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PDF Download >> Brennmaterial, Anzünden & Grillroste

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Ein Stück Holzkohle – deutlich erkennt<br />

man noch die Holzstruktur. Achten Sie<br />

beim Kauf von Holzkohle auf eine gute<br />

Stückigkeit und machen Sie dazu den<br />

„Klirrtest“: Je deutlicher die Kohle in<br />

der Packung beim Anheben klirrt, desto<br />

besser ist die Qualität.<br />

Dass Spiritus oder Benzin nicht die geeigneten<br />

Brennfl üssigkeiten sind, um Grillkohle<br />

oder -briketts auf die richtigen Temperaturen<br />

zu bringen, sollte sich mittlerweile herumgesprochen<br />

haben. Es gibt unterschiedlichste<br />

Anzündhilfen in fl üssiger (auf Mineralöl-<br />

oder Paraffi n-Basis), gelartiger (stark eingedickter<br />

Alkohol bzw. Paraffi ne) oder fester<br />

Form (z.B. wachs- oder paraffi ngetränkte<br />

Holzfasern), die TÜV- und DIN-EN geprüft<br />

sind. So lässt sich auf sichere Art und Weise<br />

die Grillkohle entzünden. Damit diese kein<br />

unerwünschtes „Gschmäckle“ auf dem Grillgut<br />

hinterlassen, ist es wichtig, dass sie gänzlich<br />

verbrannt sind bevor das Grillgut auf den<br />

heißen Rost kommt.<br />

Brennstoff:<br />

Holzkohle versus Holzkohlbriketts<br />

Holzkohle wird in zwei Verfahren hergestellt,<br />

durch Carbonisierung des Holzes in einem<br />

Meiler und per Retortenverfahren, bei dem<br />

sortenreines Holz, zumeist Buche, nach der<br />

Trocknung in einer Hitzekammer bei ca. 450<br />

bis 550° C langsam über viele Stunden carbonisiert<br />

wird. Die sich dabei herauslösenden<br />

Grillbriketts bestehen meistens aus<br />

Staub von Holzkohle oder auch Braunkohle,<br />

der mit Stärke verbunden in<br />

Ei-Form gepresst wird.<br />

Jetzt wird’S heiss<br />

Stoffe wie Methanol, Holzteere, Peche sowie<br />

Formaldehyd werden aufgefangen und<br />

industriell genutzt. Holzkohlebriketts sind<br />

nichts anderes als einfacher Holzkohlestaub,<br />

der mit Hilfe von Stärke zu Briketts gepresst<br />

wird. Während die Holzkohle verhältnismäßig<br />

leicht entzündbar ist und schon nach<br />

ca. 20 Minuten eine schöne Glut entwickelt,<br />

brennen Briketts zunächst um einiges zäher<br />

an, da sie dichter sind. Dafür brennen<br />

Briketts aber nahezu dreimal so lange wie<br />

Holzkohle und entwickeln auch eine größere<br />

Hitze. Aufgepasst: Bei der im Handel als<br />

„Grillkohle oder -brikett“ bezeichneten Kohle<br />

handelt es sich um gepressten Braunkohlenstaub.<br />

Doch wenn der Beutel oder Sack<br />

ein DIN-CERTCO Zeichen trägt, kann man<br />

sicher sein, Grillholzkohle oder -briketts zu<br />

kaufen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal:<br />

Die Asche der Grillkohle ist bräunlichgelb,<br />

die der Grillholzkohle weiß-grau.<br />

Eine Alternative zu klassischen Grillbriketts<br />

sind aus Kokosschalen gewonnene Kokosbriketts.<br />

Sie glühen bis zu drei Stunden und haben<br />

eine sehr konstante Hitzeentwicklung.<br />

Holzkohle Oder Holzkohlebrikett?<br />

Unsere Empfehlung: beides! Für eine Runde grillen, das schnelle Würstchen oder Fisch,<br />

Holzkohle. Für längere Grillsessions, Steaks und Teile mit längerer Garzeit, Briketts. Unser<br />

Tipp: Vorglühen mit Holzkohle und anschließend Briketts nachlegen.<br />

16 F&F G rillbasics


ANZÜNDER AUS REISTROH IN WACHS<br />

GETRÄNKT<br />

ANZÜNDER AUS HOLZFASER IN RAPSÖL<br />

GETAUCHT<br />

EIN MIT LEBENSMITTELECHTEM<br />

PARAFFIN HERGESTELLTER ANZÜNDER<br />

ANZÜNDER AUS HOLZWOLLE IN<br />

WACHS GETRÄNKT<br />

<strong>Anzünden</strong><br />

– weniger<br />

ist mehr<br />

Um eine brauchbare Glut im Grill zu erzeugen,<br />

sollte man anfangs nicht zu viele Holzkohlestücke<br />

auf einmal zum Brennen bringen.<br />

Zwei Hände voll genügen, um diese mit<br />

Hilfe von Grillanzündern so lange brennen<br />

zu lassen, bis sich eine erste Glut gebildet<br />

hat. Erst dann dürfen weitere zwei Hände<br />

Kohle dazugegeben werden. Alternativ kann<br />

man jetzt auch Grillbriketts an die erste Holzkohleglut<br />

legen. Sobald die zweite Schicht<br />

wieder Glut gebildet hat, kann man nach<br />

diesem „Schichtprinzip“ so lange weiter verfahren,<br />

bis genügend Kohle oder Briketts im<br />

Grill liegen.<br />

Damit sich die Glut gleichmäßig verteilt, muss<br />

für eine ausreichende Luftzufuhr von unten<br />

gesorgt werden. Dafür werden alle Lüftungsschieber<br />

geöffnet. Die Holzkohlestücke oder<br />

-briketts sind dann grillfertig vorgeglüht,<br />

wenn alle Stücke mit einer feinen grauen<br />

Ascheschicht überzogen sind und man seine<br />

Hand maximal drei Sekunden lang in einem<br />

Abstand von einer Handbreite über dem Rost<br />

halten kann, ohne dass sich erste Brandblasen<br />

zeigen.<br />

Wer nur mit Briketts grillen möchte, schichtet<br />

mit diesen einige kleine Pyramiden in seinem<br />

Grill auf und legt dabei jeweils einen Grillanzünder<br />

zum <strong>Anzünden</strong> der Kohlen in die Pyramidenmitte.<br />

Sobald die Pyramiden glühen,<br />

kann die Kohle verteilt werden. Sollte während<br />

des Grillens die Kohle nicht ausreichen,<br />

kann neue nachgelegt werden – allerdings<br />

muss dann das Grillen so lange unterbrochen<br />

werden, bis diese ebenfalls wieder mit einer<br />

feinen grauen Ascheschicht überzogen ist.<br />

GRILLANZÜNDER DER AUFGEFÜHRTEN MARKEN SIND ZU<br />

EMPFEHLEN:<br />

SCHÖNBUCHER „MAITRE GRILL“, WARRLICH „FLAM-<br />

MAT“, MÜLLER „KM FIRE MAKER“, PROFAGUS „FLAMIS“,<br />

BOOMEX „FLASH“, FIRE-UP<br />

F&F G rillbasics<br />

17


ANZÜNDKAMIN MIT HOLZKOHLE ODER<br />

BRIKETTS FÜLLEN, 2-3 ANZÜNDWÜRFEL<br />

UNTER DEM KAMIN POSITIONIEREN,<br />

ANZÜNDEN, FERTIG.<br />

Einfach und schnell (je nach Hersteller und<br />

Modell bis zu 30 Minuten) lassen sich Holzkohle<br />

oder -briketts in einem Anzündkamin<br />

zum Glühen bringen. Dafür wird der Anzündkamin<br />

einfach auf den Bodenrost des Grills<br />

oder auf eine alte Terrassenplatte gestellt<br />

und mit Heizmaterial bestückt. Anschließend<br />

werden zwei, drei feste Grillanzünder darunter<br />

gelegt und angezündet. Nach ungefähr<br />

einer halben Stunde sind Holzkohle oder Bri-<br />

Zu guter letzt<br />

ein guter rost<br />

NACH 20-25 MINUTEN SIND<br />

DIE KOHLEN DURCHGEGLÜHT<br />

UND DAMIT GRILLFERTIG<br />

Komfortabel <strong>Anzünden</strong><br />

Grill – heißt auf Englisch Rost. Gemeint ist<br />

der Grillrost. Auf ihm können nahezu alle uns<br />

bekannten Nahrungsmittel zubereitet werden.<br />

Reduziert man diese Speiseherstellung<br />

auf deren physikalisches Prinzip, ist das Grillen<br />

ein Garen mittels direkter Hitzebestrahlung,<br />

die das Grillgut durch hohe Temperatur<br />

röstet. Die dabei entstehenden Röststoffe<br />

sorgen für das einzigartige Grill-aroma. Dies<br />

• Roste aus ALUMINIUM-DRUCKGUSS haben<br />

den Vorteil, nicht so schwer zu sein. Daher<br />

werden sie gerne auch für Campinggrills<br />

verwendet. Manche besitzen zusätzlich eine<br />

Antihaftbeschichtung, damit sich das Grillgut<br />

problemlos vom Rost lösen lässt. Warmes<br />

Wasser, ein mildes Spülmittel und ein wei-<br />

18 F&F G rillbasics<br />

ketts durch den Kamineffekt grillbereit und<br />

können in den Grill geschüttet werden.<br />

Praktisch ist so ein Anzündkamin auch, wenn<br />

die erste Ladung Grillkohle für die ganze<br />

Grill- oder Barbecueparty nicht ausreicht und<br />

nachgelegt werden muss: Die Kohle zum<br />

Nachschütten kann schon vorab im Kamin<br />

vorbereitet werden, so dass ein Weitergrillen<br />

ohne Unterbrechung möglich ist.<br />

wiederum beruht auf einem chemischen<br />

Prinzip, der Maillard-Reaktion. Beim Grillen<br />

entstehen diese intensiven Aromen durch<br />

die Umsetzung reduzierender Zucker mit<br />

Aminosäuren. Sie spielen eine zentrale Rolle<br />

bei der Freisetzung vielfältiger Aromastoffe<br />

und brauner Pigmente, den Melanoidinen.<br />

Hauptverantwortlich für diese besonderen<br />

Aromen sind die <strong>Grillroste</strong>.<br />

cher Schwamm reichen aus, um den Rost zu<br />

reinigen. Hartnäckige Verkrustungen lassen<br />

sich durch vorheriges Einweichen besser lösen.<br />

Bürsten oder scharfe Reiniger aus dem<br />

Geschirrspüler sind weniger geeignet, da sie<br />

die Oberfl äche beschädigen, beziehungsweise<br />

angreifen können.


• <strong>Grillroste</strong> aus<br />

POLIERTEM STAHL sind<br />

äußerst robust. Sie vertragen die Geschirrspülmaschine<br />

genauso wie die Reinigung mit<br />

einer Messingbürste. Allerdings können sie<br />

sich bei großer Hitze unschön verfärben und<br />

sollten eher „indoor“ aufbewahrt werden,<br />

damit sie keinen Rost ansetzen.<br />

• Roste aus VERCHROMTEM STAHL sehen gut<br />

aus und gehören zur Ausstattung der meisten<br />

Grillgeräte auf dem Markt. Gereinigt<br />

werden sie mit Spülmittel und -bürste. Bei<br />

der Verwendung einer Stahlbürste kann das<br />

Chrom zerkratzen oder ganz weggescheuert<br />

werden, wodurch sich am Grillrost Korrosionsschäden<br />

zeigen können.<br />

• Aus EDELSTAHL gefertigte <strong>Grillroste</strong> sind<br />

massiv und schwer und nahezu unverwüstlich.<br />

Ihre glatte Oberfl äche lässt sich einfach<br />

reinigen. Harte Bürsten, starke Reinigungsmittel<br />

oder die Geschirrspülmaschine können<br />

ihnen nichts anhaben. Einmal auf Temperatur<br />

gebracht, leitet der Edelstahlrost die Hitze<br />

gleichmäßig an das Grillgut ab, so entsteht<br />

das typische „Branding“ (Grill-Rost-Muster).<br />

Edelstahlgrillroste sind rostfrei und lebens-<br />

Viele Roste sind für die Spülmaschine<br />

entweder zu groß oder vertragen vom<br />

Material her keine scharfen Reiniger. Also<br />

hilft nur eine gesunde Mischung aus echter<br />

Handarbeit und Tipps aus der Trickkiste: Die<br />

meisten Hersteller von Gasgrills geben die<br />

Empfehlung, den Grillrost nach dem Grillen<br />

durch Abbrennen (Pyrolyse) zu reinigen,<br />

indem alle Regler für ungefähr 10 Minuten<br />

auf höchste Stufe gestellt werden, damit<br />

die Speisereste auf dem Rost verbrennen.<br />

Anschließend rückt eine Messingbürste mit<br />

langem Stiel den Verkrustungen zu Leibe.<br />

Auch ein Schwamm aus Stahlwolle in Verbindung<br />

mit Spülmittel hilft weiter. Ein gusseiserner<br />

Rost kann auch erst direkt vor dem<br />

mittelecht. Somit sind diese auch<br />

resistent gegen säurehaltige Marinaden.<br />

• Für hochwertige <strong>Grillroste</strong> wird oft GUSS-<br />

EISEN verwendet. Ein reiner Gusseisenrost<br />

ist offenporig, was die Reinigung und Pfl ege<br />

etwas komplizierter macht. Spül- oder sonstige<br />

Reinigungsmittel können Rückstände<br />

hinterlassen, daher sollte der Rost nur mit<br />

kochendem Wasser und einer Messingbürste<br />

behandelt werden. Ist der gusseiserne Grillrost<br />

aber erst mal richtig „eingebrannt“ und<br />

verfügt über eine gewisse Patina, wirkt diese<br />

fettabweisend und belohnt die Mühe mit<br />

einem schönen Grillmuster auf dem Gargut.<br />

<strong>Grillroste</strong> aus Gusseisen sind rostanfällig und<br />

sollten nach Gebrauch mit Öl (z.B. Erdnussöl)<br />

eingerieben werden. Vorsicht zerbrechlich:<br />

Gusseisenroste können, wenn diese auf harten<br />

Untergrund aufschlagen, brechen.<br />

• ROSTFREI. Einige Hersteller bieten EMAIL-<br />

LIERTE ROSTE an, vorzugsweise aus Gusseisen<br />

oder Aluminium. Emaille ist eine glasharte<br />

Schutzschicht, die auf Metalloberfl ächen aufgebrannt<br />

wird. Sie verhindert das Rosten. Die<br />

sehr glatte Oberfl äche neigt wenig zum Verschmutzen,<br />

das Grillgut haftet nicht so leicht<br />

an. In der Regel genügt ein wenig Spülmittel<br />

zur einfachen Reinigung. Emaille ist temperaturbeständig<br />

und zudem säureresistent.<br />

Bei starkem Stoß zerbricht sie und blättert ab.<br />

Leichte Übung: GrillRoste reinigen<br />

nächsten Grillen gereinigt werden, in der<br />

Zwischenzeit „konservieren“ die Ruß- und<br />

Fettreste der letzten Party als Schutzschicht<br />

den Grillrost, der dann beim nächsten Mal<br />

erst erhitzt und abgebürstet wird.<br />

Ansonsten gilt: Erst im heißen Zustand<br />

abbürsten, mit heißem Wasser restliche<br />

Verschmutzungen lösen und anschließend<br />

sofort abtrocknen und mit Pfl anzenöl<br />

einreiben, bzw. Edelstahl- und emaillierte<br />

Roste über Nacht in feuchtes Zeitungspapier<br />

oder mit Spülmittel versehene Küchentücher<br />

eingewickelt ruhen lassen und anschließend<br />

noch einmal kräftig abbürsten und mit<br />

warmer Seifenlauge gut spülen.<br />

F&F G rillbasics<br />

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