Case Managementversus Sozialarbeit. Abkehr und ... - bei der DGCC!

Case Management
versus Sozialarbeit
Abkehr und Wiederkehr
Hildesheim, 29.1.2010
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Herkunft
• CM ist aus der sozialen Einzelhilfe entstanden.
• Es begann methodisch in der Bearbeitung
komplexer Probleme.
• Sozialarbeiter/innen, die so vorgingen,
verstanden sich als Case Manager/innen.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Am Herzen vorbei
• Case Management ist weder therapeutisch noch
pädagogisch.
• Statt einem primären Eingehen von Person auf
Person rückt der Fall in den Fokus.
• Die Fallbearbeitung erfolgt in nüchterner
Überlegung – rationalisiert.
• Die Härte des Kalküls lässt die Wärme der
Zuwendung vermissen.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Unter Ökonomie-Verdacht:
• Dem Case Management wird unterstellt, eine
Ausgeburt neoliberaler Ökonomisierung zu sein.
E.Hansen, NP 2009:
„Das Case Management ist – und daran gibt es nichts zu
deuteln – nicht zuletzt ein Steuerungsinstrument sich
neoliberal ausrichtender Wohlfahrtsstaaten“
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Einzug ins Gesundheitswesen
• In Amerika zog in den 1980er Jahren das CM in
die Pflege und die Medizin ein.
• Es wurde zum Instrument der Prozesssteuerung.
• Mit den HMOs wird das CM in die
Organisationsentwicklung einbezogen.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

CMSA definiert:
„Case Management is a collaborative process of
assessment, planning, facilitation and advocacy
for options and services to meet an individual‘s
health needs through communication and
available resources to promote quality costeffective
outcomes.“
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

CM zur wirkungsorientierten
Steuerung
• eingesetzt in GB seit 1990 zum Management
von health care und social care
• mit einem purchaser/provider split
• zur Regulierung der Leistungserbringung in
einem welfare mix.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Care im Fokus
bindet die Sozialarbeit in den Versorgungsprozess
ein und ordnet sie der sozialen Sorgearbeit
(social care work) zu, die multidisziplinär und in
Zusammenarbeit formeller und informeller
Kräfte bei aktiver Partizipation des
Klienten/Patienten erfolgen soll.
Sorge geht in Versorgung, Versorgung geht in Sorge über.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Fälle im Management der
Versorgung
• In der Entwicklung von CM tritt seine
Beziehung auf ein Care Management deutlicher
hervor.
• Fallarbeit beginnt mit einer Bearbeitung des
Feldes und setzt sich in ihm fort.
• Das Versorgungsgeschehen wird im CM
individualisiert.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Humandienstliche Netzwerke
Case Management ist ein Verknüpfungsprogramm
• für das (selbständige) Leben im Alter
• für Familienunterstützung
• zur Teilhabe bei Behinderung
• zur Beschäftigungsförderung
• zur Eingliederung von Migranten
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Kompetenz zur Fachlichkeit
• Sozialprofessionelle bringen die grundlegenden
Qualifikationen für ein Case Management mit.
• Soziale Arbeit muss eine Schlüsselposition im
CM auch wahrnehmen wollen.
• Individuelles CM bietet sich als eine
Fachsozialarbeit an.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt

Wandel beiderseits
• Professionelle Sozialarbeit kann sich der
Integrationsprozesse nicht entziehen.
• Die Anforderungen sind komplexer geworden.
• Es kommt in der Gestaltung von Versorgung
auf ein Zusammenwirken an.
• Case Management ist zwar kein Beziehungs-, indes
ist es ein Beteiligungsmanagement.
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt