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Informationsblatt Nr. 12 Juni 2013 - Parkinson Selbsthilfe Österreich

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<strong>Informationsblatt</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1 Es werden jährlich mehrere hundert Teilnehmer erwartet. Schließlich erfolgen auf lokaler<br />

Ebene zahlreiche Fortbildungen und gemeinsame Veranstaltungen, die dem Ziel einer patientengerechten Öffentlichkeitsarbeit<br />

entsprechen. An der im vergangenen Oktober in Innsbruck organisierten Jahrestagung der<br />

ÖPG erfolgte auch ein interdisziplinärer Workshop mit aktiver Teilnahme von Patientenvertretern, diplomiertem<br />

Pflegepersonal, TherapeutInnen und ArztInnen, der großen Anklang fand.<br />

Innsbrucker <strong>Parkinson</strong>nachmittag<br />

Wie schon vor zwei Jahren lud aus Anlass des Welt-<strong>Parkinson</strong>tages die Neurologie der Universitätsklinik Innsbruck<br />

gemeinsam mit der <strong>Parkinson</strong>-SH Tirol am 23. April zu einem Informationsnachmittag ein. Leitthema<br />

war, nicht zuletzt in Hinblick auf den „Befindlichkeitsspiegel“, der bei dieser Veranstaltung vorgestellt werden<br />

sollte: „<strong>Parkinson</strong>, eine Krankheit mit vielen Gesichtern“.<br />

Im Hauptreferat stellte Prof. Werner Poewe die in den letzten Jahren immer deutlicher wahrgenommene Vielschichtigkeit<br />

dieser Krankheit dar. Während Morbus <strong>Parkinson</strong> seit der ersten Beschreibung durch James <strong>Parkinson</strong><br />

(1813) primär als eine Bewegungsstörung gesehen wurde und in der breiten Öffentlichkeit immer noch so<br />

gesehen wird, ergibt sich für die heutige Medizin ein wesentlich komplexeres Bild. Neben den Bewegungsstörungen<br />

wie Steifigkeit, Kleinschrittigkeit und Zittern finden z.B. Schluckstörungen, Verdauungsprobleme,<br />

Schlafstörungen bis hin zu Depressionen immer mehr die Aufmerksamkeit der Neurologen und werden Gegenstand<br />

der medizinischen Behandlung. Um diese vielfältigen Krankheitsbilder, die sich von Patient zu Patient unterscheiden,<br />

besser erfassen und rascher dem behandelnden Arzt mitteilen zu können, wurde der<br />

„Befindlichkeitsspiegel“ entwickelt, der in mehreren europäischen Ländern bereits mit Erfolg verwendet wird.<br />

Er ist im Grunde ein Fragebogen mit graphischer Auswertung, die auf einen Blick erkennen lässt, wie es dem<br />

Patienten zur Zeit geht und wo evtl. helfend eingegriffen werden muss. Prof. Poewe stellte diesen Fragebogen<br />

vor und ließ dabei erkennen, dass er sich von ihm wesentliche Vorteile für die Kommunikation zwischen Patient<br />

und Arzt erhofft.<br />

An diesen Vortrag schlossen sich Kurzreferate über Aktuelles aus der <strong>Parkinson</strong>-Forschung und -Behandlung.<br />

Prof. Seppi referierte über die zur Zeit in Innsbruck laufenden Forschungsvorhaben, die leitende Physiotherapeutin<br />

der Klinik G. Schoenherr über neue Möglichkeiten der Physiotherapie bei <strong>Parkinson</strong> und DGKP S. Zimmermann<br />

über pflegerische Aspekte der <strong>Parkinson</strong>-Krankheit.<br />

Den letzten Programmpunkt bildete eine gemeinsame Erprobung des „Befindlichkeitsspiegels“, geleitet vom<br />

Obmann der <strong>Parkinson</strong>-SH. Jeder Anwesende erhielt ein Heft mit den Fragebögen und konnte für sich oder für<br />

einen Angehörigen ein Blatt ausfüllen. Die ersten Rückmeldungen zeigten, dass der Fragebogen unschwer zu<br />

handhaben ist, die Einschätzung der Häufigkeit bestimmter Symptome aber unsicher ist. Als erste rasche Information<br />

des behandelnden Arztes scheint jedoch der „Befindlichkeitsspiegel“ geeignet, muss aber immer durch<br />

ein ausführliches Arztgespräch ergänzt werden.<br />

Zum Abschluss bot sich den Besuchern die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sei es zum „Befindlichkeitsspiegel“<br />

oder allgemein zu Morbus <strong>Parkinson</strong>. Eine weitere Gesprächsmöglichkeit bot das anschließende Buffet, das dankenswerter<br />

Weise die Pharmafirma ucb, die den „Befindlichkeitsspiegel“ für <strong>Österreich</strong> adaptiert hat, spendierte.<br />

Das große Interesse des Publikums – es waren über 100 Personen gekommen, sogar Teilnehmer aus Vorarlberg<br />

und Niederösterreich - darf als Hinweis verstanden werden, dass ein Bedarf an einer solchen Informationsveranstaltung<br />

besteht . Es wäre zu wünschen, dass der <strong>Parkinson</strong>nachmittag in Innsbruck bald eine ähnliche Rolle für<br />

Westösterreich spielt wie seit Jahren Karlstein für den Osten und Hermagor für den Süden <strong>Österreich</strong>s.<br />

Allen, die sich für diesen Nachmittag eingesetzt haben, herzlichen Dank. Hans Rezac<br />

Bild links: Ein Blick in den gut gefüllten Hörsaal, Bild Mitte und rechts: Lebhafter Erfahrungsaustausch in den Pausen<br />

Fotos: Ch. Ortner<br />

Seite 2

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