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November 2013 - Mbalizi Evangelistic Church

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<strong>November</strong> <strong>2013</strong> Rundbrief Nr. 75<br />

<strong>Mbalizi</strong><br />

<strong>Evangelistic</strong><br />

<strong>Church</strong><br />

Mbeya<br />

Tansania


2<br />

Markus und Hanni Lehner<br />

Liebe Freunde<br />

Unglaublich, wie die Zeit vergeht! Nichts<br />

desto weniger freuen wir uns, euch mit<br />

dem Wort aus 1. Thessalonicher 5, 24 a<br />

zu grüssen: «Der, der euch beruft,<br />

ist treu; ER wird euch ans Ziel bringen!»<br />

(NGÜ)<br />

Wir sind in einer Vielfalt von Erlebnissen<br />

unterwegs, und in unserem Umfeld<br />

bewegt sich unglaublich viel.<br />

Unsere ganze Umwelt ist in den letzten<br />

Jahren aufgewacht. Dies zeigt sich unter<br />

anderem in dem nicht endenden Verkehr<br />

auf der Trans-Afrikanischen Highway,<br />

die in Ifisi gerade hinter unserem<br />

Haus durchführt. Auf der früher eher<br />

ruhigen Strasse bewegen sich heute<br />

täglich mehr als 1000 LKWs in beiden<br />

Richtungen, dazu Busse, Minibusse,<br />

Geländefahrzeuge und PWs. Diese<br />

neue Entwicklung hat eine gefährliche<br />

Unruhe zur Folge, was die immer wieder<br />

schweren Unfälle bezeugen. Die<br />

lernbegierige Jugend belegt nicht nur<br />

Vorschul-, Primar-, Sekundar- und Highschools,<br />

überall auf den Strassen blüht<br />

der Kleinhandel, und kaum einer hat<br />

kein Handy am Ohr... Einfach erstaunlich<br />

und unglaublich! Tansania ist in jeder<br />

Beziehung aufgewacht.<br />

In dieser Entwicklungsphase blenden<br />

auch wir als Kirche ein und sind daran,<br />

das vielseitige ‹Sunrise Education<br />

Center› in Songwe zu bauen. Wir dürfen<br />

auf eine fünfmonatige sehr aktive<br />

Bauzeit mit einem eindrücklichen Einsatz<br />

der Bauteams und guten Resultaten<br />

zurückblicken.<br />

Auf Januar 2014 bereiten wir den Beginn<br />

eines ersten Kurses der Sekundar-<br />

Ausbildung vor. Äusserst dankbar sind<br />

wir, einen gläubigen Schulleiter (Rektor)<br />

gefunden zu haben, der die notwendigen<br />

Qualifikationen und jahrelange Erfahrung<br />

in diesem Bereich mit sich bringt.<br />

Sein Name ist John Mahali. Wir werden<br />

im nächsten Rundbrief ausführlicher<br />

über das vielseitige Bildungszentrum<br />

berichten.<br />

An dieser Stelle ganz herzlichen Dank<br />

an alle Sponsoren und alle, die mit uns<br />

für das Gelingen dieses Projekts beten!<br />

Auch dieses Jahr erlebten wir vor allem<br />

während der Sommerferien eine Zeit<br />

mit vielen Gästen. Im Besonderen haben<br />

sich Hanni und ich über den Besuch<br />

von Ariel mit Familie und Freunden<br />

gefreut und haben mit ihnen wertvolle<br />

Tage erlebt.<br />

Unser Sohn Michael besuchte uns im<br />

September; der gute Zusammenhalt in<br />

unserer Familie und der herzliche Austausch<br />

ermutigen uns gegenseitig, und<br />

wir schätzen dies als besonderes Geschenk<br />

unseres Gottes.


Markus und Hanni Lehner<br />

3<br />

Nun möchte ich Hanni zu Wort kommen<br />

lassen. Sie hat während ihrer Reisen<br />

im Rahmen der Frauenarbeit viel<br />

erlebt, und ich freue mich, dass sie erfüllt<br />

zurückgekehrt ist und von einer<br />

gesegneten Zusammenarbeit in den<br />

Gruppen berichtet.<br />

«Befiehl dem Herrn deine Wege und<br />

hoffe auf ihn, er wird es wohl machen.»<br />

Psalm 37, 5<br />

Liebe Freunde und Beter: «Wenn einer<br />

eine Reise tut, so kann er was erzählen!»<br />

Mit dem Vers aus Psalm 37,5 durften wir<br />

(Lydia, ich und sieben einheimische<br />

Leiter-Innen) zuversichtlich die geplante<br />

15-tägige Frauen-Seminarreise nach<br />

Tabora und in den Norden Tansanias<br />

antreten.<br />

Sand- und Schotterpisten, wo wir gegen<br />

18 Uhr herzlich von den Gemeindeleitern<br />

vor Ort empfangen wurden. Am<br />

folgenden Tag standen in der kleinen<br />

Gemeinde von ‹Tabora Stadt› Themen<br />

wie «Haushalterschaft», «Aufgaben der<br />

Frau in der Gemeinde» und Bibelunterricht<br />

auf dem Programm.<br />

Sonntag früh ging die Reise weiter nach<br />

Ulyankulu, wo wir einen ehemaligen<br />

Bibelschüler, heute Pastor und Gemeindeleiter<br />

(Samson Jeremia), mit seiner<br />

leider an Krebs erkrankten Frau besuchten.<br />

Die Familie hatte uns mit grösster<br />

Sorgfalt ihr bestes Zimmer hergerichtet,<br />

wo wir für die folgenden drei Nächte<br />

Unterricht in Ulyankulu.<br />

Unser erstes Tagesziel war Tabora, zirka<br />

600 km Fahrt mit dem Landrover auf


4 Markus und Hanni Lehner<br />

Die neue Kirche in<br />

Usigala – daneben das<br />

Palmblätterdach des<br />

früheren ‹Gebäudes›.<br />

unser ‹zu Hause› hatten. An diesem Ort<br />

fand sich noch eine weitere Gemeinde<br />

zum Gottesdienst und Seminar ein. Unter<br />

diesen materiell armen Menschen<br />

– sie sind alle ehemalige Flüchtlinge aus<br />

Burundi – durfte ich von Neuem erkennen<br />

und bezeugen, welche Zufriedenheit<br />

und Freude geliebte Kinder Gottes<br />

ausstrahlen und zum Segen für andere<br />

werden. Aus Usigara, der Nachbar-<br />

Gemeinde war eine ganze Gruppe von<br />

Frauen vertreten, die sich in den vergangenen<br />

Jahren mit Hingabe den noch<br />

jungen Christen und dem Gemeindebau<br />

angenommen haben. Täglich nahmen<br />

sie mit dem Velo rund 26 km auf<br />

sich, um am Frauenseminar teilzunehmen.<br />

Ein besonderes Ereignis war für<br />

uns alle, als sie uns an einem Abend<br />

stolz ihr Gotteshaus präsentierten, das<br />

sie zum grossen Teil in Eigenleistung<br />

erstellt hatten. Zurzeit fehlen noch Türen<br />

und Fenster.<br />

An einem weiteren Ort, in Isakamleme,<br />

wurden wir von einer kleinen Frauengruppe<br />

empfangen. Es berührte mich<br />

tief, wie sie ihre Freude an unserem<br />

Kommen ausdrückten. In den Unterrichtsstunden<br />

besprachen wir am Beispiel<br />

von ‹Jesus segnet die Kinder› das<br />

Thema «Wie bereite ich mich auf eine<br />

Bibelstunde vor?», und auch das Thema<br />

«Vergebung». Um 16 Uhr wurden wir zu<br />

einem Festmahl, bestehend aus Reis,<br />

Bohnen und Hühnchen, eingeladen,<br />

was für diese arme Region keine Selbstverständlichkeit<br />

ist. Anschliessend bis<br />

zum Eindunkeln nähten die Frauen<br />

fleissig ihre Taschen fertig.<br />

Die ‹Dunkelheit›, die sich abends über<br />

das Dorf legte, versinnbildlicht auch die


Markus und Hanni Lehner<br />

5<br />

‹Finsternis› in diesem Dorf. Deshalb<br />

sind wir angehalten, für diese Frauen,<br />

deren Familien und Aufgaben innigst zu<br />

beten.<br />

In der noch jungen Gemeinde in Ziba<br />

durften wir in der Einleitung aus der<br />

Geschichte und Entstehung der MEC<br />

berichten. Auch in diesem entlegenen<br />

Ort gibt es weder Strom noch fliessend<br />

Wasser, dennoch konnten wir uns nach<br />

der staubigen Reise waschen und uns<br />

frisch machen. Freudig wurden uns die<br />

bereits hergestellten Backsteine und<br />

das Land gezeigt, auf welchem der Bau<br />

einer Kirche für diese Gegend geplant<br />

ist. Nach einem ähnlichen Programmablauf<br />

wie an den anderen Orten fuhren<br />

wir am späteren Nachmittag los, entlang<br />

ausgedehnter, abgeernteter Reisfelder<br />

und erreichten nach 270 km zur<br />

Übernachtung die Regionalhauptstadt<br />

Geita im Norden Tansanias. Bereits war<br />

die erste Woche vorbei.<br />

Beim Nähunterricht in<br />

Isakamleme.


6 Markus und Hanni Lehner<br />

Sonntagsschule in<br />

Bugarama.<br />

Der nächste Halt am Samstag war im<br />

Dorf Kamhanga in der Nähe des Viktoriasees,<br />

wo wir das vom Sturm zerstörte<br />

Häuschen eines unserer Bibelschüler<br />

fotografierten; auch das kleine Gotteshaus<br />

ist betroffen und muss neu gebaut<br />

werden. Die Christen dort gehören dem<br />

Stamm der ‹Wasukuma› an. Mit einem<br />

noch voller beladenen Ländi fuhren wir<br />

nach Bugarama, wo auch Christen von<br />

Kishinda eintrafen. Mit ihnen feierten<br />

wir am Sonntag einen erfrischenden<br />

Gottesdienst, mit anschliessend mehr<br />

als 30 Taufen an einem kleinen See,<br />

dazu wurden auch fünf Kinder gesegnet.<br />

Vor der grossen Zusammenkunft<br />

am Sonntagmorgen trafen sich Lehrer<br />

und Gemeindeleiter zum Unterricht,<br />

parallel dazu wurde Sonntagsschule<br />

durchgeführt. Die wissbegierigen Kinder<br />

sangen sehr gerne und waren aufmerksam<br />

dabei. Leider bedeutet der<br />

Analphabetismus besonders bei den<br />

Mädchen dieser Region ein Problem<br />

und gehört mit zu den Herausforderungen.<br />

Auf Isaka, dem Gemeindeleiter,<br />

lastet eine grosse Verantwortung. Entsprechend<br />

werden qualifizierte Mitarbeiter<br />

zur Betreuung dieser Region gesucht.<br />

Vor unserem letzten Einsatz in Mwangika<br />

bei Mwanza durften wir gemeinsam<br />

eine spannende Fahrt auf der Fähre


Markus und Hanni Lehner<br />

7<br />

zur Überquerung eines Viktoriaseearms<br />

erleben – ein besonderes Erlebnis für<br />

uns alle! Vor Ort trafen wir auf eine<br />

noch im Bau stehende kleine Kirche,<br />

weshalb wir das Seminar unter einem<br />

schattigen Mangobaum hielten. Uns als<br />

Ehrengäste wurden ‹Plastik-Lehnstühle›<br />

zugewiesen, während die Teilnehmenden<br />

auf Schwartenbrettern Platz fanden.<br />

Während der ganzen Zeit waren<br />

einige interessierte Kinder mit dabei.<br />

Nach der regulären Seminarzeit wurden<br />

von Pastor Jeremia und Pastor Lazaro<br />

Gemeindeleiterwahlen zur Unterstützung<br />

des örtlichen Gemeindeleiters<br />

durchgeführt.<br />

Während der zwölf Tage konnten wir<br />

viel Wissen vermitteln, Beziehungen<br />

knüpfen und den Menschen mit dem<br />

Evangelium Mut machen – das haben<br />

uns die vielen Teilnehmenden unter<br />

anderem auch ganz persönlich bestätigt.<br />

Um jedoch weitere solche Seminare<br />

im weit entfernten Norden Tansanias<br />

durchführen zu können, sind wir als<br />

sendende Gemeinde auf Unterstützung<br />

angewiesen.<br />

Überaus dankbar sind wir – trotz einiger<br />

Schwierigkeiten mit dem Fahrzeug –<br />

wohlbehalten von der fast 3000 km<br />

weiten Reise zurückgekehrt.<br />

Danke für euer Mitbeten, damit das<br />

Reich Gottes weiter gebaut werden<br />

kann. Der Herr segne euch reichlich!<br />

Bald neigt sich dieses Jahr dem Ende zu.<br />

Wir wünschen euch allen eine gesegnete<br />

Advents- und Weihnachtszeit und<br />

Gottes reichen Segen im neuen Jahr!<br />

Hanni und ich werden ab Anfang Januar<br />

bis voraussichtlich Mitte Februar in<br />

der Schweiz sein. Danke herzlich für alle<br />

Unterstützung und Gebete!<br />

Herzlich verbunden<br />

Eure Hanni und Markus<br />

Die Fähre nach<br />

Mwanza.


8 Susi Steffen<br />

Während in der Schweiz langsam der<br />

Winter Einzug hält, wird es hier in Tansania<br />

wärmer und wärmer. Schon um<br />

10 Uhr morgens läuft einem der<br />

Schweiss herunter, und die Natur lechzt<br />

überall nach Abkühlung und Wasser.<br />

Aber bis der Regen einsetzt, dauert es<br />

noch ein bis zwei Monate.<br />

Im August durften wir Andi Kemmler<br />

und Joel Zindel im Spital begrüssen. Es<br />

gab ein fröhliches Wiedersehen.<br />

Für eine Woche halfen sie im Opera -<br />

tionssaal mit und konnten einigen<br />

Patienten helfen. Natürlich ist eine Woche<br />

kurz, aber da sie keine Fremden<br />

waren, und sie das Spital und das Personal<br />

kannten, konnten sie einiges ein -<br />

bringen.<br />

diesen Einsatz zurück. Das Team von 10<br />

Ärzten, Anästhesisten und Operationsschwestern<br />

kam am Sonntagmittag<br />

8.9. in Ifisi an. Nach einem leichten<br />

Mittagessen begleiteten wir sie ins Spital,<br />

wo bereits die ersten Patienten zur<br />

Untersuchung warteten. Die einen<br />

Teammitglieder sortierten ihre mitgebrachten<br />

Sachen, das Anästhesie-Team<br />

machte die neuen Narkosegeräte startklar,<br />

welche – Gott sei Dank! – noch<br />

rechtzeitig ein paar Tage vorher angekommen<br />

waren. Die Ärzte untersuchten<br />

die Patienten und stellten das Operationsprogramm<br />

für die nächsten Tage<br />

zusammen. So endete der erste Tag um<br />

20 Uhr, und das Willkomm-Essen im<br />

ICC musste etwas warten.<br />

Am Montag ging es dann richtig los.<br />

Meistens war das Team bis spät abends<br />

im Operationssaal anzutreffen.<br />

Neue Anästhesie-<br />

Geräte.<br />

Im letzten Rundbrief erwähnte ich den<br />

Ärztebesuch des Waidspitals Zürich.<br />

Inzwischen blicken wir dankbar auf


Susi Steffen<br />

9<br />

An Kropfpatienten und auch an orthopädischen<br />

Patienten fehlte es nicht. Wir<br />

sind dankbar, dass die Zusammenarbeit<br />

mit dem einheimischen Team so gut<br />

harmonierte. Für sie war es ja auch<br />

eine grosse Herausforderung, wussten<br />

sie doch nicht so genau, was sie erwartete.<br />

In der zweiten Woche waren sie<br />

dann entspannter, denn inzwischen<br />

kannte man sich bereits etwas, und es<br />

gab immer etwas zu lachen oder zu<br />

schmunzeln (Mehr dazu im Tagebuch<br />

der Waidgruppe unter www.zurichmeets-tanzania.com).<br />

In den zwei<br />

Wochen konnte vielen Patienten geholfen<br />

werden, und es gab manches strahlende<br />

Gesicht bei der Entlassung.<br />

Endlich den Riesenkropf losgeworden<br />

zu sein, war wie eine Erlösung! Oder der<br />

junge Mann, der die letzten zwei Jahre<br />

mit einem künstlichen Darmausgang<br />

leben musste und nun wieder normal<br />

auf die Toilette kann, das ist ein grosses<br />

Geschenk! Ich war dankbar, dass Petra<br />

ein paar Tage vor dem Eintreffen des<br />

Teams zurückkehrte und so beim Übersetzen<br />

und Koordinieren mithelfen<br />

konnte.<br />

Dr. Kimaro setzte sich ebenfalls sehr<br />

ein. Er war meistens im Operationssaal<br />

und durfte in diesen zwei Wochen wieder<br />

einiges dazu lernen.<br />

Neben der Arbeit gab es aber auch einige<br />

Events ausserhalb des Spitals. So<br />

organisierte die CH-Gruppe mal ein<br />

traditionelles Schweizer Nachtessen mit<br />

Raclette-Käse und Bündnerfleisch für<br />

das OP-Team und die Spitalleitung, und<br />

umgekehrt wurde das Schweizerteam<br />

am Schluss zu einem typisch afrikanischen<br />

Abschiedsessen eingeladen.<br />

Das OP-Team aus dem<br />

Waidspital mit dem<br />

Ifisi-Team.


10 Susi Steffen<br />

Godifrey als Schuhmacher.<br />

Godifrey in seinem<br />

Fahrstuhl aus der<br />

Schweiz.


Susi Steffen<br />

11<br />

Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit<br />

mit dem Waidspital weiter gehen<br />

wird. Für nächstes Jahr sind wieder Leute<br />

des Ifisi-Spitals für ein paar Wochen<br />

ins Waidspital eingeladen, und ein weiterer<br />

Einsatz ist auf Herbst 2014 geplant.<br />

An dieser Stelle danke ich allen, die sich<br />

auf die eine oder andere Art für dieses<br />

Projekt eingesetzt haben! Einen speziellen<br />

Dank an dich, Lydia, für deinen<br />

grossen Einsatz rund ums Projekt, der<br />

bereits letztes Jahr begann. Sehr glücklich<br />

sind wir über das Geschenk der<br />

neuen Anästhesie- und anderen Überwachungsmaschinen.<br />

Herzlichen Dank<br />

den Sponsoren!<br />

Ganz speziell erlebten wir den letzten<br />

Spitalgottesdienst. Als Gast kam der<br />

behinderte Sänger ‹Godifrey›. Als<br />

Kind war er krank, und da sich seine<br />

Eltern nicht einigen konnten, wurde<br />

eine Operation abgelehnt, und seine<br />

Füsse und Unterschenkel starben buchstäblich<br />

ab. Was muss er für Schmerzen<br />

durchgestanden haben! Später hatte er<br />

einen Traum, in dem Gott ihm sagte,<br />

dass er auch ohne Beine für ihn singen<br />

und Zeugnis geben werde. Er begann<br />

in der Bibel zu lesen, und Jesus wurde<br />

sein Freund und Erlöser. Seit einigen<br />

Jahren verdient er seinen Lebensunterhalt<br />

als Schuhmacher, er ist verheiratet<br />

und hat vier Kinder. Sein Zeugnis und<br />

seine Lieder bewegten uns alle sehr und<br />

gaben den Patienten Kraft und Hoffnung.<br />

Nebst diesen speziellen Einsätzen geht<br />

der Spitalbetrieb normal weiter mit all<br />

seinen Herausforderungen. An Patienten<br />

fehlt es nie, auch nicht an Problemen<br />

und neuen Auflagen der Regierung.<br />

So gibt es auch bei uns zunehmend<br />

mehr «paperwork», was dazu führt,<br />

dass die Patienten länger warten müssen<br />

und dadurch aber nicht besser<br />

behandelt werden. Wir brauchten mehr<br />

Arbeitsräume, denn viele Stationen sind<br />

wegen des zunehmenden Andrangs zu<br />

klein. Ab und zu liegen die Frauen auf<br />

der Neugeborenen-Abteilung auf Matratzen<br />

am Boden, weil alle Betten besetzt<br />

sind. Auch wenn nicht immer alles<br />

rund läuft, bin ich sehr dankbar für das<br />

ganze Spitalteam, für alles Personal, das<br />

sich einsetzt und für das Leitungsteam,<br />

das immer dran ist. Mit ihnen zu arbeiten<br />

macht mir Freude. Herzlichen Dank<br />

euch allen, die ihr im Gebet hinter der<br />

Arbeit steht und für eure treue Unterstützung!<br />

Eure Susi Steffen


12 Lydia Maag<br />

HERR, gross ist deine<br />

Güte, sie reicht bis an<br />

den Himmel, und<br />

wohin die Wolken<br />

auch ziehen, überall<br />

ist deine Treue!<br />

Psalm 57, 11<br />

Liebe Freunde<br />

Einige sehr ausgefüllte Monate mit vielen<br />

schönen und interessanten Erlebnissen<br />

liegen hinter uns.<br />

Viele verschiedene Besucher und<br />

ganze Gruppen verbrachten in den<br />

vergangenen Monaten ihre Ferien bei<br />

uns, darunter eine ganze Reihe ehemaliger<br />

Missionare, mit denen wir ein<br />

frohes Wiedersehen und wertvolle<br />

Stunden des Austausches erlebten.<br />

Tageweise waren die Hotel- und Gästezimmer<br />

im Zentrum in Ifisi (ICC) bis auf<br />

das letzte Zimmer ausgebucht.<br />

Im Juli hatte ich während dreier Wochen<br />

Besuch von meiner Jugendfreundin<br />

Dorothea und ihrem Mann Andreas mit<br />

einem Teil ihrer Familie. Wir genossen<br />

die gemeinsame Zeit zuerst in Dar es<br />

Salaam, dann im Ruaha-Nationalpark<br />

und letztlich in der Umgebung von<br />

<strong>Mbalizi</strong> und in Matema. Trotz weiter<br />

Fahrten mit dem Landrover erlebte ich<br />

erholsame Stunden, und wir konnten<br />

gemeinsam die vielfältige Natur Tansanias<br />

geniessen.<br />

Im August stand eine Reihe von Frauenseminaren<br />

auf dem Programm, unter<br />

anderem eine 15-tägige Reise in die<br />

Tabora-Region und in den Norden Tansanias<br />

nach Geita und Mwanza am<br />

Viktoriasee. Hanni hat in ihrem Bericht<br />

ausführlich über diese Seminarreise<br />

geschrieben. Für mich war es der dritte<br />

Besuch in Zentraltansania (Tabora), und<br />

die Gemeinden in der Region Mwanza<br />

hatte ich im vergangenen Dezember<br />

zum ersten Mal besucht. An allen Orten<br />

gab es ein frohes Wiedersehen mit den<br />

Frauen und auch mit den Leitern der<br />

Gemeinden. Ihre Herzlichkeit und Freude,<br />

mit der wir empfangen wurden,<br />

berührte mich tief. Besonders freute ich<br />

mich über Fortschritte in einzelnen<br />

Frauengruppen; an mehreren Orten<br />

sind auch Kirchengebäude geplant oder<br />

im Bau begriffen. Gottes Wirken in diesen<br />

– von uns aus gesehen – abgelegenen<br />

Gebieten und die Offenheit, mit der<br />

die Botschaft der Bibel aufgenommen<br />

wird, haben in mir auch auf dieser Reise<br />

erneut einen tiefen Eindruck hinterlassen.<br />

Danke, wenn ihr weiter mit uns für<br />

die Christen in diesen Gemeinden und<br />

auch die vielen Jugendlichen betet!<br />

Im September war ich zu einem grossen<br />

Teil damit beschäftigt, die Ärztegruppe<br />

des Waidspitals Zürich zu begleiten.<br />

Ich hatte für sie im Vorfeld die Reise und<br />

alles ‹Drum und Dran› organisiert. Gemeinsam<br />

mit dem ganzen Team und<br />

auch dem einheimischen Personal des<br />

Spitals Ifisi freue ich mich über das gute<br />

Gelingen des Einsatzes, für den wertvollen<br />

Austausch an Fachwissen und die<br />

positive Entwicklung der Zusammenarbeit<br />

der Spitäler.


Lydia Maag<br />

13<br />

Einen speziellen Dank an dich, Christoph,<br />

und an deine ganze Gruppe,<br />

für euren vorbildlichen und unermüdlichen<br />

Dienst an den Patienten<br />

und für alle Wertschätzung, die ihr<br />

den Einheimischen und uns entgegen<br />

gebracht habt!<br />

Am Tisch wurden<br />

interessante Gespräche<br />

geführt.<br />

Seit Anfang Oktober erleben wir eine<br />

neue Herausforderung an unserer Bibelschule<br />

in Mshewe. Ab Mai machten<br />

wir uns im Bibelschulkomitee konkret<br />

an die Planung eines dritten Jahres der<br />

Ausbildung (für Zweitjahr-Absolventen<br />

mit gutem Abschluss).<br />

Wir sind überzeugt, dass für unsere<br />

ausgedehnte Gemeindearbeit gut ausgebildete<br />

Leiter – in Theologie und Allgemeinbildung<br />

– von grosser Wichtigkeit<br />

sind. Nach vielen Sitzungen konnten<br />

wir am 30.September das Zusatzprogramm<br />

parallel zum Zweijahreskurs<br />

starten.<br />

Als Unterrichtsräume dienen uns die<br />

Klassenzimmer der ehemaligen Schweizerschule,<br />

die wir teils renoviert haben.


14 Lydia Maag<br />

Die Studenten des<br />

dritten Jahres.<br />

wenige unserer Gemeindeleiter haben<br />

bis jetzt eine Sekundarschul-Ausbil -<br />

dung im Rahmen der ‹Erwachsenen-<br />

Bildung›. Pastor David Ngogo (Hauptlehrer)<br />

hat in Anlehnung an Programme<br />

ähnlicher Ausbildungsstätten ein Curriculum<br />

als Vorschlag ausgearbeitet; im<br />

Lehrerteam des Zusatzkurses sind wir<br />

zudem fünf Lehrer mit Teilzeitpensum.<br />

Da an diesem Kurs die Männer ohne<br />

ihre Familien teilnehmen, haben wir im<br />

Jahresprogramm auch Studien-Wochen<br />

zu Hause mit Praktika in der Heimatgemeinde<br />

eingeplant.<br />

Anfang Oktober begannen die 25 Familien<br />

(im ersten und zweiten Jahr) den<br />

zweiten Term des Unterrichtsjahres,<br />

und gleichzeitig stiegen 12 Studenten<br />

ins dritte Jahr ein. In diesem weiterführenden<br />

Kurs stehen am Morgen theologische<br />

Fächer auf dem Programm, und<br />

am Nachmittag werden vorwiegend<br />

Fächer wie Englisch, Geschichte, Geographie,<br />

Biologie etc. vermittelt mit dem<br />

Ziel, in einem Jahr die staatlichen Prüfungen<br />

der 1./2.Sek zu schaffen und<br />

dann in einem folgenden Jahr auch den<br />

4. Sek-Abschluss zu bestehen. Nur ganz<br />

Soweit wieder ein Einblick in unsere<br />

vielseitigen Aufgaben.<br />

Ganz herzlichen Dank für eure Unterstützung<br />

und Gebete!<br />

Mit lieben Grüssen<br />

Lydia


Susanna Joos<br />

15<br />

Liebe Missions- und Gebetsfreunde<br />

Dankbar blicke ich auf die vergangenen<br />

Monate zurück. Es war sehr viel los, und<br />

wir erlebten eine gesegnete Zeit mit<br />

vielen Besuchern. Die Zeit mit Rafaela<br />

Joos, meiner Nichte, war sehr schön.<br />

Nur zu schnell verflog die Zeit. Auch der<br />

Besuch von Martin Weilenmann, dem<br />

Gemeindeleiter der Kirche Neuhof, war<br />

bereichernd. Und im Moment ist eine<br />

12er-Gruppe aus der Kirche Neuhof<br />

(Pfäffikon ZH) hier zu Besuch – für mich<br />

ein ganz spezielles Erlebnis! Damit ich<br />

genügend Zeit für die Gruppe habe,<br />

nehme ich Ferien, und so kann ich mit<br />

ihnen herumreisen und die Zeit geniessen.<br />

Danke Volker und Sybille, dass ihr<br />

diese Reise organisiert habt!<br />

Die Gemeinde in<br />

Rumonge.


16 Susanna Joos<br />

Taufen im<br />

Tanganyikasee.<br />

Anfang September war ich mit sechs<br />

Leitern unserer MEC-Gemeinde unterwegs.<br />

Wir fuhren 3700 km in 13 Tagen<br />

und besuchten neun Gemeinden im<br />

Nordwesten Tansanias und zwei in Burundi.<br />

Es war für uns alle das erste Mal,<br />

dass wir nach Burundi reisten. Ich<br />

staunte über die Berglandschaft, die<br />

vielen Täler und die Dörfer an den offensichtlich<br />

sehr fruchtbaren Hügelhängen.<br />

Die Strasse führte den Berghängen<br />

entlang, bis wir dann hinunter zum<br />

Tanganyikasee nach Bujumbura, der<br />

Hauptstadt, kamen. Nur 70 km südlich<br />

der Hauptstadt liegt eine unserer Gemeinden.<br />

Es war überwältigend, als wir nach Rumonge<br />

kamen. Die Leiter der Gemeinde<br />

hiessen uns ganz, ganz herzlich<br />

willkommen. Wir trafen eine lebendige<br />

Gruppe mit zirka 50 Mitgliedern an. Die<br />

Freude war gross. Am Samstag fand die<br />

grosse Begrüssungszeremonie statt,<br />

und wir durften noch Bibelunterricht<br />

halten. Am Sonntagmorgen bereits um<br />

8.00 Uhr fuhren wir ans Seeufer, und es<br />

liess sich eine ganze Gruppe junger<br />

Menschen taufen. Ein spezieller Anlass!<br />

Das Zusammensein und Austauschen<br />

war für mich sehr wertvoll. Es ist ja so,<br />

dass die meisten der Gemeindeglieder<br />

früher als Flüchtlinge in Tansania lebten.<br />

So sprechen alle Suaheli, und ich<br />

konnte mich problemlos mit ihnen unterhalten.<br />

Es war sehr eindrücklich, als<br />

die einzelnen Frauen mir erzählten, wie<br />

sie noch ganz jung oder fast noch als<br />

Kinder mit ihren Eltern zu Fuss geflohen<br />

waren wegen des Krieges. Sie hätten<br />

nichts mitnehmen können als gerade<br />

das, was sie auf sich trugen. Die Verpflegung<br />

sei schwer gewesen, und wo immer<br />

sie verlassene Felder mit etwas


Susanna Joos<br />

17<br />

Essbarem finden konnten, wurde dies<br />

gegessen. Ihre Zeugnisse berührten<br />

mich sehr.<br />

Als dann Ruhe in Burundi eintrat, stellte<br />

Tansania den Leuten in den Flüchtlingscamps<br />

frei, ob sie zurück in ihr Heimatland<br />

übersiedeln oder Tansanier werden<br />

wollten. Diese Übersiedlung ist nun<br />

auch einer der Gründe, weshalb wir in<br />

Burundi Gemeinden haben. Auch in<br />

Mabanda, die Gemeinde, die wiederum<br />

70 km von Rumonge aus in den<br />

Bergen liegt, hat es zirka 70 Christen<br />

und fast alles Leute, die aus Tansania<br />

zurückgekehrt waren.<br />

In Mabanda versammeln sich die Christen<br />

in einem Hof mitten im Dorf, weil<br />

sie noch keine Kirche haben. Sie könnten<br />

diesen Hof kaufen, haben aber kein<br />

Geld dafür. Auch in Mabanda wurden<br />

wir überaus herzlich empfangen. Die<br />

Gemeinden in Burundi freuten sich,<br />

dass ihre Leiter aus Tansania zu Besuch<br />

kamen. Für sie war es sehr wichtig, dass<br />

sie uns kennen lernen durften. Danke,<br />

wenn ihr für diese jungen Gemeinden<br />

betet! Sie haben ein grosses Herz und<br />

setzen sich mit Leib und Seele für<br />

den Gemeindebau ein. Gott möge sie<br />

segnen!<br />

Es ist für mich nicht selbstverständlich,<br />

dass wir so weit reisen durften, ohne<br />

auch nur eine Panne oder einen Unfall<br />

zu haben. So danken wir unserem Herrn<br />

für alle Bewahrung. Und euch möchte<br />

ich ganz, ganz herzlich danken für alle<br />

Fürbitte und Verbundenheit, sei es<br />

durch Gebet, Mail, Skype oder Briefe<br />

und Gaben. Asanteni sana!<br />

Ganz herzliche Grüsse aus Tansania<br />

Susanna<br />

Mabanda – Kinder<br />

werden gesegnet.


18 Raphael und Andrea Illi-Fromm<br />

Und siehe, ich bin mit<br />

dir, und ich will dich<br />

behüten überall,<br />

wohin du gehst.<br />

1. Mose 28, 15<br />

Langsam kommen wir im tansanischen<br />

Alltag an. Wir sind dankbar, dass wir uns<br />

immer besser zurechtfinden und sich<br />

vieles eingespielt hat. Es kostet uns<br />

nicht mehr alles so viel Kraft wie am<br />

Anfang.<br />

Zu Hause profitieren wir langsam von<br />

unseren Anstrengungen für einen kleinen<br />

Garten. Wir können immer mal<br />

wieder Salat, Radieschen und frische<br />

Kräuter ernten, welche das Essen abwechslungsreicher<br />

machen. Bei den<br />

Papayabäumchen und der Passionsfrucht<br />

warten wir noch geduldig auf die<br />

Früchte. Inzwischen haben wir auch<br />

gelernt, was man alles aus Milch herstellen<br />

kann: Jogurt, Dip und (Kräuter-)<br />

Butter. Und auch das Brotbacken gelingt<br />

uns immer besser.<br />

Dankbar sind wir, wenn der Strom nicht<br />

abgestellt wird, solange etwas im Ofen<br />

oder die Waschmaschine am Laufen ist.<br />

Nebst seiner Arbeit als ‹Mkurugenzi wa<br />

Vitengo› (Leiter der Profit-Center) investiert<br />

sich Raphael so viel wie eben<br />

noch möglich in die IT. Hier sind die<br />

Herausforderungen gross und vielfältig,<br />

denn innerhalb der Organisation existiert<br />

nur sehr wenig entsprechendes<br />

Wissen. Mit Samwel hat er zum Glück<br />

bereits einen fähigen lokalen Mitarbeiter<br />

gefunden, der motiviert lernt und<br />

schon viele IT-Probleme im Büroalltag<br />

selber lösen kann. Nebst vielen Supportaufgaben,<br />

müssen auch einfache<br />

Netzwerke eingerichtet, unterhalten<br />

und Computer neu aufgesetzt und repariert<br />

werden. Ganz aktuell haben die<br />

beiden die Homepage www.mectanzania.ch<br />

neugestaltet. Es ist zwar<br />

erst ein Grundlayout online, doch ermöglicht<br />

die neue Vorlage eine einfache<br />

Handhabung hier vor Ort. An dieser<br />

Stelle sei Hansueli Frehner für seine<br />

treue und langjährige Betreuung der<br />

Homepage herzlich gedankt. Nebst der<br />

Fertigstellung und Bewirtschaftung der<br />

Homepage steht nun als weitere Notwendigkeit<br />

die Grundausbildung unserer<br />

Mitarbeiter am Computer auf dem<br />

Programm. In einem ersten Testlauf<br />

zeigte Samwel, dass er die nötigen pädagogischen<br />

Fähigkeiten mitbringt.<br />

Vielen Dank für euer Mittragen!<br />

Der Herr segne euch!<br />

Liebe Grüße aus Ifisi,<br />

Andrea & Raphael


Raphael und Andrea Illi-Fromm<br />

19<br />

Samwel leitet Mitarbeiter<br />

am PC an.


20 Petra Seppi<br />

«Zerbrecht euch also<br />

nicht mehr den Kopf<br />

darüber, was ihr<br />

essen und trinken<br />

sollt! ... Euer Vater im<br />

Himmel weiss genau,<br />

dass ihr dies alles<br />

braucht.»<br />

Lukas 12, 29–30<br />

Die kleine Agnes wurde<br />

bei uns im Spital in<br />

Ifisi geboren.<br />

Nach einem dreimonatigen Aufenthalt<br />

in der Schweiz landete ich nach einem<br />

schwierigen Abschied am 2. September<br />

wieder in Dar es Salaam. Wider Erwarten<br />

wurde ich dort von einem Mitarbeiter<br />

des Krankenhauses empfangen.<br />

Nach einer Stunde erfolgloser Suche<br />

nach einem funktionierenden Geldautomaten<br />

kam ich im Guesthouse an, wo<br />

ich mich ziemlich verloren und einsam<br />

fühlte und mich erst einmal fragen<br />

musste, was ich hier überhaupt wieder<br />

mache, so weit weg von Freunden und<br />

Familie, abhängig von anderen...<br />

Am nächsten Morgen flog ich nach<br />

Mbeya. Dort angekommen wurde ich<br />

von Susi und einer Delegation von Mitarbeitern<br />

und Patienten des Ifisi-Spitals<br />

abgeholt. Wieder zurück in meiner<br />

Wohnung fühlte ich mich schon fast<br />

wieder zu Hause.<br />

Der Empfang im Krankenhaus war sehr<br />

herzlich. Immer wieder wurde betont,<br />

wie schön es sei, dass ich zurück sei,<br />

und dass ich zugenommen hätte. (Was<br />

bei uns in der Schweiz eine Beleidigung<br />

ist, ist hier ein Kompliment, obwohl ich<br />

über die Tatsache selber doch weniger<br />

begeistert war.)<br />

Die Frage danach, was ich hier überhaupt<br />

mache, erledigte sich ziemlich<br />

bald, denn bereits am Sonntag kam das<br />

Ärzteteam aus der Schweiz an, und es<br />

gab alle Hände voll zu tun. Morgens war<br />

dafür zu sorgen, dass die Patienten<br />

rechtzeitig im OPS ankamen; ich war auf<br />

den Visiten dabei, half beim Übersetzen...<br />

Die zwei Wochen waren arbeitsreich<br />

und intensiv, doch es war sehr erfreulich<br />

zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Schweizer- und auch<br />

dem einheimischen Team lief.<br />

Zurzeit arbeite ich wieder vor allem in<br />

der Wundversorgung und dort wo es<br />

gerade Hilfe braucht. An Arbeit mangelt<br />

es uns selten!<br />

Vielen Dank euch allen, die ihr an uns<br />

denkt!<br />

Petra


Peter von Reitzenstein und Manuel Wingeier<br />

21<br />

Afrika treu an unserer Seite. Seine Hilfe<br />

und Bewahrung durften wir jeden Tag<br />

ganz persönlich erfahren. Somit können<br />

wir zurück schauen und Gottes Führung<br />

auf all unseren Wegen deutlich erkennen.<br />

Die Zeit unseres Einsatzes war für<br />

uns im Glaubensleben, im Umgang mit<br />

unseren Mitmenschen und im Arbeitsleben<br />

sehr bereichernd.<br />

Dein WORT ist<br />

meines Fusses<br />

Leuchte und ein<br />

LICHT auf meinem<br />

Wege.<br />

Psalm 119, 105<br />

Kurz vor Ostern dieses Jahres kamen<br />

wir mit dem Zug in Mbeya an. Mit dem<br />

erwähnten Vers grüssten wir die Gemeinde<br />

in <strong>Mbalizi</strong>, und am Schluss unseres<br />

Einsatzes wurden wir vor der<br />

Abreise in die Schweiz mit demselben<br />

Vers wieder gesegnet und verabschiedet.<br />

Ja, es ist wahr, was in diesem Vers<br />

steht! Unser Herr Jesus ist unser Licht<br />

auf unserem Weg, und er war auch in<br />

Alleine die Fahrt nach Mbeya, wo wir<br />

nachher herzlich empfangen wurden,<br />

war bereits ein Abenteuer. Doch die<br />

Zugreise war erst der Beginn unserer<br />

abenteuerlichen Zeit in Tansania.<br />

Nach Ostern starteten wir unseren<br />

fünfmonatigen Einsatz auf der Missionsstation.<br />

Wir wurden als Allrounder<br />

angestellt, Manuel im mechanischen<br />

Bereich war hauptsächlich in der<br />

Werkstatt tätig und Peter im elektrischen<br />

Bereich an verschiedenen Arbeitsplätzen.<br />

In der Werkstatt.


22 Peter von Reitzenstein und Manuel Wingeier<br />

Während unseres Einsatzes arbeiteten<br />

wir an diversen Baumaschinen, Landmaschinen<br />

wie Grasmäher und Traktoren<br />

oder auch an Zahnarztstühlen,<br />

Schweissanlagen, Hausinstallationen<br />

und Baustellengeneratoren, um nur<br />

eine kleine Auswahl zu nennen. Unser<br />

Einsatzgebiet war vielseitig und sehr<br />

interessant. Klar, war die Arbeit nicht<br />

immer einfach, und die Probleme forderten<br />

uns ganz anders heraus, als wir<br />

es in der Schweiz gewohnt waren. In<br />

Tansania können die ‹selbstverständlichen<br />

Dinge› schon ein Problem darstellen.<br />

Zum Beispiel das Finden der<br />

richtigen Ersatzteile ist keine Selbstverständlichkeit<br />

und kann je nachdem<br />

schon eine Herausforderung bedeuten.<br />

Die Mähmaschine<br />

funktioniert wieder!<br />

Umso grösser ist dann die Freude, wenn<br />

eine Arbeit beendet, die Maschine<br />

repariert und wieder funktionsfähig<br />

ist. Eine andere Herausforderung ist


Peter von Reitzenstein und Manuel Wingeier<br />

23<br />

zu dem das «trouble shooting» oder anders<br />

gesagt, die Fehleranalyse. Weshalb<br />

ist die Schweissanlage defekt? Diese<br />

Herausforderung brachte mich (Peter)<br />

oftmals an meine Grenzen des Wissens.<br />

In solchen Momenten wurde mir klar,<br />

dass nur Gottes Hilfe mich weiterbringt.<br />

Ich legte Gott dieses Anliegen im Gebet<br />

hin, und in jeder Arbeit, in der ich Gott<br />

um Hilfe bat, schenkte er das Gelingen.<br />

Dabei lernte ich, selbst in den ‹kleinen<br />

Dingen› Gott im Gebet um Hilfe zu<br />

bitten.<br />

Nebst praktischer Arbeit nahmen wir<br />

uns auch die Freiheit, Zeit mit den Waisenkindern<br />

zu verbringen. Wir gestalteten<br />

Spielnachmittage oder halfen in der<br />

Betreuung mit. Die Zeit mit den Waisenkindern<br />

war sehr eindrücklich und<br />

berührte uns tief in unseren Herzen.<br />

Allein die Arbeit mit den Kindern ist<br />

schon eine grosse Aufgabe.<br />

Somit blicken wir auf eine erlebnisreiche<br />

Zeit zurück, die unser Leben<br />

in vieler Hinsicht positiv verändert<br />

hat.<br />

Wir können allen jungen Menschen einen<br />

solchen Einsatz nur weiterempfehlen.<br />

Ihr werdet in vielen Bereichen eures<br />

Lebens reich beschenkt und macht eine<br />

wertvolle Erfahrung. Wir können es<br />

aber nur weiter empfehlen, wenn ihr<br />

bereit seid, euer Leben von Gott persönlich<br />

verändern zu lassen und wenn<br />

ihr bereit seid, Gott und den Menschen<br />

in Tansania zu dienen.<br />

Arbeit hatten wir genug, und wir haben<br />

auch noch genug Arbeit für weitere ‹Einsätzler›<br />

übrig gelassen. Nun, wir haben<br />

in dieser Zeit nicht nur gearbeitet. Auf<br />

dem Programm standen kleinere Tagesausflüge<br />

auf die umliegenden Berge<br />

und natürlich auch eine Reise in den<br />

nahe gelegenen Nationalpark.<br />

Was wir am meisten schätzten, war die<br />

gemeinsame Zeit mit den Missionaren,<br />

den Austausch mit ihnen und ihr persönliches<br />

Zeugnis, wie sie in die Mission<br />

gerufen wurden und den Glauben im<br />

Leben praktisch umsetzen. Hierbei ergreifen<br />

wir die Möglichkeit, euch allen<br />

nochmals ganz herzlich zu danken für<br />

all euren Einsatz, den ihr leistet und<br />

eure Liebe, die ihr uns weitergegeben<br />

habt! Vielen Dank, und wir wünschen<br />

euch Gottes reichen Segen!<br />

Liebe Grüsse<br />

Manuel und Peter


24 Adressen<br />

<strong>Mbalizi</strong> <strong>Evangelistic</strong> <strong>Church</strong><br />

P. O. Box 219<br />

Mbeya, Tanzania<br />

Telefon 00255 25 256 00 10<br />

Fax 00255 25 256 03 48<br />

E-Mail: mec@mec-tanzania.ch<br />

www.mec-tanzania.ch<br />

Wer erhält den<br />

Rundbrief doppelt?<br />

Bitte melden Sie sich<br />

gegebenenfalls bei der<br />

Schweizerischen<br />

Missions-Ge meinschaft,<br />

Telefon 052 235 32 52<br />

(Adresse siehe rechts).<br />

(Versand als Beilage zu<br />

«ETG Unterwegs»)<br />

Schweizerische<br />

Missions-Gemeinschaft<br />

Industriestrasse 1, Postfach<br />

CH-8401 Winterthur<br />

Postcheck 80-42881-3<br />

Vermerk: MEC<br />

E-Mail: smg@smgworld.ch<br />

EMD Fachstelle für<br />

interkulturelle Zusammenarbeit<br />

Rathausstrasse 39<br />

8570 Weinfelden<br />

Postcheck 40-26843-4<br />

E-Mail: info@emdschweiz.ch<br />

Spital und Krankenschwesternschule Ifisi<br />

Layout & Druck: Schürch.Druck & Medien, CH-4950 Huttwil

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