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56<br />

L. Tischendorf | „Implantologie – Revolution o<strong>de</strong>r Evolution“<br />

Entgangenes nachzuholen. Sicher erreicht ein Kongress<br />

mit über 2.000 Teilnehmern und 138 Einzelvorträgen die<br />

Grenze <strong>de</strong>s Überschaubaren. Die Akzentuierung <strong>de</strong>r Hauptvorträge<br />

auf Beiträge aus <strong>de</strong>r Praxis für die Praxis hat<br />

offenbar die Interessen <strong>de</strong>s größten Anteils <strong>de</strong>r Kongressteilnehmer<br />

getroffen. Hierfür ist Prof. Dhom, Prof. Dr. Dr.<br />

Henning Schliephake, <strong>de</strong>m Fortbildungsreferenten Dr. Iglhaut<br />

und <strong>de</strong>m ganzen Vorstand <strong>de</strong>s DGI hohes Lob zu<br />

spen<strong>de</strong>n. Das für die Tagung formulierte Thema „Implantologie:<br />

Revolution o<strong>de</strong>r Evolution“ wur<strong>de</strong> abschließend<br />

durch einen <strong>de</strong>r großen Implantologen aus <strong>de</strong>n USA, Dr.<br />

William Becker aus Tucson reflektiert. Er führte aus, dass<br />

revolutionierend für die Implantologie wissenschaftlich<br />

begrün<strong>de</strong>te Entwicklungen durch Brånemark und Schroe<strong>de</strong>r<br />

waren. Darauf aufbauen<strong>de</strong> Variationen sind eher einer Evolution<br />

zuzuordnen, die (zu) oft vom Markt diktiert ist und<br />

bei weitem nicht immer wissenschaftlich unterlegt ist.<br />

Eine Reaktion <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r setze langsam ein. Diese sei<br />

aber notwendig, um nicht in eine wissenschaftlich nicht<br />

mehr begrün<strong>de</strong>te Implantologie zurückzufallen. Man kann<br />

dies nur unterstreichen und vielleicht hinzufügen, dass<br />

Implantologie nicht Selbstzweck ist (L’implantologie pour<br />

l’implantologie), son<strong>de</strong>rn dass sie in die ganzheitliche<br />

Behandlung <strong>de</strong>s Patienten zu integrieren ist.<br />

Der gewählte Rahmen hat sich bewährt. Er wird auch<br />

zukünftig hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an das wissenschaftliche<br />

Planungskomitee stellen. Die nächsten Bewährungsproben<br />

sind zu bestehen im Rahmen von Gemeinschaftstagungen<br />

mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband Bayern (3. bis 5. Mai 2007 in<br />

München) und mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utschsprachigen wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaften (29.11. bis 1.12.2007<br />

in Wien).<br />

L. Tischendorf, Halle/Saale<br />

DGI Jahrestagung Dres<strong>de</strong>n, Dezember 2006<br />

Dres<strong>de</strong>n Kompakt – Speakers Statements<br />

Dr. Karl-Ludwig Ackermann: „Mehr Mut zu zeitlich<br />

abgestuften Behandlungskonzepten“. „Diagnostik fin<strong>de</strong>t<br />

von außen nach innen statt.“<br />

Dr. William Becker: „Die Sofortimplantation mit einer<br />

Jumping-distance unter 1,5 mm und einer leicht oral<br />

versetzten Implantatposition ist das Mittel <strong>de</strong>r Wahl<br />

zum Erhalt oraler Strukturen.“ „Socket preservation is<br />

bullshit“.<br />

Dr. Josef Diemer: „Durch ein Flap<strong>de</strong>sign, mit Verlagerung<br />

<strong>de</strong>r keratinisierten Gingiva vom Kieferkamm nach<br />

bukkal, ist es möglich, um das Implantat eine Zone<br />

unbeweglicher Schleimhaut zu schaffen.“<br />

Dr. Peter Gehrke: „Wenn wir an Zirkoniumdioxid <strong>de</strong>nken,<br />

fällt uns zunächst die ästhetische Lichtdynamik<br />

und eine gute Biegebruchfestigkeit <strong>de</strong>r Oxidkeramik ein<br />

– Die ausgezeichnete Biokompatibilität zum aktiven<br />

Schutz <strong>de</strong>s periimplantären Weichgewebes wird hingegen<br />

noch weithin unterschätzt!“<br />

Dr. Gerhard Iglhaut: „Im Rahmen implantatgetragener,<br />

ästhetisch relevanter Restaurationen wird heute auf <strong>de</strong>n<br />

Erhalt <strong>de</strong>r Hart- und Weichgewebsarchitektur <strong>de</strong>s Alveolarfortsatzes<br />

fokussiert.“<br />

Prof. Dr. Fouad Khoury: „Die biologische 3D Rekonstruktion<br />

von vertikalen Defekten, basierend auf <strong>de</strong>r<br />

Kombination von zwei dünnen kortikalen Blöcken in<br />

Verbindung mit partikulierten Knochentransplantaten,<br />

führt innerhalb von vier Monaten zur optimalen Regeneration<br />

mit hohem Prozentsatz vitaler Osteocyten im<br />

augmentierten Bereich.“<br />

Dr. Markus Schlee: „Die 3-D Rekonstruktion von Kieferkamm<strong>de</strong>fekten<br />

ist uns durch die Transplantation von<br />

homologen, durch ein CAD Verfahren präfabrizierten<br />

Knochentransplantaten gelungen. Möglicherweise kann<br />

dieses vereinfachte Verfahren auch in <strong>de</strong>r chirurgisch<br />

nicht so versierten Praxis durchgeführt wer<strong>de</strong>n.“<br />

Dr. Michael Stimmelmayr: „Wissenschaftlich gesehen<br />

hat die horizontale Augmentation mittels lateraler Blockaugmentation<br />

o<strong>de</strong>r Bonesplitting und -spreading die<br />

gleiche Prognose für die spätere Implantatüberlebensrate.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r geringeren postoperativen Morbidität<br />

für <strong>de</strong>n Patienten ist <strong>de</strong>r Bonespreadingmetho<strong>de</strong> –<br />

wenn vom Knochenangebot her möglich – <strong>de</strong>r Vorzug zu<br />

geben.“<br />

Dr. Dr. Roland Streckbein: „Kleine Knochenblöcke zur<br />

Rekonstruktion von knöchernen Defiziten bei Einzelzahnlücken<br />

sind schwierig zu trimmen und zu fixieren.<br />

Zur Vereinfachung <strong>de</strong>s Vorgehens wur<strong>de</strong>n aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmte Entnahmefräsen und Transplantatlagerfräsen<br />

entwickelt, die eine Knochenzylin<strong>de</strong>rentnahme am<br />

Kieferwinkel und eine hierzu kongruente Passfräsung im<br />

Transplantatbett ermöglichen. Diese gute Passung ist<br />

eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Voraussetzungen für komplikationslose<br />

Einheilungsvorgänge“.<br />

Dr. Dietmar Wenig: „Der Mikrospalt ist erst dann nicht<br />

mehr relevant, wenn sich ein zweiteiliges Implantat<br />

mikrobiologisch und mikromechanisch wie ein einteiliges<br />

verhält“.<br />

Prof. Dr. Manfred Wichmann und ZTM Michael Bergler:<br />

„Bei komplexen Sofortrehabilitationen mit simultanen<br />

Extraktionen, Implantationen und Sofortversorgungen<br />

in Ober- und Unterkiefer sind umfangreiche Vorarbeiten<br />

vor <strong>de</strong>m eigentlichen Eingriff unabdingbar. Planung<br />

ist alles.“<br />

Prof. Dr. Murat Yildirim: „Socket Preservation, Computergestützte<br />

Flapless Surgery und Platform Switching<br />

sind zurzeit die aktuellsten Innovationen auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>r ästhetisch orientierten Implantologie. Erste<br />

Ergebnisse zeigten, dass diese neu entwickelten Techniken<br />

die rotweiße Ästhetik positiv beeinflussen können.<br />

Forschungsbedarf ist jedoch weiterhin notwendig. Das<br />

Scalloped-Implantat Design hat die anfänglich hohen<br />

Erwartungen nicht erfüllen können.“<br />

Dr. Orcan Yüksel: „Ästhetik ist kein Zufall! Die Richtige<br />

Implantatpositionierung und <strong>de</strong>r richtige Zeitpunkt<br />

mit <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Augmentationstechniken bestimmen<br />

<strong>de</strong>n Erfolg.“<br />

(Zitate: gesammelt von M. Wichmann)<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(1)

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