Ein Tag am und auf dem - fotografieundgestaltung.com

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TIPP 1 04 Im Gehege. Auf dem Gelände des Tierparks Neumünster kann man bequem einen Tag verbringen. Geerdtsstr. 100, 24537 Neumünster, T. 043 21/ 514 02, Bistrorant: T. 043 21/ 90 99 09, www.tierparknms.de. Ganzjährig täglich ab 9:00 Uhr – max. 18:00 Uhr (im Sommer). Ö: Mit dem Bus Linien 4 und 6. ab ZOB Neumünster. Ein Nachmittag im „Bad am Stadtwald“ Neumünster Ich war ja erst skeptisch. Warum sollte ich denn mit dem Zug 20 Minuten nach Neumünster fahren, um baden zu gehen? Aber wäre das nicht in jeder Großstadt normal – auf in die Straßenbahn und ein paar Haltestellen weiter dann rein ins Schwimmbad? Eben. Also los! Der Himmel ist zwar leicht bedeckt, aber „da gibt‘s ja auch ein Drinnenbad“, räumt Lasse (12) letzte Bedenken am Bahnsteig aus dem Weg. Als sein kleiner Bruder Kolja (6) ruft: „Der Zug kommt, der Zug kommt!“, steigt die Spannung. Rein mit der Kinderkarawane. Karla (18 Monate) und Elva (just ein Jahr) räkeln und recken sich, bis sie auf den Sitzen stehen und aus dem Fenster gucken können. „Es ist doch sommrig“, sagt Elvas Vater Trevor, als wir Flintbek passieren. Das liegt erstens an der jetzt strahlenden Sonne und zweitens am englischen Akzent. Einmal Schingschangschong mit Kolja, schon ist die Fahrt vorbei und auch die Busfahrt in den Neumünsteraner Stadtwald überstehen wir sportlich. Bad am Stadtwald – riesig überragt uns das Eingangsschild, ich atme auf. Lasse fachsimpelt über Köpper und Bauchklatscher. „Ich mache lieber Füßer“, will ich witzeln. „Das heißt Kerze“, sagt er. Okay. Und dann ist nur noch Staunen. Sowas kennen wir Kieler nicht. Modernes Ambiente, Freundlichkeit, Großzügigkeit. Wir treten ins Freie und ich denke: Ferien! Es gibt nur noch Wasser, Fläche und Platz. Zwölf Uhr Mittags und wir haben 25.000 Quadratmeter (fast) für Zug um Zug freie Bahn TIPP 2 Im Schlaraffenland. Hier werden Pralinen, Schokolade und Kuchen hausgemacht: Genuss vom Nougatbaiser bis zur Champagnertrüffeltorte. Café und Chocolaterie Oldehus, Großflecken 66, 24534 Neumünster. T. 043 21 / 996 00. Mo.–Sa. 9:00–13:00 Uhr, So. 14:00–18:00 Uhr. Ö: ca. 1.500 m Fußweg vom Bahnhof Neumünster. uns. Trotzdem will Lasse sich gaaaaaaaaanz hinten auf der Wiese umziehen. Unter Bäumen. Okay, Vorpubertät geht vor. Wo fängt man denn nun an? Mama, also ich, plädiert für „Wassergewöhnung“. Im Kinderbecken, einer weichen Steinlandschaft, deren Oberfläche sanft fließt und flirrt, bewegt von zahlreichen Strudeln und Fontänen, herrschen lauwarme 33 Grad. Karla saust schon mutig die kleine Marmorrutsche runter. Und dann? Ich überwinde mich und sause über die „Breitwasserrutsche“ ins „Freizeitbecken“, dem Nichtschwimmer. „Nicht gehen“, fleht Kolja, doch es zieht mich ins Sportbecken. Einmal die Chance nutzen, ohne Halsverrenkungen auf dem Rücken zu schwimmen. Freie Bahn! Hier tummeln sich sonst mehr Menschen, einmal jährlich auch die Neumünsteraner Polizei: Zum Wettschwimmen um das „silberne Lorbeerblatt“, der Trophäe ihres Sportvereins. Als ich die Treppe zur geschlossenen Wasserrutsche hochklettere, wird mir feierlich. Kirchturmbesteigung? Als die Ampel grün zeigt und ich hinter Lasse runtersause, muss ich an Wintersport und Bobfahrer denken. Ich lande nach 90 runden Metern im warmen „Drinnenbad“. „Das war ja langsam“, sagt Lasse. Wie tief ich tauchen kann, will er danach wissen, doch als der Boden zum Greifen nahe scheint, streiken meine Ohren. Doch nach dem Schwimmen, Gleiten und Schweben schaffe ich auch noch ein paar Stunden Plätschern, Spritzen und Planschen. Wie Ute und ihre Kinder, die jetzt den Strudel im Außenbecken vor der Rutsche testen, Kolja wild und Karla virtuos mit Schwimmflügeln. Trevor will Elva im „Freizeitbecken“ im großen Reifen plazieren, das findet unsere Kleine aber doch zu fortgeschritten. Sie zieht es vor, statt ihres Gemüsebreis, den ich nämlich vergessen habe, alle Salzbrezeln einmal anzuknabbern und auf unserer Decke zu verteilen. Egal, unser Platz sieht eh aus wie nach einem Erdbeben. TIPP 3 Im Skulpturenpark. Kunst im Freien: Die Herbert-Gerisch- Stiftung zeigt in ihrem Skulpturenpark Werke internationaler Künstler. Hauptstraße 1, 24536 Neumünster. T. 043 21 / 292 32, www.herbert-gerisch-stiftung. de, Besichtigung nach Anmeldung jeden 3. So. 11:00 – 18:00 Uhr, Eintritt frei. Ö: Bus Linie 9 ab ZOB Neumünster. TIPP 4 Im Idyll. Gute deutsche Küche sowie Kaffee und Kuchen mit Blick auf Bauerngarten und Badestrand am Einfelder See gibt’s im Restaurant „Schanze am See“, Einfelder Schanze 96, 24536 Neumünster, T. 043 21 / 95 95 80, täglich 11:30 – 22:30 Uhr, So. Frühstücksbuffet von 9:00 – 11:30 Uhr. Ö: Mit der NOB stündlich ab Kiel bis Einfeld, dann 15 Minuten Fußweg. Die Jungs stehen in ihren Handtüchern wie bibbernde Zelte, verneinen aber die Frage nach Frieren. Gold wirkt der Lockruf nach Pommes und danach wird die zweite Runde auf dem Spielplatz verbracht, wo Karla und Elva auf bunten Tieren um die Wette wippen und man im Matsch buddeln kann. Als wir uns nach viereinhalb Stunden trennen, weil wir noch ins Café Oldehus auf eine Schokolade wollen, stellt Stammgast Lasse fest: „Heute hatten wir richtig Glück, es war total leer“. Stimmt. Das war wirklich eine Ausnahme. �� Ö: Mit der Schleswig-Holstein-Bahn mindestens alle zwei Stunden von Neumünster bis „Neumünster Stadtwald“, von dort fünf Minuten Fußweg. In Neumünster Anschluss nach Kiel, Flensburg, Bad Oldesloe, Kaltenkirchen und Hamburg. Alternative: Ab Neumünster ZOB mit der Buslinie 4 (Richtung Büchlersiedlung) bis „Bad am Stadtwald“. TIPP 5 Auf Tuchfühlung. Im Museumsneubau des Textil- museums werden ab dem 13. Oktober 2007 fast 4000 Jahre Textilgeschichte zwischen Webstuhl und Spinnmaschinen zu erleben sein. „Tuch und Technik“, Kleinflecken 1, 24534 Neumünster, T. 043 21 / 559 58 48, www.tuch-und-technik.de. Ö: Mit dem Bus Linie 9 ab ZOB bis „Wilhelm-Tanck-Schule“, von dort ca. 15 Min. Fußweg. ■ Bad am Stadtwald, Hansaring 177, 24534 Neumünster, T. 043 21 / 20 25 80, weitere Informationen über Kurse und die Sauna unter www.stadtwerkeneumuenster.de, Mo. – Fr. 6:00 – 21:00 Uhr, Sa. und So. 8:00 – 21:00 Uhr, Einzelkarte (2 Std.): 3,60 / 2,60 Euro (Erw./ Kinder), Familienkarte 2,60 Euro pro Person. TIPP 6 Im Bilde. Die Neumünsteraner Fotografin Marianne Obst führt liebevoll, sachlich und in Farbe durch die Stadt. Himmel über Neumünster und andere Perspektiven – Annäherung an eine Stadt, Obst, Marianne / Grode, Ulrich, Wachholtz Verlag: 3-52901-713-2, 14,80 Euro. 16 | 17
TIPP 1 09 Frisch aus dem Räucherofen. Im Windebyer Noor bei Eckernförde wird traditionell gefischt. Die Gebrüder Mahrt laden interessierte Kleingruppen ab acht Personen nach Absprache zu einem Besuch ihrer Noorfischerei ein, die vom Stadtzentrum aus zu Fuß in knapp zehn Minuten zu erreichen ist. Eckernförde von der Wasser- und der Landseite „Fische, Fische, Fische!!!“ Alexander 1, Alexander 2, Julia, Karla, Katharina, Lukas, Luzie, Moritz und Oskar – neun Kinder sind eine echte Herausforderung. Vor allem, wenn man ihnen einen ganzen Tag lang Programm bieten soll. Hansaland? Kennen sie schon. Hagenbeck? Waren sie auch gerade. Da ist guter Rat teuer. „Eckernförde ist toll für Kinder“, schnappe ich dankbar auf. Zunächst noch etwas skeptisch mache ich mich an die Planung. Doch schon bald komme ich zu dem Ergebnis: Eckernförde – gute Idee! Pünktlich um 11:00 Uhr treffen wir uns an einem sonnigen Sonnabend mit Kind und Kegel am Eckernförder Hafen zur großen Familien-Sömmertour. Unser Schiff wartet schon. Angriffslustig liegt die „ECKE 4“ mit ihrer Haifischgebiss-Bemalung am Bug an der Hafenkante. „Herzlich willkommen“ begrüßt uns Käpt’n Eckhard Michelsen. Mit einigen Zum zweistündigen Programm zählen auch eine Vorführung des Räucherofens und ein kleiner Räucherfischimbiss. Noorfischerei Mahrt, Flensburger Straße 14, 24340 Eckernförde, T. 043 51 / 63 53 oder 56 80, www.noorfischerei. de, 13,00 Euro pro Person. TIPP 2 Entdeckungsreisen durch Eckerförde. Versteckte Innenhöfe, blühende Gärten, alte Zeugnisse der maritimen Geschichte – in Eckernförde gibt es abseits der Touristenpfade viel zu entdecken. Am einfachsten bei einer Stadtführung. Termine, Informationen und Anmeldung über: Eckernförde Touristik GmbH, lockeren Schnacks schürt er unsere Vorfreude auf unseren ersten Programmpunkt, eine Fischereifahrt: „Seid ihr seekrank? Nö? Schade! Aber das kommt noch – da draußen warten viereinhalb Meter hohe Wellen auf uns.“ Wir bleiben locker, schließlich ist kaum ein Luftzug zu spüren, und tuckern mit unserem Kutter aus dem Hafenbecken hinaus in die Eckernförder Bucht. Auf der Fahrt zu den Netzen erzählt uns Käpt’n Michelsen, dass er aus einer alten Fischerfamilie stammt: „Der Name Michelsen ist schon mit den Piraten nach Eckernförde gekommen.“ Und als ihn die Kinder ungläubig anschauen, setzt er noch einen Spruch obendrauf: „“Michelsen” ist für Eckernförde das, was “Störtebeker” für Hamburg ist!“ Noch in den 80er Jahren gab es in Eckernförde rund 100 Kutter, aber jetzt sind nur noch fünf übrig geblieben“, erzählt Michelsen, während er die „ECKE 4“ in Sichtweite des Eckernförder Sandstrands an eine bunte Boje heranmanövriert. Und ehe wir uns versehen, wird mit einer Motorwinde ein engmaschiges Netz zwischen große Rollen an Bord gezogen. „Nicht ins Netz greifen“, ermahnt der Käpt’n die Kinder. Und launig fügt er hinzu: „Oder sind hier Übergewichtige an Bord? Die Stadthalle, Am Exer 1, 24340 Eckernförde, T. 043 51 / 717 90, www.ostseebad-eckernfoerde.de. können wir dann hier durchwalzen, damit sie hinterher länger und schlanker sind ...“ Plötzlich schreit Alexander 1 an der Bordkante: „Fischalarm!“. Und tatsächlich: Im Netz ist der erste glänzende Fisch zu sehen. Die Reaktion der Kinder reicht von einem lauten „Iiiiiih!“ bis zu einem begeisterten „Wow!“. Und dann geht es Schlag auf Schlag: „Da, ein zweiter Fisch!“, „Noch ein Fisch, noch ein Fisch!“, „Fische, Fische, Fische!“. Nebenbei lernen wir, was einen Butt zum Strufbutt macht, wie sich Dorsch und Kabeljau unterscheiden und woher der Taschenkrebs seinen Namen hat. Und ehe wir uns versehen, laufen wir wieder in den Hafen ein. Eine Stunde und fünfzehn Fischbrötchen später muss dann kein Kind mehr arbeiten. Denn jetzt sind Hermann Hinrichs und seine Frau Heike dran. Die beiden haben im Frühjahr 2006 TIPP 3 An der Wiege der Kieler Sprotten. Hätten Sie's gewusst? Die berühmten Kieler Sprotten kommen aus Eckernförde! Die Räucherei „Meergold Rehbehn & Kruse“ direkt am Eckernförder Strand ist die einzige, in der heute noch täglich Sprotten im Rauch von Buchenspänen getrocknet werden, bis sie goldgelb glänzen – und köstlich rauchig schmecken. Besichtigungen sind für kleinere Gruppen nach Absprache möglich. Fischräucherei „Meergold Rehbehn & Kruse“, Berndt Kruse, Jungfernstieg 19, 24340 Eckernförde, T. 043 51 / 28 14, www.rehbehn-kruse.de. ihren Lebenstraum wahr gemacht und im Zentrum Eckernfördes eine Bonbonkocherei eröffnet, in der sie mit alten Maschinen und nach alten Rezepten köstliche Süßigkeiten produzieren. Hinter einer großen Glasscheibe können wir zusehen, wie aus flüssiger Zuckermasse köstlich duftende Zitronen-Orangen-Bonbons werden. Doch das Größte für die Kinder ist die Zeit danach. Denn ich habe die Parole „Jedes Kind darf sich eine Tüte mit seinen Lieblings- Bonbons aussuchen“ ausgegeben. Kein Wunder, dass das Fazit meines Neffen Oskar positiv ausfällt: „Onkel Ecki, das ist ja das reinste Paradies hier.“ Eine Meinung, der sich auch die Erwachsenen gern anschließen. Und die auch nicht revidiert werden muss, als wir unsere dritte Station erreichen: Das Café Heldt – bundesweit bekannt für seine köstlichen hausgemachten Torten, Pralinen und Schokoladen. Und als wir schließlich alle kuchensatt in der Nachmittagssonne am Eckernförder Sandstrand liegen, dösen, buddeln oder nach Seesternen angeln, sind wir uns einig: Eckernförde ist wirklich ein Familienparadies. Man muss ja nicht gleich mit neun Kindern anreisen! �� Ö: Aus Richtung Kiel oder Flensburg stündlich mit der Regionalbahn bis Eckernförde. Aus Rendsburg mindestens fünfmal täglich mit dem Schnellbus 3050 nach Eckernförde. ■ Vom Bahnhof Eckernförde bis zum Binnenhafen gehen Sie zu Fuß gut zehn Minuten: An der Ampel vor dem Bahnhof die Reeperbahn überqueren und die Bahnhofstraße hinunter bis zur Kieler Straße gehen. Nach links abbiegen, dann immer weiter geradeaus bis zum Hafen. Rechts von der Klappbrücke ist der Liegeplatz des Fischkutters „ECKE 4“. Zur Bonbonkocherei einfach ein kleines Stück zurück Richtung Stadtzentrum gehen und auf der linken Straßenseite der Ausschilderung in den Hinterhof folgen. Von hier aus zum Café Heldt sind es nur etwa fünf Minuten. Schräg links gegenüber der Bonbonkocherei nach rechts in den Ochsenkopf biegen, die Langebrückstraße überqueren und weiter geradeaus gehen – am Ende der St.-Nicolai- Straße liegt das Café auf der rechten Seite. ■ Touristinfo, Eckernförde Touristik GmbH, Stadthalle, Am Exer 1, 24340 Eckernförde, T. 043 51 / 717 90, www.ostseebad-eckernfoerde.de. ■ Fischkutter „ECKE 4“, Eckhard Michelsen, T. 043 51 / 30 23 oder 01 71 / 416 66 35, Apr. – Sep. täglich Fischerei-Kurzfahrten nach Absprache, Erwachsene 8,00 Euro, Kinder 6,00 Euro. ■ Bonbonkocherei Hermann Hinrichs, Frau-Clara-Straße 22, 24340 Eckernförde, T. 043 51 / 88 99 86, www.bonbonkocherei.de, Mai – Sep. Di. – So. 11:00 – 18:00 Uhr, Okt. – Apr. Mi. – Fr. 14:00 – 18:00 Uhr, Sa. und So. 11:00 – 18:00 Uhr. ■ Café Heldt, St.- Nicolai-Straße 1, 24340 Eckernförde, T. 043 51 / 27 31, www.cafe-heldt.de. 28 | 29
Seite 1 und 2: 07 Sömmer in der Holsteinischen Sc
Seite 3 und 4: 12 Ein Tag in Mölln (fast) ohne Ti
Seite 5 und 6: TIPP 1 08 Schon mal mit Orangensalb
Seite 7 und 8: TIPP 1 02 Mit Draisine und Fahrrad
Seite 9: 14 Unten Wasser, oben Bäume TIPP 1
Seite 13 und 14: 05 Naturerlebnisse für Familien in

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