10.11.2014 Aufrufe

Das Gute liegt so nah - Mountain Wilderness Schweiz

Das Gute liegt so nah - Mountain Wilderness Schweiz

Das Gute liegt so nah - Mountain Wilderness Schweiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

N r. 5 8 H e r b s t | A u t o m n e 2 0 1 0<br />

<strong>Das</strong> <strong>Gute</strong> <strong>liegt</strong> <strong>so</strong> <strong>nah</strong>:<br />

Wildnis vor der Haustüre<br />

Tipps fürs Bouldern<br />

Clean Climbing im Jura<br />

Wenn Reisen zum Erlebnis wird<br />

Edition française<br />

voir pages 13 –15<br />

Des coins sauvages<br />

devant sa porte<br />

Bloc: les trucs à savoir<br />

Notre nouveau président<br />

1


Editorial<br />

Karten für die Freizeit neu gemischt<br />

In die Berge gehen ist doppelt schön: zum Ersten<br />

draussen sein, weg vom Alltag, den Kopf<br />

verlüften, sich bewegen, zum Zweiten neue<br />

Landschaften und Regionen sehen, Leute treffen.<br />

Die Woche beginnt zwar etwas wehmütig,<br />

aber beseelt und die kommende nächste Reise<br />

in die Berge scheint in nicht allzu weiter Ferne.<br />

Wenn da nicht die liebe Zeit wäre! Nicht immer<br />

steht ein verlängertes Wochenende zur Verfügung,<br />

<strong>so</strong>ndern vielleicht nur der kurzfristig frei<br />

gewordene Halbtag. Der zwar für den Berg,<br />

nicht aber für die Reise reicht. Oder für die<br />

Reise, aber ohne den Berg, hingegen reichlich<br />

für den <strong>nah</strong>en, allzu bekannten Hausberg. Und<br />

dazu wiederum ist die Zeit zu schade. Ob mit<br />

oder ohne Auto: unsere Sehnsucht treibt uns<br />

in ein Dilemma.<br />

Diese WilderNews widmen wir den Freizeitmöglichkeiten<br />

vor der städtischen Haustür,<br />

den kurzen Wegen und dem bewussten Reisen,<br />

vorzugsweise mit dem öffentlichen Verkehr<br />

oder aus eigener Kraft. Dem Klima zu lieb<br />

und weil uns dünkt, dass unsere heutige, hohe<br />

Mobilität keine Selbstverständlichkeit sein<br />

darf. Wir zeigen, dass agglomerations<strong>nah</strong>e<br />

Orte eben<strong>so</strong> schöne «wilde» Erlebnisse in ursprünglicher<br />

Natur und hohe Herausforderung<br />

bieten können, wie die ferne Destination und<br />

dass eine Seilbahn in den Bergen viel mehr als<br />

nur ein Transportmittel sein kann.<br />

Die Felsen im Jura, die einen Einstieg ins Clean­<br />

Climben bieten, die stadt<strong>nah</strong>en Bouldergebiete,<br />

die Seilbahn zur Alp Spies sind Beispiele,<br />

zu denen wir Sie herzlich einladen.<br />

Elsbeth Flüeler, Geschäftsleiterin <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong><br />

2<br />

Agenda<br />

17. – 19. September 2010<br />

Klettern ohne Bohrhaken, Kurs 1, Bergsee*.<br />

www.mountainwilderness.ch/touren/mountain-wilderness-touren/<br />

24. – 26. September 2010<br />

Klettern ohne Bohrhaken, Kurs 2, Gelmerhörner*.<br />

www.mountainwilderness.ch/touren/<br />

mountain-wilderness-touren/<br />

23. – 26. September 2010<br />

Wildes Val Grande – Süd-Nord*.<br />

www.mountainwilderness.ch/touren/mountain-wilderness-touren/<br />

14. Oktober 2010<br />

DV CIPRA International in Niederösterreich<br />

14. – 16. Oktober 2010<br />

Jahresfachtagung 2010 der CIPRA Niederösterreich<br />

(Grossraum Semmerin; Thema<br />

noch nicht genau bekannt)<br />

* Als <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong>-Mitglied erhalten Sie Fr. 50.–<br />

Rabatt pro Tour oder Kurs.<br />

mw impressum<br />

Informationsbulletin | Bulletin d’infor mation<br />

<strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> <strong>Schweiz</strong> / Suisse<br />

Schwarzenburgstrasse 11 | Postfach 413 | 3000 Bern 14<br />

Tel. 031 372 30 00 (Zentrale) | Fax 031 372 30 52<br />

Redaktion Priska Jost<br />

GESTALTUNG | GRAFIQUE grafikwerkstatt upart, Bern<br />

Titelbild | Couverture Gruebensee, Haslital.<br />

Wie weit ist <strong>nah</strong>? Bern – Gruebensee 2 h 30 mit den öV.<br />

Daniel Silbernagel, topo.verlag, www.topoverlag.ch<br />

ÜBERSETZUNG/TRADUCTION: Bertrand Semelet<br />

Auflage | Edition 7000 Ex.<br />

Druck | Impression Vetter Druck AG, Thun<br />

Jahresbeitrag | Cotisa Tion annuelle Fr. 60.–<br />

Fr. 8.– der Spende/des Mitgliederbeitrags werden für das<br />

Jahresabonnement der <strong>Mountain</strong>WilderNews verwendet.<br />

Erscheint 4x jährlich, geht an die Mitglieder und SpenderInnen<br />

von <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong>


Unterwegs in der Wolfsschlucht,<br />

Solothurner Jura Foto: Jörg Mathis<br />

Privatauto und schnelllebige Freizeit belasten Mensch und Umwelt. <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> zeigt Alternativen auf.<br />

Sie liegen vor der Haustüre und sind gut zu erreichen – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln!<br />

Tandiwe Erlmann<br />

Schnelle Fluchten<br />

Sonntagmorgen neun Uhr in Guttannen im Haslital. Die Sonne scheint,<br />

die Berge laden ein. Hunderte Menschen werden in den Felsen klettern,<br />

über Matten und Hänge und durch die Wälder wandern und biken. Der<br />

Parkplatz füllt sich von Minute zu Minute mit Autos. Da sind Pärchen<br />

und junge Familien, die mit ihren Kombis und Cityflitzern aus Basel,<br />

Zürich, Bern und anderen <strong>Schweiz</strong>er Städten anrollen, um dem Stadtstress<br />

zu entfliehen. Die Stimmung ist leicht angespannt, es wird um<br />

Parkplätze gekämpft, in der Luft <strong>liegt</strong> ein leichter Benzingeruch, der<br />

Motorenlärm übertönt das Vogelgezwitscher.<br />

Die Entwicklung zur schnelllebigen Freizeit<br />

Jedes Wochenende – ob im Sommer oder Winter – suchen Menschen<br />

aus den städtischen Ballungszentren die Berge auf, denn die Alpen haben<br />

Tradition als Erholungsraum. Privatautos und verbesserte Strassen<br />

haben den Freizeitradius in den letzten 50 Jahren erweitert, <strong>so</strong> dass die<br />

Alpen heute aus den meisten <strong>Schweiz</strong>er Städten schnell und bequem<br />

erreichbar sind. Und diese Schnelligkeit ist von zentraler Bedeutung.<br />

Zwar hat man heute mehr Freizeit denn je, diese ist jedoch oft <strong>so</strong> dicht<br />

verplant, dass man schlussendlich doch wieder keine Zeit hat und auf<br />

das – vermeintlich – schnellste und bequemste Transportmittel zurückgreift:<br />

das eigene Auto.<br />

Die Hälfte des gesamten Verkehrs in der <strong>Schweiz</strong> besteht aus Freizeitverkehr,<br />

in 70 Prozent der Fälle wird das Privatauto benutzt – auch von<br />

Menschen, die im Alltag das Velo und den öffentlichen Verkehr bevorzugen<br />

und einen umweltverträglichen Lebensstil leben. Der Entscheid<br />

für das Auto scheint al<strong>so</strong> nicht <strong>so</strong> sehr von der persönlichen Einstellung<br />

beeinflusst zu werden, <strong>so</strong>ndern vom vermeintlichen Mangel an Zeit und<br />

Alternativen.<br />

Entschleunigung als Wert<br />

<strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> möchte dieser Entwicklung entgegenwirken und<br />

für ein neues Freizeit- und Mobilitätsverständnis plädieren, das mit<br />

zum Erlebnis Freizeit beiträgt. Es gilt Alternativen zum schnellen Tourismus<br />

aufzuzeigen und die agglomerations<strong>nah</strong>e Freizeit, die eben<strong>so</strong><br />

Wildnis bietet, neu zu entdecken.<br />

Sucht man seine Freizeitaktivitäten vor der Haustüre und nimmt sich<br />

Zeit, <strong>so</strong> gestaltet sich die Anreise viel entspannter. Mit exzellenter Infrastruktur,<br />

komfortablen und sicheren öffentlichen Verkehrsmitteln beginnt<br />

der Genuss bereits bei Reisebeginn. Durch die Kombination von<br />

Velo und Zug beispielsweise eröffnen sich neue Möglichkeiten seine<br />

Freizeit-Landkarte zu gestalten. Nicht nur das: Faktoren wie Stau, endlose<br />

Parkplatzsuche und Nervenkitzel auf Bergstrassen und Autobahnen<br />

sind nicht mehr gefragt.<br />

Dann rücken Gebiete wie der Basler Jura oder das Entlebuch in Reichweite,<br />

deren Potential immer wieder unterschätzt wird. Sie bieten zwar<br />

keine erhabenen schneebedeckten Gipfel und Ehrfurcht gebietenden<br />

Steilwände, dafür aber stadt<strong>nah</strong>e Wildnis mit verwunschenen Wäldern<br />

und reissenden Bächen. Vielleicht genau das Richtige, um den Alltagsstress<br />

hinter sich zu lassen. In diesem Sinne: Gönnen Sie sich mehr<br />

Freizeit – sie <strong>liegt</strong> direkt vor Ihrer Haustüre.<br />

Mehr zum Thema Langsamtourismus <strong>so</strong>wie zum Klettern, Bouldern und zum<br />

Erlernen des clean climbing in Ihrer Nähe auf www.mountainwilderness.ch respektive<br />

auf Seiten 4 – 5 und 8.<br />

3


Bouldern boomt. Der «normale» Blockkletterer packt am Wochenende die Bouldermatte in den Kofferraum seines Autos<br />

und fährt ins Tessin, nach Graubünden oder gleich nach Frankreich. www.bimano.ch zeigt, dass es auch anders geht.<br />

Jan Gürke<br />

Global denken, lokal bouldern<br />

Viele Kletterer – und dazu zählen auch die<br />

Boulderer – gehören zu den Zeitgenossen mit<br />

schlechten Angewohnheiten, zumindest was<br />

das Verkehrsverhalten angeht. Beim wenig<br />

umweltsensibilisierten Teil der Leute mit den<br />

dicken Matten geht es oftmals ein Wochenende<br />

mit dem Auto ins Tessin, das nächste<br />

nach Fontainebleau und in den Ferien mit dem<br />

Flugzeug in die USA. Aber es funktioniert auch<br />

anders: «Bouldern vor der Haustüre» heisst<br />

das Konzept von Wolfgang Antz. Der deutsche<br />

Bergführer lebt in Bern und hat in den vergangenen<br />

fünf Jahren Hunderte von Bouldern in<br />

der Deutschschweiz entdeckt, <strong>so</strong>rgfältig geputzt<br />

und mit Topos veröffentlicht. Die allermeisten<br />

der Gebiete sind gut mit dem ÖV<br />

oder dem Velo zu erreichen. Einige laden zum<br />

schnellen Feierabend-Boulder, andere sind<br />

vollwertige Alternativen zum Wochenendtrip<br />

in den Süden.<br />

Die Plattform von Wolfgang Antz heisst www.<br />

bimano.ch. Rund 40 Bouldergebiete in der<br />

Deutschschweiz, der Romandie und im Wallis<br />

sind dort ausführlich beschrieben, selbstverständlich<br />

mit ÖV-Anreisetipps, und das alles<br />

gratis. Neu sind aber nicht nur die Bouldermöglichkeiten,<br />

neu ist auch das ganze Drumherum:<br />

Zur bimano-Philo<strong>so</strong>phie gehört, dass<br />

vor der Erschliessung mit Grundbesitzern, Behörden<br />

und Naturschutzvertretern verhandelt<br />

wird, um klare Gebietsregelungen zu erreichen<br />

und dauerhaften Boulderspass zu sichern.<br />

Blocksuche vor der Haustüre<br />

Die bekannte <strong>Schweiz</strong>er Boulderwelt bestand<br />

lange Zeit nur aus den Tessiner Gebieten, dem<br />

Avers, dem Gotthard- und Sustenpass. Von<br />

ein paar anderen Gebieten gab es rudimentäre<br />

Informationen oder Gerüchte. Wolfgang<br />

Antz kommentiert «Die ganze <strong>Schweiz</strong> <strong>liegt</strong><br />

voller Blöcke. Es ist unglaublich, aber wer die<br />

Augen aufmacht, findet in fast allen Alpentälern<br />

exzellente Blockgebiete. Im Jura und im<br />

Mittelland gibt es Findlinge, an denen es sich<br />

lohnt zu bouldern. Die Kunst ist, diese Blöcke<br />

zu finden. Die Mühe ist, sie zu putzen.» Da er<br />

wegen seiner Familiensituation keine grossen<br />

Zeitfenster hat, ist es eine logische Konsequenz,<br />

dass er nicht Wochenende für Wochenende<br />

ins Tessin donnert – von der Ökologie<br />

mal ganz abgesehen. Al<strong>so</strong> sucht er die Blöcke<br />

vor der Haustüre. Unweit von Bern fand er<br />

tolle Sachen. Bei vielen konnte er gar nicht<br />

glauben, dass bisher noch niemand anderes<br />

auf die Idee gekommen war, dort zu bouldern.<br />

O-Ton Antz «Es ist mir unbegreiflich, warum<br />

die Leute Woche für Woche viele Stunden im<br />

Auto verbringen, um ins Tessin zu fahren und<br />

gleichzeitig unbekannte Gebiete unmittelbar<br />

vor der Haustür liegen.»<br />

Problemzone Lindentäli: Regeln einhalten,<br />

zukunftsfähig bouldern Foto: Wolfgang Antz<br />

Blick über den Lago di Lei nach Süden.<br />

Foto: Daniel Silbernagel, topo.verlag, www.topoverlag.ch<br />

4


Boulderparadies Kandersteg: einfach mit dem Zug zum Fels<br />

Fotos: Jan Gürke<br />

Hand in Hand<br />

«bimano» meint «Hand in Hand», dahinter<br />

steckt ein Konzept, eine Philo<strong>so</strong>phie und ein<br />

Verhaltenskodex. In der dicht besiedelten<br />

<strong>Schweiz</strong> ist es nicht möglich, einfach in den<br />

Wald zu spazieren, um dort Felsblöcke vom<br />

Moos zu befreien. Boulderer müssen sich im<br />

Klaren sein, dass sie nur dann geduldet werden,<br />

wenn sie sich an Regeln halten. Wolfgang<br />

Antz geht offensiv auf die Grundbesitzer,<br />

Förster etc. zu, um breit abgestützte Gebietsregelungen<br />

auszuhandeln. Sein Ziel sind Absprachen,<br />

die einen sinnvollen Konsens zwischen<br />

Natursport und Schutzbestrebungen<br />

darstellen. Meist sind das Zonenregelungen,<br />

sai<strong>so</strong>nale Sperrungen der Boulderfelsen während<br />

der Brutzeit oder Parkplatzregelungen.<br />

Ist eine Regelung ausgehandelt, muss diese<br />

unter den Boulderern kommuniziert werden.<br />

Wer sich durch bimano.ch klickt, stolpert automatisch<br />

drüber.<br />

Anfänglich waren Befürchtungen da, dass die<br />

Verhandlungen die grössten Hürden darstellen<br />

würden. Dies war aber nicht der Fall. Der<br />

bimano-Gründer beschreibt die Entwicklung<br />

<strong>so</strong>: «Ich glaube die Grundbesitzer und offiziellen<br />

Stellen waren froh darüber, dass sie überhaupt<br />

gefragt wurden. Sie hatten endlich<br />

einen Ansprechpartner und eine Kommunikationsplattform.»<br />

Beim lange geheim gehaltenen<br />

Problem-Bouldergebiet Lindentäli bei<br />

Bern hatte Wolfgang Antz das Glück, dass Naturschutz<br />

und Bouldern zeitgleich Thema eines<br />

Kommunikationskonzepts waren. <strong>Das</strong><br />

Hauptproblem des Naturschutzinspektorats<br />

Bern war, die Neuregelung des Naturschutzgebietes<br />

an die Endverbraucher zu bringen –<br />

und zwar <strong>so</strong>, dass sich die Boulderer auch<br />

daran halten. <strong>Das</strong> Katz-und-Maus-Spiel zwischen<br />

Boulderern und Rangern war schon fast<br />

eine Tradition im Lindentäli. bimano.ch wurde<br />

<strong>so</strong> im Rahmen des Kommunikationskonzepts<br />

zu einem wichtigen Bestandteil, um die Informationen<br />

bei den Boulderern glaubwürdig zu<br />

platzieren.<br />

Der Boulderboom in der <strong>Schweiz</strong> bereitet<br />

Wolfgang Antz aber auch Kopfschmerzen.<br />

Dieser Trend könne früher oder später zu<br />

massiven Problemen führen. Potenzielle Probleme<br />

müssten vorhergesehen und aktiv angegangen<br />

werden, bevor es echte Probleme<br />

werden. Die Boulderer müssten sich als Ansprechpartner<br />

anbieten und ihren Sport vertreten,<br />

beweisen, dass sie verantwortungsbewusste<br />

und vertrauenswürdige Natursportler<br />

sind. Der Boulderkodex und die Einhaltung<br />

von Absprachen <strong>so</strong>wie der freiwillige Verzicht<br />

auf den einen oder anderen Block <strong>so</strong>llen dazu<br />

führen, dass Bouldern auch in Zukunft möglich<br />

ist – das ist bimano-Politik.<br />

Boulderkodex<br />

1. Wir achten die Natur als den Ort unserer<br />

Aktivität und gehen <strong>so</strong> <strong>so</strong>rgsam wie möglich<br />

damit um.<br />

2. Wir informieren uns vor dem Besuch eines<br />

Gebiets über Schutzgebiete, Betretungsverbote<br />

und Weggebote und beachten<br />

diese. Wir respektieren örtliche Absprachen<br />

und zeitliche Beschränkungen.<br />

3. Wir nutzen den ÖV, wo möglich.<br />

4. Wir parken an den ausgewiesenen Stellen<br />

und behindern niemanden.<br />

5. Wir bleiben auf den vorhandenen Wegen<br />

und vermeiden «Abkürzungen».<br />

6. Wir verhalten uns im Wald <strong>so</strong> unauffällig<br />

wie möglich. Insbe<strong>so</strong>ndere machen wir<br />

Feuer nur an ausgewiesenen Grillstellen<br />

und vermeiden Lärm.<br />

7. Nach dem Bouldern reinigen wir die Griffe.<br />

8. Selbstverständlich nehmen wir unseren<br />

Abfall mit – und wenn nötig auch denjenigen<br />

Anderer.<br />

9. Förstern, Jägern und Vertretern anderer<br />

Interessengruppen gegenüber treten wir<br />

freundlich auf und erklären unser Tun.<br />

10. Im Bereich von Jägerständen und Futterstellen<br />

verhalten wir uns be<strong>so</strong>nders<br />

unauffällig und verlassen das Gebiet eine<br />

Stunde vor Beginn der Dämmerung.<br />

5 5


<strong>Das</strong> Abenteuer geht weiter: Zweite<br />

Etappe von Spiess nach Sinsgäu.<br />

Foto: Rahel Baumann<br />

Kleine Seilbahnen: Im Kanton Nidwalden gibt es davon viele. Für uns Alpinisten und Berggänger<br />

sind sie ein Erlebnis, für die einheimische Bevölkerung Teil der täglichen Mobilität.<br />

Rahel Baumann<br />

Erlebnis Alpentaxi<br />

6<br />

Wer mit dem ÖV in die Berge reist, beginnt die<br />

Tour bereits mit der Anreise. Mit der Nutzung<br />

eines AlpenTaxis kann die Reise gar zu einem<br />

Abenteuer werden. Auch ich wollte auf die<br />

abenteuerliche Art reisen und den Boden unter<br />

den Füssen verlieren. Eine kleine Nidwaldner<br />

Seilbahn, welche ich auf alpentaxi.ch gefunden<br />

habe, machte es möglich.<br />

Schon bei der Anreise nach Oberrickenbach<br />

wird mir klar: Hier befinde ich mich im Land<br />

der Seilbahnen. In alle Himmelsrichtungen<br />

ziehen sich Drähte aus verschiedensten Talstationen<br />

empor. Dementsprechend unterschiedlich<br />

sind auch die Seilbahnen: Grosse<br />

und kleine, einige wirken abenteuerlich, andere<br />

alltäglich, einige dienen wohl ausschliesslich<br />

dem Materialtransport, andere<br />

befördern auch Per<strong>so</strong>nen. Natürlich wollte ich<br />

eine abenteuerliche Seilbahn nutzen. Der Weg<br />

durch die Luft führte mich von Oberrickenbach<br />

nach Spies, der Zwischenstation, wo der Besitzer<br />

der Bahn, Josef Durrer, auf seinem Bauernhof<br />

auf 1200 m. ü. M. lebt und von da weiter<br />

mit einer zweiten Bahn nach Sinsgäu.<br />

Die Talstation ist schnell gefunden. An der<br />

Wand hängt eine Bedienungsanleitung:<br />

«Kurbel drehen und Telefonhörer abnehmen».<br />

Über das Telefon erhalte ich die Anweisung<br />

einzusteigen und die Tür der Kabine zu schliessen.<br />

Kaum eingestiegen, verlässt die Bahn<br />

auch schon die Talstation. Später erfahre ich,<br />

dass Herr Durrer vom Bauernhof aus mit dem<br />

Feldstecher beobachtet, ob die Gäste eingestiegen<br />

sind und die Bahn abfahrbereit ist.<br />

Die Seilbahn wird von der Bergstation aus gesteuert.<br />

Herr Durrer muss sie vor der Einfahrt<br />

abbremsen und anschliessend bei der Ankunft<br />

stoppen. Die Seilbahn verlangt <strong>so</strong>mit die permanente<br />

Anwesenheit eines Familienmitglieds.<br />

Sogar die Katze hat sich schon an der<br />

Steuerung der Bahn beteiligt. So sei sie mit<br />

einem Satz auf das Schaltpult gesprungen<br />

und «just auf dem Stopp-Knopf gelandet».<br />

Zwei Wege führen zum Bauernhof der Familie<br />

Durrer: zu Fuss oder mit der Seilbahn. Bei starkem<br />

Wind ist der Hof nur über den Wanderweg<br />

erreichbar. Die Seilbahn verhilft der Familie<br />

Durrer zu einem Nebenverdienst, aber auch<br />

für die persönliche Mobilität der Familie hat<br />

sie grosse Bedeutung: Der Schulweg des<br />

Sohnes, der Einkaufsweg und der Arbeitsweg<br />

der Frau beginnen mit einer Fahrt in der Seilbahn.<br />

Kommt ein Familienmitglied mal spät<br />

nach Hause, muss auf dem Hof jemand wach


leiben und die Seilbahn bedienen. Trotzdem<br />

ist der Familie Durrer die Luftseilbahn lieber<br />

als eine Strasse. Insbe<strong>so</strong>ndere im Winter<br />

bietet sie grosse Vorteile gegenüber einer<br />

Strasse, deren Unterhalt im steilen Gelände<br />

sehr aufwändig wäre. Die Familie Durrer<br />

wehrt sich daher auch gegen die geplante Erschliessungsstrasse,<br />

denn würde die Strasse<br />

gebaut, <strong>so</strong> wäre die Finanzierung der Seilbahn<br />

gefährdet.<br />

Bereits in den 1930er Jahren führte eine Seilbahn<br />

auf den Hof, dabei wurde die Berggondel<br />

mit Wasser belastet und <strong>so</strong> die Talgondel<br />

in die Höhe gezogen. Die heutige Seilbahn<br />

wurde in den 70er Jahren in Betrieb genommen.<br />

Nebst Per<strong>so</strong>nen werden auch Holz und<br />

Kälber transportiert. Die Gondel wird dazu<br />

durch eine spezielle Hängevorrichtung ersetzt.<br />

Nachdem sich Herr Durrer viel Zeit für mich<br />

genommen hat, ergreife ich die Gelegenheit<br />

zusammen mit einem ankommenden Älpler<br />

auf die zweite Seilbahn umzusteigen. Diese<br />

wirkt noch abenteuerlicher. «Sie ist aber moderner<br />

als die erste», erklärt mir Herr Durrer.<br />

Die Bahn führt über eine Mittelstation nach<br />

Sinsgäu, wo die Bergstation mitten auf der<br />

Wiese steht. Auch diese Bahn wird vom Hof<br />

aus bedient. Auf dem Schaltpult wird angezeigt,<br />

wo die Bahn gerade steht. Von Hand<br />

eingezeichnete Markierungen helfen die Mittelstation<br />

zu erwischen. Auf der Alp Sinsgäu<br />

nehme ich den Boden wieder unter die Füsse<br />

und wandere zurück nach Wolfenschiessen.<br />

Eine Sammlung von kleinen Seilbahnen,<br />

nicht nur <strong>so</strong>lche im Kanton Nidwalden, finden<br />

Sie auf www.alpentaxi.ch. Wer sich dabei<br />

auch für die Reise Zeit nimmt, hat nebst<br />

dem Seilbahnerlebnis die Möglichkeit einen<br />

Einblick in einen anderen Alltag zu erhalten,<br />

eine Bereicherung für jeden Aufenthalt in<br />

den Bergen.<br />

Oben: Oberrickenbach – Seilbahnen verbinden<br />

Unten: Anweisungen gibt es übers Telefon<br />

Fotos: Rahel Baumann<br />

Zu meinem Studium der Politologie und Geographie gehört ein Praktikum. Mein Antrieb<br />

für die Arbeit bei <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> ist aber meine Begeisterung für die Alpen.<br />

praktikum für die berge<br />

Rahel Baumann<br />

Seit Februar mache ich ein Praktikum bei<br />

<strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> <strong>Schweiz</strong>. Meine wichtigste<br />

Aufgabe besteht darin, die Homepage<br />

alpentaxi.ch auf den aktuellsten Stand zu bringen<br />

und das AlpenTaxi wieder bekannter zu<br />

machen, um <strong>so</strong> den einen oder anderen Berggänger<br />

zu motivieren, mit dem ÖV in die Berge<br />

zu reisen.<br />

Der Schutz der Natur <strong>so</strong>wie die Erhaltung der<br />

natürlichen Bergwelt sind mir wichtig. Unterwegs<br />

in den Alpen geniesse ich die Erfahrung<br />

der Wildnis insbe<strong>so</strong>ndere im Kontrast zu<br />

meinem städtischen Leben. Wildnis bedeutet<br />

für mich aber immer auch Herausforderung. In<br />

diesem Sinne empfinde ich die blauen Zehen<br />

im Winter, die nassen Kleider nach einem<br />

plötzlichen Regenguss und der mich verunsichernde<br />

Nebel auf dem Gletscher als Erlebnis.<br />

Immer wieder auf mich selbst zurück geworfen,<br />

gilt es am Berg Entscheidungen zu<br />

fällen, von denen ich weiss, sie könnten<br />

schicksalhaft sein.<br />

Durch das Praktikum bei <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong><br />

hatte ich Einblick in die Arbeit einer Alpenschutzorganisation,<br />

welche sich für den Erhalt<br />

der Wildnis einsetzt. Es wurde mir bewusst,<br />

wie viel Arbeit, Engagement und Ausdauer<br />

hinter den einzelnen Anliegen stecken, wie<br />

viele kleine Schritte getan werden müssen, bevor<br />

etwas bewegt wird. Gerade deswegen<br />

kann auch eine kleine Organisation wie <strong>Mountain</strong><br />

<strong>Wilderness</strong> den Alpen eine Stimme geben.<br />

Klar wurde mir auch, der Alpenschutz besteht<br />

nicht nur im Aussprechen von Verboten. Mit<br />

dem AlpenTaxi bietet <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> ein<br />

Angebot, mit dessen Nutzung jeder Einzelne<br />

etwas zum Schutz der Wildnis beitragen kann.<br />

Die Diskussionen über den Sinn und Unsinn<br />

der touristischen Entwicklungen in den Alpen,<br />

sind zudem Anlass, um das eigene Verhalten<br />

zu hinterfragen. <strong>Das</strong> Praktikum hat mich sensibilisiert<br />

für den Druck, welcher immer stärker<br />

durch die verschiedenen Interessen auf die<br />

Bergwelt ausgeübt wird.<br />

Vielleicht werde ich beim nächsten Umkehrentscheid,<br />

nicht nur dem entgangenen Gipfel<br />

nachtrauern, <strong>so</strong>ndern auch dankbar sein für<br />

die Unberechenbarkeit und Wildnis, welche<br />

sich meinem Willen entziehen und die Bergwelt<br />

einzigartig machen.<br />

7


Tipp 1<br />

Klettergärten / Übungsgelände<br />

Die folgenden Gebiete und Routen sind in den<br />

Kletterführern fluebible, Klettern im Dreiländereck,<br />

plaisir Jura, Vertical Jura oder den beiden<br />

SAC Kletterführern Berner Jura (Biel – Moutier)<br />

und Jura (St-Imier – Delémont) beschrieben:<br />

Region Basler Jura<br />

Hofstetterchöpfli (Sektor Elsässerwand),<br />

Bärenfels (Sektor Ostgruppe)<br />

Region Biel – Moutier<br />

Oberdörflerchlus (Sektor Südwand),<br />

Bonnes Fontaines<br />

Region St-Imier – Delémont<br />

Tiergarten (Vermes)<br />

Oben: Welcher Klemmkeil passt in den Riss?<br />

Unten: Vom Standplatz weiter. Kompakter Fels, ideale<br />

Risse.<br />

Fotos: Daniel Silbernagel, topo verlag, www.topoverlag.ch<br />

Oben: Ist der Fels fest und <strong>liegt</strong> der Klemmkeil gut auf?<br />

Unten: <strong>Gute</strong> Ausrüstung gibt es, die Auswahl muss<br />

jedoch der Kletterer treffen.<br />

Tipp 2<br />

Zwei Mehrseillängenrouten<br />

Mit selbst absichern ist man meist langsamer<br />

unterwegs, deshalb für eine «Übungstour» eine<br />

Randzeit wählen. D. h. vielleicht nicht gerade am<br />

Sonntag die Route blockieren!<br />

8<br />

Daniel Silbernagel<br />

Erste Schritte vor der Haustüre<br />

Zugegeben, Clean Climbing und Jura passen<br />

nicht auf Anhieb zusammen. Auf den ersten<br />

Blick ist auch nicht klar ersichtlich, welche<br />

Gebiete sich zum selbst absichern eignen<br />

und wo es noch unverbohrten Fels für kleine<br />

Abenteuer gibt. Aber um in dieser Sportart<br />

Erfahrungen zu sammeln, muss man nicht<br />

ans Ende der Welt fahren. Zumal gerade Anfang<br />

Sai<strong>so</strong>n in den Bergen oft noch zu viel<br />

Schnee <strong>liegt</strong>. Was <strong>liegt</strong> al<strong>so</strong> näher, als die<br />

ersten Schritte vor der Haustüre zu wagen?<br />

Neben einer <strong>so</strong>liden Grundausbildung braucht<br />

es die geeigneten Felsen dazu. Granit und<br />

Gneis weisen oft passende Felsstrukturen mit<br />

Rissen auf. Der Kalk hingegen ist gerne sehr<br />

kompakt oder fein strukturiert. Es gibt sie<br />

trotzdem, Kalkgebiete, die sich zum Legen von<br />

Klemmkeilen und Klemmgeräten eignen, und<br />

Klettern ohne<br />

BoHR Haken –<br />

Klettergebiete im Jura<br />

dies erst noch im unteren und mittleren<br />

Schwierigkeitsgrad. Um das Handwerk zu erlernen,<br />

ist es ideal, wenn ab und zu noch ein<br />

paar Bohrhaken in der Route glänzen, denn<br />

erst wenn man das Clean Climbing beherrscht,<br />

<strong>so</strong>llte man sich in die «Wildnis Fels» wagen<br />

und eigene Weg gehen.<br />

Wir stellen eine Auswahl von Klettergärten<br />

vor, die sich als Übungsgelände eignen, daher<br />

Risse, Löcher und Felsstrukturen bieten, wo<br />

das Legen in gesichertem Rahmen erlernt und<br />

ausprobiert werden kann. Anderseits eine<br />

Mehrseillängenroute, die teilweise mit Bohrhaken<br />

ausgerüstet ist, sich aber recht gut<br />

selbst absichern lässt.<br />

Viel Spass im Jurakalk mit Klemmkeil und Camalot.<br />

Grandval (Region Biel – Moutier)<br />

Pic de Grandval, Routen La Balade, 7 – 9 SL, 4a<br />

(im mittleren Teil mehrere Varianten möglich<br />

5a+ – 5c+).<br />

Material: 1 Satz Klemmkeile, Camalots 0.1 – 3.0,<br />

Schlingen<br />

Le Vaferdeau (Choindez)<br />

Im Sektor Joe Brown befindet sich die gleichnamige<br />

Route. Diese lässt sich gut selbst<br />

absichern, 3 – 5 SL, 6a<br />

Material: 1 Satz Klemmkeile, Camalots 0.1 – 3.0,<br />

v. a. viele im Bereich 0.75, 1.0, 2.0, Schlingen<br />

Tipp 3<br />

Weitere Infos / Internet<br />

Führerliteratur / Sachbücher:<br />

Ticino keepwild! Climbs<br />

(topo.verlag, www.topoverlag.ch), best of keepwild!<br />

Climbs (Panico Verlag, www.panico.de)<br />

Tipp 4<br />

Kurse Klettern ohne Bohrhaken<br />

Bergpunkt bietet Basis- und Aufbaukurse <strong>so</strong>wie<br />

eine Dolomitenwoche an. Ideal als Einstieg in<br />

die Welt von Keil und Co.<br />

www.bergpunkt.ch


Ins_Grischunalpin_194x254mm.indd 1<br />

Grischunalpin_Plakat_A2.indd 1<br />

5.4.2010 14:01:01 Uhr<br />

5.4.2010 13:20:25 Uhr


Veränderungen<br />

kann man<br />

nicht bestellen,<br />

aber die<br />

anregungen<br />

dazu.<br />

«Ein Baum, der fällt,<br />

macht mehr Krach als ein Wald,<br />

der wächst.» (Tibetanische Weisheit)<br />

Die Massenmedien sind voller krachender<br />

Bäume: Konflikte, Zerstörung, Gewalt…<br />

Wir vergessen dabei, dass es trotz aller<br />

Zerstörung noch Leben und Liebe gibt,<br />

die sich laufend neu erschaffen – ein wachsender<br />

Wald, und auf den kommt es letztlich an.<br />

<strong>Das</strong> Wachsen dieses Waldes – in der Politik, im<br />

Alltag und in Beziehungen –<br />

wollen wir im Zeitpunkt sichtbar machen.<br />

Unser Vorschlag zum Kennenlernen:<br />

ernten sie ein schnupperabo<br />

(mit drei Nummern à 20 Franken, statt 30 am Kiosk).<br />

Garantie: wenn Ihnen die erste Nummer nicht gefällt,<br />

genügt eine Mitteilung zur Stornierung.<br />

Der Zeitpunkt erscheint zweimonatlich und schreibt für<br />

Menschen, die an die Kraft gelebter Träume glauben.<br />

Zeitpunkt, Redaktion und Verlag, Werkhofstrasse 19,<br />

4500 Solothurn, Tel. 032 621 81 11 • www.zeitpunkt.ch<br />

Für intelligente Optimistinnen und konstruk tive Skeptiker<br />

mountain_wildern_ZP_6_10.indd 1<br />

20.6.2010 13:06:15 Uhr


Interview<br />

Priska Jost<br />

Seit Mitte März ist John Krebs neuer Präsident des Vorstands von <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

John arbeitet als schulischer Heilpädagoge in Schönbühl und engagiert sich ehrenamtlich im<br />

Sitzungsrat der Organisation «Himalaya’s children».<br />

Neuer Präsident<br />

MW: John, was fällt dir spontan zu den beiden Begriffen ein:<br />

Wildnis: Da gibt es für mich zwei Betrachtungsweisen: die äussere und<br />

die innere Wildnis. Die Beziehung von Kindern zur äusseren Wildnis ist<br />

für mich ein sehr spannender Aspekt, den ich mittels Naturerlebnissen<br />

zu fördern versuche. In meinem Schulalltag mit verhaltensauffälligen<br />

Kindern werde ich dagegen oft mit der inneren Wildnis konfrontiert.<br />

Wildnis macht etwas mit uns. Sie wirft Fragen auf, regt zu Diskussionen<br />

an... Wildnis ist für mich eindeutig ein positiver Begriff, welcher in der<br />

heutigen Zeit oft zu kurz kommt. Wildnis ist aber auch ein Sammelbegriff,<br />

welcher den rationalen Verstand übersteigt, nicht ganz fassbar<br />

ist und je nach Situation befreiend oder bedrohlich wirkt.<br />

Berge: Begleiten mich durch den ganzen Tag. Schon am Morgen, wenn<br />

ich mich in meinem Bett aufrichte, habe ich einen wunderschönen<br />

Blick auf die Stockhornkette. Berge sind ein Paradebeispiel für Wildnis<br />

und Natur. Berge sind aber auch ein Aushängeschild für die <strong>Schweiz</strong>.<br />

Und wie es der österreichische Psychiater und Bergsteiger Viktor Frankl<br />

treffend ausdrückte: «Berge sind Inseln der Askese, wo man sich auf<br />

das Wesentliche beschränkt.»<br />

Wie würdest du dich als Per<strong>so</strong>n beschreiben?<br />

Ich würde mich als suchenden, fragenden und interessierten Menschen<br />

bezeichnen. Zudem bin ich ein Anhänger von lebenslangem Lernen.<br />

Wir leben in interessanten Zeiten. Man ändert sich dauernd und<br />

etwas Gleichbleibendes existiert für mich nicht.<br />

Wie verbringst du deine Freizeit?<br />

Meine Hobbys sind asiatische Bewegungskünste (Shintaido, Tog Chöd,<br />

etc.). Ich liebe es, mit meiner Familie in der Natur zu sein. Dazu bin ich<br />

ein süchtiger Leser und koche sehr gerne.<br />

Wann und wie bist du auf <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong> aufmerksam<br />

geworden?<br />

Mich hat die Geschichte von Reinhold Messner fasziniert und dazu bewogen,<br />

Mitglied bei MW zu werden. In meinem Beruf habe ich mich<br />

intensiv mit dem Thema Wildnis und Natur auseinander gesetzt. Die<br />

Begegnungen mit der Natur sind einzigartig. Dies möchte ich weiter<br />

geben und deshalb will ich mich aktiv für die Wildnis einsetzen. Der<br />

Begriff Wildnis verbindet für mich die drei Ebenen: die Um-, Mit- und<br />

Eigenwelt aller Lebewesen.<br />

Was hat dich persönlich dazu bewogen, dich bei <strong>Mountain</strong><strong>Wilderness</strong><br />

als Präsident zu engagieren?<br />

Ich fragte mich früher: Was hat mir die Welt noch zu bieten? Heute<br />

frage ich mich: Was kann ich der Welt bieten? Als <strong>Mountain</strong> <strong>Wilderness</strong><br />

einen Präsidenten suchte, hat mich das angesprochen und ich hatte<br />

das Gefühl: Da bin ich persönlich gefragt.<br />

Was sind deine Ziele? Was willst du erreichen?<br />

Es «fägt», gemeinsame Anliegen in einem motivierten Team umzusetzen<br />

und zu verwirklichen. Es ist wichtig, den Wert «Wildnis» für nachkommende<br />

Generationen zu bewahren. Dafür möchte ich auch die heutige<br />

Jugend gewinnen. Eine Mitgliedschaft bei MW <strong>so</strong>ll für Jugendliche<br />

attraktiv und «cool» sein. Jugendliche <strong>so</strong>llen sich nicht nur mit ihrer<br />

inneren Wildnis befassen, <strong>so</strong>ndern auch die äussere entdecken und<br />

erleben dürfen.<br />

Herzlichen Dank für das Interview.<br />

11


Genuss für<br />

unterwegs<br />

Neu im Shop<br />

bio<br />

& fair<br />

Riegel, Trockenfrüchte und Nüsse der gebana erfüllen sämtliche<br />

Ansprüche, die man an den Proviant stellt, wenn man draussen<br />

unterwegs ist. Sie schmecken, liefern Energie und passen in<br />

Rucksack und Hosentasche. Ausserdem sind sie gesund: Früchte<br />

und Nüsse werden biologisch angebaut und ohne künstliche<br />

Zusätze verarbeitet.<br />

Wir beziehen unsere Produkte zu fairen Handelsbedingungen<br />

von Kleinbauern in Westafrika, Pakistan und Brasilien. Die<br />

ProduzentInnen erhalten existenzsichernde Preise plus eine Fair<br />

Trade Prämie. Eben<strong>so</strong> profitieren sie von landwirtschaftlicher<br />

Beratung und langfristig angelegten Handelsbeziehungen.<br />

Bestellen Sie jetzt den gebana Proviantbeutel<br />

mit bio & fair Trockenfrüchten,<br />

Riegeln und Nüssen!<br />

T-Shirts «Mit Respekt in die Berge»<br />

Modisch geschnittenes T-Shirt in trendiger Farbe.<br />

Biologisch und fair gehandelt – und dazu ausschliesslich unter<br />

Nutzung erneuerbarer Energien aus Wind und Solarkraft<br />

(CO2 neutral) produziert.<br />

Damen-Shirt «Earthpositive TM»<br />

Figurbetontes, tailliertes Shirt, klein aber lang geschnitten,<br />

Ärmel kurz. Dunkelrot mit gelbem Schriftzug.<br />

CHF 38.— (Unterstützungspreis)<br />

Herren-Shirt «Earthpositive TM»<br />

Gerade und eher gross geschnitten, leichter, angenehmer Stoff.<br />

Dunkelrot mit gelbem Schriftzug.<br />

CHF 38.— (Unterstützungspreis)<br />

Bestellung unter: www.mountainwilderness/Shop/T-Shirts<br />

Oder Tel. 031 372 30 00<br />

Ich bestelle:<br />

× gebana Proviantbeutel<br />

Baumwollbeutel gefüllt mit Trockenfrüchten<br />

(150 g Mango, 100 g Ananas,<br />

150 g Aprikosen, 250 g Bananen,<br />

150 g exotische Fruchtmischung),<br />

150 g Cashewnüssen, 4 verschiedenen<br />

Fruchtriegeln . . . . . . . . . . . . CHF 39.–<br />

Trockenfrüchte und Nüsse:<br />

× 1 kg Mango . . . . . . . . . . . . . CHF 28.–<br />

× 1 kg Ananas . . . . . . . . . . . . . CHF 34.–<br />

× 1 kg Aprikosen . . . . . . . . . . . CHF 25.–<br />

× 1 kg Bananen . . . . . . . . . . . . CHF 18.–<br />

× 1 kg Cashew ungeröstet . . . CHF 30.–<br />

× 1 kg Exotische Mischung . . CHF 35.–<br />

Fruchtriegel:<br />

× 24 Mango/Paranuss . . . . . . CHF 33.–<br />

× 24 Ananas/Cashew . . . . . . . CHF 33.–<br />

× 24 Aprikosen/Rosinen . . . . CHF 33.–<br />

× 24 5-Früchte . . . . . . . . . . . . CHF 35.–<br />

Bestellen Sie auf<br />

www.gebana.ch,<br />

per Telefon 043 366 65 00<br />

oder mit diesem Talon.<br />

Vorname<br />

Name<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail<br />

MW0810<br />

Preise inkl. MwSt., exkl. Porto von CHF 6.–<br />

Einsenden an: gebana, Hafnerstrasse 7, 8005 Zürich<br />

www.gebana.ch


Interview<br />

Priska Jost<br />

Depuis la mi-mars, John Krebs est le nouveau président du Comité Directeur de MW Suisse.<br />

John travaille comme pédagogue-thérapeute scolaire à Schönbühl et intervient également<br />

comme bénévole au Conseil de l’organisation «Himalaya’s children».<br />

notre nouveau président<br />

MW: John, qu’évoquent pour toi les mots suivants:<br />

<strong>Wilderness</strong>: Il y a deux manières de voir les choses, de l’intérieur ou de<br />

l’extérieur. La relation extérieure des enfants aux espaces sauvages<br />

me passionne et j’essaie de l’encourager au travers d’expériences vécues.<br />

Par contre, dans mon quotidien scolaire, je me retrouve <strong>so</strong>uvent<br />

confronté à la «sauvagerie intérieure» d’enfants <strong>so</strong>uffrant de troubles<br />

du comportement.<br />

La notion de sauvage nous parle, elle nous interroge et nous pousse à<br />

l’échange…elle a pour moi une indéniable connotation positive que<br />

l’époque actuelle tend parfois à évacuer. Mais c’est aussi un concept<br />

assez général qui dépasse notre rationalité et peut selon le cas recouper<br />

des situations libératrices ou menaçantes.<br />

Montagne: Elle m’accompagne toute la journée. Au réveil, car j’ai depuis<br />

ma chambre une vue magnifique sur la chaîne du Stockhorn. Les<br />

montagnes symbolisent l’espace sauvage et la nature, mais elles <strong>so</strong>nt<br />

également le symbole suisse par excellence.. Et comme le disait fort<br />

justement le psychiatre et alpiniste Victor Frankl: «les montagnes <strong>so</strong>nt<br />

des îlots d’ascèse où tout est réduit à l’essentiel.»<br />

Comment te décrirais-tu?<br />

Je me définirais comme un individu en recherche, qui s’interroge et<br />

s’intéresse. Je suis également un partisan de l’apprentissage en<br />

continu tout au long de l’existence. Nous vivons une époque captivante.<br />

On ne cesse de changer, rien ne reste identique pour moi.<br />

Que fais-tu de ton temps libre?<br />

Je pratique les arts martiaux (Shintaido, Tog Chöd, etc…). J’adore aussi<br />

me promener en pleine nature avec ma famille. Je suis également un<br />

lecteur passionné et je cuisine avec bonheur.<br />

Qu’est-ce qui t’a amené vers MW?<br />

L’histoire de Rheinhold Messner m’a fasciné et m’a poussé à adhérer à<br />

MW. Dans le cadre de mon travail, j’ai <strong>so</strong>uvent eu l’occasion de réfléchir<br />

sur les thèmes de la nature et de l’espace sauvage. Se confronter<br />

avec eux reste une expérience unique. C’est ce que je <strong>so</strong>uhaite faire<br />

partager, d’où mon engagement en leur faveur. La notion de wilderness<br />

recouvre pour moi 3 niveaux: l’environnement, la cohabitation et le<br />

monde intérieur de tous les êtres vivants.<br />

Qu’est-ce qui t’a incité à t’engager comme président de MW?<br />

Je me suis régulièrement posé la question par le passé: qu’est-ce que<br />

le monde a encore à t’offrir? Aujourd’hui je me demande davantage:<br />

que puis-je offrir au monde? Lorsque j’ai vu que MW cherchait un président,<br />

j’ai eu en quelque <strong>so</strong>rte le sentiment d’être appelé.<br />

Quels <strong>so</strong>nt tes objectifs?<br />

Mettre en œuvre et mener à bien des projets communs au sein d’une<br />

équipe motivée est toujours excitant. Préserver la valeur de ce qui est<br />

«sauvage» pour les générations à venir, voilà ce qui compte à mes<br />

yeux. Mon but est d’attirer les jeunes d’aujourd’hui dans cette direction.<br />

«Membre de MW, c’est trop cool»: voilà ce dont il faut les<br />

convaincre. Ils ne doivent plus seulement mettre en avant leur sauvagerie<br />

propre mais prendre aussi conscience de ce que représente<br />

l’autre, l’extérieure.<br />

Merci pour l’entretien!<br />

13


La pratique du bloc explose. Le pratiquant «lambda» remplit <strong>so</strong>n coffre avec <strong>so</strong>n crash-pad et prend le volant chaque WE<br />

en direction du Tessin, des Gri<strong>so</strong>ns ou carrément de la France. www.bimano.ch montre qu’on peut faire autrement.<br />

Jan Gürke<br />

La pensée globale, le bloc local<br />

Beaucoup de grimpeurs, adeptes du bloc compris,<br />

<strong>so</strong>nt loin d’avoir un comportement exemplaire<br />

dans le domaine de la mobilité. Les<br />

moins sensibilisés n’hésitent pas à filer en voiture<br />

au Tessin ou à Fontainebleau pour juste<br />

un WE avant de prendre l’avion pour des arpenter<br />

les sites américains pendant leurs vacances.<br />

Mais d’autres choix <strong>so</strong>nt possibles: «le<br />

bloc devant chez <strong>so</strong>i», c’est ainsi que s’intitule<br />

le concept proposé par Wolfgang Antz. Ce<br />

guide allemand qui vit à Berne a découvert au<br />

cours des 5 années passées des centaines de<br />

blocs en Suisse alémanique, les a nettoyés et<br />

en a publié des topos. La plupart des sites<br />

<strong>so</strong>nt d’accès facile en transport public ou à<br />

vélo. Certains se prêtent idéalement à une escapade<br />

après le travail, d’autre à un WE entier<br />

en remplacement d’une virée dans le sud.<br />

La plateforme internet de Wolfgang Antz<br />

(www.bimano.ch) recense une quarantaine de<br />

sites en Suisse alémanique, en Romandie et<br />

en Valais. Les sites <strong>so</strong>nt décrits avec minutie, y<br />

compris leur accès en TP. Et le tout est gratuit.<br />

Mais le concept va au-delà du seul annuaire<br />

de blocs, il englobe aussi toute une philo<strong>so</strong>phie<br />

autour. Celle de bimano part du principe<br />

qu’il est indispensable de discuter avec les<br />

propriétaires, les autorités et les défenseurs<br />

de la nature avant toute nouvelle ouverture,<br />

afin de définir des règles claires pour garantir<br />

à tous le plaisir d’une pratique durable.<br />

La recherche des blocs devant sa porte<br />

Le monde du bloc helvétique s’est longtemps<br />

cantonné aux destinations-phares que constituent<br />

les sites tessinois, le Val d’Avers, ou la<br />

région du Gotthard et du Susten. Les informations<br />

sur les autres zones restaient <strong>so</strong>uvent<br />

rudimentaires ou ne dépassaient pas le stade<br />

de la rumeur. Or selon Wolfgang Antz «la<br />

Suisse regorge de blocs. C’est à peine<br />

croyable, mais quiconque sait ouvrir les yeux<br />

découvrira dans la plupart des vallées alpines<br />

d’excellentes zones de blocs. Même dans le<br />

Jura et sur le Plateau on peut faire des trouvailles<br />

dignes d’intérêt. Tout l’art consiste à<br />

mettre la main dessus… et toute la difficulté<br />

c’est ensuite d’aller les nettoyer!». Avant<br />

même toute considération écologique, les<br />

contraintes de temps liées à sa situation familiale<br />

ne lui laisseraient de toutes façons guère<br />

la possibilité de filer chaque WE au Tessin –<br />

d’où sa quête de blocs proches de chez lui.<br />

C’est ainsi qu’il a déniché plusieurs jolis spots<br />

dans la région bernoise. En ayant parfois peine<br />

à croire que per<strong>so</strong>nne n’ait eu l’idée d’aller y<br />

grimper avant lui… «J’ai encore du mal à comprendre<br />

pourquoi les gens s’infligent des<br />

heures de voiture pour se rendre chaque semaine<br />

au Tessin alors que des sites tout<br />

proches n’attendent que leurs premiers visiteurs.»<br />

Feldbrunnen Solothurn: le bloc devant chez <strong>so</strong>i<br />

Photo: Wolfgang Antz<br />

Blick über den Lago di Lei nach Süden.<br />

Foto: Daniel Silbernagel, topo.verlag, www.topoverlag.ch<br />

14


Kandersteg, paradis du bloc: le train s'arrête au pied des rochers<br />

Photos: Jan Gürke<br />

Main dans la main<br />

Telle est la traduction de «bimano», une expression<br />

qui recouvre à la fois un concept, une<br />

philo<strong>so</strong>phie et un code de conduite. Dans un<br />

pays aussi densément peuplé que la Suisse,<br />

on ne peut se permettre de simplement arpenter<br />

une forêt pour ôter la mousse du premier<br />

bloc venu. Les adeptes du bloc doivent être<br />

bien conscients du fait qu’ils ne seront tolérés<br />

qu’en respectant un certain nombre de règles.<br />

Wolfgang Antz adopte une attitude proactive<br />

en contactant directement les propriétaires et<br />

autres gardes-forestiers afin de négocier des<br />

accords consensuels intégrant à la fois les intérêts<br />

des pratiquants et les contraintes écologiques.<br />

Cela prend <strong>so</strong>uvent la forme de réglementations<br />

locales, restrictions sai<strong>so</strong>nnières<br />

pendant les périodes de nidification ou<br />

règles quant au parking. Il s’agit ensuite de les<br />

faire connaître auprès des pratiquants: un<br />

simple click sur bimano.ch suffit alors.<br />

Les craintes de voir ces règlements se traduire<br />

avant tout par des obstacles se <strong>so</strong>nt révélées<br />

indues. Comme le dit le fondateur du site luimême:<br />

«je crois que les propriétaires et les<br />

autorités ont au contraire apprécié de se voir<br />

enfin consultés, et d’avoir dé<strong>so</strong>rmais un interlocuteur<br />

et une plateforme pour donner leur<br />

avis.» Dans le spot longtemps tenu secret de<br />

Lindentälli près de Berne, Wolfgang a eu la<br />

chance de pouvoir établir une médiation <strong>so</strong>uhaitée<br />

depuis des années à la fois par les<br />

grimpeurs et par les milieux écologiques. Le<br />

<strong>so</strong>uci du préposé à l’environnement bernois<br />

était de savoir comment s’adresser aux pratiquants<br />

pour leur faire connaître la nouvelle<br />

réglementation – et ce de manière efficace<br />

afin que celle-ci <strong>so</strong>it respectée. Le jeu du chat<br />

et de la <strong>so</strong>uris entre grimpeurs et rangers était<br />

presque devenu une tradition à Lindentälli…<br />

bimano.ch s’est donc révélé être un vecteur<br />

de communication essentiel pour toucher de<br />

façon crédible la population des adeptes du<br />

bloc.<br />

Mais le boom du bloc en Suisse donne parfois<br />

aussi un peu la migraine à Wolfgang Antz. A ce<br />

train là, il pourrait aussi déboucher sur de<br />

grosses difficultés. D’où l’importance d’anticiper<br />

les problèmes en amont avant qu’ils ne<br />

deviennent vraiment critiques. Les grimpeurs<br />

de bloc doivent accepter la discussion en tant<br />

que représentants de leur activité, et prouver<br />

qu’ils <strong>so</strong>nt capables de se comporter de façon<br />

responsable et écologique: le code de<br />

conduite et le respect des accords passés,<br />

ainsi que la renonciation volontaire à l’un ou<br />

l’autre bloc doivent assurer la pérennité de la<br />

pratique – telle est le credo de bimano.<br />

Code de conduite<br />

1) Respecter la nature car elle est notre terrain<br />

de jeu, et en prendre autant <strong>so</strong>in que<br />

possible.<br />

2) Avant de se rendre sur un site, s’informer<br />

sur les zones protégées, restrictions<br />

d’usage et accès recommandés et respecter<br />

les règles.<br />

3) Utiliser les transports publics là où c’est<br />

possible.<br />

4) Se garer aux endroits indiqués et ne pas<br />

gêner le passage.<br />

5) Rester sur les chemins et éviter les raccourcis.<br />

6) Adopter un comportement aussi discret<br />

que possible en forêt. En particulier ne<br />

faire de feu que cela où c’est prévu et<br />

éviter de faire du bruit.<br />

7) Nettoyer les prises après avoir gravi un<br />

bloc.<br />

8) Emporter évidemment ses déchets – et si<br />

nécessaire ceux des autres.<br />

9) Adopter une attitude amicale à l’égard<br />

des bûcherons, des chasseurs et des<br />

représentants d’autres groupes d’intérêt,<br />

et leur expliquer ce que nous fai<strong>so</strong>ns.<br />

10) Se montrer particulièrement discret au<br />

voisinage des postes d’affût et des zones<br />

de dépose de nourriture, et les quitter une<br />

heure avant la tombée de la nuit.<br />

15


SF DOK-Film im Oktober<br />

Die Checkliste<br />

für alle mit einer<br />

Wand vor<br />

dem Kopf.<br />

✔o<br />

o la SpOrtiva Katana laCeS<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

Auf dem Riesenerfolg des Katana aufbauend<br />

kommt neu der geschnürte Katana Laces auf den<br />

Markt. Mit der Schnürung ist das Volumen speziell<br />

im Vorfuss noch besser regulierbar. Neu mit dem<br />

langlebigen und kantenstabilen XSEdge Gummi von Vibram.<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

CHF 189.–<br />

✔o<br />

✔o<br />

o la SpOrtiva StiCKit<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

Der Kinderkletterschuh, der<br />

mitwächst! <strong>Das</strong> neue Schnürsystem<br />

passt <strong>so</strong>wohl das Volumen wie<br />

auch die Länge an.<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

CHF 79.–<br />

o la SpOrtiva Miura vS<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

Technischer Kletterschuh für feingriffige<br />

Kletterprobleme am Fels und<br />

in der Halle. Asymmetrisch und mit<br />

der nötigen Vorspannung bietet der<br />

Miura VS höchste Performance für<br />

ambitionierte Felsartisten. Der neue<br />

Vibram XSEdge <strong>so</strong>rgt für perfekte<br />

Kantenstabilität und Langlebigkeit.<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

CHF 199.–<br />

ACE alpine & climbing equipment AG, Postfach, 8873 Amden, Telefon 055 611 61 61, info@acesport.ch, www.acesport.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!