Buddhismus (Ethik) - Donat Schmidt
Buddhismus (Ethik) - Donat Schmidt
Buddhismus (Ethik) - Donat Schmidt
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<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit<br />
Organisatorisches<br />
Aufgabe:<br />
Deine Aufgabe für die nächsten 11 <strong>Ethik</strong>stunden wird es sein, dich selbstständig mit dem<br />
<strong>Buddhismus</strong> zu befassen, indem du die Aufgaben verschiedener Lernstationen erfüllst.<br />
Es gibt Pflichtstationen (d. h. Stationen, die jeder absolvieren muss) und Wahlstationen<br />
(Stationen, die du dir aussuchen kannst). Pflichtstationen sind die Stationen 1-6,<br />
Wahlstationen sich die Stationen 6-14. Du musst mindestens 4 Wahlstationen besuchen.<br />
Wählst du die Station 13 oder 14 brauchst du nur 2 Wahlstationen zu absolvieren. Deine<br />
Arbeitsergebnisse heftest du in deinen Hefter ab. Nutze für jede Station ein neues Blatt.<br />
Du kannst die Reihenfolge der Stationen selbst bestimmen und auch deine Arbeitszeit frei<br />
einteilen. Bedenke, dass du etliche Stationen zu bewältigen hast: Vertrödle also keine Zeit –<br />
aber arbeite auch nicht zu oberflächlich!<br />
Laufzettel:<br />
Der Laufzettel ist gewissenhaft zu führen und nach Abschluss der Arbeit an einer Station<br />
vom Lehrer gegenzeichnen zu lassen. Nach Beendigung der Stationsarbeit ist der Laufzettel<br />
abzugeben. Bitte nimm dir am Ende der 11 Stunden noch die Zeit und mache einige<br />
Anmerkungen zur Stationsarbeit.<br />
Bewertung:<br />
Es gibt auf die Stationsarbeit eine Note. Bewertet werden zwei Pflichtstationen und eine<br />
Wahlstation. Eine der zu bewertenden Stationen kannst du auswählen, die anderen beiden<br />
werden vom Lehrer ausgewählt. Die von dir zur Bewertung ausgewählte Station markierst<br />
du am Ende der Stationsarbeit auf dem Laufzettel farbig. Kriterien für die Bewertung sind:<br />
Eigenständigkeit, Kreativität und Originalität, Tiefgründigkeit, inhaltliche Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit, Genauigkeit, Anschaulichkeit und Verständlichkeit sowie Form und<br />
Gestaltung. Am Ende der Stoffeinheit wird noch eine Leistungskontrolle stattfinden.<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit<br />
Stationenliste<br />
Die ersten vier Stationen befassen sich mit den „drei Juwelen“, der „dreifachen Zuflucht“ der Buddhisten. Wer<br />
Buddhist ist, bekennt sich zu diesen Dingen. Das Bekenntnis lautet: „Ich nehme Zuflucht zum Buddha, ich nehme<br />
Zuflucht zur Lehre (Dharma), ich nehme Zuflucht zur Gemeinschaft (Sangha).”<br />
Die nächsten beiden Stationen thematisieren die drei Hauptrichtungen (Fahrzeuge) bzw. das Verbreitungsgebiet<br />
des <strong>Buddhismus</strong>. Alle weiteren Stationen sind Wahlstationen und vertiefen verschiedene Aspekte des<br />
<strong>Buddhismus</strong>.<br />
Station<br />
Inhalte und Aufgaben<br />
1<br />
Siddharta Gautama -<br />
Buddha<br />
Siddharta Gautama gilt als Gründer des <strong>Buddhismus</strong>. Diese Station<br />
beschäftigt sich mit seiner Person und seinem Tun.<br />
2<br />
Die buddhistische<br />
Lehre – Dharma (1)<br />
Ein zentraler Bestandteil und Ausgangspunkt der buddhistischen<br />
Lehre sind die vier edlen Wahrheiten, die in dieser Station thematisiert<br />
werden.<br />
3<br />
4<br />
Die buddhistische<br />
Lehre – Dharma (2)<br />
Die buddhistische<br />
Gemeinde – Sangha<br />
Der achtfache Pfad wird als der Weg aus dem Leid des Lebens gesehen.<br />
Diese Station vermittelt einen Überblick über die Lehre des<br />
<strong>Buddhismus</strong>.<br />
Hier ist anhand verschiedener Stichpunkte ein kurzer Lexikonartikel<br />
zum Sangha zu erstellen. Im Vordergrund stehen die<br />
Pflichtstationen<br />
Zusammensetzung des Sangha und die buddhistische <strong>Ethik</strong>.<br />
5<br />
Großes Fahrzeug,<br />
Kleines Fahrzeug und<br />
Es werden drei Hauptrichtungen des <strong>Buddhismus</strong> unterschieden.<br />
Diese Station stellt diese „Fahrzeuge“ für den Lebensweg einander<br />
Diamantfahrzeug<br />
gegenüber.<br />
6<br />
Verbreitungsgebiet des<br />
<strong>Buddhismus</strong><br />
In dieser Station sind die Verbreitungsgebiete des <strong>Buddhismus</strong> in einer<br />
Asienkarte einzuzeichnen.<br />
7<br />
Ein rotes Tuch für mich<br />
Diese Station zeigt auf, wie man aus buddhistischer Sicht mit negativen<br />
Gefühlen wie Wut und Zorn umgehen kann.<br />
8<br />
Mandalas<br />
Das Zeichnen von Mandalas gilt in der buddhistischen Religion als<br />
meditative Praxis und wird in dieser Station versucht.<br />
9<br />
Yoga<br />
In dieser Station werden Informationen zum Yoga gegeben und einige<br />
Yoga-Übungen können ausprobiert werden. Diese Station kann nicht<br />
10<br />
11<br />
Kreuzwörter<br />
„Besuch“ in einem<br />
buddhistischen Tempel<br />
bewertet werden.<br />
Hier ist ein anspruchsvolles Kreuzworträtsel zum <strong>Buddhismus</strong> zu<br />
lösen. Am besten: erst an anderen Stationen Informationen sammeln.<br />
Auf einer virtuellen Besichtigungstour (mittels Microsoft® Encarta®)<br />
ist einiges über einen buddhistischen Tempel herauszufinden.<br />
Wahlstationen<br />
12<br />
<strong>Buddhismus</strong> in Europa<br />
Mit Hilfe des Internets sind Informationen über den <strong>Buddhismus</strong> in<br />
Europa zu sammeln.<br />
13 Display Es ist ein Display zum <strong>Buddhismus</strong> zu gestalten.<br />
14 Neue Station An dieser Station kannst Du selbst eine Station gestalten.<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit<br />
Laufzettel<br />
Name:<br />
Station Datum Partner an der Station<br />
Signum des<br />
Lehrers<br />
1 - kein Partner -<br />
2<br />
Pflichtstationen<br />
3<br />
4 - kein Partner -<br />
5 - kein Partner -<br />
6 - kein Partner -<br />
7 - kein Partner -<br />
8 - kein Partner -<br />
9 - kein Partner -<br />
Wahlstationen<br />
10 - kein Partner -<br />
11 - kein Partner -<br />
12 - kein Partner -<br />
13<br />
14<br />
Das Lernen an Stationen hat mir gefallen/ nicht gefallen, weil ...<br />
Gut fand ich Station ..., weil ...<br />
Nicht so gelungen fand ich Station ..., weil ...<br />
Ich habe folgende Anregungen und Ideen:<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 1<br />
Siddharta Gautama - Buddha<br />
1. Lies den Text „Vom jungen Siddharta Gautama zum Buddha“ und entwickle auf der<br />
Grundlage dieses Textes einen tabellarischen Lebenslauf zu Siddharta Gautama!<br />
2. Die folgende Erzählung ist ein Gleichnis. Buddha erzählt seinen Schülern eine<br />
Geschichte, will aber mit dieser Geschichte einen wichtigen Bestandteil seiner Lehre<br />
veranschaulichen.<br />
a) Wertet das Verhalten des Getroffenen!<br />
b) Stellt tabellarisch gegenüber, was in der Geschichte genannt wird (Gift, Getroffener,<br />
Fragen des Getroffenen, Medizin, Arzt)!<br />
c) Erläutert mit wenigen Sätzen, was Buddha seinen Schülern vermitteln will!<br />
Als Buddha von einigen seiner Schüler gefragt wurde, ob die Welt ewig bzw. unendlich ist,<br />
woher alles kommt, was der Ursprung der Dinge ist, ob es Gott gibt usw., antwortete er mit<br />
einer Geschichte: „Es wird ein Mann von einem vergifteten Pfeil getroffen. Der Getroffene wird<br />
eilends zu einem Arzt gebracht, der den Giftpfeil herausziehen und eine Medizin gegen das Gift<br />
verabreichen will. Doch der Verwundete lässt den Arzt nicht an den Pfeil heran und spricht:<br />
‚Nicht eher soll der Pfeil herausgezogen werden, als bis ich jenen Mann kenne, der mich<br />
getroffen hat, weiß welcher Familie er angehört, ob er groß, klein oder von mittlerer Gestalt ist,<br />
ob seine Hautfarbe schwarz, braun oder gelb ist ...’ Der Getroffene würde sterben, bevor er alle<br />
Antworten auf seine Fragen erhalten hätte. – Genauso verhält es sich mit euch: Ihr seid krank<br />
durch das Gift des Durstes. Euch dürstet nach mehr. Doch Dürsten ist Leiden – Seelenruhe ist,<br />
was ihr benötigt.“<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 1 (Blatt 2)<br />
Siddharta Gautama - Buddha<br />
Vom jungen Siddharta Gautama zum Buddha<br />
Die Persönlichkeit des Religionsstifters tritt uns in den frühen Quellen recht klar vor Augen: Der junge Siddhattha Gotama<br />
[Sanskrit: Siddharta Gautama], wie sein persönlicher Name lautete, wuchs in einer Adelsrepublik auf. Sein Vater<br />
Shuddhodana war Oberhaupt einer jener Familien, die gemeinsam den kleinen Shakya-Staat im heutigen indisch-nepalischen<br />
Grenzgebiet regierten. Trotz äußerlich glücklicher Lebensumstände entschloss sich Siddhattha im Alter von 29 Jahren,<br />
Heimat und Familie zu verlassen, um als Asket nach der endgültigen Erlösung vom Leiden zu suchen. Er teilte seinen<br />
unwiderruflichen Entschluss dazu seinen Angehörigen mit. Spätere Texte erzählen die Legende vom heimlichen Aufbruch<br />
aus dem Elternhaus, nachdem er bei Ausflügen einem Greis, einem Kranken, einem Leichnam und einem Wanderasketen<br />
begegnet sei. Der künftige Buddha schloss sich nun verschiedenen Lehrern an, die behaupteten, den Weg zur Erlösung zu<br />
kennen. Nachdem ihn die Befolgung ihrer Lehren seinem Ziel nicht näher gebracht hatte, unterzog er sich strengster Askese<br />
mit extremem Fasten und gefährlichen Atemübungen. Aber auch dies erwies sich als vergebens. Er gab diese harte Askese<br />
deshalb nach sechs Jahren wieder auf und wurde daraufhin von seinen Schülern und Bewunderern verlassen. Am Ufer des<br />
Flusses Neranjara erholte er sich. Und nun gelang ihm, unter einem Baum sitzend, in tiefster Versenkung endlich die<br />
Schauung der Wahrheit. Nun war er zum „Erwachten“ oder „Erleuchteten“ also zum Buddha geworden und hatte die<br />
Gewissheit, das Nirvana erreicht zu haben und nicht mehr wiedergeboren zu werden. Dies geschah an der Stelle des heutigen<br />
Bodh Gaya im indischen Bundesland Bihar unter dem „Bodhi-Baum“ dem „Baum der Erleuchtung“.<br />
Danach wanderte der Buddha nach Varanasi (Benares). Im Gazellenhain zu Sarnath vor den Toren der Stadt, traf<br />
er fünf Wanderasketen, die ihn aus der Zeit seiner extremen Askese kannten. Er legte ihnen seine Lehre nach dem<br />
Grundschema der „Vier Heiligen Wahrheiten“ in der sog. Predigt von Benares dar und bekehrte sie dadurch. Dies bedeutete<br />
gleichzeitig die Gründung des Sangha, d. h. der Ordensgemeinschaft der buddhistischen Mönche und Nonnen. 45 Jahre lang<br />
wanderte er lehrend durch das Gebiet des heutigen Uttar Pradesh und Bihar. Im Alter von 80 Jahren starb der Buddha in<br />
Kushinara, d.h. er ging nun ins Pari-nirvana ein, ins völlige Erlöschen, aus dem es keine Wiedergeburt mehr gibt. Im<br />
Allgemeinen wird die Lebenszeit des Buddha in die Periode von etwa 560 bis 480 v. Chr. datiert. Heute weiß man jedoch,<br />
dass diese Datierung auf viel jüngeren Mythen ceylonesischen Ursprungs beruht und dass die historische Lebenszeit des<br />
Buddha etwa hundert Jahre später anzusetzen ist.<br />
Das Ziel, das der künftige Buddha anstrebte, nämlich die endgültige Erlösung aus dem leidvollen Daseinskreislauf,<br />
war als Erlösungsvorstellung zu jener Zeit im nördlichen Indien bereits allgemein akzeptiert. Es setzt die Lehren von der<br />
Wiederverkörperung und vom Daseinskreislauf voraus, die sich in der spätvedischen Periode der brahmanischhinduistischen<br />
Religionstradition verbreitet hatten. Man war zu der Auffassung gelangt, dass alle Lebewesen nach ihrem<br />
Tod wiedergeboren werden und dass die Art ihrer Wiedergeburt von ihrem „Tun“ (karman), d.h. von ihrem Verhalten in den<br />
vorangegangenen Existenzen, abhängig sei. [...]<br />
Auch die Methoden, die zum Ziel, also zur Erlösung aus dem Daseinskreislauf führen sollten – „Askese“ (tapas),<br />
„geistige Anspannung“ (yoga) und „Entsagung“ samnyasa) - wurden schon im Rahmen der orthodoxen, d.h. die Autorität<br />
der älteren vedisch-brahmanischen Überlieferung anerkennenden altindischen Tradition entwickelt. [...]<br />
(Aus: Heinz Bechert: Die <strong>Ethik</strong> der Buddhisten. In: Peter Antes u. a.: <strong>Ethik</strong> in nichtchristlichen Kulturen. Stuttgart, Kohlhammer, 1984. [S. 114f] )<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 2<br />
Die buddhistische Lehre – Dharma (1)<br />
Lies den folgenden Text zu den vier edlen Wahrheiten!<br />
Der Erhabene aber wanderte weiter von Ort zu Ort und kam nach Benares, zum Gazellenhain Isipatana, wo die Schar der<br />
fünf Mönche war.<br />
Da redete der Erhabene zu den fünf Mönchen also: Zwei Enden gibt es, ihr Mönche, denen muss, wer dem Weltleben<br />
entsagt hat, fern bleiben. Welche zwei sind das? Hier ist das Leben in Lüsten, der Lust und dem Genuss ergeben: das ist<br />
niedrig, gemein, ungeistlich, unedel, nicht zum Ziele führend. Dort Übung der Selbstquälerei: die ist leidenreich, unedel,<br />
nicht zum Ziele führend. Von diesen beiden Enden, ihr Mönche, sich fernhaltend, hat der Vollendete den Weg, der in der<br />
Mitte liegt, entdeckt, der Blick schafft und Erkenntnis schafft, der zum Frieden, zum Erkennen, zur Erleuchtung, zum<br />
Nirvana führt.<br />
Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden. Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist<br />
Leiden, mit Unliebem vereint sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein ist Leiden, nicht erlangen, was man begehrt, ist<br />
Leiden: kurz, die fünferlei Objekte des Ergreifens* sind Leiden.<br />
Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist der Durst, der zur Wiedergeburt führt,<br />
samt Freude und Begier, hier und dort seine Freude findend: der Lüstedurst, der Werdedurst, der Vergänglichkeitsdurst.<br />
Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: die Aufhebung dieses Durstes durch restlose<br />
Vernichtung des Begehrens, ihn fahren lassen, sich seiner entäußern, sich von ihm lösen, ihm keine Stätte gewähren.<br />
Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Wege zur Aufhebung des Leidens: es ist dieser edle achtteilige Pfad, der da<br />
heißt: rechtes Glauben, rechtes Entschließen, rechtes Wort, rechte Tat, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Gedenken,<br />
rechtes Sichversenken.<br />
(Aus: Das Lebendige Wort. Texte aus den Religionen der Welt; ausgewählt von G. Mensching. Baden-Baden, Holle, 1952. [S. 161f])<br />
* Der Mensch besteht nach Buddha aus fünf Bestandteilen: 1. dem was er wahrnimmt (sehen, hören, ...), 2. dem was er<br />
empfindet (Gefühle ...), 3. seinem Körper (Körper als Form), 4. seinem Willen (etwas wollen, etwas verlangen ...) und 5. dem<br />
was er denkt/ erkennt (Wissen, Bewusstsein). Diese Dinge nehmen ihn gefangen, an all diesen Dingen, so Buddha, leidet der<br />
Mensch.<br />
Löse die folgenden Aufgaben mit einem Partner und halte die Ergebnisse schriftlich fest!<br />
1. Erläutert, welche Lebensweisen Buddha ablehnt und welche er befürwortet!<br />
2. Nennt die vier edlen Wahrheiten!<br />
3. Wieso sagt Buddha, dass das Leben Leiden ist? Beurteilt seine Sicht auf das Leben!<br />
Verwendet zur Verdeutlichung eures Standpunktes Beispiele!<br />
4. Erklärt, was Buddha mit „Durst“ meint! Findet ihr auch, dass dieser Durst die Ursache<br />
allen Leidens ist? Begründet euren Standpunkt!<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 3<br />
Die buddhistische Lehre – Dharma (2)<br />
Achtung: Diese Station kannst du erst bearbeiten, wenn du bereits Station 2 absolviert<br />
hast!<br />
Entwickle anhand dieses Textes (und deiner Aufzeichnungen zu Station 2) - wenn du willst<br />
in Zusammenarbeit mit einem Partner – ein Schaubild, in dem du das Leben eines „normalen<br />
Menschen“ (Leben als Leiden) dem geglückten Leben eines Buddhisten gegenüberstellst.<br />
Der achtfache Pfad gehört zur Basis der buddhistischen Praxis und Lehre und wird in allen Schulen<br />
begangen und gepflegt. Jeder Punkt des achtfachen Pfades beginnt mit dem Begriff „samyak“, der<br />
meist mit recht (rechte Anschauung, rechter Entschluss usw.) übersetzt wird und was eine Haltung<br />
fordert, die jeweils alle Aspekte und Folgen einer Handlung berücksichtigt, die also nicht nur auf<br />
kurzfristigen oder einseitigen Gewinn abzielt. Die einzelnen Glieder des Pfades sind: 1. rechte<br />
Erkenntnis (der 4 edlen Wahrheiten), 2. rechte Gesinnung (gute Gedanken fördern, schlechte<br />
vermeiden), 3. rechte Rede (keine Lügen/ Beleidigungen), 4. rechte Tat (gute Taten, keine schlechten),<br />
5. rechter Lebenserwerb (keine unmoralischen Berufe) und ganzheitliche Lebensführung, 6. rechte<br />
Anstrengung (Ziele setzen, die Mühen erfordern), 7. rechte Achtsamkeit (alles bewusst erleben), 8.<br />
rechte Sammlung (Meditation).<br />
Alle diese Stufen des achtfachen Pfades sind gleichzeitig zu verwirklichen. Die gesamte <strong>Ethik</strong> des<br />
<strong>Buddhismus</strong> orientiert sich an diesen acht Gesichtspunkten und basiert auf liebevoller Güte (Maitri)<br />
und heilender Hinwendung (Karuna). Wer durch liebende Güte völlig gereinigt ist, hat das Ziel der<br />
Befreiung erreicht. Er verweilt unablässig in Achtsamkeit und ist dem Kreislauf der Wiedergeburten<br />
enthoben.<br />
Das Ziel des Lebens ist also der Eingang in das Nirvana. Dies ist das Ende des Begehrens, das Ende<br />
aller Abhängigkeiten, das Erlöschen des Selbst und damit das Ende des Leides. Es bedeutet die<br />
Vernichtung des Verlangens und aller Leidenschaften und damit das Erlangen vollkommener<br />
Gemütsruhe und höchsten Glücks.<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 4<br />
Die buddhistische Gemeinde - Sangha<br />
Schreibe mit Hilfe der folgenden Stichpunkte einen kurzen Lexikonartikel zum<br />
Stichwort „Sangha“!<br />
- Sangha: Gemeinschaft der Gläubigen („drittes Juwel“ des <strong>Buddhismus</strong>) - Mönche, Nonnen,<br />
Laienanhänger<br />
- Buddhist: Bekenntnis (Buddha, Dharma, Sangha), Leben nach bestimmten Regeln (unterschiedlich)<br />
- Mönche/ Nonnen: Überlieferung unverfälscht zu bewahren, weitergeben, Gelübde erfüllen, streben<br />
durch Weisheit direkt zum Nirvana – jederzeit Austritt aus Kloster möglich<br />
- Laien: Ernähren der Mönche und Nonnen (Almosengabe - damit: Erwerb guten Karmas), tun gute<br />
Werke, streben nach einem guten Karma, das eine bessere Wiedergeburt ermöglicht (bessere Chance<br />
bei nächster Geburt um ins Nirvana zu gelangen)<br />
- Menschen besitzen unterschiedliche Voraussetzungen -> buddhistische Lehre muss verschieden<br />
gelebt werden -> unterschiedliche Regeln<br />
- Regeln für Laienanhänger: 1. Gewaltverzicht gegenüber Lebewesen; 2. Verzicht auf das, was nicht<br />
gegeben wird; 3. keine Pflege unheilsamer (von Begierde geprägter) sexueller Beziehungen;<br />
4. Wahrhaftigkeit; 5. Vermeidung von Rauschmitteln (weil es zu Nachlässigkeiten bezüglich der<br />
ersten vier Regeln führen kann, wenn Urteil durch Rauschmittel getrübt)<br />
- Regeln frommer Laienanhänger an Feiertagen: zusätzlich Enthaltung jeglicher sexuellen Aktivität,<br />
keine Mahlzeiten nach dem Mittag, keine Nutzung von Salben oder Parfums und kein Tragen von<br />
Schmuck, keine Benutzung prachtvoller/ bequemer Betten sowie keine Teilnahme an öffentlicher<br />
Belustigung<br />
- Regeln der Mönche/ Nonnen: s. Laienanhänger + 227 Regeln (Mönche)/ 311 Gebote (Nonnen) -><br />
alle Details des Alltags geregelt<br />
- Leitmotiv gesamter buddhistischen <strong>Ethik</strong>: liebevolle Freundlichkeit (Maitri), Güte, Milde,<br />
barmherzige Hinwendung zu allen Wesen (Karuna)<br />
- Gewaltverzicht gegenüber allen Lebewesen, Freigebigkeit -> Überwindung der Begehrlichkeiten,<br />
Enthaltsamkeit -> gegenseitiger Respekt, keine Rauschmitteln -> Klarheit des Bewusstseins/<br />
Meditation<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 5<br />
Großes Fahrzeug, Kleines Fahrzeug und Diamantfahrzeug<br />
Erarbeite anhand des folgenden Textes eine tabellarische Gegenüberstellung der drei Hauptrichtungen<br />
des <strong>Buddhismus</strong>!<br />
„Aufs Ganze gesehen, lassen sich Hinayana (Theravada) und Mahayana, das Kleine und das Große Fahrzeug, als<br />
Hauptrichtungen unterscheiden, wobei diese Unterscheidung vom Standpunkt des Mahayana aus getroffen<br />
wird. Letzterer will möglichst viele Menschen über den Ozean des Leidens fahren und über den Fluss der<br />
Werdewelt an das andere Ufer der Erlösung bringen. Vertreter des Mahayana nannten die älteren, von ihnen als<br />
elitär gebranntmarkten Schulen Hinayana, um auszudrücken, dass in diesem Fahrzeug nur wenig Menschen<br />
(Mönche nämlich) Platz fänden; seine Lehren seien zu schwierig, seine Forderungen zu hoch. Inzwischen hat die<br />
Bezeichnung ihre ursprünglich diskriminierende Bedeutung zwar verloren, doch nennt sich diese Richtung selbst<br />
meist Theravada (Lehre der Alten); ihre Anhänger heißen entsprechend Theravadins (Befolger der alten Lehre).<br />
Schon der frühe <strong>Buddhismus</strong> hatte sich in verschiedene Schulen gespalten: die Tradition spricht von<br />
18 klassischen Schulen. Da der Theravada die einzige noch bestehende dieser Schulen ist, vertritt er tatsächlich<br />
die Lehre der Alten, wenn auch nicht den Ur-<strong>Buddhismus</strong>.<br />
Geographisch gefasst wird in grober Schematisierung der Theravada-<strong>Buddhismus</strong> auch als südlicher<br />
<strong>Buddhismus</strong> und der Mahayana-<strong>Buddhismus</strong> als nördlicher <strong>Buddhismus</strong> bezeichnet.<br />
Der Pali-Kanon ist die Textsammlung der Theravadins. Er enthält die von fast allen Buddhisten als verbindlich<br />
anerkannten Texte, die im 1. Jahrhundert v. Chr., etwa 300 Jahre nach der Lebenszeit des Buddha, in der Pali-<br />
Sprache schriftlich niedergelegt wurden. [...] Der Pali-Kanon ist in drei so genannte Körbe (Tipitaka; Sanskrit<br />
Tripitaka: Dreikorb) gegliedert; der erste enthält die Regeln der Ordensdisziplin, der zweite die Lehrreden des<br />
Buddha und der dritte die systematisierte Lehre. [Es existieren darüber hinaus noch weitere als heilig geltende<br />
Schriften. ...]<br />
Im frühen <strong>Buddhismus</strong> war Siddharta Gautama lediglich der irdische Lehrer des Dharma. Im Mahayana<br />
hingegen wurde er als gleich-ewig mit dem Dharma betrachtet. Demnach war der Buddha, der überirdisch schon<br />
immer existiert hatte, auf Grund seiner Barmherzigkeit als Lehrer auf der Erde erschienen, um die unwissenden<br />
Menschen zu befreien [...] Auch das Mahayana gründet auf den Lehren des Buddha, aber nicht auf der Predigt<br />
des Siddharta Gautama; Autor der autoritativen Sutras des Mahayana ist vielmehr der Buddha [- gesehen als der<br />
überirdisch schon immer existierende Buddha. ...] Mit dieser Buddhologie verbindet sich im Mahayana ein neues<br />
Heiligkeitsideal, der Bodhisattva (Erleuchtungswesen). Im älteren <strong>Buddhismus</strong> ist ein Bodhisattva ein Mensch,<br />
der unterwegs ist zur Erleuchtung. Im Mahayana ist ein Bodhisattva jemand, der die Erleuchtung erreicht hat,<br />
aber auf den sofortigen Eintritt ins Nirvana verzichtet, um allen Wesen zu helfen; in grenzenlosem Mitleid<br />
nimmt er sogar das Leid anderer auf sich. Nach seinem Tod existiert er in einem Zwischenreich, in dem er für<br />
Hilfe suchende Gläubige erreichbar ist und angerufen werden kann; entscheidet er sich für eine Wiedergeburt,<br />
sucht er jenen Körper aus, in dem er den Menschen am besten die Lehre und das Heil vermitteln kann. Wie es<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
unzählige Buddhas gibt, so existieren in der Vorstellung des <strong>Buddhismus</strong> auch unzählige Bodhisattvas mit den<br />
unterschiedlichsten Hierarchien und Zuordnungen. Eines dieser Schemata ist die Lehre von den fünf<br />
transzendenten Buddhas, denen fünf Bodhisattvas und fünf menschliche Buddhas zugeordnet sind, die ihrerseits<br />
jeweils einem Element und einem Daseinsfaktor entsprechen. Einer dieser fünf Buddhas ist der Buddha<br />
Amitabha bzw. Amida, der Buddha der Schulen des Reinen Lands; sein Bodhisattva ist Avalokiteshvara, die<br />
Verkörperung des Großen Erbarmens, der sich im Dalai-Lama des tibetischen <strong>Buddhismus</strong> reinkarniert. Nach<br />
diesem Schema war Buddha Shakyamuni der vierte Buddha auf Erden: Nach ihm wird sich mit Buddha Maitreya<br />
der fünfte und letzte irdische Buddha manifestieren, eine Verkörperung der allumfassenden Liebe, der im<br />
Tushita-Himmel auf die Zeit seiner Wiederkunft wartet. [...] Das Schrifttum des Mahayana unterscheidet sich<br />
deutlich von den Texten des Pali-Kanon. [...] Es gibt eine Fülle von Mahayana-Sutras; sie sind zwischen dem<br />
1. Jahrhundert v. Chr. und dem 5. bzw. 6. Jahrhundert n. Chr. entstanden. [...]“ *<br />
Diese Texte sind angeblich bis dahin verborgen gehaltene Unterweisungen des Buddha und vertreten eine neue<br />
Lehre: Das Ziel ist nicht mehr, ein weltabgewandter Weiser zu werden, der danach strebt, möglichst schnell das<br />
Nirvana zu erreichen, sondern ein Buddha zu werden, der allwissend ist und zum Heil aller Lebewesen dient.<br />
Allerdings will man so lange ein Bodhisattva bleiben, solange es noch irgendein Lebewesen gibt, das nicht zum<br />
Heil gelangt ist. Ein Bodhisattva ist also ein Heilbringer, der ständig zum Wohle aller Wesen wirkt. Es gibt<br />
überirdische Bodhisattvas, die denen, die sie anrufen, von himmlischen Welten aus mit Wunderkräften beistehen<br />
können. Damit wurden in den <strong>Buddhismus</strong> überirdische Gnadenspender eingeführt. der Kult hat im Mahâyâna<br />
eine ganz andere Funktion als in den älteren Schulen: die Verehrung Buddhas dient für die älteren Schulen nur<br />
der Läuterung des eigenen Geistes, indem man sozusagen die Erinnerung an einen großen Mann wach hält. Da<br />
für das Mahâyâna die Buddhas aber überirdische Wesen sind, von denen der Mensch Hilfe erwarten kann, dient<br />
der umfangreiche Kult des Mahâyâna der Erlangung dieser Hilfe und Gnade.<br />
Ab dem 2. Jh. n. Chr. entwickelte sich auf der Grundlage des Mahâyâna der tibetische <strong>Buddhismus</strong>. Er steht in<br />
der Tradition des Mahayana, hat aber eine Reihe von Besonderheiten. Dies hat dazu geführt, „dass er nicht nur<br />
als weitere Schule oder Richtung, sondern – unter verschiedenen Bezeichnungen wie Vajrayana<br />
(Diamantfahrzeug), Tantrayana, Mantrayana oder Lamaismus, die jeweils ein Charakteristikum hervorheben –<br />
als eigenes Fahrzeug benannt wird.“ * Der Vajrayana hat eine Reihe eigener heiliger Schriften (Kanjur und<br />
Tanjur). Von zentraler Bedeutung ist jedoch die meditative Praxis: In höhere Bewusstseinszustände – bis hin zur<br />
Erlangung der Buddhaschaft – gelangt man über das Meditieren anhand verschiedener Formen (Mandalas),<br />
Gesten (Mudras) und Silben (Mantras). Eingeführt in die Kunst wird man durch einen erfahrenen Guru –<br />
tibetisch: Lama. Eine Besonderheit des tibetischen <strong>Buddhismus</strong>, nach der er auch Lamaismus genannt wird, ist<br />
die Institution reinkarnierter Lamas. Der spirituelle Meister vermittelt nicht nur Wissen, sondern spirituelle<br />
Kraft. Bedeutende Lamas gelten als Inkarnationen berühmter Lamas aus der Vergangenheit. Am bekanntesten<br />
und politisch bedeutsamsten wurden die Dalai-Lamas, die als Inkarnationen des Bodhisattva Avalokiteshvara<br />
betrachtet werden.<br />
* aus: Microsoft® Encarta®<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 6<br />
Verbreitungsgebiet des <strong>Buddhismus</strong>’<br />
Zeichne in die vorliegende Asienkarte die Verbreitungsgebiete des <strong>Buddhismus</strong>’ ein und<br />
erstelle zur Karte eine Legende, in der du die farblichen Kennzeichnungen aufführst und zu<br />
jeder Hauptrichtung des <strong>Buddhismus</strong> die jeweiligen Länder nennst und mit einer<br />
Nummerierung in der Karte kenntlich machst.<br />
Bsp.:<br />
Mahayana-<strong>Buddhismus</strong> (Großes Fahrzeug): Iran (1), Russland (2) usw.<br />
Etwa 360 Mio. Menschen bekennen sich zum <strong>Buddhismus</strong>. Sie gehören verschiedenen<br />
Richtungen an, die auch „Fahrzeuge” genannt werden, weil die Menschen durch sie den<br />
Fluss der Werdewelt auf das andere Ufer hin überqueren. 130 Millionen Buddhisten zählen<br />
zum so genannten Kleinen Fahrzeug, 200 Millionen zum Großen Fahrzeug und 30 Millionen<br />
zum Diamantfahrzeug. Der Großteil dieser Menschen lebt auf dem asiatischen Kontinent.<br />
Während der Mahayana-<strong>Buddhismus</strong> (Großes Fahrzeug) im Ostteil Chinas, in Korea, Japan<br />
und Vietnam, aber auch in Teilen Tibets und der in der Mongolei verbreitet ist, trifft man den<br />
Hinayana-<strong>Buddhismus</strong> (Kleines Fahrzeug) v. a. in Sri Lanka, Birma, Bhutan, Thailand, Laos<br />
und Kambodscha an. Der Vajrayana-<strong>Buddhismus</strong> (Diamantfahrzeug) herrscht in Tibet, in der<br />
Mongolei und in den westlichen Regionen Chinas vor, findet sich aber auch in Korea und<br />
Japan.<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
Verbreitungsgebiet des <strong>Buddhismus</strong>’ in Asien<br />
Mahayana-<strong>Buddhismus</strong> (Großes Fahrzeug):<br />
Hinayana-<strong>Buddhismus</strong> (Kleines Fahrzeug):<br />
Vajrayana-<strong>Buddhismus</strong> (Diamantfahrzeug):<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 7<br />
Ein rotes Tuch für mich<br />
Jeder kennt sie: negative Gefühle, wie Wut, Aggression, Zorn und Hass. Diese Gefühle<br />
verleiten oftmals zu unbedachten und falschen Handlungen, was im Nachhinein zu<br />
Problemen mit Mitmenschen und/ oder einem selbst (schlechtes Gewissen, Selbstvorwürfe<br />
o. ä.) führen kann. Andererseits ist es nur sehr schwer, diese Gefühle zu kontrollieren.<br />
Der Weg, den der <strong>Buddhismus</strong> zum Umgang mit diesen Gefühlen vorschlägt, ähnelt in<br />
vielem dem, was moderne Psychotherapeuten empfehlen: Man soll sich diese Gefühle<br />
bewusst machen und dann die Ursachen dieser Gefühle ergründen. Häufig (der<br />
<strong>Buddhismus</strong> meint: immer) wird man erkennen, dass der Auslöser für diese Gefühle letztlich<br />
unbedeutende Kleinigkeiten sind, was dazu führt, dass man diese Gefühle überwinden kann<br />
– und sie nicht mehr zu schlechtem und unbedachtem Handeln verführen.<br />
Deine Aufgabe ist es:<br />
1. auf dem vorgegeben Blatt aufzuschreiben, was ein rotes Tuch für dich ist, was dich<br />
wütend oder aggressiv macht;<br />
2. Ursachen dafür zu suchen, wieso die Sache, die dich stört, so ist, wie sie ist (z. B.:<br />
wieso handelt Person X so? Hat er vielleicht momentan gerade Stress/ Probleme?<br />
Deute ich sein Handeln anders als er es meint?) und diese auf den unteren Teil zu<br />
schreiben. Du kannst für die Analyse der Ursachen das Eisbergmodell verwenden.<br />
Dies sind die beiden Seiten einer Sache - Ursache und Wirkung. Sie gehören zusammen:<br />
3. Diese beiden Seiten einer Sache sind miteinander zu verbinden. Schneide die beiden<br />
Kärtchen auseinander und klebe sie zusammen!<br />
Immer, wenn dich diese Sache wütend oder aggressiv macht, nimm das Kärtchen und mache<br />
dir die Ursachen bewusst. Lerne also über den Dingen zu stehen!<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 7 (Blatt 2)<br />
Ein rotes Tuch für mich<br />
Konflikte -<br />
Stimme<br />
(Betonung)<br />
Handlungen<br />
Sachkonflikt<br />
Körpersprache<br />
(Mimik, Gestik)<br />
Das Eisbergmodell<br />
erkennbar/<br />
sichtbar<br />
Beziehungsprobleme<br />
Probleme in der Familie<br />
Interessen/<br />
Bedürfnisse<br />
nicht<br />
offensichtlich<br />
Gefühle<br />
Werte<br />
Fehlinformationen<br />
Vorurteile<br />
Kommunikationsprobleme/<br />
Missverständnisse<br />
Sichtweise<br />
Machtverhältnisse<br />
(Erstellt nach einer Vorlage von Mandy Schütze)<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
Ein rotes Tuch für mich ist ...<br />
Das kotzt mich wirklich an!!!<br />
Andererseits:<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
Ein rotes Tuch für mich ist ...<br />
Das kotzt mich wirklich an!!!<br />
Andererseits:<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 8<br />
Mandalas<br />
Du benötigst für diese Station einen Zirkel und Buntstifte.<br />
Mandala ist ein Wort aus der alten indischen Sanskrit-Sprache und bedeutet „Kreis“.<br />
Mandalas sind mystische Kreis- und Vieleckbilder. Das Zeichnen von Mandalas gilt im<br />
<strong>Buddhismus</strong> als Hilfsmittel zur Meditation.<br />
Zeichne entsprechend den Vorbildern ein Mandala, das dich anspricht und beruhigend auf<br />
dich wirkt!<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 9<br />
Yoga<br />
In allen fernöstlichen Religionen spielt die Meditation eine wichtige Rolle. Auch im<br />
<strong>Buddhismus</strong> wird Yoga als ein Weg zur Erleuchtung gesehen. Der Meditierende nimmt<br />
dabei bestimmte Körperhaltungen ein und versucht in der Entspannung seine Gedanken von<br />
allem Unwesentlichen zu befreien.<br />
Versuche dich mit den folgenden Übungen zu entspannen und alle störenden und negativen<br />
Gedanken abzuschalten! Atme dabei gleichmäßig und langsam, suche nach innerer Ruhe!<br />
(Aus: Paßler, Jana: Religionen unserer Welt – Übungsheft. Leipzig, Militzke, 2000. [S. 47])<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 10<br />
Kreuzwörter<br />
Löse das folgende Kreuzworträtsel! Dieses Rätsel hat für dich eine Kontrollfunktion: Wenn<br />
du ohne Probleme alle gesuchten Begriffe eintragen konntest, dann hast du an den einzelnen<br />
Stationen effektiv und gründlich gearbeitet.<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
7<br />
5 6<br />
8<br />
9<br />
12<br />
13 14<br />
10 11<br />
15 16<br />
17<br />
18<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 10 (Blatt 2)<br />
Kreuzwörter<br />
Waagerecht:<br />
4. Meditationsgesten<br />
7. Kleines Fahrzeug<br />
8. ... edle Wahrheiten<br />
9. Religionsgründer<br />
10. ein Land in dem der Mahayana-<strong>Buddhismus</strong> verbreitet ist<br />
13. Übersetzung des Sanskrit-Wortes "Mandala"<br />
14. liebevolle Freundlichkeit<br />
15. Heilige Schriften des Kleinen Fahrzeugs<br />
17. Diamant-Fahrzeug<br />
18. spiritueller Führer, Guru<br />
Senkrecht:<br />
1. Meditationstechniken<br />
2. Inhalt des achten Abschnitts des achtfachen Pfades<br />
3. Symbol des <strong>Buddhismus</strong><br />
5. Schriftsprache, in der zahlreiche hl. Schriften verfasst sind<br />
6. Gemeinde<br />
9. Erleuchtete und Helfer für Anhänger des Großen Fahrzeugs<br />
11. Endziel, Erlösung<br />
12. Vorname des Buddha<br />
16. Herkunftsland des Dalai-Lama<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
Lösung:<br />
1<br />
Y<br />
2<br />
M O<br />
3<br />
S<br />
E G T<br />
4<br />
M U D R A S U<br />
I<br />
5<br />
P P<br />
6<br />
S<br />
7<br />
T H E R A V A D A<br />
A L N<br />
T<br />
8<br />
V I E R G<br />
I<br />
H<br />
O<br />
9<br />
B U D D H A<br />
N<br />
O<br />
D<br />
H<br />
10J A P A 11<br />
N<br />
12S I I<br />
13K R E I S S<br />
14M A I T R I<br />
D A V<br />
D<br />
15T I P I 16<br />
T A K A<br />
H T I N<br />
A V B A<br />
17V A J R A Y A N A E<br />
T S T<br />
18L A M A<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 11<br />
„Besuch“ in einem buddhistischen Tempel<br />
Gehe in den Computerpool, begib dich direkt dort hin! Nutze das Programm Microsoft®<br />
Encarta® und suche unter dem Stichwort „<strong>Buddhismus</strong>“ den Tempelrundgang durch den<br />
Svayambhunath–Tempel in Katmandu!<br />
Deine Aufgabe ist es, dir den Tempel anzuschauen und dir Notizen zu einzelnen<br />
Sehenswürdigkeiten zu machen:<br />
1. Führe anhand eines Baumdiagramms (A4-Blatt in Querformat!) die vier Ausblickstationen<br />
sowie die jeweiligen Sehenswürdigkeiten (insgesamt 15) auf!<br />
Svayambhunath<br />
–Tempel<br />
Ausblickstation 1<br />
Ausblickstation 2 Ausblickstation 3<br />
Sehenswürdigkeit A Sehenswürdigkeit B Sehenswürdigkeit C Sehenswürdigkeit E Sehenswürdigkeit F<br />
Abbildung: Beispiel für ein Baumdiagramm<br />
2. Notiere dir unter den entsprechenden Punkt im Baumdiagramm zu folgenden<br />
Sehenswürdigkeiten die wichtigsten Fakten: „Stupas“, „Mönch“, „Augen des Buddha“!<br />
3. Beschreibe kurz deine Eindrücke bei der „Besichtigung“ des Tempels (Was hat dich<br />
beeindruckt? Was kam dir fremd vor? usw.)!<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 12<br />
<strong>Buddhismus</strong> in Europa<br />
Gehe in den Computerpool, begib dich direkt dort hin! Recherchiere zum <strong>Buddhismus</strong> in<br />
Europa und verfasse einen kurzen Text, in dem du die wichtigsten Fakten aufführst!<br />
• Welche Art des <strong>Buddhismus</strong> ist in Europa am meisten verbreitet?<br />
• Welche Lehren vertritt diese Art des <strong>Buddhismus</strong>?<br />
• Wo finden sich in Europa und in Deutschland größere buddhistische Gemeinden?<br />
• ...<br />
Hinweis: zuverlässige und seriöse Angaben findest du u. a. auf der Homepage von Alois<br />
Payer.<br />
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<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 13<br />
Display<br />
Gestalte in Zusammenarbeit mit einem Partner ein Display zum <strong>Buddhismus</strong>! Thema kann<br />
auch ein einzelner Aspekt des <strong>Buddhismus</strong> (z. B.: Buddha, Dharma, Sangha, ein<br />
buddhistischer Tempel) sein. Beachte die Gestaltungskriterien für Displays!<br />
1. Ziele:<br />
• Agitation<br />
• Information<br />
• Argumentation<br />
• Appell (Aufforderung)<br />
2. Merkmale:<br />
• Hauptkriterium ist die optische und inhaltliche Aufbereitung der Thematik<br />
• Optische Wirksamkeit<br />
• Schnelle Überschaubarkeit<br />
• Klare Aussage<br />
• Knapper Text<br />
• Nachhaltige Einprägsamkeit<br />
• Einheit von Inhalt, Form, Schrift und Farbe<br />
3. Bestandteile:<br />
• Background (Farbe)<br />
• Bild- und Textmaterial<br />
• Slogan (Thema, „Über“-Schrift)<br />
• Eyecatcher (Blickfang)<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>
<strong>Buddhismus</strong> - Stationsarbeit Station 14<br />
Neue Station<br />
Entwickle in Zusammenarbeit mit einem Partner eine Station!<br />
Mögliche Themen für eine weitere Station sind:<br />
• das Rad der Lehre<br />
• der Zen-<strong>Buddhismus</strong><br />
• ein Vergleich zwischen Christentum und <strong>Buddhismus</strong><br />
• die Geschichte des <strong>Buddhismus</strong><br />
• ...<br />
Arbeitsschritte beim Erstellen einer Station sind:<br />
• Sammeln von Informationen zum Thema<br />
• Formulierung von Zielen („Was soll derjenige, der an dieser Station arbeitet lernen?“)<br />
• Auswertung der Quellen und Suche nach geeigneten Texten o. ä. – für die Arbeit an<br />
der Station<br />
• Formulieren einer Aufgabenstellung<br />
• Gestaltung der Station (Anordnung des Materials, Layout, ...)<br />
© 2004 <strong>Donat</strong> <strong>Schmidt</strong>