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Leseprobe 3-8006-2968-2 Hermanns ... - C.H. Beck

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Sport als inhaltlicher Bezug für die Marketing-Kommunikation 17<br />

4 Risiken der Marketing-Kommunikation mit Sport<br />

Als Risiken für den Einsatz von Einzelsportlern oder Mannschaften in der Kommunikation<br />

eines Unternehmens muss gesehen werden, dass viele Sportstars im Verlaufe<br />

ihrer Karriere bereits für sehr viele Produkte unterschiedlichster Produktgattungen<br />

geworben haben. Gelegentlich wechseln die Sportler ihre Präsenterfunktion<br />

in engen Zeiträumen sogar zwischen unmittelbaren Konkurrenzprodukten (z. B.<br />

<strong>Beck</strong>enbauer von E Plus zu O2, wobei durch sein Engagement beim FC Bayern<br />

gleichzeitig auch noch mit dessen Hauptsponsor T-Mobile verbunden wird). Die<br />

Sportstars bleiben trotz solcher vielfältigen und wechselnden Engagements zwar<br />

weiterhin Personen von hohem öffentlichen Interesse, lassen aber Zweifel an der<br />

Vertrauenswürdigkeit ihrer Produktempfehlungen aufkommen. Unternehmen laufen<br />

bei der Verpflichtung eines Sportstars folglich immer Gefahr, dass der Sportler<br />

in einer Kampagne sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht, so dass das eigentlich<br />

im Mittelpunkt stehende Produkt vernachlässigt wird (<strong>Hermanns</strong> 2001, S.104).<br />

Während die Besonderheit solcher Abnutzungserscheinungen bei der mehrfachen<br />

Präsentation von Sportstars in der Werbung auch bei Stars anderer Kulturbereiche<br />

zu finden ist (z.B. Schauspieler oder Popstars), zeichnet sich die Marketing-Kommunikation<br />

mit Sport noch durch zwei weitere Risiken aus: Die Abhängigkeit von<br />

unvorhersehbaren Ereignissen und der Sensibilität des Sports gegenüber Einflüssen<br />

von außen.<br />

4.1 Abhängigkeit von unvorhersehbaren Ergebnissen<br />

Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der sportlichen Leistungen als konstitutive Besonderheit<br />

des Sports stellen die mit diesen Leistungen verbundenen kommunikativen<br />

Aufwendungen ein hohes Investitionsrisiko dar. Ebenso wie es möglich ist,<br />

dass ein Unternehmen einen „Nobody“ fördert, der im Rahmen eines Turniers über<br />

sich hinauswächst und so zu hohen Medienreichweiten gelangt, kann ein Top-Favorit<br />

frühzeitig ausscheiden, so dass die in ihn investierten Sponsoringgelder nicht<br />

zum gewünschten Ergebnis führen. Faktisch stehen die Chancen zwischen zwei<br />

Kontrahenten vor Beginn eines Wettkampfes immer 50:50, unabhängig vom Veranstaltungsort,<br />

dem Wetter am Wettkampftag oder den Ergebnissen vergangener Leistungsvergleiche.<br />

Daher ist auch einer der meistgehörten Sätze von Sportlern oder<br />

Trainern vor einem Wettkampf, dass „grundsätzlich jeder Wettbewerber von jedem<br />

geschlagen werden kann“.<br />

Sportstars, die sich durch kontinuierlich gute Ergebnisse über einen längeren Zeitraum<br />

in der Weltspitze etabliert haben, bieten Unternehmen scheinbare Planungssicherheit<br />

in ihren kommunikativen Engagements. Allerdings können nicht nur sportliche<br />

Ausrutscher, sondern auch Verstöße gegen gesellschaftliche Normen dazu

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