entlastung, dafür Mehrarbeit innerhalb ihres Arbeitsbereiches erleben, ist die<br />
Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit für den Großteil der Beteiligten gestiegen.<br />
Die durch die Tätigkeitsfelder gegebene Zusammenarbeit der Projektbeteiligten verläuft<br />
insgesamt betrachtet positiv, allerdings könnte diese noch durch die weitere Bearbeitung<br />
von Konkurrenzproblemen und Klärung von Erwartungshaltungen verbessert werden.<br />
Die Projektumsetzung wird als gut beurteilt, dabei können die Verbesserungsvorschläge<br />
noch zur Optimierung beitragen. Die Arbeitsstruktur wird als geeignete Form der<br />
Sicherung der Transparenz und des Austausches gesehen.<br />
Insgesamt stellt sich die Zusammenarbeit und der bisherige Projektverlauf für alle<br />
Projektbeteiligten positiv dar. Kritik, Veränderungsvorschläge und Wünsche sollen in die<br />
weitere Arbeit einfließen und können somit die Entwicklung der Zusammenarbeit und des<br />
Projektverlaufes positiv beeinflussen.<br />
Die Befragung wurde mittels eines Fragebogens im Februar 2001 durchgeführt. Von den<br />
22 Projektbeteiligten schickten 15 Personen den ausgefüllten Bogen zurück.<br />
Ergebnisse:<br />
Seit Bestehen des Projektes erleben nur einige Personen Entlastung in ihrem<br />
Arbeitsbereich. Diese erklären dies mit den zusätzlichen Angeboten und Hilfen für<br />
Familien vor Ort, der Stabilisierung von Familien, dem Sensor vor Ort.<br />
Einige erleben keine Entlastung, da für sie durch das Projekt zusätzliche Verantwortung<br />
und mehr Abstimmungsbedarf entstand.<br />
Der Großteil der Beteiligten erlebt durch das Projekt Mehrarbeit, was in zusätzlichen<br />
Besprechungen, Abstimmungsprozessen und zusätzlichen Aufgaben begründet liegt.<br />
Die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit ist mehrheitlich gestiegen. Dabei wird angegeben:<br />
die Entwicklung auf zukünftige Arbeitsstrukturen wird erkennbar, es bestehen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten über den Einzelfall hinaus, Kooperation mit anderen JH-<br />
Trägern, Innovationsmöglichkeiten, ergänzender Arbeitsansatz, Anspruch auf eigene<br />
innovative Tätigkeit wird erfüllt.<br />
-75- Modellprojekt Buchheim
Die Zusammenarbeit mit den einzelnen Projektbeteiligten wird dort, wo unmittelbare<br />
Berührungspunkte vorliegen, fast ausschließlich positiv bewertet.<br />
Besonders positiv wird die Zusammenarbeit mit der WJH gesehen, die sich durch<br />
verbesserten Austausch, hohe Motivation, Kreativität, unbürokratische Kooperation,<br />
kürzere Wege und bessere Steuerung auszeichnet.<br />
Negativ wird die Zusammenarbeit bewertet, wo Konkurrenzprobleme, Aufeinandertreffen<br />
von Haupt- und Ehrenamtlern oder zu wenig Fallbesprechungen angegeben werden.<br />
Modellprojekt Buchheim -76-
5.<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Erfahrungen der beteiligten Träger:<br />
Die freien Träger der Jugendhilfe Amt für Diakonie und Neukirchener<br />
Erziehungsverein, Köln beschreiben als Projektbeteiligte ihre Erfahrungen wie folgt:<br />
Praktische Erfahrungen während der Projektumsetzung ( intern):<br />
- Aufbringen eines hohen Maßes an personellen Ressourcen.<br />
- „Eroberung von Neuland“<br />
- Aufbau einer trägerübergreifenden offenen, kollegialen Beratungskultur<br />
- Hohe Dichte an Schnittstellenproblematik ( z.B. Datenschutz, verschiedene Aufträge<br />
und Rollen, angleichen unterschiedlicher Arbeitskulturen und –abläufe, etc.)<br />
- Große Eigenverantwortung, Gestaltungsmöglichkeiten und Arbeits-zufriedenheit der<br />
MitarbeiterInnen vor Ort<br />
- Bedeutung des Modellcharakters: Anforderungen durch „Auswertbarkeit“, intensive<br />
Reflexion aller Schritte, kritischer Blick und Beurteilung von außen.<br />
- Starke Identifikation und großes Engagement aller Projektbeteiligten.<br />
Auswirkungen auf vorhandene Arbeitsschwerpunkte der Träger<br />
( Synergieeffekte):<br />
- Intensivere Nutzung der vorhandenen und neu entstandenen Netzwerke und<br />
Kooperationen auf allen operativen Ebenen<br />
- Einfließen der neuen Erfahrungen in Beratungs- und Konzeptarbeit der Träger.<br />
- Prozessuale Entwicklung gemeinsamer Bearbeitungsstrategien in der Einzelfallarbeit.<br />
- Schnellerer Zugriff der fürs Projekt zuständigen ASD MitarbeiterInnen auf die SPFH<br />
Angebote.<br />
- Kürzere Beratungssettings ( z.B. durch eine mögliche Anbindung an Angebote des<br />
Familienladens) bei den SPFH Angeboten.<br />
- Nutzung der Räumlichkeiten für SPFH MitarbeiterInnen und Angebote.<br />
- Höhere Akzeptanz der Hilfen bei den Klienten ( Kennen des Trägers und dessen<br />
Angebote) durch Vermittlung und Begleitung der ProjektmitarbeiterInnen.<br />
- Erleichterter Einstieg in die Einzelfallarbeit und erhöhte Motivation der Klienten zur<br />
Mitarbeit.<br />
- Gestiegener Bekanntheitsgrad der Angebotsstruktur und des Mitarbeiterprofils der<br />
Träger beim Jugendamt.<br />
„Was kommt danach?“<br />
-77- Modellprojekt Buchheim
<strong>Erfahrungsbericht</strong> der Buchheimer Selbsthilfe e.V.:<br />
Für die Buchheimer Selbsthilfe e.V. als etablierter Träger von Gemeinwesenarbeit im<br />
Stadtteil Buchheim stellt das Modellprojekt Buchheim eine sinnvolle und notwendige<br />
Ergänzung der Angebotspalette für die Menschen im Sozialraum dar.<br />
Zu Anfang ergab sich die Frage, ob auf so engem Raum zwei Einrichtungen (Familien –<br />
und Bürgerladen) – bei aller Verschiedenheit – bestehen können.<br />
Die Folge waren intensive Diskussionsprozesse innerhalb der BuchSe, die dazu führten,<br />
dass Selbstverständnis und Profil der Buchheimer Selbsthilfe als ein durch<br />
bürgerschaftliches Engagement geprägtes Gemeinwesenprojekt deutlicher hervortraten.<br />
Die ohnehin knappen Ressourcen der BuchSe konnten verstärkt im Rahmen der<br />
originären Gemeinwesenarbeit eingesetzt werden ( u.a. Begleitung des Mieterrates,<br />
Mieterberatung, Wohnumfeldarbeit und Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements).<br />
Die Einrichtungen „Der andere Familienladen“ und „BuchT“ wirkten entlastend<br />
hinsichtlich des großen Bedarfs an sozialer Beratung und Angeboten für Kinder,<br />
Jugendliche und Familien in Buchheim.<br />
Es zeigte sich jedoch, dass auch durch die neuen und/oder zusätzlichen Angebote der<br />
tatsächliche Bedarf für den Sozialraum noch nicht gedeckt wird<br />
( z.B. bestehen weiterhin Wartelisten für die Hausaufgabenbetreuung).<br />
Nicht vorhersehbar, aber dennoch unbedingt notwendig, war und ist der immense<br />
Aufwand an Zeit und personellen Ressourcen zur Koordination und Abstimmung mit den<br />
Projektbeteiligten. Dieser zunächst hohen Belastung, auch für den ehrenamtlichen<br />
Vorstand, wurde im Projektverlauf durch strukturelle Veränderungen begegnet.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend und Familie des Bezirksamtes<br />
Mülheim sowie mit dem zentralen Jugendamt als Projektbeteiligte, bedeutete<br />
insbesondere im Hinblick auf die Verlängerung des Mietvertrages für das Haus der<br />
Buchheimer Selbsthilfe wirksame Unterstützung. Dies gilt auch für das Anliegen der<br />
Mitglieder des AK GWA Buchheim, eine Jugendeinrichtung für den Stadtteil zu installieren.<br />
P. Hemmersbach Köln, 12.09.2001<br />
<strong>1.</strong> Vorsitzender<br />
Modellprojekt Buchheim -78-
5.2. Wirkungen des Projektes im Sozialraum und auf den Sozialraum<br />
Aufgrund der relativ kurzen Laufzeit des Projektes können zum jetzigen Zeitpunkt lediglich<br />
Effekte und Wirkungen tendenziell festgestellt werden.<br />
Zur Erreichung der in 2.2. beschriebenen Zielsetzungen des Projektes können folgende<br />
Aussagen gemacht werden:<br />
Schnelle und flexible Entwicklung von Jugendhilfemaßnahmen entsprechend<br />
sich wandelnder Problemlagen<br />
Die enge Zusammenarbeit der freien Träger, der MitarbeiterInnen vor Ort und des<br />
ASD-Sozialraumteams ermöglicht die Feststellung des tatsächlichen Bedarfs an<br />
Jugendhilfe.<br />
Diesem kann schneller begegnet werden, da die kontinuierlichen Teamsitzungen<br />
einen Austausch und die Entwicklung von geeigneten Hilfen garantieren, siehe<br />
Beispiel “Soziale Gruppenarbeit / Hausaufgabenhilfe“ (Vernetzung S. 59).<br />
Verbesserung des Zugangs zu ambulanten Hilfen<br />
Durch den Kontakt der Einrichtungen vor Ort mit den Familien / Alleinerziehenden<br />
wird die Möglichkeit des Zugangs zu ambulanten Hilfen erleichtert, da hier bei<br />
Bedarf auf Unterstützung durch diese hingewiesen und vermittelt werden kann. Die<br />
Hilfen, insbesondere die neu einzurichtenden, werden vorrangig durch die<br />
projektbeteiligten Träger besetzt. Durch den intensiven Kontakt der Einrichtungen<br />
mit dem zuständigen ASD kann bei Wunsch und Zustimmung der Betroffenen<br />
schnell gehandelt werden.<br />
Zudem sind im Rahmen der Regionalisierung 2001 die Träger Amt für Diakonie (<br />
SPFH) und Neukirchener Erziehungsverein, Köln ( Flexible Hilfen) dem Raum<br />
Mülheim zugeordnet.<br />
Prävention zur langfristigen Reduzierung der kostenintensiven<br />
erzieherischen Hilfen<br />
Das Projekt verfolgt die These, dass die präventive Arbeit vor Ort langfristig eine<br />
Reduzierung der kostenintensiven erzieherischen Hilfen bewirkt.<br />
Dies kann nur durch die Entwicklung der Hilfen zur Erziehung und derer Kosten<br />
langfristig belegt werden.<br />
Erschließung brachliegender Selbsthilfepotentiale<br />
Die MitarbeiterInnen der Einrichtungen verstehen sich als<br />
Ansprechpartner für die BewohnerInnen, aktivieren diese, stellen ihre<br />
Räume zur Verfügung und begleiten die von den BewohnerInnen<br />
-79- Modellprojekt Buchheim
initiierten Angebote. Dies wurde beispielsweise in der BuchT in der Fußball-AG<br />
umgesetzt, die ein Bewohner des Wohngebietes ins Leben rief.<br />
Die Aktivierung der BewohnerInnen erfordert viel Arbeit in Bezug auf<br />
Selbstvertrauen stärken und eigene Fähigkeiten wertschätzen lernen.<br />
Bei der personellen Besetzung der Angebote und Projekte werden vorrangig<br />
Potentiale der BewohnerInnen berücksichtigt und eingebunden.<br />
Aktivierung und Nutzung der Ressourcen vor Ort<br />
Zum einen wird dieses Ziel durch die Aktivierung und Einbindung der<br />
BewohnerInnen realisiert. In beiden Einrichtungen arbeiten BewohnerInnen als<br />
Ehrenamtler, oder auch als Honorarkräfte mit. Die Fähigkeiten einzelner<br />
BewohnerInnen, und die entsprechenden Bedarfe, führten zur Entwicklung und<br />
Umsetzung von Angeboten.<br />
Auf die räumlichen Ressourcen des Stadtteils wird innerhalb der<br />
Angebotsumsetzung als auch bei Kooperationsprojekten zurückgegriffen.<br />
Verbesserung der vorhandenen Vernetzung<br />
Das Modellprojekt trägt mit seinen Einrichtungen, dem ASD-Sozialraumteam und<br />
der Koordinationsstelle zur Verbesserung der vorhandenen Vernetzung bei.<br />
Die zusätzlichen personellen Ressourcen ermöglichen die Initiierung und Mitarbeit<br />
in Arbeitskreisen und Gremien ( Schaubild Vernetzung, S. 61) und führ(t)en zur<br />
Erschließung zusätzlicher Ressourcen.<br />
Effektiver Einsatz der bisher für den Stadtteil ausgegebenen<br />
Jugendhilfekosten<br />
Die Einrichtungen bewirken mit ihrer Arbeit, dass der „Druck“ der Familien ein Ventil<br />
findet und durch Gespräche, „Aus-Zeiten“, Vermittlung positiver Werte, Auffangen<br />
von Stresssituationen und Krisen.<br />
Bei Notwendigkeit ist der Zugang zu ambulanten Hilfen geebnet. Ob Problemlagen,<br />
in denen das Kindeswohl gefährdet oder unmittelbare Fremdunterbringung<br />
erforderlich ist, durch das Projekt beeinflusst werden können, ist noch nicht<br />
feststellbar.<br />
Die erstmalige Ermittlung der Hilfen zur Erziehung und derer Kosten 2000<br />
stellt die Basis der Auswertbarkeit der Entwicklung dar.<br />
Durch die Erweiterung der Angebotsstruktur vor Ort für Kinder, Jugendliche und<br />
Familien ist die Infrastruktur der Wohngebiete verbessert worden und somit die<br />
Lebensqualität gestiegen. Die zum großen Teil hohe Nutzung der Angebote durch<br />
die Zielgruppen zeigt den hohen Bedarf an Unterstützung und Beratung und<br />
Freizeitangebote für alle Zielgruppen. Ideen und Bedarfe werden aufgegriffen und<br />
realisiert, wobei die BewohnerInnen stark eingebunden werden.<br />
Modellprojekt Buchheim -80-
Die Angebote der Einrichtungen mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche und die<br />
(Beratungs-) angebote und Veranstaltungsreihen im Bereich der Elternarbeit führen<br />
zur Verbesserung der Förderung und Erziehung der Kinder.<br />
Die Haltung und der Umgang der MitarbeiterInnen, die sich durch Offenheit,<br />
Toleranz und Verständnis auszeichnen, sind für eine “Öffnung“ der BewohnerInnen<br />
für vertrauensvolle Gespräche notwendig. Die Einrichtungen sichern durch ihre<br />
freundliche, offene und gewaltfreie Atmosphäre einen Schutzraum für die Kinder,<br />
Jugendlichen und Eltern.<br />
-81- Modellprojekt Buchheim
Ergebnis der Expertenbefragung Dezember 2000<br />
Um die Auswirkungen der Arbeit der vor Ort tätigen Einrichtungen BuchT und des anderen<br />
Familienladens bezüglich der (damit verbundenen) Veränderungen im Sozialraum<br />
festzustellen, wurden die „Experten“ mittels eines Fragebogens um ihre Meinung und<br />
Bewertung gebeten.<br />
Die Experten sind VertreterInnen von Vereinen und Institutionen Buchheims und<br />
Mülheims, die aufgrund ihrer Tätigkeit Kontakte zu den BewohnerInnen Buchheims haben<br />
oder mit den für uns relevanten Themen innerhalb ihrer Tätigkeit befasst sind, so die<br />
Schulen, Kirchen-gemeinden, KITA`s, Polizei, Träger der freien Jugendhilfe,<br />
Einzelfallhelfer, Mieterrat u.a.. Des weiteren wurden engagierte BewohnerInnen mit<br />
einbezogen.<br />
Es wurden insgesamt 57 Institutionen, Vereine und Privatpersonen angeschrieben.<br />
19 Fragebögen wurden ausgefüllt und zurückgeschickt, was einer Rücklaufquote von 33<br />
% entspricht.<br />
Zur Bewertung der Fragen wurde analog des Schulnotensystems verfahren.<br />
Die Auswertung ergab Folgendes:<br />
Den Befragten wurde neben den Fragebögen Informationsmaterial über das Modellprojekt<br />
zugeschickt. Für einige stellte die Befragung den ersten Kontakt dar, der ausgebaut werden<br />
kann. So wird dem Wunsch einer Institution, nach Vorstellung des Projekts innerhalb dieser,<br />
nachgekommen.<br />
Der Rücklauf von 33 % der Bögen muss somit relativiert werden, da die gesamten Möglichen<br />
Kooperationspartner angeschrieben wurden und zu einer Vielzahl der Adressaten bislang<br />
noch keine Kontakte bestanden.<br />
Die Befragungsergebnisse zeigen deshalb Tendenzen auf:<br />
Der Bekanntheitsgrad des Projekts ist im Stadtteil am größten und zwar vor allem bei den<br />
Institutionen und Vereinen, die auch Mitglieder des Arbeitskreises Gemeinwesenarbeit<br />
Buchheim sind.<br />
Durch diesen Arbeitskreis bestehen regelmäßige Kontakte, die auch schon in weiterführende<br />
gemeinsamen Projekte und Arbeitskreise mündeten ( Projekt gegen Ausländerfeindlichkeit,<br />
AK Jugendeinrichtung). Zu einigen der Mitglieder bestehen kontinuierliche Kontakte zu den<br />
Einrichtungen, die durch die tägliche Arbeit gegeben sind.<br />
Die Bewertung der bestehenden Kooperationsbeziehungen dokumentiert mit der<br />
„Durchschnittsnote“ 2,1 eine gute Zusammenarbeit.<br />
Fast alle Befragten, die noch keine Kooperationsbeziehung haben, sind an diesen<br />
interessiert.<br />
Ein Großteil der Befragten wird durch die Anwesenheit der Einrichtung in der eigenen Arbeit<br />
nicht entlastet, erfährt aber ein hohes Maß an Unterstützung.<br />
Modellprojekt Buchheim -82-
Der Fragenkomplex „Veränderungen in Buchheim seit Bestehen der Einrichtungen des<br />
Modellprojekts“ konnte nach Angaben der Befragten<br />
aufgrund der kurzen Laufzeit des Projektes, aber auch durch die fehlende<br />
Beurteilungsfähigkeit zu bestimmten Themenbereichen nur sehr lückenhaft beantwortet<br />
werden.<br />
4 Personen sehen seit Bestehen der beiden Einrichtungen eine positive Veränderung in<br />
Buchheim, davon sieht 1 Person einen bedingten Zusammenhang mit dem Projekt.<br />
Fast die Hälfte der Befragten sieht durch die Einrichtungen das Vorhandensein von<br />
Ansprechpartnern für die BewoherInnen, 6 gaben an, dass die BewohnerInnen seit Bestehen<br />
der Einrichtungen mehr Kontakte untereinander haben.<br />
Die anderen Fragen dieses Themenbereiches wurden nur vereinzelt beantwortet, sodass<br />
keine relevanten Aussagen gemacht werden können.<br />
Die genannten Anregungen werden in der weiteren Arbeit berücksichtigt, so der geäußerte<br />
Bedarf einer Jugendeinrichtung in Buchheim oder der Wunsch nach mehr gemeinsamen<br />
Freizeitangeboten für deutsche und ausländische Frauen.<br />
Insgesamt ist die Expertenbefragung positiv zu bewerten, da die Experten zum einen für die<br />
Möglichkeiten der Nutzung, Kooperation, Weitervermittlung von BewohnerInnen u.a. der<br />
Einrichtungen sensibilisiert wurden und zum anderen die Möglichkeit erfuhren, ihre<br />
Einschätzungen, Beurteilungen, Anregungen und Wünsche darzulegen.<br />
Für den Themenbereich „Veränderungen“ konnten aufgrund der geringen Laufzeit des<br />
Projektes noch zu wenige Aussagen gemacht werden, d.h. der Zeitpunkt für diese<br />
Fragestellungen war zu früh gewählt.<br />
Für die weitere Umsetzung sind die gewonnen Informationen von Bedeutung, so sollten die<br />
Kontakte zu interessierten Institutionen wie Schulen aufgebaut und die bestehenden<br />
intensiviert werden. Die positive Resonanz bezüglich der Unterstützung der Institutionen,<br />
Vereine und BewohnerInnen durch die Einrichtungen des Projekts zeigen zum einen, dass<br />
der Bedarf nach dieser vor Ort gegeben ist. Zum anderen wird sichtbar, dass die Angebote<br />
der Einrichtungen dem Bedarf vor Ort entsprechen.<br />
-83- Modellprojekt Buchheim
5.3. Praxiseindrücke<br />
Um die Arbeit vor Ort und die Situation der NutzerInnen zu beleuchten, folgen hier zwei<br />
exemplarische Darstellungen:<br />
<strong>Erfahrungsbericht</strong> über die Arbeit mit alleinerziehenden Frauen und ihren Kindern<br />
im Hermann-Kunz Gebiet<br />
Zu Beginn des Modellprojektes las ich eine Statistik über die Bevölkerung in Buchheim<br />
und fand 25,9 % Alleinerziehende unter allen Haushalten mit Kindern. Diese Statistik wird<br />
erhoben aus Daten des Amtes für Statistik und als Alleinerziehend wird eingestuft, wer mit<br />
seinen Kindern in einer Wohnung gemeldet ist, ohne eine zweite erwachsene Person.<br />
In der praktischen Arbeit erlebe ich eine große Vielfalt an Lebensformen: Ehepaare mit<br />
gemeinsamen Kindern, Ehepaare mit gemeinsamen und aus früheren Beziehungen<br />
mitgebrachten Kindern, Mütter mit Kindern- auch von verschiedenen Vätern, Mütter mit<br />
Kindern und neuem Lebenspartner, ledige Mütter, geschiedene Mütter, binationale<br />
Familien, Lebensgemeinschaften von Frauen und Männern mit und ohne Kinder.<br />
An jedem Montagmorgen findet im Familienladen von 9.00 bis 12.00 Uhr ein<br />
Frauenfrühstück statt, an dem ein fester Stamm von Frauen sehr regelmäßig teilnimmt.<br />
Diese Frauen leben in den unterschiedlichsten Familienstrukturen aber fast alle erleben<br />
und definieren sich als alleinerziehend. Oftmals wird ein Ehepartner als zusätzliches Kind<br />
und als Belastung empfunden, da die wenigsten Familienväter einer geregelten Arbeit<br />
nachgehen und Probleme mit der Strukturierung ihres Tages haben. Und natürlich lehnen<br />
viele Männer eine Beteiligung am Haushalt und Erziehung kategorisch ab, da dies nicht<br />
ihrem Männlichkeitsbild entspricht. Das wiederum hat große Auswirkung auf unsere Arbeit<br />
mit Jungen hier im Familienladen.<br />
Alleinerziehende Frauen, Ein-Eltern-Familien, Mutter-Kind-Familien sind erst mal in vier<br />
Gruppen zu unterteilen, deren Situationen sich sehr unterscheiden:<br />
1 Ledige Mütter<br />
Sie stehen im gesellschaftlichen Ansehen und in ihrer wirtschaftlichen Situation am<br />
schlechtesten da. Sie beziehen am häufigsten Sozialhilfe und haben das geringste<br />
Gesamteinkommen. Sie fühlen sich oft von Institutionen kontrolliert, z.B. durch die<br />
Amtspflegschaft des Jugendamtes.<br />
2 Geschiedene Frauen<br />
Sie genießen ein besseres Ansehen, da sie durch die Ehe die herrschende soziale<br />
Ordnung akzeptiert haben aber bedauerlicherweise vom Ehemann verlassen wurden.<br />
Hartnäckig hält sich das Bild der verlassenen Ehefrau, obwohl die Statistik zeigt, dass die<br />
Scheidungen überwiegend von den Frauen<br />
eingereicht werden. Als verlassene Frau wird sie bedauert , als aktive<br />
Scheidungswillige jedoch als Selbstschuldige an ihrer Situation missachtet. Finanziell geht<br />
es ihnen im Durchschnitt besser als den ledigen Müttern und<br />
haben sich auch Rentenzeiten während der Ehe erwirtschaftet- was bei den<br />
Modellprojekt Buchheim -84-
ledigen Müttern komplett entfällt. Meistens haben sie mehr Wohnraum, dafür leiden sie oft<br />
unter der Konfliktsituation vor der Trennung und müssen diese auch aufarbeiten.<br />
3 Getrennt lebende Frauen<br />
Sie sind in einer ähnlichen Situation wie die geschiedenen Frauen, haben weniger<br />
Gesamteinkommen bekommen aber häufiger Unterhalt. Als noch verheiratet erleben sie<br />
weniger soziale und gesellschaftliche Abwertung.<br />
4 Verwitwete Frauen<br />
Sie sind am angesehensten, da sie in eine Schicksalssituation ohne eigenes Verschulden<br />
hereingeraten sind. Finanziell sind sie am besten abgesichert durch Renten, Pensionen<br />
oder Versicherungen.<br />
In meiner Arbeit hier in Buchheim begegnen mir neben Ehepaaren ledige Mütter und<br />
Geschiedene oder in Scheidung lebende Frauen mit Kindern. Als besonders komplizierte<br />
Lebensform erscheint mir die ledige Mutter ohne Lebenspartner mit Kindern von<br />
unterschiedlichen Vätern. Sie hat alleine mit den Alimenteregelungen und<br />
Besuchskontakten zu den Vätern enorm viel Arbeit, dazu kommt die Bewältigung aller<br />
Gespräche mit Behörden und Schulen etc. sowie die finanzielle Absicherung ihrer Familie.<br />
Leider erfahren sie meistens keine Entlastung durch die Väter, sondern zusätzliche<br />
Belastung wegen Unregelmäßigkeiten, Unverbindlichkeit und Mangel an<br />
Verantwortungsübernahme.<br />
Frage ich alleinerziehende Frauen aus der Siedlung nach den negativen Auswirkungen<br />
des Alleinerziehens, so höre ich folgende Antworten:<br />
• zu starke Belastung<br />
• zu wenig Zeit für mich selber<br />
• ich muss immer stark sein<br />
• ich bin viel allein und einsam<br />
• ich muss alles alleine entscheiden und verantworten<br />
• ich bekomme zu wenig Hilfe von außen<br />
• ich sorge mich um die Entwicklung meiner Kinder<br />
• ich fühle mich isoliert<br />
• ich habe Erziehungsprobleme<br />
• Arbeiten und Kinder ist zusammen schwierig zu organisieren<br />
Die Benachteiligungen und besonderen Belastungen von Alleinerziehenden Müttern<br />
werden vorrangig gesehen<br />
<strong>1.</strong> in der finanziellen Versorgung,<br />
2. in besonderen Problemen bei der Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit,<br />
3. in der Wohnsituation,<br />
4. bei der Kinderbetreuung,<br />
5. in der sozialen Einbettung,<br />
6. im Verhalten des sozialen Umfeldes.<br />
-85- Modellprojekt Buchheim
Zu dem ständigen Gefühl der Überforderung und dem jahrelangen Leben über die<br />
Erschöpfungsgrenze hinaus, kommt noch all die emotionale Aufarbeitung von Trennung,<br />
Scheidung und Verletzungen. Es fehlt ein Gesprächspartner, mit dem sich die Mutter<br />
austauschen könnte über alle Belange der Kinder. Ebenso fehlt die gemeinsame Freude<br />
oder Sorge über die Kinder. Erlebnisse, die das Erziehen von Kindern für Eltern wertvoll<br />
und lohnenswert machen, können nicht geteilt werden.<br />
Zeit- und Geldmangel für soziale Kontakte und Unternehmungen, die Wohnsituation und<br />
Diskriminierungserfahrungen- und ängste führen alleinerziehende Frauen in Einsamkeit<br />
und soziale Isolierung.<br />
Alleinerziehende Frauen sind bei der Suche nach bezahlter Arbeit benachteiligt, da viele<br />
Arbeitgeber Vorbehalte haben, ob die Frau nicht häufig wegen ungesicherter<br />
Kinderbetreuung fehlt oder zeitlich eingeschränkt ist. Das Gesetz der Freistellung bei<br />
Erkrankung des Kindes ist auf den ersten Blick sozial und unterstützend. Im Arbeitsleben<br />
jedoch rechnet sich jeder potentieller Arbeitgeber aus, wie viele Tage eine Mutter bezahlte<br />
Freistellung nehmen kann.<br />
Berufstätigkeit ist für alle alleinerziehenden Frauen ein Balanceakt mit hohem<br />
Organisationsaufwand. Die Koordination der Kinderbetreuung ist immer noch wegen den<br />
Öffnungszeiten der Einrichtungen nicht nahtlos möglich und erschwert den Alltagsablauf<br />
enorm. Dazu kommen die Schuldgefühle darüber, das die Kinder ganztägig fremdbetreut<br />
werden, denn das wird im Allgemeinen immer noch negativ bewertet.<br />
Leider sieht die Zukunft für viele Frauen auch nicht besser aus: Aufgrund der spezifischen<br />
Erwerbsbiographien von alleinerziehenden Frauen werden sehr viele von ihnen im<br />
Rentenalter wieder auf Sozialhilfe angewiesen sein. Ledige Mütter haben noch nicht<br />
einmal Rentenansprüche während einer Ehe erwirtschaftet, haben wahrscheinlich<br />
jahrelang nur Teilzeit gearbeitet und erhalten seit 1992 drei Jahre Kindererziehungszeiten<br />
anerkannt.( Ich frage mich, ob die vor 1992 geborenen Kinder schneller erzogen waren?)<br />
Abschließend stelle ich fest, dass unser Staat nach wie vor die Ehe schützt, und nicht die<br />
Familie. Solange, wie familiäre Erziehungs- und Versorgungsarbeit nicht angemessen im<br />
Rentensystem anerkannt wird, sind alleinerziehende Mütter bestraft. Auf der einen Seite<br />
wird die Mutterschaft idealisiert und staatlich gefordert, auf der anderen Seite nicht als<br />
Erwerbsarbeit anerkannt und damit abgewertet.<br />
Eine alleinerziehende Frau hat viele Jahre eine enorme Belastung zu tragen, die ihr weder<br />
angerechnet noch honoriert wird. Nach wie vor ist es aus finanzieller Sicht für jede Frau<br />
ratsam, sich in den „Schutz“ einer Ehe zu begeben. Es ist kaum zu glauben, dass ich hier<br />
einen Bericht aus dem Jahre 2001 schreibe! Alles entwickelt sich mit atemberaubender<br />
Schnelligkeit, nur die finanziellen und sozialen Lebensumstände für alleinerziehende<br />
Frauen befinden sich auf altertümlichen Niveau.<br />
Claudia Lautner<br />
Jahrgang 1961<br />
Dipl. Soz. päd.<br />
Seit Projektbeginn im<br />
Familienladen Buchheim<br />
alleinerziehend mit zwei Kindern seit 1990<br />
Modellprojekt Buchheim -86-
Interview mit einer Nutzerin des Familienladens<br />
Um exemplarisch zu veranschaulichen, welchen Stellenwert die Einrichtungen vor Ort für<br />
die Nutzerinnen einnehmen, hier ein Interview:<br />
Interview mit einer 32 jährigen Nutzerin des Familienladen, getrennt lebend, eine 2<br />
jährige Tochter:<br />
Koordinatorin: Hat sich für Sie seit Bestehen des Familienladens etwas verändert?<br />
Bewohnerin: Ja, sehr viel. Erstmal hab ich gar nicht gewusst, was ist überhaupt<br />
„Familienladen“. Herr P. vom Jugendamt ( A.d.V.: ASD) hat mich dann hier hin gebracht,<br />
und hat erklärt, egal welche Fragen man hat, ob man Sozialfragen hat, Fragen zu<br />
Schulden oder was auch immer für Fragen, dass man hier hin gehen könnte. Und da<br />
wurde mit dann sehr viel geholfen.<br />
Koordinatorin: Haben Sie diese dann wahrgenommen?<br />
Bewohnerin: Ja, und jetzt wüsste ich ohne den Familienladen nicht mehr weiter. Ich<br />
brauche den Familienladen, auf jeden Fall. Auch die Gespräche hier finde ich unheimlich<br />
toll, auch die Veranstaltungen zu Erziehungsfragen. Solche Fragen sind für mich wichtig.<br />
Koordinatorin: Für wen hat sich was verändert, für Sie oder ihr Kind?<br />
Bewohnerin: Für mich persönlich hat sich viel verändert, aber auch für mein Kind, das<br />
wird hier ganz warm empfangen, kann mit anderen Kindern spielen, trifft auch mal andere<br />
Kinder. Für meine Tochter ist das auch sehr schön. Ich würde sagen, eigentlich für uns<br />
beide.<br />
Koordinatorin: Was hat sich verändert, was war früher?<br />
Bewohnerin: Früher war ich ein Stubenhocker, ein sehr zurückgezogener Mensch und<br />
meine Tochter ein weinendes ängstliches Kind. Wir haben uns beide in der Zeit geändert,<br />
sonst würde ich hier jetzt nicht sitzen und Ihnen das erzählen, meine Tochter würde nicht<br />
draußen mit C. ( A.d.V.: Mitarbeiterin des FL) und den anderen Kindern spielen. Also es<br />
hat sich sehr viel für mich getan.<br />
Koordinatorin: Was erhoffen Sie sich vom Familienladen?<br />
Bewohnerin: Dass er bleibt, ganz einfach. Und wenn meine Tochter älter ist, dass sie an<br />
Ferienfahrten teilnehmen kann und anderes, weil ich sehr viel Vertrauen habe zu habe zu<br />
diesen Menschen. Also, dass ich sie auch mal alleine mitgeben würde und so, das fände<br />
ich sehr schön. Ja; und dass sie noch vielen Müttern helfen können. Für meinen weiteren<br />
Weg ist es sehr wichtig, weiterhin Unterstützung und Begleitung zu bekommen, da bin ich<br />
mir ganz sicher.<br />
-87- Modellprojekt Buchheim
Anhang<br />
- Instrumentarium zur Dokumentation und Beurteilung des Projektverlaufs<br />
- Gruppenangebote und Sonderveranstaltungen der Projekteinrichtungen:<br />
Der andere Familienladen<br />
Die BuchT
Modellprojekt Buchheim Tätigkeitsbericht Stand: Mai 2000<br />
Zeitraum:<br />
<strong>1.</strong> Sozialberatungen (nach Anzahl)<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> im Laden<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong><strong>1.</strong> Kurzberatungen (bis 30 Min.)<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong>2. Beratungen (über 30 Min.)<br />
<strong>1.</strong>2. Hausbesuche<br />
<strong>1.</strong>3. telefonische Sozialberatung<br />
<strong>1.</strong>4. Begleitung zu Ämtern u.ähnl.<br />
<strong>1.</strong>5. Anzahl der erreichten Haushalte<br />
<strong>1.</strong>6. Kontakte (Besuche ohne besonderen Anlaß)<br />
2. Kinder- und Jugendarbeit<br />
2.<strong>1.</strong> Einzelförderung (nach Anzahl)<br />
2.<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Kurzbetreuung (bis 30 Min.)<br />
2.<strong>1.</strong>2. Betreuung über 30 Min.<br />
2.2. Gruppenarbeit (nach Gruppen, mit durchschnittlicher Teilnehmerzahl und gesamtem<br />
Durchlauf)<br />
2.2.1<br />
2.2.2.<br />
2.2.3.<br />
2.2.3.<br />
3. Elternarbeit (nach Angeboten mit durchschnittlicher Teilnehmerzahl und gesamtem<br />
Durchlauf)<br />
3.<strong>1.</strong><br />
3.2.<br />
3.3.<br />
3.4.<br />
3.5.<br />
4. Gremien und Arbeitskreise (stattgefundene)<br />
5. Vernetzungsgespräche z.B. mit SPFH, ASD, Schulen etc. (nach Anzahl)<br />
5.<strong>1.</strong> bis 60 Min.<br />
5.2. über 60 Min.<br />
6. Sonderveranstaltungen wie Vorträge, Ausflüge etc. (einzeln mit Dauer und Teilnehmerzahl)<br />
7. Sonstiges wie Bürotätigkeiten, Einrichtung, Einkauf etc.
Modellprojekt Buchheim Stand: September 2000<br />
Beratungsfragebogen Nr:<br />
<strong>1.</strong> Fragen zur Person<br />
Geschlecht: weiblich männlich Alter:<br />
Familienstand: ledig verheiratet getrennt lebend/geschieden eheähnl. Gemeinschaft<br />
derzeitige Lebensform:<br />
Nationalität:<br />
Wohnort / Straße: seit wann:<br />
Wohnsituation: qm: Anzahl der Räume: Heizung: ja nein<br />
Kinder<br />
Alter Geschlecht KITA Schule Ausbildung Sonstiges<br />
Sind die Kinder aus der derzeitigen Lebensgemeinschaft?<br />
ja nein, sondern<br />
Laufende Jugendhilfemaßnahmen, ja nein<br />
wenn ja welche:<br />
seit wann:<br />
Frühere Jugendhilfemaßnahmen, ja nein<br />
Wovon bestreiten Sie ihren Lebensunterhalt? ( gefragt ist Beratungssuchender, wenn Angaben<br />
zum Ehepartner, dann mit E kennzeichnen)<br />
Erwerbstätigkeit Unterhalt<br />
Arbeitslosengeld Alimente<br />
Arbeitslosenhilfe Erziehungsgeld<br />
Sozialhilfe Kindergeld<br />
Rente Wohngeld<br />
Sonstiges<br />
Bestehen Schulden? ja nein Erfolgen Ratenzahlungen? ja nein<br />
-2-<br />
Schul- und Berufsausbildung:
Beratungssuchender<br />
Ehepartner<br />
2. Wodurch oder durch wen wurden Sie auf das Beratungsangebot aufmerksam ?<br />
Werbung Freunde, Bekannte, Nachbarn ASD<br />
andere Institutionen Sonstiges<br />
3. Beratung zu:<br />
<strong>1.</strong> Sozialhilfe<br />
2. Arbeitslosigkeit<br />
3. Schulden<br />
4. Mietrecht<br />
5. Leistungen wie Kindergeld/Erziehungsgeld<br />
6. Partnerschaft<br />
7. Familie<br />
8. Kinder<br />
9. Sucht<br />
10. persönl. Lebenssituation<br />
1<strong>1.</strong> Ausbildung / Beruf<br />
12. Sonstiges<br />
4. Beratungsumfang<br />
Erstberatung, wann: zum Thema (3):<br />
Mehrmalige Beratung (pro Kontakt Strich)<br />
Kooperation mit anderen Stellen<br />
Weitervermittlung zu ...<br />
Beendigung der Beratung<br />
5. Weiterführende Kontakte<br />
Einbindung in Aktivitäten des Familienladens ja ( welche): nein<br />
6. Wünsche ( z.B. Bedarf an Hausaufgabenbetreuung, Kur....)
Buchheimer Projekt für Kinder, Jugendliche und Familien<br />
- Koordinationsstelle-<br />
Befragung zum Projekt Buchheim<br />
Datum:<br />
<strong>1.</strong> Ich erlebe seit Bestehen des Projektes in meiner Arbeit:<br />
Entlastung: ja nein kann ich nicht beurteilen<br />
weil:................................................................................................................................<br />
Mehrarbeit: ja nein kann ich nicht beurteilen<br />
weil:................................................................................................................................<br />
Mehr Sinnhaftigkeit meiner Arbeit:<br />
ja nein kann ich nicht beurteilen<br />
weil.........................................................................................................................<br />
2. Die Zusammenarbeit mit den einzelnen Projektbeteiligten bewerte ich wie folgt, mit<br />
2.<strong>1.</strong> dem Familienladen positiv negativ kann ich nicht beurteilen<br />
weil.........................................................................................................................................<br />
2.2. der BuchT positiv negativ kann ich nicht beurteilen<br />
weil..........................................................................................................................................<br />
2.3. dem ASD positiv negativ kann ich nicht beurteilen<br />
weil..............................................................................................................................................<br />
2.4. dem Amt für Diakonie ..positiv negativ kann ich nicht beurteilen<br />
weil....................................................................................................................................<br />
2.5. der Buchheimer Selbsthilfe e.V. positiv .. negativ kann ich nicht b.<br />
weil....................................................................................................................................<br />
2.6. dem Neukirchener Erziehungsverein, Köln pos. negativ k.i.n.b.<br />
weil....................................................................................................................................<br />
2.7. der Koordinationsstelle positiv negativ kann ich nicht b.<br />
weil....................................................................................................................................
-2-<br />
2.8. der Wirtschaftlichen Erziehungshilfe positiv negativ kann ich nicht beurteilen<br />
weil....................................................................................................................................<br />
2.9. dem Fachbereich Jugend u. Fam. Mülheim positiv negativ k. i. nicht beurteilen<br />
weil....................................................................................................................................<br />
2.10. dem Zentralen Jugendamt positiv negativ kann ich nicht beurteilen<br />
weil....................................................................................................................................<br />
3. Die Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten bewerte ich insgesamt<br />
( analog Schulnoten):<br />
1 2 3 4 5 6<br />
4. Für die Zusammenarbeit wünsche ich mir folgende Veränderungen / Verbesserungen:<br />
5. Den bisherigen Projektverlauf bewerte ich ( analog Schulnoten):<br />
1 2 3 4 5 6<br />
6. Ich wünsche mir, folgende Inhalte der Projektumsetzung stärker zu berücksichtigen:<br />
7. Die Arbeitsstruktur ( Arbeitstreffen ) ist effizient: ja nein<br />
weil..............................................................................................................................................<br />
8. Ich habe folgende Vorschläge zur Änderung der Arbeitsstruktur:
Buchheimer Projekt für Kinder, Jugendliche und Familien Experten/ extern<br />
Befragung zum Projekt Buchheim<br />
Datum:<br />
Name (Institution, Verein, Privatperson):<br />
<strong>1.</strong> Kennen Sie den Familienladen und die BuchT?<br />
Ja, den Familienladen ja, die BuchT keinen von beiden<br />
2. Haben Sie Kooperationsbeziehungen zu einer der beiden Einrichtungen, und wenn ja<br />
innerhalb welchem Thema?<br />
ja, zu Familienladen, Thema:<br />
ja, zu BuchT, Thema:<br />
nein<br />
3. Wie bewerten Sie die Kooperationsbeziehung?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Sehr gut<br />
schlecht<br />
4. Falls noch keine Kooperationsbeziehungen bestehen, wären Sie an solchen interessiert?<br />
Ja, zum Thema / zu den Themen:<br />
Nein<br />
5. Ich werde durch die Anwesenheit der Einrichtung/en in meiner Arbeit :<br />
Entlastet<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Ja,sehr<br />
nein<br />
Unterstützt<br />
1 2 3 4 5 6<br />
6. Haben Sie schon BewohnerInnen empfohlen, die Einrichtungen in Anspruch zu nehmen?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Sehr oft<br />
noch nie<br />
7. Würden Sie im Falle von Problemen der Ihnen bekannten BewohnerInnen den Besuch der<br />
Einrichtungen empfehlen?<br />
1 2 3 4 5 6<br />
unbedingt<br />
auf keinen Fall<br />
8. Sehen Sie eine positive Veränderung in Buchheim seit Bestehen der beiden Einrichtungen<br />
( Familienladen und Buchheimer Treff)? Bitte bewerten Sie analog der Schulnoten von 1-6.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Ja,sehr nein Kann ich nicht beurteilen.<br />
8.<strong>1.</strong> Die BewohnerInnen haben Ansprechpartner für Ihre Belange.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
8.2. Die BewohnerInnen haben untereinander mehr Kontakt. Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
-2-<br />
8.3. Der Umgang / das Verständnis zwischen deutschen und ausländischen BewohnerInnen hat<br />
sich<br />
1 2 3 4 5 6<br />
verbessert nicht verändert verschlechtert<br />
Kann ich nicht beurteilen.
8.4. Haben Sie den Eindruck, dass sich das Sozialverhalten der Kinder verändert hat?<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Positiv gar nicht negativ<br />
Dabei der Mädchen:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
der Jungen:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.5. Haben Sie den Eindruck, dass sich das Sozialverhalten der Jugendlichen verändert hat?<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Positiv gar nicht negativ<br />
Dabei der Mädchen:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
der Jungen:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.6. Der Umgang / das Verständnis zwischen Mädchen und Jungen hat sich<br />
1 2 3 4 5 6<br />
verbessert nicht verändert verschlechtert<br />
Kann ich nicht beurteilen<br />
8.7. Der Umgang / das Verständnis zwischen deutschen und ausländischen Kindern hat sich<br />
Dabei<br />
der Mädchen:<br />
der Jungen:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
verbessert nicht verändert verschlechtert<br />
1 2 3 4 5 6<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
8.8. Der Umgang / das Verständnis zwischen deutschen und ausländischen Jugendlichen hat<br />
sich<br />
Dabei<br />
der Mädchen:<br />
der Jungen:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
verbessert nicht verändert verschlechtert<br />
1 2 3 4 5 6<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
-3-<br />
8.9. Es gibt weniger Streit unter den Kindern / Jugendlichen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
8.10. Die Fehlzeiten der Kinder in der Schule haben sich verkürzt (1), ...haben sich erhöht (6).<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6
8.1<strong>1.</strong> Die Leistungen der Schulkinder haben sich verbessert (1)...haben sich verschlechtert (6).<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.12. Die Beschädigungen / Schmierereien / Verschmutzung nehmen ab (1) ....nehmen zu (6)<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.13. Es gibt weniger (1),...mehr (6) Anlässe für polizeiliche Einsätze.<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.14. Die Umzugsabsichten der BewohnerInnen haben sich verringert (1),..haben sich erhöht (6).<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.15. Die Bewohnerbeschwerden (Nachbarn, Schmutz, Lärm) haben sich verringert (1), ....haben sich<br />
erhöht (6).<br />
Kann ich nicht beurteilen.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
8.16. Mir / uns sind folgende Veränderungen aufgefallen:<br />
9. Die Entwicklung der in Punkt 8. befragten Bereiche kann Ihrer Meinung nach mit dem Projekt in<br />
Zusammenhang stehen oder auch nicht. Deshalb sind folgende Anmerkungen möglich:<br />
Zu den Fragen..........................................sehe ich einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem<br />
Projekt.<br />
Zu den Fragen..........................................sehe ich einen bedingten Zusammenhang mit dem Projekt.<br />
Zu den Fragen..........................................sehe ich gar keinen Zusammenhang mit dem Projekt.<br />
10. Ich / wir sehe/n für die Entwicklung zu den Fragen ..............(z.B. Punkt.8.10.) folgende Gründe:<br />
1<strong>1.</strong> Ich / wir möchte/n folgende Anregungen weitergeben:<br />
Modellprojekt Buchheim<br />
-Koordinationsstelle-
FRAGEBOGEN<br />
zur Nutzung der Einrichtungen „Der andere Familienladen“ und „BuchT“<br />
<strong>1.</strong> Kennen Sie den Familienladen? ja nein<br />
2. Kennen Sie die BuchT? ja nein<br />
3. Waren Sie oder Ihr/e Kind/er schon mal dort?<br />
ja, im Familienladen ja, in der BuchT nein<br />
Wenn ja, wie oft?<br />
4. Wenn Sie noch nicht dort waren, warum nicht?<br />
5. Was wünschen Sie für sich oder Ihre Kinder an Angeboten / Unterstützung?
GGruppenangebote und Sonderveranstaltuuungen des anderen Familienladens 2000 bis September 20001<br />
Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Mädchengruppe I Mädchengruppe II<br />
Zielsetzung: Prävention, Kontaktmöglichkeit Förderung, Stärkung, Unterstützung für Mädchen<br />
Zielgruppe: Mädchen ca. 13-17 J. Mädchen ca. 9-1510-12 Jahre<br />
Motivation zur Einrichtung: Angebot für eine Altersgruppe, die schwierig zu Angebot des Familienladens<br />
erreichen ist und für die keine weiteren Angebote<br />
existieren.<br />
Dauer des Angebots: Wöchentl., Dienstag 15.30 - 17.00 Uhr Wöchentl. Donnerstag 15.00 -17.030 - 17.30Uhr<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
3, deutsch 4-9 Mädchen 53, deutscher, und belgischer,<br />
türkischer und nigerianischer Nationalität<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Direkte Ansprache Mündl. Ansprache / Programm<br />
Kooperationspartner: ------ --------<br />
Personalkapazität 1 Mitarbeiterin 1 Mitarbeiterin<br />
Zeitkapazität Wöchentl. 2,5 Std. Wöchentl. 2,5 Std.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Programmkosten Programmkosten<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
- es sollen jetzt mehr Mädchen teilnehmen,<br />
- mit der Zeit werden die Gespräche vertrauensvoller<br />
Anmerkung: Diese Gruppe findet seit März 2001<br />
aufgrund mangelnder Teilnahme nicht mehr statt.<br />
Ende September 01 wird die Gruppe mit 3 neuen<br />
Mädchen jedoch wieder starten.<br />
- Mädchen kommen gerne<br />
- schwierig, mehr Mädchen anzubinden jetzt auch<br />
mehr.
Angebote des Familienladens 2000 bis September 2001 Kinder und Jugendliche<br />
M Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot:<br />
<strong>1.</strong>Hausaufgabengruppe mit<br />
Elternbeteiligung<br />
2. Hausaufgabengruppe /<br />
Soziale Gruppenarbeit<br />
Zielsetzung:<br />
Kontakt zu den Familien aufbauen,<br />
Kontakt zu Familie, Förderung der Kinder<br />
Förderung der Kinder<br />
Zielgruppe: SchülerInnen aus Buchheim ( <strong>1.</strong>-10.<br />
SchülerInnen aus Buchheim ab <strong>1.</strong> Schuljahr und ihre Eltern<br />
Schuljahr) und ihre Eltern<br />
Motivation zur Einrichtung: Hohe Nachfrage Lange Warteliste, Bedarfsdeckung<br />
Dauer des Angebots: Mo-Do 13.30-15.00<br />
Fr 13.00-15.00<br />
Kochen, Spielen, Basteln mit Elternbeteiligung<br />
Montag bis Donnerstag 14.30 – 15.030 Uhr<br />
Elternbeteiligung:<br />
Di 15.00-16.00 Spielstunde<br />
Fr 123.00-145.00 gemeinsames<br />
Mo-Mi 13.30-15.00<br />
Fr 13.00-15.00<br />
Kochen, Spielen, Basteln mit Elternbeteiligung<br />
-2-
Kochen, Spielen, Basteln<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Insg.esamt 109 Kinder<br />
(32 Mädchen, / 7 Jungen),<br />
65 deutsche, 4 ausländ. ( türkisch,<br />
nigerianisch)<br />
4 GGS St. Theresia, 2 KGS St. Mauritius, 2<br />
LB, 12 Real; je 1-2 Elternteile pro Spiel- u.<br />
10 Kinder ( 5 Mädchen, 7 Jungen),<br />
4 deutsch, 4 türkisch, 2 italienisch.<br />
5 GGS Alte Wipperfürther,<br />
3 GGS St. Theresia,<br />
1 Hauptschule,<br />
1 Gesamtschule<br />
Kochangebot<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Programm, Mundpropaganda Zentrale Warteliste des Familienladens, BuchT und BuchSe<br />
wurde abgearbeitet.<br />
Kooperationspartner: -------- Wohnungsamt stellt Raum zur Verfügung,ASD : Einstellung<br />
der Honorarkräfte.<br />
Personalkapazität 1 MitarbeiterIn, 1 HonorarkraftJeweils 2 1 MitarbeiterIn, 1 Honorarkraft<br />
MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität Je 1,5MA 8 Std./ Wo Std./ MA + 1 Std. Spiel +<br />
2 Std. Kochen<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Verpflegungskosten für Kochangebot Ca. DM 3000,- zur Renovierung des Raumes,<br />
Honorarkosten (ASD)<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
- Kinder kommen gerne.<br />
- Elternbeteiligung läuft gut, musste jedoch<br />
verändert werden,<br />
Elterngespräche ergaben sehr positive<br />
Resonanz<br />
- Warteliste! Dderzeit 911 Kinder<br />
Je MA 8 Std. / Wo<br />
Sehr viel Zeit und Personal für die Herrichtung des Raumes.<br />
Gut angelaufen, gute Kontakte im Sozialhaus,<br />
Elternbeteiligung noch dürftig, Option zur Nutzung des<br />
Raumes sehr positiv.<br />
Anmerkung: 12 Kind der Gruppe in JH-Maßnahme Angebot konnte durch Kooperation und Vernetzung realisiert<br />
werden.
Angebote des Familienladens 200 bis September 2001 Kinder und Jugendliche<br />
Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Flötengruppe Taek-Bo für MädchenFotoprojekt<br />
„ Buchheim mit anderen Augen“<br />
Zielsetzung:<br />
Kinder werden durch Flöten in Feinmotorik geübt.<br />
Die Wahrnehmung wird erweitert. Ein Teilnehmer ist<br />
asthmakrank – für ihn ist das Flöten besonders gut,<br />
da es das Lungenvolumen steigert. Erlernen der<br />
Töne ( bis h auf der Sopranblockflöte). Erlernen der<br />
Geläufigen deutschen Lieder<br />
Sportliche Betätigung im geschützten<br />
Rahmen,<br />
AggressionsabbauWahrnehmung der<br />
eigenen Lebenswelt,<br />
Vermittlung von Medienkompetenz<br />
( Digitale Kamera, Fotobearbeitung).<br />
Zielgruppe: Grundschulkinder Mädchen aus BuchheimJungen und<br />
Mädchen von 10 – 14 Jahren<br />
Motivation zur Einrichtung: Angebot der MitarbeiterInnen. Sport- und Freizeitpädagogik speziell<br />
für MädchenDie Kinder sind über<br />
Medien ansprechbar. Durch den<br />
Kooperationspartner VCP war es<br />
möglich, die benötigte Hardware<br />
Dauer des Angebots:<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Wöchentlich,<br />
Mittwoch 15.00 – 16.00 Uhr.<br />
-3-<br />
45 Kinder ( 432 weiblich, 12 männlich), 7-10 Jahre<br />
23 türkische, und 21 deutsche, 1 italienische<br />
Nationalität.<br />
anzuschaffen.<br />
Wöchentlich<br />
Mittwoch 16.15 – 17.15Oktober-<br />
Dezember 2000, 9 Gruppen-treffen, je<br />
zwischen 1,5 und 5 Std.<br />
12 Mädchen, 10-17 J.5 Kinder ( 3<br />
weiblich, 2 männlich)<br />
deutsche Nationalität.<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Programm Anfragen der MädchenDirekte<br />
Ansprache, Aushang<br />
Kooperationspartner: -------- BuchSeVCP Nordrhein - Verband<br />
christlicher Pfadfinder und<br />
Pfadfinderinnen<br />
Personalkapazität 1 Mitarbeiterin 1 MA, 1 Hoorarkraft sportliche<br />
Leitung2 MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität 1,5 Std. wöchentlich. 1,5 Std. wöchenl.Einführung in die
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Programmkosten<br />
( Kopien ca. DM 10,- monatlich)<br />
Technik für die MitarbeiterInnen,<br />
Vorbereitung der Gruppentreffen<br />
jeweils 1 Stunde.<br />
Honorarkosten abzüglich<br />
Teilnehmergebühren DM 5,-pro<br />
TN/M.;<br />
Eintrittskarten für<br />
MusicalMaterialkosten ( VCP),<br />
gelegentlich Verpflegungskosten.<br />
Sehr große NachfrageSicht und<br />
Wahrnehmung d. Kinder auf ihre<br />
Lebenswelt wurde punktuell deutlich.<br />
Der Umgang mit dem PC fördert eine<br />
hohe Frustrationstoleranz.<br />
Anmerkung: Es besteht eine Warteliste! Nach einer erfolgreichen Aufführung<br />
beim Straßenfest der BuchSe wurde<br />
mit den Mädchen das Musical<br />
„Saturday Night Fever“ besucht.<br />
Angebote des Familienladens 200 bis Seoptember 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot:<br />
Jungengruppe<br />
Zielsetzung:<br />
Kontaktmöglichkeit, Freizeitgestaltung, Reflexion<br />
männlicher Rollenvorstellungen<br />
Zielgruppe:<br />
Jungen von 9 –13 Jahren<br />
Motivation zur Einrichtung: Bedarfsdeckung ( vergleichbare Angebote für diese<br />
Zielgruppe gibt es außer sozialer Gruppenarbeit<br />
nicht).<br />
Dauer des Angebots:<br />
Wöchentl., Mittwoch 16.00-18.00 Uhr<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl, 5-7, deutsche, 1 italienische und 1 türkische, 1
Nationalität)<br />
peruanische Nationalität<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Direkte Ansprache, Programm<br />
Kooperationspartner: ------<br />
Personalkapazität<br />
1 Mitarbeiter<br />
Zeitkapazität<br />
Wöchentl. 2,5 – 3 Std.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Anmerkung:<br />
Programmkosten<br />
- sehr konstante Gruppe trotz problematischem<br />
Sozialverhalten,<br />
- Jungen haben ausgerechnet das Kochen (!) zur<br />
bevorzugten Beschäftigung erkoren,<br />
- Bedarf liegt wahrscheinlich höher, kann aber in<br />
diesen Räumen und mit nur 1 MA nicht gedeckt<br />
werden,<br />
- Altersspanne wird langsam zu groß..<br />
- 4-<br />
Kinder und Jugendliche Modellprojekt Buchheim<br />
Angebote des anderen Familienladens 2000 bis September 2001 : Frauen Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Frauenfrühstück Taek-Bo und BOP für Frauen ( in 2000 mit<br />
-5-
Zielsetzung:<br />
Kontakte knüpfen, frauenspezifische Themen<br />
besprechen, Interaktion zwischen den Frauen<br />
fördern.<br />
Kinderbetreuung )<br />
2 Gruppen<br />
Sportliche Betätigung im geschützten Rahmen<br />
Aggressionsabbau<br />
Zielgruppe: Frauen aus Buchheim ( mit und ohne Kinder) Frauen aus Buchheim<br />
Motivation zur Einrichtung: Konzept Sport und Fun für überlastete Frauen<br />
Dauer des Angebots:<br />
Wöchentlich,<br />
Montag 9.00 –1<strong>1.</strong>00 Uhr.<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
43-12 Erwachsene und 1-24 Kinder deutscher<br />
Nationalität.<br />
Wöchentlich,<br />
Montag 16.30-17.30 Taek BoUhr<br />
Mittwoch 17.15-18.15 BOP<br />
610 –20 Frauen unterschiedlicher Nationalität (<br />
überwiegend türkische )<br />
2 – 83 Kinder<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Programm Programm, Mundpropaganda<br />
Kooperationspartner: -------- Buchheimer Selbsthilfe e.V.,<br />
Personalkapazität 1 – 2 Mitarbeiterinnen, 1 Ehrenamtliche 1 Mitarbeiterin<br />
1 Honorarkraft sportliche Leitung<br />
12 Honorarkräfte Kinderbetreuung<br />
Zeitkapazität 2,5 Std. wöchentlich pro MA Wöchentl. 1, 5 Std.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Anmerkung:<br />
Programmkosten<br />
( Verpflegungskosten)<br />
Regelmäßige Teilnahme von durchschnittlich 5 - 8<br />
Frauen. Das Angebot wird gerne angenommen.<br />
Durch die Ferienfahrt nach Holland kommen neue<br />
Frauen zum Frühstück. Viele Beratungen entstehen<br />
beim Frühstück.<br />
Die Integration von neuen Frauen muss mehr<br />
unterstützt werden.<br />
Es besteht eine Warteliste!<br />
Honorarkosten abzüglich Teilnehmerbeiträge von<br />
DM 10,- -DM 15,- pro TN / Monat<br />
Zunächst Hhoher Zuspruch, deshalb wird das<br />
Angebot zusätzlich Mittwochs angeboten, wobei zu<br />
diesem Termin dann doch nicht so viel erschienen.<br />
Seitdem jedoch konsequent der Teilnehmerbeitrag<br />
eingesammelt wird und Frauen, die nicht mehr<br />
regelmäßig erschienen nicht mehr teilnehmen<br />
durften, ist die Teilnehmerzahl wieder angestiegen..
Angebote des anderen Familienladens 2000: Frauen und Mädchen Modellprojekt Buchheim<br />
AAngebote des anderen Familienladens 2000 bis September 2001: Frauen / Familien<br />
Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Mutter – Kind – Gruppe für türkische Frauen Thematische Veranstaltungsreihe<br />
„ Mit Kindern leben“<br />
Zielsetzung:<br />
Türkischen Frauen einen Raum bieten zur<br />
Kontaktpflege,<br />
Vermittlung von Informationen zu familien- und<br />
erziehungsrelevanten Themen.<br />
Kontakt zum Klientel aufnehmen.<br />
Zielgruppe: Türkischstämmige Frauen mit ihren Kindern Familien im Stadtteil mit je nach Thema<br />
Motivation zur Einrichtung:<br />
Dauer des Angebots:<br />
-6-<br />
-7-<br />
Türkische Frauen sind eine große Gruppe unseres<br />
Zielklientels, die besonders schwer anzubinden sind,<br />
bedingt durch traditionelle Rollen- und<br />
Verhaltensmuster.<br />
Wöchentlich,<br />
Mittwoch 9.00 – 1<strong>1.</strong>00 Uhr.<br />
unterschiedlichem Schwerpunkt<br />
Entwickelt von den Trägern, Bestandteil des<br />
Konzeptes<br />
Monatlich ca. 2 St. zu jeweils einem anderen Thema<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
5 -– 12 Frauen und 2 – 6 Kinder türkischer<br />
Nationalität.<br />
3- 10 TeilnehmerInnen, überwiegend Frauen<br />
deutscher und türkischer Nationalität.<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Programm, Mundpropaganda, direkte Ansprache<br />
durch türkische Honorarkraft.<br />
Direkte Ansprache, Programm, spezieller Flyer,<br />
Aushang.<br />
Kooperationspartner: Kath. Bildungswerk Kath. Bildungswerk
Personalkapazität<br />
1 Mitarbeiterin,<br />
1 türkische Honorarkraft<br />
1 Honorarkraft (Deutschlehrerin ) 1x monatlich<br />
1 - 2 MitarbeiterInnen<br />
Referent/in<br />
Zeitkapazität 2 Std. wöchentlich 2 Stunden Durchführung im Monat, jeweils 1 – 2 Std.<br />
Vorbereitung ( Absprache mit Referent / in,<br />
Organisation.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Programmkosten ( Verpflegung)<br />
Honorarkosten ( übernimmt Kath. Bildungswerk)<br />
Wird sehr gut angenommen. Aus dem<br />
Frauenfrühstück haben sich viele<br />
Beratungsgespräche ergeben.<br />
Anmerkung: Auf Wunsch der Frauen wird seit Februar/01 einmal<br />
monatlich deutsche Konversation mit einer<br />
Deutschlehrerin durchgeführt.<br />
Referenten werden von Kath. Bildungswerk<br />
finanziert, ggf. Beteiligung am Honorar durch Fam.L.<br />
Durch teilweise geringe Teilnehmerzahl waren<br />
intensive Beratung und Gespräche möglich.<br />
Die Reihe wird fortgesetzt, zum Teil Themen, die<br />
durch Klientel gewünscht wurden.<br />
Veranstaltungen des anderen Familienladens 2000 bis September 2001: Familien Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Lebensmittelverteilung Heiligabend im Familienladen<br />
-8-<br />
-9-<br />
Zielsetzung:<br />
Kontaktaufnahme / Unterstützung zur<br />
Nahrungsausgewogenheit<br />
Angebot an einem Feiertag mit hohem Symbolwert<br />
Zielgruppe: Bedürftige Familien Alleinerziehende mit ihren Kindern<br />
Motivation zur Einrichtung: Bedarf 2 MitarbeiterInnen<br />
Dauer des Angebots: 1 mal wöchentlich 24.12.2000,15.00-19.00 Uhr<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
12Ca. 6-108 Familien ( deutsche und türkische) 3 Mütter, 6 Kinder<br />
davon 1 Mutter und 1 Kind türkisch
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Gezielte Ansprache Aushang, direkte Ansprache<br />
Kooperationspartner: Kölner Tafel e.V. --------<br />
Personalkapazität 2 – 3 MitarbeiterInnen 2 MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität 1 Std. Telefonate, Kontakte 4 Std., Vorbereitung ca. 8-10 Std.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Keine Programmkosten ( Sachkosten für Verpflegung,<br />
Dekoration, Geschenke)<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Anmerkung:<br />
Das Angebot wird gut angenommen. Teilweise wird<br />
schon darauf gewartet. Einige Frauen bauen<br />
allmählich die Scham ab, hier Lebensmittel<br />
abzuholen.<br />
Durch genug Bastelaktionen und Spielangebote war<br />
es möglich die Kinder zu integrieren. Die Einbindung<br />
der türkischen Frau war problematisch , da die<br />
deutschen Frauen keinen Kontakt aufnehmen<br />
wollten.<br />
Es war sehr hoher Aufwand!<br />
Geplantes Angebot: Krabbelgruppe<br />
Gruppenangebote und Sonderveranstaltungen der BuchT 2000<br />
Modellprojekt Buchheim
Kinder und Jugendliche Modellprojekt Buchheim<br />
2-<br />
Projekte und Sonderveranstaltungen des anderen Familienladens 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot:<br />
Herbstferienprogramm<br />
2000<br />
Fotoprojekt<br />
„Buchheim mit anderen<br />
Augen“<br />
Zielsetzung: Freizeitbeschäftigung Wahrnehmung der eigenen Lebenswelt, Vermittlung von<br />
Medienkompetenz ( Digitale Kamera, Fotobearbeitung).<br />
Zielgruppe: Kinder von 6 – 12 Jahren Jungen und Mädchen von 10-14 Jahren<br />
Motivation zur Einrichtung: Initiative der BuchSe Die Kinder sind über Medien ansprechbar. Durch den<br />
Kooperationspartner VCP war es möglich, die benötigte<br />
Hardware anzuschaffen.<br />
Dauer des Angebots:<br />
3 Tage a 4 Std.<br />
Kino, Olympiamuseum, Schlittschuhlauf<br />
Oktober bis Dezember 2000, 9 Gruppentreffen, jeweils<br />
zwischen 1,5 und 5 Std.<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl, Ca. 20 Kinder<br />
5 Kinder ( 3 Mädchen, 2 Jungen) deutscher Nationalität<br />
Nationalität)<br />
Unterschiedlicher Nationalität<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Aushang und direkter Ansprache Direkte Ansprache, Aushang<br />
Kooperationspartner: Buchheimer Selbsthilfe e.V. VCP Nordrhein – Verband christlicher Pfadfinder und<br />
Pfadfinderinnen<br />
Personalkapazität 3 MitarbeiterInnen, Ehrenamtliche der BuchSe 2 MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität 1 mal 4 Std. je MA, Einführung in die Technik für die MitarbeiterInnen,
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Anmerkung:<br />
1 Std. Vorbereitung Vorbereitung der Gruppentreffen jeweils 1 Std.<br />
Eintrittsgelder (BuchSe)<br />
Materialkosten ( VCP),<br />
Verpflegung ( Familienladen)<br />
gelegentlich Verpflegungskosten<br />
Das Angebot war gut besucht und hat die Sicht und Wahrnehmung der Kinder auf ihre Lebenswelt<br />
Zielsetzung erfüllt.<br />
wurde punktuell deutlich. Der Umgang mit dem PC fördern<br />
eine hohe Frustrationstoleranz.<br />
Kinder und Jugendliche Modellprojekt Buchheim<br />
-3-<br />
- 4-<br />
Kinder und Jugendliche Modellprojekt Buchheim
Angebote des anderen Familienladens 2000: Frauen<br />
Angebote des anderen Familienladens 2000: Frauen und Mädchen Modellprojekt Buchheim<br />
-5-<br />
-6-<br />
-7-<br />
Angebote des anderen Familienladens 2000: Frauen / Familien Modellprojekt Buchheim<br />
-8-<br />
Veranstaltungen des anderen Familienladens 2000: Kinder / alleinerziehende Frauen und ihre Kinder<br />
-9-
Veranstaltungen des anderen Familienladens 2000: Familien<br />
Geplantes Angebot: Krabbelgruppe<br />
Projekte und Sonderveranstaltungen des anderen Familienladens 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Anti – Aggressionstraining für Jungen Therapeutisches Reitprojekt für<br />
Mädchen<br />
Zielsetzung:<br />
Erlernen von alternativen Verhaltensmöglichkeiten<br />
außerhalb Aggressionen<br />
Schulung des Körpergefühls und der<br />
Selbstwahrnehmung durch den<br />
Umgang mit Pferden . Erkennen der<br />
Bedürfnisse der Tiere.<br />
Zielgruppe: Jungen im Alter von 8 – 11 Jahren Mädchen im Alter von<br />
9 – 15 Jahren
Motivation zur Einrichtung: Projektidee einer in Buchheim langjährig tätigen Wunsch vieler Mädchen<br />
Honorarkraft der Sozialen Gruppenarbeit. Besonders<br />
die Jungen fallen immer wieder durch aggressives<br />
Verhalten auf. Es sollen verschiedene Möglichkeiten<br />
von Verhalten gezeigt werden.<br />
Dauer des Angebots: 1 Woche in den Osterferien 2001 – 6 Tage 4 Tage in den Sommerferien 2001<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
7 Jungen deutscher Nationalität 8 Mädchen im Alter von 9 – 15 Jahren<br />
deutscher, türkischer, belgischer,<br />
nigerianischer Nationalität.<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Über Soziale Gruppen, Hausaufgabengruppe, Gezielte Ansprache, Programm<br />
direkte Ansprache<br />
Kooperationspartner: o.g. Honorarkraft des ASD Verband christlicher Pfadfinderinnen<br />
Personalkapazität<br />
Honorarkraft ASD 6 Tage<br />
Mitarbeiterin des FL 4 Tage<br />
3 Mitarbeiter FL 1 Tag<br />
Zeitkapazität 104 Std. plus 40 Std. Vorbereitung 4 Tage<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Ca. DM 300,- an Materialien und Lebensmitteln DM <strong>1.</strong>800,-<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Sehr gute Aktion. Wurde von den Jungen von<br />
Anfang bis Ende pünktlich und zuverlässig besucht –<br />
mit viel Freude und Interesse. Sie haben alles<br />
aufmerksam mitgemacht. Es hatten sich durch das<br />
Angebot wieder neue Kontakte zu Familien<br />
entwickelt.<br />
und Pfadfinder Nordrhein<br />
2 Mitarbeiterinnen<br />
Größeres Selbstvertrauen durch den<br />
Umgang mit den Tieren. Überwindung<br />
von Angst. Die Mädchen wünschen<br />
sich eine Fortführung, die in den<br />
Herbstferien stattfinden wird.<br />
Projekte und Sonderveranstaltungen des anderen Familienladens 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Sommerferienprogramm 2001 Fahrt ins Phantasialand<br />
Zielsetzung: Freizeitbeschäftigung Freizeitgestaltung mit Eltern<br />
Zielgruppe: Buchheimer Kinder und ihre Eltern 6- 14 Jahre Familien mit Kindern im Alter von 0 -<br />
14 Jahren<br />
Motivation zur Einrichtung: Ungedeckter Bedarf an freizeitpädagogischen Kontaktaufnahme<br />
Angeboten, Kontakt zu Familien<br />
Dauer des Angebots: In der Zeit vom 9.7.- 27.7.01 Einmalig, 5 Stunden
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
7 Angebote, z.B. Klettern, Werken mit Ytong,<br />
Besuch bei DuMont Schauberg<br />
Zwischen 10 und 40 TN je nach Angebot,<br />
ca. ¼ türkische, außerdem italienisch u.a.<br />
Nationalitäten)<br />
11 Erwachsene, 27 Kinder, davon 23<br />
deutscher, 10 türkischer, 3<br />
italienischer und 2 nigerianischer<br />
Nationalität<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Schaukasten, Werbezettel Prospekt, Plakate, persönliche<br />
Ansprache<br />
Kooperationspartner: --------- Phantasialand mit der „Aktion<br />
Mensch“<br />
Personalkapazität 3 MitarbeiterInnen zur Durchführung 4 Mitarbeiterinnen<br />
Zeitkapazität<br />
35 Std. pro MA,<br />
Vorbereitung ca. 10 Std.<br />
Ca. 10 Stunden Vorbereitungszeit<br />
plus 5 Std. Durchführung<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Ca. DM 2.500,- DM 500,- für Fahrkarten, abzüglich<br />
DM 147,- Teilnehmerbeiträge<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Alle Angebote waren ausgebucht, viele neue<br />
Kontakte sind entstanden.<br />
Anmerkung:<br />
Gute Werbung für den Familienladen.<br />
Den Kindern und Eltern wurde die<br />
Möglichkeit gegeben, mal etwas<br />
Besonderes gemeinsam zu erleben.<br />
Projekte und Sonderveranstaltungen des anderen Familienladens 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot:<br />
Zielsetzung:<br />
Zielgruppe:<br />
Motivation zur Einrichtung:<br />
Ferienfahrt nach Egmond aan Zee<br />
Erholung und Entlastung. Spaß, Lebensfreude,<br />
raus aus dem Alltag<br />
Alleinerziehende Mütter und Väter und ihre<br />
Kinder<br />
Nachfrage einzelner Frauen. Wir wollten ein<br />
exklusives Angebot für Alleinerziehende<br />
schaffen.
Dauer des Angebots:<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität:<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Personalkapazität<br />
Zeitkapazität<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Anmerkung:<br />
8 Tage<br />
10 Frauen und ihre 19 Kinder<br />
deutscher, türkischer, nigerianischer und<br />
belgischer Nationalität<br />
Programm, Mundpropaganda, gezielte<br />
Ansprache<br />
Jugendreferat des Kirchenkreises Köln<br />
rechtsrheinisch<br />
3 Mitarbeiterinnen und 1 Mitarbeiter<br />
8 Tage durchgängig und die Vorbereitungszeit<br />
über Monate<br />
Ca. DM 13.000,- aus Programmmitteln<br />
Eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, die von<br />
allen Frauen auch so bewertet wurde. Die<br />
meisten der Mitreisenden waren noch nie am<br />
Meer und waren sehr begeistert. Einige Frauen<br />
fanden nach der Fahrt die Energie wichtige<br />
Lebensthemen anzugehen.
Projekte und Sonderveranstaltungen des anderen Familienladens 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Straßenfest der Buchheimer Selbsthilfe e.V. /<br />
Juni 2001<br />
Markt der Möglichkeiten /<br />
September 2001<br />
Zielsetzung:<br />
Aufmerksam machen auf BuchSe und Familienladen Öffentlichkeitsarbeit<br />
/<br />
BuchT.<br />
10 Jahre BuchSe feiern.<br />
Zielgruppe: BewohnerInnen Buchheims Bürger aus dem Mülheimer Raum<br />
Motivation zur Einrichtung: 10 jähriges Bestehen der BuchSe Präsentation im Stadtbezirk<br />
Dauer des Angebots: 1 Tag 1 Tag<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Plakate, Presse, Festschrift Plakate, Handzettel, persönliche<br />
Ansprache<br />
Kooperationspartner: BuchSe, BuchT, Koordinationsstelle BuchT, Koordinationsstelle,<br />
Bürgerdienste Mülheim<br />
Personalkapazität 3 Mitarbeiterinnen 4 MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität 3 MA a 8 Std. plus 10 Std. Vor-und Nachbereitung 6,5 Std. pro MA<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: DM 500,- DM 27,- für Süßigkeiten<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Anmerkung:<br />
Kistenklettern und Rollenrutsche waren tolle<br />
Aktionen für Kinder und ganztägig gut besucht.<br />
Präsenz des Familienladens wichtig und sinnvoll bei<br />
10 jährigem Bestehen der BuchSe.<br />
Angesichts der politischen Lage war<br />
die Stimmung nicht besonders gut,<br />
wodurch wenig Besucher angezogen<br />
wurden. Gute Möglichkeit mit<br />
Fachkollegen der unterschiedlichen<br />
Einrichtungen in Kontakt zu kommen.<br />
Kistenklettern für Kinder war wichtige<br />
und gut besuchte Aktion.
Gruppenangebote und Sonderveranstaltungen der BuchT 2000 bis September 2001<br />
Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Mädchen-/ Jungen-Gruppe Offenes Spiel- und Sportangebot<br />
( ehem. Freizeitangebot für Kinder u. Jugendl.)<br />
Zielsetzung: Freizeitangebot Unterstützung bei der Freizeitgestaltung , Spiel,<br />
Spaß, Lernen, soziale Kompetenz<br />
Zielgruppe: Mädchen und Jungen 11-15 Jahre 3- 15 Jährige<br />
Motivation zur Einrichtung: Wunsch der Mädchen- und Jungengruppe nach Nachfrage der Zielgruppe- „Stammgruppe“<br />
gemeinsamen Treff<br />
Dauer des Angebots: Donnerstags 16.30-18.00<br />
Mo, Mi, Do 15.00 - 16.30 Uhr<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Freitags 15.00 -16.30<br />
7-10 Mädchen und Jungen, verschiedene<br />
Nationalitäten, mehr Mädchen<br />
„Stammgruppe“, ca. 12 Kinder u. Jugendliche<br />
unterschiedlicher Nationalität, derzeit viele<br />
„Neulinge“; insgesamt ca. 30 Kids<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: „Stammgruppe“ Untereinander / Eltern / Schaukasten, Flyer<br />
Kooperationspartner: ------<br />
Personalkapazität Je 1 MA plus 1 mal wöchentl. 1 Honorarkraft 1-2 MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität 5 Std. / W. Ca. 5 Std. / W.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: -------<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Mädchen und Jungen finden gemeinsame<br />
Interessen, „Lernfeld“ wird geboten ( Stichwort<br />
sex.päd. Projekt), .<br />
Gut angenommenes und notwendiges (fast<br />
tägliches) Angebot.<br />
Angebote der BuchT 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Jugendgruppe „Mini-Jugend“
Zielsetzung: Freizeitangebot Freizeitangebot<br />
Zielgruppe: Jugendliche ab 15 Jahren Mädchen und Jungen von 11-15 Jahren<br />
Motivation zur Einrichtung: Nachfrage / Bedarf Nachfrage der Jugendlichen,<br />
geschlechtsspezifisches Angebot<br />
Dauer des Angebots: Mi 18.30 - 20.00<br />
Do 19.00 - 20.00<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Ca. 20, 17 J. bis über 20 Jahre,<br />
davon nur 1 Mädchen (deutsch), 15 türkische, 4<br />
deutsche, 2 andere Nationalität).<br />
Höhere Handelsschule, Gesamtschule,<br />
Berufsausbildung, berufliche Eingliederungsmaßnahme.<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Anfrage der Jugendlichen, mündliche Infos ------<br />
Kooperationspartner: -------- ------<br />
Jeweils 1 MitarbeiterIn (Mi A.Pawilik,<br />
2 Mitarbeiter<br />
Personalkapazität<br />
Do A. Schupp<br />
Zeitkapazität 3 Std. / wöchentlich 4 Std. insg.<br />
Wöchentl., Do 16.30 - 18.00 Uhr<br />
Fr 15.30 - 17.00 Uhr<br />
5 Jungen, 12-15 Jahre<br />
( 2 deutsche, 2 türkische, 1 griechische Nationalität )<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung d. Angebots durch die<br />
MA<br />
Anmerkung:<br />
Die Jugendlichen nutzen das Angebot zum Spielen,<br />
Erzählen, Abhängen usw.<br />
Mind. 2 ASD-bekannte Jugendliche<br />
Die Jungen tun sich schwer, Ideen zu entwickeln,<br />
warten auf Unterhaltung, finden dann immer etwas,<br />
und dann ist es gut. Seit Mitte März 01 Mischung mit<br />
der Mädchengruppe auf Wunsch beider Gruppen.
Angebote der BuchT 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Hausaufgabengruppe I Hausaufgabengruppe II<br />
Zielsetzung:<br />
Unterstützung der Familien und speziell der<br />
Kinder bei der Bewältigung der Hausaufgaben<br />
Förderung im Rahmen der Unterstützung bei<br />
Unterstützung der Familien und speziell der<br />
Kinder bei der Bewältigung der<br />
Hausaufgaben<br />
Hausaufgaben<br />
Zielgruppe: <strong>1.</strong> – 3. Klasse Grundschule Kinder ab 4. Klasse Grundschule<br />
Motivation zur Einrichtung: Vorhandener Bedarf Vorhandener Bedarf<br />
Dauer des Angebots: Mo – Do von 13.00 – 14.00 Uhr Mo – Do 14.00 – 15.00 Uhr<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der<br />
Teiln.:<br />
11 Kinder ( 6 türkische Mädchen, 5 türkische<br />
Jungen). 10 GS An St. Theresia, 1 Schule für<br />
Sprachbehinderte.<br />
Anmeldungen erfolgten nach Werbung / mündl.<br />
Infos, Familien informieren sich gegenseitig<br />
11 Anmeldungen, von den durchschn. 6-8<br />
regelmäßig kommen. 6 Jungen (5 türkisch, 1<br />
griechisch), 5 Mädchen ( 4 deutsch, 1<br />
griechisch),<br />
3 Grundschule, 5 Hauptschule,<br />
2 Gesamtschule, 1 Gymnasium.<br />
Anmeldung erfolgten über Prospekt, mündl.<br />
Infos, Familien informieren sich gegenseitig<br />
Kooperationspartner: -------- --------)<br />
Personalkapazität 2 MitarbeiterInnen 2 MitarbeiterInnen<br />
Zeitkapazität Wöchentl. 6 Std. Wöchentl. ca.6-8 Std.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Programmkosten Programmkosten<br />
Bewertung d. Angebots<br />
durch die MA<br />
Es werden Kinder erreicht, die in der Schule<br />
Probleme haben. Die Schulleistungen<br />
verbessern sich i.d.R.<br />
Siehe HG I.<br />
-
Angebote der BuchT 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Mädchengruppe „ Mini-Jugend“ Märchenland<br />
Zielsetzung: Mädchenspezifisches Angebot Leseförderung von 5-8 jährigen Mädchen u.<br />
Jungen, Förderung der Phantasie, Hinführung zu<br />
Büchern<br />
Zielgruppe:<br />
s.o.<br />
Motivation zur Einrichtung:<br />
Schlechte Voraussetzungen in dem Bereich, insb.<br />
bei türkischen Kindern ( festgestellt im Rahmen<br />
der Hausaufgabengruppe I)<br />
Dauer des Angebots: Di 14.00 – 15.00<br />
15.00 – 16.00 spezielle Leseförderung<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Ca. 10 Mädchen unterschiedlicher Nationalität:<br />
Deutsch, polnisch, griechisch, italienisch, türkisch<br />
Ca. 8-10 Kinder, überwiegend türkische Mädchen,<br />
gelegentlich 2-3 Jungen<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Über die Mädchen selbst, hauptsächlich der<br />
„Stammgruppe“<br />
Aus der Hausaufgabengruppe I, sowie der<br />
Spielgruppe<br />
1 Honorarkraft, bzw. geringfügig beschäftigte<br />
Mutter von 2 BuchT-Besucherinneno<br />
Personalkapazität 2 MA 1 MA<br />
Zeitkapazität 3 Std. wöchentlich 1 Std./wöchentl.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Programmkosten 20,- DM Std. / ca. 80,.DM i.M.<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Wurde aufgrund Wunsch nach<br />
geschlechtsgemischten Treffen verändert.<br />
Das Angebot ist gut angelaufen. Allerdings fällt es<br />
vielen Kindern schwer, sich längere Zeit zu<br />
konzentrieren. Fazit: methodisch / didaktisch<br />
darauf eingehen ( Rollenspiele etc.) und langsam<br />
steigern! Förderung einzelner Kinder läuft!
Angebote der BuchT: Kinder und Jugendliche, Eltern Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Kindergruppe Mini - dancer<br />
Zielsetzung: Freizeitangebot Spaß und Vermittlung tänzerischer Fähigkeiten<br />
und Choreographie. Motorische und<br />
psychosoziale Förderung.<br />
Zielgruppe: Kinder bis 10 Jahre Tanzangebot für die tanzbegeisterten Mädchen<br />
und Jungen zwischen 6-10 Jahre<br />
Motivation zur Einrichtung:<br />
Diese Altersgruppe, die von den kleinen türkischen<br />
Mädchen dominiert wird, hat im offenen Treff oft<br />
nicht genug Raum.<br />
Häufige Anfrage seitens der Gruppe und der<br />
Wunsch zu tanzen wie die „she is lucky“-Gruppe.<br />
Förderung der Interessen und Fähigkeiten.<br />
Dauer des Angebots:<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Wöchentlich,<br />
Freitags 13.30 – 15.00 Uhr<br />
Ca. 15-20 Kinder ( deutsch und türkisch)<br />
Kinder aus dem offenen Treff / Hausaufgabengruppe<br />
I<br />
1 mal wöchentlich 1 Std., evt. Mädchen- und<br />
Jungengruppe ( getrennt!)<br />
Ca. 10 Mädchen deutscher und türkischer<br />
Nationalität und 6 Jungen türkischer und<br />
albanischer Nationalität.<br />
Aus der Hausaufgabengruppe I und Offener Treff<br />
Personalkapazität 1 MA 1 Mitarbeiterin,<br />
1 Schülerin, die das Tanzprojekt leitet ( tanzt seit<br />
5 Jahren im Verein)<br />
Zeitkapazität Ca. 2 Std. / W. 1 Std./ Woche pro Gruppe ( evt. Mädchen- und<br />
Jungengruppe).<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Die Gruppe besteht bereits als Teilnehmerinnen des<br />
offenen Treffs. Es werden in Zukunft die Älteren<br />
ausgeschlossen.<br />
DM 15,- wöchentlich
Angebote der BuchT: Kinder und Jugendliche, Eltern Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Schwimmen für Schwimmer Schwimmen für Nichtschwimmer<br />
Zielsetzung: Freizeitangebot Schwimmen lernen<br />
Zielgruppe: Mädchen und Jungen ab 11 Jahre Kinder unter 10 Jahren, die noch nicht<br />
schwimmen können.<br />
Motivation zur Einrichtung: Wunsch der Jugendlichen Nachfrage von Kindern und Eltern<br />
Dauer des Angebots: Ca. 1 mal im Monat 1-2 mal im Monat<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Ca. 10 Kinder und Jugendliche ( 3 türkischer,<br />
1 griechischer und 6 deutscher Nationalität)n<br />
10-12 Kinder ( 8 Mädchen, 4 Jungen)<br />
4 deutscher, 8 türkischer Nationalität<br />
Personalkapazität 1 Mitarbeiter 2 MitarbeiterInnen,<br />
Zeitkapazität Ca. 3 Std. monatlich Ca. 10 Std. monatlich<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Programmmittel für Fahrkarten<br />
Angebot wird gerne angenommen.<br />
Ein wöchentlicher Termin wäre besser, lässt sich<br />
aber aus Zeitgründen nicht realisieren.
Angebote der Bucht 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Fußball / Volleyball Basteln<br />
Zielsetzung:<br />
Motorische Förderung, sportliche Betätigung, Spaß,<br />
Kommunikation, Anbindung an die Einrichtung.<br />
Zielgruppe: Mädchen und Jungen 9-14 Jahre Kinder von 5-15 J.<br />
Motivation zur Einrichtung: Anfrage von den Kids, Angebot zur ehrenamtlichen<br />
Mitarbeit als Trainer eines türkischen Vaters, der 3<br />
Kinder in der Hausaufgabengruppe angemeldet hat<br />
und Trainer bei Victoria Buchheim ist.<br />
Dauer des Angebots:<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Im Rahmen des offenen Treffs, findet nicht konstant<br />
statt.<br />
Sehr wechselnd, ca. 8 Kinder<br />
( türkische und deutsche Nationalität)<br />
Aus den bestehenden Angeboten der BuchT, in<br />
erster Linie der Hausaufgaben- und<br />
Freizeitbetreuung.<br />
Ehemals Vater des Wohngebietes Gronauer Straße,<br />
Fußballtrainer ( verzogen)<br />
Förderung der feinmotorischen Fähgkeiten, Spiel,<br />
Spaß, und sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
Interesse der Kinder, Fähigkeiten der<br />
Honorarkraft<br />
Seit März 2001,<br />
donnerstags 15.00-16.00<br />
Personalkapazität 1 MA 1 MA<br />
Zeitkapazität<br />
2 Std./wöchentl.<br />
Ca. 10-15 Kids, viele aus dem offenen Spieltreff.<br />
Sehr wechselnde Teilnehmer, allerdings viele aus<br />
„Stammgruppe“.<br />
Aus dem offenen Treff / Hausaufgabengruppen<br />
1 Honorarkraft, bzw. geringfügig beschäftigte<br />
Mutter von 2 BuchT-Besucherinnen<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Programmkosten 20,- DM Std. / ca. 160,-DM i.M.<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Sehr gut angenommen durch die<br />
TeilnehmerInnen. Das Interesse ist u.a. auch<br />
deshalb so groß, weil die Kids das Produkt ihres<br />
Schaffens sehen und nach Hause nehmen<br />
können, bzw. dient der Verschönerung der<br />
Einrichtung u. damit der Identifikation.
Angebote der BuchT 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: Krabbelgruppe Familienfrühstück<br />
Zielsetzung:<br />
Kleinkindliche Frühförderung, Austausch<br />
untereinander, Beratung, Entlastung der Mütter ( und<br />
Kinder!)<br />
Das ganze Familiensystem berücksichtigen;<br />
Treffen / Austausch untereinander<br />
Zielgruppe: Mütter mit 0,6-3 jähr. Kindern Familien mit Kindern aus dem Umfeld<br />
Motivation zur Einrichtung: Nachfrage von 2 Müttern Anfrage seitens der Krabbelgruppe-<br />
Teilnehmerinnen<br />
Dauer des Angebots:<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Wöchentlich,<br />
Mittwochs 10.30 – 12.00 Uhr<br />
Wöchentlich<br />
Mo 10.30 – 12.00<br />
9 türkische Frauen und ihre 10 Kinder Ca. 8 hauptsächlich türkische Frauen und ihre<br />
Kinder, 1 Mann<br />
Über Aushang, durch die 2 Mütter, die von Anfang Über die Krabbelgruppe<br />
an dabei waren<br />
Personalkapazität 1 MA 1 Mitarbeiterin<br />
Zeitkapazität Ca. 2,5 Std./ W. Ca. 2,5 Std. wöchentlich.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: Programmkosten Programmkosten, ca. 30,- pro Frühstück trotz<br />
„Mitbringverpflichtung“<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Derzeit ist ein enormer Zuwachs zu verzeichnen,<br />
durch den Schaukasten und die Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda der Teilnehmerinnen.<br />
Anfrage nach einem weiteren Termin:<br />
Mo 10.30-12.00 nach den Osterfreien wird das<br />
Familienfrühstück ( mit Kinderbetreuung) sein.<br />
Erst sehr gut angelaufen, seit den Sommerferien<br />
2001 schwerfälliger. Aufgrund der vielen Termine<br />
der Teilnehmerinnen durch Teilnahme an<br />
mehreren Angeboten künftig Zusammenlegung<br />
mit der Krabbelgruppe.
Angebote und Sonderveranstaltungen der BuchT 2000 bis 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot: BOP-Gymnastik für Frauen Gesprächsreihe „BuchT trifft...“<br />
Zielsetzung:<br />
Motorische Förderung, Förderung der<br />
psychosozialen Fähigkeit und Gesundheit.<br />
Spaß! Wir-Gefühl ( Mütter aus der Krabbelgruppe)<br />
Zielgruppe: „BuchT“ Mütter und andere Mütter Eltern<br />
Motivation zur Einrichtung: Anfrage seitens der Krabbelgruppe-<br />
Teilnehmerinnen.<br />
Anschubfinanzierung seitens des Sportamtes der<br />
Stadt Köln<br />
Dauer des Angebots: Seit Sommerferien 2001-09-22<br />
Mo 17.45 – 18.45 Uhr<br />
Mi 9.30 – 10.30 Uhr<br />
Einbindung der Eltern,<br />
Schaffung von Info- und Austauschforen<br />
Anfrage der Eltern zu verschiedenen Themen.<br />
Konzeptionelle Umsetzung des Projektes bzw.<br />
Einbindung der Familiensysteme in die Arbeit.<br />
5 Veranstaltungen von September bis Oktober<br />
2001<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Ca. 10 Frauen ( 2 deutscher und 8 türkischer<br />
Nationalität)<br />
6 TeilnehmerInnen ( 5 Frauen, 1 Mann) beim <strong>1.</strong><br />
Termin<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Aus der Krabbelgruppe Aus der Krabbelgruppe kamen die Anfragen;<br />
Rundbrief, Einladung an alle Eltern.<br />
Kooperationspartner: Sportamt der Stadt Köln / Anschubfinanzierung Kath. Bildungswerk und Referenten aus der<br />
Praxis zu verschiedenen Themen ( z.B. CSH)<br />
Personalkapazität 1 Mitarbeiterin, 1 Honorarkraft 1 Mitarbeiterin, jeweils 1 ReferentIn<br />
Zeitkapazität 3 Std. wöchentlich Donnerstags 18.00 – 20.00 Uhr<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Wird derzeit gefördert. Danach Eigenanteil plus<br />
DM 10,- wöchentlich<br />
Sehr gut angelaufen. Anfangs mit 6 Frauen, jetzt 14<br />
Frauen mit wachsender Resonanz, evt. bald 2<br />
Gruppen.<br />
DM 60,- pro ReferentIn<br />
Langsam angelaufen wg. Des speziellen<br />
sensiblen Themas.<br />
Ausbau weiter geplant.
Projekte der BuchT 2000 bis September 2001 Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot:<br />
Sexualpädagogisches Projekt mit der Aids-Hilfe Klettern<br />
Köln ( 14.02.-2<strong>1.</strong>03.2001)<br />
Zielsetzung:<br />
Sexualpädag. Aufklärungsreihe und Aufarbeitung Freizeitgestaltung<br />
eines sexuellen Übergriffs von Seiten eines 15 jähr.<br />
Jungen gegenüber einer Gleichaltrigen .<br />
Zielgruppe: 11-15 jähr. Jugendliche Kinder u. Jugendliche ab 12 J.<br />
Motivation zur Einrichtung: s.o. Umgang mit Gefahr – dem Anderen vertrauen,<br />
Wunsch von Kindern und Jugendlichen<br />
Dauer des Angebots: 14.02. – 2<strong>1.</strong>03.2001 10.0<strong>1.</strong>2001, 17.00-22.00<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
6 Mädchen, 2 Jungen, 11-15 Jahre 3 TeilnehmerInnen ( 2 Jungen, 1 Mädchen, 2<br />
deutsch, 1 türkisch)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.: Über die Stammgruppe Brief an Interessenten<br />
Kooperationspartner:<br />
Aids-Hilfe Köln<br />
Personalkapazität 2 MA plus 1 MA der Aids-Hilfe 1 MA plus 1 Trainerstunde<br />
Zeitkapazität 5 mal 2 Std. Ca. 7 Std.<br />
Kosten / zusätzl. Kosten: 350,- DM Honorarkosten Aids-Hilfe Eintritt Kletterhalle, Einweisung, Fahrkosten<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Schriftliches Feed-back des MA der Aids-Hilfe. Sehr<br />
interessierte Teilnehmer und hervorragende<br />
Mitarbeit, sodass es nächstes Jahr bei Bedarf evt.<br />
vertieft werden kann.<br />
Fortsetzung folgt: „Liebe geht durch den Magen“ im<br />
Frühjahr 2000;<br />
Es zeigt sich, dass es schwierig ist, mit den<br />
Jugendlichen Aktivitäten außerhalb zu planen und<br />
durchzuführen. War trotzdem ein Erfolg und wird<br />
von Zeit zu Zeit wiederholt.
In Planung:<br />
Angebote der BuchT Modellprojekt Buchheim<br />
Angebot:<br />
„PC-Surfer“<br />
Zielsetzung:<br />
Vermittlung von PC-Kenntnissen, Heranführung in<br />
die neuen Medien<br />
Zielgruppe: Mädchen und Jungen aus der Kindergruppe bis 10<br />
Jahre evt. auch Jugendgruppe 10-15 Jahre<br />
Motivation zur Einrichtung: Häufige Anfrage und häufige „Okkupation“ des Büro-<br />
PC`s<br />
Dauer des Angebots: Freitags 13.30 - 15.00<br />
TeilnehmerInnen / Anzahl,<br />
Nationalität)<br />
Werbung / Gewinnung der Teiln.:<br />
Kooperationspartner:<br />
Personalkapazität<br />
Zeitkapazität<br />
Kosten / zusätzl. Kosten:<br />
Bewertung des Angebots durch die<br />
MA:<br />
Ca. 10 Teilnehmerinnen aus der Kindergruppe,<br />
ca. 8 TeilnehmerInnen aus der Mini-Jugend<br />
Aus der Hausaufgabengruppe und Offener Treff<br />
1 Mitarbeiter 1 Honorarkraft<br />
Je Gruppe 1,5 Std. wöchentlich<br />
Wird derzeit installiert aufgrund der großen<br />
Nachfrage und der Fähigkeiten der Honorarkraft.<br />
Evt. Sponsorensuche für PC.
Weitere Sonderveranstaltungen waren:<br />
Videoprojekt in 2000<br />
Ferienspielaktionen<br />
Teilnahme am Straßenfest der Buchheimer Selbsthilfe<br />
Teilnahme am Markt der Möglichkeiten