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Interview mit Oberstleutnant Christoph Scheibling

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AUS DER BUNDESWEHR<br />

„Anhaltender Dialog in<br />

der Sprache der Musik"<br />

<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Oberstleutnant</strong> <strong>Christoph</strong> <strong>Scheibling</strong><br />

Aufstellung der ANA-Music Band und des Luftwaffenmusikkorps 2 zur gemeinsamen Serenode zum Tag der Deutschen<br />

Einheit am 3. Oktober 2009. Foto: Bundeswehr<br />

Ein weithin unbekannter Aspekt der Arbeit deutscher<br />

Soldaten im Rahmen des ISAF-Einsatzes in Afghanistan<br />

ist die Ausbildung afghanischer Militärmusiker, die<br />

seit anderthalb Jahren maßgeblich von Mentoren aus<br />

verschiedenen Musfkkorps der Bundeswehr gestaltet<br />

wird. Unser Mitglied <strong>Oberstleutnant</strong> <strong>Christoph</strong><br />

<strong>Scheibling</strong>, Dezernent im Zentrum Mifitärmusik der<br />

Bundeswehr, hatte bereits bei der Jahrestagung der<br />

DCfMM im Juli Einblicke in diesen Einsatz ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Um auch denjenigen, die in Innsbruck nicht anwesend<br />

sein konnten, Wesentliches zum Thema zu ver<strong>mit</strong>teln,<br />

veröffentlichen wir das folgende <strong>Interview</strong>. Die Fragen<br />

stellte Alexander Fühfing;<br />

Mit klingendem Spiel: Seit Mai 2009 befinden sich<br />

deutsche Mentorenteams zum Zweck des Aufbaus<br />

einer eigenständigen Militärmusik in Afghanistan.<br />

Was war der Auslöser für dieses Engagement des<br />

Militärmusikdienstes der Bundeswehr?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Alles begann am 14. Juni 2008 <strong>mit</strong> dem<br />

Artikel „Musik aus der Seele Afghanistans" in der<br />

Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der hier formulierte<br />

„Hilferuf" seitens der militärmusikalischen Führung<br />

Afghanistans führte zu ersten Kontakten über<br />

unsere militärischen Vertreter im Einsatzland. Im<br />

weiteren Verlauf folgten sehr schnell die konkreten,<br />

handfesten Hilfeleistungen in Form von Instrumentenund<br />

Materiallieferungen, bis im Mai 2009 das erste<br />

Mentorenteam seine Ausbildungshilfe vor Ort in Kabul<br />

aufnahm.<br />

Mit klingendem Spiel: Was ist die Aufgabe der<br />

Mentorenteams?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Wir erteilen Einzelunterrichte für die<br />

Soldaten des Musikdienstes der ANA (Afghan National<br />

Army), führen Register- und Orchesterproben durch,<br />

unterstützen beratend im Musikformaldienst, leisten<br />

Hilfestellung bei Instrumentenreparaturarbeiten,<br />

erstellen Orchesterarrangements und Etüden,<br />

trainieren für Musikeinsätze, erarbeiten neue<br />

Literatur, und aktuell bereiten wir auch afghanische<br />

Militärmusiker auf deren Ausbildung in Deutschland<br />

vor. Darüber hinaus stehen wir natürlich in allen übrigen<br />

Fragen und Angelegenheiten beratend zur Verfügung.<br />

Mit klingendem Spiel: Wie werden die Angehörigen<br />

der Mentorenteams in Deutschland auf ihren Einsatz<br />

vorbereitet?<br />

MIT KLINGENDEM SPIEL 3/10


AUS DER BUNDESWEHR<br />

Die erforderliche Vorbereitung unserer Mentoren<br />

umfasst eine allgemeine, einsatzvorbereitende<br />

Ausbildung sowie eine Zusatzausbildung, in der<br />

vor allem die landestypischen Komponenten - in<br />

unserem Fall Afghanistans - thematisiert werden.<br />

Die interkulturelle Kompetenz ist hierbei besonders<br />

hervorzuheben.<br />

Mit klingendem Spiel: Was erwartet die<br />

Mentorenteams bei ihrer Ankunft in Afghanistan? Wie<br />

sind die Arbeitsbedingungen vor Ort?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Nach nunmehri8 Monaten Ausbildungshilfe<br />

in Kabul kann man schon von einem eingespielten und<br />

kontinuierlichen Prozess sprechen, dennoch betritt<br />

jedes neue, dreiköpfige Mentorenteam, das jeweils<br />

für drei Monate in Kabul bleibt, ein Stück Neuland.<br />

Nach einer kurzen Übergabephase sind die deutschen<br />

Militärmusiker auf sich selbst gestellt und leisten<br />

eine großartige, eigenständige Arbeit. Dies geschieht<br />

zeitweise unter erschwerten Bedingungen: neben<br />

der durchweg angespannten Sicherheitslage in der<br />

afghanischen Hauptstadt kommen Trennung von der<br />

Heimat und die besonderen klimatischen Bedingungen,<br />

um nur zwei Komponenten zu nennen, hinzu. Die<br />

tägliche Fahrt zur Ausbildung durch Kabul City ist<br />

jedes Mal ein Erlebnis und wird <strong>mit</strong> größtmöglicher<br />

Eigensicherung durchgeführt. Nach Jahren des Krieges<br />

und der Zerstörung ist es wohl nicht verwunderlich,<br />

dass die infrastrukturellen Bedingungen alles andere<br />

als ausreichend sind, dennoch: wir versuchen das<br />

Beste.<br />

Mit klingendem Spiel: Wie funktioniert die<br />

Verständigung <strong>mit</strong> den afghanischen Musikern?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Alle Soldaten, die in das Einsatzland<br />

verlegen, erhalten eine sehr nützliche Broschüre „Dari<br />

für Afghanistan". Dem Mentorenteam ist zusätzlich ein<br />

Sprach<strong>mit</strong>tler zugeteilt, der während der Ausbildung<br />

hilfreich unterstützt. Trotz der ethnischen Vielfalt,<br />

im Orchester befinden sich Paschtunen, Tadschiken,<br />

Usbeken, Hasara u. a., ist die allgemeine, am weitesten<br />

verbreitete Sprache Dari. Einige Afghanen beherrschen<br />

zudem wenige Worte englischer bzw. deutscher<br />

Sprache. Zusätzlich haben wir in diesem Jahr eine<br />

Sprachdatenbank Dari-Deutsch entwickelt, die wir<br />

den eingesetzten Mentoren in ihrer Vorbereitung<br />

zur Verfügung stellen. Diese Datenbank enthält im<br />

Wesentlichen musikspezifische Vokabeln, die es den<br />

Mentoren ermöglicht, eigenständig und un<strong>mit</strong>telbar<br />

<strong>mit</strong> ihren ihnen anvertrauten Musiksoldaten zu<br />

kommunizieren.<br />

Mit klingendem Spiel: Nach sowjetischer Besatzung,<br />

nach Bürgerkrieg und anschließender Taliban-<br />

Oberfeldwebel Artur Reiser, Luftwaffen mus/kkorps 2, <strong>mit</strong><br />

einem afghanischen Saxophonisten.<br />

Oberfeldwebel Marc Holder, Luftwaffenmus/kkorps 2, <strong>mit</strong><br />

einem Beckenspieler der ANA-Band.<br />

<strong>Oberstleutnant</strong> <strong>Christoph</strong> <strong>Scheibling</strong> und Major Mir<br />

Abdul Qasiem Karimi, Dirigent der ANA-Music Band, beim<br />

Harmoniefehreunterricht Fotos: Sundeswehr<br />

Herrschaft: Welche Voraussetzungen bringen die<br />

afghanischen Musiker für ihre Ausbildung <strong>mit</strong>?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Während der Taliban-Herrschaft war Musik<br />

In Afghanistan grundsätzlich verboten, die praktische<br />

MIT KLINGENDEM SPIEL3/10


AUS DER BUNDESWEHR<br />

Ausübung stand unter harter Strafe, gefundene<br />

Instrumente wurden weitgehend vernichtet. Vor<br />

diesem Hintergrund ist jede nun wahrnehmbare<br />

musikalische Aktivität im Lande ein regelrechter<br />

„Befreiungsschlag". Ethnische Vielfalt, Armut,<br />

mangelnde Bildung und die hohe Analphabetenrate<br />

erschweren das Arbeiten vor Ort zusätzlich.<br />

Einige der afghanischen Militärmusiker sind bereits gut<br />

ausgebildet und technisch versiert. Deren Ausbildung<br />

geht nicht selten auf Kurse oder Trainingsprogramme<br />

in Indien oder der Türkei zurück. Die überwiegende<br />

Mehrheit der afghanischen Musiker wurde allerdings<br />

in der Vergangenheit lediglich nach Gehör, ohne<br />

ein Erlernen der Notenschrift „ausgebildet". Diese<br />

Tatsache stellt noch<br />

heute die größte<br />

und problematischste<br />

Hürde<br />

für<br />

unsere Mentoren<br />

dar.<br />

In ihrer traditionellen<br />

nennen wir sie<br />

einmal Volksmusik,<br />

die<br />

wir<br />

Tabia-Trommein und Harmonium <strong>mit</strong> Hanöblasehalg sind<br />

traditionelles Instrumentarium afghanischer Musik,<br />

regelmäßig in Darbietungen der orchestereigenen<br />

Folklorebesetzung genießen durften, sind die<br />

Musiker <strong>mit</strong> großer Leidenschaft, überwältigender<br />

Improvisationsgabe und hoher Professionalität am<br />

Werk. Dieses hohe Gut hat alle Kriegs wirren und zuletzt<br />

auch die Talibanherrschaft überstanden und wird in der<br />

Ausübung von Stolz und großem Selbstbewusstsein<br />

getragen.<br />

Mit klingendem Spiel: Welche Schwierigkeiten<br />

bringen die unzweifelhaft vorhandenen<br />

Mentalitätsunterschiede zwischen deutschen und<br />

afghanischen Soldaten bei der täglichen Arbeit <strong>mit</strong><br />

sich? Wie werden diese überwunden?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Im der eben erwähnten Vorausbildung<br />

werden die Soldaten für ihren Einsatz im Bereich<br />

interkulturelle Kompetenz sorgfältig vorbereitet und<br />

sensibilisiert. Afghanistan, und insbesondere Kabul,<br />

ist insgesamt sehr deutschfreundlich, unsere Arbeit<br />

erinnert hierbei an die umfangreiche Aufbauhilfe<br />

Deutschlands in der Mitte des zurückliegenden<br />

Jahrhunderts. Die helfende deutsche Hand scheint<br />

fest im Bewusstsein Afghanistans verankert. Dennoch<br />

ist es zwingend erforderlich, sich auf die wenigen,<br />

aber entscheidenden Unterschiede einzulassen. Wir<br />

arbeiten vor Ort natürlich nach dem islamischen<br />

Kalender und berücksichtigen die gesetzlichen und vor<br />

allem religiösen Feiertage. Während des Ramadan wird<br />

eingeschränkt, aber dennoch erfolgreich ausgebildet.<br />

Zwischenmenschliche Barrieren gab es noch nie, die<br />

uns alle verbindende Sprache der Musik half von Beginn<br />

an, Deutsche und Afghanen in einen anhaltenden<br />

Dialog einzubinden; wir genießen vom ersten Tag<br />

an eine große und herzliche Gastfreundschaft. Das<br />

tägliche Beisammensein zu Beginn und nach jedem<br />

Ausbildungstag bei Tee und guten Gesprächen ist ein<br />

Muss und zählt für jeden zu den sicher unvergesslichen<br />

Erlebnissen vor Ort.<br />

Mit klingendem Spiel: Welches musikalische Repertoire<br />

wird für die afghanische Militä'rmusik angestrebt? Gibt<br />

es auch eigene musikalische Schöpfungen afghanischer<br />

Komponisten oder traditionelle afghanische Musik, die<br />

die Musiker erlernen sollen?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Im Rahmen unserer Mentorentätigkeit<br />

erarbeiten wir u. a. verschiedene Nationalhymnen,<br />

einfache, international bekannte Lieder,<br />

Bearbeitungen deutscher und anderer Märsche.<br />

Als beste Beispiele interkultureller Kompetenz<br />

haben sich neugeschaffene Arrangements <strong>mit</strong><br />

traditioneller afghanischer Musik erwiesen. Hierbei<br />

haben wir die einstimmigen Melodievorgaben in<br />

mehrstimmige Orchesterarrangements umgewandelt<br />

sowie den Vorgaben harmonische und rhythmische<br />

Begleitbausteine hinzugefügt. Dabei galt es zunächst<br />

bei den Musikern ein Bewusstsein für die in unseren<br />

Breitengraden gebräuchliche Mehrstimmigkeit zu<br />

entwickeln. Dies war anfänglich sehr schwierig, da<br />

die Afghanen eine solche Musizierpraxis weder in<br />

der Ausführung noch vom Gehör her kannten bzw.<br />

gewöhnt waren.<br />

Im weiteren Verlauf gelang es jedoch immer besser,<br />

heute ist es schon fast selbstverständlich. Die Arbeit<br />

in diese Richtung war sehr erfolgreich und erfuhr<br />

durch die Afghanen besondere Wertschätzung. Die<br />

Verknüpfung afghanischer Musik <strong>mit</strong> deutscher<br />

Tonkunst war ohne Zweifel ein wichtiger Zugang zu<br />

den Herzen der Musiker am Hindukusch.<br />

Babrak Wassa, Komponist der neuen afghanischen<br />

Nationalhymne, hat im vergangenen Jahr auf der<br />

Grundlage eines alten afghanischen Soldatenliedes<br />

(Man Askaram) einen Marsch geschaffen, der in einer<br />

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AUS DER BUNDESWEHR<br />

weiteren Bearbeitung durch unser Mentorenteam<br />

für die dortigen Militärmusiker passgenau gesetzt<br />

wurde. Zum ersten Mal erklang bei einer gemeinsamen<br />

Serenade zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober<br />

2009 das alte afghanische Lied ,,Unser schönes<br />

Heimatland" in einer Bearbeitung unserer Mentoren,<br />

die ANA Music Band spielte gemeinsam <strong>mit</strong> dem<br />

Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsruhe. Später folgten<br />

weitere Bearbeitungen afghanischer Vorgaben.<br />

Mit klingendem Spiel: Wie schätzen Sie Motivation der<br />

afghanischen Musiker bei der Wiedergewinnung ihres<br />

eigenen kulturellen Erbes ein?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Die Freude am Musizieren und die<br />

Einbindung der traditionellen afghanischen Musik in<br />

das gesellschaftliche Leben sind deutlich zu spüren.<br />

Der schon oben erwähnte Befreiungsschlag hält also<br />

weiterhin an, dementsprechend hoch sind Motivation<br />

und Wille zur Festigung dieser Situation. Musik erhält<br />

wieder immer mehr Einzug in das Leben der Afghanen.<br />

Die Musiker schöpfen Kraft aus der gestiegenen<br />

Wahrnehmung und natürlich unserer Arbeit. Sie sehen<br />

die Erfolge und beteiligen sich am weiteren Fortschritt.<br />

Wir geben ihnen regelmäßig wichtige, exponierte<br />

Ziele wie beispielweise die gemeinsame Serenade<br />

2009, weitere Auftritte ihrer Band vor internationalem<br />

Publikum.<br />

Das Angebot zur Ausbildung einiger ausgewählter<br />

Musiker in Deutschland ist ein motivierender Anreiz.<br />

Denkbar und ebenfalls ein hoher Motivationsfaktor<br />

ist eine Einladung des afghanischen Musikkorps zum<br />

Internationalen Militärmusikfestiva! nach Berlin.<br />

Mit klingendem Spiel: Welche Struktur soll die<br />

afghanische Militärmusik einmal haben?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Eine vorstellbare Struktur kann in Kabul<br />

die ANA Music Band als stärkste Komponente <strong>mit</strong><br />

gleichzeitiger Ausbildungsfunktion beinhalten,<br />

dazu ein Musikkorps, ebenfalls in Kabul, das für den<br />

protokollarischen Dienst zuständig ist sowie kleinere<br />

Regionalmusikkorps, in der Fläche Afghanistans<br />

disloziert.<br />

Mit klingendem Spiel: Welche Zwischenbilanz ziehen<br />

Sie aus heutiger Sicht seit Beginn des Einsatzes der<br />

Mentorenteams?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Gemessen an allen Schwierigkeiten und<br />

zu überwindenden Hürden können wir bis heute<br />

sehr zufrieden und auch stolz sein. Die deutschen<br />

Militärmusiker sind in Kabul nicht nur willkommen,<br />

sondern auch sehr beliebt. Ihre Arbeit wird<br />

hochgeschätzt, die intensive Auseinandersetzung<br />

<strong>mit</strong> der afghanischen Kultur wird <strong>mit</strong> hohem Respekt<br />

begleitet. Wir haben ein gestärktes Bewusstsein<br />

Handschrift der Deutschen Nationalhymne, „gefunden"<br />

bei der ANA-Music-Band<br />

für mehrstimmiges Musizieren, eine getrennte,<br />

gleichwertige Betrachtung von Melodie, Harmonie und<br />

Rhythmus erreicht. Die instrumentalen, technischen<br />

Fähigkeiten wurden verbessert, deutlich mehr<br />

Militärmusiker als noch vor Beginn der Ausbildung<br />

beherrschen das Notenlesen.<br />

Unsere Mentoren haben gemeinsam <strong>mit</strong> dem Leiter der<br />

ANA Music Band eine Vorschrift bzw. Ausbildungshilfe<br />

für den Musikformaldienst erstellt. Die materielle<br />

Versorgung <strong>mit</strong> Instrumenten und Zubehör ist gut.<br />

Die Bilanz zielt aber auch und nicht zuletzt nach innen:<br />

die Erfahrung für unsere deutschen Militärmusiker irn<br />

Umgang <strong>mit</strong> dieser völlig neuartigen Arbeit ist von<br />

unschätzbarem Wert, die tägliche Konfrontation <strong>mit</strong><br />

einer hohen Gefährdungslage auf den Straßen Kabuls<br />

und die Überwindung aller schwierigen Bedingungen<br />

prägt den Soldaten und Musiker in uns auf besondere<br />

Art und Weise. Die deutschen Militärmusiker genießen<br />

im internationalen Feldlager, in dem sie übrigens auch<br />

kreativ und engagiert zur Truppenbetreuung auftreten,<br />

hohes Ansehen.<br />

Mit klingendem Spiel: Welches Fernziel hat sich der<br />

Militärmusikdienst der Bundeswehr für seinen Einsatz<br />

in Afghanistan gesetzt?<br />

<strong>Scheibling</strong>: Wir wollen die Rahmenbedingungen<br />

für ein eigenständiges Arbeiten und Ausbilden<br />

schaffen. Die Afghanen sollen schon bald selbst in<br />

der Lage sein, Unterrichte, Orchesterproben und<br />

andere Ausbildungen in eigener Verantwortung<br />

durchzuführen. Dazu erwarten wir noch in diesem<br />

Jahr drei afghanische Militärmusiker in Deutschland,<br />

die hier im Rahmen internationaler Kooperation<br />

in unterschiedlichen Programmen zusätzliche<br />

Qualifikationen und Unterrichte erhalten, um nach<br />

Rückkehr an den Hindukusch noch besser gerüstet zu<br />

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