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33 - Energie-Team Baden-Württemberg

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<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>Intern <strong>33</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

▲ ▲ ▲ ▲ ▲<br />

Hingeschaut<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Präsidium:<br />

Einigkeit über geplante Neuausrichtung<br />

FG Personal- und Managementqualifikation:<br />

Neues Veranstaltungsformat – Round Table für Vorstände<br />

und Geschäftsführer<br />

Stadtwerke Heidelberg mit innovativem Versorgungskonzept:<br />

Heidelberg-Bahnstadt – Stadtviertel in Passivhausstandard<br />

Nachgefragt<br />

Verivox: Neutrales Portal oder Vertriebskanal?<br />

Interview mit Jürgen Scheurer, Pressesprecher Verivox GmbH<br />

Symposien „Ausbau Windenergie in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“:<br />

Wie steht es um den Ausbau der Windenergie im Ländle?<br />

Nachgelesen<br />

Neue Trinkwasserverordnung seit dem 1. November 2011:<br />

Anzeige- und Untersuchungspflichten<br />

Umfirmierung:<br />

Neu: TransnetBW GmbH – Vorher: EnBW Transportnetze AG<br />

Wer kommt, wer geht?<br />

Personalien<br />

Vorgemerkt<br />

Termine <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong><br />

gemeinsam mehr erreichen ...


Sollten Sie Fragen oder<br />

Anregungen zur angestrebten<br />

Neuausrichtung<br />

des <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>s haben,<br />

können Sie diese an die<br />

Mitglieder des Präsidiums<br />

richten (Namensliste unter<br />

www.energie-team.org)<br />

oder an die Geschäftsstelle<br />

(info@energie-team.org).<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

Beitrag!<br />

▲<br />

Hingeschaut: Ideen zur Neuausrichtung des <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>s<br />

Präsidium will 2012 das <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong><br />

neu ausrichten<br />

Konsens im Grundverständnis und in der Entwicklungsrichtung<br />

Die Herausforderungen durch die <strong>Energie</strong>wende und die Veränderungen bei der<br />

EnBW haben neue Rahmenbedingungen für das <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> geschaffen. Deshalb<br />

traf sich Mitte Januar das Präsidium zu einem Workshop und diskutierte nach<br />

längerer Zeit wieder einmal grundsätzlich die Zielrichtung der gemeinsamen<br />

Arbeit. Als Ergebnis wurde damals der Schwerpunkt auf den Ausbau einer<br />

offenen Kommunikationsplattform gelegt. Fazit nach vier Stunden engagierter<br />

Gespräche: Die neuen Rahmenbedingungen erfordern die direkte Kommunikation<br />

zwischen den Unternehmen, und das <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> muss sich weiterentwickeln,<br />

um auch künftig als wirkungsvolle Plattform für alle Unternehmen fungieren<br />

zu können.<br />

Zwei Aufgaben waren den Teilnehmern des Workshops gestellt, damit ihre<br />

Einschätzungen und Meinungen zusammengetragen werden konnten. Im<br />

ersten Durchgang ging es darum, Bilanz zu ziehen und künftige Möglichkeiten<br />

auszuloten. Dazu wurden in drei Gruppen aus drei Perspektiven – als Realist,<br />

als Kritiker und als Träumer – ein Bild des heutigen <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>s und ein<br />

mögliches Zukunftsbild beschrieben. Im zweiten Arbeitsschritt sammelten die<br />

Teilnehmer Ansatzpunkte für eine Neuausrichtung im Hinblick auf Themen,<br />

Strukturen, Motivation der Unternehmen und sonstige relevante Faktoren.<br />

Weitgehende Einigkeit herrschte in der Runde darüber, dass die Kommunikation<br />

zwischen allen Nachbarunternehmen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in Zeiten der<br />

<strong>Energie</strong>wende und Dezentralisierung noch wichtiger als bisher sein wird. Die<br />

Unternehmen zu einem konstruktiven Dialog zusammenzubringen, sei deshalb<br />

ein nützliches Ziel. Dazu müssten trotz der Konkurrenz im liberalisierten Markt<br />

gemeinsame Interessen und Verantwortung außerhalb der Wettbewerbsfelder<br />

erkannt und wahrgenommen werden. Dann können die klassischen Versorgungsunternehmen<br />

die Erwartung des politischen Umfelds und der Bürger zum Gelingen<br />

der <strong>Energie</strong>wende besser erfüllen.<br />

Bei zwei angesprochenen Punkten bestätigte die Diskussion, dass sie nicht Aufgabe<br />

des <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>s sein können. Zum einen die Förderung der geschäftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen. Dies ist in bilateralen Beziehungen<br />

oder in Netzwerken, die zu diesem Zweck zwischen Stadtwerken oder auch<br />

zwischen der EnBW und ihren Beteiligungspartnern bestehen, besser zu leisten<br />

als in einer offenen Plattform. Und ebenfalls kein Ziel ist die Außenwirkung<br />

gegenüber Öffentlichkeit und Politik, weil hier die Verbandsarbeit klare Priorität<br />

hat. Hier hat das <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> schon in der Vergangenheit keine Aktivitäten<br />

entfaltet, weil die Branche eher an Vielstimmigkeit denn an Sprachlosigkeit leidet.<br />

Aus dem entworfenen Zukunftsbild und den Ansatzpunkten für die Neuausrichtung<br />

kristallisierte sich heraus, wo es hingehen soll. Strukturen und Arbeitsweise<br />

sollen flexibler gestaltet werden und das Themenspektrum auf die Felder gelegt<br />

werden, die für die <strong>Energie</strong>wende primär wichtig sind und auf denen natürliche<br />

Berührungspunkte zwischen den Unternehmen bestehen. Die erzielten Ergebnisse<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


▲<br />

Hingeschaut: Ideen zur Neuausrichtung des <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>s<br />

müssen noch besser als bisher verbreitet werden, damit in den einzelnen<br />

Unternehmen der Wert der Zusammenarbeit erkannt wird. Die Ergebnisse des<br />

von Günther Sicken professionell gestalteten Workshops werden im nächsten<br />

Arbeitsschritt in einem Konzept konkretisiert. Das Präsidium wird dieses<br />

Konzept auf seiner nächsten Sitzung besprechen und dann die Fachgremien<br />

einbeziehen.<br />

Axel Pfrommer, EnBW Regional AG<br />

Telefon 0711 289-46646<br />

a.pfrommer@enbw.com<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Hingeschaut: Round Table im FG Personal- und Managementqualifikation<br />

FG Personal- und Managementqualifikation<br />

Neues Veranstaltungsformat – Round Table für Vorstände und Geschäftsführer<br />

Nachdem sich die Rahmenbedingungen in der <strong>Energie</strong>wirtschaft einschneidend<br />

verändert haben und durch die <strong>Energie</strong>wende wesentliche Veränderungen von<br />

allen <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen gefordert werden, sind die Auswirkungen<br />

für das Management zunehmend spürbar. Der radikale Wandel der Spielregeln auf<br />

den <strong>Energie</strong>märkten stellt das bisherige Selbstverständnis von EVU als Lieferant<br />

und Verteiler mit definierten <strong>Energie</strong>flüssen stark in Frage.<br />

Insbesondere die dezentrale Erzeugung macht einen Aus- und Umbau der Verteilnetze<br />

für bidirektionale Stromflüsse erforderlich. Der daraus entstehende<br />

Investitionsbedarf ist immens und bringt die <strong>Energie</strong>versorger an ihre Grenzen.<br />

Das Fachgremium für Personal- und Managementqualifikation des <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong>s<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bietet schon seit längerem Workshops für Geschäftsführer<br />

und Vorstände von Versorgungsunternehmen an, in denen aktuelle und grundsätzliche<br />

Fragen zur Strategie und Praxis erfolgreicher Unternehmensführung<br />

behandelt werden. Hieraus hat sich nun ein neues kompaktes Format entwickelt:<br />

Der „Round Table <strong>Energie</strong>zukunft“. Mit diesem Angebot soll Führungskräften von<br />

<strong>Energie</strong>versorgern die Möglichkeit gegeben werden, sich fokussiert mit energiewirtschaftlichen<br />

Zukunftsfragen zu beschäftigen und mit hochkarätigen Fachreferenten<br />

zu diskutieren.<br />

Der erste „Round Table“ zum Thema „Die <strong>Energie</strong>wende und die daraus resultierende<br />

Ausbauproblematik für die dezentrale erneuerbare <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

(Windkraftanlagen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>) und die Verteilnetze“ fand Anfang<br />

April 2012 in Pforzheim statt. Diskutiert wurde unter anderem über die Windkraftstandorte<br />

in <strong>Baden</strong> <strong>Württemberg</strong>, den technischen Fortschritt bei Windkraftanlagen,<br />

über den Ausbau der Verteilnetze sowie über die Forderungen von<br />

Stadtwerken, die an die Politik gestellt werden müssen. Darüber hinaus konnte<br />

im Vorfeld der Veranstaltung ein aktuelles Thema seitens der Teilnehmer vorgeschlagen<br />

werden, das ebenfalls behandelt wurde. Impulsvorträge hochkarätiger<br />

Referenten, beispielsweise von Dirk Güsewell, Geschäftsführer der EnBW<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n GmbH, bildeten die Grundlagen für angeregte Diskussionen.<br />

Moderiert wurde die Veranstaltung von Gerald Kalny, KWP Consulting Group, der<br />

die Veranstaltung mit strategischem und energiewirtschaftlichen Sachverstand<br />

unterstützte.<br />

Das Fachgremium Personal- und Managementqualifikation plant weitere<br />

Veranstaltungen in diesem Veranstaltungsformat, die zwei bis dreimal im Jahr<br />

aktuellste Themen aufgreifen sollen.<br />

Gerd Eisenmann<br />

Telefon 0172 6309139<br />

g.eisenmann@enbw.com<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Hingeschaut: Stadtviertel in Passivhausstandard<br />

Versorgungskonzepte für innovative<br />

Wohn- und Mobilitätsformen<br />

Stadtwerke Heidelberg versorgen Heidelberg-Bahnstadt mit Zukunft<br />

In Heidelberg entsteht mit dem Stadtteil Heidelberg-Bahnstadt ein neues,<br />

lebendiges Quartier. In kaum einer anderen Kommune wird ein Stadtteil dieser<br />

Größenordnung völlig neu entwickelt. Vor allem aber ist Heidelberg-Bahnstadt<br />

ein herausragendes Projekt, weil es flächendeckend den deutschen Passivhausstandard<br />

anwendet. Neue Standards setzt der Stadtteil außerdem durch die<br />

Anwendung innovativer Techniken wie Smart Metering, Elektromobilität und<br />

Telekommunikation per „Fibre to the home“: Damit hat die Bahnstadt weit über<br />

die Grenzen Deutschlands hinaus Modellcharakter.<br />

Gemeinsam Potenziale für die Zukunft heben<br />

Die Stadt Heidelberg ist schon lange im Klimaschutz aktiv: Bereits Ende der<br />

achtziger Jahre hat sie ein erstes Klimaschutzkonzept vorgelegt. Seither wird es<br />

regelmäßig aktualisiert, um das Klimaschutzziel der Stadt zu erreichen: Bis zum<br />

Jahr 2015 sollen 20 Prozent weniger CO 2 als noch im Jahr 1987 in die Umwelt<br />

emittiert werden. Die Stadtwerke Heidelberg sind ein wichtiger Partner der<br />

Stadt, um das Klimaschutzziel umzusetzen. Das gilt auch und vor allem für die<br />

Planung und Entwicklung von Heidelberg-Bahnstadt.<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Hingeschaut: Stadtviertel in Passivhausstandard<br />

<strong>Energie</strong>konzept Heidelberg-Bahnstadt<br />

Das <strong>Energie</strong>konzept für Heidelberg-Bahnstadt geht auf eine Studie eines ökologisch<br />

orientierten Beratungsunternehmens zurück, das verschiedene Varianten für die<br />

Wärmeversorgung in dem Passivhausstadtteil nach ökologischen und ökonomischen<br />

Aspekten miteinander verglichen hat. Dabei ist eine Heidelberger Besonderheit zu<br />

beachten: Die Unistadt am Neckar verfügt über ein gut ausgebautes Fernwärmenetz<br />

und bezieht ihre Fernwärme bislang ausschließlich aus dem Großkraftwerk<br />

in Mannheim. Das Ergebnis der Gutachter: Die Jahreskosten der Bauherren beziehungsweise<br />

Bewohner ist bei Anschluss des neuen Stadtteils an die öffentliche<br />

Wärmeversorgung am günstigsten – unter anderem verglichen mit dem Einsatz<br />

dezentraler thermischer Solaranlagen. Außerdem solle, passend zum Anspruch<br />

des Passivhausstadtteils, der verbleibende Wärmebedarf über erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n gedeckt werden. Laut Gutachter reduzieren sich die CO 2 -Emissionen<br />

so um 84 Prozent gegenüber einem „Business as usual“ mit Neubauten nach der<br />

<strong>Energie</strong>einsparverordnung (EnEV) und dem Anschluss an das Fernwärmenetz der<br />

Stadt Heidelberg. Die Ergebnisse der Gutacher waren die Basis für den Gemeinderat<br />

der Stadt Heidelberg, am 3. April 2008 das <strong>Energie</strong>konzept für den neuen<br />

Stadtteil zu beschließen: Flächendeckend gilt der Passivhausstandard, das Neubaugebiet<br />

wird an die öffentliche Wärmeversorgung angeschlossen und die Versorgung<br />

mit Wärme mittelfristig zu hundert Prozent aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n gesichert.<br />

Die Stadtwerke Heidelberg erhielten den Auftrag, ein Konzept weiterzuentwickeln,<br />

um die Versorgung der Bahnstadt mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>n voranzubringen.<br />

Die Lösung – das Holz-Heizkraftwerk Heidelberg<br />

Zwei Jahre später wurde aus dem Vorschlag, den die Stadtwerke Heidelberg<br />

ausarbeiteten, ein Beschluss: Im April 2010 verständigte sich der Aufsichtsrat<br />

des regionalen <strong>Energie</strong>versorgers, ein Holz-Heizkraftwerk zu bauen. Die Voraussetzungen<br />

für den wirtschaftlichen Betrieb einer solchen<br />

Anlage sind in Heidelberg gut, denn das Holz-Heizkraftwerk<br />

kann in der Grundlast laufen. Das Heizkraftwerk<br />

wird bis zu 80 Millionen Kilowattstunden Wärme<br />

und 24 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen;<br />

diese Menge entspricht dem kompletten Bedarf<br />

der künftigen Bahnstadt. Insgesamt wird die Stadt<br />

Heidelberg damit jährlich rund 30.000 Tonnen CO 2<br />

einsparen. Der Brennstoff Holz wird aus einem<br />

Radius von 75 Kilometern um Heidelberg stammen.<br />

Im Dezember 2011 haben die Stadtwerke Heidelberg<br />

den Spatenstich für das Holz-Heizkraftwerk auf<br />

ihrem Werksgelände Pfaffengrund unmittelbar neben<br />

dem neuen Stadtteil Heidelberg-Bahnstadt gesetzt.<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Hingeschaut: Stadtviertel in Passivhausstandard<br />

Unter neuen Bedingungen: Netzdimensionierung und -bau<br />

Bei dem Bau der Fernwärmeleitungen in dem neuen Passivhausstadtteil stehen<br />

die Stadtwerke Heidelberg Netze vor ganz neuen Herausforderungen, denn noch<br />

liegen vergleichsweise wenige Erfahrungen vor, wie sich die Nutzungsstruktur<br />

in einem Passivhausstadtteil entwickelt. Der Wärmebedarf wird dort insgesamt<br />

niedriger liegen beziehungsweise im Sommer höher sein als im Winter – also<br />

vom üblichen Bedarf abweichen. Das stellt neue Anforderungen an die Netzdimensionierung.<br />

Für die Verteilung der Wärme hat die Netzgesellschaft der<br />

Stadtwerke Heidelberg einen besonderen Weg gewählt: Die einzelnen Baufelder<br />

sind mittels einer Übergabestelle an die öffentliche Wärmeversorgung angeschlossen;<br />

der Bauherr schließt sich über ein Mininetz daran an. So wird die<br />

Wärme ökologisch und ökonomisch höchst effizient zum Haus gebracht. Die<br />

Stadtwerke Heidelberg können damit einen geringeren Anschlusswert für die<br />

Netze wählen, denn sie nutzen den „Gleichzeitigkeitsfaktor“. Hinter dem<br />

Gleichzeitigkeitsfaktor steckt der praktische Fakt, dass selbst morgens oder<br />

abends nicht alle Haushalte gleichzeitig das Höchstmaß an <strong>Energie</strong> nachfragen.<br />

Daher brauchen zehn Häuser zusammen einen kleineren Anschlusswert als<br />

zehn einzelne Häuser. Das reduziert die Kosten für den Eigentümer deutlich.<br />

Und: Mininetze sind sehr flexibel und offen für neue Technologien.<br />

Flächendeckend Smart Metering<br />

Für neue Technologien steht der Stadtteil Heidelberg-Bahnstadt auch in anderen<br />

Versorgungssparten: Die Bahnstadt ist der einzige Stadtteil dieser Größenordnung,<br />

der flächendeckend mit Smart Metering ausgestattet wird. Im Frühsommer 2012<br />

soll der erste Show Case vorgestellt werden – deutlich vor Start der rechtlichen<br />

Pflicht, Smart Metering in Neubauten einzusetzen. In der Bahnstadt kommt die<br />

modernste Messtechnik zum Einsatz, die nach heutigem Stand des Wissens die<br />

zukünftigen Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

erfüllen wird. Mit diesen intelligenten Zählern gewinnen die Nutzer neue<br />

Erkenntnisse über ihren <strong>Energie</strong>verbrauch, und den Stadtwerken Heidelberg<br />

eröffnen sich neue Möglichkeiten, ihre Angebote noch kundenorientierter zu gestalten<br />

sowie die Kundenbindung über Themen wie Smart Home, Home Security,<br />

Altersgerechtes Wohnen und <strong>Energie</strong>effizienz zu stärken.<br />

E-Mobility: Auf dem Weg zum Null-Emissions-Stadtteil<br />

Heidelberg-Bahnstadt bietet außerdem die Option, schon früh eine zukunftsweisende<br />

Verkehrskonzeption mitzudenken und so innovative Wohn- und Mobilitätsformen<br />

auf dem Weg zur Null-Emissions-Stadt miteinander zu verbinden.<br />

Dazu gehört als ein Baustein die Elektromobilität. Nach den Plänen der Bundesregierung<br />

soll Deutschland zum internationalen Leitmarkt für Elektromobilität<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


▲<br />

Hingeschaut: Stadtviertel in Passivhausstandard<br />

werden; in acht Jahren, so das Ziel, sollen schon eine Million Elektromobile<br />

auf deutschen Straßen unterwegs sein. Für Heidelberg bedeutet das bis zum<br />

Jahr 2020 umgerechnet rund 1.800 Autos. Die künftige Struktur der Bewohner<br />

von Heidelberg-Bahnstadt legt es nahe, dass der Anteil an Elektromobilen dort<br />

überdurchschnittlich hoch sein wird. Die Stadtwerke Heidelberg bereiten daher<br />

die Grundlagen für eine Nutzung der Elektromobilität schon intensiv vor und<br />

empfehlen Bauträgern und Investoren, die benötigten Stromkabel, Leerrohre<br />

für Ladestationen und Smart Meter in den privaten Tiefgaragen bereits jetzt zu<br />

installieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die benötigten Ladestationen<br />

bei Bedarf ohne größere bauliche Veränderungen eingebaut werden können.<br />

Vor allem die E-Mobilität per Zweiräder soll in der Bahnstadt schon früh Einzug<br />

halten: Die Stadtwerke Heidelberg planen gemeinsam mit Partnern, entlang<br />

der Verkehrsachsen zur Universität in der Altstadt, dem Technologiezentrum in<br />

Neuheim sowie dem Wissenschaftsstandard Heidelberg-Bahnstadt ein sogenanntes<br />

Campus-Dreieck aufzuziehen. An allen drei Eckpunkten sind Pedelec-<br />

Verleihstationen geplant. Derzeit sind die Stadtwerke Heidelberg <strong>Energie</strong> dabei,<br />

geeignete Verleih-, Wartungs- und Sicherungskonzepte zu entwickeln und die<br />

erforderliche Infrastruktur vorzubereiten.<br />

Telekommunikation: Anforderungen von morgen heute schon erfüllt<br />

Auch bei der Telekommunikation setzt Heidelberg-Bahnstadt neue Standards. Die<br />

Stadtwerke Heidelberg Netze statten den neuen Stadtteil Heidelberg-Bahnstadt<br />

mit Glasfasertechnik aus und stellen damit die Infrastruktur für Telekommunikation<br />

von morgen zur Verfügung. Die Glasfasern sind den üblicherweise verwendeten<br />

Kupferkabeln deutlich überlegen: Sie bieten den Nutzern hohe Übertragungsraten im<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012<br />

Foto: Kay Sommer, Mannheim


▲<br />

Hingeschaut: Stadtviertel in Passivhausstandard<br />

Giga- und sogar bis zum Terabit-Bereich und garantieren eine hohe Störsicherheit.<br />

Ob hochauflösendes Fernsehen, Video-on-Demand, intelligente Zähler, E-Learning<br />

oder E-Commerce – die künftigen Bewohner von Heidelberg Bahnstadt können,<br />

soweit die Investoren sich für die Glasfaser entscheiden, diese Angebote mit<br />

einem hohen Bedarf an Bandbreite ohne Einschränkung nutzen. Ihnen steht ein<br />

superschnelles Netz zur Verfügung und sie können, da die Netze als Open Access-<br />

Systeme betrieben werden, gleichzeitig frei wählen, wer ihnen welche Dienstleistung<br />

liefert. Diese innovative Telekommunikationslösung wertet das Baugebiet<br />

zusätzlich auf. Bundesweit gibt es nur wenige Projekte dieser Art. Damit wird<br />

Heidelberg-Bahnstadt auch in diesem Feld zu einem zukunftsweisenden Stadtteil,<br />

der den Anforderungen der Zukunft heute schon gerecht wird.<br />

Erfahrungen für die Zukunft<br />

Fakten zu Heidelberg-Bahnstadt<br />

Heidelberg-Bahnstadt ist in vielerlei Hinsicht ein Modellstadtteil. Und er erfreut<br />

sich heute schon reger Nachfrage; viele der künftigen Wohnungen haben ihre<br />

Besitzer schon gefunden. Für die Stadtwerke Heidelberg ist der neue Stadtteil<br />

eine hervorragende Gelegenheit, zukunftsweisende Technologien weiter auszubauen<br />

und Erfahrungen zu sammeln, die auch allen anderen Bürgerinnen und<br />

Bürgern von Heidelberg sowie aus den Partnergemeinden zu Nutze kommen.<br />

Ellen Frings, Leiterin Unternehmenskommunikation<br />

Stadtwerke Heidelberg<br />

Kurfürstenanlage 42-50<br />

69115 Heidelberg<br />

Telefon 06221 513 4214<br />

Ellen.Frings@swhd.de<br />

Heidelberg-Bahnstadt, ein ehemaliges Gelände der Deutschen Bahn, ist das größte Stadtentwicklungsprojekt<br />

Heidelbergs für die nächsten 15 bis 20 Jahre – und eines der größten<br />

deutschlandweit.<br />

Der neue Stadtteil ist verkehrsgünstig in direkter Nähe zum Heidelberger Hauptbahnhof und<br />

mit schneller Zufahrt zur Autobahn gelegen. Die Altstadt der Neckarstadt ist nur knapp zwei<br />

Kilometer entfernt.<br />

Heidelberg-Bahnstadt erstreckt sich auf einer Fläche von 116 Hektar, mit viel Raum für<br />

Familien, für Gewerbe und innovative Forschungseinrichtungen – und für viele grüne<br />

Freiflächen. Rund 12.000 Menschen werden dort künftig leben.<br />

Mehr Infos: www.heidelberg-bahnstadt.de<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Nachgefragt: Blick hinter die Kulissen von Verivox<br />

Neutrales Portal oder Vertriebskanal?<br />

Rund 200 Strom- und Gasversorger sind Partner von Verivox<br />

Seit August 2010 ist Jürgen Scheurer Pressesprecher beim Verbraucherportal<br />

Verivox in Heidelberg. In seiner Position ist er innerhalb der Unternehmenskommunikation<br />

verantwortlich für die Pressearbeit in den Bereichen <strong>Energie</strong><br />

und Telekommunikation sowie für die Bereiche Public Affairs und interne<br />

Kommunikation. Im Herbst nahm er als Gastreferent am Runden Tisch für<br />

Öffentlichkeitsarbeiter teil. Im Nachgang beantwortete er für <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong><br />

Intern noch einige Fragen zur Rolle und zum Geschäftsmodell von Verivox.<br />

E-TI: Herr Scheurer, die Margen im Strom- und Gasgeschäft schrumpfen.<br />

Funktioniert das Geschäftsmodell einer Vergleichsplattform unverändert?<br />

Jürgen Scheurer: Ja, denn die steigende Zahl von Anbietern, Vertriebsmarken<br />

und Tarifen sorgt für zusätzlichen Wettbewerb. Verivox bietet den Kunden dabei<br />

möglichst vollständige Markttransparenz.<br />

E-TI: Können Sie etwas dazu sagen, aus welchen Tätigkeiten Ihr Unternehmen<br />

welche Umsatzanteile erwirtschaftet?<br />

JS: Verivox erhält bei einem erfolgten Anbieterwechsel über die Plattform eine<br />

Provision vom jeweiligen Anbieter. Dafür übernimmt Verivox beispielsweise die<br />

Beratung der Kunden und die Prüfung der Unterlagen. Die Provisionen sind im<br />

Branchenvergleich oder im Vergleich zu anderen Vertriebskanälen für die Anbieter<br />

sehr moderat. Weitere Umsätze erzielt Verivox mit Werbung auf verivox.de und<br />

aus dem Verkauf von Marktdaten und -analysen.<br />

E-TI: Ist Verivox auch für regional agierende Stadtwerke als Vertriebspartner<br />

tätig oder nur für Vertriebe mit überregionalem Marktauftritt?<br />

JS: Zu den je rund 100 Strom- und Gasversorgern, die Partner von Verivox sind,<br />

gehören auch zahlreiche Stadtwerke und regionale Versorger. Aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sind dies beispielsweise die <strong>Energie</strong>dienst AG, EGT <strong>Energie</strong>handel GmbH,<br />

Fair<strong>Energie</strong> GmbH, Natur<strong>Energie</strong> AG, Stadtwerke Tübingen GmbH, Stadtwerke<br />

Heidelberg GmbH, SWU <strong>Energie</strong> GmbH und die Technischen Werke Friedrichshafen<br />

GmbH. Darüber hinaus bietet Verivox mit seinen Marktanalysen einen<br />

interessanten Service für die Produktentwicklung gerade für Stadtwerke, die<br />

außerhalb ihres angestammten Vertriebsgebiets attraktive Tarife anbieten wollen.<br />

E-TI: Die Geschäftsmodelle der Billiganbieter und der Vergleichsportale bedingen<br />

sich in gewissem Sinne gegenseitig. Können Sie völlig neutral sein?<br />

JS: Verivox ist in der Tat vollständig neutral, sowohl was die eigenen Anteilseigner<br />

angeht, als auch in Bezug auf die rund 200 Vertriebspartnerschaften, da<br />

der Tarifrechner nach rein mathematischen Kriterien funktioniert. Darüber hinaus<br />

wird der gesamte Markt dargestellt.<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


▲<br />

Nachgefragt: Blick hinter die Kulissen von Verivox<br />

E-TI: In der Presse werden Sie als „unabhängiges Portal“ bezeichnet.<br />

Unabhängig wovon?<br />

JS: Verivox ist sowohl von <strong>Energie</strong>versorgern, Telekommunikationsunternehmen<br />

oder Medienunternehmen vollständig unabhängig. Als Grundsatz für den Tarifrechner<br />

gilt Markttransparenz und Anbieterneutralität.<br />

E-TI: Was unterscheidet Verivox vom Verbraucherschutz?<br />

JS: Die Verbraucher finden auf unseren Internetseiten neben den Tarifvergleichen<br />

auch aktuelle Brancheninformationen, Analysen und Ratgeber. Für die Verbraucher<br />

sind alle unsere Leistungen kostenlos. Rechtsauskünfte dürfen wir, im Gegensatz<br />

zu den Verbraucherzentralen, allerdings nicht geben. Darüber hinaus wissen<br />

wir durch den engen Kontakt zum Verbraucher, welche Prozesse im Markt noch<br />

optimiert werden müssen und machen uns hier unter anderem mit politischen<br />

Forderungen für die Verbraucher stark.<br />

E-TI: Verivox ist im Zusammenhang mit der Teldafax-Insolvenz und der Auseinandersetzung<br />

mit Flexstrom in die Schlagzeilen geraten. Wie schaffen Sie<br />

Transparenz zu ihrer Arbeitsweise und Nachprüfbarkeit der Ergebnisse?<br />

JS: Alle Informationen über unsere Eigentümerstruktur, die Geschäftsbereiche<br />

und unsere Vertriebspartnerschaften sind schon seit Jahren auf unseren Internetseiten<br />

für jedermann nachzulesen. Aktuelle Informationen kommunizieren wir<br />

immer sofort über unsere Nachrichtenseite oder über Pressemitteilungen. Die<br />

beste Kontrolle sind übrigens die Anbieter selbst, die sehr genau auf die Darstellung<br />

der Angebote ihrer Wettbewerber auf unseren Seiten achten.<br />

E-TI: Verivox-Meldungen stoßen auf großes Medienecho, obwohl ja zum Beispiel<br />

eine Nachricht wie „50 Stromanbieter erhöhen Preise“ bei bundesweit 800 Anbietern<br />

nicht unbedingt aussagekräftig ist. Was macht Sie in der Medienarbeit<br />

so erfolgreich?<br />

JS: Unsere Marktkenntnisse und die Qualität unserer Daten und Analysen werden<br />

von vielen Journalisten geschätzt. Eine Meldung wie die oben genannte würden<br />

wir nicht aktiv veröffentlichen, weil die Information für den Markt nicht unbedingt<br />

relevant ist. Allerdings geben wir natürlich Auskunft, wenn wir gefragt werden.<br />

Jürgen Scheurer, Pressesprecher Verivox GmbH<br />

Telefon 06221 7961-250<br />

Juergen.scheurer@verivox.com<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


Die Vorträge, die an den<br />

fünf Veranstaltungen<br />

gehalten wurden, können<br />

bei Nikolaus Sauer,<br />

EnBW <strong>Energie</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> AG, unter<br />

n.sauer@enbw.com<br />

bestellt werden.<br />

▲<br />

Nachgefragt: Windenergie in <strong>Baden</strong><strong>Württemberg</strong><br />

Symposien „Ausbau Windenergie in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“<br />

EnBW bietet kommunalen Vertretern Informationsplattformen<br />

Der Ausbau der Windenergie im Land sorgt für Informationsbedarf. Diesen<br />

deckte die EnBW mit der Durchführung von insgesamt fünf Windsymposien in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister sowie<br />

Gemeinderäte nutzten die Veranstaltungen in Stuttgart, Meßkirch, Biberach,<br />

Heilbronn und Ettlingen, um sich umfassend über die technischen Entwicklungen<br />

von Onshore-Windkraftanlagen, Planungsgrundlagen, Netzstruktur in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, Regionalplanung und Planungsrecht zu informieren.<br />

Ausgangspunkt für die Informationsplattformen sind die politischen Bestrebungen<br />

der Landesregierung, durch eine Novellierung des Landesplanungsrechts die<br />

bisher geltende so genannte „Schwarz-Weiß-Planung“ der Regionalverbände,<br />

also die Ausweisung von Wind-Vorranggebieten und damit die Verhinderung<br />

der Installation von Windkraftanlagen außerhalb dieser Vorranggebiete durch<br />

eine neue Vorrangregelung zu ersetzen. In Zukunft sollen die Regionalverbände<br />

zwar die Möglichkeit haben Wind-Vorranggebiete auszuweisen, die aber noch<br />

durch eine gemeindliche Flächennutzungsplanung und eine Ausweisung von<br />

Vorranggebieten durch die Kommunen ergänzt werden können.<br />

Kernaussage aller Referate der Vertreter von Regionalverbänden wie auch des<br />

baden-württembergischen Gemeindetags und des Umweltministeriums war<br />

die Aufforderung an die Gemeinden, sich den planerischen Herausforderungen<br />

aktiv zu stellen und die weitere landespolitische Entwicklung nicht abzuwarten.<br />

Neben der Entwicklung der Windenergie war eines der Schwerpunktthemen<br />

der sich daraus ergebende Ausbau der Verteilnetze. Hier erläuterten Vertreter<br />

der EnBW Regional AG den kommunalpolitisch Verantwortlichen, dass es den<br />

Verteilnetzbetreibern zurzeit aufgrund regulatorischer Vorgaben erschwert ist,<br />

einen bedarfserfüllenden, vorausschauenden Netzausbau zu betreiben. Damit der<br />

Netzausbau der Dynamik des Ausbaus der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n – insbesondere<br />

ist hier neben der Windkraft der Ausbau von Photovoltaikanlagen zu nennen –<br />

standhalten könne, seien effiziente Investitionen und technisch zukunftsfähige<br />

Lösungen erforderlich.<br />

Die Wortmeldungen nach den einzelnen Vorträgen und die angeregten Diskussionen<br />

in den Pausen zeigten, dass der Ausbau der Windenergie als Teil der <strong>Energie</strong>wende<br />

eine der Herausforderungen darstellt, der sich nicht nur <strong>Energie</strong>unternehmen<br />

wie die EnBW und die Stadtwerke, sondern auch Kommunen und Verbände aktiv<br />

stellen wollen. Und er ist nicht zuletzt nur eine von vielen Maßnahmen, die<br />

gemeinsam gestaltet werden müssen.<br />

Anke Schmidt, EnBW <strong>Energie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> AG<br />

Telefon 0721 63-14801<br />

anke.schmidt@enbw.com<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Nachgelesen: Neue Trinkwasserverordnung seit dem 1. November 2011<br />

Anzeige- und Untersuchungspflichten<br />

für Unternehmer und sonstige Inhaber von Großanlagen zur Trinkwassererwärmung<br />

Seit November des letzten Jahres gilt die neue Trinkwasserverordnung (TrinkWV).<br />

Unternehmer und sonstige Betreiber von großen Warmwassersystemen (Großanlagen)<br />

müssen ihre Anlagen dem Gesundheitsamt anzeigen und Warmwasser<br />

regelmäßig auf Legionellen untersuchen lassen, wenn die Abgabe des Trinkwassers<br />

im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit erfolgt und<br />

wenn die Anlagen Einrichtungen enthalten, in denen es zu einer Vernebelung<br />

von Trinkwasser kommt (zum Beispiel bei Duschen). Die Regelungen für große<br />

Warmwassersysteme sind hauptsächlich in den Paragrafen 13 bis 16 der Trinkwasserverordnung<br />

zu finden.<br />

Gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 551 zählen alle Anlagen mit Speicher-Trinkwassererwärmern<br />

oder zentralen Durchfluss-Trinkwassererwärmern mit einem Inhalt von mehr<br />

als 400 Litern und/oder mehr als 3 Litern in jeder Rohrleitung zwischen dem Abgang<br />

Trinkwassererwärmer und Entnahme als Großanlagen. Zur Veranschaulichung sind<br />

in der Tabelle die Leitungslängen, bei entsprechendem Innendurchmesser der<br />

Wasserleitungen aufgeführt, die einem Wasservolumen von 3 Liter entsprechen.<br />

Innendurchmesser ungefähre Leitungslänge<br />

1 /2 Zoll (DN 15) 23 Meter<br />

3<br />

/4 Zoll (DN 20) 11 Meter<br />

1 Zoll (DN 25) 6 Meter<br />

Auch die Vermietung stellt eine gewerbliche Tätigkeit dar und ist verbunden<br />

mit der zielgerichteten Abgabe von erwärmtem Trinkwasser. Aus diesem Grund<br />

sind auch Mietshäuser ab drei Mietparteien von diesen Regelungen betroffen.<br />

Selbst bewohnte Eigenheime sowie Ein- und Zweifamilienhäuser fallen nicht<br />

unter die Anzeige- und Untersuchungspflichten.<br />

Folgende grundsätzliche Pflichten hat der Unternehmer/sonstige Inhaber von<br />

Großanlagen in Bezug auf die Trinkwasserinstallation:<br />

■ Anzeige über den Bestand, die Änderung, Stilllegung und Wiederinbetriebnahme<br />

einer Großanlage beim Gesundheitsamt<br />

■ Überwachung und Dokumentation der Betriebsparameter<br />

■ Durchführung von Inspektions- und Wartungsmaßnahmen und Führen eines<br />

Betriebsbuchs zur Dokumentation<br />

■ Anzeige von Grenzwertüberschreitungen und sonstige Veränderungen des<br />

Trinkwassers an das Gesundheitsamt<br />

■ Information der Mieter über die Qualität des Trinkwassers auf der Basis der<br />

Informationen des Wasserversorgers, sowie über vorhandene Bleileitungen<br />

und die Zugabe von Aufbereitungsstoffen<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Nachgelesen: Neue Trinkwasserverordnung seit dem 1. November 2011<br />

Folgende Maßnahmen sind mindestens erforderlich:<br />

■ jährliche Inspektion des Trinkwassererwärmers (ggf. Reinigung und Entkalkung)<br />

■ jährliche Kontrolle der hydraulischen Einregulierungen<br />

■ monatliche Temperaturkontrolle<br />

■ jährliche hygienisch-mikrobiologische Untersuchung auf Legionellen<br />

Untersuchung des Warmwassersystems auf Legionellen<br />

Mindestens einmal jährlich ist durch den Betreiber oder sonstigen Inhaber der<br />

Großanlage der Parameter Legionella spec. untersuchen zu lassen. Einer besonderen<br />

Aufforderung des Gesundheitsamts bedarf es hierfür nicht. Wenn in drei<br />

aufeinanderfolgenden Jahren bei den jährlichen Untersuchungen auf Legionella<br />

spec. keine Beanstandungen festgestellt wurden, kann beim Gesundheitsamt<br />

ein Antrag auf längere Untersuchungsintervalle gestellt werden. Grundlage<br />

hierfür ist, dass die Anlage und Betriebsweise nicht verändert wurden und sie<br />

nachweislich den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Damit<br />

für den Regelbetrieb repräsentative Probennahmen möglich sind, müssen die<br />

Probenahmestellen mit einem gut zugänglichen und abflammbaren Entnahmehahn<br />

ausgestattet sein. Kugelhähne und Entleerungshähne sind ungeeignet.<br />

An folgenden Stellen muss im Regelfall untersucht werden:<br />

■ eine Probe am Ablauf des Trinkwassererwärmers (Vorlauf)<br />

■ eine Probe aus der Zirkulationsleitung vor dem Wiedereintritt in den<br />

Trinkwassererwärmer (Rücklauf)<br />

■ eine Probe an der möglichst am weitesten entfernten Stelle der Stockwerksverteilung<br />

jedes Warmwasser-Steigstranges<br />

Die Bekanntgabe der Untersuchungsergebnisse muss spätestens nach zwei<br />

Wochen an das Gesundheitsamt erfolgen. Wird der technische Maßnahmewert<br />

von 100 kolonienbildenden Einheiten pro 100 Milliliter Trinkwasser (KBE/100 ml)<br />

überschritten, ist das Gesundheitsamt sofort zu informieren. Die Trinkwasserinstallation<br />

mit den Anlagen zur Trinkwassererwärmung ist grundsätzlich entsprechend<br />

den allgemein anerkannten Regeln der Technik durch einen Fachbetrieb<br />

zu erstellen, regelmäßig zu prüfen und einstellen zu lassen. Wird die Legionellenuntersuchung<br />

im Warmwassersystem nicht oder nicht richtig durchgeführt,<br />

besteht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet wird.<br />

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Nachgelesen: Neue Trinkwasserverordnung seit dem 1. November 2011<br />

Wer im Rahmen einer öffentlichen oder gewerblichen Tätigkeit Trinkwasser<br />

vorsätzlich oder fahrlässig abgibt, das Legionellen in so hoher Konzentration<br />

enthält, dass eine Schädigung der menschlichen Gesundheit zu befürchten ist,<br />

begeht eine Straftat.<br />

Manfred Schattner, RBS wave GmbH<br />

Telefon 0711 289-51340<br />

m.schattner@rbs-wave.de<br />

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Nachgelesen: Umfirmierung der EnBW Transportnetze AG<br />

Neu: TransnetBW GmbH<br />

Vorher: EnBW Transportnetze AG<br />

Die EnBW Transportnetze AG firmiert seit dem 2. März 2012 unter dem Namen<br />

TransnetBW GmbH. Mit der Namensänderung entspricht die EnBW Transportnetze<br />

AG einer europäischen Vorgabe zur weitergehenden Liberalisierung des<br />

Strom- und Erdgasmarkts („3. EU-Binnenmarktpaket“), die im August 2011 in<br />

das deutsche <strong>Energie</strong>wirtschaftsgesetz umgesetzt wurde.<br />

Ziel des 3. Binnenmarktpakets ist es, den Wettbewerb auf den europäischen<br />

Strommärkten weiter zu stärken. Die in diesem Zusammenhang geforderte<br />

stärkere Unabhängigkeit der Transportnetzbetreiber kann über drei alternative<br />

Modelle erreicht werden. Die EnBW hat sich für das Modell des so genannten<br />

„Unabhängigen Transportnetzbetreibers“ entschieden. Es ermöglicht den Verbleib<br />

der TransnetBW im EnBW-Konzern, verpflichtet sie aber gleichzeitig zur Einhaltung<br />

weitreichender Entflechtungsvorschriften. So darf die TransnetBW bisher genutzte<br />

Konzerndienstleistungen etwa bei der Datenverarbeitung, der Personalwirtschaft<br />

oder auch der Netzinstandhaltung nicht mehr in Anspruch nehmen. Sie muss<br />

hierfür eigene, unabhängige Bereiche aufbauen. Statt bisher 120 wird die<br />

TransnetBW daher künftig rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Eine weitere wesentliche Forderung ist die räumliche Trennung des „Unabhängigen<br />

Transportnetzbetreibers“ von den Gesellschaften des Mutterkonzerns. Die<br />

TransnetBW wird daher nach Abschluss der Bauarbeiten im Lauf des Jahres eigene<br />

Räumlichkeiten in der Athener Straße, nahe dem Stuttgarter Hauptbahnhof,<br />

anmieten und beziehen. Auch die Umfirmierung ist Teil der Entflechtung aus<br />

dem Konzernverbund: Ein Bezug zum EnBW-Konzern darf durch den Namen<br />

und den Markenauftritt künftig nicht mehr erkennbar sein. Der neue Name<br />

TransnetBW setzt sich aus den Komponenten „Transport“, „Netz“ und „<strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>“ zusammen und spiegelt damit Auftrag und Inhalt des Unternehmens<br />

klar wider: Transport von <strong>Energie</strong> durch das Bereitstellen der Infrastruktur<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. „BW“ steht für Nähe und eine starke Verwurzelung in<br />

der Region. Die Geschäftsführung der TransnetBW erfolgt durch Rainer Joswig<br />

und Dr. Rainer Pflaum.<br />

Regina König, TransnetBW<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon 0711 128-48539<br />

r.koenig@transnetbw.de<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


Bitte Meldungen zu<br />

Personalien an<br />

info@energie-team.org<br />

senden.<br />

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Wer kommt, wer geht?<br />

Personalien<br />

Personalien aus Unternehmen<br />

Albstadt: Frank Schöller, Kaufmännischer Geschäftsführer der Albstadtwerke<br />

hat im Dezember 2011 das Unternehmen verlassen.<br />

Engen: Peter Sartena ist seit Januar neuer Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Engen GmbH. Er trat die Nachfolge von Hubert Gnant an, der zum Jahreswechsel<br />

das Unternehmen verließ.<br />

Mannheim: Hans-Jürgen Farrenkopf, Vorstandsmitglied der MVV <strong>Energie</strong> AG<br />

geht zum Jahresende in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Udo Bekker,<br />

Vorstand der Vattenfall Europe AG an.<br />

Stuttgart: Der Technikvorstand der EnBW Regional AG, Dr. Thomas Gößmann,<br />

hat sein Amt als Vorstandsmitglied der EnBW Regional AG niedergelegt. Er ist<br />

jetzt als Geschäftsführer zur terranets bw GmbH (vormals GVS Netz GmbH;<br />

GVS = Gasversorgung Süddeutschland) gewechselt.<br />

Stuttgart: Uwe Fritz und Uli Huener, wurden vom Aufsichtsrat Anfang März zu<br />

neuen Geschäftsführern der EnBW Vertrieb GmbH bestellt.<br />

Stuttgart: Ralf Klöpfer, Geschäftsführer und Sprecher der EnBW Vertrieb GmbH<br />

hat das Unternehmen im Februar verlassen.<br />

Personalien aus dem <strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong><br />

Präsidium/Fachgremium Technik: Detlev Vogel, Technischer Geschäftsführer<br />

der Albstadtwerke, schied aus dem Präsidium aus, da er in den Ruhestand<br />

geht. Gleichzeitig endete auch seine Mitgliedschaft im Fachgremium Technik,<br />

in dem er die Rolle des Paten, seitens der Stadtwerke, übernommen hatte.<br />

Fachgremium Wasser: Prof. Dr.-Ing. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, schied<br />

aus dem Fachgremium aus, da er in den Ruhestand trat.<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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Vorgemerkt<br />

Termine 2012<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

16. April<br />

Aktuelle Entwicklungen zum EEG 2012<br />

9:00 – 16:00 Uhr<br />

Stuttgart<br />

20. April<br />

Fachgremium Wasser<br />

10:00 Uhr<br />

Stuttgart<br />

20. Juni<br />

Präsidiumssitzung<br />

14:00 – 17:00 Uhr<br />

Ort noch offen<br />

4. Juli<br />

Runder Tisch für Ausbilder<br />

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG<br />

Zeit und Ort noch offen<br />

12. September<br />

Präsidiumssitzung<br />

14:00 – 17:00 Uhr<br />

Ort noch offen<br />

10. Oktober<br />

Plenum<br />

Zeit und Ort noch offen<br />

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www.energie-team.org<br />

▲<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern<br />

Impressum<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern<br />

EnBW Regional AG<br />

Schelmenwasenstraße 15<br />

70567 Stuttgart<br />

Redaktion<br />

Birgit Hund (verantwortlich)<br />

EnBW Regional AG<br />

Telefon 0711 289-52121<br />

Telefax 0711 289-52143<br />

b.hund@enbw.com<br />

Adine Koch<br />

EnBW Regional AG<br />

Telefon 0711 289-44382<br />

Telefax 0721 63193680<br />

adine.koch@enbw.com<br />

Ulrike Kschonsek<br />

ENRW <strong>Energie</strong>versorgung Rottweil GmbH & Co. KG<br />

Markus Schneider<br />

Stadtwerke Karlsruhe GmbH<br />

Thilo Wüstenhagen<br />

<strong>Energie</strong>- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH<br />

Stefan Herzhauser<br />

EnBW Regional AG<br />

Gestaltung und Produktion<br />

Guntram Gerst<br />

Stuttgart<br />

<strong>Energie</strong>-<strong>Team</strong> Intern Ausgabe <strong>33</strong> Frühjahr 2012


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