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Hodenkrebs – Ein Tabuthema?

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<strong>Hodenkrebs</strong> – <strong>Ein</strong> <strong>Tabuthema</strong>?<br />

<strong>Ein</strong>e Broschüre für Angehörige und Patienten<br />

Dipl.-Psych. Elke Freudenberg<br />

St. Elisabeth Krankenhaus Neuwied<br />

2003<br />

1


Vorwort<br />

Die vorliegende Broschüre entstand im Rahmen eines Praxisorientierten Seminars und in<br />

Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt „Psychologie der Krankheitsbewältigung“<br />

(Projektleitung: Frau Prof. Dr. S.-H. Filipp) an der Universität Trier im Fachbereich<br />

Psychologie.<br />

Es wurde der Versuch unternommen, sowohl den Angehörigen als auch den Patienten eine<br />

Hilfestellung bei der Verarbeitung der Krankheit – insbesondere der psychischen Seite – zu<br />

geben. Verständlicherweise kann eine solche Broschüre nicht auf alle Fragen eine Antwort<br />

bieten. Sollten Sie weitere Informationen und Hilfen benötigen, so wenden Sie sich an den<br />

behandelnden Arzt, an Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen, die Sie in jeder größeren<br />

Stadt finden. Selbstverständlich können Sie sich auch an die Soldatentumorhilfe Koblenz<br />

e. V. wenden. Wir helfen Ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne weiter.<br />

Bei der vorliegenden Fassung handelt es sich bereits um die vierte Auflage. Die ersten beiden<br />

Auflagen wurden mit Hilfe von Fragen, Anregungen, Kritikpunkten und<br />

Verbesserungsvorschlägen der Leser erweitert und optimiert. Vor allem bei der jetzt<br />

vorliegenden vierten Auflage sind im medizinischen Teil Änderungen und Verbesserungen<br />

vorgenommen worden. Die Wissenschaft entwickelt sich laufend weiter, so dass<br />

Nachbesserungen in kürzeren Abständen immer wieder notwendig sind. Schreiben Sie uns,<br />

wenn Sie etwas vermissen, ausführlicher haben wollen oder etwas kritisieren wollen. Wir sind<br />

für jede Anregung dankbar.<br />

Wir danken den vielen Kollegen, die uns während der Entwicklung dieser Broschüre<br />

unterstützt haben. Als weitere federführende Mitarbeiter seien namentlich genannt:<br />

Oberstarzt a. D. Dr. med. H. v. Vietsch, Höhr-Grenzhausen<br />

Oberstarzt Dr. med. W. Derschum, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz<br />

Dr. med. R. Oermann, Trier<br />

Die StudentInnen M. Hildebrandt, A. Sassenrath, P. Hank, G. Skopidis, A. Reisser, U.<br />

Fischer, S. Maier, W. Plihal und M. Witt haben bei der Erstellung der Broschüre engagiert<br />

und interessiert mitgearbeitet.<br />

2


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Warum eine Broschüre über <strong>Hodenkrebs</strong>?........................................................................... 4<br />

Was ist <strong>Hodenkrebs</strong>?............................................................................................................ 4<br />

Wie macht sich <strong>Hodenkrebs</strong> bemerkbar?............................................................................. 5<br />

Wie kann der Arzt feststellen, ob es ein gut- oder bösartiger Tumor ist?............................ 6<br />

Warum ist die Behandlung nach der Hodenoperation noch nicht abgeschlossen?.............. 7<br />

Wie wird nach der ersten Operation weiterbehandelt?......................................................... 9<br />

Wie wird nach der Lymphknotenentfernung weiterbehandelt?............................................ 11<br />

Was ist Chemotherapie?........................................................................................................ 11<br />

Was ist Strahlentherapie?...................................................................................................... 14<br />

Was bedeutet Tumornachsorge?............................................................................................ 15<br />

Welche Prognose gibt es bei <strong>Hodenkrebs</strong>?............................................................................ 16<br />

Wie kann ich mit der Krankheit leben lernen?...................................................................... 16<br />

Welchen <strong>Ein</strong>fluss hat die Krankheit auf das Befinden und Verhalten des Patienten?.......... 17<br />

Was kann ich selbst als Patient tun?...................................................................................... 18<br />

Was bedeutet die Krankheit für die Angehörigen?................................................................ 20<br />

Warum ist gerade mein Angehöriger betroffen?.................................................................... 21<br />

Wie verhalte ich mich dem Patienten gegenüber?.................................................................. 21<br />

Was kann ich als Angehöriger für mich selbst tun?................................................................ 22<br />

Welche Auswirkungen zeigen sich auf meine Partnerschaft und Sexualität?......................... 23<br />

Was kommt nach dem Krankenhausaufenthalt?...................................................................... 25<br />

Welche Rehabilitationsmaßnahmen gibt es?............................................................................25<br />

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe?..........................................................27<br />

Seite<br />

3


Warum eine Broschüre über <strong>Hodenkrebs</strong>?<br />

<strong>Hodenkrebs</strong> gehört zu jenen Krebsformen, von denen die meisten Menschen vorher noch nie<br />

etwas gehört haben. <strong>Ein</strong>e Broschüre erscheint uns daher zum einen notwendig, um<br />

Betroffenen und ihren Angehörigen Informationen über diese Erkrankung und ihre Folgen zu<br />

geben. Zum anderen wirken sich gerade bei einer Tumorerkrankung im Genitalbereich die<br />

beiden Tabuthemen „Krebs“ und „Sexualität“ nachteilig auf ein offenes Gespräch aus.<br />

Hemmungen und Schamgefühle verhindern, dass sich Patienten und Angehörige offen<br />

miteinander über die Krankheit austauschen. Es ist jedoch wichtig, dass Patienten,<br />

Angehörige und der behandelnde Arzt über alle im Zusammenhang mit der Krankheit<br />

auftretenden Probleme offen miteinander sprechen. Nur dadurch kann das<br />

Vertrauensverhältnis untereinander aufgebaut werden, das den Gefühlen der Ohnmacht<br />

entgegenwirkt und zur gegenseitigen Unterstützung führt. Diese Broschüre soll daher nicht<br />

nur medizinische Informationen vermitteln, sondern auch aufzeigen, welche Folgen sich im<br />

Zuge einer <strong>Hodenkrebs</strong>erkrankung für den Umgang miteinander ergeben können und wie<br />

möglichen Problemen im Familienleben und in der Partnerschaft entgegengewirkt werden<br />

kann. Wir empfehlen daher, dass sich Patienten und Angehörige gemeinsam diese<br />

Informationsschrift durchlesen und miteinander darüber sprechen.<br />

Selbstverständlich kann keine Broschüre Ratschläge im Sinne von „Rezepten“ geben. Die<br />

Situation jedes einzelnen Patienten und jeder einzelnen Familie lässt sich immer nur in<br />

wenigen Punkten mit der Situation Anderer vergleichen. Sie selbst kennen Ihren Partner und<br />

Ihre Familie am besten. Daher können Sie sicher einige der Informationen und Empfehlungen<br />

in diesem Heft auf Ihre persönliche Lebenssituation übertragen und für sich nutzen.<br />

Was ist <strong>Hodenkrebs</strong>?<br />

<strong>Hodenkrebs</strong> ist eine bösartige Geschwulst, meistens eines, selten auch beider Hoden. Das<br />

Wachstum des Tumors beginnt zunächst in einem der Hoden, er kann den Nebenhoden<br />

miterfassen und dann auch auf den Samenstrang übergreifen. Ohne Behandlung führt dieser<br />

Krebs zum Tode. Der <strong>Hodenkrebs</strong> ist eine relativ seltene Erkrankung. Es handelt sich jedoch<br />

um einen der häufigsten Tumoren in der Altersgruppe der 20- bis40jährigen Männer. Pro Jahr<br />

4


tritt bei etwa drei bis sieben von 100 000 Männern ein Hodentumor auf. <strong>Hodenkrebs</strong> wird<br />

heute im Frühstadium fast immer geheilt, und selbst in fortgeschrittenen Stadien Besteht eine<br />

gute Heilungschance.<br />

Die Behandlungserfolge bei Hodentumoren sind seit einigen Jahren so beeindruckend, dass<br />

sich heute die Frage stellt: „ Mit wie wenig Therapie erziele ich den größtmöglichen Erfolg?“<br />

Das heißt, es wird der in Abhängigkeit von der Situation kleinstmögliche operative <strong>Ein</strong>griff<br />

durchgeführt, die geringstmögliche Chemotherapie verabreicht und unter <strong>Ein</strong>satz der<br />

geringstmöglichen Strahlendosis bestrahlt. Dies bedeutet aber nicht, dass eine Behandlung<br />

überhaupt nicht mehr notwendig ist, denn wie bereits oben erwähnt, ohne Behandlung führt<br />

der Hodentumor unweigerlich zum Tode. Dies sehen wir auch daran, dass eben nicht 100 %<br />

aller Hodentumorpatienten geheilt werden können.<br />

Über 90 Prozent der erkrankten Männer werden wieder gesund und können ihrer Arbeit<br />

wieder nachgehen.<br />

Wie macht sich <strong>Hodenkrebs</strong> bemerkbar?<br />

Die Symptome des <strong>Hodenkrebs</strong> bleiben für längere Zeit unauffällig. Gelegentlich ist ein<br />

Schweregefühl im betroffenen Hoden zu bemerken, selten Schmerzen. Oft weist eine<br />

Nebenhodenentzündung auf einen Tumor hin. Erster Hinweis auf einen Hodentumor ist in den<br />

meisten Fällen eine einseitige schmerzlose Anschwellung oder Verhärtung eines Hodens oder<br />

auch eine Ansammlung von wässriger Flüssigkeit um den Hoden, eine sogenannte Hydrozele.<br />

Manchmal kann auch ein Anschwellen einer oder beider Brüste Hinweis auf einen<br />

Hodentumor sein.<br />

Vielleicht ist Ihnen oder Ihrem erkrankten Partner die eine oder andere körperliche<br />

Veränderung vor der Diagnosestellung aufgefallen; aber selbst wenn der Tumor eher zufällig<br />

entdeckt wurde, so ist das nicht weiter verwunderlich. Die meisten Hodentumoren werden auf<br />

Grund anderer Beschwerden (z. B. vermeintlicher Leisten- oder Wasserbruch) oder im<br />

Rahmen einer Routineuntersuchung erkannt.<br />

5


Bei kaum einem anderen Organ ist ein Tumor so leicht fühlbar. Durch regelmäßiges Abtasten<br />

der Hoden kann ein Mann ein gutes Gespür dafür entwickeln, ob alles in Ordnung ist oder ob<br />

es Veränderungen gibt, die ärztlich überprüft werden sollten. Daher sollte jeder Mann es zur<br />

Routine werden lassen, seine Hoden bzw. den verbliebenen Hoden regelmäßig zu<br />

untersuchen! Am besten kann man sich untersuchen, wenn der Hodensack schlaff und weich<br />

ist, also bei warmen Temperaturen wie z. B. unter der Dusche oder in der Badewanne. Dazu<br />

wird der rechte Hoden mit der rechten Hand gehalten und mit den Fingern der linken Hand<br />

rundherum abgetastet, auch zum Körper hin nach oben. Das gleiche geschieht mit dem linken<br />

Hoden: in die Hand nehmen – mit den rechten Fingern befühlen. Sobald sich beim Abtasten<br />

schmerzlose Verhärtungen, Schmerzen oder Schwellungen bemerkbar machen, muss<br />

umgehend der Arzt aufgesucht werden.<br />

Wie kann der Arzt feststellen, ob es ein gut- oder<br />

bösartiger Tumor ist?<br />

Die nachfolgende Beschreibung der Untersuchung und Behandlung des Hodentumors stellt<br />

die derzeit übliche Vorgehensweise dar. In diesem Rahmen können unwesentliche<br />

Abweichungen auftreten.<br />

Wenn eine Veränderung am Hoden bemerkt wird, kann der Arzt häufig bereits aufgrund einer<br />

sorgfältigen Tastuntersuchung, gegebenenfalls kombiniert mit einer einfachen<br />

Durchleuchtung, entscheiden, ob Tumorverdacht besteht oder nicht. Entscheidende Hinweise<br />

gibt auch die schmerzlose und ungefährliche Ultraschalluntersuchung des Hodensack-Inhalts.<br />

Die hierbei gewonnenen Bilder ermöglichen Rückschlüsse auf Art und Ursache der<br />

Hodenveränderung. Besteht Verdacht auf einen Hodentumor, wird man immer auch Blut<br />

abnehmen, da Hodentumoren zu einem sehr frühen Zeitpunkt bestimmte Stoffe ins Blut<br />

abgeben können, die mit Hilfe verschiedener Bestimmungsmethoden nachweisbar sind.<br />

Allerdings findet man diese vom Tumor produzierten Substanzen – die sogenannten<br />

Tumormarker – nicht in jedem Fall von <strong>Hodenkrebs</strong>.<br />

Wenn die Untersuchungsergebnisse für das Vorliegen eines Hodentumors sprechen, muss<br />

eine operative Freilegung des Hodens folgen. Der betroffene Hoden wird von der Leiste aus<br />

freigelegt. Dann wird eine Gewebeprobe entnommen, die noch während der Operation<br />

mikroskopisch untersucht wird, um zu entscheiden, ob es sich um einen bösartigen Tumor<br />

6


handelt. Ist das der Fall, werden der erkrankte Hoden, Nebenhoden und Samenstrang sofort<br />

entfernt. Zusätzlich wird aus dem anderen Hoden eine Gewebeprobe entnommen und diese<br />

ebenfalls mikroskopisch auf das Vorhandensein von Tumorzellen untersucht.<br />

Bei Patienten mit nur einem Hoden kann ggf. eine organerhaltende Entfernung des Tumors<br />

erfolgen, wenn der Tumor nicht zu groß ist und die Chance besteht, dass der verbleibende<br />

Anteil des Hodengewebes noch ausreichend viel männliches Geschlechtshormon bilden kann.<br />

Sowohl die Gewebeprobenentnahme aus dem anderen Hoden als auch die organerhaltende<br />

Hodentumorentfernung werden nicht an allen Kliniken durchgeführt.<br />

Warum ist die Behandlung nach der Hodenoperation noch<br />

nicht abgeschlossen?<br />

Nach der Operation sind weitere Untersuchungen notwendig, weil alle bösartigen Tumoren<br />

Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, bilden können. Beim Hodentumor erfolgt der<br />

Absiedlungsweg, die „Metastasenstraße“, vom Hoden aus über die Lymphwege zu den<br />

Lymphknoten, die sich entlang der Bauchschlagader (Aorta) im hinteren Bauchraum<br />

befinden. Von dort aus können Absiedlungen in den Brustraum und in die Halslymphknoten<br />

erfolgen. Selten gelangen beim Hodentumor bösartige Zellen in die Blutbahn. Dann finden<br />

sich Tochtergeschwülste in den Lungen, der Leber und in anderen Organen. Um feststellen zu<br />

können, ob sich bereits Tochtergeschwülste im Körper befinden, werden die nachfolgenden<br />

Untersuchungen durchgeführt:<br />

1. Röntgenuntersuchung der Lunge<br />

Hiermit werden Metastasen in der Lunge erkannt bzw. ausgeschlossen<br />

2. Ultraschalluntersuchung des Bauchraums<br />

Bei dieser Untersuchung werden neben den Lymphknoten im hinteren Bauchbereich auch<br />

die Bauchorgane wie Leber und Milz sowie die Nieren und Harnwege überprüft.<br />

3. Computertomographie (CT)<br />

Um bestimmte Organe des Körpers auf Computertomogrammen voneinander abgrenzen zu<br />

Können, muss man bei dieser Untersuchung Kontrastmittel trinken (Darstellung des<br />

Magens und des Darms) und in die Vene spritzen (Darstellung der Nieren und der<br />

Harnleiter). Der Arzt erkennt so vergrößerte Lymphknoten oder Veränderungen an anderen<br />

Organen.<br />

7


4. Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT)<br />

Diese Untersuchung verläuft ähnlich wie die Computertomographie und wird bei<br />

besonderen Fragestellungen benötigt.<br />

5. Lymphographie<br />

Dieses Verfahren dient zur Beurteilung von Lage, Größe und Struktur der Lymphbahnen<br />

und Lymphknoten. Hierzu wird ein Kontrastmittel in ein Lymphgefäß des rechten und des<br />

linken Fußrückens eingespritzt. Es wandert über die Lymphgefäße der Beine in den<br />

hinteren Bauchraum, wo es in den Lymphknoten gespeichert wird.<br />

Dieses Verfahren erfordert sehr viel Geduld vom Patienten. Am ersten Untersuchungstag<br />

dauern das <strong>Ein</strong>füllen des Kontrastmittels und die ersten Beobachtungen ca. vier Stunden.<br />

Danach müssen Sie als Patient 24 Stunden liegen. Am Tag darauf müssen noch einmal<br />

Röntgenaufnahmen angefertigt werden, um die Speicherung des Kontrastmittels beurteilen<br />

zu können.<br />

Diese Untersuchung wird heute nur noch bei speziellen Fragestellungen angewendet.<br />

6. Röntgenuntersuchung der Nieren<br />

Mit dieser Untersuchung werden Form und Lage der Nieren, der Harnleiter und der<br />

Harnblase festgestellt. Dazu wird ein Kontrastmittel in die Vene gespritzt. Auch diese<br />

Untersuchung ist nur noch selten erforderlich.<br />

7. PositronenEmissionsTomographie (PET)<br />

Bei besonderen Fragestellungen kann auch mit dieser in der Nuklearmedizinischen<br />

Abteilung unter <strong>Ein</strong>satz von niedrig dosierten Radioisotopen durchgeführten Untersuchung<br />

nach verborgenen Metastasen gesucht werden.<br />

8. Blutuntersuchungen<br />

Während des stationären Aufenthaltes wird Ihnen mehrmals Blut aus einer Vene<br />

abgenommen, um unter anderem die sog. Tumormarker vor, während und nach der<br />

Behandlung bestimmen zu können. Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse über den<br />

Krankheitsverlauf ableiten.<br />

Nachdem diese Untersuchungen abgeschlossen sind, kann sich der Arzt ein Bild über die<br />

wahrscheinliche Ausbreitung des Tumors machen. Er wird das Ergebnis der Untersuchungen<br />

mit Ihnen besprechen.<br />

Wie wird nach der ersten Operation weiterbehandelt?<br />

8


Art und Umfang der Weiterbehandlung hängen vom Typ und vom Ausbreitungsstadium des<br />

Tumors ab. Allgemein wird unterschieden zwischen strahlenempfindlichen und nichtstrahlenempfindlichen<br />

Tumoren. Daneben gibt es noch Mischformen, die jedoch hier außer<br />

acht gelassen werden können, da sie immer wie nicht-strahlenempfindliche Tumoren<br />

behandelt werden.<br />

1. Die Behandlung des strahlenempfindlichen Tumors (Seminom)<br />

Der strahlenempfindliche Tumor kann durch Behandlung unter Zuhilfenahme moderner<br />

Strahlenquellen geheilt werden (siehe Kapitel „Was ist Strahlentherapie?“).<br />

Als Alternative hierzu wurde bei Seminomen ohne nachweisbare Metastasen eine<br />

Chemotherapie etabliert, bei der ein Medikament etwa 14 Tage nach der Hodenoperation in<br />

die Vene gegeben wird. Man nennt dies auch „Single-Shot-Chemotherapie. (siehe hierzu auch<br />

Kapitel„Was ist Chemotherapie?)<br />

Mit der Bestrahlung oder der „Single-Shot-Chemotherapie“ ist die Behandlung in den meisten<br />

Fällen abgeschlossen. Das Risiko einer erneuten Tumoraktivität ist sehr gering, jedoch muss<br />

man sich auf jeden Fall regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterziehen (s. Nachsorge).<br />

2. Die Behandlung des nicht-strahlenempfindlichen Tumors (Nicht-Seminom)<br />

Der nicht-strahlenempfindliche Tumor erfordert in der Regel eine weitere Operation, die<br />

sogenannte retroperitoneale Lymphadenektomie.<br />

Leider lassen sich mit den oben beschriebenen Untersuchungen kleinste Metastasen nicht<br />

nachweisen bzw. ausschließen. Letzte Sicherheit bei den nicht-strahlenempfindlichen<br />

Tumoren kann nur gewonnen werden, indem bei einer Operation gewonnenes Gewebe<br />

mikroskopisch untersucht wird. Das bedeutet, dass eine operative Entfernung eines Teils der<br />

Lymphknoten im hinteren Bauchraum vorgenommen werden muss, da sich dort Metastasen<br />

des Hodentumors befinden können.<br />

Dazu wird die Bauchhöhle vom Ende des Brustbeins bis zum Schambein geöffnet. Sodann<br />

werden die erreichbaren Lymphbahnen und Lymphknoten entfernt und noch während der<br />

Operation unter dem Mikroskop untersucht. Finden sich keine oder nur eine<br />

Lymphknotenmetastase, so genügt es, die Lymphknoten nur auf einer Seite, nämlich der Seite<br />

des Hodentumors, zu entfernen. Werden jedoch größere und mehrere Metastasen festgestellt,<br />

so müssen alle im hinteren Bauchraum erreichbaren Lymphknoten herausgenommen werden.<br />

Das bedeutet aber keinen Nachteil, da noch genügend andere Lymphknoten und<br />

Lymphbahnen im vorderen Bauchraum vorhanden sind.<br />

9


Bei der Operation können Nerven beeinträchtigt werden, die dafür verantwortlich sind, dass<br />

der Samen beim Orgasmus aus der Harnröhre geschleudert wird (Ejakulation). Nach der<br />

Operation kann es zum Ausbleiben der Ejakulation kommen und somit zur<br />

Zeugungsunfähigkeit. Zwar bleiben in diesem Fall die Potenz, also die Versteifungsfähigkeit<br />

des Gliedes und auch das Gefühlsleben und die Orgasmusfähigkeit, erhalten, jedoch wird die<br />

Samenflüssigkeit nicht mehr aus der Harnröhre ausgestoßen.<br />

Nach einseitiger Lymphknotenentfernung ist in rund 20 Prozent der Fälle mit dem Verlust der<br />

Ejakulationsfähigkeit zu rechnen. Nach der vollständigen Entfernung der Lymphknoten muss<br />

in rund 80 Prozent der Fälle mit dem Verlust der Ejakulationsfähigkeit gerechnet werden.<br />

Sollte als Folge der Lymphknotenoperation ein Ejakulationsverlust auftreten, dann kann<br />

immer noch versucht werden, mit einem aus der Harnblase gewonnenen Ejakulat (Samen)<br />

oder mit einer im Rahmen einer kleinen Operation aus dem noch vorhandenen Hoden<br />

gewonnenen Samenprobe eine künstliche Befruchtung zu erzielen, wenn nicht bereits vor der<br />

Operation zu diesem Zweck ein Samendepot in einer Samen bank eingefroren worden ist.<br />

Des weiteren können nach dem <strong>Ein</strong>griff Komplikationen auftreten, wie sie auch bei anderen<br />

Operationen vorkommen. Hierzu gehören Entzündungen, Blutung, Verletzung des<br />

Harnleiters, vorübergehende Darmlähmung und Narbenbruch, die aber eher selten beobachtet<br />

werden und – wenn es doch geschieht – gut behandelbar sind.<br />

In einigen Kliniken wird seit einiger Zeit dem Patienten angeboten, falls nur ein gut<br />

abgrenzbarer Lymphknoten im Bauchbereich befallen ist, lediglich diesen einen Knoten in<br />

einer vergleichsweise kleinen Operation zu entfernen, ggf. auch mikrochirurgisch im Rahmen<br />

einer Laparoskopie (Bauchspiegelung). Bislang gibt es jedoch über das verbleibende Risiko<br />

des Patienten, dass dabei evtl. vorhandene weitere winzige Absiedelungen in anderen<br />

Lymphknoten übersehen werden, keine gesicherten Erkenntnisse. Wir bitten um Ihr<br />

Verständnis, wenn wir uns daher zu dieser Variante keine Beurteilung erlauben. Bitte<br />

informieren Sie sich bei Ihrem behandelnden Urologen.<br />

In dem Aufklärungsgespräch vor einer Operation erläutert Ihnen der Arzt das gewählte<br />

Vorgehen, alle gegebenenfalls auftretenden organischen Beeinträchtigungen und deren<br />

Folgen. Sie sollten diese Gelegenheit nutzen, um alle Fragen zu stellen, die Sie in diesem<br />

Zusammenhang beschäftigen. Sehr hilfreich wäre es, wenn zu diesem Gespräch Ihre<br />

Bezugsperson (Ehefrau, Freundin, Eltern usw.) hinzugezogen werden könnten, da diese oft<br />

mit ihren Fragen sehr positiv zur besseren Information beitragen können und ihre eigene<br />

Information aus erster Hand ohne Missverständnisse erfahren.<br />

10


Wie wird nach der Lymphknotenentfernung<br />

weiterbehandelt?<br />

Wenn keine Metastasen gefunden worden sind, ist die Behandlung abgeschlossen, d. h. dass<br />

Sie sich von nun an nur noch den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen im Rahmen der<br />

Tumornachsorge unterziehen müssen (s. Nachsorge). Wenn aber Metastasen gefunden<br />

wurden, so ist eine Nachbehandlung in Form einer Chemotherapie unumgänglich, um ein<br />

Wiederauftreten der Erkrankung nach Möglichkeit zu verhindern und eventuell noch<br />

vorhandene (kleinste) Metastasen zu bekämpfen.<br />

Was ist Chemotherapie?<br />

Wann wird Chemotherapie eingesetzt?<br />

Die Chemotherapie wird vor allem bei nicht-strahlenempfindlichen Hodentumoren (Nicht-<br />

Seminomen) in der Regel im Anschluss an die große Bauchoperation angewendet, falls<br />

Lymphknotenmetastasen entfernt werden mussten. Patienten, die zum Zeitpunkt der<br />

Diagnosestellung bereits Fernmetastasen in der Lunge, der Leber oder anderen Organen<br />

haben, erhalten – nachdem der Tumor des Hodens tumorbefallene Hoden entfernt wurde -<br />

zunächst eine chemotherapeutische Behandlung. Durch diese Therapie verschwinden in der<br />

Regel die Fernmetastasen, die oben beschriebene Entfernung der Lymphknoten<br />

(retroperitoneale Lymphadenektomie) schließt sich dann an , da eine erneute Absiedlung von<br />

Tumorzellen über die Lymphbahn verhindert werden muss.<br />

<strong>Ein</strong>e Chemotherapie ist auch erforderlich bei Seminomen mit Fernmetastasen, z. B. in beiden<br />

Lungen oder anderen Organen.<br />

11


Wie lange dauert die Chemotherapie?<br />

Die Dauer hängt vom Ausmaß der Tumorabsiedlungen in den Lymphknoten bzw. in den<br />

anderen Körperorganen ab. Hier muss von Fall zu Fall entschieden werden. In der Regel<br />

werden die Medikamente in zwei oder mehr Zyklen verabreicht. <strong>Ein</strong> Zyklus dauert eine<br />

Woche. Zwischen den Zyklen werden zwei- bis dreiwöchige Pausen eingelegt, in denen sich<br />

der Patient zu Hause erholen kann.<br />

Bei bestimmten Nicht-Seminomen, bei denen die Untersuchungen keinen Anhalt für das<br />

Vorliegen von Lymphknoten- oder Fernmetastasen ergeben hat und bei denen auch sonst<br />

keine besonderen Risikofaktoren vorliegen, kann die operative Entfernung der Lymphknoten<br />

ggf. durch einen Zyklus Chemotherapie ersetzt werden.<br />

Wie werden die Medikamente verabreicht?<br />

Die Verabreichung der Medikamente in Tabletten- oder Tropfenform kann nicht realisiert<br />

werden, da die Medikamente vor Ort, also bei in den Tumorzellen, in hoher Konzentration<br />

wirken sollen. Deswegen werden sie über eine Vene in den Blutkreislauf eingeführt. Dazu ist<br />

es oft notwendig, dass ein Katheter in eine zentrale Vene gelegt wird. Dies geschieht meistens<br />

über eine Schlüsselbein- oder Halsvene, in Ausnahmen auch über eine Armvene.<br />

Welche Wirkung haben die Medikamente?<br />

Die Wirkungsweise der Chemotherapie beruht auf dem <strong>Ein</strong>satz von Medikamenten, welche<br />

die Vermehrung von Krebszellen blockieren sollen. Dabei werden auch gesunde Zellen<br />

angegriffen, was zu bestimmten Nebenwirkungen führen kann. Als besonders wirkungsvoll<br />

haben sich Kombinationen verschiedener Medikamente erwiesen. Dieses Vorgehen wird auch<br />

als Polychemotherapie bezeichnet. Gerade bei <strong>Hodenkrebs</strong> ist die Chemotherapie in<br />

Kombination mit der Operation der Lymphknoten sehr erfolgreich. Über 90 Prozent der<br />

Patienten können dadurch geheilt werden.<br />

Welche Nebenwirkungen können auftreten?<br />

Da die Chemotherapie nicht krebsspezifisch wirkt, sondern alle sich schnell teilenden Gewebe<br />

Zellen (zu denen insbesondere die Tumorzellen gehören) angreift, kann es zu<br />

unterschiedlichen Nebenwirkungen kommen. Im Gegensatz zu den Tumorzellen sind aber die<br />

gesunden Körperzellen erholungsfähig, so dass die Folgen dieser Nebenwirkungen nach der<br />

Beendigung der Therapie schnell überwunden werden können.<br />

12


Die auffälligste Nebenwirkung ist der Haarausfall. Nach Abschluss der Behandlung kommt<br />

die Behaarung innerhalb von ungefähr vier Monaten komplett zurück. Für den Patienten<br />

besteht die Möglichkeit, für diese Zeit eine Perücke anfertigen zu lassen, deren Kosten von<br />

der Krankenkasse getragen werden. Weitere Nebenwirkungen treten hauptsächlich während<br />

eines Zyklus selbst auf. Diese sind in erster Linie Störungen im Magen-Darm-Trakt,<br />

allgemeine körperliche Schwäche, Störung der Blutbildung, Appetitlosigkeit und Übelkeit,<br />

eventuell auch Fieber. Hierdurch können wiederum Müdigkeit, Nervosität, leichte<br />

Erregbarkeit und depressive Stimmungen auftreten. Nach Abschluss des jeweiligen Zyklus<br />

besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, da durch eine vorübergehende<br />

Knochenmarksschädigung das Immunsystem beeinträchtigt wird. Zur Behandlung der<br />

Übelkeit und der Knochenmarksschädigung stehen mittlerweile sehr wirkungsvolle<br />

Medikamente zur Verfügung, so dass diese Nebenwirkungen keine entscheidende Rolle mehr<br />

spielen.<br />

Viele <strong>Hodenkrebs</strong>patienten erleben die Chemotherapie wegen der genannten<br />

Nebenwirkungen als sehr beeinträchtigend. Um diese Belastungen ertragen zu können, ist es<br />

hilfreich, sich die sehr guten Heilungschancen aufgrund dieser Therapie vor Augen zu halten<br />

und sich immer wieder zu sagen, dass nach Beendigung der Chemotherapie die Beschwerden<br />

und Beeinträchtigungen wieder abklingen werden.<br />

Welchen <strong>Ein</strong>fluss haben die Medikamente auf die Samenbildung des gesunden Hodens?<br />

Da die Medikamente auf alle Zellen des Körpers wirken, wirken sie auch auf die<br />

samenproduzierenden Zellen des verbliebenen Hodens. Das heißt, Sie sind in dieser Zeit mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar. Der Hoden regeneriert sich aber nach einer gewissen<br />

Zeit. Da Störungen im Erbgut nicht ausgeschlossen werden können, ist es ratsam, bis ca. zwei<br />

Jahre nach dem Ende der Behandlung keine Kinder zu zeugen. Für diesen Zeitraum ist es<br />

daher notwendig, eine sichere Verhütungsmethode zu wählen.<br />

Können auch Langzeitwirkungen auftreten?<br />

<strong>Ein</strong>e Schwächung des Immunsystems kann über die Behandlung hinaus fortbestehen; damit<br />

ist eine größere Anfälligkeit für Infektionen verbunden.<br />

In seltenen Fällen kann die Chemotherapie ihrerseits als Spätfolge eine Krebserkrankung<br />

verursachen. Deswegen sollten Sie, auch lange über die Nachsorgephase hinaus, regelmäßig<br />

Krebsvorsorgeuntersuchungen durchführen lassen.<br />

13


Was ist Strahlentherapie?<br />

Wann wird Strahlentherapie eingesetzt?<br />

Diese Behandlungsform kommt nur dann in Frage, wenn es sich um einen<br />

strahlenempfindlichen Tumor handelt (Seminom), mit oder ohne Lymphknotenmetastasen,<br />

wenn keine Single-Shot-Chemotherapie durchgeführt wurde (s. o.).<br />

Wie lange dauert die Strahlentherapie?<br />

Bei Seminomen wird die Bestrahlungsbehandlung über einen Zeitraum von ca. vier Wochen<br />

durchgeführt.<br />

Was wird bestrahlt?<br />

Bei Seminomen wird das Gebiet an der Bauchhinterwand beiderseits der Bauchschlagader<br />

bestrahlt. Hierdurch soll die Entwicklung von Metastasen verhindert werden. In diesem<br />

Gebiet bereits vorhandene Metastasen werden in der Regel durch die Strahlentherapie völlig<br />

zerstört.<br />

Sollten bei der Gewebeprobe aus dem anderen Hoden Tumorzellen nachgewiesen werden,<br />

dann kann es notwendig werden, dass dieser Hoden bestrahlt werden muss. Ihr Urologe wird<br />

ausführlich mit Ihnen darüber reden.<br />

Der Resthoden nach organerhaltender Tumorentfernung muss in jedem Fall nachbestrahlt<br />

werden.<br />

Wie wirkt die Strahlentherapie?<br />

Bei dieser Therapieform werden Krebszellen mittels radioaktiver Strahlen geschädigt oder<br />

vernichtet. Um eine Schädigung der umliegenden gesunden Zellen weitgehend zu vermeiden,<br />

wird die Bestrahlung örtlich begrenzt. Das Bestrahlungsgebiet wird mittels eines Farbstiftes<br />

auf dem Körper genauestens markiert und die nicht zu bestrahlenden Anteile des Körpers<br />

durch eine Bleiabdeckung geschützt.<br />

Welche Nebenwirkungen hat di Strahlentherapie?<br />

Während der Strahlentherapie können vorübergehend Störungen im Magen-Darm-Trakt,<br />

körperliche Schwäche, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, eine erhöhte<br />

Infektionsanfälligkeit und Haarausfall, besonders an der Haut der bestrahlten Gebiete<br />

auftreten. Ferner können bei der Bestrahlung entzündliche Reaktionen der Harnblase und der<br />

14


Haut sowie Kurzatmigkeit beobachtet werden. Diese Nebenwirkungen sind durch<br />

Medikamente zu beherrschen und klingen mit dem Ende der Therapie ab.<br />

Bei der Bestrahlung wird zwar der Resthoden durch eine Bleikammer geschützt, jedoch sind<br />

auch hier Schädigungen des Erbgutes nicht auszuschließen. Es ist also ratsam, den Wunsch<br />

nach Kindern bis zwei Jahre nach Ende der Behandlung aufzuschieben. Für diesen Zeitraum<br />

empfiehlt sich ebenfalls die Anwendung einer sicheren Verhütungsmethode.<br />

Sollte der verbliebene Hoden oder Resthoden bestrahlt werden müssen, dann wird dadurch<br />

die Samenbildung endgültig unterbunden , das heißt, es besteht auf Dauer<br />

Zeugungsunfähigkeit. Das ist nicht zu verwechseln mit Impotenz. Die Hormonbildung bleibt<br />

auf jeden Fall erhalten, so dass der sexuelle Appetit weiterhin besteht, ebenso die<br />

Erektionsfähigkeit und damit die Möglichkeit, Geschlechtsverkehr einschließlich Orgasmus<br />

zu haben. Es sind lediglich im Samenerguss keine Spermien mehr vorhanden.<br />

Was bedeutet Tumornachsorge?<br />

Nur durch regelmäßige Nachuntersuchungen kann ein mit geringer Wahrscheinlichkeit<br />

erneutes Auftreten der Krankheit oder eine Tumorerkrankung des zweiten Hodens schon<br />

frühzeitig entdeckt und geheilt werden. Die Nachsorge wird zunächst für einen Zeitraum von<br />

fünf Jahren empfohlen und beinhaltet eine körperliche Untersuchung durch den Arzt, des<br />

weiteren Blutuntersuchungen, Röntgen, Sonographie und Computertomographie. Im<br />

Allgemeinen finden die Nachsorgeuntersuchungen in ersten Jahr monatlich oder<br />

zweimonatlich statt, ab dem zweiten Jahr vierteljährlich bis halbjährlich und nach dem fünften<br />

Jahr jährlich. Die Röntgenuntersuchungen werden in der Regel nach dem ersten<br />

Nachsorgejahr seltener durchgeführt. Ihnen wird ein entsprechender Nachsorgeplan<br />

ausgehändigt, der von Klinik zu Klinik variieren kann. Darüber hinaus sollten Sie den<br />

verbliebenen Hoden regelmäßig selbst betasten, um mögliche Veränderungen rechtzeitig zu<br />

erkennen. Es besteht auch später noch das Risiko, dass auch der zweite Hoden an einem<br />

Tumor erkrankt.<br />

15


Welche Prognose gibt es für <strong>Hodenkrebs</strong>?<br />

Die Prognose für <strong>Hodenkrebs</strong>patienten fällt im Allgemeinen mit bis zu 97% sehr günstig aus.<br />

Selbst im fortgeschrittenen Stadium betragen die Heilungschancen noch über 70 Prozent.<br />

Treten innerhalb von fünf Jahren nach der Behandlung kein weiterer Tumor oder Metastasen<br />

auf, so gilt der <strong>Hodenkrebs</strong> als geheilt! Es ist jedoch auch für die Zukunft wichtig,<br />

Krebsvorsorgeuntersuchungen weiterhin regelmäßig durchführen zu lassen, da, wie weiter<br />

oben ausgeführt, ein gewisses, wenn auch geringes Risiko besteht, erneut an einem<br />

Hodentumor oder an einem anderen bösartigen Tumor zu erkranken.<br />

Wie kann ich mit der Krankheit leben lernen?<br />

Wie entsteht <strong>Hodenkrebs</strong>?<br />

Um mit einer Krebserkrankung leben zu lernen, ist es für die meisten Betroffenen und ihre<br />

Angehörigen wichtig zu erfahren, ob es eine oder mehrere Ursachen für die Erkrankung gibt.<br />

Wie bei vielen Krebsarten ist jedoch auch beim Hodentumor die Entstehung noch nicht<br />

endgültig geklärt. Fest steht bislang, dass es bestimmte Risikogruppen gibt, die mit größerer<br />

Wahrscheinlichkeit von dieser Krankheit betroffen werden. Dazu gehören Männer, bei denen<br />

Hodenhochstand vorliegt bzw. im Kindesalter vorgelegen hat. Weiterhin sind solche Männer<br />

gefährdet, denen ein Hoden nach einer Verletzung, Entzündung oder Verdrehung geschrumpft<br />

ist. Die Ursachen für die Entwicklung eines Hodentumors sind jedoch auch bei diesen<br />

Risikogruppen bisher nicht ausreichend nachgewiesen.<br />

Welchen <strong>Ein</strong>fluss hat die Krankheit auf das Befinden und<br />

Verhalten des Patienten?<br />

Durch die Krankheit nimmt der Patient seine Umwelt häufig anders wahr als ein Gesunder, d.<br />

h. seine Denkweise, Gefühle und Empfindungen können sich verändern. Der Kranke verliert<br />

vorübergehend einen Teil seiner Selbständigkeit. Er wird aus seinem Alltag herausgerissen,<br />

16


kann gewohnte Tätigkeiten nicht mehr ausüben und muss weitgehend passiv die ärztlichen<br />

Maßnahmen über sich ergehen lassen. Er fühlt sich hilflos, abhängig und seiner Umwelt<br />

ausgeliefert.<br />

Viele Patienten erleben die Krankheit als eine Zeit der Schwäche und des Versagens. Dadurch<br />

kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigt sein. Sie als Angehöriger sollten dies wissen, denn<br />

Sie können ihm in dieser Situation helfen. Geben Sie ihm weiterhin das Gefühl, für Sie und<br />

die Familie wichtig zu sein, und schließen Sie den Patienten nicht aus Ihrem Alltagsleben aus.<br />

Durch die nebenwirkungsreichen Therapien können sich häufig Probleme im Umgang<br />

miteinander ergeben. Sehr oft empfinden sich Patienten während der Chemotherapie als<br />

abstoßend auf Grund der körperlichen Beschwerden und des Haarverlustes. Aber gerade zu<br />

diesen Zeiten der körperlichen Schwäche ist das Bedürfnis nach körperlicher Nähe und<br />

Wärme durch die Partnerin oder die Familie besonders ausgeprägt. Die wenigsten Patienten<br />

wagen es jedoch, dies zu sagen. Aus vermeintlicher Rücksichtnahme auf die Partnerin oder<br />

die Angehörigen – so, wie sie im Moment aussehen, wollen sie sich ihnen nicht zumuten –<br />

kapseln sie sich ab, insbesondere, wenn im fortgeschrittenen Stadium oder durch chirurgische<br />

<strong>Ein</strong>griffe Narben am Körper auftreten. Daraufhin ziehen sich ihrerseits häufig die<br />

Angehörigen auch zurück, da sie diesen Rückzug u. U. als Wunsch nach Schonung verstehen,<br />

wodurch eine Distanz zwischen Patienten und Familie entstehen kann. Angehörige können<br />

sich die ungewohnten Verhaltensweisen und plötzlich auftretende Stimmungsschwankungen<br />

nicht erklären. Sie verstehen das meist fälschlicherweise als Ablehnung ihrer Person durch<br />

den Patienten.<br />

Diese Verhaltensweisen und Stimmungsschwankungen sind jedoch meist auf die Krankheit<br />

oder die Behandlung, auf Unsicherheiten und Hemmungen des Patienten zurückzuführen. Als<br />

Angehöriger sollten Sie dies berücksichtigen, um Missverständnissen vorbeugen zu können<br />

und sich nicht so schnell entmutigen zu lassen.<br />

Für den Patienten bedeutet der Krebs und der Kampf gegen den Krebs eine erhebliche<br />

körperliche und seelische Anstrengung.<br />

Was kann ich selbst als Patient tun?<br />

Möglichkeiten der Selbsthilfe bei Krebserkrankungen<br />

Selbsthilfemöglichkeiten zum Thema Krebs umfassen zwei Bereiche, die auf den ersten Blick<br />

nicht sehr viel miteinander zu tun zu haben scheinen. Auf der einen Seite stehen Angebote,<br />

17


die Ihnen den Umgang und das Leben mit der Krankheit erleichtern sollen. Zum anderen gibt<br />

es Methoden, die das Ziel haben, den natürlichen Selbstheilungsprozess des Körpers zu<br />

unterstützen. Praktisch können diese beiden Bereiche jedoch nicht völlig voneinander getrennt<br />

gesehen werden, da es in beiden Fällen um Ihre <strong>Ein</strong>stellung zur Krankheit und zum<br />

Heilungsprozess und die damit verbundenen Gedanken und Gefühle geht.<br />

Informieren Sie sich<br />

Unklarheiten im Zusammenhang mit der Erkrankung können Angst verursachen. Wenn Sie<br />

hinsichtlich Ihrer Diagnose oder der therapeutischen Möglichkeiten im Unklaren sind, kann<br />

Ihnen ein gutes Sachwissen dazu verhelfen, gegen die damit zusammenhängenden Ängste ein<br />

Gegengewicht zu setzen .Ängste in Verbindung mit Informationsmangel verleiten dazu, sich<br />

an selbstgestrickte Hypothesen über mögliche Krankheitsursachen zu klammern und über den<br />

weiteren Verlauf Vermutungen anzustellen, die möglicherweise völlig unbegründet sind.<br />

Scheuen Sie sich nicht, Ihrem Arzt die nötigen Fragen zu stellen. Jede Frage wird Ihnen<br />

beantwortet werden. Und denken Sie daran: Nur Fragen, die nicht gestellt werden, sind<br />

dumm!<br />

Patiententreffs und Gesprächsgruppen<br />

In diesen Treffen finden Sie die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen über die Krankheit<br />

und alles, was damit zusammenhängt, auszutauschen. Oft sind in diesen Gruppen auch<br />

ehemalige Patienten, deren Erkrankung jahrelang zurückliegt, die Ihnen von ihren<br />

Erfahrungen berichten und Ihnen dadurch Mut machen können. Sie haben hier die Chance,<br />

sich offen mit Anderen über das Thema „Krebs“ auszutauschen, ohne Rücksichten auf die<br />

Belastungsfähigkeit Ihres Gegenübers nehmen zu müssen, wie Sie das vielleicht im Umgang<br />

mit Ihren Angehörigen, Freunden oder Kollegen befürchten. Meist steht in diesen Gruppen<br />

auch ein Psychologe, Seelsorger oder Sozialarbeiter für besondere Fragen zur Verfügung.<br />

Tagebuch<br />

Vielleicht haben Sie den Wunsch, Ihre Erfahrungen mit der Krankheit oder der Therapie, Ihre<br />

Gefühle und Gedanken auch in schriftlicher Form auszudrücken. Das Schreiben eines<br />

Tagebuches ist für viele Patienten eine aktive Möglichkeit, ihre neue Lebenssituation<br />

innerlich zu bewältigen. Mit dem Aufschreiben wird manchmal die Belastung schon etwas<br />

geringer. So kann Schreiben zum Ventil werden für Dinge, die Sie nicht aussprechen wollen<br />

oder können.<br />

18


Entspannung<br />

Wenn Sie während der Therapie oder in der Zeit danach das Bedürfnis nach Ruhe und<br />

Erholung verspüren, nehmen Sie sich die Zeit dafür und machen Sie auch Ihren Angehörigen<br />

klar, dass Sie diese Zeit brauchen. <strong>Ein</strong> regelmäßiges Entspannungstraining ist eine der<br />

Möglichkeiten, Ihrem Körper die Ruhe zu gönnen, die er im Moment braucht. <strong>Ein</strong> Mitarbeiter<br />

des psychosozialen Dienstes im Krankenhaus kann Ihnen eine Anleitung geben, in vielen<br />

Kurkliniken werden ebenfalls solche Angebote gemacht. Auch an Volkshochschulen können<br />

Sie Kurse in Autogenem Training, Yoga oder progressiver Muskelentspannung belegen.<br />

Selbstheilungs- und Visualisierungstechniken<br />

Verschiedene Forscher haben in den letzten Jahren einen Zusammenhang zwischen dem<br />

Immunsystem und psychischen Faktoren nachweisen können. Nach Auffassung dieser<br />

Wissenschaftler ist das Immunsystem die wichtigste Barriere, durch die sich der Körper vor<br />

Krebszellen schützt. Es wird angenommen, dass diese Abwehr Tumorzellen zerstören kann,<br />

bevor sie in der Lage sind, sich im Körper auszubreiten.<br />

Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die natürliche Funktionsfähigkeit des<br />

Immunsystems deutlich von der jeweiligen inneren Gefühlslage beeinflusst wird, sowohl im<br />

negativen als auch im positiven Sinn. Lang andauernder psychischer Stress, das extreme<br />

Unterdrücken von Emotionen, wie Gefühle der Hilflosigkeit und Verzweiflung, schwächen<br />

die körpereigene Immunabwehr. Innere Gelassenheit und eine positive <strong>Ein</strong>stellung zum<br />

eigenen Körper und zum Heilungsprozess hingegen haben einen kräftigenden und<br />

regenerierenden <strong>Ein</strong>fluss auf das Immunsystem.<br />

An diesem Punkt setzen die sog. Visualisierungstechniken an. Grundlage hierfür ist zunächst<br />

auch das Erlernen körperlicher Entspannung, beispielsweise durch Elemente des Autogenen<br />

Trainings. In entspanntem Zustand werden Sie dann auf eine Art innere Bilderreise durch<br />

Ihren eigenen Körper geführt und stellen sich beispielsweise Ihre weißen Blutkörperchen vor,<br />

wie diese dabei sind, vorhandene Tumorreste restlos aufzufressen.<br />

Sollten Sie an dieser Methode Interesse haben, so finden Sie auch hierfür vielleicht ein<br />

Angebot von Mitarbeitern Ihres Krankenhauses oder Ihrer Kurklinik oder Sie lesen das Buch<br />

„Wieder gesund werden“ von Carl O. Simonton und Stephanie Matthews-Simonton, dem<br />

auch eine Cassette mit gesprochenen Anleitungen zu diesen Übungen beiliegt.<br />

Wir möchten jedoch betonen, dass die Visualisierungstechnik nicht als Ersatz für eine<br />

medizinische Therapie gedacht ist, sondern sie soll den Behandlungs- und Heilungsprozess<br />

auf der psychischen Ebene begleiten und unterstützen.<br />

19


Was bedeutet die Krankheit für die Angehörigen?<br />

Auch für Sie als Angehörigen stellt der Krankenhausaufenthalt des Partners eine<br />

einschneidende Veränderung dar. Sie stehen vor der Aufgabe, Ihre eigene durch die neue<br />

Situation entstandene Verunsicherung überwinden zu wollen. Gleichzeitig möchten Sie dem<br />

Patienten bei der Bewältigung seiner Probleme helfen.<br />

Sie als gesunde Partnerin müssen sich über Ihre Gefühle, die die Krankheit bei Ihnen auslöst,<br />

klar werden. Durch die krankheitsbedingte <strong>Ein</strong>schränkung in Ihrem Leben, z. B. durch<br />

häufige Krankenhausbesuche, durch Übernahme von Pflichten und Aufgaben, können<br />

möglicherweise Verzweiflung und auch zornige Gefühle gegenüber dem Kranken<br />

aufkommen, der diese Situation „verursacht“ hat. Aus solchen Gefühlen und Gedanken<br />

können wiederum Schuldgefühle entstehen, weil Sie sich gehen lassen und gegenüber dem<br />

Patienten ungerecht urteilen. Wenn Sie solche Verwirrungen bei sich bemerken, dann halten<br />

sie einen Moment inne und machen Sie sich klar, dass dies völlig normale Reaktionen in Ihrer<br />

Situation sind. Sie können besser damit umgehen, wenn sie sich zugestehen, auch ganz<br />

erheblich belastet zu sein und sich dementsprechend hin und wieder ein wenig Ruhe und<br />

Erholung gönnen.<br />

Hinzu kommen häufig Ängste vor dem Umgang mit dem Patienten. Was können Sie ihm<br />

zumuten, ohne ihn unnötig zusätzlich zu belasten? Fragen sie ihn danach und sprechen sie<br />

offen über Ihre Unsicherheiten!<br />

<strong>Ein</strong>e weitere Angst, die besonders im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung auftritt, ist<br />

die Befürchtung, den Kranken zu verlieren. Für viele Menschen bedeutet Krebs etwas<br />

Unheimliches und wird mit dem Tod gleichgesetzt. Gerade bei <strong>Hodenkrebs</strong> sind solche<br />

Befürchtungen jedoch unbegründet, da selbst im fortgeschrittenen Stadium sehr gute<br />

Heilungschancen erreicht werden. Wenn sie von solchen Ängsten heimgesucht werden, dann<br />

versuchen sie, offen mit Ihrem Partner darüber zu sprechen. <strong>Ein</strong>e Aussprache ist oft<br />

hilfreicher als eine Verheimlichung oder ein Herunterspielen der Befürchtungen, die ja<br />

möglicherweise auch den Patienten quälen.<br />

Warum ist gerade mein Angehöriger betroffen?<br />

Sicher haben auch Sie sich schon gefragt, warum gerade Ihr Angehöriger von dieser<br />

Krankheit betroffen ist. Je nachdem, wie sie diese Frage für sich beantworten, können sich<br />

bestimmte Folgen für Ihr Verhalten dem Patienten gegenüber ergeben.<br />

20


Möglich wäre z. B., dass Sie glauben, selbst einen Teil zur Krankheitsentstehung beigetragen<br />

zu haben. Diese Annahmen können die Beziehung zu dem Patienten zusätzlich belasten, etwa<br />

durch Schuldgefühle oder auch Wiedergutmachungsversuche. Unter Umständen werden Sie<br />

sich eher kühl und abweisend verhalten, wenn sie dem Kranken selbst die Schuld zuschreiben,<br />

z. B. weil er Ihrer Meinung nach zu enge Hosen bevorzugte, mangelnde Körperhygiene<br />

betrieb, wechselnde Sexualpartner hatte usw.. Wenn Sie bis hierhin die Broschüre<br />

aufmerksam gelesen haben, dann wissen Sie inzwischen, dass solche Annahmen haltlos sind.<br />

Veränderungen oder Schädigungen, die die Entstehung eines Hodentumors begünstigen oder<br />

verursachen können, sind bisher nicht bekannt. Auch sogenanntes Fehlverhalten kommt als<br />

Auslöser für einen Hodentumor nicht in Frage.<br />

Sie sollten sich daher immer vor Augen halten, dass weder Sie noch der Patient die<br />

Erkrankung verschuldet haben!<br />

Daher sollten Sie bemüht sein, sich Ihre Erklärungsversuche und die damit verbundenen<br />

Gefühle bewusst zu machen und diese, z. B. durch Rücksprache mit dem behandelnden Arzt,<br />

zu überprüfen.<br />

Nur wenn sie ausreichend informiert sind, können Sie ohne Vorurteile auf den Patienten<br />

zugehen und ihm die erforderliche Hilfe geben.<br />

Für den Patienten ist gerade in der ersten Zeit seiner Erkrankung Zuwendung, Zuspruch und<br />

Offenheit Ihrerseits besonders wichtig und notwendig. Wenden sie sich nicht von ihm ab!<br />

Auch vor Körperkontakt brauchen Sie sich nicht zu fürchten – Krebs ist nicht ansteckend!<br />

Wie verhalte ich mich dem Patienten gegenüber?<br />

Da jede Krankheit zu einer <strong>Ein</strong>schränkung oder zum Verlust der Handlungsmöglichkeiten des<br />

Patienten führt, sind auch Sie als Angehöriger davon betroffen. Befindet sich Ihr Partner oder<br />

Angehöriger im Krankenhaus, so muss er sich in dieser für ihn neuen Situation erst einmal<br />

zurechtfinden. Hinzu kommen die Belastungen durch die Diagnose und die therapeutischen<br />

<strong>Ein</strong>griffe, durch die sich das Verhalten des Partners verändern kann, so dass häufig auch<br />

Schwierigkeiten im Umgang miteinander auftreten können.<br />

Durch regelmäßige Besuche im Krankenhaus, aufmerksames Zuhören und Geduld dem<br />

Kranken gegenüber können Sie dazu beitragen, seine Spannungen zu lösen und das seelische<br />

Gleichgewicht wiederherzustellen, das durch die Krankheit oder eine ungünstige Diagnose<br />

verloren gegangen ist.<br />

21


Die Krankenbesuche haben <strong>Ein</strong>fluss auf das Befinden des Patienten. Je nachdem, wie<br />

gespannt oder entspannt die Atmosphäre des Besuches war, desto beunruhigter oder ruhiger<br />

wird der Patient sein, nachdem Sie ihn verlassen haben. Sie sollten daher aufmerksam auf<br />

seine Bedürfnisse oder Stimmungen achten und versuchen, durch Ihr Verhalten einfühlsam<br />

darauf einzugehen.<br />

Überfürsorge und übertriebenes Mitleid erleben die meisten Patienten als unangenehm und<br />

wenig hilfreich. Statt dessen sollte der Patient ermutigt werden, an seinen eigenen<br />

Fähigkeiten, die schwierige Situation zu bewältigen, zu arbeiten. Versuchen Sie, sein<br />

angegriffenes Selbstbewusstsein zu stärken, indem Sie ihm deutlich zeigen, dass Sie an eine<br />

Heilung glauben und ihm vertrauen, dass er die Situation meistern wird. Halten Sie Kontakt<br />

zu seinem Arzt, um den Patienten besser verstehen zu können.<br />

Was kann ich als Angehöriger für mich selbst tun?<br />

Die Krankheit bedeutet nicht nur einen <strong>Ein</strong>schnitt in das Leben des Kranken, sondern kann<br />

auch im Leben der Angehörigen erhebliche Veränderungen bewirken. Der Umgang mit dem<br />

Kranken sowie die oft veränderten Lebensbedingungen erfordern von Ihnen als Angehörigem<br />

häufig große Anstrengungen.<br />

Vielleicht treten bei Ihnen manchmal Gefühle der Hilf- und Ratlosigkeit auf oder Sie glauben,<br />

dass die ganze Situation Ihnen über den Kopf wächst. Solche Gedanken und Gefühle sind<br />

ganz natürlich in dieser Situation, denn niemand ist in der Lage, für längere Zeit so viel Hilfe<br />

geben zu können. Auch Sie als Angehöriger haben ein Anrecht auf Unterstützung und<br />

Beistand. Suchen Sie sich Menschen, denen Sie vertrauen und mit denen Sie über Ihre<br />

Situation sprechen können. Es nützt dem Kranken wenig, wenn Sie sich selbst überfordern.<br />

Vergessen Sie daher nicht, dass auch Sie Entspannung benötigen, denn letztlich wird Ihr<br />

Wohlbefinden auch wieder dem Kranken zugute kommen.<br />

Welche Auswirkungen zeigen sich auf meine Partnerschaft<br />

und Sexualität?<br />

Mit Hilfe der heutigen schonenden Operationstechniken ist es immer möglich, die Potenz des<br />

Mannes zu erhalten, d. h. die Erektionsfähigkeit des Penis und die Orgasmusfähigkeit bleiben<br />

bestehen. Durch die Metastasenbehandlung kann jedoch das sexuelle Interesse vorübergehend<br />

22


abnehmen. Viele Patienten brauchen erst einmal etwas Zeit und Unterstützung, um mit dem<br />

Gedanken an eine Krebserkrankung und die veränderten Lebensumstände zurechtzukommen.<br />

Obwohl die Potenz erhalten bleibt, kann durch die Operation die Zeugungsfähigkeit verloren<br />

gehen. Darauf wurde bereits in dem Absatz über die Behandlung der nichtstrahlenempfindlichen<br />

Tumoren eingegangen. Falls Unsicherheit darüber besteht, ob die<br />

Zeugungsfähigkeit vorhanden ist, dann ist es sinnvoll, sie ein Jahr nach Behandlungsende im<br />

Rahmen einer Nachsorgeuntersuchung zu überprüfen.<br />

Der Arzt kann Sie darüber informieren, ob und wie Sie im Fall einer späteren<br />

Zeugungsunfähigkeit mit Hilfe moderner medizinischer Maßnahmen (z. B. durch<br />

medikamentöse Behandlung oder künstliche Befruchtung), eventuell auch im Rahmen einer<br />

Adoption, Ihren Kinderwunsch erfüllen können.<br />

Sollte grundsätzlich Wert auf eigene Kinder gelegt werden, dann ist folgendes Verfahren<br />

ratsam: Wenn die Diagnose „Hodentumor“ feststeht (nach der ersten Operation), dann sollte<br />

die Samenqualität überprüft werden und gegebenenfalls vor weiteren<br />

Behandlungsmaßnahmen die Möglichkeit einer Speicherung des Samens in einer Samenbank<br />

genutzt werden.<br />

Welche psychischen Auswirkungen können sich zeigen?<br />

Gerade im Bereich der Sexualität spielen nicht nur organische Faktoren eine Rolle, sondern<br />

vor allem auch psychische Faktoren. Erziehung und Medien vermitteln in unserer heutigen<br />

Gesellschaft das Bild vom leistungsfähigen und aktiven Mann. Diese Forderungen schließen<br />

auch den sexuellen Bereich ein. Insbesondere junge Männer definieren ihr Selbstbild u. a.<br />

dadurch, wie aktiv und erfolgreich ihr Sexualleben ist. Sie werden durch die Diagnose<br />

„<strong>Hodenkrebs</strong>“ verunsichert und wissen nicht so recht, welche Folgen sich für ihr Sexualleben<br />

ergeben können.<br />

Durch Unsicherheit und Angst vor möglichem Versagen kann es zu einer seelisch bedingten<br />

Impotenz kommen. Der Mann sorgt sich darum, ob er für seine Partnerin noch attraktiv ist,<br />

möglicherweise fühlt er sich auch durch die Operation entstellt. Befürchtet der Patient<br />

Schwierigkeiten im Sexualleben, so kann es passieren, dass er sich verkrampft oder gehemmt<br />

verhält und die befürchteten Schwierigkeiten gerade dadurch auch tatsächlich auftreten,<br />

obwohl organisch eigentlich keine Störung vorliegt. Die Angst und das seelisch bedingte<br />

„Versagen“ führen dazu, dass das Selbstbewusstsein und die Selbstachtung des Patienten<br />

beeinträchtigt werden und der Patient sich zurückzieht. Auch wenn der kranke Partner sich<br />

23


abweisend verhält, sollte die Partnerin versuchen, offen immer wieder auf ihn einzugehen und<br />

sich nicht entmutigen zu lassen, wenn Schwierigkeiten auftreten.<br />

In solchen Situationen ist es sinnvoll, sich darauf zu besinnen, dass Sexualität nicht nur eine<br />

Frage der Potenz ist, sondern auch Zärtlichkeit und körperlichen Kontakt beinhaltet. Schon<br />

kleinere Fortschritte bei Körperkontakt, Zärtlichkeit und sexuellem Erleben können als<br />

angenehm vom Patienten empfunden werden und seinen Selbstwert nach und nach wieder<br />

aufbauen, so dass sich Spannungen lösen und Befürchtungen reduziert werden.<br />

Ist es sinnvoll, Probleme bezüglich der Sexualität anzusprechen?<br />

Insbesondere bei einer Tumorerkrankung im Genitalbereich ist es ratsam, in der Partnerschaft<br />

offen über die Ängste und Probleme hinsichtlich der Sexualität zu sprechen. Dabei sollten die<br />

Sorgen des Partners nicht als Nebensächlichkeiten heruntergespielt werden, da er sich sonst<br />

unverstanden fühlt und sich zurückzieht.<br />

<strong>Ein</strong> offenes Gespräch wird erleichtert, wenn die Partnerin bereits von Anfang an in die<br />

Aufklärung über die Krankheit sowie die notwendigen Behandlungsschritte einbezogen wird.<br />

Gerade im Bereich der Sexualität bestehen oft Hemmungen, diesbezügliche Schwierigkeiten<br />

anzusprechen, die durch das Vorliegen einer Krebserkrankung noch verstärkt werden können.<br />

Sie sollten daher bedenken, dass ein offenes Gespräch mit der Partnerin oder ein<br />

Beratungsgespräch Erleichterung und Klarheit verschaffen kann und Lösungen gemeinsam<br />

gefunden werden können.<br />

Welche vor- und Nachteile hat eine Hodenprothese?<br />

Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, eine Hodenprothese einzusetzen. Für den einen<br />

mag bei dieser Entscheidung die sexuelle Attraktivität, für den anderen die Furcht vor<br />

Entblößung in der Sauna oder beim Mannschaftssport eine Rolle spielen. Mit der<br />

Implantation einer Prothese können Probleme wie Entzündung oder Abstoßung vom eigenen<br />

Gewebe auftreten. Letzteres fällt aber zunehmend weniger ins Gewicht ,da verbesserte<br />

Materialien eingesetzt werden. Näheres kann Ihnen der Arzt mitteilen.<br />

Die Befragung der Patienten in einem Hodentumorzentrum hat ergeben, dass Patienten, die<br />

sich gegen die Prothese entschieden haben, mit ihrer Entscheidung ebenso zufrieden leben,<br />

wie solche, die sich für die Prothese entschieden haben.<br />

Was kommt nach dem Krankenhausaufenthalt?<br />

Schon während des Aufenthaltes im Krankenhaus bzw. nach Abschluss der Erstbehandlung<br />

(Operation, Strahlen-, Chemotherapie) stellen sich für den Patienten und die Angehörigen<br />

vielfältige Fragen: Wie wird es nach dem Krankenhaus weitergehen? Ist meine<br />

24


Berufsfähigkeit eingeschränkt? Welche Hilfen kann ich in Anspruch nehmen und an wen<br />

kann ich mich wenden, um weitere kompetente Ratschläge zu bekommen?<br />

Der wichtigste Hinweis, den wir an dieser Stelle geben möchten, ist der: Versuchen Sie, alle<br />

Fragen mit Hilfe von anderen Personen zu klären. Die Anderen können zunächst Angehörige,<br />

Freunde und Bekannte sein, die Ihnen sicher in vielen Fällen mit Rat und Tat zur Seite stehen<br />

können. Auch der Sie behandelnde Arzt wird Ihnen viele Fragen beantworten können.<br />

Sie sollten aber auch daran denken, dass es für die unterschiedlichen Fragen Fachleute als<br />

Ansprechpartner gibt. In den meisten Krankenhäusern ist ein Sozialdienst eingerichtet. Die<br />

dort tätigen Sozialarbeiter können Ihnen bei versorgungstechnischen,<br />

versicherungsrechtlichen und sozialen Fragen Unterstützung bieten bzw. Sie an entsprechende<br />

Institutionen weitervermitteln. Beim Sozialdienst können Sie sich also beispielsweise<br />

hinsichtlich Schwerbehindertenausweis, Nachsorgekuren und anderen<br />

Rehabilitationsmaßnahmen beraten lassen.<br />

In einigen Krankenhäusern sind auch Diplompsychologen tätig, die als Ansprechpartner für<br />

die Patienten und Angehörigen zur Verfügung stehen. <strong>Ein</strong>e Krebserkrankung und ihre Folgen<br />

bedeuten fast immer einen <strong>Ein</strong>schnitt in das bisherige Leben, woraus sich Überlegungen<br />

bezüglich der weiteren Lebensplanung und -.führung ergeben. In vielen Fällen wird daher ein<br />

Gespräch mit einem geschulten Fachmann/Fachfrau weiterhelfen, um Unsicherheiten klären<br />

zu können und Alternativen aufzuzeigen. Er/Sie wird Ihnen auch Informationen über<br />

Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen geben können<br />

Welche Rehabilitationsmaßnahmen gibt es?<br />

<strong>Ein</strong>e umfassende Betrachtung aller Möglichkeiten im Rahmen von<br />

Rehabilitationsmaßnahmen würde den Umfang dieser Broschüre sprengen. Daher werden an<br />

dieser Stelle nur zwei wichtige Möglichkeiten erläutert: Die Nachsorgekur und der<br />

Schwerbehindertenausweis.<br />

<strong>Ein</strong>e Nachsorgekur direkt im Anschluss an die Krankenhausbehandlung oder bis zu zwei<br />

Wochen nach Therapieende kann sehr hilfreich sein, um die Krankheit und ihre Folgen besser<br />

bewältigen zu können und um Ihnen das notwendige Vertrauen in die Leistungsfähigkeit<br />

Ihres Körpers zurückzugeben. Wenn Sie Interesse an einer Nachgsorgekur (=<br />

Anschlussheilbehandlung) haben, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen. Die<br />

Antragsformulare erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Rentenversicherungsträger.<br />

Dort werden die ausgefüllten Anträge mit beigefügtem ärztlichem Befundbericht wieder<br />

25


eingereicht. Die Mitarbeiter der Krankenkasse sind Ihnen sicher gerne bei der Beantwortung<br />

noch offener Fragen behilflich, auch der Sozialdienst des Krankenhauses kann Unterstützung<br />

leisten.<br />

Beim Sozialdienst können Sie sich auch erkundigen, ob für Sie ein<br />

Schwerbehindertenausweis sinnvoll und nützlich ist. Der Schwerbehindertenausweis gilt als<br />

Nachweis bei Inanspruchnahme von Schutzmaßnahmen im Arbeitsleben; dazu gehören z. B.<br />

der erweiterte Kündigungsschutz und einige Tage Zusatzurlaub. Außerdem gilt die<br />

Bescheinigung als Nachweis für steuerliche Vergünstigungen; Auskunft erteilt das Finanzamt.<br />

Beim Arbeits- und Sozialamt können Sie erfahren, ob Sie aufgrund des<br />

Schwerbehindertenausweises Ansprüche auf rehabilitationsunterstützende Hilfen haben.<br />

Um den Schwerbehindertenausweis zu erhalten, müssen Sie bei Ihrem zuständigen Amt für<br />

soziale Angelegenheiten einen Antrag auf Feststellung einer Behinderung stellen. Dieses<br />

Amt stellt dann die Bescheinigung über die Behinderung im Sinne des<br />

Schwerbehindertengesetzes und über den Grad der Behinderung (GdB) aus. Der<br />

Schwerbehindertenausweis wird zunächst zeitlich begrenzt (meist für zwei Jahre) ausgestellt,<br />

danach muss ein Wiederholungsantrag erfolgen, falls dann noch eine messbare Behinderung<br />

vorliegt. .Häufig werden Sie bei der Beantragung von Rehabilitationsmaßnahmen mit<br />

einer Verwaltungsbürokratie konfrontiert, die Ihnen vielleicht unzumutbar erscheint. Gerade<br />

bei diesen Anträgen ist eine kompetente Beratung eine große Hilfe, damit Sie über Ihre<br />

Rechte und die Ihnen zustehenden Leistungen umfassend informiert sind. Lassen Sie sich<br />

daher nicht entmutigen, schließlich geht es um Ihr eigenes Wohlergehen.<br />

Zuletzt soll an dieser Stelle darauf verwiesen werden, dass Sie im Anhang eine Adressenliste<br />

verschiedener Institutionen finden, an die Sie sich wenden können, um weitere Informationen<br />

zu erhalten.<br />

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe?<br />

Deutsche Krebshilfe e. V.<br />

Thomas-Mann-Str. 40<br />

53111 Bonn<br />

0228/657081<br />

26


Deutsche Krebsgesellschaft e. V.<br />

Hufelandstr. 55<br />

45147 Essen<br />

0201/770012001<br />

Arbeitsgemeinschaft deutscher Tumorzentren e. V.<br />

Westdeutsches Tumorzentrum Uni Essen<br />

Hufelandstr. 55<br />

45147 Essen<br />

0201/7991 – 2637/3114<br />

Geschäftsstelle der deutschen Krebsgesellschaft<br />

Tumorzentrum Rhein-Main<br />

Theodor-Stern.Kai 7<br />

60596 Frankfurt/Main<br />

069/63015744<br />

Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt für Krebskranke und Angehörige<br />

Bagelstr. 113<br />

40479 Düsseldorf<br />

0211/445396<br />

Kontakt- und Beratungsstelle nach Krebs e. V.<br />

Camillo-Sitte-Platz 3<br />

45136 Essen<br />

0201/265656<br />

Krebsinformationsdienst Heidelberg<br />

Deutsches Krebsforschungszentrum<br />

Im Neuenheimer Feld 280<br />

69120 Heidelberg<br />

06221/410121<br />

27


Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

Gesamtverband e. V.<br />

Heinrich- Hoffmann-Straße 3<br />

60528 Frankfurt/Mai069/6706-223<br />

Arbeiterwohlfahrt<br />

Bundesverband e. V.<br />

Oppelner Straße 130<br />

53119 Bonn<br />

0228/6685-204<br />

Deutscher Caritas-Verband<br />

Karlstraße 4<br />

79104 Freiburg i. Br.<br />

0761/ 200-351<br />

Rat in beruflichen Fragen erhalten Sie beim Vertrauensmann/-frau der Schwerbehinderten,<br />

beim Betriebs- und Personalrat in Betrieben und Behörden. Wenn sich durch Ihre Krankheit<br />

Schwierigkeiten in Ihrer Partnerbeziehung oder in der Familie ergeben haben, können Sie sich<br />

auch an eine örtliche Ehe- und Familienberatungsstelle wenden. Die Anschriften finden Sie<br />

im Telefonbuch, und zwar unter dem Namen des Trägers, der Kirchen oder der Stadt- bzw.<br />

der Gemeindeverwaltung. In manchen Städten haben auch die Gesundheitsämter<br />

Beratungsstellen für Krebskranke eingerichtet.<br />

Für Soldaten und Patienten der Bundeswehrkrankenhäuser Hamburg, Ulm, Berlin, Leipzig<br />

und Koblenz sowie für ihre Angehörigen besteht die Möglichkeit, bei der Soldatentumorhilfe<br />

Koblenz e. V. der Soldatentumorhilfe Hamburg e. V., der Soldatentumor- und Unfallhilfe<br />

Berlin – Leipzig e. V. und der Soldatentumor- und Unfallhilfe Ulm e. V. Informationen und<br />

Beratung zu erhalten. Diese Vereine wurden gegründet, um Tumorpatienten und ihren<br />

Familien mit medizinischem und psychosozialem Rat sowie finanziellen Hilfen zur Seite zu<br />

stehen.<br />

28


Wenn Sie nähere Informationen brauchen, wenden Sie sich an folgende Adressen:<br />

Soldatentumorhilfe Koblenz e. V.<br />

Rübenacher Str. 170<br />

56972 Koblenz<br />

0261/22778<br />

Soldatentumorhilfe Hamburg e. V.<br />

Lesserstr. 180<br />

22049 Hamburg<br />

040/6957075<br />

Soldatentumor- und Unfallhilfe Ulm e. V.<br />

Oberer Eselsberg 40<br />

89081 Ulm<br />

0731/1712104<br />

Soldatentumor- und Unfallhilfe Berlin – Leipzig e. V.<br />

c/o Ev. Soldatenseelsorge<br />

Pfr. Michael Weeke<br />

Julius-Leber-Kaserne<br />

Kurt-Schumacher-Damm 41<br />

13405 Berlin<br />

o3o/4981-0<br />

Wir danken allen, die dabei geholfen haben, die Broschüre in der vorliegenden Fassung zu<br />

entwickeln und zu erarbeiten.<br />

Ganz besonders möchten wir den Patienten und Angehörigen danken, die uns den<br />

Bewertungsbogen, versehen mit Anregungen, Ergänzungswünschen und Kritiken,<br />

zurückgeschickt haben. Wir haben uns bemüht, diese Hinweise und Vorschläge in die vierte<br />

Auflage der Broschüre zu übernehmen.<br />

29


Wir sind auch weiterhin daran interessiert, Rückmeldungen und Anregungen zu der<br />

vorliegenden Fassung zu erhalten. Daher würden wir uns freuen, wenn Sie uns eine Nachricht<br />

an folgende Adresse zukommen lassen:<br />

Dipl.-Psych. Elke Freudenberg<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Friedrich-Ebert-Straße 59<br />

56564 Neuwied<br />

30

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