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Du hast die Haare schön - Vorreiter Deutschland

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abenteuer & reportage<br />

Pferdepflege<br />

<strong>Du</strong> <strong>hast</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Haare</strong> schön<br />

Manche Pferde genießen <strong>die</strong> Putzmassage, andere lassen das<br />

Reinemachen nur mit Widerwillen über sich ergehen. Doch ob<br />

wir wollen oder nicht – ohne Putzen geht es nicht. Wer sich Mühe<br />

gibt, zaubert aus seinem Pferd vielleicht ein Model – und kann es<br />

zum Schönheitswettbewerb Top Horse of the Year anmelden<br />

Text: Wiebke Ramisch | Fotos: Sabine Stein<br />

Ganz klar, <strong>die</strong> inneren Werte<br />

zählen: Wir lieben unsere<br />

Pferde, wenn sie wie<br />

Schlamm monster vom<br />

Matschpaddock kommen,<br />

wohl wissend, dass sie jetzt<br />

am glücklichsten sind. Manchmal aber<br />

macht es Spaß, <strong>die</strong> Schönheit unserer Tiere<br />

unter der graubraunen Kruste zu entdecken<br />

und Eindruck zu schinden – für ein Fotoshooting,<br />

eine Vorführung oder ganz einfach,<br />

um bewusst Zeit miteinander zu verbringen.<br />

Kosmetikerin Mutter Natur<br />

Kein Mensch läuft einem Wildpferd mit<br />

dem Putzkasten hinterher. Das ist Gott sei<br />

Dank auch nicht nötig, denn von Natur aus<br />

sorgen Haut und Haarkleid für einen guten<br />

Klimahaushalt. Regen spült Schlamm und<br />

Staub aus, beim<br />

Wälzen wird <strong>die</strong> <strong>Du</strong>rchblutung angeregt<br />

und lästige Parasiten werden abgestreift. Die<br />

ständige Bewegung über verschiedene Untergründe<br />

sorgt für einen gesunden Abrieb,<br />

Wasserläufe halten das Horn feucht.<br />

Es ist aber fast unmöglich, unseren Pferden<br />

genau <strong>die</strong>se Lebensbedingungen zu<br />

schaffen. Um sie gesund zu erhalten, darf<br />

auf <strong>die</strong> Pflege nicht verzichtet werden. Sie<br />

sollte jedoch der Haltungsform angepasst<br />

werden: Für ein Pferd im Offenstall muss<br />

mehr Zeit eingeplant werden als für eines in<br />

Boxenhaltung. „Putzen bringt den Kreislauf<br />

von Pferd und Reiter in Schwung“, erklärt<br />

Fachautorin Gabriele Metz. „Es bedeutet<br />

Sozialkontakt und aktive Parasitenprophylaxe.<br />

Putzen entfernt außerdem Schmutzreste,<br />

<strong>die</strong> ansonsten Satteldruck begünstigen<br />

könnten.“ Gleichzeitig kann man beim Putzen<br />

einen Gesundheits-Check-up durchführen<br />

und das Pferd auf<br />

kleinere Wunden oder<br />

Schwellungen untersuchen.<br />

Vergessen Sie<br />

bei aller Pflege jedoch<br />

nicht: Für ein beeindruckendes<br />

Endprodukt<br />

ist eine ausgewogene<br />

Fütterung und eine<br />

gleichmäßige Muskulatur<br />

ebenso wichtig.<br />

Noch Schlaf in den<br />

Augen? Viele Pferde<br />

entspannen beim<br />

Putzen und empfinden<br />

<strong>die</strong> Massage als<br />

angenehme Wohltat<br />

Grundausstattung<br />

oder Spezial-Equipment<br />

– der Inhalt des<br />

Putzkastens hängt<br />

von den persönlichen<br />

Vorlieben ab<br />

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abenteuer & reportage<br />

Gut vorbereitet<br />

Sicherheit hat oberste Priorität. Das Pferd sollte an einem sauberen, rutschfesten<br />

Putzplatz mit Stallhalfter und Sicherheitsknoten angebunden werden. Der Anbindebalken<br />

oder -ring muss auf jeden Fall fest verankert sein – Boxentür oder Pferdeanhänger<br />

sind als Anbindemöglichkeiten ungeeignet.<br />

Bürstchen hier, Schwämmchen da ... Überquellende Putzkästen sind nicht unbedingt<br />

ein Zeichen von guter Pflege. „Was man wirklich braucht, hängt von den<br />

persönlichen Vorlieben ab“, sagt Gabriele Metz. Egal wofür Sie sich entscheiden, Sie<br />

sollten auf jeden Fall auf hochwertige Qualität, robuste Materialen und eine stabile<br />

Verarbeitung achten. <strong>Du</strong>rch das Putzzeug können Ungeziefer und Krankheiten<br />

übertragen werden. Deswegen sollte jedes Pferd sein eigenes Equipment haben,<br />

das regelmäßig gereinigt wird. Gabriele Metz‘ Grundausstattung: „Bei mir findet<br />

man Gummi-Rundstriegel, Nadelstriegel, Wurzelkardätsche und weiche Kardätsche.<br />

Natürlich gehört ein Hufauskratzer dazu, eine weiche Bürste für das Gesicht und<br />

sensible Körperpartien sowie eine Mähnen- und Schweifbürste.“<br />

Da kann nichts passieren:<br />

Anbindeknoten<br />

müssen sicher<br />

sein, sich aber bei<br />

Bedarf sekundenschnell<br />

lösen lassen<br />

Kopfsache<br />

Nicht alle Pferde lassen sich gerne im Gesicht anfassen. Von Vorteil ist es, wenn man<br />

dem Pferd bereits beigebracht hat, auf Kommando den Kopf zu senken. So vermeidet<br />

man hektisches Gezerre am Halfter. Weiche Bürsten und sanftes Vorgehen sind<br />

ein Muss. Die Augen- und Nüsternpartien werden ausgespart, hier wird später mit<br />

einem feuchten Schwamm oder einem Mikrofasertuch gearbeitet. Verwenden Sie<br />

für <strong>die</strong>se beiden Zonen zwei verschiedene Schwämme, um <strong>die</strong> Verbreitung von Bakterien<br />

zu verhindern. „Öltücher verleihen der Nüsternpartie einen schönen Glanz“,<br />

schreibt Gabriele Metz. Verwenden Sie jedoch keine parfümierten Reinigungstücher<br />

– <strong>die</strong>se können <strong>die</strong> Schleimhäute reizen. Vorsicht auch bei den Ohren: Sie<br />

werden nie von innen gewaschen, da Wasser in den Gehörgang eindringen könnte.<br />

<strong>Haare</strong><br />

lassen<br />

Staubfänger<br />

Kruppe: Mit<br />

kreisförmigen<br />

Bewegungen löst<br />

sich schnell der<br />

gröbste Schmutz<br />

Nehmen Sie sich Zeit. Es gibt viele<br />

Putztechniken; entdecken Sie den<br />

Rhythmus und <strong>die</strong> Reihenfolge, <strong>die</strong><br />

Ihnen und Ihrem Pferd am besten<br />

gefallen. Arbeiten Sie von vorne nach<br />

hinten mit dem Haarstrich und entfernen<br />

Sie den groben Schmutz, bevor<br />

Sie sich an den Feinschliff machen.<br />

Getrockneter Matsch löst sich gut,<br />

wenn man mit dem Gummistriegel<br />

in kreisenden Bewegungen über den<br />

Körper fährt und das Werk zeug regelmäßig<br />

ausklopft. Der Gummi striegel<br />

darf auch am Pferde bauch eingesetzt<br />

werden – aber bitte mit Gefühl. Viele<br />

Pferde sind hier empfindlich oder<br />

kitzelig. Beim zweiten <strong>Du</strong>rchgang<br />

können eine mittelharte Wurzelkardätsche<br />

und der Nadelstriegel zum<br />

Einsatz kommen. „Der Striegel wird<br />

nach zwei bis drei Strichen an der<br />

Kardätsche abgestreift, um Staub zu<br />

entfernen“, schreibt Gabriele Metz<br />

in ihrem Buch „So pflege ich mein<br />

Pferd“. „Nachdem beide Körperseiten<br />

mit dem Nadelstriegel bearbeitet<br />

wurden, tauscht man <strong>die</strong> Bürsten.<br />

Nun gleitet <strong>die</strong> Wurzelkardätsche<br />

durch das Fell und wird am Nadelstriegel<br />

abgestrichen. Für das glänzende<br />

Finish verwendet man eine<br />

weiche Kardätsche.“<br />

Knochenarbeit<br />

Grundsätzlich gilt: Je knochiger und weniger bemuskelt <strong>die</strong><br />

Körperstelle ist, desto sanfter sollte <strong>die</strong> Bürste sein. Dementsprechend<br />

muss man Pferdebeine mit Rücksicht und weichen<br />

Bürstenmodellen behandeln. Sicherheit ist wichtig: Bei der Beinpflege<br />

sollten Sie immer seitlich vom Pferd stehen und das Pferd<br />

auf <strong>die</strong> Berührung vorbereiten, indem Sie sich beispielsweise<br />

über <strong>die</strong> Kruppe an <strong>die</strong> Hinterhand vortasten. Sensible Bereiche<br />

sind <strong>die</strong> Intimbereiche. „Lassen Sie <strong>die</strong>se Zonen weitestgehend<br />

in Ruhe“, empfiehlt Gabriele Metz. „Wenn es unvermeidbar ist,<br />

verwenden Sie einen Schwamm, der wirklich sauber ist und den<br />

Sie zuvor mit lauwarmem Wasser benetzt haben.“<br />

Sprühangriff: Positionieren<br />

Sie sich aus Sicherheitsgründen<br />

immer seitlich vom<br />

Pferdehintern<br />

Bist du flauschig!<br />

Weiche Bürsten<br />

gehen sanft mit<br />

sensiblen Körperpartien<br />

um<br />

Die kleinen<br />

Helfer<br />

Um ein Pferd salonfähig zu machen, greifen manche Reiter auf<br />

Glanz- und Pflegesprays zurück. Gabriele Metz meint: „Das ist<br />

Geschmackssache. Auch gründliches Bürsten, eine gesunde<br />

Ernährung und ein feuchtes Fensterleder bringen das Fell zum<br />

Glänzen.“ Oft sind <strong>die</strong> Sprays nicht nur schön, sondern auch<br />

hilfreich: Wurden sie vorher eingesprüht, lassen sich Kötenbehänge,<br />

Mähne und Schweif leichter ausbürsten.<br />

Haarspalterei<br />

Kein Pferd hat in freier Wildnis eine wallende Märchenmähne.<br />

Je länger <strong>die</strong> Pferdemähne ist, desto mehr Pflege<br />

braucht sie. Gabriele Metz meint: „Mähne und Schweif<br />

sollten täglich gepflegt werden. Kurzes Haar wird mit<br />

einer Mähnenbürste durchgearbeitet und anschließend<br />

mit dem Mähnenkamm gekämmt. Längeres Haar sollte<br />

auf jeden Fall mit den Fingern vorsortiert werden. Auch<br />

am Schweif sollten Sie sanft Strähne für Strähne entwirren.<br />

Danach kann ein Pflegespray aufgetragen werden,<br />

bevor man das Haar vorsichtig durchbürstet.“ Sollte man<br />

Mähnen verziehen, schneiden oder gar nicht daran herumschnippeln?<br />

Die Fachfrau empfiehlt für ein natürliches<br />

Aussehen bei kurzen Mähnen das Verziehen. Stehmähnen<br />

sollte man schneiden, und wallendes Langhaar sollte<br />

überhaupt nicht angefasst werden. Beim Schweif dürfen<br />

<strong>die</strong> persönlichen Vorlieben und <strong>die</strong> mehr oder weniger<br />

ausgeprägten Turnierambitionen eine Rolle spielen: Je<br />

nach Gusto kann man ihn ausschneiden, einflechten oder<br />

munter wachsen lassen, jedoch „macht sich ein üppig<br />

sprießender Ponyschweif im Dressurviereck nicht so gut“,<br />

gibt Gabriele Metz zu bedenken.<br />

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abenteuer & reportage<br />

Ein Blick in <strong>die</strong> Trickkiste<br />

Hausmittel können manchmal ganz leicht teure Produkte<br />

ersetzen. Gabriele Metz verrät uns ihre Lieblingstricks: „Für<br />

Foto shootings reibe ich Pferdehufe mit einer halbierten<br />

Zwiebel ein und bringe sie so auf Hochglanz. Damit sehen sie<br />

super aus, und im Gegensatz zu geölten oder gefetteten Hufen<br />

bleibt kein Schmutz daran kleben. Bei gelblichen Flecken im<br />

Schimmelfell hilft etwas königsblaue Tinte: Vermischt mit<br />

Wasser und etwas Shampoo wird <strong>die</strong>se auf einen Schwamm<br />

aufgetragen, und der Fleck ist im Handumdrehen verschwunden.<br />

Ansonsten habe ich immer Babypflegetücher im Gepäck.<br />

Sie zaubern einen wunderschönen Glanz auf Mähnen- und<br />

Schweifhaar und betonen herrlich dunkle Nüstern.“<br />

UNSERE EXPERTINPutzen stärkt das<br />

Gabriele Metz schreibt und fotografiert<br />

seit über 20 Jahren<br />

für Pferde-Fachzeitschriften<br />

im In- und Ausland. Sie hat 14<br />

Fachbücher beim Kosmos-<br />

Verlag veröffentlicht, darunter<br />

„So pflege ich mein Pferd“.<br />

Die stu<strong>die</strong>rte Romanistin und<br />

Politikwissenschaftlerin reitet<br />

seit ihrem fünften Lebensjahr und betreibt seit<br />

15 Jahren ihren eigenen kleinen Reitstall vor<br />

den Toren Düsseldorfs.<br />

www.gabrielemetz.de<br />

Vertrauensverhältnis<br />

zwischen<br />

Pferd und Reiter<br />

Sprechen<br />

Sie mit Ihrem<br />

Hufpfleger<br />

oder -schmied,<br />

bevor Sie sich<br />

für eine Zusatzbehandlung<br />

entscheiden<br />

Zeigt her<br />

eure Hufe<br />

„Eigentlich müssten wir für eine optimale Hufpflege <strong>die</strong> natürlichen<br />

Lebensbedingungen des Pferdes imitieren“, schreibt Gabriele Metz.<br />

Das ist selbst in der Offenstallhaltung nahezu unmöglich. Tägliches<br />

Auskratzen und <strong>die</strong> regelmäßige Kontrolle durch den Schmied oder<br />

Hufpfleger gehören zum Pflichtprogramm. Beim Auskratzen sollte<br />

man jeglichen Schmutz entfernen, um Strahlfäule vorzubeugen. „Zuerst<br />

löst man den Schmutz aus den Huffurchen und bürstet ihn dann<br />

aus“, erklärt Gabriele Metz. „Sie sollten seitlich neben der breitesten<br />

Stelle des Strahls beginnen und zum schmaler werdenden Ende hin<br />

auskratzen.“ Steinchen müssen entfernt werden, da sie sonst in das<br />

Horn eindringen könnten. Auch <strong>die</strong> Außenseite sollte abgebürstet<br />

und gegebenenfalls mit einem feuchten Schwamm abgerieben werden.<br />

Fetten, ölen oder doch teeren? Hier scheiden sich <strong>die</strong> Geister.<br />

Gabriele Metz ist überzeugt: „Ein gesunder Pferdehuf reguliert sich<br />

bei artgerechter Pferdehaltung in der Regel von selbst.“ Ein Spezialprogramm<br />

sollte mit Ihrem Hufschmied oder -pfleger abgesprochen<br />

werden und muss auf <strong>die</strong> Haltung abgestimmt sein. Pferde in Boxenhaltung<br />

brauchen mehr Feuchtigkeit, während man bei Pferden in<br />

Offenstallhaltungen immer wieder aufpassen muss, dass <strong>die</strong> Hufe<br />

durch zu viel Feuchtigkeit nicht „ausgelaugt“ werden.<br />

Accessoires<br />

Welche Farben passen zu welchem<br />

Pferd? Viel Glitzer oder lieber bodenständiges<br />

Leder? „Entscheidend ist,<br />

dass <strong>die</strong> Aufmachung dem Reiter<br />

gefällt“, meint Gabriele Metz. Die<br />

Geschmäcker sind verschieden.<br />

Trotzdem sollte man auf etwas Harmonie<br />

achten: Unruhig gescheckten<br />

Pferden steht eine ausgleichende<br />

einfarbige Ausrüstung besser. Die<br />

Expertin verrät ihre Lieblings-Farbpalette:<br />

„Zu Schimmeln kombiniere<br />

ich gerne <strong>Du</strong>nkelrot und Königsblau,<br />

Rappen vertragen ein kräftiges Rot<br />

oder ein schönes Sonnenblumengelb.“<br />

Entscheidend ist auch der<br />

Anlass des Pferdeschmucks: Verzierender<br />

Strass ist auf einem Volksfest<br />

eher deplatziert, bei einer Abendgala<br />

durchaus angemessen.<br />

Ist Ihr Pferd<br />

Schön?<br />

Wer sein Pferd herausputzt, kann<br />

punkten: Bei Top Horse of the Year<br />

by FN werden <strong>die</strong> schönsten Pferde<br />

<strong>Deutschland</strong>s gesucht. Bis zum 31.<br />

Juli 2013 können Sie für Ihr Pferd eine<br />

Setcard im Internet anlegen. Die Internet<br />

nutzer stimmen über <strong>die</strong> Pferde ab –<br />

<strong>die</strong> Schönsten dürfen sich im Finale<br />

einer Jury stellen. Neben den Hauptgewinnen in den Kategorien<br />

„Schulpferd“ und „Privatpferd“ winken Preise<br />

in Sonderkategorien. Gewinne, Teilnahmebedingungen<br />

und Anmeldung unter www.tophorseoftheyear.de<br />

Abkühlung: Im<br />

Hochsommer freuen<br />

sich <strong>die</strong> meisten<br />

Pferde über eine<br />

nasse Erfrischung<br />

Im Waschgang<br />

Für einen wirklich glanzvollen Auftritt muss das<br />

Pferd in <strong>die</strong> Großwäsche. Falls Sie nicht über eine<br />

Warmwasserdusche im Stall verfügen, sollten Sie<br />

<strong>die</strong> Badepartie in <strong>die</strong> Sommersaison verlagern.<br />

Oft reichen dabei ein Schwamm und Wasser aus<br />

dem Eimer. Gabriele Metz warnt beim Abspritzen<br />

vor einem Kälteschock: „Pferde sollten auf keinen<br />

Fall mit einem Schlauch abgespritzt werden, aus<br />

dem mit einem Überraschungseffekt eiskaltes<br />

Wasser kommt.“ Möchten Sie dennoch abspritzen,<br />

arbeiten Sie sich langsam von den Beinen<br />

über Brust, Schulter, Hals und Rücken zur Kruppe<br />

vor. „Die Nierenpartie bitte aussparen. Sie ist<br />

sehr kälteempfindlich“, sagt Gabriele Metz.<br />

Greifen Sie bei der Wahl des Shampoos auf pH-neutrale, rückfettende<br />

Mittel zurück. Bitte keine Shampoos für den menschlichen<br />

Bedarf verwenden! Diese sind für <strong>die</strong> Pferdehaut zu<br />

aggressiv. Außerdem gelten andere Hygienestandards als für<br />

Menschen: Zu viele Pflegemittel schaden auf Dauer. Mit Shampoo<br />

sollten Sie Ihr Pferd deswegen höchstens alle zwei Wochen<br />

waschen, klares Wasser ist immer erlaubt. Das Shampoo wird in<br />

das nasse Pferdefell einmassiert und gut ausgespült. Es sollten<br />

keine Shampooreste im Haar zurückbleiben. Nach der <strong>Du</strong>sche<br />

können Sie das Wasser mittels eines Schweißmessers aus dem<br />

Fell ziehen. „Bei heißem Wetter können Sie Ihr Pferd danach an<br />

der Luft trocknen lassen“, sagt <strong>die</strong> Fachautorin. „Rubbeln Sie<br />

Ihr Tier ansonsten mit einem Frotteetuch ab, gehen Sie spazieren<br />

oder packen Sie es unter das Solarium.“<br />

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