Supermarkt der Abenteuer - Globetrotter

Spritztour durchs Kaufhaus: Testbecken bei Globetrotter in Berlin
Supermarkt
der Abenteuer
Ob für ein Trekking im Himalaya, eine Wanderung durch den Harz
oder nur einen Szenebummel – bei »Globetrotter« findet jeder die
passende Ausrüstung. Und das dazugehörige Lebensgefühl. Eine
Reise durch Europas größte Handelskette für Outdoor-Produkte.
VON HAJO SCHUMACHER UND HEINER MÜLLER-ELSNER (FOTOS)
Dieser Trip ist gefährlicher als
die Odyssee. Er bedroht den
Dispo-Kredit, die Partnerschaft,
die gesamte Existenz. Wer vom
Weg abkommt und zwischen die
Regale gerät, kann sich verlieren in einem
Labyrinth aus Marken und Moden – links
»Arcteryx«, rechts »Ajungilak«, weiter hinten
»Fjällräven« –, aus Verheißungen und Beschwörungen
– »leichter«, »wärmer«, »cooler«
–, aus Gimmicks und High-Tech-Fasern,
von denen der Everest-Bezwinger Sir Edmund
Hilary nicht träumen konnte, weil derlei
Stoffe zu seiner Zeit nicht einmal vorstellbar
waren. Und jetzt? Will man sie alle haben.
Wer sich nach Freiheit, Abenteuer oder
bloß nach frischer Luft sehnt, der geht zu
»Globetrotter« – und verliert leicht den Bezug
zur Wirklichkeit. Ganz schnell sieht man
sich mit Eispickel in der Hand auf einer Felsnadel
stehen, in einer Trockenjacke im Kajak
auf Kehrwassern kreuzen, mit Helm und
Klickpedalschuh auf einem Mountainbike
durch ferne Waldregionen rasen. Es sind die
Trangia-Kocher und die Ortlieb-Packsäcke,
die solche Fantasien erregen, die Hilleberg-
Zelte und Jack-Wolfskin-Hosen, die Cocoon-Schlafsäcke,
Gore-Bike-Wear-Jacken,
Roeckl-Handschuhe und Feathercraft-Faltboote.
Hier wird die Wildnis zur Verheißung:
Globetrotter hat alles, was man sich wünscht
für ein Leben fernab von Tagesschau, Caipirinha
und Powerpoint-Präsentation.
Draußen umragt Siebziger-Jahre-Beton
die Stadtautobahn im Berliner Bezirk Steglitz.
Drinnen, im größten Ausrüstungs-Kaufhaus
Europas, dominieren Holz, Glas und
Stein. Urwaldvögel zwitschern vom Band.
Auf einem Fels- und Geröllparcours testen
Kunden neue Meindl-Stiefel, Eltern mit
Four-Seasons-Regenhosen auf dem Arm
suchen im Parcours der Zelte nach
ihren Kindern. In streng geordneten
Regalen stöbern Hippie-Rentner nach
wasserdicht verschraubbaren Plastikbüchsen
für die nächste Paddeltour, im Vorbeigehen
probieren sie im Testbecken die Wasserpumpen
aus. Am Tresen nebenan lässt sich
ein Besserverdiener die zerlegbaren Titan-Essstäbchen
mit Rosenholzspitze zeigen, und
durch den Gang kommt ein Hüne getrottet
und schlört einen Plastikschlitten in grellem
Orange hinter sich her, beladen mit Seilen,
Karabinern, Planen und einem Beil.
4300 Quadratmeter mit Ausstattung fürs
Outdoor-Abenteuer. Hier rüsten sich Expeditionen
fürs ewige Eis, Camper für die Müritz
und Nachtschwärmer für den Großstadtdschungel.
Wie jedes gute Unternehmen verkauft
Globetrotter zu den Dingen gleich eine
Geschichte: das Märchen vom wilden, freien
Leben in der schönen, aber auch bösen Natur.
Shopping-Expedition
Globetrotter Hamburg,
4000 Quadratmeter, mehr als
20 000 Produkte. Diese 15
sind uns aufgefallen.
Mütze Eisbär »High Flyer« (39,95 €).
Mit Hörnern und Zotteln: prima bei
Kälte, hübsch auch im Karneval
Solarc Solar-Milchschäumer
(34,95 €). Macht mit Sonnenenergie
den Kaffee aus der
Outdoor-Espressomaschine zum
schaumigen Cappuccino; funktioniert
auch bei bedecktem Himmel
Survival-Handbuch
für Kids (12,90 €).
Mit Mini-Kompass
und wertvollen
Tipps, wie man
wilden Tieren
begegnet.
Vorwort: Rüdiger Nehberg
Black Diamond 5 Step
(34,95 €). Dies ist eine Leiter.
Sie lässt sich zusammenrollen.
Geeignet für alle, die eine
Leiter brauchen: Bergsteiger,
Baumkletterer, zuweilen auch
Heimwerker
5.2005 geosaison 59

Ajungilak Denali Arctic (349,95 €).
Schlafsack für Extremisten,
selbst bei minus 45 Grad halten die
Kunstfasern warm
Snow Peak Reise-Essstäbchen
(24,95 €). Hülsen aus Titan,
Messinggewinde, Spitze aus
gewachstem Rosenholz –
eine Preziose für Asienreisende
Metolius Crash Pad
(144,95 €). Wer
klettert, kann auch
abstürzen. Gut, wenn da
eine Matte liegt: 91 mal
120 Zentimeter
mobile Sicherheit für
jeden Übungsfelsen
Tresordose Mini-Safe (9,95 €).
Nein, dies ist keine Erbsensuppe.
Der Deckel der Dose hat einen
Schraubverschluss, innen
ist das Geldversteck schön warm
mit Filz ausgeschlagen
Ajungilak Biwischuh
(24,95 €). Die Hüttenschuhe
mit Kunstfaserfüllung
sorgen für warme Zehen.
Im Basislager – aber
auch vorm Fernseher
60 geosaison 5.
2005
Globetrotter ist zuständig für die Abwehr des
Bösen: Kälte, Nässe, Hunger, Ungeziefer –
gegen jede Unbill gibt es hier ein Mittel, Spezielles
wie die Zeckenzange und schöne
Illusionen wie die Himalaya-taugliche Gore-
Tex-Jacke, die dann doch nur zum Gassigehen
benutzt wird.
Globetrotter passt perfekt in eine Zeit, in
der alle glauben, sich stets und überall durchschlagen
zu müssen. Die fünf Ausrüstungskaufhäuser
in Berlin, Hamburg, Dresden,
Frankfurt und Bonn verkaufen vielleicht zehn
Prozent ihres Sortiments an
Abenteurer und Grenzgänger wie
jene Lehrerin aus Berlin, die mit
Minimalgepäck durch die Wüste
wandert, oder den Extremschwimmer,
der weit hinaus in die offene See
krault. Der große Rest kauft das Gefühl, für
eine wilde Welt gerüstet zu sein. Aus einer
Gamma-SV-Jacke von Arcteryx schaut man
eben nicht nicht nur gelassen vom K2, sondern
auch am Hamburger Jungfernstieg auf
jeden Prada-Pinguin herab – wegen des überlegenen
Schnitts, des Polartec Powershields
und des ebenbürtigen Preises.
Wer einmal von diesem erhabenen und erhebenden
Gefühl gekostet hat, will es immer
wieder genießen. Es geht ja weniger darum,
in einer solchen Jacke tatsächlich ein Zelt am
Vätternsee aufzubauen, es geht um die Hochstimmung
beim Kauf, jene überwältigenden
Minuten, manchmal Stunden im Laden,
wenn der Fachverkäufer schildert, was man
mit dem Garmin-GPS alles anpeilen, welche
Höhlen die Krypton-Maglite-Taschenlampe
ausleuchten könnte.
Ein Samstagvormittag bei Globetrotter,
das ist die kleine Flucht des Stadtmenschen,
die Kurzreise in eine Welt, in der abenteuerbeständige
Verkäufer Tipps für alle Träume
parat haben – ob fürs climbing in Utah oder
fürs Biwakieren in Brandenburg. Die 600
Angestellten kommen aus 30 Ländern, heißen
Eqbal, Piscopo, Akbarzadah, Nurtantio
oder Sherpa. Sie besitzen die Autorität von
Menschen, die jedes Jahr von drei timorischen
Mambas gebissen werden oder wenigstens
einen Zeh im arktischen Frost verloren
haben. Carsten Bombis aus dem Berliner Laden
erzählt ganz beiläufig, dass er im letzten
Jahr zu jener Kajak-Expedition gehörte, die
in Tibet eine verschollene Stadt der Shang-
Shung-Dynastie entdeckt hat. Wenn einer
wie Bombis sagt, diese Jacke tauge und jene
nicht, dann glaubt man dem eher als allem
trendigen Gesäusel im Designer-Store.
Das Unternehmen Globetrotter pflegt die
perfideste aller Verkaufsmaschen: Es ist ehrlich
und ironiefrei. Die Trips der Mitarbeiter
sind so echt wie die acht Tonnen Steine, die in
der Berliner Großfiliale zur Wand aufgeschüttet
wurden, wie das Wasser im sieben mal 14
Meter messenden Testbecken für Boote, wie
die Minusgrade in der Kältekammer, in der
man Jacken ausprobieren kann. Globetrotter
bietet echte Qualität, und die kostet echtes
Geld. Mit diesem einfachen Prinzip ist der
Laden auch in »Geiz ist geil«-Zeiten stetig gewachsen,
und die Geschäftsführer gelten als
Vorzeigemanager des Mittelstandes.
Dass alte Tramper wie sie von der nadelgestreiften
Business-Elite umschmeichelt werden,
amüsiert Thomas Lipke. Er steht vor einer
Wand mit Urkunden – für vorbildliches
Management, für unternehmerischen Erfolg,
für behindertenfreundliche Personalpolitik.
Zusammen mit Andreas Bartmann hat Lipke
die Geschäftsführung des Entendaunen- und
Hering-Imperiums von den Gründervätern
übernommen und die Firma ausgebaut: Fast
100 Millionen Euro setzte sie im Jahr 2004
um. Auch in seinem Lebensstil hat sich Lipke
parallel zu seiner Kundschaft entwickelt: Er
trägt eine sündteure Softshell-Jacke, aber so
richtig outdoor war er schon lange nicht mehr.
L
ipke und Bartmann gehören zur Urmannschaft.
Wie jede gute Geschäftsidee
entsprang auch Globetrotter den
Bedürfnissen ihrer Gründer. Im
September 1979 eröffneten der
Bergführer Peter Lechhart (Grönland-Expedition,
Atlantik im Segelboot überquert, Karakorum-Highway
mit dem Rad, den 7750
Meter hohen Chang Tse in Tibet bestiegen)
und der Jeep-Fahrer Klaus Denart (dreieinhalb
Jahre mit Familie durch Afrika, zu Fuß
durch die äthiopische Danakil, die heißeste
Wüste der Erde) in Hamburg-Wandsbek einen
Ausrüstungs-Laden, weil es nirgendwo
sonst ordentliches Expeditions-Zubehör zu
kaufen gab. Zur Eröffnung des 140 Quadratmeter
großen Ladens brutzelte »Sir Vival«
Rüdiger Nehberg ein legendäres Menü aus
Würmern und Käfern.
In den Fichtenregalen von Globetrotter
fanden Kunden, was Army-Shops ihnen vorenthielten.
Dort gab es Drillichrucksäcke, die
über dem Hintern hingen, und Schlafsäcke,
die hohes Gewicht mit minimalem Wärmewert
vereinten. Lechhart und Denart dagegen
importierten High-Tech, vorwiegend
aus den USA: faltbare Zeltstangen, leichte
Wanderstiefel für den steinigen Aufstieg: hoher oder niedriger Schaft, leicht oder steigeisenfest? Der Käufer
wird gründlich beraten. Ist die Jacke wirklich wasserdicht? Für den Test lassen die Mitarbeiter ihre Kunden
im künstlichen Regen stehen. In der Kältekammer zeigt sich, ob der Schlafsack für Grönland taugt
5.2005 geosaison 61

Wenger Business Tool (99,95 €).
Schweizer Messer für alle, die in
jeder Lebenslage Papier heften
oder lochen wollen; die Stanzreste
verschwinden in einer
Schublade
Four Seasons
Ultra Suede (9,95 €).
Mikrofaser-Handtuch,
nur 40 x 90 Zentimeter
groß, aber sehr saugfähig.
Auch für empfindliche Haut
Bushnell Night Vision
Wolf (2299,95 €). Nachtsichtgerät
mit integriertem
Infrarotaufheller – funktioniert
auch in stockdunkler Nacht.
590 Gramm leicht
Schlafsäcke und atmungsaktive
Jacken, konstruiert
von Hippie-Tüftlern, die
Woodstock weniger als lustige
Schlammschlacht auf LSD begriffen hatten
denn als GAU für unzulängliche Ausstattung.
Es waren die Jahre, als Gore-Tex, das geodätische
Zelt und die sich selbst aufblasende
Isomatte ihren Siegeszug antraten, der Innengestellrucksack
und die Funktionsunterwäsche.
All das bekam man bei Globetrotter.
Nehberg, Arved Fuchs und Reinhold Messner
rüsteten sich hier für ihre publikumswirksamen
Abenteuer aus, die Aktivisten von
Greenpeace erstanden ihr Zubehör für
Schiffsblockaden und Schornsteinbesteigungen.
Bald sog das expandierende Unternehmen
die Konkurrenz auf, 1996 den Berliner
Mitbewerber »Alles für Tramper«, 2001 »Zelte
Weber« in Bonn. Inzwischen vermarkten
die Ausrüster die eigene Kompetenz – der
Jack-Wolfskin-Shop in der Hamburger Innenstadt
wird von Globetrotter betrieben.
Dass aus den Abenteurern bald solide
Geschäftsleute wurden, verwundert
kaum: Wer als Student ein Jahr
lang auf eine große Reise spart, der
kann mit Geld umgehen. Wer seinen
Rucksack selbst tragen muss, der weiß
kleine und leichte Ausrüstung zu schätzen.
Und wer sein Leben an einen einzigen Karabiner
hängt, der verlangt das beste Material.
Um jeden Preis.
Die Macher von Globetrotter sind wie
ihr Publikum: skeptisch, detailverliebt. »Die
Kunden haben uns gnadenlos getrieben,
schneller, besser und kompetenter zu sein«,
sagt Lipke. Kein Wunder, dass sein Unternehmen
eines der ersten mit professioneller Website
war und zum Pionier im Online-Handel
aufstieg. Heute weist der Katalog mehr als
20 000 Artikel aus – konkurrenzlos wie auch
der 24-Stunden-Lieferservice. Internet, Katalog,
Erlebnis-Shoppen: Was Unternehmensberater
multi-channelling nennen und ihren
Klienten als neuen Clou anpreisen, praktizieren
die Outdoor-Händler schon lange.
Sie sind der Zeit voraus, weil sie
Trends ignorierten. Als jeder von
outsourcing redete, taten die Globetrotter
das Gegenteil: EDV,
Callcenter, Katalog-Fotografie,
Produktentwicklung – nichts wurde außer
Haus gegeben. Es wäre vielleicht billiger gewesen,
aber nur im ersten Moment. Fremde
Fotografen wissen nicht, wie ein Eispickel am
Rucksack hängen muss – schon wäre die Produktion
im Eimer. »Können wir besser«, sagt
Lipke. Das Gemäkel der Banken über zu
hohe Personalkosten trägt er mit Fassung.
Gut sortiert für jedes Abenteuer. Im Regal »Sauber und Ordentlich« findet man alles, um in der Wildnis einen manier-
lichen Eindruck zu machen – sogar eine Not-Toilette mit geruchsneutralisierendem Erstarrungsmittel Beste Aussich-
ten für Outdoor-Produkte: In der Hamburger Filiale baumelt eine zünftig ausgerüstete Schaufensterpuppe von der Decke
Gläserner Aufzug als Blickfang: Ein Paternoster befördert 31 Boote – Kajaks, Kanus, Faltboote – und Schaufenster-
puppen auf und ab über die drei Etagen der Hamburger Globetrotter-Filiale Schwindelfrei über den Dächern von
Hamburg-Barmbek: Für norddeutsche Alpinisten entwarf der Architekt Holger Moths eine Kletterwand aus Plexiglas
So verblieb alle Arbeit, aber auch das
Know-How in der Firmenzentrale Hamburg-
Rahlstedt, einem schmucklosen Bau in einem
wenig abenteuerlich anmutenden Industriegebiet.
Doch die Kunden schätzen es sehr,
dass die Angestellten am Telefon die Probleme
mit dem neuen Kocher oder dem GPS-
Gerät nachvollziehen können, und sie lieben
Herrn Ibrahim dafür, dass er auf seiner Pfaff-
Industrienähmaschine ihre Zelte repariert.
Neulich rief Jil Sander an. Die Modemacherin
wollte wissen, wie man die Reißverschlüsse
so gekonnt in die Kleidung klebt.
So wuchs bei Globetrotter ganz nebenbei,
was andere Unternehmen sich mit viel Werbung
zu erkaufen suchen: eine community.
Outdoor-Freaks begegnen sich nicht nur in
den Läden, es gibt eine Menge Veranstaltungen
außer Haus: Bootsmessen und Veteranentreffen,
beim Globetrotter-Tag für Familien
treten Mongolen in Landestracht auf.
Mitarbeiter berichten von ihren Reisen, eine
eigene Zeitschrift informiert die Kundschaft,
es gibt eine Fernsehsendung und Schnupperklettern,
Fotoseminare und Nordic-Walking-
Kurse gibt es inzwischen auch.
Doch gehören die Wanderer mit den
Stöckchen überhaupt zur Zielgruppe? Und
warum dann nicht auch die Inline-Skater?
Das sind Reizthemen, an denen deutlich
wird, welchen Spagat das Unternehmen zwi-
schen wachsendem Umsatz und der reinen
Lehre aushalten muss: Darf man billigen
Campingkram wie den Dreibeingrill anbieten?
Ist es okay, wenn Lipke auf der Tribüne
der Dakar-Rallye Geschäftskontakte pflegt?
Gelegentlich muss der Chef daran erinnern,
dass es der Profit ist, der sie alle ernährt.
Wie Greenpeace ist auch
Globetrotter untrennbar mit
der grünen Leitkultur verknüpft.
Anders als die Umweltschützer
aber haben es die
Ausrüster verstanden, ihre Klientel auf
jüngere Generationen zu erweitern
und den Traum vom sanften Leben
gleichermaßen mit High-
Tech wie mit Mode-Chic auszustaffieren.
Diese Mixtur haben sie aller
Laufstegware voraus: Bei atmenden
Fasern und selbstreinigenden
Stoffen kommen Armani und Helmut
Lang nicht mit. Deren schwarze Anzüge erzählen
die immer gleiche Geschichte von
Sonnenbrille, coolem Cocktail und mageren
Frauen. Globetrotter dagegen hat echte
Tarnanzüge aus raschelarmem Textil, extrem
leise für die Tierfotografie. In Afrika getestet.
So eine Hose muss sofort her. Der Preis? Egal.
Hauptsache, die nächste Dosis Globetrotter.
Lupine Stuby Xtrem Beam
(599,95 €). Der Rolls-Royce unter
den Stirnlampen: 26 Hochleistungs-
LEDs, wasserdichtes Alu-Gehäuse,
bis zu 27 Stunden Licht
Arcteryx Theta AR
(559,95 €). Die Jacke für
den Wolkenbruch:
Gore-Tex XCR-Laminat,
die Reißverschlüsse
sind wasserdicht,
Ärmel und
Rücken dem Körper
angepasst – aber für
den Preis gäb’s ein paar
Dutzend Regenschirme
Elchfleisch Gourmet-Topf
(4,95 €). Expeditionsnahrung aus
zartem Elchfleisch, Kartoffeln,
Pilzen – einfach in heißes Wasser
geben, quellen lassen, genießen . . .
5.2005 geosaison 63

Gerüstet für Wind, Wetter und Barcelona
Vier Urlaubstypen, eine Frage: Was ist die perfekte Ausstattung? GEOSAISON-Redakteur Dirk Lehmann
ließ sich von »Globetrotter« beraten. Ziel: ein guter Kompromiss zwischen Preis und Qualität.
DER RADFAHRER
64 geosaison 5.2005
Die Herausforderung
Der Donau-Radweg war ein
Kinderspiel – jetzt soll’s
was für echte Männer sein.
Die North Sea Cycle Route
führt an den Küsten von
Deutschland, Dänemark,
Norwegen, England und
Holland entlang, 6000 Kilometer,
mindestens neun
Wochen. Und selbst im
Hochsommer brauche ich
Regenkleidung.
Die Ausrüstung
FAHRRAD Hardo Wagner
LSM Traveller: Klapprad
der Extraklasse, sauber
verarbeiteter Stahlrahmen,
hochwertige
Komponenten der Shimano XT-Gruppe. 1999,95 €
PACKTASCHEN Ortlieb Sportpacker plus (vorn). 129,95 €
Ortlieb Back Roller classic (hinten). 99,95 €
TRINKFLASCHEN Zefal Magnum (vorn). 3,95 €
Specialized 700ml (hinten). 4,45 €
JACKE Concurve Matrix: winddichte
und wasserabweisende Softshell-Jacke, speziell
für Radler mit verlängerten Ärmeln, langem Rücken
und Klettverschlussbündchen. 159,95 €
HOSE Sugoi Mid Zero Zap Tight: leicht, warm und
anschmiegsam; mit Reflektorstreifen. 54,95 €
UNTERWÄSCHE Odlo Bike Slip: winddichte Unterhosen
sind nicht sexy, aber darum geht es auch nicht. 19,95 €
SCHUHE Specialized Sonoma: bequemer Radschuh
für Klickpedale, den es zum Glück auch für große und
kräftige Füße gibt. 44,95 €
HANDSCHUHE Roeckl: Klassiker unter den Radhandschuhen.
9,95 €
HELM Casco Vautron: lässt sich mit einer Hand anpassen,
hat viele Luftöffnungen, ist sehr leicht. 139,95 €
BRILLE Rudy Project Graal Fyol: mit Wechselgläsern
in verschiedenen Farben für jede Witterung (und cooles
Aussehen – Jan Ullrich trägt die gleiche Marke). 109,95 €
PULSUHR Polar S 510: misst Herzfrequenz, Trittfrequenz,
Geschwindigkeit, Höhe, Temperatur, Zeit… 229,95 €
Der Gesamtpreis: 3007,85 Euro (inkl. Fahrrad)
DER BERGWANDERER
Die Herausforderung
Eine Woche Alpen, Höhenwanderungen, Klettersteige
ausprobieren und übernachten auf der Hütt’n.
Die Ausrüstung
HELM Petzl Ecrin Roc: bewährter Kopfschutz. 62,95 €
BRILLE Ahead Biwak: gletschergeeignet. 49,95 €
JACKE North Face Stowaway: rot, schick, dicht. 189,95 €
FLEECEJACKE Mammut Innominata: warm. 99,95 €
HOSE Berghaus Paclite: schwarz, schick, dicht. 149,95 €
STRÜMPFE Falke Trekking: High-Tech-Socken. 16,95 €
SCHUHE Meindl Borneo Pro: bis Größe 49! 184,95 €
HANDSCHUHE Vaude Lucky: weiß. 16,95 €
KLETTERSTEIGSET Edelrid Integral: sicher. 69,95 €
RUCKSACK Gregory Chaos M: rückenfreundlich. 159,95 €
STÖCKE Leki Makalu: Bergabgehhilfe. 109,95 €
Der Gesamtpreis: 1111,45 Euro

DER KANUFAHRER DER STADTREISENDE
66 geosaison 5.2005
Die Herausforderung
Eine Paddeltour zu zweit.
Zwei Wochen wollen meine
Frau und ich auf den Seen
Mittelschwedens unterwegs
sein, an einsamen
Ufern kampieren, uns wie
früher Dosenravioli warm
machen – ist nicht jede
Reise auch eine Reise in
die Vergangenheit? Aber
pudelnass werden wie damals
– bitte: Aus dem Alter
sind wir raus.
Die Ausrüstung
BOOT Ally Pathfinder:
Leichter Faltkanadier aus
glasfaserverstärkter
PVC-Haut, die über ein
Aluminium-Steckrahmengestell gespannt wird,
für Wochenendtouren so geeignet wie für längere
Exkursionen. 1649,95 €
PADDEL Bending Branches Sun Shadow: Stechpaddel
aus laminiertem Hartholz. 114,95 €
RUNDKANISTER Curver: 9,95 € (klein); 24,95 € (gross)
PACKSACK Ortlieb: mit Rollverschluss. 22,95 €
RETTUNGSHILFE HF Compact Wurfsack: für die Rettung
Gekenterter unverzichtbar. 29,95 €
SCHWIMMWESTE Yak Kurve: kompakte Weste, die viel Bewegungsfreiheit
bietet und für viel Auftrieb sorgt. 69,95 €
JACKE Bomber Gear Nimbus: Trockenjacke, hält warm
und dicht, selbst wenn man ins Wasser fällt. 269,95 €
HOSE Prijon: Trockenhose. 129,95 €
SCHUHE Langer High Tops: Neoprenschuh mit Klettverschluss
und Frotteefutter; gibt es bis Größe 48! 34,95 €
ZELT Four Seasons Yukon: selbsttragendes Kuppelzelt mit
wetterfester Polyurethanbeschichtung. 199,95 €
SCHLAFSACK Ajungilak Vision SL 195: 1550 Gramm
leicht und bis 0 Grad komfortabel; es gibt ihn in zwei
Größen, warme Schultern auch für Menschen, die größer
sind als 1,90 Meter. 179,95 €
LUFTMATRATZE Therm-A-Rest ProLite large: die selbstaufblasende
Matte für Großgewachsene. 109,95 €
Der Gesamtpreis: 2847,35 Euro
(inkl. Boot und Paddel)
Die Herausforderung
Auf nach Barcelona! So oft schon haben wir uns
vorgenommen, die Stadt mal wieder zu besuchen. Nie
hat es geklappt. Jetzt wollen wir eine Woche in der
katalanischen Metropole bleiben und sehen,
was sich seit unserem letzten Besuch verändert hat.
Die Ausrüstung:
MÜTZE Stetson Rainy: schützt vor Hitze und nützt bei
plötzlichen Regenschauern. 22,95 €
HEMD North Face Cromwell Shirt: sieht aus wie ein
normales Hemd, ist aber High-Tech, mit Sonnenschutz
(Lichtschutzfaktor 15) und Netzfutter für den Hautschweiß.
49,95 €
HOSE Brax TT Zip-Off: leichte, gut verstaubare
Hosen. Wird es zu heiß, lassen sie sich in Shorts verwandeln.
99,95 €
STRÜMPFE Falke Coolmax: das dicke Polyesterpolster verteilt
den Fußschweiß; perfekt für Stadttouren. 14,95 €
SCHUHE Keen Providence: Martin Keen ist begeisterter
Segler – und ein Mann der Tat: Weil er keine bequemen,
rutschsicheren Schuhe fand, entwickelte er kurzerhand
selbst welche. Keens werden aus weichem Leder gemacht,
sie lassen sich auch barfuß tragen (die Sohle färbt nicht ab)
und haben keine Schnürsenkel. 77,95 €
TASCHE Crumpler Roll-O-Notes: Breites, abnehmbares
Schulterpolster und genug Platz für Reiseführer,
Trinkflasche und GPS-
Gerät mit Track-Back-
Funktion (damit man
sicher zurück ins Hotel
findet). 99,95 €
ARMBANDUHR Black
Bear Sportchronograph:
robust und
für kräftige Handgelenke.
69,95 €
UNTERHEMD Odlo
Termic Cool: Das
Netzgewebe nimmt
den Schweiß auf, die
Silberionen unterdrücken
den Geruch.
29,95 €
Der Gesamtpreis:
465,60 Euro