Interdisziplinärer Leitfaden Modul IV - Breite Liste Gesundheit ...
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Interdisziplinärer <strong>Leitfaden</strong><br />
<strong>Modul</strong> <strong>IV</strong><br />
AUGENHEILKUNDE<br />
VON DEN STUDENTEN DES MODUL <strong>IV</strong><br />
2005<br />
1. Version<br />
LUDWIG-MAXIMILIANS-UN<strong>IV</strong>ERSITÄT<br />
MÜNCHEN
PSYCHIATRIE<br />
NEUROLOGIE<br />
DERMATOLOGIE<br />
AUGENHEILKUNDE<br />
HALS-NASEN-OHREN-HEILKUNDE<br />
RECHTSMEDIZIN<br />
PHARMAKOLOGIE<br />
UMWELTMEDIZIN<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
1.Auflage Juli 2005<br />
Copyright © 2005 Michael Berger, Fachschaft Medizin München<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.<br />
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Fachschaft<br />
Medizin München unzulässig und strafbar.
VORWORT<br />
Unser Studium hat sich seit der Einführung des MeCuM an der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität stark verändert. Die Meinung darüber, ob dies nun<br />
zum Guten oder zum Schlechten geschehen ist, muss sich jeder selber<br />
bilden. Fakt ist, dass sich durch die Einführung des OSCE und den<br />
zahlreichen mündlichen Prüfungen die Prüfungsform geändert hat. Diese<br />
Tatsache erfordert eine neue Form des Lernens und der<br />
Prüfungsvorbereitung.<br />
Als Reaktion auf diese Tatsache haben wir das vorliegende Kompendium<br />
geschrieben. Es basiert auf den Zusammenschriften der Studenten des<br />
<strong>Modul</strong> <strong>IV</strong>. An manchen Stellen wurde hinsichtlich der Vollständigkeit das<br />
aus den Seminaren und Praktika gewonnene Wissen unter Zuhilfenahme des<br />
Lehrbuchs ergänzt. Es entsteht so ein <strong>Leitfaden</strong>, der das vollständige Wissen<br />
aus dem <strong>Modul</strong> <strong>IV</strong> sinnvoll zusammenführt.<br />
Dieser <strong>Leitfaden</strong> erhebt nicht den Anspruch mit den vorhandenen<br />
Lehrbüchern oder mit den Seminaren und Praktika zu konkurrieren.<br />
Vielmehr soll er zusätzlich als roter Faden in dem sich stets anhäufenden<br />
Fachwissen der einzelnen Disziplinen dienen. Er ist als Überblick, als<br />
Gegenstandskatalog, als Instrument für die Wiederholung wichtiger Fakten<br />
und für die Prüfungsvorbereitung gedacht. Nicht mehr und nicht weniger.<br />
Als erste Version seiner Art ist der hier vorliegende <strong>Leitfaden</strong> nicht<br />
vollständig. Es fehlen noch ganz essentielle Teile, dessen sind wir uns<br />
bewusst. Wir fanden es jedoch wichtig, das Vorhandene bereits frühzeitig<br />
bereitzustellen. Wir hoffen, dass ihr weiterhin zahlreiche Beiträge liefert<br />
und damit zur Vervollständigung der Schrift beitragt. Wie das geht erfahrt<br />
ihr auf der nächsten Seite.<br />
Für die Zukunft ist eine Ausweitung auf die anderen <strong>Modul</strong>e geplant. In<br />
diesem Zusammenhang suchen wir die offizielle Anbindung an das<br />
MeCuM. Das konstruktive Miteinander zwischen den Organisatoren der<br />
<strong>Modul</strong>e und den Studenten ist dabei unser erklärtes Ziel.<br />
Das Zusammenschreiben dieses Kompendiums hat uns viel Freude bereitet.<br />
Wir hoffen, dass ein wenig von dieser Begeisterung abfärbt und sich positiv<br />
auf unser Streben auswirkt. Ein vollständiger <strong>Leitfaden</strong> ist ein wirklich sehr<br />
ersehnenswertes Ziel. Über Vorschläge, Kritik und inhaltliche Beiträge<br />
freuen wir uns deshalb ganz besonders. Wir hoffen, schon bald die nächste<br />
dann vollständigere Version bereitstellen zu können. Bis dahin wünschen<br />
wir ein erfolgreiches Gelingen.<br />
Michael Berger<br />
München, im Juli 2005
Wie leiste ich einen Beitrag?<br />
Schick einfach deinen Betrag als Wort-Datei an Michael.Berger@med.unimuenchen.de<br />
oder einen anderen der aufgeführten Autoren.<br />
Bitte beachten:<br />
Schriftgröße Elf, „Fruchtiger Roman“, Zeilenabstand 1,5.<br />
Bitte keine Abkürzungen sondern nur ausgeschriebene Wörter (nicht<br />
Sympt.: sondern Symptome)
AUGENHEILKUNDE<br />
VON STEFANIE WAGNER, PATRICIA GRÜNZIG, YUMIKO MATSUBA, JULIE RID<br />
INHALTSVERZEICHNIS AUGEN (LERNZIELE LAUT AUSHANG)<br />
1 Retina.............................................................................................................................................. 7<br />
1.1 Degenerative Netzhauterkrankungen (Altersbedingte Makuladegeneration) ........................ 7<br />
1.2 Ablatio retinae........................................................................................................................ 8<br />
1.3 Diabetische Retinopathie ....................................................................................................... 9<br />
1.4 Diabetische Retinopathie Version 2..................................................................................... 11<br />
1.5 Degenerative Netzhautablösung – Ablatio retinae 2............................................................ 13<br />
2 Gefäßerkrankungen ...................................................................................................................... 15<br />
2.1 Netzhaut ............................................................................................................................... 15<br />
2.2 Fundus Hypertonikus........................................................................................................... 18<br />
2.3 Papille .................................................................................................................................. 19<br />
3 Glaukom ....................................................................................................................................... 21<br />
4 Cataract......................................................................................................................................... 24<br />
5 Orbita und Liderkrankungen (Infektionen, Tumore, Verletzungen) ............................................ 27<br />
6 Bindehauterkrankungen (bakterielle, virale Infekte, Tumoren) ................................................... 27<br />
7 Hornhauterkrankungen (bakterielle, virale Infekte, Tumoren)..................................................... 29<br />
8 Schielformen, Amblyopie, Früherkennung .................................................................................. 32<br />
9 Okuläre Entzündungen (Uveitis) .................................................................................................. 34<br />
10 Prüfungsfragen ......................................................................................................................... 36
1 Retina<br />
Retina<br />
3 hintereinander geschaltete Neurone:<br />
Rezeptoren<br />
Bipolarzellen<br />
Ganglienzellen<br />
Dazwischen liegen Interneurone (Horizontalzellen und amakrine Zellen), die für die horizontale<br />
Informationsverarbeitung zuständig sind.<br />
Zwischen den Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen) und der Aderhaut liegt das Pigmentepithel => es<br />
baut die abgestoßenen Scheibchen ab (200.000 am Tag) = hohe Stoffwechselleistung<br />
Die Axone aller Ganglienzellen treffen sich in der Papille und sind bis dahin unmyelinisiert.<br />
Gelber Fleck= die Makula mit ihrer Fovea centralis, 4mm temporal von der Papille gelegen<br />
Gefäßversorgung: 2 Systeme<br />
1) Innerer Netzhautanteil wird versorgt von der A. centralis retinae (aus der A.ophtalmica) (keine<br />
Kollateralen= bei einem Verschluss gibt es immer Infarkt)<br />
2) Äußere Schicht ( (Rezeptoren,...) : Aderhaut (aus Ziliararterien)<br />
Erkrankungen<br />
1) Altersbezogene Makuladegeneration (AMD)<br />
2) Netzhautablösung<br />
3) Diabetische Retinopathie<br />
1.1 Degenerative Netzhauterkrankungen (Altersbedingte Makuladegeneration)<br />
Altersbezogene Makuladegeneration (AMD)<br />
Die Makula wird durch Anhäufung von Stoffwechselprodukten zerstört.
Urs.: Überlastung des Pigmentepithels im Alter<br />
2 Formen:<br />
1) Trockene AMD = Atrophie des Pigmentepithels und der sensor. Netzhaut<br />
2) Feuchte AMD = Ödem (unter dem abgehobenen Pigmentepithel), Einsprossung von<br />
neuen Gefäßen aus der Aderhaut<br />
Überlastung des Pigmentepithels => Pigmentepithel geht zugrunde => Lücken in der Bruch-<br />
Membran=> Gefäße aus der Choroidea wachsen ein (sie können bluten)<br />
Sympt.: grauer Schatten genau im Zentrum, da wo der Pat. gerade hinschaut. Verringerte Sehschärfe,<br />
bei einem Ödem: Verzerrung von Objekten<br />
Befunde: Zunächst Pigmentverschiebung und Drusen (Ansammlung von hyalinem Material, gelbliche<br />
Herde)<br />
Bei der feuchten AMD: Ödem und Vorwölbung (Pigmentepithelabhebung), subretinale<br />
Neovaskularisation<br />
Therapie:<br />
Netzhautrotation= ges. Netzhaut wird abgetrennt und um 30° gedreht=> Makula hat intaktes<br />
Pigmentepithel<br />
1.2 Ablatio retinae<br />
Netzhautablösung (Ablatio retinae)<br />
= Abhebung der sensorischen Netzhaut vom Pigmentepithel<br />
führt unbehandelt zur Erblindung<br />
Häufigste Ursache: degenerative Veränderungen im Alter<br />
Urs.:<br />
- degenerativ<br />
- Myopie über 6 dpt<br />
- Familiäre Disposition<br />
- Lochbildung bei diabet. Retinopathie<br />
- Verletzung der Netzhaut
Die Netzhaut ist nur an der Ora serrata und der Papille verwachsen: bei einem Netzhautloch kann<br />
Glaskörperflüssigkeit zwischen Netzhaut und Pigmentepithel gelangen.<br />
Formen:<br />
1) Primäre (idiopathische) Ablatio<br />
Im Alter und bei Myopie hebt sich der Glaskörper infolge Umstrukturierung ab => mechanischer Zug<br />
an der Netzhaut => Netzhautriss => Glaskörperflüssigkeit zwischen Netzhaut und Pigmentepithel<br />
Der Glaskörper sinkt wg. der Schwerkraft nach unten, so dass er meist im oberen Netzhautbereich<br />
Risse verursacht<br />
2) Sekundär Ablatio = Traktionsablatio<br />
Bei diabet. Retinopathie und a. Netzhautischämien => es bilden sich präretinale Membranen, die dann<br />
schrumpfen und an der Netzhaut ziehen<br />
Symptome:<br />
Lichtblitze (durch den Glaskörperzug und den Einriss)<br />
kurz danach: „Schwarm von schwarzen Mücken“ (Schatten von Glaskörpereinblutungen)<br />
Diagnostik:<br />
Risse haben oft die Form eines Hufeisens<br />
Therapie:<br />
Laser für die Abriegelung von Löchern<br />
Die Netzhautablösung kann nicht mit dem Laser behandelt werden, nur ein noch anliegendes<br />
Netzhautloch!!!<br />
„Eindellende Operation“ eine Plombe wird von außen auf die Sklera aufgenäht, an der sich das N. loch<br />
befindet.<br />
1.3 Diabetische Retinopathie<br />
Nach 20 Jahren finden sich bei 90% der Diabetiker Fundusveränderungen.<br />
Mirkoangiopathie:<br />
Verdickung der Basalmembran, Gefäßsklerose
↓<br />
Kapillarverschlüsse und Ischämie (retinale Sauerstoffunterversorgung)<br />
↓<br />
Gefäßaneurysmen<br />
↓<br />
Bei der proliferativen d.R.: Gefäßneubildung (Gefäße aber sehr permeabel)<br />
1)Leichte nicht-proliferative d.R.<br />
Netzhaut zeigt erste diabet.<br />
Veränderungen, die jedoch reversibel sind<br />
Noch keine Gefäßproliferation,<br />
aber Mikroaneurysmen, Fleckblutungen<br />
Beginnende Lipidablagerung<br />
(„harte Exsudate“)<br />
2)Schwere nicht-proliferative d. R.<br />
Multiple retinale Blutungen<br />
„Cotton wool“ Flecken (Axoplasmastau), Zeichen einer Ischämie<br />
Perlschnurvenen<br />
3) Diabetische Makulopathie: MAKULAÖDEM!!!<br />
Verdickung der Makula im Zentrum<br />
Harte Exsudate liegen um patholog. Gefäße herum wie ein<br />
Atoll (Circinata-Atoll)<br />
Permeable Gefäße: Flüssigkeitsaustritt mit nachfolgender Eindickung<br />
Makulaödem => evtl. Makulaschichtloch<br />
4)Proliferative d.R.<br />
beim Typ1-Diabetes häufiger!!!<br />
Aus Ischämiegründen bilden sich neue Gefäße
Die Gefäßwände sind aber sehr insuffizient und es kann<br />
plötzlich zu Glaskörperblutungen kommen: dramatische<br />
Sehverschlechterung<br />
=> Traktionsablatio (durch Schrumpfung des Glaskörpers)<br />
Therapie:<br />
Laserkoagulation<br />
- 50er Jahre durch Mayer-Schwickerath<br />
- stoppt die weitere Proliferation, heilt aber nicht die Schäden<br />
- langfristig bilden sich nach der OP auch die Exsudate zurück<br />
1.4 (Diabetische Retinopathie Version 2)<br />
Mikroangiopathie: Verdickung der Basalmembran, Verlust des Gefäßendothels -> frühzeitige<br />
Gefäßsklerose, Kapillarverschlüsse: Ischämie -> Zunahme der Gefäßpermeabilität<br />
-> Netzhautödem, exsudative Parenchymzerstörung<br />
VEGF: vaskular endothelial growth factor: Versuch durch Revaskularisation die Minderversorgung<br />
der Netzhaut zu kompensieren.<br />
Formen:<br />
1. leicht nicht proliferative diabethische R.<br />
2. schwer nicht proliferative d.R.<br />
3. Diabethisches Makulaödem<br />
4. proliferative d.R.<br />
Ophthalmoskopie:<br />
zu 1. - Mikroaneurysmen, intraretinale Punkt,-Fleckblutung, beginnende Lipideinlagerungen<br />
„harte Exsudate“<br />
zu 2. - multiple retinale Blutung,<br />
- « Cotton wool » - Flecken (umschriebenes Ödem der Nervenfasern durch Ischämie, DD:<br />
Fundus hypertonicus)),<br />
- Verdickung&Schleifenbildung der Venen ( Perlschnurvenen),<br />
- IRMA intraretinale mikrovaskuläre Anomalien,
- Fluorenszenzangiogramm: avaskuläre Zonen, Kapillaruntergänge<br />
zu 3. - Verdickung der Makula im Zentrum<br />
- Harte exsudate innerhalb der Zone von 500 µm um das Zentrum<br />
- Makulaödem von mehr als 1 Papillendurchmesser innerhalb der zentralen Zone von<br />
500µm (wenn eines der ersten drei Zeichen: -> Laser)<br />
- Cicinata Atolle: Lipidexsudate um pathologische Gefäße und Mikroaneurysmen<br />
zu 4. - NVD, NVE<br />
- endotheliale Proliferation der Venolen -> Fächerförmiges Wachstum in Netzhaut o.<br />
Glaskörper<br />
- Fibrovaskuläre Membran -> Traktionsablatio<br />
- Glaskörperblutung<br />
- Komplikation: Schrumpfung der Fibrovaskulären Mmbran: Traktionsablatio<br />
VEGF werden mit Kammerwasser nach vorne transportier:<br />
Neovaskularisation in der Iris (Rubeosis iridis) und im Kammerwinkel<br />
sekundäres neovaskuläres Glaukom<br />
Diagnostik: Funduskopie, Angiographie<br />
- keine Fluoreszenzangio: bei Verdickung der Circinata, Mikroaneurysmen innerhalb der Circinata<br />
Therapie: Laserkoagulation: - 2000 Herde außerhalb der großen Gefäßbögen, ca. 500/Stitzung<br />
- Panretinale Photokoagulation<br />
Rückbildung der Proliferation<br />
bessereO2 Versorgung in zentralen Anteilen<br />
Netzhaut bleibt funktionstüchtig, Verödung der Rezepton<br />
- Intervall: jeden Monat<br />
NW: konzentrische Gesichtsfeldeinschränkung, Farbsinnstörung, Herabgesetzte<br />
Dunkeladaptation<br />
Vorsicht: - bei bereits fibrot. Membran mit Traktion<br />
- Typ II ohne Proliferation o. präretinale Blutung<br />
- Typ II mit Makulaödem<br />
- Fokale Laserkoagulation: bei klinisch signifikantem Makulaödem<br />
Koagulation v. Mikroaneurysmen und Stellen mit Flüssigkeitsaustritt
cave Fovea: Zentralskotom<br />
- Intervall: jede 3 Monate<br />
Laser: bei aktiver Proliferation, NVD, NVE bei Typ I<br />
Bei präretinalen Blutungen, aktive Proliferation, Typ II<br />
Immer vor geplanter Katarakt OP<br />
Allgemein:<br />
Rechtzeitige Überweisung zum Augenarzt -> jährlich<br />
-> TypII sofort nach Diagnose Stellung<br />
1.5 (Degenerative Netzhautablösung – Ablatio retinae 2)<br />
Def: Abhebung der sensorischen Netzhaut vom Pigmentepithel.<br />
Symptome: - Photopsie, Blitze (entstehen durch Glaskörperzug oder Einriss der Netzhaut)<br />
- Rußregen (Schatten von Glaskörperblutungen)<br />
- Gesichtsfelddefekte, „Schatten in der Peripherie“ oder „senkender Vorhang“<br />
- Abfallen der Sehschärfe: Ablatio des Zentrums<br />
Ursachen: - rhegmatogen s.u.<br />
- traktile Ursachen: Kontraktion von präretinalen fibrovaskulären Strukturen<br />
z.B. diabethische Retinopathie: Amotio ohne Netzhautloch<br />
- exsudativ s.u.<br />
Formen: - primäre (idiopathisch, rhegmatogen):<br />
Netzhautriss insbesondere der Netzhaut, wenn sich der Glaskörper im Alter oder<br />
bei Myopie infolge Verflüssigung und Umstrukturierung abhebt Riss an<br />
peripheren Anheftungsstelle, subretinale Flüssigkeitsansammlung Glaskörper<br />
sinkt nach unten wegen Schwerkraft: Riss oft oben -Hufeisenform<br />
- sekundär:<br />
Traktionsablatio: durch Schrumpfung von präretinalen und intraretinalen<br />
Membranen bei diabetischer Retinopathie, Netzhautvenenverschlüsse,<br />
Entzündungen, erfolgloser Netzhautop.
- sekundär nach Augenprellung, perforierenden Verletzungen Entstehung von<br />
Netzhautnekrosen an Kontusionsstelle ->Loch -> Glaskörperabhebung, Riß -><br />
Ablatio<br />
- Exsudative Netzhautablösung:<br />
Störung der Gefäßschranke mit Flüssigkeitsansammlung im Spalt zwischen<br />
sensorischer Netzhaut und Pigmentepithel ( Netzhautgefäßerkrankung, Chorioiditis,<br />
Aderhautmelanom)<br />
- Äquatoriale Degeneration: 7% der Bevölkerung ohne dass daraus immer eine<br />
Netzhautablösung resultiert.<br />
Prädisponierende Faktoren:<br />
- Myopie: zu langer Bulbus<br />
- Glaskörperschrumpfung<br />
- Uveitis, Bulbustrauma<br />
- Manipulation am Auge<br />
- Systemische Erkrankungen z.B: D.m., Marfan-Syndrom, Ehler-Danlos-Syndrom<br />
Diagnostik:<br />
- indirekte binokulare Ophthalmoskopie oder Kontaktglas<br />
- wichtig: Erfassen aller Netzhautlöcher und genaue Lokalisation für die OP-Planung<br />
DD: senile Retinoschisis (Spaltung), Gefäßtumoren der Netz-Aderhaut, Aderhautamotio<br />
Therapie: - Laserkoagulation: bei anliegender Netzhaut -> Energie wird nur von Pigment-<br />
Epithel und Aderhaut absorbiert, Netzhaut in Hitzezone des Koagulations-<br />
Bereich -> Vernarbung mit Pigmentepithel<br />
- OP: bei unkomplizierter Ablatio:<br />
Entlastng des Glaskörperzuges<br />
Verschluss des Risses<br />
Erzeugung einer künstliche Narbe<br />
- Eindellende OP: bei idiopathischer rhegmatogener Ablatio<br />
- Kontrolle über binokuläres Ophthalmoskop
chorioretinale Adhäsion durch gezielte Narbeninduktion: transpupilläre<br />
Argonlaserlicht oder Kryoapplikation (Kältereiz von außen) -> steriler<br />
Entzündungsherd-> Vernarbung<br />
Silikonkautschplombe von außen auf die Sklera, auf die Stelle an der innen die<br />
Ablatio retinae ist -> Einbuckeln durch raffende Nähte -> Kontakt von Retina und<br />
Sklera<br />
Cerclage: äquatornahe Einschnürung des Bulbus durch Silikonband bei mehereren<br />
Löchern, gleichzeitig entlastet die Eindellung den Glaskörperzug, ggf. Punktieren<br />
subretinaler Flüssigkeit.<br />
- Vitrektomie: schwierige Netzhautablösung<br />
Innere Tamponade: z.B. Silikonöl, expandiertes Gas<br />
Post-OP: - keine anstrengenden Augentätigkeiten, nach 2-3 Wochen keine Einschränkung<br />
der Lebensführung mehr<br />
- bei Silikonöltamponade,: Entfernung nach ½ Jahr<br />
- bei Gastamponade: nicht direkt danach Fliegen: cave -> Anstieg des<br />
Augeninnendrucks, Arterienverschluss<br />
- Antibiotika -Salbe<br />
Literatur: Grehn<br />
y<br />
2 Gefäßerkrankungen<br />
2.1 Netzhaut<br />
- diabetische Retinopathie s.o.<br />
- Retinale Venenverschlüsse<br />
- Retinale Arterienverschlüsse<br />
- Fundus Hypertonicus<br />
- Morbus Coats<br />
- Frühgeborenenretinopathie<br />
Retinale Venenverschlüsse
Ursache:<br />
Zirkulationsstörung in Zentralvene oder Seitenast,<br />
zB aufgrund - intern. Erkrankung Diabetes Mellitus, Hypertonie<br />
- okuläre Erkrankung Glaukom, retinale Vaskulitis<br />
Symptomatik: Sehverschlechterung nur bei Beteiligung von Macula oder Papille<br />
Diagnostik:<br />
mittels Ophthalmoskop<br />
Zentralvenenverschluss: Blut in allen 4 Netzhautquadranten<br />
gestaut vermehrt geschlängelte Venen<br />
Venenastverschluss : Blut in betroffenen Versorgungsgebiet<br />
1 Quadrant oder 2 (hemisphärer Venenastverschluss)<br />
+ Cotton-Wool-Herde<br />
+ Papillen- oder/und Netzhautödem<br />
DD: Diabetische Retinopathie<br />
Therapie:<br />
akut: Senkung des Hämatokrits auf 35-38%<br />
ischäm. Form mit Rubeosis iridis: Laserbehandlung<br />
Venenastverschluss mit Makulaödem: zentrale Laserbehandlung, wenn Visus 3 Monate<br />
nach Verschluss
Retinale Arterienverschlüsse:<br />
Def.: Verschluss von Zentralarterie oder Arterienastverschluss<br />
Plötzlicher Verschluss einer Arterie (entweder die ges. Zentralerterie oder ein Einzelast) durch einen<br />
Embolus oder eine Entzündung => Ischämischer Infarkt der Netzhaut<br />
Ätiopathogenese<br />
Embolie oder Arteriitis temporalis(Morbus Horton)<br />
Der Embolus stammt z.B. aus der A. carotis und ist ein atheromatöser Plaque.<br />
Entzündung: Arteriitis temporalis führt zu Zentralerterienverschluss<br />
Symptomatik.:<br />
Zentralarterienverschluss => plötzliche Erblindung, schmerzlos<br />
Arterienastverschluss => Visusminderung und Gesichtsfeldausfall; wenn Makula nicht betroffen,<br />
bleibt zentrale Sehschärfe erhalten;<br />
Diagnostik<br />
Ophthalmoskop: akut -> Netzhaut grauweiss , nicht transparent<br />
Fovea centralis als kirschroter Fleck sichtbar<br />
blutleere Netzhautarterien<br />
chron-> Opticusatrophie<br />
Embolie: Fokussuche-> Vorhofflimmern<br />
Myokardinfarkt, Herzoperation<br />
atheromatöse Plaques d. Arteria carotis o Herzklappen<br />
dementsprechend Diagnostik: LZ-EKG, Carotidendoppler, TEE<br />
Folge: Neurone der Netzhaut sind nach 30sek funktionslos, und nach 60-90Minuten irreversibel<br />
geschädigt!!!<br />
Therapie<br />
selbst bei sofortiger Therapie Sofortmassnahmen in der Regel erfolglos
Bulbusmassage(Embolus in peripheres Netzhautgefäss)<br />
Augendrucksenkende Medikamente<br />
Hämodilution<br />
innere Netzhautschichten n. 1 h irreversibel geschädigt<br />
2.2 Fundus Hypertonikus<br />
hypertensive Gefässveränderungen<br />
Stadium 1: Verengung und auff. Schlengelung d. Arteriolen<br />
Stadium 2: Starke Gefäßeinengung und Gunn-Kreuzungszeichen<br />
Stadium 3: Blutungen, harte Exsudate, Cotton-wool-Herde<br />
Stadium 4: Papillenödem<br />
arteriosklerotische Gefässveränderung<br />
Stadium 1: Verbreiterung der Arteriolenreflexe<br />
Stadium 2: Kreuzungszeichen<br />
Stadium 3: Kupferdrahtarterien<br />
Stadium 4: Silberdrahtarterien<br />
Symptomatik<br />
Kopf und Augenschmerzen<br />
Sehstörung u Visusverschlechterung erst ab Stadium 3<br />
Arteriosklerose asymptomatisch<br />
Therapie<br />
Behandlung der Grunderkrankung<br />
RR senken auf 140/90 mmHg<br />
arteriosklerotische Therapie nicht möglich<br />
Komplikation
art/ven. Verschlüsse<br />
Makroaneurysmen -> Glaskörperblutung<br />
2.3 Papille<br />
– Papillenödem<br />
- Stauungspapille<br />
Papillenödem<br />
Pathologische Papillenrandunschärfe infolge eines Nervenfaserödems<br />
Einteilung:<br />
Papillenödem mit dir. Axonschädigung: Entzündung<br />
Infarktgeschehen<br />
Papillenödem ohne prim.Axonschädigung: Stauungspapille<br />
Papillenödem durch Infiltration : hämatolog. Grunderkrankung<br />
Stauungspapille<br />
Definition:<br />
bds Papillenödem aufgrund einer Hirndrucksteigerung-> fak. unspez. Zeichen<br />
Ätiopathogenese:<br />
60% intrakran. Tumor<br />
40 % Hydrocephalus, Hirnabzess , maligne Hypertonie, etc.
Symptome:<br />
deutl. morphologisch, aber geringe Beeinträchtigung der Fkt<br />
Frühzeichen: reversible Obskuration(Verdunklungserscheinungen<br />
Spätzeichen: Einengung des Gesichtsfeldes<br />
Diagnostik: Frühphase: zuerst nasal unscharf, Exkavation bleibt zunächst bestehen<br />
Papille hyperämisch<br />
Peripapilläre Netzhautfalten<br />
Akutstadium: radiär Papillenrandblutung,<br />
grauweisse Exsudate<br />
Papillenfarbe rot->graurot<br />
Chron. Phase: Papille deutl. ödematös<br />
Exkavation verstrichen<br />
Hyperämie rückläufig<br />
Atrophiephase: Astrozytenproliferation-> Optikusatrophie<br />
DD:<br />
Drusenpapille und Preudostauungspapille<br />
Therapie: Senkung des intrakraniellen Drucks<br />
Hypertensive Retinopathie<br />
Erhöhter Blutdruck führt aufgrund von Arteriosklerose oder einem Vasospasmus der Netzhautgefäße<br />
zu Netzhautveränderungen und Ischämie.<br />
Cotton wool Flecke (kleine Infarkte), Lipidablagerungen (Harte Exsudate)<br />
Silberdrahtarterien (Reflexe auf den Arterien sind verbreitert)
Therapie: RR senken und Urs. beseitigen (oft wird renale Hypertonie zunächst an der<br />
Netzhautveränderung entdeckt)<br />
3 Glaukom<br />
Kammerwasser:<br />
Bildung in Ziliarkörper, fließt über Hinterkammer, Zonula Zinnii in vordere Augenkammer;<br />
Abfluss zu 90% über Trabeculum corneosclerale, Schlemm-Kanal, Kammerwasservenen <br />
episklerale/konjunctivale Gefäße<br />
Zu 10% über uvoskleralen Abfluss in allgem. Venösen Kreislauf<br />
Kammerwinkel:<br />
Begrenzungen: Schwalbe-Grenzring, Trabekelwerk, Schlemm-kanal, Sklerasporn, Ziliarkörperband,<br />
Iriswurzel<br />
Weite des Kammerwinkels: in Spaltlampe erahnen, wenn Vorderkammer flach enger<br />
Kammerwinkel<br />
Glaukom = grüner Star<br />
- eine der häufigsten Erblindungsursachen!<br />
- Verschiedene Krankheitsursachen, die alle durch Behinderung des Kammerwasserabflusses<br />
zu einem erhöhten Augeninnendruck führen<br />
- Folge: Schwund von Optikusnervenfasern => Erblindung<br />
- 3 Dinge: erhöhter Druck, Ges.feldausfall, Excavation der Papille<br />
- Normalduckglaukom: Druck ist normal, aber Sehnerv z.B. sehr sensibel und vergrößert<br />
(Excavation)<br />
Allg.<br />
• Normaler Augeninnendruck: zw. 10-20 mmHg<br />
• Das Kammerwasser wird vom Zilliarepithel gebildet und in die Hinterkammer<br />
abgegeben. Es wird im Kammerwinkel vom Trabekelwerk resorbiert und durch den<br />
Schlemm- Kanal in die Venen der Sklera oder Bindehaut abgegeben.<br />
• Schwund des Optikusfasern entsteht durch: erhöhter Druck=> mechanische Faktoren<br />
und Minderdurchblutung => Optikusschwund<br />
1. Primäre Glaukome<br />
Sie treten spontan auf, und nicht z.B. durch ein allgemeines Krankenleiden
Klinik: unspezifisch; jahrelange, symptomlose mäßige Drucksteigerung mit progressiver Atrophie des<br />
Sehnervs, Funktionsausfälle<br />
Komplikation: durch schleichenden Verlauf eine der häufigsten Erblindungsursachen<br />
Betroffen: 2% der Bev.> 40J. bei jeder Brillenbestimmung bei Pat. über 40J.: Druckbestimmung<br />
Primäres Offenwinkelglaukom = Weitwinkelglaukom (das häufigste Glaukom):<br />
hyaline Plaques lagern sich im Trabekelmaschenwerk an, der Kammerwinkel bleibt dabei<br />
frei. Steigerung des Augendrucks, Minderperfusion des Sehnervenkopfs Atrophie des<br />
Sehnervs<br />
Risikofaktoren: Alter, Gene, Kardiovaskuläre Vorerkrankung<br />
Engwinkelglaukom = chronisches Engwinkelglaukome (Abflussbehinderung aufgrund<br />
engem Kammerwinkel)<br />
Winkelblockglaukom = Glaukomanfall: akute, plötzliche Verlegung des Kammerwinkels;<br />
Häufigste Urs.: Pupillarblock = flache Vorderkammer, Iris und Linse behindern den Abfluss<br />
des Kammerwassers<br />
(Bei stark Weitsichtigen ist oft die Vorderkammer zu flach)<br />
Chronisch => Verklebung der Iris mit Trabekelwert (Goniosynechien)<br />
Klinik: heftige Kopf und Augenschmerzen, Sehverschlechterung (Nebelwand) ev.<br />
Erbrechen; steinharter Bulbus, hochrotes Auge, übermittel weite lichtstarre entrundete<br />
Pupille; intraokul. Druck bis 80mmHg<br />
Bei Kopfschmerzen mit Erbrechen immer Glaukomanfall ausschließen; ohne Behandlung<br />
Erblindung!<br />
Notfall!! Therapie Glaukomanfall: Schmerzlinderung und Sedierung<br />
Pupillenverengung<br />
Kammerwasserproduktion senken i.v.<br />
OP: periphere Iridektomie/ YAG-Laser Iridotomie<br />
2. Sekundäre Glaukome<br />
Werden durch andere Augenerkrankungen oder Allg.erkrankungen verursacht<br />
• Sekundäre Offenwinkelglaukome<br />
• Sekundäre Winkelblockglaukome<br />
DURCH:<br />
• Verlegung des Kammerwinkels<br />
• Verstopfung des Kammerwinkeldurchflusses<br />
• Verlegung des Kammerwasserabflusses von vorderer zu hinterer Augenkammer
Kortisonglaukom= Ablagerung von kortisoninduzierten Polysacchariden im Kammerwinkel<br />
Glaukom durch Entzündung= Ablagerung von Entzündungszellen (Bsp.: Herpes-<br />
Entzündung)<br />
Pigmentdispersionsglaukom= Ablagerung von Irispigmenten im Winkel<br />
3. Normaldruckglaukom<br />
Glaukomtypische Schäden an der Papille und Gesichtsfelddefekte, bei normalen Druckwerten<br />
(40J; (Allgemeinarzt: Schätzung<br />
durch Palpation);<br />
2. Perimetrie:<br />
Diagnostik und Verlaufskontrolle Frühschäden und Progredienz<br />
Früh: Vergrößerung des Blinden Flecks; dann: bogenförmige Skotome um Fixierpunkt;<br />
Spätstadium: nur noch temporale Gesichtsfeldreste<br />
3. Papillenmorphologie:<br />
• Frühzeichen: Ausfälle in Nervenfaserschicht der Netzhaut<br />
• Glaukomatöse Excavation (Optikusatrophie blasser Sehnerv)<br />
• Halo glaucomatosus (Aderhautatrophischer Ring um Sehnerv)<br />
• Gefäßstamm dezentriert; Gefäße am Papillenrand bogenförmig oder abgeknickt<br />
• Ggf Papillenblutungen
Therapie Glaukome:<br />
• Medikamentös:<br />
Senkung der Kammerwassersekretion Verbesserung des trabekulären Abfluss<br />
Betablocker<br />
Miotika (Pilocarpin)<br />
Adrenalin<br />
Alpha 2 Agonisten<br />
Prostaglandine<br />
Lokal/systemisch wirkende Carboanhydrasehemmer<br />
• Lasertherapie<br />
> Argon-Laser-Trabekuloplastik: Narbenbildung und Aufdehnung des Trabekelwerks =><br />
verbesserter Abfluss<br />
> Laser-Sklerotomie: Fistelbildung durch die Sklera, so dass kammerwasser unter die Bindehaut<br />
abfließen kann<br />
• Mikrochirurgie<br />
‣ Iridotomie: Abtransport des kammerwassers in die Hinterkammer<br />
‣ Fistulierende OP: Kammerwasser fließt durch Sklera unter die Bindehaut (dort<br />
entsteht dann ein sog. Sicca-Kissen)<br />
4 Cataract<br />
Linse:<br />
• klar, bikonvex<br />
• Lokalisation: hinter Iris in Hinterkammer<br />
• Besteht aus Kapsel, Linsenepithel (bildet Linsenfasern: appositionelles Wachstum) und<br />
Linsenäquator;<br />
• Linse wächst; durch Wasserabgabe und Verdichtung harter, im Alter bräunlicher<br />
Linsenkern<br />
• Junge Linse kann Form veränern, im Alter ist sie starr (Presbyopie)<br />
• Linse sorgt für Lichtdurchlässigkeit, Bündelung und scharfe Bildeinstellung auf Netzhaut;<br />
kann UV-Licht filtern<br />
• Proteingehalt: 35% (Eiweißreichstes Organ!)<br />
Untersuchungsmethoden Linse:
Brückner-Test: im durchfallenden Licht: graue Flecke in rot aufleuchtender Pupille<br />
Seitlich fokales Licht / Spaltlampe: detaillierte, dreidimensionale Beurteilung von Linsentrübungen<br />
Scheimpflugphotographie: zweidimensionale Darstellung der Linse<br />
Klinische Blickdiagnose: Mature Katarakte: graue Verfärbung des Pupillargebiets<br />
Ultraschall: zum Ausschluss von intraokulären Raumforderungen<br />
Catarakt:<br />
Definition: = grauer Star;<br />
optische Inhomogenitäten der Linse. Sowohl Trübungen als auch Brechungsunregelmäßigkeiten.<br />
Stadien:<br />
• Cat. Incipiens (beginnende)<br />
• Cat. Progrediens<br />
• Cat. Praematura<br />
• Cat. Matura (vollständige Katarakt; spätestens hier Entfernung)<br />
• Cat. Hypermatura Morgagni (Linsenkern sinkt in der Kapsel nach unten; kann durch<br />
Dickenzunahme Glaukomanfall auslösen)<br />
• Cat. Intumescens (Linsenkapsel steht unter Spannung; wenn Kapsel platzt: phakolytische<br />
Entzündung)<br />
Klinik:<br />
Unscharfes, verzerrtes Sehen; vermehrtes Blendungsempfinden; Doppelt- oder Mehrfachsehen;<br />
verminderte Kontraste; vermindertes Farbempfinden, Nebelsehen<br />
Cataracta senilis<br />
90% aller Fälle; häufigster und wichtigste Katarakt<br />
Anlage zur Katarakt vererbt; Entstehung unklar, multifaktoriell: Sonneneinstrahlung,<br />
Stoffwechslstörungen, Mangel an essenziellen Aminosäuren, Dehydratation<br />
Häufigeres Auftreten in den Tropen<br />
Weltweit häufigste Erblindungsursache<br />
Formen<br />
Morphologie<br />
• C. corticalis (50%) grau-weiße Speichen radiär von Zentrum in Peripherie<br />
• C. nuclearis (30%) bräunliche bis schwärzliche zentrale Verfärbung (Brechkraft<br />
nimmt zu Myopie)
• C. subcapsularis Trübung, Vakuolen<br />
Posterior (20%)<br />
Cataract bei Allgemeinerkrankungen<br />
Ursachen:<br />
• Diabetes<br />
• Galaktosämie<br />
• Tetanie<br />
• Myotonie Curschmann-Steinert<br />
• Hauterkrankungen (Neurodermitis)<br />
Morphologie: meist C. subcapsularis posterior<br />
Cataracta complicata<br />
Als Folge anderer primärer Augenerkrankungen<br />
• Chronische Uveitis<br />
• Netzhautablösung<br />
• Höhere Myopie<br />
• Retinopathia pigmentosa<br />
Morphologie: C. subcapsularis posterior<br />
Cataracta traumatica<br />
• Perforation (C. subcapsularis posterior/anterior)<br />
• Wärme (C. subcapsularis posterior/Feuerlamelle)<br />
• Blitz, Strom (C. subcapsularis posterior)<br />
• Ionisierende Strahlung (C. subcapsularis posterior)<br />
• Eisen (bräunl. Trübung)<br />
• Kupfer (grünl. Trübung)<br />
Cataracte durch Medikamente<br />
• Corticosteroide (lokal/systemisch)<br />
• Chlorpromazin, Miotika, Busulfan<br />
Teils reversibel; bei fortgesetzter Behandlung progredient.<br />
Cataracta congenita<br />
Erbliche Formen:<br />
oft dominanter Erbgang; Auftreten bei anderen Missbildungen z.B. Trisomie 21<br />
Intrauterine Schädigungen (in den ersten 3 Schwangersch.Monaten):
Bei < Infektionen der Mutter (Virusinfektion, Toxoplasmose; Röteln => Gregg Syndrom:<br />
doppelseitiger Katarakt, Herzfehler, Innenohrschwerhörigkeit)<br />
< Röntgenstrahlen<br />
< Medikamenteneinahme in Schwangerschaft<br />
• C. totalis (vollständige Trübung der Linse)<br />
• C. zonularis ( Trübung einer Linsenschicht)<br />
• C. nuclearis (Embryonalkern getrübt)<br />
• C. Ant. Et post.<br />
Cataracta juvenilis<br />
Dominant vererbt, häufig; ohne Visusbeeinträchtigung<br />
• C. coronaria (25% der Bevölkerung. Keine Visusminderung; Übergang in C. corticalis im<br />
Alter)<br />
• C. coerulea<br />
Katarakt-Therapie<br />
Indikation: Grad der Sehbeeinträchtigung<br />
Grad der möglichen Sehverbesserung<br />
Berücksichtigung persönlicher und beruflicher Ansprüche des pat.<br />
Absolute medizinische Indikation: phakolytisches Glaukom, sekundärer Kammerwinkelverschluss<br />
durch intumeszente Linse<br />
Prä-OP: Bulbushypotonie (Okulopressor, CA-Hemmer), Mydriasis<br />
Operative Entfernung der Linse<br />
• Extrakapsulär (Erhaltung des Kapselsacks) Methode der Wahl<br />
• Intrakapsulär (Linse und Sack werden entfernt)<br />
aphakes Auge; Refraktonsausgleich durch<br />
Hinterkammerlinse (Methode der Wahl)<br />
Vorderkammerlinse<br />
Komplikationen: Nachstare (Cataracta sekundaria) wenn Linsenreste verbleiben<br />
Kapselfibrose => YAG-Laser-Kapsulotomie<br />
5 Orbita und Liderkrankungen (Infektionen, Tumore, Verletzungen)<br />
6 Bindehauterkrankungen (bakterielle, virale Infekte, Tumoren)<br />
Konjunktivitis
Klinik:<br />
Rotes Auge, Fremdkörpergefühl; Tränenfluss, Lichtscheu, Probleme, Auge zu öffnen<br />
Abwehrtrias des Auges: Lidkrampf, Lichtscheu, Tränenfluss<br />
Ätiologie/Einteilung:<br />
Bakterielle Konjunktivitis physiologische Keime auf Hornhaut; Infektion bei Schwächung der<br />
Abwehr oder Neuinfektion<br />
• Trachom<br />
Durch Chlamydia trachomatis verursachte beidseitige Konjunktivitis; in warmen Ländern;<br />
okuläre Übertragung; kann zu: Bindehautvernarbung mit Trichiasis (schleifende Wimpern auf<br />
Hornhaut), Hornhautnarben und Erblindung kommen<br />
Häufigste Augenerkrankung der Welt; an Armut, Wassermangel, hohe Bev.dichte, gebunden;<br />
Schmierinfektion, Fliegen; mangelnde Hygiene häufige Reinfektion<br />
StadiumI: unspezif. Bindehautreizung<br />
StadiumII: Lymphfollikel an conjunctica tarsi des Oberlids Ptosis<br />
StadiumIII: subkonjunctivale Narbenbildung<br />
Stadium<strong>IV</strong>: Hornhauterosionen und Ulcera<br />
Diagnostik: klinisch; Erregernachweis im Elektronenmikroskop;<br />
In Europa meldepflichtig<br />
Therapie: lokal antibiotisch: Tetrazykline, Rifampicin, Erythromycin<br />
Kortison ist kontraindiziert!<br />
• Paratrachom<br />
Chlamydia trachomatis D-K in Industrieländern;<br />
Übertragung: Genitookulär, Schwimmbad, bei Geburt<br />
Therapie: Antibiose lokal und systemisch, auch Sexualpartner<br />
• Gonokokken-K<br />
Hochakut, eitrig, durch Schmierinfektion; Geburt; schwere Hornhautkomplikationen<br />
Diagnose: Ausstrich, Kultur<br />
Therapie: 5minütiges, dann halbstündiges tropfen von Penicillin; Depot-Penicillin, Gentamicin i.m<br />
Prophylaxe: Argentum nitricium-Lösung<br />
Virale Konjunktivitis<br />
Oft mit Allgemeinerkrankung; seröse Absonderungen; subkonjunctivale Blutung<br />
Klinik:<br />
Hyperämische Bindehaut, Chemosis (Ödem der Bindehaut und Abhebung von Lederhaut);<br />
Schwellung
Hornhautinfiltrationen<br />
Therapie:<br />
Antibiotika, später Steroidhaltige Tropfen zur Aufhellung der Hornhautnarben<br />
• K. epidemica<br />
• Herpes<br />
• Zoster ophthalmicus bei Windpocken<br />
Mykotische Konjunktivitis<br />
Parasitäre Konjunktivitis<br />
Allergische Konjunktivitis<br />
Überempfindlchkeit geg. Antigene;<br />
Tränenfluss, Jucken, Brennen, Chemosis, ausgeprägter Lidschwellung<br />
Therapie: abschwellende, chromoglycin und steroidhaltige Augentropfen; H1-Blocker<br />
Konjunktivitis bei Hauterkrankungen<br />
z.B. okuläres Pemohigoid: Tränenersatzmittel, immunsupressive Beh.<br />
7 Hornhauterkrankungen (bakterielle, virale Infekte, Tumoren)<br />
Hornhaut<br />
1) Allgemeines<br />
2) Erosio corneae+Keratitis photoelectrica<br />
3) Keratitis a) nicht erregerbedingt b) erregerbedingt<br />
4) Anomalien : Keratokonus<br />
1) Allgemeines<br />
- Brechkraft der Cornea 43 dpt<br />
- Aufbau:<br />
mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel<br />
Bowmanmembran<br />
Stroma<br />
Descemet-Membran<br />
Hornhautendothel<br />
- Hornhautschaden- Symptome : Tränen, krampfhafter Lidschluss, Schmerzen<br />
- Um das Hornhautepithel zu passieren müssen Augentropfen lipophile aber auch hydrophile<br />
Eigenschaften besitzen
- Kontaktlinsen: weiche K. sind größer und bedecken den Hornhautrand=> Sauerstoffmangel,<br />
Gefäße sprossen ein (Bei harten nicht!)<br />
- Untersuchungen:<br />
a) Spaltlampe<br />
b) Placido- Scheibe => um Astigmatismus zu erkennen (die Reflexe der<br />
weißen Ringe sind unregelm., wg. Hornhautkrümmung)<br />
c) Anfärben mit Fluoreszin: um Epitheldefekte zu erkennen<br />
2) Erosio corneae (Abschilferung des Cornea-Epithels)<br />
Urs: mechanische Einwirkung durch einen Ast, Säuglingsfingernagel,...<br />
Sympt.: starkes Tränen, Lidkranpf, Augenrötung<br />
Mit bloßem Auge nicht sichtbar => mit Fluoreszin anfärben<br />
Ther.: desinfizierende oder anitbiotische Augensalbe<br />
Wichtig ist ein fester Augenverband, bei dem das Lid geschlossen bleibt!!!<br />
Nach 1-2 Tagen zugeheilt.<br />
Keratitis photoelectrica<br />
Kleinste Erosionen auf der Hornhaut durch UV-Licht verursacht (Schweißen, Skifahren ohne<br />
Sonnenbrille = Schneeblindheit)<br />
Sym.: Beschwerden treten erst nach 3-8 Stunden erst auf, s.o.<br />
Th.: LA(nur für die Untersuchung), desinfizierende Salbe, Schutzverband<br />
Heilt nach 1 Tag ab!<br />
Keratitis<br />
a) nicht erregerbedingt<br />
b) erregerbedingt<br />
a) nicht erregerbedingte Keratitis<br />
Keratitis superficialis punctata bei trockenem Auge<br />
= Aufrauung der Hornhaut durch eine gestörte Benetzung<br />
Urs.: Tränenmangel oder gestörte Zusammensetzung des Tränenfilms<br />
Tränenmangel oft bei Älteren!!!
Auch z.B. bei Heizungsluft, nächtlichem Autofahren (nachts ist Tränenproduktion reduziert)<br />
Sym.: Fremdkörpergefühl, rote trockenen Augen<br />
Diagn: Schirmertest machen!<br />
Anfärben des Epithels: Stippung des Epithels (gestörte Oberfläche!!!), keine echten Erosionen<br />
Ther.: Tränenersatzmittel<br />
b) erregerbedingte Keratitis<br />
bakterielle Keratitis<br />
Urs.: Kontaktlinsen, chron. Alkoholismus, Abwehrschäche, Hornhautverletzung (gestörte Barriere!!!)<br />
Kleine Hornhautepitheldefekte erlauben das Eindringen von Bakterien. Leukos wandern ein und es<br />
entsteht eine eitrige Entzündung (Eiter in der Vorderkammer), die sich über die Bowman Membran<br />
ausstrecken kann: es entsteht ein Hornhautulkus!<br />
Am häufigsten: Staphylos (St.aureus), Pneumokokken<br />
Gefährlich: Pseudomonas, Proteus mirabilis<br />
Sym.: Lidkrampf, Rötung, Lichtscheu<br />
Gefährlich: „Ulkus serpens“=kriechendes Ulkus, schreitet schnell voran und schmilz tief ein innerh.<br />
Von Stunden /Tagen => Verlust des Auges<br />
Ther.:Antibiotika (kein Cortison)<br />
Viruskeratitis<br />
Häufigste Erreger : Herpes simplex, Varizella-zoster, Adenoviren<br />
Herpes simplex<br />
Zunächst: Infektion des 1. Trigeminusastes und Ganglion gasseri. Dort sind die Viren nach<br />
Ausheilung latent vorhanden und können durch Stress, Menstruation, UV-Licht,... aktiviert werden
Die Viren gelangen über Axoplasmatransport über den Trigeminusast in die Hornhaut u. infizieren die<br />
Epithelzellen/Stroma<br />
Therapie: Aciclovir, bei Narben=> Keratoplastik<br />
Anomalien der Hornhaut<br />
Keratokonus<br />
Kegelförmige Vorwölbung der Hornhautmitte mit Verdünnung und Trübung der Hornhaut<br />
=> irregulärer myoper Astigmatismus, der sich nicht durch eine Brille verbessern läßt<br />
Urs: anlagebedingt, tritt zw. 15-30.Lj auf, schreitet schubweise voran, häufig beim Down-Syndrom!!!<br />
Therapie: anfangs mit harten Kontaktlinsen (weiche passen sich ungünstigerweise der Corneaform an),<br />
später Keratoplastik<br />
Akuter Keratokonus= soweit fortgeschritten, dass Endothel und Descemet-Membran einreissen=><br />
Wasser ins Hornhautstroma=> plötzliche Trübung<br />
8 Schielformen, Amblyopie, Früherkennung<br />
Seminar Kinderophthalmologie:<br />
Kinder: anatomisch vollständiges Auge, aber Funktion noch nicht vollständig<br />
Unterschiede zu Erwachsenen:<br />
• System in Entwicklung<br />
• Kinder kennen die Welt nicht anders<br />
• „Kinderkrankheiten“: Frühgeborenenretinopathie, Retinoblastom, kongenitales Glaukom<br />
Kind wird bei Sehstörungen auffällig durch:<br />
• wehrt sich wenn gesundes Auge zugedeckt wird<br />
• fixiert Kopf der Mutter/des Untersuchers nicht<br />
• Augenzittern<br />
• Schielen (auch zeichen einer primären Sehstörung!! Jedes Schielen ab 3 Monaten Alter<br />
abklären!)<br />
Entwicklung der Sehfunktion:<br />
• Differenzierung der Fovea<br />
• Myelinisierung der Sehbahn<br />
• Koordination der Okulomotorik
• Anzahl/Verschaltung der Synapsen<br />
• Ausprägung der Dominanzkolumnen<br />
• Gitterschärfe: 1-3.LJ<br />
• Leseschärfe: bis 10.LJ<br />
• Kontrastsehen/räumliches Sehen: erste Lebensmonate<br />
Gestörte Entwicklung des Sehens durch:<br />
• Schielen: Synapsenverschaltung findet nicht statt ( therapie: gesundes Auge abkleben)<br />
• Refraktionsfehler (Kurz/Weitsichtigkeit/Hornhautverkrümmung): Behinderte Sehentwicklung<br />
(Therapie: Brille)<br />
• Linsentrübung: (OP)<br />
• Ptosis (OP)<br />
• Angeborene Makulaerkrankung<br />
Aus allen Erkrankungen (häufigste: Schielen) in der sensitiven Phase (vor allem erstes Lebensjahr)<br />
folgt bei nicht-Behandlung die Amblyopie: funktionelle Sehschwäche als Folge von fehlender<br />
Ausbildung entsprechender Strukturen im visuellen Kortex<br />
Sehschärfenbestimmung erst ab 3.LJ möglich (zu spät). Deshalb Erkennen amblyoper faktoren durch<br />
Tests:<br />
Screening Empfehlung:<br />
• Alle Kinder: 2 Jahre<br />
• Eigenanamnese Frühgeburt, Retardierung: 6 Monate<br />
• Familienanamnese Strabismus, Amblyopie: 6 Monate<br />
Kongenital Katarakt, Glaukom: sofort<br />
• Auffälligkeit der Augen Leukokurie, Ptosis, Nystagmus, Buphthalmus: sofort<br />
Fehlende Fixation, Strabismus: 3-6 Monate<br />
Tests für Kleinkinder/Schieltests:<br />
Hirschberg-Test: Beleuchten beider Augen mit taschenlampe<br />
Bei Geradestand der Augen: Reflex symmetrisch<br />
Bei Schielen ab 7° : asymmetrischer Reflex<br />
Brückner-Test: Beurteilung des Fundusleuchtens<br />
Geradestand der Augen: Licht direkt auf Fovea: Fundusreflex dunkel<br />
Schielen ab 1°: Fundusreflex rot
Cover-Test: Augen abwechselnd abdecken<br />
Geradestand: Augen bewegen sich nicht<br />
Schielen: schielendes Auge macht Einstellbewegung<br />
Visus-Tests Kleinkinder<br />
Fixation von Folgebewegungen beobachten<br />
Stereotests: lang-Stereo-test; Fliegentest<br />
Lea-Test (bestimmte Formen erkennen)<br />
Refraktion in Zykloplegie messen (lähmt Akkomodation)<br />
Schielen:<br />
• Latentes Schielen (Heterophorie): Störung des Muskelgleichgewichts beider Augen;<br />
Fusionszwang latent gehalten (bei über 70% der Menschen vorhanden)<br />
• Begleitschielen : Schielen, bei dem die gesichts-fixier-linien beider Augen nicht auf ein und<br />
dasselbe Objekt gerichtet sind. Schielwinkel bei allen Bewegungen etwa gleich; schielende<br />
Auge „begleitet“ gesundes<br />
• Lähmungsschielen: Durch Funktionsausfall von einem oder mehrerer Augenmuskeln bedingt.<br />
Je nach Blickreichtung untersciedlicher Schielwinkel<br />
Pseudostrabismus: scheinbares Schielen, Gesichttslinien der Augen nicht durch<br />
Hornhautmitte, aber Tests unauffällig<br />
Therapie: Augenmuskeltraining, Prismenbrille, evtl OP, Behandlung des Grundleidens<br />
9 Okuläre Entzündungen (Uveitis)<br />
Def.: Entzündung der Uvea unterschiedlichster Ursache; zu Rezidiven neigend<br />
Unterteilung in Iritis, Zyklitis, Chorioditis; wenn alle: panuveitis<br />
Ätiologie:<br />
Meist endogene Faktoren: allergisch hyperergisch;<br />
bei allgemeinen oder immunolog. Erkrankungen<br />
selten exogen: Infektionen (nach Traumen etc.)<br />
Linsenreste (phakolytische Entzündung)<br />
Iritis<br />
Häufigste Form; in3/4 der Fälle akut<br />
Häufig kombiniert mit Zyklitis
Auftreten: u.a. bei Psoriasis, rheumatischer Arthritis, Toxoplasmose, Borelliose<br />
Klinik:<br />
Dumpfe Schmerzen, Verschlechterung des Sehens (schleier vor Auge) durch Fibrin und Leukozyten<br />
im Kammerwasser (posit. Tyndall-Phänomen) Ablagerung am Hornhautepithel, lichtscheu,<br />
verstärkter Tränenfluss<br />
Spaltlampe:<br />
Iris hyperämisch; verwaschene Struktur, Pupille eng<br />
Komplikationen:<br />
Sekundäres Glaukom<br />
Verklebungen = Synechien zw. Iris und Hornhaut (vordere S.)<br />
Zw. Iris und Pupille und Linse (Hintere S.)<br />
Ganzer Pupillensaum verklebt: Seclusio pupillae<br />
Katarakt<br />
DD:<br />
Akutes Glaukom, akute konjunctivitis<br />
Therapie:<br />
• Therapeutische Mydriasis ev. Lösung der Synechien<br />
• Lokal appliziertes Kortison<br />
• Glaukom: Laser bzw. op. Iridektomie<br />
Prognose: unter Therapie gut; schwere rezidivierende Verläufe aber häufig<br />
Zyklitis<br />
Klinik: Schmerzen und Visusverschlechterung durch Exsudation von Fibrin und Leukos in Glaskörper<br />
punktförmige oder wolkige Schatten, die sich bei Blickbewegung mitbewegen.<br />
Sichtbare Konglomerate im Dreispiegelglas<br />
Netzhaut: weißliche Gefäßeinscheidungen: Vaskulitis retinae<br />
Verlauf:<br />
Pars planitis: chronisch, schmerzfrei, äußeres Auge entzündungsfrei; Netzhautveränderung:<br />
Vaskulitis, Makulaödem<br />
Cyclitis anularis: vordere Aderhaut und hinterer Ziliarkörper ringförmig prominent<br />
Komplikation:<br />
Glaukom, Katarakt<br />
Therapie wie Iritis<br />
Prognose: oft chronische Verläufe; schwere Verläufe: schrumpfen, erblinden des Auges
Chorioiditis<br />
Klinik:<br />
Schmerzfrei; ev. Visusreduktion; sich bewegende Schleier durch Glaskörpertrübungen<br />
Netzhaut: schwarz (Narbe) weiß (Netzhautödem) rot (retinale Blutung)<br />
Therapie: Kortison oral<br />
Prognose: Skotome im Bereich der narben nach Abheilung<br />
10 Prüfungsfragen<br />
Glaukom:<br />
Diagnostik<br />
Therapie, med<br />
Pathophysiologie<br />
Ursachen (auch erwähnen, dass niedriger RR eine Ursache sein<br />
kann wg mangelnde Durchblutung des N.opticus)<br />
chirurgisches Therapie en detail<br />
Gesichtsfeldbefund hierzu<br />
Uveitis:<br />
Einteilung<br />
Ursachen<br />
Welche Ursache ist am häufigsten<br />
Komplikationen<br />
Medikamente<br />
Grunderkrankung<br />
Diagnostik der Grunderkrankung<br />
Welche Blutwerte würde mann bestimmen (Antinukleäre Antikörper u.s.w.)<br />
Therapie der Grunderkrankung (Kortison)<br />
Was kan<br />
n man außer Kortison geben (MTX u.s.w)<br />
Toxoplasmose<br />
Katarakt:<br />
Verschiedene Arten<br />
Anatomische Lokalisationen<br />
ätiologische Ursachen<br />
Beschwerden (Nebelsehen,Verzerrtsehen,monokulare Doppelbilder)<br />
Therapie (Operation,Intraokularlinse,Nachteile der Starbrille<br />
gegenüber der IOL), chirurgische Therapie en detail<br />
Hypertonische Augenveränderungen,Arterienverschlüss,Venenverschlüsse
Welche Veränderungen sieht man bei Fundus hypertonicus Grad 1-4?<br />
Ursachen für Arterien und Venenverschlüsse?<br />
Symptome?<br />
Diagnostik(u.a. Befund bei der Augenhintergrundspiegelung und<br />
internistisches Konsil mit der Bitte um LZ-EKG,TEE,Carotiden-<br />
Doppler zur Emboliequellenlokalisation)?<br />
Therapiemöglichkeiten<br />
Prognose (also gibt es Heilungsmöglichkeit?)<br />
Infektionen der Binde- und Hornhaut:<br />
Gründen für die Infektion welche Erreger (insbesondere welche<br />
Pilzinfektionen<br />
an derHornhaut vorkommen)<br />
welche Viren<br />
Herpes simplex Infektion<br />
welche Symptome welche Zeichen und welche Personengruppen besonders infektionsgefährdet sind.<br />
Bilder und dazu Fragen, wie z.B. nach den DDs (eines war ein venöser Verschluss im Auge, eines<br />
eine Linsentrübung)<br />
welche gutartige entzündliche Liderkrankungen kennen Sie?<br />
mit welchem bösarigem Tumor könnte man das chalazionverwechseln?<br />
welche unterschiedliche Formen vom Basaliom kennen Sie?<br />
wie verhält sich das Basaliom, Metastasen? wie wächst es?<br />
welche Orbitatumoren kennen Sie?<br />
in welchem Alter taucht das Rhabdomyosarkom gehäuftauf? wie wächst es?<br />
wie erkennt man es?<br />
in welchem Alter taucht das Retinoblastom auf? Wie erkennt man es?<br />
welche Formen von Schielen kennen Sie?<br />
wie erkennt man Sie?<br />
welche Gefahr besteht?<br />
was ist Amblyopie?<br />
Pathophysiologie?<br />
wie und in welchem Zeitraum muss man das Schiel<br />
en therapieren?<br />
was sehen schielende Kinder?<br />
wie schaut der Fundus beim akutem Venenverschluss aus?<br />
Therapie?<br />
Risikofaktoren?<br />
welche Menschen sind betroffen? Alter? Geschlecht?
Was macht alles eine Protrusion des Auges?<br />
Welche Ursachen? (Tumor Zyste Entzündung...)<br />
Welche intraorbitalen Tumore kennen sie?<br />
(häufigste benigne Hämangiom/ maligne Lymphom)<br />
Hornhauterkrankungen<br />
welcher Genese können die sein? (bakt., viral, pilze)<br />
welche Pilzerkrankungen der Hornhaut kennen sie?<br />
Herpes Simplex am Auge<br />
Beschwerden<br />
entzündlichen Liderkrankungen<br />
Ablatio Retinae<br />
Pathophysio und Therapie<br />
Diabetische Augenerkrankungen<br />
Gefäße und Nerven<br />
Befunde<br />
Pathophysiologische Mechanismen<br />
Therapie und Vorsgorge<br />
DD<br />
Retinaerkrankungen