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Liebe Leserinnen, - evangelische Kirchengemeinde Staffort ...

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Ich<br />

schäme<br />

mich des<br />

Evangeliums<br />

nicht;<br />

denn es<br />

ist eine<br />

Kraft<br />

Gottes,<br />

die selig<br />

macht alle,<br />

die daran<br />

glauben.<br />

Römer 1,16


2<br />

<strong>Liebe</strong> Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

das Jahr 2011 war für<br />

die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

<strong>Staffort</strong>-Büchenau ein<br />

besonderes Jahr. Zum<br />

Jahresbeginn 2011 haben<br />

wir unsere Kirche<br />

zur Renovierung freigegeben.<br />

Und das Jahr<br />

2012? Auch das Jahr<br />

2012 wird ein besonderes<br />

Jahr werden. Es<br />

wird sich als Meilenstein<br />

in die Geschichte<br />

unserer Kirche einreihen.<br />

Am 1. Advent<br />

1901 wurde unsere<br />

Kirche eingeweiht und<br />

111 Jahre danach,<br />

ebenfalls am 1. Advent,<br />

wollen wir unsere Kirche<br />

feierlich wieder<br />

einweihen. Dass das,<br />

was lange währt, endlich<br />

wahr wird, dafür<br />

zeichnen viele verantwortlich.<br />

Es ist eine<br />

Gemeinschaftsleistung<br />

ohnegleichen, die<br />

höchsten Respekt verdient.<br />

Dies ist mir bei<br />

der Vorbereitung der<br />

Gemeindeversammlung<br />

sehr eindrücklich bewusst<br />

geworden. Dabei<br />

habe ich mich im Wesentlichen<br />

nur mit Zahlen<br />

beschäftigt. Aber<br />

auch Zahlen können<br />

sprechen, ja sie sprechen<br />

eine eindeutige<br />

Sprache. Dies gilt nicht<br />

nur für die unterm<br />

Strich stehende Summe,<br />

sondern vielmehr<br />

für jeden darin enthaltenen<br />

Einzelbetrag. Sicher<br />

ist unter den zahlreichen<br />

Gaben auch das<br />

in der Bibel beschriebene<br />

„Scherflein der<br />

armen Witwe“. Es wäre<br />

spannend, die Geschichten,<br />

Anlässe und<br />

Motive hinter den einzelnen<br />

Gaben zu kennen<br />

oder diesen gar<br />

nachzuspüren. Mich jedenfalls<br />

haben die Zahlen<br />

in erster Linie sehr<br />

dankbar werden lassen,<br />

dankbar darüber, dass<br />

die Geber wohl ein Ziel<br />

einte: Ich möchte meinen<br />

Betrag zum Gemeinwohl<br />

leisten.


3<br />

Dieser Gemeinsinn hat uns Rücklagen<br />

von rd. 387.000 Euro beschert.<br />

Ein Vergelt’s-Gott allen Gebern.<br />

Diese Gaben wurden mit einer<br />

Zweckbindung gegeben. Auf die<br />

Kirchenrenovierung entfallen davon<br />

etwa 291.600 Euro und die Orgelrestaurierung<br />

95.400 Euro. Beide<br />

Maßnahmen zusammengefasst beläuft<br />

sich unser Kostenanteil auf rd.<br />

470.000 Euro. Die <strong>evangelische</strong><br />

Landeskirche Baden unterstützt uns<br />

unter anderem mit einem zinsgünstigen<br />

auf 25 Jahre festgeschriebenen<br />

Darlehen von 100.000 Euro. Nach<br />

derzeitigem Stand müssen wir rd.<br />

24.000 Euro der für Gebäudemaßnahmen<br />

zweckgebundenen Eigenmittel<br />

umwidmen in die Orgelrestaurierung.<br />

Ich hoffe, dass die Geber<br />

der Gaben dies mittragen können.<br />

Und was bleibt? Was übrig bleibt,<br />

wird für die Zukunft vorgetragen.<br />

Denn nach der Renovierung ist vor<br />

der Renovierung.<br />

Das besondere Jahr 2012 fordert besondere<br />

Maßnahmen und besondere<br />

Aufwände. Dem geschuldet werden<br />

wir in diesem Jahr nur drei Gemeindebriefe<br />

auflegen. Die weiteren<br />

Kapazitäten möchten wir in die Erstellung<br />

eines Kirchenführers investieren,<br />

die Konzeptionierung der<br />

„offenen Kirche“ und Vorbereitung<br />

der Wiedereinweihung unserer Kir-<br />

Folgende Termine möchte ich Ihnen zum Vormerken weitergeben:<br />

5. April musikalische Passionsandacht<br />

8. April Osterfrühstück vor dem Gottesdienst<br />

17. Juni Gemeindeausflug<br />

8. Juli Gemeindefest in der Dreschhalle<br />

30. September Kind- und Kegelgottesdienst an Erntedank<br />

gemeinsam mit dem Obst- und Gartenbauverein<br />

2. Dezember Wiedereinweihung der Kirche


4<br />

che. Dabei würden wir uns über Unterstützung<br />

jeglicher Art freuen.<br />

Sprechen Sie uns einfach an oder<br />

melden Sie sich im Pfarrbüro. Herzlichen<br />

Dank der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Abteilung <strong>Staffort</strong>, dem Fischerverein<br />

und den Vogelfreunden<br />

für ihre Zusage, uns bei der Wiedereinweihung<br />

unserer Kirche zu unterstützen.<br />

Dass das Jahr 2012 wieder etwas<br />

Besonderes wird, dazu tragen neben<br />

den Sonntags- und Feierabendgottesdiensten<br />

auch die weiteren kirchlichen<br />

Veranstaltungen bei.<br />

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in dem<br />

Alltäglichen das Besondere erkennen<br />

und schätzen lernen und Gottes<br />

Segen Ihnen jeden Tag reichlich zufließen<br />

möge.<br />

Horst Ernst<br />

Vorsitzender des<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rats<br />

„Soli deo gloria“<br />

Unter Johann Sebastian Bachs geistlichen<br />

Kantaten und Oratorien findet<br />

sich in den Originalhandschriften<br />

oftmals ein handschriftliches<br />

Kürzel „sdg“. Es ist die Kurzform<br />

für den lateinischen Satz „soli deo<br />

gloria“, zu Deutsch: „Allein Gott sei<br />

Ehre“. Dieses Kürzel Bachs nach<br />

Abschluss seiner Werke ist Widmung<br />

und Programm zugleich. Gottes<br />

Begabung allein schreibt er die<br />

kunstvoll auskomponierten Musikstücke<br />

zu.<br />

Darum widmet<br />

sich der<br />

langjährige<br />

Kantor der<br />

Leipziger<br />

Thomaskirche mit aller musikalischen<br />

Kunstfertigkeit, die er sich im<br />

Laufe seines Lebens angeeignet hat,<br />

dem Lobe Gottes.<br />

Es ist bekannt, dass Johann Sebastian<br />

Bach ein tief gläubiger Protestant<br />

war. Seine weltlichen Anstellungsverhältnisse<br />

währten stets nur<br />

kurz. Am wohlsten fühlte er sich in<br />

der Kirchenmusik. Diesen umfangreichen<br />

Schaffensperioden als Kantor<br />

verdanken wir daher auch den<br />

Löwenanteil seiner Kompositionen.<br />

Der Lobpreis „soli deo gloria“ stand<br />

bereits schon vom ersten musikalischen<br />

Gedanken vieler seiner<br />

Werke Pate.


Kirchenmusik ist in der Reformation<br />

nicht unumstritten. Maß Luther<br />

der „Musica“ auch im Gottesdienst<br />

eine hohe Bedeutung bei, so verteufelte<br />

sie der Reformator Huldrich<br />

Zwingli als weltliche Ablenkung<br />

von der strengen Klarheit des gesprochenen<br />

Wortes Gottes. Was<br />

sich aber beide Stränge der Reformation<br />

zu Eigen machten, war der<br />

Gemeindegesang.<br />

Er war besonders<br />

geeignet zur Ver-<br />

Halleluja. Das Heil und<br />

die Herrlichkeit und die<br />

Kraft sind unseres Gottes!<br />

Offenbarung 19,1<br />

5<br />

breitung des<br />

Wortes Gottes<br />

unter dem einfachen<br />

Volk. Martin<br />

Luther hatte sich auch im Kirchengesang<br />

schnell der Macht der<br />

deutschen Sprache bedient, um biblische<br />

Inhalte und Glaubenssätze<br />

zum täglichen Gebrauch der Gemeindeglieder<br />

zu vertonen. Und<br />

auch die Schweizer Reformation<br />

nutzte bald die tröstliche und stärkende<br />

Kraft des Gesangs: Der Genfer<br />

Reformator Johannes Calvin ließ<br />

alle 150 Psalmen der Bibel vertonen<br />

und empfahl ihre seelsorgliche<br />

Kraft besonders den vielen versprengten<br />

Gemeinden in der Verfolgung.<br />

Alle diese Beispiele aus der Kirchengeschichte<br />

zeigen die große Affinität<br />

der Kirchenmusik<br />

zum<br />

Evangelium und<br />

zum Lob Gottes.<br />

Bis heute bedient<br />

sich die Kirchenmusik<br />

zur Ehre ihres<br />

Schöpfers sämtlicher Stilrichtungen<br />

der bisherigen Musikgeschichte.<br />

Sie ist in ihrer ganzen Entfaltung<br />

sehr kunstfertig und vielfältig.<br />

Durch die Zeugnisse der Bibel<br />

vom Ende unseres irdischen Wandels<br />

lässt sich die Kirchenmusik als<br />

wahre Himmelskunst bezeichnen.


6<br />

Wer könnte sich etwas Schöneres<br />

vorstellen, als schon hier und jetzt<br />

durch die Klänge und den Gesang<br />

der Kirchenmusik einen Vorgeschmack<br />

des Himmels zu erleben<br />

und damit zugleich Gott das zurück<br />

zu geben, was er uns durch die Musik<br />

geschenkt hat?<br />

Doch muss neben der allgemeinen<br />

Hochachtung gegenüber der Musik<br />

in unseren Gottesdiensten eine gegenwärtige<br />

Entwicklung beklagt<br />

werden: Kirchenmusik droht heute<br />

immer mehr zum reinen Konsumgut<br />

zu werden. An der Gitarre bin ich<br />

immer wieder selbst für die Begleitung<br />

des Gesangs einzelner Gruppen<br />

oder der Gottesdienstgemeinde<br />

verantwortlich. Dabei nehme ich eine<br />

immer größere Zurückhaltung<br />

beim Singen wahr. Die alten<br />

Lieder scheinen zu wenig peppig,<br />

die neuen sind zu wenig vertraut.<br />

Kaum einer hat heute noch den Mut,<br />

einen Choral ganz ohne Begleitung<br />

und Anleitung, also „a capella“ zu<br />

singen. Zu begründen ist diese Beobachtung<br />

sowohl mit dem verbreiteten<br />

musikalischen Analphabetismus<br />

der heutigen Gesellschaft,<br />

wie auch mit der Textunsicherheit<br />

vieler jüngerer Generationen. Ein<br />

Schicksal, das das Kirchenlied mit<br />

dem Volkslied teilt. Wurden früher<br />

viele Arbeitsprozesse in Haus und<br />

Hof gemeinsam vollbracht, bot sich<br />

die Gelegenheit, das gemeinsame<br />

Liedgut zu pflegen. Schließlich hatte<br />

man die Texte im Konfirmandenunterricht<br />

zahlreich auswendig<br />

gelernt. Durch das ständige Üben<br />

und Wiederholen, prägten sich<br />

selbst schwierige Melodien und anspruchsvolle<br />

Texte dem Gedächtnis<br />

ein. Heute können Kinder und Jugendliche<br />

höchstens die Musik mitträllern,<br />

die ihnen der iPod in Spitzenqualität<br />

via Ohrhörer direkt auf<br />

das Trommelfell hämmert. Gehört<br />

wird, was die Masse liebt und was<br />

zur Jugendkultur gehört. Dass sich<br />

darunter geistliche Choräle mischen,<br />

ist höchst selten – und wenn,<br />

dann nur in Anlehnung an heutige<br />

Rhythmen und in gängiger Instrumentation.


7<br />

Kirchenmusik ist in ihrer kunstvollsten<br />

Ausformung immer schon<br />

eine Liebhaberei gewesen. Auch zu<br />

Bachs Zeiten wurde die Matthäuspassion<br />

eher von hohen bürgerlichen<br />

Kreisen zelebriert und genossen.<br />

Die Bedeutung der Kirchenmusik<br />

als volksnahe Art der Verbreitung<br />

des Wortes Gottes bleibt aber<br />

als ein wesentliches Erfolgskonzept<br />

der Reformation ebenfalls nicht zu<br />

unterschätzen. Die Bedeutung des<br />

protestantischen Liedguts gilt es<br />

auch heute noch wert zu achten und<br />

zu pflegen.<br />

Dafür leisten wir uns in unserer<br />

Gemeinde einen ganz besonderen<br />

Schwerpunkt in der Kirchenmusik.<br />

Neben Kirchenchor und Posaunenchor,<br />

die jeweils klassisches geistliches<br />

Liedgut und neuere Kirchenliteratur<br />

nebeneinander zu Gehör<br />

bringen, versuchen wir durch unseren<br />

Kinderchor, die Jungbläserausbildung<br />

und das bewusste Singen in<br />

den EKuJA-Gruppen oder im Religionsunterricht<br />

auch den Kleinsten<br />

schon dieses geistliche Werkzeug<br />

an die Hand zu geben. Auch die<br />

Restaurierung unserer Orgel im<br />

Rahmen der Kirchenrenovierung<br />

dient der Standortsicherung geistlichen<br />

Liedguts im Gottesdienst und<br />

kunstfertiger Orgelmusik gleichermaßen.<br />

Ein gesungener oder gebeteter<br />

Liedvers vermittelt Freude in der<br />

Eintönigkeit, weckt Mut und Hoffnung<br />

in Trauer und gibt einen Vorgeschmack<br />

auf die himmlische Gemeinschaft,<br />

zu der uns der Glaube<br />

schon zu Lebzeiten sammeln will.<br />

Letztendlich ist das kirchliche Singen<br />

und Musizieren immer menschlicher<br />

Ausdruck der Ehrerbietung<br />

Gott gegenüber. Als vertontes Gebet<br />

oder musikalisch inszeniertes biblisches<br />

Erzählgut entspricht die Kirchenmusik<br />

immer dem Leitspruch<br />

Bachs: „Soli deo gloria“. Auch<br />

wenn nicht immer alles perfekt intoniert<br />

ist: Gott hört es und die<br />

Menschen ruft es zum Glauben. In<br />

dieser doppelten Absicht ist eine<br />

reiche musikalische Ausgestaltung<br />

unseres Gemeindelebens auch weiterhin<br />

alles Bemühen wert.<br />

Als Beitrag zur Lutherdekade hat<br />

die EKD für 2012 ein „Jahr


8<br />

der Kirchenmusik“ ausgerufen.<br />

Auch in Baden gibt es dazu zahlreiche<br />

Initiativen. Doch was auch immer<br />

im Rahmen dessen in unserem<br />

Land aufgeführt und inszeniert, intoniert<br />

und neu komponiert werden<br />

mag: protestantische Kirche war<br />

immer eine Bewegung des Volkes<br />

auf der Basis des Evangeliums. Somit<br />

muss auch der protestantischen<br />

Kirchenmusik hier vor Ort eine besondere<br />

Aufmerksamkeit gewidmet<br />

werden, damit sie ihre Schlagkraft<br />

für die Verbreitung des Wortes Gottes<br />

behält. Gemäß dem Leitspruch<br />

Bachs: „Soli deo gloria“.<br />

Bernhard Wielandt<br />

Pfarrer<br />

25.000,- Euro für ein<br />

gelungenes Spendenwesen<br />

Die kirchlichen Haushalte sind immer<br />

mehr auf zusätzliche Einnahmequellen<br />

angewiesen. Wer der allgemeinen<br />

Preissteigerung Rechnung<br />

tragen und weiterhin eine hohe<br />

Leistungsqualität mit entsprechendem<br />

Personalstamm halten will,<br />

muss sich heute regen. Denn auch in<br />

kirchlichen Kreisen gehört das<br />

Klappern (mit der Spendenbüchse)<br />

inzwischen zum Handwerk.<br />

Da die Zuweisungen aus Steuermitteln<br />

künftig zurückgehen, sensibilisiert<br />

die Landeskirche ihre Gemeinden<br />

schon seit geraumer Zeit,<br />

sich intensiv mit dem Spendenwesen<br />

(neudeutsch: Fundraising) der<br />

eigenen Gemeinde zu befassen.<br />

Wo die Kirche früher Spitzenreiter<br />

war, hat sich aufgrund der hohen<br />

Steuereinnahmen und prall gefüllter<br />

öffentlicher Kassen in den<br />

70er- und 80er-Jahren eine gewisse<br />

Lethargie eingestellt. Kein Wunder:<br />

Fundraising ist richtige Arbeit.<br />

Wir haben uns dieser Aufgabe gestellt.<br />

Anreiz bildete ein Programm<br />

der Landeskirche, das allen Gemeinden<br />

einen finanziellen Bonus<br />

gewährt, die sich um ein nachhaltiges<br />

Spendenwesen bemühen. Insgesamt<br />

können 25.000,- Euro zusätzlich<br />

vom EOK bewilligt werden.<br />

Dafür gilt es jedoch in Vorleistung<br />

zu gehen und durch Spendenwerbung<br />

eigene Mittel vorzuweisen.


9<br />

Im ersten Bezugszeitraum haben<br />

wir durch Spenden und Einwerben<br />

von Zuschüssen 42.310,95 Euro erwirtschaftet.<br />

Das ist in unserer Gemeinde<br />

ein absoluter Spitzenwert.<br />

Doch er hat dazu geführt, dass wir<br />

die Bonuszuweisung in vollem Umfang<br />

zugesprochen bekommen haben.<br />

Die Landeskirche bescheinigt<br />

uns damit ein modellhaftes und<br />

nachhaltig wirksames Fundraising-<br />

Konzept, das über Jahre hinaus helfen<br />

wird, unseren Haushalt stabil zu<br />

halten.<br />

Die Auszahlung erfolgt in drei Stufen.<br />

Die erste Rate von 8.400,- Euro<br />

wurde bereits im Dezember auf unser<br />

Konto überwiesen. Für die beiden<br />

Folgejahre müssen wir nachweisen,<br />

dass unser Fundraising-<br />

Konzept auch weiterhin gelebt wird<br />

und den gewünschten Erfolg garantiert.<br />

Dafür galt es zunächst einzuschätzen,<br />

welche Spendengelder wir<br />

in den Jahren 2012 und 2013 voraussichtlich<br />

erhalten werden. Diese<br />

Prognose gilt es mit dem Ist-Stand<br />

abzugleichen. Dann fließen die beiden<br />

folgenden Raten.<br />

Und was hat nun zu diesem Erfolg<br />

geführt? Zunächst einmal Ihre<br />

Spenden für die Gemeindearbeit,<br />

die Kirchenrenovierung und die<br />

Restaurierung der Orgel. Herzlichen<br />

Dank dafür! Zudem sind auch das<br />

Ortskirchgeld und die Erlöse des<br />

Fördervereins „Kind und Kegel“ in<br />

die Berechnung eingeflossen. Zuschüsse<br />

der Stadt Stutensee in Höhe<br />

von 10.000,- Euro und des Lions-<br />

Club Bruchsal in Höhe von 5.000,-<br />

Euro waren ebenfalls anrechnungsfähig.<br />

Auch Sammelspenden<br />

und Konzerte für den Kindergarten<br />

zählten mit hinein.<br />

Die Beantragung der Bonuszuweisung<br />

hat aber natürlich auch administrative<br />

Arbeit gemacht: Zum einen<br />

wurde unter der Leitung von<br />

Horst Ernst ein fester Arbeitskreis<br />

gegründet, der sich um Fundraising<br />

in unserer Gemeinde kümmert. In<br />

diesem Gremium wurde der Antrag<br />

ausformuliert, unser Fundraising-<br />

Konzept beschrieben und die Aufstellung<br />

der geplanten Einnahmen<br />

und die dafür nötigen Aufwendungen<br />

an Geld und ehrenamtlicher<br />

Zeit zusammen getragen. Unser<br />

Fundraising-Kreis trifft sich künftig<br />

einmal im Quartal und übernimmt<br />

die Koordination der einzelnen<br />

Spendenprojekte. Auch neue Ideen<br />

zum Einwerben von Spenden werden<br />

hier gesammelt und auf ihre<br />

Umsetzbarkeit überprüft.


10<br />

Warum man in der Kirche so sehr<br />

über Geld redet? Hätten wir nicht<br />

Wichtigeres zu tun? Auch ein solides<br />

Finanzwesen ist von Bedeutung,<br />

um unser breit gefächertes kirchliches<br />

Angebot weiter aufrecht halten<br />

zu können. Zudem haben wir durch<br />

die zahlreichen Spendenprojekte<br />

auch viele Menschen angesprochen,<br />

die wenig Kontakt zu unseren sonstigen<br />

Veranstaltungen und Gottesdiensten<br />

pflegen. Als wesentliches<br />

Merkmal von Fundraising wird in<br />

den Lehrbüchern nicht umsonst<br />

gerne die „Beziehungspflege“ genannt.<br />

So bescheinigt uns die Gewährung<br />

der Bonuszuweisung auch,<br />

dass unser Fundraising-Konzept<br />

dem Gemeindeaufbau dient.<br />

Über Geld redet man nicht – Geld<br />

hat man. Und wenn nicht, dann<br />

kommt man am besten mit Menschen<br />

ins Gespräch und legt die eigene<br />

Arbeit offen. Wer weiß, wofür<br />

er geben soll und was mit seiner<br />

Spende Positives bewirkt werden<br />

kann, der gibt in der Regel freizügiger<br />

und fröhlicher. Und einen fröhlichen<br />

Geber hat Gott lieb – sagt einer,<br />

der sich im Spendensammeln<br />

auskennt: Der Apostel Paulus (2.<br />

Korinther 9, 7).<br />

Bernhard Wielandt<br />

In der Kirche geht es voran<br />

In der Zeit, in der draußen alles in<br />

winterlichen Tiefsttemperaturen erstarrt<br />

war, kam in den Bauprozess<br />

endlich Bewegung. Die Bauheizung<br />

brummte und schuf die Voraussetzung<br />

dafür, dass auch bei Dauertemperaturen<br />

unter null Grad die<br />

Fliesenleger ihre Arbeit aufnahmen.<br />

Sack für Sack wurde der Estrich angemischt.<br />

Unter dem Fliesenbelag<br />

wurde zunächst der Boden aufgefüllt,<br />

um eine ebene Fläche zu<br />

erzeugen. Dann wuchsen Feld für<br />

Feld und Gang für Gang die Bereiche,<br />

die mit den historischen Fliesen<br />

neu belegt und verfugt wurden. Im<br />

Altarraum waren die Fortschritte<br />

zuerst zu sehen. Dort legten die Arbeiter<br />

ca. 10 qm Nachbildungen aus.<br />

Die Bodendosen wurden eingespeist<br />

und für die Elektroanschlüsse vorbereitet.<br />

Bis zur Drucklegung werden<br />

die Fliesenarbeiten im historischen<br />

Bestand abgeschlossen sein.


11<br />

Die Beläge für den Anbau sind bis<br />

dahin ebenfalls bemustert. Doch bevor<br />

dort die Fliesenleger weitermachen<br />

können, müssen noch einige<br />

Bauschritte vorweg geleistet werden.<br />

Parallel zu den Fliesenlegern waren<br />

die Schreiner aktiv. Sie haben inzwischen<br />

alle drei Emporen mit<br />

Holzdielen geschlossen. Der Boden<br />

ist also auch im oberen Bereich<br />

wieder begehbar. Unmittelbar im<br />

Anschluss daran konnten die Arbeiten<br />

an den Unterkonstruktionen<br />

der Bankpodeste im Kirchenschiff<br />

erfolgen. Dazu werden auf dem<br />

verbliebenen Betonboden flächendeckend<br />

Bahnen von Teerpappe als<br />

Dampfsperre ausgerollt. Darauf setzen<br />

die Schreiner die Tragebalken<br />

und die Randleisten zur Vorbereitung<br />

der Bedielung der Bankspiegel.<br />

Bevor die Böden ganz geschlossen<br />

werden, müssen in einigen Feldern<br />

noch die Induktionsschleifen fertig<br />

verlegt werden. Sie sorgen in der<br />

nördlichen Kirchenhälfte für eine<br />

zusätzliche akustische Unterstützung<br />

für Hörgeräteträger. Im Feld<br />

unter der Nordempore müssen zudem<br />

die Heizungsbauer noch die<br />

Rohre für die Heizung unter den<br />

Bänken installieren.<br />

Sind alle Arbeiten im Bodenbereich<br />

abgeschlossen, wird der ganze Boden<br />

mit einer doppelten Schicht<br />

Spanplatten belegt. Vermutlich ab<br />

Ende März können die Gerüstbauer<br />

beginnen, im Innenraum das Gerüst<br />

für die Arbeiten an den Wänden und<br />

Decken zu stellen. Dann reden wir<br />

auch bald über das endgültige Farbkonzept.<br />

Im neuen Gebäudeteil haben derweil<br />

die Gipser mit dem Verputzen<br />

der Wände und dem Trockenbau<br />

begonnen. Hier sind alle Rohbaumaßnahmen<br />

abgeschlossen.


12<br />

In den nächsten Tagen und Wochen<br />

erwarten wir zudem die Blechner,<br />

die die Fassade des Neubaus isolieren<br />

und mit patiniertem Kupfer belegen<br />

werden. Derzeit laufen die<br />

Ausschreibungen für die Glaswand<br />

und den Plattformlifter im künftigen<br />

Eingangsbereich.<br />

Die nächsten Schritte sind schon<br />

vorbereitet: Die Planung für den<br />

Einbauschrank in der Sakristei steht.<br />

Der große Verteilerkasten für Strom<br />

und Beleuchtung ist geliefert. Er<br />

muss nun fachgerecht auf einem<br />

Sockel montiert und befestigt werden.<br />

Dann können die zahlreichen<br />

Kabelstränge, die derzeit noch wild<br />

durcheinander die Sakristei belagern,<br />

endlich sortiert und angeschlossen<br />

werden.<br />

Auch für die Einweihung sind schon<br />

die ersten Weichen gestellt: Am 1.<br />

Advent dieses Jahres, dem 2. Dezember<br />

2012, um 15 Uhr werden<br />

wir unsere Kirche wieder feierlich<br />

in Betrieb nehmen. Bis dahin muss<br />

noch viel geschehen. Aber wir sind<br />

immer zuversichtlicher, dass wir<br />

rechtzeitig fertig werden.<br />

Bernhard Wielandt<br />

Arbeitskreis „offene Kirche“<br />

Nachdem die Kirchenrenovierung<br />

jetzt mit großen Schritten voranschreitet,<br />

wollen wir auch an unserem<br />

Projekt „offene Kirche“ weiterarbeiten.<br />

Vielleicht erinnern Sie sich<br />

noch an die Zukunftskonferenz im<br />

Herbst 2009, bei welcher Visionen<br />

für die <strong>Kirchengemeinde</strong> entwickelt<br />

wurden. Unter anderem kam dabei<br />

der Wunsch der Menschen nach einem<br />

Rückzugsort zum Ausdruck,<br />

welcher in der Zielvereinbarung als<br />

die „Einrichtung einer offenen Kirche“<br />

niedergeschrieben wurde.


14 13<br />

Im Gemeindebrief vom<br />

Herbst 2010 habe ich<br />

Ihnen hierzu bereits erste<br />

Überlegungen und<br />

Planungen vorgestellt,<br />

die nun Umsetzung finden<br />

sollen. Wir müssen<br />

uns darüber klar werden,<br />

was prinzipiell<br />

möglich ist, was wir<br />

wollen und was wir mit<br />

den vorhandenen Gegebenheiten<br />

und Ressourcen umsetzen<br />

können. Dabei ist Einfallsreichtum,<br />

Fingerspitzengefühl, Kreativität,<br />

handwerkliches Geschick und<br />

Sinn für Ästhetik ebenso gefragt<br />

wie Organisationstalent und Verlässlichkeit.<br />

Sie sehen, es ist ein<br />

breites Spektrum an Fähigkeiten gefordert.<br />

Da all dies nicht von ein oder zwei<br />

Personen geleistet werden kann,<br />

planen wir einen kleinen „Arbeitskreis<br />

offene Kirche“ ins Leben zu<br />

rufen, der sich der Planung, Organi-<br />

Informationsabend zum Arbeitskreis<br />

„offene Kirche“<br />

Donnerstag, 26. April 2012<br />

19:30 Uhr im ev. Gemeindehaus <strong>Staffort</strong><br />

Anmeldung: im Pfarrbüro (07249/8977) oder<br />

offenekirche@kg-staffort-buechenau.de<br />

sation und Ausführung<br />

des Projektes annimmt.<br />

Hier kann jeder seine<br />

individuellen Fähigkeiten<br />

und Interessen<br />

einbringen. Und ich<br />

weiß, dass in unserer<br />

Gemeinde viele unterschiedlichste<br />

Talente<br />

vorhanden sind!<br />

Mir ist bewusst, dass<br />

wir alle in unserem Alltag viel zu<br />

tun haben und uns oftmals nicht<br />

vorstellen können, wo wir Zeit für<br />

ein solches Projekt hernehmen sollten.<br />

Ich kann Ihnen aber versichern,<br />

dass eine solche Arbeit auch sehr<br />

viel zurückgibt und man persönlich<br />

viel für sich selbst gewinnen kann.<br />

Abgesehen davon, dass es durchaus<br />

auch Spaß machen kann – und soll!<br />

Dennoch ist die Hürde zu einem<br />

solchen Schritt sicherlich hoch.<br />

Damit Sie nun nicht gleich ins unbekannte<br />

und kalte Wasser springen<br />

müssen, möchte ich<br />

Ihnen einen Abend anbieten,<br />

an welchem Sie<br />

sich ganz unverbindlich<br />

darüber informieren<br />

können, welche<br />

Möglichkeiten eine offene<br />

Kirche bie-


ten kann, welche Ideen es anderswo<br />

bereits gibt, welche Gedanken wir<br />

uns für unsere Kirche schon gemacht<br />

haben, mit welchen Schwierigkeiten<br />

zu rechnen ist und welche<br />

Punkte beachtet werden müssen.<br />

Wir haben die Möglichkeit, erste<br />

Ideen auszutauschen, Zweifel zu erörtern<br />

und Fähigkeiten zu sammeln.<br />

Und wenn Sie merken, dass das<br />

doch nicht Ihren Interessen entspricht,<br />

so ist das kein Problem. Es<br />

muss sich niemand zur Mitarbeit<br />

verpflichtet fühlen, nur weil er an<br />

dem Informationsabend teilnimmt.<br />

Daher darf auch einfach mal neugierig<br />

und ohne weitere Absichten vorbeigeschaut<br />

werden! Ich möchte Sie<br />

nur bitten, sich kurz bei mir oder im<br />

Pfarrbüro zu melden, wenn Sie Interesse<br />

an dem Abend haben, so dass<br />

ich ein bisschen planen kann und<br />

weiß, ob ich mit zwei oder zwanzig<br />

Interessierten rechnen muss.<br />

Nicole Barié<br />

Ein junges Gesicht im Ältestenkreis<br />

Der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat <strong>Staffort</strong>-<br />

Büchenau hat in seiner Sitzung am<br />

13. Oktober 2011 beschlossen, eine<br />

Nachwahl ins Ältestenamt durchzuführen.<br />

Eine Position im Wahlkreis<br />

<strong>Staffort</strong> war für die laufende Wahlperiode<br />

2007 bis 2013 neu zu besetzen.<br />

Am Sonntag, den 11. März<br />

wurde der Kandidat Alexander<br />

Göhringer nach dem Gottesdienst<br />

durch den <strong>Kirchengemeinde</strong>rat gewählt.<br />

Am Samstag, den 24. März<br />

wurde Alexander Göhringer gottesdienstlich<br />

im Ältestenamt eingeführt.<br />

Im Folgenden gibt Alexander Göhringer<br />

Auskunft über sich und seine<br />

Motivation, sich als ganz junger<br />

Kirchenältester in der Leitung der<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> engagieren.<br />

Alexander, bitte stelle Dich doch<br />

mal ein bisschen vor.<br />

Mein Name ist Alexander Sebastian<br />

Göhringer. Ich bin geboren am<br />

31.10.1991 in Bruchsal und wohne<br />

seither in <strong>Staffort</strong>, in der Blankenlocherstraße.<br />

Mein Vater ist der Finanzkaufmann<br />

Günther Göhringer<br />

aus Grünwettersbach. Leider ist er<br />

im Jahr 2009 verstorben. Meine<br />

Mutter Sibylle Süß-Göhringer<br />

kommt aus <strong>Staffort</strong>; die Familie Süß<br />

ist den älteren <strong>Staffort</strong>ern ver-


15<br />

mutlich durch die früher<br />

Schreinerei Süß bekannt.<br />

Ich habe bis zum Jahr<br />

2011 eine Ausbildung<br />

zum Automobilkaufmann<br />

bei Lang Automobile<br />

gemacht und<br />

bin seither dort Verkaufsassistent<br />

für Neuund<br />

Gebrauchtwagen.<br />

Darüber hinaus mache<br />

ich derzeit eine Weiterbildung zum<br />

Juniorverkäufer.<br />

Was ist Dir am Gemeindeleben<br />

wichtig?<br />

Mir ist die Gemeinschaft in der<br />

Gemeinde wichtig und der Zusammenhalt,<br />

den ich besonders gespürt<br />

habe beim Tod meines Vater.<br />

Was hast Du vor der Frage, ob<br />

Du kandidieren würdest, mit dem<br />

Ältestenkreis verbunden?<br />

Vor meiner Konfirmation dachte<br />

ich, dass der Ältestenkreis wirklich<br />

aus den Ältesten der Gemeinde besteht.<br />

Da ich nach meiner Konfirmation<br />

als einer der Mitarbeiter für<br />

die Technik in die Arbeit der Gemeinde<br />

eingebunden war, habe ich<br />

dann aber rasch Einblick in den<br />

Aufbau der Gemeinde<br />

und die Funktionen des<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rates<br />

bekommen.<br />

Was ist Dir durch den<br />

Kopf gegangen, als<br />

man Dich angesprochen<br />

hat, ob Du kandidieren<br />

möchtest?<br />

Mein erster Gedanke<br />

war: „ Warum ICH?“<br />

Dann habe ich das<br />

erstmal mit meiner Familie besprochen,<br />

die mich sehr in der Entscheidung<br />

unterstützte und bestärkte.<br />

Und natürlich war auch Interesse<br />

da, weil ich als Mitarbeiter ja schon<br />

in diverse Aufgaben eingebunden<br />

war!<br />

Welche Chancen siehst Du, als<br />

junger Mensch Gemeindeleitung<br />

mit zu gestalten?<br />

Ich würde gerne junge, frische<br />

Ideen einbringen. Und durch mein<br />

Engangement möchte ich den Jüngeren<br />

zeigen, dass man auch als<br />

junger Mensch in die Kirche kann,<br />

mitarbeiten und mitgestalten kann.<br />

Wie hast Du die ersten Sitzungen<br />

im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat als Gast<br />

erlebt?


16<br />

wird sehen, was auf mich zukommt<br />

und wo Lücken sind, die ich ausfüllen<br />

kann.<br />

Es war eine sehr angenehme Runde.<br />

Jeder konnte seine Meinung äußern.<br />

Ich fühlte mich dort wohl.<br />

Für welche Bereiche der Gemeindearbeit<br />

willst Du im Falle Deiner<br />

Wahl in den <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

in Abstimmung mit den anderen<br />

Ältesten gezielt Verantwortung<br />

übernehmen?<br />

Selbstverständlich möchte ich weiterhin<br />

bei der Technik mitarbeiten.<br />

Für den Rest bin ich offen. Man<br />

Und wie sieht es mit Deinem Zeithorizont<br />

aus. Siehst Du das Amt<br />

als kurzes Intermezzo bis 2013<br />

oder kannst Du Dir mehr vorstellen?<br />

Zunächst mal ist der kurze Zeitraum<br />

von 1.5 Jahren eine ideale Schnupperphase<br />

für mich. Derzeit kann ich<br />

meine persönliche und berufliche<br />

Entwicklung noch nicht auf sehr<br />

lange Zeit absehen. Daher würde<br />

ich sagen, man wird sehen, was die<br />

Zeit bringt.<br />

Nochmals ein herzliches Willkommen,<br />

Alexander. Wir freuen uns,<br />

dass Du unseren Kreis bereichern<br />

wirst!<br />

… - Scheiden tut weh!<br />

In unseren christlichen Kreisen waltet<br />

die Ewigkeitshoffnung. Sie vermittelt<br />

Kranken und Sterbenden,<br />

sowie den Abschied nehmenden<br />

Angehörigen das Vertrauen, dass<br />

Gott als himmlischer Vater seinen<br />

Kindern ein ewiges Leben schenkt.<br />

Erkämpft ist diese Gewissheit<br />

durch die Auferstehung Jesu Christi.<br />

An ihr haben alle Teil, die an die<br />

Auferstehung glauben und den<br />

Heilscharakter seines Kreuzestodes<br />

bejahen.<br />

Das ist die in sich schlüssige christliche<br />

Lehre. Und dennoch tut


17<br />

Scheiden immer noch weh. Denn<br />

einen Menschen abgeben zu müssen,<br />

mit dem man lange Jahre - vielleicht<br />

sogar das ganze Leben - geteilt<br />

hat, hinterlässt Narben, seelische<br />

Verwundungen.<br />

Im vergangenen Jahr mussten wir<br />

im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat den Verlust<br />

gleich von zwei Menschen mittragen,<br />

die unsere Arbeit in diesem<br />

Gremium mitgeprägt haben: Hermann<br />

Hecht als aktiver Mitarbeiter<br />

im Ältestenamt und Dr. Heiner<br />

Joswig als Ehemaliger der vergangenen<br />

Legislaturperiode. Beide haben<br />

wichtige Phasen dieser Gemeinde<br />

entscheidend mitgestaltet.<br />

Beide sind auf ihre eigene Weise<br />

mit großem Engagement für die Gemeindearbeit<br />

aufgefallen. Auch<br />

wenn die Erinnerung an dieser Stelle<br />

nur Bruchstücke ihres Wirkens<br />

aufgreifen kann, so scheint es uns<br />

doch angebracht, noch einmal eine<br />

kleine dankbare Rückschau zu halten.<br />

Hermann Hecht<br />

Hermann Hecht stand seit 1983 insgesamt<br />

22 Jahre als Ältester in der<br />

Verantwortung. Seine berufliche Erfahrung<br />

als Bauingenieur brachte er<br />

an vorderster Stelle ein: Alle kirchlichen<br />

Gebäude unserer Gemeinde,<br />

vom Gemeindehaus über das Pfarrhaus<br />

und das heutige Wohnhaus in<br />

der Brühlstraße 16 bis hin zur Kirche,<br />

standen alle im Lauf seiner<br />

langen Tätigkeit im Fokus seiner<br />

Bemühungen. Dabei war er schwerpunktmäßig<br />

in der Planung und<br />

Bauleitung tätig. Aber auch das eigene<br />

Handanlegen war ihm nicht<br />

fremd. Bis zuletzt brachte er sich im<br />

Bauausschuss ein und schaute regelmäßig<br />

auf der Baustelle in der<br />

Kirche nach dem Rechten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt seiner<br />

Unterstützung für diese Gemeinde<br />

ergab sich aus dem Umstand, dass<br />

Hermann Hecht parallel zum Ältestenamt<br />

lange Jahre als Ortschafts-<br />

und Gemeinderat auch in<br />

der Kommunalpolitik tätig war.<br />

Seine Verbindungen zur Stadtverwaltung<br />

und seine Fürsprache in<br />

den Gremien des Stadtparlaments<br />

halfen, so manche schwierige Diskussion<br />

konstruktiv zu befördern.


18<br />

Auch auf der Ebene der örtlichen<br />

Vereine fungierte Hermann Hecht<br />

nach beiden Seiten hin als Ansprechpartner.<br />

Oft war er für den<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rat in den Sitzungen<br />

der Interessen-Gemeinschaft<br />

der örtlichen Vereine (IGV) präsent.<br />

Im Kirchenbezirk vertrat er unsere<br />

Gemeinde lange Jahre als Delegierter<br />

der Bezirkssynode und übernahm<br />

Verantwortung im Aufsichtsgremium<br />

des zuständigen Verwaltungs-<br />

und Serviceamtes in Bretten.<br />

Einem besonderen persönlichen Anliegen<br />

entsprach seine Bereitschaft,<br />

die ökumenischen Kontakte zu<br />

pflegen und sich für die Mission vor<br />

Ort einzusetzen. In seiner aktiven<br />

Zeit als Ringer war er lange Jahre<br />

selbst bei Missionseinsätzen der<br />

Organisation „Sportler ruft Sportler“<br />

(SRS pro Sportler e.V.) im ganzen<br />

Land unterwegs.<br />

Nach seinem Tod am 25. Juni in der<br />

Toraxklinik in Heidelberg, wurde<br />

Hermann Hecht am 30. Juni 2011<br />

auf dem Friedhof in <strong>Staffort</strong> kirchlich<br />

beigesetzt.<br />

Dr. Heiner Joswig<br />

Dr. Heiner Joswig war von 2001 bis<br />

2007 im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat. Seine<br />

ehemalige berufliche Tätigkeit als<br />

Lehrer und leitender Reformpädagoge<br />

schlug sich in mehreren Feldern<br />

fruchtbar in der Gemeindearbeit<br />

nieder. Am meisten lag Heiner<br />

Joswig die Kindergartenarbeit am<br />

Herzen. Mit Astrid Ernst kümmerte<br />

er sich um die räumlichen, personellen<br />

und konzeptionellen Belange<br />

unseres Kindergartens „Arche<br />

Noah“. Daneben diente er dem <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

als Protokollant in<br />

den monatlichen Sitzungen<br />

und lebte seine literarische Begabung<br />

als Chefredakteur des Gemeindebriefes<br />

aus. Auch das Layout<br />

und die Kontakte mit der Druckerei<br />

lagen komplett in seinen Händen.<br />

Darüber hinaus engagierte sich Heiner<br />

Joswig in vielen zeitlich begrenzten<br />

Großprojekten. Er verstand<br />

es, für mehrere Arbeitseinsätze die<br />

Jugendlichen der Gemeinde zu mobilisieren.<br />

So isolierte er mit jungen<br />

ehrenamtlichen Helfern den Dachboden<br />

des Gemeindehauses oder


19<br />

schuf neue Spielgeräte im Außenbereich<br />

des Kindergartens.<br />

Auch seine künstlerische Begabung<br />

floss in die Gemeinde mit ein. Vor<br />

allem mit seinen Zeichnungen und<br />

Engel-Illustrationen, die ihm leicht<br />

von der Hand gingen, konnte er<br />

mehrere Projekte bereichern.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt seiner<br />

Arbeit als <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

widmete Heiner Joswig den Besuchen<br />

der gemeindlichen Geburtstagsjubilare.<br />

So war es ihm selbstverständlich,<br />

dass er auch bei der<br />

Gründung des Besuchsdienstkreises<br />

im Herbst 2007 zunächst weiter als<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter zur Verfügung<br />

stand. Für die Besuche bei<br />

Neuzugezogenen buk seine Frau bis<br />

zuletzt die Brote, die zusammen mit<br />

Salz als symbolische Geschenke<br />

überreicht werden.<br />

Dr. Heiner Joswig erlag am 27. Dezember<br />

2011 seiner schweren<br />

Krankheit. Unter großer Anteilnahme<br />

unserer Gemeinde wurde er<br />

am 03. Januar 2012 auf dem <strong>Staffort</strong>er<br />

Friedhof kirchlich bestattet.<br />

Dass sowohl Hermann Hecht, als<br />

auch Dr. Heiner Joswig unserer<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> sehr eng verbunden<br />

waren, äußerte sich in ihren jeweiligen<br />

Aufrufen, anstelle von<br />

Blumenspenden oder anderen Bestattungsgaben<br />

für die Kirchenrenovierung<br />

bzw. für den Kindergarten<br />

„Arche Noah“ zu spenden. Auf diese<br />

Weise kamen insgesamt 7325,-<br />

Euro zusammen. Sie werden unsere<br />

Arbeit in der Gemeinde sicherlich<br />

segensreich befördern. Herzlichen<br />

Dank allen Spendern!<br />

In dankbarer Verbundenheit wünschen<br />

wir den beiden Witwen viel<br />

Kraft für den einsam gewordenen<br />

Alltag und göttliches Geleit im<br />

Trauerprozess. Gott möge neue Arbeiter<br />

für seinen Weinberg senden,<br />

die im Geiste von Hermann Hecht<br />

und Dr. Heiner Joswig die Arbeit an<br />

seinem Reich fortsetzen.<br />

Bernhard Wielandt


20<br />

Aktuelles aus dem Kindergarten<br />

Jahresthema „Die vier Jahreszeiten“<br />

Wann lassen wir die Drachen steigen?<br />

Wann zwitschern Vögel in den Zweigen?<br />

Wann sind die Kirschen süß und rot?<br />

Wann leiden viele Tiere Not?<br />

Wann kommt der Osterhase, sag?<br />

Und wann, ja wann ist Kindertag?<br />

Wann kommt zu uns der Nikolaus?<br />

Wann schmilzt der Schnee vor unserem Haus?<br />

Wann werden alle Bäume kahl?<br />

Wenn du es weißt, erzähl´s mir mal!<br />

Frühling – Sommer – Herbst – Winter.<br />

Jedes Jahr kehren alle Jahreszeiten<br />

wieder, mit ihren Monaten,<br />

mit ihren Gaben, ihren Farben,<br />

mit allen religiösen Festen, mit allen<br />

Geburtstagen…<br />

Wiederholungen sind etwas Natürliches<br />

und werden mit Hilfe von<br />

Symbolen jedes Jahr in Erinnerung<br />

gebracht.<br />

Im Kindergarten werden Geschichten<br />

erzählt, Lieder gesungen, Veränderungen<br />

erlebt.<br />

Die Erzieherinnen wollen den Tatendrang,<br />

die Neugierde und die<br />

Wissbegierde der Kinder zu diesem<br />

Thema wecken und mit ihnen die<br />

Wandlungen und die Wiederholungen<br />

mit allen Sinnen erfahren.<br />

Ein neuer Raum im Kindergarten „Arche Noah“<br />

Ein Platz zum Träumen und Ruhen<br />

nicht nur für unsere Kinder unter 3<br />

Jahren in ihrer Schlaf – und Ruhephase.<br />

Dieses Zimmer wird seit drei<br />

Monaten mit Freude von den Kindern<br />

vielfältig genutzt.<br />

Immer ein paar Kinder haben hier<br />

die Möglichkeit, zum Beispiel einer


21<br />

Traummusik zu lauschen, einen projizierten<br />

Sternenhimmel an der<br />

Wand zu betrachten, sich gegenseitig<br />

mit Igelbällen zu massieren, in<br />

Ruhe zu puzzeln und mit farbigen<br />

Legematerialien auf einer Lichtplatte<br />

zu experimentieren.<br />

Und natürlich, nicht zu vergessen,<br />

ist der neue Raum ein Ort zum<br />

Schlafen für die Kinder unter 3 Jahren<br />

auf unseren tollen Schlafpodesten.<br />

Dabei betrachten auch sie den<br />

Sternenhimmel und lauschen einer<br />

Traummusik. Dieser Ablauf stellt<br />

für die Kinder ein wichtiges und beliebtes<br />

Ritual dar. Nach dieser Phase<br />

starten die Kinder ausgeruht in<br />

das weitere Kindergartengeschehen.<br />

Ja, dieser „Snoozelraum“ bietet allen<br />

Kindern weitere Lern- und Erfahrungsfelder<br />

im Kindergarten<br />

„Arche Noah“.<br />

Die Erzieherinnen des<br />

Kindergartens „Arche Noah“<br />

Scheunenweihnacht<br />

Herbst 2011. Die <strong>Staffort</strong>er Kirche<br />

wird renoviert. Derzeit gibt es noch<br />

nicht mal einen richtigen Boden,<br />

geschweige denn Kirchenbänke<br />

oder eine Heizung. Und auch der<br />

Altar ist nur als großer schwerer<br />

Klotz unter seiner Schutzhülle zu<br />

erahnen.<br />

Aber Heiligabend naht. Und wir haben<br />

kein Obdach. Kommt uns das<br />

nicht irgendwie bekannt vor? Tja.<br />

Und nun? Was tun? Am Rande von<br />

<strong>Staffort</strong> gibt es eine leere Scheune.<br />

Könnte das unsere Zuflucht sein?<br />

Schnell stand der Beschluss im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

fest: Dieses Jahr<br />

machen wir alles mal ganz anders.<br />

Dieses Jahr gibt es ein „Weihnachten<br />

im Stall“. Na gut, nicht wirklich<br />

im Stall. In der Dreschhalle eben.<br />

Keiner wusste so richtig, ob das Experiment<br />

gelingen würde. Würden<br />

wir in der Dreschhalle denn


22<br />

auch ein bisschen weihnachtliche<br />

Stimmung zaubern können? Würden<br />

überhaupt Menschen kommen?<br />

Wer setzt sich schon im hübschen<br />

Weihnachts-Outfit in eine improvisierte<br />

und noch dazu ungeheizte<br />

Halle?<br />

alle erdenklichen Arten und Weisen<br />

auf die Mikrophone klopft, hinein<br />

quietscht oder ruft. Funktioniert?<br />

Klar, funktioniert!<br />

Um es vorweg zu nehmen: Es<br />

klappte.<br />

Mehrere Abende hatte es gedauert,<br />

ehe die Dreschhalle bestuhlt und geschmückt<br />

war. Die Technik funktionierte.<br />

Der knapp 5 Meter hohe<br />

Weihnachtbaum sah prächtig aus<br />

mit seinem Schmuck aus Strohsternen<br />

und Kugeln. Licht, Ton und sogar<br />

eine Funksteuerung für den<br />

Stern an der Hallendecke gab es.<br />

In den Tagen vor Heiligabend wurden<br />

Generalproben durchgeführt.<br />

KiddyKids und Kindergottesdienstkinder<br />

flitzten durch die Halle und<br />

testeten das Nervenkostüm unseres<br />

Alexanders an der Technik.<br />

Mikrophone mussten positioniert<br />

werden. Handmikrophone<br />

wurden verteilt. Manche<br />

Kinder bekamen Mikrophone<br />

quasi direkt an die Backe<br />

montiert. Und jeder musste<br />

mal ausprobieren, was geschieht,<br />

wenn man auf<br />

Dann war es soweit. Heiligabend.<br />

Schon eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn<br />

war die Dreschhalle<br />

voll. Alles besetzt. Wer hätte das<br />

gedacht? Und es strömten noch immer<br />

weitere Menschen herbei. Was<br />

also tun? Glücklicherweise spielte<br />

das Wetter wunderbar mit. Weder<br />

regnete oder schneite es, noch<br />

stürmte es – und somit konnten die<br />

großen Tore der Dreschhalle weit<br />

geöffnet werden, um den Menschen<br />

zu ermöglichen, auch draußen am<br />

Gottesdienst teilzunehmen.


23<br />

Der Werbeslogan eines führenden<br />

Elektromarktes war Aufhänger der<br />

Ansprache. „Weihnachten wird unterm<br />

Baum entschieden.“ Dieser<br />

Spruch sorgte in den Wochen vor<br />

Weihnachten für gehörige Aufregung.<br />

Weihnachten als Konsumwettbewerb,<br />

dessen Entscheidungsschlacht<br />

am Heiligen Abend geschlagen<br />

wird? Strahlende Kinderaugen<br />

gibt es nur, wenn das elektronische<br />

Spielzeug auch richtig teuer<br />

war? Notebooks mit angebissenem<br />

Obst-Emblem als <strong>Liebe</strong>sbeweis?<br />

Nicht nur Kirchenleute schrien auf,<br />

das Fest verkomme zu einem Anlass<br />

für Konsum und Bereicherung, das<br />

menschliche Miteinander würde auf<br />

einen bloßen Warenaustausch reduziert.<br />

In sozialen Netzwerken formierte<br />

sich massiver Widerstand<br />

gegen die Werbung. Binnen weniger<br />

Tage bekundeten Abertausende<br />

von Menschen ihre Solidarität auf<br />

Facebook-Seiten wie „Weihnachten<br />

wird in der Krippe entschieden“.<br />

Und über all dem Protest stand und<br />

steht die Kernaussage: Es ist doch<br />

schon alles entschieden! Seit 2000<br />

Jahren. In aller Stille. Draußen. Am<br />

Rande. Entscheidend für Weihnachten<br />

ist nicht der Baum und sind<br />

nicht die Geschenke, sondern die<br />

Geburt Christi. An Weihnachten<br />

feiern wir, dass Gott sich für die<br />

Menschen entschieden hat und in<br />

Jesus Christus Mensch geworden<br />

ist.<br />

Eine Aussage, mit der sich mancher<br />

Erwachsene schwer tut. Aber für<br />

unsere Kindergottesdienstkinder<br />

war das alles ganz klar. In ihrem


24<br />

Krippenspiel brachten sie es auf den<br />

Punkt. Sie erzählten von dem Wunder<br />

der Geburt im Stall.<br />

Ausgangspunkt war ein Gespräch<br />

zweier Schulkinder über Weihnachten<br />

und Geschenke. Wer wünscht<br />

sich was und wer soll welches Geschenk<br />

bekommen? Und dann<br />

tauchte die Frage auf, die auch bei<br />

diesem umstrittenen Werbeslogan<br />

der Elektronikmarktkette so hitzig<br />

diskutiert wird: Warum das alles?<br />

Was soll diese Geschenkeschlacht?<br />

Die beiden Schulkinder wissen zwar<br />

von der Geschichte um<br />

die Geburt Jesu, aber sie<br />

würden gerne mit eigenen<br />

Augen sehen, wie<br />

das damals so war. Und<br />

tatsächlich gelingt es<br />

ihnen, mit einer selbstkonstruierten<br />

Zeitmaschine<br />

zurück in der Zeit<br />

zu fliegen, bis sie direkt<br />

neben Josef und Maria<br />

landen und das Geschehen<br />

aus nächster Nähe bestaunen<br />

können. Sie sehen, wie der Bote<br />

des Kaisers zu Josef und Maria<br />

kommt und ihnen verkündet, dass<br />

jeder aufgerufen wird, in seine<br />

Heimatstadt zu gehen und sich zählen<br />

zu lassen. Sie sind bei der langen<br />

und beschwerlichen Reise des<br />

Paares von Nazareth nach Bethlehem<br />

dabei und sie erleben die mühevolle<br />

Herbergssuche. Auch das<br />

Erscheinen der Engel auf dem Feld<br />

bei den Hirten und die Ankunft der<br />

Weisen aus dem Morgenland dürfen<br />

sie miterleben. Und schließlich<br />

bringen es die Kinder auf den


25<br />

Punkt: „Jetzt weiß ich, dass wir uns<br />

was schenken, weil wir uns freuen,<br />

dass Jesus für uns geboren ist. Und<br />

um anderen diese Freude weiterzugeben,<br />

schenken wir uns auch heute<br />

gegenseitig noch etwas.“<br />

Oder mit anderen Worten: Weihnachten<br />

wird in der Krippe entschieden!<br />

Und damit ist alles gesagt.<br />

Ein ganz besonderer Gottesdienst<br />

am Heiligen Abend war das. Eine<br />

Stimmung, die auf ganz eigene Art<br />

ansprach, breitete sich in der<br />

Dreschhalle aus. Und in gewisser<br />

Weise wurde unsere „Obdachlosigkeit“<br />

durch die Kirchenrenovierung<br />

somit zu einem besonderen, einmaligen<br />

Erlebnis.<br />

Wir freuen uns sehr, dass alles so<br />

reibungslos geklappt hat. Und wir<br />

danken den vielen fleißigen Händen,<br />

die im Vorfeld, während des<br />

Gottesdienstes und danach mit angepackt<br />

haben. Wir danken ganz<br />

besonders dem Posaunenchor und<br />

dem Kinderchor KiddyKids, die den<br />

Gottesdienst musikalisch umrahmt<br />

haben; Herrn und Frau Linden, die<br />

auch in diesem Jahr wieder das<br />

Friedenslicht nach <strong>Staffort</strong> holten;<br />

der Freiwilligen Feuerwehr, die für<br />

unsere Sicherheit sorgte und der<br />

Ortsverwaltung für die administrative<br />

Unterstützung. Aber vor allem<br />

gilt unser Dank den Kindergottesdienstkindern,<br />

die das wundervolle<br />

Krippenspiel einstudiert haben. Ich<br />

kann nur staunen, welch lange<br />

Textpassagen schon die Kleinsten<br />

auswendig gelernt und mit Deutlichkeit<br />

und Ausdruck vorgetragen<br />

haben. Die schönen Kostüme und<br />

das Bühnenbild machten deutlich,<br />

wie viel <strong>Liebe</strong> zum Detail das Kindergottesdienst-Team<br />

wieder hineingesteckt<br />

hat. Auch dieses Jahr<br />

war das Krippenspiel eine unglaubliche<br />

Leistung und eine wundervolle<br />

Bereicherung des Weihnachtsgottesdienstes.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Nicole Barié


26<br />

Schokonikoläuse und klingelnde Handys<br />

Oder „der etwas andere Altjahresabend“<br />

Was haben Schokonikoläuse und<br />

klingelnde Handys mit Silvester zu<br />

tun? Nun, in einem traditionellen<br />

Gottesdienst am Altjahresabend findet<br />

man beides vielleicht nicht unbedingt,<br />

aber bei uns Glühwürmern<br />

ist es ja immer ein bisschen anders.<br />

Werfen wir doch einfach mal einen<br />

kurzen Blick zurück.<br />

Januar 2011: Der Aufschrei der<br />

Glühwürmer war groß – eine neue<br />

Gottesdienstordnung an Weihnachten?<br />

Kein Gottesdienst an Heiligabend<br />

in Büchenau???? Das war<br />

doch immer ein Highlight für uns<br />

alle! Doch wer unseren Pfarrer<br />

kennt, weiß, dass er schnell eine andere<br />

Idee hat, wie man uns Glühwürmer<br />

über den gestrichenen Gottesdienst<br />

trösten könnte. Wie wäre<br />

es denn z.B. mit dem Gottesdienst<br />

am 4. Advent oder an Silvester?<br />

Im Spätjahr haben wir uns dann entschieden:<br />

wir gestalten den Gottesdienst<br />

am Silvesterabend in <strong>Staffort</strong><br />

mit. Nach sieben Weihnachtsgottesdiensten<br />

war das nun eine ganz neue<br />

Herausforderung.<br />

Das Thema des Gottesdienstes lag<br />

auf der Hand: „Jahreswechsel“ und<br />

die Jahreslosung „Meine Kraft ist in<br />

den Schwachen mächtig“.<br />

Und dann begann die Suche nach<br />

passenden Elementen. Zum Thema<br />

Jahreswechsel war das nicht ganz so<br />

schwierig. Wir fanden schnell einen<br />

schönen Einstieg mit Psalm 121<br />

(Meine Hilfe kommt vom HERRN,<br />

der Himmel und Erde gemacht hat)<br />

und ein schönes Fürbittgebet, währenddessen<br />

Kerzen angezündet und<br />

alles mit dem Lied „Von guten<br />

Mächten“ umrahmt werden sollte.<br />

Ebenfalls gefiel uns die Idee, dass<br />

die Gottesdienstbesucher Zettel beschriften<br />

sollten, mit all dem, was<br />

sie in diesem Jahr zurücklassen wollen.<br />

Diese Zettel sollten dann in<br />

Wasser gelegt werden, so dass die<br />

Schrift verwischt - zum Zeichen dafür,<br />

dass wir diese Sorgen und<br />

Ängste zurücklassen dürfen. Wir<br />

fanden das eine prima Möglichkeit,<br />

jeden einzelnen Gottesdienstbesucher<br />

mit einzubinden - sofern er das<br />

möchte.<br />

Zur Jahreslosung fanden leider wir<br />

kaum Material im Internet – klar,


27<br />

wer setzt sich auch schon im November<br />

mit der neuen Jahreslosung<br />

auseinander und stellt das gleich online.<br />

Also mussten eigene Ideen her.<br />

Ein Anspiel wäre super… Hm, unsere<br />

jüngsten Würmer könnten wir<br />

da vielleicht auch einbinden.<br />

Dann kam uns die Idee zu zeigen,<br />

dass ein „Schwacher auch stark sein<br />

kann“ und ein „Starker schwach“.<br />

Das war ganz einfach. Ein Kind<br />

kommt ohne die Hilfe eines „Großen“<br />

nicht an etwas heran, was weit<br />

oben liegt. In unserem Fall war das<br />

ein Schokonikolaus, der oben im<br />

Stützpfosten der Kirche lag. Und<br />

ein „Großer“ hat viel zu große Hände<br />

um z.B. in eine schmale Glasvase<br />

greifen zu können. Bei der Generalprobe<br />

kam uns dann noch die<br />

Idee, dass es ja ganz witzig wäre,<br />

wenn in der Vase nicht einfach ein<br />

Zettel liegt, sondern vielleicht ein<br />

klingelndes Handy. Tja, jetzt haben<br />

wir schon das Geheimnis des Schokonikolauses<br />

und des Handys gelöst.<br />

Die Elemente standen also - jetzt<br />

hieß es nur noch einen genauen Plan<br />

zu erstellen und die Lieder auszuwählen.<br />

Schließlich wollte der Posaunenchor<br />

ja auch noch üben. Ein<br />

Lied zur Jahreslosung hatten wir<br />

zwar gefunden, aber Christian lehnte<br />

das gleich ab – viel zu kompliziert.<br />

Also haben wir auf mehr oder<br />

weniger bekannte Lieder zurückgegriffen<br />

– was letztendlich mit kräftig<br />

mitsingenden Gottesdienstbesuchern<br />

belohnt wurde.<br />

Eine Woche vor dem Gottesdienst<br />

fiel uns ein, das es ja richtig schön<br />

wäre, zum Eingang einen kleinen<br />

Jahresrückblick mit Bildern aus der<br />

Welt und unserer Gemeinde zu zeigen.<br />

Zum Glück hatte Christian Urlaub<br />

und konnte sich so mit viel<br />

Energie und Kreativität an die Arbeit<br />

machen. Aber auch für Beate<br />

stand noch viel Arbeit an – die Predigt.<br />

Am Freitag vor Silvester waren<br />

dann alle Vorbereitungen soweit erledigt<br />

und wir konnten die katholische<br />

Kirche vorbereiten und einzelne<br />

Elemente ausprobieren. Das war<br />

auch gut, denn die Tücken der<br />

Technik sorgten noch für einen<br />

Schreckmoment, da Dieters Präsentation<br />

auf einem anderen Laptop<br />

nicht so aussah, wie er es sich vorgestellt<br />

hatte.<br />

So gut vorbereitet konnten wir dann<br />

am Altjahresabend einen sehr schönen<br />

Gottesdienst feiern – be-


28<br />

gleitet und umrahmt von Ute Freiberger<br />

mit der Querflöte, Frau<br />

Rempel an der Orgel und dem Posaunenchor.<br />

Uns hat er jedenfalls alle<br />

tief bewegt.<br />

Mit der erweiterten Jahreslosung<br />

„Lass dir an meiner Gnade genügen;<br />

denn meine Kraft ist in den Schwachen<br />

mächtig.“ grüßen wir Sie herzlich<br />

und freuen uns schon auf weitere<br />

„etwas andere“ Gottesdienste in<br />

diesem Jahr. Wir sind schon mitten<br />

in der Vorbereitung für die Osternacht,<br />

am Samstag, den 7. April um<br />

20 Uhr in der katholischen Kirche<br />

<strong>Staffort</strong>.<br />

Melanie Ernst<br />

Konfifreizeit<br />

Am Freitag, den 3.2.2012, sind wir,<br />

die Konfirmanden des Jahres 11/12,<br />

nach Lothringen ins Bärenthal aufgebrochen.<br />

Wir trafen uns um 15:30<br />

Uhr vor dem Gemeindehaus und<br />

sind dann in Fahrgemeinschaften<br />

mit Privat-PKWs ca. 90 min ins Bärenthal<br />

gefahren. Als wir endlich da<br />

waren und jeder sein Gepäck in der<br />

Hand hatte, welches allmählich<br />

schwer wurde, kam endlich Herr<br />

Wielandt mit dem Schlüssel für das<br />

Haus. Doch er musste uns erst noch<br />

einen Haufen Sachen erklären und<br />

wir haben uns dabei einen abgefroren,<br />

bevor wir endlich ins<br />

warme Haus durften. Die Konfi-<br />

Teamer wohnten im ersten Stock<br />

und die Konfis mit Herrn Wielandt<br />

im zweiten. Der Speisesaal war im<br />

Erdgeschoss. In einem der beiden<br />

Mädchenzimmer gab es ca. 20<br />

Spinnen. Das war der perfekte Job<br />

für Markus Bonk, der sie meisterhaft<br />

mit einem Besen beseitigte<br />

(Danke nochmals von unserer Seite<br />

aus).<br />

Nachdem wir uns eingerichtet hatten,<br />

gab es Abendessen. Für Frühstück<br />

und Abendessen hatten wir<br />

zuvor Brot im Backhaus von Staf-


29<br />

fort gebacken. Nach einer kurzen<br />

Pause war schon Zeit für die erste<br />

Unterrichtseinheit. Danach war<br />

Teamwork in dem Spiel „Turmbau<br />

zu Babel“ gefragt. Dafür wurden<br />

wir in vier Gruppen eingeteilt. Wir<br />

mussten in diesen Gruppen versuchen,<br />

den höchsten Turm zu bauen,<br />

der später frei stehen sollte. Hierfür<br />

hatten wir 45 min Zeit und wir durften<br />

nur zwei Plakate, ein Lineal, einen<br />

Uhu, eine Schere, einen Tacker<br />

und einen Bleistift dafür verwenden.<br />

Außerdem durfte ein Element (Bauteil)<br />

nicht länger oder breiter als das<br />

30 cm Lineal sein. Danach wurde<br />

der Sieger bekanntgegeben: Lea H.,<br />

Marie, Selina G. und Lisa. Als Preis<br />

gab es für jeden ein Biogetränk. Um<br />

24 Uhr war dann Nachtruhe.<br />

Am nächsten Morgen um 7:30 Uhr<br />

wurden wir durch sehr laute „Feiert<br />

Jesus“-Musik geweckt. Die Morgenandacht<br />

übernahm Markus<br />

Bonk. Nach dem Frühstück lernten<br />

wir die Hintergründe und die Bedeutung<br />

des Abendmahls kennen,<br />

die in dem Film „Iss und trink!“<br />

aufbereitet waren. Danach erarbeiteten<br />

wir den ersten Teil unseres kreativen<br />

Projekts, welches im Konfirmandengespräch<br />

noch zur Geltung<br />

kommen wird. Danach gab es Mittagessen<br />

und die wohlverdiente<br />

Freizeit. Dann ging es ab ins Freie!<br />

Dort war schnelle Reaktion und<br />

Aufmerksamkeit vonnöten. Mit einem<br />

Seil wurde ein bestimmter Bereich<br />

abgegrenzt, in dem sich die<br />

Konfirmanden und Konfi-Teamer<br />

jeweils zu zweit aufstellen mussten.<br />

Es gab einen Jäger und einen Gejagten.<br />

Stellte sich ein Gejagter zu einem<br />

Pärchen, musste der nun Äußerste<br />

anstelle des zuvor Gejagten<br />

wegrennen und immer so weiter.<br />

Wurde jemand gefangen, so wurde<br />

er automatisch zum Jäger und der<br />

jeweils andere zum Gejagten.


30<br />

Anschließend war Zeit zum Duschen<br />

oder um an den kreativen<br />

Projekten weiter zu arbeiten. Um 18<br />

Uhr gab es wie gewöhnlich Abendessen.<br />

Darauf folgte eine außergewöhnlich<br />

interessante Unterrichtseinheit.<br />

Die Konfi-Teamer hatten<br />

für uns einen coolen bunten Abend<br />

vorbereitet. In drei Gruppen musste<br />

jeweils einer – gelegentlich auch<br />

zwei – von jeder Gruppe vortreten<br />

und eine Aufgabe der Fernsehshow<br />

„Die perfekte Minute“ lösen. Die<br />

Materialien dafür wurden vor der<br />

Konfifreizeit von den Konfi-Teamern<br />

besorgt. Zum Abschluss des<br />

gelungenen Abends schauten wir<br />

noch einen traurigen Film, der auch<br />

die Konfi-Teamer zum Weinen<br />

brachte.<br />

Am letzten Morgen aßen wir nach<br />

einer gelungenen Morgenandacht<br />

von Herrn Wielandt Frühstück. Unsere<br />

nächste Aufgabe bestand darin,<br />

einen eigenen Gottesdienst zu gestalten<br />

und anschließend auszuführen.<br />

Dieser enthielt unter anderem<br />

selbstausgewählte Lieder und ein<br />

von zwei Konfirmandinnen vorbereitetes<br />

Abendmahl, das Herr Wielandt<br />

nach dem gemeinsamen Aufsagen<br />

der zuvor erlernten Einsetzungsworte<br />

zum Abendmahls austeilte.<br />

Danach ging es schon ans Packen<br />

und Aufräumen, bei dem die<br />

Konfirmanden selbstständig die<br />

Nassbereiche und die jeweiligen<br />

Zimmer putzen mussten. Anschließend<br />

gab es als krönenden Abschluss<br />

das langersehnte Mittagessen,<br />

welches zum zweiten Mal in<br />

Folge sehr lecker war. Vor der<br />

Heimfahrt nach <strong>Staffort</strong> gab es eine<br />

Feedback-Runde, bei der sich herausstellte,<br />

dass auf dieser Freizeit<br />

für jeden etwas dabei war. Alles in<br />

allem war es ein schöner Aufenthalt<br />

mit vielen unvergesslichen Momenten.<br />

Marie Barié<br />

und Selina Grimm<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />

Gartenstraße 31; 76297 Stutensee-<strong>Staffort</strong><br />

Erscheinungstermin: Ostern 2012; Auflage: 1.200<br />

Redaktion: Nicole Barié, Horst Ernst, Melanie Ernst<br />

Druckerei: Druckerei Friedrich GmbH & Co. KG, 76698 Ubstadt-Weiher<br />

Redaktionsschluss für den nächsten Gemeindebrief: 15. Juni 2012


31<br />

Aktuelles aus der Krabbelgruppe<br />

Ein Licht ist aufgegangen, ein Licht das uns gefällt, sein<br />

Leuchten, sein Leuchten geht um die ganze Welt<br />

Die Adventszeit, eine Zeit<br />

voll Wärme und Licht die<br />

uns auf die Geburt Jesu einstimmt,<br />

haben auch wir in<br />

der Krabbelgruppe genutzt.<br />

Gemeinsam mit den Kindern<br />

haben wir Adventslichter gestaltet,<br />

die zu Beginn jedes<br />

Singkreises mit dem oben<br />

genannten Lied angezündet<br />

wurden. Eine angenehme<br />

Atmosphäre breitete sich aus, in der<br />

es den Kindern und Mamas Freude<br />

bereitete, Nikolauslieder zu singen<br />

und diese mit Rhythmusinstrumenten<br />

zu begleiten.<br />

Natürlich waren wir gespannt, ob<br />

der Nikolaus die Krabbelgruppenkinder<br />

bedenken würde und so<br />

sammelten wir eine Woche vor der<br />

Nikolausfeier von jedem Kind einen<br />

Socken ein. „Der Nikolaus ist hier,<br />

schon klopft es an die Tür...“ Und<br />

tatsächlich, nachdem wir im Singkreis<br />

die Nikolauslegende gehört<br />

haben, fanden wir unsere Socken<br />

gefüllt mit Apfel, Mandarine, Nüssen<br />

und einem Nikolausgedicht vor<br />

der Tür. Da war die Freude und das<br />

Staunen der Kinder groß.<br />

„In der Weihnachtsbäckerei…“<br />

Wie im Vorjahr wurde fleißig Teig<br />

ausgewellt, ausgestochen, zwischendurch<br />

einmal probiert, verziert<br />

und als die Plätzchen fertig waren,<br />

genascht.<br />

„Eine kleine Wintergeschichte….“<br />

Nach dem Buch von Tilde Michels<br />

und Reinhard Michl „Es klopft bei<br />

Wanja in der Nacht“ wurde ein<br />

kleines Figurentheaterstück für die<br />

Kinder gespielt.<br />

“In einer stürmischen und eisigen<br />

Winternacht pochen nachei-


32<br />

nander Hase, Fuchs und Bär an<br />

Wanjas Tür und begehren ein warmes<br />

Plätzchen zum Schlafen. Da<br />

der Schneesturm so fürchterlich<br />

tobt, schwören sie, einander nichts<br />

zuleide zu tun, und halten ihr Versprechen<br />

ein. Am nächsten Tag sind<br />

alle Tiere wieder verschwunden,<br />

und nur anhand der verschiedenen<br />

Tierspuren im Schnee, kann Wanja<br />

sicher sein, dass er den Besuch dieser<br />

drei, einander eigentlich feindlichen<br />

Tiere, nicht geträumt hat. Er<br />

denkt sich: Wir haben wirklich diese<br />

Nacht gemeinsam friedlich zugebracht.<br />

Was so ein Schneesturm alles<br />

macht!“<br />

Die Geschichte haben wir als Vorlage<br />

für die Weihnachtsgeschenke<br />

der Kinder genommen. Gemeinsam<br />

mit einigen Eltern haben wir Fingerpüppchen<br />

passend zur Geschichte<br />

genäht.<br />

Im letzten Krabbelgruppentreffen<br />

vor dem Heiligen Abend machten<br />

wir es uns bei einer kleinen Weihnachtfeier<br />

richtig gemütlich. Jeder<br />

brachte etwas für das Frühstücksbuffet<br />

mit, so dass keiner hungrig<br />

bleiben musste. Für die Kinder waren<br />

Bücher mit der Weihnachtsgeschichte<br />

zum Anschauen und Vorlesen<br />

ausgelegt und eine Krippe<br />

mit Figuren, an der die Kinder spielen<br />

konnten. Im Singkreis hörten<br />

wir die Weihnachtsgeschichte mit<br />

ihrer frohen Botschaft. Für unsere<br />

Weihnachtslieder hatten wir musikalische<br />

Begleitung durch Tobias<br />

Hermann an der Ukulele. Am Ende<br />

des Singkreises bekam jedes Kind<br />

ein Weihnachtsgeschenk, das aber<br />

erst zu Hause geöffnet werden durfte,<br />

um es in Ruhe zu betrachten.<br />

Viel zu schnell ging das Jahr 2011<br />

zu Ende. Ich möchte mich nochmals<br />

herzlich bei den Mamas und Papas<br />

der Krabbelgruppe für ihre tolle Unterstützung<br />

bedanken. Für alle<br />

„Noch Nicht Krabbelgruppengänger“:<br />

ihr seid herzlich willkommen,<br />

schaut einfach mal rein.<br />

Jeden Mittwoch 10 bis 12 Uhr<br />

im ev. Gemeindehaus<br />

Jasmin Gamer


33<br />

Rückblick auf sieben Jahre Jungschar<br />

Es ist Montag, 17 Uhr 30 im <strong>evangelische</strong>n<br />

Gemeindehaus. Ein „Ruhe“-Schrei<br />

ist durchs ganze Haus zu<br />

hören. Das kann eigentlich nur<br />

Ilona sein! Ilona – selbst von klein<br />

auf ein begeisterter Jungscharler -<br />

hat in den letzten siebeneinhalb<br />

Jahren die kleine Mädchenjungschar<br />

mitgeprägt. Offen, fair,<br />

immer mit guten Ideen und für jeden<br />

Spaß zu haben – war sie beliebt bei<br />

den Jungscharkids und im Team.<br />

Aber wehe sie kam abgespannt aus<br />

dem Büro, dann konnte sie richtig<br />

streng sein und es herrschte Ruhe<br />

und Ordnung! Zum Jahresanfang<br />

musste sie leider ihre Mitarbeit aufgeben.<br />

Grund genug, sie ein bisschen<br />

über ihre Jungscharzeit und<br />

ihre Erfahrungen auszufragen.<br />

Wie wurdest du Mitarbeiterin in<br />

der Jungschar?<br />

Nach meiner Konfirmation 2004<br />

wurde ich von Melanie Herrmann<br />

und dir gefragt, ob ich nicht Lust<br />

hätte, bei euch in der kleinen Mädchenjungschar<br />

mitzuarbeiten. Mein<br />

Berufswunsch war zu dieser Zeit<br />

noch Kindergärtnerin. Deshalb sah<br />

ich es als Chance, Erfahrung im<br />

Umgang mit Kindern zu sammeln,<br />

erwachsener und selbstbewusster zu<br />

werden. Außerdem mag ich Kinder.<br />

Von daher habe ich ohne langes<br />

Nachdenken gesagt, dass ich mitmachen<br />

werde.<br />

Kannst du dich noch an deine erste<br />

Zeit erinnern?<br />

Ich kam in ein gut funktionierendes<br />

Team und somit war der Einstieg<br />

einfach für mich. Ich wurde langsam<br />

an die einzelnen Aufgaben herangeführt<br />

und übernahm nach und<br />

nach immer mehr Verantwortung.<br />

Nach ein paar Stunden, in denen ich<br />

nur reingeschnuppert habe, habe ich<br />

dann zum ersten Mal ein Spiel vorbereitet.<br />

Später habe ich mich dann<br />

auch zum ersten Mal an eine Andacht<br />

getraut usw. Für Fragen und<br />

Hilfestellungen waren meine Mitstreiterinnen<br />

immer für mich da!<br />

Was waren deine Aufgaben?


34<br />

Als erstes müssen natürlich die<br />

Jungscharstunden und besondere<br />

Ereignisse geplant werden. Das<br />

Mitarbeiterteam trifft sich in regelmäßigen<br />

Abständen und bespricht,<br />

was in den nächsten Wochen so alles<br />

ansteht und wer was genau vorbereitet.<br />

Wir haben es so aufgeteilt, dass<br />

immer einer von uns eine Geschichte<br />

vorbereitet – dazu gehört auch die<br />

Überlegung, wie man mit den Kindern<br />

über das Thema ins Gespräch<br />

kommt und ihnen Gedankenanstöße<br />

mitgibt. Ein anderer bereitet Spiele<br />

oder Bastelarbeiten vor.<br />

Jeder Jungscharmitarbeiter übernimmt<br />

mal jeden Part – eine spezielle<br />

Aufgabenteilung gibt es bei uns<br />

nicht. So habe ich regelmäßig die<br />

Geschichte vorbereitet, aber auch<br />

Spiele und Bastelarbeiten. Natürlich<br />

hat jeder so seine Stärken und da<br />

wir mit Steffi und Sarah zwei kreative<br />

Köpfe haben, hatte ich öfter die<br />

Aufgabe, Spiele zu überlegen bzw.<br />

vorzubereiten.<br />

Ab und an gibt es auch Sonderaufgaben,<br />

wie Teig vorbereiten zum<br />

Plätzchen backen, Ausflüge oder<br />

Motto-Abende zu planen, Bastelmaterial,<br />

Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke<br />

zu kaufen. Da<br />

ich in <strong>Staffort</strong> wohne, durfte ich<br />

auch immer Zettel verteilen, wenn<br />

das für irgendeine Aktion notwendig<br />

war!<br />

Was hat dir denn am meisten<br />

Spaß gemacht?<br />

(lachend) Kinder zu ärgern – nein,<br />

am schönsten waren die besonderen<br />

Aktionen, wie z.B. die jährlichen<br />

Übernachtungen im Gemeindehaus,<br />

unsere Motto-Abende z.B. unter<br />

dem Motto „Arche Noah“, „Sherlock<br />

Holms“ oder „Schöpfungsgeschichte“,<br />

die Völkerballturniere,<br />

unsere Ausflüge z.B. vor zwei Jahren<br />

in den Luisenpark Mannheim<br />

oder zu deinen Eltern zum Baden<br />

und Grillen.<br />

Gibt es etwas, was dich in den<br />

Jahren besonders gefreut hat?<br />

Ja. Was ich immer super fand, wenn<br />

wir z.B.<br />

beim Völkerballturnier<br />

waren,<br />

dass<br />

die Mädels<br />

immer<br />

super<br />

zusammengehalten<br />

haben


35<br />

– egal welches Alter oder Charakter.<br />

Da konnten sie sich in der<br />

Jungschar noch so anzicken – bei<br />

Wettkämpfen waren wir immer ein<br />

Team!<br />

Gibt es die eine oder andere<br />

Anekdote aus deiner Zeit als Mitarbeiter?<br />

(lachend) Das kannst du besser erzählen.<br />

Ja, kann ich! Du hast ja einiges verschlafen.<br />

:)<br />

Zwei kleine Geschichten gibt’s rund<br />

um unsere Jungscharnächte. Beim<br />

ersten Mal saß die ganze Gruppe<br />

nach dem Geländespiel beim abschließenden<br />

Film, während Steffi<br />

und ich noch ein bisschen aufgeräumt<br />

haben. Du solltest eigentlich<br />

dafür sorgen, dass die Kids keinen<br />

Blödsinn machen. Auf einmal standen<br />

die Kids alle da und meinten:<br />

„Ilona schläft“. Wir haben sie dann<br />

wieder zum Film zurückgeschickt,<br />

mit der Bitte, einfach leise zu sein.<br />

Tja, das half genauso gut, denn<br />

schließlich wollte ja keiner Ilona<br />

wach machen!<br />

Ein anderes Mal lagen schon alle in<br />

ihren provisorischen Betten – die<br />

ersten haben auch schon geschlummert<br />

– als Du, stark erkältet,<br />

kräftig anfingst zu schnarchen. Erst<br />

wurde nur ein bisschen gelacht,<br />

dann stupste jeder seinen Nachbar<br />

an „Schnarchst du???“. Irgendwann<br />

tuschelten dann alle Kids miteinander,<br />

wer da wohl schnarcht.<br />

Aber keiner kam auf die Idee, dass<br />

Du es bist - noch beim Frühstück<br />

wurde heftig darüber diskutiert...<br />

Aber vielleicht fällt dir ja selbst<br />

noch etwas ein?<br />

Ja, ich war ja immer die Böse, diejenige,<br />

die angeblich immer alles<br />

verboten hat – nur weil ich eher mal<br />

etwas härter durchgegriffen habe...<br />

Ich kann mich noch gut an einen<br />

Sommer erinnern, an dem es zum<br />

Abschuss Eis geben sollte. Da aber<br />

manche Kinder aus der Reihe getanzt<br />

sind und mich wirklich genervt<br />

haben, habe ich für sie ein<br />

Eisverbot verhängt. Die anderen<br />

Kinder bekamen dann ihr Eis. Und<br />

du hattest dann Mitleid mit den<br />

Kids und wärst wieder weich geworden.<br />

Das habe ich aber verhindert!<br />

Ich war eben immer ein bisschen<br />

strenger als du (lachend).<br />

Gab es auch Zeiten, die nicht so<br />

einfach waren oder in denen du<br />

drüber nachgedacht hast, aufzuhören?


36<br />

2007 hatten wir manchmal nur ein<br />

Kind. Das war einfach sehr demotivierend.<br />

Ich habe zwar nie drüber<br />

nachgedacht aufzuhören, aber<br />

manchmal hat dann doch die Motivation<br />

gefehlt, für nur ein Kind Bastelarbeiten<br />

oder Spiele vorzubereiten.<br />

Was hat dich immer wieder motiviert?<br />

Die Kinder, die Woche für Woche<br />

zu uns kommen, um mit uns Spaß<br />

zu haben und denen wir von Gottes<br />

<strong>Liebe</strong> erzählen dürfen. Außerdem<br />

war es immer ein toller Ausgleich<br />

zu meiner Arbeit. Es hat einfach<br />

Spaß gemacht und im Mitarbeiterteam<br />

habe ich mich immer sehr<br />

wohl gefühlt!<br />

Wenn dich heute ein Jugendlicher<br />

fragt, was er für die Arbeit in der<br />

Jungschar mitbringen soll – was<br />

würdest du ihm sagen?<br />

Er muss spontan<br />

sein! Es gibt immer<br />

wieder Situation, auf<br />

die man einfach<br />

nicht vorbereitet sein<br />

kann. Aber genau<br />

das ist ja das Spannende!<br />

Und Zeit<br />

braucht man auch, zum Vorbereiten<br />

und für die Jungscharstunde selbst.<br />

Das Wichtigste ist aber: man muss<br />

Kinder mögen und bereit sein, sich<br />

voll auf sie einzulassen. Und dann<br />

macht es in den meisten Fällen einfach<br />

sehr viel Spaß!<br />

Fiel es dir sehr schwer aufzuhören?<br />

Die Entscheidung kam relativ plötzlich<br />

aufgrund meines neuen Jobs.<br />

Ich arbeite jetzt jede zweite Woche<br />

bis 19 Uhr und auch sonst wäre es<br />

fraglich gewesen ob ich es immer<br />

pünktlich schaffe. Das wollte ich<br />

nicht - ich bin einfach ein Typ<br />

„ganz oder gar nicht“ und deshalb<br />

habe ich schweren Herzens die Entscheidung<br />

getroffen, Ende des Jahres<br />

als Mitarbeiterin aufzuhören.<br />

<strong>Liebe</strong> Ilona, herzlichen Dank für<br />

deinen jahrelangen, engagierten<br />

Einsatz in der kleinen<br />

Mädchenjungschar.<br />

Wir wünschen<br />

dir weiterhin<br />

alles Gute und Gottes<br />

Segen! Wir werden<br />

dich auf jeden<br />

Fall vermissen!<br />

Melanie Ernst


38<br />

Aktuelles aus den Kirchenbüchern<br />

Dezember 2011 – Februar 2012<br />

Durch die Konfirmation werden am 13. Mai ihren Glauben<br />

bestätigen:<br />

aus <strong>Staffort</strong><br />

Marie Barié, Jan Ernst, Maximilian Golfier, Selina Grimm, Maximilian<br />

Heß, Lea Huß, Dorothea Meier, Kim Nägele, Lea Naumann, Luis Nold,<br />

Alexander Pelka, Daniel Siegel, Selina Simon und Yannik Streibel<br />

aus Büchenau<br />

Simon Geißler, Lisa Maihack, Tarek Petersen, Robin Ruckenbrod,<br />

Laura Schäffner, Leon Stadler, Alessandro Rieger<br />

In der Hoffnung auf die Auferstehung wurden kirchlich bestattet:<br />

aus <strong>Staffort</strong><br />

14.12.2011 Hilda Hauth, geb. Raupp, Brühlstr. 24<br />

16.12.2011 Luise Hecht, geb. Holzmüller, Weingartener Str. 52<br />

03.01.2012 Dr. Heinrich Joswig, Brühlstr. 33<br />

28.02.2012 Maria Bottner, geb. Sprenger, Mörikestr. 6<br />

aus Büchenau<br />

10.02.2012 Berta Beierle, geb. Herzl, In der Gründ 7<br />

Der Hahn auf dem Turm<br />

Ich bin’s, der Hahn<br />

auf dem Turm, dem<br />

Kirchturm. Vermissen<br />

Sie mich eigentlich?<br />

Hand aufs Herz! Ganz ehrlich, bitte!<br />

Ich jedenfalls habe nicht das<br />

Gefühl. Im Gegenteil. Ich meine zu<br />

spüren, dass Sie ganz gut ohne mich<br />

zurechtkommen, sich dabei wohlfühlen,<br />

ja, dass das Fremdgehen sogar<br />

Freude bereitet. Woran ich das<br />

festmache? Also, ich bin doch nicht


39<br />

blind. Wie soll ich denn das zum<br />

Beispiel deuten? Am Heiligen<br />

Abend sind geradezu ganze Heerscharen<br />

an mir vorbeigezogen, ohne<br />

mich auch nur eines Blickes zu<br />

würdigen. Schließlich hieß es:<br />

Macht auf die Tür, die Tor macht<br />

weit. So groß soll der Ansturm gewesen<br />

sein. Ich hab’s mit einem lachenden<br />

und einem weinenden Auge<br />

sehen können. Im Grunde genommen<br />

bin ich doch gar nicht so.<br />

Schließlich belebt Konkurrenz das<br />

Geschäft und im Übrigen wird einem<br />

nicht jedes Jahr soviel Glück<br />

zuteil. Und ganz ohne Zwischenund<br />

Misstöne soll’s nicht abgegangen<br />

sein. Von daher. Ich kann’s abwarten,<br />

bis Sie reumütig zurückkehren.<br />

Nur eine Frage der Zeit? Die Zeit, ja<br />

die Zeit, spielt für mich. Diese will<br />

ich nutzen, um mich herauszuputzen.<br />

Ich bin mir für nichts zu schade,<br />

ja fast zu allen Schandtaten bereit.<br />

Trotz klirrender Kälte kann ich<br />

nicht über kalte Füße klagen. Und<br />

einen kühlen Kopf habe ich sowieso.<br />

Das zeichnete mich schon<br />

immer aus. Auch wenn’s nicht so<br />

scheint, ich nehm’ mich wirklich<br />

nicht so wichtig.<br />

Nein, der Nabel der Welt bin ich<br />

nicht. In all den Jahren hab ich eins<br />

gelernt: Andere Menschen und<br />

Meinungen anderer stehen zu lassen.<br />

Ein nicht einfacher und keinesfalls<br />

schmerzfreier Prozess. Doch<br />

missen möchte ich diese Erfahrung<br />

nicht. Ich kann sie hören, Ihre Einwände.<br />

Ihm, ihm bleibt doch nichts<br />

anderes übrig. Er kann nicht weglaufen,<br />

lediglich die Menschen auf<br />

Distanz halten, was bleibt, ist sich<br />

zu arrangieren. Also ich arrangiere<br />

mich gern. Ich bin lieber mittendrin<br />

als nur dabei. Außerdem bin ich<br />

selber groß und kann mich meiner<br />

Haut erwehren, wenn’s denn sein<br />

muss. Aber ehrlich: Wer will mir<br />

denn Böses, schließlich lieben sie<br />

mich alle. Und wenn doch was passiert,<br />

kann’s eigentlich nur aus <strong>Liebe</strong><br />

sein, oder? Alles andere würde<br />

mich sehr wundern. Und gegen <strong>Liebe</strong><br />

ist bekanntlich kein Kraut gewachsen.<br />

Dies beruht auf Gegenseitigkeit:<br />

Schließlich liebe ich Euch<br />

alle!<br />

Euer

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