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wie nötig ist die Zufütterung? (pdf / 1743 KB) - Hypona

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NUTZTIERE<br />

Wie <strong>nötig</strong> <strong>ist</strong> <strong>die</strong> <strong>Zufütterung</strong>?<br />

FOHLEN wachsen in den ersten Lebensmonaten <strong>wie</strong> der Blitz. Nach rund einem<br />

Monat öffnet sich zwischen dem Energiebedarf und dem Energieangebot aus der<br />

Stutenmilch eine Schere. Auch Mineral- und Wirkstoffe müssen ergänzt werden, da<br />

Stutenmilch und Wiesenfutter den Bedarf nicht decken.<br />

Markus<br />

Boll<br />

Genetik, Haltung und Fütterung beeinflussen<br />

<strong>die</strong> spätere Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

und <strong>die</strong> Lebensdauer eines<br />

Fohlens entscheidend. Fehler in der<br />

Aufzucht sind oft nicht mehr korrigierbar.<br />

So kann beispielsweise eine unzureichende<br />

Nährstoffversorgung in den<br />

ersten Lebensmonaten zu Gelenkmäusen<br />

(OCD) führen, wobei <strong>die</strong>se Störung<br />

auch bei einer zu offensiven Fütterung<br />

(zu viel des Guten) auftreten kann.<br />

Warmblutfohlen nehmen in den ersten<br />

sechs Lebensmonaten täglich 1kg<br />

zu. In den 60 ersten Lebenstagen verdoppeln<br />

sie ihr Geburtsgewicht.<br />

Im Notfall Milchersatz Zu Beginn<br />

kann das Fohlen den Nährstoffbedarf<br />

fast vollständig über <strong>die</strong> Stutenmilch<br />

decken. Um von den<br />

Abwehrstoffen in der Kolostralmilch zu<br />

profitieren, soll das Fohlen gleich nach<br />

der Geburt trinken. Tut es <strong>die</strong>s nicht selber,<br />

kann es mit der Flasche getränkt<br />

werden. Sollte von der Stute einmal keine<br />

oder zu wenig Milch anfallen, kann<br />

beim Tierarzt oder beim UFA-Beratungs<strong>die</strong>nst<br />

<strong>die</strong> UFA-Fohlenmilch<br />

«Equilac» bezogen werden.<br />

Ab dem zweiten Lebensmonat<br />

muss <strong>die</strong> Stutenmilch ergänzt werden<br />

(z.B. mit <strong>Hypona</strong> 783), weil der Energiebedarf<br />

des Fohlens zunimmt (Grafik 1).<br />

Damit Muskeln, Sehnen und Bänder<br />

wachsen können, be<strong>nötig</strong>t das Fohlen<br />

eiweissreiche, hochverdauliche Futter.<br />

Eiweisse aus Milchprodukten sind besser<br />

verdaulich als pflanzliche Eiweisse.<br />

Heikle Absetzphase Stuten geben<br />

normalerweise im dritten Laktationsmonat<br />

am me<strong>ist</strong>en Milch. Danach geht<br />

<strong>die</strong> Milchproduktion zurück. Mit der<br />

Milchmenge nimmt auch <strong>die</strong> Milchqualität<br />

ab. Das frühe Anlernen an <strong>die</strong> Aufnahme<br />

von Festfutter wirkt sich positiv<br />

auf <strong>die</strong> Entwicklung nach dem Absetzen<br />

aus. Neben der Futteraufnahme entscheidet<br />

auch der Entwicklungsstand<br />

über den Absetzzeitpunkt.<br />

Wasser gegen Koliken Zur Vorbereitung<br />

auf das Absetzen wird ungefähr<br />

eine Woche vor dem Termin das<br />

Futter der Stute reduziert, um <strong>die</strong><br />

Milchproduktion zu senken. Das Wasserangebot<br />

bleibt unverändert. Denn eine<br />

ausreichende Wasseraufnahme<br />

beugt Koliken vor. Durch das stundenweise<br />

Trennen von der Stute lernt das<br />

Fohlen alleine zu sein.<br />

Nach dem Absetzen erfolgt <strong>die</strong> Fütterung<br />

mit Heu bester Qualität, Weidegras<br />

und Ergänzungsfutter (z. B. <strong>Hypona</strong><br />

783). Wegen des Toxinrisikos<br />

Auf Bewegung wird auf dem Pferdehof<br />

Saxerriet hoher Wert gelegt.<br />

Fohlenaufzucht auf dem Pferdehof Saxerriet<br />

Die professionelle Aufzucht von Fohlen hat auf dem Pferdehof Saxerriet<br />

eine lange Tradition. Jeden Herbst kommen 20 bis 30 halbjährige<br />

Fohlen zur Aufzucht auf den Betrieb. Wert gelegt wird auf eine<br />

adäquate Fütterung mit sauberem, staubfreiem Raufutter, das mit<br />

mineralstoff- und vitaminreichem Kraftfutter, je nach Alter und Bedarf,<br />

ergänzt wird. Nur bei einer vollständigen, dem Wachstum und den<br />

jeweiligen Verhältnissen angepassten Nährstoffversorgung, können <strong>die</strong><br />

Fohlen ihre genetischen Veranlagungen entwickeln. Die planmässige<br />

Entwurmung, <strong>die</strong> regelmässige Hufpflege, so<strong>wie</strong> <strong>die</strong> ständige Beobachtung<br />

sind selbstverständlich ebenfalls wichtige Voraussetzungen für<br />

eine gesunde Entwicklung. Ebenso notwendig <strong>ist</strong> der tägliche Auslauf,<br />

bei jeder Witterung und Jahreszeit, auf möglichst grosszügigen Weiden.<br />

Die Fohlen müssen sich ungehindert bewegen und alle Grundgangarten<br />

ausgiebig trainieren können. Dabei holen sie sich <strong>die</strong> Grundlagen für<br />

<strong>die</strong> spätere Le<strong>ist</strong>ungsbereitschaft. Die zweckmässigen Laufställe sorgen<br />

für eine frische Atemluft und ermöglichen eine verletzungsfreie<br />

Aufzucht.<br />

90 12 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE<br />

Das Aufzuchtfutter sollte den<br />

Fohlen in einer stutensicheren<br />

Krippe verabreicht werden. Unten<br />

Thomas Weder, Betriebsleiter des<br />

Pferdehofs Saxerriet.<br />

wird von der Verfütterung von Silage<br />

im ersten Lebensjahr abgeraten.<br />

Bewegung beugt Knorpelschäden<br />

vor Die hohe Gewichtszunahme<br />

im ersten Lebensjahr bewirkt eine verstärkte<br />

Belastung der Gliedmassen. Deshalb<br />

<strong>ist</strong> von Geburt an eine ausreichen-<br />

Videofilm zu <strong>die</strong>sem<br />

Artikel – jetzt auf<br />

www.ufarevue.ch<br />

de Bewegung für das Fohlen sehr wichtig.<br />

Das Herumtoben auf der Weide<br />

oder im befestigten (rutschsicheren)<br />

Auslauf, idealerweise zusammen mit<br />

gleichaltrigen Fohlen, fördert <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von Skelett, Sehnen und Muskeln<br />

und beugt Knorpelschäden vor.<br />

Im zweiten Lebensjahr verlangsamt<br />

sich das Wachstum und der Proteinbedarf<br />

sinkt. Sobald es <strong>die</strong> Witterung<br />

zulässt, sollten <strong>die</strong> Jährlinge auf <strong>die</strong><br />

Weide kommen. Es <strong>ist</strong> jedoch darauf zu<br />

achten, dass der Übergang von der Stallzur<br />

Weidehaltung langsam geschieht,<br />

da sonst Stoffwechselstörungen und<br />

Wachstumseinbrüche vorprogrammiert<br />

sind. Bei Jährlingen wird der Heu- und<br />

Ergänzungsfutteranteil entsprechend<br />

der aufgenommenen Menge Weidegras<br />

reduziert. Während der Hauptwachstumsphase<br />

des Weidefutters können <strong>die</strong><br />

Jährlinge ihren Bedarf komplett über<br />

das Weiden decken.<br />

Nach der Aufstallung im Herbst besteht<br />

<strong>die</strong> Ration hauptsächlich aus Heu<br />

und einer Kraftfutterergänzung. Im Gegensatz<br />

zum Absetzfohlen lassen sich<br />

bei älteren Tieren nun auch qualitativ<br />

gute Silagen und Heulage einsetzen. Um<br />

einer Verfettung vorzubeugen, wird<br />

aber ein zurückhaltender Einsatz von<br />

energiereicher Maissilage empfohlen.<br />

Grafik 1: Empfohlende tägliche Energieaufnahme<br />

Quelle: Meyer, 2002<br />

70<br />

Saugfohlen (mittelgrosse Rassen)<br />

60<br />

50<br />

Ergänzungsfutter<br />

40<br />

30<br />

Stutenmilch<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Lebensmonate<br />

MJ verdauliche Energie<br />

Grafik 2: Relativer Versorgungsstatus via Stutenmilch<br />

100 Zink<br />

Kupfer<br />

Quelle: Dr. E. Stephan, 2008<br />

80<br />

Eisen<br />

Bedarfsdeckung in %<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1. Monat 2. Monat 3. Monat<br />

Zweijährige Pferde können ihren<br />

Bedarf grösstenteils auf der Weide decken.<br />

Allenfalls <strong>ist</strong> im Frühjahr <strong>die</strong> Ergänzung<br />

mit einem strukturreichen, eiweissarmen<br />

Futter (Stroh, Ökoheu) und<br />

im Sommer oder bei Futterknappheit<br />

mit einem energiereichen Futter notwendig<br />

(z. B. <strong>Hypona</strong> 783 oder <strong>Hypona</strong><br />

788/888). Sobald <strong>die</strong> Jungpferde in <strong>die</strong><br />

Ausbildung kommen, wird <strong>die</strong> Ration<br />

derjenigen eines Reit- und Fahrpferdes<br />

angeglichen.<br />

Mineral- und Wirkstoffversorgung<br />

Ob Mineral- und Wirkstoffe bei<br />

Fohlen zugefüttert werden müssen, <strong>ist</strong><br />

umstritten. Es gibt Untersuchungen,<br />

wonach Stutenmilch <strong>die</strong> Spuren ele men -<br />

te versorgung schon im ersten Lebensmonat<br />

nicht sicherstellen kann (Grafik<br />

2). Die Gehalte der Milch lassen sich<br />

durch <strong>Zufütterung</strong> der Stute nur wenig<br />

beeinflussen. Eine entscheidende Rolle<br />

spielt <strong>die</strong> Weidequalität und Häufigkeit<br />

des Weidegangs. Wegen des schwankenden<br />

Mineralstoff- und Spurenelementgehaltes<br />

im Gras <strong>ist</strong> man mit der<br />

<strong>Zufütterung</strong> von Mineralsalz (z.B. <strong>Hypona</strong><br />

895) auf der sicheren Seite. <br />

Autor Markus Boll,<br />

<strong>Hypona</strong>-Berater,<br />

9501 Wil.<br />

Die spezialisierten<br />

<strong>Hypona</strong>-Berater sind<br />

Pferdeprofis. Haben<br />

Sie Fragen? Dann<br />

zögern Sie nicht, Ihren<br />

<strong>Hypona</strong>-Berater<br />

anzurufen:<br />

• Ostschweiz:<br />

markus.boll@ufa.ch,<br />

079 440 07 70<br />

• Zentralschweiz:<br />

hans.huber@ufa.ch,<br />

079 344 92 62<br />

• Bern, Mittelland:<br />

simon.lepori@ufa.ch,<br />

079 300 78 72<br />

• Westschweiz:<br />

charles.vonderweid@ufa.ch,<br />

079 412 81 88<br />

www.hypona.ch<br />

INFOBOX<br />

www.ufarevue.ch 12 · 11<br />

UFA-REVUE · 12 2011 91

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