De Kur von Pfarrer Kneipp Man nimmt zwei Wäschezuber, einen mit ...

De Kur von Pfarrer Kneipp
Man nimmt zwei Wäschezuber, einen mit kaltem (so kalt wie möglich) und einen mit warmen (so
warm wie möglich) Wasser. Beim Beginn des Spieles stellt man den Jubilar in das warme Wasser.
Das Gedicht wird von zwei Personen im Wechsel vorgetragen. Denken Sie auch an das Handtuch,
um die Füße wieder zu trocknen!
Lieber ……….., wir warn net faul und hom a net gepennt,
mir hom uns überlegt, was mir dir zum Geburtstag wünschen kennt.
Am Wichtigsten is, bleib immer gesund,
schaff weiter so, sonst kommste offen Hund.
Mir zwee hom da en guten Tipp,
do bleibst auch du de nächsten 50 Jahr noch fit.
Damit mir net eirosten, was macht mer nur?
Da gibt’s doch vom Pfarrer Kneipp so ene Kur.
Und mir hom gehert, die sei so fantastisch,
do bleibt mer weiter so fit und elastisch.
Wenn mer nämlich fast keene Gymnastik macht,
und immer schafft bis abends um acht,
tuts Kreiz un alle Glieder weh,
mer ka sich nimmer bicken, kommt kaum noch in de Höh.
Mir zwee machen do keene lange Prozedur,
mir machen wöchentlich vom Pfarrer Kneipp die wunderbare Kur.
Host nämlich Schweifüß oder kalte Ohrn,
oder gar en Zah verlorn,
in de Ohrn so a sausen,
a Rotznos, Brust- oder Ranzensausen,
Rheuma, Ischias oder Gicht,
oder s’After ist net ganz dicht:
Beide:
Dann roten mir zwee ganz fei:
Vom Warme raus – ins Kalte nei!
Haste Meniskus oder Magendrucken,
oder kaste vielleicht ne racht schluckn,
im Ranzen haste a rachts Gülleloch,
un laufend kimmt dir wieder Essen huch,
vielleicht en verstauchten Oberarm,
un soo a Loch im Zwölffingerdarm.

Beide:
Dann roten mir zwee ganz fei:
Vom Kalten raus – ins Warme nei!
Haste vor irgendwas en Ekel,
oder zuckt die Augendeckel,
macht e Wirbel nimmer miet,
oder haste e steifs Genick.
Bist so racht vorgefrassen un übersatt,
dass dir hängt der Rüssel hinab.
Beide:
Dann roten mir zwee ganz fei:
Vom Warme aus – ins Kalte nei!
Hast Scharlach oder Magenschleim,
soo Kindskopf große Gallenstein,
Laberfalggen, Masern un Pocken,
Angina oder de Gripp wu hocken,
a Birn, so wach wie Puder,
im Urin oder im Blut en Zucker.
Beide:
Dann roten mir zwee ganz fei:
Vorm Kalten raus – ins Warme nei!
Oder haste dich ermor ertappt,
dass es beim Sex nimmer so richtig klappt?
Nu kast du die Geister wieder wecken,
muss bloß deine Füß ins Wasser nei stecken.
Beide:
Un weil das hilft, so roten mir dir glei:
Vom Warme raus – ins Kalte nei!
Im Ort gibt’s Apotheken,
do gibt’s gegen alles was dagegen:
Zäppel, Puder und Haferschleim,
Verhüterli, das ja nischt passiert darham.
Linderblüten, Fencheltee,
Tropfen vom Kopf bis zu de Zeh,

un must du a mol zum Dokter nei,
dar fragt dich zuerst so allerlei,
ob de a stets von Krankheit frei.
Nu warscht unersucht von oben bis unten,
bis er endlich hot e wos gefunden.
No frächt der dir a Loch in Bauch:
Tun sie das nicht – tun sie das auch?
Beide:
Uns beide hilft aber allein:
Vom Kalten raus – ins Warme nei!
Gar manchen Schmerz musst du ertragen.
Denk blos an die schlaflosen Nächte und Plagen.
Wie du de Zäh zusammengebissen host,
des macht dir zu schnell kaner noch.
Um deine Schmerzen zu stille,
verschreibt dir der Doktor a bloß ne Pille.
Un vielleicht noch a Salb für alle Qualen,
und dos musst auch noch selber zahlen.
Vorbeugend hilft do bloß ganz allei:
Vom Warme raus – ins Kalte nei.