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Bergpost als PDF-Download - Hanwag

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90 Jahre alpine Erfahrung<br />

Der Bergschuster wird 90!<br />

Tradition und bewährte Strukturen<br />

sind nicht wegzudenken.<br />

Aber ohne neue Wege und<br />

innovative Technik könnten wir diesen<br />

runden Geburtstag nicht feiern.<br />

Bei uns in Vierkirchen bei Dachau<br />

wissen wir, was ein Bergschuh leisten<br />

muss und dass er einen wesentlichen<br />

Teil zur Sicherheit im Gebirge beiträgt.<br />

Wir wissen, wie er am besten<br />

hergestellt und später gepflegt wird.<br />

Alles dreht sich um die richtigen<br />

Materialien, die passende Torsionssteifigkeit,<br />

die geeignete Schafthöhe,<br />

verschiedene Schnürtechniken,<br />

sinnvolle Sohlenprofile, die Frage, ob<br />

es mit oder ohne Gore-Tex sein soll<br />

usw. Diese und ähnliche Gedanken<br />

machen sich unsere Mitarbeiter seit<br />

90 Jahren. Wir entwickeln und forschen,<br />

tüfteln und testen – um (fast)<br />

jedem Fuß für (fast) jeden (meist alpinen)<br />

Zweck den passenden Schuh<br />

zu schustern.<br />

2011 ist für uns bei <strong>Hanwag</strong> ein<br />

ganz besonderes Jahr: 90 Jahre sind<br />

vergangen, seit Hans Wagner das<br />

erste Paar Schuhe in Vierkirchen<br />

schusterte.<br />

In diesen neun Jahrzehnten permanenten<br />

Lernens und beständiger Innovation<br />

entwickelte sich <strong>Hanwag</strong><br />

zu einer weltweit renommierten<br />

Bergschuhmarke: Den Weg säumen<br />

unzählige Schuhmodelle, Ideen, Erfindungen<br />

und Patente. Bei einigen<br />

„neuen“ Sportarten wie Skihochtouren,<br />

Sportklettern und Gleitschirmfliegen<br />

gehörten wir zu den Pionieren<br />

fürs Schuhwerk.<br />

In den siebziger Jahren fertigten wir<br />

den „Haute Route“ – den ersten speziellen<br />

Skitourenschuh überhaupt.<br />

Zusammen mit Kletterlegende<br />

Sepp Gschwendtner entwickelten<br />

wir Kletterschuhe mit weichen Reibungsklettersohlen<br />

und brachten<br />

später – erneut in freundschaftlicher<br />

Arbeit mit dem „Gschwendtner-<br />

Sepp“ – spezielle Stiefel für Gleitschirmflieger<br />

heraus.<br />

Dieses Jahr feiern wir unseren 90. Geburtstag.<br />

Die Weichen für die Zukunft<br />

Klein angefangen: Hans Wagner, seine Frau und<br />

Mitarbeiter in der Produktion vor 85 Jahren.<br />

sind gestellt, aber die Kernwerte ändern<br />

sich nicht: Wir sind und bleiben<br />

bayrisch, bodenständig, ehrlich. Wir<br />

konzentrieren uns auf das, was wir<br />

am besten können: die Herstellung<br />

hochwertiger, Berg-, Trekking- und<br />

Wanderstiefel mit einer exzellenten<br />

Passform.<br />

Und <strong>als</strong> besonderes Geburtstagsgeschenk,<br />

bedanken wir uns bei der<br />

Gemeinde der Alpinisten mit einem<br />

großen, knallroten Geschenk. Mehr<br />

dazu auf der nächsten Seite…<br />

HANWAG BERGPOST 1 / 2011 | 1<br />

Neuigkeiten, Geschichten und Wissenswertes vom Bayrischen Bergschuster Ausgabe 1 | Sommer 2011 | Kostenlos<br />

<strong>Hanwag</strong> ist ein Schuhhersteller, den<br />

es nicht erst seit gestern gibt.<br />

Neun Jahrzehnte sind vergangen,<br />

seit HANs WAGner seine Schuhfabrik<br />

hier im oberbayerischen Vierkirchen<br />

gründete.<br />

Till Gottbrath | München<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leser,<br />

oder, wie man<br />

bei uns sagt,<br />

„Grüß Gott<br />

miteinand’!“<br />

Sie – oder Du? (da geht doch<br />

gleich das Dilemma los) halten<br />

die erste Ausgabe der <strong>Hanwag</strong><br />

<strong>Bergpost</strong> in der Hand.<br />

Aber bevor es zu den Hintergründen<br />

der neuen Zeitung geht, nochm<strong>als</strong><br />

zur Frage nach dem „Sie“ oder<br />

„Du“. Am Berg heißt es, oberhalb von<br />

2000 Metern werden alle geduzt. Auf<br />

dieser Höhe werden sich aber die<br />

Wenigsten in jenem Augenblick befinden,<br />

wenn sie die <strong>Hanwag</strong> <strong>Bergpost</strong><br />

lesen… Also „Sie“. Nein, lieber<br />

nicht. 1. Wir sind eine alpine Marke<br />

– egal auf welcher Höhe sich unsere<br />

Leser gerade befinden. 2. In Bayern,<br />

unserer Heimat, ist das „Du“ üblicher<br />

<strong>als</strong> weiter im Norden und ist dabei<br />

keinesfalls ein Zeichen mangelnden<br />

Respekts. 3. Wir pflegen zu vielen<br />

Kunden ein sehr freundschaftliches<br />

Verhältnis. Da passt das „Du“<br />

einfach besser.<br />

Warum machen wir die <strong>Hanwag</strong><br />

<strong>Bergpost</strong>? Weil wir in der Vergangenheit<br />

etwas zu schüchtern und daher<br />

zu leise waren. So gibt es doch tatsächlich<br />

immer wieder Leute, die<br />

uns für eine asiatische Marke halten:<br />

Han Wag. Dabei sind wir urbayrisch –<br />

seit 90 Jahren. HANWAG steht für unseren<br />

Firmengründer HANs WAGner.<br />

Außerdem möchten wir Euch<br />

gerne etwas besser mit der Marke<br />

HANWAG vertraut machen: mit<br />

unseren Ideen, den Visionen, dem<br />

Produkt, vor allem aber auch mit<br />

den Menschen, die hinter der Marke<br />

stehen. Sie bilden das Herz und<br />

die Seele von <strong>Hanwag</strong>. Bei uns am<br />

Stammsitz in Vierkirchen, einem<br />

kleinen Dorf (nahe München), gibt<br />

es Mitarbeiter, die seit über 40 Jahren<br />

hier arbeiten. Und auch bei unserem<br />

Partner in Kroatien, der exklusiv<br />

nur für uns fertigt, gibt es<br />

eine hohe Treue zur Marke.<br />

HANWAG ist eine Marke mit Herz<br />

und Seele, fest in Bayern verankert,<br />

aber in der ganzen Welt zu Hause.<br />

All dies möchten wir Euch mit der<br />

<strong>Hanwag</strong> <strong>Bergpost</strong> zeigen.<br />

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen<br />

Jürgen Siegwarth und das <strong>Hanwag</strong>-Team<br />

P.S.: Über jede Form von Feedback freuen wir uns<br />

natürlich, egal ob Lob oder Kritik.<br />

Per Mail an <strong>Bergpost</strong>@hanwag.de oder auf Facebook:<br />

www.facebook.com/<strong>Hanwag</strong><br />

IN DIESER AuSGABE:<br />

Das große rote Geschenk:<br />

Eine Biwakschachtel<br />

Seite 2 für den Jubiläumsgrat.<br />

Seite 3 Interview mit Biwakschachtel-Architekt S. Zehl<br />

Ein Schuh im Detail:<br />

Seite 4 Der OMEGA GTX ®<br />

Seite 4 Mit dem Fachhandel im Gespräch: Flori Schuster<br />

<strong>Hanwag</strong>-Mitarbeiter<br />

Peter Wilson besucht eine<br />

Seite 5 Yakleder-Gerberei in Tibet<br />

Welcher Schuh für welchen Zweck –<br />

Seite 6 Selbsteinschätzung bei der Schuhwahl?<br />

Traditionelle<br />

Schuhmacherkunst:<br />

Seite 7 Die gezwickte Machart<br />

Seite 7 Menschen bei <strong>Hanwag</strong>: Hüda Öztürk<br />

Gewinnspiel:<br />

Startpakete für<br />

Seite 8 „24 Stunden von Bayern“<br />

Seite 8 <strong>Hanwag</strong> ProTeam: Peter Sürth


2 | HANWAG BERGPOST 1 / 2011 HANWAG BERGPOST 1 / 2011 | 3<br />

<strong>Hanwag</strong> schenkt den Bergsteigern eine<br />

neue Biwakschachtel für den Jubiläumsgrat<br />

Hochblassen (2707m)<br />

Foto: Andreas Strauß<br />

Alpspitze (2628m)<br />

Grießkarscharte (verdeckt)<br />

Vollkarspitze (2630m)<br />

Schlüsselstelle<br />

DAS GROSSE<br />

ROTE<br />

GEScHENK...<br />

Till Gottbrath | München<br />

47°25'15.06"N, 011° 1'34.54"E<br />

Wie feiere ich angemessen einen hohen<br />

Geburtstag? Diese Frage stellten auch<br />

wir uns, <strong>als</strong> wir letztes Jahr über unserem<br />

Neunzigsten brüteten.<br />

Wir brüteten lange, bis unser Grafiker<br />

Franz Scholz und das ProTeam-Mitglied<br />

Joachim Stark auf eine Idee kamen, die<br />

allen sofort bestens gefiel und die<br />

eine lange Halbwertszeit hat: Wir stiften<br />

eine neue Biwakschachtel für das<br />

baufällige, alte Grathütterl auf dem<br />

Jubiläumsgrat.<br />

Äußere Höllent<strong>als</strong>pitze (2716 m)<br />

Neue Biwakschachtel (2684 m)<br />

Osterfelderkopf<br />

für Geübte“ warnt das<br />

kleine weiße Schild am An-<br />

„Nur<br />

fang des Jubiläumsgrats.<br />

Das sollte man ernst nehmen, denn<br />

die Tour ist die höchstgelegene alpine<br />

Grattour Deutschlands. Und sie<br />

ist nicht zu unterschätzen: erlebnisreich,<br />

sehr lang und anstrengend für<br />

geübte Bergsteiger im Sommer – anspruchsvoll<br />

und herausfordernd für<br />

Spezialisten im Winter. Obwohl einige<br />

hundert Meter mit Eisenstiften<br />

und Drahtseilen gesichert sind,<br />

müssen viele sehr exponierte, absturzgefährliche<br />

Stellen in freier<br />

Kletterei bis zum dritten Schwierigkeitsgrad<br />

gemeistert werden. Eine<br />

echte, hochalpine Grattour, die Ausdauer,<br />

Schwindelfreiheit und absolute<br />

Trittsicherheit voraussetzt. Jedes<br />

Jahr kommt es zu Unfällen und<br />

Rettungsaktionen, weil Bergsteiger<br />

(und eben Nicht-Bergsteiger) die<br />

Tour f<strong>als</strong>ch einschätzen.<br />

Mittlere Höllent<strong>als</strong>pitze (2740 m)<br />

Höllentorkopf<br />

Die meisten Aspiranten beginnen<br />

die Tour direkt am Gipfel der Zugspitze<br />

und erreichen diesen bequem<br />

und kraftsparend mit der Seilbahn.<br />

Dann geht es ans Eingemachte:<br />

Fünf Kilometer Luftlinie liegt die<br />

2628 Meter hohe Alpspitze entfernt,<br />

was die hochalpine Kletterstrecke<br />

auch bei besten Verhältnissen zu<br />

einer anstrengenden und tagesfüllenden<br />

Unternehmung macht. Mittendrin<br />

– genau auf 47°25'15.06"N,<br />

011°1'34.54"E – steht bisher eine<br />

kleine Hütte, die aussieht wie ein<br />

Bauwagen ohne Räder.<br />

Es ist kein Bauwagen, sondern eine<br />

immer offene Biwakschachtel. Sie<br />

hat schon so manchem Bergsteiger<br />

Unterschlupf geboten oder sogar Leben<br />

gerettet.<br />

Innere Höllent<strong>als</strong>pitze (2737 m)<br />

Alles andere <strong>als</strong> ein<br />

Klettersteig…<br />

Im Winter, wenn man wegen<br />

schwieriger Verhältnisse am Grat<br />

nur langsam vorwärts kommt und<br />

die Tage ohnehin kurz sind, wird ein<br />

Biwak in der Schachtel meist von<br />

vornherein eingeplant. Und einige<br />

übernachten ganz spontan, wenn<br />

sie den Grat, der ja „eigentlich bergab<br />

geht“ unterschätzt haben. Trotz<br />

der negativen Höhendifferenz von<br />

900 Metern hinab zur Bergstation<br />

der Osterfelderbahn legt man auch<br />

über 700 Höhenmeter im Aufstieg<br />

zurück.<br />

Zwar ist der ehemalige Höllentalgrat<br />

– er wurde 1894 anlässlich des<br />

25-jährigen Bestehens der DAV-Sektion<br />

München zum „Jubiläumsgrat“<br />

umbenannt – bereits Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts teilweise mit Stahlseilen<br />

gesichert worden. An vielen<br />

Stellen hat man diese Sicherungen<br />

aber wieder entfernt. Der Jubiläumsgrat<br />

ist <strong>als</strong>o in keiner Weise<br />

ein Klettersteig: Stellen im II. und<br />

III. Grad (UIAA) sind frei zu klettern<br />

und die Ausgesetztheit an vielen,<br />

kaum halbmeterbreiten Passagen<br />

verlangt eine gute Psyche und starke<br />

Nerven.<br />

Das alte „Grathütterl“ ist mittlerweile<br />

baufällig geworden. Jahrzehntelang<br />

trotzte es hoch droben<br />

auf 2684 Metern Wind und Wetter,<br />

bot Unterschlupf für viel Alpinisten.<br />

Diese Bruchbude durch eine<br />

moderne Biwakschachtel zu ersetzen<br />

– das wäre ein schönes Geburtsgeschenk!<br />

Und so sprachen wir<br />

mit der Sektion München des DAV<br />

(Deutscher Alpenverein) und wurden<br />

uns schnell einig. Wir stiften<br />

die neue Schutzhütte, die Sektion<br />

München wird sie, wie auch schon<br />

das alte Grathütterl, gemeinnützig<br />

betreuen. Und alle Bergsteiger können<br />

sie nutzen.<br />

Wie der größte Schuhkarton<br />

der Welt...<br />

Was aus der Ferne wie der größte<br />

Schuhkarton der Welt aussieht, ist<br />

in Wirklichkeit die neue, knallrote<br />

Biwakschachtel. Sie wird offiziell<br />

Höllentalgrathütte heißen und im<br />

Bergsommer 2011 auf 2684 Metern<br />

Höhe montiert. Davor gibt es einiges<br />

zu tun: Das alte „Grathütterl“ muss<br />

weg. Seit Jahren steht die ständig offene<br />

Hütte hier oben und ist Teil unzähliger<br />

Bergerlebnisse geworden.<br />

Glatte Rinne<br />

Sie bietet Schlafplätze für vier Personen,<br />

doch es haben schon oft<br />

mehr <strong>als</strong> zehn Leute gleichzeitig<br />

in der Biwakschachtel übernachtet,<br />

wenn draußen der Sturm tobte und<br />

die Bergsteiger auf ihrer Tour langsamer<br />

vorankamen <strong>als</strong> gedacht.<br />

Die alte Hütte ist aus Stahlblech<br />

gefertigt und überschreitet mit<br />

rund 3,6 Tonnen die Lastgrenze des<br />

Hubschraubers. Sie wird <strong>als</strong>o aus-<br />

einandergebaut, um anschließend<br />

die Einzelteile in mehreren Flügen<br />

runter ins Tal zu bringen. Anschließend<br />

wird das Gelände für die neue<br />

Notunterkunft hergerichtet: Die alten,<br />

mittlerweile beschädigten Fundamente<br />

kommen weg und sechs<br />

neue Betonfundamente werden<br />

eingelassen und mit passenden<br />

Gegenstücken für die neue Höllentalgrathütte<br />

befestigt.<br />

Weg mit der alten Schachtel!<br />

Am Tag der Montage sind gutes<br />

Wetter und nicht zuviel Wind Voraussetzung<br />

für den Flug, dann<br />

kann es losgehen. Mit einem speziellen<br />

Transporthubschrauber wird<br />

die neue Alu-Biwakschachtel „am<br />

Stück“, mitsamt Matratzen und Decken,<br />

nach oben geflogen.<br />

Dafür hat Architekt Stephan Zehl<br />

vier Ösen anbringen lassen, an denen<br />

die Stahlseile für den Transport<br />

befestigt werden. Flug ab: hoch dro-<br />

Zugspitze (2962 m)<br />

ben warten bereits Techniker, um<br />

die 2,4 Tonnen schwere Schachtel<br />

fest mit den sechs vorbereiteten<br />

Fundamentteilen zu verbinden.<br />

Eine zweite Sicherung bietet zusätzlichen<br />

Schutz bei Wind und Wetter<br />

– die Stahlseile, die den Transport ermöglichten,<br />

werden fest im Boden<br />

verankert, um die Hütte zu schützen.<br />

Und fertig ist die neue Biwakschachtel.<br />

ENDE JuLI WIRD DIE NEuE ALu-BIWAKScHAcHTEL mIT EINEm<br />

SPEzIELLEN TRANSPORTHuBScHRAuBER „Am STücK“,<br />

mITSAmT mATRATzEN uND DEcKEN, NAcH OBEN GEfLOGEN.<br />

Fast, denn eine wichtige Sache<br />

fehlt noch. Der Blitzableiter wird erst<br />

installiert, wenn das neue knallrote<br />

Grathütterl fest auf dem Jubiläumsgrat<br />

steht. Der Schutz bei Wind und<br />

Wetter bekommt so eine ganz neue<br />

Bedeutung und die Biwakschachtel<br />

wird zur sicheren Unterkunft, auch<br />

wenn es draußen unwirtlich zugeht.<br />

Wir jedenfalls freuen uns schon<br />

sehr auf die Höllentalgrathütte.<br />

Denn sie hat viel mit der Marke<br />

<strong>Hanwag</strong> gemein: Sie ist bayrisch. Sie<br />

ist alpin. Sie hat mit „Sicherheit“ zu<br />

tun. Sie hält lange (so hoffen wir).<br />

Wer sie erreicht, hat schon viel hinter<br />

sich, aber auch noch viel vor sich.<br />

Und wenn das Wetter passt, ist die<br />

Aussicht einfach großartig!<br />

Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen<br />

Fertigstellung der<br />

Biwakschachtel. Was war die<br />

größte Herausforderung bei diesem<br />

ungewöhnlichen Projekt?<br />

Waxenstein<br />

KuRzINTERvIEW STEPHAN zEHL, ARcHITEKT DER BIWAKScHAcHTEL<br />

Stephan Zehl, Architekt<br />

Zehl: Wir konnten die Biwakschachtel<br />

in erstaunlich kurzer Zeit umsetzen,<br />

obwohl der Bau für uns eine<br />

völlig neue Aufgabe war und es uns<br />

an Erfahrung fehlte. Wann baut man<br />

schon Biwakschachteln!? Die größte<br />

Herausforderung für uns stellte<br />

die Suche nach Partnern zur Realisierung<br />

dar. Aber auch das hat gut<br />

geklappt.<br />

Welche Kriterien standen beim<br />

Bau der Biwakschachtel im Vordergrund?<br />

Zehl: Die wichtigsten Anforderungen<br />

waren eine optimale Raumnutzung,<br />

Komfort auf kleinstem Raum<br />

und Dichtigkeit. Um die Hütte dicht<br />

Stahlseile<br />

zu kriegen, haben wir sie einfach<br />

fugenlos zusammen schweißen lassen,<br />

jede Baufuge wäre ein Schwachpunkt<br />

und verantwortlich für das<br />

Eindringen von Wasser und Frost.<br />

Und der Transport auf den Jubiläumsgrat<br />

spielte natürlich schon<br />

beim Bau eine große Rolle. Für den<br />

Hubschrauberflug darf die Biwakschachtel<br />

maximal 2,5 Tonnen wiegen<br />

und ihre Abmessungen müssen<br />

transportgeeignet sein. Nicht nur mit<br />

dem Hubschrauber, sondern auch<br />

mit dem LKW auf der Straße.<br />

Welche Besonderheiten bietet<br />

die neue Notunterkunft und<br />

wie unterscheidet sie sich von<br />

der alten Biwakschachtel auf<br />

dem „Jubelgrat“?<br />

Zehl: Wir haben es geschafft, die<br />

Biwakschachtel nur unwesentlich<br />

zu vergrößern – und dennoch<br />

deutlich mehr Schlafplätze<br />

unterzubringen. In der aktuellen<br />

Biwakschachtel finden nur sechs<br />

Personen Platz, jetzt können<br />

auch zwölf Leute übernachten.<br />

Die neue Dachform bietet einerseits<br />

wenig Angriffsfläche für<br />

den Wind und bringt eine größere<br />

Raumhöhe, damit sich die<br />

Gäste nicht so eingepfercht fühlen.<br />

Und die neue Schachtel hat<br />

statt offener Styroporplatten eine<br />

richtige Innenverkleidung mit<br />

wasserfesten Holzplatten.<br />

Das macht die Berührung mit der<br />

Betonfundamente<br />

Transporthubschrauber<br />

(vermutlich K-Max)<br />

Maße / Gewicht: 6 m x 2,45 m x 2,8 m / 2300 kg<br />

Material: Aluminiumrahmen, Aluminiumblech, Isolierung<br />

Innenausbau Holz<br />

Standorthöhe: 2684 m<br />

Schlafplätze: 12 (oder mehr...)<br />

Ausstattung: Tisch, Pritschen, Schaumstoffmatten, Decken, Kissen<br />

Hülle angenehmer und die Schale<br />

hält mehr aus.<br />

Die Größe der Biwakschachtel<br />

ist mit 12 Personen angegeben –<br />

was denkst du: Wie viele passen<br />

wirklich rein?<br />

Zehl: Wir haben den Platz bestmöglich<br />

genutzt – wenn man richtig zusammenrückt<br />

können auf jeden Fall<br />

16 Personen übernachten. Aber dann<br />

wird’s schon ganz schön eng.<br />

Näheres zur Biwakschachtel-Tour<br />

unter: www.hanwag.de


4 | HANWAG BERGPOST 1 / 2011 HANWAG BERGPOST 1 / 2011 | 5<br />

EIN ScHuH Im DETAIL:<br />

OmEGA GTX ®<br />

HOcHALPIN & STEIGEISENfEST<br />

EINSATzGEBIET: HOcHTOuREN,<br />

GLETScHERTOuREN, EISTOuREN<br />

Reduced Seams: Weniger Nähte verringern das Risiko von<br />

potentiellen Druckstellen und Nahtverschleiß. Dafür sorgt<br />

unsere spezielle Abdrehtechnik, die es ermöglicht, mit wenigen<br />

Nähten einen leistengetreuen Schuh zu fertigen.<br />

Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Wir beherrschen diese<br />

Technik und setzen sie ein.<br />

Elevated Brim: Per Hand aufgezogener, umlaufender<br />

Geröllschutz, der vor Abnutzung<br />

schützt und die Schuhform stabilisiert.<br />

Durch Erwärmung wird der<br />

Geröllschutz elastisch und so<br />

mit großem Kraftaufwand<br />

aufgezogen und mit dem<br />

Obermaterial verklebt.<br />

Kälteisolierung : bis –15 °C<br />

(getestet nach DIN EN 344-1)<br />

VIBRAM ® AlPIN High-tech Sohle – steigeisenfest, torsionssteif,<br />

mit isolierenden Luftkammern, PU-Auftrittsdämpfung, selbst<br />

reinigendem Profil und einer schmalen Spitze mit spezieller<br />

Kletterzone. Die Sohle wurde von uns entwickelt, bei der Fertigung<br />

vertrauen wir unserem langjährigen Partner Vibram.<br />

Einer ist<br />

Schuster.<br />

Einer heißt<br />

Schuster.<br />

FlORI ScHuSTER<br />

ist der Geschäftsinhaber<br />

vom Sport<br />

Schuster und führt<br />

das erfolgreiche<br />

Münchner Sporthaus<br />

in der dritten<br />

Generation.<br />

click clamp: Die Klemmschlaufe<br />

ermöglicht eine unterschiedlich<br />

straffe Schnürung von Vorderund<br />

Oberteil des Schafts<br />

fAcHHANDEL: INTERvIEW mIT fLORI ScHuSTER [SPORTHAuS ScHuSTER]<br />

Julia Englhart | München<br />

Zwei Mal Tradition, zwei Mal Bayern<br />

und zwei Mal Schuster: Wir haben<br />

uns mit dem Münchner Original Flori<br />

Schuster getroffen.<br />

Er leitet das bekannte Sporthaus<br />

Schuster, das seit fast hundert Jahren<br />

eine Institution bei den Outdoor-Fans<br />

in der Landeshauptstadt München ist.<br />

Foto: Sporthaus Schuster<br />

Der Sommer steht vor<br />

der Tür. Was ist in diesem<br />

Jahr der wichtigste sportliche<br />

Trend in der Biergartenhauptsaison?<br />

Schuster: Da ändert sich<br />

wenig: Hin und wieder heim<br />

– wenn möglich – zu Fuß<br />

(mit entsprechendem Schuhwerk!)<br />

oder mit dem Radl.<br />

Und am Tisch ein nettes<br />

Vis-à-vis, entweder mit dem<br />

Dirndl und/oder dem Hendl.<br />

Man könnte Sie den Platzhirsch<br />

nennen, wenn es<br />

um Outdoor-Ausrüstung<br />

in München geht. Jetzt<br />

haben Sie mit Globetrotter<br />

mächtige Konkurrenz<br />

aus dem Norden bekommen.<br />

Was halten Sie davon?<br />

Schuster: In diesem Fall<br />

ist der Begriff „Platzhirsch“<br />

ein bisserl verfehlt: Wir haben<br />

nicht vor, das Feld zu<br />

räumen, aber im Gegensatz<br />

zu Platzhirsch-spezifischen<br />

Vari-Volume: Individuelle Volumenanpassung<br />

mittels einer zweiten Zunge<br />

(eine Zunge kann entfernt werden, um<br />

das Volumen zu erhöhen) und einer zusätzlichen<br />

Einlegesohle. Vari-Volume optimiert<br />

den Sitz.<br />

Brandsohle: Das „Herz“ eines Schuhs – von<br />

außen sieht man die Brandsohle nicht. Der<br />

Omega GTX hat eine Memory-Kunststoffbrandsohle<br />

mit durchgehender Versteifung<br />

für hohe Stabilität.<br />

Revierkämpfen erwarten<br />

wir einen gesunden Wettbewerb,<br />

der „das Geschäft belebt“.<br />

Insgesamt ist es meine<br />

Überzeugung, dass ein<br />

Mitbewerber wie Globetrotter<br />

den Standort München<br />

durchaus aufwertet – davon<br />

können alle Münchner profitieren.<br />

Und wenn schon<br />

Hirsch, dann sind wir immer<br />

noch der „Marienplatz-<br />

Hirsch“ und dieses „Münchner<br />

Revier“ ist mir halt doch<br />

viel lieber.<br />

Herr Schuster, erinnern<br />

Sie sich noch wann Sie<br />

zum ersten Mal von <strong>Hanwag</strong><br />

gehört haben?<br />

Schuster: Das wird wohl<br />

mal bei uns daheim am<br />

Esstisch gewesen sein. Mein<br />

Vater hat so gut wie nie Ärger<br />

vom Geschäft mit nach<br />

Hause gebracht. Wenn er<br />

<strong>als</strong>o was erzählt hat, war es<br />

immer was Erfreuliches.<br />

Da wird <strong>Hanwag</strong> bzw. der<br />

Sepp Wagner sicher mal dabei<br />

gewesen sein.<br />

Sie haben eine lange<br />

Geschäftsbeziehung mit<br />

<strong>Hanwag</strong>. Wie ist diese<br />

entstanden?<br />

Schuster: Ich kann nur mutmaßen,<br />

dass schon dam<strong>als</strong><br />

seitens meines Großvaters<br />

ein tiefer Respekt vor dem<br />

selbstbewusst-qualitätsvollen<br />

Handwerk ein Grund war<br />

für ein frühes – fast selbstverständliches<br />

– Zusammenfinden.<br />

Das war gut, unsere<br />

Beziehung hat sich schließlich<br />

bis heute bewährt.<br />

Welche Gemeinsamkeiten<br />

sehen Sie zwischen <strong>Hanwag</strong><br />

und Sport Schuster?<br />

Schuster: Wie gerade erwähnt,<br />

habe ich Respekt und<br />

Bewunderung für den, der<br />

mit Überzeugung das macht,<br />

was er gern macht. Und das<br />

auch noch gut macht! Und<br />

der nie vergisst, woher er<br />

Futter: Wasserdicht und atmungsaktiv –<br />

das GORE-TEX ® Futter sorgt für warme,<br />

trockene Füße auch auf längeren Touren.<br />

Bergrindleder: Für den Schaft verwenden<br />

wir 3 Millimeter starkes Bergrindleder –<br />

wasserabweisend, unverwüstlich, langlebig.<br />

Gewicht: 1140 Gramm bringt der Omega<br />

GTX in Größe 7,5 auf die Waage.<br />

Heel-Fix: Einstellbare Fersenweitenfix-<br />

ierung durch eine aufgenietete Aluplatte:<br />

Mit Heel Fix wird die Fersenbreite des Stie-<br />

fels genau dem Fuß angepasst. Nützlich<br />

besonders bei schmalen Fersen.<br />

Step-In crampon: 100 Prozent steigeisenfester<br />

Sohlenaufbau und auch für vollautomatische<br />

Steigeisen geeignet.<br />

kommt und wo seine Wurzeln<br />

sind. Ich behaupte, dass<br />

das auf uns beide zutrifft.<br />

Sie kennen die Wünsche<br />

der Kunden. Welche<br />

hören Sie beim Wander-<br />

oder Bergschuhkauf?<br />

Schuster: Passform, Passform,<br />

Passform! Dieser<br />

Wunsch drängt alles andere<br />

– Farbe, Optik und sogar den<br />

Preis – in den Hintergrund.<br />

Ein passender Leisten, die<br />

richtige Membrane und das<br />

Ganze so leicht wie möglich,<br />

so machen wir reihenweise<br />

Kunden glücklich! Und wenn<br />

dann noch „Made in Germany“<br />

draufsteht…<br />

Was wünschen Sie <strong>Hanwag</strong><br />

zum 90. Geburtstag?<br />

Schuster: Erst einmal alles<br />

Gute bis zum 100-sten.<br />

Und dass wir „in ein paar<br />

Jahren“ <strong>Hanwag</strong>s 140-sten<br />

bzw. unseren 150-sten feiern:<br />

Zusammen!<br />

<strong>Hanwag</strong>-Mitarbeiter Peter Wilson<br />

besucht die Yakleder-Gerberei in Tibet<br />

Gutes vom<br />

Grunzochsen<br />

Fotos: Peter Wilson | Text: Peter Wilson<br />

Der Grunzochse ist ein asiatisches<br />

Hochgebirgsrind und besser bekannt<br />

unter dem Namen Yak.<br />

Sein Leder ist nicht nur in Nepal<br />

und Tibet begehrt, sondern auch<br />

bei uns. Wir fertigen eine spezielle<br />

Produktlinie aus edlem Yakleder,<br />

das außergewöhnliche Eigenschaften<br />

besitzt: Es ist auch in stärkerer<br />

Qualität noch sehr geschmeidig<br />

und viel robuster <strong>als</strong> das<br />

europäische Rindsleder.<br />

Sämtliches Yakleder, das wir bei<br />

<strong>Hanwag</strong> verarbeiten, stammt<br />

aus der tibetischen ‚Lhasa Leather<br />

Factory’. Die Lederfabrik sitzt<br />

in der tibetischen Hauptstadt Lhasa<br />

und wurde in den 1990er Jahren mit<br />

deutscher Entwicklungshilfe von<br />

der GTZ (Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit) modernisiert. Seit<br />

mehr <strong>als</strong> zehn Jahren ist die ‚Lhasa<br />

Leather Factory’ unter selbständiger<br />

Verwaltung erfolgreich im Geschäft.<br />

Die GTZ <strong>als</strong> halbstaatliche Entwicklungshilfeorganisation<br />

bürgt natürlich<br />

für Seriosität. Trotzdem war ich<br />

gespannt, wie es dort wirklich aussehen<br />

würde… Ob tatsächlich die<br />

Umweltauflagen nach strengsten<br />

westeuropäischen Standards eingehalten<br />

werden… Und ob die Arbeiter<br />

anständig behandelt werden…<br />

Von Oberbayern nach Tibet<br />

Wenn man vor dem Gebäude mitten<br />

in Lhasa steht, wirkt die Lhasa Leather<br />

Factory eher unscheinbar und<br />

klein. Drinnen die Überraschung:<br />

die großzügigen Arbeitsplätze sind<br />

ebenso modern wie die Maschinen.<br />

Rund 110 Angestellte zählt die Fabrik.<br />

Sie stammen ausnahmslos aus<br />

Tibet. Etwa 80 Leute arbeiten in der<br />

Produktion, die restlichen im Labor<br />

oder in den Büros. Dass die Lhasa<br />

Leather Factory eine sozial engagierte<br />

Firma ist und nach internationalen<br />

Standards fertigt, wusste ich<br />

bereits. Was ich jedoch nicht wusste<br />

und mich sehr überraschte: jeder<br />

Angestellte bekommt einen lebenslangen<br />

Arbeitsvertrag.<br />

Eine Woche verbrachte ich in der<br />

Lhasa Leather Factory und nahm<br />

sie wirklich unter die Lupe. Ich<br />

lernte die Menschen kennen und<br />

verbrachte den einen oder anderen<br />

Abend in einem belebten Esszimmer<br />

gastfreundlicher Tibeter. Ich<br />

weiß jetzt, wie aufwändig der Herstellungsprozess<br />

ist: Sind die Häute<br />

bei der Fabrik in Lhasa angekommen,<br />

werden sie zunächst fast vier<br />

Monate unter der Erde gelagert, um<br />

dort auszuhärten. Dann werden die<br />

Trotz maschineller Unterstüzung<br />

ist bei der Reinigung der Herstellung<br />

von Leder Handarbeit gefordert.<br />

etwa 1,5 Zentimeter dicken Häute<br />

drei Wochen lang gereinigt und aufwändig<br />

gegerbt. Anschließend spannen<br />

sie Mitarbeiter zum Trocknen<br />

auf die dafür vorgesehenen Holzvorrichtungen.<br />

Ein langer Weg bis<br />

zum fertigen Yakleder.<br />

Ich weiß aber auch – und das ist für<br />

uns <strong>als</strong> Unternehmen mit sozialer<br />

Verantwortung sehr wichtig – das<br />

wir unsere Yak-Schuhe mit gutem<br />

Gewissen verkaufen können. Natürlich<br />

bin ich weder Gerber, noch<br />

Arbeitsrechtler oder Umwelttechniker,<br />

aber soweit ich es mit gesundem<br />

Menschenverstand beurteilen<br />

kann, geht es in der Fabrik wirklich<br />

vorbildlich zu.<br />

Raus in die freie Wildbahn<br />

Aber woher kommen die Häute, die<br />

später in Lhasa verarbeitet werden?<br />

Zehn erfahrene Mitarbeiter kaufen<br />

die besten Häute im Dezember auf<br />

drei Märkten ein – zwischen 4000<br />

und 6000 Yakhäute verarbeitet die<br />

Fabrik pro Jahr. Mit Geschäftsführer<br />

Nyima Tashi mache ich einen<br />

Ausflug zu einer Yakherde. Eine<br />

Farm gibt es nicht. Die Hirten ziehen<br />

nomadisch mit ihren Tieren<br />

von Weidegebiet zu Weidegebiet.<br />

Je nach Jahreszeit auf höher oder<br />

tiefer gelegene Weidegebiete, wo<br />

genau entscheiden sie in der Regel<br />

spontan. Wir wissen <strong>als</strong>o nicht, wo<br />

sie sich befinden.<br />

Auslauf garantiert:<br />

Die Hirten ziehen<br />

mit ihren Yakherden<br />

<strong>als</strong> Nomaden durch<br />

Tibet.<br />

Passt wie angegossen:<br />

Ein Mitarbeiter<br />

der Lhasa Leather<br />

Factory mit seinem<br />

neuen Schuh.<br />

Nach einer fünfstündigen Fahrt<br />

treffen wir auf eine Herde und<br />

ihre Hirten. Sie haben ihre Zelte<br />

aufgebaut, große, braune Jurten –<br />

die mobilen Häuser der Nomaden.<br />

Die Szenerie wirkt fast romantisch.<br />

Aber auch hier Moderne: vor fast jedem<br />

Zelt steht ein kleines Motorrad<br />

und auf manch einer Jurte entdecke<br />

ich sogar eine Solaranlage. Zeit für<br />

Geschenke, ich habe ein Paar Yakschuhe<br />

von <strong>Hanwag</strong> mitgebracht<br />

– und Glück. Als Geschenk für unseren<br />

Gastgeber passen sie wie angegossen!<br />

Peter Wilson (51) ist Engländer und arbeitet <strong>als</strong> Grafiker<br />

in der Marketingabteilung bei <strong>Hanwag</strong> in Vierkirchen.<br />

Wir haben ihn nach Tibet geschickt, damit er nachschaut,<br />

woher das Leder für die <strong>Hanwag</strong> Yak-Schuhe tatsächlich<br />

kommt, wie es in der Gerberei aussieht und ob wir<br />

mit gutem Gewissen daraus Schuhe machen können.<br />

<strong>Hanwag</strong>-Schuhe aus Yakleder gibt es seit 2009. Die<br />

Serie ist so beliebt, dass die Nachfrage von Anfang an<br />

das Angebot übersteigt. Denn Yaks – und damit auch<br />

Yakleder – sind nur limitiert verfügbar.


6 | HANWAG BERGPOST 1 / 2011 HANWAG BERGPOST 1 / 2011 | 7<br />

ALPIN<br />

Voll steigeisenfestes, robustes Schuhwerk<br />

für den alpinen Einsatz, wenn Gletscher-,<br />

Hoch- und Eistouren auf dem Programm<br />

stehen.<br />

Foto: Joachim Stark<br />

Foto: Franz Scholz<br />

TREK LIGHT<br />

Leichte und sehr komfortable Wanderschuhe<br />

mit einer flexiblen Sohlenkonstruktion für<br />

lange Wanderungen mit Tagesgepäck oder<br />

ausgedehnte Spaziergänge.<br />

Welcher Schuh für welchen Zweck?<br />

Die richtige Selbsteinschätzung<br />

Die wohl häufigste Frage, die<br />

wir von Endverbrauchern hören,<br />

heißt: „Welches ist denn nun<br />

der richtige Schuh für mich?“<br />

Eine Frage, die sich kaum kurz<br />

beantworten lässt, denn viele<br />

Faktoren haben darauf Einfluss.<br />

• Was willst Du machen?<br />

• Wie fit und erfahren bist du?<br />

• Wie viel Gepäck trägst du?<br />

• Welches Wetter erwartet dich unterwegs?<br />

Kannst Du über Nacht die Schuhe komplett<br />

trocknen?<br />

Was willst Du machen?<br />

Einige Hersteller teilen ihr Programm in die<br />

Kategorien A, B, C und D. Schuhe der Kategorie<br />

A flexen butterweich und wiegen meist<br />

wenig. Mit ihnen ist man leicht und schnell<br />

unterwegs – auf Reisen, auf Wanderwegen, im<br />

Alltag. Schuhwerk der Kategorie B bietet einen<br />

ordentlichen Halt und einen soliden Sohlenaufbau<br />

für längere Wanderungen und leichte<br />

Trekkingtouren. Stiefel der Kategorie C sind<br />

bedingt steigeisenfest und eignen sich auch<br />

AlPIN:<br />

Omega GTX ®<br />

ROcK:<br />

Ferrata GTX ®<br />

ROcK<br />

Technische und klettertaugliche Bergschuhe<br />

für alpine Felsrouten, kombiniertes Gelände<br />

oder den Zustieg zum Kletterfels.<br />

TRAIL<br />

Leichtgewichtige Multifunktionsschuhe und<br />

echte Allroundtalente für sportliche Aktivitäten,<br />

Freizeit und alle Unternehmungen, die<br />

vielseitiges Schuhwerk erfordern.<br />

für lange Touren in weglosem Gelände mit viel<br />

Gepäck. D steht für 100 Prozent steigeisenfeste<br />

Bergstiefel für anspruchsvolle Gletscher-,<br />

Hoch- oder Eistouren.<br />

Dieses Kategoriensystem ist einfach. Deshalb<br />

benutzen wir es auch. Aber: es sagt nicht<br />

alles! Denn die Zuordnung in die Kategorien<br />

A bis D erfolgt vor allem über die Steifigkeit<br />

des Schuhs. Aus diesem Grund unterteilen wir<br />

unsere Kollektion zusätzlich nach Einsatzbereichen<br />

in Alpin, Rock, Trek, Trek light, Trail<br />

und Travel, sowie Air (Gleitschirmfliegen) und<br />

Forest (Forst und Jagd). Nur unsere Kategorien<br />

Zwiegenäht und Yak fallen aus diesem Schema,<br />

denn diese definieren sich über die Machart<br />

(Zwiegenäht) bzw. das Material (Yak-Leder).<br />

Diese zusätzliche Unterteilung nach Einsatzbereichen<br />

macht Sinn, weil auch der<br />

Leisten, die Materialien und die Machart die<br />

Eignung mitbestimmen. Ein Rock-Stiefel hat<br />

zum Beispiel einen schmaleren Leisten und<br />

eine ganz andere Konstruktion <strong>als</strong> ein Trek-<br />

Stiefel – obwohl beide in die Kategorie C gehören.<br />

Unser Modell Approach ist zwar „nur“<br />

ein Halbschuh, aber wegen seines festen Sohlenaufbaus<br />

trotzdem ein B-Schuh (mit Tendenz<br />

zur C).<br />

Auch die Polsterung unterscheidet sich<br />

erheblich. Unsere Rock-Stiefel tragen sich<br />

TREK:<br />

Alaska GTX ®<br />

Foto: Joachim Stark<br />

Foto: Franz Scholz<br />

TREK lIGHT:<br />

Banks GTX ®<br />

TREK<br />

straffer, damit man am Fels sauber antreten<br />

kann. Man kann sie mit dem Sportsitz in einem<br />

Rallyefahrzeug vergleichen. Der komfortabel<br />

gepolsterte Trek- oder Trek Light-Schuh<br />

ist dagegen eher mit einem weichen Sessel<br />

vergleichbar.<br />

Wie fit und erfahren bist du?<br />

Auch körperliche Fitness und Erfahrung spielen<br />

eine große Rolle. Das Dilemma kennen<br />

viele Bergführer, wenn ihre Kunden fragen:<br />

‚Warum muss ich die schweren Treter anziehen,<br />

wenn du mit Sportschuhen unterwegs<br />

bist?’ Die Antwort lautet: Weil der Bergführer<br />

muskulär so gut trainiert und trittsicher ist,<br />

dass er das eben kann.<br />

Wie viel Gepäck trägst du?<br />

Es ist einfach ein erheblicher Unterschied, ob<br />

man drei Wochen mit einem 20 Kilo schweren<br />

Rucksack durch Nepal zieht oder mit 5 Kilo<br />

Tagesgepäck im Wilden Kaiser wandert. Und<br />

dies bezieht sich eben nicht nur auf die Sohlensteifigkeit,<br />

sondern auf die Konstruktion<br />

des gesamten Schuhs. Für lange Touren mit<br />

schwerem Gepäck empfiehlt sich ein festerer<br />

Stiefel, beispielsweise aus unserer Kategorie<br />

Trek. Steht eine gemütliche Tageswanderung<br />

mit kleinem Rucksack auf dem Programm, ge-<br />

TRAIl:<br />

Performance XCR ®<br />

Foto: Till Gottbrath<br />

Foto: Franz Scholz<br />

TRAVEl:<br />

Sintra<br />

Bequemes Schuhwerk, das einen festen und<br />

soliden Halt für mehrtägige Wanderungen<br />

mit viel Gepäck bietet, teilweise sogar bedingt<br />

steigeisenfest.<br />

TRAvEL<br />

Vielseitiges Schuhwerk, das mit seinem geringen<br />

Gewicht und einem hohen Tragekomfort<br />

zum perfekte Reisebegleiter wird und<br />

sich sehen lassen kann.<br />

nügt auch ein leichter Schuh aus der Kategorie<br />

Trek Light.<br />

Welches Wetter erwartet dich unterwegs?<br />

und kannst du über Nacht die<br />

Schuhe komplett trocknen?<br />

Man könnte die Frage auch so formulieren:<br />

Schuhe mit oder ohne Gore-Tex ® Membran?<br />

Gore-Tex ® Schuhe sind nicht nur wasserdicht<br />

und atmungsaktiv, sie trocknen auch schneller.<br />

Bei Mehrtagestouren, hochalpinen Projekten<br />

(Gletscher), Regenwetter, Reisen in nassfeuchte<br />

Klimata, Wanderungen in sumpfigen<br />

Gebieten oder Wintertouren sind sie eindeutig<br />

erste Wahl. Vor allem dann, wenn nicht<br />

jede Nacht die Möglichkeit besteht, die Schuhe<br />

zu trocknen. Gore-Tex ® Schuhe sollte man<br />

auch dann in Erwägung ziehen, wenn man<br />

nur ab und zu in solchen Verhältnissen unterwegs<br />

ist.<br />

Ein Lederfutter hat den Vorteil, dass es sich<br />

besser an den Fuß anpasst. Viele Alpinisten<br />

und Trekker schätzen die Bequemlichkeit<br />

und das angenehme Fußklima bei Volllederschuhen.<br />

Dauerhaft wasserdicht sind sie<br />

aber nicht. Es sollte unterwegs <strong>als</strong>o möglichst<br />

trocken sein oder die Möglichkeit geben, die<br />

Schuhe über Nacht wieder vollständig zu<br />

trocknen. TG<br />

TIPPS zuR ScHuHAuSWAHL<br />

Nur beim guten Fachhändler kaufen. Er hat Erfahrung,<br />

hilft bei der richtigen Selbsteinschätzung und<br />

kann daher perfekt beraten. Sicherheit geht vor: Im<br />

Zweifelsfall lieber den etwas stabileren Schuh wählen.<br />

fRAG fRIEDL<br />

Foto: Peter Wilson<br />

Der „Friedl“ weiß alles, wenn es sich<br />

um Schuhe dreht. Eigentlich heißt<br />

der gebürtige Österreicher Johann<br />

Friedl, aber so ruft ihn bei <strong>Hanwag</strong><br />

niemand. Er arbeitet seit 2009 bei<br />

<strong>Hanwag</strong> <strong>als</strong> Schuhentwickler.<br />

DIE GEzWIcKTE mAcHART<br />

Schuhschaft<br />

Brandsohle<br />

Sohleneinheit<br />

Gezwickte Machart<br />

Vorteile: lange Haltbarkeit, formhaltig,<br />

Schuhwerk ist wiederbesohlbar<br />

Nachteile: teurer <strong>als</strong> gestrobelte Machart,<br />

weil aufwändiger<br />

mENScHEN BEI HANWAG: HüDA ÖzTüRK<br />

„Nenn’<br />

mich einfach<br />

Herr Hüda!“<br />

Eigentlich heißt er Hüda Öztürk.<br />

Aber bei <strong>Hanwag</strong> nennt ihn fast<br />

jeder Herr Hüda. Seit bald 30<br />

Jahren steht er Tag für Tag in unserer<br />

Schuhmanufaktur in Vierkirchen –<br />

heute <strong>als</strong> Werksleiter. Außerdem<br />

ist der Herr Hüda einer der wenigen<br />

Schuhmacher in Deutschland,<br />

die noch die traditionelle Kunst<br />

der Zwienaht beherrschen und das<br />

Wissen um diese Technik aufrechterhalten.<br />

„Rattattatta – rattattatta –<br />

rattattatta“ rumpelt die speziell zu<br />

diesem Zweck entwickelte Maschine<br />

aus der Kaiserzeit, und Herr Hüda<br />

zieht eine saubere doppelte Naht<br />

zwischen Brandsohle und Schaft.<br />

Aber <strong>als</strong> Werksleiter kümmert er<br />

sich nicht nur um die Zwiegenähten,<br />

sondern vor allem darum, dass<br />

in der Produktion „der Laden läuft“.<br />

„Herr Hüda, kimmst a moi?“ schallt<br />

es mehrm<strong>als</strong> am Tag durch die Halle<br />

oder (je nach Lärmpegel) den Telefonhörer.<br />

Gibt es Fragen im Lager,<br />

in der Näherei, Stepperei, Stanzerei<br />

oder an einer der Maschinen, der<br />

Herr Hüda ist garantiert zur Stelle.<br />

1984 bewarb sich Hüda Öztürk<br />

bei <strong>Hanwag</strong>. Doch es gab keine freie<br />

Stelle. Kurze Zeit später allerdings<br />

klingelte sein Telefon und Josef<br />

Was bedeutet eigentlich<br />

„gezwickte Machart“?<br />

Julia Englhart | München<br />

Wagner bot dem dam<strong>als</strong> 21-jährigen<br />

Hüda einen Job in der Schuhproduktion<br />

an. Er nahm das Angebot<br />

an und weiß noch heute, wie froh er<br />

über die geregelte Arbeit war. Schon<br />

dam<strong>als</strong> wohnte er mit seiner Frau,<br />

die zu dieser Zeit bereits bei <strong>Hanwag</strong><br />

arbeitete, im nicht weit entfernten<br />

Pfaffenhofen. Der Gemeinde blieb er<br />

bis heute treu – wie auch unserem<br />

Unternehmen. Seit 27 Jahre arbeitet<br />

er mittlerweile in Vierkirchen. Er<br />

erlernte dort die Kunst des Schuhmacherhandwerks<br />

und ist heute<br />

Werksleiter.<br />

Hüda ist Deutscher – ursprünglich<br />

stammt er aus der Türkei, wo<br />

er 1963 <strong>als</strong> eines von vier Kindern<br />

Fast Immer unterwegs: Herr Hüda in unserer<br />

Produktionshalle in Vierkirchen.<br />

Wer unsere Website oder unseren Katalog aufmerksam durchschaut, liest immer wieder<br />

den Ausdruck „gezwickte Machart“. Was steckt dahinter? Wer zwickt hier wen?<br />

Das Zwicken ist eine Technik, um bei einem Schuh den Schaft mit der Brandsohle und<br />

der Sohleneinheit zu verbinden – und zwar sehr dauerhaft.<br />

Früher war das mit den Schuhen ein bisschen anders, denn<br />

die Leute besaßen meist nur ein oder zwei Paar. Diese<br />

mussten deshalb passen und viel aushalten. Da war echtes<br />

Schuhmacherhandwerk gefragt. Die haltbarste, aber auch aufwändigste<br />

Machart ist das Zwienähen, erkennbar an der Naht,<br />

die außen die Sohle umläuft. Das Zwienähen ist weitestgehend<br />

Handarbeit und teuer. Die (klebe)gezwickte Machart ist jünger,<br />

erfordert auch viel Handarbeit – aber mit Hilfe kräftiger Maschinen<br />

– und kostet in der Produktion etwas weniger.<br />

Bevor ein Schuh „gezwickt“ werden kann, benötigen wir die<br />

Einzelteile. Wir brauchen den genähten Schaft, die Brandsohle<br />

und die Sohleneinheit. Der (von Hand genähte) Schaft wird über<br />

den Leisten – eine Art Fuß aus Plastik, der dem Schuh später<br />

seine (Pass)Form verleiht – gestülpt. Von unten befestigen wir<br />

dann die Brandsohle (das „Herz“ des Schuhs, das man später<br />

von außen nicht sieht) an den Leisten und zwicken sie mit dem<br />

Schaft zusammen. Der zuvor erwärmte Schaft wird dabei von<br />

der Maschine ein gutes Stück unter die Brandsohle gezogen<br />

und dort mit hohem Druck festgeklebt. Jetzt verpassen wir dem<br />

Schuh die richtige Sohleneinheit (bestehend aus Zwischen- und<br />

geboren wurde. Mit nur 17 Jahren,<br />

das Abitur in der Tasche, kam er<br />

nach Bayern. Eigentlich wollte er<br />

studieren. Dass es nicht klappte,<br />

bereitete ihm dam<strong>als</strong> einige Bauchschmerzen.<br />

1987 bis 1991 konnte er<br />

jedoch ein Fernstudium in Volkswirtschaftslehre<br />

absolvieren – parallel<br />

zur täglichen Arbeit und zur<br />

Familie. Denn Herr Hüda und Frau<br />

Öztürk haben zwei Kinder. Während<br />

er erzählt klingelt mal wieder sein<br />

Telefon: „Ja bitte?“ und „Moment,<br />

ich komme sofort.“ Ein schnelles<br />

„Servus“ und weg ist er. Irgendwo<br />

in der Produktionshalle, wo gerade<br />

ein neuer Schuh entsteht. JE<br />

Foto: Peter Wilson<br />

ImPRESSum<br />

Laufsohle). Diese wird an den Schuh geklebt und festgepresst.<br />

Bei Bedarf kann man das mehrfach machen: gezwickte<br />

Schuhe können problemlos wiederbesohlt werden! Sie sind<br />

außerdem formstabil und sehr langlebig, da das Leder unter<br />

die Brandsohle reicht. Gezwickt statt zugenäht!<br />

Eine preisgünstige, aber weit weniger solide Machart ist<br />

das Strobeln. Hier wird mit der nach ihrem Erfinder benannten<br />

Strobelnaht die Brandsohle an den Schaft genäht und anschließend<br />

die Sohleneinheit angespritzt. Im Englischen liest<br />

man für diese Herstellungsart oft „moulded sole“. Lauf- und<br />

Sportschuhe fertigt man so, weil sie hervorragend flexen müssen.<br />

Für einen Wander-, Trekking- oder Bergschuh taugt das<br />

Strobeln nichts – jedenfalls nicht, wenn man wirklich solides<br />

Schuhwerk herstellen möchte. Bei <strong>Hanwag</strong> gibt es deshalb<br />

keine gestrobelten Schuhe, egal ob Halbschuh oder Stiefel!<br />

Zwiegenäht oder klebegezwickt – etwas anderes kommt hier<br />

nicht in den Karton! Der Anspruch früherer Tage lebt bei uns in<br />

Vierkirchen weiter: das Schuhwerk soll passen und möglichst<br />

viel aushalten. Vor allem, wenn es ins Gebirge geht, denn dort<br />

tragen gute Schuhe auch wesentlich zur Sicherheit bei.<br />

STELLENANzEIGE<br />

HANWAG zählt zu den Top-<br />

Anbietern von Berg-, Trekking- und<br />

Wanderschuhen. Wir beherrschen das<br />

Schuhmacherhandwerk und stellen<br />

seit 90 Jahren Schuhe her, die bekannt<br />

sind für höchste Qualität, Passform<br />

und bestechende Funktionalität. An<br />

unserem Firmensitz Vierkirchen (im<br />

Dachauer Land, bei München) fertigen<br />

wir noch heute von Hand traditionell<br />

zwiegenähtes Schuhwerk sowie Bergund<br />

Trekkingstiefel in der bewährten<br />

gezwickten Machart.<br />

Unser Handwerk und Wissen um die<br />

Schuhmacherei möchten wir weitergeben<br />

und suchen deshalb zur Verstärkung<br />

unserer Teams<br />

zum 1. September 2011<br />

einen / eine: Auszubildende/n<br />

zur / zum Schuhmacher / in<br />

Wir bieten:<br />

• Eine vielseitige Ausbildung, in der wir<br />

echtes Handwerk vermitteln<br />

• Mitarbeit in einem motivierten Team<br />

und erfolgreichem Unternehmen<br />

• Nähe zu den Bergen und zum Bergsport<br />

Impressum<br />

<strong>Hanwag</strong> <strong>Bergpost</strong> ist die Kundenzeitung der <strong>Hanwag</strong><br />

GmbH und erscheint zweimal im Jahr kostenlos.<br />

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt<br />

<strong>Hanwag</strong> GmbH, Wiesenfeldstr. 7, 85256 Vierkirchen,<br />

+49 – (0)8139 – 9356 0, v.i.S.d.P.: Jürgen Siegwarth,<br />

www.hanwag.de, bergpost@hanwag.de<br />

Druckauflage: 20.000 Stück<br />

Druckerei: Offizin Scheufele, Tränkestraße 17,<br />

70597 Stuttgart, www.scheufele.de<br />

Ihr Profil:<br />

• Qualifizierter Hauptschulabschluss<br />

oder Mittlere Reife<br />

• Handwerklich interessiert<br />

• Team-orientiert<br />

• Interesse an Wandern, Trekking,<br />

Bergsteigen<br />

Wenn Sie sich angesprochen fühlen,<br />

senden Sie uns bitte Ihre aussagefähi-<br />

gen Bewerbungsunterlagen an:<br />

<strong>Hanwag</strong> GmbH,<br />

z. Hd. Hartmut Trabert,<br />

Wiesenfeldstraße 7,<br />

85256 Vierkirchen.<br />

E-Mail:<br />

hartmut.trabert@hanwag.de<br />

Redaktion & Konzept<br />

Kern Gottbrath Kommunikation GbR, Ungererstr. 161,<br />

80805 München, www.K-G-K.com<br />

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />

Julia Englhart, Till Gottbrath, Peter Wilson, Benedikt<br />

Braun, Jürgen Siegwarth, Stefan von Roth<br />

Grafik & Produktion<br />

B612 GmbH, Franz Scholz, Tübinger Str. 77-1, 70178<br />

Stuttgart, www.b612-design.de


8 | HANWAG BERGPOST 1 / 2011<br />

24 STuNDEN vON BAYERN<br />

Gewinne die letzten Startplätze für die Kultwanderung<br />

„<strong>Hanwag</strong> 24 Stunden von Bayern“ – wir verlosen 2x2 Startpakete<br />

6 Minuten für 24 Stunden<br />

„Was mache ich hier eigentlich?“ denkt sich vermutlich<br />

der ein oder andere Teilnehmer der Rundum-die-Uhr-Wanderung<br />

„24 Stunden von Bayern“,<br />

die wir jedes Jahr zusammen mit Bayern Tourismus<br />

veranstalten. Morgens um 8 Uhr geht es los und der<br />

lange Marsch endet erst 24 Stunden später. Für die<br />

Teilnehmer ein einmaliges Erlebnis (das viele auch<br />

gerne wiederholen): 24 Stunden am Stück auf den<br />

Beinen, die Natur genießen, nette Gespräche führen,<br />

mit dem inneren Schweinehund kämpfen…Diese<br />

Momente und das gemeinsame Erlebnis machen die<br />

Wanderung aus und lassen müde Beine schnell in<br />

Vergessenheit geraten.<br />

Foto: Joachim Stark<br />

HANWAG PROTEAm<br />

Peter Sürth, Wildtiermanager<br />

Starke Typen mit<br />

Bewegungsdrang<br />

Jede richtige Outdoor-Marke hat<br />

Athleten unter Vertrag, die Dinge<br />

tun, von denen normale Menschen<br />

nur träumen können. Wir nicht. Wir<br />

engagieren keine Promis, die für Geld<br />

ihr Gesicht oder – in unserem Fall –<br />

ihre Füße zur Verfügung stellen.<br />

Stattdessen arbeiten wir mit fast<br />

20 Outdoor-begeisterten Leuten zusammen,<br />

die vor allem eines sind:<br />

viel draußen. Sie sollen unser Schuhwerk<br />

an seine Grenzen bringen und<br />

Spaß daran haben, mit Anregungen<br />

zur Optimierung der Schuhe beizutragen.<br />

Sie sagen uns, was wir gut<br />

machen, was noch besser geht, aber<br />

auch, wo sie der Schuh drückt.<br />

Wir werden Euch die Teammitglieder<br />

in Zukunft ausführlicher in<br />

der <strong>Hanwag</strong> <strong>Bergpost</strong> vorstellen. Wer<br />

schon mal vorab schnuppern will,<br />

schaut auf unserer Website vorbei:<br />

www.hanwag.de/proteam<br />

Peter Sürth:<br />

Alpenexpedition und die<br />

Suche nach den Wölfen<br />

Peter Sürth ist weder Bergführer<br />

noch Extrembergsteiger, aber er<br />

verbringt wirklich viel Zeit auf den<br />

Beinen. Peter ist <strong>als</strong> Biologe und<br />

Wildtiermanager unterwegs, um die<br />

Migrationswege von Wölfen, Bären<br />

und Luchsen zwischen Alpen und<br />

Karpaten zu erforschen. Wie? Fast<br />

immer zu Fuß, gut ausgerüstet mit<br />

Schuhen von <strong>Hanwag</strong>.<br />

Der erste Teil seiner Alpenexpedition<br />

führte Peter im vergangenen<br />

September nach Österreich<br />

Foto: Joachim Stark<br />

2011 geht es in den Naturpark Frankenwald.<br />

Der Startschuss fällt in Bad Steben am 18. Juni.<br />

444 Startplätze gab es und sie wurden am 4.4. um<br />

4 Uhr 44 morgens verlost. Um 4 Uhr 50 – nach nur<br />

sechs Minuten – waren alle Tickets vergeben. Auf<br />

unserer Homepage verlosen wir bis 10. Juni 2011 2 x<br />

2 Startpakete! www.hanwag.de/Verlosung<br />

In der kommenden Ausgabe werden wir ausführlich<br />

vom diesjährigen Wanderevent berichten. Wenn<br />

Ihr mehr darüber erfahren wollt, schaut mal hier:<br />

www.24h-von-bayern.de JE<br />

Der persönliche Everest:<br />

Es geht nicht darum, schnell zu wandern,<br />

sondern 24 Stunden zu schaffen!<br />

und zeigte, dass die österreichischen<br />

Alpen zum großen Teil gute<br />

Lebensräume für Wölfe, Luchse und<br />

Bären bieten. Gleichzeitig musste<br />

Peter feststellen, wie schlecht die<br />

Menschen auf diese Wildtiere vorbereitet<br />

sind.<br />

Der zweite Teil seiner Alpenexpedition<br />

steht im Sommer 2011 auf<br />

dem Programm, dann wird er sich<br />

in der Schweiz, in Frankreich und<br />

Italien auf die Suche machen und<br />

beurteilen, wie dort der Lebensraum<br />

für die Tiere beschaffen ist.<br />

Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.derwegderwoelfe.de JE<br />

ProTeam-Mitglied Peter<br />

Sürth ist viel unterwegs<br />

- fast immer zu Fuß.<br />

NEWS<br />

TREKKING OHNE fuSSABDRucK<br />

Gemeint ist der ökologische Fußabdruck: <strong>Hanwag</strong> versucht, diesen<br />

in der Natur zu reduzieren und stattet rund 20 Modelle mit dem<br />

zertifiziert CO2-neutral hergestellten Leder Terracare Zero ® <strong>als</strong><br />

Obermaterial aus. So beispielsweise den Trekking-Stiefel TATRA<br />

oder den neuen leichten Wanderstiefel<br />

OMAHA – für stabilen Tritt beim<br />

echten Fußabdruck!<br />

AuSGEzEIcHNET: fERRATA cOmBI GTX ERHäLT<br />

ALLROuND-TIPP vON ALPIN<br />

Ausgezeichnet beim großen Bergschuhtest der Zeitschrift ALPIN:<br />

Das neunköpfige Testteam zeichnete den Ferrata Combi GTX von<br />

<strong>Hanwag</strong> mit dem Allround-Tipp aus. Für die Ausgabe 4/2011 waren<br />

die erfahrenen Tester mit zwölf Modellen der Kategorie C – feste,<br />

bedingt steigeisenfeste Bergschuhe – unterwegs. Das Fazit der Testtruppe<br />

zum Ferrata Combi GTX spricht für sich: „Es gab keinen Tester,<br />

der mit dem Schuh nicht zurechtgekommen wäre“, resümiert<br />

die ALPIN-Redaktion. „Er ist ein rundum gelungener Schuh und ein<br />

guter Kompromiss zwischen Wander- und<br />

Alpinschuh.“ Und der kommt nicht nur beim<br />

ALPIN-Team gut an: es gab bereits vier<br />

Auszeichnungen von den Magazinen<br />

Outdoor und Klettern.<br />

uP TO DATE: HANWAG Auf fAcEBOOK<br />

Aktuelle Informationen, Neuigkeiten auf einen Blick und Fotos<br />

bietet der bayerische Traditionsschuster nicht nur auf<br />

Papier, sondern auch online. Unter www.facebook.com / <strong>Hanwag</strong><br />

können sich Interessierte informieren, aktiv<br />

mitreden, ihre Meinung kundtun, Vorschläge<br />

machen und Fragen an <strong>Hanwag</strong> stellen –<br />

die wird der Bergschuster mit<br />

Sicherheit beantworten.<br />

WAS IN 90 JAHREN SO ALLES PASSIERT IST...<br />

• 1 Mal ist <strong>Hanwag</strong> umgezogen<br />

• Reiht man alle verkauften Schuhe<br />

hintereinander, reicht die Schlange<br />

von Vierkirchen bis Ouagadougou*<br />

• Rund 23.292 Kilometer Schnürsenkel<br />

stecken in unseren verkauften Schuhen<br />

• Alle Schuhkartons verkaufter<br />

Schuhe übereinander gestapelt<br />

sind etwa 88 Mal so hoch<br />

wie der Mount Everest<br />

• 5700 Kuhhäute werden pro<br />

Jahr zu <strong>Hanwag</strong>-Schuhen<br />

verarbeitet<br />

*(Hauptstadt von Burkina Faso / Westafrika)

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