Erfolgsfaktoren für IT-gestütztes Lehren und Lernen - Md-phw.de
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<strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />
MTS Futuredays<br />
21.09.2009<br />
Medien<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />
für <strong>IT</strong>-gestütztes<br />
<strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong><br />
Mediengestaltung<br />
Metho<strong>de</strong><br />
Systemintegration<br />
Anna Kutter &<br />
Prof. Dr. Michael Henninger<br />
PH 07.10.2009 Weingarten, 07.10.2009 Anna Kutter Referent: & Prof. Dr. Michael Mustermann Henninger Folie 1<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 2<br />
Mediengestaltung<br />
Beispiel für mediale Gestaltung<br />
einer Lehr-Lern-Umgebung<br />
Wie müssen unterschiedliche mediale Angebote gestaltet<br />
sein, damit individuelle Lern- <strong>und</strong> Wissenskonstruktionsprozesse<br />
optimal erleichtert <strong>und</strong> geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können?<br />
Willkommen!!!<br />
Mit diesem Programm können Sie Ihren Lernprozess<br />
perfekt organisieren. Termine planen, Matheaufgaben<br />
üben <strong>und</strong> zur beson<strong>de</strong>ren Motivation ein paar<br />
mathematische Spiele spielen – all das ist hier möglich!!!<br />
Termine<br />
Aufgaben<br />
Erste Testaufgabe!!!<br />
Mathespiele<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 3<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 4<br />
Cognitive-Load-Theorie<br />
Cognitive-Load-Theorie<br />
7<br />
Zu einem Zeitpunkt sollen ca. sieben kognitive Elemente<br />
gleichzeitig im Arbeitsgedächtnis verfügbar gehalten wer<strong>de</strong>n<br />
können (vgl. Miller, 1956)<br />
germane* load<br />
intrinsic load<br />
extraneous load<br />
Im Arbeitsgedächtnis laufen die Lernprozesse ab<br />
Die Kognitive Kapazität für Lernprozesse ist begrenzt <strong>und</strong><br />
sollte <strong>de</strong>shalb nicht durch unnötige Informationen belastet<br />
wer<strong>de</strong>n!<br />
Kognitive Belastung<br />
durch Konstruktions<strong>und</strong><br />
Automatisierungsprozesse<br />
Kognitive Belastung<br />
durch Aufgabenschwierigkeit,<br />
abhängig<br />
vom Vorwissen<br />
Extrinsische Belastung,<br />
z.B. durch animierte<br />
Hintergrün<strong>de</strong>, Hintergr<strong>und</strong>geräusche,<br />
Darstellung die<br />
Suchprozesse erfor<strong>de</strong>rt<br />
Mediale Lernangebote sollten so gestaltet sein, dass das<br />
Arbeitsgedächtnis hauptsächlich mit germane* load belastet <strong>und</strong><br />
die extrinsische Belastung gering gehalten wird.<br />
* relevant, passend<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 5<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 6<br />
1
Cognitive Theory of Multimedia Learning<br />
Cognitive Theory of Multimedia Learning<br />
Präsentation von Informationen sowohl in Bil<strong>de</strong>rn (statische, dynamische<br />
Visualisierungen) als auch in Wörtern (gedruckt, gesprochen)<br />
Gr<strong>und</strong>lage: Annahme <strong>de</strong>r Existenz je zweier Verarbeitungskanäle im<br />
sensorischen Gedächtnis <strong>und</strong> im Arbeitsgedächtnis<br />
Langzeitgedächtnis<br />
Multimediapräsentation<br />
Text<br />
Bil<strong>de</strong>r<br />
sensorisches<br />
Register<br />
Ohren<br />
Augen<br />
Töne<br />
Bil<strong>de</strong>r<br />
Arbeitsgedächtnis<br />
Organisation<br />
<strong>de</strong>r Wörter<br />
Organisation<br />
<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r<br />
Verbales<br />
Mo<strong>de</strong>ll<br />
Piktoriales<br />
Mo<strong>de</strong>ll<br />
Wortselektion<br />
Bildselektion<br />
Vorwissen<br />
Ergebnisse<br />
Informationen können besser<br />
behalten wer<strong>de</strong>n, wenn sie<br />
zeitlich <strong>und</strong> räumlich integriert<br />
als separiert dargeboten wur<strong>de</strong>n<br />
(„Prinzip <strong>de</strong>r zeitlichen <strong>und</strong><br />
räumlichen Kontiguität“; Mayer,<br />
Moreno, Boire & Vagge, 1999;<br />
Moreno & Mayer, 1999).<br />
Quelle: http://imej.wfu.edu/articles/2000/2/05/in<strong>de</strong>x.asp<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 7<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 8<br />
Cognitive Theory of Multimedia Learning<br />
Schlechtes Beispiel für mediale Gestaltung<br />
1. Wissen wird in zwei Kodierungsformen repräsentiert: Verbaltextuell,<br />
non-verbal-visuell (Paivio, 1986).<br />
2. Unterschiedliche Informationsmodalitäten (visuell, auditorisch,<br />
taktil) wer<strong>de</strong>n unterschiedlich verarbeitet (Bad<strong>de</strong>ley, 1992).<br />
Prinzipien <strong>de</strong>r Instruktionsgestaltung im medialen Kontext<br />
z.B.:<br />
– Multimedia-Prinzip: Schüler lernen besser durch Worte <strong>und</strong><br />
Grafiken als nur durch Worte<br />
– Kohärenz-Prinzip: Schüler lernen besser, wenn überflüssiges<br />
Material aus einer Lerneinheit ausgeschlossen wird.<br />
(Moreno, 2006)<br />
Willkommen!!!<br />
Mit diesem Programm können Sie Ihren Lernprozess<br />
perfekt organisieren. Termine planen, Matheaufgaben<br />
üben <strong>und</strong> zur beson<strong>de</strong>ren Motivation ein paar<br />
mathematische Spiele spielen – all das ist hier möglich!!!<br />
Erste Testaufgabe!!!<br />
Termine<br />
Aufgaben<br />
Mathespiele<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 9<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 10<br />
Animationen<br />
Animationen – Schnotz & Rasch (2005)<br />
Animierte Darstellungen konnten die Verarbeitung textueller<br />
Informationen verringern, da sie <strong>de</strong>n Betrachter von <strong>de</strong>r<br />
Textinformation ablenken (Wright et al., 1999)<br />
Daher sollte auf „<strong>de</strong>korative“ Animationen verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Was ist mit Animationen, wenn sie genau die Information<br />
transportieren, die mit <strong>de</strong>n Lernzielen <strong>de</strong>s Unterrichtmaterials<br />
korrespondieren?<br />
Animationen können zwei Funktionen haben, die auf eine Reduktion<br />
<strong>de</strong>s Cognitive Loads abzielen:<br />
Animationen mit Ermöglichungsfunktion<br />
– …können Cognitive Load von Aufgaben reduzieren <strong>und</strong> so<br />
kognitive Verarbeitungsprozesse ermöglichen, die ansonsten<br />
unmöglich wären.<br />
– …erlauben umfangreichere Verarbeitung, als statische Bil<strong>de</strong>r.<br />
Animationen mit Erleichterungsfunktion<br />
– …können Cognitive Load von Aufgaben reduzieren, die sonst nur<br />
mit hoher mentaler Anstrengung gelöst wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 11<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 12<br />
2
Animationen – Schnotz & Rasch (2005)<br />
Animationen – Schnotz & Rasch (2005)<br />
Manipulationsbild:<br />
• Der <strong>Lernen</strong><strong>de</strong> kann Tage<br />
o<strong>de</strong>r Zeiten für Städte<br />
angeben. Die Er<strong>de</strong> bewegt<br />
sich in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Zustand.<br />
• So können viele<br />
unterschiedliche Zeitzustän<strong>de</strong><br />
untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
• Das ist wäre mit einem<br />
statischen Bild nicht möglich.<br />
Ermöglichungsfunktion<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 13<br />
●<br />
●<br />
Simulationsbild<br />
Der Lerner kann Möglichkeiten<br />
wählen, wie ein Reisen<strong>de</strong>r<br />
(schwarzer Punkt) die Welt<br />
umsegeln könnte.<br />
Die Er<strong>de</strong> fängt an zu rotieren<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r „Reisen<strong>de</strong>“ fängt an<br />
sich auf <strong>de</strong>r rotieren<strong>de</strong>n Er<strong>de</strong><br />
zu bewegen.<br />
Es sollte leichter sein die Erdrotation <strong>und</strong> Bewegung <strong>de</strong>s<br />
Reisen<strong>de</strong>n im Simulationsbild zu beobachten als durch mentale<br />
Simulationen mit Hilfe eines statischen Bil<strong>de</strong>s.<br />
Erleichterungsfunktion<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 14<br />
Animationen – Schnotz & Rasch (2005)<br />
Mediengestaltung - Resümee<br />
Studien ergaben:<br />
Simulationsbil<strong>de</strong>r haben einen Erleichterungseffekt für Lerner mit<br />
geringen Lernervoraussetzungen.<br />
Manipulationsbil<strong>de</strong>r haben einen Ermöglichungseffekt für Lerner mit<br />
hohen Lernervoraussetzungen.<br />
Allerdings führte <strong>de</strong>r Erleichterungseffekt zwar zu einem leichteren<br />
Verarbeiten, nicht aber zu einem verbesserten Lernerfolg. Die<br />
Erleichterung <strong>de</strong>r Aufgabe hält <strong>de</strong>n <strong>Lernen</strong><strong>de</strong>n davon ab, eigene<br />
lernrelevante kognitive Prozesse auszuführen.<br />
Prinzipien <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n, die überflüssige kognitive<br />
Verarbeitung reduzieren.<br />
Eine <strong>de</strong>r Fallgruben neuer Technologien ist es, irrelevante<br />
Materialien in eine Lernumgebung zu packen, welche die Schüler<br />
zu überflüssiger kognitiver Verarbeitung zwingt.<br />
„Verschwendung von Verarbeitungskapazität“<br />
Prinzipien, die <strong>de</strong>r Steigerung notwendiger kognitiver<br />
Verarbeitung dienen.<br />
Ein Fehler im Umgang mit neuen Technologien ist es, zu<br />
vergessen, Metho<strong>de</strong>n einzubin<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Lerner bei <strong>de</strong>r aktiven<br />
Verarbeitung <strong>de</strong>r Instruktionsmaterialien unterstützen.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 15<br />
Moreno 2005, 2006<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 17<br />
E-Learning-Werkzeuge<br />
Unter E-Learning verstehen wir ganz allgemein <strong>de</strong>n Einsatz<br />
digitaler Medien <strong>und</strong> Technologien als Werkzeuge zur<br />
Gestaltung von Lernumgebungen <strong>und</strong> zur Unterstützung<br />
von Lehr- <strong>und</strong> Lernprozessen.<br />
Werkzeuge zur Unterstützung <strong>de</strong>r Präsenzlehre<br />
Werkzeuge zur Gestaltung netzbasierter Lehr-Lern-Angebote<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 18 07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 19<br />
3
E-Learning-Werkzeuge - Präsenzlehre<br />
E-Learning-Werkzeuge - netzbasiert<br />
– Beamer<br />
– Präsentationsrechner o<strong>de</strong>r<br />
Beamer mit USB Anschluss<br />
– In manchen Fällen Flachbild-Wandmonitore, teils mit eigenem<br />
Internetanschluss<br />
– Smartboards<br />
– Computerräume mit Desktop-Rechnern o<strong>de</strong>r „Laptop-Klassen“<br />
evtl. mit WLAN Verbindung<br />
– Ältere allgemein bekannte Werkzeuge:<br />
E-Mail, Mailinglisten, Diskussionsforen, Newsgroups, Chats,<br />
konventionelle (statische) Webseiten<br />
– Content Management Systeme <strong>und</strong> Lernplattformen<br />
– Web 2.0<br />
Bedarf entsprechen<strong>de</strong>r Lernraumgestaltung<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 20<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 22<br />
E-Learning-Werkzeuge - netzbasiert<br />
E-Learning-Werkzeuge - netzbasiert<br />
Content Management Systeme<br />
& Lernplattformen<br />
Redaktionssystem mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Rollen <strong>und</strong> Zuständigkeiten<br />
Frontend <strong>und</strong> Backend<br />
Unabhängigkeit von Inhalt <strong>und</strong> Layout<br />
Modularität <strong>und</strong> Erweiterbarkeit<br />
Quelle:<br />
http://www.perthspatial.com/uploa<strong>de</strong>d/images/cms_banner.jpg<br />
Ein „Learning Content Management System“ ist ein CMS, das speziell<br />
für <strong>de</strong>n Einsatz als Lernplattform ausgelegt ist.<br />
Dienste <strong>de</strong>s Web 2.0<br />
Weblogs (Blogs): regelmäßig<br />
aktualisierte, thematische Tagebücher.<br />
Nutzung z.B. als Portfolios, zur Dokumentation<br />
von Lernprozessen <strong>und</strong> -ergebnissen.<br />
Podcasts (Audio- <strong>und</strong> Vi<strong>de</strong>ocasts): Inhalte wer<strong>de</strong>n<br />
als Audio-/Vi<strong>de</strong>odatei eingestellt.<br />
Da Produktionsaufwand hoch ist, gibt es außer<br />
virtuelle Vorlesungen weniger Anwendung im<br />
pädagogischen Kontext.<br />
Quelle: http://crossyard.wordpress.com/<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 23<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 25<br />
E-Learning-Werkzeuge - netzbasiert<br />
Dienste <strong>de</strong>s Web 2.0<br />
Wikis: ermöglichen einfachen Aufbau eines multimedialen<br />
Hypertexts. Alle Nutzer können kommentieren <strong>und</strong><br />
verän<strong>de</strong>rn.<br />
Wer<strong>de</strong>n in Lehr-Lernszenarien z.B. zur kollaborativen<br />
Erarbeitung eines Themengebiets verwen<strong>de</strong>t.<br />
Mit Web 2.0 Anwendungen können auch technisch wenig Versierte<br />
Inhalte präsentieren.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 27<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 28<br />
4
Medium o<strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>?<br />
Medium o<strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>?<br />
„Media-affects-learning“ Hypothese:<br />
Neue Technologien ermöglichen ein tiefergehen<strong>de</strong>s effektiveres<br />
<strong>Lernen</strong>, die instruktionalen Metho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n nicht betrachtet.<br />
„Method-affects-learning“ Hypothese:<br />
Solange Medien instruktional so verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, dass<br />
angemessene kognitive Verarbeitung stattfin<strong>de</strong>t, ist es weniger<br />
relevant welches Medium verwen<strong>de</strong>t wird.<br />
Es ist nicht die Technologie per se, die <strong>Lernen</strong> unterstützt,<br />
entschei<strong>de</strong>nd ist, wie diese zur Unterstützung <strong>de</strong>s <strong>Lernen</strong>s genutzt<br />
wird.<br />
Ergebnisse verschie<strong>de</strong>ner Studien unterstützten die „Method-affects-<br />
Learning“ Hypothese.<br />
Eine Instruktionsmetho<strong>de</strong>, die sich in einfacheren, alten<br />
Technologien bewährt, bewährt sich auch in neuen Technologien.<br />
Zusätzliche Lerneffekte sind nicht zu erwarten, wenn dieselbe<br />
Information medial dargeboten wird (Moreno et al, 2001; Moreno &<br />
Mayer, 2005).<br />
Haben also die Medien keinen Einfluss?<br />
(Moreno 2005, 2006)<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 29<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 30<br />
Medium <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong><br />
Medium <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong><br />
Es ist immer entschei<strong>de</strong>nd, die Charakteristiken einer Technologie<br />
zu i<strong>de</strong>ntifizieren <strong>und</strong> zu entschei<strong>de</strong>n,<br />
welche für <strong>de</strong>n Lernprozess wichtig sind.<br />
Sind z.B. die Charakteristiken/Eigenschaften einer Animation zentral<br />
für die instruktionalen Ziele, können Lerneffekte auftreten.<br />
Z.B. Erleichterungs- bzw. Ermöglichungsfunktion von<br />
Animationen<br />
Die „method-affects-learning“ <strong>und</strong> die „media-affects-learning“<br />
Hypothese wi<strong>de</strong>rsprechen sich nicht zwingend.<br />
Der große Vorteil neuer Technologien liegt darin, eine große<br />
Bandbreite an instruktionalen Metho<strong>de</strong>n zu ermöglichen.<br />
„Media-enables-method“ Hypothese<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 31<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 32<br />
Integration von Medien<br />
Integration von Medien<br />
Minimal Change<br />
Active Change<br />
Medienentwicklungsplan<br />
– Schrittweise / Langsam<br />
– Top-down<br />
– Ziel<strong>de</strong>finition / Bestandsaufnahme<br />
– Selbsterhaltend<br />
– Zielgerichtet<br />
– Aufbau technischer Infrastrukturen<br />
– Schaffung von Service-Infrastrukturen<br />
– Freiheit in <strong>de</strong>r Medienwahl<br />
– Systemische Umsetzung<br />
– Curriculare Integration<br />
– Unterstützung durch<br />
Organisation<br />
– Evaluation <strong>und</strong> Fortschreibung<br />
Quelle: http://www.e-teaching.org Medienentwicklung<br />
Lan<strong>de</strong>smedienzentrum Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
– Einzelperson Arbeitslast<br />
– Keine Nachhaltigkeit für die<br />
Organisation<br />
– Einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> organisationale<br />
Verän<strong>de</strong>rungen<br />
– Ebene <strong>de</strong>r Organisationen<br />
– Lan<strong>de</strong>sebene<br />
Quelle: http://www.supportnetz.<strong>de</strong>/leistungen/beratung/beratungsangebot.html<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 33<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 34<br />
5
Integration von Medien<br />
Aus <strong>de</strong>r Vergangenheit lernen<br />
Probleme die sich bisher gezeigt haben:<br />
– Meist kein technischer Support Ressourcen wer<strong>de</strong>n nicht<br />
kalkuliert<br />
– Arbeitsbelastung Lehrpersonal Freistellung für technische<br />
Betreuung<br />
– „Medienängstlichkeit“<br />
• Vor <strong>de</strong>r Nutzung selber<br />
• Sich ersetzbar machen<br />
• (Zeit-)Investitionsbedarf für E-Learning<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 35<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 36<br />
50 Jahre Bildungstechnologie<br />
50 Jahre Bildungstechnologie<br />
Technik schnell veraltet<br />
Problematisches Muster<br />
– Neue Technologie weckt<br />
euphorische Erwartungen<br />
– Breit angelegte Initiative zur<br />
Ausstattung von Bildungseinrichtungen<br />
Technische Innovationen führen nicht automatisch zu<br />
pädagogischen Innovationen.<br />
Digitale Medien können das <strong>Lernen</strong> nur nachhaltig<br />
beeinflussen, wenn sie pädagogisch sinnvoll eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n!<br />
– Große Ernüchterung aufgr<strong>und</strong> überzogener Erwartungen <strong>und</strong><br />
Implementierungsproblemen<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 37<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 39<br />
50 Jahre Bildungstechnologie<br />
Take Home Messages<br />
Systemintegration ist eine notwendige aber nicht<br />
hinreichen<strong>de</strong> Voraussetzung.<br />
For<strong>de</strong>rung: Technologien stärker eigens für Lernzwecke<br />
entwickeln <strong>und</strong> sich um wechselseitige »Coevolution« von<br />
technologischer <strong>und</strong> lehr-lern-theoretischer Entwicklung<br />
bemühen.<br />
Nicht je<strong>de</strong>r technischen Neuerung „blind hinterher<br />
rennen“, son<strong>de</strong>rn Potenziale erkennen <strong>und</strong> nutzen.<br />
Medien ersetzen nicht Lehr-Instruktion, son<strong>de</strong>rn sind<br />
Lehr-Werkzeuge.<br />
Immer vom <strong>Lernen</strong><strong>de</strong>n ausgehend <strong>de</strong>nken.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 40<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 41<br />
6
Literatur<br />
Herzlichen Dank für<br />
Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Anna Kutter<br />
kutter@ph-weingarten.<strong>de</strong><br />
&<br />
Prof. Dr. Michael Henninger<br />
henninger@email.<strong>de</strong><br />
AG Mediendidaktik<br />
Pädagogische Hochschule Weingarten<br />
www.ph-weingarten.<strong>de</strong><br />
www.md-<strong>phw</strong>.<strong>de</strong><br />
PH 07.10.2009 Weingarten, 07.10.2009 Anna Kutter Referent: & Prof. Dr. Michael Mustermann Henninger Folie 42<br />
Hense, J. & Mandl. H. (2009). Bildung im Zeitalter digitaler Medien – Zur<br />
wechselseitigen Verflechtung von Bildung <strong>und</strong> Technologien. In M.<br />
Henninger & H. Mandl (Hrsg.), Medien- <strong>und</strong> Bildungsmanagement.<br />
Weinheim: Beltz.<br />
Jucks, R., Kollar, I., Krämer, N. & Fischer, F. (2009). Psychologische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>s Medien <strong>und</strong> Bildungsmanagements. In M. Henninger<br />
& H. Mandl (Hrsg.), Handbuch Bildungs- <strong>und</strong> Medienmanagement.<br />
Weinheim: Beltz.<br />
Mayer, R. E. (2001). Multimedia Learning. New York: Cambridge University<br />
Press.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 43<br />
Prinzipien <strong>de</strong>r Instruktionsgestaltung<br />
Prinzipien <strong>de</strong>r Instruktionsgestaltung<br />
Prinzipen<br />
Modalität<br />
Schüler lernen besser aus <strong>de</strong>r<br />
Kombination von Worten <strong>und</strong> Grafiken,<br />
wenn die Worte gesprochen <strong>und</strong> nicht<br />
geschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Verbale Red<strong>und</strong>anz<br />
Schüler lernen besser aus einer<br />
Kombination von Grafiken <strong>und</strong> Erzählung,<br />
als von <strong>de</strong>r Dreierkombination Grafiken,<br />
red<strong>und</strong>ante Erzählung <strong>und</strong> Text.<br />
Zeitliche Kontiguität<br />
Schüler lernen besser mit<br />
konkurrieren<strong>de</strong>n als mit sukzessive<br />
korrespondieren<strong>de</strong>n Worten <strong>und</strong><br />
Grafiken.<br />
Theoretische Begründung<br />
Gesprochene Worte wer<strong>de</strong>n im auditiven Kanal<br />
verarbeitet, im visuellen Kanal müssen nur noch<br />
Grafiken verarbeitet wer<strong>de</strong>n, was die Kapazität<br />
<strong>de</strong>s Arbeitsgedächtnisses erweitert.<br />
Wer<strong>de</strong>n Worte <strong>und</strong> Grafiken bei<strong>de</strong> visuell<br />
präsentiert, wird <strong>de</strong>r visuelle Kanal „überla<strong>de</strong>n“.<br />
Konkurrieren<strong>de</strong> Worte <strong>und</strong> Grafiken können<br />
gleichzeitig im Arbeitsgedächtnis gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n. Daher ist es wahrscheinlicher, dass<br />
zwischen bei<strong>de</strong>m Verbindungen aufgebaut<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 44<br />
Prinzipen<br />
Räumliche Kontiguität<br />
Schüler lernen besser, wenn<br />
verschie<strong>de</strong>ne Quellen visueller<br />
Information integriert statt separiert sind.<br />
Kohärenz<br />
Schüler lernen besser, wenn<br />
überflüssiges Material aus einer<br />
Lerneinheit ausgeschlossen wird.<br />
Theoretische Begründung<br />
Quellen, die nicht integriert sind, zwingen <strong>de</strong>n<br />
<strong>Lernen</strong><strong>de</strong>n, sich eine Quelle im<br />
Arbeitsgedächtnis zu halten, während er sich <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren widmet; das Knüpfen mentaler<br />
Verbindungen wird schwieriger.<br />
Überflüssiges Material konkurriert mit relevanten<br />
Materialien um kognitive Ressourcen <strong>und</strong><br />
unterbricht Prozesse <strong>de</strong>r Organisation.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 45<br />
Prinzipien <strong>de</strong>r Instruktionsgestaltung<br />
Prinzipien <strong>de</strong>r Instruktionsgestaltung<br />
Prinzipen<br />
Multimedia<br />
Schüler lernen besser durch Worte <strong>und</strong><br />
Grafiken als nur durch Worte.<br />
Personalisation<br />
Schüler lernen besser mit<br />
personalisierten Erklärungen als mit<br />
nicht-personalisierten.<br />
Führung<br />
Unerfahrene <strong>Lernen</strong><strong>de</strong> lernen besser,<br />
wenn sie gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> Instruktionen<br />
bekommen als wenn sie die Prinzipien<br />
selbst herausfin<strong>de</strong>n müssen.<br />
Theoretische Begründung<br />
Wer<strong>de</strong>n Worte um relevante Grafiken ergänzt,<br />
wer<strong>de</strong>n Lerner dazu veranlasst, bei<strong>de</strong><br />
Materialien zu selektieren <strong>und</strong> zu verbin<strong>de</strong>n, die<br />
gemeinsam dazu beitragen ein mentalen Mo<strong>de</strong>ll<br />
zu konstruieren.<br />
Personalisierte Nachrichten wecken die Aufmerksamkeit<br />
<strong>de</strong>r Schüler. <strong>Lernen</strong> tritt eher auf,<br />
wenn sich die Instruktion auf die eigene Person<br />
bezieht.<br />
Novizen haben noch keine angebrachten automatisierten<br />
Schemata, die ihnen bei <strong>de</strong>r Auswahl<br />
<strong>und</strong> Organisation <strong>de</strong>s Materials helfen können.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 46<br />
Prinzipen<br />
Interaktivität<br />
Schüler lernen besser, wenn sie die<br />
Materialien selbst manipulieren, als wenn<br />
sie jemand an<strong>de</strong>rem dabei zusehen.<br />
Reflexion<br />
Schüler lernen besser, wenn ihnen<br />
Möglichkeiten zur Reflexion während <strong>de</strong>s<br />
Prozesses <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungsbildung zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Theoretische Begründung<br />
Interaktivität regt die Verarbeitung neuer<br />
Informationen an, durch die Auffor<strong>de</strong>rung aktiv<br />
nach Be<strong>de</strong>utungen zu suchen.<br />
Reflexion unterstützt <strong>Lernen</strong> durch das Anregen<br />
einer aktiven Organisation <strong>und</strong> Integration neuer<br />
Informationen mit <strong>de</strong>m Vorwissen.<br />
07.10.2009 Anna Kutter & Prof. Dr. Michael Henninger Folie 47<br />
7