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ARBEITSBERICHT No. 2 Evaluationsbegriffe in der - Effekte-projekt.de

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<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

<strong>ARBEITSBERICHT</strong> <strong>No</strong>. 2<br />

<strong>Evaluationsbegriffe</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsforschung.<br />

Term<strong>in</strong>ologie, Def<strong>in</strong>itionen und Verwendungen <strong>in</strong><br />

Handlungsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Perspektive<br />

Marion Fleige<br />

Juni 2011<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 1


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Vorwort zur Reihe „Arbeitsberichte“<br />

Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Download-Veröffentlichungsreihe „Arbeitsberichte“ sollen die Zwischenergebnisse <strong>de</strong>s <strong>in</strong>ternationalen<br />

Verbund<strong>projekt</strong>es „<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum“ e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teressierten Fachöffentlichkeit vorgestellt wer<strong>de</strong>n. H<strong>in</strong>tergrund<br />

dieses Projektes bil<strong>de</strong>n die seit Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er-Jahre auf nationaler und europäischer Ebene verstärkten<br />

Bemühungen, durch gezielte und erhöhte Investitionen <strong>in</strong> die Weiterbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> Unternehmen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigen<br />

die nationale und europäische Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und zu erhöhen. Die E<strong>in</strong>sicht, dass im rohstoffarmen<br />

Europa das Qualifikations- und Kompetenzniveau <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigen e<strong>in</strong>en wichtigen Wettbewerbsvorteil<br />

für die Unternehmen darstellt, hat zu e<strong>in</strong>er Vielzahl von öffentlichen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen und Vorhaben<br />

geführt, um <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Beschäftigten <strong>in</strong> KMU durch beruflich-betriebliche Weiterbildung zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

Doch welche Wirkungen und <strong>Effekte</strong> erzielen diese Programme? Profitieren die gewünschten Berufsgruppen<br />

und Branchen tatsächlich im erwarteten Maße? Welche Wirkungen und <strong>Effekte</strong> lassen sich gesichert nachweisen?<br />

Wie können die <strong>in</strong>tendierten und nicht <strong>in</strong>tendierten <strong>Effekte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>programme auf die Weiterbildungsaktivität<br />

mit Hilfe empirischer Forschungen transparent gemacht wer<strong>de</strong>n?<br />

Hier setzt das Verbundforschungs<strong>projekt</strong> „<strong>Effekte</strong>“ an. Durch e<strong>in</strong>e kriteriengestützte <strong>in</strong>ternational angelegte synoptische<br />

Analyse von <strong>Effekte</strong>n und Wirkungsweisen verschie<strong>de</strong>ner För<strong><strong>de</strong>r</strong>programme sollen Erkenntnisse über<br />

die Wirkungen verschie<strong>de</strong>ner För<strong><strong>de</strong>r</strong>strategien auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Ebene <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigten und <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe generiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Es soll herausgearbeitet wer<strong>de</strong>n, <strong>in</strong>wieweit die Stärkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigungsfähigkeit und die Erhöhung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigten und Unternehmen <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>lösung durch spezifische För<strong><strong>de</strong>r</strong>programme<br />

und die mit ihnen <strong>in</strong>tendierten Strategien erreicht wer<strong>de</strong>n bzw. welche Faktoren för<strong><strong>de</strong>r</strong>lich o<strong><strong>de</strong>r</strong> h<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>lich<br />

s<strong>in</strong>d. Von beson<strong><strong>de</strong>r</strong>em Interesse ist es, die Erfahrungen und Erkenntnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>bezogenen europäischen<br />

Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong> (Österreich, Schweiz, Italien/Südtirol) zu nutzen und potenzielle Adaptionsmöglichkeiten für<br />

Deutschland wissenschaftlich zu fundieren. Als Ergebnis soll im <strong>Effekte</strong>-Projekt e<strong>in</strong> Kriterienraster für <strong>Effekte</strong>forschung<br />

entstehen, das die bisherigen Praxen von Evaluationsforschung anreichert. In e<strong>in</strong>er empirischen Untersuchung<br />

zu <strong>Effekte</strong>n von ca. zehn ausgewählten För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen <strong>in</strong> Deutschland und <strong>de</strong>n Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

wird das Kriterienraster erprobt und weiterentwickelt. Dabei versucht das <strong>Effekte</strong>-Forschungsteam u.a., <strong>de</strong>n<br />

Blick auf bislang weniger erforschte, nicht <strong>in</strong>tendierte <strong>Effekte</strong> zu richten.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Projektphase stehen Analysen und Recherchen im Mittelpunkt. Konkret wur<strong>de</strong>n Begriffsklärungen,<br />

-verwendungen und -verständnisse <strong>in</strong> verschie<strong>de</strong>nen Diszipl<strong>in</strong>en und <strong>in</strong> empirischen Untersuchungen zu <strong>de</strong>n<br />

Wirkungen von Weiterbildung gesichtet. Des Weiteren haben wir uns e<strong>in</strong>en Überblick über nationale <strong>Effekte</strong>und<br />

Nutzenstudien <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflich-betrieblichen Weiterbildung für Betriebe und Beschäftigte verschafft, Typisierungen<br />

vorgenommen und e<strong>in</strong> Raster entwickelt, um die Forschungsbefun<strong>de</strong> und die methodischen Anlagen<br />

von empirischen Untersuchungen ordnen zu können. Der hier vorgelegte zweite <strong>Effekte</strong>-Arbeitsbericht befasst<br />

sich mit <strong>Evaluationsbegriffe</strong>n <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsforschung; die Autor<strong>in</strong> fokussiert dabei auf Term<strong>in</strong>ologien,<br />

Def<strong>in</strong>itionen und Verwendungen <strong>in</strong> Handlungsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Perspektive.<br />

Das diesem Arbeitsbericht zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong> Vorhaben wird von Januar 2011 bis März 2013 im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Projektes „<strong>Effekte</strong>“ unter <strong>de</strong>m Kennzeichen W1366 vom Bun<strong>de</strong>sm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />

Die Leitung <strong>de</strong>s Forschungsverbun<strong>de</strong>s liegt bei bbb Büro für berufliche Bildungsplanung, Dortmund. Die<br />

Verantwortung für <strong>de</strong>n Inhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Publikation liegt bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Autor<strong>in</strong>.<br />

Kontakt:<br />

Rosemarie Kle<strong>in</strong>, kle<strong>in</strong>@bbbkle<strong>in</strong>.<strong>de</strong>, Bernd Käppl<strong>in</strong>ger, bernd.kaeppl<strong>in</strong>ger@rz.hu-berl<strong>in</strong>.<strong>de</strong><br />

www.effekte-<strong>projekt</strong>.<strong>de</strong><br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 2


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. ZIELE, ANSATZ UND AUFBAU DES <strong>ARBEITSBERICHT</strong>ES 4<br />

2. TERMINOLOGIE, DEFINITIONEN UND VERWENDUNGEN IM ÜBERBLICK 4<br />

2.1 Zur E<strong>in</strong>ordnung: Evaluationsforschung 4<br />

2.2 Term<strong>in</strong>ologie und Def<strong>in</strong>itionen: ›Nutzen‹ – ›Wirkungen‹ – ›Wirksamkeit‹ – ›<strong>Effekte</strong>‹ –<br />

›Nachhaltigkeit‹ – ›Evi<strong>de</strong>nz‹ 7<br />

2.3 Synopse und Abgrenzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriffe 9<br />

3. INTERDISZIPLINÄRE ZUGÄNGE – DISZIPLINÄRE VERWENDUNGEN 9<br />

3.1 Ökonomie und Bildungsökonomie 9<br />

3.1.1 ›Nutzen‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie 9<br />

3.1.2 ›Wirkungen‹, ›Wirksamkeit‹, ›<strong>Effekte</strong>‹ und ›Nachhaltigkeit‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie 12<br />

3.2 Soziologie und Bildungssoziologie 12<br />

3.3 Politikwissenschaft 15<br />

3.4 Psychologie und Pädagogische Psychologie 15<br />

3.5 Erziehungswissenschaft 16<br />

3.5.1 Allgeme<strong>in</strong>e Pädagogik und Bildungstheorie 16<br />

3.5.2 Schultheorie und Schulforschung 17<br />

3.5.3 Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung 19<br />

3.5.4 Erwachsenen- und Weiterbildung 20<br />

3.6 Synopse und vergleichen<strong>de</strong> Diskussion <strong><strong>de</strong>r</strong> Zugänge und Begriffe 22<br />

4. SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR BEGRIFFSVERWENDUNGEN IM ›EFFEKTE‹-<br />

PROJEKT 25<br />

5. LITERATUR 27<br />

AUTORIN 36<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 3


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

1. Ziele, Ansatz und Aufbau <strong>de</strong>s Arbeitsberichtes<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Verbund<strong>projekt</strong>s ›<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für<br />

Unternehmen und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum‹ dient <strong><strong>de</strong>r</strong> vorliegen<strong>de</strong> Bericht <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itorischen<br />

Begriffsarbeit zu <strong>de</strong>n <strong>Evaluationsbegriffe</strong>n ›<strong>Effekte</strong>‹, ›Wirkungen‹, ›Wirksamkeit‹, ›Nutzen‹, ›Evi<strong>de</strong>nz‹ und<br />

›Nachhaltigkeit‹. Die Begriffe stehen zum e<strong>in</strong>en für die subjektiven Auslegungen zur Teilnahme an Weiterbildung,<br />

wobei die Frage nach Nutzen und Wirkungen im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> beschleunigten Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierungsprozesse, <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> letzten zwei Jahrzehnte, für Teilnameentscheidungen immer relevanter zu wer<strong>de</strong>n sche<strong>in</strong>t. (vgl.<br />

Gieseke 2008, S. 84 ff.) Zum an<strong><strong>de</strong>r</strong>en s<strong>in</strong>d ›messbare‹ und ›nachweisliche‹ <strong>Effekte</strong> und Wirkungen von Bildung<br />

<strong>in</strong> Schule, Aus- und Weiterbildung zu e<strong>in</strong>em Hauptparameter bildungspolitischer Diskussionen gewor<strong>de</strong>n und<br />

damit auch e<strong>in</strong> Gradmesser neuer bildungs- und wirtschaftspolitischer För<strong><strong>de</strong>r</strong>programme (z.B. ›Lernen<strong>de</strong> Regionen<br />

– För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Netzwerken‹ o<strong><strong>de</strong>r</strong> ›Lernkultur Kompetenzentwicklung‹). Evaluationen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen <strong>Effekte</strong><br />

und Wirkungen gemessen wer<strong>de</strong>n sollen, s<strong>in</strong>d vor diesem H<strong>in</strong>tergrund zum festen Bestandteil <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>politik<br />

und -praxis gewor<strong>de</strong>n. Diese <strong>Effekte</strong> und Wirkungen s<strong>in</strong>d Gegenstand <strong>de</strong>s Verbund<strong>projekt</strong>es.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Arbeitsberichtes geht es um e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itorische, explorative Erschließung <strong><strong>de</strong>r</strong> genannten<br />

Leitbegriffe. Das Ziel ist e<strong>in</strong>e synoptisch-vergleichen<strong>de</strong> Darstellung. Dabei wer<strong>de</strong>n Geme<strong>in</strong>samkeiten,<br />

Unterschie<strong>de</strong>, Abgrenzungen herausgestellt. Nicht erfasst wer<strong>de</strong>n können mögliche Konvergenzen zwischen<br />

<strong>de</strong>n Begriffen. Der Arbeitsbericht soll im Rahmen <strong>de</strong>s Forschungs<strong>projekt</strong>es als Arbeitsgrundlage für die Formulierung<br />

von Leitkategorien dienen. In die Darstellung e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d Term<strong>in</strong>ologie und Begriffsverwendungen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n mit Weiterbildung befassten bzw. ihr zuarbeiten<strong>de</strong>n Diszipl<strong>in</strong>en: Erziehungswissenschaften, Ökonomie/<br />

Bildungsökonomie, Soziologie/Bildungssoziologie, Politikwissenschaft und Psychologie/pädagogische Psychologie.<br />

Dabei wird berücksichtigt, dass bereits die unterschiedlichen erziehungswissenschaftlichen Diszipl<strong>in</strong>en<br />

zum Teil vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> abweichen<strong>de</strong> Begriffstraditionen und -verwendungen pflegen, die nicht unbed<strong>in</strong>gt im erziehungswissenschaftlichen<br />

Diskurs i<strong>de</strong>ntifizierbar s<strong>in</strong>d. Durch die Differenzierung nach Allgeme<strong>in</strong>er Pädagogik/Bildungstheorie,<br />

Schultheorie/Schulforschung, Berufspädagogik/Berufsbildungsforschung sowie Erwachsenen-<br />

und Weiterbildung sollen die diszipl<strong>in</strong>ären Abgrenzungen und Überlappungen ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n. Diszipl<strong>in</strong>äre<br />

Begriffsoperationalisierungen und -entwicklungen können nicht systematisch, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n lediglich beispielhaft-illustrativ<br />

heranzogen wer<strong>de</strong>n. Textquellen s<strong>in</strong>d – vorwiegend aktuelle – Lexika, Standardwerke, E<strong>in</strong>führungen<br />

und Grundlagenartikel aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschsprachigen Raum. Projekt- und Evaluationsberichte wer<strong>de</strong>n<br />

nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt genutzt. Gleichwohl ist die Begriffssynopse e<strong>in</strong>geordnet <strong>in</strong> theoretische und metho<strong>de</strong>ntheoretische<br />

Reflexionen über Evaluationen.<br />

Am Beg<strong>in</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Darstellung steht <strong><strong>de</strong>r</strong> Überblick über Term<strong>in</strong>ologie, Def<strong>in</strong>itionen und Verwendungen (Kap. 2)<br />

mit <strong>de</strong>n H<strong>in</strong>weisen auf die theoretischen Grundlagen <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluationsforschungsforschung (Kap. 2.1) und e<strong>in</strong>er<br />

Gegenüberstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Evaluationsbegriffe</strong> und ihrer allgeme<strong>in</strong>en Verwendungen (Kap. 2.2) bzw. ihrer tabellarischen<br />

Synopse (Kap. 2.3). Anschließend wer<strong>de</strong>n die Begriffsverwendungen nach <strong>de</strong>n unterschiedlichen diszipl<strong>in</strong>ären<br />

Verwendungen differenziert (Kap. 3). Der Bericht en<strong>de</strong>t mit Schlussfolgerungen für mögliche Begriffsverwendungen<br />

im Forschungs<strong>projekt</strong> (Kap. 4). 1<br />

2. Term<strong>in</strong>ologie, Def<strong>in</strong>itionen und Verwendungen im Überblick<br />

2.1 Zur E<strong>in</strong>ordnung: Evaluationsforschung<br />

Die Evaluationsforschung ist zu verstehen als e<strong>in</strong>e »wissenschaftliche Begleitforschung und Bewertung von<br />

wissenschaftlich-praktischen Projekten, z.B. Schulversuchen, Geme<strong>in</strong>wesenarbeit, Entwicklungsvorhaben«<br />

(Wienold 2011a, S. 189) o<strong><strong>de</strong>r</strong> beispielsweise von Programmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kompetenzentwicklung. Sie kann organisations<strong>in</strong>tern<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> -extern, als Selbst- o<strong><strong>de</strong>r</strong> als Frem<strong>de</strong>valuation durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen von Implementierungsvorhaben<br />

wird mit Hilfe von Evaluationen <strong><strong>de</strong>r</strong> »Nutzen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Wert e<strong>in</strong>es Gegenstan<strong>de</strong>s systematisch untersucht«<br />

(DeGEval 2002, S. 1), und es wer<strong>de</strong>n organisationale »Prozesse <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung und Steuerung« (Stockmann<br />

2009, S. 101) auf ihre Wirkungen h<strong>in</strong> überprüft. Dazu wer<strong>de</strong>n mittels geeigneter Untersuchungsverfahren<br />

und Indikatoren entsprechen<strong>de</strong> Informationen über Wirkungen und Nutzen generiert und im Blick auf organisationale<br />

Entscheidungsprozesse bewertet. (vgl. Käppl<strong>in</strong>ger 2011, S. 1; Sloane 1999, S. 238; Stockmann 2009, S.<br />

101 f.) Diese Funktions- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zweckbezogenheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluationsforschung unterschei<strong>de</strong>t sich von fachwissenschaftlicher<br />

Grundlagenforschung. Evaluationen »s<strong>in</strong>d nicht <strong>de</strong>m puren Erkenntnis<strong>in</strong>teresse verpflichtet, son-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 4


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>n sollen e<strong>in</strong>en Nutzen stiften und dazu beitragen, Prozesse transparent zu machen, Wirkungen zu dokumentieren<br />

und Zusammenhänge aufzuzeigen, um letztlich Entscheidungen treffen zu können« (Stockmann 2009, S.<br />

101 f.; Rädiker 2009, S. 133 f.).<br />

Orientierungsbegriffe von Evaluationen s<strong>in</strong>d<br />

• Nutzen, Werte, Wirkungen und Ziele (vgl. Käppl<strong>in</strong>ger 2011, S. 2);<br />

• die »erbrachten Leistungen (›outputs‹), die erreichten Ziele (›outcomes‹) und die verursachten ›Wirkungen‹<br />

(›impacts‹)« (Stockmann 2009, S. 101);<br />

• »Impact, Outcome o<strong><strong>de</strong>r</strong> Results« (Rädiker 2009, S. 133).<br />

Nutzen und Wirkungen wer<strong>de</strong>n gewöhnlich im Abgleich mit Kosten/Aufwendungen/Ressourcen bewertet, haben<br />

also e<strong>in</strong>e ökonomische Komponente. Um das Verhältnis von Nutzen und Kosten zu bestimmen, bedarf es<br />

e<strong>in</strong>er »Bewertung von Leistungen von Personen, Personengruppen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Institutionen« (Kyrer 2001, S. 178).<br />

Trotz dieses nicht von <strong><strong>de</strong>r</strong> Hand zu weisen<strong>de</strong>n ökonomischen Bezugs s<strong>in</strong>d Evaluationen nicht i<strong>de</strong>ntisch mit betriebswirtschaftlichen<br />

Verfahren wie <strong>de</strong>m Controll<strong>in</strong>g o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Effizienzmessung o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Organisationssteuerungskonzepten<br />

wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualitätsmessung. (vgl. Stockmann 2009, S. 102) Ebenso s<strong>in</strong>d sie zu unterschei<strong>de</strong>n von<br />

für die erziehungswissenschaftlich relevanten quantitativen Verfahren <strong>de</strong>s Bildungsmonitor<strong>in</strong>gs, <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterrichtsforschung,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsvergleichsstudien und <strong><strong>de</strong>r</strong> Kompetenzmessung (vgl. Kuper 2011; Gnahs 2010;<br />

Cort<strong>in</strong>a u.a. 2008; Heid 2006) – wenngleich die jüngeren methodischen und theoretischen Entwicklungen <strong>in</strong><br />

diesem Bereich die Entwicklung auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluationsforschung begünstigt haben und die Übergänge fließen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

zu wer<strong>de</strong>n sche<strong>in</strong>en. (vgl. Kuper 2011, S. 541) 2 Allen Ansätzen geme<strong>in</strong> ist, dass sie Wirkungen, Wirksamkeit<br />

und Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Bildungssystems, se<strong>in</strong>er Strukturen und Handlungsformen sowie se<strong>in</strong>er Akteure erschließen<br />

wollen, auf e<strong>in</strong>e Tradition seit <strong>de</strong>n 1970er Jahren zurückblicken können und <strong>in</strong> jüngster Zeit verstärkt<br />

an steuerungsorientierten Indikatoren im Zeichen von ›Governance‹ orientiert s<strong>in</strong>d. (vgl. Nuissl 2010, S. 34 f.,<br />

Gnahs 2010, S. 8; ebd. 2007, S. 78; Tippelt 2009; Fend 2006; Dieckmann 1979)<br />

Evaluationsforschung hat im Gegensatz zu <strong>de</strong>n genannten an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Ansätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsbeurteilung häufig e<strong>in</strong>en<br />

gestaltungsbezogenen Aspekt und kann sich sowohl auf quantitative als auch auf qualitative Verfahren stützen.<br />

3 Zur Erforschung von Lernwirkungen haben sich dabei auch alternative Verfahren wie die erziehungswissenschaftliche<br />

Biographieforschung etabliert. Insgesamt gilt: Ziele, Anlage, Fragerichtung, Metho<strong>de</strong>n und Indikatoren<br />

unterliegen <strong>de</strong>n jeweiligen Evaluationsaufträgen (vgl. Käppl<strong>in</strong>ger 2011, S. 2; Eigler u.a. 1997, S. 595),<br />

welche nach Gegenstän<strong>de</strong>n, Steuerungsabsichten und theoretischen Begründungen variieren können. Für die erziehungswissenschaftliche<br />

Evaluationsforschung ist die Unterscheidung ›summativer‹ – Produkte betreffen<strong><strong>de</strong>r</strong> –<br />

und ›formativer‹ – Entwicklungsprozesse betreffen<strong><strong>de</strong>r</strong> und gestalten<strong><strong>de</strong>r</strong> – Evaluationen be<strong>de</strong>utsam. (vgl. Sloane<br />

1999, S. 238; Stockmann 2009, S. 101; Eigler u.a. 1997, S. 594; Smit 2009) Ihre Gegenstän<strong>de</strong> s<strong>in</strong>d pädagogische<br />

Institutionen, Curricula und Lernprozesse, und sie können entsprechend an <strong>de</strong>n Interessen <strong><strong>de</strong>r</strong> Individuen<br />

orientiert se<strong>in</strong>. (vgl. Eigler u.a. 1997, S. 600) Gera<strong>de</strong> für formative Verfahren wer<strong>de</strong>n häufig qualitative Metho<strong>de</strong>n<br />

herangezogen. E<strong>in</strong> Gegenbeispiel für diese bisherige erziehungswissenschaftliche Evaluationslogik stellen<br />

die unter <strong>de</strong>m Stichwort ›Rank<strong>in</strong>gs‹ (z.B.: PISA Län<strong><strong>de</strong>r</strong>rank<strong>in</strong>g, CHE Hochschulrank<strong>in</strong>g, Forschungsrank<strong>in</strong>gs,<br />

League Tables <strong>in</strong> Großbritannien) fassbaren Verfahren zur Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsfähigkeit von Bildungssystembereichen<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen. (vgl. Köller 2007, S. 215)<br />

Die Unterscheidung quantitativer und qualitativer Verfahren <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungsforschung hat e<strong>in</strong>en diszipl<strong>in</strong>spezifischen<br />

Diskursh<strong>in</strong>tergrund, für <strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Streit um <strong>de</strong>n ›Empirismus‹ bzw. das ›quantitative Paradigma‹ zentral ist.<br />

(vgl. Heid 2006) Die Beurteilung und standardisierte Bewertung von Lernprozessen ist aus <strong><strong>de</strong>r</strong> allgeme<strong>in</strong>pädagogischen<br />

bzw. bildungstheoretisch-geisteswissenschaftlichen Perspektive heraus mit großen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprüchen<br />

behaftet. Diese Debatte hat ihren Ausgangspunkt bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkkräftigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen E<strong>in</strong>wirkung und<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>er, nicht-pädagogischer E<strong>in</strong>flüsse (Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> Kausalität pädagogischen Han<strong>de</strong>lns, vgl. Kreitz 2008, S.<br />

33 ff.; Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Transformation gesellschaftlicher E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> pädagogisch legitime E<strong>in</strong>flüsse,<br />

vgl. Benner 2001, S. 105 ff.) und setzt sich fort bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtbarkeit von Bildungs- und Lernprozessen. 4 Um<br />

hier nicht <strong>in</strong> unauflösbaren Aporien anheim zu fallen, bedarf es aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicht mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ner allgeme<strong>in</strong>pädagogischer<br />

Theorien e<strong>in</strong>er Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Relationalität und Beobachtbarkeit von Lehr- und Lernhandlung jenseits e<strong>in</strong>er<br />

zu engen Auslegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Messbarkeit von Lernprozessen. (vgl. Kreitz 2008, S. 259 ff.) Der Grad <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkung<br />

pädagogischen Han<strong>de</strong>lns hängt dabei von <strong>de</strong>m Verstehen <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützungshandlung und von <strong><strong>de</strong>r</strong> motivationalen,<br />

emotionalen und kognitiven Disposition <strong><strong>de</strong>r</strong> Adressat(<strong>in</strong>n)en ab (vgl. ebd., S. 265), ebenso von <strong>de</strong>n Themen,<br />

für die sich bei<strong>de</strong> Seiten <strong>in</strong>teressieren. (ebd., S. 260)<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 5


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Diese allgeme<strong>in</strong>pädagogische Vorstellung, die e<strong>in</strong>e methodische Entsprechung <strong>in</strong> hermeneutischen, qualitativen<br />

und kasuistischen bzw. qualitativ-diagnostischen Verfahren hat, ist hier <strong>in</strong> die Darstellung e<strong>in</strong>bezogen, um <strong>de</strong>utlich<br />

zu machen, auf welche Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprüche das Evaluative, Prüfen<strong>de</strong> im Pädagogischen Han<strong>de</strong>ln stößt. Gleichwohl<br />

ist es vor <strong>de</strong>m Horizont <strong><strong>de</strong>r</strong> Selektion- und Allokationsfunktion von Erziehung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne nicht mehr<br />

aus <strong>de</strong>m pädagogischen Han<strong>de</strong>ln fortzu<strong>de</strong>nken. (vgl. Benner 2007; Ziegenspeck 2009)<br />

Beispiele für die Orientierung an <strong><strong>de</strong>r</strong> Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> Individuen f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich <strong>in</strong> formativen Verfahren zur Evaluation<br />

<strong>in</strong>dividueller Lehr-/Lernprozesse <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufspädagogik (Aus- und Weiterbildung). In diesem Bereich<br />

wird von mündigen Individuen bzw. ausdifferenzierten Persönlichkeiten ausgegangen, die an<strong><strong>de</strong>r</strong>s als K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> auf<br />

ihre Lernprozesse selbst E<strong>in</strong>fluss nehmen können. Der Evaluationsgegenstand ›Lernprozesse‹ wird anhand von<br />

Lernfortschritten beobachtet. Daher kommt Evaluationen e<strong>in</strong>e prozessorientierte, didaktische Funktion zu: Sie<br />

sollen »Selbststeuerungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>er Lerngruppe« (Sloane 1999, S. 239) verbessern, <strong>in</strong><strong>de</strong>m die Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

lernen, »ihre Lernfortschritte selbst zu kontrollieren« (ebd.). Diese Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluation wird handlungstheoretisch<br />

begrün<strong>de</strong>t: <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s Prozesses <strong>de</strong>s Erwerbs von Handlungskompetenz ist die Evaluation<br />

e<strong>in</strong> Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> dafür notwendigen ›vollständigen Handlung‹ (vgl. ebd., S. 238). Sie ist dann die durch die Ausbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n selbst erfolgen<strong>de</strong> »kontrollierte Rückmeldung über Ausführungsversuche« (ebd.).<br />

Zu <strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n gehören Verlaufsprotokolle, ›Blitzlichter‹ und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> Partner<strong>in</strong>terviews. Im Anschluss an e<strong>in</strong>en<br />

solchen Prozess kann e<strong>in</strong>e summative Ergebnisevaluation durchgeführt wer<strong>de</strong>n, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>en Rahmen Ziele und Ergebnisse<br />

abgeglichen wer<strong>de</strong>n. Dem beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Gegenstand ›Lernen‹ entsprechend, wer<strong>de</strong>n dabei aber <strong>in</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er<br />

Weise tatsächlich erreichte, jedoch zuvor nicht angestrebte Ergebnisse – sekundäre <strong>Effekte</strong> – berücksichtigt<br />

(vgl. ebd., S. 239), was gleichfalls <strong>de</strong>n pädagogisch-didaktischen Charakter von Lernevaluationen unterstreicht.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung müssen Evaluationen notwendigerweise die Eigenarten <strong><strong>de</strong>r</strong> F<strong>in</strong>anzierung von Erwachsenenbildung,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Institutionen (e<strong>in</strong>schließlich betrieblicher Weiterbildungsabteilungen) und <strong>de</strong>s pädagogischen<br />

Han<strong>de</strong>lns zwischen Angebot und Nachfrage, Bildungsbedarfen und Bildungsbedürfnissen sowie Kriterien professionellen<br />

pädagogischen Han<strong>de</strong>lns berücksichtigen. (vgl. Reischmann 2003, S. 37 f.; Gieseke 2008; Käppl<strong>in</strong>ger<br />

2011; Rädiker 2009, S. 142) 5 Referenzpunkt bleiben die für die Weiterbildung charakteristischen eigenständigen<br />

Programme bzw. Angebote. Das Ziel von Evaluationen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung ist also zumeist: »1. Das<br />

methodische Erfassen, 2. das begrün<strong>de</strong>te Bewerten von Prozessen und Ergebnissen zum 3. besseren Verstehen<br />

und Gestalten e<strong>in</strong>er Praxis-Maßnahme im Bildungsbereich durch Wirkungskontrolle und Reflexion«<br />

(Reischmann 2003, S. 18). Nichts<strong>de</strong>stotrotz können neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Mesoebene auch die Mikro- und die Makroebene<br />

– etwa bei Prüfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirksamkeit von Steuerungs<strong>in</strong>strumenten wie Bildungsschecks – Gegenstand von Evaluationen<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung se<strong>in</strong>. (vgl. Rädiker 2009, S. 139; Hartz/Meisel (2006, S. 61; Nuissl/ Schlutz<br />

2001 6 )<br />

Kriterien bzw. Indikatoren s<strong>in</strong>d entsprechend breit angelegt. (vgl. Reischmann ebd.; Stockmann 2009, S. 102;<br />

Rädiker 2009, S. 139; Hartz/Meisel 2006, S. 54 u. 61; Kirkpatrick/Kirkpatrick 2006; Nuissl/Schlutz 2001;<br />

Eigler u.a. 1997, S. 597; Arnold/Krämer-Stürzel 1993, S. 594; Gerl/Pehl 1983 7 ; Dieckmann 1979, S. 443):<br />

• Erreichung von (Lern- und Lehr-)Zielen,<br />

• Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmen<strong>de</strong>n,<br />

• Interaktionsabläufe und Aktivierung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehr-Lern-Situation,<br />

• Prozesse und Abläufe von Bildungsangeboten,<br />

• Innovativität von Bildungsangeboten,<br />

• Zielgruppenerreichung,<br />

• Transfer von Lerngegenstän<strong>de</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong> berufliches Funktionsfeld,<br />

• Umsetzung von Qualitätsentwicklungsprozessen <strong>in</strong> Weiterbildungsorganisationen,<br />

• Wirksamkeit von Bildungsschecks,<br />

• Relation von Kosten, Nutzen, Input und Output (bes. <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Weiterbildung).<br />

Für die Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> – erwachsenen – Individuen geht die Weiterbildungsforschung davon aus, dass Wirkungen,<br />

Nutzen und <strong>Effekte</strong> von Bildung nicht e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig zu bestimmen und schon gar nicht standardisierbar s<strong>in</strong>d.<br />

Der E<strong>in</strong>bezug von Vorstellungen un<strong>in</strong>tendierter Wirkungen und <strong>Effekte</strong> und lebenslaufbezogener Wirkungen<br />

ersche<strong>in</strong>t gera<strong>de</strong>zu zw<strong>in</strong>gend, die Grenze zur biographischen Forschung fließend. (vgl. Fleige 2011a; Käppl<strong>in</strong>ger<br />

2011; Rädiker 2009, S. 142; Gieseke 2008, S. 84 f.) Dies gilt gera<strong>de</strong> auch vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund emotionalbiographischer<br />

und beziehungsorientierter Dispositionen. (vgl. Kap. 3.5.4)<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 6


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Die Messung und Zertifizierung von Kompetenzen (z.B. über PIAAC, Portfolios, Zertifikate) stellt, wie im Bereich<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen Lerndiagnostik bzw. <strong>de</strong>s schulischen Leistungsvergleichs, e<strong>in</strong>en von Evaluationen verschie<strong>de</strong>nen<br />

Bereich dar, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich jedoch auch <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungs<strong>de</strong>batte auf <strong>in</strong>dividuelle Nutzungen im beruflichen<br />

und außerberuflichen Bereich bezieht. (vgl. Arnold/Pätzold 2009, S. 656; vgl. auch Report 03/2009)<br />

Wenngleich hier die Perspektivübernahme für das Individuum leitend bleibt, so ist doch gera<strong>de</strong> die betriebliche<br />

Weiterbildungsforschung darum bemüht, die Perspektiven – und damit die Nutzenansprüche – <strong>de</strong>s Individuums<br />

und <strong>de</strong>s Unternehmens mite<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> zu vermitteln. (vgl. ebd.; Dehnbostel 2008) Die gegenwärtig nicht übersehbare<br />

Annäherung <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung(sevaluationsforschung) an die betriebliche und die organisationale Logik<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs aus e<strong>in</strong>er pädagogischen Sicht auch kritisch zu h<strong>in</strong>terfragen. Ebenso ist immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu überprüfen,<br />

ob Evaluationsstudien tatsächlich die avisierte Nutzenstiftung entfalten, ob sie transparent und prozessorientiert<br />

gestaltet s<strong>in</strong>d (vgl. Reutter u.a. 2006; Reutter/Käppl<strong>in</strong>ger 2006) und tatsächlich empirische Evi<strong>de</strong>nzen erzeugen.<br />

(vgl. Timmermann 1998, S. 76) Darum ist auch für <strong>de</strong>n betrieblichen Bereich die zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s Kapitels<br />

angesprochene Unterscheidung von Evaluation und Qualitätsentwicklung (Organisationsentwicklung) und<br />

Bildungscontroll<strong>in</strong>g (Bildungsökonomie) unerlässlich.<br />

Exkurs<br />

Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> erwachsenenpädagogischen Institutionen und Betrieben stützt sich zwar häufig auf<br />

Evaluationen, ist aber als Ganzes weniger kriterienorientiert – dies wäre nach Stockmann (2009, S. 101) und<br />

nach <strong>de</strong>n obigen Beschreibungen das Hauptkennzeichen von Evaluation –, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n eher normenorientiert. Qualitätsmanagement<br />

beruht auf Zertifizierungssystemen, ordnungspolitischen Rahmenvorgaben und e<strong>in</strong>er systematischen<br />

Organisationsentwicklung bzw. -gestaltung sowie Professionalisierung. (vgl. Hartz/Meisel 2006) Aus<br />

bildungswissenschaftlicher Sicht ist zu be<strong>de</strong>nken, dass die Leistungserstellung (erwachsenenpädagogischer) Institutionen<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em direkten E<strong>in</strong>fluss auf das Lehr-Lerngeschehen liegt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n Kursleitung und Teilnahme<br />

über das Moment <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitgliedschaft kooperativ ausgehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Die verschie<strong>de</strong>nen Akteure s<strong>in</strong>d<br />

auf diese Weise geme<strong>in</strong>sam an <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungserstellung beteiligt. (vgl. von Küchler/Schäffter 1999, S. 17)<br />

Controll<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> »e<strong>in</strong> aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebswirtschaftlehre stammen<strong>de</strong>s Steuerungskonzept, das zu e<strong>in</strong>er konsequenten<br />

Zielorientierung von Organisationen beitragen soll« (Brüggemeier 2009, S. 57). Es ist Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Unternehmensführung<br />

und vollzieht sich unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellung »von laufen<strong>de</strong>n bzw. periodischen Informationsrückkopplungen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschlossenen Regelkreis« (ebd., S. 58). Das Ziel von Bildungscontroll<strong>in</strong>g ist aber<br />

nach mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nem Verständnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Unternehmensführung nicht mehr die kurzfristige Kostensenkung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die<br />

mittel- und langfristige Unternehmensplanung. Unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Leitvorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungs<strong>in</strong>vestitionen wer<strong>de</strong>n bei<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kostensenkung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Ablaufoptimierung Produktions- und Qualifikationskosten vermehrt zusammengerechnet.<br />

(vgl. Krekel/Gnahs 2000, S. 11 f.) Entsprechend umfassen die Indikatoren heute nicht mehr nur harte<br />

Kriterien wie die Ausschussverm<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch weiche Kriterien wie die Steigerung von Kreativität<br />

und Leistungsbereitschaft sowie <strong>in</strong>dividuelle Unterstützungsleitungen wie Entscheidungshilfen. (vgl. Beicht/<br />

Wal<strong>de</strong>n 2005; Reimer 2009, S. 208 ff.) Instrumente s<strong>in</strong>d neben <strong>de</strong>n ›harten‹ Verfahren wie Kosten-Nutzenbzw.<br />

Leistungsrechnung, Budgetierung, Berichtswesen, Kennzahlen- und Indikatorensystemen nun auch ›weiche‹<br />

Instrumente wie Evaluation, Benchmark<strong>in</strong>g, Bedarfsanalyse und ›Nutzenbewertung‹. (vgl. Brüggemeier<br />

2009, S. 57; Bötel/Krekel 2000; Seus<strong>in</strong>g/Bötel 2000)<br />

Aus e<strong>in</strong>er bildungswissenschaftlichen Perspektive ist <strong>de</strong>nnoch darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass Kosten und Nutzen von<br />

Weiterbildung generell nur schwer nachvollziehbar bzw. feststellbar s<strong>in</strong>d. (vgl. Eigler u.a. 1997, S. 596; Brüggemeier<br />

2009, S. 58) Daher wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten zwei Jahrzehnten etliche Anstrengungen für die Erstellung<br />

von Evaluation, Qualitätssicherung und Zertifizierung im o.g. S<strong>in</strong>ne bzw. für die theoretische Unterfütterung<br />

und methodische Operationalisierung unternommen.<br />

2.2 Term<strong>in</strong>ologie und Def<strong>in</strong>itionen: ›Nutzen‹ – ›Wirkungen‹ – ›Wirksamkeit‹ –<br />

›<strong>Effekte</strong>‹ – ›Nachhaltigkeit‹ – ›Evi<strong>de</strong>nz‹<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n sollen die <strong>Evaluationsbegriffe</strong> für sich und <strong>in</strong> ihren allgeme<strong>in</strong>en Verwendungen betrachtet und<br />

gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nutzen: Der ›Nutzen‹ ist nach allgeme<strong>in</strong>er Wortbe<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> »Vorteil, Gew<strong>in</strong>n, <strong>de</strong>n man aus <strong>de</strong>m Gebrauch<br />

e<strong>in</strong>er Sache o.ä. zieht« (Du<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungswörterbuch 1985, S. 470). ›Nützlich‹ ist etwas, das »für e<strong>in</strong>en be-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 7


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

stimmten Zweck sehr brauchbar«, ergiebig, lohnend, zweckmäßig ist (ebd.). ›Nutzloses‹ ist h<strong>in</strong>gegen entbehrlich,<br />

wirkungslos o<strong><strong>de</strong>r</strong> überflüssig. (vgl. ebd.) Zumeist wer<strong>de</strong>n ›Nutzen‹ und ›Nützlichkeit‹ synonym benutzt.<br />

›Nutzung‹ verweist <strong>de</strong>mgegenüber auf die Verwertung von verfügbaren Gütern, wie etwa e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Qualifikation zum privaten Gew<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Wertes, etwa e<strong>in</strong>e berufliche Beschäftigung (Rittershofer 2007, S.<br />

758). Der ›Wert‹ ist dabei zu verstehen als »etwas Positives, Erstrebenswertes o<strong><strong>de</strong>r</strong> Nützliches. Werte dienen als<br />

grundlegen<strong><strong>de</strong>r</strong> Verhaltens- und Orientierungsmaßstab h<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevorzugung bestimmter Handlungen<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Gegenstän<strong>de</strong> gegenüber an<strong><strong>de</strong>r</strong>en. Wichtige Werte können z.B. se<strong>in</strong>: Frie<strong>de</strong>n, <strong>in</strong>takte Umwelt, Gesundheit<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> privates Glück« (Rittershofer 2007, S. 758). 8 Der Nutzenbegriff enthält entsprechend <strong>de</strong>s hier entfalteten<br />

Verständnisses und se<strong>in</strong>er ursprünglichen Herkunft aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Philosophie e<strong>in</strong> »handlungsleiten<strong>de</strong>s Moment«<br />

(Lohmann 2007, S. 421).<br />

Wirkungen: E<strong>in</strong>e Wirkung ist e<strong>in</strong>e »durch e<strong>in</strong>e verursachen<strong>de</strong> Kraft bewirkte Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung« o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong> »Ergebnis«<br />

(Du<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungswörterbuch 1985, S. 758). S<strong>in</strong>nverwandt s<strong>in</strong>d <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Erfolg‹ und die ›Reaktion‹. Wenn<br />

etwas ›wirkungslos‹ ist, ruft es ke<strong>in</strong>e Reaktion hervor o<strong><strong>de</strong>r</strong> br<strong>in</strong>gt ke<strong>in</strong>en Erfolg o<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteil und damit Nutzen.<br />

(vgl. ebd.) Ist es dagegen ›wirkungsvoll‹, so ist gilt es als effektiv, effektvoll, nachdrücklich o<strong><strong>de</strong>r</strong> rationell. (vgl.<br />

ebd.) Im philosophischen S<strong>in</strong>n entstehen Wirkungen durch das Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> Relation von Kausalität (Ursächlichkeit,<br />

Grund) und Ursache. Sie stehen als ›Ergebnis‹ von Han<strong>de</strong>ln »<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kausalzusammenhang mit e<strong>in</strong>em<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en (vorausgehen<strong>de</strong>n) Geschehen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ereignis bzw. Sachverhalt« (Meyers Neues Lexikon 1993 Bd. 10, S.<br />

403; vgl. auch ebd., Bd. 5, S. 242). E<strong>in</strong>e explizit so genannte ›Wirkungsforschung‹ betreiben heute vor allem die<br />

Publizistik und die Kommunikationsforschung, <strong>in</strong><strong>de</strong>m »Effektivität und Auswirkungen« von (Massen-<br />

)Kommunikation auf »E<strong>in</strong>stellungen und Verhalten« e<strong>in</strong>es Publikums erschlossen wer<strong>de</strong>n. (vgl. Schmerl 2011,<br />

S. 758, s. auch Meyers Neues Lexikon 1993 Bd. 10, S. 403)<br />

Wirksamkeit: Ist etwas ›wirksam‹, so för<strong><strong>de</strong>r</strong>t es die Wirkung von etwas im beabsichtigen S<strong>in</strong>ne o<strong><strong>de</strong>r</strong> Maß.<br />

(vgl. Du<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungswörterbuch 1985, S. 758) ›Wirksam‹ ist nicht e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Synonym von ›wirkungsvoll‹<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n bezieht sich auf die planvolle, gerichtete, strategische E<strong>in</strong>wirkung von etwas auf etwas, woh<strong>in</strong>gegen<br />

das wirkungsvolle sich auf nur schwer e<strong>in</strong>zuschätzen<strong>de</strong> <strong>in</strong>dividuelle Wirkungen und <strong>Effekte</strong> beziehen kann, etwa<br />

die wirkungsvolle o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>drückliche Dekoration e<strong>in</strong>es Schaufensters. (vgl. ebd.)<br />

<strong>Effekte</strong>: Der Effekt, late<strong>in</strong>ischen ›efficere‹, hervorbr<strong>in</strong>gen, ist allgeme<strong>in</strong> »Wirkung, Auswirkung, Erfolg, Ergebnis«<br />

(Brockhaus Enzyklopädie 2006 Bd. 7, S. 477). E<strong>in</strong> Effekt ist aber darüber h<strong>in</strong>aus auch verstehbar als<br />

die »(außeror<strong>de</strong>ntliche) Wirkung, die etwas hat« (vgl. Du<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungswörterbuch 1985, S. 197). <strong>Effekte</strong> s<strong>in</strong>d<br />

gegenüber ›Wirkungen‹ offen nachvollziehbar für Dritte. Dies gilt auch für Gegenstän<strong>de</strong> und ihren Wert, wie<br />

die Re<strong>de</strong> vom »effektive(n) Wert e<strong>in</strong>es Hauses« zeigt. E<strong>in</strong> ›Effekt‹ kann darüber h<strong>in</strong>aus im Unterschied ›Wirkung‹<br />

nicht nur Ergebnis e<strong>in</strong>er Handlung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n bereits ihr »auf Wirkung abzielen<strong>de</strong>s Ausdrucks- und Gestaltungsmittel«<br />

(Brockhaus Enzyklopädie 2006 Bd. 7, S. 477) se<strong>in</strong>.<br />

Nachhaltigkeit: Nachhaltig s<strong>in</strong>d diejenigen Wirkungen, die »für längere Zeit stark auswirkend« s<strong>in</strong>d (Du<strong>de</strong>n<br />

Be<strong>de</strong>utungswörterbuch 1985, S. 758), zum Beispiel e<strong>in</strong> lang anhalten<strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>druck. Der Begriff verweist auf die<br />

temporale Dimension von Wirkungen und <strong>Effekte</strong>n. Die erste Verwendung zeigte sich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Forstwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

18. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts: als ›nachhaltig‹ galt die Balance von Abholzungs- und Aufforstungsumfang. (vgl. Brockhaus<br />

Enzyklopädie 2006 Bd. 19, S. 233)<br />

Evi<strong>de</strong>nz: Ist etwas ›evi<strong>de</strong>nt‹, so ist es etymologisch und im heutigen Alltagsverständnis unmittelbar bzw. vollständig<br />

e<strong>in</strong>sichtig o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utlich. (vgl. Brockhaus Enzyklopädie 2006 Bd. 8, S. 609; Barth 2006, S. 231) In historischer<br />

Sicht f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich das Verständnis <strong><strong>de</strong>r</strong> »Aufzeichnung von Amtsvorgängen <strong>in</strong> Büchern und Karteien«<br />

(Barth 2006, S. 231). In <strong><strong>de</strong>r</strong> Philosophie ist die Evi<strong>de</strong>nz die »unmittelbare, mit Wahrheitsanspruch auftreten<strong>de</strong><br />

E<strong>in</strong>sicht. Im Gegensatz zu e<strong>in</strong>er durch e<strong>in</strong>en Beweis belegten Wahrheit ist die Evi<strong>de</strong>nz nicht vermittelt. Sie ist<br />

<strong>in</strong>tuitiv und nicht diskursiv« (ebd.). 9 Das subjektiv Evi<strong>de</strong>nte steht <strong>in</strong> diesem allgeme<strong>in</strong>en sowie auch philosophischen<br />

S<strong>in</strong>n im Gegensatz zu <strong>de</strong>m objektiv Messbaren. (vgl. ebd.) Dazu führt Radtke (2009) – hier <strong>in</strong> kritischer<br />

Distanz zu von ihm i<strong>de</strong>ntifizierten ›Rezeptologien‹ im Managementhan<strong>de</strong>ln – aus:<br />

»Evi<strong>de</strong>ncia [kursiv i.O., M.F.] war <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> klassischen Rhetorik <strong><strong>de</strong>r</strong> Name für e<strong>in</strong>e Technik <strong><strong>de</strong>r</strong> Plausibilisierung von Argumenten<br />

[…]. Mit ihr sollen die Zuhörer […] mit Schlussfolgerungen konfrontiert wer<strong>de</strong>n, die ke<strong>in</strong>es weiteren Beweises bedürfen,<br />

um zustimmungsfähig zu wer<strong>de</strong>n.« (Radtke 2009, S. 172)<br />

Gegenüber <strong>de</strong>m Alltagsverständnis, <strong><strong>de</strong>r</strong> etymologischen Be<strong>de</strong>utung und <strong><strong>de</strong>r</strong> philosophiegeschichtlichen Auslegung<br />

ist evi<strong>de</strong>nzbasierte Forschung an hohen Standards bzw. Prüfkriterien orientiert. Die Kriterien dieser<br />

Sichtweise wur<strong>de</strong>n zunächst <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mediz<strong>in</strong> entwickelt. (vgl. Tenorth/Tippelt 2007, S. 224) 10<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 8


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

2.3 Synopse und Abgrenzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriffe<br />

Die herausgearbeiteten begrifflichen Unterschie<strong>de</strong> können hier überblicksartig dargestellt wer<strong>de</strong>n:<br />

Begriff Def<strong>in</strong>ition Verwendungen, Be<strong>de</strong>utungshorizonte<br />

Nutzen Vorteil, Gew<strong>in</strong>n Kennzeichnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke von Anstrengungen<br />

Wirkungen verursachte Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Kausalität und Aktionsradius <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns<br />

Wirksamkeit etwas die Wirkung von etwas an<strong><strong>de</strong>r</strong>em<br />

För<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>s<br />

planvolle, gerichtete, strategische E<strong>in</strong>wirkung<br />

von etwas auf etwas<br />

<strong>Effekte</strong> Wirkung, Erfolg, Ergebnis Auswirkungen von etwas auf etwas<br />

Nachhaltigkeit Auswirkungen über e<strong>in</strong>en längeren<br />

Zeitraum<br />

Kennzeichnung <strong><strong>de</strong>r</strong> temporalen Dimension<br />

von <strong>Effekte</strong>n, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>in</strong> Entwicklungs-<br />

Evi<strong>de</strong>nz<br />

vollständig und unmittelbar E<strong>in</strong>sichtiges<br />

zusammenhängen<br />

Feststellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gültigkeit e<strong>in</strong>er Wahrnehmung<br />

Ziele, Mittel und Ergebnisse sowie Funktionen als flankieren<strong>de</strong> Term<strong>in</strong>i für Evaluationsforschung s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>n<br />

Hauptbegriffen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> beschriebenen Weise zugeordnet und wären entsprechend <strong>in</strong> dieser Übersicht mit e<strong>in</strong>zuordnen.<br />

(vgl. Fleige 2011a; Käppl<strong>in</strong>ger 2011)<br />

3. Interdiszipl<strong>in</strong>äre Zugänge – diszipl<strong>in</strong>äre Verwendungen<br />

Bei <strong>de</strong>n Begriffs<strong>de</strong>f<strong>in</strong>itionen und -verwendungen von <strong>Evaluationsbegriffe</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n auf Weiterbildung bezogenen<br />

Diszipl<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d die Übergänge zum Teil fließend. So s<strong>in</strong>d beispielsweise die Perspektiven von Politik und Ö-<br />

konomie (Wirtschaftswissenschaften) nur schwer vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> abgrenzbar, da bei Evaluationen Ziele (Politik)<br />

und Mittel bzw. Ressourcen (Ökonomie) <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang gebracht wer<strong>de</strong>n müssen. Die dah<strong>in</strong>ter stehen<strong>de</strong>n Aushandlungsprozesse<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um lassen sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie beschreiben. Die<br />

folgen<strong>de</strong> Darstellung ist daher zwar nach Diszipl<strong>in</strong>en differenziert, doch ließen sich e<strong>in</strong>ige Def<strong>in</strong>itionen jeweils<br />

unter diversen Diszipl<strong>in</strong>en klassifizieren. Sie wer<strong>de</strong>n daher nicht eigens <strong>in</strong> je<strong>de</strong>m Unterkapitel wie<strong><strong>de</strong>r</strong> neu aufgenommen.<br />

Da für die Darstellung die erziehungswissenschaftliche Perspektive <strong>in</strong>sgesamt leitend ist, liegt e<strong>in</strong><br />

Schwerpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Darstellung auf <strong>de</strong>n Diszipl<strong>in</strong>en im Grenzbereich (Bildungsökonomie, Bildungssoziologie und<br />

Pädagogische Psychologie).<br />

3.1 Ökonomie und Bildungsökonomie<br />

Die ökonomische – d.h. auf das wirtschaftliche Han<strong>de</strong>ln bezogene 11 – Vorstellung von ›Nutzen‹ und ›Wirkungen‹<br />

lässt sich differenziert betrachten nach<br />

• <strong><strong>de</strong>r</strong> Mikroökonomie als Zweig <strong><strong>de</strong>r</strong> Volkswirtschaftslehre bzw. Betriebswirtschaftslehre, welche das Verhalten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> privaten Wirtschaftssubjekte (Privathaushalt und Kollektivhaushalt d.h. Unternehmen) untersuchen;<br />

• <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsökonomie;<br />

• <strong><strong>de</strong>r</strong> Markt- und Konsumforschung;<br />

• <strong><strong>de</strong>r</strong> Wohlfahrtsökonomie, die zum makroökonomischen Zweig <strong><strong>de</strong>r</strong> Volkswirtschaftslehre gehört.<br />

3.1.1 ›Nutzen‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie<br />

Der ›Nutzen‹ ist e<strong>in</strong> Kernbegriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie. Rationalisierung, monetäre, körperliche und temporale Ressourcen<br />

und Werte (<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Perspektiven von Verschwendung, Knappheit und Überschuss) sowie Kosten wer<strong>de</strong>n<br />

relational betrachtet und auf <strong>de</strong>n Grundgedanken <strong><strong>de</strong>r</strong> Maximierung bezogen. (vgl. Kößler 2011, S. 482 f.) Wurzeln<br />

ökonomischer Nutzenvorstellungen liegen im klassischen Utilitarismus bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> älteren Wohlfahrtsökonomie,<br />

12 aber auch <strong>in</strong> mathematischen Entscheidungstheorien – <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>de</strong>n ›Rational Choice‹-Theorien –<br />

welche <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie wie auch <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Wissenschaften breit rezipiert wor<strong>de</strong>n und auch für persönliche<br />

unternehmerische Weiterbildungsteilnahmeentscheidungen relevant s<strong>in</strong>d. (vgl. Kap. 3.5.4) Hierbei wird bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong><strong>de</strong>r</strong> erwartete Wert o<strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen bewertet und als wichtiger Entscheidungsfaktor e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

(vgl. Dorsch Psychologisches Wörterbuch 1998, S. 226) 13<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 9


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Allgeme<strong>in</strong> bezeichnet ›Nutzen‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie <strong>de</strong>n Wert e<strong>in</strong>es Gutes, <strong><strong>de</strong>r</strong> diesem subjektiv beigemessen wird.<br />

(vgl. Rittershofer 2007, S. 492) Nutzenvorstellungen be<strong>in</strong>halten Präferenzen für <strong>de</strong>n Besitz e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Gutes. Subjektiv gemessen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen an <strong><strong>de</strong>r</strong> durch <strong>de</strong>n Besitz verursachten Bedürfnisbefriedigung (auch<br />

Glücksmaximierung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Gew<strong>in</strong>n). Durch die Nutzensteigerung verschaffen sich die Subjekte e<strong>in</strong>en Vorteil gegenüber<br />

Konkurrent(<strong>in</strong>n)en. (vgl. Lohmann 2007, S. 421) Entsprechend wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzentheorie »unterstellt,<br />

dass die Individuen (bzw. Haushalte) [...] ihr Verhalten generell so ausrichten, dass sie <strong>de</strong>n größtmöglichen<br />

Nutzen erreichen« (Brockhaus Enzyklopädie 2006, Bd. 20, S. 140). Diese Rationalität gilt allerd<strong>in</strong>gs nur unter<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bed<strong>in</strong>gung, dass die privaten Güter – seien sie materiell/monetär o<strong><strong>de</strong>r</strong> immateriell/nicht-monetär – knapp<br />

s<strong>in</strong>d. (vgl. Rittershofer 2007, S. 304) Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidung für die Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> privates Gut wie e<strong>in</strong>er beruflichen<br />

Weiterbildung für <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>satz zur Bedürfnisbefriedigung wie <strong><strong>de</strong>r</strong> materiellen Existenzsicherung, steigt<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen mit <strong>de</strong>m »Grad ihrer Knappheit im Verhältnis zum Bedarf« (ebd., S. 578).<br />

Nutzensteigerung bzw. Gew<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d aber abhängig von <strong>de</strong>n <strong>in</strong>vestierten Kosten. Zwar bestimmt <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>em Gut<br />

zugemessene Wert o<strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen die subjektive Zahlungsbereitschaft (vgl. Brockhaus Enzyklopädie 2006 Bd. 20,<br />

S. 140), d.h. die Bereitschaft zur Ressourcenaufwendung. Doch müssen die gewonnenen Güter – z.B. Zeit, Geld<br />

und körperliche Anstrengung – <strong>de</strong>n Wert <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>vestierten Güter übersteigen, um <strong>de</strong>n Nutzen zu steigern. In <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> Mikroökonomie bzw. Betriebwirtslehre wird daher <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen im Abgleich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressourcenaufwendung<br />

bilanziert. Zu <strong>de</strong>n Instrumenten <strong>in</strong> diesem Bereich gehört das Controll<strong>in</strong>g wie <strong>in</strong> Kap. 2.1 dargestellt.<br />

Problematisch ist dabei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergleich von materiellen/monetären und nicht-materiellen/nicht-monetären<br />

Gütern und Ressourcen, und zu letzteren gehören Bildung und Lernen.<br />

Der Nutzen von Bildung – <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsökonomie verstan<strong>de</strong>n als ›meriotrisches Gut‹ (vgl. v. Bar<strong>de</strong>leben u.a.<br />

1996a, S. 15; Bank 2005, S. 26, S. 213 ff.), das zwar primär öffentlich ist, aber nur unter Mithilfe e<strong>in</strong>es privaten<br />

Angebotes <strong>in</strong> ausreichen<strong>de</strong>m Maße zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n kann 14 – lässt sich nur bei e<strong>in</strong>er ausdifferenzierten<br />

Kosten-Nutzen-Systematik <strong>in</strong> das wirtschaftliche Han<strong>de</strong>ln von Betrieben e<strong>in</strong>passen. (vgl. v. Bar<strong>de</strong>leben<br />

u.a. 1996a, S. 26 ff.; Beicht/Wal<strong>de</strong>n 2005) Dazu gehören neben materiellem Nutzen wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Produktionssteigerung<br />

auch e<strong>in</strong> immaterieller Nutzen wie etwa die Kreativitätssteigerung. (vgl. Kap. 2.1) Neben <strong>de</strong>n materiellen<br />

d.h. monetären Ressourcenaufwendungen entstehen auch die temporalen, etwa durch die Freistellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter(<strong>in</strong>nen).<br />

(vgl. dazu die Beschreibungen aus erwachsenenpädagogischer Sicht bei Schmidt-Lauff 2008;<br />

Brö<strong>de</strong>l/Yen<strong>de</strong>ll 2008) Grundlegend ist dabei die humankapitaltheoretische Ausrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

– e<strong>in</strong>e Position, die jedoch noch ausdifferenziert wird. Zwar liegt ihr zufolge »<strong><strong>de</strong>r</strong> Anreiz für Bildungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n erwarteten Erträgen nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Investitionsphase« und wird »<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie als E<strong>in</strong>kommenszuwachs«<br />

(Behr<strong>in</strong>ger 1999, S. 37) bzw. als Bildungsrendite aufgefasst, für welche »das monatliche, jährliche o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lebensnettoe<strong>in</strong>kommen als entschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Indikator« (Hummelsheim/Timmermann 2010, S. 125) angenommen<br />

wird. 15 Doch zugleich wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> das mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Human Resource Management die Erträge von Bildungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

für die organisationalen Umgangsstile und die private Lebenswelt mitbezogen. (vgl. z.B. Hummelsheim/Timmermann<br />

2010, S. 124; Wieland 2001; Becker 1993) Bezüge wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch<br />

hergestellt zum Wissensmanagement bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzung von Wissen. Die Wissensnutzung »stellt <strong>de</strong>n pragmatischen<br />

Zweck jeglicher Wissensmanagementaktivität dar, <strong>de</strong>n es zu erfüllen gilt, damit die gezielte Bewertung<br />

und Anpassung <strong>de</strong>s eigenen Wissens möglich wird« (Mandl 2007, S. 772).<br />

Die bildungsökonomischen Studien seitens <strong>de</strong>s BIBB und an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Forscher(<strong>in</strong>nen) zeigen allerd<strong>in</strong>gs, wie gebrochen<br />

diese Rationalitäten <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirklichkeit s<strong>in</strong>d und legen daher e<strong>in</strong>e alternative Operationalisierung und<br />

Verwendung <strong>de</strong>s Nutzenbegriffs nahe. Je größer und f<strong>in</strong>anziell besser gestellt das Unternehmen, <strong>de</strong>sto höher ist<br />

die Bereitschaft, bei Weiterbildungsentscheidungen experimentell vorzugehen, d.h. e<strong>in</strong>e Bandbreite von Themen<br />

anzubieten. (vgl. Heuer 2010) Auch kle<strong>in</strong>ere und kle<strong>in</strong>e Unternehmen sche<strong>in</strong>en – je nach Branche – e<strong>in</strong>e<br />

freie Handhabung von Weiterbildung durchaus zu befürworten, wollen aber Bildungsfreistellungen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel<br />

seltener gewähren. H<strong>in</strong>zu kommt, dass betriebliche Weiterbildungsentscheidungen aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>geschränkten<br />

Abschätzbarkeit von Bildungsbedarf häufig spontan und kurzfristig getroffen wer<strong>de</strong>n. (vgl. Behr<strong>in</strong>ger 1999,<br />

S. 50 ff.) 16 Häufig fungiert die Vorstellung e<strong>in</strong>es ›Nutzens‹ von Weiterbildung als Metapher/Klammer für die<br />

Positionierung betrieblicher Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprozesse. (vgl. Bötel/Krekel 2000, S. 24; Eigler u.a. 1997, S. 596;<br />

siehe Fleige 2011a) Angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong> Bandbreite <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzenauslegungen s<strong>in</strong>d Herget und Beicht folgen<strong><strong>de</strong>r</strong> Auffassung<br />

(2000, S. 58): »Das Nutzen-Konzept fungiert als Scharnier, das die Verb<strong>in</strong>dung herstellt zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Unternehmensleistung sowie konkreten [Weiterbildungs-]Maßnahmen und Weiterbildungstätigkeit <strong>in</strong>sgesamt.«<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 10


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Wird auch die Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmen<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>bezogen, so ist offenkundig, dass Bildung sich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel<br />

<strong>de</strong>n Kausalzusammenhängen unternehmerischer Planung entzieht. (vgl. Bank 2005, S. 243) Aus wirtschaftspädagogischer<br />

Perspektive wird auf <strong>de</strong>n Unterschied von ›Ökonomie‹ und ›Ökonomismus‹ im Han<strong>de</strong>ln (»wo die<br />

Messverfahren <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie ke<strong>in</strong>e sachgerechte Antwort bereithalten«, ebd., S. 21) h<strong>in</strong>gewiesen. Zugleich<br />

wird im Diskurs angemahnt, dass auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis e<strong>in</strong>er methodisch und theoretisch seriösen E<strong>in</strong>schätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsexklusion<br />

die jeweils normativen Perspektiven von Pädagogik und Bildungsökonomie versöhnt wer<strong>de</strong>n<br />

sollten, um mehr Teilhabegerechtigkeit herzustellen. (vgl. Barz 2010, S. 146 ff.) In diesem Zusammenhang belegen<br />

die bildungsökonomischen Veröffentlichungen <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Jahre <strong>de</strong>n Zusammenhang von Nutzenerwartungen<br />

und Weiterbildungsteilnahme e<strong>in</strong>erseits wie auch die Bereitschaft zur teilweisen <strong>in</strong>dividuellen Kostenübernahme.<br />

(vgl. v. Bar<strong>de</strong>leben u.a. 1996a und b; BIBB 2005; Beicht/Wal<strong>de</strong>n 2005; Brö<strong>de</strong>l/Yen<strong>de</strong>ll 2008; Behr<strong>in</strong>ger<br />

1999) Dabei wird auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenhang zu vorherigen Nutzenerfahrungen und Entscheidungsverhalten<br />

erörtert. (vgl. Behr<strong>in</strong>ger 1999, S. 34 ff.; 194) E<strong>in</strong>e herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung hat die tatsächliche Verwertbarkeit<br />

beruflicher Qualifikationen durch die Teilnehmen<strong>de</strong>n. (vgl. ebd., S. 196 ff.) An diesem Punkt liegen Ansatzpunkte<br />

auch für e<strong>in</strong>e bildungswissenschaftliche Betrachtung von Weiterbildungsnutzen, da das berechtigte<br />

Verwertungs<strong>in</strong>teresse e<strong>in</strong> pädagogischer Anlass zur Nutzengestaltung ist. (vgl. Gieseke 2008, S. 84 f.; Fleige<br />

2011a) Die bildungsökonomische Forschung selbst hat dabei bereits festgestellt, dass Nutzen im S<strong>in</strong>ne von<br />

Qualifizierungserträgen bei <strong>de</strong>n Teilnehmen<strong>de</strong>n nur schwer messbar ist bzw. die Verwertbarkeit nicht direkt gegeben<br />

ist. (vgl. Behr<strong>in</strong>ger 1999, S 257 ff.; Behr<strong>in</strong>ger/Kampmann/Käppl<strong>in</strong>ger 2009) H<strong>in</strong>zu kommt <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachweis<br />

e<strong>in</strong>er Diskrepanz zwischen e<strong>in</strong>em erwarteten und e<strong>in</strong>em tatsächlichen Nutzen (vgl. Behr<strong>in</strong>ger 1999, S. 257 ff.;<br />

v. Bar<strong>de</strong>leben u.a. 1996a, S. 96 f.) – wobei von Seiten <strong>de</strong>s BIBB davon ausgegangen wird, dass sowohl für die<br />

Teilnehmen<strong>de</strong>n als auch für die Betriebe die Erträge <strong>in</strong>sgesamt über <strong>de</strong>n Kosten liegen. (vgl. v. Bar<strong>de</strong>leben u.a.<br />

1996a, S. 96)<br />

Doch auch für die Seite <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmen<strong>de</strong>n lassen sich ke<strong>in</strong>e monokausalen Erklärungen f<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Hilfreiche<br />

Denkansätze kommen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Markt- und Konsumforschung. Beim Konsum von<br />

Bildungsgütern wird »<strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzenbegriff […] als e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong> subjektive, unterschiedlich empfun<strong>de</strong>ne, nicht beobachtbare<br />

Wirkung <strong>de</strong>s Bildungskonsums mo<strong>de</strong>lliert« (Hummelsheim 2009. S. 18). Der Nutzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaufhandlung<br />

bemisst sich an <strong><strong>de</strong>r</strong> »Vorzüglichkeit alternativer Produkte« (Lohmann 2007, S. 421) – zum Beispiel Sem<strong>in</strong>are<br />

zu unterschiedlichen Themen o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei unterschiedlichen Anbietern – und offenbart <strong>de</strong>n die Präferenz öffentlich<br />

als persönlichen Geschmack. (vgl. ebd.) Die mit <strong>de</strong>m Nutzen verbun<strong>de</strong>ne Präferenzordnung nimmt also<br />

ebenso E<strong>in</strong>fluss auf die Begründung von Handlungen bzw. Entscheidungen wie <strong><strong>de</strong>r</strong> absolute Gew<strong>in</strong>n. Diese e-<br />

her philosophische Vorstellung for<strong><strong>de</strong>r</strong>t »das <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie vertretene präskriptive Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzenmaximierung<br />

[...] als Teil e<strong>in</strong>er ökonomischen Handlungstheorie« (Lohmann 2007, S. 421) heraus.<br />

Methodisch wird die Vorstellung von Präferenzen unterstützt über die Klassifizierung unterschiedlicher Nutzen<br />

(›ord<strong>in</strong>aler Nutzen‹) anstelle e<strong>in</strong>es metrischen Abstand zwischen bestimmten Nutzengrößen (›kard<strong>in</strong>aler Nutzen‹)<br />

als schlichte Addition <strong>de</strong>s Nutzens heterogener Handlungen und Objekte. (vgl. Wienold 2011d, S. 478)<br />

Diese Vorstellung hat sich aus <strong><strong>de</strong>r</strong> neueren makroökonomischen Wohlfahrtsökonomie heraus entwickelt, welche<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> subjektiven Nutzenvorstellungen, diejenige e<strong>in</strong>es gesamtgesellschaftlichen und auf das<br />

staatliche Han<strong>de</strong>ln bezogenen Nutzens entgegenstellt. Im Gegensatz zum Utilitarismus als ältere Wohlfahrtsökonomie<br />

hat gera<strong>de</strong> sie auf das subjektive Moment von ›Nutzen‹ und die <strong>No</strong>twendigkeit e<strong>in</strong>er Balance zum<br />

gesamtgesellschaftlichen Nutzen verwiesen. (vgl. Brockhaus Neue Enzyklopädie 2006, Bd. 20, S. 140) 17 Die<br />

neuere Wohlfahrtsökonomie sucht nach Wegen, die maximale soziale Wohlfahrt (Wohlstand und Demokratie)<br />

»<strong>in</strong>sgesamt als Summe <strong>de</strong>s Wohlergehens <strong><strong>de</strong>r</strong> Individuen« (Meyers Neues Lexikon 1994, Bd. 10 S. 412; vgl.<br />

auch Wienold 2011f, S. 761) zu erreichen. Das angestrebte Gleichgewicht von Produktion und Verteilung erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

dabei zur Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressourcen wohlfahrtsstaatliche sowie steuer- und f<strong>in</strong>anzpolitische Maßnahmen.<br />

(vgl. ebd.) Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung viel diskutierten Auswirkungen von<br />

Governance sollten vor diesem H<strong>in</strong>tergrund die Bed<strong>in</strong>gungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Wohlfahrtssysteme für die Wirkungen von<br />

Steuerung stärker <strong>in</strong> die Betrachtung gezogen wer<strong>de</strong>n. (vgl. Schra<strong><strong>de</strong>r</strong> 2010; Gieseke 2009) 18 Bildungsökonomische<br />

Reflexionen zum Nutzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildung hätten entsprechend stärker die Mikro-, Meso- und Makroebene e-<br />

benso wie <strong>de</strong>n nicht-monetären Gew<strong>in</strong>n mite<strong>in</strong>zubeziehen. (vgl. Timmermann 1998, S. 78 und 82, im Rückgriff<br />

auf Maslow 1954) Dieser Ansatz kommt eher im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung von ›Wirkungen‹, ›Wirksamkeit‹ und<br />

›<strong>Effekte</strong>n‹ zum Tragen.<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 11


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

3.1.2 ›Wirkungen‹, ›Wirksamkeit‹, ›<strong>Effekte</strong>‹ und ›Nachhaltigkeit‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie<br />

Die drei Begriffe ›Wirkungen‹, ›Wirksamkeit‹ und ›<strong>Effekte</strong>‹ s<strong>in</strong>d für die Ökonomie im Allgeme<strong>in</strong>en relevant,<br />

sche<strong>in</strong>en aber <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit wenig ertragreich für <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Kontext. 19 Für die hier zu beachten<strong>de</strong><br />

Bildungsökonomie unterschei<strong>de</strong>t Timmermann (1998) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Systematik von Nutzenfunktionen und Wirkungen<br />

(1998; vgl. auch Käppl<strong>in</strong>ger 2011; Jablonka 2009):<br />

a) private Wirkungen<br />

• direkter Nutzen für Teilnehmen<strong>de</strong> (Gegenwartskonsum, nicht monetär, z.B. Freu<strong>de</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit),<br />

• <strong>in</strong>direkter Nutzen für Teilnehmen<strong>de</strong> = direkter Ertrag, monetär,<br />

• externer Nutzen auf Dritte (z.B. Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie),<br />

• externer Ertrag für Dritte (z.B. Beschäftigungssicherung),<br />

• produktive Opportunitätserträge für die Betriebe (z.B. produktive Leistungen).<br />

b) öffentliche Wirkungen<br />

• direkte Erträge für <strong>de</strong>n Staat (z.B. Steuere<strong>in</strong>nahmen),<br />

• <strong>in</strong>direkte Opportunitätserträge für <strong>de</strong>n Staat (z.B. <strong>in</strong>nere Sicherheit),<br />

• Wohlfahrtswirkungen.<br />

Diese Systematik ist anschlussfähig an diejenige <strong><strong>de</strong>r</strong> Kosten und Nutzen betrieblicher Weiterbildung und erweitert<br />

diese um <strong>de</strong>n Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlichen Wirkungen bzw. Erträge. Mit Bezug zu <strong>de</strong>n Opportunitätserträgen für<br />

die Betriebe kann dabei zwischen e<strong>in</strong>er marktgängigen (Nutzen für die Teilnehmen<strong>de</strong>n) und e<strong>in</strong>er nichtmarktgängigen<br />

(Nutzen für die Betriebe) Bildungsrendite differenziert wer<strong>de</strong>n, welche e<strong>in</strong> unterschiedliches Investitionsverhalten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe (vgl. ebd., S. 125-130; 131) sowie unterschiedliche Mo<strong>de</strong>lle <strong><strong>de</strong>r</strong> Kostenbeteiligung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsteilnehmer(<strong>in</strong>nen) nach sich zieht. (vgl. Behr<strong>in</strong>ger 1999, S. 42 ff.)<br />

E<strong>in</strong>e zusätzliche Erkenntnis ergibt sich aus <strong>de</strong>n allgeme<strong>in</strong>en ökonomischen Vorstellungen von ›Nachhaltigkeit‹.<br />

Im ökonomischen S<strong>in</strong>n ist darunter zu verstehen,<br />

»dass Nutzungen rentabel o<strong><strong>de</strong>r</strong> selbsttragend, d.h. nicht dauerhaft auf Subventionen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Externalisierung von Folgekosten<br />

angewiesen s<strong>in</strong>d. Die Vere<strong>in</strong>barkeit dieser Dimensionen muss als problematisch gelten. Die Bestimmung von N. erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

Folge- und Risikoabschätzungen (z.B. Technikfolgenabschätzung) und impliziert Konflikte zwischen technokratischen Lösungsvorschlägen<br />

und <strong>de</strong>mokratischen Entscheidungen. Die heutige westliche <strong>in</strong>dustrielle Produktions- und Lebensweise<br />

<strong>in</strong>sgesamt kann nicht als nachhaltig gelten, da sie nicht verallgeme<strong>in</strong>erungsfähig ist, d.h. nicht von allen Gesellschaften<br />

(nachhaltig) praktiziert wer<strong>de</strong>n kann« (Wienold 2011c, S. 464).<br />

Wenngleich die Bildungsökonomie ke<strong>in</strong>en weitergehen<strong>de</strong>n Beitrag zum Nachhaltigkeitsverständnis leistet, so<br />

wäre für sie doch die I<strong>de</strong>e <strong>in</strong>teressant, dass über die private Bildungsrendite h<strong>in</strong>aus die geme<strong>in</strong>wohlför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong><br />

Vorstellungen von ressourcenschonen<strong>de</strong>m Wirtschaften bestehen. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund wäre das Thema <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Bildungs<strong>in</strong>vestitionen unter Anschluss an die Wohlfahrtsökonomie neu zu behan<strong>de</strong>ln. Die Technikfolgenabschätzung<br />

ist dabei e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Parameter für Entscheidungsgrundlagen. Entsprechend operiert die Umweltökonomie<br />

mit e<strong>in</strong>er Vorstellung von ›Wirkungsabschätzung‹ als Phase im Vorgang <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökobilanzierung,<br />

bei <strong><strong>de</strong>r</strong> die »Größe und Be<strong>de</strong>utung von potentiellen Umweltwirkungen e<strong>in</strong>es Produktsystems« (Hallay 2001)<br />

e<strong>in</strong>geschätzt wird.<br />

3.2 Soziologie und Bildungssoziologie<br />

Nutzen gilt <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie – ähnlich <strong>de</strong>n bislang vorgestellten Def<strong>in</strong>itionen – als »die Summe <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteile,<br />

welche <strong>de</strong>m Akteur aus se<strong>in</strong>em Verhalten erwachsen« (Lautmann 2011b, S. 478). Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie lässt<br />

sich hierauf die kritisch-mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierungstheoretische Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> (postmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen) Arbeits- und Lebenswelt<br />

beziehen, die die Grenzen und Janusgesichtigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Rationalisierung bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> (Selbst-)Rationalisierung aufzeigt.<br />

(vgl. Degele/Dries 2005, S. 23 ff.) 20 Zu <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Kostensystematik (vgl. Kap. 3.1.1) kommen <strong>in</strong><br />

diesem Zusammenhang die psychosozialen Kosten h<strong>in</strong>zu, die durch <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Leistungs- und Effizienzdruck<br />

entstehen. (vgl. Haubl/Voß 2009 und Fleige 2011a,b)<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungssoziologie ist <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Nutzen‹, neutraler, e<strong>in</strong>e relevante Kategorie bzw. e<strong>in</strong> Item <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsbeteiligungsforschung,<br />

zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsbeteiligungsforschung. 21 Wie <strong>in</strong> Kap. 2.1 herausgestellt,<br />

ist diese zwar, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> quantitativen Bildungsmonitor<strong>in</strong>gforschung, von <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluationsforschung<br />

zu unterschei<strong>de</strong>n; doch beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im Rahmen von kle<strong>in</strong>eren Studien, die auch qualitative Metho<strong>de</strong>n<br />

e<strong>in</strong>beziehen, ersche<strong>in</strong>en die Grenzen fließend. ›Bildungsnutzen‹ spielt – anschließend an die Vorstellung<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 12


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

<strong>de</strong>s sozialen Raum <strong><strong>de</strong>r</strong> Positionen (Bourdieu 1987) – vor allem im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsmilieustudien<br />

(vgl. z.B. Tippelt u.a. 2008), aber auch <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Nicht-Teilnahmeforschung (vgl. Schiersmann 2006; Schrö<strong><strong>de</strong>r</strong>/<br />

Schiel/Aust 2004) e<strong>in</strong>e Rolle. Die Studien von Tippelt u.a. belegen erstens, dass Bildung an sich e<strong>in</strong>en hohen<br />

Stellenwert <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung, vor allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>n gesellschaftlich gehobenen Milieus mit hohem sozialen und<br />

kulturellen Kapital, hat. Zweitens zeigen sie, wie sich positive wie negative Schulerfahrungen und an<strong><strong>de</strong>r</strong>e sozialstrukturelle<br />

Faktoren im Lebenslauf anlagern und auf diese Weise e<strong>in</strong>e entsprechen<strong>de</strong> Bildungsbiographie<br />

konstituieren. (vgl. Fleige 2011b, S. 80) Gera<strong>de</strong> die Bildungssoziologie b<strong>in</strong><strong>de</strong>t dabei das Verständnis von ›Nutzen‹<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an das ursprüngliche, <strong>in</strong> Kap. 2.1 referierte Verständnis e<strong>in</strong>er Individualbewertung zurück und ordnet<br />

ihn als mikrosoziologische Kategorie e<strong>in</strong>. Wird aber <strong>in</strong> bildungssoziologischen Studien zusätzlich e<strong>in</strong>e entscheidungstheoretische<br />

Perspektive e<strong>in</strong>genommen – und sei es e<strong>in</strong> ökonomischer ›Rational-Choice‹-Ansatz –<br />

kann gezeigt wer<strong>de</strong>n, wie Bildungsentscheidungen neben ›Kosten‹ und ›Nutzen‹ auch die E<strong>in</strong>schätzung »<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Realisierungswahrsche<strong>in</strong>lichkeit verschie<strong>de</strong>ner Bildungsabschlüsse« (Harazd 2007, S. 47) be<strong>in</strong>halten. Diese<br />

Punkte wer<strong>de</strong>n dann als ›E<strong>in</strong>stellungsvariablen‹ <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsentscheidung sichtbar. 22 Hier s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>taillierte Studien<br />

vonnöten, die Nutzenerwartungen aus <strong>in</strong>dividueller Perspektive für Entscheidungszusammenhänge, vor allem<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung, erklären und ausdifferenzieren. (vgl. Gieseke 2008, S. 30 und 84 f.; Robak 2009, S.<br />

141; Fleige 2011a und Kap. 3.5.4)<br />

E<strong>in</strong>e sehr offene Perspektive auf die Be<strong>de</strong>utsamkeit von Nutzenauslegungen <strong>in</strong> Bildungsentscheidungen nehmen<br />

Meier u.a. (1998) e<strong>in</strong>. Im Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Untersuchung von Umschulungsmaßnahmen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

1990er Jahren fokussieren sie öffentliche/arbeitsmarktpolitische wie <strong>in</strong>dividuelle <strong>Effekte</strong> und fragen dabei auch<br />

nach möglichen nicht <strong>in</strong>tendierten <strong>Effekte</strong>n. (vgl. ebd., S. 23 ff.) E<strong>in</strong> wichtiges und wegweisen<strong>de</strong>s Ergebnis ihrer<br />

Studie ist die Herausarbeitung subjektiver Teilnehmen<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit bei gleichzeitigem Orientierungsgew<strong>in</strong>n.<br />

Dieses tritt <strong>de</strong>n Befun<strong>de</strong>n zufolge auch dann e<strong>in</strong>, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> gewünschte Effekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Umschulung, die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>e<strong>in</strong>glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt, nicht realisiert wird.<br />

Wirkungen wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie häufig mit ›<strong>Effekte</strong>n‹ gleichgesetzt. Wirksamkeitsvorstellungen wer<strong>de</strong>n<br />

vor allem zurückgeführt auf <strong>de</strong>n französischen Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Efficacé‹ bei Emile Durkheim als<br />

»aktive bzw. produktive Kraft, die die Menschen aufgrund sozial vermittelter Vorstellungen allen Gegenstän<strong>de</strong>n und Wesen<br />

zumessen, welche verän<strong><strong>de</strong>r</strong>nd auf an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Gegenstän<strong>de</strong> und Wesen e<strong>in</strong>wirken. Die Vorstellung von <strong><strong>de</strong>r</strong> E. liegt sowohl<br />

<strong>de</strong>m Denken <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Kategorien von Ursache und Wirkung als auch <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>ln unter Berücksichtigung eigener o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

frem<strong><strong>de</strong>r</strong> Macht zugrun<strong>de</strong>.« (Hegner 2011, S. 154) 23<br />

Damit ist es <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie möglich, das Denken <strong>in</strong> Kausalitäten, welches auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsökonomie zueignet,<br />

als soziales Phänomen zu erklären. Im bildungssoziologischen S<strong>in</strong>n wer<strong>de</strong>n ›Wirkungen‹ im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m Stichwort ›Wechselwirkung‹ als das »sich gegenseitige Bee<strong>in</strong>flussen zwischen zwei o<strong><strong>de</strong>r</strong> mehreren unabhängigen<br />

Variablen« <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsteilhabe verhan<strong>de</strong>lt (Tenorth/Tippelt 2007, S. 764). Das heißt, es lassen<br />

sich Wirkungszusammenhänge <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnahme und Nicht-Teilnahme an Bildung erschließen, wie sie auch im Interesse<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsökonomie liegen.<br />

Be<strong>de</strong>utsamer als <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungsbegriff ersche<strong>in</strong>t für <strong>de</strong>n bildungssoziologischen Zusammenhang aber <strong><strong>de</strong>r</strong>jenige<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Effekte</strong>. Verstan<strong>de</strong>n als strukturelle <strong>Effekte</strong> s<strong>in</strong>d wer<strong>de</strong>n diese <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert als »dauerhafte Folgen <strong>de</strong>s Wirkens<br />

e<strong>in</strong>es o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Zusammenwirkens mehrerer Strukturelemente im System« (Lüdtke 2011, S. 153). Beispiele<br />

s<strong>in</strong>d die relative Langsamkeit <strong>in</strong>stitutionellen Wan<strong>de</strong>ls als struktureller Effekt parlamentarischer Demokratie<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> die wachsen<strong>de</strong> Freizeit als struktureller Effekt gestiegener wirtschaftlicher Produktivität. (vgl. ebd., S.<br />

153) 24<br />

Die Erforschung struktureller <strong>Effekte</strong> betrieblicher Weiterbildung ist e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsforschung,<br />

beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>führung arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischer<br />

Instrumente mit ger<strong>in</strong>ger sozialer Akzeptanz. So liegen aus <strong>de</strong>n letzten Jahren zahlreiche Studien zu strukturellen<br />

<strong>Effekte</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Hartz-Reformen vor. (vgl. z.B. Kettner/Rebien 2007; Re<strong>in</strong>berg/Hummel 2007; Wolff/<br />

Hohmeyer 2008; vgl. auch Schnei<strong><strong>de</strong>r</strong> u.a. 2006) Die Untersuchungen stützen sich vor allem auf Häufigkeitsanalysen,<br />

Clusteranalysen und Korrelationsanalysen, bei <strong>de</strong>nen zum Beispiel die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Übernahmen von Mitarbeiter(<strong>in</strong>ne)n<br />

aus sozialen Arbeitsgelegenheiten erfragt o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Arbeitslosenstatistik und <strong><strong>de</strong>r</strong> Mikrozensus ausgewertet<br />

wer<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>n Kennzahlen wer<strong>de</strong>n Aussagen über die Wirksamkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> arbeitsmarktpolitischen Instrumente<br />

abgleitet, zum Beispiel h<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>e<strong>in</strong>glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigungsfähigkeit.<br />

Erfasst wer<strong>de</strong>n aber auch <strong>in</strong>direkte <strong>Effekte</strong> wie die Brückenfunktionen von Arbeitsgelegenheiten für<br />

<strong>de</strong>n Übergang <strong>in</strong> <strong>de</strong>n ersten Arbeitsmarkt. (vgl. z.B. Kettner/Rebien 2007, S. 61) Darüber h<strong>in</strong>aus geht es häufig<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 13


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

um <strong>Effekte</strong> von Betriebsgröße, Branche und regionaler/sozialer Differenzierung auf die Beschäftigung. (vgl.<br />

Re<strong>in</strong>berg/Hummel 2007) Auch die <strong>Effekte</strong> betrieblicher Arbeitszeitgestaltung auf die Beschäftigung wer<strong>de</strong>n untersucht.<br />

(vgl. Bellmann 2001) Letztlich gehört zur Gruppe dieser Untersuchungen aber auch die Evaluation von<br />

Verfahrensweisen, etwa <strong>de</strong>n gesetzeskonformen E<strong>in</strong>satz sozialer Arbeitsgelegenheit im Betrieb. (vgl. Kettner/<br />

Rebien 2007, S. 61)<br />

In bildungssoziologischer Perspektive bezieht sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> ›<strong>Effekte</strong>‹ vor allem auf die Beteiligungseffekte<br />

von sozialstrukturellen, das sozio-<strong>de</strong>mographischen und -ökonomischen Faktoren <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligung an formalen,<br />

non-formalen und selbstgesteuerten Lernangeboten. Angewen<strong>de</strong>t wird dieses Verständnis <strong>in</strong> <strong>de</strong>n bereits<br />

mehrfach erwähnten Bildungsmonitor<strong>in</strong>gstudien, aber auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Schülerleistungsvergleichsstudien. Der Begriff<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ›<strong>Effekte</strong>‹ – wie auch mit ihm im Zusammenhang stehen<strong>de</strong> Begriffe wie ›Bildungserfolg‹ o<strong><strong>de</strong>r</strong> ›Passung‹<br />

– wer<strong>de</strong>n allerd<strong>in</strong>gs kaum weiter aus<strong>in</strong>terpretiert. Über die bisherige Befundlage h<strong>in</strong>aus wäre es <strong>in</strong>teressant zu<br />

untersuchen, ob solche Untersuchungen durch ihren engen Bezug auf Indikatoren wie zum Teil auch zu politischen<br />

Steuerungs<strong>in</strong>strumenten selbst sekundäre <strong>Effekte</strong> im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>stellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Bildungssystem zeitigen. Diese Debatte hat jedoch gera<strong>de</strong> erst begonnen. (vgl. Tippelt 2009)<br />

Spezifisch <strong>in</strong>teressant für <strong>de</strong>n Kontext <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Berichts s<strong>in</strong>d Beteiligungseffekte <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen und<br />

allgeme<strong>in</strong>en (Weiter-)Bildung nach <strong>de</strong>n Befun<strong>de</strong>n kle<strong>in</strong>erer, häufig stärker die mikrosoziologische Perspektive<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Theoriediskussionen wie diejenige um ›Inklusion und Exklusion‹ e<strong>in</strong>beziehn<strong><strong>de</strong>r</strong> Studien. (vgl. Kronauer<br />

2010; Reutter 2010; Zeuner 2006; Fleige 2011b, S. 78 ff.) In <strong>de</strong>n Untersuchungen wird über Fallanalysen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Korrelationsanalyen ermittelt, welche mittel- und langfristigen Strukturverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligung bestehen,<br />

und auf welche sozialstrukturellen <strong>Effekte</strong> sie zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Deutlich wird, dass auch die berufliche und<br />

speziell die betriebliche Weiterbildung – nicht nur die Schule – über Zugangsformen wie Beschäftigungsstatus,<br />

Geschlecht und Betriebsgröße e<strong>in</strong>e hohe Selektionsfunktion haben. (vgl. Dehnbostel 2008, S. 11 ff., Friebel<br />

2008, Baethge/Baethge-K<strong>in</strong>sky 2004; Beicht 2005; für die Schweiz: Buchmann 1999; Schrä<strong><strong>de</strong>r</strong>-Naef 1997)<br />

Stark exkludieren<strong>de</strong> Faktoren s<strong>in</strong>d niedrige Qualifikationen, Unterschichts-Milieu, Mutterschaft/Teilzeit o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Arbeitslosigkeit. Äußere Grün<strong>de</strong> wie die fehlen<strong>de</strong> räumliche Erreichbarkeit von Institutionen können die Exklusionseffekte<br />

verstärken. Dabei ist zu be<strong>de</strong>nken, dass die Betriebe mittlerweile als <strong><strong>de</strong>r</strong> größte – aber weitgehend<br />

geschlossene – Angebotsbereich für Weiterbildung betrachtet wer<strong>de</strong>n müssen. (vgl. z.B. Wittpoth 2006, S. 121;<br />

183 ff.; Robak 2010) H<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Effekte</strong> offenkundiger sozialstruktureller Benachteiligung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungen<br />

von För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen <strong>in</strong> diesem Bereich liegen weitere eigenständige Studien vor. (vgl. z.B. Spallek<br />

2004; Grotlüschen/Brauchle 2004) Faktoren, die <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen und <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e betrieblichen Weiterbildung<br />

exkludierend wirken, können dabei zum Teil <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> allgeme<strong>in</strong>en Weiterbildung <strong>in</strong>kludierend wirken, vor<br />

allem das Geschlecht.<br />

Nachhaltigkeit – häufig angezeigt mit <strong>de</strong>m englischen Begriff ›Susta<strong>in</strong>ability‹ – wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie beschrieben<br />

als<br />

»mehrdimensionale, häufig diffus verwen<strong>de</strong>tes, politisch-wissenschaftliches Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilung von bestehen<strong>de</strong>n<br />

Praktiken o<strong><strong>de</strong>r</strong> Innovationen […] <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwendung von (natürlichen) Ressourcen und Technologien <strong>in</strong> Bezug auf ihre Wirkungen<br />

und Nebenwirkungen« (Wienold 2011c, S. 463).<br />

Dabei s<strong>in</strong>d Wirkungen nach soziologischem Verständnis verbun<strong>de</strong>n mit e<strong>in</strong>er Dauerhaftigkeit e<strong>in</strong>erseits und mit<br />

e<strong>in</strong>em schonen<strong>de</strong>n Ressourcene<strong>in</strong>satz an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im Feld <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökologie und <strong>de</strong>s Umweltschutzes.<br />

Diese Vorstellung entspricht <strong><strong>de</strong>r</strong>jenigen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie. So wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachhaltigkeitsbegriff beispielsweise <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Waldwirtschaft als Term<strong>in</strong>us für e<strong>in</strong>e mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufforstung korrelieren<strong>de</strong> Entnahme verwen<strong>de</strong>t. Orientierungsparameter<br />

s<strong>in</strong>d die Regenerierbarkeit und die Ertragsfähigkeit und damit die sog. Ressourcenproduktivität.<br />

In <strong>de</strong>n Nachhaltigkeitsgedanken e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d relevante Größen e<strong>in</strong>es Ökosystems wie die Artenvielfalt.<br />

Probleme <strong><strong>de</strong>r</strong> Bestimmung bereiten dagegen Parameter an <strong>de</strong>n Systemgrenzen wie <strong><strong>de</strong>r</strong> globale Klimawan<strong>de</strong>l.<br />

(vgl. ebd., S. 463) Im soziologischen S<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>t ›Nachhaltigkeit‹ dann »stabile, e<strong>in</strong>vernehmlich erzielte Nutzungsordnungen<br />

und e<strong>in</strong>en Interessensausgleich, durch die (zerstörerische) soziale Konflikte um die Nutzungen<br />

verh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n« (ebd., S. 464).<br />

Evi<strong>de</strong>nz <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie bezieht sich im S<strong>in</strong>ne <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Evi<strong>de</strong>nzbasierung‹ bzw. ›Empiriegestütztheit‹ auf »über<br />

e<strong>in</strong>e sorgfältig gesicherte Validität« (Lautmann 2011a, S. 189) verfügen<strong>de</strong> Erkenntnisse. Gemäß <strong>de</strong>s Pr<strong>in</strong>zips<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Evi<strong>de</strong>nzbasierung »müssen Interventionen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialarbeit, Krim<strong>in</strong>alprävention und Bildung« (ebd.) auf<br />

Evi<strong>de</strong>nzbasierung fußen. Die soziologische Vorstellung schließt somit an die bereits <strong>in</strong> Kapitel 2 referierte an.<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 14


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

3.3 Politikwissenschaft<br />

Für die Politikwissenschaft konnten nur e<strong>in</strong>geschränkt fachwissenschaftlich spezifische Belege für die Verwendung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Evaluationsbegriffe</strong> gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>schlägigen Werken, die sich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Globalisierung<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> Zukunft <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft beschäftigen, f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich nur wenige H<strong>in</strong>weise. <strong>Effekte</strong> gelten, ähnlich wie <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie, als strukturelle Auswirkungen gesellschaftlichen Han<strong>de</strong>lns. An<strong><strong>de</strong>r</strong>s als <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie wer<strong>de</strong>n<br />

diese jedoch grundsätzlich bezogen auf die »Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten« (Drechsler/Hill<strong>in</strong>gen<br />

2003, S. 235), für die die Kostenvergeme<strong>in</strong>schaftung charakteristisch ist. (vgl. Drechsler/Hill<strong>in</strong>gen 2003, S.<br />

235) Als e<strong>in</strong> weiterer Term<strong>in</strong>us f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong><strong>de</strong>r</strong>jenige <strong>de</strong>s ›Wirkungszusammenhanges‹, als e<strong>in</strong> Begriff zur<br />

Thematisierung <strong>de</strong>s Verhältnisses von Wissenschaft und Gesellschaft, <strong>in</strong><strong>de</strong>m die »Folgen wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis« und die »Wirkung von Phänomen für <strong><strong>de</strong>r</strong>en Erklärung« (<strong>No</strong>hlen 2010, S. 1228) betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Konstitutiv dafür ist die Unterscheidung von Erkenntnis, Handlungen und Ereignissen ist die Annahme, dass<br />

Wissenschaft »praktische Folgen hat, da soziales Han<strong>de</strong>ln neben <strong>de</strong>n <strong>in</strong>tendierten Wirkungen (unbeabsichtigte)<br />

Nebenwirkungen [...] erzeugt« (ebd.). Dadurch wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungszusammenhang zum Gegenstand verantwortlichen<br />

Han<strong>de</strong>lns, wie etwa Max Webers Verantwortungsethik zeigt. In e<strong>in</strong>em hermeneutischen S<strong>in</strong>n ist – im<br />

S<strong>in</strong>ne Gadamers (1991) – allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>zuschränken, dass »von Wirkungen nicht auf Motive geschlossen wer<strong>de</strong>n<br />

kann«, so dass <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Wirkungszusammenhang‹ nur e<strong>in</strong>geschränkt zur politischen Analyse taugt. (ebd., S.<br />

1229)<br />

In e<strong>in</strong>em bildungspolitischen S<strong>in</strong>n sollen Steuerungs<strong>in</strong>strumente für die Bildungssystemreform und die Verbesserung<br />

struktureller Beteiligungseffekte wirksam wer<strong>de</strong>n (vgl. Cort<strong>in</strong>a 2008, S. 46) und somit e<strong>in</strong>e »Systemeffektivität«<br />

(ebd., S. 45) herstellen. Zu <strong>de</strong>n Ansätzen gehören gegenwärtig Output-Orientierung und <strong>in</strong>ternationale<br />

Erfolgsmo<strong>de</strong>lle (Benchmark<strong>in</strong>g). (vgl. ebd., S. 46 ff.) H<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion um die Leistungsfähigkeit<br />

von Hochschulen ist <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit vor allem für Großbritannien auf die Anwendung <strong>de</strong>s ›Impact-Faktors‹ zu berichten,<br />

mit <strong>de</strong>m Wirkungszusammenhänge und ihrer E<strong>in</strong>flussfaktoren erschlossen wer<strong>de</strong>n sollen. (vgl. Görner<br />

2011) 25<br />

Gegenüber impactorientierten Steuerungs<strong>in</strong>teressen stellt das transnationale politische Konzept 26 <strong><strong>de</strong>r</strong> nachhaltigen<br />

Entwicklung »ab auf die Sicherung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebens- und Produktionsgrundlagen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es globalen und<br />

dauerhaften Erhalts <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelt sowie auf die [...] Stabilisierung <strong>de</strong>s Wirtschafts- und Sozialverhaltens« (Blank<br />

2001, S. 374). E<strong>in</strong>e Bezugsperspektive ist beispielsweise die Generationengerechtigkeit. Hier s<strong>in</strong>d Bildungskonzepte<br />

anschlussfähig.<br />

3.4 Psychologie und Pädagogische Psychologie<br />

Nutzen wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychologie vor allem im Zusammenhang mit Entscheidungstheorien und Kosten-Nutzen-<br />

Kalkulationen bestimmt. Die Nutzenfunktion ist dabei e<strong>in</strong>e Funktion zur Abbildung <strong>de</strong>s objektiven Nutzens x <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em subjektiven Nutzen y. (vgl. Dorsch Psychologie Wörterbuch 1998, S. 568) 27 Wirkungen und <strong>Effekte</strong><br />

wer<strong>de</strong>n analog zur Soziologie gegenstands- bzw. bereichsspezifisch auf die Wechselwirkung von Arbeit und<br />

Organisation bezogen. 28 Evi<strong>de</strong>nz ist <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychologie zunächst allgeme<strong>in</strong>e die ›Augensche<strong>in</strong>lichkeit‹ von etwas.<br />

Gegenstandsbezogen wird Evi<strong>de</strong>nz auf Verhalten, auf Phänomene, auf Physis (erlebnismäßige Evi<strong>de</strong>nz,<br />

»aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Selbstwahrnehmung stammend«) bezogen. Als empirische Wissenschaft for<strong><strong>de</strong>r</strong>t die Psychologie e<strong>in</strong>e<br />

Überprüfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Evi<strong>de</strong>nz e<strong>in</strong>. (vgl. Dorsch Psychologisches Wörterbuch 1998, S. 254) Gleichwohl sollten nach<br />

Maßgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Humanistischen Psychologie subjektive Interpretationen und Bedürfnisstrukturen <strong>in</strong> die Messung<br />

von Verhalten und E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> die Bewertung von beispielsweise Nutzenerwartungen e<strong>in</strong>bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

(vgl. schon Maslow 1954)<br />

In <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>zelnen psychologischen Gegenstandsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> diesem Papier behan<strong>de</strong>lten Begriffe weiter<br />

aus<strong>in</strong>terpretiert. Aus Sicht speziell <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagogischen Psychologie dient ihre Verwendung <strong>de</strong>m allgeme<strong>in</strong>en<br />

Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Generierung von »Informationen über Gesetzmäßigkeiten <strong>de</strong>s Lehrens und Lernens« (Ulich 1999, S.<br />

512) zur Optimierung von Lernsituationen. Dabei wur<strong>de</strong> die Verwendungen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten Jahren nach Handlungsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

wie Schule und Erwachsenenbildung und nach Inhaltsbereichen wie Bedarfserhebung und Bedürfniserschließung,<br />

Lernen und Lehren, Sozialisation etc. sowie Paradigmen wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Lern- und Testpsychologie<br />

ausdifferenziert. (vgl. ebd., S. 512 ff.) Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s die Orientierung auf das mikrodidaktische Handlungsfeld ist<br />

als Entwicklungstrend unumstritten (vgl. ebd., S. 515) und erhält e<strong>in</strong>e zusätzliche Legitimation aus <strong>de</strong>m bildungspolitischen<br />

Interesse an Leistungsmessung. Zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Psychologie auf <strong><strong>de</strong>r</strong> E-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 15


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

bene <strong><strong>de</strong>r</strong> Mikrodidaktik gehören die Intervention (gezielter und direkter E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Lernprozesse, z.B. durch<br />

Lernberatung) und die Kontrolle von Wirkungen und <strong>Effekte</strong>n dieser Interventionen (Evaluation), z.B. durch die<br />

E<strong>in</strong>richtung von Kontrollgruppen bei schulischen För<strong><strong>de</strong>r</strong>kursen. (vgl. ebd., S. 514 f.) Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Eben <strong><strong>de</strong>r</strong> Mesodidaktik<br />

unterstützt die Pädagogische Psychologie ihrem Selbstverständnis nach die Bedarfserhebung, Bedürfniserschließung<br />

bzw. sogar die Bedarfs- und Bedürfniserweckung, welche unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em durch Weiterbildungsberatung<br />

angeregt wird. (vgl. Eigler u.a. 1997, S. 575 ff.) Dabei wird von gewissen Wirksamkeitsfaktoren für e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige Bedarfserhebung ausgegangen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Erreichung Gegenstand evaluiert wer<strong>de</strong>n kann. Dazu gehören:<br />

die generelle <strong>in</strong>haltliche und didaktisch-methodische Teilnehmer(<strong>in</strong>nen)orientierung, die Vergabe von Zertifikaten,<br />

die Kostenübernahme durch Betriebe, das Follow-up-Angebot sowie das »Nachweis e<strong>in</strong>es engen Zusammenhanges<br />

zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsveranstaltung und beruflichen Verwertungsmöglichkeiten« (ebd., S.<br />

575).<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Praxis f<strong>in</strong><strong>de</strong>n die Erkenntnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Psychologie an <strong><strong>de</strong>r</strong> Schnittstelle von Mikro-<br />

und Mesodidaktik beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Anwendung im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalentwicklung. Als gegenwärtig gängiger<br />

Ansatz <strong>in</strong> diesem Bereich ist die Potentialorientierung zu erachten. (vgl. ebd., S. 578 f.) Sie zielt auf e<strong>in</strong>e möglichst<br />

hohe Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit und Motivation <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter(<strong>in</strong>nen) und unterstützt unter diesem Aspekt die<br />

Bildungsaspirationen. (vgl. ebd., S. 584) Gleichwohl wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagogischen Psychologie seit <strong>de</strong>n 1970er<br />

Jahren angenommen, dass Weiterbildung und Personalentwicklung häufig nur unspezifisch auf die Handlungsprobleme<br />

im Unternehmen bezogen wer<strong>de</strong>n und ke<strong>in</strong>e klare unternehmerische Lernzielformulierung beobachtbar<br />

s<strong>in</strong>d. (vgl. Ulich 1999, S. 598) Diese Erkenntnisse passen zu <strong>de</strong>n bildungsökonomischen Studien seitens <strong>de</strong>s<br />

BIBB und an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Forscher(<strong>in</strong>nen), die <strong>in</strong> Abschnitt 3.1.1 referiert wur<strong>de</strong>n. H<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> didaktischen Strukturierung<br />

<strong>de</strong>s Lehrprozesses empfiehlt die Pädagogische Psychologie die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Entscheidungs-<br />

und Handlungsaktivierung. Sie warnt aber vor e<strong>in</strong>er Überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernen<strong>de</strong>n durch das<br />

Selbststeuerungspostulat, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s da es für die Weiterbildung aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> zum Teil hohen Heterogenität <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lerngruppen ke<strong>in</strong>e didaktischen Königswege gibt.<br />

Der Beitrag <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Psychologie zur Evaluation <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungen und <strong>Effekte</strong> von Maßnahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen<br />

Weiterbildung liegt nach Eigler u.a. 1997 (S. 600 ff.) <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschreibung von<br />

• sozial<strong>de</strong>mographischen und sozioökonomischen Lernvoraussetzungen, Interessen und Motivationsstrukturen<br />

und damit <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Erklärung hoher o<strong><strong>de</strong>r</strong> niedriger <strong>in</strong>dividueller Weiterbildungsbereitschaft;<br />

• Vorgängen e<strong>in</strong>es konkreten Anschlusslernens;<br />

• Lernvorgängen und ihren kognitiven (<strong>in</strong>formationsspeichern<strong>de</strong>n), emotionalen und volitionalen Strukturen<br />

sowie Gedächtnisleistungen (vgl. auch Gieseke 2007; Kreitz 2008, S. 262);<br />

• Entscheidungsverhalten (vgl. ebd.).<br />

• Lernfähigkeit <strong>in</strong> verschie<strong>de</strong>nen Lebensaltern.<br />

3.5 Erziehungswissenschaft<br />

Für die Erziehungswissenschaft wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n die Begriffsverwendungen <strong><strong>de</strong>r</strong> allgeme<strong>in</strong>en Pädagogik<br />

und Bildungstheorie, <strong><strong>de</strong>r</strong> Schultheorie und Schulforschung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung<br />

sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwachsenen- und Weiterbildungsforschung differenziert.<br />

3.5.1 Allgeme<strong>in</strong>e Pädagogik und Bildungstheorie<br />

Für die allgeme<strong>in</strong>e Pädagogik im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum ist hier – wie schon <strong>in</strong> Kap. 2.1 – an das lange wirken<strong>de</strong>n<br />

Muster <strong>de</strong>s Antagonismus zwischen allgeme<strong>in</strong>er und beruflicher Bildung im 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t zu er<strong>in</strong>nern,<br />

welches für die Weiterbildung mit ihren »dreifach gerichteten und mite<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> verflochtenen Intentionen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Aufklärung – qualifizierte Arbeitsbewältigung, kulturelle Selbstf<strong>in</strong>dung, gesellschaftliche Mitgestaltung«<br />

(Tietgens 2009, S. 25) jedoch gar nicht <strong>in</strong> so starkem Maße gegeben war. (vgl. auch Fleige 2011b, S. 21) Der<br />

Gedanke <strong><strong>de</strong>r</strong> Nützlichkeit von Bildung im S<strong>in</strong>ne ihrer Verwertung war beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s aus neuhumanistischer Sicht<br />

vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund <strong>de</strong>s Gedankens <strong><strong>de</strong>r</strong> Persönlichkeitsbildung negativ besetzt. 29 (Vgl. zusammenfassend:<br />

Fleige 2011c, S. 29 ff.; Tietgens 2009; Bank 2007; Bollenbeck 1994) Bis heute gibt es ke<strong>in</strong>e nennenswerten<br />

Wörterbuche<strong>in</strong>träge zum ›Nutzen‹ von Bildung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> allgeme<strong>in</strong>en Pädagogik. 30 Der Gedanke <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwertung<br />

von Bildung im beruflichen Lernen wur<strong>de</strong>, <strong>in</strong> Schüben, erstmals <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weimarer Republik (vgl. Büchter 2006),<br />

dann <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> realistischen Wen<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> späten 1960er Jahre konsensual. (vgl. Gre<strong>in</strong>ert 2003, 2005; Olbrich 2001;<br />

Tietgens 2009; Gieseke 2007; zusammenfassend: Fleige 2011b, S. 29 ff.) 31<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 16


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

E<strong>in</strong> theoretischer Aspekt <strong>in</strong> dieser Konfrontationsstellung ist die bis heute andauern<strong>de</strong> – beispielsweise von<br />

Benner (2001) referierte – Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung materialer und formaler Bildungstheorien. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n<br />

auf menschliche Praktiken als Bildungs<strong>in</strong>halte setzen<strong>de</strong>n Ansätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> formalen Bildung wollen materiale Ansätze<br />

»über e<strong>in</strong>en Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungen, Kompetenzen und Qualifikationen [...] handlungsfähige und nützliche<br />

Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft von nicht-handlungsfähigen o<strong><strong>de</strong>r</strong> ungebil<strong>de</strong>ten unterschei<strong>de</strong>n« (ebd.). Hier plädiert<br />

Benner für e<strong>in</strong>e Vermittlung bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Perspektiven unter <strong>de</strong>m Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Bildsamkeit‹. Wirksam wer<strong>de</strong>n<br />

hier die pädagogischen Pr<strong>in</strong>zipien <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung zur Selbsttätigkeit‹ und <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Dialektik von Denken und<br />

Han<strong>de</strong>ln‹, welche im anthropologischen S<strong>in</strong>ne die ›Bildsamkeit‹ und im psychologischen S<strong>in</strong>ne die Lernfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Menschen, för<strong><strong>de</strong>r</strong>n. (vgl. Benner 2001, S. 63 ff.; 153) E<strong>in</strong>e doppelte Zielbestimmung von Bildung zwischen<br />

allgeme<strong>in</strong>er Bildung und Kompetenzentwicklung ist für Benner vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungskomplexität<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne und <strong><strong>de</strong>r</strong> Allgeme<strong>in</strong>en Menschenrechte erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. (vgl. ebd., S. 155-180) Im Wissen<br />

um dieses Spannungsverhältnis legt auch Ropohl (1991) e<strong>in</strong>e historische Analyse zu Verb<strong>in</strong>dungsl<strong>in</strong>ien zwischen<br />

bürgerlich-kultureller und qualifikatorischer Bildung vor. Im Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzepte beruflicher Bildung<br />

und neuhumanistischer allgeme<strong>in</strong>er Bildung arbeitet er ›Arbeit‹ und ›Technik‹ als übergreifen<strong>de</strong> und sozialanthropologische<br />

Konstanten menschlicher Lebensführung heraus. (vgl. Ropohl 1991, S. 219)<br />

Das Kriterium <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachhaltigkeit wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungstheorie über se<strong>in</strong>e ursprüngliche Verwendung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Umwelterziehung h<strong>in</strong>aus breiter ausgelegt auf die »Erwartung, dass gesellschaftliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen [...] mit<br />

Blick auf ihre dauerhaften <strong>Effekte</strong> [...] auch im S<strong>in</strong>ne [...] von Lernergebnissen, gestaltet wer<strong>de</strong>n sollen.« (Tenorth/Tippelt<br />

2007, S. 521). Die Nachhaltigkeit von Bildung ist daher auch e<strong>in</strong> Topos bildungspolitischer Steuerung<br />

und För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung. E<strong>in</strong> Beispiel hierfür ist die Übertragung <strong>de</strong>s politischen Konzeptes <strong><strong>de</strong>r</strong> nachhaltigen Entwicklung<br />

auf lebenslanges Lernens im Rahmen <strong>de</strong>s seit 2007 laufen<strong>de</strong>n Bund-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>-Programms ›Bildung für<br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung‹. Dabei geht es darum, die Handlungsfolgenabschätzung zum Lernbereich zu machen:<br />

»Bildung für nachhaltige Entwicklung ist e<strong>in</strong> Bildungskonzept, das K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>n und Erwachsenen nachhaltiges Denken und<br />

Han<strong>de</strong>ln vermittelt. Denn wir müssen lernen: Me<strong>in</strong> heutiges Han<strong>de</strong>ln hat E<strong>in</strong>fluss auf das Leben me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> und auf das<br />

Leben von Menschen <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Weltregionen. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> UN-Deka<strong>de</strong> ›Bildung für nachhaltige Entwicklung‹ (2005-2014)<br />

haben sich die Staaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen verpflichtet, dieses Bildungskonzept zu stärken.« 32<br />

E<strong>in</strong> Augenmerk <strong>de</strong>s Programms lag bislang vor allem auf <strong><strong>de</strong>r</strong> (Selbstorganisationsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong>) kommunalen<br />

Entwicklungszusammenarbeit. (vgl. Dietel 2009, S. 41) Zu diesem Thema s<strong>in</strong>d diverse Projektveröffentlichungen<br />

entstan<strong>de</strong>n. E<strong>in</strong>e Untersuchung von Rieß (2009) bezieht darüber h<strong>in</strong>aus die Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachhaltigkeit von<br />

Lernen und Bildung auf die Beschreibung und Bestimmung von nachhaltigen Kompetenzen und Wissensbestän<strong>de</strong>n.<br />

Entsprechen<strong>de</strong> Inhalts- und Handlungsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> s<strong>in</strong>d unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em die Umwelt- und Verkehrserziehung.<br />

(vgl. zu <strong>de</strong>n Inhalts- und Handlungsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n wie von <strong><strong>de</strong>r</strong> DGFE 2004 vorgelegt, Apel/Rieß 2006)<br />

E<strong>in</strong>e evi<strong>de</strong>nzbasierte Erziehungswissenschaft ist – ähnlich wie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Wissenschaften – e<strong>in</strong>e »auf<br />

bestätigten Erfahrungen beruhen<strong>de</strong>, <strong>in</strong> ihrer Qualität an hohen Standards <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfung orientierte, i.d.R. experimentell<br />

fundierte [...] Erwartung an die E. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Übernahme von Kriterien für die Forschung, die <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mediz<strong>in</strong><br />

entwickelt wur<strong>de</strong>n, soll dabei auch die E. ihre Leistung für die Entwicklung pädagogischer Programme <strong>in</strong><br />

dieser strikten Form nachweisen.« (Tenorth/Tippelt 2007, S. 224). Die Diskussion um evi<strong>de</strong>nzbasierte Erziehungswissenschaft<br />

wird <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit vor allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA geführt (vgl. ebd.), erfährt aber auch <strong>in</strong> Deutschland im<br />

Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>dikatorenbasierten Steuerung e<strong>in</strong>en Be<strong>de</strong>utungszuwachs.<br />

3.5.2 Schultheorie und Schulforschung<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Schultheorie und Schulforschung spielt <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Nutzen‹ von Bildung und Erziehung <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e über die<br />

(System-)Funktionen und Nutzungsstrukturen von Bildung e<strong>in</strong>erseits und die formative Evaluation von Unterrichtsqualität<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits e<strong>in</strong>e Rolle. Grundsätzlich können Evaluationen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Schule, an<strong><strong>de</strong>r</strong>s als das Large<br />

Scale Assessment, auch formativ auf Schulentwicklung h<strong>in</strong> angelegt se<strong>in</strong> und sich auf die unterschiedlichen E-<br />

benen von Schule – bis h<strong>in</strong> zur Lehrerfortbildung und Schul<strong>in</strong>spektion – beziehen. Diesbezüglich wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren Konzepte und empirische Ergebnisse vorgelegt. (vgl. Hosenfeld/Groß Ophoff 2007; Böttcher/<br />

Kotthoff 2007; Hahn 2003).<br />

Die (System-)Funktionen und Nutzungsstrukturen von Bildung – speziell Schulbildung – beziehen sich auf die<br />

Nutzung von Wissen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernsituation e<strong>in</strong>erseits und im Lebenszusammenhang an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits. E<strong>in</strong>en Über-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 17


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

blick zu <strong>de</strong>n Funktionen gibt folgen<strong>de</strong>s Schema, bei <strong>de</strong>m die Funktionen und die Nutzungen von Schule im Abgleich<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwachsenenbildung dargestellt wer<strong>de</strong>n:<br />

Schule<br />

Erwachsenenbildung<br />

Curriculum/Lehrplan, Zeitstrukturen und Sozialformen<br />

s<strong>in</strong>d vorgegeben, Institutionen s<strong>in</strong>d nachfrage- und teilhabebezogen, Zeitstrukturen<br />

Ohne Curriculum, zumeist freiwillige Teilnahme,<br />

staatlich und folgen festgelegten Institutionalformen<strong>de</strong>n<br />

sich <strong>in</strong> staatlicher o<strong><strong>de</strong>r</strong> freier Trägerschaft und<br />

und Sozialformen s<strong>in</strong>d offen, Institutionen bef<strong>in</strong>-<br />

die Institutionalformen s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich.<br />

Vorratswissen auf allen Wissensgebieten, metakognitive<br />

Fähigkeiten, sekundäre Sozialisation. gesellschaftliches reflexives, biographisches, krea-<br />

Anwendungsbezogenes (berufliches), kulturelles,<br />

tives Wissen;<br />

handlungsbezogene Kompetenzen;<br />

partielle tertiäre Sozialisation.<br />

Formales Lernen, Prüfungen und Zertifikate; <strong>No</strong>n-formales Lernen, Prüfungen und Zertifikate<br />

Funktionen: Selektivität, Zuweisung etc. nicht <strong>in</strong> allen Bereichen; Funktionen: Kompensation,<br />

Beschäftigungsfähigkeit, Reflexion etc.<br />

Bildungsbegriff ist eng auf die o.g. geschlossenen<br />

Ziele, Aufgaben und Funktionen ausgelegt. ben und Funktionen sowie auf Bildungs<strong>in</strong>teressen<br />

Bildungsbegriff ist weit auf die o.g. Ziele, Aufga-<br />

ausgelegt.<br />

Lernkulturen <strong>in</strong> Schule und Erwachsenenbildung, Schwerpunkt Meso- und Makroebene (Quelle: Fleige 2011b, S. 12)<br />

Offenkundig wird, dass sich die Systemfunktionen für Schule und Weiterbildung stark unterschei<strong>de</strong>n (Selektion<br />

und Zuweisung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Schule vs. Employability, Anpassung, Gratifikation, Verbleib bzw. ke<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ante Systemfunktion<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung). Individuelle Nutzungsstrukturen lassen sich dabei nur komplementär zu <strong>de</strong>n<br />

Funktionen beschreiben, da die Funktionen ja nur dann ausgefüllt wer<strong>de</strong>n, wenn Individuen sich nach ihnen<br />

verhalten.<br />

Zu diesem Vorstellungshorizont f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich mo<strong>de</strong>llhafte und nach <strong>de</strong>n didaktischen Ebenen differenzieren<strong>de</strong> –<br />

<strong>de</strong>n Nutzungsbegriff allerd<strong>in</strong>gs nicht aus<strong>de</strong>f<strong>in</strong>ieren<strong>de</strong> – Mo<strong>de</strong>lle für Schulevaluation bei Fend (1998) und Hemke<br />

(2003). Sie balancieren Angebots- (Unterricht) und Nutzungsstrukturen (Lernen) sowie <strong>in</strong>stitutionelle ›Stützsysteme‹<br />

wie Schulversorgung und Schulaufsicht (Angebot) und <strong>in</strong>tellektuelle und emotionale familiäre Hilfe<br />

(Nutzung). Diese Systeme s<strong>in</strong>d folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen aufe<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> zu beziehen:<br />

»Die zentrale Hypothese besteht <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> […] Annahme, daß optimale Lernergebnisse dann zu erwarten s<strong>in</strong>d, wenn e<strong>in</strong> bestmögliches<br />

Angebot maximal von Schülern genutzt wird. Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Erweiterung dieses Theorems liegt <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Spezifikation<br />

jener Stützsysteme, die e<strong>in</strong>e hohe Qualität <strong>de</strong>s Angebots sichern bzw. die gleichzeitig e<strong>in</strong>e maximale Nutzung<br />

auf seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Schüler gewährleisten.« (Fend 1998, S. 321)<br />

Das Zitat ver<strong>de</strong>utlicht, dass Evaluationen von Bildungsprozessen und -organisationen immer systemisch und<br />

multifaktoriell anzulegen s<strong>in</strong>d, um die organisationale- und die Lernwirklichkeit erschließen zu können. Im<br />

noch weiter ausdifferenzierten Mo<strong>de</strong>ll von Hemke (2003, S. 41 ff.) s<strong>in</strong>d daher fünf Faktoren unterschie<strong>de</strong>n:<br />

Lehrerpersönlichkeit; Unterrichtsqualität; <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>gangsvoraussetzungen (Kognitionen, Motivation,<br />

Emotionen, Lernstrategien) und Klassenkontext; fachlicher Kontext/Unterrichtsgestaltung. Individuelle Nutzungen<br />

von Unterrichtssituation bestehen <strong>in</strong> diesem Rahmen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n <strong>in</strong>dividuellen Lernaktivitäten. Die Wirkungen<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> diesem Mo<strong>de</strong>ll breit auf <strong>de</strong>n fachlichen Wissensaufbau und die Aneignung von fachbezogenen<br />

Lernstrategien und Fertigkeiten sowie Schlüsselkompetenzen und Sozialisationseffekten bezogen. Wirkungen<br />

stellen <strong>de</strong>n Ertrag <strong>de</strong>s Unterrichts dar, s<strong>in</strong>d aber nur bestimmbar, wenn für sie Zielkriterien (Lernziele) angegeben<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei argumentiert Hemke jenseits von schlichten Kausalitätsvorstellungen, dass die Unterrichtsqualität<br />

<strong>in</strong> dieser Mo<strong>de</strong>llvorstellung nur vermittelt über die <strong>in</strong>dividuelle Nutzung von Unterricht für Lernen<br />

Wirkungen entfalten könne:<br />

»Unterricht hat […] ke<strong>in</strong>e direkten o<strong><strong>de</strong>r</strong> l<strong>in</strong>earen <strong>Effekte</strong>, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n se<strong>in</strong>e Wirkungen erklären sich nur auf <strong>de</strong>m Wege über<br />

<strong>in</strong>dividuelle Verarbeitungsprozesse: Lern- und Denkprozesse (›Kognitionen‹), Motivationen und Emotionen.« (Hemke<br />

2003, S. 43) 33<br />

E<strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Topos schultheoretischer Wirkungsforschung, <strong><strong>de</strong>r</strong> stärker auf das quantitative Paradigma verweist,<br />

ist <strong><strong>de</strong>r</strong>jenige <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Schuleffektivität‹. Die School-Effectiveness-Forschung wird als <strong>in</strong>ternationaler Diskurs wahrgenommen,<br />

an <strong>de</strong>n die <strong>de</strong>utsche Schulforschung auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsvergleichsstudien anschließt. (vgl.<br />

Klieme/Ste<strong>in</strong>ert 2008)<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 18


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

3.5.3 Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung<br />

Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Verberuflichung <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit jenseits <strong>de</strong>s Zunftwesens (vgl. Arnold/Gonon 2006, S. 41) wur<strong>de</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gedanke <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwertung beruflichen Lernens für die entstehen<strong>de</strong> Aus- und Weiterbildung neuralgisch. In<br />

diesem Zusammenhang war es notwendig, e<strong>in</strong>e Vorstellung von Bildungsnutzen zu entwickeln, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Aspekt<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwertung von Gelerntem zum Zwecke e<strong>in</strong>er besseren Ausführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitshan<strong>de</strong>lung und e<strong>in</strong>er höhren<br />

Selbstreflexivität aufnimmt.<br />

Bank (2007) arbeitet heraus, wie ab Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts von Spranger, Kerschenste<strong>in</strong>er und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Theoretikern Positionen <strong>de</strong>s vor <strong>de</strong>m Neuhumanismus existieren<strong>de</strong>n Philanthropismus wie<strong><strong>de</strong>r</strong> aufgenommen<br />

wur<strong>de</strong>n – Bank spricht hier von ›Neophilanthropismus‹ –, um »Bildung (als Struktur) ganz wesentlich [zum,<br />

M.F.] Ausdruck e<strong>in</strong>er souveränen, d.h. autonom handlungsfähigen Persönlichkeit« (ebd., S. 668) zu machen.<br />

Emanzipatorische und zivile Intentionen <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufklärung waren dabei mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellung beruflicher Handlungsfähigkeit<br />

verbun<strong>de</strong>n. E<strong>in</strong>e beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Rolle kam <strong><strong>de</strong>r</strong> Gestaltungsbedürftigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> von sozialen Krisen, politischen<br />

Konflikten, Bie<strong><strong>de</strong>r</strong>meier und Männlichkeitspathos geprägten Epoche zu: »Nützlichkeit, Funktionalität,<br />

Nächstenliebe, Sekundärtugen<strong>de</strong>n sorgen dafür, daß die Gesellschaft als Gesellschaft bestehen kann und nicht<br />

e<strong>in</strong>e Menge mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> m<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> verbun<strong>de</strong>ner ›Steppenwölfe‹« ist (vgl. ebd., S. 667). Der Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Nützlichkeit‹<br />

(bzw. ›Utilität‹, vgl. Bank 2005, S. 20) ersche<strong>in</strong>t hier also als e<strong>in</strong>e bildungstheoretische Aus<strong>in</strong>terpretation<br />

<strong>de</strong>s Nutzenbegriffs. Nützlichkeit ist bereits e<strong>in</strong>e Eigenschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> Lerngegenstän<strong>de</strong> selber, nicht nur von <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

ökonomischen, sozialen o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>dividuellen Verwertung. Sie ist <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> handlungstheoretischen<br />

Ansätze <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Bildung.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> handlungstheoretischen, arbeitsbezogenen pädagogischer Orientierung wer<strong>de</strong>n – wie Arnold/Gonon<br />

(2006, S. 79) referieren – bis heute mit Georg Kerschenste<strong>in</strong>er (1926) ›Spontaneität‹, ›Totalität‹, ›Betätigungsfreiheit‹,<br />

›Wachstumsbewusstse<strong>in</strong>‹ und ›Selbstprüfungsmöglichkeit‹ als Wirksamkeitskriterien angenommen.<br />

Diese Kategorie entsprechen <strong>in</strong> etwa <strong>de</strong>n Nutzungsfaktoren aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Schultheorie. (vgl. Kap. 3.5.2) Kerschenste<strong>in</strong>er<br />

maß jenen Arbeitshandlungen e<strong>in</strong>en »Bildungswert« zu, die durch stete Selbstprüfung »immer<br />

mehr zur sachlichen E<strong>in</strong>stellung« als Lernergebnis führen (Kerschenste<strong>in</strong>er 1926, S. 79, zitiert nach Arnold/<br />

Gonon 2006, S. 79). 34<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> tatsächlichen <strong>Effekte</strong> und Wirkungen beruflicher Bildung <strong>in</strong>teressieren gegenwärtig über dieses<br />

bildungstheoretische Paradigma h<strong>in</strong>aus wie <strong>in</strong> allen erziehungswissenschaftlichen Teildiszipl<strong>in</strong>en die messbaren<br />

Lernwirkungen, vor allem diejenigen, die von handlungsorientierten (neuen) ›Lernformen‹ <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Lernkulturen‹<br />

ausgehen. In diesem Zusammenhang wird, unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em im Rückgriff auf die pädagogischpsychologische<br />

Motivationstheorie sowie Interessentheorie nach Prenzel und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en davon ausgegangen, dass<br />

die Aktivierung <strong>in</strong>dividueller Lernmotivationen und -<strong>in</strong>teressen (wie z.B. im Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> Handlungsorientierung)<br />

Lernprozesse bestmöglich unterstützen. Gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> bildungstheoretischen Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit<br />

Nutzen und Wirkungen beruflicher Bildung, die <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> ›realistischen<br />

Wen<strong>de</strong>‹ und <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussionen um die Humanisierung von Arbeit und (zusammenfassend vgl. Fleige<br />

2011b, S. 35; Olbrich 2001) e<strong>in</strong>e vorerst letzte Blütezeit erlebte, sche<strong>in</strong>t <strong><strong>de</strong>r</strong> gegenwärtige Diskurs von e<strong>in</strong>er<br />

fundierten theoretischen Debatte um Verwertungen und Nutzen entkoppelt zu se<strong>in</strong>. Dieses Faktum überrascht,<br />

da die Überlegungen zu ›Kompetenzen‹, ›Performanz‹, ›Schlüsselqualifikationen‹ und ›Employability‹ 35 etc. <strong>in</strong>haltlich<br />

stark an Nutzenvorstellungen anschließen. Demgegenüber wird häufig <strong>in</strong> bildungsökonomischer Logik<br />

argumentiert (vgl. Kap. 3.1 und Bank 2005, 2010), wobei die Suche <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsökonomie nach Erklärungsansätzen<br />

für nicht-rationales Han<strong>de</strong>ln nicht an <strong>de</strong>n pädagogischen Diskurs anschlussfähig gemacht wird. Das heißt<br />

letztlich auch, dass die Wirkungen von Bildung für <strong>de</strong>n Aufbau von Handlungskompetenz und ihre ›Prozessvariablen‹<br />

»trotz Literaturfülle nicht substanziell« aus<strong>in</strong>terpretiert s<strong>in</strong>d. (vgl. Robak 2010, S. 24)<br />

Auch die Figur <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachhaltigkeit von Bildung, Wissen und Lernen im beruflichen Bereich wird gegenwärtig<br />

mit Bezug zur Erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nis <strong><strong>de</strong>r</strong> Anpassung von Kenntnissen und Fähigkeiten über die Lebensspanne diskutiert.<br />

(vgl. z.B. Arnold/Gonon 2006, S. 202) Das Gelernte erweist sich als nicht per se nachhaltig und wird somit zum<br />

Problem für die Auswahl von Inhalten und die mikrodidaktische Strukturierung von Lehr-Lern-Prozessen. Immer<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> wird <strong>in</strong> diesem Diskurs gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, überfachliche und metakognitive Fähigkeiten bzw. »extrafunktionale<br />

bzw. außerfachliche Fertigkeiten und Kenntnisse« (ebd.) zu tra<strong>in</strong>ieren. 36 Es fehlt e<strong>in</strong> Diskurs über nachhaltige<br />

›Kompetenzen‹, ›Performanz‹, ›Schlüsselqualifikationen‹ und ›Employability‹ im Lichte <strong>de</strong>s bildungstheoretischen<br />

Topos <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Nützlichkeit‹ beruflicher Bildung. Hier wären auch Bezüge zu <strong>de</strong>n gesellschaftspolitisch<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 19


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

begrün<strong>de</strong>ten Bildungszielen ›Beruflichkeit‹ und ›Fachlichkeit‹ bzw. zum biographietheoretischen Topos »erwerbsbiographischer<br />

Gestaltungskompetenz« (Hendrich 2004, S. 264; zitiert nach Kraus 2005, S. 579) möglich.<br />

3.5.4 Erwachsenen- und Weiterbildung<br />

Die Weiterbildungsforschung schließt <strong>in</strong> ihren term<strong>in</strong>ologischen Aus<strong>de</strong>utungen und Verwendungen an die <strong>in</strong><br />

dieser Arbeit behan<strong>de</strong>lten <strong>Evaluationsbegriffe</strong> und die rezipierten Wissenschaften und erziehungswissenschaftlichen<br />

Teildiszipl<strong>in</strong>en an, zeigt aber auch eigene Kategorienbildungen, die sich aus ihrem beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Gegenstand,<br />

d.h. ihrer curricularen und <strong>in</strong>stitutionellen Flexibilität und <strong>de</strong>n beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Adressat(<strong>in</strong>n)en ergeben. Zwar<br />

können und sollten <strong>in</strong>dividuelle und ökonomische Interessen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsforschung gleichermaßen<br />

bedient wer<strong>de</strong>n. Doch s<strong>in</strong>d dabei immer zwei Strukturfaktoren zu be<strong>de</strong>nken:<br />

1. dass sich die Teilnehmen<strong>de</strong>n die vorhan<strong>de</strong>nen Bildungsangebote <strong>in</strong>dividuell rekonstruieren und produktiv<br />

aneignen (vgl. Spreen 2004, S. 31; Fleige 2011c) und sich dabei – nach wie vor – überwiegend<br />

freiwillig zur Teilnahme entschei<strong>de</strong>n;<br />

2. dass nach wie vor Programmsegmente wie die kulturelle Bildung und die Gesundheitsbildung nicht o-<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht primär verwertungsbezogen s<strong>in</strong>d bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong>en Verwertungsbezug sich primär auf die Lebenswelt<br />

richtet.<br />

In dieser Gemengelage sollte e<strong>in</strong>e erwachsenenpädagogische Erforschung von ›Weiterbildungsnutzen‹, ›-<br />

wirkungen‹, ›-wirksamkeit, ›-effekten‹ und ›-nachhaltigkeit‹ (bzw. zur Erlangung von Evi<strong>de</strong>nz <strong>in</strong> diesem Bereich)<br />

quantitative und qualitative Ansätze verschränken, um Nutzen und Wirkungen zu i<strong>de</strong>ntifizieren und Evi<strong>de</strong>nz<br />

– jenseits e<strong>in</strong>es formallogischen Beweises – zu erzeugen. (vgl. Bo<strong>de</strong>nhöfer 2004; Reischmann 2004) E<strong>in</strong>e<br />

realistische E<strong>in</strong>schätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungen bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsfähigkeit von Instrumenten, Programmen und weiterbildungspolitischen<br />

Maßnahmen sollte ebenfalls angestrebt wer<strong>de</strong>n. (vgl. ebd., S. 36) 37 E<strong>in</strong> solches Forschungsanliegen<br />

nimmt se<strong>in</strong>en Ausgangspunkt bei theoretisch fundierten, diszipl<strong>in</strong>spezifischen Begrifflichkeiten<br />

und Indikatoren:<br />

Neben <strong>in</strong>dividuellen berufsfeldspezifischen Nutzungen beruflichen Lernens wie Handlungskompetenzentwicklung,<br />

Aufstieg/Gratifikation o<strong><strong>de</strong>r</strong> Employability s<strong>in</strong>d auch die überfachliche und außerberufliche Kompetenzentwicklung<br />

anzunehmen, (vgl. Fleige 2011a) Kompetenzentwicklungs<strong>in</strong>strumente und Zertifikatssysteme<br />

s<strong>in</strong>d bereits weit ausdifferenziert (vgl. Kraus 2005; Gnahs 2007; Käppl<strong>in</strong>ger 2007; Robak 2010; Dehnbostel<br />

2008; Arnold/Pätzold 2009, S. 656) und zugleich mit <strong>de</strong>m im Herbst 2010 ergangenen Vorschlag e<strong>in</strong>es DQR<br />

auf e<strong>in</strong>en Weg <strong><strong>de</strong>r</strong> Standardisierung gebracht.<br />

»Der ›Nutzen‹ ist e<strong>in</strong>e Kategorie, die auf Ziele und Funktionen von Lernen sowie auf Erwartungen an Lernergebnisse und<br />

ihre Verwertung h<strong>in</strong><strong>de</strong>utet (vgl. schon Schulenberg/Loeber/Loeber-Pautsch/Prühl 1978; Bar<strong>de</strong>leben u.a. 1996, Reischmann<br />

2003; Strauch 2008). Häufig geht es dabei um funktionales (Fach-)Wissen und (daraus resultieren<strong>de</strong>) Handlungskompetenzen,<br />

die für e<strong>in</strong>en bestimmten Zweck erworben wer<strong>de</strong>n sollen. Die Perspektive <strong>de</strong>s ‚Nutzens‘ war lange primär auf berufliches<br />

Lernen bezogen, gew<strong>in</strong>nt aber zunehmend zum Beispiel im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Fortbildung von Ehrenamtlichen o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit<br />

Blick auf die Entwicklung von Lebensführungskompetenzen an Kontur.« (vgl. Fleige 2011a, o.S.)<br />

Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>en selbst im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Weiterbildung die Nutzenauslegungen und von ihnen<br />

abhängige Weiterbildungsentscheidungen weniger str<strong>in</strong>gent und rational getroffen zu wer<strong>de</strong>n, als auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis<br />

bildungsökonomischer bzw. humankapitaltheoretischer Konzepte vermutet wer<strong>de</strong>n kann. Hierauf wur<strong>de</strong> <strong>in</strong> Kap.<br />

3.1.1 bereits h<strong>in</strong>gewiesen. In <strong>de</strong>n erwachsenenpädagogischen Ansätzen zur betrieblichen Weiterbildung wird<br />

gleichwohl unter <strong>de</strong>mokratischen Bed<strong>in</strong>gungen berechtigterweise die Verb<strong>in</strong>dung von <strong>in</strong>dividueller Perspektive<br />

und Organisationsperspektive als nutzenstiftend angesehen. (vgl. Schmidt-Lauff 1999, S. 56 ff., 73-78) Zu vermei<strong>de</strong>n<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs die e<strong>in</strong>seitige Übernahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebsperspektive. Dazu ist es notwendig, die Gra<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verhältnisbestimmung von betrieblicher und pädagogischer Vernunft und die zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong> Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunft<br />

zu diskutieren. (vgl. Behr<strong>in</strong>ger/Kampmann/Käppl<strong>in</strong>ger 2009; Dörner 2008) Die Praxis hat dabei im Interesse<br />

e<strong>in</strong>er nützlichen Kompetenzentwicklung die Lernformen im Betrieb – ähnlich <strong><strong>de</strong>r</strong> bereits erwähnten Zertifikatssysteme<br />

– bereits weit ausdifferenziert. (vgl. Robak 2010, Dehnbostel 2008) Sie hat sie zum Teil mit Unterstützung<br />

von passgenauer Begleitforschung und Evaluation e<strong>in</strong>geführt. Welche <strong>Effekte</strong>, Wirkungen und<br />

Nachhaltigkeit vom betrieblichen Lenen für Individuen, Betriebe und vielleicht sogar die Gesellschaft aber tatsächlich<br />

ausgehen, ist substanziell und längsschnittlich kaum erforscht. (vgl. Rowold 2008; Paschen 2009) Auch<br />

aus diesem Grund s<strong>in</strong>d die betrieblichen Weiterbildungsbedarfe, wie <strong>in</strong> Kapitel 3.1 festgestellt, so schwer prognostizierbar.<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 20


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Für die allgeme<strong>in</strong>e, öffentliche Erwachsenenbildung ist gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Bildung von e<strong>in</strong>er Verschränkung<br />

von Vorstellungen e<strong>in</strong>es nutzenunabhängigen Mehrwertes von Bildung bei gleichzeitigem Verwertungs<strong>in</strong>teresse<br />

auch an kultureller Bildung, Gesundheitsbildung, Sprachen und so weiter für kulturelle<br />

Teilhabe (Spreen 2004, S. 34) und Lebensführungskompetenz auszugehen. Maßstäbe auch für e<strong>in</strong>e nutzenorientierte<br />

Planung, Konzeption und situative Gestaltung <strong>in</strong> diesem Bereich s<strong>in</strong>d die Be<strong>de</strong>utsamkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Lerngegenstän<strong>de</strong><br />

und das breit gefächerte thematische Interesse an Weiterbildung. (vgl. Fleige 2011b) E<strong>in</strong>e Unterstützungsfunktion<br />

kommt dabei <strong>de</strong>n Trägern und Institutionalformen mit ihren jeweiligen Lernkulturen zu. (vgl. Fleige<br />

2011a) So macht die VHS, als Institution <strong><strong>de</strong>r</strong> Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne, e<strong>in</strong> breites Angebot, das ausdifferenziert von <strong>de</strong>n Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

genutzt wird. Es besteht e<strong>in</strong> Forschungs<strong>de</strong>si<strong><strong>de</strong>r</strong>at über tatsächliche Nutzen- und Entscheidungsvorgänge<br />

bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnahme <strong>in</strong> diesem Anbieterbereich. (vgl. Gieseke 2008) Die Kirchen vermitteln e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />

Orientierung. (vgl. EKD 1997) Gera<strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> kirchlichen Weiterbildung sche<strong>in</strong>t aber e<strong>in</strong> vielfältiger Nutzen<br />

von Bildung vorzuliegen, wie Teilnehmen<strong>de</strong>nbefragungen und Lernkulturanalysen belegen. (vgl. Reischmann<br />

2004, S. 42; Fleige 2011b) Auch für an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Träger und Institutionalformen ließen sich hier entsprechen<strong>de</strong> Beispiele<br />

anführen.<br />

Dabei sche<strong>in</strong>t aus Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmen<strong>de</strong>n trotz knapper Ressourcen weniger die ökonomische Konnotation<br />

›Gew<strong>in</strong>n‹ als vielmehr die soziologische Konnotation ›Vorteil‹ bzw. ›Ergebnis‹ – ohne dass primär e<strong>in</strong>e Konkurrenzsituation<br />

angesprochen wäre – mitzuschw<strong>in</strong>gen. Zum Teil geht es auch schlicht um die Nutzungen, also<br />

Verwertungen von Wissen und Kompetenzen (›Was br<strong>in</strong>gt mir das, wo und wie kann ich es anwen<strong>de</strong>n um x zu<br />

erreichen?‹). (Vgl. Fleige 2011a; Gieseke 2008; Barz 2010, S. 146 ff.)<br />

Diese berechtigte Verwertungs- und Ergebnisorientierung lebenslangen Lernens ergibt sich vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund<br />

beschleunigter Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung und <strong><strong>de</strong>r</strong> mit ihr verbun<strong>de</strong>nen großen Umwälzungen. Da grundlegend davon<br />

auszugehen ist, dass lebenslanges Lernen <strong>in</strong>zwischen als <strong>No</strong>rm für alle Bevölkerungsgruppen gilt (Gieseke<br />

2007, 2008; vgl. auch Arnold/Pätzold 2009, S. 660; Hof 2009), ist es Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsforschung,<br />

hier entsprechen<strong>de</strong> Konzepte zur Verfügung zu stellen. Entsprechend schlägt Schüßler (2004) e<strong>in</strong>e regelrechte<br />

»Verwendungsforschung« (ebd., S. 47) anstelle e<strong>in</strong>er herkömmlichen Wirkungsforschung, vor. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d<br />

dabei über die oben benannten verschie<strong>de</strong>nen Lern<strong>in</strong>halte h<strong>in</strong>aus auch verschie<strong>de</strong>ne Strukturmerkmale von<br />

›Nutzen‹ be<strong>de</strong>utsam: ökonomisch engere und biographisch offenere, <strong>in</strong>tendierte und nicht <strong>in</strong>tendierte, direkte<br />

und <strong>in</strong>direkte Nutzungen/Wirkungen/<strong>Effekte</strong> sowie erwartete Nutzenvorstellungen und nachträgliche Nutzenbewertungen<br />

respektive tatsächliche Wirkungen bzw. <strong>Effekte</strong>. (vgl. zusammenfassend und theoretischkonzeptionell:<br />

Gieseke 2008, S. 84 ff.; Fleige 2011a)<br />

International ist e<strong>in</strong>e Vielzahl von Studien vorgelegt wor<strong>de</strong>n, auf <strong><strong>de</strong>r</strong>en Basis <strong>in</strong>dividuelle, betriebliche und<br />

gesellschaftliche positive Wirkungen und <strong>Effekte</strong> von lebenslangem Lernen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

(vgl. Hosk<strong>in</strong>s/Cartwright/Schoof 2010, S. 16) E<strong>in</strong> bekanntes Beispiel ist die vor 10 Jahren erschienene Studie<br />

Mo<strong>de</strong>ll<strong>in</strong>g and Measur<strong>in</strong>g the Wi<strong><strong>de</strong>r</strong> Benefits of Learn<strong>in</strong>g (vgl. Schuller/Bynner/Green 1999), die <strong>in</strong> Deutschland<br />

zu e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>de</strong>n Rezeption geführt hat und weiterh<strong>in</strong> führt, z.B. unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>s zivilgesellschaftlichen<br />

Lernens und <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung von Sozialität und Geme<strong>in</strong>wohl. (vgl. z.B. Alheit 2001; Herzberg<br />

2006) Dieser Ansatz entspricht <strong><strong>de</strong>r</strong> im Kontext <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Politik zum lebenslangen Lernen verfolgten Strategie für<br />

Wachstum und sozialen Zusammenhalt.<br />

Zur E<strong>in</strong>schätzung struktureller <strong>Effekte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsbeteiligung im Rahmen von Bildungsökonomie und Bildungssoziologie<br />

h<strong>in</strong>zu kommt die bildungspolitische Setzung von Benchmarks auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> im Papier<br />

vorgestellten Indikatoren <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungsforschung. Die Chancen und Grenzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ableitung von Benchmarks<br />

aus Befun<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Beteiligungsforschung wer<strong>de</strong>n jedoch <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsforschung sehr kritisch diskutiert.<br />

Es wird darauf verwiesen, dass die Weiterbildungsbeteiligung an sich noch ke<strong>in</strong> belastbarer Indikator für <strong>de</strong>n<br />

Nutzen von Weiterbildung ist und weitergehend operationalisiert wer<strong>de</strong>n muss. (vgl. Hefler/Markowitsch 2009;<br />

Döbert u.a. 2009, S. 242 ff.) Steuerung auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis alle<strong>in</strong> von Kennzahlen, Indikatoren und Evaluationsergebnissen<br />

ist vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er theoretischen Beschäftigung mit Weiterbildungsnutzen und -wirkungen ersche<strong>in</strong>t<br />

nicht möglich, wobei die <strong>No</strong>twendigkeit von Expertiseleistung gleichzeitig e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig ist. (vgl. Füssel<br />

2009; Radtke 2009, S. 171 ff.) So ist und bleibt es für die Forschung be<strong>de</strong>utsam, zwischen Entstehungs-, Begründungs-<br />

und Verwertungszusammenhang, d.h. Nutzen und Nutzung <strong>de</strong>s zu generieren<strong>de</strong>n Wissens zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

(vgl. Ditton 2009, S. 132)<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>in</strong>dividueller Lernwirkungen ist auf e<strong>in</strong>e Fülle von neueren und älteren Untersuchungen zum<br />

Lernhan<strong>de</strong>ln Erwachsener zu verweisen, bei <strong>de</strong>nen Lernprozesse, Lernergebisse und pädagogische Lernunter-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 21


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

stützung betrachtet wer<strong>de</strong>n- (vgl. zusammenfassend Zeuner/Faulstich 2009, S. 59-81) Eigens benannt wer<strong>de</strong>n<br />

sollen hier noch zwei neuere Beiträge, die explizit <strong>de</strong>n Bezug zu ›Weiterbildungsnutzen‹, ›-wirkungen‹, ›-<br />

wirksamkeit, ›-effekten‹ und ›-nachhaltigkeit‹ herstellen. So präsentieren Käppl<strong>in</strong>ger (2010) und Dietel (2009)<br />

jeweils e<strong>in</strong> Mo<strong>de</strong>ll ausdifferenzierter Wirkungsdimensionen, welche sie auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis von Sekundärauswertung<br />

von Studien (Käppl<strong>in</strong>ger) und Praxisauswertungen zu spezifischen Beratungsangeboten (Dietel) belegen.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong>dividuelle Entscheidungs- und Wirkungsverläufe <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsberatung angenommen.<br />

Die Befun<strong>de</strong> belegen die <strong>No</strong>twendigkeit e<strong>in</strong>es ausdifferenzierten Professionswissens für die Beratung für die<br />

nachhaltige Unterstützung schwieriger Beratungs- und Lernentscheidungen. 38<br />

E<strong>in</strong>e nachhaltig angelegte Beratung geht über <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> fortlaufen<strong>de</strong>n Begleitung zur Erzielung von<br />

Lernwirkungen im S<strong>in</strong>ne von Lern- und Verhaltensverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen. (vgl. Dehnbostel 2008; Meyer 2006)<br />

Schüßler (2001; 2004; 2007) unterschei<strong>de</strong>t h<strong>in</strong>sichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachhaltigkeit <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuellen Lernprozessen<br />

zunächst im <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itorischen S<strong>in</strong>n ›langanhalten<strong>de</strong> Wirkungen (dauerhafter Erwerb und Festigung von Wissen,<br />

Fähigkeiten, Fertigkeiten‹) von ›fortwähren<strong>de</strong>n Nutzungen (Leitbild pädagogischen Han<strong>de</strong>lns)‹. Zur Erzeugung<br />

langanhalten<strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungen schlägt sie e<strong>in</strong> materiales, handlungstheoretisches (vgl. Kap. 3.5.3) Lehr-Lern-<br />

Konzept vor (vgl. Schüßler 2001, S. 6), ebenso e<strong>in</strong>e Orientierung an Schlüsselqualifikationen und e<strong>in</strong> selbsttätiges,<br />

selbstorganisiertes Lernhan<strong>de</strong>ln, welches über die Autonomie <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernen<strong>de</strong>n Interesse, Be<strong>de</strong>utsamkeit und<br />

Involviertse<strong>in</strong> und damit langanhalten<strong>de</strong> Lernwirkungen sichern soll. (vgl. ebd., S. 3, 13 ff.) Dabei s<strong>in</strong>d nach<br />

Schüßler die <strong>in</strong> diesem Papier mehrfach beschriebenen Wirkungsgrenzen <strong>de</strong>s Lernens zu beachten. Im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es – aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernpsychologie entlehnten – Lerntransfers soll das Angeeignete <strong>de</strong>n gesamten Entwicklungsprozess,<br />

und nicht nur Behaltensleistung im Bereich von Vorratswissen o<strong><strong>de</strong>r</strong> unmittelbaren Wissensanwendungen,<br />

betreffen. (vgl. ebd., S. 19 ff.)<br />

Dietel (2009) hat das erwachsenenpädagogische Verständnis von Nachhaltigkeit für die Weiterbildungsberatung<br />

weiterentwickelt. Ihrem Verständnis nach erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t e<strong>in</strong>e nachhaltige Weiterbildungsberatung die Orientierung<br />

an – durch die Beratung schrittweise zu steigern<strong>de</strong>n – Eigenressourcen zur Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Bildungs- und<br />

Erwerbsbiographie sowie <strong>de</strong>s Entscheidungshan<strong>de</strong>lns. Hierbei spielt auch die geschickte Nutzung un<strong>in</strong>tendierter<br />

Wirkungen und <strong>Effekte</strong> e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Diese können beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zuvor nicht angestrebten,<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> eigentlichen Entscheidungssituation (z.B. Bewerbungssituation, Wahl e<strong>in</strong>er Anpassungs- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Aufstiegsfortbildung)<br />

nur mittelbar <strong>in</strong> Beziehung stehen<strong>de</strong>n Handlungsmusterüberschreitung o<strong><strong>de</strong>r</strong> -erweiterung liegen.<br />

Weiterbildungswirkungen müssen daher dynamisch-biographisch aufgefasst wer<strong>de</strong>n, und ihre Unterstützung<br />

muss die Eigenzeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernen<strong>de</strong>n berücksichtigen. (vgl. Dietel 2009, S. 33 ff.)<br />

Entsprechend dieser Befun<strong>de</strong> von Dietel s<strong>in</strong>d für <strong>de</strong>n Zusammenhang von Bildungsnutzen, Wirkungen, <strong>Effekte</strong>n<br />

und Lernentscheidungen neben <strong>de</strong>n Vorstellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Psychologie und Lerntheorie (Kognitionen,<br />

Motivationen, Interessen, vgl. auch Grotlüschen 2010) bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsökonomie (rationale Entscheidung)<br />

<strong>in</strong> Zukunft viel stärker auch Emotionstheorien erkenntnisleitend heranzuziehen. (vgl. Gieseke 2007) Sie<br />

verweisen auf die biographische Dimension und die Beziehungsdimension von Lernen und können offenkundige<br />

Entscheidungsprobleme bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsteilnahme erklären helfen. Wissen und Reflexivität wirken<br />

dabei unterstützend. (vgl. Fleige 2011a) Dabei wäre davon auszugehen, dass Wissen und Reflexivität selbst zu<br />

verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Lernentscheidungen führen können. (vgl. Fleige 2011a; Dehnbostel 2008, S. 80 ff.) Zusätzlich zu<br />

diesen Erwägungen wären für die Erklärung von Lernentscheidungen bildungssoziologische Befun<strong>de</strong> bzw. Befun<strong>de</strong><br />

zu Herkunftseffekten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsbeteiligung (vgl. Jablonka 2009, S. 60) im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten<br />

heuristischen Mo<strong>de</strong>lls <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzenforschung heranzuziehen.<br />

3.6 Synopse und vergleichen<strong>de</strong> Diskussion <strong><strong>de</strong>r</strong> Zugänge und Begriffe<br />

Die herausgearbeiteten Unterschie<strong>de</strong> können noch e<strong>in</strong>mal synoptisch dargestellt wer<strong>de</strong>n, wobei <strong><strong>de</strong>r</strong> Fokus auf<br />

diszipl<strong>in</strong>är charakteristischen Begriffsverwendungen liegt:<br />

Begriff Def<strong>in</strong>ition nach diszipl<strong>in</strong>ären Zugängen Verwendungen (beispielhaft)<br />

Nutzen<br />

Erziehungswissenschaft:<br />

Bildungsziel, Funktionen und Wert von Bildung<br />

Persönlichkeitsbildung vs. berufliche Verwertung<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 22


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Didaktische Pr<strong>in</strong>zipien<br />

Ökonomie und Bildungsökonomie:<br />

Wert e<strong>in</strong>e Gutes zur Bedürfnisbefriedigung,<br />

Präferenz<br />

Soziologie und Bildungssoziologie:<br />

Summe <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteile, die jeman<strong>de</strong>n aus ihrem/se<strong>in</strong>en<br />

Verhalten entstehen<br />

Erwachsenenbildung und Weiterbildung:<br />

Verwertungen und Vorteilen von Weiterbildungsteilnahme<br />

und Lernen; Erlangung von<br />

Handlungskompetenz zur Bewältigung von<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeits- und Lebenswelt,<br />

Mehrwert <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> allgeme<strong>in</strong>en Bildung<br />

Handlungsorientierung<br />

Bewertung von Streben nach knappen privaten<br />

Gütern vs. Wohlfahrt im Abgleich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahlungsbereitschaft;<br />

meriotrisches Bildungsgut im Abgleich mit <strong>de</strong>m<br />

Ertrag von Bildungs<strong>in</strong>vestitionen;<br />

Bildungsrendite/Human-Ressource/Management<br />

(Selbst-)Rationalisierungsprozesse<br />

Ökonomisch engere und biographisch offenere,<br />

<strong>in</strong>tendierte und nicht <strong>in</strong>tendierte, direkte und <strong>in</strong>direkte<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> erwartete und nachträgliche Nutzenvorstellungen<br />

im Mehrebenensystem <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Weiterbildung und differenziert nach allgeme<strong>in</strong>er<br />

und beruflich-betrieblicher Weiterbildung<br />

Wirkungen<br />

Erziehungswissenschaft:<br />

Lern- und Verhaltensverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

Psychologie und pädagogische Psychologie:<br />

Handlungsbee<strong>in</strong>flussung und Lernwirkungen<br />

durch externe Faktoren, z.B. Kostenübernahme<br />

für Weiterbildung<br />

Erwachsenenbildung und Weiterbildung:<br />

Lern- und Verhaltensverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

Wissens- und Kompetenzaufbau und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Anwendung,<br />

auch im gesellschaftlichen Kontext<br />

Private und öffentliche Wirkungen, direkt und<br />

<strong>in</strong>direkt, I<strong>de</strong>ntifizierung von Wirkfaktoren zur<br />

Optimierung von Lehr-Lern-Situationen<br />

Wissens- und Kompetenzaufbau und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Anwendung;<br />

Teilnahmeentscheidungen<br />

Bildsamkeit, Selbsttätigkeit/Aktivität, Spontaneität<br />

Wirksamkeit<br />

<strong>Effekte</strong><br />

Erziehungswissenschaft:<br />

E<strong>in</strong>fluss pädagogischer Pr<strong>in</strong>zipien<br />

Soziologie und Bildungssoziologie:<br />

Zugeschriebene, verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong> Kraft<br />

Politikwissenschaft:<br />

Bezug von Gelerntem auf Erwartungshaltung<br />

Ökonomie und Bildungsökonomie:<br />

Externe <strong>Effekte</strong><br />

Berufliche Anpassung, Aufstieg, Verbleib,<br />

Employability<br />

Gesellschaftliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

Systemeffektivität, Benchmark<strong>in</strong>g<br />

Bee<strong>in</strong>flussungen zwischen Wirtschaftsakteuren<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 23


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Soziologie und Bildungssoziologie:<br />

Strukturelle <strong>Effekte</strong><br />

Psychologie und pädagogische Psychologie:<br />

E<strong>in</strong>flüsse; Evaluation von Maßnahmen<br />

Strukturelle <strong>Effekte</strong>, etwa sozialstrukturelle Faktoren<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsteilnahme und von<br />

Weiterbildungsteilnahme auf Individuen, Betriebe<br />

und Gesellschaft; Effektivität und Effizienz;<br />

Inklusion und Exklusion; nicht <strong>in</strong>tendierte<br />

<strong>Effekte</strong><br />

Benchmarks und Bildungssystemsteuerung<br />

E<strong>in</strong>wirkungen von Lehren auf Lernprozesse;<br />

Lernwirkungen im Lebenslauf<br />

Evi<strong>de</strong>nz<br />

Erziehungswissenschaft:<br />

Experimentell fundierte und geprüfte Erwartung<br />

an pädagogisches Han<strong>de</strong>ln<br />

Soziologie und Bildungssoziologie:<br />

Empiriegestütztheit<br />

Psychologie und pädagogische Psychologie:<br />

Aussagebasis zur Beschreibung sozialer Phänomene<br />

Nachhaltigkeit<br />

Augensche<strong>in</strong>lichkeit von Verhalten<br />

Mediz<strong>in</strong>: Zusammenschau mediz<strong>in</strong>ischer Erkenntnisse<br />

und therapeutischer Erfahrungen<br />

zur Bewertung von Fällen<br />

Erziehungswissenschaft:<br />

Dauerhafte Lernwirkungen bzw. -effekte<br />

Ökonomie und Bildungsökonomie:<br />

E<strong>in</strong>klang von Nutzung und Aufwendungen<br />

Soziologie und Bildungssoziologie:<br />

Susta<strong>in</strong>ability<br />

Politikwissenschaft:<br />

Nachhaltige (ökologische) Entwicklung<br />

Erwachsenenbildung und Weiterbildung<br />

Erwerb von Eigenressourcen im Bezug auf<br />

die Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Bildungs- und Erwerbsbiographie;<br />

Steigerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidungsfähigkeit<br />

Langanhalten<strong><strong>de</strong>r</strong> Wissens- und Kompetenzaufbau,<br />

Selbststeuerung<br />

Verwendung von Ressourcen im H<strong>in</strong>blick auf<br />

Wirkungen<br />

Generationengerechtigkeit<br />

Lern- und Weiterbildungsberatung und alle<br />

Formen von Kompetenzaufbau<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 24


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

4. Schlussfolgerungen für Begriffsverwendungen im ›<strong>Effekte</strong>‹-Projekt<br />

Die vorliegen<strong>de</strong>n Ausführungen haben unterschiedliche Begriffsverständnisse und -verwendungen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Evaluationsbegriffe</strong><br />

›<strong>Effekte</strong>‹, ›Wirkungen‹, ›Wirksamkeit‹, ›Nutzen‹, ›Evi<strong>de</strong>nz‹ und ›Nachhaltigkeit‹ <strong>in</strong> <strong>de</strong>n mit Weiterbildungsforschung<br />

befassten bzw. ihr zuarbeiten<strong>de</strong>n Diszipl<strong>in</strong>en erbracht. Dabei wur<strong>de</strong>n sowohl auf die Verwendung<br />

<strong>in</strong> Evaluationsstudien an sich als auch die <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itorischen Grundlagen herausgearbeitet. Die Verwendungen<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>zelnen Diszipl<strong>in</strong>en gehen zum Teil <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> über. Gleichzeitig zeigen sich spezifische Betonungen,<br />

wie etwa ›<strong>Effekte</strong>‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Soziologie, ›Wirkungen‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychologie und ›Nutzen‹ <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie.<br />

Interessanterweise pflegen auch die unterschiedlichen erziehungswissenschaftlichen Diszipl<strong>in</strong>en unterschiedliche<br />

Verwendungen, die nicht unbed<strong>in</strong>gt immer im Diskurs kenntlich s<strong>in</strong>d. Durch e<strong>in</strong>e differenzierte Darstellung<br />

können aber Überlappungen, wechselseitige Bee<strong>in</strong>flussungen und diszipl<strong>in</strong>äre Eigenleistungen aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

E<strong>in</strong>e erziehungswissenschaftliche und beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s e<strong>in</strong>e erwachsenenbildungswissenschaftliche Evaluationsforschung<br />

sollte die aufgezeigten (<strong>in</strong>ter-)diszipl<strong>in</strong>ären Perspektiven <strong>in</strong>tensiv heuristisch nutzen, aber auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

diszipl<strong>in</strong>spezifischen Weise weiterführen. Dies gilt für Evaluationen <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungspraxis ebenso wie für<br />

Evaluationen <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungs-För<strong><strong>de</strong>r</strong>praxis. Hierzu lassen sich aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Synopse noch e<strong>in</strong>ige Vorschläge<br />

schlussfolgern:<br />

Insgesamt sollten Evaluationen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildungsforschung auf ausbalancierte Verwendungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kernbegriffe<br />

›Wirkungen‹, ›<strong>Effekte</strong>‹, ›Nutzen‹ und ›Nachhaltigkeit‹ ausgerichtet se<strong>in</strong>, welche <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Wissenschaften als<br />

die be<strong>de</strong>utsamen Kernbegriffe von Evaluationen ersche<strong>in</strong>en und zugleich e<strong>in</strong>e hohe Anschlussfähigkeit für Prozesse<br />

<strong>de</strong>s Lehrens und Lernens mit Bezug zur Mikro-, <strong><strong>de</strong>r</strong> Meso- und Makroebene lebenslangen Lernens besitzen.<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>är <strong>in</strong>teressante Anschlüsse ergeben sich für die Begriffe ›Wirkungen‹, ›Nutzen‹ und ›Nachhaltigkeit‹<br />

vor allem aus <strong>de</strong>n Erziehungs- und Politikwissenschaft und <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomie mit ihren Subdiszipl<strong>in</strong>en:<br />

(dauerhafte) Lern- und Verhaltensverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen und ihre positiven Auswirkungen im Lebenslauf, im Betrieb<br />

und <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft (Wirkungen/<strong>Effekte</strong> und Nachhaltigkeit) sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Wert und <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteil, d.h. <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen,<br />

<strong>de</strong>n Weiterbildung für Individuum, Betriebe und Gesellschaft hat – dies alles s<strong>in</strong>d für die Weiterbildungsforschung<br />

relevante Aspekte. Für <strong>de</strong>n Begriff ›<strong>Effekte</strong>‹ kann auf die Soziologie und ihr Verständnis von ›strukturellen<br />

<strong>Effekte</strong>n‹ zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n: etwa im H<strong>in</strong>blick auf sozialstrukturelle Faktoren <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnahme an<br />

Weiterbildung, auf die Auswirkungen von Weiterbildungsteilnahme auf gesellschaftliche Entwicklungen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

von För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen auf die Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsbeteiligung. Die Vorstellung e<strong>in</strong>er Nachvollziehbarkeit<br />

und Erfassbarkeit von <strong>Effekte</strong>n entspricht dabei <strong><strong>de</strong>r</strong> an das <strong>Effekte</strong>-Projekt gestellten Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung e<strong>in</strong>er<br />

auch quantitativen Erfassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkungen von Weiterbildungsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung. Im Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> für das Forschungs<strong>projekt</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong>teressanten Begriffe ›Wirkungen‹ und ›<strong>Effekte</strong>‹ ist dabei anzumerken, dass sich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> ›<strong>Effekte</strong>‹ sicherlich am ehesten auf alle drei Ebenen von Weiterbildung beziehen lässt, während <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Wirkungen‹ etwas mehr zur Mikroebene von Weiterbildung tendiert.<br />

Bei e<strong>in</strong>em quantitativen Vorgehen wären die wie<strong><strong>de</strong>r</strong> wichtiger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorstellungen e<strong>in</strong>er Evi<strong>de</strong>nzbasierung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Forschung zu befriedigen, um anschlussfähig an die Diskurse zu bleiben. Zugleich weist aber gera<strong>de</strong><br />

die mediz<strong>in</strong>ische Forschung, aus <strong><strong>de</strong>r</strong> dieser Begriff ursprünglich stammt, e<strong>in</strong>en Weg zu e<strong>in</strong>er nicht nur auf Messung,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch auf Expertene<strong>in</strong>schätzung – also <strong>in</strong> gewisser Weise auf qualitativen Verfahren – beruhen<strong>de</strong>n<br />

Bewertung von Sachverhalten. Denn Lernwirkungen und Lernprozesse können aus pädagogischer Sicht nicht<br />

ausschließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en streng überprüfen<strong>de</strong>n, diagnostischen S<strong>in</strong>n behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, wie er eher aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pädagogischen Psychologie bekannt ist. Erwachsenenpädagogische Evaluation sollte also quantitative und qualitative<br />

Daten verschränken, um <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirklichkeit <strong>in</strong>terpretativ nahezukommen und sie zugleich empirisch zu belegen.<br />

(vgl. Bo<strong>de</strong>nhöfer 2004)<br />

Zu beachten ist <strong>in</strong>sgesamt die Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s von Weiterbildung bzw. Weiterbildungsforschung:<br />

die curriculare und <strong>in</strong>stitutionelle Flexibilität, die die größtmögliche Spannbreite von Evaluationsgegenstän<strong>de</strong>n<br />

nach sich zieht und ohne e<strong>in</strong>en qualitativen Kern nicht auskommt. Zuvor<strong><strong>de</strong>r</strong>st bedarf es <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterscheidung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Perspektiven von Individuum, Institution und Gesellschaft, wie es bereits das Arbeitspapier <strong>No</strong> 1<br />

von Bernd Käppl<strong>in</strong>ger auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis e<strong>in</strong>es strukturbezogenen morphologischen Kastens zur Nutzenforschung<br />

ver<strong>de</strong>utlicht. (vgl. Käppl<strong>in</strong>ger 2011) Be<strong>de</strong>utsam ist dabei auch e<strong>in</strong> zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>s Verständnis <strong>de</strong>s Zusammenhangs<br />

von Teilnehmen<strong>de</strong>n, Institutionen und Programmen im Wechselspiel von Angebot, Nachfrage und<br />

subjektiver Be<strong>de</strong>utsamkeit von Lerngegenstän<strong>de</strong>n. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Konsequenz ist zu differenzieren <strong>in</strong> objektive und sub-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 25


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

jektive, ökonomische und nicht nicht-ökonomische Nutzenauslegungen sowie <strong>in</strong>tendierte und un<strong>in</strong>tendierte und<br />

direkte und <strong>in</strong>direkte Wirkungen und <strong>Effekte</strong>. (vgl. auch Fleige 2011a; Gieseke 2008) Dabei zeigen bisherige<br />

Forschungen, dass Weiterbildungsentscheidungen nicht kausalen Begründungsketten folgen. Für die Perspektive<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Unternehmen ist auf die von Heuer (2010) beschriebene nicht-l<strong>in</strong>eare, nicht durchrationalisierte Entscheidungsstruktur<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Weiterbildung zu verweisen, für die Perspektive <strong><strong>de</strong>r</strong> Individuen auf die<br />

biographische Be<strong>de</strong>utsamkeit und das Anschlusslernen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidung für und Verwertung von Lernen und<br />

Bildung.<br />

Metho<strong>de</strong>nkritisch kann abschließend angemerkt wer<strong>de</strong>n, dass Wirkungen und <strong>Effekte</strong> sich generell nur schwer<br />

beschreiben lassen und Wirkfaktoren nur schwer isoliert bzw. monokausal erfassbar s<strong>in</strong>d. Dies gilt für <strong>de</strong>n Bildungsprozess<br />

selbst wie für die Inhalte von Bildung wie für die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Weiterbildung. Für <strong>de</strong>n Erkenntnisprozess<br />

<strong>de</strong>s <strong>Effekte</strong>-Projektes wird es darauf ankommen, Indikatoren auszu<strong>de</strong>f<strong>in</strong>ieren und für qualitative und<br />

quantitative Erhebungsschleifen zu operationalisieren. Für das bildungspolitische Anliegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Steuerung von<br />

Weiterbildung reicht dieses aber noch nicht aus, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>Effekte</strong> und Wirkungen von För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung wer<strong>de</strong>n nur<br />

dann nachhaltig se<strong>in</strong>, wenn F<strong>in</strong>anzierung verstetigt ist. Dazu können <strong>in</strong>dikatorengestützte Erkenntnisse über die<br />

<strong>Effekte</strong> von För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen Begründungen liefern.<br />

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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 26


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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 27


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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 28


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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 29


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

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Gre<strong>in</strong>ert, Wolf-Dietrich (2005): Berufliche Breitenausbildung <strong>in</strong> Europa. Die geschichtliche Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

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<strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong> England, Frankreich und Deutschland <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts<br />

(Ce<strong>de</strong>fop panorama series 114). Hrsg. vom CEDEFOP, Thessaloniki<br />

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Häcker, Hartmut/Stapf Kurt H. (Hrsg.) (1998): Dorsch Psychologisches Wörterbuch. 13. überarb. und erw.<br />

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Behr<strong>in</strong>ger, Frie<strong><strong>de</strong>r</strong>ike/Bol<strong><strong>de</strong>r</strong>, Axel/Kle<strong>in</strong>, Rosemarie/Reutter, Gerhard/Seiverth, Andreas (Hrsg.): Diskont<strong>in</strong>uierliche<br />

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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 30


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Heuer, Ulrike (2010): Betriebliche Weiterbildungsentscheidungen: Aushandlungsprozesse und Bildungscontroll<strong>in</strong>g.<br />

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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 31


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

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überarb. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n, S. 478<br />

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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 32


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

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Pütz, Helmut (2000): Bildungscontroll<strong>in</strong>g – e<strong>in</strong> Konzept zur Steuerung <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Weiterbildung? In: Bötel,<br />

Christ<strong>in</strong>a/Krekel, Elisabeth M. (Hrsg.): Bedarfsanalyse, Nutzenbewertung und Benchmark<strong>in</strong>g – Zentrale<br />

Elemente <strong>de</strong>s Bildungscontroll<strong>in</strong>gs. Hrsg. vom Bun<strong>de</strong>s<strong>in</strong>stitut für Berufsbildung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Generalsekretär. Bielefeld,<br />

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Pschychrembel Kl<strong>in</strong>isches Wörterbuch 2011. 262., neu bearb. u. erw. Aufl. (2011). Berl<strong>in</strong>/New York<br />

Rädiker, Stefan (2009): Professionelle Erfolgskontrolle: Wie beschreiben Weiterbildungsorganisationen ihre<br />

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Re<strong>in</strong>berg, Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>/Hummel, Markus (2007) Qualifikationsspezifische Arbeitslosigkeit im Jahr 2005 und die<br />

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Reutter, Gerhard/Käppl<strong>in</strong>ger, Bernd (2006): Transparenz und Akzeptanz wissenschaftlicher Begleitung im<br />

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Begleiten von Verbund<strong>projekt</strong>en. Quem-Report Heft 97, Berl<strong>in</strong>, S. 177-202<br />

Reutter, Gerhard/Ambos, Ingrid/Gnahs, Dieter, Dollhausen, Kar<strong>in</strong> (2006): Nutzen kompetenzför<strong><strong>de</strong>r</strong>licher Lernkonzepte.<br />

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Verfügbar unter: www.die-bonn.<strong>de</strong>/doks/reutter0701.pdf, abgerufen am 10.01.2011<br />

Rieß, Werner (2009): Bildung für nachhaltige Entwicklung. Theoretische Analysen und empirische Studien.<br />

Münster u.a.<br />

Rittershofer, Christian (2007): Lexikon Politik, Staat, Gesellschaft. München<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 33


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Roche Lexikon Mediz<strong>in</strong>. 5. Aufl. (2003). München u. Jena<br />

Robak, Steffi (2009): Kulturelle Aspekte von Lernkulturen <strong>in</strong> transnationalen Unternehmen unter Globalisierungsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

In: Gieseke, Wiltrud/Robak, Steffi/Wu, M<strong>in</strong>g-Lieh (Hrsg.): Transkulturelle Perspektiven<br />

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Robak, Steffi (2010): Verwerfungen im Schatten unternehmerischer Aktivierungspolitik. In: Hessische Blätter<br />

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Ropohl, Günter (1991): Technologische Bildung. In: Ders. (Hrsg.): Technologische Aufklärung. Beiträge zur<br />

Technikphilosophie. Frankfurt a. M., S. 216-237<br />

Rowold, Jens (2008): Evaluation und Transfersicherung betrieblicher Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Mo<strong>de</strong>lle, Metho<strong>de</strong>n, Befun<strong>de</strong>.<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Rosenbladt, Bernhard v. (2009): Vom ›Berichtssystem Weiterbildung‹ zum ›Adult Education Survey‹ – Aussagekräftige<br />

Indikatoren <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung? In: Tippelt, Rudolf (Hrsg.): Steuerung durch Indikatoren. Methodologische<br />

und theoretische Reflexionen zur <strong>de</strong>utschen und <strong>in</strong>ternationalen Bildungsberichterstattung.<br />

Vorstandsreihe <strong><strong>de</strong>r</strong> DGFE. Opla<strong>de</strong>n u. Farm<strong>in</strong>gton Hills, S. 119-135<br />

Rousseau, Jean-Jacque (1762): Émile o<strong><strong>de</strong>r</strong> Von <strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehung. München 1979<br />

Schaub, Horst/Zenke, Karl G. (1995): Wörterbuch zur Pädagogik. München<br />

Schiersmann, Christiane (2006): Profile lebenslangen Lernens. Bielefeld<br />

Schmidt, Thomas (1995): Rationale Entscheidungstheorie und reale Personen. E<strong>in</strong>e kritische E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die<br />

formale Theorie <strong>in</strong>dividueller Entscheidungen. Marburg<br />

Schmidt-Hertha, Bernhard (2009): Indikatoren für die Weiterbildung – Diskussionsbeitrag. In: Tippelt, Rudolf<br />

(Hrsg.): Steuerung durch Indikatoren. Methodologische und theoretische Reflexionen zur <strong>de</strong>utschen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Bildungsberichterstattung. Vorstandsreihe <strong><strong>de</strong>r</strong> DGFE. Opla<strong>de</strong>n u. Farm<strong>in</strong>gton Hills, S. 105-117<br />

Schmidt-Lauff Sab<strong>in</strong>e (1999): Kooperationsstrategien <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Weiterbildung. Unternehmen und<br />

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Schmidt-Lauff, Sab<strong>in</strong>e (2008): Zeit für Bildung im Erwachsenenalter. Interdiszipl<strong>in</strong>äre und empirische Zugänge.<br />

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Schüßler, Ingeborg (2007): Nachhaltigkeit <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung. Theoretische und empirische Analysen zum<br />

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Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 34


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

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34<br />

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Spallek, Cornelia (2004): Die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>e<strong>in</strong>glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Frauen <strong>in</strong> das Beschäftigungswesen. Berufspädagogische<br />

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Strauch, Anne (2008): Kompetenzbilanzierung im Betrieb. E<strong>in</strong>e Fallstudie. Baltmannsweiler<br />

Tenorth, Elmar/Tippelt, Rudolf (Hrsg.) (2007): BELTZ Lexikon Pädagogik. We<strong>in</strong>heim und Basel<br />

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Tietgens, Hans (2009): Geschichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwachsenenbildung. In: Tippelt, R./v. Hippel, A. Hrsg.): Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung.<br />

3. überarb. u. akt. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n, S. 25-41<br />

Tippelt, Rudolf u.a. (2008): Weiterbildung und soziale Milieus. Bd. III: Milieumarket<strong>in</strong>g implementieren. Bielefeld<br />

Tippelt, Rudolf (Hrsg.) (2009): Steuerung durch Indikatoren. Methodologische und theoretische Reflexionen<br />

zur <strong>de</strong>utschen und <strong>in</strong>ternationalen Bildungsberichterstattung. Vorstandsreihe <strong><strong>de</strong>r</strong> DGFE. Opla<strong>de</strong>n u. Farm<strong>in</strong>gton<br />

Hills<br />

Ulich, Dieter (1999): Pädagogische Psychologie. In: Wenniger, Asanger (Hrsg.): Handwörterbuch Psychologie.<br />

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Wienold, Hanns (2011b): Evaluationsforschung. In: Fuchs-He<strong>in</strong>ritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie.<br />

5. überarb. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 2011, S. 188<br />

Wienold, Hanns (2011c): Nachhaltigkeit. In: Fuchs-He<strong>in</strong>ritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 5.<br />

überarb. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 2011, S. 463 f.<br />

Wienold, Hanns (2011d): Nutzen, kard<strong>in</strong>aler. In: Fuchs-He<strong>in</strong>ritz u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 5. überarb.<br />

Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 2011, S. 478<br />

Wienold, Hanns (2011e): Ökonomie. In: Fuchs-He<strong>in</strong>ritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 5. überarb.<br />

Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 2011, S. 478<br />

Wienold, Hanns (2011f): Wohlfahrtsökonomie. In: Fuchs-He<strong>in</strong>ritz, Werner u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie.<br />

5. überarb. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 2011, S. 671 f.<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 35


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

Wittpoth, Jürgen (2006): E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Erwachsenenbildung. 2. Aufl. We<strong>in</strong>heim u.a.<br />

Wolff, Joachim/Hohmeyer, Katr<strong>in</strong> (2008): Wirkungen von E<strong>in</strong>-Euro-Jobs. Für e<strong>in</strong> paar Euro mehr (IAB-<br />

Kurzbericht 02/2008). Nürnberg<br />

Wolter, Andrä (2009): Hochschul<strong>in</strong>dikatoren <strong><strong>de</strong>r</strong> nationalen Bildungsberichterstattung – Ihre Stärken und<br />

Schwächen. In: Tippelt, Rudolf (Hrsg.): Steuerung durch Indikatoren. Methodologische und theoretische Reflexionen<br />

zur <strong>de</strong>utschen und <strong>in</strong>ternationalen Bildungsberichterstattung. Vorstandsreihe <strong><strong>de</strong>r</strong> DGFE. Opla<strong>de</strong>n<br />

u. Farm<strong>in</strong>gton Hills, S. 73-91<br />

Volpert, Walter (1992): Wie wir han<strong>de</strong>ln – was wir können. E<strong>in</strong> Disput als E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Handlungspsychologie.<br />

Hei<strong>de</strong>lberg<br />

Wieland, Josef (2001): Human capital und Werte. Die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s menschlichen Faktors. Konstanz<br />

Wottawa, He<strong>in</strong>rich/Thierau, Heike (1998): Lehrbuch Evaluation. Bern<br />

Zech, Ra<strong>in</strong>er/Dehn, Claudia/Tödt, Katia/Rädiker, Stefan/Mrugalla, Mart<strong>in</strong>/Schunter, Jürgen (2009): Organisationen<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterbildung. Selbstbeschreibung und Fremdbeschreibung. Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Zeuner, Christ<strong>in</strong>e (2006): Erwachsenenbildung zwischen Inklusion und Exklusion. In: Fatke, Re<strong>in</strong>hard/Merkens,<br />

Hans (Hrsg.): Bildung über die Lebenszeit. Wiesba<strong>de</strong>n, S. 303-314<br />

Zeuner, Christ<strong>in</strong>e/Faulstich, Peter (2009): Erwachsenenbildung – Resultate <strong><strong>de</strong>r</strong> Forschung. Entwicklung, Situation<br />

und Perspektiven. We<strong>in</strong>heim u. Basel<br />

Ziegenspeck, Jörg (2009): Bildungsreform ohne Effekt. zum Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeugniszensuren im 4. und 5. Schuljahr.<br />

E<strong>in</strong> Bericht mit bildungspolitischem Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungscharakter über vier empirische Untersuchungen zur<br />

Fragwürdigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zensurengebung beim Übergang zu weiterführen<strong>de</strong>n Schulen vor E<strong>in</strong>führung (1972) und<br />

nach Abschaffung (2002) <strong><strong>de</strong>r</strong> Orientierungsstufe <strong>in</strong> Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen. Baltmannsweiler<br />

Autor<strong>in</strong><br />

Dr. phil. Marion Fleige, Jg. 1977, ist aka<strong>de</strong>mische Assistent<strong>in</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> Professur Erwachsenenbildung und Weiterbildung<br />

am Institut für Pädagogik und Philosophie <strong><strong>de</strong>r</strong> Technischen Universität Chemnitz. Sie studierte Erziehungswissenschaften<br />

und Evangelische Theologie <strong>in</strong> Münster, Berl<strong>in</strong> und Oxford und wur<strong>de</strong> im Jahr 2009 an<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong> promoviert. Sie ist ehrenamtliches Mitglied <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachgruppe Religiöse und<br />

Theologische Bildung <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Evangelischen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Erwachsenenbildung (DEAE). Ihre<br />

Forschungsschwerpunkte s<strong>in</strong>d: Lernkulturen, Institutionen und Programme <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwachsenenbildung und<br />

Weiterbildung, Bildungsteilhabe und Bildungsnutzen, <strong>in</strong>ternational-vergleichen<strong>de</strong> Erwachsenenbildung.<br />

1 In <strong>de</strong>n Beitrag e<strong>in</strong>geflossen und kenntlich gemacht s<strong>in</strong>d Bezüge zu e<strong>in</strong>em Beitrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Autor<strong>in</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong> veröffentlicht<br />

wird im Report, Heft 3/2011.<br />

2 Vgl. zu <strong>de</strong>n Kernbegriffen und Kriterien quantitativer Wirkungsforschung allgeme<strong>in</strong>: Kuper (2011); Tenorth/Tippelt<br />

(2007), S. 170; Heid (2006), S. 334.<br />

Das Monitor<strong>in</strong>g hat die großen Surveys – LFS, AES und EdAge-Studie, BSW, SOEP, CVTS, OECD-<br />

Indikatoren/›Education at a Glance‹, nationale Bildungsberichterstattung – (vgl. Behr<strong>in</strong>ger/Käppl<strong>in</strong>ger/Pätzold<br />

2009; v. Rosenbladt 2009; Schmidt-Hertha 2009; Döbert u.a. 2009; Wolter 2009), daneben zusammenfassen<strong>de</strong><br />

Ten<strong>de</strong>nzbeschreibungen (vgl. z.B. Jung 2010; Hosk<strong>in</strong>s/Cartwright/Schoof 2010; Faulstich 2008), sowie Begleitforschung<br />

und <strong>in</strong> diesem Zusammenhang erschienene Sammelbän<strong>de</strong> (vgl. z.B. Eckert 2007) hervorgebracht.<br />

3 Unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n »harte«, d.h. (quasi-)experimentelle und quantitative (standardisierte Test, Vorher-<br />

Nachher-Vergleich, Befragungen) und »weiche«, d.h. qualitative feedbackbezogene Verfahren (vgl. Eigler u.a.<br />

1997, S. 595; Wienold 2011a, S. 189).<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluationsforschung (vgl. Rädiker 2009) s<strong>in</strong>d Verfahren und Metho<strong>de</strong>n nach und nach<br />

systematisiert wor<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m sich durch die Praxis (<strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA <strong>in</strong> <strong>de</strong>n 1930er und verstärkt seit <strong>de</strong>n 1950er<br />

Jahren, <strong>in</strong> Deutschland seit <strong>de</strong>n 1970er Jahren) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e große Fülle an Ansätzen entwickelt hatte. Meilenste<strong>in</strong>e<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Systematisierung und Standardisierung waren die <strong>in</strong>ternationalen Richtl<strong>in</strong>ien <strong><strong>de</strong>r</strong> supranationalen Organisationen<br />

sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Gesellschaft für Evaluation (DeGEal). (Vgl. Rädiker 2009, S. 132 ff., unter Bezugnahme<br />

auf Wottawa/Thierau 1998 und EuropeAid 2005; siehe auch Reischmann 2003)<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 36


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

4 Benner referiert zu dieser Frage drei unterschiedliche Theoriestränge: Theorien, die Lernen und Bildung als<br />

für E<strong>in</strong>wirkung und Beobachtung unverfügbar halten und »anlagenbed<strong>in</strong>gte, umweltbed<strong>in</strong>gte und gesellschaftliche<br />

E<strong>in</strong>flüsse zu e<strong>in</strong>em Insgesamt von 100%« <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernvorgänge addieren (ebd., S. 107); pädagogisch-naive<br />

Theorien, die <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildsamkeit und <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung zur Selbsttätigkeit e<strong>in</strong>e übersteigerte Be<strong>de</strong>utung<br />

für das Lernen zumessen und die gesellschaftliche E<strong>in</strong>flüsse davon isolieren möchten; politischpragmatische<br />

Theorien, die politisch legitime gesellschaftliche E<strong>in</strong>wirkungen pädagogisch bejahen und übernehmen<br />

(vgl. ebd.). Dem setzt er das regulative Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Transformation gesellschaftlicher<br />

E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> pädagogisch legitime E<strong>in</strong>flüsse entgegen, <strong>de</strong>mzufolge das anthropologische Moment <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildsamkeit<br />

und Selbsttätigkeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen E<strong>in</strong>wirkung und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Nutzung von <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialisation erworbenen<br />

Wissensbestän<strong>de</strong>n <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang gebracht und im Kontext <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen Gesamtpraxen <strong>in</strong>terpretiert<br />

wer<strong>de</strong>n kann (vgl. ebd., S. 114 f.).<br />

5 Diesen spezifisch erwachsenenpädagogischen Blick nimmt beispielsweise <strong><strong>de</strong>r</strong> speziell für Erwachsenenbildungsorganisationen<br />

entwickelte Ansatz LQW für sich <strong>in</strong> Anspruch (vgl. Rädiker 2009, S. 140 ff.; Ehses/Zech<br />

2004). Kernpunkt ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuch e<strong>in</strong>er Rekonstruktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Organisationskultur und <strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Evaluationsziele<br />

und Kriterien (vgl. Rädiker 2009) im Rahmen e<strong>in</strong>er sekundären Auswertung bisheriger Aufträge und<br />

konzeptioneller Grundlagen (vgl. Zech u.a. 2009). Die Organisationskultur und die sche<strong>in</strong>bar entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Evaluationsziele orientieren sich nach dieser Darstellung stark an <strong><strong>de</strong>r</strong> Institutionalform sowie an Kontextfaktoren<br />

wie etwa <strong>de</strong>n Trägerwerten o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Position am Markt (vgl. Rädiker 2009). So evaluiert beispielsweise e<strong>in</strong>e<br />

VHS ihre Lehr-Lern-Arrangements, e<strong>in</strong> kirchliches Bildungswerk e<strong>in</strong>en spezifischen Kurs vor <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lernunterstützung als Vorhaben. E<strong>in</strong> privater Bildungsanbieter evaluiert das gesamte Bildungszentrum vor<br />

<strong>de</strong>m H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er Marktflaute. Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong> synoptischen Zusammenstellung bzw. Charakterisierung<br />

s<strong>in</strong>d Selbstberichte <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>richtungen, die sie im Rahmen <strong>de</strong>s LQW-Prozesses angefertigt haben.<br />

6 Der Sammelband be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Vielzahl von Gutachten und Evaluationsergebnissen aus <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

7 Hier zitiert nach Rädiker (2009).<br />

8 »Werte gelten als ethisch-philosophisch, ökonomisch und weltanschaulich orientierte positive E<strong>in</strong>stellungen<br />

gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage, welche sozialen Praktiken <strong>in</strong> welchen sozialen Gruppen und Kontexten jeweils wünschenswert<br />

s<strong>in</strong>d [..] (vgl. Joas 2004, S. 47 f.).« (Fleige 2011b, S. 70)<br />

9 Insofern han<strong>de</strong>lt es sich auch um e<strong>in</strong>en »Zentralbegriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Phänomenologie« (ebd.) im Anschluss an Husserl<br />

und Vorläufer (vgl. Brockhaus Enzyklopädie 2006, Bd. 8, S. 609).<br />

10 Evi<strong>de</strong>nzbasierte Mediz<strong>in</strong> me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e »mediz<strong>in</strong>ische Vorgehensweise, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zusammengetragen, bewertet für diagnostische und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> therapeutische Entscheidungen <strong>de</strong>s e<strong>in</strong>zelnen Arztes<br />

nutzbar gemacht wer<strong>de</strong>n« (Du<strong>de</strong>n Wörterbuch mediz<strong>in</strong>ischer Fachbegriffe 2007, S. 281; äquivalent vgl. auch<br />

Roche Lexikon Mediz<strong>in</strong> 2003, S. 575.) Bisweilen wer<strong>de</strong>n darüber h<strong>in</strong>aus Evi<strong>de</strong>nztypen im S<strong>in</strong>ne von Gra<strong>de</strong>n<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Stufen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Expertenme<strong>in</strong>ung bis h<strong>in</strong> zum systematischen Review unterschie<strong>de</strong>n (vgl. Pschychrembel<br />

2011, S. 1281 f.).<br />

11 Unter ›Ökonomie‹ verstehe ich im Folgen<strong>de</strong>n zum e<strong>in</strong>en <strong>de</strong>n Topos <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns‹ –<br />

im Gegensatz zur ›Volkswirtschaft e<strong>in</strong>es Lan<strong>de</strong>s‹ an sich (vgl. Wienold 2011e, S. 483) – und zum an<strong><strong>de</strong>r</strong>en die<br />

›Wirtschaftswissenschaft‹ und ihre weiterbildungsrelevanten Subdiszipl<strong>in</strong>en.<br />

12 Der Utilitarismus ist die »Theorie <strong><strong>de</strong>r</strong> Ethik und Sozialphilosophie, <strong>de</strong>s Rechts sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalökonomie,<br />

nach <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>e Handlung danach beurteilt und bewertet wird, <strong>in</strong> welchem Maße sie zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung und Mehrung<br />

<strong>de</strong>s Glücks <strong><strong>de</strong>r</strong> meisten Menschen ›nützlich‹ ist, d.h. beiträgt (Meyers Neue Lexikon 2006, Bd. 10, S. 136).<br />

13 Entscheidungstheorien behan<strong>de</strong>ln die Wege und Faktoren, unter <strong>de</strong>nen »Entscheidungen gefällt wer<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>skriptive<br />

Entscheidungstheorien) bzw. gefällt wer<strong>de</strong>n sollten (normative Entscheidungstheorien). Von Interesse<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel nur die mit Unsicherheit (über das E<strong>in</strong>treffen verschie<strong>de</strong>ner Ereignisse o<strong><strong>de</strong>r</strong> die eigene Präferenz)<br />

behafteten Entscheidungen zwischen verschie<strong>de</strong>nen Alternativen« (vgl. Dorsch Psychologisches Wörterbuch<br />

1998, S. 226). Theorien <strong><strong>de</strong>r</strong> rationalen, nutzenbr<strong>in</strong>gen<strong>de</strong>n Entscheidung gehen dabei von rationalen Logik<br />

<strong>de</strong>s Entscheidungsverhaltens aus – <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten Jahren auch unter verstärkter Wahrnehmung <strong>de</strong>s Individuums,<br />

se<strong>in</strong>er Sozialität und se<strong>in</strong>er häufig nicht rational durchstrukturierten Entscheidungsverläufe (vgl. Schmidt 1995).<br />

14 Grundsätzlich unterscheidbar s<strong>in</strong>d die angebots- (öffentliche) und nachfragebezogene (private, geschlossene,<br />

betriebliche) Bildung bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong>en graduelle Übergänge (vgl. Bank 2005, S. 26).<br />

15 Die Bildungsrendite umfasst »<strong>de</strong>n monetären Ertrag e<strong>in</strong>er Bildungs<strong>in</strong>vestition d.h. <strong>de</strong>n (prozentualen) Zuwachs<br />

an Arbeitse<strong>in</strong>kommen, <strong><strong>de</strong>r</strong> im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es ›kausalen <strong>Effekte</strong>s‹ durch e<strong>in</strong>e zusätzliche Bildungsmaßnahme<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 37


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

bzw. Humankapital<strong>in</strong>vestition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Zeitperio<strong>de</strong> erzielt und auf <strong>de</strong>n Wert <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungs<strong>in</strong>vestition<br />

bezogen wird [...]. Dabei wird das monatliche, jährliche o<strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensnettoe<strong>in</strong>kommen als entschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Indikator<br />

für die positiven Wirkungen e<strong>in</strong>er Bildungsaktivität und <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Argumentation <strong><strong>de</strong>r</strong> Humankapitaltheorie auch<br />

für <strong>de</strong>n beruflichen Erfolg <strong>in</strong>terpretiert.« (Hummelsheim/Timmermann 2010, S. 125; vgl. auch Pohlmeier<br />

(2004, S. 17).<br />

Allgeme<strong>in</strong> bezeichnet <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Rendite‹ die Relation von Garantiez<strong>in</strong>s und Gew<strong>in</strong>nbeteiligung (Kyrer<br />

2001, S. 476). Be<strong>de</strong>utsam s<strong>in</strong>d auch die Term<strong>in</strong>i ›Gew<strong>in</strong>n‹ (»positive Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmers <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Geschäftsjahrs«, Kyrer 2001, S. 231) und ›Ertrag‹ (Ertragswert<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmens: nachhaltiger Zukunftserfolg im Abgleich mit <strong>de</strong>m Kapitalisierungsz<strong>in</strong>ssatz; volkswirtschaftliche<br />

Ertragsbilanz im Abgleich mit <strong>de</strong>n Verpflichtungen gegenüber <strong>de</strong>m Ausland, vgl. Kyrer 2001, S.<br />

167).<br />

16 Begünstigt wird die Offenheit für Weiterbildung durch das Vorhan<strong>de</strong>nse<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Weiterbildungsabteilung,<br />

die das Ziel hat, nicht unbed<strong>in</strong>gt das Unternehmen an sich, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die Weiterbildung im Unternehmen erfolgreich<br />

zu machen. E<strong>in</strong> weiterer Faktor ist, dass beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>in</strong> hoch<strong>in</strong>novativen Branchen die benötigten Kompetenzen<br />

nicht mehr prognostiziert wer<strong>de</strong>n können, so dass die Themen breit angeboten wer<strong>de</strong>n müssen (vgl.<br />

Heuer 2010; Behr<strong>in</strong>ger 1999, S. 50 ff.).<br />

17 Der ökonomische Gebrauch <strong><strong>de</strong>r</strong> ord<strong>in</strong>alen Nutzenfunktion ist jedoch nicht qualitativ-hermeneutisch (Lohmann<br />

2007, S. 421), son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sucht e<strong>in</strong>e »e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong><strong>de</strong>utige Zuordnung zwischen bewerteten Gegenstän<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidungsergebnissen<br />

und reellen Zahlen, die die Wertschätzung ausdrücken« und mith<strong>in</strong> messen (vgl. Müller<br />

2011, S. 478).<br />

18 Zum Verhältnis von Governance und (konservativem) Wohlfahrtsstaat vgl. Bazant (2009), S. 82; Graßl<br />

(2008). (Vgl. Fleige 2011, S. 18).<br />

19 Bewertet wird die ›wirksame Nachfrage‹ als »Gesamtheit <strong><strong>de</strong>r</strong> von privaten Haushalten, von Unternehmen,<br />

vom Staat und Ausland geleiteten Ausgaben für materielle Güter und Dienstleistungen« (Kyrer 2001, S. 639).<br />

›<strong>Effekte</strong>‹ wer<strong>de</strong>n verstan<strong>de</strong>n als ›externe <strong>Effekte</strong>‹ s<strong>in</strong>d »produktive (o<strong><strong>de</strong>r</strong> negative) E<strong>in</strong>flüsse zwischen wirtschaftlichen<br />

Akteuren (Produzenten, Konsumenten), die nicht aus <strong>de</strong>n Marktbeziehungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Akteure entspr<strong>in</strong>gen<br />

und daher nicht entgolten wer<strong>de</strong>n« (Wienold 2011a).<br />

20 Die Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung hat direkte Auswirkungen auf die betriebliche Arbeitsorganisation, wobei sich auch hier<br />

ihre Ambivalenz zeigt, wie die Diskussion von Folgewirkungen <strong><strong>de</strong>r</strong> postfordistischen und posttayloristischen<br />

Arbeitsorganisation für das Subjektverständnis <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitssoziologie zeigt: Subjektivierung von Arbeit und<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ›Arbeitskraftunternehmer‹ bzw. sogar ›Lernkraftunternehmer‹ s<strong>in</strong>d zentrale Kennzeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> gegenwärtigen<br />

Arbeits- und Industriesoziologie (vgl. Kleemann/Voß 2010, S. 432). Demsky von <strong><strong>de</strong>r</strong> Hagen/Voß (2010, S. 772)<br />

beschreiben parallel <strong>in</strong> professionstheoretischer Perspektive e<strong>in</strong>en Verlust <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellung von Beruflichkeit<br />

(Avgl. auch Arnold/Pätzold 2009; Meyer 2006; Kraus 2005 und von herkömmlicher Funktionalität <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen<br />

Bildung.<br />

21 »Grundannahme e<strong>in</strong>er soziologischen Herangehensweise an Bildungs- und Erziehungsprozesse ist, dass diese<br />

nicht nur durch gezielte E<strong>in</strong>wirkungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch durch unbeabsichtigte Folgen <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns, durch strukturelle<br />

Bed<strong>in</strong>gungen, durch familiäre Bee<strong>in</strong>flussung und durch Prägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Peer Group zustan<strong>de</strong> kommen. Bildungsprozesse<br />

s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>mnach immer auch Sozialisationsprozesse« (Löw 2006, S. 86).<br />

22 Harazd (2007) i<strong>de</strong>ntifiziert anhand <strong>de</strong>s Umganges mit Schulformempfehlungen an <strong><strong>de</strong>r</strong> für schulische Bildungsselektion<br />

be<strong>de</strong>utsamen Sollbruchstelle Grundschulabschluss <strong>de</strong>n zum Teil erheblichen E<strong>in</strong>fluss <strong><strong>de</strong>r</strong> genannten<br />

E<strong>in</strong>stellungsvariablen bei unterschiedlichen Elternmilieus. Sie kommt unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em zu <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />

dass »die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s materiellen Nutzens [...] höher und die immateriellen Kosten niedriger von nonkonformen<br />

Eltern bewertet« wer<strong>de</strong>n (ebd., S. 169).<br />

23 Für die Verhaltensebene befasst sich die Soziologie – wie auch die Biologie und die Psychologie sowie die<br />

Verhaltenswissenschaften <strong>in</strong>sgesamt – zu<strong>de</strong>m mit ›Operanten‹ als ›Wirkreaktionen‹. Diese s<strong>in</strong>d nach Sk<strong>in</strong>ner<br />

›Reaktionen‹, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Intensität o<strong><strong>de</strong>r</strong> Häufigkeit von <strong>de</strong>n Auswirkungen dieser Reaktion abhängen.<br />

24 In diesem Zusammenhang sche<strong>in</strong>en die Term<strong>in</strong>i ›Effektivität‹/›Effizienz‹/›Efficiency‹ diszipl<strong>in</strong>är grundlegend<br />

gleichbe<strong>de</strong>utend zu se<strong>in</strong> mit <strong>de</strong>m weiter oben bereits behan<strong>de</strong>lten Term<strong>in</strong>us <strong><strong>de</strong>r</strong> ›Wirksamkeit‹ bzw. sie wer<strong>de</strong>n<br />

– äquivalent zum alltagssprachlichen S<strong>in</strong>n – gleichbe<strong>de</strong>utend verwen<strong>de</strong>t.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Forschung geht es allerd<strong>in</strong>gs konkreter um »Leistungsaspekte von Organisationen« (Hohmeier 2011, S.<br />

154). In diesem Zusammenhang bezeichnet ›Effektivität‹ als »Wirksamkeit und Erfolg von Organisationen, das<br />

Ausmaß, zu <strong>de</strong>m sie ihre Ziele erreichen, gewonnen aus <strong>de</strong>m Vergleich von <strong>in</strong>put und output« (ebd.). ›Effi-<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 38


<strong>Effekte</strong> von nationalen För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Weiterbildung für Unternehmen<br />

und Beschäftigte im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum<br />

zienz‹ ist das Bün<strong>de</strong>l von »Strategien <strong><strong>de</strong>r</strong> Herstellung von Effektivität, die durch verschie<strong>de</strong>ne Komb<strong>in</strong>ationen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ›<strong>in</strong>put‹-Faktoren zustan<strong>de</strong> kommen sowie durch mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger rationelle Verhältnisse zwischen <strong>de</strong>n<br />

e<strong>in</strong>gesetzten Mitteln und <strong>de</strong>n verfolgten Zielen« (ebd.).<br />

25 Görner kritisiert die Kurzschlüssigkeit <strong>de</strong>s Ansatzes mit Verweis auf die fehlen<strong>de</strong> Passung zur nichtverwertungsbezogenen<br />

geisteswissenschaftlichen Forschung sowie auf die Zirkelschluss-Def<strong>in</strong>ition (ebd., S.<br />

356).<br />

26 Zurückgehend auf das Strategiepapier ›Our Common Future‹ <strong><strong>de</strong>r</strong> UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung<br />

(World Commission for Environment and Development, WCED) von 1987.<br />

27 Darüber h<strong>in</strong>aus bestimmt die Psychologie ›Nützlichkeit‹ im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Gütekriteriums für Tests.<br />

28 In <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeits- und Organisationspsychologie ist ›Effektivität‹ von ›Effizienz‹ unterschie<strong>de</strong>n, welche aus Rationalisierungsmaßnahmen<br />

resultiert. Die ›Effizienz‹ selbst bezeichnet, <strong>in</strong> Anlehnung an ökonomische Vorstellungen,<br />

»das Verhältnis von Nutzen und Kosten bzw. von Ergebnissen und Aufwän<strong>de</strong>n bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfolgung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Ziele e<strong>in</strong>er Organisation« (Greif 1998, S. 204). Diesbezüglich wird aus psychologischer Sicht die E<strong>in</strong>schränkung<br />

vorgenommen, dass nicht nur die betriebswirtschaftliche Leistung und die organisationalen Aufwendungen,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch die <strong>in</strong>dividuellen Aufwendungen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n müssen (vgl. ebd.). Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

existiert e<strong>in</strong>e Reihe von Komposita wie ›Nacheffekte‹. Des Weiteren f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff ›Wirkfaktoren‹, als<br />

e<strong>in</strong> spezifischer Begriff aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychotherapie. Er bezieht sich auf die Faktoren, welche Versuche positiv bee<strong>in</strong>flussen,<br />

»etwa Vergrößerung <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>sicht, motivationale Klärung, […] Stärkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ressourcen« (Caspar<br />

1998, S. 951).<br />

29 In diesem Zusammenhang kann Humboldts Diktum von <strong><strong>de</strong>r</strong> freien Entfaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kräfte und <strong><strong>de</strong>r</strong> Grenzen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wirksamkeit <strong>de</strong>s Staates (vgl. v. Humboldt 1848/1867) als Ausdruck neuhumanistischer und frühromantischer<br />

Individualisierungsansprüche gegenüber <strong>de</strong>m Nützlichen <strong>de</strong>s Erwerbslebens gesehen wer<strong>de</strong>n. Die qualifikatorische<br />

Bildungsaufgabe wur<strong>de</strong> <strong>in</strong> diesem Licht <strong>in</strong> Deutschland bis <strong>in</strong> das zwanzigste Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> (an<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />

als beispielsweise <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA) <strong><strong>de</strong>r</strong> allgeme<strong>in</strong>en Bildungsaufgabe <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtsicht explizit o<strong><strong>de</strong>r</strong> implizit untergeordnet.<br />

Bzw. sie wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n unteren Schichten zugeordnet, und zwar ohne <strong>in</strong> ausreichen<strong><strong>de</strong>r</strong> Form <strong>in</strong>stitutionalisiert<br />

und organisiert zu se<strong>in</strong>.<br />

30<br />

In e<strong>in</strong>schlägigen Wörterbüchern zur Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft (Tenorth/Tippelt 2007;<br />

Schaub/Zenke 1995; Krüger/Grunert 2006) sucht man aber das Stichwort ›Nutzen‹ vergeblich; Ort <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwendung<br />

ist vielmehr <strong>in</strong> das Regel das Stichwort ›Evaluation‹.<br />

31 Die historische Ausgrenzung von Frauen aus allen Bildungsbereichen muss selbstverständlich beim Referieren<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> historischen Entwicklungen immer mitbedacht wer<strong>de</strong>n (vgl. Gieseke 2007).<br />

32 Vgl. http://www.bne-portal.<strong>de</strong>. Im Rahmen <strong>de</strong>s BMBF-Rahmenprogramms (BMBF 2006) wer<strong>de</strong>n allgeme<strong>in</strong>er<br />

die Entwicklung vernetzten Denkens und partizipativen Han<strong>de</strong>lns betont, und damit die »Fähigkeit, Wissen<br />

und Fähigkeiten zielführend und problemlösend bei immer komplexeren Aufgabenstellungen e<strong>in</strong>zusetzen«<br />

(ebd., S. 40).<br />

33 Dabei gibt es auch Überlegungen dazu, wie Verschie<strong>de</strong>nheit <strong>in</strong> heterogenen Lerngruppen als Wirkfaktor zur<br />

Erhöhung von Lernwirkungen e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n kann (vgl. v. Groeben 2008).<br />

34 Die vollständige Handlung als lernwirksamen Handlungsvollzug bzw. Handlungsregulation beschreiben nach<br />

Arnold/Gonon unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em auch Volpert (1992); Gudjons (1992); Skell (1996, S. 34 f.); Faulstich 1998 (S. 91<br />

ff.), sowie Dehnbostel (2008, S. 34 f.).<br />

35 Die Debatte um ›Employability‹ verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t die Bestimmung von Bildungszielen mit Erkenntnissen über strukturelle<br />

<strong>Effekte</strong>n von Beschäftigung und <strong>in</strong>dividuellen Beschäftigungsvoraussetzungen (vgl. Kraus 2005, S. 580).<br />

36 Die Formulierung von Lösungsansätzen ist bei Arnold grundlagentheoretisch e<strong>in</strong>geordnet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e konstruktivistischen<br />

Lernvorstellungen.<br />

37 Für die nächsten Jahre s<strong>in</strong>d hier Ergebnisse aus verschie<strong>de</strong>nen Forschungsvorhaben, neben <strong>de</strong>m <strong>Effekte</strong>-<br />

Projekt unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em aus <strong>de</strong>m Projektverbund ›Nutzen im Entscheidungsverhalten für Strukturentwicklungen<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> betrieblichen Weiterbildung‹ Gieseke/Fleige/Robak/Schmidt-Lauff o<strong><strong>de</strong>r</strong> aus <strong>de</strong>m Projekt ›Aktuelle Forschungsergebnisse<br />

zur Lerntransfer-Sicherung und Lerntransfer-Evaluation‹ (Schnei<strong><strong>de</strong>r</strong>, Universität Jena), zu<br />

erwarten.<br />

38 Die Gesprächsprotokolle von Dietel aus Beratungssituationen zeigen, wie die Klient/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Beratungssituationen<br />

<strong>in</strong>dividuelle und soziale Handlungsspielräume erkennen.<br />

Marion Fleige – Arbeitsbericht <strong>No</strong>. 2 39

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